gie_02_2019

AKTUELLES
Roboter programmieren ohne Entwicklerkenntnisse
IHR PARTNER IN DER GIESSEREI
drag&bot wurde am Fraunhofer IPA in
Stuttgart entwickelt. Die Programmierung
soll so einfach wie die Bedienung
eines Smartphones sein.
> INDUSTRIEROBOTER: Das Stuttgarter
Start-up drag&bot ermöglicht mit der
gleichnamigen Software die Programmierung
von Industrierobotern ohne Entwicklerkenntnisse.
Das Spin-Off des Fraunhofer
IPA in Stuttgart hat nun eine Finanzierung
für die Weiterentwicklung der
Software erhalten.
Eines der größten Hindernisse für die
Anschaffung von Industrierobotern im
produzierenden Mittelstand sind – neben
den hohen Investitionskosten – meist die
fehlenden Fachkräfte für die Inbetriebnahme
und Programmierung von Robotern.
Das Unternehmen drag&bot hat am
Fraunhofer IPA, einer der weltweit führenden
Forschungseinrichtungen im Bereich
Produktionstechnik und Automatisierung,
ein Betriebssystem für Industrieroboter
entwickelt, mit dem sich via
Drag-and-Drop aus verschiedenen Bausteinen
Roboterprogramme zusammensetzen
lassen. „Mit drag&bot wird die Roboterprogrammierung
so einfach wie die
Bedienung eines Smartphones“, erklärt
Martin Naumann, Gründer und Geschäftsführer
von drag&bot. Für die weitere Entwicklung
der Software hat das Start-up
nun eine Finanzierung im niedrigen siebenstelligen
Bereich erhalten. „Wir sehen
in drag&bot eine große Chance, Roboter
für neue Anwendungsbereiche in der Industrie
zugänglich zu machen und damit
einen wesentlichen Schritt in der Digitalisierung
der industriellen Fertigung voranzukommen“,
erklärt Heinrich Gröller, die gewünschte Position, das Bewegungs-
oder über die Navigation im System an
Partner bei Speedinvest, das zu den strategischen
Partnern von drag&bot gehört. zard anschließend automatisch. Die häumuster
erkennt und übernimmt der Wi-
Roboterprogrammierung so einfach figsten Tätigkeiten von Robotern mit
wie die Bedienung eines Smartphones – drag&bot sind das Handling von Teilen,
das ist drag&bot. Mit der intuitiven Software
können Industrieroboter ohne IT- Be- oder Entladen von Maschinen.
die Palettierung von Werkstücken und das
Know-how instruiert werden. Die Funktionsabläufe
werden zunächst in der beispielsweise Schrauben, Klipsen von
Auch komplexere Anwendungen wie
Cloud-Lösung nach dem Drag-and-Drop- Kabeln oder das Fügen von Zahnrädern
Prinzip zusammengefügt. Bei der Parametrisierung
der einzelnen Funktionsblömodulen
problemlos möglich. Für Robo-
sind mit den bereits verfügbaren Zusatzcke
unterstützen verschiedene Bedien- terapplikationen, die eine intelligente
und Eingabehilfen, sogenannte Wizards. Bildverarbeitung benötigen, stehen
Der Nutzer führt zum Beispiel den Roboterarm
per Handführung, Teach Pendant und etablierten Software-Produkten
Schnittstellen zu gängigen Smartcams
100
zur
Verfügung. Eine der größten Stärken von
drag&bot ist es, dass 95auch Kunden und
Partner selbst die Software dynamisch
erweitern und so an ihre 75 Anforderungen
anpassen können. Die programmierten
Funktionsabläufe können auf Wunsch
über die Cloud mit anderen Mitarbeitern
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und Produktionsstandorten geteilt werden.
Die Software funktioniert 5 unabhängig
von der jeweiligen Roboter-Hard-
www.kuettner.com
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ware und unterstützt derzeit unter anderem
ABB, Kuka, Fanuc, Denso und
Universal Robots – an weiteren Kompatibilitäten
wird bereits gearbeitet. Aktuell
werden noch 40 Prozent aller Industrieroboter
weltweit von der Automobilindustrie
bestellt, die sie vorwiegend für die
Automatisierung in der Linienfertigung
einsetzt. Kleine und mittlere Unternehmen
müssen, damit sich die Anschaffung
lohnt, den Industrieroboter flexibler einsetzen
können. Mit der Roboterprogrammierung
von drag&bot können Automatisierungslösungen
ohne spezifisches
Fachwissen und in deutlich kürzerer Zeit
an die individuellen Bedürfnisse von produzierenden
Unternehmen angepasst
werden. Damit wird es möglich, dass Roboterzellen
beispielsweise am Nachmittag
eine andere Tätigkeit ausführen als
noch am Morgen.
www.dragandbot.com/de
FOTO: DRAG&BOT