05.12.2018 Aufrufe

Patchwork Professional 01/2019

Seit nun schon mehr 10 Jahren befasst sich das Patchwork Professional intensiv mit den Themen Quilt & Textilkunst. Das Heft erscheint ab 2019 6x im Jahr. Wir möchten unseren Lesern nicht nur weiterführende Informationen zur vielseitigen Textilkunstbranche bieten sondern auch inspirieren und Anregungen zum Experimentieren geben. Außerdem stellen wir neue Techniken sowie Materialien vor und präsentieren Werke von ausgesuchten Künstlern. Das Patchwork Professional ist sowohl für Fortgeschrittene als auch für Profis geeignet. Zahlreiche Workshops und Projekte laden zum Nacharbeiten ein. Hier werden nicht nur neue Techniken Schritt-für-Schritt erklärt, sondern auch ein Mystery Quilt aus mehreren Teilen gemeinsam von Ausgabe zu Ausgabe genäht.

Seit nun schon mehr 10 Jahren befasst sich das Patchwork Professional intensiv mit den Themen Quilt & Textilkunst. Das Heft erscheint ab 2019 6x im Jahr. Wir möchten unseren Lesern nicht nur weiterführende Informationen zur vielseitigen Textilkunstbranche bieten sondern auch inspirieren und Anregungen zum Experimentieren geben. Außerdem stellen wir neue Techniken sowie Materialien vor und präsentieren Werke von ausgesuchten Künstlern. Das Patchwork Professional ist sowohl für Fortgeschrittene als auch für Profis geeignet. Zahlreiche Workshops und Projekte laden zum Nacharbeiten ein. Hier werden nicht nur neue Techniken Schritt-für-Schritt erklärt, sondern auch ein Mystery Quilt aus mehreren Teilen gemeinsam von Ausgabe zu Ausgabe genäht.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

hIsTORIsChE sPITzEn<br />

spitzen der gesellschaft<br />

Einmal mehr möchten wir Sie auf eine interessante Ausstellung im Textilmuseum St. Gallen aufmerksam<br />

machen. Die Ausstellung «Spitzen der Gesellschaft» widmet sich historischen Spitzen aus der Zeit von 1500 bis<br />

1800. Die kostbaren Textilien, die über viele Jahrhunderte den obersten Gesellschaftsschichten wie Adel und<br />

Klerus vorbehalten waren, kamen ursprünglich als Vorlagen für die boomende Ostschweizer Textilindustrie<br />

in den Besitz des Textilmuseums, das heute über eine international bedeutende Spitzensammlung verfügt.<br />

Fotos: Michael Rast<br />

Altartuch, vermutlich England, erstes Viertel 17. Jahrhundert<br />

Spitzen, filigrane Kunstwerke, aufwendig gefertigt aus feinsten<br />

Garnen, faszinieren: Bereits Mitte des 16. Jahrhunderts hatte das<br />

Modephänomen ganz Europa erfasst, wo Spitzen in den kommenden<br />

Epochen die prächtigen Roben weltlicher und geistlicher<br />

Herrscher schmückten. Ein Hauch von Luxus haftet den reizvoll<br />

durchbrochenen Textilien bis heute an. Dies belegen die aufsehenerregenden<br />

Kreationen der Couturiers, die das modische<br />

Spiel mit der zarten (In-)Transparenz aufs Schönste zelebrieren.<br />

Die Ausstellung «Spitzen der Gesellschaft» konzentriert sich auf die<br />

Spitzenmode, wie sie an den Höfen von Spanien und Frankreich,<br />

die zu ihrer Zeit politisch, kulturell und modisch tonangebend in<br />

Europa waren, getragen wurde. Präsentiert werden mehr als 160<br />

historische Textilien verschiedener Epochen und Macharten, die<br />

die Entwicklung der Spitze von ihren Anfängen im 16. Jahrhundert<br />

bis Ende des 18. Jahrhunderts zeigen und sie in den Kontext zeitgenössischer<br />

Modeströmungen stellen.<br />

zentren der spitzenmode – spanien und Frankreich<br />

Spanien war die dominierende europäische Macht während langer<br />

Perioden des 16. und 17. Jahrhunderts. Durch geschickte Heiratspolitik<br />

gestärkt, umspannte seine Einflusssphäre den gesamten<br />

Globus. Diese Macht spiegelte sich in der Mode wider: Die Eliten<br />

Europas folgten modischen Vorgaben des spanischen Hofes.<br />

Als Spanien auf dem Höhepunkt seines politischen und kulturellen<br />

Einflusses stand, wurden Spitzen zum unerlässlichen und<br />

wertvollen Accessoire der Mächtigen. In Italien entwickelt, zierten<br />

sie bald die ausladenden Krägen und Manschetten der Höflinge,<br />

die Altäre der wichtigsten Kathedralen und Tafeln der größten Paläste<br />

Europas. Schwarz war eine der wichtigsten Modefarben der<br />

Zeit und bildete einen strengen Kontrast zu den weißen Spitzen,<br />

die für Sauberkeit standen. Sie unterstrichen den strengen Habitus<br />

des höfischen Körpers und spiegelten das rigide Zeremoniell<br />

des Hofes. Die Techniken der Spitzenproduktion wurden in Italien,<br />

vor allem in Venedig, Genua und Mailand entwickelt. Während<br />

Mailand Teil des spanischen Reiches war, galt Genua als wichtige<br />

Verbündete. Über Handelswege und Heiraten gelangte die Mode<br />

der Spitze rasch an den Spanischen Hof, der die Standards für die<br />

anderen europäischen Höfe setzte. Hauptmerkmale der spanischen<br />

Mode waren enge Wämser, die den Oberkörper kleideten,<br />

Pluderhosen bei Männern, steife Reifröcke der Frauen und halbrunde<br />

Mäntel, die die Schultern bedeckten. Teure Spitzen zierten<br />

all diese Kleiderteile.<br />

76<br />

PW PROFESSIONAL <strong>01</strong>/2<strong>01</strong>9<br />

PP_<strong>01</strong>-2<strong>01</strong>9.indd 76 26.11.18 11:50

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!