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Grußwort von Paula Honkanen Schoberth - Kinderschutzbund ...

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Aber eines dürfen wir nicht vergessen. Voraussetzung für die gute<br />

Entwicklung ist das Vorhandensein einer ausreichenden, angemessenen<br />

materiellen Basis. Sie muss stimmen. Und sie stimmt in zu vielen Familien<br />

nicht. Am Anfang der Woche ging gerade durch die Presse, dass die<br />

Reallöhne auf dem Niedriglohnsektor um ca. 20 Prozent in den letzten<br />

Jahren gesunken sind. Und das in einem Land, das Exportweltmeister mit<br />

seinen Produkten ist, in einem Land wo Industrie und Wirtschaft derzeit<br />

blühen und große Gewinne einfahren. An solchen Stellen sieht man<br />

deutlich, auf wessen Kosten dieser wirtschaftliche Erfolg geht. Auf Kosten<br />

<strong>von</strong> denjenigen, die sowieso schon sehr wenig haben. In diesem Sektor<br />

sind sehr viele Mütter und Väter beschäftigt. Dadurch sind auch<br />

100.000de <strong>von</strong> Kindern direkt betroffen.<br />

Das ist nicht gerecht in einem so reichen, wohlhabenden Kulturland wie es<br />

Deutschland ist.<br />

Arme Kinder brauchen Unterstützung durch Verwirklichung ihrer<br />

Rechte<br />

Gerade und insbesondere die armen Kinder brauchen Unterstützung,<br />

eigentlich brauchen sie mehr; es ist mehr als Unterstützung an dieser<br />

Stelle; sie brauchen hier die Verwirklichung ihrer Rechte auf angemessene<br />

Lebensbedingungen. Wir haben 2,5 Mio. arme Kinder in Deutschland. Die<br />

Zahl ist seit Jahren nicht zurückgegangen. Wir kennen die Folgen <strong>von</strong><br />

Armut für die Kinder, was ihre Bildungschancen betrifft, was ihren<br />

Gesundheitszustand betrifft und was die Möglichkeiten sich am<br />

gesellschaftlichen Leben zu beteiligen betrifft, sehr genau.<br />

Wenn es uns nicht gelingt, die Armutsspirale hier und heute zu stoppen,<br />

dann sind diese armen Kinder <strong>von</strong> heute die armen und sozial<br />

benachteiligten Eltern <strong>von</strong> morgen mit all den Konsequenzen für den<br />

Gesundheitszustand, für den Bildungsstand und für die Möglichkeiten sich<br />

an dem gesellschaftlichen Leben zu beteiligen.<br />

Sie alle kennen das afrikanische Sprichwort in dem es heißt: „Zur<br />

Erziehung eines Kindes braucht man das ganze Dorf“. Für heutige<br />

Verhältnisse übertragen heißt es: für Erziehung, Bildung und Betreuung<br />

der Kinder braucht man die gesamte Gesellschaft. Alle sind in der<br />

Verantwortung: Politik, Wirtschaft, Industrie, alle Arbeitgeber, auch<br />

Medien und die so genannte breite Öffentlichkeit. Wir hören zwar immer<br />

wieder in den politischen Reden und vielerorts den Satz: „Jedes Kind ist<br />

wichtig, jedes Kind hat Talente, keiner darf verloren gehen“. So ist es!!!<br />

Aber ist diese Wichtigkeit jedes einzelnen Kindes in der praktischen<br />

Umsetzung sichtbar? Noch lange nicht. Daher brauchen wir auf der<br />

rechtlichen Seite Unterstützung für Kinder und für ihre Rechte. Daher ist<br />

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