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Ausgabe 179 / 1. Salon Europa Forum Wachau

Umfassender Bericht zum 1. Salon Europa Forum Wachau mit dem Thema "Technologisierung: Fluch oder Segen für die Demokratie?" am 9. Oktober 2018 in Klosterneuburg

Umfassender Bericht zum 1. Salon Europa Forum Wachau mit dem Thema "Technologisierung: Fluch oder Segen für die Demokratie?" am 9. Oktober 2018 in Klosterneuburg

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ÖSTERREICH JOURNAL NR. <strong>179</strong> / 05. 1<strong>1.</strong> 2018<br />

Österreich, <strong>Europa</strong> und die Welt<br />

27<br />

lige Meinung vermittelt werden, deren Auswertung<br />

in Echtzeit auf mehreren Monitoren<br />

verfolgt werden konnte.<br />

Foto: Österreich Journal / Michael Mössmer<br />

Die erste Gesprächsrunde (v.l.): Klosterneuburgs Bürgermeister Stefan Schmuckenschlager,<br />

Präsidentin Sonja Zwazl, Mo deratorin Bettina Prendergast, Prälat Bernhard Backovsky und<br />

Professor Thomas A. Henzinger<br />

Die erste Gesprächsrunde<br />

Zur ersten Gesprächsrunde wurden dann<br />

der „Hausherr“ des Stifts, Prälat Bernhard<br />

Backovsky, der Bürgermeister von Klosterneuburg,<br />

Stefan Schmuckenschlager, der In -<br />

formatiker Prof. Thomas A. Henzinger, Prä -<br />

sident des Institute for Science and Technologie<br />

Austria, und Sonja Zwazl, Präsidentin<br />

der Wirtschaftskammer Niederösterreich,<br />

auf die Bühne gebeten.<br />

„Nun habe ich gleich eine Frage, Herr<br />

Prälat“, so Prendergast: „Die Katholische Kir -<br />

che bietet in Deutschland Beichten online an.<br />

Ist eine online-Beichte in ihren Augen eine<br />

vergebene Beichte?<br />

„Nach geltendem Kirchenrecht und dem<br />

Verständnis der Sakramente setzt die Beichte<br />

das Gespräch voraus – ähnlich wie beim The -<br />

rapeuten, Psychologen, den Menschen als<br />

Vis-a-vis. Sonst kann ja jeder kommen und<br />

mir einen Roman erzählen. Ich muß ihn von<br />

Angesicht zu Angesicht sehen. Man sieht<br />

schon sehr viel, wie es dem Menschen geht,<br />

ob er es auch ernst nimmt. Ich gehe jetzt nicht<br />

aus von einem Beichtstuhl mit einem vergitterten<br />

Fenster wie in einem Hühnerstall. Es<br />

geht hier um ein Gespräch, das ja auch eine<br />

gute Nachricht für den Menschen sein soll.“<br />

„Leider Gottes“ sei es ja so weit gekommen,<br />

daß in den Pfarren nicht jeden Sonntag Gottesdienste<br />

abgehalten werden könnten, sondern<br />

nur Wortgottesdienste. „Und dann bleiben<br />

viele Zuhause und feiern den Gottesdienst<br />

via Fernsehen mit“, so der Abt.<br />

Dann wandte sich Prendergast an Sonja<br />

Zwazl: „Die ÖsterreicherInnen sind ganz<br />

fleißige Onlineshopper. 7 Milliarden Euro ha -<br />

ben sie im vergangenen Jahr laut der letzten<br />

e-Commerce Studie im Internet ausgegeben,<br />

aber mehr als die Hälfte davon im Ausland.<br />

Jetzt ist die Frage: Sind unsere österreichischen<br />

Anbieter noch nicht online-fit, müssen<br />

sie gestärkt werden oder woran liegt es ihrer<br />

Meinung nach?“<br />

„Ich denke schon, daß unsere Händler fit<br />

sind“, so Zwazl. Es sei ganz einfach so, daß<br />

gerade die großen Firmen einen ungeheuren<br />

Vorteil hätten, „weil sie halt hier mit viel<br />

mehr Kapital gestartet sind. Also ungefähr<br />

9,7 Prozent des gesamten österreichischen<br />

Handelsaufkommens gehen ins Ausland. 75<br />

Prozent unserer Betriebe, unserer Händler,<br />

betreiben einen Webshop und 24 Prozent<br />

sind Onlinehändler. Ich denke aber, wenn sie<br />

die steuerlichen Vorteile hätten, wie die ausländischen<br />

Onlinehändler, dann wär’s für<br />

uns auch wesentlich attraktiver.“ Auf der an -<br />

Foto: Büro LR Eichtinger / Josef Bollwein<br />

»Österreich Journal« – http://www.oesterreichjournal.at

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