Jahresheft der Lebensmittelwirtschaft 2019 2
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1-2 / 2018 ZKZ 24544<br />
Magazin für Teichwirtschaft und Aquakultur<br />
Heft im Heft<br />
Durch den Einsatz hochwertigen Futters und die<br />
optimalen Haltungsbedingungen kann die Geschlechtreife<br />
in <strong>der</strong> Störzucht <strong>der</strong> Firma Aquatir wesentlich früher<br />
als in <strong>der</strong> Natur erreicht werden – die Zeitersparnis<br />
beträgt etwa 25 Prozent.<br />
<strong>2019</strong><br />
<strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Lebensmittelwirtschaft</strong><br />
Daten | Fakten | Statistiken<br />
Das <strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Lebensmittelwirtschaft</strong><br />
ist eine Son<strong>der</strong>ausgabe<br />
<strong>der</strong> Redaktionen von<br />
TK-Report<br />
FleischMagazin<br />
FischMagazin<br />
1. Tiefkühlkost<br />
2. Fleisch / Wild / Geflügel<br />
3. Fisch / Seafood<br />
4. Obst / Gemüse / Kartoffeln<br />
■■■ SN-VERLAG HAMBURG TK REPORT MINUS ACHTZEHN 1-2 / 2018<br />
www.tk-report.de<br />
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Das Fachmagazin rund um Tiefkühlkost<br />
manufactured delicious tradition<br />
Internationale Fachzeitschrift für die Fleischwirtschaft<br />
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www.fleischmagazin.de<br />
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Fleischmagazin<br />
5. Backwaren<br />
6. Süßwaren / Speiseeis<br />
7. Molkerei-Produkte<br />
8. Kaffee<br />
9. Tee<br />
10. Wasser<br />
Fischmagazin<br />
Internationale Fachzeitschrift für die gesamte Fischwirtschaft<br />
www.fischmagazin.de C10152E + Aquakultur<br />
@Teichwirtschaft<br />
11. Saft<br />
12. Bier<br />
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Vorwort<br />
Wer Entscheidungen<br />
treffen muss,<br />
braucht Fakten<br />
Die fast 600.000 Beschäftigten in den verschiedensten Segmenten <strong>der</strong> Nahrungsmittelbranche<br />
Deutschlands haben laut BVE, Bundesvereinigung <strong>der</strong> Deutschen Ernährungsindustrie,<br />
allein im ersten Halbjahr 2018 über 88 Milliarden Euro Umsatz erwirtschaftet – die Branche<br />
steuerte damit auf ein neues Rekordjahr zu. Zwei Drittel davon wurden im Inland realisiert,<br />
ein Drittel durch Exporte. 90 Prozent <strong>der</strong> Betriebe in <strong>der</strong> Lebensmittelbranche sind kleinund<br />
mittelständische Unternehmen – wie fast überall eine essentielle Säule <strong>der</strong> Wirtschaft.<br />
Es sind beeindruckende Zahlen und sie haben uns als Verlag mit Food-Kompetenz veranlasst<br />
– über unsere bekannten Kernbereiche Tiefkühlkost, Fleisch und Fisch hinaus – die aktuellsten<br />
Kennzahlen des Gesamtmarktes, des Handels und vieler weiterer wichtiger Bereiche<br />
<strong>der</strong> deutschen <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> zusammenzutragen.<br />
Das komprimierte Ergebnis unserer Recherche halten Sie nun in <strong>der</strong> Hand. Mit dem in einer<br />
Gesamtauflage von fast 20.000 Exemplaren erstmals aufgelegten „<strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong>“<br />
ist ein kompakter Überblick entstanden, <strong>der</strong> neben Daten aus <strong>der</strong> Tiefkühl-,<br />
Fleisch- und Fischbranche spannende Fakten zu weiteren Marktsegmenten enthält.<br />
Mit dieser Publikation können Sie sich auch über die Branchen Obst, Gemüse und Kartoffeln,<br />
Back- und Süßwaren sowie Eis informieren. Die Daten zu Molkerei-Produkten, Mineralwasser,<br />
Säften und Bier sind in diesem Heft ebenfalls kompakt zusammengefasst und darüber<br />
hinaus wurden die aktuellen Zahlen aus den Bereichen Kaffee und Tee übersichtlich<br />
aufgearbeitet.<br />
Wir wünschen Ihnen eine spannende Lektüre.<br />
Ihr Michael Steinert,<br />
Herausgeber<br />
PS: Haben Sie Anregungen, Ergänzungen, Wünsche o<strong>der</strong> Kritik?<br />
Dann sprechen Sie uns gerne an.<br />
<strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong> 3
Inhalt<br />
Vorwort des Herausgebers.......................................................... 3<br />
Grußwort von Christoph Minhoff, BVE..................................... 6<br />
Allgemein<br />
BVE-Jahresbericht 2017 .............................................................. 8<br />
BVE-Halbjahresbilanz 2018...................................................... 11<br />
Lebensmitteleinzelhandel 2017............................................... 12<br />
Liste <strong>der</strong> Verbände..................................................................... 48<br />
6. Süßwaren / Speiseeis<br />
Marktbericht Speiseeis.............................................................. 28<br />
Marktbericht Süßwaren............................................................ 31<br />
7. Molkereiprodukte<br />
Milchwirtschaft 2017: Zahlen, Daten, Fakten.......................... 34<br />
1. Tiefkühlkost<br />
Marktbericht Tiefkühlkost........................................................ 14<br />
8. Kaffee<br />
Deutscher Kaffeeverband: Marktzahlen 2017 ........................ 37<br />
2. Fleisch / Wild / Geflügel<br />
Marktbericht Fleisch + Wurst................................................... 16<br />
Fleischproduktion 1. Halbjahr 2018......................................... 19<br />
9. Tee<br />
Marktbericht Tee....................................................................... 38<br />
Marktbericht Kräuter- und Früchtetee.................................... 40<br />
3. Fisch / Seafood<br />
FIZ: Marktzahlen 2017.............................................................. 20<br />
10. Wasser<br />
Mineralwasser-Markt 2017....................................................... 42<br />
4. Obst / Gemüse / Kartoffeln<br />
BOGK: Marktbericht 2017/18................................................... 23<br />
11. Saft<br />
Fruchtsaft: Marktzahlen 2017................................................... 44<br />
5. Backwaren<br />
Marktbericht Backwaren........................................................... 25<br />
12. Bier<br />
Biermarkt 2017: Konsum und Absatz ..................................... 46<br />
i Impressum<br />
Das „<strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Lebensmittelwirtschaft</strong>“ ist eine<br />
Son<strong>der</strong>ausgabe von TK-Report,<br />
FischMagazin und FleischMagazin<br />
Verlag SN-Verlag Hamburg<br />
An <strong>der</strong> Alster 21<br />
20099 Hamburg<br />
www.snfachpresse.de<br />
service@snfachpresse.de<br />
Herausgeber: Michael Steinert<br />
Redaktion: Olaf Behnel (beh)<br />
Michael Berkemeier (mb)<br />
Susanne Fischer (fis)<br />
Thomas Hillmann (th)<br />
Björn Marnau (bm)<br />
André Nikolaus (nik)<br />
Layout: Sebastian Krebs (verantw.)<br />
Das Werk ist urheberrechtlich geschützt.<br />
Alle Rechte, insbeson<strong>der</strong>e das Recht des<br />
Nachdrucks, <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>gabe in je<strong>der</strong><br />
Form und <strong>der</strong> Übersetzung in an<strong>der</strong>e<br />
Sprachen behält sich <strong>der</strong> Verlag vor. Kein<br />
Teil dieses Heftes darf ohne schriftliche<br />
Genehmigung des Autors o<strong>der</strong> des Verlags<br />
verän<strong>der</strong>t o<strong>der</strong> reproduziert werden.<br />
Dies gilt für Vervielfältigungen, Übersetzungen,<br />
Mikroverfilmung und die Einspeisung<br />
sowie Verwendung in elektronischen<br />
Systemen sowie im Internet.<br />
© <strong>2019</strong> SN-Verlag Hamburg<br />
4 <strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong>
Magazin für Teichwirtschaft und Aquakultur<br />
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in <strong>der</strong> Störzucht <strong>der</strong> Firma Aquatir wesentlich früher<br />
als in <strong>der</strong> Natur erreicht werden – die Zeitersparnis<br />
beträgt etwa 25 Prozent.<br />
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2. Fleisch / Wild / Geflügel<br />
3. Fisch / Seafood<br />
4. Obst / Gemüse / Kartoffeln<br />
5. Backwaren<br />
6. Süßwaren / Speiseeis<br />
7. Molkerei-Produkte<br />
8. Kaffee<br />
9. Tee<br />
10. Wasser<br />
11. Saft<br />
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ist die Fachzeitschrift für die<br />
gesamte Tiefkühl-Wirtschaft.
<strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong><br />
Sehr geehrte<br />
Leserinnen und Leser,<br />
zu Beginn eines Jahres ist es eine gute Tradition,<br />
noch einmal zurück und beson<strong>der</strong>s<br />
nach vorn zu blicken. Die Branche hat ein<br />
durchwachsenes und turbulentes Jahr hinter<br />
sich. Nach Wachstum im ersten Quartal<br />
folgten Umsatzrückgänge im zweiten<br />
Quartal, die in einem starken dritten Quartal<br />
vollständig wie<strong>der</strong> aufgefangen wurden.<br />
An<strong>der</strong>s als in den Vorjahren war nicht<br />
<strong>der</strong> Export <strong>der</strong> Konjunkturmotor <strong>der</strong> Branche,<br />
son<strong>der</strong>n das Inlandsgeschäft. Trotzdem<br />
bleibt das Auslandsgeschäft, aufgrund<br />
des gesättigten Marktes im Inland,<br />
in diesem und nächsten Jahr die stabile<br />
Stütze für den Ertrag <strong>der</strong> Lebensmittelhersteller.<br />
Und die Erwartungen für <strong>2019</strong> sind<br />
positiv: Sowohl bei den Umsatz- als auch<br />
bei <strong>der</strong> Exportentwicklung zeigen sich die<br />
Unternehmen zuversichtlich.<br />
Damit setzen unsere Unternehmen klar gegen den allgemeinen Trend. Denn es scheint heute mo<strong>der</strong>n<br />
zu sein, die Errungenschaften des internationalen Handels anzuzweifeln und sich abschotten<br />
zu wollen. Das ist <strong>der</strong> große Irrtum unserer Zeit. Denn etwas an<strong>der</strong>es ist richtig: Die Globalisierung<br />
hat weltweit zu Wohlstandsentwicklungen geführt. Wirtschaftlicher Erfolg und <strong>der</strong> Wohlstand <strong>der</strong><br />
Menschen gehören untrennbar zusammen.<br />
<strong>2019</strong> erleben wir eine historische Zäsur: Am 29. März verlässt Großbritannien die EU. Ein Schlag gegen<br />
das Modell des vereinten Europas, das unseren Unternehmen Erträge und den Menschen in den<br />
letzten 60 Jahren Wohlstand gebracht hat. Aus diesem Grund müssen wir uns laut positionieren. Die<br />
BVE und an<strong>der</strong>e Spitzenverbände tun das immer wie<strong>der</strong>. Aber das reicht nicht aus. Auch Unternehmer,<br />
Geschäftsführer und Mitarbeitervertreter müssen sich ihrer Verantwortung bewusst sein. Vor<br />
Ort müssen sie den Mitarbeitern in ihren Betrieben klar machen: „Es geht um deinen Wohlstand und<br />
um den Wohlstand deiner Familien und Kin<strong>der</strong>!“<br />
Wir brauchen <strong>2019</strong> dieses Bekenntnis für freien Handel und ein vereintes Europa, damit die Prognosen<br />
und Zahlen <strong>der</strong> Branche auch für 2020 und in den nächsten Jahren wie<strong>der</strong> positiv ausfallen<br />
werden und <strong>der</strong> Wohlstand <strong>der</strong> Menschen in unserem Land gesichert wird.<br />
Ihr<br />
Christoph Minhoff<br />
Hauptgeschäftsführer <strong>der</strong> Bundesvereinigung<br />
<strong>der</strong> Deutschen Ernährungsindustrie e.V. (BVE)<br />
6 <strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong>
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optimalen Haltungsbedingungen kann die Geschlechtreife<br />
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als in <strong>der</strong> Natur erreicht werden – die Zeitersparnis<br />
beträgt etwa 25 Prozent.<br />
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2. Fleisch / Wild / Geflügel<br />
3. Fisch / Seafood<br />
4. Obst / Gemüse / Kartoffeln<br />
5. Backwaren<br />
6. Süßwaren / Speiseeis<br />
7. Molkerei-Produkte<br />
8. Kaffee<br />
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10. Wasser<br />
11. Saft<br />
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<strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong><br />
BVE-Jahresbericht 2017<br />
2017 ging es für die deutsche Ernährungsindustrie<br />
weiter aufwärts, vor allem das starke Auslandsgeschäft<br />
nennt <strong>der</strong> Jahresbericht <strong>der</strong> BVE<br />
dafür als Treiber. Auch <strong>der</strong> Arbeitsmarkt entwickelte<br />
sich erfreulich.<br />
Mit 179,6 Milliarden Euro Umsatz und einem Zuwachs von 4,8 Prozent<br />
konnte die deutsche Ernährungsindustrie 2017 ein Rekor<strong>der</strong>gebnis<br />
erzielen, vermeldet <strong>der</strong> Jahresbericht 2018 <strong>der</strong> Bundesvereinigung<br />
<strong>der</strong> Deutschen Ernährungsindustrie (BVE). „Die Ernährungsindustrie<br />
ist die viertgrößte Industrie in Deutschland und <strong>der</strong><br />
größte Lebensmittelproduzent in Europa. Jedes siebte deutsche Industrieunternehmen<br />
ist ein Lebensmittelhersteller“, erklärt Christoph<br />
Minhoff, Hauptgeschäftsführer <strong>der</strong> BVE. „Die Branche ist zu 90<br />
Prozent geprägt von kleinen und mittelständischen Unternehmen –<br />
also Unternehmen mit weniger als 250 Beschäftigten – überwiegend<br />
im ländlichen Raum. Dem Mythos, dass nur wenige Unternehmen<br />
das produzieren, was bei den deutschen Verbrauchern auf den Tisch<br />
kommt, kann also ruhigen Gewissens wi<strong>der</strong>sprochen werden.“ Die<br />
10 größten Unternehmen <strong>der</strong> Ernährungsindustrie haben laut BVE<br />
einen Umsatzanteil von gerade einmal 12 Prozent, die 100 Größten<br />
kommen auf 43 Prozent.<br />
Auf <strong>der</strong> Nachfrageseite konnte die Ernährungsindustrie 2017 sowohl<br />
im In- wie im Ausland gleichermaßen Zuwächse erzielen, berichtet<br />
die BVE. Am kräftigsten legte das Auslandsgeschäft zu, die Lebensmittelexporte<br />
stiegen um 6,3 Prozent auf 60,1 Milliarden Euro. Dabei<br />
belebten sich sowohl die Exporte inner- wie außerhalb des Binnenmarktes.<br />
Nach <strong>der</strong> EU sind China, die USA und die Schweiz die wichtigsten<br />
Exportmärkte für verarbeitete Lebensmittel. Die Exportquote<br />
<strong>der</strong> Ernährungsindustrie stieg im Vorjahresvergleich noch einmal um<br />
0,5 Prozentpunkte auf 33,5 Prozent an. Der Hauptabsatzkanal bleibt<br />
jedoch das Inland, betont die BVE - hier stiegen die Umsätze um 4,1<br />
Prozent auf 119,4 Milliarden Euro.<br />
In den vergangenen Jahren wurde in <strong>der</strong> Branche konstant Beschäftigung<br />
aufgebaut, allein 2017 stieg die Zahl <strong>der</strong> Angestellten um über<br />
15.000 Stellen. Die insgesamt 6.044 Betriebe beschäftigten somit<br />
595.506 Arbeitnehmer. Knapp zwei Drittel <strong>der</strong> Arbeitskräfte in <strong>der</strong><br />
Ernährungsindustrie arbeiten laut BVE in tarifgebundenen Unternehmen.<br />
„Die Ernährungs- und Genussmittelindustrie ist ein vielseitiger<br />
und verlässlicher Arbeitgeber heute und auch in Zukunft. Der<br />
Fachkräftebedarf in <strong>der</strong> Branche wird tendenziell weiter steigen, dabei<br />
sind nicht nur die klassischen ernährungsspezifischen o<strong>der</strong> kaufmännischen<br />
Berufe, son<strong>der</strong>n vor allem Technikberufe von den Unternehmen<br />
stark nachgefragt“, betont Stefanie Sabet, Hauptgeschäftsführerin<br />
<strong>der</strong> Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss (ANG).<br />
Das aktuelle ANG-Arbeitspanel 2018 belege stabile Beschäftigungsstrukturen<br />
in <strong>der</strong> Branche. Die große Mehrheit <strong>der</strong> Beschäftigten arbeitet<br />
unbefristet (92 Prozent) und in Vollzeit (86 Prozent). 2017 zählte<br />
die Branche 34 Prozent <strong>der</strong> Auszubildenden in ernährungstypischen,<br />
30 Prozent in kaufmännischen und 36 Prozent in technischen<br />
Berufen. Eine Mehrheit von 62 Prozent <strong>der</strong> Beschäftigten <strong>der</strong> Industrieunternehmen<br />
sind Männer, 38 Prozent Frauen.<br />
th<br />
8 <strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong><br />
Quelle: Statistisches Bundesamt, BVE
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<strong>2019</strong><br />
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<strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong><br />
BVE-Halbjahresbilanz 2018<br />
Die Halbjahresbilanz <strong>der</strong> deutschen Ernährungsindustrie<br />
2018 offenbart eine stabile Umsatzentwicklung<br />
beim Inlandsgeschäft, aber<br />
Schwächen auf dem Feld des Exports.<br />
Die deutsche Ernährungsindustrie erwirtschaftete im ersten Halbjahr<br />
2018 88,1 Milliarden Euro, vermeldet die Bundesvereinigung<br />
<strong>der</strong> Deutschen Ernährungsindustrie (BVE). Die Halbzeitbilanz fällt<br />
damit gemäßigter aus als noch im Vorjahr. Das leichte Umsatzplus<br />
von 1,1 Prozent war dabei nur bedingt von einem erhöhten Mengenabsatz<br />
(0,6 Prozent) getragen. Stützende Preiseffekte gab es jedoch<br />
nur im Inland, im Exportgeschäft sanken die Verkaufspreise.<br />
Die Lebensmittelproduktion blieb hinter dem Vorjahrestrend mit<br />
einem Zuwachs von 1,4 Prozent zurück.<br />
„Zunehmende Regulierung, starker Wettbewerbsdruck, hohe Produktionskosten<br />
und <strong>der</strong> Fachkräftemangel sind die zentralen Herausfor<strong>der</strong>ungen<br />
<strong>der</strong> mittelständisch geprägten Ernährungsindustrie.<br />
Für mehr Wertschöpfung und die Erschließung neuer Absatzmärkte<br />
mit nachhaltigen Wachstumspotenzialen brauchen wir die<br />
richtigen Rahmenbedingungen, wie reduzierte Exporthürden und<br />
einen nachhaltigen Bürokratieabbau“, for<strong>der</strong>t Stefanie Sabet, Geschäftsführerin<br />
<strong>der</strong> BVE.<br />
Galt bisher <strong>der</strong> Export als Wachstumsmotor <strong>der</strong> Branche, so blieb<br />
dieser Impuls im ersten Halbjahr 2018 aus. Trotz Preissenkungen,<br />
Handelsbarrieren in Drittlän<strong>der</strong>n und schwacher EU-Binnenmarktkonjunktur<br />
konnte zwar ein leichtes Plus von 0,6 Prozent im Exportgeschäft<br />
verzeichnet werden, dennoch reichte das Wachstum nicht<br />
an den Zuwachs im Inland heran. Die Exportquote konnte nicht<br />
ausgebaut werden. Markterschließungen in chancenreichen Drittlän<strong>der</strong>n<br />
gerieten ins Stocken. Insgesamt wurden im ersten Halbjahr<br />
2018 Lebensmittel im Wert von 28,9 Milliarden Euro exportiert.<br />
Das anhaltend positive Konsumklima in Deutschland benennt die<br />
BVE in den ersten sechs Monaten diesen Jahres als Garanten für positives<br />
Wachstum in <strong>der</strong> Branche. Mit einem Anteil von 67 Prozent<br />
am Gesamtumsatz bleibt weiterhin <strong>der</strong> Inlandsmarkt <strong>der</strong> Hauptabsatzmarkt<br />
<strong>der</strong> Branche. Im Vorjahresvergleich stieg die Kauflaune<br />
<strong>der</strong> Verbraucher von Januar bis Juni 2018 um 7,4 Prozent. Begünstigt<br />
wurde diese Entwicklung durch eine mo<strong>der</strong>ate Teuerung. So<br />
stiegen die Lebenshaltungskosten im ersten Halbjahr 2018 um 1,7<br />
Prozent und die Lebensmittelpreise um 2,8 Prozent.<br />
Auf <strong>der</strong> Kostenseite war an den Agrarrohstoffmärkten etwas Entspannung<br />
zu verzeichnen, die Preisentwicklungen blieben jedoch<br />
angebotsbedingt volatil. Im Vorjahresvergleich sank <strong>der</strong> HWWI-<br />
Rohstoffindex für Nahrungs- und Genussmittel um 4,8 Prozent.<br />
„Das Preisniveau ist damit weiterhin hoch“, so die BVE. Ein gleiches<br />
Bild zeige sich am Energiemarkt. Schließlich stiegen auch die<br />
Lohnkosten durch die neu abgeschlossenen Tarifverträge. „Insgesamt<br />
verschärfte sich <strong>der</strong> Kostendruck im Branchendurchschnitt“,<br />
resümiert die Bundesvereinigung.<br />
th<br />
KONJUNKTURDATEN DER ERNÄHRUNGSINDUSTRIE<br />
1. Halbjahr 2018, im Vergleich zu 2017<br />
UMSATZ NOMINAL<br />
davon Inland<br />
davon Ausland<br />
· EU<br />
· nicht EU<br />
Auslandsanteil<br />
am Umsatz<br />
1. Halbjahr<br />
2017*<br />
2018 1. Halbjahr<br />
2016<br />
2017<br />
88,1 Mrd. € (+ 1,1 %)<br />
59,2 Mrd. € (+ 1,3 %)<br />
28,9 Mrd. € (+ 0,6 %)<br />
22,6 Mrd. € (+ 0,9 %)<br />
6,3 Mrd. € (– 3,1 %)<br />
87,2 Mrd. € (+ 5,7 %)<br />
58,5 Mrd. € (+ 5,6 %)<br />
28,7 Mrd. € (+ 5,8 %)<br />
22,4 Mrd. € (+ 5,4 %)<br />
6,5 Mrd. € (+ 7,6 %)<br />
33,0 % 33,0 %<br />
1. Halbjahr 2018 1. Halbjahr 2017<br />
BETRIEBE * 6.044 6.044<br />
BESCHÄFTIGTE * 595.506 595.506<br />
1. Halbjahr 2018 1. Halbjahr 2017<br />
UMSATZENTWICKLUNG<br />
REAL<br />
1. Halbjahr 2018 1. Halbjahr 2017<br />
+ 0,6 %<br />
+ 1,5 %<br />
VERBRAUCHERPREISE<br />
gesamt<br />
davon Nahrungsmittel<br />
und Getränke<br />
+ 1,7 %<br />
+ 1,8 %<br />
+ 2,8 %<br />
+ 2,6 %<br />
1. Halbjahr 2018 1. Halbjahr 2017<br />
vorläufige Ergebnisse, Verän<strong>der</strong>ung ggü. dem<br />
Vorjahreszeitraum in Klammern, Stand: September 2018<br />
* Januar bis Dezember 2017<br />
© Bundesvereinigung <strong>der</strong> Deutschen Ernährungsindustrie | Quelle: Statistisches Bundesamt, BVE<br />
VERKAUFSPREISE<br />
Ernährungsindustrie<br />
· Inland<br />
· Export<br />
+ 1,3 %<br />
– 1,3 %<br />
Grafik: BVE, Quelle: Statistisches Bundesamt, BVE<br />
+ 3,9 %<br />
+ 4,6 %<br />
10 <strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong>
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<strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong><br />
Lebensmitteleinzelhandel 2017<br />
Die Top-5-Unternehmen bleiben unverän<strong>der</strong>t,<br />
<strong>der</strong> Discount gewinnt Marktanteile hinzu: Das<br />
geht aus dem Jahresbericht für 2017 über den<br />
deutschen Lebensmittelhandel von Nielsen<br />
Tradedimensions hervor.<br />
Der deutsche Lebensmittelhandel konnte seinen Umsatz im<br />
Jahr 2017 um knapp 2,2 Prozent auf 242,1 Milliarden Euro erhöhen.<br />
Gleichzeitig stieg <strong>der</strong> Food-Umsatz für das Jahr 2017 um 2,3<br />
Prozent von 196,1 Milliarden Euro (2016) auf 200,6 Milliarden<br />
Euro (2017). Das geht aus <strong>der</strong> Marktstudie „TOP-Firmen Edition<br />
2018“ hervor, in <strong>der</strong> Nielsen Tradedimensions die Gesamterhebung<br />
<strong>der</strong> Jahreswerte 2017 für den Lebensmittelhandel in<br />
Deutschland veröffentlicht.<br />
Die Edeka-Gruppe ist laut Nielsen auch im Jahr 2017 Spitzenreiter<br />
in <strong>der</strong> Gruppe <strong>der</strong> Top-5-Unternehmen: Mit einem Umsatz<br />
von rund 56,5 Milliarden Euro verbuchte Edeka einen Marktanteil<br />
von 23,3 Prozent für sich. Darauf folgt Rewe mit einem<br />
um 3,6 Prozent auf 42,6 Milliarden Euro gewachsenen Umsatz,<br />
was einem Anteil am Gesamtmarkt von 17,6 Prozent entspricht.<br />
Die Schwarz-Gruppe Top-5-Unternehmen festigte im ihren LEH Platz nach unter den Spitzenunternehmen<br />
und erreichte mit Umsatz einem Plus von 3,2 Prozent einen<br />
Umsatz von Edeka-Gruppe 38,6 Milliarden Euro. Die 56,5 Aldi-Gruppe auf Platz 4<br />
konnte mit Rewe einer Group Steigerung von 4,6 Prozent 42,6 auf circa 29,7 Milliarden<br />
Euro Schwarz-Gruppe aufwarten. Die Metro-Gruppe 38,6 auf Platz 5 verzeichnete<br />
wie<strong>der</strong>holt Aldi-Gruppe einen Umsatzrückgang 29,7um fast 2,6 Prozent auf<br />
rund 13,6 Milliarden Metro-GruppeEuro.<br />
14,6<br />
Für den Umsatz, <strong>der</strong> mit Gütern des täglichen Bedarfs erzielt<br />
wurde, zeigt sich ein ähnliches Bild: Auch hier führt Edeka das<br />
Ranking an, gefolgt von Rewe, <strong>der</strong> Schwarz-Gruppe, Aldi und<br />
Metro. Das Discount-Segment brachte es im Jahr 2017 wie<strong>der</strong><br />
auf ein starkes Wachstum am Gesamtmarkt von 4,0 Prozent<br />
(2016: 3,1 Prozent). Die Discount-Unternehmen steigerten somit<br />
ihren Umsatz insgesamt um fast 3,2 Milliarden Euro gegenüber<br />
dem Vorjahr.<br />
Der Biohandel verbuchte 2017 wie im Jahr zuvor nicht mehr die<br />
hohen prozentualen Steigerungen. Laut Nielsen blieb dieser<br />
Bereich - bis auf den Biogroßhändler Weiling mit 10,2 Prozent<br />
- mit einstelligen Wachstumsraten hinter den Vorjahreswerten<br />
zurück. Die Berliner Bio Company weist eine Umsatzsteigerung<br />
von 8,3 Prozent aus, EBL folgt mit 7,7 Prozent auf Platz 3, Voll-<br />
Corner behauptet Platz 4 mit 6,5 Prozent. Dennree erwirtschaftet<br />
einen Zuwachs von 5,1 Prozent, gefolgt von LPG Biomarkt<br />
mit 5,0 Prozent. SuperBioMarkt aus Münster wuchs lediglich um<br />
1,5 Prozent, während Alnatura und Basic 2017 Umsatzrückgänge<br />
hinnehmen mussten.<br />
Für das Jahr 2018 erwarteten die Händler wenig Verän<strong>der</strong>ung,<br />
so Nielsen. Sie prognostizierten insgesamt ein Umsatzwachstum<br />
von 7,9 Milliarden Euro gegenüber dem Vorjahr, dies entspricht<br />
einem Anstieg von knapp 3,3 Prozent. Allein Edeka, Rewe,<br />
Schwarz und Aldi werden laut Prognose mit durchschnittlich<br />
3,9 Prozent wachsen, was insgesamt einen Umsatzanstieg<br />
von rund 6,5 Milliarden Euro bedeutet.<br />
<br />
th<br />
Top-5-Unternehmen im LEH<br />
nach Umsätzen 2017<br />
Edeka-Gruppe<br />
56,5 Mrd. EUR<br />
Rewe Group<br />
42,6 Mrd. EUR<br />
Schwarz-Gruppe<br />
38,6 Mrd. EUR<br />
Aldi-Gruppe<br />
29,7 Mrd. EUR<br />
Metro-Gruppe<br />
14,6 Mrd. EUR<br />
0 15 30 45 60<br />
12 <strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong>
Frostkrone 1/1
1<br />
Tiefkühlkost<br />
Marktbericht Tiefkühlkost<br />
In 2017 setzte sich die erfolgreiche Entwicklung<br />
des Tiefkühlgesamtmarktes in Deutschland fort<br />
und übertraf dabei das Vorjahresergebnis, wie<br />
das Deutsche Tiefkühlinstitut (dti) mit <strong>der</strong> Veröffentlichung<br />
seiner Markterhebung „Absatzstatistik<br />
für Tiefkühlprodukte 2017“ mitteilte.<br />
Umsatz im LEH/HD wuchs um 3 Prozent auf 7,80 Milliarden Euro<br />
(2016: 7,57 Milliarden Euro). Mit Produktinnovationen seien neue<br />
Kunden gewonnen worden. Mit kleineren Verpackungseinheiten<br />
in vielen Warengruppen habe die Branche auf die verän<strong>der</strong>ten<br />
Haushaltsstrukturen reagiert. „Das TK-Sortiment wurde breiter<br />
und individueller. Das mo<strong>der</strong>ne TK-Angebot spricht auch jüngere<br />
Kunden erfolgreich an“, so das Deutsche Tiefkühlinstitut.<br />
Mit 2,7 Prozent wuchs <strong>der</strong> TK-Markt erneut deutlich. Der Gesamtabsatz<br />
von TK-Produkten in Deutschland 2017 stieg auf<br />
3,730 Millionen Tonnen (2016: 3,632 Millionen Tonnen). Der<br />
Umsatz mit Tiefkühlprodukten erhöhte sich um 3,9 Prozent auf<br />
14,343 Milliarden Euro (2016: 13,806 Milliarden Euro). Mit 46,3<br />
Kilogramm verzeichnete auch <strong>der</strong> durchschnittliche Pro-Kopf-<br />
Verbrauch von TK-Produkten einen neuen Rekord (2016: 45,4<br />
kg). Zu diesem Ergebnis trugen laut dti zudem nahezu alle TK-<br />
Warengruppen gleichermaßen bei.<br />
Im Lebensmitteleinzelhandel (LEH)/Heimdienste (HD) verzeichnete<br />
TK 2017 ein Mengenwachstum von 2 Prozent. Das dti<br />
geht für diesen Absatzmarkt 2017 von einer Absatzmenge von<br />
1,840 Millionen Tonnen (2016: 1,805 Millionen Tonnen) aus. Der<br />
Im Außerhausmarkt (AHM) setzte sich die sehr gute Marktentwicklung<br />
von TK <strong>der</strong> vergangenen Jahre dynamisch fort. Der Absatz<br />
konnte um fast dreieinhalb Prozent (3,4) auf 1,890 Millionen<br />
Tonnen (2016: 1,827 Millionen Tonnen) gesteigert werden.<br />
Der AHM-Umsatz erreichte einen Wert von 6,55 Milliarden Euro<br />
und erhöhte sich damit um fünf Prozent im Vergleich zum Vorjahr<br />
(2016: 6,24 Milliarden Euro). Die Dynamik im Außerhausgeschäft<br />
halte aufgrund <strong>der</strong> gesellschaftlichen Verän<strong>der</strong>ungen<br />
in Bezug auf Mobilität, einer hohen Erwerbsquote und einer<br />
insgesamt positiven Wirtschaftskonjunktur weiter an.<br />
Die dti-Absatzstatistik ist die einzige Quelle für Marktdaten, die<br />
sowohl die Entwicklung <strong>der</strong> Absatzmengen von TK im LEH/<br />
HD als auch bei den Profiverwen<strong>der</strong>n im Außerhausmarkt in<br />
Deutschland insgesamt erfasst.<br />
mb<br />
Grafiken: dti<br />
14 <strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong>
Früchte/Fruchtsäfte 2,1 %<br />
Beilagen 0,4 %<br />
Milcherzeugnisse/Süßspeisen 0,3 %<br />
Absatz TK-Produkte Gesamtmarkt<br />
Bedeutung nach Produktgruppen<br />
Tiefkühlkost<br />
1<br />
Backwaren<br />
23 %<br />
Gemüse<br />
14 %<br />
Früchte/Fruchtsäfte<br />
2 %<br />
Snacks**<br />
7 %<br />
Quelle: dti<br />
TK-Gerichte*<br />
12 %<br />
Fisch & Seafood<br />
8 %<br />
Fleisch, Wild, Geflügel (roh)<br />
12 %<br />
Pizza<br />
9 %<br />
* inkl. Eintöpfe und Suppen<br />
** inkl. Käse<br />
Kartoffelprodukte<br />
12 %<br />
Prognose für 2018<br />
Auch für 2018 geht das Deutsche Tiefkühlinstitut<br />
(dti) von einer weiteren Absatzsteigerung<br />
aus. Demnach rechnet <strong>der</strong><br />
Verbrand mit einem Zuwachs von rund<br />
0,5 Prozent. Der jährliche Pro-Kopf-Verbrauch<br />
tiefgekühlter Erzeugnisse könnte<br />
so von bisher 46,3 Kilogramm (2017)<br />
auf 46,5 Kilogramm (2018) steigen. Im<br />
Sommer 2018 konnten nach dti-Angaben<br />
beson<strong>der</strong>s Speiseeis und Eiswürfel mit<br />
zweistelligen Zuwachsraten brillieren. Die<br />
an<strong>der</strong>en TK-Kategorien taten sich etwas<br />
schwerer, da die Verbraucher bei den<br />
heißen Temperaturen generell weniger<br />
Lust auf warme Mahlzeiten hatten, wie<br />
auch <strong>der</strong> Blick auf die Absatzzahlen nicht<br />
tiefgekühlter Produkte zeige.<br />
Dennoch geht das dti für 2018 von insgesamt<br />
steigenden Mengen aus. Der Absatz<br />
von TK-Lebensmitteln könnte demnach<br />
auf insgesamt 3.748.836 Millionen Tonnen<br />
steigen. Der Umsatz wird sich nach dti-<br />
Prognose 2018 durch einen Zuwachs von<br />
zwei Prozent auf 14,6 Milliarden Euro erhöhen.<br />
Sorgen bereiten den TK-Herstellern<br />
nach Verbandsangaben die steigenden<br />
Rohstoffpreise und Logistikkosten. „Ob bei<br />
Gemüse, Kartoffeln o<strong>der</strong> Fisch - mit Preissteigerungen<br />
aufgrund schlechter Ernten<br />
und knapper Angebotsmengen ist zu<br />
rechnen“, so das dti. Der Fahrermangel, die<br />
angespannte Verkehrssituation und die<br />
weiter steigende Nachfrage nach Logistik-<br />
Dienstleistungen seien weitere Herausfor<strong>der</strong>ungen,<br />
vor denen die Branche stehe.<br />
<strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong> 15
2<br />
Fleisch, Wild, Geflügel<br />
Marktbericht Fleisch + Wurst<br />
Schweinefleisch<br />
Deutschland ist Europameister in<br />
<strong>der</strong> Schweinefleischproduktion<br />
Produktion 2017:<br />
Export 2017:<br />
5,5 Mio. Tonnen<br />
2,2 Mio. Tonnen<br />
Rund 28. Mio. Schweine werden in Deutschland zur Fleischproduktion<br />
gehalten. Die Bestände sind vor allem im Nordwesten Deutschlands<br />
konzentriert. Mit etwa 30 Prozent des Schweinebestandes ist<br />
das Land Nie<strong>der</strong>sachsen <strong>der</strong> wichtigste Produktionsstandort in<br />
Deutschland, dicht gefolgt von Nordrhein-Westfalen und Bayern.<br />
Im Jahr 2017 wurden in Deutschland knapp 58 Mio. Schweine<br />
geschlachtet und daraus 5,5 Mio. Tonnen Schweinefleisch<br />
gewonnen. Deutschland ist damit <strong>der</strong> größte Produzent von<br />
Schweinefleisch in Europa. Im weltweiten Vergleich liegt es hinter<br />
China und den USA auf Platz 3.<br />
Heute exportiert Deutschland mehr als 2,9 Mio. Tonnen Schweinefleisch<br />
in über 100 Län<strong>der</strong> <strong>der</strong> Erde.<br />
Die deutsche Schweinemast ist geprägt durch die Vielfalt ihrer<br />
Rassen. So gibt es neben den Hochleistungstieren aus Kreuzungen<br />
<strong>der</strong> Deutschen Landrasse und <strong>der</strong> Pietrains auch zahlreiche<br />
traditionelle Schweinerassen wie Schwäbisch-Hällisches Landschwein,<br />
Bunte Bentheimer und Angler Sattelschwein.<br />
Bei einer zurückgehenden Anzahl <strong>der</strong> Schweine haltenden Betriebe<br />
nimmt die Spezialisierung weiter zu. Heute stehen 28<br />
Mio. Schweine in gut 24.000 Betrieben. Dabei werden 60 % aller<br />
Schweine in Betrieben mit mehr als 1.000 Tieren aufgezogen. Die<br />
stetig steigende Produktivität hat dazu geführt, dass die Schweinefleischproduktion<br />
auf ein Rekordniveau angestiegen ist.<br />
<br />
Quelle: German Meat<br />
Rindfleisch<br />
Deutschland ist Vizeeuropameister in<br />
<strong>der</strong> Rind-/Kalbfleischproduktion<br />
Produktion 2017: 1,1 Mio. Tonnen<br />
Export 2017: 378.000 Tonnen<br />
In Deutschland wurden im Jahr 2017 knapp 12 Mio. Rin<strong>der</strong> in<br />
143.600 Betrieben gehalten. Damit ist Deutschland <strong>der</strong> zweitgrößte<br />
Produzent in Europa. Insgesamt wurden 2017 1,1 Mio.<br />
Tonnen Rindfleisch produziert, von denen 378.000 Tonnen<br />
weltweit exportiert werden.<br />
Der Rin<strong>der</strong>bestand in Deutschland – wie die Landwirtschaft<br />
im Allgemeinen – entwickelt sich zugunsten größerer Betriebe.<br />
Heute werden über 60 Prozent <strong>der</strong> Rin<strong>der</strong> in Beständen mit<br />
mehr als 100 Tieren gehalten.<br />
Über 40 verschiedene Rin<strong>der</strong>rassen werden in Deutschland gehalten.<br />
In <strong>der</strong> Vielfalt <strong>der</strong> Rin<strong>der</strong>rassen spiegeln sich die regionalen,<br />
klimatischen und fütterungsbedingten Unterschiede von<br />
den bayerischen Alpen im Süden bis zur Nord- und Ostsee wi<strong>der</strong>.<br />
In Deutschland findet <strong>der</strong> Kunde sowohl fleisch- o<strong>der</strong> milchbetonte<br />
Rin<strong>der</strong>rassen als auch Zweinutzungsrassen. Fleckvieh und<br />
das Braunvieh überwiegen in Süddeutschland, während im Norden<br />
die Deutschen Holstein-Rin<strong>der</strong> (Schwarzbunte und Rotbunte)<br />
stärker vertreten sind.<br />
Quelle: German Meat<br />
Geflügelfleisch<br />
Deutschland bietet Spitzenqualität<br />
bei Geflügelfleisch<br />
Produktion:<br />
Export:<br />
1,7 Mio. Tonnen<br />
757.000 Tonnen<br />
Rund 6.500 hoch qualifizierte Geflügelhalter in Deutschland stehen<br />
für ein klares Leistungsversprechen: hochwertiges Geflügelfleisch,<br />
das im Einklang mit Tier-, Umwelt- und Verbraucherschutz erzeugt<br />
wird. Kennzeichnend für die gesamte Geflügelfleisch-Erzeugung<br />
ist eine enge Zusammenarbeit <strong>der</strong> Erzeugerstufen Schlupf, Aufzucht<br />
und Verarbeitung. Die Küken für die Aufzucht stammen aus<br />
spezialisierten Brütereien, meist mit eigener Elterntierhaltung.<br />
Die Produktion von Geflügelfleisch erreichte 2017 in Deutschland<br />
beinahe ein neues Rekordniveau. Insgesamt wurden 1,7 Mio. Tonnen<br />
Geflügelfleisch erzeugt. Damit ist Deutschland <strong>der</strong> drittgrößte<br />
Geflügelfleischerzeuger <strong>der</strong> EU. Der Geflügelverbrauch betrug<br />
2017 1,7 Mio. Tonnen, was einem Pro-Kopf-Verbrauch von 20,9 kg<br />
entspricht. Auch <strong>der</strong> Export hat in den vergangenen Jahren deutlich<br />
an Bedeutung gewonnen. Im Jahr 2017 wurden 757.000 Tonnen<br />
Geflügelprodukte in fast 100 Län<strong>der</strong> weltweit exportiert.<br />
Die deutsche Geflügelwirtschaft zeichnet sich durch den kurzen<br />
Transport vom Landwirt zur Schlachterei aus. Die Verarbei- <br />
16 <strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong>
Fleisch, Wild, Geflügel<br />
2<br />
Pro-Kopf-Verzehr*<br />
Fleisch 2017<br />
Schweinefleisch<br />
Geflügelfleisch<br />
Rind- und Kalbfleisch<br />
Wild- und Kaninchenfleisch<br />
Schaf- und Ziegenfleisch<br />
Innereien<br />
gesamt<br />
35,9 kg<br />
12,5 kg<br />
10,0 kg<br />
0,8 kg<br />
0,6 kg<br />
0,1 g<br />
59,9 kg<br />
* Verzehr: Menge nach Abzug <strong>der</strong> Knochen,<br />
Tiernahrung, industrieller Verwertung und Verlusten<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
Das Fleischerhandwerk<br />
in Deutschland 2017<br />
stationäre Verkaufsstellen Fleisch 20.552<br />
davon<br />
eigenständige Meisterbetriebe 12.360<br />
Filialen 8.192<br />
mobile Fleisch-Verkaufsstellen ca. 5.000<br />
Gesamtumsatz Fleischerhandwerk<br />
davon<br />
Verkauf von Fleisch und selbst<br />
hergestellten Fleischerzeugnissen<br />
zugekaufte Handelswaren<br />
17,04 Mrd. Euro<br />
14,49 Mrd. Euro<br />
2,55 Mrd. Euro<br />
Pro-Kopf-Verzehr*<br />
Fleischwaren 2017<br />
Brühwurst<br />
Rohwurst<br />
Schinken<br />
Würstchen<br />
Bratwurst<br />
Kochwurst<br />
Aspik/Sülze<br />
Speck<br />
Aufschnitt<br />
Pastete<br />
Bratenaufschnitt<br />
gesamt<br />
7,1 kg<br />
5,3 kg<br />
4,8 kg<br />
4,6 kg<br />
2,8 kg<br />
2,5 kg<br />
0,6 kg<br />
0,6 kg<br />
0,5 kg<br />
0,4 kg<br />
0,2 kg<br />
29,4 kg<br />
Quelle: Deutscher Fleischer-Verband<br />
Beschäftigte 141.300<br />
Quelle: Deutscher Fleischer-Verband<br />
Selbstversorgungsgrad Fleisch<br />
in Deutschland in Prozent<br />
Jahr 2010 Jahr 2014 Jahr 2017<br />
Rind- und Kalbfleisch 117,4 109,8 97,3<br />
Schweinefleisch 110,0 116,8 120,4<br />
Geflügelfleisch 105,9 112,2 99,2<br />
Innereien 829,5 1.258,1 1.230,4<br />
Wild+Kaninchenfleisch 62,6 50,4 47,4<br />
Schaf- und Ziegenfleisch 54,5 47,7 43,7<br />
Pferdefleisch 130,9 92,9 83,2<br />
insgesamt 114,4 120,7 116,7<br />
Quelle: BMEL<br />
Anzahl Betriebe <strong>der</strong> Fleischverarbeitung in Deutschland 2017<br />
1 bis<br />
49<br />
50 bis<br />
99<br />
100 bis<br />
249<br />
250 bis<br />
499<br />
500 bis<br />
999<br />
über<br />
1.000 ingesamt<br />
Mitarbeiter<br />
insgesamt<br />
Schlachten (ohne Geflügel) 199 62 43 15 3 - 322 23.359<br />
Schlachten (Geflügel) 13 10 17 10 1 1 52 9.515<br />
Fleischverarbeitung 640 218 129 43 17 4 1.051 86.738<br />
Schlachten + Fleischverarbeitung 852 290 189 68 21 5 1.425 119.612<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
<strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong> 17
2 Fleisch, Wild, Geflügel<br />
Umsätze* <strong>der</strong> Betriebe<br />
<strong>der</strong> Fleischverarbeitung<br />
in Deutschland 2017<br />
Schlachten<br />
(ohne Geflügel)<br />
Inland Ausland Insgesamt<br />
Mrd. Euro Mrd. Euro Mrd. Euro<br />
13,64 3,65 17,30<br />
Schlachten (Geflügel) 3,57 0,85 4,42<br />
Fleischverarbeitung 18,90 3,08 21,99<br />
Schlachten +<br />
Fleischverarbeitung<br />
* Werte gerundet<br />
36,12 7,59 43,72<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
tung von Geflügel erfolgt unter strengsten hygienischen Rahmenbedingungen.<br />
Nach <strong>der</strong> Ankunft im Verarbeitungsbetrieb<br />
wird das Geflügel ein weiteres Mal von <strong>der</strong> amtlichen Überwachung<br />
untersucht. Auch die Verarbeitung selbst erfolgt unter<br />
Aufsicht eines Veterinärs.<br />
Quelle: German Meat<br />
Fleischwarenindustrie<br />
Die Produktion von Fleischwaren hat in Deutschland eine lange<br />
Tradition. Viele traditionelle Fleischwaren wie <strong>der</strong> Schwarzwäl<strong>der</strong><br />
Schinken o<strong>der</strong> die Frankfurter Würstchen haben Weltruf erlangt.<br />
Kennzeichnend für die deutsche Fleischwarenindustrie ist<br />
die enorme Vielfalt von hun<strong>der</strong>ten verschiedenen Sorten und unzähligen<br />
regionalen Varianten. Neben den traditionellen Fleischwaren<br />
produzieren die deutschen Betriebe auch eine große Zahl<br />
von Erzeugnissen, die mo<strong>der</strong>nen Ansprüchen <strong>der</strong> Verbraucher<br />
in aller Welt gerecht werden. Dazu zählen u.a. kalorienreduzierte<br />
Produkte o<strong>der</strong> Convenience- und Snackartikel in großer Auswahl.<br />
Mit einem Umsatz von gut 16 Mrd. Euro zählt die Fleischwarenindustrie<br />
zu den führenden Branchen <strong>der</strong> deutschen Ernährungsindustrie.<br />
Im Jahr 2016 wurden über 1,5 Mio. Tonnen<br />
Wurstwaren in Deutschland produziert. Davon waren 924.500 t<br />
Brühwürste, 420.000 t Rohwürste und 188.000 t Kochwürste. Das<br />
Interesse an diesen Produkten im Ausland nimmt ständig zu, <strong>der</strong><br />
Exportwert liegt bei über 1,2 Mrd. Euro.<br />
<br />
Quelle: German Meat<br />
18 <strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong>
Fleisch, Wild, Geflügel<br />
2<br />
Fleischproduktion gegenüber<br />
Vorjahr leicht gestiegen<br />
In den ersten sechs Monaten 2018 produzierten<br />
die gewerblichen Schlachtbetriebe Deutschlands<br />
4,0 Mio. Tonnen Fleisch. Wie das Statistische<br />
Bundesamt (Destatis) mitteilte, nahm die<br />
Fleisch erzeugung im Vergleich zum ersten Halbjahr<br />
2017 um rund 20.200 Tonnen (+0,5 %) zu.<br />
Die aus gewerblichen Schlachtungen erzeugte Schweinefleischmenge<br />
war im ersten Halbjahr 2018 mit 2,7 Mio. Tonnen um<br />
0,8 % niedriger als im Vorjahr (-20.700 t). Mit 28,4 Mio. Schweinen<br />
wurden 243.600 Tiere weniger geschlachtet (-0,8 %). Die<br />
gewerblichen Rin<strong>der</strong>schlachtungen beliefen sich im Berichtszeitraum<br />
auf knapp 1,7 Mio. Tiere und nahmen somit um 2,0 %<br />
o<strong>der</strong> 33.900 Tiere ab. Dadurch reduzierte sich die erzeugte Rindfleischmenge<br />
gegenüber dem Vorjahreszeitraum auf insgesamt<br />
537.900 Tonnen (-1,2 %; -6.300 Tonnen). Im ersten Halbjahr<br />
2018 wurden rund 792.100 Tonnen Geflügelfleisch produziert.<br />
Dies entspricht einem Anstieg von 45.600 Tonnen (+6,1 %) im<br />
Vergleich zum Vorjahreszeitraum. An <strong>der</strong> gewerblichen Fleischerzeugung<br />
insgesamt hatte Schweinefleisch mit 66,7 % den größten<br />
Anteil, darauf folgten mit größerem Abstand Geflügelfleisch<br />
(19,7 %) und Rindfleisch (13,4 %).<br />
Produktionsentwicklung in<br />
<strong>der</strong> Fleischverarbeitung 2017<br />
Wurstwaren gesamt 2016 2017 1 ± %<br />
Menge in Tonnen 1.532.655 1.536.683 0,3<br />
Wert in 1.000 Euro 7.072.584 7.254.842 2,6<br />
ø-Preis in Euro/kg 4,61 4,72 2,4<br />
davon Rohwurst 2016 2017 1 ± %<br />
Menge in Tonnen 419.873 420.212 0,1<br />
Wert in 1.000 Euro 2.447.010 2.506.488 2,4<br />
ø-Preis in Euro/kg 5,83 5,96 2,2<br />
davon Brühwurst 2016 2017 1 ± %<br />
Menge in Tonnen 924.494 933.620 1,0<br />
Wert in 1.000 Euro 3.724.914 3.815.452 2,4<br />
ø-Preis in Euro/kg 4,03 4,09 1,5<br />
davon Kochwurst 2016 2017 1 ± %<br />
Menge in Tonnen 188.288 182.851 -2,9<br />
Wert in 1.000 Euro 900.660 932.902 3,6<br />
ø-Preis in Euro/kg 4,78 5,10 6,7<br />
1<br />
vorläufiges Ergebnis<br />
Gewerbliche Schlachtungen in Deutschland 1. Halbjahr 2018<br />
im Vergleich zum Vorjahreszeitraum in Tsd. Tonnen<br />
Tierart 1.Hj 2017 1. Hj 2018 1 ± %<br />
Schwein 2.703,9 2.683,2 -0,8<br />
Rind 544,2 537,9 -1,2<br />
davon<br />
Kühe 182,5 182,9 0,2<br />
Färsen 80,9 82,4 1,9<br />
Kälber 2 24,6 23,6 -4,2<br />
Jungrin<strong>der</strong> 3 3,2 1,7 -48,1<br />
Ochsen 3,5 3,2 -8,6<br />
Bullen 249,4 244,0 -2,2<br />
Schaf 10,0 11,7 17,6<br />
davon<br />
Lämmer 8,5 10,0 17,8<br />
übrige Schafe 1,4 1,7 16,4<br />
Tierart 1.Hj 2017 1. Hj 2018 1 ± %<br />
Ziege 0,2 0,2 -7,9<br />
Pferd 0,9 0,8 -13,0<br />
zusammen 3.259,2 3.233,8 -2,2<br />
Geflügel 746,5 792,1 6,1<br />
darunter<br />
Jungmasthühner 478,6 512,9 7,2<br />
Suppenhühner 20,2 21,9 8,5<br />
Truthühner 230,6 239,4 3,8<br />
insgesamt 4.005,7 4.025,9 0,5<br />
1<br />
vorläufige Ergebnisse, 2 ab 2009: Kälber bis zu 8 Monaten,<br />
3<br />
ab 2009: Jungrin<strong>der</strong> mehr als 8, aber höchstens 12 Monate<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
<strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong> 19
3 Fisch + Seafood<br />
FIZ: Marktzahlen 2017<br />
Im Jahr 2017 fiel <strong>der</strong> Fischverbrauch in <strong>der</strong><br />
Bundesrepublik Deutschland von 14,4 auf<br />
13,5 Kilogramm pro Kopf. Die Gesamtausgaben<br />
für Fisch stiegen hingegen auf einen<br />
neuen Rekordwert. Tiefkühlfisch verlor seine<br />
marktführende Position in <strong>der</strong> Fischwirtschaft<br />
an die Sparte Konserven und Marinaden.<br />
Lachs bleibt <strong>der</strong> beliebteste Speisefisch <strong>der</strong><br />
Bundesbürger.<br />
Fisch bleibt in Deutschland ein beliebtes Lebensmittel. Das<br />
belegen die Zahlen, die das Fisch Informationszentrum (FIZ)<br />
in Hamburg alljährlich herausgibt. Obwohl <strong>der</strong> Pro-Kopf-Verbrauch<br />
mit 1,11 Millionen Tonnen Fisch und Meeresfrüchten<br />
(2016: 1,16 Millionen t) 2017 auf 13,5 Kilogramm (2016: 14,4 kg)<br />
zurückgegangen ist, kletterten die Ausgaben für Fisch und Meeresfrüchte<br />
mit 3,9 Milliarden Euro (2016: 3,8 Milliarden Euro)<br />
erneut auf einen neuen Rekordwert. Damit griffen die Verbraucher<br />
mit einem Plus von 2,6 Prozent für Fisch und Meeresfrüchte<br />
erneut tiefer ins Portemonnaie. Auch die Einkaufsmenge im<br />
LEH stieg von 410.423 Tonnen (2016) auf 413.496 Tonnen im<br />
Jahr 2017 wie<strong>der</strong> an, ein Plus von 0,7 Prozent.<br />
Durchschnittlicher Fischeinkauf ging zurück<br />
Spitzenreiter im Fischeinkauf nach Bundeslän<strong>der</strong>n ist den Daten<br />
<strong>der</strong> Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) zufolge Bremen<br />
(6,1 Kilo), gefolgt von Hamburg (5,8), Schleswig-Holstein<br />
und Berlin (beide 5,6), Schlusslichter bilden Baden-Württemberg<br />
und das Saarland (beide 4,2) sowie Rheinland-Pfalz (4,4).<br />
Der bundesweite durchschnittliche Fischeinkauf pro Kopf ist<br />
nach Angaben <strong>der</strong> GfK mit 5,0 Kilo Produktgewicht im Vergleich<br />
zu 2016 um 0,3 Prozentpunkte zurückgegangen.<br />
In <strong>der</strong> Rangfolge <strong>der</strong> beliebtesten Fischprodukte fiel Tiefkühlfisch<br />
mit einem Marktanteil von 25 Prozent (2016: <br />
20 <strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong>
Fisch + Seafood 3<br />
<strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong> 21
3<br />
Fisch + Seafood<br />
27 %) hinter die Produktgruppe „Konserven und Marinaden“<br />
mit 28 Prozent (2016: 26 %) auf Platz zwei zurück und<br />
erreichte damit die Platzierung aus dem Jahr 2015. Zubereitete<br />
Krebs- und Weichtiere folgen mit 14 Prozent Marktanteil<br />
auf Platz drei. Frischfisch und aufgetauter Fisch bauten<br />
ihre Position weiter aus und liegen mit 12 Prozent erstmals<br />
vor Räucherfisch (11 %), <strong>der</strong> im Vergleich zum Vorjahr<br />
1 Prozent Marktanteil verloren hat.<br />
Lachs behält Spitzenplatz<br />
Keine Verän<strong>der</strong>ungen gab es 2017 in <strong>der</strong> Rangliste <strong>der</strong> wichtigsten<br />
Speisefische auf dem deutschen Fischmarkt. Hier<br />
bleibt die Reihenfolge in <strong>der</strong> Beliebtheitsskala <strong>der</strong> Top-<br />
5-Fischarten unverän<strong>der</strong>t. Beliebtester Speisefisch <strong>der</strong> Deutschen<br />
bleibt Lachs, <strong>der</strong> mit 19 Prozent wie<strong>der</strong> den höchsten<br />
Marktanteil hat, gefolgt von Alaska-Seelachs (17,5 %), Hering<br />
(16,2 %), Thunfisch und Boniten (14,3 %) sowie Forellen<br />
(7,1 %). Insgesamt dominieren mit einem Anteil von knapp<br />
über 60 Prozent Seefische den deutschen Fischmarkt, gefolgt<br />
von Süßwasserfischen mit einem Anteil von 28 Prozent sowie<br />
Krebs- und Weichtieren mit 12 Prozent.<br />
Die größte Menge an Fisch und Meeresfrüchten setzen in<br />
Deutschland 2017 wie<strong>der</strong> die Discounter um. Mit 48,6 Prozent<br />
erreichten sie knapp die Hälfte <strong>der</strong> Einkaufsmenge und entsprachen<br />
damit dem Ergebnis aus dem Vorjahr. Während Super-<br />
und Verbrauchermärkte mit 39,2 Prozent ihren Marktanteil<br />
(Vorjahr: 38,7 %) gehalten haben, ist <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Fischfachgeschäfte<br />
mit 4,6 Prozent weiter rückläufig (2016: 5,2 %).<br />
Mit 53 Prozent liegt <strong>der</strong> Anteil des Discounthandels am gesamten<br />
TK-Fisch-Verkauf in Deutschland fast auf Vorjahresniveau<br />
(54 %), bei Frischfisch (inklusive <strong>der</strong> MAP-Produkte) erhöhte<br />
er sich um einen Prozentpunkt auf 31 Prozent.<br />
beh<br />
22 <strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong>
Obst, Gemüse, Früchte, Kartoffeln<br />
4<br />
BOGK: Marktbericht 2017/18<br />
Überwiegend gute Zahlen <strong>der</strong> Obst-, Gemüseund<br />
Kartoffelverarbeiter konnte <strong>der</strong> BOGK für<br />
2017 vermelden. Doch die Delle durch die extreme<br />
Dürre 2018 senkt nicht nur die Stimmung<br />
<strong>der</strong> Branche, son<strong>der</strong>n könnte auch zu<br />
massiven Lieferschwierigkeiten führen, vor<br />
allem im Bereich <strong>der</strong> Kartoffeln.<br />
Der Branchenumsatz <strong>der</strong> obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden<br />
Industrie wuchs 2017 auf 7,4 Milliarden Euro (2016: 7,2<br />
Mrd. Euro) mit seit Jahren wachsen<strong>der</strong> Tendenz, vermeldet <strong>der</strong><br />
in Bonn ansässige Bund <strong>der</strong> obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden<br />
Industrie (BOGK) in seinem Marktbericht 2017/18.<br />
Seit 2006 ist dieser Umsatz im Durchschnitt um 5,2 Prozent pro<br />
Jahr gestiegen. Das Wachstum ist nicht allein preisgetrieben,<br />
son<strong>der</strong>n hat seine Ursache in einer stetigen Steigerung <strong>der</strong> Produktion<br />
und <strong>der</strong> Exporte, so <strong>der</strong> BOGK. „Auch bei Obst, Gemüse<br />
und Kartoffeln ist Deutschland mit einem Export von 1,4 Milliarden<br />
Euro Weltmeister.“ Die Exportquote <strong>der</strong> Branche ist seit<br />
2008 um fast 3 Prozentpunkte auf 18,2 Prozent geklettert.<br />
Die gute Lage för<strong>der</strong>e die Beschäftigung. „Die Branche ist ein<br />
stabiler Arbeitgeber und hat in den vergangenen zehn Jahren<br />
über 4.000 Arbeitsplätze geschaffen“, betont <strong>der</strong> Verband. Zehn<br />
neue Betriebe sind hinzugekommen. Auch wenn die Branche<br />
weltweit ein- und verkauft, halte sich die Globalisierung in<br />
Grenzen. „Die obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitende Industrie<br />
ist wie keine an<strong>der</strong>e Branche mittelständisch und von<br />
Familienunternehmen geprägt“, so <strong>der</strong> BOGK weiter. Diese Unternehmen<br />
hätten eine feste Verbindung zu ihrer jeweiligen Region,<br />
aus <strong>der</strong> sie meist ihre gesamte Rohware beziehen. Dem<br />
Verbrauchertrend nach regionalen Produkten kommen sie damit<br />
entgegen.<br />
Obstverarbeitung:<br />
TK-Obst läuft gut<br />
Die Ernte <strong>der</strong> wichtigsten Obstarten in Europa im erwerbsmäßigen<br />
Anbau hat 2017 mit insgesamt 35 Millionen Tonnen einen<br />
Tiefpunkt erreicht, berichtet <strong>der</strong> BOGK. Insgesamt wurden<br />
im Vergleich zu 2016 rund 5 Millionen Tonnen weniger Früchte<br />
geerntet. Bei den geernteten Obstsorten sind Äpfel zwar weiterhin<br />
Spitzenreiter, doch fiel die Ernte mit 9,2 Millionen Tonnen<br />
erstmals seit Jahren unter 12 Millionen Tonnen. Auch die Marktobsternte<br />
(einschl. Strauchbeeren) in Deutschland erreichte mit<br />
nur 0,85 Millionen Tonnen einen historischen Tiefpunkt.<br />
Die Produktion von Sauerkirschen in Europa hat 2017 einen<br />
deutlichen Abwärtstrend gezeigt. Dies gilt insbeson<strong>der</strong>e für die<br />
Län<strong>der</strong> Türkei, Serbien und Polen. Beson<strong>der</strong>s signifikant fiel <strong>der</strong><br />
Produktionsrückgang in Polen aus, wo insgesamt fast 75 Prozent<br />
weniger produziert worden ist. Einzig in Ungarn sei die Produktion<br />
im Mittel <strong>der</strong> letzten sieben Jahre stabil, so <strong>der</strong> BOGK. <br />
Wirtschaftliche Eckdaten<br />
2012 2013 2014 2015 2016 2017<br />
Betriebe Obst und Gemüse 86 86 91 93 92 93<br />
Kartoffeln 27 28 27 27 30 31<br />
Gesamt 113 114 118 120 122 124<br />
Beschäftigte Obst und Gemüse 13.551 13.767 15.079 15.692 15.786 16.222<br />
Kartoffeln 5.973 6.214 6.157 6.150 6.445 6.622<br />
Gesamt 19.524 19.981 21.236 21.842 22.231 22.844<br />
Umsatz Obst und Gemüse 4,6 4,8 4,9 5,2 5,3 5,4<br />
in Mrd. € Kartoffeln 1,7 1,8 1,8 1,8 1,9 2,0<br />
Gesamt 6,3 6,6 6,7 7,0 7,2 7,4<br />
Exportquote Obst und Gemüse 18,9 18,3 18,3 17,8 18,4 18,6<br />
in % Kartoffeln 17,8 16,3 16,3 16,1 16,0 16,9<br />
Gesamt 18,6 17,8 17,8 17,4 17,7 18,2<br />
Quelle: DeStatis<br />
<strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong> 23
4<br />
Obst, Gemüse, Früchte, Kartoffeln<br />
Kartoffelernte 2018 auf<br />
historischem Tiefstand<br />
Nach Abschluss <strong>der</strong> Kartoffelernte 2018 haben sich die erwarteten<br />
Min<strong>der</strong>erträge aufgrund <strong>der</strong> extremen Trockenheit<br />
in diesem Sommer bestätigt, so <strong>der</strong> BOGK. Die Erntemenge<br />
in Deutschland habe mit nur 8,7 Millionen Tonnen einen<br />
historischen Tiefstand erreicht. Die Rohwarenexperten <strong>der</strong><br />
Unternehmen haben aktuell bei Kartoffeln für die Verarbeitung<br />
Min<strong>der</strong>erträge von durchschnittlich 25 bis 30 Prozent<br />
festgestellt. Mögliche weitere Ausfälle von Rohware durch<br />
Qualitätsprobleme wie Glasigkeit und Auskeimen <strong>der</strong> Kartoffeln<br />
im Lager sind hierbei noch nicht berücksichtigt. Es<br />
wird erwartet, dass sich die Dürre 2018 auf die Folgesaison<br />
<strong>2019</strong>/20 auswirken wird, da auch Pflanzgut, beson<strong>der</strong>s für<br />
Frühkartoffeln, nicht in ausreichen<strong>der</strong> Menge zur Verfügung<br />
stehen wird, erklärt <strong>der</strong> BOGK.<br />
Gleichzeitig sei die Nachfrage nach verarbeiteten Produkten<br />
weiter sehr hoch; bereits jetzt zeige sich aber eine deutliche<br />
Verteuerung <strong>der</strong> Rohware gegenüber den bisherigen durchschnittlichen<br />
Ernten, wie den aktuellen Börsenkursen zu entnehmen<br />
sei. „Darüber hinaus erscheint eine durchgehende<br />
Versorgung mit qualitativ guter Rohware bis zum Anschluss<br />
an die neue Saison aus heutiger Sicht nicht gesichert“,<br />
schließt <strong>der</strong> BOGK.<br />
Der Export von TK-Obst blieb im Vergleich zum Vorjahr unverän<strong>der</strong>t<br />
und damit auf dem Höchststand <strong>der</strong> letzten sieben Jahre. Der<br />
Import hat hingegen weiter zugelegt – alleine im Vergleich zu 2016<br />
mit einer Steigerung um 34 Millionen Tonnen auf nunmehr 570<br />
Millionen Tonnen. Auch bei Konfitüren/Marmeladen (einschießlich<br />
Fruchtaufstrichen und Geeles) sind sowohl Export als auch<br />
Import weiter steigend.<br />
„Ausgehend vom Basisjahr 2006 befinden sich Obstkonserven weiterhin<br />
in einem Sinkflug“, erklärt <strong>der</strong> Verband. Die Einkaufsmenge<br />
lag 2017 um fast 2 Prozent unter <strong>der</strong> Einkaufsmenge von 2016. Erfreulich<br />
sei die Entwicklung allerdings bei TK-Obst, so <strong>der</strong> BOGK.<br />
Hier ist zu 2016 eine deutliche Steigerung in <strong>der</strong> Nachfrage von 16,3<br />
Prozent zu verzeichnen. Interessant sei die Entwicklung bei Bio-<br />
Produkten: Während <strong>der</strong> Gesamtanteil bei TK-Obst erstmals seit<br />
drei Jahren rückläufig ist, steigt <strong>der</strong> Anteil bei Obstkonserven weiterhin<br />
– auf nunmehr 6,8 Prozent – an.<br />
Die Verbraucherausgaben bei Fresh-Cut-Salaten und Fresh-<br />
Cut-Obst sind weiterhin steigend, so <strong>der</strong> BOGK. Hierbei stieg<br />
die Einkaufsmenge 2017 bei Fresh-Cut-Salaten erstmals über<br />
1 kg pro Haushalt. Bei Fresh-Cut-Obst ist die Verbraucherausgabe<br />
insbeson<strong>der</strong>e bei gemischtem Obst und Ananas deutlich gestiegen.<br />
Fresh-Cut-Obst ist beson<strong>der</strong>s in den Altersgruppen 55–<br />
64 Jahren (31,7 %) und 45–54 Jahren (19,7 %) beliebt. Smoothies<br />
sind weiter auf dem Vormarsch und werden in Deutschland<br />
immer beliebter. „Laut einer Umfrage haben vor vier Jahren lediglich<br />
280.000 Verbraucher in Deutschland jeden Tag einen<br />
Smoothie getrunken“, schil<strong>der</strong>t <strong>der</strong> Verband. „Im letzten Jahr<br />
waren es immerhin bereits 490.000 Verbraucher.“ Haben in 2014<br />
insgesamt knapp 3 Millionen Verbraucher angegeben, mehrmals<br />
im Monat einen Smoothie zu trinken, so waren es in 2017<br />
bereits knapp 4,5 Millionen.<br />
Gemüseverabeitung: Erst zu nass, dann zu trocken<br />
2017 war ein Jahr mit einem sehr ungleichmäßigen Vegetationsverlauf,<br />
so <strong>der</strong> BOGK: Der März war zu warm, im April verzögerte<br />
Frost die Aussaat, Mai und Juni waren warm, aber auch von<br />
Hagel und Starkregen geprägt. Im Juli und September schließlich<br />
war es zu nass, regional kam es zu Überschwemmungen.<br />
Trotz allem verlief die Gemüseernte im Ergebnis stabil, wie auch<br />
die Produktion von Gemüsekonserven und TK-Gemüse.<br />
Völlig an<strong>der</strong>s dagegen 2018: Seit April gab es nur 50 Prozent des<br />
normalen Nie<strong>der</strong>schlags, im Juni und Juli fast dauerhaft Höchsttemperaturen<br />
und extreme Trockenheit. Im Hauptanbaugebiet<br />
im Rheinland drohte ein Drittel bis die Hälfte <strong>der</strong> Ernte von Erbsen<br />
und Bohnen zu vertrocknen. Auch die Grünkohlernte ist von<br />
<strong>der</strong> extremen Trockenheit bedroht. In den angrenzenden Anbaugebieten<br />
in Belgien und den Nie<strong>der</strong>landen ist die Situation<br />
vergleichbar. „Für die Unternehmen ist es mithin unmöglich, ihre<br />
in den Jahresgesprächen eingegangenen Lieferverpflichtungen<br />
gegenüber dem Handel zu erfüllen“, befürchtet <strong>der</strong> BOGK.<br />
Nur ein Viertel des Umsatzes mit Gemüse im deutschen Lebensmitteleinzelhandel<br />
entfalle auf verarbeitetes Gemüse. Der<br />
Trend <strong>der</strong> Verbraucherausgaben gehe dabei langfristig abwärts,<br />
im Jahr 2017 verzeichnete die GfK ein Minus von 1,7 Prozent.<br />
Auch die Einkaufsmengen sinken um durchschnittlich ein bis<br />
zwei Prozent pro Jahr, Tiefkühlgemüse schneidet allerdings besser<br />
ab. Demgegenüber stehen steigende Umsätze in <strong>der</strong> Gastronomie:<br />
Hier lägen zwar keine gesicherten Daten vor, so <strong>der</strong><br />
BOGK, es sei aber klar, dass die Verluste im Einzelhandel durch<br />
Zuwächse in <strong>der</strong> Gastronomie und auch im Export überkompensiert<br />
werden. Auch hier liegt Tiefkühlgemüse vorn. Seit 2010<br />
ist <strong>der</strong> Export um 37 Prozent auf 168 Millionen Euro gestiegen.<br />
Kartoffelverarbeitung: Lieferengpässe drohen<br />
Im Juli 2018 vermehrten sich die Anzeichen dafür, dass sich bezüglich<br />
<strong>der</strong> Kartoffelernte 2018 die Entwicklung durch Trockenheit<br />
dramatisch zuspitzen würde. Durch die anhaltende Trockenheit<br />
und Hitze wurde die Kartoffelernte in Deutschland und Europa im<br />
Jahr 2018 bezüglich des Ausblickes in Menge aber auch in Qualität<br />
erheblich niedriger bzw. schlechter bewertet. Erwartet wurde eine<br />
24 <strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong>
Backwaren<br />
5<br />
deutliche Ertragsmin<strong>der</strong>ung. Betont wurde insbeson<strong>der</strong>e<br />
auch, dass Kartoffelknollen in Übergrößen,<br />
die für die Produktion von Pommes frites benötigt<br />
werden, zu diesem Zeitpunkt bereits auf zahlreichen<br />
Böden kaum o<strong>der</strong> gar nicht mehr vorhanden waren.<br />
Der Bundesverband hat festgestellt, dass durch die<br />
sich deutlich anbahnende Rohwarenverknappung<br />
sowie Qualitätsprobleme Versorgungsengpässe bei<br />
den gängigen Kartoffelverarbeitungsprodukten wie<br />
z.B. Pommes frites entstehen.<br />
Der Trend zu Erzeugnissen aus <strong>der</strong> Kartoffelverarbeitung<br />
zeige weiterhin nach oben, so <strong>der</strong> BOGK.<br />
Neben den Klassikern Pommes frites und Chips<br />
lägen auch Trockenprodukte und sonstige Kartoffelerzeugnisse,<br />
gerade die Spezialitäten, bei Verbrauchern<br />
hoch im Trend. „Für die Herstellung<br />
<strong>der</strong> hochwertigen Erzeugnisse ist allerdings eine<br />
enorme Rohwarenmenge bereitzustellen, die auch<br />
hohen qualitativen Ansprüchen genügen muss“,<br />
betont <strong>der</strong> BOGK.<br />
„Wir erleben zur Zeit für die Wirtschaft insgesamt<br />
in Deutschland Probleme rund um das Thema Export“,<br />
fährt <strong>der</strong> BOGK fort. Einfuhrbeschränkungen,<br />
Strafzölle, wirtschaftliche und phytosanitäre<br />
Hemmnisse könnten sich zukünftig sehr negativ<br />
auf den Wirtschaftsstandort Deutschland auswirken,<br />
vermutet <strong>der</strong> Verband. „Der BOGK steht weiterhin<br />
in engem Dialog mit den deutschen und europäischen<br />
Behörden bei den Themen Export/Außenwirtschaft<br />
und Handel. Hier gilt es beson<strong>der</strong>s,<br />
sich auch weiterhin für einen fairen Wettbewerb<br />
und die Öffnung <strong>der</strong> Exportmärkte für Exporteure<br />
einzusetzen“, resümieren die Bonner. <br />
th<br />
Verarbeitetes Obst:<br />
Verbraucherausgaben<br />
Mio. EUR<br />
Verbraucherausgaben für verarbeitetes<br />
Gemüse<br />
Mio. EUR<br />
2.500<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
2.500<br />
2.000<br />
1.500<br />
1.000<br />
500<br />
0<br />
0<br />
2.178 2.171<br />
94 102<br />
446 445<br />
446 445<br />
2.112 2.136 2.133<br />
83 84 84<br />
564 568 571<br />
832 835 821<br />
633 648 658<br />
2015 2016 2017<br />
Sauerkrautkonserven<br />
Sauerkonserven ohne Sauerkraut<br />
Gemüsekonserven inkl. Pilze<br />
TK-Gemüse<br />
2.102 2.102<br />
112 122<br />
2.158<br />
144<br />
2.220<br />
162<br />
430 414 421 433<br />
420 420 428 440<br />
1.192 1.180 1.140 1.147 1.164 1.186<br />
2012 2013 2014 2015 2016 2017<br />
-1,7<br />
TK-Obst<br />
Obstkonserven<br />
Konfitüren/Marmeladen/Gelees<br />
Fruchtsäfte<br />
Quelle: AMI nach GfK-Haushaltspanel<br />
BOGK Berlin, April 2018 | © AMI 2018<br />
-0,3<br />
%<br />
0,4<br />
1,5<br />
2017 geg. 2016<br />
Quelle: AMI nach GfK-Haushaltspanel<br />
BOGK Berlin, April 2018 | © AMI 2018<br />
Kleine EU-Obsternte…<br />
Ernten <strong>der</strong> wichtigsten Obstarten in <strong>der</strong> EU-28, im erwerbsmäßigen Anbau<br />
2017 1) , in Mio. t<br />
Kartoffelernten in <strong>der</strong> EU-28<br />
2017 in ausgewählten Län<strong>der</strong>n, vorläufig, in Millionen Tonnen<br />
Äpfel<br />
Apfelsinen<br />
Mandarinen<br />
2,8<br />
Birnen 2,2<br />
Pfirsiche 2,6<br />
Tafeltrauben 1,6<br />
Pflaumen 1,3<br />
Nektarinen 1,5<br />
Erdbeeren 1,1<br />
Zitronen 1,6<br />
1) Vorläufige Angaben.<br />
38,8<br />
6,1<br />
9,2<br />
EU-Obsternte insgesamt.<br />
40,4<br />
36,7<br />
35,0<br />
2011 2013 2015 2017<br />
Format<br />
Deutschland<br />
Polen<br />
Frankreich<br />
Nie<strong>der</strong>lande<br />
Ver. Königreich<br />
Belgien<br />
Rumänien<br />
Spanien<br />
Dänemark<br />
Italien<br />
Österreich<br />
3,1<br />
2,4<br />
2,1<br />
1,4<br />
0,6<br />
5,8<br />
5,0<br />
57,0<br />
63,7<br />
8,1<br />
7,4<br />
54,5<br />
9,0<br />
EU-28 insgesamt<br />
60,4<br />
53,9<br />
11,3<br />
61,2<br />
2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016v 2017s<br />
© AMI 2018/OG-117 | AMI-informiert.de Quelle: AMI; Eurostat; nationale Statistiken<br />
© AMI 2017/KA-175 | AMI-informiert.de Quelle: nationale Statistiken, Eurostat<br />
<strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong> 25
5 Backwaren<br />
Marktbericht Backwaren<br />
Die Backbranche zieht Bilanz: Die Anzahl kleiner<br />
Betriebe geht zurück – zu Gunsten von<br />
Mittel- und Großbetrieben, die auf neue Kundenanfor<strong>der</strong>ungen<br />
reagieren müssen. Steigende<br />
Produktionskosten beschäftigen die Akteure,<br />
wie <strong>der</strong> Verband auf seiner Jahrespressekonferenz<br />
im Herbst 2018 schil<strong>der</strong>te.<br />
Kleine Handwerksbetriebe sind weiter auf dem Rückzug, während<br />
die mittelgroßen und großen Brot- und Backwarenhersteller<br />
erneut gewachsen sind. Dies gab <strong>der</strong> Verband Deutscher<br />
Großbäckereien bekannt. Der Brotmarkt sei aktuell und zukünftig<br />
durch Bequemlichkeit und Zeitgewinn sowie Spezialisierung<br />
gekennzeichnet, führte Prof. Dr. Ulrike Detmers, Verbandspräsidentin<br />
und Gesellschafterin <strong>der</strong> Mestemacher-Gruppe aus.<br />
Die Ursache dafür sind nach Angaben von Detmers u.a. die<br />
Zunahme des Außerhaus-Verzehrs, die wachsende Mobilität<br />
<strong>der</strong> Bevölkerung sowie die Reisefreudigkeit <strong>der</strong> Deutschen,<br />
die internationale Brotspezialitäten im Umsatz und Absatz<br />
beflügeln. Außerdem die ethnische Vielfalt, die in Deutschland<br />
wächst, und so beispielsweise die Nachfrage nach orientalischen<br />
Broten för<strong>der</strong>e. Zudem profitiere die Backwarenbranche<br />
von <strong>der</strong> steigenden Doppelerwerbstätigkeit in Partnerschaften<br />
und Familien mit knapper Zeit zum Kochen.<br />
Gesellschaft mit vielfältigen Lebenswelten. Diese mo<strong>der</strong>nen, teilweise<br />
aber durchaus auch traditionellen Kunden vertreten zudem<br />
Werte und haben spezielle Anfor<strong>der</strong>ungen an ihre Produkte:<br />
- Keine Zusatzstoffe, vegetarisch, vegan, Bio, ohne Gentechnik,<br />
regional, Fairtrade, UTZ Certified. Die Produkte von heute<br />
und morgen müssen sich durch Nachhaltigkeit und Natürlichkeit<br />
auszeichnen.<br />
- Zeit ist wichtig und ein knappes Gut. Die Produkte müssen<br />
leicht zu handhaben sein, einfach und schnell zuzubereiten,<br />
To go-Produkte, fertig portioniert und für den Lieferservice<br />
ausgelegt sein.<br />
- Anti-Aging durch Gesundheitsorientierung und Ernährung<br />
mit Ballaststoffreichtum, zucker- und salzreduziert, reich<br />
an natürlichem Protein zum Muskel- und Knochenaufbau,<br />
reich an Magnesium, reich an Kalium, ohne zugesetzten<br />
Zucker.<br />
Gerade die großen Bäckereien finden durch ihre Innovationskraft<br />
Antworten auf diese Anfor<strong>der</strong>ungen. Denn, obwohl die<br />
Zahl <strong>der</strong> Bäckereibetriebe in den letzten Jahren stark zurückgegangen<br />
sei, sei dies keineswegs bei den Produkten <strong>der</strong> Fall. So<br />
lasse sich feststellen: „Es gibt immer neue Angebote auf dem<br />
Markt, die um den Platz am Gaumen <strong>der</strong> Verbraucher wetteifern“,<br />
so <strong>der</strong> Verband mit Sitz in Düsseldorf. Die Vielfalt des Angebots<br />
werde auch künftig steigen.<br />
„Der ‚homo diffusus‘ mit flexiblen Konsumplänen und entsprechendem<br />
Verhalten breitet sich als Marktteilnehmer auf <strong>der</strong><br />
Nachfrageseite zunehmend aus“, erklärte Detmers. Der „homo<br />
diffusus“ sei unter an<strong>der</strong>em das Ergebnis <strong>der</strong> individualisierten<br />
Der Verband rechnet daher mit weiter steigenden Um- und Absätzen.<br />
Allerdings werden die Verbraucher für die Backwarenvielfalt<br />
wohl künftig auch tiefer in die Tasche greifen müssen. Die Zahlen<br />
von den Beschaffungsmärkten zeigen, dass <strong>der</strong> Preis für Weizen<br />
seit Oktober 2017 um über 25 Prozent<br />
zugelegt hat. Steigerungen, die vermutlich<br />
von den Mühlenbetreibern an die Bäckereien<br />
weitergegeben werden, wie Hauptgeschäftsführer<br />
Armin Juncker bestätigt.<br />
Die gestiegenen Getreidepreise, auch eine<br />
Folge <strong>der</strong> langen Trockenheit in diesem<br />
Sommer, seien jedoch für die Betriebe gar<br />
nicht <strong>der</strong> größte Kostentreiber. Die Branche<br />
müsse auch die Mehrkosten durch die<br />
Lkw-Maut, durch gestiegene Löhne sowie<br />
höhere Hygiene- und Qualitätsstandards<br />
kompensieren. Dies sind nach Aussagen<br />
von Prof. Detmers die wesentlichen höheren<br />
Faktoren. <br />
mb<br />
26 <strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong>
Backwaren<br />
5<br />
Anzahl <strong>der</strong> Unternehmen nach Umsatzgröße<br />
2000 2010 2015 2.016<br />
bis 1 Mio. EUR 18.092 11.938 9.800 9.387<br />
1 - 10 Mio. Eur 2.077 1926 2.085 2.125<br />
10 - 50 Mio. EUR 112 193 244 255<br />
50 - 250 Mio. EUR 13 29 38 38<br />
über 250 Mio. EUR 3 5 5 5<br />
Summe 20.297 14.091 12.172 11.810<br />
Quelle: Statistisches Bundesamt<br />
Die rund 300 Unternehmen,<br />
die jährlich<br />
einen Umsatz<br />
von über zehn Millionen<br />
Euro erwirtschaften,<br />
machen<br />
zwar nur einen Anteil<br />
von etwas mehr<br />
als zwei Prozent an<br />
<strong>der</strong> Gesamtzahl <strong>der</strong><br />
Bäckereien aus. Allerdings<br />
zeichnen<br />
diese 298 Unternehmen<br />
für knapp 60<br />
Prozent des Gesamtumsatzes<br />
<strong>der</strong><br />
Branche verantwortlich.<br />
Auch wenn die Zahl <strong>der</strong> Bäckereien in den vergangenen Jahren zurückging: Der Umsatz <strong>der</strong> Branche<br />
konnte kontinuierlich gesteigert werden. Der Verband Deutscher Großbäckereien rechnet für 2017<br />
und 2018 mit einer Weiterführung <strong>der</strong> Entwicklung.<br />
Die Zahl <strong>der</strong> Bäckereien ging in Deutschland in den vergangenen Jahren stetig zurück. Grund ist die<br />
Aufgabe vieler kleiner Bäckereien mit Umsätzen unter einer Million Euro, bei denen es häufig Probleme<br />
hinsichtlich <strong>der</strong> Nachfolgeregelung und <strong>der</strong> Innovationskraft gab. Profitieren konnten davon<br />
die mittleren und großen Betriebe.<br />
<strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong> 27
6<br />
Speiseeis<br />
Marktbericht Speiseeis<br />
Welche Eissorten naschen die Deutschen am<br />
liebsten? Und in welcher Form wird konsumiert?<br />
Antworten darauf gab auch 2018<br />
<strong>der</strong> Eis Info Service (E.I.S.).<br />
Der Sommer 2018 war super. Gerade in den Außenbereichen<br />
von Gastronomien und Eiscafés war es stets gerammelt voll.<br />
Im Jahr davor waren die heißesten Monate des Jahres etwas<br />
durchwachsener. Daher verwun<strong>der</strong>t es wohl weniger, dass<br />
die Deutschen die Abkühlung durch Eiscreme im Sommer<br />
2017 beson<strong>der</strong>s häufig zu Hause genossen haben. Entsprechend<br />
belegen die Zahlen, dass die Kategorie Haushaltspackungen<br />
am häufigsten nachgefragt wurde, wie <strong>der</strong> Eis Info<br />
Service (E.I.S.), die Eis-Sparte des Bundesverbandes <strong>der</strong><br />
Deutschen Süßwarenindustrie e.V. (BDSI), erklärte.<br />
238,5 Millionen Liter Eis aus Haushaltspackungen wurden<br />
insgesamt 2017 verzehrt. Dies entspreche einem Marktanteil<br />
von 46 Prozent des von den industriellen Eisherstellern in<br />
mittlerweile im Herbst und Winter geschleckt. Das entspricht<br />
rund 100 Millionen Litern Speiseeis.<br />
„Es gibt gleich mehrere Gründe für die Beliebtheit von Haushaltspackungen“,<br />
so Ernst Kammerinke, Geschäftsführer im<br />
BDSI. „Dieses Eisformat lässt sich individuell portionieren.<br />
Man kann es sehr gut mit an<strong>der</strong>en Eissorten mischen und<br />
es ist oft die Basis für kreative Desserts in Kombination mit<br />
Früchten, Frucht- o<strong>der</strong> Schokoladensaucen, Gebäck o<strong>der</strong><br />
Sahne.“ Auch preislich sei das Eis aus Haushaltspackungen<br />
sehr attraktiv. Gerade für den Eisvorrat im Sommer seien die<br />
wie<strong>der</strong>verschließbaren Eispackungen dabei.<br />
Die Klassiker bleiben vorn<br />
Auf <strong>der</strong> Hitliste <strong>der</strong> beliebtesten Eissorten bei den Haushaltspackungen<br />
bleibt Vanille bei den Deutschen die unangefochtene<br />
Nummer 1 - mit großem Abstand. Fast jede vierte (24 %)<br />
Grafiken: BDSI<br />
Deutschland insgesamt abgesetzten Speiseeises. „Dank <strong>der</strong><br />
Innovationsfreude <strong>der</strong> Markeneishersteller, die Jahr um Jahr<br />
immer wie<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>e Sorten für die Winterzeit auf den<br />
Markt bringen, hat sich Speiseeis mehr und mehr zum Ganzjahresprodukt<br />
entwickelt. Eins ist sicher, im Sommer werden<br />
die fruchtigen und im Winter die sahnig-cremigen Sorten bevorzugt“,<br />
erklärt <strong>der</strong> E.I.S. Denn mit dem Ende des Sommers<br />
endet mittlerweile keineswegs das Geschäft <strong>der</strong> Eishersteller.<br />
Jedes fünfte Eis wird nach Angaben des BDSI in Deutschland<br />
verkaufte Haushaltspackung ist Vanille. Auf Platz zwei mit einem<br />
Marktanteil von 12,3 Prozent kommt <strong>der</strong> zweite große<br />
Klassiker Schokolade. Auf dem Bronzerang schließlich findet<br />
sich Nuss wie<strong>der</strong> (9,2 %). Auch auf den folgenden Plätzen laufen<br />
mit Kirsche (4,8 %), Stracciatella (4,3 %) und Fürst Pückler<br />
(2,2 %) altbekannte und bewährte Geschmacksrichtungen ein.<br />
Die Haushaltsgrößen werden von den Herstellern mittlerweile<br />
in den unterschiedlichsten Packungsgrößen angeboten.<br />
28 <strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong>
Süßwaren, Speiseeis<br />
6<br />
Vorläufige Absatzzahlen 2018<br />
Im vergangenen Jahr erlebten die Deutschen einen „Jahrhun<strong>der</strong>tsommer“.<br />
Während viele (Lebensmittel-)Branchen<br />
unter den extremen Temperaturen litten, konnten sich die<br />
Eishersteller über „deutlich gestiegene Absätze“ freuen.<br />
Nach ersten Schätzungen des BDSI wird <strong>der</strong> Pro-Kopf-Verbrauch<br />
von Speiseeis im Jahr 2018 den Konsum aus dem<br />
bisherigen Rekordjahr 2003 von 8,7 Liter (einschließlich<br />
Eisdielen und Softeismarkt) wohl erreichen. Im Jahr 2017<br />
betrug <strong>der</strong> Pro-Kopf-Verbrauch 7,9 Liter.<br />
Nach Angaben von Marktforschungsinstituten stiegen<br />
die Absätze von Speiseeis im Lebensmittelhandel einschließlich<br />
Drogeriemärkten von Januar 2018 bis August<br />
2018 um rund 15 Prozent auf gut 400 Millionen Liter. Im<br />
gleichen Zeitraum 2017 waren es „nur“ 360 Millionen Liter<br />
gewesen. Hinzu kommen noch rund 50 Millionen Liter<br />
aus dem sogenannten Außerhausverkauf, etwa in Freizeitparks,<br />
Schwimmbä<strong>der</strong>n, Cafés o<strong>der</strong> Biergarten.<br />
„Eine abschließende Bilanz können wir erst im Frühjahr<br />
ziehen, aber <strong>der</strong> ungewöhnlich lange Sommer 2018 mit<br />
überdurchschnittlich vielen Sonnenstunden und kaum<br />
Regen hat zu einem regelrechten Ansturm <strong>der</strong> Kunden<br />
auf die Eis-Truhen geführt“, so Ernst Kammerinke, Geschäftsführer<br />
im BDSI.<br />
Los geht es ab 300 ml. Die Eis-Produzenten berücksichtigen<br />
dabei auch die zunehmende Zahl <strong>der</strong> Ein- bis Zwei-Personen-Haushalte,<br />
die kleinere Packungsgrößen bevorzugen.<br />
Eis für jeden Anlass<br />
Aber nicht nur die Anbieter von Haushaltspackungen können<br />
bei den Verbrauchern punkten. Denn die Lust auf Eis trifft einen<br />
oft unverhofft - und das ist nicht nur im Sommer so. Sei es<br />
am Kiosk im Zoo, an <strong>der</strong> Tankstelle o<strong>der</strong> im Supermarkt, große<br />
Eis-Tafeln mit einem umfangreichen Sortiment springen sofort<br />
ins Auge, für jeden Geschmack ist etwas dabei. Dem Impuls<br />
o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Eingebung folgend, kauft man sich ein Eis - deshalb<br />
wird das Kleineis im Fachjargon auch Impulseis genannt.<br />
Hierzu zählen Stieleis, Eis-Hörnchen, Sandwicheis, Eis-Riegel<br />
und auch kleine Becher. „Auch Son<strong>der</strong>formen wie Quetschtütchen<br />
und Push-ups gehören dazu“, erklärt <strong>der</strong> E.I.S..<br />
Quasi „Impulseis für Zuhause“ sind die sogenannten Multipackungen.<br />
Diese Packungen, die mehrere Impulseisartikel<br />
einer o<strong>der</strong> verschiedener Sorten enthalten, erfreuen sich<br />
nach Angaben des E.I.S. immer größerer Beliebtheit.<br />
Ein weiteres Eis-Segment sind die „Convenience-Produkte“, also<br />
Spezialitäten die vor dem Servieren nur aus <strong>der</strong> Verpackung genommen<br />
werden müssen. Hierzu zählen beispielsweise Produkte<br />
wie Rollen, Torten, Eis-Pralinen o<strong>der</strong> Eis-Bomben. Für die Gastronomie<br />
gibt es spezielle Großpackungen, vorportionierte Eis-<br />
Desserts, Eis-Bomben, Eis-Platten und ganze Eis-Buffets. <br />
<strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong> 29
6 Süßwaren, Speiseeis<br />
Industrielle Herstellung<br />
Nach Anlieferung und Kontrolle <strong>der</strong> Rohstoffe entsteht in <strong>der</strong><br />
ersten Produktionsstufe <strong>der</strong> so genannte Vormix. Hierbei werden<br />
die Rohstoffe entsprechend <strong>der</strong> Eis-Rezeptur ausgewogen,<br />
in den Pre-Mixer gegeben und vermischt. Der Vormix wird im<br />
Anschluss homogenisiert. Mittels hohen Drucks wird die Masse<br />
dabei durch eine Art Sieb gepresst. Das Homogenisieren führt<br />
unter an<strong>der</strong>em dazu, dass die kleinen Fettkügelchen in <strong>der</strong><br />
Milch zerkleinert werden, wodurch das Endprodukt noch sahniger<br />
und cremiger wird.<br />
Im nächsten Schritt wird <strong>der</strong> Mix pasteurisiert, so dass das Eis<br />
haltbar gemacht wird. Bei dem Vorgang wird <strong>der</strong> Mix auf 80<br />
Grad erhitzt, um ihn dann gleich wie<strong>der</strong> auf 4 Grad abzukühlen.<br />
„Unerwünschte Mikroorganismen werden abgetötet beziehungsweise<br />
können sich erst gar nicht bilden“, erklärt <strong>der</strong> E.I.S..<br />
Danach darf das Eis zur Ruhe kommen. Zum Reifen wan<strong>der</strong>t es<br />
in große, gekühlte Behälter.<br />
Im Anschluss bekommt das Eis seine ganz eigene Konsistenz.<br />
Dies geschieht durch das Freezen. Dazu wird die Masse in lange,<br />
waagerecht angeordnete Kühlrohre gefüllt. Diese Rohre sind<br />
so kalt, dass <strong>der</strong> Eis-Mix sofort gefriert, wenn er die Innenwände<br />
<strong>der</strong> Rohre berührt. Diese gefrorene Schicht wird von Messern<br />
abgeschabt, die an den Rohrwänden entlanglaufen, und ähnlich<br />
wie Schlagsahne mit Lauf aufgeschlagen. Auf diese Weise<br />
entsteht kein ganzer gefrorener Eis-Block, son<strong>der</strong>n das Eis bekommt<br />
seine typische, cremige und beliebte Konsistenz. Je nach<br />
Wunsch und Fertigungsart kann die Höhe des Luftaufschlags<br />
variieren.<br />
An diesem Punkt <strong>der</strong> Fertigung hat das Eis eine Konsistenz von<br />
etwa minus vier bis minus acht Grad. Diese Temperatur ist optimal,<br />
um das Eis jetzt noch in seine endgültige Form gießen zu<br />
können, egal ob in <strong>der</strong> Haushaltspackung, in <strong>der</strong> Waffeltüte o<strong>der</strong><br />
als Eis am Stiel. Per Transportband werden die Eise schließlich<br />
zur nächsten Station beför<strong>der</strong>t - dem Schockgefrieren. Nachdem<br />
die Eise den Kältetunnel verlassen haben, erhalten sie ggf.<br />
noch ihre weitere Veredelung, etwa durch einen Schokoladenüberzug.<br />
Von dort geht es ab zur Verpackungsmaschine, weiter<br />
ins Kühlhaus und dann kann geschleckt werden - egal ob Sommer<br />
o<strong>der</strong> Winter.<br />
<br />
mb<br />
Eis-Typ des Jahres 2018<br />
Die Sortimente<br />
Manche Menschen essen ihr Eis<br />
wie einen Apfel: ein paarmal abgebissen,<br />
schon ist es weg. An<strong>der</strong>e<br />
nehmen sich viel Zeit; sie<br />
schlecken die kalte Köstlichkeit<br />
bedächtig und mit großem Genuss.<br />
Wie<strong>der</strong> an<strong>der</strong>e verrühren<br />
verschiedene Eissorten im Becher.<br />
„Aus den unterschiedlichen<br />
Formen des Naschens lassen sich<br />
Rückschlüsse auf den Charakter<br />
des Eis-Essers ziehen“, so <strong>der</strong> E.I.S.,<br />
<strong>der</strong> in diesem Sommer den „Eis-<br />
Wühler“ zum Eis-Typen des Jahres<br />
gewählt hat.<br />
„Eis-Wühler“ sind Eis-Liebhaber,<br />
die ihr Eis vor dem Genuss erst<br />
einmal im Becher verrühren. Sie<br />
seien meist charismatische Visionäre,<br />
die Idealismus und zupackenden<br />
Realismus kombinieren.<br />
Darüber hinaus zeichneten sie<br />
sich durch zukunftsorientierte, rationale<br />
und pragmatische Handlungsweisen<br />
aus.<br />
Neben dem „Eis-Wühler“ charakterisiert<br />
<strong>der</strong> E.I.S. noch zahlreiche<br />
an<strong>der</strong>e typische Eis-Esser wie die<br />
„Eis-Beißer“, die „Schleckermäuler“,<br />
die „Gipfelstürmer“, die „Teilhaber“,<br />
die „Vernünftigen“ o<strong>der</strong><br />
auch die „Dynamischen“.<br />
Impulseis (Kleinpackungen)<br />
* Stieleis<br />
* Tüteneis (Hörnchen-/Waffeleis)<br />
* Sandwicheis<br />
* kleine Becher (unter 300 ml)<br />
* Riegel<br />
* Konfekt, sonstige Formen<br />
Multipackungen<br />
* mehrere Impulseisartikel in einer<br />
Packung, sortenrein o<strong>der</strong> gemischt<br />
Haushaltspackungen<br />
* Becher/Dosen ab 300ml<br />
* Spezialitäten wie Rollen,<br />
Torten, Eisbomben<br />
Großverbrauchersortiment<br />
* Großpackungen für die Gastronomie<br />
* vorportionierte Eisdesserts/<br />
Convenienceprodukte, sonstige<br />
Eisprodukte wie Eisbomben,<br />
Eisplatten, Eisbuffets<br />
30 <strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong>
Süßwaren, Speiseeis<br />
6<br />
Marktbericht Süßwaren<br />
Der BDSI zog im vergangenen Jahr Bilanz<br />
unter ein durchwachsenes Jahr 2017. Während<br />
die Entwicklung im gesättigten Inlandsmarkt<br />
stabil blieb, entwickelte sich <strong>der</strong><br />
Exportumsatz leicht rückläufig.<br />
Insgesamt konsumiert je<strong>der</strong> Deutsche jährlich rund 670 kg Lebensmittel<br />
– <strong>der</strong> Anteil an Süßwaren beträgt hieran weniger als<br />
fünf Prozent. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Süßwaren, Knabberartikeln<br />
und Markeneis lag im Jahr 2017 nach Angaben des BDSI<br />
bei rund 30,89 Kilogramm – mit einem Wert von rund 96,62 Euro.<br />
Damit blieb er im Zehnjahresvergleich in <strong>der</strong> Menge stabil<br />
(2007: 30,88 kg).<br />
„Zu den Trends im Süßwarenmarkt zählen Produkte mit Pflanzenproteinen,<br />
exotischen Beeren o<strong>der</strong> Gewürzen. Im Trend liegen<br />
weiterhin Süßwaren und Knabberartikel für Vegetarier o<strong>der</strong><br />
Veganer“, erklärte <strong>der</strong> Bund <strong>der</strong> Deutschen Süßwarenindustrie<br />
e.V. (BDSI) im vergangenen Jahr. Auch passgenaue Produkte für<br />
individuelle Verbraucherbedürfnisse werden im Süßwarenmarkt<br />
immer wichtiger. Hierzu gehören zuckerfreie/zuckerreduzierte<br />
beziehungsweise fett- o<strong>der</strong> salzreduzierte Süßwaren und Knabberartikel<br />
sowie Produkte in<br />
Bio-Qualität o<strong>der</strong> mit nachhaltig<br />
angebauten Rohstoffen.<br />
Auch das Angebot an verschiedenen<br />
Verpackungsgrößen<br />
wurde weiter ausgebaut, vor allem<br />
einzeln verpackte Produkte<br />
für Single-Haushalte o<strong>der</strong> für<br />
den Genuss unterwegs.<br />
Die Produktion <strong>der</strong> Hersteller<br />
blieb laut BDSI im Jahr<br />
2017 mit rund 3,8 Millionen<br />
Tonnen Süßwaren und Knabberartikeln<br />
stabil. Wertmäßig<br />
stieg die Produktion um etwa<br />
1,5 Prozent auf rund 12 Milliarden<br />
Euro. Das Inlandsangebot<br />
(= Produktion + Einfuhr<br />
– Ausfuhr) legte im Jahr 2017<br />
mengenmäßig um etwa 0,8<br />
Prozent auf knapp 2,6 Millionen<br />
Tonnen zu. Der Inlandsumsatz<br />
stieg im gleichen Zeitraum<br />
um schätzungsweise 2,0<br />
Prozent auf 8 Milliarden Euro.<br />
Export bereitet Sorge<br />
Rund die Hälfte aller produzierten Süßwaren gehen in den<br />
Export. Dieses Geschäft entwickelte sich jedoch erstmals seit<br />
Jahren im Wert leicht rückläufig. Insgesamt wurden nach Aussagen<br />
des BDSI etwa 2,1 Millionen Tonnen exportiert. Dies<br />
bedeutete gegenüber dem Vorjahr (2016) einen leichten Zuwachs<br />
von 0,3 Prozent. Der Exportumsatz sank im Jahr 2017<br />
hingegen um 1,5 Prozent auf rund 7,9 Milliarden Euro. Insbeson<strong>der</strong>e<br />
wurden weniger industrielle Vorprodukte (Kakaohalberzeugnisse<br />
und Rohmassen) produziert und exportiert.<br />
Zu den Ursachen für den Exportrückgang gehörte nach Verbandsangaben<br />
eine Abschwächung <strong>der</strong> Nachfrage im europäischen<br />
Binnenmarkt. Vor allem das für die Branche wichtige<br />
Exportgeschäft mit Großbritannien blieb in den ersten drei<br />
Quartalen des Jahres 2017 sowohl in <strong>der</strong> Menge (-6,1 %) wie<br />
auch im Wert (-5,1 %) deutlich hinter <strong>der</strong> Vorjahresentwicklung<br />
zurück. „Der Grund liegt im Kurssturz des britischen<br />
Pfundes nach <strong>der</strong> Brexit-Entscheidung“, erklärt <strong>der</strong> BDSI.<br />
Rund sieben Prozent <strong>der</strong> in Deutschland produzierten Süßwaren<br />
mit einem Exportumsatz von fast 800 Millionen Euro<br />
wurden 2017 in das Vereinigte Königreich exportiert. <br />
<strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong> 31
6 Süßwaren, Speiseeis<br />
Pro-Kopf-Verbrauch 2017<br />
(ohne Halberzeugnisse - Verän<strong>der</strong>ungen zum Vorjahr in %)<br />
Nachhaltigkeit<br />
Nachhaltigkeit ist seit langem ein zentrales<br />
Thema für die deutsche Süßwarenindustrie.<br />
Dies gilt vor allem für den für die<br />
Branche so wichtigen Rohstoff Kakao. Ziel<br />
ist es, mehr Kakao nachhaltig zu erzeugen,<br />
nicht zuletzt, um den weltweit steigenden<br />
Bedarf auch in Zukunft decken zu können.<br />
Noch vor wenigen Jahren mussten Verbraucher<br />
in Deutschland lange suchen,<br />
wenn sie Schokolade aus nachhaltig angebautem<br />
Kakao kaufen wollten. Nur drei<br />
Prozent betrug <strong>der</strong> Anteil bei <strong>der</strong> ersten Erhebung<br />
des BDSI bei seinen Mitgliedsunternehmen<br />
im Jahr 2011. Die Situation hat<br />
sich seitdem erheblich verbessert. Derzeit<br />
liegt <strong>der</strong> Anteil an nachhaltig erzeugtem<br />
Kakao in den in Deutschland verkauften<br />
Süßwaren bereits bei 45 Prozent. In seinen<br />
Zielsetzungen formuliert <strong>der</strong> Verband die<br />
Ziele, den Anteil bis 2020 auf 60 Prozent<br />
und bis zum Jahr 2025 auf 75 Prozent zu<br />
erhöhen.<br />
Eine ähnliche Entwicklung kann beim<br />
Einsatz von nachhaltig erzeugtem zertifiziertem<br />
Palmöl beobachtet werden.<br />
2013 waren 60 Prozent des eingesetzten<br />
Palmöls zertifiziert. Für 2017 lag die<br />
Quote bereits bei 89 Prozent.<br />
Grafiken: BDSI<br />
32 <strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong>
Süßwaren, Speiseeis 6<br />
Die hohen Energie- und Transportkosten, ein<br />
zunehmen<strong>der</strong> Konkurrenzdruck im harten nationalen<br />
und internationalen Wettbewerb sowie<br />
Kosten und Verfügbarkeit einiger Rohstoffe belasteten<br />
zudem zusätzlich die Bilanzen <strong>der</strong> über<br />
200 industriellen Hersteller von Süßwaren und<br />
Knabberartikeln im Geschäftsjahr 2017, wie <strong>der</strong><br />
BDSI im vergangenen Jahr erklärte. Beson<strong>der</strong>s die<br />
Preise für Butter, Mandeln, Eier und Kakaobutter<br />
befanden sich auf einem durchgehend hohen Niveau.<br />
Die Süßwarenindustrie ist in allen Regionen<br />
Deutschlands ein bedeuten<strong>der</strong> und stabiler Arbeitgeber.<br />
Die Branche stehe jedoch vor großen<br />
wirtschaftlichen Herausfor<strong>der</strong>ungen. Denn trotz<br />
<strong>der</strong> insgesamt guten wirtschaftlichen Situation sei<br />
die Ertragslage in den Betrieben seit Jahren angespannt.<br />
Nach Verbandsangaben gehören die hohen<br />
Unternehmenssteuern und <strong>der</strong> zunehmende<br />
Mangel an Berufskraftfahrern zu den zentralen<br />
Herausfor<strong>der</strong>ungen für die Unternehmen.<br />
<br />
mb<br />
Süßwarenindustrie<br />
auf einen Blick 2017<br />
Produktion Inland 3.628.109 t - 0,6 % 11,88 Mrd. EUR + 2,5 %<br />
davon Exporte 2.094.282 t + 1,0 % 8,0 Mrd. EUR - 0,2 %<br />
Exportquote 52,1 % (Menge) 61,1% (Wert)<br />
Importe gesamt 1.493.019 t + 1,5 % 5,34 Mrd. EUR - 0,1 %<br />
Importquote 39,4 % (Menge) 44,9 % (Wert)<br />
Inlandsangebot * 2.539.550 t + 1,0 % 8,05 Mrd. EUR + 3,9 %<br />
Beschäftigte 50.864<br />
* Das Inlandsangebot wird ohne Halberzeugnisse<br />
und Rohmasse errechnet.<br />
Entwicklung <strong>der</strong> Produktgruppen<br />
Schokoladewaren: Die mengenmäßige<br />
Produktion entwickelte sich laut<br />
BDSI im Jahr 2017 leicht positiv. Insgesamt<br />
wurden in Deutschland rund 1,1<br />
Millionen Tonnen produziert. Dies entspricht<br />
einem Mengenzuwachs von 1,1<br />
Prozent im Vergleich zu 2016. Im Wert<br />
stieg die Produktion um etwa 2,1 Prozent<br />
auf insgesamt 5,40 Milliarden Euro.<br />
Der Export entwickelte sich 2017 in <strong>der</strong><br />
Menge positiv (+3,1 %). Der Exportwert<br />
stieg um etwa 2,4 Prozent. Der Pro-Kopf-<br />
Verbrauch von Schokoladewaren betrug<br />
2017 schätzungsweise 9,48 kg.<br />
Feine Backwaren: Die Hersteller verzeichneten<br />
2017 ein leichtes Wachstum.<br />
In <strong>der</strong> Menge stieg die Produktion um etwa<br />
1,1 Prozent. Insgesamt wurden rund<br />
721.000 Tonnen Feine Backwaren produziert.<br />
Im Wert konnte die Produktion einen<br />
Zuwachs um 1,2 Prozent auf gut 2,0<br />
Milliarden Euro verbuchen. Das Saisongeschäft<br />
mit Herbst- und Weihnachtsgebäck<br />
lief im September und Oktober 2017<br />
aufgrund <strong>der</strong> Wetterbedingungen gut an<br />
und konnte insgesamt eine positive Entwicklung<br />
verzeichnen. Die Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Exporte blieb 2017 mit einem Rückgang<br />
von 0,4 Prozent in <strong>der</strong> Menge und<br />
1,0 Prozent im Wert hinter dem Vorjahresergebnis<br />
zurück. Der Pro-Kopf-Verbrauch<br />
von Feinen Backwaren lag im Jahr<br />
2017 bei schätzungsweise 7,52 kg.<br />
Bonbons und Zuckerwaren: Die Hersteller<br />
von Zuckerwaren verzeichneten<br />
2017 eine leicht positive Entwicklung.<br />
Die mengenmäßige Produktion stieg<br />
im Vergleich zu 2016 um 0,4 Prozent auf<br />
592.000 Tonnen, im Wert um 1,8 Prozent<br />
auf rund 1,6 Milliarden Euro. Die Entwicklung<br />
<strong>der</strong> Exporte war 2017 mit einer<br />
Zuwachsrate von 1,6 Prozent in <strong>der</strong><br />
Menge und 3,0 Prozent im Wert deutlich<br />
positiv. Der Pro-Kopf-Verbrauch von Zuckerwaren<br />
lag im Jahr 2017 bei 5,86 Kilogramm.<br />
Knabberartikel: Die Hersteller konnten<br />
die positive Entwicklung <strong>der</strong> Vorjahre<br />
fortsetzen und erneut leichte Zuwächse<br />
verzeichnen. Die Produktionsmenge<br />
stieg um 1,6 Prozent auf rund 295.000<br />
Tonnen. Im Wert konnte die Produktion<br />
ein Wachstum von 1,9 Prozent auf<br />
etwa 995 Millionen Euro verzeichnen.<br />
Die Kategorie <strong>der</strong> Salzigen Snacks gilt<br />
im deutschen Markt bereits seit Jahren<br />
als Wachstumssegment innerhalb <strong>der</strong><br />
Süßwarenbranche. Die Exporte entwickelten<br />
sich 2017 mit einer Zuwachsrate<br />
von 1,8 Prozent in <strong>der</strong> Menge und 1,5<br />
Prozent im Wert positiv. Der Pro-Kopf-<br />
Verbrauch von Knabberartikeln betrug<br />
2017 etwa 4,06 kg.<br />
Kaugummi: Mit einer Steigerung des<br />
Verkaufsvolumens um 2,9 Prozent auf<br />
619 Millionen Euro konnte nicht nur an<br />
den Erfolg <strong>der</strong> vergangenen Jahre angeknüpft,<br />
son<strong>der</strong>n dieser auch übertroffen<br />
werden.<br />
<strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong> 33
7<br />
Molkereiprodukte<br />
Milchwirtschaft 2017:<br />
Zahlen, Daten, Fakten<br />
Das Jahr 2017 verhielt sich für die Milchwirtschaft<br />
stabil und bot den Milcherzeugern<br />
wie<strong>der</strong> höhere Milchpreise, nachdem die<br />
Branche zwei Jahre zuvor deutliche Preisrückgänge<br />
hatte hinnehmen müssen. Das<br />
teilt <strong>der</strong> Milchindustrie-Verband e.V. (MIV)<br />
in seinem Jahres-Geschäftsbericht mit.<br />
Die deutschen Milcherzeuger haben im Jahr 2017 nach Angaben<br />
des MIV 32,7 Millionen Tonnen Milch an deutsche<br />
Molkereien geliefert und damit den Vorjahreswert lediglich<br />
mit einem Plus von 0,1 Prozent übertroffen. Diese fast identische<br />
Milchmenge gehe insbeson<strong>der</strong>e auf eine Steigerung<br />
<strong>der</strong> Milchproduktion im zweiten Halbjahr 2017 zurück. In <strong>der</strong><br />
EU insgesamt erhöhte sich die angelieferte Milchmenge auf<br />
knapp 155 Millionen Tonnen um 2,1 Prozent. Einen massiven<br />
Zuwachs erfuhr 2017 die Erzeugung von Biomilch (+18,7 Prozent).<br />
Damit liege ihr Anteil am Milchaufkommen nun bei 3<br />
Prozent (2016: 2,54 Prozent).<br />
Höhere Erzeugerpreise<br />
für Rohmilch<br />
Die Erzeugerpreise für Rohmilch bewegten sich 2017 kontinuierlich<br />
aufwärts. Von zunächst rund 32 Cent je kg stiegen<br />
die Basispreise für Rohmilch laut amtlicher Statistik bis auf<br />
fast 40 Cent je kg am Jahresende. Im Mittel resultiert daraus<br />
ein Preis von rund 36 Cent/kg Rohmilch (netto bei 4,0 Prozent<br />
Fett und 3,4 Prozent Eiweiß). Damit liegen die Milchpreise<br />
mehr als 9 Cent über dem Durchschnitt 2016 und<br />
deutlich über dem langjährigen Mittel. Der mittlere Preis für<br />
Biomilch lag im vergangenen Jahr bei 48 Cent bei relativ geringen<br />
Verän<strong>der</strong>ungen.<br />
Preise für<br />
Milchprodukte gestiegen<br />
Die Preise für Milchprodukte sind im Laufe von 2017 deutlich<br />
gestiegen, was höhere Auszahlungspreise für die Erzeuger<br />
ermöglicht hat. So kletterten insbeson<strong>der</strong>e die Butterpreise<br />
auf ein neues Rekordniveau. Die Butternotierungen übertrafen<br />
im Jahresdurchschnitt die Marke von fünf Euro je Kilo<br />
und erreichten damit ihren mit Abstand höchsten Stand in<br />
den vergangenen Jahrzehnten. Bereits in den Vorjahren hatte<br />
sich <strong>der</strong> Buttermarkt fester entwickelt als <strong>der</strong> Milchmarkt insgesamt,<br />
was auf verschiedene Trends zurückzuführen ist, die<br />
weltweit zu beobachten sind: So hat sich das Gesundheitsimage<br />
von Butter verbessert und <strong>der</strong> rückläufige Verbrauchstrend<br />
wurde in verschiedenen Län<strong>der</strong>n gestoppt o<strong>der</strong> von einer<br />
steigenden Entwicklung abgelöst. Außerdem ist in China<br />
ein neuer Markt für Butter und Sahne entstanden, wodurch<br />
sich das Butterangebot am Weltmarkt für die angestammten<br />
Abnehmer verringert hat. Die höheren Preise für Butter und<br />
Sahne im Rohstoffhandel haben auch die Preise für an<strong>der</strong>e<br />
fetthaltige Produkte wie Trinkmilch und Käse mit nach oben<br />
gezogen.<br />
Mehr Käse, weniger<br />
Milch exportiert<br />
Die deutschen Exporte von Milchprodukten haben sich laut<br />
ZMB (Zentrale Milchmarkt Berichterstattung GmbH) 2017<br />
unterschiedlich entwickelt. Teils konnten sie ausgeweitet<br />
werden, teils sind sie aber auch zurückgegangen. Die für den<br />
Gesamtmarkt sehr bedeutenden Käseexporte sind um 2,2<br />
Prozent gestiegen und haben sich damit wie<strong>der</strong> dynamischer<br />
entwickelt als in den Vorjahren, die seit 2014 von Stagnation<br />
geprägt gewesen waren. Stärker konnten die Ausfuhren von<br />
Magermilchpulver um 7,6 Prozent zulegen. Auch an Kondensmilch,<br />
Butterfett und Laktose wurden höhere Mengen<br />
außerhalb <strong>der</strong> Landesgrenzen abgesetzt. Bei abgepackter<br />
Milch, loser Milch, Joghurt, Butter und Kasein mussten hingegen<br />
Einbußen hingenommen werden. Das Geschäft mit<br />
Drittlän<strong>der</strong>n hat sich generell positiver entwickelt als das mit<br />
an<strong>der</strong>en EU-Län<strong>der</strong>n, das teilweise geschrumpft ist. So stiegen<br />
die Ausfuhren von Käse nach Drittlän<strong>der</strong>n um 8,5 Prozent,<br />
von Magermilchpulver um 44,5 Prozent und von Joghurt<br />
um mehr als 30 Prozent. Die Käseexporte nach Italien, dem<br />
größten Abnehmer, gingen um 4,1 Prozent zurück. Die Importe<br />
Deutschlands nahmen teilweise zu. Dies war vor allem<br />
bei loser Milch, Joghurt, Butter, Kasein und Laktose <strong>der</strong> Fall.<br />
Die Käseimporte stagnierten auf dem Vorjahresniveau.<br />
Käseproduktion<br />
leicht eingeschränkt<br />
Die Käseproduktion in Deutschland ist laut ZMB 2017 leicht<br />
geschrumpft, zumindest wenn man die Entwicklung in den<br />
ersten drei Quartalen betrachtet. Sie nahm im Schnitt um 1,4<br />
34 <strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong>
Molkereiprodukte 7<br />
Prozent ab. Dabei wurde die Herstellung von Schnittkäse<br />
leicht und die von Pasta Filata etwas stärker ausgeweitet.<br />
Die Produktion von Frischkäse war wie bereits<br />
im Vorjahr rückläufig. Der Käseabsatz im deutschen<br />
Lebensmitteleinzelhandel ist, im Gegensatz<br />
zum stetigen Wachstum in den Vorjahren, 2017 leicht<br />
geschrumpft. Nach den Erhebungen von Nielsen im<br />
Rahmen des Handelspanels gingen die Abverkäufe in<br />
den ersten zehn Monaten von 2017 im Vergleich zum<br />
Vorjahreszeitraum um 1,4 Prozent zurück. Erstmals<br />
war auch Selbstbedienungsware von einem Rückgang<br />
betroffen. Die Schnittkäsepreise waren auch 2017 erneut<br />
volatil, wobei die Preisausschläge weniger extrem<br />
waren als im Vorjahr. Von Mai bis August zogen<br />
die Preise zunächst bei hoher Exportnachfrage deutlich<br />
an und gaben anschließend wie<strong>der</strong> nach. Die<br />
durchschnittlichen Erlöse haben sich im Vergleich<br />
mit den beiden Vorjahren erholt. Die Exporte <strong>der</strong> EU<br />
nach Drittlän<strong>der</strong>n konnten weiter gesteigert werden.<br />
Der größte Absatzmarkt war 2017 die USA, gefolgt von<br />
Japan, <strong>der</strong> Schweiz und Südkorea.<br />
Konsummilchmarkt geschrumpft<br />
Der Markt für Konsummilch in Deutschland ist 2017<br />
hinsichtlich von Produktion und Absatz geschrumpft.<br />
Die Produktion ging in den ersten drei Quartalen nach<br />
den Erhebungen <strong>der</strong> BLE im Rahmen <strong>der</strong> Melde-VO<br />
Milch um 3,8 Prozent zurück. Die Abverkäufe im Lebensmitteleinzelhandel<br />
sanken nach den Erhebungen<br />
von Nielsen sogar um 5,2 Prozent, womit sich <strong>der</strong><br />
leicht rückläufige Trend aus den Vorjahren verstärkt<br />
hat. Dabei entwickelten sich Teilmärkte, wie bei Biotrinkmilch<br />
und Weidemilch, wie bereits in den Vorjahren<br />
weiter positiv. Die Exporte von Konsummilch waren<br />
ebenfalls rückläufig. Sie sanken insgesamt um <br />
Grafiken: MIV<br />
Grafik: MIV<br />
<strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong> 35
7<br />
Molkereiprodukte<br />
Milchwirtschaft auf einen Blick<br />
1990 1995 2000 2005 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016* 2017**<br />
Milchkuhbestand, Nov.<br />
(1.000)<br />
6.355 5.229 4.564 4.164 4.182 4.190 4.190 4.268 4.296 4.285 4.218 4.220<br />
Milchertrag je Kuh (kg) 4.710 5.424 6.122 6.761 7.080 7.240 7.323 7.343 7.541 7.628 7.746 7.700<br />
Kuhmilcherzeugung 31.037 28.607 28.331 28.453 29.629 30.336 30.685 31.338 32.395 32.685 32.672 32.500<br />
An Molkereien geliefert 1) 28.722 26.774 26.984 27.380 28.655 29.339 29.718 30.315 31.389 31.495 31.333 31.100<br />
Anteil an <strong>der</strong> Erzeugung (%) 92,0 93,6 95,2 96,2 96,7 96,7 96,8 96,7 96,9 96,4 95,9 95,7<br />
Fettgehalt <strong>der</strong> Milch (%) 4,09 4,25 4,22 4,17 4,16 4,13 4,13 4,12 4,08 4,09 4,12 4,10<br />
Eiweißgehalt <strong>der</strong> Milch (%) 3,34 3,40 3,41 3,42 3,42 3,41 3,41 3,41 3,41 3,42 3,43 3,43<br />
Erzeugerpreis, ab Hof bei<br />
3,7 % Fett (EUR/100 kg) 2) 31,99 28,55 30,00 27,60 30,09<br />
Erzeugerpreis, ab Hof bei<br />
4,0 % Fett (EUR/100 kg) 2) 30,83 34,83 31,99 37,51 37,58 29,29 26,73 36,00<br />
Angabe n in 1.000 t, sofern nicht an<strong>der</strong>s vermerkt. *) Vorläufig. **) Geschätzt.<br />
1)<br />
Erzeugerstandort . 2) Bei 3,4 % Eiweiß , ohne Mehrwertsteuer; 1990 nur alte Bundeslän<strong>der</strong>, ab 2013 konventionelle Milch.<br />
Quelle: ZMB, BLE, BMEL<br />
20,0 Prozent und nach Drittlän<strong>der</strong>n um 10,3 Prozent. Die Ausfuhren<br />
nach China gingen um 7,2 Prozent zurück, haben aber<br />
nach einem schwachen Start im ersten Halbjahr später wie<strong>der</strong><br />
aufgeholt. Die Preise für Trinkmilch im Einzelhandel sind im<br />
Mai und im November in zwei Schritten gestiegen, wobei im<br />
November ein größerer Preisschritt zu beobachten war.<br />
Zahl <strong>der</strong> Milchkühe rückläufig<br />
In Deutschland wurden im November 2017 laut Statistischem<br />
Bundesamt rund 4,2 Millionen Milchkühe gezählt. Das waren<br />
0,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor und <strong>der</strong> niedrigste Bestand<br />
seit 2012. Im Vergleich zu 2016 mit einer Abnahme um damals<br />
1,6 Prozent hat sich <strong>der</strong> Bestandsabbau aber verlangsamt.<br />
Weiter angehalten hat <strong>der</strong> Strukturwandel in <strong>der</strong> Milchviehhaltung.<br />
Die Zahl <strong>der</strong> Milchkuhhaltungen ging im Vergleich<br />
zu 2016 um 4,9 Prozent auf 65.782 zurück, berichtet die ZMB.<br />
Seit Mai 2017 sind 2,3 Prozent <strong>der</strong> Haltungen aufgegeben<br />
worden. Die Bestände je Halter sind damit im Schnitt erneut<br />
größer geworden. Im Schnitt standen 63,8 Kühe im Stall, im<br />
Vergleich zu rund 40 Tieren vor einem Jahrzehnt. Gestiegen<br />
ist die Anzahl <strong>der</strong> Haltungen ab 100 Kühen, während die Anzahl<br />
<strong>der</strong> kleineren Haltungen gesunken ist. Auf Bestände mit<br />
mindestens 100 Milchkühen entfallen inzwischen rund 16<br />
Prozent <strong>der</strong> Haltungen. Dort stehen knapp 53 Prozent <strong>der</strong><br />
Milchkühe in Deutschland.<br />
Die noch 2016 gestiegene Anzahl an Kuhschlachtungen reduzierte<br />
sich 2017 wie<strong>der</strong> auf das Niveau von 2015. Mit 1,24<br />
Millionen Tieren wurden sieben Prozent weniger Kühe geschlachtet<br />
als im Vorjahr.<br />
<br />
beh<br />
36 <strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong>
Kaffee<br />
8<br />
Deutscher Kaffeeverband:<br />
Marktzahlen 2017<br />
Im Jahr 2017 präsentierte sich <strong>der</strong> deutsche<br />
Kaffeemarkt weiterhin auf einem<br />
stabil hohen Niveau. Der jährliche Pro-<br />
Kopf-Konsum lag unverän<strong>der</strong>t zum Vorjahr<br />
bei 162 Litern. Mit einem jeweils zweistelligen<br />
Wachstum entwickelten sich beson<strong>der</strong>s<br />
die Segmente „Ganze Bohne“ und<br />
„X in 1“ positiv.<br />
Der deutsche Röstkaffeemarkt erzielte im Jahr 2017 im Lebensmitteleinzelhandel<br />
und Online-Vertrieb (inkl. Discounter,<br />
SB-Warenhäuser, Drogerien, lokale Röster, Spezialitätenröster,<br />
Fachgeschäfte) insgesamt ein leichtes Absatzplus von<br />
0,2 Prozent. Dabei zeigt ein Blick in die verschiedenen Segmente,<br />
dass sich vor allem die frische Einzelzubereitung von<br />
Kaffee „auf Knopfdruck“ bei den deutschen Kaffeetrinkern<br />
weiterhin wachsen<strong>der</strong> Beliebtheit erfreut, berichtet <strong>der</strong> Deutsche<br />
Kaffeeverband e.V. mit Sitz in Hamburg.<br />
Ganze Bohne wächst,<br />
Filterkaffee weiter vorn<br />
„Der Trend zur frischen, portionsweisen Kaffeezubereitung<br />
geht weiter“, erklärt Holger Preibisch, Hauptgeschäftsführer<br />
des Deutschen Kaffeeverbandes. Das Segment „Ganze Bohne“<br />
konnte im vergangenen Jahr um 12 Prozent im LEH zulegen.<br />
Ganze Bohnen, <strong>der</strong>en Marktanteil 2017 auf 26,8 Prozent<br />
stieg (24,0 Prozent in 2016), kommen vor allem in Vollautomaten<br />
und bei Siebträgern zum Einsatz. „Verbraucher bevorzugen<br />
zunehmend ganze Bohnen, die erst kurz vor dem<br />
Brühvorgang frisch gemahlen werden, und eine unkomplizierte<br />
Zubereitung“, so Preibisch. „Vollautomaten bedienen<br />
dieses Bedürfnis, ganz einfach auf Knopfdruck.“<br />
Kaffeekapseln waren im Jahr 2017 ebenfalls sehr beliebt und<br />
konnten ein Absatzplus von 4 Prozent im LEH verzeichnen.<br />
Damit lag ihr Marktanteil bei 5,8 Prozent (5,6 Prozent in 2016).<br />
Fast auf Vorjahresniveau bewegte sich mit einem Marktanteil<br />
von 8,3 Prozent das Segment <strong>der</strong> Kaffeepads (8,4 Prozent in<br />
2016), das einen leichten Rückgang hinnehmen musste. Trotz<br />
<strong>der</strong> großen Popularität <strong>der</strong> frischen Einzelzubereitung bleibt<br />
<strong>der</strong> klassische, gemahlene Filterkaffee weiterhin die Nummer<br />
1 in <strong>der</strong> Gunst <strong>der</strong> Deutschen. Auch wenn <strong>der</strong> Absatz im LEH<br />
um 4,5 Prozent zurückging, war Filterkaffee im Jahr 2017 mit<br />
einem Marktanteil von 59,1 Prozent dennoch mit Abstand das<br />
stärkste Segment im deutschen Röstkaffeemarkt, so <strong>der</strong> Deutsche<br />
Kaffeeverband.<br />
Kaffeekonsum am<br />
Arbeitsplatz nimmt zu<br />
Der Trend zur Einzelzubereitung setzte sich 2017 auch im<br />
Bereich des löslichen Kaffees fort. So konnte das Segment<br />
„X in 1“, welches Einzelportions-Mixe mit löslichem Kaffee,<br />
Milchpulver und/o<strong>der</strong> Zucker bezeichnet, zweistellig um<br />
Verän<strong>der</strong>ungen im Absatz von Röstkaffee<br />
17,5 Prozent im LEH zulegen. Auch <strong>der</strong> Absatz von purem<br />
löslichen Kaffee zeigte mit einem Anstieg von 0,4 Prozent ein<br />
leichtes Plus.<br />
Ganze Bohne<br />
Espresso /<br />
Caffè Crema<br />
12,0 %<br />
Ebenfalls positiv entwickelte sich <strong>der</strong> Gesamtkonsum von<br />
11,7 %<br />
Kaffee im Außerhausmarkt, <strong>der</strong> den Kaffee-Ausschank in Bäckereien,<br />
Cafés, Restaurants, Hotels, Coffeeshops/-bars, Kantinen,<br />
am Arbeitsplatz und im Bereich <strong>der</strong> Gemeinschaftsverpflegung<br />
umfasst. Das Wachstum lag in diesem Bereich im<br />
-4,5 %<br />
vergangenen Jahr bei rund einem Prozent. „Der zunehmende<br />
Konsum von Kaffee außer Haus lässt sich vor allem darauf<br />
zurückführen, dass <strong>der</strong> Kaffeeausschank am Arbeitsplatz<br />
Ganze Bohne<br />
klassisch<br />
Kaffepads -0,9 %<br />
Röstkaffee /<br />
Filterkaffee<br />
gemahlen<br />
Kaffeekapseln 4,0 %<br />
einen immer höheren Stellenwert einnimmt“, erklärt Holger<br />
Preibisch.<br />
th<br />
12,0 %<br />
6,0 %<br />
0,0 %<br />
-6,0 %<br />
Verän<strong>der</strong>ungen im Absatz von<br />
Röstkaffee 2016 zu 2017 in %<br />
12,0 %<br />
11,7 %<br />
Ganze Bohne Ganze Bohne <br />
Espresso / klassisch<br />
Caffè Crema<br />
-0,9 %<br />
Kaffepads<br />
-4,5 %<br />
4,0 %<br />
Röstkaffee / Kaffeekapseln<br />
Filterkaffee <br />
gemahlen<br />
<strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong> 37
9<br />
Tee<br />
Marktbericht Tee<br />
Der Trend zu Schwarzem und Grünem Tee<br />
setzt sich fort. Für 2017 konnte <strong>der</strong> Deutsche<br />
Teeverband im vergangenen Jahr Zahlen vermelden,<br />
die nahtlos an die Rekordzahlen von<br />
2016 anknüpfen.<br />
Im Durchschnitt trinkt je<strong>der</strong> Deutsche 27,5 Liter Schwarz- und<br />
Grüntee pro Jahr und damit fast genauso viel wie 2016 (28 l). 1990<br />
lag <strong>der</strong> Pro-Kopf-Konsum noch bei 22 Litern. „Die genannten Zahlen<br />
beziehen sich auf den Tee im eigentlichen Sinne (Camellia sinensis).<br />
Hierunter fallen Schwarzer Tee sowie Grüner Tee“, erklärte<br />
<strong>der</strong> Deutsche Teeverband e.V. mit Sitz in Hamburg. Europaweit<br />
liegt <strong>der</strong> deutsche Konsum damit eher im hinteren Mittelfeld. Kein<br />
Klischee ist es, dass die Ostfriesen den deutschen Durchschnitt gewaltig<br />
nach oben ziehen: Rund 300 Liter werden hier jährlich pro<br />
Kopf konsumiert.<br />
Insgesamt ist in Deutschland Schwarzer Tee dabei unverän<strong>der</strong>t<br />
<strong>der</strong> Liebling <strong>der</strong> Teetrinker und konnte im Vergleich zum Vorjahr<br />
sogar wie<strong>der</strong> etwas zulegen. Das Verhältnis <strong>der</strong> Marktanteile von<br />
Schwarz- zu Grüntee beträgt 73:27, während es sich 2016 noch auf<br />
72:28 belief. Unverän<strong>der</strong>t sind die Vorlieben <strong>der</strong> Konsumenten<br />
beim Einkauf, wenn es um die Entscheidung loser Tee o<strong>der</strong> Teebeutel<br />
geht: Der Teebeutel behält seinen Anteil von 40 Prozent am<br />
Markt, loser Tee bleibt mit einem Anteil von 60 Prozent aber weiterhin<br />
die gefragtere Variante.<br />
heißt, in ihren definierten Blatt-Größen. In Tee-Beuteln werden<br />
kleinere Blattgrade verwendet, da sich die Tee-Inhaltsstoffe hieraus<br />
beson<strong>der</strong>s schnell lösen und in den Aufguss übergehen. Der<br />
Teebeutel bietet so eine genau dosierte Portion für eine zügige Zubereitung.<br />
Je größer <strong>der</strong> Blattgrad, umso kleiner ist die Oberfläche<br />
im Vergleich zum Volumen. Loser Tee benötigt also mehr Zeit, um<br />
sich voll zu entfalten, bietet Teetrinkern aber mehr Raum für eigene<br />
Zusammenstellungen o<strong>der</strong> individuelle Zubereitungsarten.<br />
Einen deutlich positiven Trend gibt es bei Bio-Tee: Teetrinker in<br />
Deutschland genießen immer mehr Tee aus kontrolliert biologischem<br />
Anbau. Der Anteil von Bio-Tee am Gesamtverbrauch stieg<br />
erneut um knapp zwei Prozentpunkte auf insgesamt 9,4 Prozent.<br />
Tatsächlich ist <strong>der</strong> Anteil nach Verbandsangaben sogar noch höher,<br />
denn auch konventionelle Mischungen enthalten häufig Anteile<br />
an Bio-Tee, ohne als Bio ausgezeichnet zu sein.<br />
Gekauft wird <strong>der</strong> Tee im klassischen Lebensmitteleinzelhandel beziehungsweise<br />
beim Discounter: Mit 51,5 Prozent ist dies weiterhin<br />
<strong>der</strong> stärkste Vertriebsweg. 18 Prozent <strong>der</strong> Kunden kaufen ihren<br />
Lieblingstee im Teefachgeschäft. 5,2 Prozent des Tees in Deutschland<br />
wird über Großverbraucher und die Gastronomie vertrieben.<br />
„Tee ist gefragter denn je: Aktuell beson<strong>der</strong>s in Form von Getränken<br />
mit Tee, die gerade <strong>der</strong> jungen Szene auf <strong>der</strong> Suche nach dem<br />
heißesten Trend Erfrischung bietet“, beschreibt Maximilian Wittig,<br />
Geschäftsführer des Teeverbandes, die Entwicklung.<br />
Beutel o<strong>der</strong> lose Ware ?<br />
Tee-Spezialitäten für losen Tee und Aufgussbeutel stammen aus<br />
<strong>der</strong> gleichen Pflückung, enthalten die gleichen Inhaltsstoffe bei<br />
gleicher Qualität, unterscheiden sich aber in den Blattgraden, das<br />
Internationaler Markt<br />
Insgesamt wurden 2017 53.544 Tonnen Tee importiert – aus insgesamt<br />
63 Län<strong>der</strong>n. Über die Hälfte <strong>der</strong> Tee-Importe kam aus Indien<br />
und China zu uns. Zum zweiten Mal in Folge wurde mehr indischer<br />
Tee (insgesamt 14.517 t) nach Deutschland importiert als<br />
Tee aus China. Jeweils etwas weniger als 14 Prozent <strong>der</strong> deutschen<br />
Tee-Importe stammen aus Afrika und Sri Lanka.<br />
Auch 2017 dominierten die fünf führenden Erzeugerlän<strong>der</strong> China,<br />
Indien, Kenia, Sri Lanka und Indonesien den weltweiten Teemarkt,<br />
in dem sie zusammen für rund 80 Prozent <strong>der</strong> Produktion<br />
sorgten. Beim Tee-Export präsentierte sich Kenia erneut als die<br />
weltweit führende Nation. 402.883 Tonnen Tee verkaufte das afrikanische<br />
Land 2017 auf den Weltmarkt. Weltweit größter Teeproduzent<br />
bleibt unterdessen China (2.550.000 t), allerdings wird<br />
hier <strong>der</strong> Großteil für den heimischen Markt angebaut und „nur“<br />
355.000 Tonnen gelangen in den Export. Mit <strong>der</strong> Rekord-Teeproduktion<br />
von knapp 5,7 Millionen Tonnen erzielte die globale Teeherstellung<br />
ein Wachstum von rund vier Prozent gegenüber dem<br />
Vorjahr. <br />
mb<br />
38 <strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong>
Tee 9<br />
<strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong> 39
9 Tee<br />
Marktbericht Kräuter- und<br />
Früchtetees<br />
Die Deutschen lieben ihren Kräuter- und<br />
Früchtetee - egal ob heiß als Wärmespen<strong>der</strong><br />
o<strong>der</strong> eisgekühlt als Durstlöscher. Insgesamt<br />
tranken die Deutschen 2017 rund 16,4 Milliarden<br />
Tassen.<br />
Über 40 Liter Kräuter- und Früchtetee trinken die Deutschen<br />
pro Jahr. Wie die Zahlen, die die Wirtschaftsvereinigung<br />
Kräuter- und Früchtetees (WKF) im vergangenen Jahr vorlegte,<br />
zeigen, bleibt <strong>der</strong> Verbrauch mit 39.484 Tonnen auf einem<br />
hohen Niveau. Mit 51,3 Prozent greifen mehr als die Hälfte<br />
<strong>der</strong> Deutschen am liebsten zu Tee-Mischungen - Tendenz<br />
steigend. Kräuter- und Früchtetees aus biologischem Anbau<br />
sind mit 0,3 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr weiter-<br />
Trends 2018/<strong>2019</strong><br />
„Schon seit einiger Zeit als Stargast in<br />
<strong>der</strong> Koch- und Food-Szene bekannt<br />
und beliebt, präsentiert sich Kurkuma<br />
prominent auf Platz eins <strong>der</strong><br />
Trends für die Herbst-/Wintersaison<br />
2018/<strong>2019</strong>“, erklärt die WKF. Nun ist<br />
die würzig-scharfe Wurzel, auch als<br />
Gelber Ingwer bekannt, im Kräutertee-Segment<br />
angekommen.<br />
Der Ingwer selbst hat sich schon<br />
längst unter den Spitzenreitern etabliert<br />
und wird nach Einschätzung des<br />
WKF auch künftig einen Spitzenplatz<br />
verteidigen. Mit seiner frischen Zitrusschärfe<br />
zählt Ingwer mittlerweile<br />
zu den gängigen Zutaten bei Kräutertees<br />
o<strong>der</strong> Chais.<br />
Grafik: Deutscher Teeverband<br />
„Gesellschaftliche Trends wie Clean<br />
Eating und Work-Life-Balance steigern<br />
aktuell den Wunsch nach kräftigen,<br />
aber puristischen Kreationen<br />
aus Kräutern, wobei meist ein Kraut<br />
geschmacklich beson<strong>der</strong>s im Vor<strong>der</strong>grund<br />
steht“, erklärt Dr. Monika<br />
Beutgen, Geschäftsführerin <strong>der</strong> WKF.<br />
„Als Gegensatz dazu sind aber auch<br />
die sogenannten Wintertees reich an<br />
jahreszeit-typischen Gewürzen, wie<br />
Zimt, Nelke, Kardamom und Schokolade,<br />
absolut im Trend.“ Unter den<br />
Puristen <strong>der</strong> Kräutertee-Liebhaber<br />
bleibt die Minze ein Dauerbrenner<br />
und auch die Zitrusnoten sind heiß<br />
begehrt.<br />
Bereits 2017 unter den Top Ten steigt<br />
<strong>der</strong> Klassiker Fenchel-Anis-Kümmel<br />
eindrucksvolle fünf Plätze nach vorn.<br />
Auch die süßen Kuchenkreationen,<br />
die die Teetrinker mit diversen Gebäcknoten<br />
überzeugen, haben in <strong>der</strong><br />
aktuellen Saison weiter viele Fans.<br />
40 <strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong>
Tee 9<br />
hin leicht gestiegen und belaufen sich nun<br />
auf 6,5 Prozent.<br />
„Der beliebteste Kräuter- und Früchtetee<br />
ist in Deutschland nach wie vor <strong>der</strong> Pfefferminztee“,<br />
erklärt Kyra Schaper, Pressereferentin<br />
beim WKF. Greifen die Teetrinker bei<br />
Schwarz- und Grüntee hauptsächlich zur losen<br />
Ware, ist das Verhalten bei den Kräuterund<br />
Früchtetees gänzlich an<strong>der</strong>s: 90 Prozent<br />
des zubereiteten Tees stammt aus dem Teebeutel.<br />
So bunt wie die Farben des Regenbogens, so<br />
zahlreich sind die Geschmacksrichtungen bei<br />
Kräuter- und Früchtetees. Sie lassen sich aus<br />
rund 400 unterschiedlichen Pflanzen- und Pflanzenteilen<br />
aufgießen. Bei den Tees setzen die Verbraucher<br />
auf Natürlichkeit. Um 4,1 Prozent zum<br />
Vorjahr stieg die Nachfrage <strong>der</strong> Deutschen nach<br />
nicht aromatisierten Mischungen auf 19,2 Prozent.<br />
Bei den sogenannten Monosorten bleiben<br />
die Deutschen den Klassikern treu. Mit starken<br />
13,9 Prozent Marktanteil bleibt die Pfefferminze<br />
auf <strong>der</strong> Poleposition. Erst mit leichtem Abstand<br />
folgt <strong>der</strong> Fenchel mit 10,9 Prozent, die Kamille<br />
bleibt auch in diesem Jahr mit 10,3 Prozent<br />
auf dem dritten Platz.<br />
Die Zeiten, in denen die Verbraucher<br />
zwischen drei Sorten wählen mussten,<br />
sind jedoch längst vorbei. Superfoods<br />
wie Moringa und Ingwer,<br />
ausdrucksstarke Gewürztees<br />
o<strong>der</strong> goldfarbene nach<br />
Sommer schmeckende Kreationen<br />
mit Pfirsich, Mango o<strong>der</strong><br />
Zitrusfrucht - die Auswahl im<br />
Kräuter- und Früchtetee-Segment<br />
ist mittlerweile riesig und<br />
wird ständig erweitert.<br />
Der „Verlierer des Jahres“ war<br />
<strong>der</strong> in Deutschland sehr beliebte<br />
Rooibostee, <strong>der</strong> seinen Ursprung<br />
in Südamerika hat und auch nur<br />
dort angebaut wird. Bereits in den<br />
vergangenen Jahren herrschte in den<br />
Anbaugebieten extreme Dürre. Die damit<br />
verbundenen Ernteausfälle ließen den Rooibos-Absatz<br />
2017 erneut um 19 Prozent sinken,<br />
wie die WKF mit Sitz in Hamburg mitteilte.<br />
<br />
mb<br />
<strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong> 41
10 Wasser<br />
Mineralwasser-Markt 2017<br />
Der Absatz von natürlichem Mineralwasser<br />
und Heilwasser war nach Angaben des Verbandes<br />
Deutscher Mineralbrunnen e.V. im<br />
Jahr 2017 mit 11,1 Milliarden Litern gegenüber<br />
dem Vorjahr (11,3 Mrd. Liter) leicht<br />
rückläufig und fiel gegenüber 2016 damit<br />
um 2,1 Prozent geringer aus. Der Gesamtabsatz<br />
<strong>der</strong> Branche, <strong>der</strong> sich aus Mineralwasser,<br />
Heilwasser sowie Mineralbrunnen-Erfrischungsgetränken<br />
berechnet, belief sich<br />
2017 auf insgesamt 14,5 Milliarden Liter,<br />
was einem Rückgang von 1,8 Prozent gegenüber<br />
2016 entspricht (14,75 Mrd. Liter).<br />
Der Pro-Kopf-Verbrauch von Mineral- und Heilwasser betrug im<br />
Jahr 2017 laut Zahlen des Verbandes Deutscher Mineralbrunnen<br />
(VDM) 144,3 Liter, 2016 hatte er noch 148,2 Liter betragen. Dennoch<br />
konnte die Branche ihren Umsatz von 3,39 Millionen Euro<br />
auf 3,44 Millionen Euro geringfügig – um 1,3 Prozent – steigern.<br />
Die beliebteste Mineralwasser-Sorte des Jahres 2017 war den<br />
VDM-Zahlen zufolge mit einem Anteil am Gesamtabsatz von<br />
44 Prozent Mineralwasser mit wenig Kohlensäure. Hier lag<br />
<strong>der</strong> Absatz bei knapp 5 Milliarden Litern, gefolgt vom klassischen<br />
Sprudel mit einer Abfüllmenge von 4,1 Milliarden<br />
Litern (Anteil am Gesamtabsatz: 36,8 %). Den größten Zuwachs<br />
mit einem Absatz von 1,9 Milliarden Litern und einem<br />
Plus von 4,3 Prozent verzeichnete Mineralwasser ohne Kohlensäure.<br />
Einen deutlichen Rückgang von 4,1 Prozent musste<br />
laut VDM das Heilwasser bei einem Abfüllvolumen von 79<br />
Millionen Litern hinnehmen.<br />
Neben Mineral- und Heilwasser füllten die deutschen Mineralbrunnen<br />
im Jahr 2017 insgesamt 3,4 Milliarden Liter<br />
Erfrischungsgetränke ab und damit 1 Prozent weniger als<br />
noch 2016 (3,43 Milliarden Liter), so <strong>der</strong> VDM. Hierzu zählen<br />
Schorlen, Limonaden, Brausen und Wellnessgetränke auf<br />
Mineralwasser-Basis.<br />
beh<br />
42 <strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong>
Wasser10<br />
Wirtschaftliche Eckdaten<br />
Jahr 2017 VÄ 2016<br />
Betriebe 193 193<br />
Absatz Branche gesamt 14.480,2 Mio l - 1,8 % 14.747 ,0 Mio. l<br />
Umsatz Branche gesamt 3.444,0 Mio. € + 1,3 % 3.399, 7 Mio. €<br />
Absatz Mineral- und Heilwasser 11.079,3 Mio. l - 2,1 % 11.312,0 Mio. l<br />
Absatz Wassersorten:<br />
• Mineralwasser mit C0 2<br />
(36,8 %) 4.077,4 Mio. l -4,4 % 4.265,4 Mio. l<br />
• Mineralwasser wenig C0 2<br />
(44,0 %) 4.872,5 Mio. l -2 ,3 % 4.987,2 Mio. l<br />
• Mineralwasser ohne C0 2<br />
(16,9 %) 1.868, 7 Mio. l + 4,3% 1.791,3 Mio. l<br />
• Mineralwasser mit Aroma (- 1,6 %) 182,0 Mio. l -2 ,1 % 185,9 Mio. t<br />
• Heilwasser (0,7 %) 78,8 Mio. l -4 ,1 % 82,2 Mio. l<br />
Absatz Mineralbrunnen-Erfrischungsgetränke 3.400 ,9 Mio. l - 1,0 % 3.435 ,0 Mio. l<br />
Pro-Kopf-Verbrauch: 185,4 l 189,8 l<br />
• Mineral- und Heilwasser 144,31 148,21<br />
• Mineralbrunnen-Erfrischungsgetränke 41,1 l 41,6 l<br />
Anteile Verpackungen:<br />
• Glas-Mehrweg 23,8% 23,4 %<br />
• PET-Mehrweg 19,3% 19,3 %<br />
• PETCYC LE/Rücklauf 8,8% 8,9%<br />
• PET-Einweg 47,6% 47,9%<br />
• Sonstige 0,5% 0,5%<br />
Import Mineralwasser 1.201,0 Mio. l* -5 ,9 % 1.271 ,8 Mio. l<br />
Export Mineralwasser 349,0 Mio. I* - 1,9 % 355,7 Mio. l<br />
* Vorläufige Daten des Statistischen Bundesamtes<br />
<strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong> 43
11 Saft<br />
Fruchtsaft:<br />
Marktzahlen 2017<br />
Der Verband <strong>der</strong> deutschen Fruchtsaft-<br />
Industrie e.V. zieht eine insgesamt positive<br />
Bilanz für das Geschäftsjahr 2017. Trotz<br />
einer witterungsbedingten, leicht rückläufigen<br />
Produktionsmenge von 3,98 Milliarden<br />
Litern konnte die deutsche Fruchtsaft-<br />
Industrie den Branchenumsatz mit 3,54 Milliarden<br />
Euro in etwa halten. Der deutsche<br />
Pro-Kopf-Konsum von Fruchtsaft und -nektar<br />
ist mit 32 Litern weltweit Spitze, wenn<br />
dieser auch leicht hinter den beiden Vorjahren<br />
(2016 und 2015: 33 Liter) zurückliegt.<br />
Während die Nachfrage nach klassischen Fruchtsäften und<br />
-nektaren aufgrund <strong>der</strong> steigenden Preise leicht rückläufig<br />
ist, bauen Smoothies und hochwertige Direktsäfte dem VdF<br />
zufolge ihre Marktanteile kontinuierlich aus. Der beliebteste<br />
Fruchtsaft <strong>der</strong> Deutschen ist den VdF-Zahlen zufolge <strong>der</strong> Apfelsaft<br />
mit einem Pro-Kopf-Konsum von 7,6 Litern.<br />
Es folgen auf den weiteren Plätzen Orangensaft mit 7,4 Litern,<br />
mit deutlichem Abstand Multivitaminfruchtsaft (4,1 Liter) sowie<br />
Trauben- (1,2 Liter) und Ananassaft (0,4 Liter).<br />
Zunehmen<strong>der</strong> Beliebtheit erfreuen sich laut VdF seit einigen<br />
Jahren auch Gemüsesäfte und -nektare, die <strong>der</strong>zeit mit einem<br />
Pro-Kopf-Konsum von 1,8 Litern in <strong>der</strong> Rangliste stehen.<br />
44 <strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong>
Saft11<br />
Das Naturprodukt Saft sei seit jeher von <strong>der</strong> Witterung<br />
abhängig, so min<strong>der</strong>ten starke Nachtfröste im April<br />
2017 die heimische Apfelernte und damit den Kelterertrag<br />
um bis zu 65 Prozent, bilanziert <strong>der</strong> VdF. Durch den<br />
Kälteeinbruch nahmen vor allem in den traditionellen<br />
Streuobstgebieten Baden-Württembergs die Apfelblüten<br />
großen Schaden und sorgten für die niedrigste Apfelernte<br />
seit 1991. Insgesamt konnten nur 310.000 Tonnen<br />
Äpfel zu 243 Millionen Litern Apfelsaft gekeltert<br />
werden. Neben <strong>der</strong> Witterung beeinflusste auch die<br />
Alternanz, die sich abwechselnden guten und schwachen<br />
Erntejahre, die Erntemenge zusätzlich.<br />
Positiv beurteilt <strong>der</strong> VdF die Entwicklung des brancheneigenen<br />
Glas-Mehrwegsystems. Zum zweiten<br />
Mal in Folge weist das System Wachstumsraten<br />
auf und liegt nun bei einem Marktanteil von<br />
10 Prozent. Mit <strong>der</strong> Verpackung „Glas“ können die<br />
Fruchtsaft-Hersteller den speziellen Verbraucherwünschen<br />
in Richtung Natürlichkeit und Nachhaltigkeit<br />
nachkommen.<br />
beh<br />
Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von 32,2 Litern zeigte sich <strong>der</strong> Fruchtsaft-Konsum<br />
<strong>der</strong> Bundesbürger 2017 im Vergleich zun den beiden Vorjahren<br />
leicht rückläufig.<br />
2017 rangierte <strong>der</strong> Apfelsaft in <strong>der</strong> Liste <strong>der</strong> beliebtesten Fruchtsäfte<br />
auf Platz 1, knapp dahinter folgten Orangensäfte.<br />
<strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong> 45
12 Bier<br />
Biermarkt 2017:<br />
Konsum und Absatz<br />
Im Jahr 2017 setzten die in Deutschland ansässigen<br />
Brauereien und Bierlager insgesamt<br />
rund 94 Millionen Hektoliter Bier ab. Damit<br />
sank <strong>der</strong> Bierabsatz gegenüber 2016 um 2,5<br />
Prozent beziehungsweise 2,4 Millionen Hektoliter.<br />
Steigende Absatzzahlen verzeichnen<br />
dagegen die Segmente <strong>der</strong> alkoholfreien<br />
Biere sowie die <strong>der</strong> Craftbiere.<br />
Nachdem sich <strong>der</strong> deutsche Biermarkt in den vergangenen<br />
Jahren relativ stabil gezeigt hatte, mussten die Brauer 2017<br />
erstmals wie<strong>der</strong> einen leichten Absatzrückgang verbuchen.<br />
Die deutschen Brauereien haben 2017 nach Angaben des<br />
Deutschen Brauer-Bundes (DBB) und des Statistischen Bundesamtes<br />
(Destatis) insgesamt rund 94 Millionen Hektoliter<br />
Bier abgesetzt. Damit sei das Ergebnis von 2016 in Höhe von<br />
96 Millionen Hektolitern nicht erreicht worden, heißt es. Mit<br />
101,2 Litern war auch <strong>der</strong> Pro-Kopf-Verbrauch <strong>der</strong> Bundesbürger<br />
im Vergleich zu den Vorjahren rückläufig.<br />
Das regenreiche Jahr 2017 mit einem durchwachsenen Sommer<br />
habe den Brauern dem DBB zufolge einen Strich durch<br />
die Rechnung gemacht. Gerade die zweite Jahreshälfte werde<br />
als beson<strong>der</strong>s verregnet in die Wetterchronik eingehen.<br />
Biergarten-Besuche fielen oftmals ins Wasser. Hinzu komme,<br />
dass <strong>der</strong> Export deutscher Biere gerade nach Übersee, <strong>der</strong> in<br />
den letzten Jahren wichtige Impulse gesetzt hatte, 2017 ebenfalls<br />
rückläufig war.<br />
Pils bleibt am beliebtesten<br />
Bei den Biersorten verzeichnen weiterhin die regionalen wie<br />
traditionellen Bierspezialitäten wie Keller-, Land- und Zwickelbiere<br />
und das Helle die größten Zuwächse. Die beliebteste<br />
Biersorte <strong>der</strong> Deutschen bleibt aber mit einem Marktanteil<br />
von weithin über 50 Prozent das Pils. Dahinter folgen die Sorten<br />
Weizen und Export mit jeweils rund acht Prozent. Biermischungen<br />
– Bier gemischt mit Limonade, Cola, Fruchtsäften<br />
und an<strong>der</strong>en alkoholfreien Zusätzen – machten 2017 mit 4,0<br />
Millionen Hektolitern 4,2 Prozent des gesamten Bierabsatzes<br />
aus, heißt es. Gegenüber dem Jahr 2016 seien in diesem Segment<br />
1,2 Prozent weniger abgesetzt worden.<br />
„Der Biermarkt in Deutschland wird trotz einer fortschreitenden<br />
Konsolidierung immer vielfältiger. Neu gegründete wie<br />
traditionelle Brauereien bringen immer neue, interessante<br />
Biere auf den Markt“, so Holger Eichele, Hauptgeschäftsführer<br />
des DBB. Nach Schätzungen des DBB werden in Deutschland<br />
Foto: Verband Deutscher Mineralbrunnen<br />
46 <strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong>
Bier12<br />
mittlerweile mehr als 6.000 verschiedene Biermarken<br />
angeboten. Die Vielfalt <strong>der</strong> Biere werde Eichele zufolge<br />
in den kommenden Jahren weiter zunehmen, auch<br />
dank <strong>der</strong> Craftbier-Bewegung.<br />
Absatz alkoholfreier Biere steigt<br />
Alkoholfreie Biere stehen bei den Konsumenten laut<br />
Statistischem Bundesamt hoch im Kurs und erreichen<br />
in Deutschland mittlerweile einen Marktanteil<br />
von über 6 Prozent – Tendenz weiter steigend. Beson<strong>der</strong>s<br />
alkoholfreie Biermischgetränke wie Radler alkoholfrei<br />
hätten 2017 deutlich zulegen können. Allein<br />
von den alkoholfreien Pils- und Weizenbieren gebe<br />
es auf dem deutschen Markt aktuell mehrere hun<strong>der</strong>t<br />
Marken. Immer öfter werden auch Kölsch und sogar<br />
Craft-Stile wie India Pale Ale (IPA) alkoholfrei angeboten.<br />
Nahezu je<strong>der</strong> 15. in Deutschland gebraute Liter<br />
Bier ist den Angaben zufolge alkoholfrei.<br />
Nach wie vor dominierten bei Bier umweltfreundliche<br />
Glas-Mehrwegflaschen, <strong>der</strong>en Anteil gegenwärtig bei<br />
rund 80 Prozent liege. In dieser Zahl sei <strong>der</strong> Anteil von<br />
Mehrwegfässern, die in <strong>der</strong> Gastronomie eingesetzt<br />
werden, nicht enthalten. Die Dose komme im Handel<br />
bei Bier auf nur 5 Prozent, die PET- Flasche auf knapp<br />
10 Prozent Marktanteil.<br />
Zahl deutscher<br />
Brauereien nimmt weiter zu<br />
Die Zahl <strong>der</strong> Brauereien in Deutschland ist nach Angaben<br />
des DBB unter Berufung auf Daten des Statistischen<br />
Bundesamtes auch 2017 weiter angestiegen.<br />
Danach wurden 2017 bundesweit 1.492 Braustätten<br />
betrieben, 82 Betriebe mehr als 2016 und über 150<br />
mehr als noch vor fünf Jahren. Den stärksten Zuwachs<br />
habe Bayern mit 18 neuen Brauereien verzeichnet,<br />
gefolgt von Hessen und Nie<strong>der</strong>sachsen sowie Bremen<br />
mit jeweils zehn zusätzlichen Betrieben. Im Fünf-<br />
Jahres-Trend liege allerdings Berlin weiterhin an <strong>der</strong><br />
Spitze: In <strong>der</strong> Hauptstadtregion Berlin-Brandenburg<br />
entstanden seit 2012 laut Statistik 26 neue Brauereien.<br />
Gerade dort wachse die Craftbier-Szene seit Jahren<br />
deutlich. Aus Sicht des Spitzenverbandes <strong>der</strong> deutschen<br />
Brauwirtschaft dürfte <strong>der</strong> Brauerei-Boom gerade<br />
in den deutschen Ballungszentren weiter anhalten.<br />
<br />
beh<br />
<strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong> 47
Verbände<br />
Verbände <strong>der</strong><br />
<strong>Lebensmittelwirtschaft</strong><br />
A<br />
AöL - Assoziation ökologischer<br />
Lebensmittelmittelhersteller<br />
e.V.<br />
Untere Ba<strong>der</strong>sgasse 8<br />
97769 Bad Brückenau<br />
Tel.: 09741 - 93 87 33-0<br />
www.aoel.org<br />
B<br />
BdS - Bundesverband <strong>der</strong><br />
Systemgastronomie e.V.<br />
Wilhelm-Wagenfeld-Straße 20<br />
80807 München<br />
Tel.: 089 - 306 58 79-0<br />
www.bundesverband-systemgastronomie.de<br />
BDSI - Bundesverband<br />
<strong>der</strong> Deutschen<br />
Süßwarenindustrie e.V.<br />
Schumannstraße 4-6<br />
53113 Bonn<br />
Tel.: 0228 - 260 07-0<br />
www.bdsi.de<br />
BGA - Bundesverband<br />
Großhandel, Außenhandel,<br />
Dienstleistungen e.V.<br />
Am Weidendamm 1A<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 - 590 09 95-0<br />
www.bga.de<br />
BLE - Bundesanstalt<br />
für Landwirtschaft<br />
und Ernährung<br />
Deichmanns Aue 29<br />
53179 Bonn<br />
Tel.: 0228 - 68 45-0<br />
www.ble.de<br />
BLL - Bund für<br />
Lebensmittelrecht und<br />
Lebensmittelkunde e.V.<br />
Claire-Waldoff-Straße 7<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 - 20 61 43-0<br />
www.bll.de<br />
BME - Bundesverband<br />
Materialwirtschaft,<br />
Einkauf und Logistik e.V.<br />
Frankfurter Straße 27<br />
D-65760 Eschborn<br />
Tel.: 06196 - 58 28-0<br />
www.bme.de<br />
BNN - Bundesverband<br />
Naturkost Naturwaren e.V.<br />
Michaelkirchstraße 17-18<br />
10179 Berlin<br />
Tel.: 030 - 847 12 24-44<br />
www.n-bnn.de<br />
BÖLW - Bund Ökologische<br />
<strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> e.V.<br />
Marienstraße 19-20<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 - 284 82-300<br />
www.boelw.de<br />
BOGK - Bundesverband <strong>der</strong><br />
obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden<br />
Industrie e.V.<br />
Von-<strong>der</strong>-Heydt-Straße 9<br />
53177 Bonn<br />
Tel.: 0228 - 932 91-0<br />
www.bogk.org<br />
BSI - Bundesverband<br />
<strong>der</strong> Deutschen Spirituosen-<br />
Industrie und -Importeure e.V.<br />
Urstadtstraße 2<br />
53129 Bonn<br />
Tel.: 0228 - 539 94-0<br />
www.spirituosen-verband.de<br />
BVDF - Bundesverband<br />
<strong>der</strong> Deutschen<br />
Fleischwarenindustrie e.V.<br />
Adenauerallee 118<br />
53113 Bonn<br />
Tel: 0228 - 267 25-0<br />
www.bvdf.de<br />
BVE -<br />
Bundesvereinigung<br />
<strong>der</strong> Deutschen<br />
Ernährungsindustrie e.V.<br />
Claire-Waldoff-Straße 7<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 - 20 07 86-0<br />
www.bve-online.de<br />
BVEO -<br />
Bundesvereinigung <strong>der</strong><br />
Erzeugerorganisationen<br />
Obst und Gemüse e.V.<br />
Pariser Platz 3<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 - 20 64 14 98-0<br />
www.bveo.de<br />
BVL - Bundesvereinigung<br />
Logistik e.V.<br />
Schlachte 31<br />
28195 Bremen<br />
Tel.: 0421 - 173 84-0<br />
www.bvl.de<br />
BVLH - Bundesverband<br />
des Deutschen<br />
Lebensmittelhandels e.V.<br />
Am Weidendamm 1A<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 - 72 62 50-80<br />
www.bvlh.net<br />
BWSI - Bundesverband<br />
Wein und Spirituosen<br />
International e.V.<br />
Sonnenberger Str. 46<br />
65193 Wiesbaden<br />
Tel.: 0611 - 52 10 33<br />
www.wein-spirituosenverband.de<br />
Bundesmarktverband<br />
<strong>der</strong> Fischwirtschaft e.V.<br />
Große Elbstraße 133<br />
22767 Hamburg<br />
Tel.: 040 - 38 59 31<br />
www.bundesmarktverband-fisch.de<br />
Bundesverband<br />
<strong>der</strong> deutschen<br />
Fischindustrie und<br />
des Fischgroßhandels e.V.<br />
Große Elbstraße 133<br />
22767 Hamburg<br />
Tel.: 040 - 38 18 11<br />
www.fischverband.de<br />
Bundesverband des<br />
Deutschen Getränkefachgroßhandels<br />
e.V.<br />
Monschauer Straße 7<br />
40549 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 - 68 39 38<br />
www.bv-gfgh.de<br />
Bundesverband<br />
<strong>der</strong> Deutschen Weinkellereien<br />
und des Weinfachhandels e.V.<br />
Herzogenbuscher Straße 12<br />
54292 Trier<br />
Tel.: 0651 - 977 79 50<br />
www.bundesverbandweinkellereien.de<br />
Bundesverband<br />
Güterkraftverkehr Logistik<br />
und Entsorgung e.V.<br />
Breitenbachstraße 1<br />
60487 Frankfurt am Main<br />
Tel.: 069 - 79 19-0<br />
www.bgl-ev.de<br />
48 <strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong>
Verbände<br />
D<br />
DBV - Deutscher<br />
Bauernverband e.V.<br />
Claire-Waldoff-Straße 7<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 - 319 04-0<br />
www.bauernverband.de<br />
DEHOGA -<br />
Deutscher Hotel- und<br />
Gaststättenverband e.V.<br />
Am Weidendamm 1A<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 -72 62 52-0<br />
www.dehoga-bundesverband.de<br />
DFV - Deutscher<br />
Fleischer-Verband e.V.<br />
Kennedyallee 53<br />
60596 Frankfurt am Main<br />
Tel.: 069 - 633 02-0<br />
www.fleischerhandwerk.de<br />
DGE - Deutsche Gesellschaft<br />
für Ernährung e.V.<br />
Godesberger Allee 18<br />
53175 Bonn<br />
Tel.: 0228 - 37 76-600<br />
www.dge.de<br />
DIL - Deutsches Institut für<br />
Lebensmitteltechnik e.V.<br />
Prof.-von-Klitzing-Straße 7<br />
49610 Quakenbrück<br />
Tel.: 05431 - 183-0<br />
www.dil-ev.de<br />
DKHV - Deutscher<br />
Kartoffelhandelsverband e.V.<br />
Schumannstraße 5<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 - 66 40 68 51/52<br />
www.dkhv.org<br />
DLG - Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft<br />
e.V.<br />
Eschborner Landstraße 122<br />
60489 Frankfurt am Main<br />
Tel.: 069 - 247 88-0<br />
www.dlg.org<br />
dti - Deutsches<br />
Tiefkühlinstitut e.V.<br />
Reinhardtstraße 46<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 - 280 93 62-0<br />
www.tiefkuehlkost.de<br />
Der Backzutatenverband e.V.<br />
Neustädtische Kirchstraße 7A<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 - 680 72 23-10<br />
www.backzutatenverband.de<br />
Deutscher Brauer-Bund e.V.<br />
Neustädtische Kirchstraße 7A<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 - 20 91 67-0<br />
www.brauer-bund.de<br />
Deutscher<br />
Fruchthandelsverband e.V.<br />
Bergweg 6<br />
53225 Bonn<br />
Tel.: 0228 - 911 45-0<br />
www.dfhv.de<br />
Deutscher Hopfenwirtschaftsverband<br />
e.V.<br />
Türltorstraße 4<br />
85276 Pfaffenhofen/Ilm<br />
Tel.: 08441 - 60 35<br />
www.hopfen.de<br />
Deutscher Imkerbund e.V.<br />
Villiper Hauptstraße 3<br />
53343 Wachtberg<br />
Tel.: 0228 - 932 92-0<br />
www.deutscherimkerbund.de<br />
Deutscher Kaffeeverband e.V.<br />
Steinhöft 5-7<br />
20459 Hamburg<br />
Tel.: 040 - 374 23 61-0<br />
www.kaffeeverband.de<br />
Deutscher Konditorenbund<br />
Mohrenstraße 20/21<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 - 403 66 54-00<br />
www.konditoren.de<br />
Deutscher Mälzerbund e.V.<br />
Friedberger Anlage 27<br />
60316 Frankfurt am Main<br />
Tel.: 069 - 90 02 95 80<br />
www.deutschermaelzerbund.de<br />
Deutscher Teeverband e.V.<br />
Sonninstraße 28<br />
20097 Hamburg<br />
Tel.: 040 - 23 60 16-34<br />
www.teeverband.de<br />
Deutscher Verband<br />
<strong>der</strong> Aromenindustrie e.V.<br />
Friedrichstraße 166<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 - 24 08 86 59-0<br />
www.aromenverband.de<br />
Deutscher Verband<br />
<strong>der</strong> Hefeindustrie e.V.<br />
Reuterstraße 151<br />
53113 Bonn<br />
Tel.: 0228 - 21 20 18<br />
www.hefeindustrie.de<br />
Diätverband e.V.<br />
Godesberger Allee 142-148<br />
53175 Bonn<br />
Tel.: 0228 - 308 51-0<br />
www.diaetverband.de<br />
F<br />
FIZ - Fisch-<br />
Informationszentrum e.V.<br />
Große Elbstraße 133<br />
22767 Hamburg<br />
Tel.: 040 - 389 25 97<br />
www.fischinfo.de<br />
Fachverband <strong>der</strong><br />
Gewürzindustrie e.V.<br />
Reuterstraße 151<br />
53113 Bonn<br />
Tel.: 0228 - 21 61 62<br />
www.gewuerzindustrie.de<br />
G<br />
German Sweets e.V.<br />
Schumannstraße 4-6<br />
53113 Bonn<br />
Tel.: 0228 - 260 07-41<br />
www.germansweets.de<br />
H<br />
HDE - Handelsverband<br />
Deutschland e.V.<br />
Am Weidendamm 1A<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 - 72 62 50-0<br />
www.einzelhandel.de<br />
M<br />
MIV - Milchindustrie-<br />
Verband e.V.<br />
Jägerstraße 51<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 - 403 04 45-0<br />
www.milchindustrie.de<br />
O<br />
OVID - Verband <strong>der</strong><br />
Ölsaatenverarbeitenden<br />
Industrie in Deutschland e.V.<br />
Am Weidendamm 1A<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 - 72 62 59 00<br />
www.ovid-verband.de<br />
P<br />
Private Brauereien<br />
Deutschlands e.V.<br />
Thomas-Wimmer-Ring 9<br />
80539 München<br />
Tel.: 089 - 29 09 56-0<br />
www.private-brauereien.de<br />
<strong>Jahresheft</strong> <strong>der</strong> <strong>Lebensmittelwirtschaft</strong> <strong>2019</strong> 49
Verbände<br />
S<br />
Süßstoff-Verband e.V.<br />
Sportplatzstraße 18<br />
51147 Köln<br />
Tel.: 02203 - 20 89 45<br />
www.suessstoff-verband.de<br />
Sweets Global Network<br />
e.V. Internationaler<br />
Süßwarenhandelsverband<br />
Grillparzerstraße 38<br />
81675 München<br />
Tel.: 089 - 45 76 90 88-0<br />
www.sg-network.org<br />
V<br />
VDF - Verband <strong>der</strong><br />
Fleischwirtschaft e.V.<br />
Adenauerallee 118<br />
53113 Bonn<br />
Tel.: 0228 - 91 42 40<br />
www.v-d-f.de<br />
VdF - Verband <strong>der</strong> deutschen<br />
Fruchtsaft-Industrie e.V.<br />
Mainzer Straße 253<br />
53179 Bonn<br />
Tel.: 0228 - 95 46 00<br />
www.fruchtsaft.de<br />
VdFw - Verband<br />
<strong>der</strong> deutschen<br />
Fruchtwein- und Fruchtschaumwein-Industrie<br />
e.V.<br />
Mainzer Straße 253<br />
53179 Bonn<br />
Tel.: 0228 - 34 07 29<br />
www.fruchtwein.org<br />
VDKL - Verband Deutscher<br />
Kühlhäuser und Kühllogistikunternehmen<br />
e.V.<br />
Fränkische Straße 1<br />
53229 Bonn<br />
Tel.: 0228 - 201 66-0<br />
www.vdkl.de<br />
VGMS - Verband <strong>der</strong> Getreide-,<br />
Mühlen- und Stärkewirtschaft<br />
e.V.<br />
Neustädtische Kirchstraße 7A<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 - 212 33 69-0<br />
www.vgms.de<br />
VKD - Verband <strong>der</strong> Köche<br />
Deutschlands e.V.<br />
Steinlestraße 32<br />
60596 Frankfurt<br />
Tel.: 069 - 63 00 06-0<br />
www.vkd.com<br />
VKS - Verband <strong>der</strong> Kaliund<br />
Salzindustrie e.V.<br />
Reinhardtstraße 18A<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 - 847 10 69-0<br />
www.vks-kalisalz.de<br />
Verband Deutscher<br />
Großbäckereien e.V.<br />
In den Diken 33<br />
40472 Düsseldorf<br />
Tel.: 0211 - 65 30 86<br />
www.grossbaecker.de<br />
Verband Deutscher<br />
Mineralbrunnen e.V.<br />
Kennedyallee 28<br />
53175 Bonn<br />
Tel.: 0228 - 95 99 00<br />
www.vdm-bonn.de<br />
Verband Deutscher<br />
Sektkellereien e.V.<br />
Sonnenberger Straße 46<br />
65193 Wiesbaden<br />
Tel.: 0611 - 52 10 33<br />
www.deutscher-sektverband.de<br />
Verband <strong>der</strong> Backmittel- und<br />
Backgrundstoffhersteller e.V.<br />
Neustädtische Kirchstr. 7A<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 - 680 72 23-10<br />
www.backmittelverband.de<br />
Verband <strong>der</strong><br />
Hersteller kulinarischer<br />
Lebensmittel e.V.<br />
Reuterstraße 151<br />
53113 Bonn<br />
Tel.: 0228 - 21 20 17<br />
www.kulinariadeutschland.com<br />
Verband des Deutschen<br />
Getränke-Einzelhandels e.V.<br />
Uhrwerkerstraße 43<br />
59387 Ascheberg<br />
Tel.: 0171 - 861 10 11<br />
www.getraenkeeinzelhandel.com<br />
Verein <strong>der</strong> Getreidehändler<br />
<strong>der</strong> Hamburger Börse e.V.<br />
Adolphsplatz 1<br />
20457 Hamburg<br />
Tel.: 040 - 36 98 79-0<br />
www.vdg-ev.de<br />
Verein <strong>der</strong><br />
Zuckerindustrie e.V.<br />
Friedrichstraße 69<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 - 206 18 95-0<br />
www.zuckerverbaende.de<br />
Tel.: 030 - 25 92 58-0<br />
www.wafg.de<br />
WKF - Wirtschaftsvereinigung<br />
Kräuter- und Früchtetee e.V.<br />
Sonninstraße 28<br />
20097 Hamburg<br />
Tel.: 040 - 23 60 16 19<br />
www.wkf.de<br />
WVZ - Wirtschaftliche<br />
Vereinigung Zucker e.V.<br />
Friedrichstraße 69<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 - 206 18 95-0<br />
www.zuckerverbaende.de<br />
Waren-Verein <strong>der</strong><br />
Hamburger Börse e.V.<br />
Große Bäckerstraße 4<br />
20095 Hamburg<br />
Tel.: 040 - 37 47 19-0<br />
www.waren-verein.de<br />
Z<br />
ZDG - Zentralverband<br />
<strong>der</strong> Deutschen<br />
Geflügelwirtschaft e.V.<br />
Claire-Waldoff-Straße 7<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 - 28 88 31-10<br />
www.zdg-online.de<br />
ZDH - Zentralverband des<br />
Deutschen Handwerks e.V.<br />
Mohrenstraße 20/21<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 - 206 19-0<br />
www.zdh.de<br />
VDGS - Verband <strong>der</strong> deutschen<br />
Getreideverarbeiter<br />
und Stärkehersteller e.V.<br />
Neustädtische Kirchstraße 7A<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 – 212 33 69-0<br />
www.vdgs.org<br />
Verband Deutscher<br />
Mühlen e.V.<br />
Neustädtische Kirchstraße 7A<br />
10117 Berlin<br />
Tel.: 030 - 212 33 69-0<br />
www.muehlen.org<br />
W<br />
wafg - Wirtschaftsvereinigung<br />
Alkoholfreie Getränke e.V.<br />
Monbijouplatz 11<br />
10178 Berlin<br />
Zentralverband des Deutschen<br />
Bäckerhandwerks e.V.<br />
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