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VERFAHRENSTECHNIK 3/2019

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19098<br />

3<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

März <strong>2019</strong><br />

Die Datendrehscheibe<br />

Digitalisierung der Produktion<br />

mit SAP MII<br />

Prozessleittechnik<br />

Multi-User-Konzept verbindet<br />

Engineering und Betrieb<br />

Maschinenrichtlinie<br />

Welche Normen sind für<br />

Prozessanlagen relevant?<br />

Gefriertrocknung<br />

Individuelle Vakuumlösungen<br />

erhöhen Haltbarkeit


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EDITORIAL<br />

Gefragter denn je<br />

Universitäten werben um Studentinnen für MINT-Fächer,<br />

Unternehmen suchen Ingenieurinnen – Frauen sind gefragter denn<br />

je, und das Thema Frauenquote und Geschlechtergerechtigkeit ist<br />

überall präsent. Seit Jahren bemühen sich Wirtschaft, Politik und<br />

Bildungsinstitutionen, Frauen für technische und naturwissenschaftliche<br />

Berufe zu begeistern. Die Maßnahmen sind vielseitig und<br />

sie wirken: die Zahlen bei den weiblichen Studierenden in den<br />

ingenieurwissenschaftlichen Fächern steigen. Die Ingenieurinnen,<br />

die mittlerweile die deutschen Hochschulen mit einem Abschluss<br />

verlassen, könnten in einigen Jahren die Führungsriegen der großen<br />

Unternehmen aufmischen.<br />

Fest steht: Frauen interessieren sich für Mathematik, Informatik,<br />

Naturwissenschaften und Technik, aber oft fehlt ihnen der Mut, sich<br />

nach dem Schulabschluss beruflich für eine vermeintliche Männerdomäne<br />

zu entscheiden. Leichter fällt das, wenn dann an der<br />

Universität oder später im Job überzeugende Mentorinnen da sind,<br />

die sich um den weiblichen Nachwuchs kümmern – Frauen ziehen<br />

automatisch Frauen an. Und auch bei der Karriere spielen weibliche<br />

Vorbilder und entsprechende Netzwerke eine große Rolle, um sich<br />

gegenseitig zu stärken und zu motivieren.<br />

Eine Möglichkeit für Frauen, zu netzwerken und über Karrierefragen<br />

und Erfolgsstrategien zu diskutieren, bietet beispielsweise die<br />

Womenpower <strong>2019</strong>, die am 4. und 5. April während der Hannover<br />

Messe stattfindet. Mehr zur Hannover Messe erfahren<br />

Sie in unserem Special ab S. 8 – hier geht es aber<br />

nicht um Frauen und Netzwerke, sondern um<br />

neue Technologien und Problemlösungen.<br />

Kürzere Mischzeit<br />

Energiesparend<br />

Geringere Verschmutzung<br />

Viskositätsänderung<br />

Füllstandsänderung<br />

26.03.<strong>2019</strong>, Burghausen<br />

28.03.<strong>2019</strong>, Düsseldorf<br />

Eva Linder<br />

Chefredakteurin<br />

e.linder@vfmz.de<br />

Kontakt: SUMITOMO (Japan)<br />

Tel.: +81 3 6737-2680<br />

E-Mail: tetsuo.arika@shi-g.com<br />

Sumitomo's Partner in Europa<br />

STC (Deutschland)<br />

Tel.: +49 37608 295-0<br />

E-Mail: info@stc-engineering.de<br />

www.shi-pe.shi.co.jp/english/<br />

<strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong> 3<br />

STC-engineering.indd 1 22.01.<strong>2019</strong> 08:44:19


INHALT<br />

16 24 36<br />

Erzeugt: Eine zweistufige, ölfreie Prozessgasmaschine<br />

verdichtet toxische und<br />

brennbare Gase<br />

Erneuert: Bei der Entwicklung einer neuen<br />

Hard- und Software-Plattform wurde viel<br />

Wert auf die Skalierbarkeit gelegt<br />

Ersetzt: IO-Link hat das Potenzial, die<br />

etablierte 4–20-mA-Schnittstelle auch in<br />

hygienischen Prozessen abzulösen<br />

AKTUELLES<br />

5 Personen, Märkte, Unternehmen<br />

6 Seminare, Tagungen, Kurse<br />

SPECIAL HANNOVER MESSE<br />

8 Hannover Messe <strong>2019</strong>: Von der Komponente bis zur<br />

Systemlösung<br />

10 TITEL Babynahrungshersteller setzt auf Digitalisierung in<br />

der Produktion mit SAP MII<br />

14 Industriegetriebe sorgt für zuverlässigen Betrieb von<br />

Schneckenpumpen<br />

16 Verdichtung wasserdampfgesättigter Gase mit ölfreien,<br />

trockenlaufenden Kompressoren<br />

18 Intelligente Lösungen für die branchenspezifische<br />

Umsetzung von Industrie 4.0<br />

20 Smartes System schafft Transparenz in der<br />

DC-24-V-Stromverteilung<br />

22 Funktionale Sicherheit von Maschinen in verfahrenstechnischen<br />

Anlagen<br />

24 Jumo-Unternehmensgruppe mit neuen Produkten<br />

und Lösungen<br />

26 P&ID dauerhaft als begleitendes Dokument für die<br />

Anlagensicherheit nutzen<br />

9 Produktinformationen<br />

KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

32 Vakuumlösungen für Trocknungsprozesse<br />

34 Produktinformationen<br />

MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

36 IO-Link-Technologie für hygienische Anwendungen<br />

38 Produktinformationen<br />

RUBRIKEN<br />

3 Editorial<br />

34 Inserentenverzeichnis<br />

41 Impressum<br />

42 Verfahrenstechnik im Alltag<br />

43 Vorschau<br />

ANZEIGE<br />

TITELBILD<br />

IGZ GmbH,<br />

Falkenberg<br />

4 <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong>


AKTUELLES<br />

Endress+Hauser erweitert Fertigung<br />

Endress+Hauser hat über 10,4 Mio. EUR in ein neues und modernes Produktionsgebäude<br />

am Standort Nesselwang investiert. Auf 4 800 m 2 sind neue Produktionsflächen,<br />

Büros sowie Technik- und Sozialräume entstanden. „Wir investieren<br />

beständig in unsere Kompetenzzentren, um überzeugende Lösungen<br />

für unsere Kunden zu entwickeln und effizient produzieren zu können“,<br />

sagte Matthias Altendorf, CEO der Endress+Hauser Gruppe während der Eröffnungsrede<br />

im vergangenen Jahr. Die Temperatur ist in vielen Prozessen ein<br />

Messparameter mit großem Einfluss auf die Produktqualität. „Wir werden unser<br />

Portfolio an Temperatur- und Systemprodukten weiter ausbauen und vervollständigen,<br />

um unsere Kunden auch in Zukunft optimal bedienen zu können.<br />

Hierzu benötigen wir zusätzliche Flächen für Forschung und Entwicklung,<br />

Produktion, Logistik und Qualitätssicherung. Diesen Platz haben wir mit<br />

dem Neubau geschaffen“, sagte Harald Hertweck, Geschäftsführer des<br />

Endress+Hauser Kompetenzzentrums für Temperaturmesstechnik.<br />

www.endress.com<br />

100 Jahre Dorstener<br />

Drahtwerke<br />

World-Leading Trade Fair for Processing,<br />

Analysis, and Handling of Powder and Bulk Solids<br />

9.-11.4.<strong>2019</strong><br />

NURNBERG, GERMANY<br />

Die Dorstener Drahtwerke (DDD)<br />

feierten im Jahr 2018 ihr 100-jähriges<br />

Bestehen. Sie sind damit eines<br />

von nur rund 1,4 % aller deutschen<br />

Unternehmen, die dieses<br />

Alter erreicht oder bereits überschritten<br />

haben.<br />

Seit der Gründung durch den<br />

Kaufmann Heinrich Wilhelm Brune<br />

im Jahr 1918 hat sich viel getan:<br />

Aus der ursprünglichen Drahtzieherei<br />

im Sauerland wurde ein<br />

weltweit agierendes Technologieunternehmen<br />

im Ruhrgebiet, das<br />

als DDD-Gruppe Tochter- und Beteiligungsunternehmen<br />

in<br />

neun Ländern betreibt. Das Angebot<br />

des Unternehmens reicht<br />

heutzutage von Feinstgeweben<br />

oder Drahtgittern in diversen Ausführungen<br />

über Sieb- und Filterprodukte<br />

für verfahrenstechnische<br />

Anwendungen bis hin zu<br />

hoch spezialisierten Drähten für<br />

die grafische Industrie, die Medizintechnik<br />

und moderne Automobilanwendungen.<br />

Geschäftsführer<br />

von DDD sind Rüdiger (Bild links)<br />

und Volker Tüshaus.<br />

Foto: Moritz Brilo<br />

Dynamik erleben,Wissen teilen,<br />

Prozesseoptimieren<br />

Vor dem Erfolg kommt dasErlebnis: Entdecken<br />

Sie mechanische Verfahrenstechnik in ihrer<br />

ganzen Bandbreite undDynamik.Die<br />

POWTECH ist das Messeevent für Schüttgüter.<br />

Undder Ort,andem Prozessoptimierung<br />

beginnt.<br />

Fachwissen direkt von den Experten und Kontakte,<br />

die Sie weiterbringen: Das Fachprogramm macht<br />

Ihren Messebesuch noch wertvoller mit folgenden<br />

Highlights:<br />

• Expertenforen Chemie &Food<br />

• Pharmaforum Pharma.Manufacturing.Excellence.<br />

• Networking Campus<br />

• Sonderbereich Explosionsschutz<br />

• VDMA-Sonderschau: Staub kennt keine Grenzen<br />

www.dorstener-drahtwerke.de<br />

Ideelle Träger<br />

Im Verbund mit


AKTUELLES<br />

SEMINARE, TAGUNGEN, KURSE<br />

Veranstaltung Datum, Ort Anmeldung<br />

SEMINAR Verfahrenstechnische Fließbilder 20.03.19,<br />

Essen<br />

TAGUNG Maindays 21./22.03.19,<br />

Berlin<br />

FACHTAGUNG Umweltrecht für Umweltbeauftragte<br />

KURS Prozessleittechnik für die Verfahrensindustrie<br />

26./27.03.19,<br />

Mainz<br />

27./28.03.19,<br />

Düsseldorf<br />

WORKSHOP Feststoffanalytik 02.04.19,<br />

Graz<br />

SEMINAR Umweltmanagementsysteme<br />

UMS<br />

SCHULUNG Auswahl von Kreiselpumpen,<br />

Betrieb von Pumpenanlagen<br />

FACHSCHULUNG Reifung von Bananen und<br />

Zitrusfrüchten mit Ethylen<br />

02./03.04.19,<br />

Essen<br />

08.–10.04.19,<br />

Frankenthal<br />

09.04.19,<br />

Unterschleißheim<br />

SEMINAR Messen, regeln, aufzeichnen 09.–11.04.19,<br />

Fulda<br />

SPEZIALMESSE MSR Chemiedreieck 10.04.19,<br />

Halle (Saale)<br />

Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />

www.hdt-essen.de<br />

T.A. Cook Conferences, Tel. 030/884307-0,<br />

www.tacook.de<br />

Umweltakademie Fresenius, Tel. 0231/75896-50,<br />

www.akademie-fresenius.de<br />

VDI Wissensforum, Tel. 0211/6214-201,<br />

www.vdi-wissensforum.de<br />

CEM, Tel. 02842/96440,<br />

www.cem.de<br />

Haus der Technik, Tel. 0201/1803-1,<br />

www.hdt-essen.de<br />

KSB, Tel. 06233/86-1554,<br />

www.ksb.de/training<br />

Linde, Tel. 0800/0530530150,<br />

www.liprotect.de<br />

Jumo, Tel. 0661/6003-0,<br />

www.jumo.net<br />

Meorga, Tel. 06838/8960035,<br />

www.meorga.de<br />

Praxisseminar Brand- und Ex-Schutz bei Herding<br />

Beim ersten Praxisseminar der Herding Filtertechnik<br />

rund um Brand- und Explosionsschutz<br />

wurden neben theoretischen Informationen<br />

beindruckende Live-Vorführungen<br />

geboten. Ein Hauptaugenmerk wurde<br />

neben geltenden Regelungen und Neuerungen<br />

im Bereich der Filtertechnik auch auf die<br />

Umsetzung der Betriebssicherheitsverordnung<br />

gelegt. Neben den Herding-Referenten<br />

Klaus Rabenstein und Ulrike Ruppert sorgten auch die Vorträge von Gastreferenten aus branchennahen<br />

Unternehmen für Information aus wechselnden Blickwinkeln. Bereits jetzt laufen die Vorbereitungen<br />

für eine Wiederholung des Praxisseminars im Herbst <strong>2019</strong>.<br />

Gemü ausgezeichnet<br />

www.herding.de<br />

Atlas Copco übernimmt IPV<br />

Der schwedische Industriekonzern Atlas Copco hat im Januar die deutsche Industrie-Pumpen Vertriebs<br />

GmbH (IPV) mit Sitz in Dresden übernommen. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Zahnrad-,<br />

Kreisel-, Kolben- und Schlauchpumpen für industrielle Anwender, die schwerpunktmäßig aus der chemischen<br />

Industrie kommen. „Mit dieser Akquisition bauen wir unser Pumpengeschäft weiter aus und<br />

stärken unsere Präsenz in Westeuropa, insbesondere für die chemische Industrie“, sagt Andrew Walker,<br />

Präsident des Konzernbereichs Energietechnik von Atlas Copco.<br />

www.atlascopco.de<br />

Schwing Technologies mit Vertriebsgesellschaft in USA<br />

Seit 50 Jahren pflegt Schwing Technologies enge Beziehungen zum nordamerikanischen<br />

Markt. Jetzt eröffnet der Spezialist für thermische Reinigungslösungen<br />

und Wirbelschicht-Prozesstechnik ein Büro in Princeton, New Jersey.<br />

Leiter der Schwing Technologies North America Inc. ist Michael J. Robinson,<br />

der zuvor für den Bereich Wirbelschicht-Prozesstechnik bei Schwing in<br />

Deutschland verantwortlich war.<br />

www.schwing-technologies.de<br />

Zum dritten Mal in Folge bekam<br />

das Familienunternehmen<br />

Gemü – Gebrüder Müller Apparatebau<br />

GmbH & Co. KG – das<br />

Qualitätssiegel „Weltmarktführer<br />

2018 – Champions“ überreicht.<br />

Damit würdigt die Wirtschaftswoche<br />

die Aufnahme<br />

von Gemü in den Weltmarktführerindex<br />

im Segment „Armaturen<br />

und Automatisierungskomponenten:<br />

Ventil-, Prozessund<br />

Regelungstechnik für sterile<br />

Prozesse“. Als „Weltmarktführer<br />

Champions“ bezeichnen die<br />

Wissenschaftler Unternehmen,<br />

die u. a. auf mindestens drei<br />

Kontinenten mit eigenen Produktions-<br />

und/oder Vertriebsgesellschaften<br />

vertreten sind,<br />

einen Jahresumsatz von mindestens<br />

50 Mio. EUR erwirtschaften,<br />

an erster oder zweiter<br />

Stelle im relevanten Marktsegment<br />

stehen und einen Exportbzw.<br />

einen Auslandsanteil von<br />

mindestens 50 % ihres Umsatzes<br />

nachweisen können. Ein<br />

weiteres wichtiges Kriterium,<br />

um die Auszeichnung „Weltmarktführer<br />

Champions“ zu<br />

erhalten, ist die (Eigentümer-)<br />

Führung mit Stammsitz in der<br />

DACH-Region. „Wir sind stolz<br />

darauf, im dritten Jahr in<br />

Folge als Weltmarktführer in<br />

dem aktuellen Index vertreten<br />

zu sein. Die Auszeichnung bestätigt<br />

uns und zeigt, dass es<br />

sich lohnt, Kundenanforderungen,<br />

Produktqualität und die<br />

kontinuierliche Weiterentwicklung<br />

unseres Produktportfolios<br />

in den Mittelpunkt zu stellen“,<br />

sagt Gert Müller (Bild), geschäftsführender<br />

Gesellschafter<br />

bei Gemü.<br />

www.gemu-group.com<br />

6 <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong>


Auszeichnung für Geschäftsführer von<br />

Hartmann Valves<br />

UNSERENGINEERINGIST<br />

IHRE SYSTEMLÖSUNG<br />

Der Titel „Familienunternehmer des Jahres“ ging vor Kurzem an<br />

Werner Hartmann (2. v. r.), der gemeinsam mit seinen Brüdern<br />

Christian (links) und Martin (rechts) das Familienunternehmen<br />

Hartmann Valves in dritter Generation führt. Die Auszeichnung<br />

wurde von Andreas Pralle (2. v. l.) übergeben, dem Regionalvorsitzenden<br />

des Wirtschaftsverbandes „Die Familienunternehmer“ des<br />

Regionalkreises Hannover. Im vergangenen Jahr erzielte das Unternehmen<br />

einen Rekordumsatz und investierte erheblich in die<br />

Modernisierung der Produktion und zusätzliches Personal. „Unsere<br />

Mitarbeiter sind unsere wichtigste Ressource und ausschlaggebend<br />

für unseren Erfolg“, weiß Geschäftsführer Werner Hartmann.<br />

„Deshalb freue ich mich, diesen Preis nicht nur im Namen meiner<br />

Brüder und der gesamten Unternehmerfamilie anzunehmen, sondern<br />

vor allem auch als Dank und Motivation an unser großartiges<br />

Team.“<br />

Kurze Lieferzeiten<br />

Made in Germany<br />

ISO 9001<br />

www.hartmann-valves.com<br />

125 Jahre Gericke<br />

In den vergangenen 125 Jahren hat sich die Firma Gericke zu einem<br />

internationalen Anbieter von Lösungen im Schüttgutbereich<br />

entwickelt. 1894 gründete Ing. Walther H. Gericke in Zürich seine<br />

Maschinenfabrik und Mühlenbauanstalt. Anfang des 20. Jahrhunderts<br />

wurden erste Vertikalmischer konstruiert und große Erfolge<br />

mit der patentierten Soder-Mühle<br />

gefeiert, die eine höhere Ausbeute<br />

erzielen konnte. Innovation<br />

stand auch in den 40er-Jahren<br />

im Vordergrund mit dem Bau von<br />

pneumatischen Fördersystemen<br />

und Vibrationsdosiergeräten<br />

oder mit Stahlbandförderern für<br />

die Schokoladenindustrie. In dieser<br />

Periode stand bereits die<br />

2. Generation mit Otto und Walter Gericke am Steuer der Firma.<br />

Ab den 60er-Jahren setzten Dr. Hermann und Willi Gericke bedeutende<br />

Meilensteine mit der Internationalisierung, wobei über Lizenzverträge<br />

mit US-Unternehmen hier wenig verbreitete Maschinentypen<br />

ins Programm gelangten. Dazu gehörten die Differenzialdosierwaagen,<br />

Sackverdichter oder kontinuierliche Granulatoren.<br />

Markus Gericke führt heute die Firmengruppe in der<br />

4. Generation. Die Engineering- und Anlagenbaukompetenz wurde<br />

inzwischen auf neue Standorte in Asien, Nord-Amerika und<br />

Süd-Amerika ausgeweitet. Die Gruppe beschäftigt weltweit mehr<br />

als 300 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an zwölf Standorten.<br />

Dosierbox –<br />

Universalcontroller<br />

DieSPS fürallePumpen-Regelkreise. ExaktesFördern,<br />

Dosieren oder Abfüllen vonFlüssigkeiten perKnopfdruck.<br />

•EinfacheOberflächenbedienungohne<br />

Programmierkenntnisse<br />

•AUTOTUNINGzur Ermittlung derReglerparameter<br />

•Beliebige Mess-und Regelgrößen<br />

•Integrierte Verschleißwarnung<br />

www.gather-industrie.de ·pumpe@gather-industrie.de ·+49 205889381-23<br />

www. gericke.net<br />

Pumpentechnik · Dosiertechnik · Kupplungstechnik


HANNOVER MESSE I SPECIAL<br />

Industrielle Intelligenz erleben<br />

Hannover Messe <strong>2019</strong>: Von der Komponente bis zur Systemlösung<br />

Die Industrie verändert sich –<br />

schnell und radikal. Themen wie<br />

künstliche Intelligenz (KI) und<br />

maschinelles Lernen gewinnen<br />

innerhalb der vernetzten Industrie<br />

weiter an Bedeutung. Unter dem<br />

Leitthema „Industrial Intelligence“<br />

stellt die Hannover Messe <strong>2019</strong><br />

diese Entwicklung ins Zentrum.<br />

Die Hannover Messe boomt. Vom 1. bis<br />

5. April werden 6 500 Unternehmen aus<br />

75 Ländern zur Weltleitmesse der Industrie<br />

erwartet. Sie präsentieren ihre Komponenten,<br />

Prozess- und Systemlösungen für die<br />

Industrieproduktion und Energieversorgung<br />

der Zukunft. Aus den Bereichen der<br />

Automation, Robotik, Industriesoftware,<br />

Antriebs- und Fluidtechnik, Energietechnologien,<br />

Zulieferung sowie Forschung und<br />

Entwicklung sind alle führenden Unternehmen<br />

vertreten.<br />

Industrieunternehmen machen sich zunehmend<br />

digitale Technologien zunutze.<br />

Eine Hauptrolle spielen hier maschinelles<br />

Lernen und künstliche Intelligenz, indem<br />

sie Daten unterschiedlicher Quellen verknüpfen,<br />

Fehler voraussehen und Probleme<br />

beheben. Gezeigt werden z. B. KI-Systeme,<br />

die bei Reparaturmaßnahmen detaillierte<br />

Instruktionen geben und den Techniker bei<br />

der Ausführung begleiten. Das System wird<br />

im Dialog mit dem Menschen immer besser,<br />

weil es mit jeder neuen Fragestellung<br />

und jedem Feedback weiter dazulernt.<br />

Von Anfang an sicher<br />

Ein weiterer Fokus liegt auf Sicherheit:<br />

Denn in Zeiten von Industrie 4.0 erfordert<br />

Security ein Umdenken. „Ohne Security<br />

kann die Digitalisierung nicht funktionieren“,<br />

sagt Hubertus von Monschaw, Global<br />

Director Digital Factory im Team der<br />

Hannover Messe. „Es geht eben nicht nur<br />

um Datensicherheit, sondern um die Absicherung<br />

der gesamten vernetzten Produktion<br />

und damit der zugrundeliegenden<br />

IT-Infrastruktur.“ Darauf macht auch der<br />

aktuelle Leitfaden des VDMA zum Thema<br />

Industrie 4.0 Security aufmerksam: Um im<br />

digitalen Zeitalter Maschinen und Anlagen<br />

über den gesamten Lebenszyklus sicher<br />

betreiben zu können, reicht es nicht aus,<br />

Security-Funktionalitäten hinzuzufügen.<br />

Stattdessen muss Security von vornherein<br />

in der Produktentwicklung seitens der<br />

Maschinen- und Anlagenbauer berücksichtigt<br />

werden.<br />

Der Ausstellungsbereich Industrial Security<br />

in Halle 6 ist der zentrale Informationstreffpunkt<br />

für Anwender und Produktentwickler<br />

des Maschinen- und Anlagenbaus<br />

sowie der industriellen Automation.<br />

Indem Maschinen, Produkte und Prozesse<br />

digital miteinander verknüpft werden, lassen<br />

sich Datenschätze heben und neue<br />

digitale Geschäftsmodelle entwickeln. Dafür<br />

jedoch braucht es Sicherheit im Austausch<br />

und in der Verarbeitung von Daten.<br />

„Die zunehmende Vernetzung bei Industrie<br />

4.0 sowie die Nutzung der Chancen<br />

der Digitalisierung benötigen ‚Security‘<br />

und zwar in jedem vernetzten Sensor,<br />

Aktor, Gerät oder jeder Maschine“, sagt<br />

Oliver Winzenried, Vorstand der Wibu-<br />

Systems AG. „Im Gegensatz zur IT-Sicherheit<br />

im Büroumfeld hat Industrial Security<br />

höhere Anforderungen an Verfügbarkeit<br />

und Echtzeitfähigkeit. Offene internationale<br />

Standards sind notwendig, um globalen<br />

Einsatz und Interoperabilität der Produkte<br />

möglich zu machen.“<br />

www.messe.de<br />

Auf einen Blick<br />

Termin: 1. bis 5. April <strong>2019</strong><br />

Öffnungszeiten: täglich 9 bis 18 Uhr<br />

Eintrittspreise: Tageskarte 39 EUR,<br />

Dauerkarte 84 EUR<br />

Ort: Messegelände Hannover<br />

Aussteller: ca. 6 500<br />

Internet: www.hannovermesse.de<br />

8 <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong>


SPECIAL I HANNOVER MESSE<br />

anz-90-130-vfm_Layout 1 18.02.18 14:00 Seite 1<br />

Zubehörprogramm mit IO-Link<br />

Auf der Hannover Messe präsentiert die Bühler Technologies<br />

GmbH ihr bekanntes Zubehörprogramm nun mit IO-Link. Zur<br />

Steigerung der Effizienz beim Condition Monitoring und der<br />

Konnektivität bietet das Produktprogramm bereits seit längerem<br />

mit IO-Link-Controllern ausgestattete Sensoren, die der IEC<br />

61131-9 Norm entsprechen. Doch jetzt ist dieses Kommunikationsverfahren<br />

nahezu für die gesamte Gerätepalette erhältlich.<br />

Somit lassen sich nun alle in der Hydraulik<br />

und Schmiertechnik relevanten Steuergrößen<br />

vernetzt überwachen. Wie der<br />

Füllstand, die Temperatur und der Druck,<br />

ebenso das Filter- und Feuchtemonitoring.<br />

Mit der IO-Link-Ausrüstung ergibt sich<br />

eine einfachere, einheitliche Verdrahtung,<br />

eine bidirektionale Kommunikation. Das<br />

ermöglicht die automatische Parametrierung<br />

beim Gerätewechsel, sorgt von der<br />

Wartung bis hin zur Ferndiagnose für<br />

Arbeitserleichterungen und eröffnet<br />

werksinterne Standardisierungsprozesse.<br />

Halle 23, Stand B52<br />

www.buehler-technologies.com<br />

Ungenutzte Gerätedaten produktiv<br />

einsetzen<br />

Die intelligente Nutzung von Daten und Informationen von<br />

Geräten der Feldebene stehen beim Messeauftritt von<br />

Endress+Hauser auf der Hannover Messe <strong>2019</strong> im Vordergrund.<br />

Basis dafür sind die Diagnoseinformationen der Heartbeat<br />

Technology, ein rundes Portfolio an digitalen Schnittstellen und<br />

Konnektivitätsmodulen sowie das Netilion IIoT-Ökosystem.<br />

Bei Heartbeat handelt es<br />

sich um eine Technologie,<br />

die für eine hohe<br />

Anlagenverfügbarkeit<br />

sorgt, wobei sich diese<br />

gleichzeitig mit<br />

minimalem Aufwand<br />

erreichen lässt. In die<br />

Geräte implementiert<br />

liefert Heartbeat Technology<br />

klare, standardisierte<br />

Diagnosemeldungen und<br />

Monitoringdaten, um die Anlage gemäß ihrem wirklichen Bedarf<br />

zu warten. Diese Daten ermöglichen mit Netilion-Anwendungen<br />

eine vorausschauende Wartung, außerdem liefern die Informationen<br />

Anhaltspunkte für Betriebszuverlässigkeit und Prozesssicherheit.<br />

Da sich die Geräte automatisch selbst überwachen,<br />

lassen sich manuelle Prüfzyklen minimieren.<br />

Eine Neuheit ist der Grenzstandschalter Liquiphant FTL51B, der<br />

die Nachfolge des bewährten Klassikers mit der Schwinggabel<br />

antritt. Das Gerät eignet sich für den Einsatz in allen Flüssigkeiten<br />

und verfügt nun ebenfalls über Heartbeat Technology für die<br />

dokumentierte Durchführung der wiederkehrenden Prüfung<br />

ohne Ausbau oder Prozessunterbrechung. Ebenfalls neu und mit<br />

Heartbeat Technology ist der Gammapilot FMG50 zur radiometrischen<br />

Füllstandmessung, der dort eingesetzt wird, wo andere<br />

Messverfahren an ihre Grenzen stoßen.<br />

Halle 11, Stand C43<br />

www.ruwac.de<br />

05226-9830-0<br />

Ruwac.indd 1 12.03.2018 15:56:13<br />

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Sonderlösungen und<br />

Services außer der Reihe.<br />

Individuelle Zusatzleistungen bei Konzeption<br />

und Umsetzung optimaler Dichtungslösungen.<br />

www.de.endress.com<br />

01.-05.04.<strong>2019</strong><br />

Besuchen Sie uns in:<br />

Halle 5, Stand A13<br />

Bewährte Kompetenz – neuer Standort!<br />

www.COG.de


HANNOVER MESSE I TITEL<br />

Die Datendrehscheibe<br />

Babynahrungshersteller setzt auf Digitalisierung in der Produktion mit SAP MII<br />

Die Hipp-Gruppe verwendet als<br />

MES-Lösung SAP MII mit einem<br />

speziellen Template. Diese<br />

Kombination ermöglicht den<br />

Anschluss kompletter Werke im<br />

24/7-Produktionsbetrieb. In einem<br />

Schritt wurde ein System mit einem<br />

ERP-MES-Big-Bang in einem<br />

durcharbeitenden Betrieb migriert<br />

und dabei ab dem ersten Tag die<br />

Produktionsfähigkeit<br />

aufrechterhalten.<br />

Autor: Holger Häring, Bereichsleiter Verkauf,<br />

IGZ GmbH, Falkenberg<br />

Die Hipp-Gruppe, weltweit tätiger Hersteller<br />

von Baby-/Kleinkindnahrung<br />

sowie Gesundheits- und Pflegeprodukten<br />

mit Stammsitz im oberbayerischen Pfaffenhofen,<br />

lebt den 24/7-Anspruch in ihrer Produktion,<br />

die rund um die Uhr an 365 Tagen<br />

im Jahr läuft. Dort, wie in der gesamten<br />

Nahrungsmittelbranche, übernehmen heute<br />

in weiten Teilen IT-Systeme die Steuerung<br />

und Überwachung der Fertigung. Der<br />

Wechsel eines IT-Systems ist unter der<br />

24/7-Prämisse deshalb besonders diffizil.<br />

2016 übernahm Hipp den Säuglingsmilchnahrungs-Standort<br />

MIG (Milchwirtschaftliche<br />

Industrie Gesellschaft Herford<br />

GmbH & Co. KG). Als Anteilseigner hatte<br />

Hipp in Herford bereits Säuglingsnahrung<br />

auf Basis von Milch-Trockenpulver für<br />

eigene Zwecke herstellen lassen. Die vollständige<br />

Übernahme war daher ein konsequenter<br />

Schritt.<br />

Strategische Plattform<br />

Bisherige IT-Anwendungen galt es in diesem<br />

Zuge durch die entsprechenden Systeme<br />

von Hipp abzulösen und mit den<br />

Prozessen an den bestehenden Werken zu<br />

harmonisieren. Auf kaufmännisch-organisatorischer<br />

Ebene war dies SAP ERP, im<br />

Produktionsumfeld SAP MII. SAP ist bei<br />

Hipp seit vielen Jahren als strategische<br />

Lösung zur Organisation betrieblicher Abläufe<br />

verankert. 2015 fiel die Entscheidung<br />

für die MES-Komponente MII als strategische<br />

Produktionsplattform.<br />

Implementiert wurde die Lösung von<br />

der IGZ, die diese seitdem betreut. Im<br />

Werk in Kroatien wurde SAP MII als Pilot<br />

erstmals produktiv bei Hipp eingesetzt. Es<br />

dient seitdem als Template für weitere<br />

Rollouts für die Mitarbeiterführung in der<br />

Produktion und die vertikale Integration<br />

von Shop-Floor Systemen. Die Herausforderung<br />

für die Hipp-IT und den Implementierungspartner<br />

IGZ im MIG-Projekt<br />

bestand aus weit mehr als dem bloßen<br />

Austausch der früheren MES-Individuallösung<br />

durch SAP MII. Diese bestand aus<br />

zwei Komponenten: einer selbst entwickelten<br />

Software für die Rückverfolgbarkeit<br />

der produzierten Materialien (engl.<br />

Traceability) sowie einer „Transfer-Datenbank“,<br />

an die vielfältige Shop-Floor-Spezi-<br />

10 <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong>


TITEL I HANNOVER MESSE<br />

01 Auftragssteuerung in SAP MII in der<br />

Schaltwarte des Silo-Bahnhofs<br />

Ziel von Hipp war es, mit der Migration<br />

die bisherige proprietäre MES-Lösung<br />

vollständig nach SAP zu verlagern. SAP ERP<br />

ist dabei das führende System, das vollständige<br />

Vorgaben für die Fertigung an<br />

SAP MII liefert. In SAP MII erfolgt dann<br />

Steuerung, Optimierung und Dokumentation<br />

der Produktion.<br />

Voraussetzung für das Gelingen einer<br />

solchen Operation ist eine gründliche Planung.<br />

Gemeinsam mit Hipp nahm IGZ im<br />

Zuge ihrer erprobten SAP-MES-Einsatzanalyse<br />

vorab die Anforderungen auf und<br />

entwickelte ein Umsetzungskonzept auf<br />

Grundlage des vorhandenen Templates<br />

inklusive Aufwandsabschätzung und Terminierung<br />

des Projektes. „Vor allem der<br />

Einsatz des bewährten Hipp-SAP-MII-<br />

Templates aus vorangegangenen Projekten<br />

war ein wichtiger Erfolgsbaustein bei der<br />

Migration, auch wenn für die Besonderheiten<br />

des MIG-Projektes spezifische Erweiterungen<br />

des SAP-MII-Templates vorgenommen<br />

werden mussten“, erklärt Ludwig Hösl,<br />

Projektleiter bei Hipp.<br />

Mithilfe des Templates und speziellen Erweiterungen<br />

gelang damit dem Projektteam<br />

eine schnelle vertikale Integration,<br />

d. h., die direkte Verbindung der kaufmännischen<br />

und planerischen ERP-Ebene mit<br />

den technischen Systemen auf der Shop-<br />

Floor-Ebene. Dies sind bei der MIG konkret<br />

Prozessleitsysteme für die Sprühtrocknung,<br />

vier Nass- und Trockenmischanlagen, Auszeichnungssysteme<br />

sowie Produktionsverund<br />

-entsorgungslager. Sie mussten an<br />

SAP MII in gleicher Weise angebunden<br />

werden wie an die alte Middleware.<br />

Durchgängige Rückverfolgung<br />

Das Hipp-SAP-MII-Template ist neben den<br />

SAP-MII-Standardfunktionen begründet<br />

auf zusätzlichen IGZ Best Practices in<br />

SAP MII. Diese fungierten quasi als „Projektbeschleuniger“<br />

bei der Realisierung<br />

des Templates und bei der Umsetzung des<br />

MIG-Projektes. Im Einzelnen waren es<br />

z. B.: IGZ EWI (Electronic Work Instruction)<br />

als Modul für die operative Ausführung<br />

von SAP-ERP-Steuerrezeptvorgaben<br />

und IGZ Order Cockpit als interaktiver,<br />

grafischer Auftragsleitstand zur einfachen<br />

Feinsteuerung der Aufträge sowie ein IGZ<br />

Bestandsmanagement für „Gebindetraceability“.<br />

Letzteres ermöglicht ein Tracking<br />

der in Produktion befindlichen Materialien<br />

über den gesamten Fertigungsprozess auf<br />

Einzelgebindeebene, also bis hinunter<br />

alsysteme (z. B. Prozessleitsysteme) angebunden<br />

waren.<br />

Die Einführung von SAP MII musste gemeinsam<br />

mit SAP ERP im gesamten Werk<br />

als Big-Bang erfolgen. Dazu mussten die<br />

bisherigen Verbindungen gekappt, mit<br />

SAP MII neu hergestellt und die Aufgabenverteilung<br />

zwischen ERP und MES von der<br />

bisherigen Struktur auf die Hipp-Struktur<br />

umgestellt werden. Die SAP-MII-Lösung<br />

sollte jetzt und zukünftig als einheitliches<br />

MES für die Mitarbeiterführung und Anbindung<br />

der Produktionstechnik fungieren.<br />

Dem Hipp-Projektteam und IGZ gelang die<br />

Migration ohne eine Minute Unterbrechung<br />

der laufenden Produktion, d. h. parallel<br />

zum 24/7/365-Betrieb.<br />

Enge Interaktion<br />

02 60 flexibel förderbare Silos werden<br />

bezüglich Zustand und Inhalt in SAP MII<br />

dokumentiert


HANNOVER MESSE I TITEL<br />

zum Silo, Edelstahlcontainer oder zur einzelnen<br />

Palette.<br />

Sind in einem Arbeitsschritt mehrere<br />

Komponenten bereitzustellen, stellt das IGZ<br />

Bestandsmanagement sie auf einem eindeutig<br />

identifizierbaren Container dar. Dem<br />

Betriebsleiter und den Mitarbeitern in der<br />

Produktion ermöglicht dies eine durchgängige<br />

Rückverfolgung, die er innerhalb<br />

der Prozesskette jederzeit abrufen kann. Der<br />

Unterschied zum vorigen System liegt insbesondere<br />

im Detaillierungsgrad. Bis hinunter<br />

auf Gebindeebene konnte die MIG die Bestände<br />

in der ERP-Welt früher nicht prüfen.<br />

Höhere Prozesssicherheit<br />

In der Produktion bei der MIG hat sich die<br />

Prozesssicherheit durch produktionsbegleitende<br />

Prüfungen mit der neuen MES-Lösung<br />

deutlich erhöht und die Auslastung<br />

der Anlagen wesentlich verbessert. Online<br />

abrufbare Kennzahlen und die lückenlose<br />

Chargenrückverfolgung schaffen Transparenz<br />

über alle Fertigungsprozesse und Bestände<br />

hinweg. Systemgeführte Inventurverfahren<br />

erhöhen insgesamt die Effizienz<br />

des milchverarbeitenden Betriebs. Das liegt<br />

daran, dass die MIG heute mit einem integrierten<br />

System arbeitet, wo früher im Grunde<br />

nur proprietäre Einzelsysteme installiert<br />

waren. SAP MII wird über Browser bedient<br />

und stellt seine Funktionen als webbasierten<br />

Content zur Verfügung. So konnte die<br />

MIG von stationsgebundenen auch auf<br />

mobile Anwendungen umstellen.<br />

Zugleich wurde die manuelle Anfertigung<br />

und Verteilung von Produktionspapieren<br />

verringert, weil die MES-Lösung den Fachkräften<br />

in der Produktion fertigungsbegleitende<br />

Unterlagen digital online und systemgeführt<br />

anzeigt. Auch die Qualitätsprüfung<br />

ist integriert, ohne dass dafür weitere organisatorische<br />

Schritte erforderlich sind, weil<br />

das System die Mitarbeiter führt.<br />

Durch die ERP-Integration kann Hipp für<br />

das MIG-Werk Stammdaten für die Produktion<br />

zentral in SAP verwalten, eine Steuerrezept-Integration<br />

von SAP MII mit PP/PI<br />

umsetzen und Produktionsinformationen<br />

sowie Dokumente verschiedener Quellen,<br />

z. B. Sharepoint, dem SAP MII auftragsgenau<br />

via SAP ERP bereitstellen. So wird<br />

eine durchgängige Rückverfolgbarkeit der<br />

Produktion auf ERP-Ebene erreicht.<br />

Die Schichtleiter, Werker und sonstigen<br />

Mitarbeiter in der Produktion des MIG-<br />

Werkes arbeiten heute mit einer Anwendung,<br />

von der aus alle Prozesse zentralisiert<br />

und konsolidiert werden. Früher mussten<br />

sie viele Einzelschritte, die eigentlich zusammengehören<br />

– Rückverfolgung, Dokumentation,<br />

Probenentnahmen etc. – manuell<br />

in verschiedenen Systemen durchführen.<br />

70 SAP-MII-Arbeitsplätze wurden am Standort<br />

Herford von der IGZ eingerichtet, die<br />

24/7 besetzt sind.<br />

Geschäftsprozesse harmonisiert<br />

„SAP MII wird über Browser bedient und stellt seine<br />

Funktionen als webbasierten Content zur Verfügung.“<br />

Für die Hipp-IT ist die IT-technische Eingliederung<br />

des Werkes mehr als nur die reine<br />

Migration von ERP- und MES-IT-Systemen.<br />

„Wir harmonisieren damit unsere gesamten<br />

Geschäftsprozesse auf Grundlage der bestehenden<br />

Hipp-Prozess-Standards“, erklärt<br />

Donal Doyle, IT-Leiter bei Hipp. Denn zum<br />

Teil ließen sich die Produktionsleit- und<br />

andere Bestandssysteme der MIG kaum<br />

mehr selbst an die Hipp-Standards anpassen.<br />

Mittels SAP MII als Hipp-Infrastruktur<br />

für MES und die vertikale Integration konnte<br />

hier auch ein „Prozess-Mapping“ zwischen<br />

der vorhergehenden Sicht und den Hipp-<br />

Prozessstandards durchgeführt werden.<br />

Eine besondere Herausforderung in diesem<br />

Projekt lag in dem sehr hohen Technisierungsgrad,<br />

der in der bestehenden<br />

Systemlandschaft des einzugliedernden<br />

Werkes angetroffen wurde. Nicht ohne<br />

Risiko war vor allem der Anspruch, in einem<br />

24/7/365-durcharbeitenden Betrieb<br />

ein System mit einem ERP-MES-Big-Bang<br />

in einem Schritt zu migrieren und dabei ab<br />

dem ersten Tag die Produktionsfähigkeit<br />

aufrechtzuerhalten. „Das nachgewiesene<br />

Know-how der IGZ im Bereich Anlagenintegration,<br />

Maschinenanbindung und Integration<br />

von Prozessleitsystemen hat uns<br />

von Anbeginn zuversichtlich gestimmt,<br />

dass wir den Big-Bang wie gewünscht hinbekommen.<br />

Bereits der Pilotbetrieb im<br />

Werk Kroatien hatte uns dies bewiesen, und<br />

in Herford hat dies jetzt auch hervorragend<br />

geklappt“, so Ludwig Hösl.<br />

Nächste Projekte stehen bereits an. So<br />

sind in Herford neue Sprühtürme geplant<br />

und an SAP MII anzubinden. Weitere<br />

Verpackungslinien und eine Erweiterung<br />

stehen im Werk Kroatien an. Auch der<br />

Rollout von SAP MII auf weitere Standorte<br />

ist bereits Bestandteil der Überlegungen bei<br />

der Hipp-IT.<br />

Halle 7, Stand C11<br />

Fotos: Hipp<br />

www.igz.com<br />

03 Die Dokumentation des Material- und<br />

Produktionsflusses in SAP MII beginnt bereits<br />

bei der Milchannahme und endet bei der<br />

Ablieferung im Distributionslager<br />

12 <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong>


SPECIAL I HANNOVER MESSE<br />

Intelligente Pumpenüberwachung<br />

Im Mittelpunkt des Messeauftritts von Allweiler steht die neuentwickelte OptiFixT Exzenterschneckenpumpe.<br />

Die Pumpe punktet dank ihrer Schnelltausch-Konstruktion mit Kosteneinsparungen.<br />

Dies bedeutet weniger Ausfallzeiten, weniger Wartung und geringere Servicekosten.<br />

Zusätzlich zeigt Allweiler mit dem Condition und Operation Monitoring System<br />

IN-1000, wie die Sicherheit im Betrieb erhöht und gleichzeitig die Betriebskosten reduziert<br />

werden können. Die IN-1000 ist jetzt auch mit Atex-Zertifizierung für Ex-Zonen erhältlich.<br />

Mit der smarten Platform IN-1000 lassen sich von der einfachen Zustandsüberwachung bis hin<br />

zu komplexen Überwachungstätigkeiten, inklusive Operation Monitoring an mehreren<br />

Pumpen, viele Anforderungen gleichzeitig realisieren. Wartung und Instandhaltung werden<br />

planbar. Unvorhergesehene Produktionsausfälle sind laut Anbieter nahezu ausgeschlossen.<br />

Infolgedessen können die Wartungsintervalle größer werden.<br />

Halle 15, Stand G43<br />

www.allweiler.de<br />

Hosting-Service für Engineering-Software<br />

Die Aucotec AG stellt erstmals das neue Cloud-Modell für ihre kooperative Plattform Engineering Base<br />

(EB) vor. Ab sofort können Anwender das komplette Lizenzportfolio der Software ohne Hardware-Installationen,<br />

Administrations- und Pflege-Aufwand nutzen. Für Neukunden, die zunächst nur mit wenigen<br />

Key-Usern beginnen, sei dieses Cloud-Modell besonders interessant. Vor dem Betrieb der neuen Software<br />

müssen üblicherweise Serverkapazitäten geschätzt und aufgebaut werden, ohne die spätere Nutzungs-<br />

Spannweite genau zu kennen. Solche Investitionen binden nicht nur Kapital, sie können sich auch als<br />

unpassend herausstellen. Vom Single-User-Arbeitsplatz bis zu großen Kooperationslösungen ist der<br />

Service skalierbar. Auch bereits mit EB arbeitende Teams können in die Cloud „umziehen“.<br />

Halle 6, Stand K28<br />

www.aucotec.com<br />

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bereichen Wirklich?<br />

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HANNOVER MESSE I SPECIAL<br />

Retrofit in der Kläranlage<br />

Industriegetriebe sorgt für zuverlässigen Betrieb von Schneckenpumpen<br />

In Deutschland gibt es etwa<br />

10 000 Klärwerke. Rund 4 000<br />

Klärwerksmeister sorgen dort für<br />

reibungslose Anlagen-Prozesse.<br />

Sie sind wahre Allround-Talente.<br />

Technische Störungen lassen sich<br />

nicht immer vermeiden, aber durch<br />

vorausschauendes Handeln<br />

reduzieren. Um das Risiko von<br />

Anlagenstillständen zu minimieren,<br />

ist eine verlässliche Antriebstechnik<br />

erforderlich.<br />

Autor: Michael Meinzer, Mitarbeiter Marktmanagement,<br />

SEW-Eurodrive GmbH & Co. KG,<br />

Bruchsal<br />

Die Kläranlage Friesenheim, in der Nähe<br />

von Lahr im Ortenaukreis gelegen,<br />

sorgt rund um die Uhr an sieben Tagen der<br />

Woche dafür, dass Regen- und Schmutzwasser<br />

zuverlässig von Feststoffen,<br />

Fäkalien und biologischen Verunreinigungen<br />

gesäubert wird. Seit<br />

1975 dient sie als Abwasserzulaufstelle<br />

für die umliegenden Ortschaften<br />

Friesenheim, Meißenheim<br />

und Neuried. Sie hat eine<br />

Aufnahmekapazität von knapp<br />

24 000 Einwohnerwerten.<br />

Direkt am Einlaufbauwerk der<br />

Kläranlage befinden sich fünf<br />

Schneckenpumpen, die das einfließende<br />

Wasser um mehrere<br />

Meter auf das Niveau des Vorklärbeckens<br />

heben. Dabei werden nur in seltenen Fällen<br />

alle archimedischen Schnecken gleichzeitig<br />

betrieben. Lediglich bei sehr starkem Wasserzufluss,<br />

z. B. in Folge heftiger Regenfälle,<br />

werden alle Pumpen beansprucht, die ansonsten<br />

redundant ausgelegt sind. Infolge<br />

eines Materialschadens an der installierten<br />

Antriebseinheit eines Drittanbieters war<br />

eine der beiden großen Pumpanlagen nicht<br />

mehr betriebsbereit. An einem Zahnrad im<br />

Getriebe waren mehrere Zähne gebrochen,<br />

sodass im Falle einer starken Belastung der<br />

Kläranlage die benötigte Förderkapazität<br />

nicht mehr erreicht werden konnte. Eine<br />

leistungsfähige Antriebslösung musste also<br />

zügig gefunden werden. Denn kann ein<br />

Der Klärwerksmeister war mit<br />

der Betreuung während des<br />

Servicevorgangs, der Qualität<br />

der eingesetzten Produkte und<br />

dem raschen und unkomplizierten<br />

Austauschvorgang<br />

rundum zufrieden.<br />

Michael Meinzer<br />

Klärwerk nicht die definierten Einwohnerwerte<br />

aufnehmen, drohen mitunter empfindliche<br />

Bußgelder.<br />

Starke Industriegetriebe<br />

Der Betreiber entschied sich daher, SEW-<br />

Eurodrive mit dem Austausch von Getriebe<br />

und Motor zu beauftragen. Der bestehende<br />

Antrieb, ein als Riementrieb ausgeführter<br />

Getriebemotor, wurde durch ein SEW-Industriegetriebe<br />

der Baureihe X ersetzt. Die<br />

eigenständige Industriegetriebe-Plattform<br />

14 <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong>


SPECIAL I HANNOVER MESSE<br />

Der alte Antrieb, noch mit Riementrieb ausgestattet, wurde<br />

durch ein leistungsstarkes Industriegetriebe ersetzt<br />

wird als Stirn- und Kegelstirnradgetriebe<br />

angeboten. Mit der hohen Varianz an vordefinierten<br />

Zusatzausstattungen und Optionen<br />

sowie der Möglichkeit, kundenspezifische<br />

Anpassungen zu realisieren, können<br />

alle Anforderungen der Wasser- und Abwasserwirtschaft<br />

erfüllt werden.<br />

Der Riementrieb konnte beim neuen Antriebskonzept<br />

entfallen. Die Anbindung von<br />

Motor und Getriebe wurde über einen Motoradapter<br />

mit integrierter Klauenkupplung<br />

realisiert. Die Vorteile des direkt gekoppelten<br />

Motors liegen zum einen in den geringeren<br />

Übertragungsverlusten gegenüber<br />

der Variante mit Riemen, zum anderen entfällt<br />

mit dem Riementrieb ein wartungsintensives<br />

Verschleißteil.<br />

Das Nennantriebsdrehmoment des installierten<br />

Getriebes beträgt 12 800 Nm. Es<br />

wird von einem IE3-Drehstommotor mit<br />

30 kW Nennleistung angetrieben. Um den<br />

rückwärtsgerichteten Drehkräften entgegenzuwirken,<br />

die durch die Gewichtskraft<br />

des Wassers in den Transportkammern der<br />

Schnecke entstehen, wurde der Motor mit<br />

einer Rücklaufsperre versehen.<br />

Durch die im Vergleich zu den meisten<br />

Getrieben des Wettbewerbs geringere<br />

Achshöhe der Industriegetriebe-Baureihe<br />

X kann eine Adaption an die bestehende<br />

Anschlussgeometrie über eine<br />

Bodenplatte erfolgen. Hierdurch entfallen<br />

aufwändige Arbeiten an den Getriebefundamenten,<br />

so auch im Falle des Retrofits<br />

in Friesenheim. Den Stahlunterbau<br />

stellte das SEW-Service Center Graben-<br />

Neudorf bereit. Mittels einer Klauenkupplung<br />

wurde anschließend die Verbindung<br />

zur Welle der Förderpumpe realisiert.<br />

Rundum zufrieden<br />

Mit der installierten Antriebseinheit hat der<br />

Klärwerksbetreiber, der Abwasserverband<br />

Friesenheim, ein weitestgehend standardisiertes<br />

Industriegetriebe erhalten, das über<br />

viele Jahre zuverlässig arbeiten wird. Die<br />

Bereitstellung aller erforderlichen Antriebskomponenten<br />

aus einer Hand vermied<br />

Schnittstellenprobleme und reduzierte den<br />

Montageaufwand im Klärwerk. Durch das<br />

Technische Büro in Lahr sowie das dichte<br />

SEW-Servicenetz wird auch nach Inbetriebnahme<br />

der Antriebe eine umfassende Betreuung<br />

sichergestellt. Ein Anlagenausfall<br />

und der damit verbundene Ärger bleiben<br />

somit hoffentlich aus.<br />

Freigelände, Stand S95<br />

Fotos: SEW-Eurodrive<br />

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<strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong> 15


HANNOVER MESSE I SPECIAL<br />

Nutzung von „grünem“ Wasserstoff<br />

Verdichtung wasserdampfgesättigter Gase mit ölfreien, trockenlaufenden Kompressoren<br />

Als gasförmiger Energiespeicher spielt Wasserstoff bei zahlreichen<br />

industriellen Anwendungen eine immer größere Rolle – etwa als wichtiger<br />

Ausgangsstoff in der chemischen Industrie oder zur CO 2<br />

-freien<br />

Entschwefelung von Dieselkraftstoff in Raffinerien. Für alle Branchen, in<br />

denen bisher Erdgas, Mineralölprodukte oder Kohle verwendet werden,<br />

stellen Wasserstoff oder Synthesegas eine langfristige Alternative dar.<br />

Als Hersteller von Elektrolyseuren für die<br />

Produktion von grünem Wasserstoff oder<br />

auch Synthesegas möchte die Sunfire GmbH<br />

die Nutzung dieser Gase weiter vorantreiben.<br />

Um den hergestellten Energieträger langfristig<br />

zu speichern und effizient zu verwenden,<br />

suchte Sunfire nach zwei Verdichtern und<br />

entschied sich für das Modell TRZ 200 der<br />

Mehrer Compression GmbH. Dabei handelt<br />

es sich um einen zweistufigen, ölfreien Kompressor,<br />

der trockenlaufend auch wasserdampfgesättigten<br />

Wasserstoff durch schrittweises<br />

Abscheiden von Wasserdampfpartikeln<br />

problemlos verdichten kann. Aufgrund der<br />

kompakten und modularen Bauweise lässt<br />

Autorin Dipl.-Wirt.-Ing. Melanie Maier,<br />

Marketing & PR Manager, Mehrer Compression<br />

GmbH, Balingen<br />

sich dieser Verdichter in jeden Container integrieren.<br />

Eine hohe Anlagenverfügbarkeit wird<br />

durch den After-Sales-Service von Mehrer mit<br />

schnellen Lieferzeiten gewährleistet.<br />

Seit Mitte 2018 setzt Sunfire zwei dieser<br />

Wasserstoffverdichter an unterschiedlichen<br />

Standorten ein: In Karlsruhe nutzt das<br />

Unternehmen den Verdichter an einer H 2<br />

-<br />

Tankstelle für Brennstoffzellenfahrzeuge. In<br />

Duisburg hingegen wurde der Kompressor<br />

in die Infrastruktur eines Forschungsinstituts<br />

integriert. „Wir entschieden uns für das<br />

Modell TRZ 200 von Mehrer, da diese Kompressoren<br />

mit wenig oder sogar ganz ohne<br />

Vordruck arbeiten können“, berichtet Klaus<br />

Ullrich, Head of Sales Electrolysis bei der<br />

Sunfire GmbH. „Außerdem war uns bei den<br />

kleinen Demonstrationsanlagen der geringe<br />

Volumenstrom von 0 bis 6 Nm 3 /h des<br />

Modells wichtig.“<br />

Individuell angefertigt<br />

Im Vorfeld der Beauftragung besuchte das<br />

Vertriebsteam von Mehrer die Energiespezialisten<br />

von Sunfire, um die notwendigen<br />

Anforderungen für die zwei unterschiedlichen<br />

Einsatzorte zu ermitteln. Ein Standardprodukt<br />

kann dies nur im Ausnahmefall<br />

direkt erfüllen. „Wir besitzen dank<br />

unseres breiten Portfolios an Verdichterlösungen<br />

für Wasserstoff bis 1 000 bar bei<br />

verschiedenen Volumenströmen umfassendes<br />

Know-how auf diesem Gebiet und<br />

können basierend auf Vor-Ort-Meetings<br />

sämtliche Anforderungen optimal mit dem<br />

Kunden abstimmen“, so Luis Tändler, Vertrieb<br />

& Marketing bei der Mehrer Compression<br />

GmbH. „Gerade im Bereich kritischer<br />

Prozessgase – wie Wasserstoff – müssen<br />

Kompressoren aufgrund verschiedener Anforderungen<br />

der Kunden wie beispielsweise<br />

stark schwankender Prozessparameter immer<br />

individuell gestaltet werden.“<br />

Nach Abstimmung aller wichtigen Informationen<br />

begann das Team von Mehrer mit<br />

der Herstellung der beiden Wasserstoffverdichter<br />

in ihrem Werk in Balingen. Dabei<br />

wurden sämtliche essenziellen Bauteile<br />

inhouse gefertigt, um die Qualität der einzelnen<br />

Komponenten zu garantieren. Beim<br />

TRZ 200 handelt es sich um eine zwei­<br />

16 <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong>


SPECIAL I HANNOVER MESSE<br />

01 02<br />

01 Der Kompressor verdichtet<br />

toxische und brennbare Gase<br />

02 In Duisburg wurde der<br />

Kompressor in die Infrastruktur eines<br />

Forschungsinstituts integriert<br />

stufige, ölfreie Prozessgasmaschine, die<br />

eine problemlose Verdichtung von toxischen<br />

und brennbaren Gasen ermöglicht.<br />

Wie alle Kompressoren aus dem Hause<br />

Mehrer ist der TRZ 200 für den Dauerbetrieb<br />

(Heavy-Duty) bei gleichzeitig hoher<br />

Laufruhe ausgelegt. Vor Ende der Fertigstellung<br />

unterzog Mehrer alle gasberührten<br />

und druckbeaufschlagten Teile einer hydrostatischen<br />

Druckprüfung sowie einem Full-<br />

Performance-Test. Anschließend erhielten<br />

die Kompressoren ein Prüfzertifikat mit<br />

Chargennummer, um die garantierten Leistungsdaten<br />

zu dokumentieren.<br />

Schrittweise Abscheidung<br />

Eine besondere Herausforderung im Projekt<br />

mit Sunfire stellte die hohe Sättigung<br />

des Wasserstoffs mit Wasserdampf durch<br />

das verwendete Dampf-Elektrolyseverfahrens<br />

dar. „Dieses beruht auf einer Festoxid-<br />

Zellen-Technologie, die dank eines hohen<br />

elektrischen Wirkungsgrades im Vergleich<br />

zu bisherigen Lösungen eine kosteneffiziente<br />

Produktion von Wasserstoff ermöglicht“,<br />

erklärt Ullrich. „Deswegen musste<br />

der Kompressor in der Lage sein, das Gas zu<br />

verdichten, aber gleichzeitig die Wasserdampfpartikel<br />

zu entfernen.“<br />

Um eine Beschädigung des Verdichters<br />

durch das gesättigte Gas zu verhindern,<br />

scheidet der TRZ 200 die darin enthaltenen<br />

Wasserpartikel schrittweise<br />

ab. „Dieser Abscheidevorgang erzeugt<br />

durch Zentrifugalkräfte eine<br />

Wirbelströmung und ermöglicht so<br />

die Trennung des Gases und der<br />

Wasserpartikel“, erläutert Tändler.<br />

„Aufgrund der Verwirbelung werden<br />

die gasseitigen Wasserdampfmoleküle<br />

abgelöst und durch automatische<br />

Kondensatableiter ausgeschleust.<br />

Das geschieht sowohl an<br />

der Saugseite der Verdichter, als<br />

auch nach jeder Verdichtungsstufe.“<br />

Der von der Elektrolyse produzierte<br />

drucklose Wasserstoff am Eingang des Verdichters<br />

enthält bis zu 10 Vol.-% Feuchtigkeit<br />

und kann durch diesen prozesssicheren<br />

Aufbau des Verdichterpackages gefahrlos<br />

verdichtet werden.<br />

Damit Sunfire kleinere Wartungen eigenständig<br />

durchführen kann, erhielt das<br />

Unternehmen vom Hersteller das effiziente<br />

Servicesystem Mehrer-Easy-Maintenance<br />

(MEM) mit typischen Verschleißkomponenten.<br />

Darin enthalten sind bspw. Dichtungen<br />

oder weitere Serviceteile. Mehrer<br />

Gerade im Bereich<br />

kritischer Prozessgase<br />

müssen Kompressoren<br />

aufgrund verschiedener<br />

Anforderungen immer<br />

individuell gestaltet<br />

werden.<br />

Luis Tändler,<br />

Vertrieb & Marketing,<br />

Mehrer Compression GmbH<br />

garantiert für alle Wasserstoffverdichter<br />

eine Anlagenverfügbarkeit von mindestens<br />

97 %.<br />

Halle 27, Stand C74<br />

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RESSOURCEN SCHONEN,<br />

KOSTEN SENKEN, UMWELT SCHÜTZEN<br />

Ihr unternehmerischer Erfolg ist unser Ziel. Als<br />

Landesagentur vernetzen wir Wirtschaft, Wissenschaft<br />

und Politik. Wir initiieren zukunftsweisende Projekte,<br />

horchen weltweit in die Märkte, ebnen neuen grünen<br />

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Technologien den Weg und leisten Wissenstransfer.<br />

Ressourcen zu schonen, Material im Kreislauf zu<br />

führen, Energie effizient zu nutzen sind unsere Themen.<br />

Wir unterstützen Sie dabei,<br />

ressourceneffiziente Wege zu gehen.<br />

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<strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong> 17


HANNOVER MESSE I SPECIAL<br />

Industrie weiterdenken<br />

Intelligente Lösungen für die branchenspezifische<br />

Umsetzung von Industrie 4.0<br />

Auf der Hannover Messe wird unter<br />

anderem ein neues Prozessleitsystem<br />

präsentiert, das vollständig<br />

webbasiert arbeitet. Durch ein<br />

Multi-User-Konzept profitieren<br />

Engineering und Betrieb von neuen,<br />

effizienten Arbeitsweisen.<br />

Unter dem Motto „Digital Enterprise –<br />

Thinking industry further“ stellt Siemens<br />

intelligente Lösungen für die branchenspezifische<br />

Umsetzung von Industrie 4.0 in<br />

den Mittelpunkt seines Auftrittes auf der<br />

Hannover Messe <strong>2019</strong>. Hierfür zeigt Siemens<br />

in Halle 9 auf rund 4 000 m 2 zahlreiche<br />

Erweiterungen seines Digital-Enterprise-<br />

Angebots für die digitale Transformation<br />

der Fertigungs- und Prozessindustrie.<br />

Diese reichen vom Einsatz von künstlicher<br />

Intelligenz und Edge Computing bis<br />

hin zur Fabrik- und Prozessautomatisierung<br />

der Zukunft. Zudem stellt Siemens<br />

integrierte Energielösungen für Netzbetreiber<br />

und digitale Unternehmen vor.<br />

Mit dem durchgängigen Angebot können<br />

Industrieunternehmen unterschiedlicher<br />

Größe und Branchen ihre Flexibilität und<br />

Produktivität weiter erhöhen – und so die<br />

wachsenden Herausforderungen erfüllen,<br />

die sich ihnen durch die zunehmende<br />

Individualisierung stellen.<br />

Veranschaulicht werden die branchenspezifische<br />

Umsetzung des Digital Enterprise<br />

und der Einsatz von Zukunftstechnologien<br />

u. a. an einem Highlight-Showcase:<br />

In der Chemieindustrie wird damit in einer<br />

komplett virtuell abgebildeten Greenfield-<br />

Anlage mit Labor-, Automatisierungs- und<br />

Steuerungstechnologie eine nachhaltige<br />

und ökologische Produktion von Polyamiden<br />

aus Biomasse ermöglicht.<br />

Zu den Produktneuheiten gehört eine<br />

neue Version der Software NX mit Machine-<br />

Learning-(ML)- und Artificial-Intelligence-<br />

18 <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong>


Jeder Tropfen zählt<br />

Durchfluss<br />

messen &regeln<br />

Branchenspezifische<br />

Wir stellen aus:<br />

Hannover Messe<br />

01.–05. April <strong>2019</strong><br />

Halle 11, Stand A70<br />

Lösungen auf rund 4 000 m 2 <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong> 19<br />

Intelligente Automatisierungskonzepte<br />

(AI)-Funktionen.<br />

Dadurch kann die<br />

Software anstehende Arbeitsschritte<br />

vorhersagen und<br />

die Benutzeroberfläche vorausschauend<br />

aktualisieren. Die Funktionen<br />

unterstützen Benutzer dabei, die Software<br />

noch effizienter einzusetzen und die Produktivität<br />

zu erhöhen.<br />

Neue Maßstäbe in der<br />

Prozessleittechnik<br />

„Wir denken die Prozessleittechnik neu<br />

und werden auf der Hannover Messe ein<br />

neues Prozessleitsystem vorstellen“, erklärt<br />

Eckard Eberle, CEO der Process Automation<br />

Business Unit. „Das vollständig<br />

webbasierte System<br />

sowie das Multi-User Konzept<br />

für Engineering und Betrieb<br />

ermöglichen unseren Kunden<br />

völlig neue, effiziente Arbeitsweisen.“<br />

Expertenwissen kann<br />

überall und immer zum Einsatz<br />

kommen. Mit der weiterentwickelten<br />

Simatic-PCS-<br />

7-Hardware sind Kunden heute<br />

schon auf das neue System<br />

bestens vorbereitet.<br />

Kunden profitieren zudem<br />

von PlantSight, das Daten aus<br />

mehreren Datenquellen zusammenbringt<br />

und so einen schnellen Zugriff auf bisher<br />

nicht zugängliche Informationen ermöglicht.<br />

Durch die Synchronisation der realen<br />

Anlage mit den dazugehörigen Engineering-<br />

Daten entsteht der digitale Zwilling der Produktion.<br />

Anlagenbetreiber können dabei auf<br />

eine hohe Vertrauenswürdigkeit und Informationsqualität<br />

für stetige Betriebsbereitschaft<br />

und mehr Zuverlässigkeit zählen.<br />

Als weitere Highlights stellt Siemens auf<br />

der Messe die neuen CloudConnect-Produkte<br />

vor, die eine Datenübertragung von<br />

der Feldebene an verschiedene Cloud-<br />

Plattformen ermöglichen.<br />

„Mit TIA bieten wir intelligente Automatisierungskonzepte<br />

und damit die Basis für<br />

die Digitalisierung. Dabei integrieren wir<br />

für die Zukunft der Automation auch neue<br />

Technologien wie Edge Computing und<br />

Artificial Intelligence in das TIA Ökosystem.<br />

Die Kombination mit unseren heutigen<br />

Software-Umgebungen ermöglicht eine<br />

völlig neue Nutzung von Produktionsdaten<br />

und bringt dadurch eine erhebliche Produktivitätssteigerung“,<br />

sagt Ralf-Michael<br />

Franke, CEO der Factory Automation<br />

Business Unit.<br />

Auf der Messe zeigt Siemens einen Anwendungsfall,<br />

der bereits im Siemens-<br />

Werk Amberg Anwendung findet. Bei der<br />

Produktion von Simatic-Produkten hat die<br />

Wir denken die<br />

Prozessleittechnik<br />

neu und werden auf<br />

der Hannover Messe<br />

ein modernes Prozessleitsystem<br />

vorstellen.<br />

Eckard Eberle,<br />

CEO der Process<br />

Automation Business<br />

Unit, Siemens AG<br />

Einbindung von Edge Computing, Artificial<br />

Intelligence und MindSphere bei der<br />

Qualitätsprüfung von Leiterplatten durch<br />

Röntgengeräte ihre Vorteile gezeigt: Dadurch<br />

konnte die Anzahl erforderlicher<br />

Endkontrollen deutlich gesenkt werden.<br />

Zu den Produktneuheiten gehört außerdem<br />

eine neue Generation High-End-<br />

Industrie-PCs mit Intel-Prozessoren der<br />

8. Generation.<br />

Halle 9, Stand D35<br />

Fotos: Siemens<br />

www.siemens.com<br />

Wärmemengenzähler<br />

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Magnetisch-induktive<br />

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Abgesicherte Prozesse<br />

Smartes System schafft Transparenz in der DC-24-V-Stromverteilung<br />

Die Stabilität der Prozesse ist in der Chemieindustrie von besonderer<br />

Bedeutung. Nur unter stabilen Voraussetzungen sind eine gleichbleibend<br />

hohe Qualität der zu fertigenden Produkte und ein sicherer Betrieb der<br />

Anlagen erreichbar. Daher ist es sehr wichtig, die Anlagenparameter sowie<br />

die aktuellen Messwerte zu überwachen. Im Besonderen gilt dies für die<br />

Absicherung und Verteilung der DC-24-V-Steuerspannung.<br />

Erst der fehlerfreie Betrieb von Sensorik<br />

und Aktorik gewährleistet in der Prozessindustrie<br />

die Erfassung von Messwerten wie<br />

Druck und Temperatur ebenso wie die<br />

Steuerung des Fertigungsprozesses z. B.<br />

durch Öffnen und Schließen von Ventilen.<br />

Dementsprechend wichtig ist die richtige<br />

Absicherung dieser Komponenten. Das<br />

neue Controlplex-System CPC20 soll genau<br />

diese Anforderungen erfüllen.<br />

Jede Branche hat ihre speziellen Anforderungen<br />

an die Absicherung. So kann ein unkontrolliertes<br />

Ausschalten eines Prozesses<br />

in der Chemieindustrie zu enormen Schä-<br />

Autor: Thomas Kramer, Geschäftsfeldmanager<br />

Verfahrenstechnik, E-T-A Elektrotechnische<br />

Apparate GmbH, Altdorf<br />

den an Menschen und Anlagenteilen führen.<br />

Wird z. B. ein Kunststoff nicht mehr<br />

erhitzt oder durch das Abschalten einer<br />

Pumpe nicht mehr transportiert, kann dies<br />

zu Verstopfungen im Rohrnetz führen. Dies<br />

lässt sich dann nur noch durch das Auswechseln<br />

der betroffenen Bereiche beheben.<br />

Daher gilt es, unvorhergesehene<br />

Abschaltungen in der Prozessindustrie gerade<br />

in der DC-24-V-Stromverteilung zu<br />

vermeiden. Das macht die Transparenz in<br />

diesem Bereich so wichtig.<br />

Genau für solche Herausforderungen ist<br />

das Controlplex-System CPC20 konzipiert.<br />

Es besteht aus dem Buscontroller CPC20,<br />

dem Stromverteilungssystem Modul 18plus<br />

und den intelligenten Sicherungsautomaten<br />

ESX60D. Alle drei Komponenten ergeben<br />

zusammen ein intelligentes System.<br />

Dies schafft mehr Transparenz und somit<br />

einen stabileren Prozess.<br />

Modularität und Flexibilität<br />

Das Controlplex-System CPC20 bildet die<br />

Basis der gesamten Stromverteilung. Aufgrund<br />

seiner Modularität lässt es sich flexibel<br />

auf die Anforderung der unterschiedlichen<br />

Anlagenkonfigurationen anpassen. Es<br />

besteht aus einem Einspeisemodul, an das<br />

die Planer bis zu 16 Anschlussmodule anreihen<br />

können.<br />

Das Einspeisemodul ermöglicht den Anschluss<br />

eines Leitungsquerschnitts von bis<br />

zu 16 mm². Das gesamte System kann bis zu<br />

80 A verteilen und wird dadurch den Anforderungen<br />

der chemischen Industrie<br />

gerecht. Die Flexibilität des Systems vereinfacht<br />

die Elektrokonstruktion und bietet<br />

den Konstrukteuren einen großen Freiheitsgrad.<br />

Alle Anschlüsse verfügen über<br />

Push-in-Technologie und ermöglichen<br />

dadurch eine schnelle Installation. Dies reduziert<br />

den Verdrahtungsaufwand. Das<br />

Standardsystem verfügt über 16 Steckplätze.<br />

Diese lassen sich durch ein Transfermodul<br />

um weitere 16 Steckplätze erweitern.<br />

So kann das System bis zu 64 Kanäle überwachen<br />

und steuern.<br />

20 <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong>


SPECIAL I HANNOVER MESSE<br />

Das Controlplex-System besteht aus einem Buscontroller, einem Stromverteilungssystem<br />

und einem intelligenten Sicherungsautomaten<br />

Intelligent absichern<br />

Intelligentes Absichern ist mit dem elektronischen<br />

Sicherungsautomat ESX60D möglich.<br />

Er bietet eine ideale Absicherung der<br />

DC-24-V-Stromverteilung. Aufgrund der<br />

aktiven Strombegrenzung schützt er die<br />

Schaltnetzteile vor Überlastung und somit<br />

die Anlage vor ungeplanten Stillständen.<br />

In der chemischen Industrie sind meist<br />

Schaltnetzteile mit einem Ausgangsstrom<br />

von z. B. 20 A im Einsatz. Das bedeutet, sie<br />

können kurzfristig bis zu 50 % mehr Strom,<br />

also 30 A liefern.<br />

Soll ein Leitungsschutzschalter C6A ein<br />

derartiges Schaltnetzteil absichern, so benötigt<br />

er einen Abschaltstrom vom 7,5- bis<br />

15-Fachen des Nennstroms. Erst dann kann<br />

er magnetisch und somit schnell auslösen.<br />

Also müssten zwischen 45 und 90 A durch<br />

den Leitungsschutzschalter fließen. Das<br />

kann ein übliches Schaltnetzteil nicht leisten.<br />

Es geht vielmehr in den Eigenschutz<br />

und schaltet komplett ab. Das führt zu<br />

einem Abschalten der Versorgung nicht<br />

nur des betroffenen, sondern aller Verbraucher<br />

– auch der fehlerfreien. Die Folge ist<br />

die Abschaltung kompletter Anlagenteile.<br />

Die aktive Strombegrenzung des elektronischen<br />

Sicherungsautomaten verhindert<br />

dieses. Beim Auftreten eines Fehlers im Verbraucher<br />

begrenzt der Sicherungsautomat<br />

im ersten Schritt den fließenden Strom auf<br />

das 1,4- bis 1,8-Fache des Nennstroms. Danach<br />

löst er aus und schaltet den betroffenen<br />

Verbraucher ab. Die anderen, am Netzteil<br />

angeschlossenen Verbraucher bleiben<br />

weiterhin in Betrieb.<br />

Die aktive Strombegrenzung ermöglicht<br />

auch das Ein- und Ausschalten kapazitiver<br />

bzw. induktiver Lasten. Beim Einschalten<br />

z. B. eines Displays werden zu Beginn die<br />

Kondensatoren geladen. Dabei ähnelt das<br />

Verhalten einem Kurzschluss. Das kann zur<br />

Auslösung herkömmlicher Sicherungsautomaten<br />

führen und das Einschalten derartiger<br />

Verbraucher erschweren.<br />

Erhöhte Anlagenverfügbarkeit<br />

Ziel jedes Anlagenbetreibers ist die Sicherstellung<br />

und Stabilisierung seiner Fertigungsprozesse.<br />

Er erreicht dies durch die<br />

kontinuierliche Erfassung der Messwerte.<br />

Der frei parametrierbare Grenzwert generiert<br />

dabei eine Vorwarnung und hilft so, die<br />

Abschaltung zu vermeiden. Diese Warnschwelle<br />

ist im Bereich von 50 bis 100 % des<br />

Nennstroms parametrierbar.<br />

Kommt es zu einem Anstieg des Laststroms,<br />

so ist dies bereits frühzeitig durch<br />

die Messwerterfassung und -übertragung<br />

im Steuerungssystem sichtbar. Wird nun<br />

auch der Grenzwert verletzt, so erzeugt das<br />

System eine Warnmeldung, die auf dieses<br />

Ereignis hinweist. Diese Warnung geht als<br />

Meldung an die Steuerung, gleichzeitig<br />

blinkt das Gerät selbst. Dies ermöglicht eine<br />

vorbeugende Wartung des Verbrauchers<br />

und verhindert einen<br />

TOP-THEMA I HANNOVER MESSE<br />

ungewollten Anlagenstillstand.<br />

Reduzierte Lagerhaltung<br />

Der elektronische Sicherungsautomat<br />

ESX60D ist komplett<br />

parametrierbar, also muss der<br />

Nutzer nur ein Gerät für die unterschiedlichen<br />

Nennströme auf<br />

Lager halten. Die Parametrierung<br />

erfolgt mithilfe des Buscontrollers<br />

CPC20. Dieser speichert alle Parametersätze<br />

der verwendeten Sicherungsautomaten.<br />

Wird ein neuer Sicherungsautomat<br />

in das Stromverteilungssystem gesteckt,<br />

so erkennt dies der Buscontroller und<br />

parame triert den elektronischen Sicherungsautomaten<br />

selbstständig. Eine Fehlbestückung<br />

mit falschen Nennströmen ist<br />

somit ausgeschlossen.<br />

Der Nennstrom lässt sich im Bereich von<br />

1 bis 10 A ganzzahlig parametrieren. Andere<br />

Parameter wie z. B. das Einschaltverhalten<br />

des Sicherungsautomaten, seinen Grenzwert<br />

oder auch diverse Verzögerungszeiten<br />

kann der Nutzer ebenfalls festgelegen und<br />

speichern.<br />

Der Buscontroller CPC20 ist das Zentrum<br />

des Stromverteilungssystems. Er trägt alle<br />

Parameter der Sicherungsautomaten und<br />

bündelt deren Statusinformationen sowie<br />

Messwerte. Diese Informationen leitet er<br />

dann an die übergeordneten Systeme weiter.<br />

Dies geschieht über den Feldbus Profi-<br />

net oder über die Ethernet-Schnittstelle mit<br />

OPC UA oder MQTT. Eine weitere Möglichkeit<br />

zum Zugriff auf die Informationen der<br />

Stromverteilung bietet der Webserver des<br />

Buscontroller CPC20. Dort erscheinen alle<br />

wichtigen Daten für den Anwender und ermöglichen<br />

dem Wartungspersonal einen<br />

schnellen Überblick über den Zustand der<br />

DC-24-V-Stromverteilung.<br />

Alles aus einer Hand<br />

Das intelligente Controlplex-<br />

System erhöht die Verfügbarkeit<br />

von chemischen Anlagen – hier ist<br />

es besonders wichtig, die Anlagenparameter<br />

sowie die aktuellen<br />

Messwerte zu überwachen.<br />

Thomas Kramer<br />

Das intelligente Controlplex CPC20 schafft<br />

Transparenz in der DC-24-V-Stromverteilung<br />

und erhöht dadurch die Verfügbarkeit<br />

der chemischen Anlagen. Das Modul<br />

18plus ist durch seinen modularen Aufbau<br />

flexibel auf die Anforderungen der Prozessindustrie<br />

angepasst. Der zweikanalige<br />

ESX60D sorgt mit seiner aktiven Strombegrenzung<br />

für sichere Anlagenzustände<br />

und verhindert ungewolltes Abschalten<br />

ganzer Anlagenteile. Darüber hinaus reduziert<br />

er durch seine Parametrierfähigkeit<br />

die Lagerhaltung und lässt sich auf das<br />

spezielle Verhalten der Verbraucher ideal<br />

anpassen. Der Buscontroller CPC20 macht<br />

das System kommunikationsfähig. Durch<br />

seine Schnittstellen Profinet, OPC UA und<br />

MQTT kann er mit allen Ebenen der Steuerungspyramide<br />

Daten austauschen. Dies<br />

erhöht die Flexibilität des Systems und ermöglicht<br />

die Auswertung der Messwerte<br />

auch unabhängig vom Steuerungssystem.<br />

Halle 11, Stand A69<br />

Fotos: E-T-A, Fotolia (industrieblick, #60845971)<br />

www.e-t-a.com<br />

<strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong> 21


HANNOVER MESSE I SPECIAL<br />

Ziele einhalten<br />

Funktionale Sicherheit von Maschinen in<br />

verfahrenstechnischen Anlagen<br />

Maschinen in verfahrenstechnischen Anlagen genügen in der Regel<br />

eigenständig einem bestimmten Verwendungszweck und sind durch<br />

Druckgeräte (Druckbehälter und Rohrleitungen) voneinander getrennt.<br />

Druckgeräte als wesentliche Bestandteile der Anlagen sind von der<br />

Maschinenrichtlinie aber ausgenommen, sofern sie nicht Bestandteil einer<br />

Maschine sind. Damit stellt sich dem Anwender generell die Frage, welche<br />

Rolle die Maschinenrichtlinie für seine Anlage überhaupt spielt.<br />

In der chemisch-pharmazeutischen Industrie<br />

werden EG-Richtlinien und Normen<br />

benötigt, um die verfahrenstechnische Anlage<br />

mit den gewünschten Funktionen betreiben<br />

oder gemäß CE-Konformitätsverfahren<br />

in Verkehr bringen zu können. Das<br />

Hauptziel ist dabei, alle Gefährdungen zu<br />

ermitteln und keine zu übersehen.<br />

Bei verfahrenstechnischen Anlagen handelt<br />

es sich insbesondere um chemische<br />

Produktionsprozesse oder thermische<br />

Trennprozesse. Dabei gehen von der Anlage<br />

oder der Maschine während des<br />

Gesamt-Lebenszyklus von Planung, Konstruktion,<br />

Installation, Inbetriebnahme und<br />

Betrieb bis hin zur Wartung Gefahren für<br />

Mensch, Maschine und Umwelt aus. Um<br />

die Risiken auf ein vernünftiges Maß zu begrenzen,<br />

werden Stell- und Sperreinrichtungen,<br />

Pumpen zur Förderung von Stoffen<br />

Autor: Hasan Sülük, Functional Safety Manager,<br />

Pepperl+Fuchs GmbH, Mannheim<br />

und Komponenten zum Temperieren oder<br />

Mischen von Stoffen eingesetzt.<br />

Die klassischen Fragen, die bei der Planung<br />

bzw. Einstufung der Anlage oder Maschine<br />

häufig gestellt werden, sind folgende:<br />

n Welche Normen sind relevant für die<br />

Maschinenrichtlinie (MRL) und/oder die<br />

verfahrenstechnische Anlage?<br />

n Wie sind die Teile der verfahrenstechnischen<br />

Anlage im Sinne der Maschinenrichtlinie<br />

einzuordnen? (Stichwort Anwendungsbereich<br />

der MRL)<br />

n Was bedeutet „Gesamtheit von Maschinen“?<br />

n Was bedeutet „unvollständige Maschine“?<br />

n Was bedeutet laut DIN EN 61508-4 die Gesamtsicherheit<br />

der Maschine oder Anlage?<br />

Relevante Richtlinien und Normen<br />

Aufgrund der gestiegenen Komplexität von<br />

Maschinen und Anlagen war es notwendig,<br />

einen Standardisierungsgrad zu erreichen.<br />

Hierzu wurde die Sicherheits-Grundnorm<br />

DIN EN 61508 aufgestellt, die die „Funktionale<br />

Sicherheit“ sicherheitsbezogener<br />

elektrischer/elektronischer und programmierbarer<br />

elektronischer Systeme grundsätzlich<br />

festgelegt. Die Richtlinie 2006/42/<br />

EG wird allgemein als „Maschinenrichtlinie“<br />

bezeichnet und deckt folgende Anwendungsbereiche<br />

ab:<br />

Maschinen<br />

Dabei ist eine Maschine eine mit einem anderen<br />

Antriebssystem als der unmittelbar<br />

eingesetzten menschlichen oder tierischen<br />

Kraft ausgestattete oder dafür vorgesehene<br />

Gesamtheit miteinander verbundener Teile,<br />

von denen mindestens eines beweglich<br />

ist und die für eine bestimmte Anwendung<br />

zusammengefügt sind:<br />

n der lediglich Teile fehlen, die sie mit<br />

ihrem Einsatzort oder mit ihren Energieund<br />

Antriebsquellen verbinden,<br />

n und die erst nach Anbringung auf einem<br />

Beförderungsmittel oder Installation in<br />

einem Gebäude oder Bauwerk funktionsfertig<br />

ist.<br />

Gesamtheit von Maschinen<br />

Dies be deutet eine Gesamtheit von Maschinen,<br />

die – damit sie zusammenwirken – so<br />

angeordnet sind und betätigt werden, dass<br />

sie als Gesamtheit funktionieren.<br />

Unvollständige Maschinen<br />

Dieser Terminus bezeichnet eine Gesamtheit,<br />

die fast eine Maschine bildet, für sich<br />

genommen aber keine bestimmte Funktion<br />

erfüllen kann. Ein Antriebssystem stellt eine<br />

unvollständige Maschine dar. Eine unvoll-<br />

22 <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong>


SPECIAL I HANNOVER MESSE<br />

lich der Folgekosten, die durch Unfälle entstehen<br />

können. In der Praxis kommt es dabei<br />

zu Schwierigkeiten, da sich die chemisch-pharmazeutische<br />

Industrie von den<br />

Maschinenherstellern unterscheidet.<br />

Mit den Risiken umgehen<br />

Bewertungsschema:<br />

Gesamtheit von Maschinen –<br />

eine Gesamtheit von<br />

Maschinen wird häufig<br />

auch als verkettete<br />

Anlage bezeichnet<br />

ständige Maschine ist nur dazu bestimmt,<br />

in andere Maschinen oder in andere<br />

unvollständige Maschinen oder Ausrüstungen<br />

eingebaut oder mit ihnen zusammengefügt<br />

zu werden, um zusammen mit ihnen<br />

eine Maschine im Sinne der Maschinenrichtlinie<br />

zu bilden.<br />

Auswechselbare Ausrüstungen, Sicherheitsbauteile,<br />

Lastaufnahmemittel, Ketten,<br />

Seile und Gurte sowie abnehmbare Gelenkwellen<br />

gehören auch zu den Anwendungsbereichen<br />

der Maschinenrichtlinie.<br />

Gemäß Artikel 1 der Maschinenrichtlinie<br />

gibt es einige Ausnahmen. Dazu zählen<br />

Maschinen, deren einzige Kraftquelle die<br />

unmittelbar angewandte menschliche Arbeitskraft<br />

ist (wobei hiervon wiederum<br />

Maschinen ausgenommen sind, die zum<br />

Heben von Lasten verwendet werden), sowie<br />

Elektromotoren. Weiterhin ausgenommen<br />

sind Maschinen für medizinische<br />

Zwecke, die in direktem Kontakt mit den<br />

Patienten verwendet werden, feststehende<br />

und verfahrbare Jahrmarktgeräte, Dampfkessel<br />

und Druckbehälter und Waffen.<br />

Die DIN EN 61508-4 betrachtet die funktionale<br />

Sicherheit als einen Teil der Gesamtsicherheit<br />

einer Maschine oder Anlage.<br />

Sie umfasst die Sicherheit, die von der<br />

korrekten Funktion risikomindernder Systeme<br />

abhängt. Zu diesen Systemen zählen<br />

elek trische, elektronische sowie programmierbare<br />

elektronische Systeme. Sie führen<br />

Sicherheitsfunktionen aus und müssen in<br />

definierten Fehlerfällen mit einer bestimmten<br />

Zuverlässigkeit agieren. Ziel der funktionalen<br />

Sicherheit ist einerseits die Minimierung<br />

der Gefährdungen, die von einer<br />

Anlage ausgehen, andererseits muss jedoch<br />

die Funktion der Anlage durchgehend gewährleistet<br />

werden. Dies gilt auch außerhalb<br />

der normalen Betriebszustände –<br />

bspw. in Störfällen, in denen die Maschine<br />

ihre Funktion bis zu einem gewissen Maß<br />

ausüben kann.<br />

CE-Kennzeichnung<br />

Zur Frage, ob eine verfahrenstechnische<br />

Anlage eine Maschine ist, gibt das CE-<br />

Konformitäts verfahren Auskunft. Der Maschinenbauer<br />

muss die oben genannten<br />

Punkte bewerten, um eine CE-Kennzeichnung<br />

für seine Anlage machen zu können.<br />

Dabei ist es sehr wichtig, die einzelnen<br />

Maschinen (M1, M2, M3 …) die bereits<br />

miteinander verkettet sind, als Gesamtheit<br />

zu betrachten – Stichwort<br />

„verkettete Anlage“. Spätestens da, wo<br />

eine chemische Umformung stattfindet,<br />

werden Maschinenbauer erkennen,<br />

dass die Anlage nicht als<br />

„Gesamtheit von Maschinen“ eingestuft<br />

werden kann. Bei näherer Betrachtung<br />

wird man feststellen, dass<br />

einzelne Maschinen vor, während und<br />

nach der chemischen Umformung<br />

benötigt werden.<br />

Die einzelnen Maschinen wie z. B. Pumpen<br />

und Rührbehälter (Mischer) werden<br />

jedoch von der Maschinenrichtlinie erfasst,<br />

daher müssen dieser mit einer CE-<br />

Kennzeichnung gemäß MRL 2006/42/EG<br />

versehen werden. Zusammengefasst: Es ist<br />

nicht möglich, für eine verfahrenstechnische<br />

Anlage in ihrer Gesamtheit eine CE-<br />

Kennzeichnung im Sinne der Maschinenrichtlinie<br />

anzubringen. Die verfahrenstechnische<br />

Anlage in ihrer Gesamtheit<br />

stellt keine Maschine dar. Teile der Anlage<br />

können jedoch unter den Anwendungsbereich<br />

der Maschinenrichtlinie oder andere<br />

Richtlinien fallen, sodass für diese eine<br />

Konformitätsbewertung bzw. eine CE-<br />

Kennzeichnung gemäß der jeweiligen<br />

Richtlinie notwendig ist.<br />

Die Ziele aus Sicht eines Anlagenbetreibers,<br />

die Produktivität und Sicherheit seiner<br />

Anlage zu erhöhen und zu gewährleisten,<br />

werden durch die funktionale Sicherheit erreicht<br />

und minimieren das Risiko hinsicht-<br />

Das Gesamtrisiko der verfahrenstechnische<br />

Anlage muss immer vom Betreiber im<br />

Rahmen der Gesamt-Sicherheitsbetrachtung<br />

bewertet werden. Dabei müssen die<br />

Bestandteile wie die einzelnen Maschinen<br />

oder Teile, die Anforderungen der relevanten<br />

Normen und/ oder Richtlinien erfüllen.<br />

Beispiel: Maschinen in verfahrenstechnischen<br />

Anlagen:<br />

n 1. Schritt: Die Grenzen der einzelnen<br />

Maschinen, die in einer verfahrenstechnischen<br />

Anlage eingesetzt werden, müssen<br />

definiert und die bestimmungsgemäße Verwendung<br />

muss bekannt sein.<br />

n 2. Schritt: Die einzelnen Maschinen werden<br />

gemäß ISO 12100 bewertet (Risikobewertung).<br />

Dabei müssen die Abhängigkeiten<br />

zwischen den Maschinen, aber<br />

auch die Abhängigkeiten des Anlagenumfelds<br />

betrachtet werden.<br />

n 3. Schritt: Je nach relevanter Norm müssen<br />

die richtigen Risikobewertungsverfahren<br />

Sobald feststeht, unter<br />

welche Richtlinien die<br />

Anlage oder Teile davon<br />

fallen, kann das Inverkehrbringen<br />

unter Einhaltung<br />

der Sicherheitsziele erfolgreich<br />

durchgeführt werden.<br />

Hasan Sülük<br />

angewendet werden, um die Anforderungen<br />

bzgl. ISO 13849-1 „PL“ und/oder IEC<br />

62061 „SIL“ zu erfüllen.<br />

n 4. Schritt: Die einzelnen Maschinen werden<br />

gemäß der relevanten Normen EN<br />

ISO 13849-1/EN 62061/… gestaltet.<br />

n 5. Schritt: Verfahrenstechnische Risiken,<br />

die nicht durch angewendete Normen und<br />

Richtlinien abgedeckt werden, müssen<br />

durch weitere sicherheitstechnische Einrichtungen<br />

gemindert werden. Diese können<br />

dann z. B. gemäß IEC 61511 oder VDI/<br />

VDE 2180 realisiert werden.<br />

Der Hersteller (in diesem Fall: Maschinenbauer)<br />

bzw. der Betreiber (Verfahrenstechnik)<br />

muss daher die geltenden Richtlinien<br />

sorgfältig aussuchen und auf die Anwendbarkeit<br />

prüfen.<br />

Halle 9, Stand D76<br />

Fotos: Pepperl+Fuchs, Fotolia (#60845971,<br />

Industrieblick)<br />

www.pepperl-fuchs.com<br />

<strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong> 23


HANNOVER MESSE I SPECIAL<br />

Auf Wachstumskurs<br />

Jumo-Unternehmensgruppe mit neuen Produkten und Lösungen<br />

Die geschäftsführenden Jumo-Gesellschafter Michael (links)<br />

und Bernhard Juchheim blicken auf ein erfolgreiches<br />

Geschäftsjahr 2018 zurück<br />

Die Jumo-Unternehmensgruppe<br />

mit Sitz in Fulda ist bei den<br />

globalen Themen Digitalisierung,<br />

Konnektivität, Sicherheit sowie<br />

Energie und Umwelt gut<br />

aufgestellt. Im Vorfeld der<br />

Hannover Messe wurden jetzt<br />

Produkte und Lösungen aus der<br />

Mess- und Automatisierungstechnik<br />

vorgestellt, die einen Beitrag zur<br />

Bewältigung der damit verbundenen<br />

Herausforderungen leisten.<br />

„Wir sind mit dem letzten Geschäftsjahr<br />

sehr zufrieden. Der Wachstumstrend aus<br />

dem Vorjahr hat sich weiter fortgesetzt und<br />

wir konnten unseren Umsatz von 234 Millionen<br />

Euro im Jahr 2017 auf 248 Millionen<br />

Euro steigern“, erläuterte Bernhard Juchheim,<br />

geschäftsführender Gesellschafter der Jumo-<br />

Unternehmensgruppe bei der Jahrespresskonferenz<br />

Anfang Februar in Fulda. „Unser<br />

Wachstumsmodell als Produkt- und Lösungsanbieter<br />

für Kunden in den verschiedensten<br />

Branchen zahlt sich weiterhin aus.<br />

Gleichzeitig erschließen wir uns durch Innovationen<br />

immer neue Märkte“, bestätigt<br />

Michael Juchheim, der mit seinem Vater als<br />

geschäftsführender Gesellschafter das Unternehmen<br />

lenkt.<br />

Dank der soliden finanziellen Lage und<br />

der guten Liquidität konnten weltweit 2018<br />

Investitionen in Höhe von 10,2 Millionen Euro<br />

in Maschinen, Anlagen und Werk zeuge<br />

getätigt werden. <strong>2019</strong> wird diese Summe<br />

durch umfangreiche Erweiterungs- und Umzugsmaßnahmen<br />

deutlich höher ausfallen.<br />

Chancen durch Megatrends<br />

Themen wie Digitalisierung, Konnektivität,<br />

Sicherheit oder Energie und Umwelt bestimmen<br />

die gesellschaftliche und wirtschaftliche<br />

Entwicklung der nächsten Jahre.<br />

Jumo hat bereits vor Jahren die Bereiche<br />

„Wasser- und Abwassertechnik“ sowie „erneuerbare<br />

Energien“ als Wachstumsmärkte<br />

„Wir sind gut auf die<br />

Herausforderungen der<br />

Digitalisierung vorbereitet.“<br />

identifiziert und die Produktentwicklung für<br />

diese Branchen forciert. Durch ein umfangreiches<br />

Transformationsprojekt werden<br />

derzeit die Voraussetzungen für die Neuausrichtung<br />

der Unternehmensgruppe im Hinblick<br />

auf die Digitalisierung geschaffen.<br />

Das deutsche Bruttoinlandsprodukt ist<br />

im Jahr 2018 um 1,5 % gewachsen. Die Prog<br />

nose für das Jahr <strong>2019</strong> liegt nur bei 1 %.<br />

Die deutsche Elektroindustrie rechnet mit<br />

einem identischen Branchenwachstum.<br />

Jumo hat sich klar zu einem überdurchschnittlichen<br />

Wachstumsziel bekannt und<br />

plant im Jahr <strong>2019</strong> eine Umsatzsteigerung<br />

von vier Prozent auf dann 258 Mio. EUR.<br />

Dennoch geht Jumo aufgrund der weltwirtschaftlichen<br />

Risiken von einem etwas<br />

geringeren Unternehmenswachstum als im<br />

Vorjahr aus.<br />

Produkt- und Lösungsanbieter<br />

Rechtzeitig zur Hannover Messe kann Jumo<br />

wieder innovative Produkte und Lösungen<br />

aus dem Bereich Mess- und Automatisierungstechnik<br />

vorstellen:<br />

24 <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong>


Ready for Industrie 4.0<br />

Kunststoffsensorik auf dem Vormarsch<br />

Im Herbst 2017 wurde mit der Plastosens-<br />

Technologie ein Verfahren zur Produktion<br />

von Temperaturmesstechnik aus Hochleistungskunststoffen<br />

präsentiert. Mittlerweile<br />

konnten erste individuelle Kundenprojekte<br />

umgesetzt werden.<br />

Neue Plattform für die digitale Zukunft<br />

Mit der neuen Hard- und Software-Plattform<br />

Jupiter sollen Jumo-Produkte in die<br />

digitale Zukunft starten. Der Plattformansatz<br />

bringt zahlreiche Vorteile bei der<br />

Entwicklung von Produkten mit sich und ist<br />

in vielen Branchen heute schon Standard.<br />

Vorreiter für die neue Plattform ist das<br />

Automatisierungssystem Varitron, weitere<br />

Produkte werden folgen. Bei der Entwicklung<br />

der Plattform wurde höchster Stellenwert<br />

auf die Skalierbarkeit der Hardware<br />

und Software gelegt.<br />

Hochskalierbarer Bildschirmschreiber<br />

mit intuitiver Bedienung<br />

Der Logoscreen 700 ist das neue Spitzenmodell<br />

der erfolgreichen Jumo-Bildschirmschreiber-Serie.<br />

Die hohe Skalierbarkeit<br />

der Messein- und -ausgangskarten erlaubt<br />

die flexible Anpassung an unterschiedliche<br />

Applikationen. Die Bandbreite der Ausstattungsmöglichkeiten<br />

reicht von einer<br />

der Geräteausführung ohne Messeingang<br />

bis hin zu Ausführungen mit maximal<br />

18 Messeingängen, drei Analogausgängen,<br />

18 Digitaleingängen, 24 einzeln umschaltbare<br />

Digitalein- oder -ausgängen und sieben<br />

Relaisausgängen.<br />

Elektronischer Thermostat zur Hutschienenmontage<br />

Der Etron T100 wurde speziell für die Temperaturregelung<br />

und -überwachung entwickelt.<br />

Neben den Eingangssignalen für<br />

Widerstandsthermometer und Thermoelemente<br />

steht zum Anschluss weiterer<br />

Prozessgrößen auch ein Messeingang 0 (4)<br />

bis 20 mA zur Verfügung.<br />

Thyristorleistungssteller für einfache<br />

Heizanwendungen<br />

Mit dem Einphasen-Thyristorleistungssteller<br />

TYA S201 für Impulsgruppenbetrieb<br />

und dem Dreiphasen-Thyristorleistungssteller<br />

TYA S202 für Impulsgruppenbetrieb<br />

in Sparschaltung rundet Jumo sein umfangreiches<br />

Portfolio an hochwertigen Leistungsstellern<br />

um zwei ausgereifte Einsteigermodelle<br />

ab.<br />

Diversitäre Temperaturmessung<br />

Dicotemp 100 ist eine smarte Armatur,<br />

mit der eine diversitäre Temperaturmessung<br />

mit einem Thermostat oder<br />

Zeigerthermometer und einem Platin-<br />

Chip-Temperatursensor an nur einer<br />

Messstelle realisiert werden kann. Über<br />

einen Messumformer wird das Widerstandssignal<br />

in ein Analog- oder Digitalsignal<br />

umgewandelt.<br />

(eli)<br />

Halle 11, Stand C28<br />

Fotos: Jumo, stock.adobe.com (Jakub Jirsák,<br />

#105107186)<br />

www.jumo.net<br />

ControlPlex ®<br />

System CPC20<br />

Intelligente<br />

DC 24 V-Absicherung<br />

Schützt Ihre DC 24 V-Stromversorgung<br />

vor Überlast und Kurzschluss.<br />

Ihr Nutzen:<br />

l Maximiert Ihre Anlagenverfügbarkeit<br />

- durch umfangreiche<br />

Diagnosefunktionen<br />

l Erhöhtden Schutz vor Spannungseinbrüchen<br />

- durch selektive Absicherung<br />

der Verbraucher<br />

l Steigert die Flexibilität Ihrer Anlagenplanung<br />

- durchmodulares<br />

Sockelsystem<br />

facebook.com/eta.germany<br />

Besuchen Sie uns auf der<br />

Hannover-Messe<br />

vom 01.–05. April <strong>2019</strong><br />

Halle 11, Stand A69<br />

01 Ein Bildschirmschreiber für alle<br />

Anforderungen<br />

02 Mit dieser smarten Armatur<br />

kann die diversitäre Temperaturmessung<br />

realisiert werden<br />

www.e-t-a.de


HANNOVER MESSE I SPECIAL<br />

Out of the box<br />

Alles im Blick<br />

Das P&ID dauerhaft als begleitendes Dokument<br />

für die Anlagensicherheit nutzen<br />

In der Verfahrenstechnik ist das<br />

Piping and Instrumentation<br />

Diagram (P&ID) das zentrale<br />

Dokument für die Planung und den<br />

Betrieb von verfahrenstechnischen<br />

Anlagen. Das heutige Arbeitsumfeld<br />

verlangt einen schnellen Zugang zu<br />

den Informationen und erfordert<br />

kurzfristige Anpassungen der<br />

Projekt-Dokumente bei Änderungen<br />

des Leistungsumfangs. Dabei<br />

sorgt eine effiziente Erstellung<br />

funktionaler und datenbankgestützter<br />

P&IDs für mehr Effizienz und höhere<br />

Projektqualität.<br />

Autoren: Marius Meiners, Projektleiter<br />

Engineering, Brockhaus Umwelt, Plettenberg;<br />

Jenny Orantek, Leiterin Marketing und Vertrieb,<br />

X-Visual Technologies GmbH, Berlin<br />

Die hohe Relevanz von<br />

P&IDs in der Prozesstechnik<br />

wirft die Frage auf,<br />

welche Softwarelösung für<br />

diese Aufgabenstellung am<br />

besten geeignet ist. Dieser<br />

Herausforderung stellte sich<br />

Brockhaus Umwelt, ein Full-Service Anbieter<br />

für Abluft- und Abwasserreinigungsanlagen<br />

in der chemischen und petrochemischen<br />

Industrie. Das Portfolio erstreckt<br />

sich vom stationären Anlagenbau bis hin zu<br />

mobilen und temporären Lösungen für<br />

ungeplante und geplante Anlagenstillstände<br />

(Turnarounds).<br />

Die Herausforderungen bei der Auswahl<br />

eines geeigneten Engineering-Werkzeuges<br />

haben sich aus den Anforderungen des Engineerings<br />

ergeben. Die Bedienbarkeit der<br />

Software ohne intensiven Schulungsaufwand<br />

ist als Kriterium ebenso wichtig wie<br />

die Stand-alone-Nutzbarkeit und die<br />

Schnittstelle zum ERP-System. Um schnell<br />

mit der Software starten zu können, ist eine<br />

einfache Installation und ein schneller Start<br />

der Anwendung essenziell. Eine weitere<br />

wichtige Voraussetzung ist die Abbildung<br />

aller industrierelevanten Normen wie die<br />

DIN 28000, DIN EN ISO 10628 und DIN<br />

2429. Jedoch sollte die Software flexibel genug<br />

sein, um kundenspezifische Standards<br />

und Werknormen abzubilden.<br />

In der anschließenden Tool-Auswahl setzte<br />

sich die P&ID-Software PlantEngineer auf<br />

Basis von Microsoft Visio durch. Die Engineering-Lösung<br />

des Berliner Softwareunternehmens<br />

X-Visual Technologies<br />

überzeugt durch eine schnelle Installation,<br />

hochwertige Zeichen- und Dokumentationsfunktionen<br />

sowie freundliche und<br />

kompetente Supportmitarbeiter. Insbesondere<br />

die Out-of-the-box-Philosophie<br />

macht sich bezahlt. Dabei ist es nicht wichtig,<br />

dass eine technische Zeichensoftware<br />

zwangsläufig auf einem CAD-System basieren<br />

muss, um zielführend und effizient<br />

zu arbeiten. PlantEngineer nutzt die grafische<br />

Benutzeroberfläche von Microsoft<br />

Visio, die dem Anwender bereits aus Office<br />

bekannt ist und erweitert die Funktionalitäten<br />

für das Design und die Dokumentation<br />

verfahrenstechnischer Anlagen. Nach<br />

Abschluss der Evaluierungsphase wurde<br />

PlantEngineer mit mehreren Lizenzen erfolgreich<br />

in den Engineering-Software-<br />

Stack übernommen.<br />

Wir werden das<br />

P&ID als wichtiges<br />

Lifecycle-Dokument<br />

dauerhaft für Risk<br />

Assessment, Hazop und<br />

Betriebsphase nutzen.<br />

Marius Meiners, Projektleiter<br />

Engineering, Brockhaus Umwelt<br />

Der derzeitige Workflow für die Erstellung<br />

von P&IDs ist in Form einer strukturierten<br />

und zentralen Ablage im Dateisystem<br />

organisiert. Dies ermöglicht das schnelle<br />

Einrichten von neuen Zeichnungen, ein<br />

performantes Arbeiten und den Zugriff<br />

auf alle relevanten Daten und Dokumente<br />

durch das gesamte Engineering-Team.<br />

Voraussetzung ist ein disziplinierter<br />

Umgang mit der Ablage und Benennung<br />

von Dokumenten.<br />

Die Planung, die Ausführung und der<br />

Betrieb der mobilen Saugwagenabluftreinigungsanlage,<br />

kurz Sara genannt, veranschaulichen<br />

die flexible und schnelle<br />

Arbeitsweise der Software. Aufgabe des,<br />

mittels Lkw oder Anhänger verfahrbaren, patentierten<br />

Plattformsystems ist die TA-Luft<br />

gerechte Abreinigung von Abluftströmen aus<br />

Saugwageneinsätzen. Begleitstoffe wie Kohlenwasserstoffe,<br />

Schwefelwasserstoff, Ammoniak<br />

oder Quecksilber werden sicher entfernt.<br />

Ziel der Sara-Plattform ist die schnelle<br />

Einsatzbereitschaft und einfache Bedienung<br />

durch den hohen Automatisierungsgrad.<br />

26 <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong>


SPECIAL I HANNOVER MESSE<br />

Individuelle Anpassung<br />

Das System kann aufgrund des Basisdesigns<br />

ganz leicht an individuelle Kundenspezifikationen<br />

angepasst werden. So<br />

können bspw. weitere Gasmessköpfe integriert<br />

oder größere Adsorber angeschlossen<br />

werden. Bedingt durch möglichst<br />

kurzfristige Liefertermine ergibt sich eine<br />

eng getaktete Terminplanung, ohne Kompromisse<br />

bei der Qualität einzugehen.<br />

Zeichnungen sind schnell vom Basissystem<br />

abgeleitet, Metadaten und Schriftkopfinformationen<br />

passt der Anwender in<br />

wenigen Minuten an. Die Prüfung kann<br />

zügig erfolgen und bereits nach wenigen<br />

Stunden können alle Informationen an die<br />

Konstruktion über geben werden. Das<br />

P&ID dient somit als Startdokument für<br />

den gesamten Fertigungsprozess und ist<br />

darüber hinaus ein begleitendes Dokument<br />

für die Anlagensicherheit.<br />

Durch konsequentes Ergänzen aktueller<br />

Komponentendaten werden die Anlagendokumentation,<br />

Stücklisten sowie Spezifikationsblätter<br />

auf Knopfdruck erstellt. Nach<br />

der Fertigstellung und Auslieferung der<br />

Anlage bleibt das P&ID ein wichtiges<br />

Lifecycle-Dokument für Risk Assessment,<br />

Hazop und Betriebsphase.<br />

Ziel von Brockhaus Umwelt ist es, den<br />

Kunden umfassend bei der Einführung und<br />

dem Betrieb von Sara zu begleiten und eine<br />

nachhaltige Kundenbindung zu fördern.<br />

Die Software unterstützt dabei von der<br />

ersten Spezifikation über die Anwenderschulung<br />

bis zur Abnahme durch die Anlagensicherheit,<br />

Auditorenteams und zugelassene<br />

Überwachungsstellen. Im Rahmen<br />

der Digitalisierung und Optimierung von<br />

Das P&ID sorgt von Beginn an für den Überblick über den gesamten Fertigungsprozess und ist<br />

darüber hinaus ein begleitendes Dokument für die Anlagensicherheit<br />

Geschäfts- und Engineeringprozessen befindet<br />

sich Brockhaus Umwelt aktuell in<br />

einem Projekt zur Konsolidierung aller<br />

Geschäftsprozesse in ein zentrales Softwaresystem.<br />

Transparente Prozesse<br />

P&IDs können künftig direkt aus dem<br />

zentralen Datawarehouse um Informationen<br />

technischer und kaufmännischer<br />

Art ergänzt werden. Das sorgt für eine<br />

bessere Datendurchgängigkeit. Mit dem<br />

komplett integrierten System soll eine<br />

transparente und schnellere Gestaltung der<br />

Geschäftsprozesse bei höherer Qualität<br />

der Ergebnisse erzielt werden. Verbesserungen<br />

ent stehen iterativ in der Anfragephase,<br />

in der Planung und im Feld mit<br />

mobilen Endgeräten.<br />

PlantEngineer wird kontinuierlich um<br />

Funktionalitäten weiterentwickelt. Mit dem<br />

neuen Modul Betriebszustände definiert, dokumentiert<br />

und visualisiert der Ingenieur die<br />

Konfiguration der Anlage für das An- und Abfahren,<br />

die Teillast oder den Normalbetrieb.<br />

Weiterhin beschleunigt der sogenannte Zeichenmodus<br />

das Zeichnen signifikant. Zukunftsweisende<br />

Entwicklungen, wie die Integration<br />

von unterstützenden Funktionalitäten<br />

bei immer relevanter werdenden Hazop-Studien,<br />

zeigen das Potenzial von PlantEngineer<br />

als wertvolle Engineering-Software.<br />

Halle 6, Stand L34<br />

www.x-visual.com


HANNOVER MESSE I SPECIAL<br />

Kühlen von Luft und Stickstoff<br />

Nachkühler von Aerzen zeichnen sich laut<br />

Hersteller durch minimale Druckverluste,<br />

reduzierten Energieaufwand und hohe<br />

Kühlereintrittstemperaturen aus. Luft-Luft-<br />

Nachkühler können optional mit Sonderlackierung<br />

oder -beschichtung, Sondermotoren<br />

für den Lüfter sowie Zyklonenabscheidern<br />

und Kondensatableitern<br />

ausgestattet werden. Der Einbau ist einfach, es wird weder<br />

Infrastruktur noch konditioniertes Kühlwasser benötigt. Eine<br />

Besonderheit ist die Drehzahlregelung des Lüfters nach Vorgabe<br />

des Kunden. Dadurch können Prozessschwankungen minimiert<br />

und das Endprodukt auf dem höchsten Qualitätsstandard<br />

gehalten werden. Für Temperaturbereiche ab 250 °C bietet sich<br />

ein integrierter Edelstahlvorkühler an.<br />

Wasser-Luft-Nachkühler trotzen auch hohen Umgebungstemperaturen<br />

und überzeugen durch Beständigkeit. Auch eine<br />

Wärmerückgewinnung ist möglich. Bei Wasser-Luft-Nachkühlern<br />

durchströmt das komprimierte Medium die Kühlerrohre,<br />

Kühlwasser umspült die Rohre im Gegenstrom. Fest installiert<br />

oder als demontierbare Rohrbündel mit gerippten oder glatten<br />

Wänden sind die Wasser-Luft-Nachkühler in Edelstahl oder<br />

Kupfer-Nickel-Ausführung erhältlich. Ebenfalls optional mit<br />

Zyklonenabscheider, Kondensatableiter, Flansch- und<br />

Gegenflansch-Kit, Sonderlackierung und Korrosionsschutz. Alle<br />

Nachkühler eignen sich zum Kühlen von Luft und Stickstoff bis zu<br />

280 °C.<br />

Halle 26, Stand E12<br />

www.aerzen.com<br />

Verschleißfeste Sonderteile aus dem<br />

3-D-Drucker<br />

Die Nachfrage an maßgefertigten Sonderlösungen steigt stetig an,<br />

so auch beim Motion Plastics Spezialisten Igus. Immer mehr Kunden<br />

greifen auf den schnellen 3-D-Druckservice für langlebige<br />

Verschleißteile aus Hochleistungskunststoffen zurück. Sei es zur<br />

kurzfristigen Ersatzteilbeschaffung, für den Prototypenbau oder<br />

zur Herstellung von schmiermittelfreien Kleinserien. Daher hat<br />

der Hersteller jetzt seine<br />

3-D-Druckkapazitäten<br />

im Bereich des SLS-<br />

Verfahrens verdreifacht.<br />

Möchte der Anwender<br />

ein abriebfestes Sonderteil<br />

oder eine Kleinserie<br />

herstellen lassen, so hat<br />

Igus mit dem 3-D-Druckservice<br />

eine Lösung<br />

parat: Die CAD-Daten<br />

auf der Webseite hochladen, Material auswählen und Bestellung<br />

auslösen. So schnell gelangt der Anwender an seine verschleißfeste<br />

Sonderlösung. Gefertigt werden die Bauteile zum größten Teil mit<br />

dem SLS-Verfahren. Bei diesem Verfahren wird das hoch abriebfeste<br />

Iglidur I3 auf die gesamte Arbeitsplattform aufgetragen und mit<br />

einem Laserstrahl gesintert. Nach jedem Arbeitsschritt wird die<br />

Platte abgesenkt und eine neue Schicht aufgetragen. Die SLS-Drucker<br />

können auch komplexe Bauformen sowie bewegliche Lösungen<br />

herstellen.<br />

Halle 16, Stand A18<br />

www.igus.de<br />

Effiziente Schraubenkompressoren<br />

Auf der Hannover Messe <strong>2019</strong><br />

präsentiert Boge eine Jubiläumsedition<br />

seiner Schraubenkompressorenreihe<br />

S-4 mit der<br />

Maschinenkennung S 111-4.<br />

Darüber hinaus stellt das<br />

Unternehmen die nächste<br />

Generation der kompakten<br />

Schraubenkompressoren C-2<br />

vor und verbindet damit Leistungsoptimierungen mit einem<br />

wartungsfreundlichen, ergonomischen Konzept. Dieser<br />

Kompressor ist sowohl für Behälter- als auch Bodenmontage<br />

geeignet und schallreduziert. Verschiedene Leistungsoptimierungen<br />

sorgen dabei für maximale Effizienz. Niedriger Energiebedarf<br />

durch hohen Wirkungsgrad – diese Eigenschaft kennzeichnet<br />

auch den Turbokompressor LPT 150. Das ölfreie Verdichtungsprinzip<br />

basiert auf einer luftgelagerten Antriebswelle kombiniert<br />

mit einem Permanentmagnetmotor.<br />

Bei der Containerlösung Blueprotect für Silobetreiber verdrängt<br />

Stickstoff aus der Umgebungsluft im Silo den Sauerstoff und<br />

entzieht so Schädlingen und Schimmelpilzen die Lebensgrundlage.<br />

Das gelagerte Getreide wird umweltschonend und ohne<br />

chemische Wirkstoffe geschützt.<br />

Halle 26, Stand B56<br />

www.boge.de<br />

Korrosionsbeständige Schaltgeräte<br />

Viele Schaltgeräte-Baureihen des „Extreme“-Programms von<br />

Steute eignen sich für den Einsatz bei Feuchtigkeit, Nässe und<br />

auch in der Umgebung von Salzwasser. Entsprechende Korrosionsprüfungen<br />

wie z. B. der Salznebelsprühtest nach DIN EN ISO<br />

9227 bieten eine gute Qualitätskontrolle und Voraussetzung für<br />

die Vergleichbarkeit der entsprechenden Eigenschaften.<br />

Wie aber bewähren sich diese<br />

Schaltgeräte in der Praxis?<br />

Um Antworten auf diese<br />

Frage zu finden, hat Steute<br />

das Fraunhofer Ifam (Institut<br />

für Fertigungstechnik und<br />

Angewandte Materialforschung)<br />

in Bremen mit einer<br />

einjährigen Freibewitterung<br />

am Standort Helgoland<br />

beauftragt. Die Versuchsanordnung:<br />

Jeweils mehrere Exemplare ausgewählter „Extreme“-<br />

Schalterbaureihen wurden in exponierter Lage an der Südmole<br />

ein Jahr lang im Spritzwasserbereich befestigt. Einige Geräte<br />

waren auch im Tidenhub, um mit diesen Wasserbewegungen der<br />

Nordsee die Grenzen der Geräte auszuloten.<br />

Diese Grenztests wurden inzwischen abgeschlossen. Der<br />

Abschlussbericht liegt noch nicht vor. Aber schon das Erscheinungsbild<br />

der Schaltgeräte nach einem Jahr im Salzwasser-Spritzbereich<br />

sowie erste Funktionstests zeigen: Die Geräte der verschiedenen<br />

Baureihen sind seewasserfest und nach zwölf Monaten<br />

uneingeschränkt funktionstüchtig. Selbst die Etiketten und die<br />

aufgebrachte Laserbeschriftung sind noch vorhanden und lesbar.<br />

Die vorbehandelten und pulverbeschichteten Gehäuse präsentieren<br />

sich in sehr gutem Zustand, und auch das „Innenleben“ wie<br />

Schalteinsätze, Schaltstößel und Pedalachsen sind korrosionsfrei.<br />

Halle 16, Stand A04<br />

www.steute.com<br />

28 <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong>


MIT SICHERHEIT<br />

EDELSTAHL<br />

VERBINDUNGS-<br />

TECHNIK<br />

VON PH.<br />

PH-Katalog<br />

als App für<br />

Android<br />

oder iPad<br />

PH Industrie-Hydraulik GmbH & Co. KG<br />

Wuppermannshof 8, 58256 Ennepetal, Germany<br />

Tel. +49 (0) 2339 6021, Fax +49 (0) 2339 4501<br />

info@ph-hydraulik.de, www.ph-hydraulik.de


HANNOVER MESSE I SPECIAL<br />

Umfangreiches Kompressoren-Portfolio<br />

Die neue Orkan-Serie von Sauer Compressors ist eine Erweiterung<br />

der Breeze-Baureihe und wird Kompressoren und Gasverdichter<br />

für Enddrücke bis 500 bar(ü) umfassen. Dazu gehören<br />

auch Booster-Lösungen für Eingangsdrücke von bis zu 16 bar(ü)<br />

sowie gasdichte<br />

Ausführungen für Gase<br />

wie Helium, Erdgas<br />

und Wasserstoff.<br />

Ein weiteres Highlight<br />

auf dem Messestand ist<br />

der Haug.Sirius<br />

NanoLoc. Dieser<br />

Verdichter liefert einen<br />

Enddruck von bis zu<br />

450 bar(ü). Wie alle<br />

Kompressoren von<br />

Haug arbeitet auch<br />

dieses Gerät ölfrei. In<br />

seiner Kombination<br />

aus hohem Enddruck, hermetischer Dichtigkeit und verschleißfreiem<br />

Antrieb über eine Magnetkupplung ist der Kompressor<br />

besonders und eignet sich für die Verdichtung nahezu aller Gase.<br />

Außerdem haben die Besucher die Möglichkeit, das vielfältige<br />

Zubehörangebot kennenzulernen. Dieses umfasst Kompressorensteuerungen<br />

sowie Lösungen zur Gasaufbereitung, Speicherung<br />

und Verteilung. Dabei bietet Sauer Technologien im Mittel- und<br />

Hochdruckbereich für alle trockenen und feuchten Gase.<br />

Halle 26, Stand B41<br />

www.sauercompressors.com<br />

Outdoor-Box bietet einfache<br />

Signalübertragung<br />

Radioline ist das Funksystem für ausgedehnte Anlagen und<br />

Netzwerke. Phoenix Contact erweitert diese drahtlose Produktfamilie<br />

mit einer 900-MHz-Outdoor-Box, in der ein I/O-Modul mit<br />

digitalen und analogen Einund<br />

Ausgängen fest<br />

integriert ist. Das<br />

Nema 4X-Gehäuse ist für die<br />

direkte Installation im<br />

Außenbereich konzipiert.<br />

Aufgrund eines Weitbereichseingangs<br />

von 10,8 bis<br />

240 V AC/DC ist die Versorgung<br />

über Batterien oder<br />

Solarmodule möglich.<br />

Die Outdoor-Box nutzt<br />

das lizenzfreie 900-MHz-<br />

Frequenzband mit einer<br />

maximalen Sendeleistung von 1 W und der Trusted Wireless<br />

Funktechnologie von Phoenix Contact. Es ermöglicht eine<br />

einfache Signalübertragung von I/O-Signalen, speziell in<br />

Outdoor-Anwendungen. In zeitunkritischen Applikationen, bei<br />

denen die Signale über große Distanzen bis zu 32 km (bei freier<br />

Sicht) übertragen werden müssen, bietet das Funksystem eine<br />

einfache und sichere Lösung. Eine Besonderheit ist das<br />

I/O-Mapping, bei dem Signale ohne Programmierung in der<br />

Anlage verteilt werden.<br />

Halle 9, Stand F40<br />

www.phoenixcontact.com<br />

Temperaturfühler einfach anlegen<br />

Jumo Plastosens T-Sensoren werden im Spritzgussverfahren mit<br />

Kunststoff ummantelt und zeichnen sich durch die völlige<br />

Formfreiheit sowie eine hohe Isolations- und Vibrationsfestigkeit<br />

aus. Das neue anlegeoptimierte Modell T04 kann die Temperatur<br />

durch einfaches Anlegen an eine Rohrleitung messen. Zur<br />

Temperaturmessung<br />

kommen je nach Anforderung<br />

unterschiedliche<br />

Platindünnschichtsensoren<br />

in Zweileiterschaltung<br />

zum Einsatz. Die<br />

maximale Messtemperatur<br />

liegt bei 180 °C.<br />

Der Temperaturfühler in<br />

Schutzart IP65 ist komplett<br />

aus wärmeleitendem Kunststoff gefertigt. Das Material gewährleistet<br />

gleichzeitig eine schnelle Ansprechzeit und reproduzierbare<br />

Messungen. Zahlreiche Varianten mit unterschiedlichem<br />

Durchmesser ermöglichen es, dass die Fühler an den jeweiligen<br />

Rohrleitungsdurchmesser angepasst werden können. Die Befestigung<br />

von außen bietet darüber hinaus den Vorteil, dass sich das<br />

Strömungsverhalten in der Rohrleitung nicht verändert.<br />

Halle 11, Stand C28<br />

www.jumo.net<br />

Stellungsregler mit<br />

Industrial-Ethernet-Schnittstelle<br />

Bürkert bietet die Stellungs- und<br />

Prozessregler vom Typ 8692/8693 und<br />

8792/8793 mit Industrial Ethernet und<br />

BüS-Schnittstelle (Bürkert System Bus)<br />

an. Die neuen Regler unterstützen<br />

EtherNet/IP, Profinet (Conformance<br />

Class B (CC-B)) sowie Modbus TCP.<br />

Die Protokolle ermöglichen umfangreiche<br />

Diagnose-Funktionen und verbessern so die Anlagenverfügbarkeit.<br />

Der integrierte Zweiportswitch erlaubt Stern-, Linieund<br />

Ring-Topologien und sorgt so für schnelle und, dank MRP<br />

und DLR, ausfallsichere Kommunikation bis zum Ventil. Die<br />

integrierte BüS-Schnittstelle erlaubt eine unkomplizierte<br />

Kommunikation einzelner Sensoren und Aktoren der Bürkert-<br />

Geräteplattform Edip (Efficient Device Integration Platform)<br />

untereinander. Das ermöglicht eine schnelle Vernetzung von<br />

Systemlösungen. Alle Teilnehmer der Plattform lassen sich über<br />

das einheitliche Software-Tool „Communicator“ parametrieren<br />

und konfigurieren.<br />

Die neuen Stellungsregler sind für die Kombination mit Bürkert-<br />

Prozessregelsystemen (Element) optimiert und ermöglichen eine<br />

Vielzahl an Kombinationen mit jeglicher Art von Regelventilen,<br />

auch von Fremdherstellern.<br />

Halle 9, Stand G16<br />

www.buerkert.de<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

30 <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong>


SPECIAL I HANNOVER MESSE<br />

Industrie-Tablet für<br />

Zone 1 /21<br />

Das Industrie-Tablet Tab-Ex 02<br />

verbindet hohe Leistung mit<br />

Anwendungen wie etwa<br />

Augmented Reality.<br />

Ausgestattet mit Android 8<br />

Betriebssystem verfügt das auf<br />

dem Samsung Galaxy Tab<br />

Active2 basierende Tab-Ex 02<br />

über einen leistungsstarken<br />

Octa-Core-Prozessor mit<br />

Strömungswächter im Ex-Bereich<br />

Zur Strömungsüberwachung wässriger oder öliger Medien in hygienischen<br />

Anwendungen bietet EGE den Strömungswächter STD mit<br />

aseptischer Varivent-F-Prozessadaption. Der thermisch arbeitende<br />

Messfühler eignet sich für den Einsatz in Ex-Zonen der Kategorie 2. In<br />

Wasser erfasst der Messfühler Strömungsgeschwindigkeiten im<br />

Bereich von 1 bis 10 cm/s, in Öl im Bereich zwischen 3 bis 200 cm/s.<br />

Abhängig von der Temperaturklasse des umgebenden Gasgemisches<br />

liegen die zulässigen Umgebungstemperaturen zwischen – 20 und + 85 °C. Die Prozessadaption<br />

hat Schutzart IP67 und hält einem Druck bis 60 bar stand. Der Anschluss an das Auswertegerät des<br />

Typs SKZ erfolgt über ein PUR-Kabel.<br />

Halle 9, Stand G76<br />

www.ege-elektronik.com<br />

1,6 GHz sowie 3 GB Arbeitsspeicher.<br />

Es ist damit für Industrie-<br />

4.0-fähige Applikationen<br />

gedacht und vereinfacht den<br />

Datenaustausch mit Scada/<br />

DCS-Systemen, Warenwirtschaftssystemen,<br />

Projektmanagementsystemen<br />

und der<br />

computergestützten Systemplanung.<br />

Das kompakte Tab-Ex 02<br />

eignet sich für vielfältige<br />

Aufgaben.<br />

Halle 9, Stand D76<br />

www.pepperl-fuchs.com<br />

Fehler- und<br />

Unfallanalysen<br />

In ihren Analysen untersuchen<br />

die Experten von Tüv Süd<br />

Chemie Service potenzielle<br />

interne und externe Gefahren,<br />

sowohl aufklärend im Rahmen<br />

von Unfall- bzw. Ereignisanalysen,<br />

als auch vorausschauend<br />

und methodisch. Durch den<br />

verstärkten Einsatz risikobasierter<br />

systematischer Sicherheitsbetrachtungen<br />

wird die<br />

Beurteilung der Zuverlässigkeit<br />

und der Eintrittswahrscheinlichkeit<br />

eines Ereignisses, aber<br />

auch der Schutzeinrichtungen<br />

zur Verhinderung von<br />

Ereignissen immer wichtiger.<br />

Das Verständnis für die Fehlerquellen<br />

ist entscheidend für<br />

die richtige Auswahl der<br />

geeigneten Maßnahmen.<br />

Halle 8, Stand D18<br />

www.tuev-sued.de<br />

Mehr Luft als<br />

du erwartest!<br />

DieDruckluft-Revolution vonAtlasCopco:<br />

Unseren neuen Kompressoren derGA-VSD + -<br />

Baureihe sind maximaleffizient.Sie sparen mit<br />

ihren IE5-Motoren, Drehzahlregelungund intelligenten<br />

Algorithmen biszu35%Energie ein. Gebaut<br />

fürden hartenIndustrieeinsatz mitFeuchtigkeit,<br />

Staub undUmgebungstemperaturen biszu55°C.<br />

WieSie Ihre CO 2 -Bilanzverbessern,erfahren<br />

Siehier: www.druckluft-revolution.de


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Aus einer Hand<br />

Vakuumlösungen für Trocknungsprozesse<br />

Der Prozess der Gefriertrocknung<br />

wird in der Lebensmittel- und<br />

Pharmaindustrie für die<br />

verschiedensten Produkte zur<br />

Erhöhung der Haltbarkeit und<br />

teilweise auch zur Reduzierung des<br />

Gewichts eingesetzt. Warum<br />

Vakuum dabei eine entscheidende<br />

Rolle spielt und wie der Anwender zu<br />

einer individuellen Vakuumlösung<br />

für seinen Prozess kommt, erfahren<br />

Sie in diesem Beitrag.<br />

Die Hauptanwendungsgebiete der Gefriertrocknung<br />

liegen im Pharma- und<br />

Lebensmittelbereich. In der Lebensmittelindustrie<br />

werden bspw. hochwertige Früchte<br />

und Kaffee als Schüttgut gefriergetrocknet,<br />

wobei sowohl Aroma als auch Farbe weitgehend<br />

erhalten bleiben. Aufgrund der hohen<br />

Durchsatzmengen kommen in diesen<br />

Bereichen die größten Gefriertrocknungsanlagen<br />

zum Einsatz. Eine Besonderheit<br />

sind hierbei die oft bei der Kaffeetrocknung<br />

eingesetzten, kontinuierlich arbeitenden<br />

Trocknungsanlagen, die mit Vakuumschleusen<br />

ausgerüstet sind.<br />

Autor: Daniel Kuchenbecker, Market Manager<br />

Industry, Pfeiffer Vacuum GmbH, Asslar<br />

Für die Pharmazie und Biotechnologie<br />

werden u. a. temperaturempfindliche Impfstoffe,<br />

Antibiotika und Bakterien gefriergetrocknet.<br />

Diese werden zur Lagerung direkt<br />

in Glasfläschchen (Vials) oder Spritzen getrocknet<br />

und können bei Bedarf in Sekundenschnelle<br />

in Lösung gebracht werden.<br />

Bei der Trocknung von parenteralen Produkten<br />

gelten besonders hohe Anforderungen<br />

an Reinheit und Sterilität der Anlagen.<br />

Für den Gefriertrocknungsprozess ist das<br />

Erreichen eines Drucks unterhalb des Tripelpunktes<br />

des verwendeten Lösemittels<br />

(z. B. Wasser) zwingend notwendig. Zudem<br />

werden bei der Evakuierung unerwünschte<br />

Stoffe wie z. B. Sauerstoff aus der Trocknungskammer<br />

entfernt. Während der<br />

Arbeitsdruck für die Dauer der Haupttrocknung<br />

typischerweise zwischen 0,5 hPa und<br />

1 × 10 -2 hPa liegt, kann er bei der Nachtrocknung<br />

oder auch zum Konditionieren der<br />

Kammer bis zu 1 × 10 -3 hPa betragen.<br />

Evakuierung mit Vakuumpumpen<br />

Zu den Kriterien für die Auswahl der<br />

Vakuumpumpen zählen neben einem ausreichend<br />

niedrigen Enddruck ein hohes<br />

Saugvermögen, um die gewünschte Auspumpzeit<br />

zu erreichen, sowie Verlässlichkeit<br />

und lange Wartungsintervalle. Dazu<br />

Dr. Stefan Merita, Application & Project<br />

Manager: „Beim Enddruck ist zu beachten,<br />

dass dieser Wert in den technischen Daten<br />

der Vakuumpumpe dem Wert entspricht,<br />

bei dem die Vakuumpumpe kein effektives<br />

Saugvermögen mehr besitzt. Der Enddruck<br />

der Vakuumpumpe sollte also möglichst eine<br />

Dekade unter dem gewünschten Arbeits-<br />

druck liegen.“ Der Eiskondensator wirkt<br />

sich durch seine Pumpwirkung positiv auf<br />

den erreichbaren Druck im Gefriertrockner<br />

aus. Dieser Einfluss verstärkt sich mit geringerer<br />

Kühlflächentemperatur.<br />

Ein Bestandteil der Spezifikation eines<br />

Gefriertrockners ist i. d. R. die Auspumpzeit<br />

auf einen definierten Druck (üblicherweise<br />

0,1 hPa). Hierfür ist das Nennsaugvermögen<br />

der Vakuumpumpe nur ein Anhaltspunkt,<br />

da es das maximale Saugvermögen<br />

in nur einem Druckpunkt darstellt.<br />

„Wir unterstützen die Anwender bei<br />

der Auslegung und Dimensionierung des<br />

Vakuumsystems, wobei die gesamte Kennlinie<br />

der Vakuumpumpe(n), Verluste durch<br />

Rohrleitungen sowie Leckagen berücksichtigt<br />

werden. Dabei kommen moderne und<br />

eigens entwickelte Berechnungsprogramme<br />

zum Einsatz“, ergänzt Merita.<br />

Technologien zur Druckmessung<br />

Eine genaue und wiederholbare Druckmessung<br />

in der Trocknungskammer ist essenziell<br />

für die Entwicklung und Steuerung von<br />

Gefriertrocknungsprozessen. Aufgrund des<br />

relevanten Druckbereichs in der Gefriertrocknung<br />

kommen im Wesentlichen zwei<br />

Technologien in Frage:<br />

Pirani-Messröhren<br />

Pirani-Messröhren messen den Druck indirekt<br />

über die druckabhängige Wärmeleitfähigkeit<br />

von Gasen. Eine gängige Betriebsweise<br />

ist das Halten einer konstanten<br />

Temperatur des Filaments, wobei dann die<br />

benötigte Heizleistung ein Indikator für den<br />

umgebenden Druck ist. Pirani-Messröhren<br />

32 <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong>


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

können im Druckbereich von Atmosphärendruck<br />

bis ca. 1 × 10 -4 hPa messen, wobei<br />

eine sinnvolle Genauigkeit nur in einem<br />

wesentlich engeren Bereich (ca. 10 hPa bis<br />

1 × 10 -3 hPa) erreicht werden kann. Dazu<br />

Patrick Walther, Product Manager Gauges<br />

and Mass Spectrometer: „Unsere Messröhren<br />

TPR 270 und TPR 271 bieten dank ihrer<br />

Puls-Technologie eine bessere Genauigkeit<br />

als herkömmliche Pirani-Messröhren. Während<br />

die TPR 270 ideal für alle Standard-<br />

Gefriertrocknungsanwendungen ist, wird<br />

die TPR 271 insbesondere in anspruchsvollen<br />

Applikationen eingesetzt. Die Wendelform<br />

und die einzigartigen Materialeigenschaften<br />

des Platin-Rhodium-Filaments sorgen für<br />

längere Lebensdauer und Widerstandsfähigkeit<br />

gegenüber Lösemitteldämpfen.“<br />

Kapazitive Messröhren<br />

Die kapazitiven Messröhren bieten gegenüber<br />

Pirani-Messröhren eine weit höhere<br />

Genauigkeit. Sie sind zudem gasartunabhängig.<br />

Der Messbereich einer kapazitiven<br />

Messröhre erstreckt sich i. d. R. über vier<br />

Druckdekaden. Für die jeweils oberen Dekaden<br />

ist die Genauigkeit am besten, denn<br />

bei geringem Druck sind die konstanten<br />

Einflussfaktoren auf die Messungenauigkeit<br />

am größten. Somit bieten für die Gefriertrocknung<br />

kapazitive Messröhren mit<br />

einem maximalen Messbereich von 1 hPa<br />

bzw. 10 hPa die beste Performance. Die<br />

kapazitiven Messröhren der Baureihe CLR<br />

wurden für dampfsterilisierbare Gefriertrockner<br />

entwickelt. Die CLR-Messröhren<br />

werden aktiv auf 160 °C geheizt, das reduziert<br />

zum einen das Risiko von Kondensation<br />

innerhalb der Messröhre, zum anderen<br />

befindet sich die Elektronik nicht in unmittelbarer<br />

Nähe von Membran und Messkammer<br />

und wird daher nicht durch den<br />

Heißdampf beeinträchtigt.<br />

Gasanalyse zur Qualitätssicherung<br />

Das Massenspektrometer ist ein sehr wirkungsvolles<br />

Werkzeug der Process Analytical<br />

Technology (PAT) für die Gefriertrocknung.<br />

Die Stellplatten von Produktions-<br />

Gefriertrocknern werden überwiegend mit<br />

Silikonöl temperiert. Der Kreislauf des<br />

Wärmeträgermediums ist gegenüber der<br />

Trocknungskammer abgedichtet. Allerdings<br />

unterliegen insbesondere die Wellschlauchzu-<br />

und -ableitungen für das<br />

Silikonöl einer hohen Beanspruchung.<br />

Durch Temperatur- und Druckschwankungen<br />

sowie mechanische Belastung<br />

01 Drehschieberpumpen zeichnen sich in<br />

der Gefriertrocknung besonders durch ihre<br />

robuste Bauweise aus<br />

02 Dieses leistungsstarke Lecksuchgerät<br />

eignet sich für den Servicetechniker im<br />

mobilen Einsatz<br />

beim Verfahren der Stellplatten entstehen<br />

mit der Zeit Leckagen. Auch wenn die<br />

Mengen an Silikonöl zunächst nur klein<br />

sind, können bereits mehrere Batches<br />

kontaminiert werden, bevor die Leckage<br />

erkannt wird. Zudem ist im Nachgang<br />

schwer zu ermitteln, ab welchem Batch die<br />

Silikonölleckage aufgetreten ist, und<br />

welche somit verworfen werden müssen.<br />

Dadurch können hohe Folgekosten<br />

entstehen. Um dieser Problematik<br />

wirksam zu begegnen,<br />

ist es notwendig, die Silikonölleckage<br />

bereits beim Entstehen<br />

zu detektieren und somit wertvolle<br />

Chargen vor Kontamination<br />

zu bewahren.<br />

Aufgrund der hohen Flexibilität<br />

kann das Massenspektrometer<br />

auch zur Überwachung der<br />

Wasserdampfkonzentration sowie<br />

anderer vorhandener Gase<br />

(z. B. Stickstoff, Sauerstoff) verwendet<br />

werden. Durch die Überwachung<br />

des Wasserdampfgehaltes kann der Endpunkt<br />

der Haupt- und Nachtrocknung wesentlich<br />

genauer bestimmt werden, als<br />

dies z. B. mithilfe der komparativen<br />

Druckmessung möglich ist. Die bietet<br />

neue Möglichkeiten zur Optimierung, insbesondere<br />

bei der Entwicklung von<br />

Gefriertrocknungsprozessen.<br />

„Bei der Integration des Massenspektrometers<br />

in die Produktionsanlage arbeiten<br />

wir eng mit den Herstellern von Gefriertrocknungsanlagen<br />

zusammen. Dabei liefern<br />

wir das komplette Massenspektrometer-System<br />

inklusive Turbopumpstand,<br />

Messtechnik und Regelventil und bieten<br />

Unterstützung bei der Einbindung in die<br />

Steuerung des Gefriertrockners“, ergänzt<br />

Patrick Walther.<br />

Lokalisierung von Leckagen<br />

Wir verfügen als Anbieter<br />

von Vakuumtechnik über<br />

ein komplettes Produktsortiment<br />

für die Gefriertrocknung<br />

vom einzelnen Bauteil bis hin<br />

zum komplexen System.<br />

Daniel Kuchenbecker<br />

Überschreitet die Leckrate den gewünschten<br />

Schwellwert, gilt es, die Leckagen<br />

zu lokalisieren und zu beheben. Durch<br />

ihre hohe Nachweisempfindlichkeit, kurze<br />

Prüfzeit und leichte Bedienung sind Helium-Lecksucher<br />

für die Lokalisierung der<br />

Leckagen ideal. Dabei wird das Gefriertrocknungssystem<br />

evakuiert. Von außen<br />

wird lokal über eine Sprühpistole Helium<br />

auf Dichtstellen, Schweißnähte und andere<br />

potenzielle Leckagestellen gesprüht. Im<br />

Fall einer Leckage strömt das Helium in die<br />

evakuierte Vakuumkammer, wird vom<br />

Lecksucher angesaugt und detektiert. Um<br />

kurze Ansprechzeiten zu realisieren, wird<br />

der Lecksucher bei großen Anlagen im<br />

Teilstrom zum vorhandenen Vakuumsystem<br />

eingesetzt.<br />

Mit dem ASM 310 wird ein leistungsstarkes<br />

und universell einsetzbares Lecksuchgerät<br />

angeboten, das sich für den Servicetechniker<br />

im mobilen Einsatz eignet.<br />

Fotos: Pfeiffer Vacuum<br />

www.pfeiffer-vacuum.com<br />

<strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong> 33


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Warme Kompressoren-Abluft nutzen<br />

Die Brauerei Püls-Bräu in Weismain setzt in der Produktion und<br />

Flaschenabfüllung drehzahlgeregelte ZT-Kompressoren von Atlas<br />

Copco ein. Drei ölfrei verdichtende Drehzahnkompressoren –<br />

zwei davon mit energiesparender Drehzahlregelung – versorgen<br />

die Brauerei mit Druckluft. Püls verwendet diese u. a. für die<br />

Flaschenabfüllanlage, die Etikettierung sowie die Flaschengreifer<br />

in der Verpackungslinie. Wie alle Kompressoren der Z-Reihe<br />

stellen auch die ZTs zu 100 % ölfreie Luft nach ISO 8573-1 Klasse 0<br />

(2010) bereit.<br />

Inzwischen stehen in der großen Halle, in der die Bier- und<br />

Softdrinkkästen nach der Befüllung der Flaschen auf ihre<br />

Abholung warten, drei ZT-Kompressoren auf einem Metallgitter-<br />

Podest: Der „kleine“ ZT 30 hat mittlerweile Gesellschaft von zwei<br />

drehzahlgeregelten Modellen mit 37 und 55 kW Leistung erhalten.<br />

Durch die Drehzahlregelung der<br />

beiden neueren Kompressoren,<br />

die im Produktnamen durch das<br />

Kürzel „VSD“ für „Variable Speed<br />

Drive“ sichtbar wird, erzeugen<br />

diese jeweils nur so viel Luft, wie<br />

gerade benötigt wird.<br />

Ihre warme Abluft trocknet die<br />

Etiketten auf den Flaschen, die<br />

nach Abfüllung, Etikettierung<br />

und Sortierung in der Halle ankommen. Die Geräte stehen auf<br />

dem etwa 3 m hohen Podest zentral im Raum. Deckenventilatoren<br />

verwirbeln die Luft, sodass sie hervorragend zirkuliert und die<br />

Halle im Winter etwa 5 bis 6 °C, im Sommer 12 bis 13 °C warm ist.<br />

www.atlascopco.com<br />

Richard Geiss GmbH<br />

Sustainable Solvent Recovery<br />

Pneumatischer Schwenkantrieb zur<br />

Automatisierung von Armaturen<br />

Mit einem speziellen Design und großer Vielseitigkeit in den<br />

technischen Eigenschaften soll der neue pneumatische Schwenkantrieb<br />

die Ansprüche vom Anlagenplaner über den Anlagenbauer<br />

bis hin zum Anwender erfüllen. Dabei wird für jede<br />

Automatisierung von Absperrorganen das gesamte Spektrum bei<br />

Drehmomenten und Schwenkwinkeln durch 18 verschiedene<br />

Baugrößen bei einem Drehmoment von 2 bis 13 040 Nm<br />

abgedeckt. Durch die Antriebsvarianten mit unterschiedlichen<br />

Schwenkwinkeln sind die Antriebe zudem für viele<br />

Anwendungen – auch in aggressiven Umgebungsbedingungen –<br />

einsetzbar. Für mehr Laufruhe, optimales Drehmoment und<br />

geringen Verschleiß sorgt eine präzise gefräste<br />

Kolbenverzahnung.<br />

www.bar-gmbh.de<br />

Vernetzte Dosierprozesse<br />

Ob Magnet-, Membran- oder Prozesspumpen – das Portfolio des<br />

Heidelberger Herstellers Prominent hat zahlreiche Neu- und<br />

Weiterentwicklungen erfahren. So bekommt bspw. die Sigma<br />

Pumpenbaureihe ein neues Gesicht – mit einem intuitiven<br />

Bedien-Interface und Dulconnex für das digitale Prozessmanagement:<br />

Als Teil einer vernetzten Lösung ermöglicht die Motor-<br />

Membrandosierpumpe Sigma/X die einfache Überwachung,<br />

Analyse und Optimierung von Dosierprozessen.<br />

Mit der Version XL erweitert sich das Leistungsspektrum der<br />

Gamma/X – ihr Leistungsbereich erstreckt sich von 7,5 bis 80 l/h<br />

bei Gegendrücken von 25 bis 2 bar.<br />

Neue Varianten vervollständigen auch die Prozesspumpen-<br />

Baureihe Orlita Evolution. Sie werden damit einer noch größeren<br />

Anzahl an Anwendungen gerecht. Die Baureihen Evolution 1 bis<br />

4, die bislang nur mit Edelstahl-Dosiereinheit gefertigt wurden,<br />

können auch mit Dosiereinheiten aus PVC<br />

und PVDF ausgestattet werden. Das<br />

erweitert nicht nur den Einsatzbereich der<br />

Pumpen, sondern reduziert auch die<br />

Kosten – insbesondere bei Anwendungen<br />

mit aggressiven Medien. Zusätzlich werden<br />

die Hydraulik-Membrandosierpumpen mit<br />

Kolbendosierpumpen EP1 und EP2 ergänzt.<br />

www.prominent.com<br />

Reinheit in Perfektion<br />

Hochreine Lösemittel - perfekt gereinigte Teile<br />

Vertrieb hochreiner Lösemittel<br />

Support und Anwendungsberatung<br />

Unterstützung bei der Lösemittelpflege<br />

Sicherheitssysteme für Lösemittel<br />

Laborservice (unternehmenseigenes Labor)<br />

Logistik (eigener Fuhrpark)<br />

Übernahme und Aufarbeitung lösemittelhaltiger Altware<br />

Lohnentfettung<br />

Inserentenverzeichnis Heft 3/<strong>2019</strong><br />

Aerzener Maschinenfabrik, Aerzen13<br />

Atlas Copco Kompressoren, Essen31<br />

Badger Meter Europa, Neuffen19<br />

COG C. Otto Gehrckens GmbH & Co. KG,<br />

Pinneberg9<br />

E-T-A, Altdorf25<br />

Fette Compacting, Schwarzenbek 2. US<br />

Gather, Wülfrath7<br />

Geiss, Offingen34<br />

Kaeser Kompressoren, Coburg15<br />

Kettling, Plettenberg35<br />

Meorga, Nalbach39<br />

NürnbergMesse, Nürnberg5<br />

Pepperl+Fuchs, Mannheim27<br />

PH Industrie-Hydraulik, Ennepetal29<br />

Ruwac, Melle9<br />

STC-Engineering, Waldenburg3<br />

Umwelttechnik BW, Stuttgart17<br />

34 <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong><br />

Geiss.indd 1 27.02.<strong>2019</strong> 11:58:02


KOMPONENTEN UND SYSTEME<br />

Ölfreie Druckluft und Abwärmenutzung<br />

Ultima-Kompressoren wurden im Rahmen der PureAir-Serie von<br />

Compair entwickelt, sind in verschiedenen Leistungsabstufungen<br />

von 75 bis 160 kW verfügbar und darauf ausgelegt, mit besonderer<br />

Effizienz qualitativ hochwertige ölfreie Druckluft zu erzeugen.<br />

Dabei sollte – das war ein weiterer wichtiger Punkt im Pflichtenheft<br />

– die Baugröße der Kompressoren deutlich reduziert werden.<br />

Bei Ultima wird jede Verdichterstufe über einen eigenen Elektromotor<br />

angetrieben. Hier kommen hocheffiziente drehzahlgeregelte<br />

Permanentmagnetmotoren zum Einsatz, die speziell für<br />

diese Anwendung entwickelt wurden. Sie arbeiten mit<br />

Drehzahlen bis 22 000 min -1 und haben höhere Wirkungsgrade als<br />

IE4-Motoren.<br />

Einen weiteren Beitrag zur Energieeinsparung leistet auch das<br />

Kühlkonzept. Um die Abwärme umfassend zu nutzen, verzichteten<br />

die Entwickler des Kompressors auf die zumeist verwendete<br />

Luftkühlung. Stattdessen kommt ein maßgeschneiderter,<br />

geschlossener Wasserkühlkreislauf zum Einsatz, der überall dort<br />

Wärme abführt, wo sie entsteht – an den Motoren, den Wechselrichtern,<br />

am Verdichterblock und im Ölkreislauf. Dies führt zu<br />

einer Verbesserung der Wärmerückgewinnung um bis zu 12 % im<br />

Vergleich zu einem herkömmlichen zweistufigen ölfreien<br />

Kompressor.<br />

Condition Monitoring für Pumpen<br />

NSK führt umfassende Schwingungsanalysen an laufenden<br />

Pumpen durch, um die Ursache von Problemen wie Temperaturerhöhungen<br />

zu ermitteln. Diese Analysen sind Teil des Condition-<br />

Monitoring-Service (CMS) von NSK, mit dem der Zustand von<br />

Wälzlagern und den umgebenden Antriebs- bzw. Maschinenelementen<br />

erfasst wird. Zuvor werden für jede zu prüfende Maschine<br />

die Umgebungsbedingungen und der Betriebszustand erfasst. Der<br />

Antrieb bzw. die Maschine wird mithilfe der Analysesoftware<br />

modelliert, um die optimale Platzierung der Sensoren festzulegen.<br />

Dann legt der CMS-Experte die Dauer und Art der Messung<br />

fest. Im Anschluss werden die ermittelten Daten ausgewertet und<br />

in einem Bericht dokumentiert.<br />

Üblicherweise kommt die<br />

Schwingungsmessung zum<br />

Einsatz, um den Zustand an<br />

laufenden Serienmaschinen<br />

und -anlagen zu erfassen. Sie<br />

ermöglicht es, die Lebensdauer<br />

von kritischen Antriebskomponenten<br />

einzuschätzen und die<br />

Wartungspläne entsprechend<br />

anzupassen. Bei der von NSK eingesetzten CMS-Analyse handelt<br />

es sich um eine umfassende und zugleich präzise Methode, um<br />

frühzeitige Anzeichen von Verschleiß festzustellen.<br />

Als Komplettanbieter kann NSK zudem die passenden Wälzlager<br />

oder Linearantriebe zur Verfügung stellen, wenn die Analyse<br />

ergeben sollte, dass die verwendeten Lösungen optimierungsfähig<br />

sind.<br />

www.nskeurope.de<br />

www.compair.de<br />

Pumpenlaufrad ermöglicht verbessertes<br />

Saugverhalten<br />

Für die mehrstufigen Hochdruckpumpen der Baureihe Movitec<br />

hat die KSB-Gruppe ein spezielles Laufrad entwickelt. Dieses<br />

verbessert das Saugvermögen (NPSH-Wert) der Pumpen deutlich.<br />

Das gilt vor allem für Anwendungen mit kritischen Zulaufbedingungen<br />

wie z. B. Kesselspeisung sowie solchen, bei denen eine<br />

Pumpe Wasser aus niedrig gelegenen Behältern oder mit höheren<br />

Temperaturen ansaugen muss. Hier kann durch einen Druckabfall<br />

im Ansaugbereich Kavitation in der ersten Pumpenstufe<br />

entstehen. Als Folge kommt es zu übermäßigem Verschleiß an<br />

Pumpenteilen oder Motorlagern und damit zu einer reduzierten<br />

Lebensdauer der Pumpe aufgrund beschädigter Teile und einer<br />

nicht entlasteten Hydraulik.<br />

Die Neuentwicklung ist als Alternative zum Standardlaufrad<br />

erhältlich. Bei dem Entwurf des neuen Laufrades haben die<br />

Konstrukteure großen Wert darauf gelegt, dass der Einbau in<br />

diverse Movitec-Varianten erfolgen kann, ohne dass eine Modifikation<br />

am äußeren Pumpengehäuse vorgenommen werden<br />

müsste. An dem neuen Laufrad<br />

sorgen der modifizierte Einlaufdurchmesser<br />

und Schaufelblätter mit<br />

einer leicht diagonalen Durchströmung<br />

sowie ein neu gestaltetes<br />

Stufengehäuse dafür, dass die<br />

NPSH-Kennlinie der Pumpe deutlich<br />

verbessert wird.<br />

www.ksb.com<br />

<strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong> 35<br />

Kettling.indd 1 27.02.<strong>2019</strong> 15:53:03


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN I INTERVIEW<br />

Eine echte Alternative<br />

IO-Link-Technologie für hygienische Anwendungen<br />

Die Digitalisierung macht auch<br />

vor der Prozesstechnik nicht<br />

halt. Die bewährte 4–20-mA-<br />

Stromschnittstelle ist zwar nach<br />

wie vor weit verbreitet, wird aber<br />

zunehmend infrage gestellt. Ein<br />

vielversprechender Ansatz ist die<br />

IO-Link-Technologie. Ein Hersteller<br />

setzt auf diese zukunftsfähige<br />

Technik und hat sie nun auch für<br />

hygienische Anwendungen auf den<br />

Markt gebracht. Wir sprachen<br />

darüber mit Dr. Thomas Köster,<br />

Entwicklungsleiter der Firma Labom.<br />

Herr Köster, die 4–20-mA-Stromschnittstelle<br />

ist in der Prozesstechnik immer noch<br />

weit verbreitet.<br />

Die Übertragung mittels 4–20-mA-Schnittstelle<br />

ist das Arbeitspferd der industriellen<br />

Messtechnik. Zahlreiche Vorteile ließen die<br />

Stromschnittstelle seit der Einführung in<br />

den 50er-Jahren zum Standard in der Prozessindustrie<br />

werden – das Prinzip ist unempfindlich,<br />

robust und praktisch, aber<br />

nicht zukunftsfähig. Durch die Verbreitung<br />

digitaler Messtechnik ist eine analoge<br />

Stromschnittstelle eigentlich ein Anachronismus.<br />

Denn ein Großteil der in der<br />

Prozesstechnik eingesetzten Messgeräte<br />

verfügt heute über eine digitale Messwertaufbereitung.<br />

Wird trotzdem mit einer<br />

analogen Übertragung gearbeitet, führt das<br />

zu einer ineffizienten Umwandlungs-Kette:<br />

Noch im Feldgerät wird der digitale Messwert<br />

in Strom gewandelt und dann über<br />

die 4–20-mA-Schnittstelle übertragen. Im<br />

Leitstand erfolgt dann die Messung des<br />

Stroms und die Umwandlung zurück in<br />

einen digitalen Wert. Kein Wunder also,<br />

dass das System digital – analog – digital<br />

aufwändig und unflexibel ist. Die digitale<br />

Kommunikation über eine Stromschnittstelle<br />

per Hart-Protokoll ist ebenfalls keine<br />

echte Alternative, da die Datenübertragung<br />

prinzipbedingt nur sehr langsam erfolgt.<br />

Und warum findet keine Ablösung durch<br />

Feldbusse statt?<br />

Branchenexperten sagen schon lange eine<br />

Ablösung durch digitale Feldbusse vorher,<br />

das blieb aber bisher aus. Die Gründe<br />

liegen hauptsächlich in der Komplexität<br />

der Feldbusse: Der große Funktionsumfang<br />

führt zu deutlichen Mehrkosten pro<br />

Feldgerät und die Komplexität des Übertragungsprotokolls<br />

erfordert für eine Fehlerdiagnose<br />

spezielle Ausrüstung und<br />

qualifiziertes Personal. Da es eine Vielzahl<br />

an Feldbusvarianten gibt, sind die Stückzahlen<br />

pro Feldbus verhältnismäßig gering,<br />

was sich ebenfalls in höheren Gerätekosten<br />

niederschlägt. Die Unsicherheit<br />

über die Zukunft einzelner Feldbusse hält<br />

Gerätehersteller zudem häufig davon ab,<br />

in Schnittstellen eines speziellen Typs zu<br />

investieren.<br />

Wie sieht also die Lösung für die Zukunft<br />

aus?<br />

Ein vielversprechender Kandidat ist die<br />

IO-Link-Technologie. IO-Link bietet die<br />

Funktionsvielfalt einer digitalen Schnittstelle,<br />

ohne die Komplexität eines Feldbusses.<br />

Ursprünglich aus der Fabrikauto-<br />

01 Thomas Köster ist Entwicklungsleiter<br />

bei der Labom Mess- und Regeltechnik GmbH<br />

mation stammend, besitzt IO-Link dort<br />

bereits eine breite Akzeptanz. Schon jetzt<br />

sind über acht Millionen IO-Link-Knoten<br />

im Einsatz, und das Wachstum steigt weiter<br />

exponentiell an. Neben der großen<br />

Verbreitung sorgt auch die weltweite Normung<br />

durch die DIN EN IEC 61131-9 für<br />

Zukunftssicherheit.<br />

Das System besteht aus einer digitalen<br />

Punkt-zu-Punkt-Verbindung zwischen<br />

dem Feldgerät (Sensor oder Aktor) und<br />

dem sogenannten IO-Link-Master. Die<br />

Verkabelung erfolgt kostengünstig über<br />

ungeschirmte 3-Draht-Kabel mit den weit<br />

verbreiteten M12-Steckern. Bis zu 16 Geräte<br />

können an einen IO-Link-Master angeschlossen<br />

werden, ohne dass sich die<br />

Geräte gegenseitig stören können.<br />

Welche Vorteile hat der Anwender mit der<br />

IO-Link-Technologie?<br />

Die geringe Komplexität der Punkt-zu-<br />

Punkt-Verbindung, die schon ein klarer<br />

Vorteil der 4–20-mA-Schnittstelle gegenüber<br />

Feldbussen war, ist auch hier als Pluspunkt<br />

anzusehen: Sie ermöglicht eine<br />

36 <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong>


INTERVIEW I MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

einfache, kostengünstige Integration von<br />

IO-Link in die Feldgeräte. Diese sind also<br />

im Verhältnis zu einem Messgerät mit<br />

Feldbussystem deutlich günstiger.<br />

Die schnelle, digitale Kommunikation ins<br />

Feldgerät bietet dem Anwender einen<br />

deutlichen Mehrwert. Eine Verfälschung<br />

des Messwertes bei der Übertragung ist<br />

ausgeschlossen, und die Parametrierung<br />

kann bequem am PC erfolgen. IO-Link<br />

ermöglicht es sogar, die Parametrierung<br />

im Master zu speichern. Wenn ein defektes<br />

Gerät ausgetauscht werden muss, kann<br />

das neue Gerät dadurch automatisch parametriert<br />

werden.<br />

Also ein Ersatz für alle bisherigen<br />

Bussysteme?<br />

Nein, IO-Link ist keineswegs als Ersatz für<br />

alle bisherigen Bussysteme gedacht – im<br />

Gegenteil: Über den Master kann IO-Link<br />

mit diversen Feldbussen verknüpft werden,<br />

sodass vorhandene Bussysteme<br />

bestehen bleiben und weiterhin die Kommunikation<br />

vom IO-Link-Master zu der<br />

restlichen digitalen Infrastruktur übernehmen<br />

können. Das bringt den enormen<br />

Vorteil mit sich, dass nicht die gesamte<br />

Technik umgestellt oder ausgetauscht<br />

werden muss: Lediglich die Kommunikation<br />

zwischen Feldgerät und Master wird<br />

von IO-Link übernommen. IO-Link ist ein<br />

Komplexitätsentkoppler. Damit schließt<br />

das System genau die Lücke zwischen<br />

komplexer, digitaler Infrastruktur und den<br />

Feldgeräten. Bussysteme müssen so komplex<br />

sein, weil sie sehr viele Geräte miteinander<br />

verbinden und deutlich mehr<br />

leisten müssen – doch genau diese Komplexität<br />

erschwert den Einbau in die Feldgeräte.<br />

Wie also können wir digital bis ins<br />

Messgerät kommen, ohne diese Komplexität<br />

mitnehmen zu müssen? IO-Link ist<br />

dafür eine perfekte Lösung. Damit wird<br />

klar: IO-Link ist keine Konkurrenz zu Feldbussen<br />

sondern ergänzt diese auf der<br />

„letzten Meile“ ins Feldgerät.<br />

Und was ist mit den hygienischen<br />

Anwendungen in der Prozessindustrie?<br />

Die Anbieter aus der Fabrikautomation<br />

waren bisher nicht auf die Anforderungen<br />

für hygienische Prozesse eingestellt.<br />

Dieses Problem haben wir<br />

jetzt gelöst und Druck- und<br />

Temperaturmess umformer mit<br />

IO-Link-Ausgang auf den Markt<br />

gebracht. Das Besondere dabei:<br />

Die IO-Link-Messumformer<br />

können mit allen Prozessanschlüssen<br />

und Messgeräten<br />

aus unserem Programm<br />

kombiniert werden, sodass<br />

für jeden Prozess die passende Kombination<br />

zusammengestellt werden<br />

kann. Die typischen Anforderungen<br />

der hygienischen Fertigung wie Materialzeugnisse,<br />

Prüfprotokolle, spezifische<br />

Prozessanschlüsse oder die Oberflächenqualitäten<br />

von messstoffberührten Teilen,<br />

stellen für uns kein Hindernis dar. Für die<br />

Druckmessung sind Druckmittler in allen<br />

gängigen Bauformen verfügbar, und bei<br />

der Temperaturmessung kommen die<br />

Minitherm-Serie für schnellansprechende<br />

Messungen mit auswechselbarem Messeinsatz<br />

sowie Clamp-on für Temperaturmessung<br />

ohne Eingriff in den Prozess zum<br />

Einsatz. Auch Aseptconnect, das hygienische<br />

Inline-Gehäuse mit genormten Geräteanschluss,<br />

kann als Alternative zum<br />

Rohrdruckmittler oder bei kleinen Rohrdurchmessern<br />

für die Temperatur- und<br />

Druckmessung eingesetzt werden. Mit<br />

unseren hygienischen Messumformern<br />

hat IO-Link das Potenzial, für eine signifikante<br />

Zahl von Sensoren die etablierte<br />

4–20-mA-Schnittstelle auch in hygienischen<br />

Prozessen abzulösen. Robust, feldbusneutral,<br />

einfach zu parametrieren und<br />

zu installieren, ist das System eine echte<br />

Alternative zur analogen Stromschnittstelle<br />

oder Feldbussystemen in Feldgeräten. (eli)<br />

Fotos: Labom<br />

www.labom.com<br />

02 Beispiel einer Anlagenarchitektur mit<br />

IO-Link-Geräten: Druckmessumformer<br />

(1, 4, 6), Temperaturmessumformer (2, 5),<br />

Widerstandsthermometer (3)<br />

<strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong> 37


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Optischer Sauerstoffsensor<br />

Der optische Sauerstoffsensor Visitrace DO zeichnet sich laut<br />

Hersteller durch schnelle, zuverlässige sowie präzise Messergebnisse<br />

im niedrigen ppb-Bereich aus. Dank einer kurzen Reaktionszeit<br />

werden Veränderungen schnell detektiert und exakte<br />

Messwerte innerhalb kürzester Zeit geliefert. Diese werden neben<br />

der drahtgebundenen Übertragung auch über eine eingebaute<br />

Bluetooth-4.0-Schnittstelle und der ArcAir-App an ein mobiles<br />

Endgerät übertragen. Im Sensorkopf befindet sich ein Mikro-<br />

Transmitter, der die Messwerte zu einem robusten 4–20-mA-<br />

Signal verarbeitet und alle relevanten Daten, inklusive Kalibrierung<br />

und Standzeit-Informationen, speichert. Zusätzlich ist das<br />

sauerstoffempfindliche Luminophor gegen Chlor und Chlordioxid<br />

stabilisiert und übersteht deutlich mehr Reinigungszyklen.<br />

www.hamiltoncompany.com<br />

Konfigurierbare sichere Kleinsteuerung<br />

Ab der Software-Version 10.9 PNOZmulti Configurator kann mit<br />

der Funktion Simulation das konfigurierte Anwenderprogramm<br />

für die sichere Überwachung<br />

von Maschinen und Anlagen<br />

schon vor deren Inbetriebnahme<br />

getestet werden. Die<br />

Simulation eröffnet laut<br />

Hersteller erhebliche<br />

Einsparpotenziale bei der<br />

Projektierung.<br />

Mit der Simulation stellen<br />

Anwender sicher, dass ihre<br />

Sicherheitssteuerung noch vor dem Live-Einsatz fehlerfrei<br />

konfiguriert und die korrekte Funktion der Programmlogik verifiziert<br />

ist. So unterstützt die Simulation dabei, trotz wachsender<br />

Maschinengröße und steigendem Automatisierungsgrad der<br />

Maschinen Anwenderprogramme überschaubar zu handhaben.<br />

www.pilz.com<br />

Digitaler Messumformer<br />

Der EE850 Kanalmessumformer von E+E Elektronik ermöglicht<br />

die Messung von CO 2<br />

, relativer Feuchte (rF) und Temperatur (T)<br />

mit einem einzigen Gerät. Über die RS485-Schnittstelle können<br />

die Messwerte besonders<br />

einfach in ein Bussystem<br />

integriert werden. Der<br />

CO 2<br />

-Sensor basiert auf dem<br />

NDIR-Zweistrahlverfahren und<br />

bietet einen Messbereich bis<br />

10 000 ppm. Die CO 2<br />

-Autokalibration<br />

und Temperaturkompensation<br />

sorgen für eine hohe<br />

Messgenauigkeit und Langzeitstabilität im gesamten Arbeitsbereich<br />

von – 20 bis + 60 °C. Zudem ist das Infrarot-Messprinzip<br />

besonders unempfindlich gegenüber Verschmutzung.<br />

Das im Fühlerrohr platzierte rF/T-Sensorelement wird durch das<br />

E+E Coating vor Staub, Schmutz und Korrosion geschützt. Das<br />

Coating verbessert die Messleistung und Langzeitstabilität in<br />

rauer Umgebung, da Streuimpendanzen, verursacht durch<br />

Ablagerungen auf der aktiven Sensorfläche, verhindert werden.<br />

Das funktionale Gehäuse ermöglicht die Montage des EE850 im<br />

geschlossenen Zustand. So bleibt die Messelektronik vor baustellenseitiger<br />

Verunreinigung geschützt. Ein Montageflansch ist im<br />

Lieferumfang enthalten.<br />

www.epluse.com<br />

Temperaturprozesse präzise regeln<br />

Mit Mapp Temperature bietet B&R eine Temperaturregelung die<br />

Usability und Regelungsalgorithmen verbindet. Integrierte<br />

Simulationsmöglichkeiten erlauben eine virtuelle Inbetriebnahme<br />

innerhalb weniger Minuten. Zudem ergänzt eine<br />

Heizstromüberwachung den Funktionsumfang. Mit dem System<br />

können Zonen und Gruppen für die Temperaturregelung definiert<br />

werden. Als Zone wird eine Einheit bezeichnet, die aus einem<br />

Aktor, einem Temperaturprozess und einem Sensor zum Messen<br />

der Temperatur besteht.<br />

Mehrere Zonen können zu<br />

einer physikalischen<br />

Gruppe zusammengefasst<br />

und gemeinsam geregelt<br />

und optimiert werden.<br />

Mapp Temperature<br />

beinhaltet ein mehrstufiges<br />

Autotuningverfahren. Der<br />

Anwender kann mehrere<br />

Arbeitspunkte definieren und diese einzeln optimieren. Die<br />

integrierte Simulation ermöglicht eine einfache virtuelle<br />

Inbetriebnahme ohne jede Hardware. Durch diese Möglichkeit<br />

können Logik, das Fehlerhandling und die Visualisierung des<br />

Applikationsprojekts bereits vorab getestet werden. Somit lässt<br />

sich die Inbetriebnahme an der Anlage deutlich verkürzen.<br />

www.br-automation.com<br />

Bimetallthermometer nach ASME und EN qualifiziert<br />

Wika hat seine Standard-Bimetallthermometer für den globalen Einsatz in der Prozessindustrie weiterentwickelt.<br />

Typ TG53 entspricht der Norm ASME B40.200 und wird in der Maßeinheit Zoll gefertigt. Typ<br />

TG54 wurde gemäß der Norm EN 13190 qualifiziert. Die neuen Thermometer sind auf Einsatzflexibilität<br />

ausgerichtet. Kunden steht eine breite Auswahl an Nenngrößen und Anzeigebereichen (zwischen – 70<br />

und + 600 °C) zur Verfügung. Die Geräte haben eine hohe Übertemperaturfestigkeit und sind für niedrige<br />

Umgebungstemperaturen bis – 50 °C zertifiziert. Mit Atex-Zulassung, Schutzart IP65 (optional bis IP68)<br />

und in der Version mit Flüssigkeitsdämpfung eignen sie sich auch für raue Umgebungsbedingungen.<br />

Beide Thermometertypen sind komplett aus Edelstahl gefertigt. Die Geräte sind in Anschlusslage<br />

rückseitig, unten und rückseitig, dreh- und schwenkbarer Ausführung lieferbar.<br />

www.wika.de<br />

38 <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong>


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Echtzeit-Kavitations-Detektionssystem<br />

Dieses Detektionssystem erfasst Kavitation, quantifiziert Informationen<br />

und zeigt die Daten in Echtzeit an. Dadurch weist das<br />

System frühzeitig auf Bedingungen hin, die zu einer Verschlechterung<br />

der Pumpenleistung führen können. Durch die Früherkennung<br />

von Problemen werden Schäden vermieden, die zu einem<br />

Anstieg des Vibrations- und Geräuschpegels führen können. Mit<br />

dieser Lösung wird die Anlagenwartung sehr viel effizienter.<br />

Bislang ließ sich Kavitation bislang nicht quantifizieren. Da<br />

Kavitation im Anlageninneren auftritt, ist zudem eine visuelle<br />

Überprüfung nicht möglich. Kavitation wird i. d. R. von erfahrenen<br />

Wartungsfacharbeitern erkannt, die sich mit den Veränderungen<br />

des Vibrations- und Geräuschpegels durch übermäßige Kavitation<br />

auskennen. Doch auch Experten übersehen diese ersten<br />

Flügelrad-Durchflussmesser<br />

mit Aufbauanzeige<br />

Der Durchflussmesser DR58 besteht aus<br />

einem robusten Messinggehäuse, in dem ein<br />

Flügelrad eingebettet ist. Je schneller sich das<br />

Flügelrad dreht, desto mehr fließt durch –<br />

und das selbstüberwachend. Durch Magnete in den Flügelspitzen<br />

kann die Rotation elektrisch abgegriffen und über einen Frequenzausgang<br />

(Push-Pull) oder einen Analogwandler als 4–20-mA-Signal<br />

ausgegeben werden. Zwei verschiedengroße Bauformen bieten die<br />

Messbereiche 50–3 000 l/h (3/4") bzw. 100–5 000 l/h (1").<br />

Schon von weitem kann bei dem digitalen LCD Anzeige- und<br />

Steuergerät von PKP Prozessmesstechnik AZ50 der Prozessstatus<br />

erkannt werden, denn die Hintergrundfarbe wechselt gut<br />

erkennbar von rot auf grün. Neben dem aktuellen Durchfluss und<br />

der Statusanzeige werden auch die Gesamtsumme und die<br />

programmierten Grenzwerte angezeigt.<br />

www.pkp.de<br />

Robuste Feuchte- und Temperaturfühler<br />

Anzeichen häufig, sodass derartige Probleme unentdeckt bleiben.<br />

Bei der Analyse dieses Problems hat sich Yokogawa auf das<br />

Prinzip konzentriert, dass es einen direkten Zusammenhang<br />

zwischen Differenzdruck und Kavitation gibt und eine neuartige<br />

Condition-Monitoring-Lösung geschaffen, mit der Kavitation auf<br />

der Grundlage von Druckdaten schnell und effizient quantifiziert<br />

wird.<br />

www.yokogawa.com/de<br />

Der Vaisala Humicap Feuchte- und Temperaturfühler HMD62 ist<br />

für die Überwachung von relativer Feuchte und Temperatur<br />

optimiert, während der Vaisala Humicap Temperaturfühler<br />

TMD62 für reine Temperaturmessungen entwickelt wurde. Die<br />

neuen Produkte sind unempfindlich gegen Chemikalien und<br />

Staub, das Vollmetallgehäuse ist in Schutzart IP66/NEMA 4<br />

ausgeführt. Zudem sorgen das Metallgehäuse und die robuste<br />

Konstruktion für eine unkomplizierte Wartung.<br />

Eine weitere nützliche und zeitsparende<br />

Neuerung: Die Gehäuseabdeckung lässt sich<br />

öffnen, um Einstellungen vorzunehmen, ohne<br />

den gesamten Fühler aus dem Kanal<br />

auszubauen.<br />

www.vaisala.com<br />

E I N L A D U N G<br />

Mittwoch, 10. April <strong>2019</strong><br />

8:00 bis 16:00 Uhr<br />

Halle Messe<br />

Messestraße 10<br />

06116 Halle (Saale)<br />

Messtechnik Steuerungstechnik Regeltechnik Prozessleitsysteme Automatisierung<br />

Führende Fachfirmen der Branche präsentieren ihre Geräte und Systeme und zeigen neue Trends im<br />

Bereich der Automatisierung auf. Die Messe wendet sich an Fachleute und Entscheidungsträger die in ihren<br />

Unternehmen für die Automatisierung verantwortlich sind.<br />

Der Eintritt zur Messe und die Teilnahme an den Fachvorträgen ist für die Besucher kostenlos.<br />

MEORGA GmbH<br />

Sportplatzstraße 27<br />

66809 Nalbach<br />

Tel. 06838 / 8960035<br />

Fax 06838 / 983292<br />

www.meorga.de<br />

info@meorga.de<br />

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<strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong> 39


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Füllstandsensoren mit geführter Mikrowelle<br />

EGE bietet Füllstandsensoren mit geführter Mikrowelle auch in kundenspezifisch konfektionierten<br />

Ausführungen an. Auf Basis seines bewährten Standardsystems ist der Sensorspezialist in der Lage, die<br />

Messvorrichtungen zeitnah für unterschiedlichste Tank-Geometrien, Einbaubedingungen oder<br />

schwierige Medien auszulegen.<br />

So ermöglichen z. B. abgewinkelte Messsonden auch den seitlichen Einbau in die Tanks. Für Sonden,<br />

die in aggressiven Medien zum Einsatz kommen, verwendet EGE spezielle Werkstoffe wie Hastelloy<br />

oder Titan. Durch die spezifische Anpassung an Dielektrizitätskonstanten und Temperaturbereiche<br />

der zu messenden Flüssigkeiten gewährleisten die Messsysteme von EGE auch in problematischen<br />

Medien und beengten Einbauverhältnissen präzise Ergebnisse.<br />

www.ege-elektronik.com<br />

Mit Edge-Computing Datenflut in Echtzeit<br />

verarbeiten<br />

Für Deutschland wird in der<br />

zweiten Jahreshälfte <strong>2019</strong><br />

mit dem Start des<br />

5G-Mobilfunknetzes<br />

gerechnet. Die Vielzahl der<br />

für 5G notwendigen<br />

Sendemasten macht den<br />

Ausbau der Mobilfunkinfrastruktur<br />

mit Edge Datacentern<br />

notwendig. Weiterhin<br />

werden sich durch 5G die<br />

Datenmengen erhöhen, die Netzbetreiber und andere<br />

Unternehmen verarbeiten müssen. Die Analysten von CB Insights<br />

gehen davon aus, dass im Jahr 2020 Anwender im Schnitt täglich<br />

1,5 GB an Daten mit einem Internet-fähigen Gerät erzeugen.<br />

Durch einen dezentralen Ausbau der IT-Infrastruktur mit<br />

Edge-Rechenzentren lassen sich Daten schon an der Quelle<br />

erstverarbeiten. Damit wird eine geringe Latenz in der Datenverarbeitung<br />

erreicht, sodass Echtzeitapplikationen für eine<br />

Steuerung von Industrierobotern oder autonome Fahrzeugsysteme<br />

möglich werden. Für weitergehende Datenanalysen sind<br />

Edge-Rechenzentren mit der Cloud verbunden.<br />

www.rittal.de<br />

Durchflussschalter überwacht<br />

Temperatur<br />

Der kalorimetrische Durchflussschalter T-Easic FTS von Sick<br />

vereint die präzise Durchflusskontrolle unterschiedlichster<br />

Flüssigkeiten mit einer zuverlässigen Überwachung der jeweiligen<br />

Medientemperatur. Der Sensor ist werkseitig auf Wasser und Öl<br />

vorkalibriert – lässt sich per Teach-in aber auch schnell und<br />

einfach auf eine Vielzahl anderer Medien einstellen. Zwei<br />

Versionen stehen zur Verfügung: die Industrieausführung mit<br />

drehbarem OLED-Display im robusten Vistal-Gehäuse sowie die<br />

Edelstahlvariante für den Einsatz in Hygienebereichen. Der<br />

Schalter verzichtet auf bewegliche Teile im Inneren und<br />

überzeugt so durch Wartungsfreiheit, Ausfallsicherheit<br />

und höchste Verfügbarkeit. Der Sensor<br />

bietet für den Temperatur- und den Durchfluss-<br />

Messwert jeweils einen digitalen Ausgang – die<br />

IO-Link-Schnittstelle eröffnet zudem weitere<br />

Kommunikationsoptionen mit der übergeordneten<br />

Steuerung, beispielsweise zur Parametrierung,<br />

für Diagnosen oder zum Clonen von<br />

Sensoreinstellungen. Eingesetzt wird der T-Easic<br />

FTS u. a. als Leistungskontrolle für Pumpen sowie<br />

zur Prozessüberwachung in den verschiedensten<br />

verfahrenstechnischen Anwendungsbereichen.<br />

www.sick.com<br />

Digitalisierung in der Prozessindustrie<br />

Die Implementierung des Digital Enterprise im Maschinenbau<br />

veranschaulicht auf dem Siemens-Messestand eine Maschine zur<br />

Qualitätsinspektion von Flaschen. Damit werden industrielle<br />

Software und Automatisierung nahtlos integriert – mit einem<br />

gemeinsamen Datenmodell. Dieser ganzheitliche Ansatz wird aus<br />

Sicht eines Maschinenbauers entlang der gesamten Wertschöpfungskette<br />

demonstriert: vom Maschinenkonzept und der Simulation<br />

über das Engineering, die Inbetriebnahme und den Betrieb<br />

bis hin zu den Services. Durch die digitalen Zwillinge von Produkt,<br />

Produktion und Performance<br />

profitieren Anwender von kürzeren<br />

Entwicklungs- und Produktionszeiten,<br />

von flexiblen und vollautomatisierten<br />

Fertigungskonzepten sowie<br />

effizienten Prozessen. Zugleich<br />

werden eine hohe Qualität und die<br />

Einhaltung strenger Sicherheitsstandards<br />

sichergestellt. Die Verbindung<br />

zu MindSphere ermöglicht<br />

wiederum die kontinuierliche Erfassung und Analyse von<br />

Maschinendaten.<br />

Für die Wettbewerbsfähigkeit in Branchen wie der Pharmaindustrie<br />

oder der Feinchemie wird das schnelle Reagieren auf<br />

wechselnde Marktanforderungen immer wichtiger. Möglich wird<br />

dies mit modularen Produktionsanlagen, die aus flexibel<br />

kombinierbaren Modulen bestehen, die mit so genannten MTPs<br />

(Module Type Packages) ausgerüstet sind. Durch die genormten<br />

Schnittstellen und Protokolle lassen sich diese „intelligenten“<br />

Maschinen und Teilanlagen einfach<br />

in eine Gesamtanlage integrieren –<br />

sodass die Produktion durch<br />

Hinzufügen zusätzlicher Module<br />

schnell erhöht werden kann. Wie das<br />

funktioniert, wird auf der Hannover<br />

Messe am Beispiel einer Zentrifuge<br />

der Firma Gea gezeigt.<br />

www.siemens.com<br />

40 <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong>


MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN<br />

Handgerechte Wasseranalysen für jeden<br />

Bedarf<br />

Mit der Serie HI97xxx präsentiert Hanna Instruments eine neue<br />

Generation tragbarer, batteriebetriebener Handfotometer zur<br />

Bestimmung unterschiedlicher Einzelparameter oder zur<br />

Auswahl verwandter Parameter der Wasser- und Abwasseranalytik.<br />

Sämtliche Geräte der<br />

neuen Serie sind mit einer<br />

hochentwickelten Optik und<br />

einer verbesserten, grafisch<br />

unterstützten Benutzerführung<br />

ausgestattet, die noch größere<br />

Messgenauigkeit garantieren.<br />

Die Geräte sind in zehn applikationsspezifischen<br />

Varianten<br />

verfügbar, zugeschnitten für<br />

Messungen in der Umweltanalytik,<br />

die Analyse von<br />

Nährstoffen, die Abwasserbehandlung<br />

und Trinkwasseraufbereitung, die Überwachung von<br />

Aquakulturen oder für Boiler und Kühltürme. Der konsequente<br />

Einsatz langlebiger LED-Lichtquellen verhindert in allen<br />

Modellen Aufheiz- und Abkühlphasen, sodass die Geräte sofort<br />

stabile Messergebnisse produzieren, die jederzeit reproduziert<br />

werden können. Optimierte schmalbandige Interferenzfilter<br />

sorgen für besonders selektive Wechselwirkung mit dem<br />

Nachweisreagenz, wodurch die Wahrscheinlichkeit<br />

unerwünschter Anregungen durch ähnliche Lichtfrequenzen<br />

minimiert wird. Die kompakten, wasserdichten (IP67) Geräte sind<br />

mit einer einfachen Benutzerführung ausgestattet.<br />

www.hannainst.de<br />

Trennschichtmessung in Polyolefinanlage<br />

Ein Polyolefinhersteller stand bei der Trennschichtmessung vor<br />

einer komplexen Herausforderung: In seiner Anlage gab es einen<br />

Behälter mit einem Gemisch aus Benzol und Wasser. Benzol weist<br />

eine sehr niedrige Dielektrizitätskonstante (niedrige Leitfähigkeit)<br />

auf, was bei bestimmten Messtechniken problematisch sein kann.<br />

Die im vorliegenden Fall eingesetzte Technik zur Füllstandmessung<br />

basierte auf einem GWR-Füllstandmessumformer (Guided<br />

Wave Radar), der in einem<br />

Bezugsgefäß an der Seite<br />

des Behälters montiert war.<br />

Das Bezugsgefäß konnte<br />

sich vollständig füllen, aber<br />

der GWR-Messumformer<br />

verlor immer wieder das<br />

Signal, wodurch die<br />

Fernüberwachung des<br />

Prozesses praktisch<br />

unmöglich war. Mit der<br />

Installation des Magnetrol Eclipse-Modells 706 wurde der<br />

GWR-Füllstandmesstechnik nochmal eine letzte Chance<br />

eingeräumt. Der Sensor mit seiner speziell entwickelten<br />

Bezugsgefäßsonde mit Impedanzanpassung hat sich im Betrieb<br />

als fehlerfrei erwiesen. Die Impedanzanpassung ermöglicht<br />

Füllstandmessungen bis zum Prozessanschluss (100 %<br />

Füllstand), wodurch eine Überfüllsicherung und Messung auch<br />

in vollen Bezugsgefäßen gewährleistet ist. So konnten die Zeit für<br />

Wartung und Service des Behälters und die Unannehmlichkeiten<br />

infolge eines Signalverlusts eliminiert werden. Die Zuverlässigkeit<br />

wird zusätzlich durch die Dokumentation „Safety Integrity<br />

Level (SIL)“ belegt.<br />

www.magnetrol.be<br />

IMPRESSUM<br />

vereinigt mit BioTec<br />

erscheint <strong>2019</strong> im 53. Jahrgang, ISSN 0175-5315<br />

Redaktion<br />

Leitender Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Dirk Schaar,<br />

Tel.: 06131/992-345, E-Mail: d.schaar@vfmz.de<br />

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Eva Linder (eli)<br />

Tel.: 06131/992-325, E-Mail: e.linder@vfmz.de<br />

(verantwortlich für den redaktionellen Inhalt)<br />

Redakteurin: Dipl.-Chem. Katja Friedl (kf),<br />

Tel.: 06131/992-336, E-Mail: k.friedl@vfmz.de<br />

Redaktionsassistenz: Angelina Haas,<br />

Tel.: 06131/992-361, E-Mail: a.haas@vfmz.de,<br />

Doris Buchenau, Melanie Lerch,<br />

Petra Weidt, Ulla Winter<br />

(Redaktionsadresse siehe Verlag)<br />

Gestaltung<br />

Sonja Daniel, Anette Fröder, Anna Schätzlein,<br />

Mario Wüst<br />

Chef vom Dienst<br />

Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer<br />

Anzeigen<br />

Oliver Jennen, Tel.: 06131/992-262,<br />

E-Mail: o.jennen@vfmz.de<br />

Andreas Zepig, Tel.: 06131/992-206,<br />

E-Mail: a.zepig@vfmz.de<br />

Helge Rohmund, Anzeigenverwaltung<br />

Tel.: 06131/992-252, E-Mail: h.rohmund@vfmz.de<br />

Anzeigenpreisliste Nr. 52: gültig ab 1. Oktober 2018<br />

www.vereinigte-fachverlage.info<br />

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vertriebsunion meynen GmbH & Co. KG,<br />

Große Hub 10, 65344 Eltville, Tel.: 06123/9238-266<br />

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(Fax: 06123/9238-267, E-Mail: vfv@vertriebsunion.de).<br />

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weiteres Jahr, wenn sie nicht spätestens vier Wochen vor<br />

Ablauf des Bezugsjahres schriftlich gekündigt werden.<br />

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<strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong> 41


<strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> IM ALLTAG I SERIE<br />

In vitro veritas<br />

Chemischer Fingerabdruck erlaubt<br />

eindeutige Identifizierung von Wein<br />

Zahlreiche Inhaltsstoffe von<br />

42 verschiedenen Weinen wurden<br />

jetzt erstmals hochpräzise mit<br />

modernsten Analysegeräten<br />

untersucht. Die so gewonnenen<br />

Daten bilden eine äußerst genaue<br />

Grundlage zur eindeutigen<br />

Charakterisierung bestimmter<br />

Weinsorten und bieten einen neuen<br />

methodischen Zugang zur<br />

routinemäßigen Weinanalyse.<br />

Wein ist mehr als Traubensaft mit Alkohol<br />

– zumindest, wenn man sorgfältig<br />

„verkostet“. Genau das hat nun ein Team des<br />

Departments für Chemie der Universität für<br />

Bodenkultur Wien zusammen mit Kollegen<br />

aus Mazedonien getan. Doch statt des Gaumens<br />

wurden dazu hochpräzise Analysegeräte<br />

verwendet, denn die Herausforderungen<br />

für eine umfassende Analyse sind<br />

aufgrund der Komplexität von Wein enorm:<br />

Autorin: Ira Paschinger, PR&D – Public Relations<br />

für Forschung & Bildung, Wien, Österreich<br />

Kohlenhydrate und Aminosäuren machen<br />

seinen Charakter genauso aus wie organische<br />

Säuren und verschiedene Klassen von<br />

Phenolen. Die gezielte Charakterisierung<br />

einzelner dieser Stoffe stellt dabei heute<br />

kein Problem mehr dar. Anders ist es aber,<br />

wenn man alle (oder die meisten) Vertreter<br />

einer ganzen Stoffklasse im Wein untersuchen<br />

möchte – ohne genau zu wissen,<br />

welche dort vorkommen.<br />

Mittels Flüssigchromatografie × Ionenmobilität-Flugzeitmassenspektrometrie<br />

(HPLC × IMS-TOFMS) gelang es, bisher<br />

wenig charakterisierte Inhaltsstoffe so genau<br />

zu beschreiben, dass diese eindeutige<br />

Rückschlüsse auf die Herkunft und Art des<br />

Weines erlauben. Daten wie diese werden<br />

dringend gesucht – denn schon lange liegt<br />

die „veritas“ nicht mehr „in vino“ sondern<br />

„in vitro“.<br />

„Wir haben eine Art Fingerabdruck für<br />

42 verschiedene Weinsorten erarbeitet, der<br />

als Grundlage für deren zukünftige genaue<br />

Identifizierung dienen kann“, subsummiert<br />

Dr. Tim Causon, Leiter des Forschungsprojektes,<br />

die nun international publizierten<br />

Ergebnisse. „Die Kopplung beider Methoden<br />

erlaubt eine hochgenaue Trennung<br />

einzelner – auch unbekannter – Komponenten<br />

des Weines, die wir anhand ganz<br />

spezieller Parameter eindeutig charakterisieren<br />

können und deren so gewonnenes<br />

Muster für jeden Wein einmalig ist.“<br />

Komplexe Analytik<br />

Was so einfach klingt, ist in Wahrheit ein<br />

technisch extrem anspruchsvoller Vorgang.<br />

In einem ersten Schritt wurden mithilfe der<br />

Flüssigchromatografie die Moleküle nach<br />

ihren Eigenschaften voneinander getrennt –<br />

eine etablierte und bewährte Methode zur<br />

Trennung von Inhaltskomponenten komplexer<br />

Proben. Auch die online gekoppelte Flugzeitmassenspektrometrie,<br />

die eine hochaufgelöste<br />

Trennung der zugeführten Inhaltsstoffe<br />

nach deren Verhältnis von Masse zu<br />

Ladung erlaubt, ist zur Routine geworden.<br />

Schwieriger ist die Anwendung dieser<br />

kombinierten Methoden aber, wenn man<br />

keine Standards hat, mit denen man die so<br />

gewonnenen Ergebnisse vergleichen kann –<br />

wenn man also den Wein ungezielt zerlegt.<br />

Entscheidend waren dabei die der Massenspektrometrie<br />

vorgeschaltete Trennung<br />

nach deren sogenannter Ionenmobilität.<br />

Dem Team gelang es, für jeden der 42 untersuchten<br />

Weine einen individuellen „Fingerabdruck“<br />

zu generieren. Dieser besteht<br />

aus einer ganze Reihe von verschiedenen<br />

Inhaltsstoffen, deren Identität mit bis zu<br />

sieben verschiedenen Messgrößen charakterisiert<br />

werden konnte.<br />

Foto: Fotolia (#213068322, laplateresca)<br />

eq-vibt.boku.ac.at<br />

42 <strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong>


VORSCHAU<br />

IM NÄCHSTEN HEFT: 4/<strong>2019</strong><br />

ERSCHEINUNGSTERMIN: 01. 04. <strong>2019</strong> • ANZEIGENSCHLUSS: 15. 03. <strong>2019</strong><br />

01<br />

02<br />

03<br />

01 Auf der Powtech <strong>2019</strong> vom 9. bis 11. April in Nürnberg erleben<br />

Fachbesucher das gesamte Portfolio an Neuheiten der mechanischen<br />

Verfahrenstechnik<br />

04<br />

02 Feuchtesensoren mit Kurzwellentechnik bieten hohe Präzision,<br />

große Robustheit und gute Reproduzierbarkeit<br />

03 Der pneumatische Transport von chemischen Grundstoffen in<br />

Pulverform birgt das Risiko einer Staubexplosion, daher ist Ex-Schutz in<br />

der Gebläse- und Verdichtertechnik unverzichtbar<br />

04 In diversifizierten Produktionen sollten Chemikalienschutzanzüge<br />

vor möglichst vielen Substanzen zuverlässig schützen<br />

Der direkte Weg<br />

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)<br />

Internet:<br />

www.verfahrenstechnik.de<br />

E-Paper:<br />

digital.verfahrenstechnik.de<br />

Redaktion:<br />

redaktion@verfahrenstechnik.de<br />

<strong>VERFAHRENSTECHNIK</strong> 3/<strong>2019</strong> 43


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