Erinnerungen von Brigitte Hummel Im Februar 1996 betrat ich das Haus Schermannsweg 3 zum ersten Mal. Ich wollte damals aufhören zu rauchen und zu trinken. Und es wurde mir geholfen. Ich schaffte es, meinem Suchtproblem zu widerstehen. Aus diesem ersten Kontakt entwickelten sich eine Bekanntschaft und ein vertraut Werden mit einer Gruppe von Menschen, die ein offenes, herzliches Miteinander pflegen und u.a. für eine gleichberechtigte Stellung von Frauen und Männern eintreten. Wir machten ‚Alternative Landausflüge‘, sammelten Kräuter, backten Brot, feierten Feste. Mir persönlich waren die Körpergruppen besonders wichtig, in denen wir lernten, unserer Wut Ausdruck zu verleihen und mit Genuss Kind zu sein. In denen wir etwas über unsere Charakterstruktur erfuhren. In denen wir lernten, im Einklang mit unserem Körper zu leben. Da diese Gruppe zurzeit noch stattfindet, ist sie mir besonders nah. Ich merke, wie sie mir hilft, meinen Körper als Kumpel zu sehen, der mir sagt, was er von mir braucht, um zufrieden sein zu können. Am wichtigsten waren mir wohl die ‚Traumräume‘. Träume haben schon immer eine große Rolle in meinem Leben gespielt. Bevor es das Projekt Traumraum gab, hatte ich mich einige Male mit Christel getroffen, um Traumsequenzen zu besprechen. Da sie sehr viel von Träumen versteht, hat mir diese Zusammenarbeit wichtige Erkenntnisse gebracht. Ich war also ausgesprochen beglückt, als das Projekt Traumraum begann. An unserem letzten Traumraum nehmen vier Frauen Teil, die unterschiedlichen Altersgruppen angehören: eine ganz junge Frau, zwei mittleren Alters, eine schon ziemlich alte – ich. Ich habe dadurch erfahren, wie unterschiedlich Träume in den einzelnen Lebensabschnitten sind. Und ich habe auch erfahren, wie bereichernd es sein kann, der Traumerzählung einer anderen Frau zu folgen und die dadurch ausgelösten Gefühle zu artikulieren. Sehr aufschlussreich kann es auch sein, eine Figur aus einem eigenen Traum oder aus dem einer Mitträumenden darzustellen. Das kann nicht zuletzt auch unheimlich Spaß machen. Ich werde euch vermissen, Traumräume. . - 8 -
Erinnerungen in Bild und Wort von Christel Das ‚Netz für den Frieden‘ bei der Osterdemo 2007 – ein Symbol dafür, dass sich die einzelnen Gruppen der Friedensbewegungen nicht spalten lassen, sondern sich verbunden fühlen könnten… ‚Free Hugs‘ (Umarmung zu verschenken) bei der Osterdemo 2008 - 9 -