24.01.2019 Aufrufe

Industrieanzeiger 02.2019

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

02.19<br />

28.01.2019 | 141. Jahrgang www.industrieanzeiger.de<br />

Standort Taiwans smarter Maschinenbau Seite 26<br />

Maschinenfinder Schneller zur Produktion Seite 20<br />

Erneuerbare Energie Strom selbst gemacht Seite 62<br />

Horn-CEO Markus Horn<br />

über die Zukunft des<br />

Familienunternehmens Seite 38<br />

Messeduo<br />

Intec und Z<br />

2019<br />

ab Seite 34<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 1


PROCESSING INNOVATION WITH NEW TECHNOLOGIES<br />

UNERHÖRT FLEXIBEL.<br />

ENSIS<br />

FIBER LASER SOLUTIONS<br />

MIT VARIABLER STRAHLANPASSUNG<br />

Laserschweißen<br />

Laserschneiden<br />

Bearbeitung von Blechen,<br />

<br />

Jetzt noch schnell anmelden<br />

zur Hausmesse in Haan<br />

(12.-15.2.2019)<br />

Growing Together with Our Customers<br />

AMADA GmbH<br />

Amada Allee 1<br />

42781 Haan - Germany<br />

www.amada.de<br />

2 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


meinung<br />

Wenn Öl die<br />

Halle vernebelt<br />

Es ist fast 20 Jahre her, trotzdem kann ich mich noch gut an den<br />

Rundgang durch die Hallen eines Automobilzulieferers auf der<br />

schwäbischen Alb erinnern. Nicht wegen der eingesetzten Technik<br />

oder der tollen Produkte. Alles vergessen. Was aber für immer<br />

haften blieb war dieser Ölnebel, der überall in der Luft hing. Draußen<br />

war schönes Wetter und durch die Oberlichtfenster schien die<br />

Sonne. Säulen aus Licht standen wie Pfeiler in der dicken Hallenluft.<br />

Das Öl schlug sich auf den Boden nieder und verwandelte die<br />

Gänge zwischen den Maschinen in eine Rutschbahn.<br />

Soweit muss es nicht kommen. Es gibt heute Möglichkeiten, den<br />

Ölnebel fast vollständig aus dem Fertigungsbereich zu entfernen.<br />

Mehr noch. Moderne Systeme halten nicht<br />

nur die Luft sauber, sondern heizen zusätzlich<br />

die Hallen im Winter und kühlen sie im<br />

Sommer. Die Investition lohnt sich, denn es<br />

steht schließlich die Gesundheit der Mitarbeiter<br />

auf dem Spiel. Ich war damals froh,<br />

als ich nach einer Stunde flüchten konnte.<br />

Die Werker aber mussten bleiben und<br />

verbrachten jeden Tag acht Stunden ihres<br />

Lebens in diesem Sumpf. Übrigens: Ölnebel<br />

und Temperaturschwankungen können sich<br />

auch negativ auf die Prozesse auswirken.<br />

Aber vor dem Hintergrund der gesundheit -<br />

lichen Risiken ist das eher nebensächlich.<br />

In der nächsten Ausgabe des <strong>Industrieanzeiger</strong>s<br />

beleuchten wir genau diese Problematik<br />

in einer Titelgeschichte. Der Chef einer<br />

kleinen Dreherei im thüringischen Plauen<br />

erzählt, wie er mit einem modernen<br />

Lüftungssystem den Dunst aus der Halle<br />

bekam und zugleich die sommerlichen<br />

Wärmelasten in Schach hält. Zu guter<br />

Letzt wurde seine Investition auch noch<br />

vom Bundesministerium für Wirtschaft<br />

und Energie bezuschusst. Geht doch! •<br />

Themen 02.19<br />

06 Technik-Augenblicke<br />

08 Tipps der Redaktion<br />

10 Präzisionswerkzeuge<br />

20 Der Maschinenfinder<br />

26 Standort Taiwan<br />

34 Messen Intec und Z<br />

38 Präzisionswerkzeuge<br />

42 Werkzeugbau<br />

48 Werkzeugmaschinen<br />

50 Smart Factory<br />

52 Laserschneiden<br />

53 Blechbearbeitung<br />

56 Schweißen<br />

59 3D-Metalldruck<br />

62 Erneuerbare Energien<br />

66 Energiemanagement<br />

74 Glosse<br />

Uwe Böttger<br />

Redakteur <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 3


inhalt 02.19<br />

26 | Standort Taiwan<br />

Taiwan setzt auf smarte<br />

Maschinen. Wie sich die Hersteller<br />

mit IIoT-Plattformen<br />

und weiteren Industrie-4.0-<br />

Technologien positionieren,<br />

hat unser Korrespondent vor<br />

Ort erkundet.<br />

62 | Erneuerbare Energien<br />

Mit selbst produziertem<br />

Solarstrom sparen Unternehmen<br />

Kosten. Mit Windstrom<br />

sollte das auch möglich sein,<br />

hohe regulatorische Hindernisse<br />

schrecken aber oft ab.<br />

34 | Interview<br />

Leipzigs Messechef Markus<br />

Geisenberger zur Entwicklung<br />

des Industriemesseduos<br />

Intec und Z, das die gesamte<br />

Prozess- und Abnehmerkette<br />

in der Fertigung abbildet.<br />

4 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


News & Management<br />

03 Meinung<br />

Ölnebel in der Fertigung ist ein Relikt<br />

aus den 50er-Jahren<br />

10 Präzisionswerkzeuge<br />

Mit einem Plus von 8 % verzeichnet<br />

die Branche ein weiteres Rekordjahr<br />

●20 Interview<br />

Mworks-Gründer Lars Kobialka beschafft<br />

Maschinen im Kundenauftrag<br />

22 bvik-Ratgeberserie<br />

Durch Digitalisierung getriebener<br />

Change-Prozess eröffnet Chancen<br />

24 Instandhaltung<br />

Fachmesse Maintenance in Dortmund<br />

rückt Digitalisierung in den Fokus<br />

●26 Standort Taiwan<br />

Taiwans Werkzeug- und Maschinen -<br />

industrie beherrscht Schlüsselkompetenzen,<br />

die in 4.0-Zeiten gefragt sind<br />

Messen Intec und Z<br />

●34 Interview<br />

Wie Leipzigs Messechef Markus<br />

Geisenberger das Messeduo bewertet<br />

36 Messeneuheiten<br />

Von Automationszellen bis zum<br />

Fräsen, Teilereinigen und Markieren<br />

Technik & Wissen<br />

●38 Interview<br />

Horn-Geschäftsführer Markus Horn<br />

über die Zukunft des Unternehmens<br />

41 Feinbearbeitung<br />

Effizient und umweltfreundlich polieren<br />

mit Diamantwerkzeugen<br />

42 Werkzeugbau<br />

Neue Fräserlösungen verbessern<br />

Prozesse bei Werkzeugbauer deutlich<br />

44 Werkzeugbau-Kolloquium<br />

Digitale Vernetzung und flexible<br />

Organisationsformen im Werkzeugbau<br />

46 Werkzeugbau<br />

Marktspiegel Werkzeugbau soll Betrieben<br />

helfen, ihre Zukunft zu gestalten<br />

48 Werkzeugmaschinen<br />

DMG Mori stellt auf Hausausstellung<br />

neue Maschinen vor<br />

50 Interview<br />

Bystronic-Entwicklungschef<br />

Dr. Rüttimann über die Smart Factory<br />

52 Laserschneiden<br />

Schneidleistung in neuer Dimension<br />

53 Blechbearbeitung<br />

Mit „Social Industrie“ Produktions -<br />

abläufe perfekt organisieren<br />

54 Blechfertigung<br />

Digitale Vernetzung ermöglicht weitere<br />

Schritte zur autonomen Fertigung<br />

56 Schweißautomation<br />

EWM bietet gezielt Komplettlösungen<br />

fürs automatisierte Schweißen<br />

58 Schweißen 4.0<br />

Cloos vernetzt Geräte und Anlagen<br />

über ein eigens entwickeltes Gateway<br />

59 3D-Metalldruck<br />

Schweißspezialist Kjellberg hat einen<br />

Laserkopf zum 3D-Drucken mit<br />

Metalldraht oder -pulver entwickelt<br />

60 Laserschweißen<br />

Ein Laserstrahl schweißt, der andere<br />

misst Keyhole und Naht in Echtzeit aus<br />

●62 Erneuerbare Energien<br />

Solar- und Windstrom vom Betriebs -<br />

gelände sparen Energiekosten<br />

66 Energiedaten<br />

Energiemanagement funktioniert<br />

nur mit lückenlosen Messdaten<br />

Produkte & Service<br />

06 Augenblicke der Technik<br />

08 Tipps der Redaktion<br />

14 Veranstaltungen<br />

18 Menschen<br />

68 Produkte Intec und Z<br />

72 Vorschau<br />

72 Impressum<br />

73 Wir berichten über<br />

74 Zuletzt<br />

Zum Titelbild<br />

Mit dieser arbeitenden Hand hat Ervin auf<br />

der Messe Euroblech sein Angebot an<br />

Stahl- und Edelstahl-Strahlmitteln versinnbildlicht:<br />

Das fast 100 Jahre alte Familienunternehmen<br />

verfügt über ein Teststrahl-<br />

Center und berät individuell über die Auswahl<br />

des richtigen Strahlmittels. Bild: Ervin<br />

Folgen Sie uns online für<br />

noch mehr News.<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 5


augenblicke der technik<br />

2017 wurde im Sonnensystem ein interstellarer<br />

Exot entdeckt, der aussieht wie ein verkohltes<br />

Baguette. Die Internationale Astronomische<br />

Union (IAU) ordnete den Brocken<br />

in eine neue Klasse von Himmelskörpern ein<br />

und verpasste ihm das Kürzel 1I/Oumuamua<br />

zu. In der Nomenklatur steht das „I“<br />

für interstellar. Das hawaiianische Wort<br />

„Oumuamua“ bedeutet so viel wie „Botschafter,<br />

der aus fernen Zeiten zu uns gesandt<br />

wurde“. Meine<br />

Güte! Anfang September<br />

2017 tauchte der rund<br />

400 m lange und 50 m<br />

breite Klotz senkrecht zur Bahnebene der<br />

Planeten in unser Sonnensystem ein. Er umflog<br />

die Sonne in einer Entfernung von 37,6<br />

Mio. km. Wie Beobachtungen mit dem<br />

Weltraumteleskop Hubble ergaben, entfernte<br />

er sich danach schneller von der Sonne als<br />

erwartet und hielt sich dabei nicht an die<br />

Gesetze der Himmelsmechanik. Seither kursieren<br />

im Netz Theorien, dass Oumuamua<br />

vielleicht eine voll funktionstüchtige Raumsonde<br />

ist, die von einer außerirdischen Zivilisation<br />

absichtlich in die nähere Umgebung<br />

unserer Erde gesandt wurde. Na das kann ja<br />

heiter werden. Bild: ESA/NASA<br />

6 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 7


tipps der redaktion<br />

Mitten im Mittelalter<br />

In den Schlaf<br />

kuscheln<br />

@<br />

Eine<br />

Wer selbst beim Schäfchen -<br />

zählen nicht einschlafen kann,<br />

sollte es mit dem Somnox<br />

Schlafroboter versuchen. Die<br />

intelligente Technik des bohnenförmigen<br />

Kissens simuliert<br />

menschliches Ein- und Aus -<br />

atmen, was beruhigend auf<br />

Körper und Geist wirken soll.<br />

Der Nutzer passt mit der Zeit<br />

seine eigene Atmung an die des<br />

Roboterkissens an – und schläft<br />

ein.<br />

Bild: Thomas Wunsch<br />

Wie Graf Adolph V. mit seinem Pferd<br />

einst in die Schlacht gezogen ist, können<br />

Besucher von Schloss Burg an der<br />

Wupper per App mit ihrem Smartphone<br />

oder Tablet nachvollziehen. Mit der<br />

erweiterten Realität erlebt der moderne<br />

Mensch die mittelalterliche Schlacht<br />

ganz nah und unmittelbar: der Burgherr<br />

kommentiert das Schlacht geschehen<br />

live.<br />

Übersicht sowie weitere Informationen zu<br />

den einzelnen Tipps erhalten Sie hier:<br />

www.industrieanzeiger.de/tipps<br />

Bild: Somnox<br />

Schutzengel<br />

am Körper<br />

Eine Datenanalyse der behütenden<br />

Art liefert das Tech-Shirt hitoe.<br />

Ausgestattet mit einem Sensor und<br />

speziellem leitfähigen Gewebe,<br />

misst das smarte Shirt bioelektrische<br />

Signale − Herzfrequenz, Puls<br />

und Muskelkontraktionen des<br />

Trägers. Auf Basis der Daten lassen<br />

sich Rückschlüsse auf dessen körperlichen<br />

oder mentalen Zustand<br />

ziehen und etwa Puls, Stresslevel,<br />

Müdigkeit und Körperhaltung<br />

ermitteln.<br />

Bild: NTT Data<br />

Zeitlos schön<br />

Der Bauhaus-Klassiker „S 64“ kommt in Bewegung. Die Stuhl-Ikone<br />

gibt es seit kurzem auch als Drehstuhl mit einem Zentralfuß auf<br />

Rollen. Marcel Breuers berühmtem Freischwinger hat sich der<br />

Schweizer Designer Christophe Marchand für Thonet in Form des<br />

„S 64 Atelier“ mit viel Sensibilität und Respekt vor der originalen<br />

Gestaltungsidee genähert.<br />

Bild: Thonet<br />

8 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


eLogistics verbindet.<br />

C-Teile-Management<br />

in der Industrie 4.0<br />

kk-elogistics.de<br />

LogiMAT<br />

Halle 5<br />

Stand F61<br />

19.–21.2.2019<br />

Stuttgart<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 9


nachrichten<br />

Deutsche Tools<br />

weiterhin gefragt<br />

Präzisionswerkzeuge | Die Hersteller von Präzisionswerkzeugen<br />

blicken auf ein sehr gutes Jahr<br />

zurück. Der Umsatz der Branche stieg um 8 %.<br />

„Die Produktion der deutschen<br />

Präzisionswerkzeuge-Hersteller<br />

hat 2018 ein neues Rekordniveau<br />

von 11,5 Milliarden Euro<br />

erreicht“, freute sich Lothar<br />

Horn, Vorsitzender des Fachverbands<br />

Präzisionswerkzeuge im<br />

VDMA anlässlich der Jahrespressekonferenz<br />

des Fachverbands<br />

in Frankfurt. Trotz der<br />

unübersichtlichen weltpolitischen<br />

Lage und den Unsicherheiten<br />

rund um den Brexit zeigte<br />

sich Horn für 2019 verhalten<br />

optimistisch. Er prognostizierte<br />

ein weiteres moderates Wachstum<br />

der Branche von 1 %.<br />

Bei den Zerspanwerkzeugen<br />

und den Spannzeugen lief das<br />

Geschäft im vergangenen Jahr<br />

sowohl im In- als auch Ausland<br />

sehr gut. Der Werkzeugbau<br />

konnte hingegen nur im Inland<br />

zulegen. Bei den Zerspanwerkzeugen<br />

legte das Inlandsgeschäft<br />

um 6 % zu, der Export um rund<br />

9 %. Von den 20 größten Exportmärkten<br />

schwächelten hier<br />

lediglich China und Russland.<br />

Besonders positiv hat sich die<br />

Nachfrage in den USA entwickelt.<br />

Bei den Spannzeugen legte<br />

das Inland im mittleren einstelligen<br />

Bereich zu, das Ausland in<br />

den ersten zehn Monaten 2018<br />

um 11 %. Hier entwickelten<br />

sich die beiden größten Einzelmärkte,<br />

die USA und China, jeweils<br />

zweistellig. Die deutschen<br />

Werkzeug- und Formenbauer<br />

verzeichneten einen Umsatzzuwachs<br />

von rund 8 %.<br />

Während die Zerspanwerkzeuge<br />

bei Ihrer Prognose für<br />

2019 überwiegend auf den USamerikanischen<br />

Markt als<br />

Wachstumstreiber setzen, gehen<br />

die Spannzeuge davon aus, dass<br />

die Kundenbranchen Maschinenbau,<br />

Medizintechnik und<br />

Luftfahrttechnik den Absatz ankurbeln.<br />

Der Werkzeugbau hingegen<br />

erwartet insgesamt ein<br />

schwächeres Geschäft bei stabilen<br />

Umsätzen in Deutschland<br />

und den USA sowie einem kleinen<br />

Plus in Europa und China.<br />

Horn betonte aber auch, die<br />

Unternehmen benötigen dringend<br />

eine Entlastung von bürokratischen<br />

Tätigkeiten. Weitere<br />

Informationen unter:<br />

http://hier.pro/h76ne •<br />

Trotz vieler Unsicherheiten<br />

infolge der weltpoli -<br />

tischen Lage rechnen die<br />

deutschen Hersteller von<br />

Präzisionswerkzeugen<br />

2019 mit einem moderaten<br />

Wachstum von 1 %.<br />

Bild: Emuge Franken<br />

KI ist 2019 Trendthema Nummer eins<br />

KI und Blockchain gelten als Trendthemen<br />

2019. Bild: Production Perig/Fotolia<br />

Trend | Künstliche Intelligenz (KI) wird<br />

2019 laut dem Eco-Verband der Internetwirtschaft<br />

das weltweit beherrschende<br />

Trendthema. Der Blockchain-Hype hingegen<br />

sei vorbei und werde immer mehr von<br />

praxistauglichen Lösungen abgelöst. Bei KI<br />

sei Deutschland weit vorne in der Grund -<br />

lagenforschung, sagte Eco-Vorstandschef<br />

Oliver Süme. Nun müsse die Politik die richtigen<br />

Rahmenbedingungen setzen, damit<br />

deutsche und europäische KI-Technologien<br />

es auch auf die Straße schaffen. Bis 2030 er-<br />

wartet McKinsey durch KI eine zusätzliche<br />

globale Wertschöpfung von 13 Billionen<br />

US-$. In Deutschland erwartet das Beratungsunternehmen<br />

durch KI rund 1,3 %<br />

zusätzliches Wirtschaftswachstum pro Jahr.<br />

Allerdings hänge die breite gesellschaftliche<br />

Akzeptanz vor allem „von der System-<br />

Sicherheit ab, die darüber entscheidet, ob<br />

KI-Technologie beherrschbar ist“, so Eco-<br />

Vorstand Norbert Pohlmann. Diese Sicherheit<br />

sei möglich, wenn sie bei allen KI-Konzepten<br />

von Anfang an mitgedacht werde. •<br />

10 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


POWERED BY<br />

SITEC fertigt Baugruppen und Komponenten in Großserie<br />

SERIEN-<br />

FERTIGUNG ALL<br />

INCLUSIVE<br />

Als Produktions- und Technologiepartner in der<br />

Lasermaterialbearbeitung und elektrochemischen<br />

Metallbearbeitung entwickelt und fertigt SITEC<br />

Komponenten und Baugruppen in Großserie.<br />

Automatisiertes<br />

Laserschweißen von<br />

Schaltbaugruppen<br />

Seit mehr als 25 Jahren steht der Name SITEC für<br />

Technologieführerschaft in der Lasermaterialbearbeitung,<br />

der elektrochemischen Metallbearbeitung (ECM)<br />

und der automatisierten Montage. In den beiden Geschäftsfeldern<br />

Sondermaschinenbau und Serienfertigung<br />

erzeugen diese Kernkompetenzen vielfältige Synergieeffekte<br />

zum Nutzen der Kunden.<br />

Die Serienfertigung entwickelt und liefert komplexe<br />

Baugruppen und Präzisionsteile insbesondere aus<br />

Stanz-, Fräs- und Drehteilen an die Automobil industrie<br />

in den Bereichen Motor, Antriebsstrang, Fahrzeugsicherheit,<br />

Fahrzeugkomfort und E-Mobilität und<br />

agiert als Zulieferer für weitere Branchen, wie der<br />

erneuerbaren Energietechnik, Elektrotechnik und<br />

Medizintechnik.<br />

In Kombination mit den Kerntechnologien und einer<br />

ausgeprägten Kompetenz für komplexe Systemlösungen<br />

erhalten die Kunden von SITEC immer ein Gesamtpaket.<br />

Dies beginnt mit der Unterstützung in der Produkt- und<br />

Technologieentwicklung, wie z.B. der Ermittlung der<br />

Schweißbarkeit, der Materialauswahl oder der Gestaltung<br />

eines lasergerechten Bauteildesign bis zur Prototypenfertigung<br />

und führt über die Komplettbearbeitung<br />

einschließlich Montageprozessen bis zur Logistik.<br />

Sowohl die Lasermaterialbearbeitung als auch das<br />

EC-Entgraten erlaubt eine hocheffiziente Herstellung<br />

von Präzisionsteilen, da beide Verfahren reproduzierbar<br />

und gut automatisierbar sind. Ob Laserschweißen,<br />

Laserschneiden, Laserhärten, Laserbohren oder Laserstrukturieren,<br />

der Vielfalt sind kaum Grenzen gesetzt.<br />

Die Produktion ist mit modernsten Maschinen aus dem<br />

hauseigenen und etablierten Anlagenbau ausgestattet.<br />

Dazu gehören universelle 5-Achs-CNC-Laserbearbeitungszentren<br />

der Baureihe LS sowie vollautomatisierte<br />

Laseranlagen. Unterschiedlichste Laserstrahlquellen<br />

wie CO 2 -, Nd:YAG-, Dioden-, Faser-, Scheibenoder<br />

Ultra-Kurzpulslaser mit Laserleistungen von<br />

100 – 8.000 W stehen zur Verfügung.<br />

Auch der Produktionsbereich ECM nutzt manuelle und<br />

vollautomatisierte Entgratanlagen made by SITEC.<br />

Zum Herzstück der serienmäßigen Präzisionsbearbeitung<br />

gehören auch alle Vorrichtungen aus dem eigenen<br />

Vorrichtungsbau.<br />

Eine kontinuierliche Qualitätsplanung und -sicherung<br />

ist im gesamten Fertigungsprozess selbstverständlich<br />

garantiert. SITEC fertigt nach IATF 16949 und erreicht<br />

seit Jahren A-Lieferantenstatus.<br />

Die Liste realisierter Fertigungen ist inzwischen lang.<br />

Gelenke von Antriebswellen, Schweißbaugruppen wie<br />

Bipolarplatten für Brennstoffzellen, optische Glaskomponenten<br />

oder die seit 2005 laufende Produktion<br />

von mehr als 110 Mio. Bauteilen für Dieselinjektoren<br />

seien hier stellvertretend aufgeführt.<br />

In 2018 investierte das Unternehmen ca. 12 Millionen<br />

Euro in den Neubau eines weiteren Produktionsgebäudes<br />

am Standort Chemnitz und der Beschaffung<br />

von Fertigungsmaschinen. SITEC beschäftigt aktuell<br />

270 Mitarbeiter und erwirtschafte 2018 einen Umsatz<br />

von 45 Mio. Euro.<br />

SITEC stellt zur Z 2019 in Leipzig in Halle 4,<br />

Stand A39 aus.<br />

SITEC Industrietechnologie GmbH<br />

Bornaer Straße 192<br />

09114 Chemnitz<br />

Telefon: +49 371 4708 241<br />

Telefax: +49 371 4708 240<br />

E-Mail: sitec@sitec-technology.de<br />

www.sitec-technology.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 11


nachrichten<br />

Ticker<br />

+++ Innogy | Der Energieversorger<br />

hat seine Aktivitäten im Bereich<br />

Elektromobilität in einer<br />

eigenen Gesellschaft gebündelt,<br />

um sie vom Kerngeschäft abzugrenzen.<br />

Die international aufgestellte<br />

Innogy E-Mobility<br />

Solutions, Dortmund, soll sich<br />

ausschließlich auf Technologieangebote<br />

fokussieren. +++<br />

Verhalten optimistischer<br />

Blick auf 2019<br />

❧<br />

+++ Reed Exhibitions | Der zur<br />

britischen Mediengruppe RELX<br />

gehörende Messeveranstalter<br />

Reed Exhibitions wird den<br />

Wettbewerber Mack Brooks<br />

Exhibitions übernehmen. Beide<br />

Unternehmen haben soeben den<br />

Abschluss des Verkaufsvertrags<br />

bekanntgegeben. +++<br />

❧<br />

+++ Matsuura | In 25 Jahren<br />

von acht auf 48 Mitarbeiter: Die<br />

deutsche Tochtergesellschaft des<br />

japanischen Werkzeugmaschinenbauers,<br />

Matsuura Machinery<br />

mit Sitz in Wiesbaden, ist in<br />

ihr Jubiläumsjahr gestartet.<br />

Neben einer großen Open-House-Veranstaltung<br />

vom 16. bis<br />

17. Mai laufen ganzjährig Rabattaktionen<br />

für Bearbeitungszentren<br />

sowie Gratis-Ausstattungspakete,<br />

heißt es. +++<br />

❧<br />

+++ SAM Automotive | Der insolvente<br />

schwäbische Automobilzulieferer<br />

wird Teil des chinesischen<br />

Fuyao-Konzerns. Der<br />

Kaufpreis wurde nicht genannt.<br />

Mit 2 Mrd. Euro Umsatz und<br />

über 25.000 Mitarbeitern ist<br />

Fuyao ein führenden Anbieter<br />

bei Automobilverglasung. +++<br />

Dr. Klaus Mittelbach,<br />

Vorsitzender der<br />

ZVEI-Geschäftsführung<br />

(li.) und Dr. Andreas<br />

Gontermann, Chefvolkswirt,<br />

blicken verhalten<br />

auf 2019. Bild: Nuissl<br />

Elektroindustrie | Mit einer Produktionssteigerung von<br />

2,8 % blickt die Elektrobranche auf ein erfolgreiches Jahr<br />

2018 zurück. 2019 rechnet der ZVEI mit weniger Wachstum.<br />

Im vergangenen Geschäftsjahr<br />

2018 ist die deutsche Elektro -<br />

industrie weiter gewachsen. Die<br />

Branche hat zwischen Januar<br />

und November 2018 eine preisbereinigte<br />

Produktionssteigerung<br />

von 2,8 % im Vergleich zu<br />

2017 erreicht, wie der Branchenverband<br />

ZVEI in seiner<br />

Jahres-Pressekonferenz verkündete.<br />

Die nominalen Erlöse (einschließlich<br />

in Rechnung gestellter<br />

Dienstleistungen und Software)<br />

sind im gleichen Zeitraum<br />

um 3,2 % auf 179,8 Mrd. Euro<br />

gestiegen. Für das gesamte Jahr<br />

2018 hingegen rechnet der Verband<br />

mit etwa 197 Mrd. Euro<br />

Umsatz. In der Summe ist die<br />

2018 erzielte Produktionssteigerung<br />

nicht mehr so hoch wie im<br />

Vorjahr (4,6 %).<br />

Mit insgesamt 890.000 Beschäftigten<br />

in der Elektroindustrie<br />

hat die Branche dafür ihren<br />

höchsten Beschäftigungsstand<br />

seit 22 Jahren erreicht. Auch der<br />

Export war 2018 eine zentrale<br />

Säule: Von Januar bis November<br />

nahmen die Branchenausfuhren,<br />

einschließlich Re-Exporten,<br />

um 5,4 % auf 195,4 Mrd.<br />

Euro zu. Im Gesamtjahr wurden<br />

nach Schätzungen des ZVEI<br />

212 Mrd. Euro erreicht, das<br />

fünfte Allzeithoch in Folge. Allerdings<br />

lag das Wachstum der<br />

Exporte damit nur noch halb so<br />

hoch wie 2017. China blieb mit<br />

einem Volumen von rund<br />

19,4 Mrd. Euro größter Abnehmer,<br />

gefolgt von den USA.<br />

Für 2019 ist die Prognose<br />

nur verhalten optimistisch:<br />

„Wir erwarten, dass die preisbereinigte<br />

Produktion der Branche<br />

um 1 % wachsen wird und die<br />

Erlöse die 200-Milliarden-Euro-<br />

Marke knacken werden“, sagte<br />

Dr. Klaus Mittelbach, Vorsitzender<br />

der ZVEI-Geschäftsführung.<br />

(nu) •<br />

12 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


Advertorial<br />

HANNOVER MESSE 2019:<br />

KI für die Industrie<br />

Informationstechnologien beherrschen die Industrie. In produzierenden Unternehmen steigt die Bedeutung von Themen wie<br />

Künstliche Intelligenz, Konnektivität und Plattformökonomien. Nur der Einsatz innovativer Technologien sichert die Wettbewerbsfähigkeit<br />

von Unternehmen und ermöglicht neue Geschäftsmodelle. Auf der HANNOVER MESSE erfahren Besucher, wie Fabriken<br />

und Anlagen noch intelligenter werden.<br />

Vom 1. bis zum 5. April 2019 öffnet die HANNOVER MESSE erneut nomien stehen Themen wie hybride Clouds, Augmented und<br />

ihre Tore. Rund 6.500 Aussteller präsentieren sich auf der Welt- Virtual Reality, 5G, Blockchain oder Digital Twin im Vordergrund.<br />

leitmesse der Industrie. Das Leitthema lautet „Integrated Industry Insgesamt zeigen dort mehr als 600 Aussteller ihre Lösungen<br />

– Industrial Intelligence“ und unterstreicht die zunehmende<br />

für integrierte Prozesse zur industriellen Anwendung.<br />

Bedeutung von maschinellem Lernen. Der Mensch nutzt künftig<br />

Das Partnerland Schweden passt perfekt in das Programm:<br />

Künstliche Intelligenz, damit Maschinen und Fabriken sich<br />

die schwedische Regierung setzt stark auf eine intelligente Inselber<br />

steuern. Es geht dabei sowohl um Prozessoptimierung als<br />

dustrie mit den Schwerpunkten Innovation, Nachhaltigkeit und<br />

auch um Themen wie Energieeffizienz, Schnittstellen, Protokolle<br />

Digitalisierung. Dabei fokussiert sich das Land auf schwedischund<br />

Sicherheit.<br />

deutsche Innovationspartnerschaften unter anderem in den<br />

„In der heutigen Industrie hat die Digitalisierung oberste Prio- Bereichen Mobilität, Testumfelder und Digitalisierung von KMUs.<br />

rität, denn erst sie ermöglicht die Vernetzung von Lieferanten, In Hannover präsentieren sich mehr als 100 schwedische Aus-<br />

Produzenten, Kunden und Partnern entlang der gesamten Wertschöpfungskette“,<br />

sagt Arno Reich, Geschäftsbereichsleiter der<br />

steller inmitten der Weltmarktführer in Sachen Industrie 4.0.<br />

HANNOVER MESSE. „Deshalb sind neue Software- und IT-Entwicklungen<br />

für Industrieunternehmen entscheidend.“<br />

Weitere Informationen:<br />

Diese Angebote finden sich in erster Linie in den Hallen der<br />

www.hannovermesse.de<br />

Digital Factory. Neben Künstlicher Intelligenz und Plattformöko-<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 13


nachrichten<br />

Veranstaltungen<br />

2. Stuttgarter MRK-Anwender-Tag,<br />

19. Februar, Stuttgart<br />

Fraunhofer IPA, Stuttgart<br />

www.ipa.fraunhofer.de<br />

Neue Halle beschert<br />

Veranstalter Rekordzahlen<br />

❧<br />

Functional Printing 2019, 21. Februar,<br />

Bremen<br />

Fraunhofer Ifam, Bremen<br />

www.fraunhofer.de<br />

❧<br />

Agiles Projektmanagement,<br />

25. – 26. Februar, Wuppertal<br />

TAW e.V., Wuppertal<br />

www.taw.de<br />

❧<br />

LEF 2019 – Laser in der Elektronik -<br />

produktion & Feinwerktechnik,<br />

27. Februar, Fürth<br />

Bayerisches Laserzentrum, Erlangen<br />

www.lef.info<br />

Evidenzbasierte Instandhaltung aktiver<br />

Medizinprodukte im klinischen Einsatz,<br />

06. März, Düsseldorf<br />

VDI e.V., Düsseldorf<br />

www.vdi.de<br />

❧<br />

❧<br />

Stuttgarts Messegeschäft<br />

wächst weiter. Im Bild die<br />

neue Paul-Horn-Halle.<br />

Bild: Messe Stuttgart<br />

Messe Stuttgart | Die auf 120.000 m² vergrößerte Hallenfläche<br />

der Stuttgarter Ausstellungwelt trägt Früchte: Der<br />

Umsatz 2018 und das Ergebnis erreichten Rekordwerte.<br />

Die neue Paul-Horn-Halle im<br />

Westen des Ausstellungsgeländes<br />

hat der Messe Stuttgart im<br />

Jahr 2018 neue Rekordzahlen<br />

bei Umsatz und Ergebnis beschert:<br />

178 Mio. Euro beim<br />

Umsatz und 34 Mio. Euro beim<br />

Ergebnis vor Pacht und Steuern.<br />

Dies entspricht laut vorläufigen<br />

Berechnungen, so die Geschäftsführer<br />

Ulrich Kromer von Baerle<br />

und Roland Bleinroth, einem<br />

Zuwachs von 20 % gegenüber<br />

dem starken, geraden Jahr<br />

2016. Hier wirke sich der Messeturnus<br />

der zwei- und dreijährigen<br />

Veranstaltungen aus. 2018<br />

zählten die 65 durchgeführten<br />

Messen mehr als 1,36 Mio. Besucher,<br />

23.571 Aussteller waren<br />

mit Ständen vertreten. Auch hier<br />

wurde ein neuer Rekordwert<br />

verzeichnet. Funktioniert hat<br />

auch die Internationalisierungsstrategie<br />

des Veranstalters.<br />

„Unser Engagement in 52 Ländern<br />

zahlt sich aus“, sagte<br />

Bleinroth. •<br />

Social-Media-Erfolgsformel für Hidden<br />

Champions, 07. März, München<br />

bvik e.V., Augsburg<br />

www.bvik.org<br />

Weg zur sicheren Industrierobotik<br />

all about automation friedrichshafen,<br />

12. – 13. März, Friedrichshafen<br />

Untitled Exhibitions, Stuttgart<br />

www.all-about-automation.com/de/<br />

❧<br />

❧<br />

Knowhow-Aufbau | Entscheider und Führungskräfte<br />

müssen zunehmend in der Lage<br />

sein, den Weg und die Umsetzung von<br />

Industrierobotern bis zur maßgeschneiderten,<br />

sicheren Automatisierungslösung ganzheitlich<br />

zu betrachten. Um dies zu erreichen,<br />

veranstaltet die TAE Technische Akademie<br />

Esslingen vom 25. bis 27. März in Ostfildern<br />

einen Zertifikatslehrgang. Die Teilnehmer<br />

erwerben die Fähigkeit, optimierte<br />

robotergestützte Automatisierungslösungen<br />

für ihren Prozess zu bewerten und anzuwenden.<br />

Hierfür werden ihnen die Grundlagen<br />

aktueller Technologien vermittelt, wie etwa<br />

CPS-Systeme und Industrie-4.0-spezifische<br />

Themen der Industrierobotik. Anhand eines<br />

Beispielprojekts werden Entscheidungshilfen<br />

und Tools zur Bewertung und Umsetzung<br />

der Lösung vorgestellt. Weitere Infos<br />

unter www.tae.de/60108 •<br />

14 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


join the best:<br />

30 March – 03 April 2020<br />

Düsseldorf, Germany I www.wire.de<br />

Digitalisierung nimmt Fahrt auf<br />

Umfrage | Digital-Projekte von Wettbewerbern<br />

aus der eigenen Branche werden von<br />

knapp jedem zweiten Unternehmen in<br />

Deutschland, Österreich und der Schweiz<br />

als Bedrohung für das eigene Geschäfts -<br />

modell genannt. Marktfremde Konzerne<br />

wie spezialisierte Digital-Startups oder<br />

Amazon & Co. bewerten rund 70 % der<br />

Manager dagegen nicht als Risiko für die<br />

eigene Position. Im Gegenteil rechnet gut<br />

jede zweite Firma damit, von deren Knowhow<br />

zu profitieren. Das sind Ergebnisse der<br />

DACH-Studie „Digitale Agenda 2019“ von<br />

DXC Technology. Dafür wurden im Auftrag<br />

von DXC 600 Manager in Deutschland,<br />

Österreich und der Schweiz über ein Marktforschungsinstitut<br />

befragt. 86 % der<br />

DACH-Manager sind überzeugt, dass die digitale<br />

Transformation den Markt für das eigene<br />

Unternehmen bereits verändert hat.<br />

71 % verfügen inzwischen über eine digitale<br />

Agenda. Das ist ein Plus von 20 % im Vergleich<br />

zum Vorjahr. •<br />

Willkommen zur Weltpremiere. Die wire wächst jetzt auch um Endprodukte.<br />

Erstmals präsentiert sich damit die ganze Wertschöpfungskette.<br />

Das bedeutet:<br />

Mehr Chancen für Sie als Hersteller. Zeigen Sie Ihre Innovationen in<br />

Befestigungen, Verbindungen oder Federn. Treffen Sie auf die wichtigsten<br />

Abnehmer von Automobil- bis Möbelindustrie. Und: Finden<br />

Sie auch die Maschinen und Rohstoffe, die Sie brauchen.<br />

Das gibt es nirgendwo sonst. Nur auf der wire.<br />

Werden Sie Teil des neuen großen Ganzen und informieren Sie sich.<br />

www.wire.de<br />

International Wire and<br />

Cable Trade Fair<br />

Befestigungselemente<br />

und Federn:<br />

Die ganze Welt der<br />

Wertschöpfung.<br />

Jetzt<br />

mit Endprodukten!<br />

Internationale Fachmesse<br />

Draht & Kabel<br />

Kuka passt Prognose für 2018 an<br />

Bilanz | Das Unternehmen geht Jahr 2019 veröffentlicht Kuka<br />

von einem Umsatz von rund im Rahmen der Bilanzpressekonferenz<br />

3,2 Mrd. Euro und einer EBIT-<br />

am 28. März 2019.<br />

Marge vor Kaufpreisallokationen,<br />

Die Entwicklung ist im Wesent-<br />

Wachstumsinvestitionen lichen darauf zurückzuführen,<br />

und Reorganisationsaufwendungen<br />

dass die Konjunktur seit dem<br />

von 3,0 % aus. Bereits vierten Quartal 2018 merklich<br />

im Oktober 2018 hatte Kuka abkühlte, was sich auf zwei<br />

die ursprüngliche Prognose wichtige Geschäftsfelder auswirkt.<br />

gesenkt und war von einem<br />

Diese sind die Elektronik-<br />

Umsatz von 3,3 Mrd. Euro und industrie und der Automobilsektor,<br />

einer EBIT-Marge von 4,5 %<br />

mit dem die Augsburger<br />

ausgegangen. Angesichts dieser die Hälfte ihres Umsatzes generieren.<br />

Entwicklung hält der Vorstand<br />

Hinzu kommt das ver-<br />

es nicht mehr für realistisch, die langsamte Wachstum in China,<br />

im Jahr 2015 formulierten Ziele einem der wichtigsten Robotermärkte.<br />

2020 zu erreichen. Diese sahen<br />

Dort sind die Wachs-<br />

einen Umsatz zwischen 4 und tumsraten aktuell so gering wie Spring Making Fastener<br />

4,5 Mrd. Euro und eine EBIT- seit der Finanzkrise nicht mehr. Technology Technology<br />

Zielmarge von mehr als 7,5 % Ferner gab es unvorhersehbare and Products and Products<br />

vor. Den Jahresabschluss 2018 negative Einflüsse im Projektgeschäft.<br />

•<br />

inklusive der Prognose für das<br />

Messe Düsseldorf GmbH<br />

Postfach 10 10 06 – 40001 Düsseldorf – Germany<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 Tel. +49 211 4560-01 – Fax +49 211 4560-668<br />

15<br />

www.messe-duesseldorf.de


nachrichten<br />

Conrad vertreibt<br />

Festo-Produkte<br />

Vertriebskooperation | Profiprodukte des Automatisierungsspezialisten<br />

Festo können Geschäftskunden<br />

ab sofort auch beim Technikhändler<br />

Conrad kaufen.<br />

Festo und Conrad besiegelten ihre Partnerschaft vertraglich auf<br />

der letztjährigen Messe SPS IPC Drives in Nürnberg. Bild: Festo<br />

Anzeige<br />

Seit Januar bietet der Technik-Handelsexperte Conrad<br />

eine umfangreiche Auswahl an professioneller Automatisierungstechnik<br />

von Festo an. Die Kooperation im<br />

Vertrieb erstreckt sich auf Deutschland und Österreich.<br />

Kunden würden sich dadurch neue Möglichkeiten eröffnen,<br />

auf die Produkte des Esslinger Automatisierungsspezialisten<br />

zuzugreifen, heißt es. Gezielte Auswahl,<br />

online und über Printkataloge sowie eine einfache<br />

Bestellung zusammen mit einer schnellen Belieferung<br />

würden Kunden eine optimierte Produktversorgung bieten.<br />

Auch kleinere Bestellmengen sollen in kürzester<br />

Zeit zur Verfügung stehen. Erhältlich sind diese unter<br />

der Adresse www.conrad.biz rund um die Uhr an sieben<br />

Tagen die Woche. Aber auch im Print-Katalog des Technik-Handelsexperten<br />

werden Festo-Produkte zukünftig<br />

ihren festen Platz einnehmen.<br />

Neben einem erhöhten Nutzen für ihre Kunden öffnen<br />

sich durch die Partnerschaft auch Festo und Conrad<br />

selbst neue unternehmerische Perspektiven. Das Handelshaus<br />

profitiert von einem erweiterten Kundenspektrum<br />

und steigert die Attraktivität seines breitgefächerten<br />

Produktportfolios durch professionelle Festo-Produkte.<br />

Der Automatisierungsspezialist erschließt sich<br />

zusätzliche Marktpotenziale und verbreitert seine Weltmarke,<br />

die laut Angaben nachhaltig ausgebaut wird. •<br />

Hausmesse bei Amada<br />

Blechbearbeitung | Vom 12. bis<br />

15. Februar veranstaltet Amada<br />

in Haan eine Hausmesse, die bewusst<br />

an den täglichen Aufgaben<br />

des Fertigers ausgerichtet<br />

ist. Die Besucher erleben jeweils<br />

von 9:00 bis 18:00 Uhr Vorführungen<br />

der neuesten Maschinenmodelle<br />

aus den Bereichen<br />

Laserschneiden, Laserschweißen,<br />

Abkanten und Stanzen. Zudem<br />

erfahren sie, wie sich Fertigungszeiten<br />

wirksam verkürzen<br />

und wie sich Fertigungsabläufe<br />

mittels Automation optimieren<br />

lassen oder wie sie mit dem<br />

VPSS3i-Software-Solution-Pack<br />

die Effizienz vernetzter Prozesse<br />

in ihre Produktion holen.<br />

Zudem kündigt das Unternehmen<br />

im Rahmen des Events<br />

exklusive Konditionen auf ausgewählte<br />

Maschinen an. •<br />

Amada zeigt den Besuchern der Hausmesse,<br />

was die neuen Maschinenmodelle<br />

wie die Ensis 3015 RI leisten können.<br />

Bild: Amada<br />

Letzter Mitbegründer<br />

von Turck verstorben<br />

Nachruf | Herman Hermes, Mitbegründer<br />

der Turck-Gruppe, ist Anfang Januar 2019<br />

im Alter von 85 Jahren verstorben. Nach<br />

Werner und Hans Turck, die beide im Jahr<br />

2015 starben, hat das Essener Industrie -<br />

automationsunternehmen damit den letzten<br />

seiner drei Pioniere verloren. 1968 stellte<br />

Hans Turck den jungen Elektroingenieur<br />

Hermann Hermes für den Vertrieb ein und<br />

beteiligte ihn schon bald am Unternehmen.<br />

Bis zu seinem Ruhestand 1999 hat Hermes<br />

als Gesellschafter und Geschäftsführer von<br />

Turck die Geschicke des Unternehmens mit<br />

seinem Engagement und seiner Persönlichkeit<br />

mit geprägt.<br />

•<br />

16 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


Herausragende Ingenieurinnen gesucht<br />

Nachwuchspreis | Mit dem Dr.-<br />

Wilhelmy-VDI-Preis fördern<br />

und würdigen der Verein Deutscher<br />

Ingenieure (VDI) und die<br />

Dr.-Wilhelmy-Stiftung Doktorandinnen<br />

in den Ingenieurwis-<br />

senschaften. Der mit 3000 Euro<br />

dotierte Preis zeichnet bis zu<br />

drei Dissertationen aus allen<br />

Fachrichtungen der Ingenieurwissenschaften<br />

aus, die eine<br />

hohe Bedeutung für die Wissen-<br />

schaft und den Technikstandort<br />

Deutschland haben. Voraussetzung<br />

ist, dass die Dissertation<br />

mindestens mit „cum laude“ abgeschlossen<br />

und im Zeitraum<br />

vom 1. Januar bis 31. Dezember<br />

2018 im deutschsprachigen<br />

Raum verfasst wurde. Der Preis<br />

wird nur an Bewerberinnen vergeben,<br />

die das 35. Lebensjahr<br />

bei Abgabe ihrer Dissertation<br />

nicht überschritten haben. •<br />

Knoll veräußert<br />

die BU Pumpen<br />

Wenn zwischen Ihnen und uns mehr entsteht:<br />

Das ist der MAPAL Effekt.<br />

INTEC<br />

05.02. - 08.<strong>02.2019</strong><br />

Halle 3 | Stand G05<br />

Leipzig<br />

Exzenterschneckenpumpen |<br />

Knoll Maschinenbau verkauft<br />

zum 1. April die BU Exzenterschneckenpumpe<br />

(MX-Baureihe)<br />

an die Pumpenfabrik<br />

Wangen im Allgäu, einen auf<br />

Schneckenpumpen spezia -<br />

lisierten Hersteller. Die Bad<br />

Saulgauer wollen sich eigenen<br />

Angaben zufolge vermehrt<br />

auf ihr Kerngeschäft konzentrieren:<br />

Produkte für das<br />

Späne- und Kühlschmierstoff-<br />

Management in der Metall -<br />

bearbeitung. Matthias Knoll:<br />

„Für unseren Bereich Exzenterschneckenpumpe<br />

haben<br />

wir einen Käufer gesucht, der<br />

dieses Geschäft weiter ausbauen<br />

und im Sinne unserer<br />

langjährigen Kunden ein<br />

hohes Niveau bei Qualität<br />

und Service bieten kann.“<br />

Der Geschäftsführer der<br />

Pumpenfabrik Wangen im<br />

Allgäu, Markus Hofheinz,<br />

zeigt sich überzeugt, „dass die<br />

Exzenterschneckenpumpe<br />

von Knoll unser Pumpenportfolio<br />

insbesondere im hygienischen<br />

und industriellen Bereich<br />

hervorragend ergänzt“.<br />

Durch die robuste Konstruktion<br />

und den modularen Aufbau<br />

eignen sich die MX-<br />

Exzenterschneckenpumpen<br />

für Hygieneanwendungen wie<br />

auch die chemische, Farben-,<br />

Lack- und Papierindustrie. •<br />

Sie<br />

Perfektes<br />

Finish<br />

suchen das Werkzeug<br />

für die beste Oberfläche.<br />

Wir<br />

liefern die Lösung<br />

für wirtschaftliche<br />

Fräsprozesse.<br />

Entdecken Sie jetzt Werkzeug- und Service-Lösungen, die Sie vorwärts bringen:<br />

www.mapal.com | Ihr Technologiepartner in der Zerspanung<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 17


menschen<br />

Ralf Habermann<br />

Geschäftsführer<br />

„PREDIX<br />

Platform<br />

as a Service<br />

(PaaS) – die IoT<br />

Plattform für die<br />

Industrie"<br />

PREDIX ist eine führende industrielle IoT Plattform,<br />

die sich durch Offenheit, Konnektivität, Life Cycle<br />

Management, Edge to Cloud Architektur, Security<br />

und dem bestehenden Ecosystem vom Wettbewerb<br />

abhebt.<br />

PREDIX ist Teil des IICS (Industrial Internet Control<br />

System) von GE, das die perfekte ‘End to End‘ Lösung<br />

der Automatisierung im I4.0 Zeitalter darstellt.<br />

„Mit unserem Industrial Internet Control System<br />

(IICS) erreichen wir beim Thema Industrie 4.0 eine<br />

neue Entwicklungsstufe. Bei diesem Lösungsansatz<br />

beginnt die Datenauswertung an jeder einzelnen<br />

Maschine, es muss also nicht mehr alles für Analyse-Zwecke<br />

in die Cloud geschickt werden “ – so Ralf<br />

Habermann, GF T&G Solutions.<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Wir freuen uns<br />

auf Ihren Besuch am Marktplatz Industrie 4.0.<br />

Weitere Teilnehmer 2019<br />

Wechsel auf<br />

Führungsebene<br />

Die Big Kaiser Präzisionswerkzeuge<br />

AG, Rümlang/Schweiz, kündigt<br />

einen Wechsel auf der Führungsebene<br />

an: Takuya Ichii übergibt die operative<br />

Führung per 1. Februar an Reto<br />

Adam (Bild). Adam ist seit 2015 bei Big<br />

Kaiser als Betriebsleiter tätig. Takuya Ichii<br />

bleibt dem Unternehmen in der Position als Chief<br />

of Business Development erhalten. Er wird zudem<br />

gemeinsam mit Reto Adam, CEO und Gaby<br />

Vuilleumier, CFO das neue Executive Management<br />

bilden.<br />

Veränderungen im<br />

Executive Board<br />

Bei der Endress+Hauser-Gruppe, Reinach/Schweiz,<br />

wird ab 1. März Dr. Andreas Mayr (Bild) als Chief<br />

Operating Officer (COO) für Vertrieb, Produktion und<br />

Support zuständig sein und damit mehr Verantwortung<br />

im Executive Board übernehmen. In dieser Funktion ist<br />

Dr. Mayr künftig der Stellvertreter von CEO Matthias<br />

Altendorf. Bereits seit 1. Oktober 2018 leitet zudem<br />

Jörg Stegert neu als Chief Human Resources Officer<br />

(CHRO) den gesamten Personalbereich.<br />

Neu im Führungsteam<br />

Bereits im November 2018 hat Matthias Rommel<br />

(Bild) seine Stelle als technischer Geschäftsführer<br />

bei der Paul Horn GmbH angetreten. Er verantwortet<br />

in seiner neuen Funktion die Bereiche Produktion<br />

und Technik und bildet zusammen mit<br />

Lothar und Markus Horn die neue Geschäftsführung<br />

des Präzisionswerkzeugherstellers aus Tübingen.<br />

Vor seinem Wechsel leitete Rommel als<br />

Geschäftsführer schon mehrere Geschäftsbereiche<br />

namhafter Unternehmen, meldet Paul Horn.<br />

18 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19<br />

Weitere Informationen finden Sie unter:<br />

www.automatisierungstreff.com


Atlas Copco schluckt Pumpenspezialist IPV<br />

men ist spezialisiert auf Zahnrad-,<br />

Kreisel-, Kolben- und<br />

Schlauchpumpen für industrielle<br />

Anwender, die schwerpunktmäßig<br />

aus der chemischen Industrie<br />

kommen. IPV erwirt-<br />

Übernahme | Der schwedische<br />

Industriekonzern Atlas Copco<br />

hat im Januar die deutsche<br />

Industrie-Pumpen Vertriebs<br />

GmbH (IPV) mit Sitz in Dresden<br />

übernommen. Das Unternehschaftete<br />

2017 mit etwa 20 Beschäftigten<br />

einen Umsatz von<br />

rund 5 Mio. Euro. Das akquirierte<br />

Unternehmen wird in die<br />

Atlas-Copco-Division Power<br />

and Flow im Konzernbereich<br />

Energietechnik integriert und<br />

rechtlich eine Tochter der deutschen<br />

Atlas Copco Holding<br />

GmbH sein. Der Kaufpreis wird<br />

nicht veröffentlicht. •<br />

Sabic akquiriert<br />

Nanoröhrchen<br />

Energiespeicher | Sabic hat<br />

nach eigenen Angaben die<br />

Mehrheit an Black Diamond<br />

Structures (BDS) übernommen,<br />

einem 2014 gegründeten<br />

Nanotechnologie-Unternehmen.<br />

BDS produziert Molecular<br />

Rebar, eine patentrechtlich<br />

geschützte Technologie modifizierter<br />

Kohlenstoff-Nanoröhren<br />

(CNT), die ein hohes<br />

Potenzial zur Leistungssteigerung<br />

von Energiespeicher -<br />

anwendungen mit Bleisäureund<br />

Lithium-Ionen-Batterien<br />

bieten. Laut Sabic packt die<br />

CNT-Technologie von BDS<br />

gleich mehrere anspruchsvolle<br />

Herausforderungen im Energiespeichermarkt<br />

an und sei<br />

besonders von Nutzen, um<br />

Ladezeiten, Lebensdauer und<br />

Energiedichte solcher Batterien<br />

zu verbessern.<br />

Während herkömmliche<br />

CNT zum Verhaken und Verklumpen<br />

neigen sowie Restverunreinigungen<br />

enthalten<br />

können, die ihre Nutzbarkeit<br />

für erhöhte elektrische und<br />

mechanische Eigenschaften<br />

einschränken, zeichnen sich<br />

die CNT von BDS durch hohe<br />

Reinheit und klumpfreie<br />

Gleichförmigkeit aus, so teilt<br />

Sabic mit. Sie ließen sich<br />

damit für hochleistungsfähige<br />

Energiespeicheranwendungen<br />

einsetzen. •<br />

INNOVATION<br />

IN INDUSTRIE<br />

UND AUSBILDUNG<br />

WEILER und KUNZMANN stehen für zyklen gesteuerte<br />

Drehmaschinen und vollautomatisierbare Vertikal-<br />

Bearbeitungszentren – zugleich aber auch für handbediente<br />

Dreh- und Fräsmaschinen für Ausbildung und Handwerk.<br />

Besuchen Sie uns auf der Intec in Leipzig!<br />

WEILER Condor VCPlus: Stufenlose<br />

Drehzahlregelung, mit Energiesparsystem<br />

und optionalem Ausbildungskonzept<br />

weiler.de<br />

kunzmann-fraesmaschinen.de<br />

KUNZMANN<br />

BA 1100: großer Arbeitsraum<br />

mit 750 mm Verfahrweg in<br />

der Y-Achse<br />

5. – 8. Februar 2019<br />

Leipziger Messe<br />

Halle 2<br />

B40/C39<br />

WEILER E50 HD: Geniale<br />

WEILER-Bedienoberfläche,<br />

bestens zugänglicher<br />

Arbeitsraum, bis zu<br />

2.000 mm Spitzenweite<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 19


interview<br />

Mworks hilft bei der Planung, Konzeption und Beschaffung von maßgeschneiderten Maschinen<br />

Drag & Drop<br />

im Sondermaschinenbau<br />

Die Beschaffung einer neuen Produktionsanlage oder Sondermaschine<br />

kann zu einem aufwendigen Projekt werden.<br />

Spezialisierte Anbieter bieten maßgeschneiderte Lösungen,<br />

die auf bestehende Maschinenkonzepte zurückgreifen und<br />

deshalb wirtschaftlicher sind.<br />

Lars Kobialka ist<br />

Gründer und Geschäftsführer<br />

der Mworks<br />

GmbH aus Uetersen<br />

in Schleswig-Holstein.<br />

Der 40-Jährige ist<br />

Diplom-Ingenieur der<br />

Elektrotechnik mit<br />

Fachrichtung Automa -<br />

tisierungstechnik und<br />

Meister des Elektro -<br />

maschinenbaus.<br />

Bild: Mworks<br />

Am Anfang war ein elastisches Problem. Ein<br />

Geschäftspartner fragte den Diplom-Ingenieur<br />

Lars Kobialka nach einer Maschine,<br />

die Gummibänder durch ein Anhänge-<br />

Etikett ziehen und anschließend verknoten<br />

kann. Im Internet und in einschlägigen<br />

Katalogen war diese nicht zu finden, aber<br />

Kobialkas Ehrgeiz war geweckt. Nach<br />

intensiver Recherche entdeckt er eine Maschine,<br />

die Spargelstangen bündelt und mit<br />

einem Gummiband umwickelt. Diese musste<br />

nur noch ein wenig modifiziert werden.<br />

Das Problem war gelöst und eine neue Geschäftsidee<br />

geboren: Maschinenfinder. 2011<br />

gründet Kobialka zusammen mit dem IT-<br />

Experten Sebastian Dröber das Unternehmen<br />

Mworks. Mittlerweile beschäftigen die<br />

Hamburger 25 Mitarbeiter, darunter zahlreiche<br />

Maschinenbau-Ingenieure. Die meisten<br />

Kunden rekrutieren sich aus dem klassischen<br />

Mittelstand, darunter befinden sich<br />

aber auch Konzerne wie BASF, Audi,<br />

Siemens oder Volkswagen.<br />

Der Plan: Bestehende Pläne benutzen. Bild: Countrypixel/Fotolia<br />

20 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


Das aktuelle Angebot von Mworks umfasst<br />

die Beratung und Betreuung in allen Schritten<br />

des Beschaffungsprozesses. Dazu kommen<br />

individuelle Bestands- und Machbarkeitsanalysen,<br />

die Entwicklung und Bewertung<br />

verschiedener Lösungsansätze, die Erstellung<br />

des Lastenheftes, die Recherche<br />

geeigneter Lieferanten, das Einholen und<br />

Bewerten verschiedener Angebote sowie abschließend<br />

die Empfehlung eines Anbieters<br />

sowie die Unterstützung bei der Vertragsgestaltung.<br />

Herr Kobialka, was ist so schwierig daran,<br />

eine Maschine selbst zu beschaffen?<br />

Für die beste Lösung müssen Sie den Markt<br />

kennen und entsprechendes Knowhow sowie<br />

Kontakte in der Maschinenbaubranche<br />

mitbringen. Sie müssen außerdem die Sprache<br />

der Maschinenbauer verstehen und<br />

nicht zuletzt klare Vorstellungen haben, was<br />

Sie überhaupt brauchen und welche Rahmenbedingungen<br />

Sie dafür schaffen müssen.<br />

Haben Sie sich auf bestimmte Branchen<br />

spezialisiert?<br />

Da sind wir offen. Bei der Konzeption teilen<br />

wir die Produktionsprozesse nicht nach<br />

Branchen, sondern nach Funktionen auf:<br />

beispielsweise in Schneiden, Erwärmen,<br />

Schweißen, Verteilen oder Portionieren. Da<br />

„Wenn es Ihre<br />

Maschine gibt,<br />

finden wir sie.<br />

Wenn es Ihre<br />

Maschine nicht<br />

gibt, erfinden<br />

wir sie.“<br />

es für nahezu jede Funktion schon maschinelle<br />

Lösungen gibt, können wir unterschiedlichste<br />

Lösungen anbieten. Unsere<br />

Kunden kommen aus zahlreichen Branchen.<br />

Beispielsweise aus der Chemie, der Energie,<br />

aus dem Großmaschinenbau oder der Automobilindustrie.<br />

Finden Sie auf jeden Fall jede bestimmte<br />

Maschinenlösung?<br />

Die Wahrscheinlichkeit ist zumindest groß.<br />

Fast jede Maschine ist irgendwann irgendwo<br />

von irgendjemandem schon einmal gebaut<br />

worden. Und eine Anlage, deren Funktionen<br />

den Anforderungen eines Kunden<br />

ähnlich sind, lässt sich üblicherweise wirtschaftlich<br />

modifizieren. Geht das nicht, entwickeln<br />

und bauen wir die Maschine selbst.<br />

Machen Sie im Sondermaschinenbau<br />

markteingeführten Unternehmen ernsthafte<br />

Konkurrenz?<br />

Das ist gar nicht unser Ziel. Im Gegenteil:<br />

Wir suchen die richtigen Kunden für sie und<br />

bringen die Partner zusammen. Wir übernehmen<br />

den Part, den ein Sondermaschinenbauer<br />

in der Regel nicht leisten kann: die<br />

ausführliche, auf die Lösung fokussierte<br />

Planung der Maschine oder Anlage.<br />

Was empfehlen Sie im Zweifelsfall: Modifikation<br />

oder Neuentwicklung?<br />

Eine komplette Neuentwicklung ist nicht<br />

unser Ziel. Wir konzentrieren uns vielmehr<br />

auf Lösungen zu technischen Fragen und<br />

Aufgaben, die sich im Produktionsprozess<br />

ergeben. Dabei schauen wir ausdrücklich<br />

auf den gesamten Prozess und nicht auf einzelne<br />

Maschinen. Entsprechend suchen wir<br />

üblicherweise nicht nach Standardmaschinen,<br />

die wir individuell anpassen, sondern<br />

nach Standardlösungen, die wir dann entsprechend<br />

den Bedürfnissen des Kunden implementieren.<br />

Wie sieht die beste Lösung im Idealfall aus?<br />

Sie garantiert langfristig den technologisch<br />

optimalen und dabei wirtschaftlichsten Produktionsprozess.<br />

Sie sollte dazu hinreichend<br />

zukunftsfähig sein, also die Möglichkeiten<br />

von Digitalisierung und Industrie 4.0 berücksichtigen.<br />

Das alles können wir beurteilen,<br />

weil wir uns den Gesamtprozess aus<br />

einer neutralen Warte anschauen und eine<br />

übergeordnete Lösung finden, die nicht nur<br />

das jeweilige Teilproblem löst. (mg) •<br />

KENNZEICHNUNGSSYSTEME FÜR METALLE UND KUNSTSTOFF<br />

EIN LEBEN LANG PRÄGEND!<br />

Bitte QR-Code scannen<br />

und Produktfilm ansehen!<br />

RÖLTGEN SETZT ZEICHEN! – Mit den manuellen und maschinennutzbaren Prägewerkzeugen können<br />

Sie Ihre Produkte dauerhaft kennzeichnen. Auch nach Jahren starker Beanspruchung sind Firmennamen,<br />

Artikel- oder Seriennummern noch lesbar, anders als bei Lasermarkierungen. Gerne helfen wir Ihnen bei<br />

Ihrem Kennzeichnungsproblem weiter. Sprechen Sie uns an!<br />

RÖLTGEN GmbH & Co. KG | Paul-Röltgen-Straße 10 | D-42699 Solingen | Telefon +49 212 3399-0 | www.roeltgen.de<br />

GMBH & CO. KG<br />

MARKING-SYSTEMS<br />

Besuchen Sie Sie uns uns auf auf der der AMB Intec in in Stuttgart Leipzig an an unserem Stand C43 D13 in in Halle 5! 8<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 21


Für viele mittelständische<br />

B2B-Unternehmen gleicht<br />

die Digitalisierung einer<br />

wilden Surf-Session –<br />

inklusive Waschgang.<br />

Bild: GarySandyWales/<br />

iStock/Getty Images<br />

bvik-Trendpaper<br />

bvik-Experten informieren über Change-Treiber<br />

Change-Prozess<br />

eröffnet Chancen<br />

Veränderungsprozesse | Die Digitalisierung verändert<br />

Strukturen und Geschäftsmodelle im B2B-Bereich<br />

nachhaltig. Unternehmen müssen bereit sein,<br />

sich den neuen Herausforderungen zu stellen, den<br />

Change anzunehmen und die sich ergebenden Chancen<br />

nutzen. Doch hierfür ist ein Umdenken notwendig.<br />

Wie sich das Marketing durch neue Technologien<br />

verändert, welche Trends und Themen<br />

B2B-Unternehmen kennen sollten und<br />

wie sie sich auf den Wandel vorbereiten,<br />

erfahren Sie im aktuellen bvik-Trendpaper<br />

„Künstlich – virtuell – menschlich: Fünf<br />

Thesen zur Zukunft des B2B-Marketings“.<br />

Weitere Infos zum Trendpaper finden Sie<br />

unter www.bvik.org.<br />

Wissen Sie, was ein „whipe out“ ist? Das ist<br />

das, was Surfer erleben, wenn sie von ihrem<br />

Surfboard fallen und die Welle nicht unter<br />

ihnen, sondern mit ihnen bricht. Oder das,<br />

was Ihre Socken erleben, wenn der Schleudergang<br />

einsetzt. Willkommen in der digitalen<br />

Transformation oder vielleicht ein bisschen<br />

einfacher, in der Digitalisierung – dem<br />

Change-Treiber schlechthin.<br />

Nicht erst seit gestern rumort es in den<br />

kleinen und großen, in den konservativen<br />

und progressiven Industrieunternehmen des<br />

Landes: Besagte Digitalisierung, volatile<br />

Märkte, Internationalisierung, der Mangel<br />

an qualifizierten Kräften und die ständig<br />

steigenden Anforderungen an die Mitarbeitenden<br />

rütteln am Selbstverständnis des<br />

Mittelstands. Dabei beklagen wir uns auf einem<br />

derzeit hohen Niveau. Was also, wenn<br />

sich die Konjunktur eintrübt und die Auftragsbücher<br />

nicht mehr voll sind?<br />

„Wer bin ich und wenn ja, wie viele?“ Der<br />

Titel des 2007 veröffentlichten Sachbuches<br />

des Philosophen Richard David Precht kann<br />

auch als Zustandsbeschreibung von so<br />

manch einem Hidden Champion durchgehen.<br />

Dabei ist gerade in Zeiten von großen<br />

Umbrüchen kaum etwas so wertvoll, wie<br />

das Wissen um die eigenen Stärken und Vorteile,<br />

die sich aus einer klar definierten Unternehmensidentität<br />

ableiten lassen. Diese<br />

Identität fällt allerdings nicht vom Himmel<br />

oder steht einfach so vor dem Werkstor. Sie<br />

muss definiert und notfalls erarbeitet werden.<br />

Stellen Sie Ihrem Unternehmen eine<br />

„Identity Card“ mit unverwechselbaren<br />

Kennzeichen aus, damit Sie in den Märkten<br />

erkannt werden. Damit Sie etwas haben, das<br />

jeder Veränderungsprozess am dringendsten<br />

braucht: Ein Sicherungsseil und eine Orientierungshilfe,<br />

die dem Unternehmen Halt<br />

gibt und den richtigen Weg weist.<br />

22 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


news & management<br />

Vor nicht allzu langer Zeit, als die<br />

Menschheit noch ohne Siri und Alexa zurechtkommen<br />

musste, wurde die Position<br />

eines Schiffes mit Hilfe eines Sextanten<br />

bestimmt und war eine der wichtigsten Aufgaben<br />

an Bord. Denn nur, wenn man genau<br />

wusste, wo man sich befand, konnte man<br />

den richtigen Kurs absetzen, um sein Ziel zu<br />

erreichen. So ähnlich ist das heute auch bei<br />

den B2B-Unternehmen: Erst wenn ich meinen<br />

Standort kenne, kann ich die richtige<br />

Route zum Ziel einschlagen. Doch dafür<br />

muss ich nicht nur meine Position bestimmen,<br />

sondern auch mein Ziel definieren.<br />

Dabei hilft in jedem Fall eine fundierte<br />

Analyse – über meine eigenen Prozesse, die<br />

meiner Kunden, der Märkte und des Wettbewerbs.<br />

Doch Vorsicht, auch wenn Sie Ihre<br />

Kunden besser zu kennen glauben, als Ihre<br />

nächsten Angehörigen, so ist das immer<br />

noch keine Garantie dafür, dass Ihnen der<br />

Kunde dasselbe Bild ihrer Beziehung geben<br />

würde, wie einem neutralen Außenstehenden.<br />

Nutzen Sie also marktaffine, aber<br />

außenstehende Personen als Sextanten, um<br />

Ihnen ein klares Bild über Zustand und<br />

Position Ihres Unternehmens zu geben.<br />

DNA of change<br />

Wer den Prinzipien der Change-DNA folgt, kann seinen Veränderungsprozess<br />

zielführend steuern. Bild: www.montfort-b2b.com<br />

Der Kunde als Auge des Sturms<br />

Es gibt keine Unternehmensbereiche mehr,<br />

an denen die Digitalisierung nicht schon<br />

längst Einzug gehalten hat. Besser verdeutlicht<br />

das eine Analogie: Während früher der<br />

Gast in ein Restaurant ging, um sich auf der<br />

Karte das passende Menü auszusuchen,<br />

muss der Kellner, der Koch und der Inhaber<br />

des Restaurants heute schon im Vorfeld wissen,<br />

wo der Gast zu sitzen pflegt, was er zu<br />

essen sowie zu trinken wünscht, um es dann<br />

möglichst schnell und perfekt zu servieren.<br />

Früher musste man sich für den Status eines<br />

dermaßen bevorzugten Stammgastes schon<br />

mal 20 Jahre durch die Speisekarte arbeiten,<br />

während heute die Datenanalyse der jeweilige<br />

Customer Journey jedes noch so kleine<br />

Detail zum besseren Verständnis der Kunden<br />

beisteuert.<br />

Zur Kundenzentrierung als Dreh- und<br />

Angelpunkt der Digitalisierung gibt es keine<br />

Alternative. Dabei wird oftmals leider die<br />

Relevanz für den jeweiligen Kunden vergessen.<br />

Deshalb steht nicht so sehr das Dauerfeuer<br />

von Botschaften im Mittelpunkt der<br />

Kundenzentrierung, sondern das Verständnis<br />

für die Bedürfnisse des Kunden und die<br />

daraufhin angebotene Lösungen.<br />

Der Mitarbeitende von heute ist einer<br />

Vielzahl von Change-Treibern ausgesetzt.<br />

Hierarchiegeprägte, klassische Organisationen<br />

stoßen dabei zunehmend an ihre Belastungsgrenzen.<br />

Es knarzt im Unternehmen<br />

und damit auch im Verhältnis zu Kunden<br />

und Zulieferern. Um in dieser immer volatileren<br />

Welt mit ihren individuellen Kundenanforderungen<br />

und neuen Wettbewerbern<br />

bestehen und flexibel agieren zu können, benötigen<br />

Unternehmen einen hohen Grad an<br />

Agilität. Damit wir uns richtig verstehen,<br />

wir reden hier nicht von einem neuen Arbeitskreis<br />

– wir reden über echte Game-<br />

Changer.<br />

Change geht nicht ohne Empathie<br />

und Agilität<br />

Nur wenn ich die jeweiligen Treiber der Veränderungsprozesse<br />

klar identifiziert habe,<br />

weiß ich, wo ich den jeweiligen Lösungs -<br />

hebel ansetzen muss. Eine Marketing Automation<br />

ohne die Mitarbeitenden dahinter,<br />

die den Prozess verinnerlicht haben, ist<br />

keine Lösung, sondern ein komplett ineffizienter<br />

Kostenpunkt im Marketing-Budget.<br />

Der Dreh- und Angelpunkt jedes erfolgreichen<br />

Veränderungsmanagements sind also<br />

die Menschen und die Prozesse, in die sie<br />

eingebunden sind.<br />

Die Herausforderung dabei: Jeder will<br />

Veränderung, aber verändern will sich keiner.<br />

Nur wenn die Veränderungsbereitschaft<br />

in den Köpfen und Herzen der Menschen<br />

und damit in der Unternehmens-DNA fest<br />

verankert ist, kann ein zielgerichteter Prozess<br />

folgen. Um das zu erreichen, müssen die<br />

Mitarbeitenden von Zuschauern zu Mit -<br />

machern werden. Oder um es mit Erich<br />

Kästner zu sagen: „Es gibt nichts Gutes,<br />

außer man tut es.“ Fangen Sie an, denn heute<br />

ist der erste Tag Ihrer Zukunft! •<br />

Stefan Sell<br />

Director Business Development der Montfort<br />

Werbung AG und Mitglied im bvik<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 23


Über 200 Aussteller präsentieren auf der<br />

Maintenance 2019 technische Lösungen,<br />

Produktneuheiten und Dienstleistungen für<br />

die Wartung, Inspektion und Instandsetzung<br />

von Produktionsprozessen.<br />

Bild: Easyfairs Deutschland GmbH<br />

Messe für Instandhaltung<br />

Digital Mainte nance<br />

im Blickfeld<br />

Fachmesse | Die Maintenance liefert auch in 2019 einen<br />

umfangreichen Branchen-Überblick im Bereich der<br />

Instandhaltung und nimmt dabei die Herausforderungen<br />

der Digitalisierung in den Fokus. ❧ Henriette Sofia Steuer<br />

Für Industrieanwender jeder Couleur, die<br />

ihre Produktionsprozesse effizient gestalten<br />

und störungsfrei optimieren wollen, findet<br />

am 20. und 21. Februar 2019 zum zehnten<br />

Mal die Maintenance Dortmund statt. Den<br />

Besucher erwarten auch im Jubiläumsjahr<br />

regional, national und international agierende<br />

Anbieter aus allen Bereichen der<br />

industriellen Instandhaltung. Über 200 Aussteller<br />

zeigen technische Lösungen, Produktneuheiten<br />

und Dienstleistungen für Wartung,<br />

Inspektion und Instandsetzung und<br />

sorgen mit weiterführenden Themen wie<br />

Antriebstechnik, Software, Arbeitsschutz<br />

und Produktionssicherheit sowie Planung<br />

von Anlagen für einen ganzheitlichen Branchen-Überblick.<br />

Ihren Fokus richtet die<br />

Leistungsschau auf die Digitalisierung von<br />

Prozessen und damit auch auf das Ober -<br />

thema Industrie 4.0. Maria Soloveva, Event<br />

Director Maintenance vom Veranstalter<br />

Easyfairs Deutschland betont hierzu: „Wohl<br />

kaum eine Branche wird durch die Digitalisierung<br />

so umgestaltet werden, wie die<br />

industrielle Instandhaltung. Da ist es enorm<br />

wichtig, die aktuellen Entwicklungen hautnah<br />

kennenzulernen.“<br />

Passend zum Messeschwerpunkt geht der<br />

Veranstalter mit digitalem Beispiel voran<br />

und ermöglicht Fachpublikum und Ausstellern<br />

mit dem Touch&Collect-Ausweis –<br />

ganz ohne Zettel-Chaos – Kontaktdaten<br />

und Informationen digital auszutauschen.<br />

Am Ende des Besuchstages erhalten Nutzer<br />

eine E-Mail-Benachrichtigung des Veranstalters,<br />

die eine individuelle Messezusammenfassung<br />

mit relevanten Daten und Links<br />

zu allen besuchten Ausstellern liefert.<br />

Einblicke in eine digitalisierte Zukunft<br />

Eine Neuheit ist die StartUp Area der Maintenance,<br />

auf der Jungunternehmer ihre<br />

Ideen und Produkte zu Instandhaltung und<br />

Digitalisierung präsentieren. Wer über den<br />

aktuellen Stand der Forschung und einiges<br />

mehr informiert werden möchte, kann<br />

außerdem das umfangreiche Rahmenprogramm<br />

nutzen: Neben mehreren geführten<br />

Messerundgängen findet beispielsweise zum<br />

zweiten Mal die Anwenderkonferenz<br />

„Smart Maintenance für Smart Factories“<br />

statt, wo neue Ansätze der Instandhaltung<br />

diskutiert, Praxis-Erfahrungen ausgetauscht<br />

und Zukunftsvisionen entwickelt werden.<br />

Darüber hinaus kann der Fachbesucher an<br />

einem Workshop zum Thema Ressourceneffizienz<br />

teilnehmen, bei dem vierten Jahrestreffen<br />

der Young Professionals in der chemischen<br />

Industrie vorbeischauen oder von<br />

den Vortragsreihen des Science Centers profitieren,<br />

in denen der Veranstalter gemeinsam<br />

mit dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss<br />

und Logistik (IML) unter dem Leitthema<br />

„Die digitale Transformation der<br />

Instandhaltung“ verschiedenste Einblicke in<br />

Forschung, Entwicklung und Trends gibt.<br />

Tickets, Hallenplan und weitere Infos sind<br />

erhältlich unter www.easyfairs.com. •<br />

24 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 25


news & management<br />

Mit taiwanischen Maschinen und Werkzeugmaschinen zur smarten Produktion<br />

Qualität via Fertigungsdaten<br />

Standort Taiwan | Im globalen Wettlauf, möglichst intelligente<br />

Maschinen, Komponenten und Services für smarte Fabriken<br />

anzubieten, positionieren sich taiwanische Unternehmen<br />

stark. Sie beherrschen wichtige Schlüsselkompetenzen, die<br />

nach Industrie-4.0-Ansprüchen gefragt sind. ❧ Nico Schröder<br />

26 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


Effiziente Fertigung mittels taiwanischer<br />

Robotik: Kollaborierende Low-Cost-<br />

Roboter automatisieren das Handling<br />

und die Montage von Kunststoffteilen.<br />

Bild: Techman Robot<br />

Taiwan hat einen Plan. Die Entwicklung<br />

intelligenter Maschinen ist Teil einer Richtlinie<br />

namens „5+2 Industrial Innovation<br />

Plan“ unter Präsidentin Tsai Ing-wen.<br />

Demnach gehören intelligente Maschinen<br />

neben den Industrien Biomedizin, erneuerbare<br />

Energien, Luft- und Raumfahrt sowie<br />

nationale Verteidigung zum Fokus aufs<br />

industrielle Internet der Dinge (Industrial<br />

Internet of Things, kurz IIoT). Hinzu kommen<br />

Landwirtschaft und Kreislaufwirtschaft.<br />

Den sieben definierten Industrien ist<br />

eine hohe Erwartung gemeinsam: Sie sollen<br />

Innovation und industrielles Wachstum des<br />

asiatischen Insellandes nachhaltig sichern.<br />

Speziell in der Entwicklung von Werkzeugmaschinen<br />

kann Taiwan bereits auf<br />

mehr als 60 Jahre Erfahrung zurückgreifen.<br />

Und laut Gardner Research (World Machine<br />

Tool Survey 2017) ist Taiwan immerhin<br />

fünftgrößter Exporteur für Werkzeug -<br />

maschinen weltweit. Entsprechend positionieren<br />

sich taiwanische Werkzeugmaschinenhersteller<br />

längst mit interessanten und<br />

wettbewerbsfähigen IIoT-Lösungen.<br />

Smarte Maschinen aus Taiwan<br />

Der Werkzeugmaschinenbauer YCM ist auf<br />

Präzisions-Bearbeitungszentren spezialisiert<br />

– insbesondere für industrielle Anforderungen,<br />

wie sie in der Luft- und Raumfahrt, in<br />

Automotive, in der Mikrobearbeitung, der<br />

Lohnfertigung und im Werkzeugbau gefragt<br />

sind. Neben dem Hauptsitz in Taiwan ist<br />

YCM in wichtigen Märkten der Welt tätig.<br />

Es gibt beispielsweise Montagewerke in<br />

China, ein Technikzentrum in Malaysia und<br />

eine Niederlassung in Vietnam. Darüber<br />

hinaus hat das Unternehmen Tochtergesellschaften<br />

in den USA, Europa und China gegründet,<br />

um so vor Ort technischen Service<br />

zu bieten und Ersatzteile bereitstellen zu<br />

können.<br />

Da Deutschland ein sehr wichtiger und<br />

zentraler Markt in Europa ist, wurde Hilden<br />

Mitarbeiter bestimmen den Erfolg<br />

Als ich vergangenen November zur „Taiwan Machine<br />

Tool Media Tour“ – ausgerichtet von Taitra<br />

(Taiwan External Trade Development Council) –<br />

gereist bin, wusste ich um Taiwans wirtschaftliche<br />

Stärken. Getroffen habe ich erfolgreiche<br />

Maschinenbauer. Bemerkt habe ich, dass die<br />

Mitarbeiter den wohl größten Anteil an diesem<br />

Erfolg ausmachen: mit ihrer<br />

Bildung, Zuverlässigkeit<br />

und Disziplin, Motivation<br />

und Herzlichkeit – Stärken,<br />

die jedes Unternehmen<br />

voranbringen.<br />

Nico Schröder,<br />

Korrespondent <strong>Industrieanzeiger</strong><br />

bei Düsseldorf als europäischer Hauptsitz<br />

gewählt: „Mit seiner zentralen Lage in<br />

Europa ist Deutschland ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt.<br />

Wir können unsere Kunden<br />

mit technischen und teilebezogenen<br />

Dienstleistungen unterstützen und die Ausfallzeiten<br />

unserer Maschinen reduzieren.<br />

Dieser strategische Schritt ermöglicht es<br />

uns, marktnah zu agieren, was einer der<br />

Schwerpunkte unseres Globalisierungsbestrebens<br />

ist“, sagt YCM-Vorstandsvorsitzender<br />

Richard Chen.<br />

Im März – zur Werkzeugmaschinenmesse<br />

Taipei International Machine Tool Show<br />

(Timtos) vom 4. bis 9. März 2019 – wird<br />

YCM mit einem intelligenten und mehrachsigen<br />

Fertigungssystem an den Markt gehen.<br />

Das System soll mehrere Palettenwechsel<br />

erlauben. Sensoren an der Maschine werden<br />

den Maschinenzustand überwachen.<br />

Gerade die Analyse von Live-Daten aus der<br />

Produktionsumgebung, auf deren Basis sich<br />

der Produktionsstatus leicht verfolgen, die<br />

Auslastung der Fabrik analysieren und ihre<br />

Gesamtanlageneffektivität (GAE) überwachen<br />

lässt, will YCM als Digitalisierungsnutzen<br />

berücksichtigen.<br />

Um für Maschinennutzer die notwendigen<br />

Voraussetzungen zu schaffen, um auf<br />

dem Level von Industrie 4.0 zu arbeiten,<br />

konzentriert sich der Werkzeugmaschinenbauer<br />

aktuell auf eine IIoT-Plattform, die<br />

Anwendern die Überwachung und Verwaltung<br />

ihres Shop-Floors in Echtzeit ermöglicht.<br />

Außerdem sollen verstärkt intelligente<br />

Maschinenfunktionen entwickelt und bereitgestellt<br />

werden, um die Leistung und<br />

Lebensdauer der Anlagen zu optimieren.<br />

Cosen ist ein taiwanischer Bandsägenhersteller.<br />

Mit über 140 Modellen – darunter<br />

vertikale und horizontale Gehrungsschnitte,<br />

NC- und CNC-gesteuerte automatische und<br />

kundenspezifische Bandsägen – kann der<br />

Hersteller das Schneiden am Beginn von<br />

Produktionen bedienen. Durch autorisierte<br />

Distributoren für die spanabhebende Industrie<br />

expandiert das Unternehmen, und zwar<br />

in über 80 Ländern. Die Hauptabsatzmärkte<br />

liegen in Europa und den USA. 40 % der<br />

Produkte werden nach Europa und 30 % in<br />

die USA exportiert.<br />

Auf der Werkzeugmaschinenmesse Timtos<br />

zeigt Cosen unter anderem seine aktuelle<br />

Technologie zur Schnittparameter-Empfehlung.<br />

Die Datenanalyse beruht dabei auf<br />

mehr als einer Million Parametersätze.<br />

Basierend auf Maschinendaten und der<br />

Schneidenzustandsbewertung können beispielsweise<br />

mit Hilfe von Cloud-Daten -<br />

management und einer Tiefenhierarchie -<br />

analyse Schnittparameter empfohlen werden.<br />

Maschinen sollen automatisch nach<br />

diesen Schnittparametern arbeiten und ihre<br />

Schneidenlebensdauer beziehungsweise die<br />

Werkzeugstandzeiten maximieren können.<br />

Messebesucher erfahren zudem, wie<br />

Maschinenbesitzer Daten wie Nutzungsberichte<br />

und die Überwachung der Werkzeug-<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 27


news & management<br />

standzeit erfassen können, um zu sehen,<br />

welches Werkzeug in seinem Metallbearbeitungsprozess<br />

am effektivsten ist und welche<br />

kritischen Komponenten und Werkzeugstandzeiten<br />

es gibt. Denn zu wissen, wann<br />

ein Werkzeug oder eine kritische Komponente<br />

ausfällt, hält die Lagerkosten niedrig<br />

und schafft Wettbewerbsvorteile.<br />

Seyi stellt Pressen für Industrien wie Automobilbau,<br />

Unterhaltungselektronik, Luftfahrt,<br />

Landmaschinen und Hausgeräte her.<br />

Die zunehmende Elektrifizierung bei Fahrzeugen<br />

und Leichtbaumaterialien definiert<br />

ren entweder die Spitzenlastwerte oder die<br />

Last in Abhängigkeit von der Schlittenverschiebung<br />

oder -zeit erfassen. Das kann eine<br />

Überlastung der Presse verhindern, sodass<br />

die Maschinensicherheit sowie die Genauigkeit<br />

und Qualität der Stanzteile gewährleistet<br />

werden können. Neben der Datenerfassung<br />

über verschiedene Sensoren sind Funktionen<br />

wie Fernsteuerung, Ferndiagnose<br />

und Produktionsüberwachung enthalten.<br />

Via Fernwartung sollen zum Beispiel Produktionsparameter<br />

wie Geschwindigkeit,<br />

Leistungszähler und Werkzeugdatenaufbe-<br />

Dr. Kou-I Szu, Präsident von Hiwin Mikrosystem,<br />

erläutert das Unternehmensportfolio<br />

in Taichung, Taiwan. Bilder: Schröder<br />

Werkzeugmaschinenproduktion bei<br />

Tongtai in Kaohsiung City, Taiwan: Die<br />

Maschinen und Fertigungssysteme<br />

werden weltweit stark im Automotive-<br />

Bereich eingesetzt.<br />

Seyi als größte Herausforderung für Automobilhersteller.<br />

Es gehe in dieser Industrie<br />

um die Frage, wie sich Teile aus hochfestem<br />

Stahl, Metalllegierungen oder Multimaterialien<br />

formen lassen. So werden Servopressen<br />

angeboten, die Einschränkungen herkömmlicher<br />

Pressen durch ein flexibles und steuerbares<br />

Servosystem überwinden. Presshärten<br />

(Warmumformung), Kaltumformung, einoder<br />

mehrstufige Prozesse, progressives<br />

Stanzen und eine Automatisierungsintegration<br />

werden mit den aktuell angebotenen<br />

Servopressen möglich.<br />

IIoT-Funktionalität ist insofern auf den<br />

Pressen vorhanden als diese über das Internet<br />

und verschiedene Sensoren miteinander<br />

verbunden sind, um die während des Produktionsprozesses<br />

erzeugten Daten zu sammeln.<br />

So können beispielsweise Kraftsensoreitung<br />

anpassbar werden. Die Produktionsüberwachung<br />

kann den Status von Stanztonnage,<br />

Matrizenschutz oder Fehlermeldung<br />

überwachen. Darüber hinaus können<br />

die Parameter, die den Maschinenstatus und<br />

die Produktivität anzeigen, den Trend weiter<br />

analysierbar machen und eine vorbeugende<br />

Wartung ermöglichen.<br />

Techman Robot entwickelt, produziert<br />

und vertreibt kollaborative Roboter<br />

(Cobots), die intelligente Lieferketten leiten<br />

können und dem Interoperabilitätsanspruch<br />

von Industrie 4.0 nachkommen. Roboter<br />

werden Teil intelligenter Produktionslinien<br />

und können mit Werkern sicher zusammenarbeiten.<br />

Die Cobots aus Taiwan sind mit<br />

zertifizierten Plug-and-Play-Peripheriegeräten<br />

abgestimmt, sodass die Roboter beispielsweise<br />

mit Greifern von Schunk oder<br />

Hiwin, mit Industriekameras von Basler<br />

oder mit Kabel-Zubehörsystemen von Igus<br />

oder Murrplastik verwendet werden können.<br />

Auch die Nutzlastanforderungen verschiedener<br />

Branchen werden berücksichtigt.<br />

Techman Robot hat neue Hochlastroboter<br />

auf den Markt gebracht, deren Tragfähigkeit<br />

höher ist als bei anderen kollaborativen<br />

Robotern mit ähnlicher Armlänge. Die<br />

Nutzlast beträgt je nach Modell bis zu 12 kg<br />

oder 14 kg.<br />

Smart Factory nutzt<br />

Vorteile von Data-Analytics<br />

Das Automatisierungsangebot von Delta<br />

Electronics reicht von Geräten bis hin zur<br />

Datenanalyse. Das Portfolio umfasst AC-<br />

Motorantriebe, Servo- und Motion-<br />

Control-Systeme, speicherprogrammierbare<br />

28 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


Steuerungen (SPSen), Mensch-Maschine-<br />

Schnittstellen (HMIs), Bildverarbeitungssysteme,<br />

Zähler und Sensoren, industrielle<br />

Steuerungs- und Überwachungssoftware,<br />

Fertigungsmanagementsysteme (MES) sowie<br />

Industrieroboter und Roboterarbeitsplätze.<br />

Bisher hat Delta vor allem Industrie -<br />

roboterlösungen, CNC-Lösungen, hybride<br />

Energiesparsysteme für Spritzgießmaschinen<br />

sowie Antriebs- und Energierückgewinnungssysteme<br />

für Aufzüge vorgestellt.<br />

Inzwischen hat das Unternehmen Produktionslinien<br />

kontinuierlich mit Automatisierungsprodukten<br />

und entsprechender Software<br />

für Industrie 4.0 erweitert. Vor allem<br />

die Online-Überwachung von Maschinen<br />

bequem • günstig • schnell<br />

Einfach bestellen mit dem Tünkers E-Shop<br />

https://shop.tuenkers.de<br />

Sparen Sie Kosten bei Ihrer<br />

Produktkennzeichnung!<br />

und ganzer Fertigungslinien soll Anwendern<br />

Vorteile bringen. Dafür steht eine neue<br />

Ausrüstungs-IIoT-Plattform bereit, die an<br />

bis zu 100 SPSen oder zehn CNC-Steuerungen<br />

für die Betriebsdatenerfassung von<br />

Anlagen anschließbar ist. Darauf basierend<br />

können die erfassten Betriebs- und Produktionsdaten<br />

softwarebasiert – quasi innerhalb<br />

einer Manufacturing-Monitoring-<br />

Plattform – verarbeitet und analysiert werden.<br />

Die Daten stehen so in Echtzeit zur<br />

Fernüberwachung bereit. Delta deckt in der<br />

Industrieautomation ein recht breites Spektrum<br />

an Anwendungen ab – darunter Elektronikindustrie,<br />

Textilverarbeitung, Lebensmittel-<br />

und Getränkeverarbeitung, Pharmazie,<br />

Gummi- und Kunststoffindustrie, Verpackungsindustrie,<br />

Druck, Holzbearbeitung<br />

und Werkzeugmaschinen.<br />

Blick in den Showroom<br />

von Delta Electronics in<br />

Taoyuan City, Taiwan:<br />

Das Unternehmen bietet<br />

im Robotik-Produkt -<br />

bereich Scara- und<br />

Knickarmroboter an.<br />

RETEC-AUTOMARK steht für individuelle und wirtschaftliche<br />

Lösungen zur Kennzeichnung von Produkten und Typenschildern.<br />

Profitieren auch Sie von den Vorteilen<br />

der AUTOMARK-Systeme:<br />

Laserbeschriftung mit Zu- und<br />

Abfuhr nach Kundenwunsch<br />

Beschriftung mit Reliefprägeautomaten<br />

– dauerhaft lesbar<br />

auch nach Oberflächenbehandlung<br />

Typenschilder und Kabelschellen<br />

befestigen OHNE VORBOHREN<br />

Neu: kompakte Laserschneid-Anlagen<br />

(Arbeitsbereich 750 x 350 mm)<br />

für Bleche 1 -12 mm<br />

Nutzen Sie unsere Expertise<br />

für sich und Ihren Betrieb.<br />

Rufen Sie uns an Tel: +49(0)7021 4896 0<br />

oder schreiben Sie uns eine E-Mail:<br />

info@retec-automark.de<br />

www.retec-automark.de<br />

Besuchen Sie uns<br />

Intec, 05.-08.<strong>02.2019</strong><br />

Leipzig<br />

Halle 5, Stand D 28<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 29


news & management<br />

Taipei International<br />

Machine Tool Show<br />

Messe | Vom 4. bis 9. März 2019 findet die<br />

Werzeugmaschinenmesse Timtos (Taipei<br />

International Machine Tool Show) in vier<br />

Hallen des Nangang-Messezentrums in Taipeh<br />

statt. Intelligentes Fertigen steht im<br />

Fokus der etwa 1230 Aussteller aus 26 Ländern.<br />

Die Austellerzahl ist ein neuer Rekord.<br />

Die Timtos hat sich zur drittgrößten Messe<br />

für Werkzeugmaschinen weltweit entwickelt.<br />

Die vom Taiwan External Trade Development<br />

Council (Taitra) mitveranstaltete<br />

Messe gilt als Sprungbrett, um Geschäfte<br />

auf dem asiatischen Markt auszudehnen.<br />

Unternehmen wie DMG Mori, Mazak,<br />

Fanuc, Mitsubishi, Heidenhain, Siemens,<br />

Bosch, Schunk, Universal Robots und Haas<br />

Automation gehören zu den Ausstellern.<br />

Zu den Schwerpunkten der Messe zählen<br />

die Trendthemen Industrie 4.0 und künstliche<br />

Intelligenz. Firmen werden unter anderem<br />

zeigen, wie Menschen und Maschinen<br />

besser zusammenarbeiten und wie Produk -<br />

tionslinien effizient und belastbar arbeiten<br />

können. So zeigt Fanuc beispielsweise eine<br />

IIoT-Plattform, die Werkzeugmaschinen,<br />

Roboter und Sensoren verbindet, um so<br />

über Big Data ein Werk intelligent zu gestalten.<br />

Siemens präsentiert mit Mindsphere ein<br />

cloudbasiertes, offenes IIoT-Betriebssystem,<br />

das Anlagen, Systeme und Maschinen verbindet,<br />

um Unternehmen die Möglichkeit zu<br />

geben, große Datenmengen zu nutzen. Während<br />

der Messe findet außerdem der Timtos-<br />

Gipfel zu Automatisierungstrends in Industrie<br />

4.0 statt.<br />

www.timtos.com.tw<br />

Tongtai ist auf das Customizing und auf<br />

schlüsselfertige Projekte spezialisiert. Vor<br />

allem in der Bearbeitung für Luftfahrt- und<br />

Automobilteile kommen die Produkte zum<br />

Einsatz. Vor 35 Jahren stellte das Unternehmen<br />

die erste automatisierte Produktions -<br />

linie her und arbeitete mit Spezialmaschinen,<br />

um die Ventile von Motorrädern herzustellen<br />

– ein riesiger Markt, schließlich sind<br />

Motorräder und besonders Roller beziehungsweise<br />

Scooter auf Asiens Straßen bis<br />

heute nicht wegzudenken. Automatisierte<br />

Produktionslinien eignen sich gerade für die<br />

Felgen- und Radbearbeitung, weil sie intralogistische<br />

Vorteile haben. Tongtai bietet die<br />

Automatisierungslösungen von der Materialvorbereitung,<br />

der Bearbeitungskontrolle,<br />

dem Lagerbestand bis hin zum Produktionsmanagement<br />

an.<br />

Neue digitale Services und<br />

die Gesamtproduktivität im Blick<br />

Auf die Entwicklung und Herstellung von<br />

CNC-Drehmaschinen hat sich Goodway fokussiert.<br />

Seine CNC-Drehzentren liefert der<br />

Hersteller in über 30 Länder. Verstärkt setzt<br />

Goodway auf ein intelligentes Steuerungssystem<br />

der Werkzeugmaschinen innerhalb<br />

der Produktion. Eine neue Generation an<br />

Steuerungshard- und software sowie entsprechende<br />

Benutzerschnittstellen sollen<br />

den Drehzentren den nächsten Digitalisierungsschritt<br />

bringen. Von den Drehmaschinen<br />

selbst bis hin zur Gesamtproduktivität<br />

der Linien können cloudbasiert Analysen<br />

und Voraussagen durchgeführt werden sowie<br />

datenbasierte Services angeboten werden.<br />

Hiwin ist auf Lineartechnik bis hin zu<br />

mechatronischen Systemen wie 6-Achs-Gelenkarm-Roboter<br />

spezialisiert. Die Roboter<br />

sind inklusive Steuerung, Software und<br />

Handbediengerät verfügbar. Ihnen ist ein<br />

kompaktes Steuerungs- und Antriebssystem<br />

vorgeschaltet, das eine integrierte Sicherheitssteuerung<br />

besitzt, mit der eine komplette<br />

Roboterzelle automatisiert werden kann.<br />

Neben ganzen Positioniersystemen bietet<br />

das Unternehmen Einzelkomponenten wie<br />

Linearmotoren, Torquemotoren, Servo -<br />

motoren und Antriebsverstärker an. Kom-<br />

Eine Dashboard -<br />

lösung zur Produktivitätsanalyse<br />

präsentiert<br />

Wing Liu, Abteilungsleiter<br />

Internationaler<br />

Vertrieb bei<br />

YCM in Taichung,<br />

Taiwan.<br />

ponenten und Systeme liefert das Unternehmen<br />

an viele Hightech-Industrien für Werkzeugmaschinen,<br />

für medizinische Geräte, für<br />

den Materialtransport, die Automobilindustrie<br />

oder die Ökostromindustrie. Damit gehört<br />

Hiwin zu den größten Herstellern von<br />

Antriebs- und Systemtechnik weltweit.<br />

Femco stellt CNC-Maschinen her. Die<br />

Reihe der Maschinen umfasst Drehmaschinen,<br />

Vertikal- und Horizontalbohrwerke,<br />

vertikale Bearbeitungszentren und Raddrehzentren.<br />

Aktuell hat der CNC-Spezialist<br />

einAutomatic-Virtual-Metrology-System<br />

(AVM) für seine Produktionslinie einer intelligenten<br />

Radautomatisierung entwickelt.<br />

AVM-Systeme verwenden Daten im Produktionswerkzeug,<br />

um die Produktqualität<br />

vorherzusagen – und zwar ohne Messungen<br />

am Produkt selbst vorzunehmen. Derzeit<br />

werden servogesteuerte Roboter-Produktionslinien<br />

zusammen mit dem AVM-System<br />

integriert, um die Positioniergenauigkeit,<br />

Geschwindigkeit, Stabilität und vor allem<br />

die Fähigkeit zur Inspektion jedes Werkstücks<br />

zu erhöhen.<br />

30 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


stark vorantreiben und innovieren.<br />

Das Unternehmen ist Teil<br />

der Fair Friend Group (FFG),<br />

die aus den drei Geschäftsbereichen<br />

Werkzeugmaschinen, Industrieausrüstung<br />

und Ökostrom<br />

mit insgesamt 53 Marken<br />

besteht. Allein 37 Unternehmungen<br />

gibt es im Bereich der<br />

Werkzeugmaschinen.<br />

Auf intelligentere Fertigungsmöglichkeiten<br />

richtet sich die<br />

FSC Group aus, indem der<br />

Kunststoffspritzgießmaschinen-<br />

Hersteller auf ein Produktionsmanagement<br />

setzt, das auf dem<br />

Zykluszeitmanagement basierend<br />

arbeitet. Das traditionelle<br />

Produktionsmanagement im<br />

Spritzguss basiert auf handgeschriebenen<br />

Datensatzstatistiken,<br />

die nicht sofort Problemlösungen<br />

ermöglichen. Erweitert<br />

wird das Konzept durch ein effi-<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Die Technologie soll Echtzeitmessungen<br />

zur Herstellung hochwertiger Räder erlauben<br />

und natürlich Fehlerquoten reduzieren.<br />

Die Messergebnisse werden während des<br />

Bearbeitungsvorgangs gesammelt. Die Ergebnisse<br />

können dann in die Cloud geladen<br />

und auf einem Datenserver für zukünftige<br />

Referenzen gespeichert werden. Diese wie-<br />

derum könnten sofort an einen<br />

bestimmten Betreiber oder Kunden<br />

gesendet werden, um den<br />

Produktionsprozess besser überwachen<br />

zu können. Außerdem<br />

soll eine Werkzeugkompensation<br />

während der Bearbeitung erreicht<br />

werden, um die Zykluszeit<br />

erheblich zu verkürzen und<br />

gleichzeitig eine höhere Qualität<br />

und Stabilität des Werkstücks zu<br />

gewährleisten.<br />

Feeler bietet als Werkzeugmaschinenhersteller<br />

eine weitreichende<br />

Hard- und Softwareintegration,<br />

um smarten Maschinen<br />

zuverlässige und leicht<br />

nutzbare Kommunikations- und<br />

Analysefähigkeiten zu verleihen.<br />

Laut Feeler werden die Werkzeugmaschinen<br />

beispielsweise<br />

bei allen deutschen Autobauern<br />

eingesetzt, die Produktionsmanagementprozesse<br />

bekanntlich<br />

zientes Werkzeug- und Maschinenmanagement<br />

sowie durch eine ökonomische Materialverwaltung.<br />

Zudem nutzt FCS das OPC-Kommunikationsprotokoll,<br />

um eine sofortige Anzeige<br />

von OEE-Informationen (Overall Equipment<br />

Efficiency) und Statistiken über abnormale<br />

Meldungen zu erreichen. Der Produktionsleiter<br />

kann den Produktionsstatus sofort<br />

erfassen und bei Abweichungen schnell<br />

Gegenmaßnahmen einleiten. Das System<br />

lässt sich auch verwenden, um den Zustand<br />

von Anlagen in globalen Produktionslinien<br />

durch Synchronisation zu überwachen, sodass<br />

ein externes Produktionsmanagement<br />

unterstützbar wird. •<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 31


news & management<br />

Rund 80 Teilnehmer zählte das Forum<br />

„Qualitätssicherung in der additven<br />

Fertigung“ im vergangenen Jahr.<br />

Bild: Jochen Hempler<br />

Fachforum zur Qualitätssicherung in der additiven Fertigung am 21.2.2019<br />

3D-Druck<br />

auf dem Prüfstand<br />

Fachwissen | Am 21. Februar laden Quality Engineering<br />

und das Fraunhofer IPA zum Forum nach Stuttgart.<br />

Experten sprechen über die Qualitätskontrolle in<br />

der additiven Fertigung.<br />

❧ Markus Strehlitz<br />

Mal statt – wieder in den Räumlichkeiten des Fraunhofer<br />

IPA.<br />

Prozesse und Pulver im Fokus<br />

Nach den beiden Keynotes von Steffen Hachtel, Geschäftsführer<br />

des gleichnamigen Werkzeugbauers und<br />

Spritzgießers, und Simina Fulga-Beising vom Fraunhofer<br />

IPA ist das Forum in drei Blöcke eingeteilt.<br />

Der erste Teil steht unter der Überschrift „Prozesswissen<br />

für die Qualitätssicherung“. Dabei sprechen die<br />

Referenten unter anderem darüber, welchen Beitrag<br />

„Wir erleben gerade eine spannende Phase in der additiven<br />

Fertigung“, so Gregor Reischle, Program Manager<br />

Additive Manufacturing bei TÜV Süd Product Service.<br />

„Sie entkommt immer mehr dem Prototypen-Stadium<br />

und wird interessant für die Serienproduktion.“ Daher<br />

werde es für die Unternehmen, die additive Fertigung<br />

betreiben, nun Zeit, die Themen rund um die Qualitätssicherung<br />

auf den Tisch zu bringen und sich darum zu<br />

kümmern.<br />

Reischle ist einer der Sprecher auf dem Forum „Qualitätssicherung<br />

in der additiven Fertigung“, das Quality<br />

Engineering und das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik<br />

und Automatisierung IPA gemeinsam veranstalten.<br />

Das Forum adressiert alle Qualitätsprobleme<br />

entlang des Produktionsprozesses. Experten aus Industrie<br />

und Wissenschaft, aus Praxis und Forschung berichten<br />

über ihre Erfahrungen und Projekte. Nach dem großen<br />

Erfolg im vergangenen Jahr mit rund 80 Teilnehmern<br />

findet die Veranstaltung dieses Jahr zum zweiten<br />

Vorabend-Event<br />

bei Renishaw<br />

Eingeläutet wird das Forum am 20.2.2019<br />

ab 17 Uhr mit einem Vorabend-Event bei<br />

Renishaw in Pliezhausen. Die Kernkompetenz<br />

von Renishaw ist die industrielle Messtechnik,<br />

doch baut das Unternehmen sein<br />

Geschäftsfeld für generative Fertigung<br />

derzeit stark aus. Dazu gehören Laser-Fertigungssysteme<br />

und Dienstleistungen.<br />

Das Programm: eine Führung durch das<br />

Solution Center für additive Fertigung, Vorträge<br />

zum Geschäftsbereich und zur Kombination<br />

aus Inline- und Offline-Messtechnik<br />

sowie ein anschließendes Abendessen.<br />

32 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


Programm<br />

auto matisierte Prozessketten sowie Konzeption und<br />

Konstruktion für eine Qualitätssicherung leisten können.<br />

Thematisiert wird auch, wie sich Pulverwerkstoffe<br />

analysieren und qualifizieren lassen.<br />

Qualitätsmanagement und Recht stehen im zweiten<br />

Block im Mittelpunkt. Hier beleuchtet Anwalt Daniel<br />

Wuhrmann die additive Fertigung aus haftungsrechtlicher<br />

Sicht. Außerdem erläutern Reischle vom TÜV SÜD<br />

sowie Sven Gaede von der Deutschen Bahn den aktuellen<br />

Stand der DIN SPEC 17071. Im Rahmen der Norm<br />

arbeiten Partner aus unterschiedlichen Industrien gemeinsam<br />

daran, alle qualitätsrelevanten Faktoren in der<br />

Wertschöpfungskette zu definieren.<br />

CT spielt die Hauptrolle<br />

Konkrete Lösungen, um eine Qualitätskontrolle in der<br />

additiven Fertigung zuverlässig umzusetzen, präsentieren<br />

die Referenten des dritten Themenblocks. Eine besondere<br />

Rolle nimmt dabei die Computertomographie<br />

(CT) ein.<br />

Nach Meinung von Lennart Schulenberg, Vertriebsund<br />

Marketing-Chef bei Visiconsult, ist die Technik derzeit<br />

alternativlos bei der Prüfung von additiv gefertigten<br />

Bauteilen. So könnten zum Beispiel innenliegende<br />

Strukturen, die mit additiven Verfahren hergestellt werden,<br />

ausschließlich mithilfe von CT vermessen werden.<br />

Die Technologie habe allerdings auch ihre Grenzen.<br />

Mit einem relativ neuen Verfahren befasst sich Anian<br />

Gögelein von MTU Aero Engines. Er wird über die<br />

Optische Tomographie für das Prozessmonitoring sprechen.<br />

Die Themenblöcke werden jeweils durch eine<br />

Diskussion und Fragerunde abgeschlossen. Dort haben<br />

Besucher des Forums Gelegenheit, ihre Fragen an die<br />

jeweiligen Referenten zu richten oder in die Diskussion<br />

zum Thema einzusteigen. Daneben bieten auch die<br />

Pausen zwischen den Beiträgen Möglichkeiten zum ausgiebigen<br />

Networking.<br />

In der ersten Kaffeepause am Vormittag werden sich<br />

außerdem Partner aus der Industrie vorstellen. Diese<br />

zeigen in einer begleitenden Ausstellung ihre Technologien<br />

und Dienstleistungen für die Qualitätssicherung in<br />

der additiven Fertigung.<br />

•<br />

@Anmelden zum Event:<br />

Internet: http://hier.pro/MdTcV<br />

Per Mail: Beate.Guenther-Huehn@konradin.de<br />

Die Teilnahme ist nur nach vorheriger An -<br />

meldung möglich.<br />

Die Teilnahmegebühr beträgt 495 € zzgl. MwSt.<br />

9.00 Uhr<br />

9.10 Uhr<br />

9.40 Uhr<br />

10.00 Uhr<br />

10.15 Uhr<br />

11.00 Uhr<br />

11.20 Uhr<br />

11.40 Uhr<br />

12.00 Uhr<br />

12.15 Uhr<br />

13.30 Uhr<br />

13.50 Uhr<br />

14.10 Uhr<br />

14.30 Uhr<br />

15.00 Uhr<br />

15.20 Uhr<br />

15.40 Uhr<br />

16.00 Uhr<br />

16.20 Uhr<br />

16.40 Uhr<br />

Begrüßung durch Fraunhofer IPA und Quality Engineering<br />

Keynote<br />

Qualitätssicherung und Qualitätsmanagement in der<br />

additiven Fertigung in der Praxis – Erfahrungen, Ansätze,<br />

Herausforderungen<br />

Steffen Hachtel, Geschäftsführender Gesellschafter, F. &<br />

G. Hachtel<br />

Was macht die Qualität additiv gefertigter Bauteile aus?<br />

Qualitätsbeeinflussende Faktoren in der additiven Fertigung.<br />

Ein Überblick<br />

Dr. Simina Fulga-Beising, Senior Scientist, Abteilung Bildund<br />

Signalverarbeitung, Fraunhofer IPA<br />

Diskussion und Fragerunde zum Themenblock<br />

Kaffeepause und Guided Tour durch die Ausstellung<br />

Prozesswissen für die Qualitätssicherung<br />

Qualität durch Produktgestaltung. Wie fertigungsgerechte<br />

Konzeption und Konstruktion hilft, die Hürden bei der<br />

Implementierung von Additiver Fertigung zu überwinden<br />

Volker Junior, Geschäftsführung, phoenix<br />

Materialanalyse: Kunststoff-Pulverwerkstoffe analysieren,<br />

charakterisieren und qualifizieren<br />

Dr. Manfred Schmid, Leiter Innovation Center for Additive<br />

Manufacturing Switzerland, inspire/ETH Zürich<br />

Automatisierte additive Gesamtprozessketten als Baustein<br />

in der Qualitätssicherung<br />

Patrick Springer, Gruppenleiter, Abteilung Additive Fertigung,<br />

Fraunhofer IPA<br />

Diskussion und Fragerunde zum Themenblock<br />

Mittagessen, Besuch der Ausstellung und Networking<br />

Qualitätsmanagement und Recht<br />

Product Compliance – additive Fertigung aus haftungsrechtlicher<br />

Sicht<br />

Daniel Wuhrmann, Rechtsanwalt, Reusch Rechtsanwaltsgesellschaft<br />

Normen und Standardisierung: DIN SPEC 17071 „Anforderungen<br />

an die Herstellung von Bauteilen mittels<br />

additiver Fertigung – Leitfaden für qualitätsgesicherte<br />

Prozesse bei additiven Fertigungszentren“<br />

Gregor Reischle, Head of Additive Manufacturing, TÜV<br />

SÜD Product Service + Sven Gaede, DB Engineering &<br />

Consulting, Deutsche Bahn<br />

Diskussion und Fragerunde zum Themenblock<br />

Kaffee, Besuch der Ausstellung und Networking<br />

Lösungen für die Qualitätskontrolle<br />

Ganzheitliche und integrierte Qualitätsprüfung für die<br />

additive Fertigung von der Mikroskopie über CT bis zum<br />

Koordinatenmessgerät<br />

Dr. Robert Zarnetta, Senior Director, Business Sector<br />

Manufacturing & Assembly, Carl Zeiss Microscopy<br />

Prüfung von AM-Bauteilen aus Kunststoff mit Computertomographie<br />

(CT)<br />

Prof. Dr. Heiko Wenzel-Schinzer, Geschäftsführer/Chief<br />

Digital Officer, Wenzel Group<br />

Prüfung von AM-Bauteilen aus Metall mit CT<br />

Lennart Schulenburg, Head of Sales and Marketing,<br />

VisiConsult<br />

Optische Tomographie für das Prozessmonitoring<br />

Anian Gögelein, MTU Aero Engines<br />

Diskussion und Fragerunde zum Themenblock<br />

Verabschiedung und Ende der Veranstaltung<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 33


interview<br />

Leipziger-Messe-Chef Markus Geisenberger zur Intec und Z<br />

„Unser Messedoppel<br />

agiert miteinander“<br />

Die Industriemessen Intec und Z bilden vom 5. bis 8. Februar<br />

das Zentrum der metallbearbeitenden Industrie und der Zulieferbranche.<br />

Wie sich das mit Sonderschauen und Fachforen<br />

verzahnte Angebot entwickelt, erläutert Markus Geisenberger,<br />

Geschäftsführer der Leipziger Messe. ❧ Dietmar Kieser<br />

Markus Geisenberger ist<br />

seit 2010 Geschäftsührer<br />

der Leipziger Messe.<br />

Bild: Andreas Stedtle<br />

Wie ist der aktuelle Anmeldestand der<br />

Doppelmesse Intec und Z?<br />

Mit rund 1300 Ausstellern ist unser Messedoppel<br />

nahezu ausgebucht. Wir werden<br />

auch die Nachzügler noch platzieren können.<br />

Aber wir fahren unter Volllast.<br />

Welche Themen entwickeln sich besonders<br />

dynamisch?<br />

Alle Bereiche konnten sich sehr gut entwickeln,<br />

vor allem die Kernbereiche der Intec,<br />

Werkzeugmaschinen und Präzisionswerkzeuge.<br />

Das gleiche gilt für die neu hinzugekommenen<br />

Segmente der Automatisierungstechnik<br />

und der Robotik. Auf Basis dieses<br />

klaren Konzeptes werden wir alle Weiterentwicklungen<br />

und konzeptionellen Überlegungen<br />

vorantreiben.<br />

Wenn das Thema Automatisierungstechnik<br />

zunehmend Einzug hält, könnte dies das<br />

Konzept doch verwässern.<br />

Unter keinen Umständen. Das Thema Automatisierungstechnik<br />

ist stets aus der Perspektive<br />

der Hersteller von Werkzeugmaschinen<br />

und Präzisionswerkzeugen zu betrachten.<br />

Gleichwohl ist es ein ganz wichtiges<br />

Segment, das auch sehr systemisch in die<br />

Messe hineinwirkt.<br />

Wie ist der Messeverbund in puncto Internationalität<br />

aufgestellt?<br />

Insbesondere die Z ist sehr international,<br />

und dies von Anfang an. Jeder vierte Aussteller<br />

kommt aus dem Ausland, ein Großteil<br />

der Besucher reist von jenseits der Lan-<br />

34 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


desgrenzen an. Die Intec hat sich von einer<br />

zunächst regionalen Veranstaltung hin zu<br />

einer nationalen und mittlerweile sogar<br />

internationalen Fachmesse entwickelt. Wir<br />

arbeiten uns sozusagen in konzentrischen<br />

Kreisen voran. Die Kerneinzugsgebiete sind<br />

der deutschsprachige Raum, Mitteleuropa<br />

und Osteuropa. Gerade die letzten beiden<br />

sind von der geografischen Ausrichtung her<br />

Schwerpunkte für beide Veranstaltungen.<br />

Hier haben wir eine echte Kompetenz, auch<br />

in der Erreichung der Zielgruppen. Die Intec<br />

verbucht aktuell einen Auslandsausstelleranteil<br />

von über zehn Prozent. Auch sie entwickelt<br />

sich zu einer Plattform für internationale<br />

Aussteller, vornehmlich für jene, die<br />

aus klassischen Maschinenbauländern wie<br />

Italien oder der Schweiz kommen.<br />

Welche Bedeutung hat die Kernregion<br />

Mitteldeutschland für das Messedoppel?<br />

Diese ist ganz entscheidend für die Erfolgsgeschichte<br />

Intec und Z. Bekanntlich wird<br />

die Basis einer Messe in ihrer Heimatregion<br />

gelegt. Mitteldeutschland ist eine extrem<br />

starke Maschinenbau- und Zulieferregion.<br />

300 Aussteller allein aus Sachsen dokumentieren<br />

dies. Ich kenne keine vergleichbare<br />

Investitionsgütermesse mit derart vielen<br />

heimischen Ausstellern. Diese Basis war die<br />

Grundlage für die erfolgreiche Entwicklung<br />

in der Vergangenheit, und sie wird es auch<br />

für die Zukunft sein.<br />

Welche maßgeblichen Synergien schafft der<br />

Messeverbund?<br />

Zunächst einmal agiert das Messedoppel<br />

miteinander. Das ist uns sehr wichtig. Zugleich<br />

hat jede Veranstaltung ein klares und<br />

eigenständiges Messeprofil. Gemeinsam<br />

bilden sie aber die gesamte Prozess- und<br />

Abnehmerkette in der Fertigung ab. Und sie<br />

fokussieren gemeinsame Schwerpunktbranchen,<br />

also den Maschinen-, Anlagen- und<br />

Werkzeugbau sowie die Automobil- und<br />

Fahrzeugindustrie. Hinzu kommt, dass die<br />

Aussteller der Z potenzielle Partner und Lieferanten<br />

der Intec-Aussteller sind. Damit<br />

ergänzen sich beide perfekt. Dies wiederum<br />

schafft ideale Synergien für Aussteller und<br />

Besucher gleichermaßen.<br />

Dem Top-Thema Additive Fertigung widmen<br />

sich eine Sonderschau und ein Fach -<br />

forum. Können Sie mit diesem Konzept den<br />

Spezialmessen Paroli bieten?<br />

„Gemeinsam<br />

bilden Intec<br />

und Z die<br />

Prozess- und<br />

Abnehmer -<br />

kette in der<br />

Fertigung ab.“<br />

In der Vorbereitung auf die Intec und Z führen<br />

wir intensive Gespräche mit den Messeund<br />

den Programmbeiräten. Ziel ist es, der<br />

Branche genau die Themen zu bieten, die sie<br />

im Wesentlichen aus ihrer jeweiligen Perspektive<br />

als wichtig erachten. Dabei hat sich<br />

das Thema Additive Fertigung/Leichtbau<br />

sehr schnell herauskristallisiert. Wir haben<br />

es unter dem Titel „Additiv + Hybrid –<br />

Neue Fertigungstechnologien im Einsatz“<br />

als Sonderschau mit Fachforum zusammengeführt.<br />

Damit wollen wir unseren Zielgruppen<br />

einen klaren Mehrwert bieten. Die<br />

Branche selbst setzt also die Themen.<br />

Was sicherlich noch ausbaufähig ist…<br />

Das stimmt! Das gilt auch für die weitere<br />

Sonderschau „Sensorik – auf dem Weg zum<br />

intelligenten Produkt“. Auch hier geht es<br />

nicht darum, einer Sensorfachmesse Paroli<br />

zu bieten, sondern die spezifischen Themen<br />

herauszudestillieren, was die Sensorik zu einer<br />

intelligenten Fertigung beisteuern kann.<br />

Gleiches gilt für das neue Fachforum „new<br />

mobility“. Hier wollen wir beleuchten, wie<br />

neue Fahrzeugantriebe die Fertigungstechnik<br />

und die Zulieferindustrie beeinflussen.<br />

Wie wird das Hype-Thema Industrie 4.0<br />

auf den Messen sichtbar?<br />

Digitalisierung und Industrie 4.0 ziehen sich<br />

wie ein roter Faden durch die gesamte Veranstaltung,<br />

sei es in den Präsentationen auf<br />

den Ständen der Hersteller oder in den Themen<br />

der Sonderschauen. Beim Thema Sensorik<br />

geht es immer auch um Digitalisierung,<br />

um vernetzte Systeme, um Datenauswertungen.<br />

Die digitale Transformation<br />

spielt überall eine große Rolle. Überdies findet<br />

zum sechsten Mal der Kongress „Ressourceneffiziente<br />

Produktion“ des Fraunhofer-Verbundes<br />

Produktion statt. 2019 unter<br />

dem Motto „Smart Production – Szenarien,<br />

Lösungen, Benefit“. Auch dieses Thema<br />

rückt die Digitalisierung, die digitale Transformation<br />

ganz nach vorne. Das ist etwas,<br />

was die gesamte Branche umtreibt. •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 35


intec<br />

Fit für die Zukunft<br />

Werkzeugmaschinen | Mazak (Halle 3, Stand B05) präsentiert<br />

auf der Intec und in seinem Technologiezentrum in Leipzig<br />

Automatisierungslösungen, die iSmart Factory und intuitive<br />

Steuerungen an modernen CNC Werkzeugmaschinen.<br />

Neu im Mazak-Portfolio ist ein<br />

TA 20-Roboter, der für bis zu<br />

20 kg schwere Werkstücke ausgelegt<br />

ist. Gezeigt wird die Lösung<br />

an einer Drehmaschine QT<br />

250MSY. Die Roboterzelle sei<br />

einfach zu programmieren, teilt<br />

der Maschinenbauer mit. Das<br />

Automatisierungstool für das<br />

Beladesystem ist als App in die<br />

Mazatrol integriert, so dass Maschine<br />

und Beladesystem perfekt<br />

miteinander koordiniert werden.<br />

Die Programmierung –<br />

auch des Roboters – erfolgt über<br />

schnell verständliche, einfache<br />

Menüs in der Mazak Smooth-<br />

Steuerung, die intuitive Bedienung<br />

und schnelle Rüstzeiten<br />

gewährleistet. Die Automatisierung<br />

ist prädestiniert für kleine<br />

bis mittelgroße Lose.<br />

Bereits im September wurde<br />

auf der AMB ein zweifacher<br />

Palettenwechsler vorgestellt, der<br />

das horizontale 5-Achsen-Bearbeitungszentrum<br />

HCR-5000<br />

produktiver macht. Die Maschine<br />

wurde für die HSC-Bearbeitung<br />

von Aluminium konzipiert<br />

und hat eine Hochleistungsspindel,<br />

die mit 30.000 min -1 rotiert.<br />

Die Horizontalanordnung der<br />

Spindel sowie der Schwenk-<br />

Rundtisch gewährleisten das zuverlässige<br />

Abführen auch großer<br />

Spanmengen wie sie bei der Aluminiumbearbeitung<br />

entstehen.<br />

Die 5-Achsen-Zentren der<br />

Baureihe Integrex sind mit auf<br />

die Maschinen abgestimmten<br />

Systemen wie Palettenwechlser<br />

und Roboterbeladung automatisierbar.<br />

Lösungen wie Multi<br />

Pallet Pool (MPP) gewährleisten<br />

den schnellen Palettentransfer<br />

und deutlich längeren Betrieb<br />

ohne Bedieneraufsicht. Das System<br />

wird über die Smooth CNC<br />

gesteuert, die über die Mazak-<br />

Software Smooth MPP verfügt.<br />

Letztere vereinfacht mit innovativen<br />

Funktionen die Auftragsterminierung<br />

und ermöglicht die<br />

schnellere Analyse der Produktionsergebnisse<br />

sowie eine effizientere<br />

Systemauslastung. •<br />

Die Roboterlösung von<br />

Mazak eignet sich für<br />

kleine bis mittlere Losgrößen<br />

in jeder Betriebsgröße.<br />

Bild: Mazak<br />

Hohe geometrische Genauigkeit<br />

Bettfräsmaschine | Nicolas Correa (Halle 5, Stand C11)<br />

zeigt eine Bettfräsmaschine vom Typ Xperta, ein neues<br />

Konzept mit seitlich angeordnetem RAM. Die Maschine<br />

bietet eine hohe Präzision aufgrund des mechanischen<br />

Durchhang-Kompensationssystems. Es ist eine universelle<br />

Maschine, passend für die Schrupp- und Feinbearbeitung.<br />

Erstmals präsentiert das Unternehmen eine<br />

Xperta auf einer deutschen Messe. Die Maschine habe<br />

eine hohe geometrische Genauigkeit, die eine lang andauernde<br />

geometrische Stabilität gewährleiste und hohe<br />

Bearbeitungskapazitäten ermögliche, teilt der Maschinenbauer<br />

mit. Seit Januar 2019 sind alle Correa-Fräsmaschinen<br />

mit dem Vixion-4.0-System ausgestattet, einem<br />

Cloud-basierten System, das automatisch Maschinendaten<br />

aufzeichnet<br />

und analysiert.<br />

Es enthält Funktionen<br />

für die Analyse<br />

und Wartung und<br />

zeigt Daten wie Nutzungs-<br />

und Spindellaufzeiten.<br />

•<br />

Verschiedenste Werkstücke<br />

perfekt kennzeichnen<br />

Beschriften | Als Spezialist für Markiersysteme präsentiert<br />

Retec (Halle 5, Stand D28) unterschiedliche Kennzeichnungssysteme.<br />

Als Merkmale des Microtech-Tischgeräts<br />

nennt der Anbieter unter anderem das kompakte<br />

Design, Bedienerfreundlichkeit und die Qualität der<br />

Kennzeichnung. Das Gerät wurde speziell für jene Anwendungen<br />

entwickelt, bei denen eine manuelle Kennzeichnung<br />

kleiner und mittlerer Werkstücke außerhalb<br />

der Fertigungslinie gefragt ist. Der Nutzer bekomme ein<br />

einfach zu bedienendes Gerät, mit dem er effizient und<br />

ohne Unterbrechung arbeiten könne. Die Schreib -<br />

geschwindigkeit liegt bei 200 Zeichen/s. Die Microtech-<br />

Laser-Software bietet Kennzeichnungsparameter in 256<br />

Ebenen und unterstützt Mehrsprachigkeit. Zu den weiteren<br />

Merkmalen gehören vollständige Schraffurfunk -<br />

tionen, leistungsfähige variable Textfunktionen und die<br />

Unterstützung von Datamatrix und Barcodes. Als weitere<br />

Kennzeichnungslösungen bietet Retec unter anderem<br />

Cymaq-Nadelpräger oder Typenradmaschinen an. •<br />

36 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


Frischwasserspüle für hohe Qualität<br />

Teilereinigung | Kompakte<br />

Reinigungsmaschinen mit<br />

zahlreichen Optionen und<br />

hoher Anwendungsvielfalt<br />

sind das Markenzeichen<br />

von Mafac (Halle 3, Stand<br />

A27). In Leipzig präsentiert<br />

der Spezialist für<br />

wässrige Teilereinigung die<br />

neue Option einer Frischwasserspüle und bietet damit eine weitere<br />

Möglichkeit für rückstandsfreies Reinigen. Den qualitätssteigernden<br />

Reinigungsvorgang zeigt das Unternehmen am Beispiel einer<br />

Mafac KEA, der kompakt ausgeführten Einbadmaschine mit der<br />

speziellen Spritzreinigungstechnologie des Herstellers. Dabei<br />

schließt die Frischwasserspüle direkt an den Spritzreinigungsvorgang<br />

als eigenständiger Nassprozess an. Sie eignet sich für Reinigungsaufgaben,<br />

bei denen Werkstücke aus nichtrostenden Materialien<br />

wie Edelstahl, Kupfer, Messing sowie Aluminium schnell und<br />

hochwertig gereinigt werden müssen.<br />

•<br />

Automatisiert und manuell geht im Wechsel<br />

Automation | Eine optisch gesicherte, kompakte<br />

Automationszelle mit seitlich herausgreifendem<br />

Roboter und Transportband<br />

zum Zu- und Abführen von Werkstücken<br />

präsentiert FMB (Halle 3, Stand E04). Mit<br />

der unirobot 2TB bws lassen sich Bearbeitungs-<br />

und Drehzentren, Dreh-Fräs-Maschinen<br />

sowie Maschinen der Umformtechnik<br />

automatisiert be- und entladen. Als herausragenden<br />

Vorteil der Automation nennt<br />

FMB den freien Zugang zu den Arbeitsräumen<br />

der Maschinen. Ermöglicht wird dies<br />

durch die Zugangssicherung über ein optisches<br />

System in Verbindung mit der sicheren<br />

Robotersteuerung. Ein Boden-Scanner<br />

erfasst den gesamten Gefahrenbereich des<br />

Roboters. Entgegen bisherigen Ausführungen<br />

könne der Schutzzaun entfallen, so der<br />

Anbieter. Der Roboter kann bis zu<br />

1550 mm weit in die Werkzeugmaschine<br />

hineinreichen. Die kompakte Automationszelle<br />

benötigt nur 1200 mm x 1600 mm<br />

Stellfläche. Deshalb kann sie neben der Arbeitsraumtür<br />

stehen und gewährleistet so<br />

den freien Zugang zur Werkzeugmaschine,<br />

um beispielsweise zu rüsten oder manuell zu<br />

be- und zu entladen.<br />

Besonders flexibel für unterschiedlich<br />

große Werkstücke ist der Werkstückspeicher<br />

der Automationszelle. Er besteht aus zwei<br />

Transportbändern, die als Pufferspeicher<br />

dienen. Das Zuführband, das die Rohteile<br />

zur Aufnahmeposition des Roboters bringt,<br />

hat vier Spuren, deren Breite lässt sich zentral<br />

über eine Kurbel mit Anzeige der Position<br />

einstellen. Das einspurige Abführband<br />

transportiert die fertig bearbeiteten Werkstücke<br />

von der Ablageposition des<br />

Roboters zu den rückseitigen Stationen,<br />

an denen Bediener manuell<br />

die Bau teile abnehmen sowie Rohteile<br />

auflegen. •<br />

Weitere Neuheiten zur Intec und Z<br />

ab Seite 68<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 37


interview<br />

Markus Horn, Geschäftsführer bei Paul Horn, über die Zukunft des Familienunternehmens<br />

„Sehe noch viel Potenzial,<br />

das wir heben können“<br />

Präzisionswerkzeuge bieten noch viel Entwicklungspoten -<br />

zial, sagt Markus Horn. Er führt die Tübinger Paul Horn GmbH<br />

gemeinsam mit seinem Vater Lothar. Horn erläutert, wie er<br />

das Wachstum des Familienunternehmens auch in der dritten<br />

Generation sichern will.<br />

❧ Mona Willrett<br />

„Warum setzen wir in der<br />

digitalen Welt nicht um,<br />

was wir in der realen<br />

Welt längst praktizieren –<br />

enge Kooperationen?<br />

Wenn wir die Chance<br />

nicht ergreifen, einen<br />

Fortschritt herbeizuführen,<br />

dann wird kein echter<br />

Nutzen entstehen“,<br />

mahnt Markus Horn. Seit<br />

März 2018 führt er die<br />

Geschäfte der Tübinger<br />

Paul Horn GmbH gemeinsam<br />

mit seinem<br />

Vater Lothar Horn.<br />

Bilder: Horn/Sauermann<br />

Herr Horn, Sie repräsentieren die dritte<br />

Generation in der Leitung Ihres Familienunternehmens.<br />

Wie haben Sie die ersten<br />

Monate als Geschäftsführer erlebt?<br />

Ich war ja auch schon vorher Mitglied der<br />

Geschäftsleitung und habe bereits eng mit<br />

meinem Vater zusammengearbeitet. Insofern<br />

war die Berufung zum Geschäftsführer<br />

im März letzten Jahres ein logischer Schritt,<br />

der für mich etwas mehr Verantwortung bedeutet<br />

und nach außen die Ernsthaftigkeit<br />

unserer Nachfolgeregelung zeigt. Für mich<br />

waren die letzten Monate eine sehr spannende<br />

Zeit. Unter anderem war es sehr in -<br />

teressant, die Vorbereitung einer großen<br />

Messe wie der AMB aus einem erweiterten<br />

Blickwinkel zu erleben. Wenn man die Abläufe,<br />

die zu neuen Produkten führen, noch<br />

besser kennenlernt, sieht, was dabei heraus-<br />

38 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


kommt und wie dann die Kunden darauf<br />

reagieren, dann ist das einfach toll.<br />

Sie sagten mal, Sie seien Ihrem Vater erschreckend<br />

ähnlich. In Bezug worauf?<br />

Man sagt ja, der Apfel fällt nicht weit vom<br />

Stamm. Wir sind oft gemeinsam unterwegs,<br />

und stimmen uns ab, wer welche Aufgabe<br />

übernimmt. Wenn wir anschließend über<br />

das Ergebnis und den Weg dorthin sprechen,<br />

dann stellen wir oft fest, dass unsere<br />

Denk- und Handlungsweisen sehr ähnlich<br />

sind. Es ist doch normal, dass die jüngere<br />

Generation von der älteren geprägt ist. Natürlich<br />

hat jeder eine eigene Entwicklung<br />

und eigene Empfindungen. Aber das Grundverständnis<br />

deckt sich.<br />

Hinsichtlich des Führungsstils – was bleibt<br />

und was wird sich ändern?<br />

Muss sich denn etwas ändern? Ich bin immer<br />

wieder erstaunt, wie gut es meinem<br />

Vater gelingt, sich einen frischen Außenblick<br />

aufs Unternehmen zu erhalten. Das ist nicht<br />

einfach. Unser Unternehmen hat sich immer<br />

wieder neu erfunden. Natürlich werde ich<br />

das eine oder andere Thema, mit dem ich<br />

aufgewachsen bin und mit dem sich mein<br />

Vater nicht mehr so intensiv beschäftigt,<br />

etwas anders angehen. Ein Beispiel ist der<br />

Bereich Digitalisierung. Aber es wird sich<br />

nichts grundsätzlich ändern. Wir werden<br />

„Wir stellen<br />

uns bei jeder<br />

Entwicklung<br />

die Frage:<br />

Bringt das dem<br />

Kunden einen<br />

relevanten<br />

Nutzen?“<br />

weiterhin ein innovatives, technologieorientiertes<br />

Familienunternehmen sein, das alles<br />

tut, um seine Kunden zufriedenzustellen.<br />

Wie wollen Sie das Unternehmen künftig<br />

strategisch ausrichten?<br />

Unsere wichtigen strategischen Grundpfeiler<br />

sind gut verankert und bilden ein solides<br />

Fundament. Aber natürlich denken wir – als<br />

ein Unternehmen, das im Automobilsektor<br />

stark positioniert ist – darüber nach, was<br />

und in welchem Umfang kommen wird.<br />

Und natürlich erweitern wir unsere Tätigkeitsfelder.<br />

Sowohl technologisch als auch<br />

geografisch. Beispiele dafür sind Werkzeuge,<br />

mit denen Formenbauer Gussformen fertigbearbeiten<br />

und sich manuelles Polieren<br />

sparen können, Verzahnungslösungen für<br />

Windkraftanlagen oder unsere neuen Niederlassungen<br />

in Mexiko und Russland. Aber<br />

auch im Automobilbereich bleiben wir innovativ.<br />

So bieten wir Lösungen an, mit denen<br />

sich die künftig benötigten hochgenauen<br />

und verschleißfesten Werkstücke effizienter<br />

und wirtschaftlicher herstellen lassen.<br />

Welche Auswirkungen hat das Hypethema<br />

E-Mobilität auf die Zerspanungstechnik?<br />

Wir erleben gerade eine absurde Diskussion<br />

um Schadstoffgrenzwerte, die die führende<br />

Weltmarktstellung einer unserer wichtigsten<br />

Industriebranchen – und damit einer tragenden<br />

Säule unseres Wohlstands – massiv gefährdet.<br />

Der Stickoxid-Grenzwert für den<br />

Straßenverkehr liegt bei 40 Mikrogramm<br />

pro Kubikmeter Luft. Gemessen wird oft<br />

dort, wo die Konzentration besonders hoch<br />

ist. Andererseits redet kaum einer darüber,<br />

dass am Arbeitsplatz 950 Mikrogramm<br />

zulässig sind. Oder dass Busse und Bahnen<br />

einen um ein Vielfaches höheren Ausstoß<br />

haben – wohlgemerkt pro befördertem<br />

Fahrgast – als moderne PKW. Die Politik<br />

setzt voll auf Elektromobilität, obwohl gute<br />

Verbrenner in der Gesamtökobilanz besser<br />

sind als E-Autos. Stattdessen sollte sie wirklich<br />

zukunftsträchtige Konzepte fördern,<br />

etwa Antriebe für synthetische Kraftstoffe<br />

oder die Brennstoffzelle. Ich finde, die Politik<br />

sollte einen sinnvollen Rahmen stecken,<br />

fachliche Fragen aber den Spezialisten überlassen,<br />

sonst ist die Chance gering, zu wirklich<br />

guten Lösungen zu kommen.<br />

Wo versteckt sich der<br />

Schneller ... Leiser ... Stabiler ...<br />

motion plastics ®<br />

... for longer life<br />

e-kette ®<br />

E2.1: Der neue Standard für den mittleren Lastenbereich. 50 % schneller<br />

montieren. Um die Hälfte leiser durch neue Linsenbremse. Höhere Stabilität für<br />

mehr freitragende Länge. Alle Ergenisse aus Forschung und Tests hier:<br />

igus.de/neueE2.1 ... oder bestellen Sie einfach direkt Ihr kostenloses Muster! Tel. 02203-9649-800<br />

Besuchen Sie uns: Intec, Leipzig – Halle 2 Stand C06 | LogiMAT – Halle 3 Stand D21<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 39


interview<br />

Welche Rolle spielen für Sie die digitale<br />

Vernetzung oder künstliche Intelligenz?<br />

Wenn wir hier die Chance nicht nutzen,<br />

einen Fortschritt herbeizuführen, dann wird<br />

auch kein echter Nutzen entstehen. Warum<br />

setzen wir in der digitalen Welt nicht um,<br />

was wir in der realen Welt längst praktizieren,<br />

wenn zum Beispiel ein Maschinenbauer<br />

zu uns kommt und mit uns gemeinsam<br />

einen Prozess optimieren will. Wir müssen<br />

Wege finden, offen zu kommunizieren, ohne<br />

gleichzeitig unsere Geheimnisse zu verraten.<br />

Heute haben wir noch viel zu oft geschlossene<br />

Systeme. Viele Anlagenhersteller und<br />

Plattformbetreiber behaupten zwar, offen zu<br />

sein, aber wenn man versucht, die Systeme<br />

zu vernetzen, stößt man sehr schnell auf<br />

zum Teil massive Hindernisse. Deshalb begrüße<br />

ich jede Diskussion über mehr Offenheit<br />

– auch seitens der Nutzer.<br />

Welche Blickrichtung ist bei der Digitalisierung<br />

wichtiger – intern oder extern?<br />

Man muss beides im Auge behalten. Intern<br />

vernetzen wir unsere Anlagen und Prozesse,<br />

um unseren Kunden schneller und flexibler<br />

bessere Produkte liefern zu können, die vielfach<br />

auch noch individuell auf den jeweiligen<br />

Bedarf zugeschnitten sind. Aber alles<br />

was wir machen, muss einen Nutzen bringen,<br />

der letztlich unseren Kunden zu Gute<br />

kommen. Wir stellen uns immer die Frage:<br />

Bringt das wirklich einen Vorteil oder entstehen<br />

dadurch nur Kosten? Und in der<br />

externen Sicht muss klar sein, dass die<br />

eigentliche Wertschöpfung weiterhin an der<br />

Schneide entsteht. Digitalisierung darf kein<br />

Selbstzweck sein. Sie ist Mittel zum Zweck.<br />

Oft profitiert der Kunde mehr, wenn er beispielsweise<br />

bessere Schneidplatten kauft.<br />

Trotzdem finde ich es schade, dass die Möglichkeiten,<br />

die wir ja heute schon bieten – etwa<br />

durch den digitalen Zwilling unserer<br />

Werkzeuge für die Prozesssimulation –, oft<br />

nicht konsequent genug genutzt werden.<br />

Welche Entwicklungen sind in der Werkzeugtechnik<br />

künftig noch möglich?<br />

Da gibt es eine Reihe von Themen, die wir<br />

immer wieder diskutieren. Teilweise sind<br />

das, nach heutigem Verständnis, fast schon<br />

verrückte Ideen, deren Umsetzung einen<br />

echten Sprung bedeuten würde, für die aber<br />

noch die technologischen Rahmenbedingungen<br />

fehlen. Sobald die gegeben sind, versuchen<br />

wir, diese Gedanken umzusetzen.<br />

Immer unter der Prämisse, ob die entsprechende<br />

Lösung zu einem vernünftigen Preis<br />

relevanten Nutzen stiftet. Ich sehe da auch<br />

künftig noch viel Entwicklungspotenzial.<br />

Was ist aus Ihrer Sicht entscheidend für<br />

eine erfolgreiche Nachfolgeregelung?<br />

Heutzutage ist es oft schwierig, jemanden zu<br />

finden, der diese Aufgabe und die damit verbundene<br />

Verantwortung wirklich übernehmen<br />

will. Ist das gegeben, dann ist es wichtig,<br />

dem Nachwuchs zwar beratend zur Seite<br />

zu stehen, ihm aber auch das nötige Vertrauen<br />

entgegen zu bringen. Das gilt gerade<br />

„Eine Nachfolgeregelung<br />

funktioniert nur dann,<br />

wenn die ältere Generation<br />

der jüngeren das nö -<br />

tige Vertrauen entgegenbringt<br />

und ihr die Chance<br />

gibt, eigene Erfahrungen<br />

zu sammeln“, sagt<br />

Markus Horn.<br />

auch für Familienbetriebe. Ich habe in meiner<br />

früheren Tätigkeit in einem Beratungsunternehmen<br />

oft erlebt, dass es der älteren<br />

Generation schwer fällt loszulassen, dass sie<br />

ausschließlich ihren Weg für richtig hält.<br />

Dann funktioniert das nicht. Man muss dem<br />

Nachwuchs die Chance geben, sich zu entwickeln,<br />

sich bei Kunden, Partnern und innerhalb<br />

des Unternehmens zu positionieren.<br />

Hier bin ich meinem Vater sehr dankbar. Er<br />

gibt mir diese Chance und das Vertrauen.<br />

Wann soll der Generationswechsel bei Paul<br />

Horn endgültig vollzogen werden?<br />

Grundsätzlich sollte der Übergang so<br />

schnell wie möglich erfolgen, aber auch so<br />

langsam wie nötig, um es gut zu machen.<br />

Wir haben uns ganz bewusst für einen weichen<br />

Übergang entschieden. Da ich vorher<br />

in einer anderen Branche tätig war, halte ich<br />

fünf Jahre für einen ambitionierten Zeitraum,<br />

um alle Abläufe im Unternehmen und<br />

das riesige Netzwerk meines Vaters kennenzulernen.<br />

Zwei der fünf Jahre sind jetzt um.<br />

Bietet Tübingen noch genügend Raum für<br />

das weitere Wachstum des Unternehmens?<br />

Ich bin ein großer Fan davon, alles an einem<br />

Standort zu haben. Allein die Straße, die unsere<br />

Werke trennt, erschwert die interne Logistik.<br />

Ganz zu schweigen von verschiedenen<br />

Standorten. Wir haben in unmittelbarer<br />

Nachbarschaft weitere Grundstücke gekauft,<br />

so dass wir hier noch genügend<br />

Wachstumsmöglichkeiten haben. Tübingen<br />

ist nicht nur der Mittelpunkt von Baden-<br />

Württemberg und eine schöne Stadt, die<br />

sich sehr gut entwickelt, es ist auch ein toller<br />

Standort mit einer sehr guten Infrastruktur.<br />

Und wir haben mit Boris Palmer einen sehr<br />

guten Bürgermeister, dessen Meinung man<br />

nicht immer teilen muss, mit dem man aber<br />

immer lösungsorientiert und verlässlich zusammenarbeiten<br />

kann. Und das ist nicht<br />

selbstverständlich in einer Zeit, in der Politik<br />

allzu oft von Populismus geprägt ist. •<br />

40 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


Garant- Dia mant- Polier -<br />

werk zeuge gibt es für die<br />

manuelle Feinstbearbeitung<br />

in vielen Varianten:<br />

Schwamm, Tuch, Polierfeile,<br />

selbstklebende<br />

Polierstreifen, Polier-Pad,<br />

Blattware.<br />

Bilder: Hoffmann Group<br />

Effizient und umweltfreundlich polieren mit Diamantwerkzeugen<br />

Mehr Glanz<br />

ohne Polierpaste<br />

Feinbearbeitung | Mit den Diamant-Polierwerk -<br />

zeugen der Marke Garant lassen sich laut Hoffmann<br />

die unterschiedlichsten Materialien jetzt effizienter<br />

und umweltfreundlicher polieren.<br />

In der Industrie steigt der Automatisierungsgrad,<br />

doch besonders hochwertige oder im<br />

3D-Druckverfahren hergestellte Werkstücke<br />

müssen vielfach noch manuell nachgeschliffen<br />

und poliert werden. Dafür hat die Münchener<br />

Hoffmann Group neue Hilfsmittel<br />

entwickelt: Die Diamantkörner der Garant<br />

Diamantpolierwerkzeuge sind ohne Bindemittel<br />

fest und stoffschlüssig auf einem flexiblen<br />

Träger fixiert – etwa Polyurethanschaumstoff<br />

oder Mikrofaser. Schleifstaub<br />

und Materialrückstände werden durch das<br />

offene Gefüge aufgefangen. Dadurch bleibt<br />

der größte Teil des Schleifkorns frei. Die offenliegenden<br />

Schneidkanten sollen für maximale<br />

Leistung sorgen. Die Kornzwischenräume<br />

bleiben frei, das Werkzeug länger<br />

scharf. Gleichzeitig wird das Risiko reduziert,<br />

mit dem Abrieb die polierte Oberfläche<br />

zu verkratzen. Spezielle Diamantkörner<br />

steigern die Abtragsleistung bei gleichzeitig<br />

besserer Oberflächengüte zusätzlich.<br />

Weil auf Poliermittel gänzlich verzichtet<br />

wird, kann sich dieses nicht in Mikrokrat-<br />

Die Polierwerkzeuge werden ohne Polierpaste angewendet.<br />

Das ermöglicht hohe Oberflächengüten und<br />

belastet die Umwelt weniger.<br />

zern ansammeln. Kratzer bleiben dadurch<br />

während des gesamten Arbeitsvorgangs erkennbar.<br />

Sie werden komplett ausgeschliffen<br />

und die Oberflächen schneller glänzend<br />

und glatt. Nach der Trockenbearbeitung<br />

sind die Werkzeuge einfach mit Wasser und<br />

Nylonbürste auswaschbar.<br />

Eine Voraussetzung für ein absolut<br />

gleichmäßiges Ergebnis ist der hochverdichtete,<br />

elastische Schaumstoff-Grundkörper.<br />

Laut Hoffmann verteilt sich der Druck dadurch<br />

gleichmäßig auf die Schleifkörner,<br />

und es wird vermieden, dass einzelne Körner<br />

zu tief in die zu bearbeitende Oberfläche<br />

eindringen. Insbesondere bei Anforderungen<br />

mit extrem geringen Rauhtiefen könne<br />

so ohne großen Aufwand eine homogene<br />

Oberfläche erreicht werden.<br />

Die neuen Garant Diamantpolierwerkzeuge<br />

sind für die Feinstbearbeitung und<br />

das Superfinishing von Werkstücken aus<br />

Hartmetall, Guss, gehärteten Stählen, Keramik,<br />

Buntmetallen und Kunststoff optimiert.<br />

Sie eignen sich für die Arbeitsschritte<br />

vom Feinschleifen bis zum Hochglanzpolieren.<br />

Die Polierwerkzeuge gibt es als<br />

Schwamm, Tuch, Polierfeile, selbstklebende<br />

Polierstreifen, Polier-Pad und Blattware. Erhältlich<br />

sind sie über den eShop der Hoffmann<br />

Group sowie über deren Katalog<br />

2018/2019. (mw) •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 41


technik & wissen<br />

Schwenk- und Drehtisch der automati -<br />

sierten 5-achsigen Hermle C42 U, auf der<br />

sowohl geschruppt als auch – zum Teil<br />

auf Fertigmaß – geschlichtet wird.<br />

Bilder: Gebhardt/MMC Hitachi<br />

Neue Fräserlösungen verbessern Prozesse bei Werkzeugbauer deutlich<br />

Sichere Prozesse für<br />

sichere Automation<br />

Werkzeugbau | Für einen störungsfreien 24/7-Betrieb<br />

hat Werkzeugbauer Gebhardt gemeinsam mit MMC<br />

Hitachi seine Fräsprozesse optimiert. Das Ergebnis:<br />

höhere Prozesssicherheit, längere Standzeiten,<br />

schnellere Bearbeitung, reduzierte Fertigungskosten.<br />

„Wir verstehen uns als Fullserviceanbieter<br />

von komplexen Teilen und Komponenten<br />

für den Automotivbereich“, sagt Firmenchef<br />

Markus Gebhardt. Da der Werkzeugbauer<br />

in Baienfurt weniger Mitarbeiter als Maschinen<br />

hat, müssen die Anlagen auch in<br />

Nachtschichten zuverlässig laufen, ohne<br />

dass jemand danebensteht. „Wir setzen deshalb<br />

konsequent auf Automatisierung, und<br />

zwar so, dass wir trotzdem flexibel bleiben.“<br />

So arbeitet beispielsweise im Fräsbereich<br />

ein 5-achsiges Bearbeitungszentrum<br />

Hermle C42 U. Ein Knickarmroboter versorgt<br />

die Maschine rund um die Uhr mit<br />

Werkstückpaletten und räumt die fertig be-<br />

arbeiteten Teile in den vorgesehenen Palettenlagerplatz.<br />

Wichtig ist Gebhardt dabei<br />

unter anderem eine absolut konstante Bearbeitungsqualität<br />

der 24/7-Fertigung. Angesichts<br />

der hohen Anforderungen an die Prozesssicherheit,<br />

wird aus Sicht der Schwaben<br />

die Rolle der Fräswerkzeuge und der Bearbeitungsstrategien<br />

oft unterschätzt.<br />

Um die Prozesssicherheit beim Schruppen<br />

zu verbessern sowie die Bearbeitungszeiten<br />

– bei konstanten Standzeiten – zu verkürzen,<br />

suchte Gebhardt nach neuen Werkzeuglösungen.<br />

Weil eigene Versuche nicht<br />

besonders erfolgreich waren, nahmen die<br />

Verantwortlichen Kontakt mit MMC Hitachi<br />

Tool auf. Mit den Produkten des japanischen<br />

Herstellers hatte man bereits seit Jahren<br />

gute Erfahrungen gesammelt.<br />

Mit Fräsversuchen zur idealen Lösung<br />

Florian Huber – er optimiert als erfahrener<br />

Anwendungstechniker bei MMC Hitachi<br />

Tool zusammen mit den Kunden Prozesse<br />

und erarbeitet fortschrittliche Lösungen –<br />

besuchte Gebhardt und nahm sich der Problemstellung<br />

an. Zum Testen sollte die Geometrie<br />

eines etwa 1500 mm langen, 400 mm<br />

breiten und 250 mm hohen Stempels zum<br />

Ziehen von Aluminium aus dem Vollen geschruppt<br />

werden. Er bestand aus dem unvergüteten,<br />

gut zerspanbaren Gesenkstahl<br />

1.2738. Dieses relativ große Teil wählten die<br />

Schwaben, weil es eine typische Bearbeitungssituation<br />

repräsentiert und 1.2738 zu<br />

ihren Standardwerkstoffen zählt. „Ich ging<br />

nach dem ganzheitlichen Optimierungskonzept<br />

‚Production 50‘ vor, das von MMC Hitachi<br />

speziell für spanabhebende Prozessketten<br />

im Werkzeug- und Formenbau entwickelt<br />

wurde“, blickt Huber zurück.<br />

Nach eingehender Analyse der CAM-<br />

Strategie sowie des Maschinen- und Werkzeugeinsatzes<br />

erfolgten weiterführende<br />

Tests. Die Versuchsreihen führten schnell<br />

zum Ziel: Als Referenz wurde ein 6-schneidiger<br />

Torus-Wendeplattenfräser zum Einschrauben<br />

mit 40 mm Durchmesser ausgewählt.<br />

Der Gedanke war: Falls das Konzept<br />

42 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


mit dem größten bei Gebhardt fürs Schruppen<br />

eingesetzten Durchmesser funktioniert,<br />

kann das Ganze auf kleinere Tools herunter<br />

skaliert werden. Die Schnittdaten wurden<br />

auf die Prozessumgebung ausgelegt und<br />

zielgerichtet angepasst. Um absolute Prozesssicherheit<br />

zu erhalten, sind die Experten<br />

bewusst nicht an die Leistungsgrenze des<br />

Fräsers gegangen.<br />

Das Resultat hat die Erwartungen deutlich<br />

übertroffen. Die ermittelten Werte gel-<br />

Ober- und Unterseite des fertig bearbeiteten<br />

Biegestempels aus 1.2738, der dem des Testwerkstücks<br />

entspricht. Mit diesem Ziehwerkzeug<br />

entstehen Sichtteile aus Aluminium, die hohe<br />

Anforderungen an die Oberflächen stellen.<br />

ten bei Gebhardt heute als Referenz. Die<br />

Standzeit hat sich bei Bauteilen dieser Art<br />

zwischen 30 und 40 % erhöht. Plattenbrüche<br />

kamen nicht mehr vor. „Wir setzen die<br />

Platte heute durchgängig zum Schruppen<br />

auf allen Maschinen ein – wobei das Materialspektrum<br />

von Baustahl bis hin zu hochlegierten<br />

Stählen reicht“, berichtet Rainer<br />

Brandt, Leiter CNC-Fräsen bei Gebhardt.<br />

„Zudem konnten wir deutlich an Geschwindigkeit<br />

zulegen. Beim Versuch konnten<br />

wir die Bearbeitungszeit um rund 30<br />

Prozent auf 240 Minuten senken.“<br />

Motiviert von diesen Verbesserungen<br />

beim Schruppen sollte ein weiteres Projekt<br />

bestätigen, dass sich mit Hilfe von MMC<br />

Hitachi auch die Hartbearbeitung weiter<br />

optimieren lässt. Dazu wurden zwei zweischneidige,<br />

unterschiedlich beschichtete<br />

Kugelfräser (EPBTS-TH, HGOB-PN) mit<br />

10 mm Durchmesser einem Vergleichstest<br />

mit insgesamt sieben Kugelfräsern ähnlichen<br />

Typs anderer Hersteller unterzogen.<br />

Bei diesen Tests standen Prozesssicherheit,<br />

Oberfläche und Standzeit im Mittelpunkt.<br />

Als Versuchsobjekt diente ein leicht zu messender,<br />

100 mm hoher Block mit einer Länge<br />

und Breite von 80 mm aus verschleißfestem<br />

und auf 60 HRC vorgehärtetem chromlegierten<br />

Kaltarbeitsstahl 1.2379, der bei<br />

Gebhardt als Standardwerkstoff bei der<br />

Hartbearbeitung eingesetzt wird. Der Versuchsaufbau<br />

bestand zudem aus einem eingeschwenkten<br />

Kugelfräser, mit dem in einem<br />

Winkel von 30° fünf Stunden auf einem<br />

Punkt durchgefräst wurde. Wenn der Kugelfräser<br />

nach dieser Zeit keinen Verschleiß<br />

aufweist, so der Rückschluss, kann man in<br />

der Praxis mit zehn Stunden Standzeit rechnen<br />

– wegen den wechselnden Bedingungen<br />

an der Kugelflanke.<br />

Teureres Tool war am Ende billiger<br />

Bei den Tests blieben alle Bearbeitungsparameter<br />

gleich. Gemessen wurden die Oberfläche,<br />

die Abweichung zum Nullmaß, also<br />

zum programmierten Maß – sowie die Konizität,<br />

also der Abbau des Fräswerkzeugs<br />

im Prozess. Das Ziel war ein Eins-zu-eins-<br />

Vergleich zwischen einem teureren und einem<br />

billigeren Werkzeug. Bei dem EPBTS<br />

lagen Verschleiß und Abweichung vom<br />

Nullmaß jeweils bei 0,02 mm. Bei den Konkurrenzwerkzeugen<br />

betrugen Verschleiß<br />

und Maßabweichung bis zu 0,07 mm, bei<br />

einem Mittenrauwert R a von teilweise bis zu<br />

0,7 μm. Der EPBTS lieferte hinsichtlich<br />

Standzeit und Oberflächenqualität insgesamt<br />

das beste Ergebnis, mit einem R a -Wert<br />

von bis zu 0,21 μm. „Mich überraschte, wie<br />

stark sich das Bearbeitungsergebnis bei den<br />

Werkzeugen der verschiedenen Hersteller<br />

unterschieden hat“, resümiert Brandt. „Wir<br />

hatten unter denselben Bedingungen teilweise<br />

vierfach schlechtere Oberflächen.“<br />

In Baienfurt kommen heute im Stahlbereich<br />

fast ausschließlich Tools von MMC<br />

Hitachi zum Einsatz. So fräsen die Spezialisten<br />

von Gebhardt schneller, profitieren von<br />

höheren Standzeiten und fertigen mit weniger<br />

Kosten. Auch in Sachen Maßhaltigkeit<br />

und Oberflächenqualität haben sie nachgelegt.<br />

Denn je besser die gefräste Oberfläche<br />

ist, desto weniger manuelle Nacharbeit ist<br />

erforderlich. Im Idealfall entfällt sie sogar<br />

ganz. Das ist für den Werkzeugbauer ein<br />

wichtiges Argument, weil die Geometrie so<br />

unbeeinflusst bleibt. Das Ergebnis ist eine<br />

höhere Genauigkeit am fertigen Werkzeug.<br />

Mit am wichtigsten ist jedoch, dass man<br />

Rainer Brandt mit einer Mittelkonsolenabdeckung aus<br />

Aluminium, die mit einem Gebhardt-Werkzeug auf<br />

einer der hauseigenen Pressen hergestellt wurde.<br />

beim Thema Prozesssicherheit einen entscheidenden<br />

Schritt vorangekommen ist.<br />

Ein weiterer großer Fortschritt wurde bei<br />

den Fertigungskosten erzielt. Anwendungstechniker<br />

Florian Huber führte eine prozessorientierte<br />

Wirtschaftlichkeitsberechnung<br />

für die Schruppbearbeitung des Biegestempels<br />

durch und dokumentierte die<br />

Fertigungskosten auf Basis der bisherigen<br />

und der neuen Kennwerte. „Bei unserem<br />

Testwerkstück kosten die Platten, die zum<br />

Schruppen des Biegestempels benötigt wurden,<br />

zusammen rund 73 Euro. Das sind<br />

etwa 50 Euro mehr als beim Wettbewerb“,<br />

sagt Markus Gebhardt. „Den Mehrpreis<br />

sparen wir aber durch die höhere Standzeit<br />

und über die ein Drittel schnellere Bearbeitung<br />

mehr als ein. Unter Einbeziehung der<br />

Maschinenkosten sind die Fertigungskosten<br />

hier um gut 24 Prozent gesunken.“ •<br />

Theo Drechsel<br />

Fachautor in Unterschleißheim<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 43


technik & wissen<br />

Digitale Vernetzung und flexible Organisationsformen im Werkzeugbau<br />

Von der Spielwiese<br />

in die Betriebspraxis<br />

Kolloquium | Über die Zukunft im Werkzeug- und<br />

Formenbau diskutierten Experten in Aachen. Am Vorabend<br />

des Kolloquiums ging der Preis Werkzeugbau<br />

des Jahres an Phoenix Contact.<br />

❧ Mona Willrett<br />

„Wir müssen ins Handeln kommen“, sagte<br />

Prof. Thomas Bergs beim 18. Kolloquium<br />

Werkzeugbau mit Zukunft in Aachen. „Erst<br />

in der Aktion lernen wir, mithilfe von Daten<br />

und digitaler Vernetzung Prozesse zu optimieren<br />

und unsere Vision in die Praxis umzusetzen“,<br />

so der Produktionswissenschaftler<br />

weiter, der den Direktorien der veranstaltenden<br />

Institute WZL und IPT angehört.<br />

Zentrales Thema des Kolloquiums war<br />

die Digitalisierung und Vernetzung im<br />

Werkzeug- und Formenbau. In seinem Vortrag<br />

sagte Bergs zu den anwesenden Werkzeugmachern:<br />

„Gemeinsam können wir<br />

zeigen, dass unsere Konzepte in der Praxis<br />

echten Nutzen bieten.“ So ließe sich in der<br />

Kooperation zwischen Forschung und Betrieben<br />

untersuchen, wo im betrieblichen<br />

Alltag noch Grenzen bestehen und welche<br />

Erweiterungen der Systeme noch nötig sind.<br />

Bergs betonte, bei der Umsetzung in einzelnen<br />

Teilprozessen seien zum Teil ohne große<br />

Investitionen erhebliche Fortschritte möglich.<br />

Die Referenten sprachen unter anderem<br />

über die „Zukunftssicherung im Werkzeugbau<br />

durch Industrie 4.0“, „Additive Fertigung“<br />

oder „Digitales Shopfloormanagement<br />

im Werkzeugbau“. In seinem Vortrag<br />

„Organisation 4.0 im Werkzeugbau“ sagte<br />

Dr. Volker Franke, Geschäftsführer von<br />

Harting Applied Technologies: „Eine wesentliche<br />

Grundlage eines modernen, digital<br />

vernetzten Werkzeugbaus ist eine flexible<br />

Organisation.“ Laut Franke ließen sich dadurch<br />

auf Anhieb rund 30 % der Durchlaufzeiten<br />

einsparen. Weitere Nutzeneffekte<br />

seien neue Lösungsansätze jenseits des Lastenhefts,<br />

eine frühe und intensive Kommunikation<br />

mit den Kunden, verbesserte Margen<br />

und mehr Eigenständigkeit der Mitarbeiter<br />

gewesen. Und Dr. Jens Buchert, Gesellschafter<br />

von Karl Walter Formen- und<br />

Kokillenbau, betonte: „Wir brauchen Mut<br />

zur Veränderung, auch wenn wir noch nicht<br />

genau wissen, wohin uns der Weg führt.<br />

Warten ist keine Lösung.“<br />

Wettbewerb Excellence in Production<br />

Am Vorabend des Kolloquiums fand bereits<br />

zum 15. Mal der Wettbewerb „Excellence in<br />

Production“ statt. Von den 311 Betrieben,<br />

die 2018 teilgenommen hatten, waren 14<br />

für das Finale nominiert. Zum Sieger und<br />

damit zum „Werkzeugbau des Jahres“ wurde<br />

– bereits zum zweiten Mal nach 2016 –<br />

der Werkzeugbau von Phoenix Contact gekürt.<br />

Die Jury war besonders beeindruckt<br />

von der proaktiven Technologieentwicklung<br />

in den Bereichen Industrie 4.0 und der additiven<br />

Fertigung, durch die der interne Werkzeugbau<br />

der Blomberger zum Innovationstreiber<br />

für die gesamte Unternehmens-<br />

44 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


GrindTec<br />

Inmitten der weiteren Finalisten<br />

des Wettbewerbs Excellence in<br />

Production: Dr. Sven Holsten,<br />

Leiter Werkzeugbau bei Phoenix<br />

Contact (mit Pokal), dem Werkzeugbau<br />

2018. Bild: IPT<br />

Gruppe werde. Besonders hervorzuheben<br />

seien der hohe Automationsgrad in der Fertigung<br />

durch die Nutzung mehrerer verfahrensgemischter<br />

Produktionszellen sowie die<br />

weltweite Transparenz über alle Projekte<br />

auf Tagesbasis durch den Einsatz des „Global<br />

Toolshop Information System“. Die Zukunftsorientierung<br />

zeige sich zudem im<br />

hohen Qualifikationsniveau und der konsequenten<br />

Weiterbildung der Mitarbeiter, erklärte<br />

Laudator Klaus Hilmer, Leiter Technologieentwicklung<br />

und Werkzeugbau beim<br />

Vorjahressieger Festo Polymer. Dr. Sven<br />

Holsten, Leiter Werkzeugbau bei Phoenix<br />

Contact, nahm den begehrten Preis vor den<br />

rund 300 Gästen der feierlichen Abendveranstaltung<br />

im Krönungssaal des Aachener<br />

Rathauses entgegen.<br />

Neben dem Gesamtsieg ging auch die<br />

Auszeichnung in der Kategorie „Interner<br />

Werkzeugbau über 50 Mitarbeiter“ an<br />

Phoenix Contact. Als weitere Finalisten dieser<br />

Kategorie zeichnete die Jury die Unternehmen<br />

Gerresheimer aus Wackersdorf,<br />

Oechsler aus Ansbach, TE Connectivity aus<br />

Dinkelsbühl sowie Welser Profile aus<br />

Ybbsitz in Österreich aus.<br />

Der Sieg in der Kategorie „Interner<br />

Werkzeugbau unter 50 Mitarbeiter“ ging in<br />

diesem Jahr an Harting Applied Technologies<br />

aus Espelkamp. Als weitere Teilnehmer<br />

haben es hier Ensinger am Standort Cham<br />

in der Oberpfalz sowie Hilti aus Schaan in<br />

Liechtenstein ins Finale geschafft.<br />

Gewinner in der Kategorie „Externer<br />

Werkzeugbau unter 50 Mitarbeiter“ ist<br />

Schülken Form aus Schwarzhausen in Thüringen.<br />

Die weiteren Finalisten waren BBG<br />

und Hanns Engl Werkzeugbau. Bester „Ex-<br />

„Gemeinsam können wir zeigen,<br />

dass unsere Konzepte in der Praxis<br />

echten Nutzen bieten“, sagte<br />

Prof. Thomas Bergs beim Kolloquium<br />

Werkzeugbau mit Zukunft.<br />

Bild: IPT<br />

terner Werkzeugbau über 50 Mitarbeiter“<br />

wurde Christian Karl Siebenwurst aus Dietfurt.<br />

Ins Finale hatten es außerdem Webo<br />

Werkzeugbau Oberschwaben und Wolpert<br />

Modell- und Formenbaugeschafft.<br />

Auch in diesem Jahr suchen das Fraunhofer-Institut<br />

für Produktionstechnologie<br />

IPT und das Werkzeugmaschinenlabor<br />

WZL der RWTH Aachen wieder den Werkzeugbau<br />

des Jahres. Interessenten können<br />

sich unter www.excellence-in-production.de<br />

GrindTec<br />

2020<br />

Weltleitmesse der<br />

Schleiftechnik<br />

18. – 21. März<br />

Messe Augsburg<br />

Top-Ergebnisse für die 643 Aus–<br />

steller, Bestnoten von den 19.100<br />

Besuchern aus 54 Nationen:<br />

97%<br />

96%<br />

Weiterempfehlungsbereitschaft<br />

Wiederbeteiligungsabsicht<br />

96 % der Aussteller * sind voraussichtlich<br />

2020 wieder mit dabei.<br />

* Gelszus Messe-Marktforschung, Dortmund<br />

Informationen +<br />

Anmeldeunterlagen<br />

www.grindtec.de<br />

informieren und registrieren. • Fachlicher Träger: FDPW Fachverband der<br />

Präzisions-Werkzeugmechaniker, www.fdpw.de<br />

Veranstalter: AFAG Messen u. Ausstellungen GmbH<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 Am Messezentrum 5, 86159 Augsburg, www.grindtec.de 45


technik & wissen<br />

Die Projektleiter der Initiative „Marktspiegel Werkzeugbau“<br />

(v.l.): Dr. Claus Hornig, Jens Lüdtke und Benedikt<br />

Ruf. Bilder: Marktspiegel Werkzeugbau<br />

Marktspiegel Werkzeugbau soll Betrieben Stellschrauben aufzeigen<br />

Spiegel der eigenen<br />

Marktposition<br />

Werkzeugbau | Der Marktspiegel soll Teilnehmern<br />

ihre jeweilige Position im Wettbewerbsumfeld transparent<br />

machen und konkrete Handlungsempfehlungen<br />

für Zukunftsentscheidungen liefern. ❧ Mona Willrett<br />

”<br />

„Wir sind überzeugt, dass der Marktspiegel Werkzeugbau<br />

das richtige Tool für Werkzeug-, Modell- und Formenbauer<br />

ist, um ihr Unternehmen in die Zukunft zu<br />

führen“, sagten die Macher bei der Präsentation. Die<br />

Initiative will branchenspezifische Kennzahlen schaffen,<br />

um mit deren Hilfe die Zukunftsfähigkeit der Betriebe<br />

aktiv zu fördern. Sie ist darauf ausgelegt, schnell und<br />

einfach neue Einblicke in den Entwicklungsstand des eigenen<br />

Unternehmens im Vergleich zur Branche zu erhalten.<br />

Daraus sollen sich dann konkrete Maßnahmen für<br />

die Zukunftsausrichtung ableiten und umsetzen lassen.<br />

Die Grundidee entwickelten Jens Lüdtke, Leiter<br />

Tebis Consulting und Benedikt Ruf, Managing Director<br />

Damit der Markspiegel viel<br />

be wegen kann, sollten viele<br />

Werkzeugbauer mitmachen.“<br />

Ralf Dürrwächter, Geschäftsführer VDWF<br />

bei Gindumac. Beide Unternehmen sind Mitglied im<br />

Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer. Dort<br />

fanden Lüdtke und Ruf in VDWF-Geschäftsführer Ralf<br />

Dürrwächter einen Unterstützer, der half wichtige Kontakte<br />

zu knüpfen. Mit Dr. Claus Hornig von Claho<br />

komplettierte ein Spezialist für betriebswirtschaftliche<br />

Fragen das Kernteam. In Arbeitskreisen konkretisierte<br />

sich die Idee, Unternehmenskennzahlen, Produktion,<br />

Organisation, Prozesse, Marketing und Vertrieb für die<br />

Branche vergleichbar zu machen. Lüdtke, Ruf und Hornig<br />

entwickelten daraus das finale Konzept.<br />

In einem Pilotprojekt, an dem 16 Werkzeugbauer –<br />

alle Mitglieder im VDWF – teilnahmen, wurden erste<br />

Erfahrungen und die Basisdaten gesammelt sowie das<br />

Konzept verfeinert. Die Rückmeldungen der Betriebe<br />

sollen durchweg positiv ausgefallen sein. Mit der Messe<br />

Stuttgart als weiterem Partner entwickelte das Pilotteam<br />

die Initiative zur Marktreife. Anlässlich der Präsenta -<br />

tion sagte Ralf Dürrwächter: „Die Vorstellung, dass sich<br />

Werkzeugbauer nun im jährlichen Turnus selbst in der<br />

Branche einordnen können und sich auch eine Branchenentwicklung<br />

ablesen lässt, ist ein echter Mehrwert.“<br />

Im nächsten Schritt wurde der Marktspiegel für<br />

alle Unternehmen geöffnet. Als erstes Ziel nannten die<br />

Initiatoren, auf der Moulding Expo 2019 – sie findet<br />

vom 21. bis 24. Mai in Stuttgart statt – die erste „MEX-<br />

Edition“ des Marktspiegels zu präsentieren. In ihr sollen<br />

dann Daten von rund 100 Teilnehmern verarbeitet<br />

sein. Geplant ist, immer zur Moulding Expo eine neue<br />

Version mit Branchenindex zu veröffentlichen.<br />

Kennzahlen verdeutlichen eigene Marktposition<br />

Der Marktspiegel ist in vier übergeordnete Felder aufgeteilt,<br />

in deren Rahmen die Teilnehmer auf ihre Wettbewerbsfähigkeit<br />

und Wertschöpfung analysiert, vermessen<br />

und miteinander verglichen werden:<br />

• Unternehmenskennzahlen,<br />

• Produktion, Organisation, Prozesse,<br />

• Marketing, Kommunikation, Vertrieb und<br />

• Digitalisierung, Automation.<br />

Die Betriebe können sich gezielt nach Unternehmensgröße,<br />

Zielmärkten und Produktbereichen vergleichen.<br />

Die Größe wird durch Bilanzsumme, Umsatzerlöse und<br />

Mitarbeiterzahl bestimmt. Die Produktbereiche unterscheiden<br />

zwischen Werkzeug-, Formen-, Modell- und<br />

Maschinenbau. Die Zielmärkte teilen sich auf in Automotive,<br />

Consumer/Packaging, Electronics, Aerospace,<br />

Health/Pharma, Maschinenbau und Sonstiges.<br />

Sowohl interne als auch externe Werkzeugbauer<br />

können an der Initiative teilnehmen. Der Marktspiegel<br />

46 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


soll Antworten auf grundlegende Fragen liefern wie<br />

etwa: Wirtschaftet das Unternehmen profitabel und<br />

nachhaltig? Ist die Produktivität wettbewerbsfähig? Ist<br />

das Personal ausreichend qualifiziert und motiviert?<br />

Sind Leitbild und Strategie vorhanden? Werden Prozesse<br />

und Projekte effizient organisiert? Wie hoch ist der<br />

Modernisierungsgrad in der Softwarelandschaft und im<br />

Maschinenpark? Wie professionell werden Marketingund<br />

Vertriebsaktivitäten umgesetzt? Wie gut ist das Unternehmen<br />

in Automatisierung und Digitalisierung?<br />

Die Erhebungsbögen seien so aufgebaut, dass eine<br />

subjektive Selbsteinschätzung weitgehend ausgeschlossen<br />

sei, sagte Jens Lüdtke. Den Zeitaufwand, um die<br />

rund 250 Kennwerte einzutragen, bezifferte er – je nach<br />

dem Grad der Datenaufbereitung im Unternehmen –<br />

mit zwei Stunden bis hin zu einem Tag.<br />

Jedem Teilnehmer liefert der Zukunftsindex „Zindex“<br />

die Möglichkeit die eigene Position zu bestimmen<br />

und im Branchenvergleich einzuordnen. Der Branchenindex<br />

„Bindex“ zeigt den Status Quo und die Entwick-<br />

www.ertron.de<br />

www.meuselwitz-guss.de<br />

www.epz-arnstadt.de<br />

www.pelzer-jena.de<br />

Der unternehmensspezifische<br />

Report zeigt die Zukunftsfähigkeit<br />

des betreffenden<br />

Betriebs im Branchenvergleich<br />

auf einen<br />

Blick und gibt einen detaillierten<br />

Einblick in einzelne<br />

Handlungsfelder.<br />

www.osk-kiefer.com<br />

www.lcpgmbh.de<br />

www.goepfert-weimar.de<br />

lungen der Gesamtbranche. Die Initiative will so Markttransparenz<br />

und Vergleichbarkeit schaffen, Trends aufzeigen<br />

sowie konkrete Handlungsempfehlungen und die<br />

Grundlage für Zukunftsentscheidungen liefern.<br />

Um die Initiative weiterzuentwickeln und zu etablieren,<br />

sollen die Teilnehmer in Form einer Genossenschaft<br />

beteiligt werden. Diese Organisationsform sei ein Garant<br />

dafür, dass die Daten in guten Händen sind, denn<br />

so gehörten sie den Werkzeugbauer selbst. Die Unternehmensdaten<br />

werden der Genossenschaft nur zur Erstellung<br />

des Markspiegels zur Verfügung gestellt und,<br />

durch einen neutralen Treuhänder anonymisiert verteilt.<br />

Aktuell befinden sich die Projektverantwortlichen in<br />

der Konkretisierung des Gründungsvorhabens und des<br />

Preismodells. Angestrebt wird für Mitglieder ein Preis<br />

von 1000 bis 1500 Euro pro jährlichem Report. Unter<br />

dem Motto „Vom Werkzeugmacher zum Zukunftsmacher“<br />

soll die künftige Marktspiegel Werkzeugbau e.G.<br />

zum Kompetenzträger für Zukunftsfähigkeit werden. •<br />

Interessenten können sich anmelden unter:<br />

www.marktspiegel-werkzeugbau.com<br />

www.afatac.com<br />

www.braeuer-awb.de<br />

Besuchen Sie uns auf den Messen in Leipzig<br />

vom 5. bis 8. Februar 2019<br />

Halle 4 C 30<br />

Halle 3 E 20<br />

www.mwib.de<br />

www.gbs-europe.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 47


Neues von der Hausmesse bei DMG Mori<br />

Die Anwendung<br />

fest im Blick<br />

Fertigungstechnik | Von der additiven Fertigung über<br />

das Laserstrukturieren bis zum klassischen Zerspanen<br />

reichte das Themenspektrum auf dem traditionellen<br />

Open House von DMG Mori. ❧ Mona Willrett<br />

Die Lasertec 125 Shape erzeugt unterschiedlichste<br />

Strukturen auf großen Formen – und<br />

das mit hoher Prozessgeschwindigkeit.<br />

Zu Beginn des EMO-Messejahres 2019 präsentierte<br />

DMG Mori vom 22. bis 26. Januar<br />

in Pfronten 70 Hightech-Maschinen, 20<br />

davon mit Automation. Mit den Schwerpunkten<br />

seiner diesjährigen Hausausstellung<br />

bei Deckel Maho stellte der japanischdeutsche<br />

Konzern die Wertschöpfungsketten<br />

in verschiedenen Branchen in den Fokus.<br />

Exemplarisch standen dafür die Technology<br />

Excellence Center „Aerospace“ und<br />

„Die & Mold“. Durch frühzeitiges Einbinden<br />

seiner Prozessspezialisten in die Produktentwicklung<br />

oder die Planung neuer<br />

Produktionseinheiten beim Kunden konzipiert<br />

der Maschinenbauer ganzheitliche Fertigungslösungen<br />

für unterschiedlichste Anwendungen.<br />

Welche Bandbreite dabei abgedeckt<br />

wird, zeigte insbesondere das Excellence<br />

Center Die & Mold. Das Werkstück -<br />

spektrum reicht hier vom 10-mm-Stempel<br />

bis zur 6000 mm großen Werkzeugform.<br />

Nicht nur im Werkzeug- und Formenbau<br />

ergänze die additive Fertigung spanende<br />

Prozesse inzwischen perfekt und eröffne<br />

ganz neue Gestaltungsmöglichkeiten, sagte<br />

Christian Thönes, Vorstandsvorsitzender<br />

der DMG Mori AG, im Rahmen der Haus-<br />

Maximale Produktivität auf kleinstem<br />

Raum – das neue 5-Achsen-Bearbeitungszentrum<br />

DMP 70 ermöglicht eine<br />

um bis zu 30 % schnellere Bearbeitung<br />

als die Vorgängermaschine Milltap700.<br />

messe. In vielen Unternehmen sei das Potential<br />

der Technologie zwar bereits erkannt,<br />

oft fehle jedoch noch das nötige Wissen, um<br />

die Bauteile verfahrensgerecht gestalten und<br />

so das Potenzial der Technologie ausschöpfen<br />

zu können. Mit ihrem neuen Beratungsansatz<br />

soll hier die DMG Mori Academy<br />

Abhilfe schaffen und Kunden beim Aufbau<br />

des entsprechenden Know-hows unterstützen<br />

sowie die Prozessketten rund um die<br />

Maschinen des Konzerns etablieren.<br />

Mit höherer Präzision additiv fertigen<br />

Thönes ist sich sicher, dass seinem Unternehmen<br />

mit den jüngsten Entwicklungen im<br />

Bereich der additiven Fertigung ein großer<br />

Schritt gelungen ist. Die kontinuierliche<br />

Weiterentwicklung in diesem Bereich belegten<br />

unter anderem die jüngst vorgestellte<br />

Lasertec 12 SLM und die innovative Software-Lösung<br />

Optomet. Mit einem Fokusdurchmesser<br />

von 35 μm sei die Maschine<br />

viermal genauer als der aktuelle Industriestandard<br />

und erlaube eine deutlich feinere<br />

Auflösung der Strukturen sowie wesentlich<br />

dünnere Wanddicken. Gleichzeitig bietet die<br />

Pulverbettmaschine ein für diese Präzisionsklasse<br />

laut DMG Mori großes Bauvolumen<br />

von 125 mm x 125 mm x 200 mm.<br />

Mit einer Beteiligung von 30 % am indischen<br />

Software-Entwickler Intech erschließt<br />

sich der Maschinenbauer den Zugang zu<br />

wichtigem Software- und Technologie-<br />

Know-how für die generative Produktion.<br />

Intech hat sich auf Additive Manufacturing<br />

48 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


technik & wissen<br />

Additive Manufacturing erfordert neues<br />

Denken beim Konzipieren der Bauteile.<br />

Mit AM Consulting will die DMG Mori<br />

Academy Kunden dafür sensibilisieren und<br />

ihnen helfen, das nötige Wissen aufzubauen.<br />

sowie damit verbundene Software-Lösungen<br />

spezialisiert – einschließlich der künstlichen<br />

Intelligenz für diesen Bereich. Ein erstes<br />

Resultat der Zusammenarbeit ist die Optomet-Software,<br />

die Intech für die Lasertec-<br />

SLM-Baureihe anbietet. Die Software verfügt<br />

über sich selbst anpassende und lernende<br />

Algorithmen. Sie kalkuliert erforderliche<br />

Prozessparameter innerhalb von Minuten<br />

vorab. Außerdem soll sie nicht nur deutlich<br />

bessere Oberflächen ermöglicht, sondern<br />

auch in die Lage versetzen, Materialeigenschaften<br />

wie die Härte, Porosität oder Elastizität<br />

reproduzierbar zu optimieren.<br />

Laser erzeugt schnell perfekte Strukturen<br />

Mit den Maschinen der Lasertec-Shape-<br />

Baureihe können Werkzeugbauer geometrisch<br />

definierte Strukturen auf der Oberfläche<br />

von Spritzgussformen, Pressstempeln<br />

oder sonstigen Freiformflächen herstellen<br />

sowie Beschriftungen einbringen. Als neues<br />

Mitglied der Baureihe feierte die Lasertec<br />

125 Shape in Pfronten Premiere. Sie ist fürs<br />

Texturieren großer Formen mit Durchmessern<br />

bis 1250 mm und bis 700 mm Höhe<br />

konzipiert. Die Werkstück dürfen maximal<br />

2600 kg wiegen. Anwendern aus allen Bereichen<br />

des Werkzeug- und Formenbaus bietet<br />

diese Technologie völlige Designfreiheit –<br />

prozesssicher und reproduzierbar.<br />

Die Dynamik der Lasertec 125 Shape resultiert<br />

aus der DirectDrive-Technologie<br />

und wird durch den optionalen Highspeed-<br />

Z-Shifter nochmals verbessert. Er steigert<br />

die Verfahrgeschwindigkeit in Z-Richtung<br />

von 1,5 auf bis zu 5 m/s. Die Texturierungsqualität<br />

bleibt dabei laut DMG Mori erhalten.<br />

Das Ergebnis seien bis zu 69 % kürzere<br />

Prozesszeiten und somit geringere Kosten<br />

pro Bauteil. Der Laser arbeitet mit einer<br />

Pulsfrequenz von 1000 kHz. Ein hochgenauer<br />

Scanner mit digitalem Messsystem<br />

und Scangeschwindigkeiten von bis zu<br />

30 m/s rundet die Hardware ab.<br />

Fräszentrum für anspruchsvolle Jobs<br />

Als zweites Highlight in Pfronten präsentierte<br />

DMG Mori erstmals das vertikale<br />

Highspeed-Bearbeitungszentrum DMP 70.<br />

Die kompakte Produktionsmaschine ist für<br />

Anwendungen in der Medizintechnik, in der<br />

Aerospace-Industrie, bei Job Shoppern sowie<br />

anderen anspruchsvollen Bereichen<br />

konzipiert. Gegenüber ihrem Vorgänger<br />

Milltap 700 soll sie ein um 10 % höheres<br />

Zerspanvolumen erreichen und anspruchsvolle<br />

Werkstücke um 30 % schneller bearbeiten.<br />

Zudem benötigt sie mit einer Aufstellfläche<br />

von 4,2 m² 10 % weniger Platz.<br />

Mit Verfahrwegen von 700 mm x 420 mm<br />

x 380 mm eignet sich die DMP 70 für ein<br />

vielfältiges Teilespektrum. Ein breites Maschinenbett<br />

aus Grauguss und 35 mm breite<br />

Linearführungen stehen für Stabilität. Für<br />

Präzision sorgen zudem direkte Absolut-<br />

Wegmesssysteme im Standard und ein<br />

durchdachtes Kühlkonzept. Insgesamt sei<br />

die Neue 60 % genauer als die Milltap 700,<br />

teilte der Maschinenbauer mit. Mit Eilgängen<br />

von 60 m/min, einer Beschleunigung<br />

von bis zu 2 g und einer Span-zu-Span-Zeit<br />

von 1,5 s bearbeitet sie komplexe Werkstücke<br />

hochdynamisch. Automationslösungen<br />

wie das Werkstück-Handling WH 3 Cell,<br />

mit dem die DMP 70 zur Hausausstellung<br />

präsentiert wurde, lassen sich flexibel von<br />

rechts, links oder von vorne anbinden.<br />

Optomet berechnet automatisch<br />

die idealen Prozessparameter,<br />

erleichtert<br />

die Programmierung und<br />

führt zu deutlich besseren<br />

Oberflächengüten sowie<br />

repro duzierbaren Werk -<br />

stoff eigenschaften.<br />

Bilder: DMG Mori<br />

Digitalisierung und Automation<br />

Als strategische Zukunftsfelder sieht DMG<br />

Mori weiterhin die Digitalisierung und die<br />

Automatisierung. Thönes betonte, auch hier<br />

schreite die Entwicklung rasch voran. Bis<br />

zur EMO im Herbst werde es möglich sein,<br />

das gesamte Maschinenportfolio entsprechend<br />

auszustatten. Unter dem Motto Integrated<br />

Digitization forciert der Maschinenbauer<br />

die durchgängige digitale Vernetzung<br />

auf allen Ebenen der Wertschöpfungskette –<br />

von der vorgelagerten Fertigungsplanung<br />

über die digitale Überwachung der Produktion<br />

bis hin zu digitalen Serviceleistungen,<br />

etwa in der Wartung. •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 49


technik & wissen<br />

Dr. Christoph Rüttimann, Entwicklungschef bei Bystronic, über die Smart Factory<br />

„Interessenten brauchen<br />

eine klare Zielsetzung“<br />

Eine Smart Factory bietet allen potenziellen Betreibern den<br />

gleichen Nutzen, ist Dr. Christoph Rüttimann überzeugt. Es<br />

gehe darum, kostengünstig und flexibel qualitativ hochwertige<br />

Teile zu produzieren – von Kleinstlosen bis zur Großserie, sagt<br />

der Entwicklungschef von Bystronic.<br />

❧ Mona Willrett<br />

„Wir werden auch in Zukunft<br />

ein Maschinenbauer<br />

sein, aber mit einem<br />

starken Standbein im<br />

Software-Bereich“, sagt<br />

Dr. Christoph Rüttimann,<br />

Entwicklungschef bei Bystronic.<br />

Bilder: Bystronic/<br />

Daniel Moreno<br />

Herr Dr. Rüttimann, wie sieht Bystronic<br />

das Thema Smart Factory?<br />

Für uns steht immer der Kunde im Fokus.<br />

Ihn wollen wir befähigen, an der Spitze des<br />

Wettbewerbs bestehen zu können – egal, ob<br />

er Kleinlose fertigt oder Großserien. Unsere<br />

Vision ist, dafür eine Smart Factory anbieten<br />

zu können, in der alle Prozesse von der<br />

Auftragsanfrage über die Anlieferung der<br />

Bleche bis zum Versand der fertigen Werkstücke<br />

automatisiert ablaufen. Dabei ist natürlich<br />

Software ein zentrales Element. Aber<br />

auch die Maschinen werden immer schneller<br />

und präziser. Und damit das Konzept<br />

einer autonomen Fertigung aufgeht, müssen<br />

sie bei hoher Verfügbarkeit absolut zuverlässig<br />

arbeiten. Das perfekte Zusammenspiel<br />

von Hard- und Software ermöglicht es,<br />

die Wirtschaftlichkeit weiter zu steigern.<br />

Ist eine Smart Factory in der Praxis tatsächlich<br />

schon realistisch?<br />

Die Smart Factory ist unsere Vision. Wir<br />

begleiten unsere Kunden auf dem Weg dorthin<br />

Schritt für Schritt. Zunächst geht es<br />

darum, die nötigen Daten zu erfassen, effizient<br />

auszuwerten und übersichtlich darzustellen<br />

– etwa über unsere Monitoring-<br />

Lösung ByCockpit. Das hilft ihm, Entscheidungen<br />

zu treffen, Prozesse zu optimieren<br />

oder präventiv einzugreifen. Aber das ist<br />

nur ein Zwischenschritt auf dem Weg zur<br />

autonomen Fabrik, in der die Daten<br />

automatisiert genutzt werden, um Prozesse<br />

zu steuern.<br />

50 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


Wo steht Bystronic heute auf dem Weg zur<br />

Smart Factory?<br />

Wie alle unsere Marktbegleiter stehen auch<br />

wir noch am Anfang dieser Entwicklung.<br />

Der Markt, den wir bedienen, ist noch stark<br />

geprägt von kleineren Unternehmen, Lohnfertigern<br />

etwa, deren Fokus noch auf einzelnen<br />

Maschinen oder automatisierten Zellen<br />

liegt. Insofern bestimmt hier auch der<br />

Markt das Tempo. Wir bieten schon Komplettlösungen<br />

an, die zwar automatisiert,<br />

aber noch nicht vollständig mit der Umgebung<br />

vernetzt sind. Selbstverständlich setzen<br />

wir solche Systeme auch in unserer eigenen<br />

Fertigung ein. Das ist wichtig für die<br />

Weiterentwicklung, aber auch, um unsere<br />

Kunden zu überzeugen.<br />

In welchen weiteren Schritten soll die Vision<br />

umgesetzt werden?<br />

Wir sehen das als vierstufigen Prozess, der<br />

mit der Automatisierung und der digitalen<br />

Vernetzung beginnt. Auf der zweiten Stufe<br />

gilt es, die Konnektivität zwischen den Systemen<br />

herzustellen, um Daten austauschen<br />

und sammeln zu können, die wir dann im<br />

dritten Schritt analysieren und auswerten,<br />

um dann schließlich über eine Plattform<br />

neue Services anbieten zu können. Das ist<br />

aber kein serieller Prozess, sondern läuft für<br />

einzelne Anwendungen parallel. In naher<br />

„Je klarer und transparenter der Nutzen für unsere<br />

Kunden wird, umso mehr Offenheit erleben wir auch<br />

hinsichtlich der Bereitschaft, Daten zu teilen.“<br />

„Wir können<br />

unseren<br />

Kunden auf -<br />

zeigen, was in<br />

ihrer Fertigung<br />

in Zukunft<br />

möglich sein<br />

wird.“<br />

Zukunft wollen wir eine vollautomatisierte<br />

Smart-Factory-Lösung anbieten können, bei<br />

der alle Komponenten aufeinander abgestimmt<br />

sind, der Produktionsfluss optimiert<br />

ist und auch Maschinen anderer Anbieter<br />

eingebunden werden können. Um das zu erreichen,<br />

bauen wir unsere Software-Kompetenz<br />

konsequent aus.<br />

Sollten solche Plattformen nicht offen und<br />

mit anderen vernetzbar sein?<br />

Absolut. Das System muss modular und so<br />

aufgebaut sein, dass die Konnektivität gegeben<br />

ist und man bei sich ändernden Anforderungen<br />

relativ einfach reagieren kann. Ein<br />

weiterer wichtiger Aspekt ist aber auch,<br />

beim Anbieter der nötigen Cloud-Lösung<br />

auf den richtigen Partner zu setzen.<br />

Welche Rolle spielt künstliche Intelligenz?<br />

Das wird immer mehr zum Thema, etwa für<br />

sich selbst optimierende Teilsysteme in Maschinen.<br />

Allerdings steht der Maschinenbau<br />

hier noch ziemlich am Anfang. Wir bereiten<br />

unsere Schneid-, Biege- und Automationssysteme<br />

bereits jetzt darauf vor, sie künftig<br />

entsprechend auszustatten.<br />

Welche Module bietet Bystronic, um eine<br />

Smart Factory aufzubauen?<br />

Wir bewegen uns entlang der Wertschöpfungskette<br />

unserer Kunden. In diesem Rahmen<br />

bieten wir modulare, flexible Lösungen,<br />

die sich nach Bedarf kombinieren lassen.<br />

Das reicht von der Materialbeschaffung<br />

und -verwaltung über die Lagerhaltung und<br />

die Intralogistik bis hin zur automatisierten<br />

Schneid- und Biegebearbeitung. Ein breites<br />

Beratungs-, Finanzierungs- und Serviceangebot<br />

entlang dieser Prozesse rundet unser<br />

Portfolio ab.<br />

Für welche Anwender sind solche Systeme<br />

interessant und sinnvoll?<br />

Der Nutzen ist für alle gleich. Es geht darum,<br />

kostengünstig und flexibel qualitativ<br />

hochwertige Produkte herzustellen. Wir sehen<br />

auf dem Markt, dass sich kleinere Betriebe<br />

zusammenschließen, um beispielsweise<br />

eine Nachfolgeregelung zu treffen oder<br />

weil das nötige Fachpersonal fehlt und gar<br />

keine andere Möglichkeit bleibt als zu automatisieren.<br />

Natürlich ist es für größere Betriebe<br />

einfacher, die nötigen Investitionen zu<br />

stemmen. Kleinere Betriebe werden dann im<br />

nächsten Schritt auch profitieren.<br />

Welche Voraussetzungen muss ein Interessent<br />

erfüllen, um profitieren zu können?<br />

Er sollte ein konkretes Ziel, eine klare Vision<br />

haben. Wir sehen in unseren Gesprächen<br />

immer wieder, dass potenzielle Kunden<br />

noch keine genaue Vorstellung davon haben,<br />

was sie erreichen können. Wenn die<br />

Systeme präzise aufeinander abgestimmt<br />

sind, spielt es im Endeffekt keine große Rolle,<br />

ob es um Massenfertigung oder kleine<br />

Lose geht. Die Maschinen sind vernetzbar,<br />

das ist kein Problem. Aber bei der Frage, wie<br />

die vor- und nachgelagerten Prozesse eingebunden<br />

werden sollen, ist ein klares Bild nötig.<br />

Deswegen beraten wir unsere Kunden<br />

auf dem Weg zur Smart Factory detailliert.<br />

Wir können ihnen dabei aufzeigen, was in<br />

ihrer Fertigung in Zukunft möglich wird.<br />

Sind die Betriebe denn überhaupt bereit,<br />

sich zu öffnen und Daten zu teilen?<br />

Je klarer der Nutzen für unsere Kunden<br />

wird, umso mehr erleben wir, dass die Bereitschaft<br />

wächst, Daten zu teilen. Vor allem,<br />

weil die Kunden mehr und mehr verstehen,<br />

dass wir nur Maschinendaten brauchen,<br />

die keine Rückschlüsse auf ihr Prozess-Know-how<br />

zulassen. Im Zentrum steht<br />

das Vertrauen unserer Kunden. Je mehr Daten<br />

sie mit uns teilen, desto bessere Lösungen<br />

können wir in Zukunft für sie anbieten.<br />

Mit welcher Philosophie begleitet Bystronic<br />

den Aufbau einer Smart Factory?<br />

Wir sind beim Aufbau unserer Fertigungs -<br />

lösungen offen für die Einbindung von<br />

Fremd- oder Drittanbietern. Damit wollen<br />

wir unseren Kunden die größtmögliche Flexibilität<br />

bieten. Wenn man unsere Philosophie<br />

mit einem offenen System wie Android<br />

oder dem geschlossenen Ansatz von iOS vergleichen<br />

wollte, dann sind wir eher auf der<br />

Android-Schiene.<br />

•<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 51


MARKTPLATZ INDUSTRIE 4.0<br />

Kongresshalle Böblingen<br />

19. - 21. Februar 2019<br />

USE-CASE<br />

Automation Unit Management<br />

Industrie 4.0: Der erste Schritt mit der<br />

flexiblen Corvina Cloud<br />

Um Eintrittsbarrieren für das<br />

Cloud Computing möglichst gering<br />

zu halten, sind Offenheit<br />

und Flexibilität wichtige Argumente<br />

für potenzielle Anwender.<br />

Exor stellt mit der X-Plattform, 'JMobile' und der Corvina<br />

Cloud Lösungen zur Verfügung, mit denen Anwender von<br />

kompletter Offenheit und Skalierbarkeit profitieren und<br />

trotzdem neue Geschäftsmodelle in Angriff nehmen können.<br />

Maschinen und Anlagen können so leistungsfähig an<br />

die Corvina Cloud angebunden werden. Mit der Framework-Softwarelösung<br />

'JMobile Studio' lassen sich beliebige<br />

Applikationen intuitiv, sicher und professionell für die<br />

X-Plattform erstellen. Dies ermöglicht nahtlose Zusammenarbeit<br />

verschiedener Industriekomponenten, lokale<br />

und webbasierte Visualisierung, Analyse von Echtdaten<br />

sowie direkte Anbindung an die Cloud.<br />

Haben wir Ihr Interesse geweckt? Wir freuen uns auf<br />

Ihren Besuch auf dem Marktplatz Industrie 4.0. sowie auf<br />

konstruktive Gespräche.<br />

Schneidleistung in<br />

neuer Dimension<br />

Laserschneiden | Der erste Schneidlaser einer neuen Faserlasergeneration<br />

schneidet mit einem Lasermodul und 4 kW<br />

Leistung auch anspruchsvolle Materialien. Und das laut Amada<br />

mit einer Schnittgüte, die einem CO ² -Laser gleichkomme.<br />

Die Ventis-3015AJ steht<br />

für perfekte Schnittergebnisse<br />

in Edelstahl, Aluminium<br />

und vielen anderen<br />

Werkstoffen. Bild: Amada<br />

Mit der Ventis-3015AJ 4 kW<br />

stellt Amada eine neue Laserschneidanlage<br />

vor, die mittels<br />

flexibler Strahlführung bislang<br />

vorhandene Einschränkungen<br />

der Faserlaser-Technologie überwinden<br />

soll. Die 4-kW-Laseranlage<br />

erreicht laut Hersteller eine<br />

Performance wie sonst 6- oder<br />

8-kW-Anlagen.<br />

In einem innovativen Verfahren<br />

kann der Laserstrahl in der<br />

Schnittfuge nach vorgegebenen<br />

Mustern pendeln. Dies führe<br />

nicht nur zu deutlich gesteigerten<br />

Schnittgeschwindigkeiten,<br />

sondern ermögliche gleichzeitig<br />

einen absolut rechtwinkligen<br />

Schnitt. Zudem sei die erzielte<br />

Oberflächenqualität mit der<br />

eines CO ² -Lasers vergleichbar,<br />

teilt der Maschinenbauer mit.<br />

Gleichzeitig könne der sonst übliche<br />

Faserlasergrat praktisch<br />

ausgeschlossen werden.<br />

Die Ventis-3015AJ löst qualitativ<br />

anspruchsvolle Bearbeitungsaufgaben<br />

mit dem kontinuierlichen<br />

Beibehalten des Lasermodes.<br />

Die Maschine erreicht<br />

für einen 4-kW-Faserlaser<br />

außergewöhnlich hochwertige<br />

Ergebnisse. Durch die verschiedenen<br />

Pendelmuster des Laserstrahls<br />

könne jede Aufgabenstellung<br />

individuell gelöst werden,<br />

so Amada. Dünnes wie dickes<br />

Blech lasse sich mit maximaler<br />

Geschwindigkeit und gleichzeitig<br />

in höchster Güte schneiden.<br />

Durch die höhere Bearbeitungsgeschwindigkeit<br />

entstehe zudem<br />

ein Einspareffekt pro gefertigtem<br />

Teil, weil die nötigte Energie<br />

und der Gaseinsatz nochmals<br />

reduziert werden können.<br />

Für die volle Kontrolle über<br />

Maschinenauslastung und Produktionsabläufe<br />

in der Fabrik<br />

präsentierte Amada auf der<br />

Messe Euroblech zudem zwei<br />

neue Bausteine seiner Industrie-<br />

4.0-Lösung V-factory: Über My<br />

V-factory, die smarte datengestützte<br />

Maschinenüberwachung,<br />

behalten Fertiger ihre<br />

Produktion stets im Blick, um<br />

die kontinuierliche Produktion<br />

zu sichern, Engpässe und Ausfälle<br />

zu vermeiden. Sollte es<br />

doch zu einem Schadensfall<br />

kommen, lässt sich künftig via<br />

IoT-Support eine Direktserviceoption<br />

hinzubuchen. (mw) •<br />

Mehr Details unter:<br />

Sichern Sie sich Ihren exklusiven Termin unter:<br />

www.automatisierungstreff.com/termin<br />

52 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


technik & wissen<br />

Das Social-Industry-<br />

Konzept demonstrierte<br />

Salvagnini, indem Besucher<br />

auf dem Messestand<br />

individualisierte Teile produzieren<br />

konnten.<br />

Die neue Stanz-Laser-Kombimaschine<br />

S1 verbindet hohe<br />

Produktivität mit Flexibilität.<br />

Bilder: Salvagnini<br />

Neue Tools helfen, Produktionsabläufe perfekt zu organisieren<br />

Gut, dass sie<br />

miteinander reden<br />

Blechbearbeitung | Anlässlich der Messe Euroblech<br />

demonstrierte Salvagnini, welche Möglichkeiten sein<br />

Industrie-4.0-Konzept „Social Industry“ bietet. Zentrales<br />

Element war die neue Kombimaschine S1.<br />

„Social Industry“ nennt der italienische Blechbearbeitungsspezialist<br />

Salvagnini sein Konzept einer modernen<br />

Fertigung. Gemeint ist damit das Verknüpfen der verschiedenen<br />

Aspekte der digitalen Vernetzung mit konkreten<br />

Produktionsprozessen, wobei der Menschen das<br />

Bindeglied zwischen beidem bildet. Adaptive, effiziente<br />

und automatisierte Prozesse, perfekt auf einander abgestimmt,<br />

sollen auch die Bedürfnisse von Mensch und<br />

Umwelt berücksichtigen. Alle beteiligten „Systeme“<br />

kommunizieren miteinander. So lassen sich Stillstandzeiten<br />

eliminieren, die Produktivität steigern und der<br />

Verbrauch von Ressourcen minimieren.<br />

Weil sich der Fokus der Kunden zunehmend von der<br />

Maschine zum vollständigen Produktionsprozess verschiebt,<br />

bietet der Maschinenbauer neben leistungsfähigen<br />

Schneid- und Biegesystemen auch Lösungen, um die<br />

verschiedenen Teilprozesse zu verknüpfen. Die Maschinen<br />

sind zwar physisch nicht miteinander verbunden,<br />

digitale Vernetzung ermöglicht jedoch, dass sie sich<br />

eigenständig entsprechend der jeweiligen Fertigungsaufgabe<br />

rüsten und die geforderten Operationen durchführen.<br />

Sind Folgeprozesse nötig, bringen autonome Transportsysteme<br />

die Werkstücke zur nächsten Station. Jede<br />

Maschine, egal ob Laser-, Kombi-, Biegemaschine oder<br />

Abkantpresse, meldet der nächsten, was sie gerade bearbeitet,<br />

so dass diese sich auf die nächste Operation vorbereiten<br />

kann und die Teile ohne Zwischenlagern durch<br />

die Fertigung laufen. So lassen sich die geforderten Bau-<br />

teile genau dann produzieren, wenn sie gebraucht werden.<br />

Weitere Ziele sind die individuelle Fertigung von<br />

Kleinserien und Einzelchargen sowie die On-Demand-<br />

Produktion mit hoher Präzision. Mit neuen Softwaretools<br />

kann der Nutzer seine Fertigung und den damit<br />

verbundenen Materialfluss bestmöglich organisieren.<br />

Wie das in der Praxis funktioniert, das demonstrierte<br />

Salvagnini den Besuchern der Messe Euroblech.<br />

Mit Stanz-Laser-Kombimaschine zu neuen Horizonten<br />

Ein zentrales Element auf dem Messestand war die neue<br />

Stanz-Laser-Kombimaschine S1. Sie hat einen Mehrfachpressen-Stanzkopf,<br />

der kleiner ist als die bisher auf<br />

der S4 verwendeten. Der kompakte Kopf mit modernem<br />

Hybridantrieb kann bis zu 41 Thick-Turret-Werkzeuge<br />

der Typen B, C und D einschließlich Multitools<br />

mit gesteuertem Hub verwenden.<br />

Die beiden voneinander unabhängigen Schlitten des<br />

Manipulators sind mit verlängerten Spannzangen mit<br />

variabler Zurüstung ausgestattet, die effizienteres Materialhandling<br />

ermöglichen. Das Ergebnis soll eine deutliche<br />

Produktivitäts- und Effizienzsteigerung sein.<br />

Auch wenn das Produktivitätsniveau der S1 beim<br />

Stanzen knapp unter dem der S4 liegt, sorgt sie durch<br />

den Einsatzes des Lasers für höchste Flexibilität. Die<br />

Neue stanzt und schneidet bis zu 5 mm dicke Bleche aus<br />

Edelstahl, Stahl und Aluminium. Außerdem fertigt sie<br />

Abkantungen mit bis zu 16 mm Biegehöhe.<br />

Die Entwickler schufen mit der S1 eine Lösung, die<br />

sich zu einem moderaten Preis auch in flexibel automatisierte<br />

Systeme integrieren, sich etwa mit einem kleineren<br />

Biegezentrum kombinieren und sich in eine Industrie-4.0-Umgebung<br />

einbinden lässt. Sie ist integraler Bestandteil<br />

der Social-Industry-Philosophie und hilft, Produktionsprozesse<br />

möglichst effizient zu gestalten – sei es<br />

als Stand-Alone-Lösung oder in Kombination mit einer<br />

Abkantpresse oder einem Biegezentrum. (mw) •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 53


technik & wissen<br />

Track & Trace ermittelt in Echtzeit<br />

die eindeutige Position von<br />

Blech teilen oder Werkzeugen in<br />

der Halle. Lästiges und kostspieliges<br />

Suchen in der Fertigung<br />

entfällt. Bilder: Trumpf<br />

Fünf neue Apps werten Daten aus, die<br />

vor, während und nach der Produktion<br />

entstehen. So helfen sie dem Anwender,<br />

die Transparenz seiner Fertigung zu<br />

erhöhen, die Prozesse zu optimieren und<br />

die Produktivität zu steigern.<br />

Digitale Vernetzung ermöglicht weitere Schritte zur autonomen Fertigung<br />

Die Schnittzone<br />

immer fest im Blick<br />

Blechfertigung | Neue Systeme erleichtern die Arbeit,<br />

optimieren Prozesse und verbessern die Produktqualität.<br />

Doch bis zur autonomen Fertigung bleibt noch<br />

ein gutes Stück Weg zu gehen. ❧ Mona Willrett<br />

Mit dem Konzeptfahrzeug Silberhummel zeigen die<br />

Wissenschaftler des Fraunhofer IWU, dass sich anspruchsvolle<br />

Karosserieteile schon ab Stückzahl 1 wirtschaftlich<br />

herstellen lassen. Bild: Fraunhofer IWU<br />

Digitale Vernetzung, maschinelles Lernen<br />

und Smart Factory waren auch auf der<br />

Messe Euroblech in Hannover zentrale Themen.<br />

Kaum ein namhafter Aussteller, der<br />

den Besuchern nicht die Vorteile dieser<br />

Technologien demonstrierte. Gleich mehrere<br />

Lösungen, die Effizienz, Qualität und<br />

Prozesssicherheit in der Fertigung von<br />

Blechteilen zu optimieren, zeigte beispielsweise<br />

Trumpf. Als Meilenstein auf dem Weg<br />

zur autonomen Maschine bezeichneten die<br />

Ditzinger ihre „Active Speed Control“. Das<br />

System blickt durch die Düse direkt in den<br />

Laserschnitt, überwacht ihn in Echtzeit und<br />

regelt selbstständig die Vorschubgeschwindigkeit<br />

von Festkörperlasermaschinen. Egal,<br />

ob Brenn- oder Schmelzschnitt – die Funktion<br />

steigert laut Trumpf die Prozesssicherheit<br />

und reduziert Ausschuss wie Nacharbeit.<br />

Intelligente Sensorik entlastet den Bediener<br />

Bisher war es die Aufgabe des Bedieners,<br />

den zentralen Schneidparameter Vorschub<br />

auf das Material abzustimmen und einzustellen.<br />

Dabei halfen ihm Probeschnitte. Mit<br />

Active Speed Control können diese Tests<br />

entfallen. Das erleichtert die Produktion<br />

und insbesondere die Einzelteilfertigung.<br />

Die Active Speed Control reagiert unmittelbar<br />

auf Veränderungen im bearbeiteten<br />

Material. Mit dem System lässt sich die Produktivität<br />

der Anlage merklich steigern, die<br />

Kosten der Teilefertigung sollen erheblich<br />

sinken. Es kontrolliert zahlreiche Prozessparameter,<br />

etwa die Lage des Laserstrahls zur<br />

Düsenmitte während des gesamten Schneidvorgangs.<br />

Die Sensorik beobachtet die<br />

Strahlung, die beim Schmelzen des Materials<br />

entsteht. Anhand dieses sogenannten<br />

Prozessleuchtens bestimmt sie, ob die<br />

Schmelze wie geplant austritt, ermittelt den<br />

schnellstmöglichen Vorschub und regelt bei<br />

Bedarf nach – und das viele hundert Mal<br />

54 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


pro Sekunde. So stellt Active Speed Control<br />

den idealen Vorschub auch dann sicher,<br />

wenn die Blechdicke innerhalb einer Tafel<br />

variiert oder die Oberseite durch Rost oder<br />

Lacke verunreinigt ist. Solche Materialunterschiede<br />

führten bislang häufig dazu, dass<br />

sich Schlacke bildete oder der Schnitt abriss.<br />

Abweichungen teilt das System dem Bediener<br />

mit und hilft so, Ausschuss zu vermeiden.<br />

Durch Software-Updates können künftig<br />

weitere Funktionen aufgespielt werden.<br />

Ein weiter Vorteil: Der Bediener kann das<br />

Live-Bild des Blicks durch die Düse und die<br />

wichtigsten Prozessparameter jederzeit auf<br />

der Steuerungsoberfläche der Maschine<br />

oder einem Tablet abrufen.<br />

Sichere, cloudbasierte Datenauswertung<br />

Mit fünf neuen Apps können Kunden beim<br />

Kauf einer Neumaschine in die digitalisierte<br />

Fertigung einsteigen. Die Daten verarbeitet<br />

Trumpf-Tochter Axoom auf ihrer Cloud-<br />

Plattform. Die Server befinden sich in<br />

Deutschland und Europa, geschützt durch<br />

strenge Gesetze. Der Kunde entscheidet, ob<br />

er seine Maschine anbinden möchte. Die Informationen<br />

der Apps lassen sich vom PC,<br />

Tablet oder Smartphone aus abrufen.<br />

• Die App „Live Status“ informiert Nutzer<br />

im Fall eines Stillstands. Sie ermöglicht,<br />

von überall aus auf den Maschinenstatus<br />

zuzugreifen und die Restlaufzeit von Programmen<br />

abzulesen.<br />

• „Machine Analytics“ betrachtet Maschinendaten<br />

und -zustände der vergangenen<br />

drei Tage und hilft den Nutzer, die Auslastung<br />

zu verbessern.<br />

Schneidprozess mit Active<br />

Speed Control: Die Sensorik<br />

reagiert auf Rost<br />

und Verschmutzungen<br />

auf der Oberfläche, passt<br />

den Vorschub automatisch<br />

an und vermeidet so<br />

Fehlschnitte.<br />

• „Program Analytics“ zeigt, welche Programme<br />

nicht immer reibungslos liefen.<br />

Diese App hilft auch, Programme auszuwählen,<br />

die sich besonders gut für Nachtund<br />

Wochenendschichten eignen.<br />

• „Material Analytics“ betrachtet den Materialeinsatz<br />

und unterstützt bei der Bestellplanung.<br />

• „Punching Tool Analytics“ erkennt, welche<br />

Werkzeuge häufig zum Einsatz kommen<br />

und schlägt vor, welche zu Standardwerkzeugen<br />

gemacht werden sollten.<br />

Die Apps ergänzen die Lösungen für die<br />

Smart-Factory-Lösung, die die Ditzinger<br />

unter dem Namen TruConnect anbieten.<br />

Immer wissen, wo ein Teile gerade liegt<br />

Einen weiteren Trumpf-Baustein für die vernetzte<br />

Fertigung stellt das Indoor-Lokalisierungssystem<br />

„Track & Trace“ dar, das auf<br />

Ultra-Wideband-Technologie (UWB) basiert.<br />

Die Lösung ermittelt in Echtzeit und<br />

zentimetergenau die eindeutige Position von<br />

Teilen oder Werkzeugen und dokumentiert<br />

die Transportwege. Lästiges und kostspieliges<br />

Suchen in der Fertigung entfällt damit.<br />

Expressaufträge lassen sich in der Halle präzise<br />

orten und Arbeitsschritte sinnvoll priorisieren.<br />

Das verkürzt die Durchlaufzeiten<br />

und steigert die Produktivität.<br />

Track & Trace funktioniert über einen<br />

im Inneren des Markers verbauten Computerchip.<br />

Er sendet Daten über an der Hallendecke<br />

installierte Ortungsgeräte, sogenannte<br />

Satelliten, an einen Industrierechner, auf<br />

dem sich die Informationen über das Teil<br />

und seine Lage übersichtlich darstellen lassen.<br />

Nutzer können von dort aus auch den<br />

Marker ansteuern und auf ein kleines Ink-<br />

Display etwa die Auftragsnummer oder andere<br />

wichtige Informationen übertragen.<br />

Umformen 4.0 in Automobilproduktion<br />

Wie Digitalisierung in der Blechumformung<br />

ganzheitlich gelingt, zeigten Wissenschaftler<br />

des Fraunhofer IWU. Am Beispiel einer<br />

Miniatur-Umformpresse und deren digitalem<br />

Zwilling demonstrierten sie wie sich<br />

Produktionsstillstände und Ausschuss im<br />

Presswerk vermeiden und so Mehrwerte<br />

schaffen lassen. Mittels Kraft- und Wegsensoren,<br />

einem Werkstofftester und einer optischen<br />

Bauteilprüfung überwacht die Anlage<br />

sich selbst und die gefertigten Teile. Sie ermöglicht<br />

damit eine 100-%-Qualitätskontrolle.<br />

Das Ziel der Forscher ist, künftig die<br />

Prozessparameter so zu beeinflussen, dass<br />

sich Gutteile auch aus Materialien herstellen<br />

lassen, die bislang zu Ausschuss geführt<br />

hätten. Um Mitarbeiter mit Informationen<br />

zu versorgen, kommen unterschiedliche<br />

Visualisierungslösungen zum Einsatz.<br />

Außerdem haben die Forscher einen Verfahrensmix<br />

entwickelt, mit dem sich komplexe<br />

Karosserieteile schon ab Stückzahl 1<br />

wirtschaftlich herstellen lassen. Wie ihr Ansatz<br />

praktisch funktioniert, zeigten sie anhand<br />

des stromlinienförmigen Konzeptfahrzeugs<br />

Silberhummel. Dabei reduziert inkrementelle<br />

Blechumformung die Werkzeugkosten<br />

und die Zeit bis zum ersten Fertigteil.<br />

Erzeugt wird die Form durch aufeinanderfolgende<br />

Bewegungen eines Umformdorns,<br />

der sich entlang einer CNC-Bahn bewegt.<br />

Einfache Geometrien lassen sich ohne<br />

Gegenwerkzeuge herstellen, für komplexere<br />

Formen werden einfache Gegenwerkzeuge<br />

verwendet. Bei der Silberhummel bestehen<br />

diese aus kostengünstigem und einfach zu<br />

bearbeitendem Leimholz. •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 55


Die Automatisierung wird beim<br />

Schweißen immer wichtiger. EWM<br />

liefert dafür Stromquellen, Roboterdrahtvorschubgeräte,<br />

Schweißbrenner<br />

und bietet neuerdings auch gezielt<br />

Komplettsysteme an. Bilder: EWM<br />

EWM bietet Komplettlösungen an<br />

Schweißautomation<br />

bis zur Stückzahl 1<br />

Schweißen | Nichts weniger als einen Strategiewechsel<br />

machte EWM auf der Euroblech 2018 im Oktober<br />

publik: Der Schweißtechnik-Anbieter fokussiert sich<br />

stärker auf die Automation und bietet fortan Systeme<br />

jeg licher Größe als Komplettlösung an.<br />

Den dafür nötigen Schub verschafft sich<br />

EWM mit der Beteiligung an H. Euen<br />

– einem Spezialisten für das roboterisierte<br />

Schweißen, mit dem das Unternehmen seit<br />

Jahren zusammenarbeitet. Die daraus hervorgehende<br />

EWM-Euen GmbH soll das<br />

Know-how in der Fertigungsautomation<br />

bündeln.<br />

Außerdem ergeben sich Synergien bei<br />

den Hardware-Komponenten. Während<br />

EWM das komplette Equipment für das<br />

Schweißen abdeckt, konstruiert und fertigt<br />

Euen auch Maschinenkomponenten für die<br />

Mechanisierung und Automation. „Das ist<br />

eine Weichenstellung für die Zukunft“,<br />

sagte Heinz Lorenz auf der Messe Euroblech,<br />

langjähriger Manager der EWM-<br />

Unternehmenskommunikation. „Ab jetzt<br />

können wir komplette Systeme liefern und<br />

dazu auf eigene Hardware zurückgreifen.“<br />

Die Allianz zielt auf das Angebot von<br />

speziell auf den Bedarf abgestimmten Auto-<br />

mationslösungen für Groß- und Kleinserien<br />

bis hin zu Losgröße 1. Kollaborierende<br />

Roboter gehören ebenso dazu wie schlüsselfertige<br />

Roboterzellen- und -systeme sowie<br />

Equipment für die Vernetzung im Sinne von<br />

Industrie 4.0.<br />

Um den neuen Ansatz vorzustellen, hat<br />

EWM einen Überblick über das Angebot<br />

formuliert, den wir im Folgenden auszugsweise<br />

leicht modifiziert wiedergeben – er<br />

spiegelt nicht zuletzt die Trends wider, die<br />

beim Schweißen derzeit in der Branche<br />

sichtbar werden. Als Komplettanbieter von<br />

Lichtbogen-Schweißtechnik setzt EWM<br />

„verstärkt auf Softwarelösungen, die Roboter-Schweißprogramme<br />

offline auf der Basis<br />

von 3D-CAD-Konstruktionsdaten erstellen“,<br />

heißt es darin. Und weiter:<br />

Durch ihr modulares Konzept lasse sich<br />

die Software nach Bedarf erweitern – von<br />

einer teil- bis hin zu einer vollautomatischen<br />

Schweißroboter-Offline-Programmierung.<br />

Anwender gestalten damit ihre Produktion<br />

auch von Kleinserien effektiver: Sie reduzieren<br />

die Online-Programmierdauer um bis zu<br />

95 %. Die Teach- und Programmierzeit lässt<br />

sich als Produktionszeit nutzen – der Roboter<br />

steht nicht still.<br />

Für die Automatisierung der Schweiß -<br />

fertigung bietet EWM eine große Bandbreite<br />

an Gesamtlösungen an, so heißt es in der<br />

Mitteilung aus Mündersbach. Die Software<br />

für die Roboter-Offline-Programmierung<br />

komme sowohl in kompakten Roboter -<br />

zellen zum Einsatz als auch in kundenindividuellen<br />

Komplettsystemen aus dem modularen<br />

EWM-Baukasten. Kompakte und standardisierte<br />

Roboterzellen erhält der Anwen-<br />

56 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


technik & wissen<br />

Mit Moses-Arc von Autocam lassen sich Industrieroboter<br />

offline für Bahnschweißaufgaben an räumlichen<br />

Bauteilen programmieren. 3D-CAD-Daten aus der<br />

Konstruktion bilden die Grundlage.<br />

der vormontiert und schweiß -<br />

bereit geliefert. Die Anlage wird<br />

inklusive Grundplatte und Einhausung<br />

bereitgestellt.<br />

Diese Roboterzellen lassen<br />

sich durch ihre hohe Mobilität<br />

per Stapler und Lkw einfach<br />

transportieren. Anwendern wird<br />

so eine schnelle Inbetriebnahme<br />

ermöglicht. Darüber hinaus<br />

biete EWM aus seinem modularen<br />

Baukasten auch ein größeres<br />

Sortiment an individuellen,<br />

schlüsselfertigen Komplettsystemen<br />

an.<br />

mit allem benötigten Zubehör wie auch<br />

Interfaces und Software aus.<br />

Das Qualitätsmanagement übernimmt<br />

das Schweißdatenmanagement-System Xnet<br />

im Rahmen der EWM-Philosophie Welding<br />

4.0. Hier klingt der Industrie-4.0-<br />

Ansatz an, der neben der Qualitätssicherung<br />

auf eine Produktivitätssteigerung hin zielt.<br />

Den mit der Automation verbundenen wirt-<br />

schaftlichen Effekt können Anwender noch<br />

verstärken durch den Einsatz moderner und<br />

innovativer Schweißprozesse, wie sie EWM<br />

im Portfolio führt und weiterentwickelt.<br />

Getreu dem All-In-Gedanken des Anbieters<br />

seien sie in den jeweiligen Schweißgeräten<br />

für MIG/MAG-, WIG- sowie für das Plasma-Schweißen<br />

bereits verfügbar – und zwar<br />

standardmäßig, wie es heißt. (os) •<br />

Intuitives Programmieren ohne<br />

Programmierkenntnisse<br />

Eine intuitiv bedienbare Einstiegslösung,<br />

die keine Programmierkenntnisse<br />

für die Schweißautomation<br />

voraussetzt, realisiert<br />

EWM mit kollaborierenden<br />

Robotern. Diese lassen sich<br />

schnell, flexibel und einfach<br />

programmieren. Damit sind<br />

Anwender gut auf das automatisierte<br />

Schweißen von einfachen<br />

Aufgaben vorbereitet – und für<br />

gleichbleibend hohe Qualität<br />

auch bei kleinen Stückzahlen,<br />

wie sie zum Beispiel im Handwerk<br />

oft benötigt werden.<br />

EWM verspricht, bei der<br />

Automatisierung der Schweißfertigung<br />

seinem ganzheitlichen<br />

Systemgedanken zu folgen und<br />

den Anwender mit einem<br />

Komplettpaket zu versorgen.<br />

Dazu dient eine Innovationsund<br />

Technologieberatung des<br />

Kunden mit dem Ziel, gemeinsam<br />

eine optimale ganzheitliche<br />

Automatisierungslösung zu finden.<br />

Der Systemlieferant stattet<br />

die Systeme und Geräte dann<br />

2.995 € Ø 180<br />

Spannkraft 64 kN<br />

NEU: DURO-A RC<br />

Kraftspannfutter<br />

Schneller Backenwechsel in 50 Sekunden<br />

3 Jahre Gewährleistung (gemäß DURO-A RC Gewährleistungsbedingungen)<br />

Bis zu 14% reduzierte Bauhöhe u. bis zu 17% Gewichtsreduzierung<br />

RÖHM GmbH I www.roehm.biz I www.eshop.roehm.biz I info@roehm.biz I Tel. +49 7325 16 0<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 57


Das Vernetzen soll auch<br />

Transparenz bringen.<br />

Cloos hat dafür das<br />

Gateway „C-Gate“<br />

entwickelt, mit dem sich<br />

Betriebs- und Schweiß -<br />

daten anwenderspezifisch<br />

visualisieren lassen.<br />

Cloos vernetzt Anlagen durch zentrales Datenmanagement<br />

Des Schweißers Gateway<br />

zu Industrie 4.0<br />

Schweißen | Mit einem Dashboard präsentierte Cloos<br />

sein neues „C-Gate“ auf der Messe Euroblech. Was<br />

unscheinbar daher kommt, ist nichts anderes als das<br />

Tor zu Industrie 4.0 für große und kleine Firmen, die<br />

mit Cloos-Technik schweißen.<br />

„Unser neues Gateway ist ein wichtiges<br />

Zukunftsprojekt für die gesamte<br />

Cloos-Technologie“, sagt Jan Pitzer,<br />

Produktmanager Prozesse und Sensorik.<br />

Bilder: Cloos<br />

Das neue Gateway dient als Informationsund<br />

Kommunikationstool, das sämtliche<br />

Daten zentral erfasst und verarbeitet. Damit<br />

soll es möglich werden, Schweiß- und Roboterdaten<br />

bedarfsorientiert zu managen,<br />

heißt es bei Carl Cloos Schweißtechnik – sie<br />

also so zu handhaben, dass ihre Visualisierung,<br />

Auswertung und Weiterverarbeitung<br />

den individuellen Bedürfnissen des Anwenders<br />

entspricht. „Mit dem C-Gate können<br />

unsere Kunden ihre Roboteranlagen vernetzen<br />

und durch neu gewonnene Informationen<br />

die Produktionsprozesse und die Produktqualität<br />

verbessern“, sagte Ralf Pfeifer,<br />

Leiter IT und Organisation bei Cloos.<br />

Was dies praktisch bedeutet und welchen<br />

Wandel dies beinhaltet, wusste Jan Pitzer,<br />

Produktmanager Prozesse und Sensorik, auf<br />

der Messe an zahlreichen Beispielen zu<br />

erklären. Er gehört zum interdisziplinären<br />

Cloos-Team, das sich intensiv mit Industrie<br />

4.0 befasst. „Eine produzierende Roboterzelle<br />

liefert eine Vielzahl von Signalen,<br />

gleichzeitig gibt es eine Vielfalt an Informationsbedürfnissen<br />

– zum Beispiel die des<br />

Produktionsleiters, des Logistikers und des<br />

Qualitätssicherers“, erklärte er auf der<br />

Euroblech. „Bisher organisierten proprie -<br />

täre Softwarelösungen diese Datenströme.<br />

Heute übernimmt unser neues Gateway die<br />

Aufgabe browserbasiert.“<br />

Doch nicht nur die Prozess-Verantwort -<br />

lichen haben unterschiedliche Info-Bedürfnisse,<br />

auch die schweißenden Firmen an<br />

sich. Während die großen Automobilisten<br />

die Daten selbst verarbeiten und ungefiltert<br />

übernehmen, wollen sie kleinere Betriebe<br />

praktikabel aufbereitet haben. Für diese<br />

Kunden entwickelt das Industrie 4.0-Team<br />

ein Dashboard, auf dem sich die Schweißund<br />

Prozessdaten bedarfsorientiert konfigurieren<br />

lassen. Für das Anbinden nach außen<br />

lassen sich OPC-UA und andere Schnittstellen<br />

nutzen. Das C-Gate liefert die Plattform<br />

für Industrie 4.0. Pitzer bezeichnet das neue<br />

System als „ein wichtiges Zukunftsprojekt<br />

für die gesamte Cloos-Technologie“, das<br />

sukzessive umgesetzt wird.<br />

Das Gateway besteht aus der anlagen -<br />

nahen Hardware und den Softwaremodulen<br />

Produktion, Qualitätsmanagement und<br />

Service. Als ersten Schritt bietet Cloos seit<br />

Januar das Softwaremodul Produktion an.<br />

Damit können Anwender die Performance<br />

und Wirtschaftlichkeit ihrer Roboteranlagen<br />

darstellen, Engpässe lokalisieren und<br />

die Effizienz steigern. Es ermöglicht umfassendes<br />

Online-Monitoring mit detailliertem<br />

Reporting zu Verfügbarkeit, Leistung und<br />

Qualität. So sollen sich etwaige Schwachstellen<br />

im Produktionsablauf früh erkennen<br />

lassen. Anlagenausfälle werden reduziert,<br />

ebenso wie Wartezeiten durch Rüsten und<br />

Einrichten sowie sonstige Leerlaufphasen.<br />

Laut Cloos können die Daten über<br />

standardisierte Schnittstellen an übergeordnete<br />

IT-basierte Lösungen wie MES-, Cloud-<br />

Anwendungen oder andere Systeme über -<br />

geben werden. (os)<br />

•<br />

58 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


technik & wissen<br />

Kjellberg Finsterwald realisiert flexiblen 3D-Metalldruck<br />

Wer schweißt, kann<br />

auch 3D-drucken<br />

3D-Metalldruck | Wer mit dem Laser schweißt, kann<br />

auch 3D-drucken: Dies dachten sich wohl die<br />

Ingenieure bei Kjellberg und stellten nach vierjähriger<br />

Entwicklungsarbeit einen wandelbaren Laserkopf vor,<br />

der es in sich hat.<br />

❧ Olaf Stauß<br />

diodenlaser.“ Der Laserkopf enthält Strahlerzeugung<br />

und Optik des Diodenlasers. Er ist kompakt und mobil.<br />

Aus dieser Bauweise leiten sich eine Reihe weiterer<br />

Vorteile ab, die Schnick auf der Messe einen nach dem<br />

anderen auflistete.<br />

Der erste ist die Flexibilität. „Sie können den<br />

Bearbeitungskopf an Roboter anflanschen, auch auf<br />

Baustellen vor Ort.“ Weiter könne der Anwender über<br />

die Art des aufgetragenen Werkstoffes mit großer<br />

Freiheit entscheiden und diesen innerhalb von wenigen<br />

Sekunden wechseln. Nutzt er Pulverwerkstoffe, bekomme<br />

er einen sehr robusten Prozess, Draht hingegen biete<br />

hohe Präzision.<br />

Der zweite Vorzug: Das System kann auf konventionell<br />

hergestellte Teile mit beliebig großer Geometrie<br />

additiv aufbauen. Der Anwender ist in der Werkstoffwahl<br />

flexibel – selbst ein Werkstoffmix sei möglich.<br />

Durch Heißdrahttechnologie könne die Produktivität<br />

des Lasers teils sogar verdoppelt werden. Kjellberg<br />

nennt Auftragsraten von 1 kg/h bei gleichbleibend<br />

filigranen Strukturen von 1 bis 2 mm.<br />

Der Direktdiodenlaser-<br />

Bearbeitungskopf<br />

ProFocus kann Reparaturschweißungen<br />

vor -<br />

nehmen und auch auf<br />

konventionellen Bau -<br />

teilen additiv aufbauen<br />

oder 3D-drucken.<br />

Bild: Kjellberg<br />

Die Euroblech in Hannover war der erste Wink an die<br />

Fachwelt, dass Kjellberg eine vielversprechende neue<br />

additive Fertigungstechnologie zu bieten hat – sowohl<br />

für das Laserauftragsschweißen als auch den 3D-Druck:<br />

den Bearbeitungskopf ProFocus. Er operiert mit sechs<br />

Einzelstrahlen, die konzentrisch um eine Achse angeordnet<br />

sind. Zusammen liefern sie 1 kW Laserleistung.<br />

Das Material wird in der Mittelachse zugeführt – entweder<br />

als Pulver oder als Drahtwerkstoff, nach Belieben<br />

auswechselbar.<br />

Entwickelt wurde diese Innovation bei der Oscar<br />

PLT GmbH, der Forschungsgesellschaft der Kjellberg-<br />

Stiftung. Die wichtigste Besonderheit sieht Managing<br />

Director Dr. Michael Schnick in der Bauweise: „Anders<br />

als bei anderen Lösungen koppeln wir das Laserlicht<br />

nicht über Faserleitungen ein. Wir müssen nur Medienleitungen<br />

anschließen, keine Laserleitungen. Möglich<br />

wird dies durch unser Patent auf einen kurzen Direkt-<br />

3D-Druckkopf hat sich bereits bei<br />

Turbinenschaufeln bewährt<br />

Vorzug Nummer drei ist laut Dr. Schnick die hohe<br />

Qualität, die das Verfahren bietet. „Mit unserem Donat<br />

aus Laserstrahlen rund um den mittigen Materialstrom<br />

lässt sich die Energie sehr genau dosieren.“ Die gute<br />

Schutzgasabdeckung, die die Konstruktion möglich<br />

mache, erlaube es zudem, „sehr nahe heranzugehen“<br />

und das Material sehr präzise aufzutragen.<br />

Nach vierjähriger Entwicklungsarbeit kann<br />

Managing Director Schnick bereits über erste Erfolge<br />

bei Pilotprojekten berichten, etwa in der Reparatur von<br />

Kraftwerksteilen. „Unter Zeitdruck haben wir Problemstellungen<br />

mit hoher Anforderungen gelöst.“ Dazu<br />

zählten Reparaturschweißungen von Laufrädern und<br />

das Aufarbeiten von Bauteilen wie Schaufeln und Häckselwerkzeugen.<br />

Die Messepräsentation im Oktober 2018 setzte für<br />

Kjellberg den Startschuss zur Vermarktung der neuen<br />

Technologie. Optionale Anwendungsfelder sind das<br />

3D-Drucken von Teilen, aber auch Auftrags- und<br />

Reparaturschweißungen. Dr. Schnick setzt dabei auf<br />

Partnerschaften mit Kunden. „Unsere Kompetenz ist<br />

der Laserkopf. Beim Drumherum wie der Kinematik<br />

oder der Robotertechnik unterstützen wir gerne,<br />

müssen es aber nicht selbst machen.“ •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 59


technik & wissen<br />

Die Skizze verdeutlicht die Möglichkeiten<br />

zur Inline-Überwachung mit dem<br />

Laserschweiß-Monitor LDD-700: In<br />

Echtzeit werden das Keyhole vermessen<br />

und darüber hinaus noch vier weitere<br />

Werte. Sie eignen sich für eine umfassende<br />

Nahtverfolgung und -dokumentation.<br />

Bilder: IPG Laser<br />

Zusatzstrahl detektiert Geometrie von „Keyhole“ und Schweißnaht<br />

Live-Übertragung<br />

aus dem Keyhole<br />

Laserschweißen | IPG Laser hat auf der Fachmesse<br />

Euroblech ein Überwachungssystem vorgestellt, das<br />

während des Prozesses das „Keyhole“ und die<br />

Schweißnaht detailliert in Echtzeit vermisst – wieder<br />

ein Argument mehr für den immer wirtschaftlicher<br />

werdenden Laserschweißprozess. ❧ Olaf Stauß<br />

Das neue „Inline Coherent Imaging“-Überwachungssystem<br />

LDD-700 von IPG Laser<br />

misst das Keyhole und damit die Laserschweißtiefe<br />

interferometrisch während des<br />

Schweißens. Weil dafür ein separater Laserstrahl<br />

mit niedriger Leistung zum Einsatz<br />

kommt, ist die Messung unabhängig vom<br />

zurückgestreuten Prozesslicht – und also<br />

präzise. Ein Vorteil ist auch, dass der Messstrahl<br />

über die Schweißoptik geführt wird<br />

und keine zusätzliche Hardware benötigt,<br />

die nur die Komplexität und den Aufwand<br />

in die Höhe treiben würde. Ein weiteres<br />

Argument für den Laser?<br />

Für alle, die mit dem Laserschweißen<br />

nicht vertraut sind, erklärte Applications<br />

Manager Michael Grupp auf der Messe die<br />

Abläufe ganz praktisch und plastisch: Beim<br />

Keyhole-Schweißen, zu deutsch „Tiefschweißen“,<br />

bohrt sich ein Laser ins Bauteil<br />

und bringt so viel Wärmeenergie ein, dass<br />

das Material nicht nur aufschmilzt, sondern<br />

auch ausdampft. Beim Überwachungs -<br />

system LDD-700 dringt nun ein (infraroter)<br />

Messstrahl während des Schweißens durch<br />

den Dampf bis zum Schmelzbad vor und<br />

wird dort reflektiert. Dieses zurückkommende<br />

Licht detektiert das System. Es liefert<br />

die gewünschten geometrischen Daten über<br />

das Keyhole und noch mehr. „Jedes Bauteil<br />

ist dann sofort kontrolliert und vermessen“,<br />

erklärt Grupp.<br />

Bei dieser Simultanvermessung des Keyholes<br />

allein bleibt es aber nicht. Weil sich<br />

der Messstrahl auch schwenken lässt, liefere<br />

er weitere Daten, etwa zur Nahtverfolgung<br />

und über das Nahtprofil, betont Grupp. Sie<br />

sind unmittelbar nach der Schweißung<br />

verfügbar. „Insgesamt bekommen wir fünf<br />

Messaufgaben mit einem System in Echtzeit<br />

abgedeckt.“ Das Monitoring-System<br />

LDD-70 sei damit die erste industriell<br />

einsetzbare Technologie, die das Keyhole in<br />

seiner tatsächlichen Tiefe vermesse und<br />

darüber hinaus Daten liefere, die einem<br />

Längsschnitt der Schweißnaht glichen. Die<br />

Untersuchung ist zerstörungsfrei.<br />

Besonders nützlich sei das neue System<br />

überall dort, „wo der Anwender eine<br />

Hundertprozent-Prüfung braucht und nicht<br />

durchs Blech durchschweißt“, sagt der<br />

Applications Manager. Die fünf abgedeckten<br />

Messungen versinnbildlicht die Skizze:<br />

Neben dem Keyhole werden das Höhen -<br />

profil der Schweißraupe, ihr transversales<br />

Profil und die Anbindung an die Werkstücke<br />

(türkis) detektiert, außerdem die Höhe der<br />

Bauteile selbst. Als typische Einsatz felder<br />

nennt Grupp sicherheitskritische Getrieberadschweißungen<br />

und Bauteile in der<br />

Medizintechnik. Das Monitoring- System<br />

LDD-700 ist mit allen Schweiß- und<br />

Wobble köpfen von IPG kompatibel.<br />

60 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


IPG Laser bietet vorkonfigurierte<br />

Schweißzellen an<br />

Mit einer weiteren Neuerung will der Laserspezialist<br />

die Verbreitung des Laserschweißens<br />

steigern. Erstmals in Europa bietet die<br />

IPG Laser GmbH nicht nur Laser an,<br />

sondern auch komplette Systeme, Standard -<br />

maschinen. Dazu gehört das Robotersystem<br />

LKS-2. Dabei handelt es sich um eine mobile<br />

und Stapler-taugliche Anlage, in der auf<br />

engem Raum zwei Roboter gleichzeitig<br />

operieren können – mit Laserschweißköpfen<br />

oder nach anderen Schweißprozessen. In<br />

Verbindung mit Schweißoptiken lasse sich<br />

die Laserleistung auf bis zu 10 kW frei skalieren,<br />

heißt es in einer IPG-Mitteilung.<br />

Die Schweißzelle LKS-2 umfasst neben<br />

der Lasertechnik auch die Robotertechnik,<br />

Positionierer, Sicherheitstechnik, Software,<br />

Sensorik und die Schnittstelle zur Prozesstechnologie.<br />

Ergänzt wird das Equipment<br />

durch umfassendes Zubehör und Dienstleistungen.<br />

Der Zwei-Stationen-Positionierer<br />

lässt sich zum Beispiel mit diversen Kine -<br />

matiken aus einem modularen Programm<br />

konfigurieren. Laut IPG stehen 1-achsige<br />

horizontale und vertikale Antriebsmodule<br />

zur Verfügung, ebenso wie 2-achsige Dreh-,<br />

Kipp- und Orbital-Module. Auch Sonder -<br />

kinematiken seien möglich.<br />

„Platzprobleme sind heute eine Herausforderung<br />

bei fast allen Kunden“, konstatiert<br />

Frank Seidel, Leiter Automation. Er<br />

verweist auf die hohen Anforderungen der<br />

Logistik und zur Kostendegression. „Raumsparende<br />

Lösungen sind sehr gefragt. Als<br />

innovativer System-Integrator bieten wir<br />

hier praxistaugliche Lösungen an.“ •<br />

Die Schweißzelle LKS-2<br />

wird mit einem Hochleistungslaser<br />

betrieben. Mit<br />

zahlreichen Sicherheitsvorkehrungen<br />

erreicht sie<br />

die Laserschutzklasse 1<br />

im Außenbereich.<br />

BDEW-FACHKONGRESS<br />

JETZT<br />

ANMELDEN<br />

26.– 27. MÄRZ, WECC, BERLIN<br />

www.treffpunkt-netze.de<br />

Ihre Ansprechpartnerin: Stefanie Feldheim ∙ T 030 28 44 94-209 ∙ stefanie.feldheim@ew-online.de<br />

M-Tech ® P – Paketierte Zwischenlagen<br />

mit lasergeschweißter Randverbindung.<br />

Für höchste Präzisionsanforderungen<br />

ab 0,005 mm, auch bei hohen Temperaturen.<br />

Midest Lyon, Frankreich<br />

5. bis 8. März 2019<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 61<br />

www.georg-martin.de


technik & wissen<br />

Solar- und Windstrom vom Betriebsgelände<br />

Strom einfach<br />

selbstgemacht<br />

Erneuerbare Energien | Mit der Produktion von<br />

Solarstrom für den Eigenverbrauch können Unternehmen<br />

ihre nachhaltige Produktionsweise bekräftigen<br />

und wirtschaftliche Vorteile erschließen. Mit<br />

Windstrom sollte das eigentlich auch möglich sein,<br />

die Hindernisse dafür sind aber deutlich größer.<br />

Wer das Unternehmen Dr. Födisch Umweltmesstechnik<br />

in Markranstädt bei Leipzig besucht, reist ein Stück<br />

in die Zukunft der erneuerbaren Energieversorgung.<br />

Schon am Firmentor drehen sich zwei große aufrechte<br />

Solaranlagen allmählich mit dem Lauf der Sonne. Der<br />

Parkplatz vor dem Hauptgebäude ist mit Solarstrom-<br />

Modulen überdacht. Und auch fast alle anderen Dachflächen<br />

der Firmengebäude sind mit Solaranlagen bedeckt.<br />

„Die Fotovoltaik-Anlagen sind für uns ein wichtiges<br />

Merkmal“, sagt Gabriele Dietrich, Leiterin der<br />

Unternehmenskommunikation bei Födisch. „Unsere<br />

Kunden und Partner gewinnen so einen Eindruck davon,<br />

was für ein grünes Unternehmen wir sind.“<br />

Eigens produzierter Solarstrom oder<br />

Strom aus Windanlagen spart nicht nur<br />

Geld, sondern er fördert auch eine<br />

nachhaltige Produktionsweise im<br />

Unternehmen. Bild: malp/Fotolia<br />

Die solare Stromversorgung rechnet sich auch wirtschaftlich,<br />

obwohl sich die Rahmenbedingungen in den<br />

vergangenen Jahren deutlich geändert haben. Die erste<br />

Dünnschicht-Solaranlage mit einer Spitzenleistung von<br />

135 kW peak (kWp) ließ sich das 240-Mitarbeiter-starke<br />

Unternehmen im Jahr 2008 auf das Dach seiner<br />

Energiehalle bauen. Sie speist ihren Strom vollständig in<br />

das allgemeine Stromnetz ein, der nach dem Erneuer -<br />

bare-Energien-Gesetz (EEG) 20 Jahre lang mit 48 Cent<br />

pro Kilowattstunde vergütet wird. „Diese Anlage hat<br />

sich schon mehr als amortisiert“, berichtet Dietrich.<br />

Und auch die Aussichten auf die nächsten zehn Jahre<br />

sind gut: Die Leistung der Anlage habe bisher nicht<br />

nachgelassen, berichtet Doreen Gorkow. Sie ist Energietechnik-Expertin<br />

bei Efa Leipzig und betreut die Fotovoltaikanlagen<br />

bei Födisch. Die beiden Solartracker am<br />

Firmentor mit insgesamt 21 kWp kamen im Jahr 2010<br />

hinzu, später folgte noch eine größere Dachanlage mit<br />

62 kWp. Auch sie speisen ihren Strom vollständig gegen<br />

EEG-Vergütung ins allgemeine Netz ein.<br />

Den Schritt, selbst erzeugten Solarstrom für die eigene<br />

Energieversorgung zu nutzen, ging das sächsische<br />

62 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


Unternehmen bereits ab 2011. Seitdem wurden die<br />

”<br />

Dächer von bestehenden, aus- und neugebauten Gebäuden<br />

mit mehreren Solaranlagen ausgerüstet, die ihren<br />

Strom überwiegend in das eigene Niederspannungsnetz<br />

des Unternehmens einspeisen. Nur die Überschüsse fließen<br />

noch gegen EEG-Vergütung ins allgemeine Netz.<br />

Die Eigenverbrauchs-Solaranlagen, die vor Januar<br />

2012 gebaut wurden, haben dabei einen besonderen<br />

Quelle:<br />

Vorteil. Für den Strom, der von ihnen erzeugt und im<br />

Unternehmen selbst verbraucht wird, gibt es eine kleine<br />

EEG-Vergütung von 8 bis 10 Cent/kWh. Bei den Anlagen,<br />

die bis zum 1. August 2014 in Betrieb gingen, wird<br />

der Strom immerhin noch nicht zusätzlich belastet.<br />

An sonnigen Tagen decken wir<br />

unseren Strombedarf zwischen<br />

9 und 17 Uhr zu 100 Prozent.“<br />

Oliver Beckel, Pressesprecher bei Hanwha Q-Cells<br />

Doreen Gorkow (li.),<br />

Energietechnik-Expertin<br />

bei Efa Leipzig und<br />

Gabriele Dietrich (re.),<br />

Leiterin der Unternehmenskommunikation<br />

bei<br />

Dr. Födisch Umweltmesstechnik,<br />

sind überzeugt<br />

von der Solarstrom-<br />

Eigenerzeugung.<br />

Beides gilt nicht mehr für das Parkplatz-Solardach<br />

(Fachenglisch: Solar Carport), das im Oktober 2018 in<br />

Betrieb ging. Denn seit dem 1. August 2014 wird für<br />

selbst erzeugten und genutzten Solarstrom eine anteilige<br />

EEG-Umlage fällig. Im Jahr 2019 sind das 2,5 Cent/<br />

kWh. Energieexpertin Gorkow sieht dennoch weiterhin<br />

wirtschaftliche Vorteile für die Solarstrom-Eigenversorgung.<br />

Der Umweltmesstechnikspezialist hat nun fünf Solarstrom-Anlagen<br />

mit insgesamt 149 kWp für die Eigenversorgung<br />

in Betrieb. Sie erzeugen jährlich etwa<br />

125.000 kWh Strom, von denen ein großer Teil im<br />

Unternehmen selbst verbraucht wird. Die übrige Strommenge<br />

wird ins allgemeine Netz eingespeist und nach<br />

EEG vergütet.<br />

Die Stromversorgung aus eigenen Anlagen hat bei<br />

Födisch schon eine längere Tradition: Seit 1998 erzeugt<br />

das Unternehmen selbst Strom und Wärme in zwei gasgefeuerten<br />

Block-Heizkraftwerken. Inzwischen sind ein<br />

Wärmespeicher und ein Holzhackschnitzel-Kessel hinzugekommen.<br />

Im Sommer wird die Wärme in einer<br />

Absorptions-Kältemaschine zur Klimatisierung genutzt.<br />

Solarstrom aus eigenen Solarmodulen<br />

Ebenfalls Solarstrom zur eigenen Stromversorgung<br />

nutzt der Chemnitzer Solarmodul-Hersteller Heckert-<br />

Solar – und das auch seit 2011. Damals nahm das<br />

Unternehmen eine Solarstrom-Dachanlage mit 96 kWp<br />

in Betrieb. Drei Jahre später kam noch eine deutlich<br />

größere Freiflächen-Anlage mit 1,14 MWp hinzu. Beide<br />

Anlagen liefern zusammen jährlich etwa 1,1 Mio. kWh<br />

Strom, berichtet Anwendungstechniker Carsten Funk.<br />

Von dem selbst produzierten Solarstrom kann der<br />

Modulhersteller 900.000 kWh selbst verbrauchen und<br />

damit ein Drittel des eigenen Strombedarfs decken, der<br />

bei 2,7 bis 3 Mio. kWh liegt. Da beide Solaranlagen vor<br />

dem 1. August 2014 ans Netz gegangen waren, fallen<br />

für den selbst verbrauchten Solarstrom keine Umlagen<br />

und Abgaben an. Den verbleibenden Strombedarf deckt<br />

das Unternehmen aus dem Netz.<br />

Wetterbedingt produzieren die Solaranlagen mitunter<br />

mehr Strom, als vor Ort verbraucht werden kann.<br />

Heckert-Solar betreibt keine Zwischenspeicher. Daher<br />

fallen jährlich 200.000 kWh Solarstrom-Überschuss an,<br />

der ins allgemeine Netz eingespeist und nach EEG vergütet<br />

wird. Für die Vergütung gelten je nach Anlage und<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 63


technik & wissen<br />

Zeitpunkt der Inbetriebnahme sehr unterschiedliche<br />

Tarife zwischen 28,74 und 9,28 Cent/kWh.<br />

Für den Modulhersteller ist die Eigenversorgung aus<br />

mehreren Gründen sinnvoll und vorteilhaft: „So zeigen<br />

wir unseren Kunden, dass sich Solarstrom lohnt und die<br />

Umwelt entlastet wird“, berichtet Funk. Das Unternehmen<br />

könne zudem seine Strombezugskosten senken.<br />

Nachhaltig und wirtschaftlich seien die Anlagen auch<br />

deshalb, weil hier viele eigene Module verbaut worden<br />

seien, die beispielsweise wegen optischer Mängel nicht<br />

mehr verkauft werden konnten. Sie hätten sonst entsorgt<br />

werden müssen.<br />

Derzeit reicht der Chemnitzer Solarmodul-Hersteller<br />

seine Erfahrungen mit der Solarstrom-Eigenerzeugung<br />

an ein benachbartes Metallbearbeitungs-Unternehmen<br />

weiter. Bei diesem hat Heckert-Solar die Planung für<br />

eine Solarstrom-Dachanlage mit 286 kWp übernommen,<br />

liefert seine Solarmodule sowie das übrige Mate -<br />

rial.<br />

Bei Födisch am Standort in Markranstädt begrüßen den<br />

Besucher sogenannte Solartracker. Bilder: Stefan Schroeter<br />

Auch der Solarmodul-Hersteller Hanwha Q-Cells<br />

(HQC) aus Bitterfeld-Wolfen in Sachsen-Anhalt versorgt<br />

sich teilweise mit selbst erzeugten Solarstrom. Im<br />

Jahr 2014 nahm er eine Fotovoltaik-Anlage mit<br />

500 kWp auf dem Dach seines Parkhauses in Betrieb.<br />

Ein Jahr später folgte eine Freiflächen-Anlage mit<br />

3,5 MWp. Beide Anlagen produzierten zuletzt zusammen<br />

4,13 GWh Strom pro Jahr.<br />

Von März bis September decke die Solaranlage stundenweise<br />

den kompletten Strombedarf von HQC, berichtet<br />

Pressesprecher Oliver Beckel. An sonnigen Tagen<br />

werde der Strombedarf zwischen 9 und 17 Uhr zu<br />

100 Prozent durch selbsterzeugte Solarenergie gedeckt.<br />

Insgesamt decke HQC mit dem selbst erzeugten Solarstrom<br />

etwa ein Fünftel seines jährlichen Strombedarfs,<br />

so Beckel.<br />

Der eigene Solarstrom sei für HQC ebenso wie für<br />

viele andere Unternehmen günstiger als Strom aus dem<br />

Netz, erzählt Beckel. Die Stromgestehungskosten auf<br />

geeigneten Dächern beziffert er mit unter 10 Cent/kWh.<br />

Das liege deutlich unter den Netzbezugskosten. Für<br />

Freiflächenanlagen nennt er sogar Stromgestehungskosten<br />

von unter 5 Cent/kWh.<br />

Wenig Windkraft auf Betriebsgeländen<br />

Nicht nur auf Solarstrom, sondern auf einen breiten<br />

Mix erneuerbarer Energien setzt das Metallbearbeitungs-Unternehmen<br />

Würz Fertigungstechnik im hessischen<br />

Driedorf-Mademühlen. Hier dreht sich eine<br />

Windkraft-Anlage mit 2,3 MW Spitzenleistung, die<br />

jährlich etwa 2,9 GWh Strom produziert. Hinzu kommt<br />

eine Solarstrom-Anlage mit 685 kWp. Wie von Key-<br />

Account-Manager Mark Steffen Henrich zu erfahren<br />

ist, dienen beide Anlagen vorrangig der Eigenversorgung.<br />

Hinzu kommen ein Pflanzenöl-Heizkraftwerk<br />

und eine Holzpellet-Heizanlage. Insgesamt erzeugt<br />

Würz nach eigenen Angaben mehr umweltfreundliche<br />

Energie, als im Unternehmen benötigt wird. Als Gründe<br />

dafür nennt Henrich einen aktiven Umweltschutz und<br />

wirtschaftliche Aspekte.<br />

Mit seinem Windrad zur Eigenstrom-Versorgung ist<br />

der Metallbearbeiter eine Ausnahmeerscheinung unter<br />

den deutschen Unternehmen. Obwohl sich die Stromerzeugung<br />

aus Wind längst als eine Hauptstütze der deutschen<br />

Ökostrom-Erzeugung etabliert hat, ist sie auf den<br />

Betriebsgeländen bisher kaum zu finden. Dabei haben<br />

Windkraft-Anlagen ebenso wie Solarstrom-Anlagen<br />

klare wirtschaftliche, logistische und ökologische Vorteile:<br />

Sie benötigen für die Stromerzeugung keine Brennstoffe<br />

und stoßen keine Schadstoffe aus.<br />

Der Bundesverband Windenergie (BWE) hat die<br />

Eigenversorgung mit Windkraft bereits vor einem Jahr<br />

in seinem Leitfaden ‚Erlösoptionen außerhalb des EEG‘<br />

beschrieben. Zu den Vorteilen zählt er, dass dabei mehrere<br />

Entgelte, Abgaben und Umlagen auf den Strompreis<br />

teilweise oder ganz entfallen, die an die Nutzung<br />

des öffentlichen Stromnetzes gekoppelt sind. Andererseits<br />

listet er auch hohe regulatorische Hürden auf.<br />

Dazu gehört die sogenannte Personenidentität: Der Anlagenbetreiber<br />

muss den erzeugten Strom selbst verbrauchen.<br />

Außerdem sollen Stromerzeugung und<br />

Stromverbrauch in einem unmittelbaren räumlichen<br />

Zusammenhang zueinander liegen – also nicht weiter<br />

als fünf Kilometer voneinander entfernt. Und schließlich<br />

darf der Strom auch nicht durch das öffentliche<br />

Stromnetz geleitet werden.<br />

Diese und weitere Hürden machen die Eigenversorgung<br />

mit Windstrom bisher für viele Unternehmen<br />

64 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


wenig attraktiv. „Der BWE ist natürlich daran interessiert,<br />

diesen Zustand zu ändern“, betont Pressereferent<br />

Christoph Zipf. „Energieunabhängigkeit und eigene,<br />

nachhaltige Versorgung mit Strom sind gute Argumente<br />

– politisch wie ökologisch“, so Zipf. Dabei richtet der<br />

Verband seine Bemühungen darauf, die Bestimmungen<br />

zur Eigenver sorgung so zu erweitern, dass regionale<br />

Vermarktungskonzepte im Umkreis von 15 km möglich<br />

werden.<br />

Auf ein Beispiel für die industrielle Windstrom-<br />

Eigenversorgung kann der Windkraftanlagen-Hersteller<br />

Enercon verweisen, das er bei einem seiner Lieferanten<br />

Mehrsprachige<br />

Katalogproduktion<br />

Das Arbeitsplatzsystem.<br />

Im Laufe der Jahre hat Födisch fast alle Firmengebäude<br />

mit Solarmodulen nachgerüstet – so auch einen<br />

umgebauten Wasserturm und einen Neubau.<br />

aufgebaut hat. Das Gusszentrum Ostfriesland (GZO) in<br />

Georgsheil bezieht etwa 13 % seines jähr lichen Strombedarfs<br />

von einem Windrad in der Nähe, das über eine<br />

Spitzenleistung von 3 MW verfügt und seinen Strom<br />

direkt ins Werksnetz einspeist. Je nachdem, wie viel<br />

Strom das Windrad produziert und wie viel die Gießerei<br />

braucht, wird zusätzlicher Strom aus dem öffentlichen<br />

Netz bezogen oder nicht benötigter Strom dorthin eingespeist.<br />

Enercon hat das Windrad geliefert und verwaltet<br />

mit seiner Tochtergesellschaft Quadra Energie auch<br />

die Stromflüsse für GZO.<br />

Wie Enercons Pressesprecher Felix Rehwald erklärt,<br />

gibt es bisher keine weiteren vergleichbaren Projekte<br />

mit Industrieunternehmen. Allerdings fragen Kunden<br />

laut Rehwald immer häufiger nach solchen Lösungen.<br />

•<br />

Stefan Schroeter<br />

Freier Energiejournalist in Leipzig<br />

Für die Produktion Ihrer mehrsprachigen<br />

oder versionierten<br />

Kataloge sind wir bestens<br />

gerüstet – speziell wenn es um<br />

das Know-how beim Projektmanagement<br />

Ihrer hochkomplexen<br />

Aufträge geht.<br />

Individuelle Tools, die perfekt auf<br />

Ihr Projekt abgestimmt sind, be -<br />

schleunigen und vereinfachen<br />

den Gesamtprozess.<br />

Wir können viel für Sie tun,<br />

sprechen Sie uns an.<br />

intelligent<br />

Medien<br />

produzieren<br />

www.konradinheckel.de<br />

Na, wenn das kein<br />

Erfolgsrezept ist...<br />

Effizientes Arbeiten in der<br />

Produktion, dank des perfekten<br />

Prozessablaufs mit dem avero<br />

Arbeitsplatzsystem.<br />

Clever organisiert<br />

Alles griffbereit<br />

Prozesse optimiert<br />

Besuchen Sie uns auf<br />

der »Intec« in Leipzig in<br />

Halle H2, Stand F57.<br />

bott.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 65<br />

bott. Effizient arbeiten.


technik & wissen<br />

Mit einem Energiemanagementsystem<br />

können Unternehmen ihre Energiekosten<br />

im Blick behalten. Wichtig sind aber<br />

lückenlose Messaufzeichnungen.<br />

Bilder: KBR<br />

Energiedatenmanagement birgt finanzielles Risiko<br />

Vorsicht bei<br />

lückenhaften Daten<br />

Energiemanagement | Viele Unternehmen haben bereits<br />

ein Energie-Audit durchgeführt und sich für die<br />

ISO-Norm 50001 zertifizieren lassen. Manchmal bergen<br />

entsprechende Systeme aber auch Tücken – etwa,<br />

wenn Lücken in den Daten nicht erkannt werden.<br />

„Wer die richtigen Maßnahmen ergreift,<br />

kann mit einem Energiemanagementsystem<br />

nicht nur Steuern sparen – viele Investitionsentscheidungen<br />

können auf Basis von plausiblen<br />

Energiedaten viel wirtschaftlicher getroffen<br />

werden, was sich wiederum positiv<br />

auf die Unternehmensbilanz auswirkt“, sagt<br />

Christian Wiedemann, Vertriebsleiter bei<br />

KBR aus dem fränkischen Schwabach.<br />

Die Daten müssten dafür aber plausibel<br />

sein, was in der Praxis aber nur selten der<br />

Realität entspricht, wie der Experte für<br />

Energiedatenmanagementsysteme weiß.<br />

„Viele Unternehmen entscheiden sich zwar<br />

dafür, ein Energiedatenmanagement gemäß<br />

ISO 50001 zu implementieren, sind aber<br />

nur unzureichend darüber informiert, welche<br />

Voraussetzungen das System mitbringen<br />

muss und wo es zu Fehlern kommen kann“,<br />

erzählt Wiedemann.<br />

So wählen Unternehmen etwa Stromwandler<br />

aus, die nicht auf das System abgestimmt<br />

sind, oder die Messgeräte besitzen<br />

keinen Lastprofilspeicher. Außerdem kann<br />

es passieren, dass die Auswertungssoftware<br />

Lücken übersieht und diese folglich auch<br />

nicht automatisch kennzeichnet. Außerdem<br />

sollte die Software die Lücken selbständig<br />

gemäß des Metering-Codes des Bundesverbands<br />

der Energie- und Wasserwirtschaft<br />

(BDEW) füllen. Das können laut Wiedemann<br />

bisher aber nur wenige Energiemanagementsysteme.<br />

„Der Metering-Code beschreibt<br />

unter anderem, wie Ersatzwerte gebildet<br />

werden sollen, falls die Messgeräte<br />

die tatsächlichen Werte nicht messen konnten<br />

und ansonsten Lücken entstehen würden“,<br />

so Wiedemann.<br />

Ist sich das Unternehmen dieser Gefahren<br />

nicht bewusst und übernimmt die Systemdaten<br />

ohne Kontrolle, um etwa wichtige<br />

Investitionsentscheidungen zu treffen oder<br />

66 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


„Viele Unternehmen entscheiden sich zwar<br />

dafür, ein Energiedatenmanagement nach<br />

ISO 50001 zu implementieren, sind aber<br />

nur unzureichend darüber informiert, wo<br />

Fehler passieren können“, warnt Christian<br />

Wiedemann, Vertriebsleiter bei KBR.<br />

Zum Unternehmen<br />

Die KBR Kompensationsanlagenbau GmbH<br />

mit Sitz in Schwabach wurde 1976 gegründet<br />

und ist ein in der zweiten Generation inhabergeführtes<br />

Familienunternehmen, das<br />

Produkte und Dienstleistungen rund um das<br />

Energiemanagement für Gewerbe und<br />

Industrie anbietet. Dazu zählen Blindstromkompensationsanlagen<br />

und Energieoptimierungssysteme.<br />

Der Betrieb unterhält ein<br />

Vertriebsnetz in Deutschland mit Vertriebsbüros<br />

in jedem Bundesland und beschäftigt<br />

aktuell 111 Mitarbeiter. KBR ist nach ISO<br />

14001 (Umweltmanagement), ISO 9001<br />

(Qualitätsmanagement) sowie ISO 50001<br />

(Energiemanagement) zerti fiziert.<br />

Unternehmen hinterfragen die Daten<br />

oftmals nicht, die ihnen das Energiemanagementsystem<br />

liefert, und treffen so falsche<br />

Investitionsentscheidungen. Daher sollte ein<br />

System Ersatzwerte für Messlücken klar<br />

erkennbar aufzeigen. Damit können die<br />

Daten bei Bedarf einfacher händisch<br />

überprüft werden.<br />

den Energieeinkauf zu tätigen, könne das<br />

schnell zu einem bösen Erwachen führen.<br />

Das passierte etwa bei einem Lebensmittelproduzenten,<br />

der beschloss, die Produk -<br />

tionsenergie zu senken. Für die konkrete<br />

Umsetzung sollte ein Blockheizkraftwerk installiert<br />

werden, das Prozessdampf und<br />

Strom für den Betrieb bereitstellt. Die Projektierung<br />

und Investitionsentscheidung<br />

wurde auf Basis der erfassten Energiedaten<br />

gefällt. „Die Verantwortlichen übersahen<br />

dabei aber, dass die Zahlen der Messstellen<br />

nicht immer den tatsächlichen Werten entsprachen.<br />

Demnach wurde die thermische<br />

Energie auch nicht in dem Maße benötigt<br />

wie in den vorangegangenen Berechnungen<br />

prognostiziert“, berichtet der Vertriebsleiter.<br />

Dadurch verlängerte sich die Amortisationszeit,<br />

sodass das Unternehmen deutlich mehr<br />

Geld investieren musste als ursprünglich<br />

vorgesehen.<br />

Die Fehlerursache kann zum Beispiel eine<br />

Messstelle mit Zählerstandserfassung sein,<br />

die unter Umständen nicht mit Strom versorgt<br />

wird, sodass Werte unbemerkt fehlen.<br />

Auch mangelt es häufig an einer Statuskennzeichnung,<br />

die dem Administrator des<br />

Energiedatenmanagementsystems direkt anzeigt,<br />

ob die Daten tatsächlich vollständig<br />

sind. „Oftmals passieren auch einfache<br />

Flüchtigkeitsfehler“, sagt Wiedemann. „So<br />

werden etwa versehentlich die Werte verschiedener<br />

Medien miteinander addiert oder<br />

den Kostenstellen werden die Messwerte<br />

falsch zugeordnet, sodass am Ende über<br />

100 % herauskommen.“ Mittlerweile seien<br />

Unternehmen sogar dazu übergegangen, die<br />

Werte von Messstellen wieder händisch zu<br />

überprüfen, bevor wichtige Investitionsentscheidungen<br />

getroffen werden, was viel Zeit<br />

benötigt.<br />

Um solche Fälle zu vermeiden, empfiehlt<br />

der Energiespezialist, bei Energiedatenmanagementsystemen<br />

auf bestimmte Voraussetzungen<br />

zu achten. Beispielsweise sollte<br />

bei Messstellen eine Lastprofilmessung eingesetzt<br />

werden. Dabei wird das Lastprofil<br />

mit Statuskennzeichnung an die Software<br />

übertragen, damit dort im Ernstfall eine automatische<br />

oder manuelle Ersatzwertbildung<br />

durchgeführt werden kann. Zudem<br />

sollte eine OBIS-Kennzeichnung dafür sorgen,<br />

dass unterschiedliche Medien unübersehbar<br />

voneinander abgegrenzt werden. Dadurch<br />

verringert sich das Risiko, falsche<br />

Werte zu addieren. Zudem sollten die Energie-Beauftragten<br />

im Unternehmen, die auch<br />

für die Überwachung der Energiedaten zuständig<br />

sind, ausreichend geschult sein, um<br />

Fehler eigenständig zu identifizieren.<br />

Der fränkische Anbieter bietet Unternehmen<br />

ein Komplettpaket an, das aus den notwendigen<br />

Messgeräten und einer Software<br />

besteht, in der die Daten verarbeitet und<br />

graphisch dargestellt werden können. Das<br />

Unternehmen berät Betriebe etwa ausführlich<br />

über die Maßnahmen, um ein solches<br />

Energieüberwachungssystem zu installieren,<br />

implementiert dieses zusammen mit dem<br />

Kunden und schult die verantwortlichen<br />

Mitarbeiter über den Umgang mit Messstellen<br />

und Software – dies erfolgt über ausgebildete<br />

Energiemanager.<br />

„In der mangelnden Schulung liegt eines<br />

der Probleme, das die Hersteller von Messgeräten<br />

oft übersehen und das dann unter<br />

Umständen zu einer hohen Fehlerquote im<br />

Umgang mit dem Messsystem führen kann.<br />

Hier wurden leider noch keine Standards<br />

definiert“, betont Wiedemann. KBR stellt<br />

Betrieben daher ein kompetentes Beratungsteam<br />

zur Seite, das im Bedarfsfall auch Fernwartungen<br />

übernehmen kann. (nu) •<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 67


produkte<br />

INTEC<br />

Intuitiv schnell progammieren<br />

Platz sparen und cool bleiben<br />

Fräsen | Mit der intuitiv bedienbaren Max-5- Steuerung und der<br />

Solid-Model-Import-Option macht Hurco (Halle 2, Stand B25)<br />

dem Bediener das 5-Achsen-Fräsen leichter. In Verbindung mit<br />

der WinMax-Oberfläche führt die CNC-Steuerung dialogorientiert<br />

von Bearbeitungsschritt zu Bearbeitungsschritt und ermöglicht<br />

so eine schnell erlernbare und intuitiv handhabbare<br />

Maschinenprogrammierung. Rechteck-, Gewinde-, Schrift -<br />

zeichen- bis hin zu komplexen Kontur-Zyklen werden in zielorientierte<br />

Bearbeitungsabläufe zusammengefasst. Damit reduzieren<br />

sich Progra -<br />

m mierzeiten erheblich<br />

und neue Mitarbeiter<br />

können in<br />

kurzer Zeit eingearbeitet<br />

werden.<br />

Max 5 ermöglicht<br />

es zudem, 3D-<br />

Dateien von CAD-<br />

Systemen direkt im<br />

STEP- Format einzulesen.<br />

•<br />

Kühl- und Temperiergeräte | SMC zeigt in Halle 5,<br />

Stand D14, sein breites Portfolio leistungsstarker, effizienter<br />

und vernetzter Automatisierungslösungen. Dazu<br />

gehören neue, kompakte Kühl- und Temperiergeräte für<br />

19“-Rahmen, Feldbusknoten mit drahtloser Slave-Anbindung,<br />

Handling-Portalbaukästen und pneumatische<br />

Kompaktschlitten. Für die Laserbearbeitung, bei der die<br />

Werkstücke zu kühlen sind, hat SMC die neuen neuen<br />

wasser- oder luftgekühlten Kühl- und Temperiergeräte<br />

der Serie HRR entwickelt. Sie halten Temperaturen zwischen<br />

10 und 35 °C bis auf ± 0,1 °C präzise. Nur 310<br />

mm hoch, sparen sie gegenüber vergleichbaren Standalone-Geräten<br />

viel Platz und passen in 19“-Rahmen. So<br />

lassen sich mehrere Geräte auch in beengten Räumen<br />

unterbringen. Zudem befinden sich alle Zugänge der<br />

Kühl- und Temperiergeräte an der<br />

Vorderseite. Dadurch müssen<br />

sie nicht aus ihrem Rahmen<br />

ausgebaut werden, wenn der<br />

Partikelfilter getauscht oder<br />

das zirkulierende Umlaufmedium<br />

nachgefüllt wird. •<br />

Kleine Lose in<br />

höchster Präzision<br />

Drehen | Beim Modell KD 400 von DMT (Halle<br />

5, Stand C16) handelt es sich um eine manuelle<br />

Drehmaschine mit dezentraler Antriebstechnik.<br />

Bei ihr kann der Werkzeugschlitten in<br />

X- und Z-Achse sowohl manuell per Handrad<br />

als auch elektrisch (und gleichzeitig) in X- und<br />

Z-Achsenrichtung verfahren werden. So lassen<br />

sich sowohl einzelne Werkstücke als auch komplizierte<br />

Kegel- oder Kugelgeometrien wirtschaftlich<br />

und nachvollziehbar fertigen. Die<br />

Drehmaschine eignet sich aufgrund der manuellen<br />

Bedienung auch für den Lehrbetrieb und<br />

entspricht den neuesten Sicherheitsstandards.<br />

Gemäß der Baumusterprüfung<br />

durch die Berufsgenossenschaft<br />

und der Einhaltung der<br />

ISO 23125 sowie<br />

ISO 13849 entspricht<br />

sie den neuesten<br />

Sicherheitsstandards.<br />

•<br />

Bohren mit<br />

langer Standzeit<br />

Werkzeuge | Der Werkzeug-Dienstleister<br />

und Systemlieferant<br />

Hahn+Kolb<br />

(Halle 3, Stand F16) gibt<br />

auf der Intec in Leipzig<br />

einen Einblick in sein Vollsortiment.<br />

Die gezeigten<br />

Lösungen reichen von leistungsstarken Produkten<br />

rund um die Zerspanung über Betriebsmittel bis hin<br />

zu industriellen 3D-Druckern und Werkzeugausgabesystemen.<br />

Ein Highlight ist das Bohrer-Programm<br />

HPC Hochleistungs-Uni von Atorn. Die Bohrwerkzeuge<br />

wurden eigens für den anspruchsvollen Einsatz<br />

bei der Bearbeitung von Werkstoffen mit einer<br />

Festigkeit von bis zu 1300 N/mm² konzipiert, mit<br />

Durchmessern zwischen 1 und 20 mm sowie Bohrtiefen<br />

von 3xD bis 12xD. Eine neuartige Geometrie und<br />

robuste Multilayer-Beschichtung lassen die Atorn-<br />

HPC-Bohrer präzise und wirtschaftlich arbeiten. Ein<br />

besonderes Finishing der Schneidkanten reduziert<br />

Mikroausbrüche bei zugleich langer Standzeit. •<br />

68 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


Sicheres Lesen und Bewerten<br />

Codelesesysteme | Die<br />

Lesbarkeit oder Qualität<br />

direktmarkierter<br />

Data Matrix Codes<br />

müssen über alle Stufen<br />

der Prozesskette erhalten<br />

bleiben, etwa auch<br />

nach dem Härten oder<br />

Strahlen der Teile. Die<br />

Systeme von IOSS<br />

(Halle 2, Stand I26)<br />

können laut Angaben neben dem normalen Lesen<br />

von Codierungen auch inline die Qualität sicher und<br />

reproduzierbar bewerten. Die Lesesysteme dekodieren<br />

die Codes und bewerten diese auch hinsichtlich<br />

der normierten Qualitätsparameter. Zur zentralen<br />

und vollständigen Qualitätsbewertung bietet IOSS<br />

die Q-Tracker-Software. Diese liefert einen umfassenden<br />

Überblick aller relevanten Daten der angeschlossenen<br />

IOSS-Systeme direkt aus der laufenden Produktion<br />

auf den Monitor im Leitstand oder im Büro.<br />

Die Leseergebnisse und Bildaufnahmen werden in<br />

einer Datenbank gespeichert und können nach<br />

verschiedenen Kriterien abgerufen und ausgewertet<br />

werden. Ein entsprechender Qualitätsnachweis kann<br />

auch später als PDF-Dokument erstellt werden. •<br />

Einfach machen lassen<br />

Gelenkstangen-Konfigurator | Eine Gelenkstange muss für<br />

nahezu jeden Anwendungsfall individuell ausgelegt werden.<br />

Wird dies in Kombination mit den spezifischen Anschlussteilen<br />

passgenau erledigt, ergeben sich erhebliche<br />

Vorteile. So lassen sich etwa Montagezeiten enorm reduzieren<br />

und Prozesskosten bleiben durch eine einfachere Artikelverwaltung<br />

gering. Ein hilfreiches Tool hierfür ist der<br />

Gelenkstangen-Konfigurator von MBO Oßwald (Halle 4,<br />

Stand A60). Online-basiert erstellt der Konfigurator gemeinsam<br />

mit dem Nutzer individuelle Einheiten, informiert<br />

über Funktionsmaße, liefert Preise und Lieferzeiten<br />

und schickt die Bestellung auf Wunsch direkt auf Fertigungsanlagen<br />

des Anbieters – ohne die üblichen Reibungsverluste<br />

im Zuge der klassischen Angebots- und Bestellbearbeitung.<br />

Verbunden mit dem einfach und intuitiv bedienbaren<br />

Tool sind produktspezifische Preisvorteile, ein Mindermengenzuschlag<br />

entfällt dabei. Zudem<br />

entstehen ab<br />

25 Euro innerhalb<br />

Deutschlands keine<br />

Versandkosten. •<br />

Anzeigendaten einfach und sicher übermitteln.<br />

<br />

<br />

PDF<br />

<br />

<br />

www.konradin-ad.de<br />

Besuchen Sie uns<br />

auf YouTube!<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong><br />

Magnetsysteme<br />

02.19<br />

ı Magnetgummi ı Magnetfolie ı Bedruckte Magnete ı Magnethaftflächen<br />

Ihr Ideengeber, Entwicklungspartner<br />

69<br />

und<br />

Tel +49 9367 / 98977-0 ı Mail info@schallenkammer.de ı Web www.schallenkammer.de<br />

Zulieferer für magnetische Lösungen.


produkte<br />

Automatisierte<br />

Spanntechnik<br />

Zentrischspanner | Die aktuell verbesserten Zentrischspanner<br />

KZS von Röhm eignen sich unter anderem für die 6-Seiten-Bearbeitung<br />

in zwei Aufspannungen und zeichnen sich<br />

durch eine Reihe von Produktvorteilen aus.<br />

Neben kompakter Bauweise<br />

und hoher Wiederholgenauigkeit<br />

überzeugen die KZS-Zentrischspanner<br />

laut Hersteller<br />

durch hohe Spannkräfte von bis<br />

zu 55 kN, einen um 20 % vergrößerten<br />

Spannbereich eine reduzierte<br />

Störkontur für einen<br />

perfekten Spänefluss. Es bieten<br />

sich zahlreiche flexible Anwendungsmöglichkeiten,<br />

insbesondere<br />

auf 3-, 4- und 5-Achsen-<br />

Bearbeitungszentren.<br />

An dieser Stelle gibt es für<br />

den Anwender die höchsten Op-<br />

timierungspotenziale. Sowohl<br />

die neuen KZS-Zentrischspanner<br />

als auch das Nullpunktspannsystem<br />

Easylock von<br />

Röhm eignen sich für automatisierte<br />

Prozesse. Beide Produkte<br />

lassen sich pneumatisch oder<br />

hydraulisch betätigen, etwa<br />

über die Maschinensteuerung.<br />

Dadurch sind sie auch für eine<br />

robotergestützte Werkstückbeladung<br />

von Werkzeugmaschinen<br />

prädestiniert. In automatisierten<br />

Abläufen können beispielsweise<br />

ein oder zwei KZS-Spannblöcke<br />

eine größere Anzahl manueller<br />

Schraubstöcke ersetzen.<br />

Das Präzisions-Keilhakensystem<br />

beim KZS soll für beste Arbeitsergebnisse<br />

und eine hohe<br />

Prozesssicherheit sorgen. Eine<br />

verbesserte Schmierlösung gewährleistet<br />

zudem konstant<br />

höchste Spannkräfte. Damit eignen<br />

sich die Spannblöcke auch<br />

für anspruchsvolle Fräsbearbeitungen<br />

mit hohem Zeitspanvolumen,<br />

hohen Zyklenzahlen und<br />

minimalen Fertigungstoleranzen.<br />

Der optional integrierte<br />

Hubsensor dient zur Spannkontrolle<br />

und der Prozessüber -<br />

wachung. •<br />

In automatisierten Prozessen<br />

können mehrere<br />

KZS-Spannblöcke eine<br />

größere Anzahl manueller<br />

Schraubstöcke ersetzen.<br />

Bild: Röhm<br />

Sauberes Gas für PtX-Projekte<br />

Energieeffizienz | Sunfire hat die erste Co-Elektrolyse in<br />

Betrieb genommen. Damit ist eine hocheffiziente Produk -<br />

tion von sauberem Synthesegas für PtX-Projekte durch<br />

Hochtemperatur-Co-Elektrolyse möglich.<br />

Sunfire hat einen weiteren technologischen<br />

Schritt in Richtung<br />

Energiewende getan: Es handelt<br />

sich um die Inbetriebnahme und<br />

den Testbetrieb (>500 h) einer<br />

Hochtemperatur-Co-Elektrolyse<br />

in Dresden. Die Technologie<br />

Sunfire-Synlink ermöglicht die<br />

hocheffiziente Produktion (circa<br />

80 % Wirkungsgrad im industriellen<br />

Maßstab) von Synthesegas<br />

in einem Schritt unter Einsatz<br />

von Wasser, CO 2 und Ökostrom.<br />

Damit sinken die Investitions-<br />

und Betriebskosten für<br />

Mit der Co-Elektrolyse werden<br />

H 2 (Wasserstoff) und CO<br />

(Kohlenstoffmonoxid) in einem<br />

Prozessschritt gewonnen, was die<br />

Effizienz des Gesamtverfahrens<br />

verbessert. Bild: Sunfire<br />

Power-to-X-Projekte (E-Crude,<br />

E-Fuels). Die Co-Elektrolyse<br />

geht an das Karlsruher Institut<br />

für Technologie (KIT).<br />

Nun hat der Hersteller mit<br />

der Skalierung der Hochtemperatur-Co-Elektrolyse<br />

auf industriellen<br />

Maßstab begonnen – zunächst<br />

mit einer Eingangsleistung<br />

von 150 kW (DC). Das<br />

Modul soll beim norwegischen<br />

Partner Nordic Blue Crude zum<br />

Einsatz kommen. Dabei entsteht<br />

eine kommerzielle Anlage, die<br />

jährlich 10 Mio. Liter beziehungsweise<br />

8000 t des synthetischen<br />

Rohölersatzes E-Crude<br />

auf Basis von 20 MW Eingangsleistung<br />

produzieren wird. Geht<br />

die Anlage in Betrieb, werden<br />

CO 2 -Emissionen in Höhe von<br />

21.000 t/Jahr vermieden. •<br />

70 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


Transporträder<br />

für die Betriebslogistik<br />

Schweißhelm<br />

denkt mit<br />

Schweißen | Der Vizor Connect ist laut Anbieter Fronius der<br />

erste Schweißhelm, der über Bluetooth mit einer Strom -<br />

quelle kommuniziert. Dadurch dunkelt er bereits vor dem<br />

Zünden des Lichtbogens ab anstatt erst beim Einstrahlen.<br />

D-33263 Gütersloh PF.3326<br />

www.wulfhorst.de Info@wulfhorst.de<br />

Telf.0049/5241/98680<br />

Sobald der Schweißer den Ein-Taster am Brenner betätigt,<br />

schickt die Stromquelle mit der PreTrigger-Technologie<br />

von Fronius per Bluetooth ein Signal an den<br />

Schweißhelm. So kann er bereits vor dem Zünden des<br />

Lichtbogens abdunkeln. Das befreit den Schweißer vom<br />

kurzen Helligkeitsblitz wie bei der herkömmlichen Verdunkelung.<br />

Die Augen ermüden nicht so schnell.<br />

Kompetenz im<br />

industriellen Mittelstand<br />

10.-12. April 2019<br />

Was tun bei<br />

ARTHROSE?<br />

Die Messe für<br />

Zerspanungstechnik<br />

Villingen-Schwenningen<br />

Messegelände<br />

Insbesondere in herausfordernden Situationen wie beim Überkopfschweißen muss<br />

sich der Schweißer voll und ganz auf seine Ausrüstung verlassen können. Fallen<br />

Blendreflexe weg, wird dies zum großen Vorteil. Bild: Fronius<br />

Zudem bleibt die Blendschutzkassette bei geringsten<br />

Strömen verdunkelt, erklärt Fronius – also auch bei<br />

Zwangslagen und wenn der Lichtbogen verdeckt ist.<br />

Die für das Schweißverfahren geeignete Schutzstufe<br />

lässt sich stufenlos manuell oder automatisch durch das<br />

System einstellen (DIN 5 bis 12). Trennt der Schweißer<br />

die Bluetooth-Verbindung, verhält sich der Vizor Connect<br />

hingegen wie konventionelle Schutzhelme.<br />

Als weiteren Vorteil nennt Fronius, dass der Vizor<br />

Connect auch Fremdlichteinflüsse eliminiert. Herkömmliche<br />

Schweißhelme können bei Lichtreflektionen,<br />

Warnlampen oder fremdem Schweißlicht ungewollt<br />

abdunkeln. Nicht so der neue Smarte. Dies mache<br />

ihn zum passenden Schutz auch bei Tätigkeiten vor und<br />

nach dem Schweißen wie etwa dem Schleifen. •<br />

Jedes Jahr werden in Deutschland<br />

über 500.000 Gelenk-<br />

Eingriffe mit der modernen<br />

„Knopfloch“-Methode durchgeführt.<br />

Welche Operationen<br />

sind heute damit möglich?<br />

Was sind die Vorteile dieser<br />

„Gelenkspiegelungen“, die der<br />

Arzt „Arthroskopien“ nennt?<br />

Was sollte man bei der Wahl<br />

des Operateurs beachten, und<br />

was sollte man über die wichtige<br />

Nachbehandlung wissen?<br />

Zu diesen Fragen und zu allen<br />

Anliegen bei Arthrose gibt die<br />

Deutsche Arthrose-Hilfe nützliche<br />

Tipps, die jeder kennen<br />

sollte. Eine Sonderausgabe ihres<br />

Ratgebers „Arthrose-Info“<br />

kann kostenlos angefordert<br />

werden bei: Deutsche Arthrose-Hilfe<br />

e.V., Postfach 1105 51,<br />

60040 Frankfurt/Main (bitte<br />

gerne eine 0,70-€-Briefmarke<br />

für Rückporto beifügen) oder<br />

auch per E-Mail an service@<br />

arthrose.de (bitte auch dann<br />

mit vollständiger Adresse).<br />

9 - 17 Uhr<br />

Vorträge<br />

Sonderschau<br />

Industrie 4.0<br />

Veranstalter:<br />

SMA Südwest Messeund<br />

Ausstellungs-GmbH<br />

www.DSTSuedwest.de<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 71


vorschau 03.19<br />

Logimat 2019<br />

Die 17. Internationale Fachmesse für Intra -<br />

logistik-Lösungen und Prozessmanagement ist<br />

mit mehr als 1600 Ausstellern komplett ausgebucht<br />

und belegt mit mehr als 120.000 m²<br />

Ausstellungsfläche alle zehn Hallen des Stuttgarter<br />

Messegeländes. Auf das Fachpublikum<br />

wartet ein kompletter Überblick über die aktuellen<br />

Produkte und Innovationen der Intralogistik-Branche.<br />

Bild: Euroexpo<br />

Ölnebel? Nein danke!<br />

In der nächsten Ausgabe lesen Sie, wie es eine<br />

kleine Dreherei im thüringischen Plauen geschafft<br />

hat, den dicken Ölnebel aus der Fertigung<br />

für immer zu verbannen.<br />

Fachkräfte halten<br />

Die erfolgreiche Mitarbeiterbindung ist ein<br />

Prozess, der bereits im Vorstellungsgespräch<br />

einsetzt. Wir zeigen, wie eine positive<br />

Employee Journey gestaltet werden kann.<br />

erscheint montags Impressum<br />

ISSN 0019–9036<br />

Organ des Wirtschaftsverbands Stahl- und Metallverarbeitung<br />

e.V. (WSM), Düsseldorf, Hagen. Die Mitglieder<br />

des Verbandes erhalten den <strong>Industrieanzeiger</strong> im Rahmen ihrer<br />

Mitgliedschaft. Zusammenarbeit im Fachbereich der Gießereitechnik<br />

mit der Zentrale für Gussverwendung, Düsseldorf.<br />

Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />

Mitherausgeber: Prof. Dr.-Ing. Christian Brecher (Werkzeugmaschinen);<br />

Prof. Dr.-Ing. Fritz Klocke (Technologie der Fertigungsverfahren);<br />

Prof. Dr.-Ing. Robert Schmitt (Fertigungsmesstechnik<br />

und Qualitätsmanagement); Prof. Dr.-Ing. Dipl.-Wirt.-Ing. Günther<br />

Schuh (Produktionssyste matik), WZL RWTH Aachen<br />

Verlag: Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Ernst-Mey-Straße 8, 70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />

Geschäftsführer: Peter Dilger<br />

Verlagsleiter: Peter Dilger<br />

Chefredakteur:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Werner Götz (gö), Phone +49 711 7594–451<br />

Stellv. Chefredakteur:<br />

Dipl.-Betriebswirt (FH) Dietmar Kieser (dk),<br />

Phone +49 711 7594–454<br />

Redaktion:<br />

Dipl.-Inf. (FH) Uwe Böttger (ub), Phone +49 711 7594–458;<br />

M. Litt. Sanja Döttling (sd), Phone +49 711 7594–342;<br />

B. A. (FH) Nora Nuissl (nu), Phone +49 711 7594–391<br />

M. A. Nico Schröder (sc), Phone +49 170 6401879<br />

Susanne Schwab (su), Phone +49 711 7594–444;<br />

Dipl.-Ing. Olaf Stauß (os), Phone +49 711 7594–495;<br />

Dipl.-Ing. (FH), Dipl.-Infowirtin (FH) MonaWillrett (mw),<br />

Phone +49 711 7594–285<br />

Ständige freie Mitarbeiter:<br />

Dipl.-Ing. Volker Albrecht, Karin Faulstroh, Michael Grupp,<br />

Sabine Koll, Markus Strehlitz<br />

Redaktionsassistenz: Daniela Engel, Phone +49 711 7594–452,<br />

Fax –1452, E-Mail: daniela.engel@konradin.de<br />

Layout: Beate Böttner, Vera Müller, Helga Nass<br />

ANZEIGEN<br />

Gesamtanzeigenleiter:<br />

Joachim Linckh, Phone +49 711 7594–565, Fax –1565<br />

Auftragsmanagement:<br />

Matthias Rath, Phone +49 711 7594–323, Fax –1323<br />

Zurzeit gilt Preisliste 78 vom 1.10.2018.<br />

Anzeigen-Annahmeschluss für Gelegenheits anzeigen mittwochs,<br />

15 Uhr.<br />

Leserservice: Ute Krämer, Phone +49 711 7594–5850,<br />

Fax –15850, E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />

Erscheinungsweise: montags (31 x jährlich)<br />

Bezugspreis: Inland jährlich 206,70 € inkl. Versandkosten und<br />

MwSt; Ausland 206,70 € inkl. Versandkosten. Einzelpreis 8,00 €<br />

(inkl. MwSt, zzgl. Versandkosten). Für Schüler, Studenten und<br />

Auszubildende gegen Nachweis: Inland 137,80 € inkl. MwSt.<br />

und Versandkosten, Ausland 137,80 € inkl. Versandkosten.<br />

Bestellungen erbitten wir an den Verlag.<br />

Sofern die Lieferung nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich<br />

bestellt war, läuft das Abonnement bis auf Widerruf.<br />

Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen zum<br />

Ende des ersten Bezugsjahres gekündigt werden. Nach Ablauf<br />

des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist von jeweils vier<br />

Wochen zum Quartalsende.<br />

Bei Nichterscheinen aus technischen Gründen oder höherer<br />

Gewalt entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />

AUSLANDSVERTRETUNGEN<br />

Großbritannien/Irland: Jens Smith Partnership, The Court, Long<br />

Sutton, GB-Hook, Hampshire RG 29 1TA, Phone 01256<br />

862589, Fax 01256 862182, E-Mail: media@jens.demon.co.uk;<br />

Japan: Mediahouse Inc., Kudankita 2-Chome Building, 2–3–6,<br />

Kudankita, Chiyoda-ku, Tokyo 102, Phone 03 3234–2161,<br />

Fax 03 3234–1140; Belgien, Frankreich, Luxemburg, Italien,<br />

Switzerland IFF media ag, Frank Stoll, Technoparkstrasse 3,<br />

CH-8406 Winterthur, Tel: +41 52 633 08 88, Fax: +41 52 633<br />

08 99, e-mail: f.stoll@iff-media.ch; USA: D.A. Fox Advertising<br />

Sales, Inc. Detlef Fox, 5 Penn Plaza, 19th Floor, New York, NY<br />

10001, Phone +1 212 8963881, Fax +1 212 6293988, detlef<br />

fox@comcast.net<br />

Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors, nicht<br />

unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt eingesandte<br />

Manuskripte keine Gewähr. Alle im <strong>Industrieanzeiger</strong> erscheinenden<br />

Beiträge sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte,<br />

auch Übersetzungen, vorbehalten. Reproduktionen, gleich<br />

welcher Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />

Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />

Druck: Konradin Druck, Leinfelden-Echterdingen<br />

Printed in Germany<br />

© 2019 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />

Leinfelden-Echterdingen<br />

72 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


markt<br />

Verkäufe und Handel gebrauchter<br />

Maschinen/Anlagen/Geräten<br />

Richtig werben?<br />

Nichts leichter als das!<br />

Datenübertragung<br />

• Liefern Sie als PDF, EPS oder TIFF<br />

• Schriftarten unbedingt einbetten<br />

• Halbtonbilder in 300 dpi Auflösung<br />

• Strichbilder mindestens 600 dpi<br />

über www.konradin-ad.de oder media.industrie@konradin.de<br />

Benennung<br />

• Zeitschrift (z.B. <strong>Industrieanzeiger</strong>)<br />

• Ausgabe und Jahr (z.B. 01_19)<br />

• Ihr persönlicher Kundenname<br />

jeweils durch einen Unterstrich getrennt Bspw.: ia_01_19_musterfirma<br />

– Fräsen<br />

– Drahterodieren<br />

– Schweißen<br />

– Senkenerodieren<br />

– Stanzen<br />

Adolf Franke GmbH & Co. KG<br />

Tel.: 0 21 91/5 92 71 72<br />

info@metallverarbeitung-remscheid.de<br />

Verschiedenes<br />

Beilagen in dieser Ausgabe:<br />

Teilbeilage Jörg Wappler Werkzeugmachinen<br />

e. K.<br />

Wir bitten um Beachtung.<br />

Freie Kapazitäten<br />

CNC Fräsen<br />

CNC Drehen<br />

bis 450 mm<br />

Tiefbohren<br />

bis 250 x 1000 mm<br />

Schweißen<br />

EN ISO 3834-2<br />

Stahlkonstruktionen<br />

Bauteilgröße bis 12 to<br />

Verfahrensprüfungen<br />

im Schweißen<br />

Nordische Apparate- u.<br />

Stahlbau GmbH & Co KG<br />

nas-stahl@t-online.de<br />

Anzeigen informieren<br />

Wir berichten über<br />

Amada .............................................. 16, 52<br />

Atlas Copco ........................................... 19<br />

Audi ......................................................... 20<br />

Autocam ................................................. 57<br />

Axoom .................................................... 54<br />

BASF ....................................................... 20<br />

Basler ..................................................... 26<br />

Big Kaiser Präzisionswerkzeuge ....... 18<br />

Black Diamond Structures (BDS) ...... 19<br />

Bosch ..................................................... 30<br />

Bundesverband Windenergie (BWE)<br />

.................................................................62<br />

Bundesverband der Energie- und<br />

Wasserwirtschaft (BDEW)..................<br />

66<br />

Bystronic ................................................ 50<br />

Cloos ....................................................... 58<br />

Conrad .................................................... 16<br />

Cosen ...................................................... 26<br />

Delta Electronics .................................. 26<br />

DMG Mori ........................................ 30, 48<br />

DMT ........................................................ 68<br />

Dr.Födisch Umweltmesstechnik ........ 62<br />

Dr.-Wilhelmy-Stiftung .......................... 17<br />

DXC ......................................................... 15<br />

Easyfairs ................................................ 24<br />

Emuge ..................................................... 10<br />

Endress+Hauser ................................... 18<br />

Enercon .................................................. 62<br />

EWM ....................................................... 56<br />

EWM-Euen ............................................ 56<br />

Fair Friend Group .................................. 26<br />

Fanuc ...................................................... 30<br />

Feeler ...................................................... 26<br />

Festo ....................................................... 16<br />

Festo Polymer ....................................... 44<br />

FMB ........................................................ 37<br />

Fronius .................................................... 71<br />

FSC Group .............................................. 26<br />

Fuyao ...................................................... 12<br />

Garant ..................................................... 41<br />

Gebhardt ................................................ 42<br />

Gindumac ............................................... 46<br />

Goodway ................................................ 26<br />

H. Euen ................................................... 56<br />

Haas Automation .................................. 30<br />

Hahn+Kolb ............................................. 68<br />

Hanwha Q-Cells (HQC) ........................ 62<br />

Heckert-Solar ........................................ 62<br />

Heidenhain ............................................ 30<br />

Hiwin ....................................................... 26<br />

Hoffmann ............................................... 41<br />

Hurco ...................................................... 68<br />

Igus ......................................................... 26<br />

Innogy ..................................................... 12<br />

IOSS ........................................................ 69<br />

IPG Laser ............................................... 60<br />

IPT ........................................................... 44<br />

IPV ........................................................... 19<br />

IWU ......................................................... 54<br />

KBR ......................................................... 66<br />

Kjellberg ................................................. 59<br />

Knoll Maschinenbau ............................ 17<br />

Kuka ........................................................ 15<br />

Leipziger Messe ................................... 34<br />

Mack Brooks ......................................... 12<br />

Mafac ..................................................... 37<br />

Matsuura ............................................... 12<br />

Mazak ............................................... 30, 36<br />

MBO Oßwald ......................................... 69<br />

Messe Stuttgart .............................. 14, 46<br />

Mitsubishi .............................................. 30<br />

MMC Hitachi ......................................... 42<br />

Montfort Werbung ................................ 22<br />

Murrplastik ............................................ 26<br />

Mworks .................................................. 20<br />

Nicolas Correa ...................................... 36<br />

NTT Data .................................................. 8<br />

Oscar PLT ............................................... 59<br />

Paul Horn ......................................... 18, 38<br />

Phoenix Contact ................................... 44<br />

Pumpenfabrik Wangen ........................ 17<br />

Reed Exhibitions ................................... 12<br />

Renishaw ............................................... 32<br />

Retec ...................................................... 36<br />

Röhm ....................................................... 70<br />

Sabic ....................................................... 19<br />

Salvagnini .............................................. 53<br />

SAM Automotive .................................. 12<br />

Schloss Burg ........................................... 8<br />

Schunk ............................................. 26, 30<br />

Seyi ......................................................... 26<br />

Siemens ........................................... 20, 30<br />

SMC ........................................................ 68<br />

Sunfire .................................................... 70<br />

TAE .......................................................... 14<br />

Taitra ....................................................... 30<br />

Tebis ........................................................ 46<br />

Techman Robot ..................................... 26<br />

Thonet ...................................................... 8<br />

Timtos ..................................................... 30<br />

Tongtai .................................................... 26<br />

Trumpf ..................................................... 54<br />

Turck ....................................................... 16<br />

Universal Robots .................................. 30<br />

VDMA ..................................................... 10<br />

VDWF ...................................................... 46<br />

Verein Deutscher Ingenieure<br />

(VDI)........................................................<br />

17<br />

VW .......................................................... 20<br />

Würz Fertigungstechnik ...................... 62<br />

WZL ......................................................... 44<br />

YCM ........................................................ 26<br />

ZVEI ......................................................... 12<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 73


zuletzt ...<br />

Erschöpfter<br />

Kunde<br />

Ein Lehrstück in Sachen veraltete Produkte<br />

losschlagen hat die Telekom dieser Tage geliefert.<br />

Das Geschäftsmodell dahinter: Drohe<br />

deinem Kunden mit Zwangskündigung, wenn<br />

er seinen analogen Standardanschluss nicht<br />

auf Internet-Telefonie umzustellen<br />

gedenkt. Wer sich dazu entschließt, telefoniert<br />

fortan via DSL mit der Leistung „Call Comfort<br />

IP (Regio)“ – ohne beim Telefonieren<br />

einen Unterschied zu bemerken. Dieser wird<br />

erst offenkundig, wenn der digitale Anschluss<br />

samt Rufnummer in die neue, mit Gebäudetechnik<br />

vom Feinsten hochgerüstete Wohnanlage umziehen soll. Dort rückt<br />

eine Woche später der Servicetechniker an. Doch wozu den DSL-<br />

Anschluss freischalten, wenn sich der Bestandskunde auch zurück in die<br />

uralte Analogwelt migrieren lässt. Gewiss nicht willkürlich, sondern<br />

im Auftrag der Telekom! Vom Digitalsignal aus dem Verteilerschrank, welches<br />

sich der Kunde erhoffte, deshalb keine Spur. Nach gefühlt tagelangen Telefo -<br />

naten mit der Hotline landet die endlich auf „Call<br />

Comfort IP (Regio)“ umgestellte Auftragsbestätigung<br />

im Briefkasten des Kunden, verbunden mit<br />

einer Wartezeit von knapp zwei Wochen. Um<br />

die festnetztelefonlose Zeit zu überbrücken, rät der<br />

Berater zum Kauf eines Prepaid-Handys.<br />

Natürlich aus dem Telekom-Shop. Dessen Handy-<br />

Vorräte sind noch lange nicht erschöpft, wohl<br />

aber der Bestandskunde nach einem fast monatelangen<br />

Umzug seines Festnetzanschlusses. Der einzige<br />

seiner Art wird er gewiss nicht sein. dk<br />

Bild: Elnur/Fotolia<br />

74 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19


Brushed to last forever<br />

Wussten Sie, dass unsere Bürsten Helden über die Grenzen hinaus sind?<br />

KULLEN-KOTI Bürsten - Exklusiv für die Oberflächenveredelung. Vom Strukturieren, Aufrauen, Entgraten<br />

bis zum Polieren und Reinigen mit KULLEN-KOTI Walzenbürsten finden Sie die richtige Lösung.<br />

info@kullen.de www.kullen.de +49 (0)7121 142-211<br />

<strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19 75


Industrie<br />

Das Kompetenznetzwerk der Industrie<br />

Veranstalter:<br />

FORUM<br />

ROBOTICS<br />

KONGRESS<br />

6. Februar 2019<br />

Robotation Academy<br />

Hannover Messe<br />

8. Robotics Kongress<br />

Mit Robotern in die smarte Fertigung<br />

Sensorik & Vision<br />

Erst Sensoren geben Robotern beim Greifen das nötige Feingefühl, ermöglichen<br />

zugleich weitere Arbeitsschritte wie eine Qualitätssicherung<br />

oder Freiraumprüfung. Zusammen mit Vision-Systeme analysieren<br />

sie ihre Umgebung, können auf unvorhergesehene Ereignisse sowie<br />

Objekte reagieren und erkennen zuverlässig Gefahrsituationen. Das gilt<br />

insbesondere für die 3D-Bildverarbeitung.<br />

TOP<br />

EVENT<br />

MRK & Safety<br />

Sicherheit für den Menschen in der Zusammenarbeit mit einem Roboter<br />

versprechen unterschiedlichste Systeme. Allen gemein ist, dass klassische<br />

Einhausungen überflüssig sind. Eine allgemein gültige Patenlösung gibt<br />

es aber nicht. Erfordert die Interaktion zwischen Mensch und Roboter<br />

doch häufig neue Techniken und individuelle Lösungsansätze. Nur ein umfassendes<br />

Sicherheitskonzept mit smarten Komponenten minimiert Gefahren.<br />

Das gilt besonders, wenn immer stärker werdende Roboter in der<br />

MRK Einzug halten, mit dem Menschen und hohen Lasten interagieren.<br />

Mehr Infos unter:<br />

www.industrieanzeiger.de/<br />

robotics-kongress<br />

Unsere Partner 2019:<br />

76 <strong>Industrieanzeiger</strong> 02.19

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!