Fleischmagazin 10/2018 – Titelgeschichte
Länderreport Belgien
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www.fleisch-magazin.de<br />
<strong>10</strong> / <strong>2018</strong> C<strong>10</strong>278 E<br />
Internationale Fachzeitschrift für die Fleischwirtschaft<br />
Jos Claeys<br />
CEO der Belgian Pork Group<br />
Belgiens Fleischindustrie bleibt stark<br />
Deutlich mehr Rindfleisch, etwas weniger Schweinefleisch Seite 36
TITEL <br />
Länderreport<br />
Belgien<br />
Belgiens Fleischindustrie bleibt stark<br />
Deutlich mehr Rindfleisch,<br />
etwas weniger Schweinefleisch<br />
Der belgische Fleischsektor hat sich auf Schweine- und Rindfleisch spezialisiert, beide Fleischsorten<br />
sind typisch belgische Exportprodukte. Im vergangenen Jahr haben die Unternehmen knapp 800.000 Tonnen<br />
Schweinefleisch sowie gut 200.000 Tonnen Rindfleisch ins Ausland verkauft. Während bei Rindfleisch<br />
erneut Wachstum verzeichnet werden kann, sinkt der Absatz von Schweinefleisch weiter.<br />
Der Schweinefleischsektor Belgiens baut auf sorgfältig<br />
ausgewählte Rassen und Kreuzungen, die eine anerkannt<br />
hohe Schlachtleistung bieten und einen hohen<br />
Magerfleischanteil haben. Insbesondere im Landesteil Flandern<br />
hat sich eine effiziente und moderne Fleischindustrie etabliert,<br />
deren Credo Flexibilität ist.<br />
Der Export von Schweinefleisch ist stark auf den europäischen<br />
Markt ausgerichtet, hauptsächlich Deutschland, Polen, die Niederlande,<br />
Italien und Frankreich kaufen das Fleisch. Exportiert<br />
wird jedoch auch in Staaten außerhalb der EU, wie China/<br />
Hongkong, die Philippinen oder Südkorea.<br />
Auch die Rindfleischexporte gehen im Gros in europäische<br />
Länder. Hauptsächlich das Fleisch der belgischen Weiß-Blauen<br />
Rinder geht in die Niederlande, nach Frankreich und auch<br />
Deutschland. Rund 90 Prozent der Exporte bleiben innerhalb<br />
der EU. Doch auch der Nahe Osten, Südafrike und Osteuropa<br />
kaufen belgisches Rindfleisch.<br />
Verantwortlich für die Koordination der Fleischexporte ist das<br />
Belgian Meat Office (BMO), dessen Hauptsitz in Brüssel ist.<br />
Die Fleischexportagentur wurde 2003 gegründet und ist beim<br />
flämischen Dachverband der Landwirtschaft und Fischerei<br />
(VLAM) angesiedelt.<br />
36 FleischMagazin <strong>10</strong> / <strong>2018</strong>
LÄNDERREPORT BELGIEN<br />
Schweinefleisch in Zahlen<br />
2017 wurden belgienweit weniger Schweine gehalten, dadurch<br />
sind die Schlachtzahlen um zwei Prozent auf <strong>10</strong>,95 Mio. gesunken.<br />
Die entsprechende Fleischerzeugung wird auf 1,04 Mio. Tonnen<br />
beziffert, ein Minus von 1,51 Prozent gegenüber dem Vorjahr.<br />
Nach wie vor wird das Gros der belgischen Schweinefleischerzeugung<br />
im Exportgeschäft abgesetzt. Insgesamt passierten im<br />
zurückliegenden Jahr 797.017 Tonnen Schweinefleisch die Landesgrenzen.<br />
Gegenüber 2016 ist das ein Minus von 3,9 Prozent.<br />
Hauptabsatzgebiet bleibt der Europäische Binnenmarkt, der<br />
709.151 Tonnen oder 89 Prozent der belgischen Schweinefleischmengen<br />
aufnimmt.<br />
Deutschland, Polen und die Niederlande führen weiterhin das<br />
Ranking der drei wichtigsten europäischen Destinationen an.<br />
Während sich die Lieferungen nach Deutschland mit 257.137<br />
Tonnen auf dem Vorjahresniveau stabilisieren, orderte Polen mit<br />
178.453 Tonnen rund fünf Prozent weniger als vor Jahresfrist. Ein<br />
deutliches Plus von 11,7 Prozent hingegen verzeichnen die Ausfuhren<br />
in die Niederlande, die 90.621 Tonnen Schweinefleisch<br />
importieren.<br />
Rund ein Viertel der belgischen Schweinefleischerzeugung wird<br />
nach Deutschland verkauft. Wertmäßig schlagen die Ausfuhren<br />
ins deutsche Nachbarland mit 454 Mio. Euro zu Buche. Das Interesse<br />
an Karkassen ist besonders hoch: inzwischen stellen<br />
sie 70,8 Prozent der Volumen. Auf den weiteren Plätzen folgen<br />
Schinken mit 9,9 Prozent sowie entbeinte Teilstücke (5,5 Prozent)<br />
und Karree (3,7 Prozent). Außerhalb der Union wurden<br />
87.866 Tonnen Schweinefleisch verkauft. Hier wird die Kundenliste<br />
angeführt von China/Hongkong mit 38.396 Tonnen, den<br />
Philippinen mit 12.409 Tonnen und Südkorea mit 9.447 Tonnen.<br />
Schweinefleisch aus Belgien<br />
Wichtigste Exportländer<br />
Exportland<br />
Menge 2016<br />
(in Tonnen)<br />
Menge 2017<br />
(in Tonnen)<br />
Veränderung<br />
2016/2017<br />
Deutschland 259.206 257.137 <strong>–</strong> 0,8 %<br />
Polen 188.011 178.453 <strong>–</strong> 5,1 %<br />
Niederlande 81.<strong>10</strong>7 90.621 +11,7 %<br />
China/Hongkong 44.131 38.395 <strong>–</strong> 13,0 %<br />
Großbritannien 33.943 32.277 <strong>–</strong> 4,9 %<br />
Tschechien 29.313 31.448 +7,3 %<br />
Frankreich 43.075 20.385 <strong>–</strong> 52,7 %<br />
Italien 26.952 26.993 + 0,2 %<br />
Slowakei 13.836 13.656 <strong>–</strong> 1,3 %<br />
Philippinen 13.124 12.409 <strong>–</strong> 5,4 %<br />
Gesamtexport 797.017 <strong>–</strong> 3,9 %<br />
Rindfleisch aus Belgien<br />
Wichtigste Exportländer<br />
Exportland<br />
Menge 2016<br />
(in Tonnen)<br />
Menge 2017<br />
(in Tonnen)<br />
Veränderung<br />
2016/2017<br />
Niederlande 60.798 71.716 +18,0 %<br />
Frankreich 39.592 39.967 + 0,9 %<br />
Deutschland 29.286 32.390 +<strong>10</strong>,6 %<br />
Italien 14.744 14.372 <strong>–</strong> 2,5 %<br />
Ghana 5.392 7.674 + 42,3 %<br />
Elfenbeinküste 4.936 6.090 + 23,4 %<br />
Luxemburg 4.328 3.573 <strong>–</strong> 17,4 %<br />
Griechenland 3.539 3.351 <strong>–</strong> 5,3 %<br />
Großbritannien 3.028 3.215 + 6,2 %<br />
Spanien 3.078 2.904 <strong>–</strong> 5,6 %<br />
Gesamtexport 183.585 202.494 +<strong>10</strong>,3 %<br />
Rindfleisch in Zahlen<br />
2017 exportierte Belgien 202.494 Tonnen Rindfleisch, das sind<br />
<strong>10</strong>,3 Prozent mehr als im Jahr 2016. Die Rindfleischexporte steigen<br />
bereits seit längerer Zeit: In den letzten fünf Jahren betrug<br />
die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate 6,8 Prozent.<br />
Rund 90 Prozent des in Belgien erzeugten Rindfleisches geht in<br />
EU-Länder. Die Ausfuhren innerhalb der Union stiegen um 8,6<br />
Prozent, diejenigen in Drittländer um 27,5 Prozent.<br />
Belgien<br />
Fläche: 30.528 km 2<br />
Einwohner: 11,4 Mio.<br />
Geschäftssprache(n):<br />
Niederländisch, Französisch,<br />
Deutsch, Englisch<br />
Rohstoffe agrarisch:<br />
Zuckerrüben, Gemüse,<br />
Früchte, Korn, Tabak,<br />
Rindfleisch, Kalb,<br />
Schweinefleisch, Milch<br />
Wachstum 2016: Nahrungs-,<br />
Genussmittel +1,7 %<br />
Importe 2017 gesamt:<br />
360,2 Mrd. Euro, davon<br />
7,5 % Anteil Nahrungsmittel<br />
Exporte 2017 gesamt:<br />
381,0 Mrd. Euro,<br />
davon 8,5 Prozent Anteil<br />
Nahrungsmittel<br />
QUELLE: GTAI.DE<br />
Um gleich 18 Prozent, auf 71.716 Tonnen, sind die Rindfleischexporte<br />
in die Niederlande von 2016 auf 2017 gestiegen. Das entspricht<br />
einem jährlichen Gesamtwachstum von <strong>10</strong>,1 Prozent seit<br />
2012. Auch in Richtung Frankreich konnten die Ausfuhren gesteigert<br />
werden. Dank 0,9 Prozent Wachstum wurden im Nachbarland<br />
im vergangenen Jahr 39.967 Tonnen Rindfleisch verkauft.<br />
Deutschland hat 32.390 Tonnen Rindfleisch abgenommen, das<br />
waren <strong>10</strong>,6 Prozent mehr als 2016. Das jährlich Gesamtwachstum<br />
seit 2012 liegt damit bei 3,9 Prozent.<br />
Italien, Ghana, Elfenbeinküste, Luxemburg, Griechenland, das<br />
Vereinigte Königreich und Spanien vervollständigen die Top<br />
<strong>10</strong>-Liste der belgischen Rindfleischexporte.<br />
FleischMagazin <strong>10</strong> / <strong>2018</strong> 37
TITEL <br />
Jos Claeys<br />
ist CEO der<br />
Belgian Pork<br />
Group.<br />
Vier Fragen Jos Claeys, CEO der Belgian Pork Group<br />
Kontrollierte Qualität<br />
vom Landwirt<br />
bis zum Verbraucher<br />
Die Belgian Pork Group (BPG) ist eine Kooperation von sieben Unternehmen, die gemeinsam<br />
am Markt agieren. Im Jahr 2015 haben sich die genossenschaftlich organisierte Covalis Gruppe<br />
und das Familienunternehmen Westvlees verbündet, um Strukturen, Produktpalette und<br />
Vertrieb zu optimieren. Eines der wichtigsten Ziele der Kooperation war die Forcierung der<br />
Höherveredelung und damit die Verbreiterung des Portfolios insbesondere bei SB- und<br />
Convenience-Produkten. Seit September <strong>2018</strong> unterstützt Locks (Gent) als siebentes<br />
Mitglied der Gruppe diese Anstrengungen.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Herr Claeys, wofür steht die Belgian<br />
Pork Group ?<br />
Jos Claeys: Wir sind ein Netzwerk von ursprünglich<br />
sechs, seit dem 1. September nun sieben, Unternehmen,<br />
die die gesamte Lieferkette von der Schlachtung<br />
bis zum verkaufsfertigen Produkt abdecken. Die mehr<br />
als 1.800 Mitarbeiter der Gruppe produzieren über<br />
4 Mio. Tonnen Schweinefleisch, das sowohl in Belgien<br />
als auch in über 50 Ländern der Welt verkauft wird.<br />
Mit einem Jahresumsatz von über 750 Mio. Euro sind<br />
wir in Belgien das größte Unternehmen in diesem<br />
38 FleischMagazin <strong>10</strong> / <strong>2018</strong>
LÄNDERREPORT BELGIEN<br />
Segment. Unsere umfangreiche Leistungspalette wird<br />
auch durch kontrollierte Prozesse vom Stall bis zum<br />
Verbraucher und die ständigen Investitionen in moderne<br />
Technologien und Sicherheit ermöglicht. Wir haben<br />
alle wichtigen Zertifizierungen <strong>–</strong> Waitrose, Febev+, BRC<br />
A, Certus, US Army, Asda, Belac, IFS Higher Level <strong>–</strong> und<br />
liefern beispielsweise auch nach China.<br />
neues Mitglied<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Seit September gehört Locks zur Belgian<br />
Pork Group. Welche Kompetenzen bringt das Unternehmen<br />
in die Gruppe ein ?<br />
Jos Claeys: Locks mit Sitz in Gent ist ein seit 1984 bestehendes<br />
Familienunternehmen, das sich auf standardisiertes<br />
und maßgeschneidertes Zerlegen und Ausbeinen<br />
von Schweinefleisch spezialisiert hat. Als feste Größe in<br />
der nationalen und internationalen Fleischbranche ergänzt<br />
Locks also unser bestehendes Portfolio im Bereich<br />
Frisch- und Tiefkühlfleisch optimal. Und auch die Flexibilität<br />
von Locks passt sehr gut zu uns.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Wie ist es in den drei Jahren seit der<br />
Gründung der BPG vorangegangen ?<br />
Claeys: Zunächst gab es natürlich eine Findungsphase,<br />
in der die gemeinsame Arbeit koordiniert wurde. Mit Investitionen<br />
in Millionenhöhe zum Beispiel bei Comeco<br />
in Meer erweitern wir nun kontinuierlich das Leistungsspektrum<br />
unserer Betriebe deutlich zugunsten der Höherveredelung.<br />
Und wir investieren viel in die Modernisierung.<br />
Der Schlachtbetrieb von Westvlees in Westrozebeke<br />
zum Beispiel wurde gerade im letzten Jahr eröffnet.<br />
Hier wurde für 25 Mio. Euro gebaut und damit haben wir<br />
nun an diesem Standort eines der modernsten Schlachtunternehmen<br />
des Landes. Wöchentlich können in Westrozebeke<br />
bis zu 35.000 Schweine geschlachtet werden.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Eines der Ziele der Belgian Pork Group<br />
ist die Diversifizierung. Wie geht es damit voran ?<br />
Claeys: Mit der Gründung unserer Gruppe wollen wir<br />
der anhaltend schwierigen Lage der belgischen Schweinefleischindustrie<br />
entgegen treten. Dafür setzten und<br />
setzen wir <strong>–</strong> neben unserer bewährten Qualität bei<br />
Schweinehälften <strong>–</strong> verstärkt auf die Höherveredelung<br />
von Schweinefleisch. Wir haben zahlreiche Produkte im<br />
Angebot, die sowohl für den nationalen wie auch für den<br />
internationalen Markt interessant sind und entwickeln<br />
uns hier ständig weiter. Neben Schweinehälften, Fleisch<br />
für die Weiterverarbeitung und Fleischzuschnitten sind<br />
das auch vielfältige SB- und Convenience-Produkte, die<br />
teilweise speziell für unsere Kunden entwickelt werden.<br />
So liefern wir beispielsweise rund 150 verschiedene Artikel<br />
allein an Carrefour, mit der Handelskette arbeiten wir<br />
sehr eng zusammen und entwickeln vieles gemeinsam.<br />
Belgian Pork Group Daten und Fakten<br />
Sieben Produktionsbetriebe<br />
Komplette Schlachtung, Zerlegung, Verarbeitung<br />
4,2 Mio. Tonnen pro Jahr, 750 Mio. Euro Jahresumsatz<br />
mehr als 1.800 Mitarbeiter<br />
gehört zu den TOP <strong>10</strong> in Europa<br />
Export in über 50 Länder<br />
Mitgliedsbetriebe<br />
Westvlees<br />
(Westrozebeke)<br />
Comeco<br />
(Meer)<br />
Covameat<br />
(Wijtschate)<br />
Lovenfosse<br />
(Aubel)<br />
Locks<br />
(Gent)<br />
Lavameat<br />
(Staden)<br />
d´Hulster<br />
(Moorslede)<br />
Fakten<br />
neues Schlachthaus seit September 2017<br />
1,4 Mio. Schlachtungen/Jahr<br />
2 Zerlegebetriebe<br />
2 Verarbeitungsbetriebe (vorverpacktes Fleisch)<br />
Tiefkühlung (Kapazität: 7 Mio. kg)<br />
1.200 Mitarbeiter<br />
Hauptstandort von BPG<br />
neues Schlachthaus<br />
1,2 Mio. Schlachtungen/Jahr<br />
Zerlegebetrieb<br />
130 Mitarbeiter<br />
1 Mio. Schlachtungen/Jahr<br />
vollautomatische Karkassenproduktion<br />
Tierwohlgerecht<br />
Zerlegebetrieb<br />
130 Mitarbeiter<br />
0,6 Mio. Schlachtungen/Jahr<br />
BIO-zertifiziert<br />
Zerlegebetrieb<br />
vorverpacktes Fleisch<br />
300 Mitarbeiter<br />
seit 1.09.<strong>2018</strong> bei BPG<br />
Fokus auf Asien<br />
Zerlegebetrieb<br />
vorverpacktes Fleisch<br />
stärkt die Position von BPG bei belgischen Händlern<br />
gepökelte und geräucherte Fleischprodukte<br />
Zerlegebetrieb<br />
maßgeschneiderte Lösungen<br />
neue High-Care-Zone<br />
40 Mitarbeiter<br />
Tiefkühleinheit (Kapazität: 15 Mio. kg)<br />
vollautomatisches Kühlen + Gefrieren<br />
20 Mitarbeiter<br />
FleischMagazin <strong>10</strong> / <strong>2018</strong> 39
TITEL <br />
Auf Kundenwünsche<br />
zugeschnittene<br />
Produkte sind eine<br />
Spezialität von<br />
Westvlees.<br />
Westrozebeke<br />
BELGIEN<br />
Westvlees ist ein Leistungsträger der BPG<br />
Schweinefleisch von<br />
den Experten <strong>–</strong> frisch,<br />
delikat und sicher<br />
Mit insgesamt rund 1.200 Mitarbeitern und 1,4 Mio. Schlachtungen jährlich ist das<br />
Familienunternehmen Westvlees die größte Organisation innerhalb der Belgian Pork Group.<br />
Am Standort in Westrozebeke werden neben einer Schlachteinheit <strong>–</strong> die erst 2017 in Betrieb<br />
genommen wurde und über modernste Technologie verfügt <strong>–</strong> auch zwei Zerlegebetriebe<br />
sowie zwei Einheiten für die Produktion von SB-Fleisch betrieben. Ebenfalls am Standort<br />
Westrozebeke befindet sich die Zentrale der BPG.<br />
Westvlees ist einer der wichtigsten Produzenten<br />
von Schweinefleisch und Schweinefleischerzeugnissen<br />
in Belgien. Rund<br />
140.000 Tonnen Fleisch werden am Standort in<br />
Westrozebeke, nur rund 30 km von der französischen-belgischen<br />
Grenze entfernt, jährlich gewonnen<br />
und zum Teil auch verarbeitet. Kunden in mehr<br />
als 50 Ländern weltweit kennen und schätzen die<br />
Produkte von Westvlees, unter anderem in China.<br />
Aber auch in Belgien selbst pflegt das Unternehmen<br />
seine guten Geschäftsbeziehungen. Einer der<br />
wichtigsten Kunden des Fleischverarbeiters ist die<br />
40 FleischMagazin <strong>10</strong> / <strong>2018</strong>
LÄNDERREPORT BELGIEN<br />
Handelskette Carrefour, die hier einen Großteil ihrer<br />
Schweinefleisch-Produkte ordert. Insgesamt finden<br />
sich um die 150 unterschiedliche SB- und Convenience-Artikel<br />
von Westvlees in den Carrefour-Regalen,<br />
viele davon werden exklusiv für den Händler<br />
produziert.<br />
Zur umfangreichen Produktpalette gehört neben Karkassen<br />
und Fleischzuschnitten auch standardisiertes<br />
Fleisch, das an weiterverarbeitende Unternehmen geliefert<br />
wird. Verarbeiter sparen Zeit und Geld, weil sie<br />
das Fleisch ohne weitere Bearbeitung einsetzen können.<br />
Einen ebenso hohen Nutzen haben die Kunden<br />
bei den von Westvlees gelieferten Mahlzeitenkomponenten.<br />
Das vorbereitete Fleisch kann für die Herstellung<br />
von Fertiggerichten eingesetzt werden.<br />
Das hauseigene Labor überwacht Qualität und Sicherheit der Lebensmittel.<br />
Mit High-Tech<br />
für besteFleischqualität<br />
Erst vor gut einem Jahr ist der neue Schlachtbetrieb<br />
am Standort Westrozebeke in Betrieb genommen<br />
worden. Dort werden derzeit von Montag bis Freitag<br />
rund 30.000 Schweine geschlachtet, bis zu 35.000<br />
sind möglich. Größten Wert legen die Betreiber auf<br />
sichere und hygienische Schlachtung und Verarbeitung,<br />
daher wurde in modernste Technologie investiert:<br />
Roboter für die Bearbeitung der Schlachtkörper,<br />
Brenntunnel zur Desinfektion während der Verarbeitung<br />
der Karkassen sowie desinfizierende Duschen<br />
am Band und nicht zuletzt der Wechsel der Messer<br />
bei jedem Schlachtkörper ermöglichen höchste<br />
Qualität und beste Hygiene. Sauberkeit am Band hat<br />
höchste Priorität in diesem Betrieb. Die zahlreichen<br />
Maßnahmen zahlen sich aus: Die an den Haken hängenden<br />
Schlachtkörper sind mikrobiologisch <strong>–</strong> und<br />
selbst mit bloßem Auge sichtbar <strong>–</strong> sauber.<br />
Neben der Erhöhung der Schlachtkapazität hat<br />
Westvlees ebenfalls in vergrößerte Wartezonen im<br />
Anlieferbereich investiert, sorgt damit für mehr<br />
Tierwohl. Wie in allen Betrieben der Belgian Pork<br />
Group erfolgt auch bei Westvlees die Klassifizierung<br />
der Schlachtkörper mit Autofom. Damit ist für alle<br />
Mitgliedsbetriebe die gleiche Berechnungsgrundlage<br />
gegeben und die Lieferanten der Schlachttiere<br />
erhalten eine ausgeglichene Bezahlung.<br />
»In zahlreichen<br />
Ländern kennen<br />
und schätzen<br />
Kunden die<br />
Produkte von<br />
Westvlees.<br />
Der neue, mit modernster Technik ausgestattete Schlachthof von Westvlees wurde im September 2017 in Betrieb genommen.<br />
FleischMagazin <strong>10</strong> / <strong>2018</strong> 41
TITEL <br />
Dank ausreichender Kühl- und Tiefkühlkapazität kann die Ware schnell und ohne Unterbrechung der Kühlkette geliefert werden.<br />
Mit Garantie <strong>–</strong> Taste & Welfare<br />
Belgian Pork Group hat ein eigenes Qualitätslabel entwickelt.<br />
Hinter dem Begriff ,Taste & Welfare Guaranteed‘ finden sich vier Themen,<br />
zu denen sich das Unternehmen mit dem Gütesiegel bekennt: Planet,<br />
People, Pig, Product.<br />
Im Bereich Planet werden konkrete Maßnahmen zur Reduktion des ökologischen<br />
Fußabdrucks festgelegt und durchgeführt. Mit People wird der hohe<br />
Stellenwert der Mitarbeitern gewürdigt. Sie gelten als wichtigste<br />
Ressource des Unternehmen und daher muss<br />
ihnen besondere Aufmerksamkeit gewidmet, ihnen<br />
eine sichere und gute Umgebung geboten werden.<br />
Im Themenbereich Pig hat BPG ein Gesundheitsmanagement<br />
für die Tier implementiert, das auf<br />
die Verbesserung des allgemeinen Tierwohls und<br />
der Qualität der Schweine abzielt. Mit Respekt vor der<br />
Tradition und dem Handwerk schließlich werden die Produkte in<br />
bester Qualität für die Kunden hergestellt.<br />
Das Label wird sowohl extern <strong>–</strong> für die Verbraucherinformation <strong>–</strong> als auch<br />
intern <strong>–</strong> für die Mitarbeiter <strong>–</strong> eingesetzt. Sie sollen auf diese Weise für die<br />
Themen sensibilisiert werden bzw. bleiben.<br />
Mehr Informationen finden sich unter:<br />
www.tasteandwelfare.com<br />
Individuelle<br />
Produkte für die Kunden<br />
Westvlees ist auch einer der größten Produzenten<br />
von frischen Convenience-Produkten in Belgien, arbeitet<br />
in diesem Segment eng mit Lavameat zusammen.<br />
Die größten Handelsketten des Landes ordern<br />
zahlreiche Artikel, die ständig oder auch saisonal<br />
angeboten werden. Allein im letzten Jahr wurden<br />
rund 14.000 Tonnen unterschiedlichster Fleischwaren<br />
produziert. Viele Produkte werden speziell<br />
für den belgischen Markt hergestellt, besonders<br />
die Convenience-Erzeugnisse bedienen den Geschmack<br />
der einheimischen Konsumenten.<br />
BPG hat sich den Slogan ,Committed to serve you‘<br />
gegeben. Dieser Verpflichtung, für den Kunden da<br />
zu sein, hat sich auch Westvlees verschrieben. Enge<br />
Kundenbeziehungen, die auch individuelle Betreuung<br />
und maßgeschneiderte Produkte beinhalten,<br />
eine eigene Entwicklungsabteilung für neue Artikel<br />
sowie diverse Möglichkeiten für das Verpacken und<br />
Etikettieren ermöglichen langjährige, gute Handelsbeziehungen.<br />
Nicht zuletzt die eigene Flotte von<br />
Kühlfahrzeugen trägt dank kurzer Lieferzeiten zu<br />
zufriedenen Kunden bei.<br />
Dank kontinuierlicher Investitionen in Qualität<br />
und Lebensmittelsicherheit kann Westvlees alle<br />
42 FleischMagazin <strong>10</strong> / <strong>2018</strong>
LÄNDERREPORT BELGIEN<br />
In der Kommissionierung kommen Roboter zum Einsatz, die die körperlich schwer Arbeit übernehmen können.<br />
wichtigen Standards für den belgischen und internationalen<br />
Markt nachweisen: IFS Higher Level,<br />
Waitrose, Febev+, BRC A, Certus, US Army, Asda<br />
und Belac, Certus.<br />
Label garantiert für Qualität<br />
Um die konstante Lieferung der Schweine abzusichern,<br />
arbeitet Westvlees mit vielen Landwirten<br />
zusammen. Qualität, Rückverfolgbarkeit und Kontinuität<br />
werden schon im Stall gesichert und bis<br />
zum Verbraucher garantiert. Die Veterinäre von<br />
Westvlees beurteilen die Tiere regelmäßig bereits<br />
beim Landwirt <strong>–</strong> Systeme wie Beltrace, Sanitel und<br />
Consum legen die Kriterien dafür fest.<br />
Besonderer Stellenwert wird dem Tierwohl beigemessen.<br />
Platzangebot, Stallausstattung, Kastration,<br />
Transport und Medikamenteneinsatz werden<br />
regelmäßig überprüft. Die über die Jahre von den<br />
Mitgliedsunternehmen und von BPG getroffenen<br />
Maßnahmen für Umwelt, Mitarbeiter, Tiere und<br />
Produkte fließen in einem Gruppen-eigenen Label<br />
zusammen: ,Taste&Welfare Guaranteed‘ bringt alle<br />
Kriterien für Mensch und Tier sowie Qualität und<br />
Nachhaltigkeit unter ein gemeinsames Dach. Strikte<br />
Qualitätsstandards und die konsequente Einstellung<br />
auf Kundenbedürfnisse sind das Erfolgsrezept von<br />
Westvlees. Das hat sich bewährt, denn das Familienunternehmen<br />
hat sich seit den Anfängen bis heute<br />
zu einem wichtigen Global Player entwickelt.<br />
»Besonderer<br />
Stellenwert wird<br />
dem Tierwohl<br />
beigemessen.<br />
Platzangebot,<br />
Stallausstattung,<br />
Kastration,<br />
Transport und<br />
Medikamenteneinsatz<br />
werden<br />
regelmäßig<br />
überprüft.<br />
Der Trend geht<br />
auch in Belgien zu<br />
höherveredelten<br />
Produkten, wie<br />
beispielsweise<br />
convenienten<br />
Artikeln.<br />
FleischMagazin <strong>10</strong> / <strong>2018</strong> 43
TITEL <br />
Michael Gore,<br />
Managing Director<br />
von FEBEV<br />
(Federatie van het<br />
Belgisch Vlees)<br />
»Der Industrieverband<br />
wurde<br />
2004 gegründet,<br />
er vertritt die<br />
Interessen der<br />
Schlachthöfe<br />
und Zerlegungsbetriebe<br />
in<br />
Belgien.<br />
FEBEV arbeitet an ,Charta <strong>2018</strong>‘<br />
Fleisch für die Zukunft<br />
Schlachthöfe und Zerlegebetriebe in Belgien definieren sich als grundlegender Bestandteil<br />
der Prozesskette Fleisch und als Bindeglied zwischen Tierhaltern, Speditionen und Händlern<br />
einerseits sowie der verarbeitenden Industrie, Metzgereien und Einzelhändlern andererseits.<br />
Mit einer Charta, die im Januar nächsten Jahres in Kraft treten soll verpflichten sich die<br />
FEBEV-Mitglieder, für eine nachhaltige, transparente und sichere Schlachtung und Zerlegung<br />
einzutreten. <strong>Fleischmagazin</strong> hat mit Michael Gore, Managing Director von FEBEV, über<br />
Inhalte, Ziele und den Stand der Realisierung der Charta <strong>2018</strong> gesprochen.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Wofür steht FEBEV und welche<br />
Aufgaben nimmt der Verband wahr ?<br />
Michael Gore: FEBEV ist die Abkürzung von Federatie<br />
van het Belgisch Vlees (Föderation belgisches<br />
Fleisch). Der Industrieverband wurde 2004 gegründet,<br />
er vertritt die Interessen der Schlachthöfe und<br />
Zerlegungsbetriebe in Belgien. Unsere Mitglieder befinden<br />
sich in ganz Belgien. Wir vertreten Betriebe, die<br />
Schweine-, Rind-, Lamm-, Schaf- und Pferdefleisch<br />
be- bzw. verarbeiten. Der Schweine- sowie der Rindfleischsektor<br />
stellen natürlich die größte Gruppe dar.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Wie viele Mitglieder hat der Verband,<br />
wieviel Prozent des belgischen Fleischmarktes<br />
macht das aus ?<br />
Gore: Unsere Mitglieder stehen für etwa 6.000 Arbeitnehmer,<br />
rechnet man indirekt Beschäftigte hinzu<br />
sind es rund 9.000. Sie repräsentieren bis zu 95%<br />
aller Schlachtungen von Schweinen, Rindern, Lämmern,<br />
Schafen und Pferden in Belgien.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Mit welchen Organisationen <strong>–</strong> national<br />
und international <strong>–</strong> arbeitet FEBEV zusammen ?<br />
44 FleischMagazin <strong>10</strong> / <strong>2018</strong>
LÄNDERREPORT BELGIEN<br />
Gore: Da gibt es eine ganze Reihe. Wir arbeiten zum<br />
Beispiel eng mit unserem europäischen Counterpart<br />
UECBV zusammen. Auf nationaler Ebene ist unser<br />
Hauptkontakt in Sachen Lebensmittelsicherheit die<br />
FASNK (Belgische Agentur für die Sicherheit der<br />
Nahrungsmittelkette). Wir tauschen uns aber auch<br />
mit Partnern wie Flanderns Agrar-Marketing-Büro<br />
VLAM und dem Belgian Meat Office aus. Die Liste ist<br />
sehr lang und umfasst ein ganzes Spektrum an wissenschaftlichen<br />
Forschungsinstituten, regionalen<br />
und nationalen Behörden, Förderagenturen und Interessengruppen<br />
über die gesamte Lebensmittelkette<br />
hinweg, von der Landwirtschaft bis zum Handel.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Worum geht es in der Fleischcharta<br />
<strong>2018</strong> ?<br />
Gore: Als Interessenvertretung der Fleischbetriebe haben<br />
wir eine Reihe von Standards formuliert, um unsere<br />
Industrie für die Zukunft zu stärken und zu erhalten.<br />
Dafür ist das Engagement jedes einzelnen Mitglieds<br />
gefordert. Die Charta ist Bestandteil eines umfassenden<br />
Projektes, das Wege finden soll, die Unternehmen<br />
auf die sich verändernden gesellschaftlichen Anforderungen<br />
vorzubereiten und die Kundenanforderungen<br />
auch zukünftig erfüllen zu können.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Bereits im Jahr 20<strong>10</strong> hat FEBEV eine<br />
Fleischcharta erarbeitet. Warum wurde nun die<br />
Neufassung beschlossen ? Was sind die Unterschiede<br />
zur Charta 20<strong>10</strong> ?<br />
Gore: Die frühere Vereinbarung war überholt und<br />
erforderte eine Aktualisierung. Der wichtigste Unterschied<br />
ist ein Leitfaden zur Anwendung, den wir<br />
mit der Neufassung zur Verfügung stellen. Er ermöglicht<br />
die Umsetzung der festgelegten Inhalte für<br />
jedes unserer Mitglieder, so dass auch kleinere Unternehmen<br />
handeln können. Das Dokument ist ein<br />
Instrument, um interne Prozesse zu verbessern, für<br />
mehr Transparenz und um Vertrauen bei den Stakeholdern,<br />
mit denen wir arbeiten, zu erreichen.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Müssen die Unterzeichner neue<br />
Kriterien einhalten oder geht es eher um eine bessere<br />
Sicherung der alten ?<br />
»Unsere<br />
Mitglieder<br />
stehen für etwa<br />
6.000 Arbeitnehmer,<br />
rechnet<br />
man indirekt<br />
Beschäftigte<br />
hinzu sind es<br />
rund 9.000.<br />
Burgerlinie F-Line F193SA + WK98 + DMFB92LIN<br />
FREY hat mit dem DMFB92LIN ein Universaltransportband<br />
konzipiert das hervorragend individuell kombinierbar ist.<br />
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Sie uns!<br />
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Stand: 9A71.2<br />
Durch den WK98 erhalten Sie ausgerichtete<br />
Fleischstrukturen die für ein außergewöhnliches<br />
Geschmackserlebnis sorgen. Durch den<br />
kurzen Brätweg garantiert das<br />
FREY-Flügelzellenförderwerk<br />
einen besonders<br />
schonenden Umgang mit<br />
dem Füllgut.<br />
Die FREY Burgerlinie ist<br />
ebenfalls für vegetarische<br />
Produkte geeignet.<br />
Heinrich Frey<br />
Maschinenbau GmbH<br />
Fischerstraße 20<br />
D-89542 Herbrechtingen<br />
Telefon: +49 7324 1720<br />
info@frey-maschinenbau.de<br />
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Heft im Heft<br />
Magazin für Teichwirtschaft und Aquakultur<br />
Durch den Einsatz hochwertigen Futters und die<br />
optimalen Haltungsbedingungen kann die Geschlechtreife<br />
in der Störzucht der Firma Aquatir wesentlich früher<br />
als in der Natur erreicht werden <strong>–</strong> die Zeitersparnis<br />
beträgt etwa 25 Prozent.<br />
TITEL <br />
Gore: Ich würde sagen: Beides.<br />
»Das Modell,<br />
das wir hier<br />
gerade entwickeln,<br />
ist<br />
in unserer<br />
Branche<br />
bisher ein <br />
malig <strong>–</strong> nicht<br />
nur in Belgien.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: In der Fleischcharta <strong>2018</strong> wird unter<br />
anderem die Möglichkeit der gegenseitigen Begutachtung<br />
für die Unternehmen eingeräumt. Was<br />
bedeutet das konkret ?<br />
Gore: In der Tat wollen wir einen Peer-Review-Prozess<br />
einführen. Wir möchten einen Prozess schaffen,<br />
in dem Qualitätsmanager gegenseitig ihre Auditberichte<br />
bewerten und Diskussionsgruppen auf<br />
Grundlage der Materialien des jeweils anderen<br />
aufbauen. Wir als FEBEV und auch ich persönlich<br />
denke, dass sich daraus gegenseitiger Nutzen ergibt.<br />
Das Qualitätsmanagement an allen Standorten<br />
kann optimiert und das Bewusstsein für die verschiedenen<br />
Themen verbessert werden.<br />
Bei Schlachtbetrieben und Zerlegungen ist es technisch<br />
relativ einfach, weil die Prozesse einfach sind.<br />
Viele Firmen arbeiten auf dem gleichen Niveau mit<br />
der gleichen Technik und lassen sich daher gut vergleichen.<br />
Durch die gegenseitigen Überprüfungen<br />
wollen wir eine Art lernendes Netzwerk schaffen,<br />
mit dem alle Teilnehmer ihre Prozesse verbessern<br />
können.<br />
Wir haben uns andere Systeme zum Vorbild genommen,<br />
bei denen das bereits gut funktioniert. In<br />
der Medizin tauschen sich Ärzte zum Beispiel regelmäßig<br />
über Themen wie die Medikamentenvergabe<br />
aus und können dadurch erfolgreicher behandeln.<br />
Diese Form der Selbst-Kalibrierung wollen wir<br />
einführen und damit (auch) den verschiedenen<br />
Behörden beweisen, dass wir uns selbst bewerten<br />
können.<br />
Das Modell, das wir hier gerade entwickeln, ist in<br />
unserer Branche jedenfalls bisher einmalig <strong>–</strong> nicht<br />
nur in Belgien.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Was passiert mit den FEBEV-Mitgliedern,<br />
die die Charta nicht unterzeichnen ?<br />
Teichwirtschaft<br />
+ Aquakultur<br />
C<strong>10</strong>152E<br />
Fischmagazin<br />
www.fischmagazin.de C<strong>10</strong>152E + Aquakultur<br />
Magazin für und Aquakultur<br />
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Heft im Heft<br />
Internationale Fachzeitschrift für für die gesamte Fischwirtschaft<br />
SURF AND TURF<br />
Schauen Sie Ihren Kollegen<br />
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Wir haben ein kostenloses<br />
Probeheft für Sie reserviert:<br />
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46 FleischMagazin <strong>10</strong> / <strong>2018</strong>
LÄNDERREPORT BELGIEN<br />
Gore: Diese Konvention ist eine Basisforderung.<br />
Sollte ein Mitglied nicht bereit sein, die Charta zu<br />
unterzeichnen, wird es letztlich ausgeschlossen.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Wie ist der Stand ? Wie viele Mitglieder<br />
sind derzeit bereit, zu unterzeichnen ?<br />
Gore: Wir haben die Idee für die Charta im Dezember<br />
2017 allen Mitgliedern vorgestellt und nach deren Zustimmung<br />
zur Generalversammlung im Juni <strong>2018</strong> eine<br />
Rahmenvereinbarung dazu präsentiert. Die Unternehmen<br />
hatten dann zwei Monate Zeit, sie zu studieren.<br />
Derzeit sind wir dabei, Einzelgespräche zu führen.<br />
Ich schätze, dass im Moment gut 75 Prozent unserer<br />
Mitgliedsunternehmen unterzeichnen würden.<br />
Die Charta wird uns alle und jeden Einzelnen voranbringen,<br />
da bin ich ganz sicher. Deshalb ist sie<br />
ein One-Way-System, es geht nur nach vorn. Reden,<br />
Fragen, Diskutieren, Zustimmen <strong>–</strong> das ist der Weg.<br />
Im Dezember erfolgt die Endabstimmung und ich<br />
bin zuversichtlich, das dann über 90 Prozent der<br />
Mitgliedsbetriebe unterzeichnen werden.<br />
<strong>Fleischmagazin</strong>: Welche Funktion wird die FEBEV<br />
Academy haben, die sie initiiert haben ?<br />
Gore: Ambitioniertes Ziel ist es, die Akademie zum<br />
Kompetenzzentrum für unsere Mitglieder zu machen.<br />
Sie soll spezifische Trainingsmodule, die auf<br />
unsere Branche zugeschnitten sind, anbieten. Dafür<br />
gibt es Gespräche mit der Branche, um vorhandene<br />
Lücken in der Ausbildung oder beim Wissensstand<br />
der Mitarbeiter zu finden. Es geht zum Beispiel um<br />
Themen wie Qualität, Tierwohl, neues Konsumverhalten,<br />
um nur einige zu nennen. Auf viele Fragestellungen<br />
sind die Mitarbeiter nicht genug vorbereitet<br />
und das wollen wir ändern. Wir installieren die<br />
Academy gerade und stehen dafür in Kontakt mit<br />
verschiedenen Bildungseinrichtungen.<br />
»Die Charta wird<br />
uns alle und<br />
jeden Einzelnen<br />
voranbringen,<br />
da bin ich ganz<br />
sicher.<br />
Treffpunkt Paris <strong>–</strong> 21. bis 25. Oktober <strong>2018</strong><br />
Belgisches Fleisch auf der SIAL<br />
In Kürze trifft sich die globale Fleischbranche<br />
an der Seine: ein Pflichttermin<br />
für die exportorientierten belgischen<br />
Player. Im 340 m² großen Pavillon der<br />
belgischen Fleischwirtschaft stehen die<br />
Rind-, Schweine- und Sauenfleischspezialisten<br />
sowie das Team von Belgian<br />
Meat Office erneut den Besuchern<br />
Rede und Antwort. Und auch in diesem<br />
Jahr sorgt die Hotelfachschule Coovi<br />
mit ihren raffinierten Kreationen dafür,<br />
dass Fleisch in aller Munde bleibt. Die<br />
SIAL-Teilnahme wird zudem im Internet<br />
aufmerksamkeitsstark inszeniert. Auf der<br />
Website https://www.belgianmeat.com/<br />
de/event/sial-paris werden die 25 belgischen<br />
Fleischexporteure mit detaillierten<br />
Firmenporträts in den Fokus gerückt. Um<br />
Wartezeiten auf der Messe zu vermeiden,<br />
wurde auf der Website ein Terminplaner<br />
eingerichtet. Hier können die Besucher<br />
Termine bei ihren Wunschgesprächspartnern<br />
vormerken.<br />
Halle 6 Stand F 234<br />
FleischMagazin <strong>10</strong> / <strong>2018</strong> 47
TITEL<br />
Neue Exportplattform für Frischprodukte aus Belgien<br />
Relaunch der Website<br />
Wer einen Lieferanten für Fleisch, Obst<br />
& Gemüse, Kartoffeln, Molkereiprodukte<br />
oder andere belgische Frischprodukte<br />
sucht und stets aktuelle Informationen<br />
aus erster Hand erhalten möchte, der ist<br />
auf der Website www.freshfrombelgium.com<br />
bestens aufgehoben. Die gerade<br />
runderneuerte Plattform von Flanderns<br />
Agrar-Marketing-Büro VLAM bietet zudem<br />
Betriebsreportagen sowie detaillierte<br />
Produktinformationen. Unter einem Dach<br />
wurden 14 Produktsites angesiedelt.<br />
VLAM zeichnet verantwortlich für die Absatzförderung<br />
von Landwirtschafts- und<br />
Gartenbauerzeugnissen aus Flandern,<br />
der nördlichen Landeshälfte Belgiens. Für<br />
den internationalen Handel, Journalisten<br />
und andere Fachbesucher hat VLAM nunmehr<br />
eine brandneue Plattform lanciert,<br />
die mit 14 unabhängigen Produktsites aufwartet.<br />
So kann der Besucher gezielt nach<br />
Informationen suchen. Das Dachportal<br />
www.freshfrombelgium.com fungiert als<br />
Bindeglied zwischen den verschiedenen<br />
48 FleischMagazin <strong>10</strong> / <strong>2018</strong><br />
Die nachfolgenden Portale<br />
können direkt oder über<br />
www.freshfrombelgium.com<br />
besucht werden.<br />
www.belgianmeat.com<br />
www.belgianfinemeats.com<br />
www.belgianrabbitmeat.com<br />
www.belgianpoultry.com<br />
www.belgianeggs.com<br />
www.belgianfruitsandvegetables.com<br />
www.belgianpotatoes.com<br />
www.belgianpotatoproducts.com<br />
www.belgianseeds.com<br />
www.belgianorganicproducts.com<br />
www.belgianplants.com<br />
www.belgiandairy.com<br />
www.belgianfish.com<br />
www.belgianlivestock.com<br />
Produktgruppen. Fachkompetenz, Qualität<br />
und Leidenschaft ziehen sich wie ein roter<br />
Faden durch jeden einzelnen der Auftritte.<br />
Die vertrauten Elemente der früheren<br />
Plattform behalten weiterhin ihre prominente<br />
Platzierung auf den Seiten. Im Fokus<br />
jeder Website steht beispielsweise das zentrale<br />
Lieferantenverzeichnis, in dem Interessenten<br />
Kontakte zu belgischen Handelspartnern<br />
knüpfen können. Darüber hinaus<br />
sind aktuelle Nachrichten, Hintergrundinformationen<br />
sowie Messeauftritte noch<br />
weiterer Bestandteil des Internet-Auftritts.<br />
Anhand spezieller Module werden die Seiten<br />
der jeweiligen Sektoren lebendiger gestaltet.<br />
Beispielsweise verleihen Betriebsreportagen<br />
der Zierpflanzenbranche fortan<br />
ein Gesicht. Andere Sites <strong>–</strong> wie Fleisch und<br />
Geflügel <strong>–</strong> nutzen Videoaufnahmen um einen<br />
Einblick in die Branche zu vermitteln.<br />
In den Produktblocks werden die Spitzenreiter<br />
der jeweiligen Sektoren ins Rampenlicht<br />
gerückt.