Standpunkt 480, 22.03.2019
Standpunkt der Wirtschaft – Offizielles Informationsorgan der Wirtschaftskammer Baselland
Standpunkt der Wirtschaft – Offizielles Informationsorgan der Wirtschaftskammer Baselland
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SCHWEIZERISCHE<br />
22. März 2019 Die Zeitung für KMU | Regionalbund | <strong>Standpunkt</strong>-Ausgabe Nr. <strong>480</strong> – 22. Jahrgang<br />
AZA 4410 Liestal<br />
DIE MEINUNG<br />
Die Qual der Wahl?<br />
Nicht wirklich.<br />
LANDRATSWAHLEN – Am kommenden 31. März sollten möglichst viele KMU-freundliche Politikerinnen<br />
und Politiker in den Landrat gewählt werden, unter anderem Ersatz für Rolf Richterich und Hansruedi Wirz.<br />
Der Countdown läuft<br />
Von Christoph Buser,<br />
Landrat, Direktor<br />
Wirtschaftskammer<br />
Baselland.<br />
In knapp einer Woche entscheidet sich, wer in<br />
den kommenden vier Jahren politisch die<br />
Geschicke des Kantons bestimmt. Ich hoffe,<br />
dass dies im Landrat möglichst viele KMUfreundliche<br />
Persönlichkeiten sind – Leute wie<br />
die beiden aufgrund der Amtszeitbeschränkung<br />
nicht mehr antretenden Landräte Hansruedi<br />
Wirz und Rolf Richterich, die in der vorliegenden<br />
Ausgabe des <strong>Standpunkt</strong>s der Wirtschaft<br />
aus dem Nähkästchen plaudern. 111 Kandidierende<br />
wurden im vorletzten <strong>Standpunkt</strong> auf<br />
drei Seiten vorgestellt. Es sind jene Kandidierenden,<br />
welche die lokalen Gewerbe- und<br />
Industrie vereine sowie der Präsident der Konferenz<br />
der Gewerbe- und Industrievereine zur<br />
Wahl in den Baselbieter Landrat empfehlen.<br />
Würden sie alle gewählt, hätten wir im 90-köpfigen<br />
Parlament sicherlich bessere Grundlagen<br />
für eine KMU-freundliche Politik, als dies heute<br />
noch der Fall ist. Es würden weniger Gesetze<br />
beschlossen, welche den Druck auf die<br />
Unternehmerinnen und Unternehmer erhöhen.<br />
In den Debatten würde sich rasch heraus stellen,<br />
ob eine neue Regelung sinnvoll ist oder nur<br />
zusätzlichen Leerlauf bringt. Es käme wohl<br />
bald zu administrativen Erleichterungen, einer<br />
Verbesserung der Rahmenbedingungen für das<br />
Baselbieter Gewerbe und schlankeren<br />
Strukturen bei der Verwaltung. Unter dem<br />
Strich würde sehr viel gesunder Menschenverstand<br />
ins Parlament einziehen.<br />
Mir ist natürlich bewusst, dass ein solches Szenario,<br />
in welchem sämtliche vom Gewerbe<br />
empfohlenen Kandidierenden gewählt werden,<br />
unrealistisch ist. Dennoch ist die Mobilisierung<br />
entscheidend. Es wäre schade, wenn fähige<br />
Leute aus unseren Reihen den Sprung ins Parlament<br />
nur aufgrund einer zu tiefen Wahlbeteiligung<br />
nicht schaffen würden.<br />
Von einer «Qual der Wahl», wie der Volksmund<br />
sagt, kann also keine Rede sein. Es ist klar, wen<br />
wir unterstützen sollten: Geben wir allen vom<br />
Gewerbe vorgeschlagenen Kandidierenden<br />
unsere Stimme und hoffen wir, dass sich das<br />
Verhältnis im Landrat entsprechend in die richtige<br />
Richtung verschiebt.<br />
Hansruedi Wirz und FDP-Fraktionspräsident Rolf Richterich stehen wegen der Amtszeitbeschränkung nicht mehr zur Wahl. Sie möchten die 16 Jahre<br />
im Landrat nicht missen. Das Engagement habe sich gelohnt, sagen die beiden Unternehmer.<br />
Bild: Mächler<br />
Am nächsten Wochenende ist es soweit,<br />
die Baselbieter Wahlberechtigten<br />
wählen die Mitglieder des Landrats<br />
neu. Wer seinen Wahlzettel<br />
noch nicht brieflich eingereicht hat,<br />
kann dies in den nächsten Tagen<br />
noch tun oder diesen am nächsten<br />
Wochenende persönlich in die Wahlurne<br />
legen.<br />
Wegen der Amtszeitbeschränkung<br />
nicht mehr zur Wahl stehen SVP-<br />
Mann Hansruedi Wirz, Vizepräsident<br />
der Wirtschaftskammer Baselland,<br />
und FDP-Fraktionspräsident<br />
Rolf Richterich.<br />
Geschäft und Landratsmandat<br />
unter einen Hut zu bringen sei in<br />
den 16 Jahren ihrer Amtszeit nicht<br />
immer einfach gewesen, sagen die<br />
beiden Unternehmer im Interview<br />
mit dem <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft.<br />
Aber unter dem Strich habe sich das<br />
Engagement auf jeden Fall gelohnt.<br />
Es sei wichtig, dass in Zukunft<br />
noch mehr KMU-freundliche Politiker<br />
im Landrat sässen. Hansruedi Wirz,<br />
der auch Präsident des Gewerbevereins<br />
KMU Reigoldswil ist, versucht<br />
immer wieder, Vereinsmit glieder zu<br />
einem politischen Engagement zu<br />
motivieren: «Viele meinen, sie könnten<br />
sowieso nichts verändern. Das<br />
stimmt nicht. Es gibt viele Geschäfte,<br />
bei denen wir froh sein können, dass<br />
es nicht in die andere Richtung gelaufen<br />
ist», sagt Wirz.<br />
Rolf Richterich ist stolz darauf,<br />
dass er an der Entstehung des Richtplans<br />
beteiligt war. «Wir haben in<br />
INNOVATIONSWETTBEWERB – Bei der Swiss Innovation Challenge 2019<br />
sind noch Startplätze frei. Anmeldeschluss ist am kommenden 31. März.<br />
Ende Monat ist Anmeldeschluss<br />
der Kommission vier Jahre daran<br />
gearbeitet, wir haben das Riesengeschäft<br />
durch den Landrat geboxt.<br />
Das hat mich gefreut und auch stolz<br />
gemacht», sagt er im Interview.<br />
Weniger Freude hat Richterich an<br />
der kantonalen Verkehrspolitik: «Ich<br />
bin masslos enttäuscht, dass wir in<br />
Verkehrsfragen nicht weiterkommen.<br />
Das ist nicht alleine ein Problem des<br />
Landrats, sondern vor allem der<br />
Regierung», sagt er. Reto Anklin<br />
Seiten 2–3<br />
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HEUTE IM STANDPUNKT<br />
6 | BERUFSSCHAU Dieses<br />
Jahr ist wieder Berufsschaujahr<br />
7 | AUSTAUSCHJAHR Lernende<br />
aus dem Tessin absolvieren ihr<br />
drittes Lehrjahr im Baselbiet.<br />
9 | ENERGIE-EVENT Liga Baselbieter<br />
Stromkunden diskutiert über<br />
Zukunft von Erdgas und Biogas.<br />
Noch bis am 31. März 2019 können<br />
sich interessierte Unternehmerinnen<br />
und Unternehmer für die Swiss<br />
Innovation Challenge 2019 anmelden.<br />
Am 29. April 2019 startet mit<br />
dem Kick-off-Anlass die fünfte Ausgabe<br />
des Innovationswettbewerbs.<br />
Er wird mit der Preisvergabe an das<br />
Siegerprojekt am Tag der Wirtschaft<br />
vom 21. November 2019 im Beisein<br />
von Bundesrat Guy Parmelin abgeschlossen.<br />
Das erste Innovationsförderprogramm<br />
der Schweiz mit integriertem<br />
Wett bewerb, das von der Wirtschaftskammer<br />
Baselland initiiert<br />
und von der Fachhochschule Nordwestschweiz<br />
(FHNW) sowie der<br />
Basellandschaftlichen Kantonalbank<br />
getragen wird, unterstützt jedes<br />
Jahr 100 innovative KMU und<br />
Start-ups mit praxisnahem Wissen<br />
und wertvollen Kompetenzen. Erfahrene<br />
Coaches und Unternehmer<br />
stehen zur Seite.<br />
Erstmals unterstützt vom IGE<br />
Dieses Jahr wird die Swiss Innovation<br />
Challenge erstmals durch die<br />
Partnerschaft mit dem Institut für<br />
Geistiges Eigentum (IGE) ergänzt.<br />
Das IGE mit Sitz in Bern ist das<br />
Kompetenzzentrum der Schweizerischen<br />
Eidgenossenschaft für alle<br />
Fragen zu Patenten, Marken, Herkunftsbezeichnungen,<br />
Designschutz<br />
und Urheberrecht.<br />
Von der Partnerschaft mit dem IGE<br />
profitiert auch das Seminarprogramm<br />
der Swiss Innovation<br />
Challenge. Zudem erhalten die Teilnehmenden<br />
Unterstützung, wenn es<br />
um die Patentrecherche geht.<br />
Nach drei Präsentationsrunden von<br />
Mai bis Oktober wird den Siegern am<br />
Tag der Wirtschaft der Sieger-Check<br />
und der Pokal überreicht. Zudem<br />
warten Sonderpreise in den Bereichen<br />
«Internationalisierung», «Life<br />
Sciences» und «Bau». Reto Anklin<br />
Seiten 4–5
2 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft LANDRATSWAHLEN 22. März 2019<br />
AMTSZEIT ZU ENDE – Die Landräte Hansruedi Wirz (SVP) und Rolf Richterich (FDP) müssen nach 16 Jahren wegen der Amtszeitbeschränkung<br />
ihren Landratssitz räumen. Unter dem Strich habe sich das Engagement gelohnt, sagen die beiden Unternehmer.<br />
«Am Ende mehr Positives als Negatives»<br />
Wegen der Amtszeitbeschränkung<br />
scheiden die Landräte Rolf Richterich<br />
(FDP) und Hansruedi Wirz (SVP) auf<br />
Ende der Legislaturperiode aus dem<br />
Baselbieter Landrat aus. Sie blicken<br />
beide auf 16 Jahre Erfahrung als<br />
Landrat zurück. Die vergangenen<br />
acht Jahre war Rolf Richterich<br />
Präsident der FDP-Fraktion. Auch<br />
wenn es manchmal mühsam gewesen<br />
sei: Unter dem Strich habe sich<br />
das Engagement gelohnt. KMU-Vertreter<br />
brächten Pragmatismus in<br />
den Landrat, sagen Richterich und<br />
Wirz, die beide ein eigenes Unternehmen<br />
führen.<br />
<strong>Standpunkt</strong>: Herr Richterich, Herr<br />
Wirz, Sie dürfen wegen der Amtszeitbeschränkung<br />
nicht mehr zu<br />
den Landratswahlen antreten.<br />
Hätten Sie ohne Altersguillotine<br />
noch weiter gemacht?<br />
Rolf Richterich: Diese Frage habe ich<br />
mir nie gestellt. Als ich vor vier Jahren<br />
zu den Landratswahlen antrat,<br />
war es klar, dass es meine letzte Legislatur<br />
sein würde. Ich bin sogar<br />
froh, dass ich die Frage nicht beantworten<br />
muss. Eventuell hätte ich<br />
mich sogar überreden lassen, weiterzumachen.<br />
Ich bin froh, auf diese<br />
Weise einen Schlussstrich ziehen zu<br />
können. Trotzdem sehe ich die Altersguillotine<br />
auch kritisch. Nichts gegen<br />
junge Kräfte, aber wenn man sich als<br />
Parlamentarier gegen die Regierung<br />
und die Verwaltung behaupten möchte,<br />
braucht es einen riesigen Rucksack<br />
mit Erfahrung. Junge, die noch<br />
nicht wissen, wie der Karren läuft,<br />
werden einfach vorgespannt, mit<br />
denen wird Kutsche gefahren. Wir<br />
hingegen sitzen auf dem Kutscherbock.<br />
Ist es nicht so, Hansruedi?<br />
Hansruedi Wirz: Uns schmeissen sie<br />
aber jetzt dann runter vom Bock<br />
(lacht). Nur Alte ist nicht gut, und<br />
nur Junge ist auch nicht gut. Für<br />
mich persönlich ist klar: Nach 16<br />
Jahren hätte ich auch ohne Amtszeitbeschränkung<br />
sagen müssen: «Es<br />
ist genug, das ist jetzt gut gewesen.»<br />
Sie sind beide eigenständige Unternehmer.<br />
Wie haben Sie in den<br />
vergangenen Jahren Geschäft und<br />
Politik aneinander vorbeigebracht?<br />
Wirz: Ich hatte das Glück, dass mein<br />
Bruder bei mir angestellt ist. Ohne<br />
ihn wäre es schwierig gewesen. Die<br />
zeitliche Belastung hat es schon in<br />
sich. Wenn ich einen Tag weg bin,<br />
bleibt ein grosser Teil der Arbeit im<br />
Betrieb liegen. Irgendwann muss ich<br />
das dann nachholen.<br />
«EIN GEWERBEVEREIN<br />
IST ETWAS POLITISCHES.<br />
ER MUSS ETWAS POLI-<br />
TISCHES SEIN, SONST<br />
KANN ER SEINE AUFGABE<br />
NICHT WAHRNEHMEN.»<br />
<br />
Hansruedi Wirz<br />
Wenn ich abends nach einem Landratstag<br />
heimkam und auf dem Traktor<br />
sass bis Mitternacht, war das<br />
mehr Erholung vom Tag, als dass<br />
ich es als Arbeit empfunden hätte.<br />
Es braucht die Bereitschaft, die Zeit<br />
aufzubringen, aber es ist machbar.<br />
Richterich: Als junger Landrat war<br />
ich noch nicht so vernetzt und hatte<br />
noch nicht so grosse Aufgaben. In<br />
der zweiten Legislatur wurde ich<br />
Präsident der Bau- und Planungskommission.<br />
Wir hatten damals den<br />
Richtplan in Bearbeitung. Das erforderte<br />
ein extrem hohes zusätzliches<br />
Engagement. Es sind ja nicht nur die<br />
Landratssitzungen, hinzu kommen<br />
Kommissionssitzungen und Medienanfragen.<br />
In den letzten acht Jahren<br />
als Fraktions präsident, machte ich<br />
keine Kommissionsarbeit mehr. Eine<br />
einstündige Sitzung kostet mich<br />
schnell einmal zwei Stunden, wenn<br />
ich den Weg nach Liestal einrechne.<br />
Vieles habe ich deshalb von Laufen<br />
aus erledigt. Da musste sich die Politik<br />
ein wenig nach dem Geschäft<br />
richten. Wenn ich nicht im Geschäft<br />
arbeite, macht niemand meinen Job,<br />
und es kommt auch nicht automatisch<br />
ein Lohn herein.<br />
Wie war das während<br />
der Landratstage?<br />
Richterich: Da ich weniger mit den<br />
Händen arbeite, war es für mich einfacher,<br />
mich an den Landratstagen<br />
schnell aus dem Ratsbetrieb auszuklinken<br />
und etwas für das Geschäft<br />
zu erledigen. Als Fraktionspräsident<br />
musste ich allerdings bei jeder Debatte<br />
dabei sein, da ging das nicht<br />
mehr so gut. Mein Geschäft ist in<br />
den vergangenen Jahren gewachsen,<br />
und ich kann jetzt auch mehr Dinge<br />
delegieren. Je grösser der Betrieb ist,<br />
desto einfacher wird das. Ausserdem<br />
habe ich ebenfalls das Glück, dass<br />
mein Bruder im Geschäft mitarbeitet.<br />
Man muss sich schon organisieren<br />
können, sonst leidet das eine<br />
oder das andere.<br />
Würden Sie einem KMUler<br />
trotzdem empfehlen,<br />
Ihrem Beispiel zu folgen?<br />
Richterich: Absolut. Am Ende des<br />
Tages gibt es mehr Positives als Negatives.<br />
Als Unternehmer musst du<br />
immer mit den verschiedensten Herausforderungen<br />
klarkommen. Die<br />
Erfahrung, das Renommee, die Bekanntheit<br />
und die Vernetzung sind<br />
ein grosser Vorteil.<br />
Wirz: Ich bin seit mehr als 20 Jahren<br />
Präsident des Gewerbevereins KMU<br />
Reigoldswil und Umgebung. Auch<br />
dort habe ich immer versucht, mehr<br />
Politik hineinzubringen. Aber viele<br />
Vereinskollegen haben Angst, sich zu<br />
HANSRUEDI WIRZ<br />
Hansruedi Wirz sitzt seit dem<br />
1. Juli 2003 und noch bis Ende nächsten<br />
Juni im Landrat. Er ist Mitglied der<br />
SVP-Fraktion. Wirz ist seit Amtsantritt<br />
Mitglied der Umweltschutz- und Energiekommission.<br />
Hansruedi Wirz ist<br />
Präsident des Gewerbevereins KMU<br />
Reigoldswil u.U., Vize präsident der<br />
Wirtschaftskammer Baselland und<br />
sitzt im Vorstand des Schweizer Obstverbands.<br />
Dort ist er Präsident des Produktzentrums<br />
Kirschen/Zwetschgen.<br />
Er führt den Obstbau- und Brennereibetrieb<br />
auf dem Hof Niestelen in<br />
Reigoldswil.<br />
ra<br />
exponieren. Dabei ist ein Gewerbeverein<br />
etwa Politisches. Er muss etwas<br />
Politisches sein, sonst kann er<br />
seine Aufgabe nicht wahrnehmen. Es<br />
ist eine Daueraufgabe. Ich versuche,<br />
die Leute immer wieder für ein politisches<br />
Amt zu begeistern. Und wenn<br />
es nur darum geht, bei der Abstimmung<br />
im Landrat im richtigen<br />
Moment den richtigen Knopf zu drücken.<br />
Viele meinen, sie könnten sowieso<br />
nichts verändern. Das stimmt<br />
nicht. Es gibt viele Geschäfte, bei<br />
denen wir froh sein können, dass es<br />
nicht in die andere Richtung gelaufen<br />
ist. Es ist auch eine Aufgabe der Wirtschaftskammer,<br />
die Leute politisch<br />
zu aktivieren. Die Gegenseite macht<br />
das ebenfalls. Wenn das Gewerbe seine<br />
Interessen nicht vertritt, verliert<br />
es am Ende.<br />
Richterich: Man sollte auch nicht<br />
denken, dass es die machen sollten,<br />
die Zeit haben. Es sollten es die machen,<br />
die es können. Das ist heute<br />
umso wichtiger. Die Situation ist<br />
ROLF RICHTERICH<br />
Rolf Richterich sitzt seit dem<br />
1. Juli 2003 und noch bis Ende nächsten<br />
Juni im Landrat. Seit dem 1. Juli<br />
2015 ist er Mitglied der Geschäftsleitung<br />
des Landrats.<br />
Richterich ist Mitglied der FDP-Fraktion<br />
und seit dem 1. Juli 2011 Fraktionspräsident.<br />
Rolf Richterich war<br />
von 2003 bis 2011 Mitglied der Bauund<br />
Planungskommission und von<br />
2007 bis 2011 deren Präsident.<br />
Rolf Richterich ist Geschäftsführer<br />
der Poolprofi AG in Laufen mit<br />
Niederlassungen im zürcherischen<br />
Uster und in Süddeutschland. ra<br />
komplexer geworden. Zu Beginn meiner<br />
Amtszeit haben wir Diskussionen<br />
rascher über die Bühne gebracht. Es<br />
gab nicht so viele Splitterparteien.<br />
Man wurde sich schneller einig, es<br />
gab viel mehr Bürgerliche und wohl<br />
mehr Unternehmer als heute. Heute<br />
wird alles zerredet. Umso wichtiger<br />
wäre es, dass wieder Unternehmer<br />
kommen und für ihre Sache einstehen.<br />
Ich sage nicht, dass ein Lehrer<br />
ein schlechterer Politiker wäre. Von<br />
Unternehmertum hat er aber definitiv<br />
keine Ahnung, wenn er dies nicht<br />
selber einmal gemacht hat.<br />
Hat das politische Engagement<br />
Ihrem Geschäft nie geschadet?<br />
Wirz: KMUler haben immer Angst,<br />
dass die Mitgliedschaft in einer Partei<br />
negativ auf das Geschäft zurückfalle.<br />
Es kann tatsächlich sein, dass man<br />
einen Kunden verliert, aber dafür gewinnt<br />
man dank dem politischen<br />
Engagement auch neue hinzu. Am<br />
Schluss hält sich das die Waage. Diese<br />
Gefahr wird überbewertet. Ich hatte<br />
keine Nachteile gespürt. Im Gegenteil:<br />
Die Vorteile einer Vernetzung in<br />
der Politik dürfen nicht unterschätzt<br />
werden. Das macht das Ganze auch<br />
interessant. Ich bin während meiner<br />
Zeit als Landrat den verschiedensten<br />
Personen und Organisationen begegnet.<br />
Wenn etwas gelitten hat, dann<br />
war es sicher der Betrieb zu Hause.<br />
Zum Beispiel wenn während der<br />
Landratssitzung die Sonne schien<br />
und es abends, als ich noch etwas<br />
draussen erledigen wollte, zu regnen<br />
begann. Über die Jahre haben sich<br />
Vor- und Nachteile ausgeglichen.<br />
Richterich: Ich glaube nicht, dass<br />
man Kunden oder Aufträge verliert,<br />
wenn man sich politisch engagiert.<br />
Als ich als Fraktionspräsident vermehrt<br />
in den Medien stand, verlieh<br />
mir das auch eine gewisse Reputation.<br />
Meine Kundschaft sind meist<br />
Bürgerliche wie ich. Ich muss mich<br />
also nicht verstellen. Vielfach sind<br />
es ebenfalls Unternehmerinnen oder<br />
Unternehmer, und wir kommen ins<br />
Gespräch. Das ist eher ein Vorteil.<br />
Die Leute haben auch mehr Vertrauen.<br />
Mein Engagement hat mir insgesamt<br />
nicht geschadet. Auch bei<br />
Kundenbesuchen landet das Gespräch<br />
früher oder später bei der<br />
Politik. Und an Messeständen kommen<br />
die Leute oft nur an unseren<br />
Stand, um mit mir zu politisieren.<br />
KMU-FREUNDLICHE KANDIDIERENDE – Die Baselbieter Gewerbe- und Industrievereine haben ihre Kandidatinnen<br />
und Kandidaten in Stellung gebracht. Jetzt müssen die KMU-freundlichen Kandidierenden nur noch gewählt werden.<br />
Gewerbevereine nehmen die Polit-Charta ernst<br />
Die Baselbieter Gewerbe- und<br />
Industrie vereine haben in den vergangenen<br />
Monaten grosse Anstrengungen<br />
unternommen, damit am<br />
kommenden 31. März möglichst viele<br />
KMU-freundliche Politikerinnen<br />
und Politiker in den Landrat gewählt<br />
werden. Die Stimme der KMU in der<br />
kantonalen Politik zu stärken, dies<br />
entspricht auch den Zielen der Polit-<br />
Charta, welche Vertreterinnen und<br />
Vertreter der Konferenz der Gewerbeund<br />
Industrievereine (KGIV) anlässlich<br />
des KMU Networking-Grills 2018<br />
erneuert hatten (siehe Text rechts).<br />
Wie KGIV-Präsident Beat Huesler<br />
am vergangenen 8. Februar im Interview<br />
mit dem <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft<br />
gesagt hatte, ist es für die<br />
KGIV dringlich, dass mehr KMUfreundliche<br />
Politikerinnen und Politiker<br />
in den Landrat gewählt werden.<br />
Nur so könne den Anliegen der Baselbieter<br />
Unternehmen im Parlament<br />
angemessen Rechnung getragen<br />
werden, sagte Huesler im Interview.<br />
Anstrengungen intensiviert<br />
Um dieses Ziel zu erreichen, hat die<br />
KGIV knapp zwei Monate vor den<br />
Landratswahlen ihre entsprechenden<br />
Anstrengungen intensiviert.<br />
So haben die Gewerbe- und<br />
Industrie vereine in ihren jeweiligen<br />
Regionen Anlässe organisiert, an<br />
denen sich Kandidatinnen und Kandidaten<br />
aus den eigenen Reihen präsentieren<br />
konnten. Die vom Präsidenten<br />
der KGIV und von den Gewerbeund<br />
Industrievereinen portierten<br />
KMU-freundlichen Kandidatinnen<br />
und Kandidaten wurden auch im<br />
<strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft vom<br />
22. Februar vorgestellt.<br />
Ein weiteres wichtiges Datum war<br />
der 28. Februar 2019: Am Polit-Apéro<br />
spezial der Wirtschaftskammer<br />
Baselland stellten die Gewerbe- und<br />
Industrievereine im Haus der Wirtschaft<br />
ihre Kandidatinnen und Kandidaten<br />
vor. Es referierte der – nach<br />
sgv-Direktor Hans-Ulrich Bigler –<br />
KMU-freundlichste Nationalrat, der<br />
Luzerner Peter Schilliger. Auf dem<br />
Podium diskutierten die Fraktionschefs<br />
von CVP, FDP und SVP die Frage<br />
«Was ist KMU-freundlich?». In<br />
einem waren sie sich einig: Es<br />
braucht mehr Unternehmerpersönlichkeiten<br />
im Landrat. Reto Anklin<br />
POLIT-CHARTA WURDE 2014 ERSTMALS UNTERZEICHNET<br />
Die Polit-Charta wurde erstmals<br />
2014 von den Verantwortlichen<br />
der Gewerbe- und Industrievereine<br />
(GIV) unterzeichnet und am KMU<br />
Networking-Grill der Wirtschaftskammer<br />
vom 22. August 2018 erneuert.<br />
Vier Massnahmen sollen das Baselbieter<br />
Gewerbe auf dem politischen<br />
Parkett stärken:<br />
Erstens geht es um eine allgemeine<br />
politische Sensibilisierung. Durch regelmässige<br />
Treffen mit politischen Instanzen<br />
und Parteien soll die Vernetzung<br />
zwischen KMU-Wirtschaft und<br />
Politik verbessert werden.<br />
Zweitens organisieren die GIV periodisch<br />
einen wirtschaftspolitischen<br />
Event. Dabei werden sie von der Wirtschaftskammer<br />
unterstützt.<br />
Drittens ist der politische Nachwuchs<br />
zu fördern. Dazu bestimmen<br />
die GIV «für kommunale und kantonale<br />
politische Ämter» aus ihren Reihen<br />
Kandidierende, «welche die Interessen<br />
des Gesamtvereins vertreten». Diese<br />
würden von ihren Vereinen gefördert<br />
und erlangten durch Teilnahme<br />
an Anlässen und Medienpräsenz den<br />
für eine Wahl nötigen Bekanntheitsgrad,<br />
heisst es in der Charta weiter.<br />
Viertens leisten die GIV die nötige<br />
Unterstützung für die Kampagnenführung<br />
der Kandidierenden aus<br />
ihren Reihen.<br />
ra
22. März 2019 LANDRATSWAHLEN <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 3<br />
Das Engagement im Landrat habe sich gelohnt, sind sich die Unternehmer Hansruedi Wirz (links) und Rolf Richterich einig.<br />
Auf welches politische Geschäft,<br />
an dem Sie mitgewirkt haben,<br />
sind Sie besonders stolz?<br />
Wirz: Als Mitglied der Umweltschutz-<br />
und Energiekommission –<br />
UEK – war das Energiepaket ein<br />
Highlight. Wir hatten dieses in der<br />
Kommission entwickelt, und es wurde<br />
vom Landrat zu null angenommen.<br />
Das ist ein klassisches Beispiel,<br />
wie es laufen sollte. Wir hatten<br />
Grüne dabei, wir hatten Linke dabei,<br />
und trotzdem haben wir gemeinsam<br />
etwas Gescheites entwickelt. Auch<br />
beim Energiegesetz war ich stolz,<br />
wie wir das zusammen mit der FDP<br />
aufgegleist haben. Es ist vernünftig,<br />
es bringt der Umwelt viel, und die<br />
KMU können damit leben. Beim<br />
Denkmal- und Heimatschutzgesetz<br />
haben wir auch viel erreicht.<br />
Richterich: In meinem Fall war dies<br />
der Richtplan, an dem wir in der<br />
Kommission vier Jahre gearbeitet<br />
haben. Wir haben das Riesengeschäft<br />
durch den Landrat geboxt.<br />
Das hat mich gefreut und auch stolz<br />
gemacht. Ein persönliches Highlight<br />
war für mich als Präsident des Schulrats<br />
des Regionalen Gymnasiums<br />
Laufental-Thierstein die Progym-<br />
Geschichte im Bildungsgesetz, wo<br />
wir eine zukunftsträchtige Lösung<br />
gefunden haben.<br />
Gab es auch Entscheide im Landrat,<br />
die Sie nicht so toll fanden?<br />
Richterich: Bei mir war es primär der<br />
Umgang mit dem Laufental. Politik<br />
ist ein schwieriges Geschäft. Wenn<br />
ein Bauer per Handschlag eine Kuh<br />
erwirbt, dann ist der Kauf besiegelt.<br />
Diese jahrhundertealte Regel funktioniert<br />
auch im übrigen Geschäftsleben.<br />
Nur in der Politik wissen die<br />
Politiker morgen oft nicht mehr, was<br />
sie heute gesagt haben. Das hat mich<br />
beelendet und sehr enttäuscht. Besonders<br />
zu schaffen gemacht hat mir<br />
dies bei den Entscheiden um das<br />
Spital in Laufen.<br />
Wirz: In meiner Anfangszeit hat die<br />
UEK einen Beitrag gesprochen für<br />
das Geothermieprojekt in Basel. Wir<br />
waren alle euphorisch, und ich war<br />
dann umso enttäuschter, als das Projekt<br />
nicht funktioniert hatte. Ausserdem<br />
hätte der Landrat der Umspurung<br />
der Waldenburgerbahn nicht<br />
zustimmen dürfen, es wäre auch mit<br />
der bisherigen Spurweite gegangen.<br />
Heute redet niemand mehr davon,<br />
weil die Kosten ja der Bund trägt.<br />
Mit dieser Haltung habe ich Mühe.<br />
Andererseits streiten wir wieder um<br />
ein paar Tausend Franken für Schullager.<br />
Hier verliert der Landrat<br />
manchmal die Relationen.<br />
<br />
«MAN SOLLTE NICHT<br />
DENKEN, DASS ES<br />
DIE MACHEN SOLLTEN,<br />
DIE ZEIT HABEN.<br />
ES SOLLTEN ES<br />
DIE MACHEN,<br />
DIE ES KÖNNEN.»<br />
Rolf Richterich<br />
Richterich: Enttäuschend ist auch,<br />
dass es nach der A22 im ganzen Kanton<br />
kein kantonales Verkehrsprojekt<br />
mehr gibt. Den Vollanschluss Aesch<br />
hätte man schon vor acht Jahren realisieren<br />
können. Ich bin masslos enttäuscht,<br />
dass wir in Verkehrsfragen<br />
nicht weiter kommen. Das ist nicht<br />
alleine ein Problem des Landrats,<br />
sondern vor allem der Regierung.<br />
Bilder: Mächler<br />
Wirz: Die Wirtschaftskammer hat ja<br />
auch bereits Pläne präsentiert für<br />
eine Verbesserung der Verkehrssituation,<br />
aber es wird einfach nichts<br />
daraus gemacht.<br />
Was können Unternehmer<br />
in die Politik einbringen?<br />
Wirz: Es tönt banal: gesunden Menschenverstand.<br />
Ich habe manchmal<br />
das Gefühl, wenn wir in den Landratssaal<br />
gehen, sind wir wie in einer<br />
Scheinwelt und machen Sandkastenspiele.<br />
Wir brauchen im Landrat<br />
mehr Unternehmer und Leute aus<br />
der Wirtschaft, die wissen, was<br />
draussen abgeht. Die wissen, was<br />
es heisst, ein Geschäft zu führen, für<br />
das du jede Woche genug Arbeit haben<br />
musst und jeden Monat Geld,<br />
um die Löhne zu bezahlen. Wir<br />
brauchen Leute, die mit beiden Füssen<br />
auf dem Boden stehen.<br />
Richterich: Für mich ist gesamtheitliches<br />
Denken wichtig. Man sollte<br />
nicht jeweils das einzelne Projekt<br />
beurteilen, sondern seine Stellung<br />
im Ganzen betrachten. Kostenbewussstsein<br />
ist auch wichtig, und<br />
man muss den Mut haben, unpopuläre<br />
Entscheide zu fällen.<br />
Was raten Sie Unternehmerinnen<br />
und Unternehmern, die in die<br />
Politik einsteigen wollen?<br />
Richterich: Sie dürfen nicht blauäugig<br />
an die Sache herangehen. Sie<br />
werden leiden, wenn sie im Geschäft<br />
gebraucht werden, aber im Landrat<br />
die Abstimmungsknöpfe drücken<br />
müssen. Wenn sie keine Freude an<br />
der Politik haben, werden sie es<br />
nicht lange machen. Sie brauchen<br />
einen politischen Kompass und müssen<br />
wissen, wofür sie einstehen.<br />
Dann können sie mit Leuten zusammenkommen<br />
und mit denen etwas<br />
anpacken. Früher gingen wir auch<br />
oft zusammen nach dem Landrat<br />
noch ein Bier trinken. Das war eine<br />
gute Gelegenheit, um den Frust abzuladen<br />
oder auf ein gelungenes<br />
Projekt anzustossen.<br />
Wirz: Das ist etwas, das früher ausgeprägter<br />
gepflegt wurde. Quer<br />
durch alle Fraktionen, und auch<br />
wenn es im Landrat strub zu und<br />
her ging: Am Abend hat man zusammen<br />
ein Bier getrunken. Ich fand<br />
das immer positiv. Dass es das jetzt<br />
weniger gibt, hängt auch mit der<br />
heutigen Zeit zusammen.<br />
Welche KMU-relevanten Themen<br />
werden für Ihre Nachfolger im<br />
Baselbieter Landrat besonders<br />
wichtig sein?<br />
Richterich: Die Steuervorlage 17 ist<br />
ganz wichtig. Da müsste man noch<br />
etwas daran feilen, damit nicht nur<br />
die KMU darunter leiden müssten.<br />
Die Standortattraktivität muss bewahrt<br />
werden. Die Submissionsregeln<br />
sollten auch zum Thema gemacht<br />
werden. Wir sollten die Grauzonen<br />
zugunsten unserer KMU besser<br />
ausnutzen.<br />
Wirz: Eigentlich ist es nicht nachvollziehbar,<br />
dass man für so etwas<br />
so hart kämpfen muss. Der Verkehr<br />
wird auch weiter ganz oben auf der<br />
Liste stehen.<br />
Nach einer Pause von vier Jahren<br />
könnten Sie an den übernächsten<br />
Landratswahlen wieder teilnehmen.<br />
Ist das ein Thema für Sie?<br />
Wirz: Eine Kandidatur in vier Jahren<br />
ist für mich absolut kein Thema.<br />
Richterich: Wenn ich diesen Gedanken<br />
jemals haben sollte, dann muss<br />
mich jemand einliefern (lacht). Ich<br />
habe meine 16 Jahre gemacht, und<br />
das war okay. Es ist gut, wenn jetzt<br />
Jüngere kommen. Wenn ich auf<br />
unsere Liste schaue, könnten wir<br />
ohne Problem 89 Landräte stellen,<br />
die mindestens so gut wären wie<br />
die jetzigen Amtsinhaber. Mein<br />
Leben war nie von der Politik abhängig.<br />
Ich hätte jederzeit meine<br />
Demission einreichen können. Ich<br />
stehe am Morgen nicht als Landrat<br />
auf und freue mich an meinem<br />
Titel. Interview: Reto Anklin<br />
WAHLTAG AM 31. MÄRZ – Die Baselbieter Wahlberechtigten haben bis am nächsten 31. März Zeit, um den Wahlzettel für die Landratswahlen<br />
abzugeben. Sie haben es in der Hand, dass mehr KMU-freundliche Politikerinnen und Politiker ins Kantonsparlament einziehen.<br />
Die Wahlzettel können jetzt schon eingeschickt werden<br />
Es gilt ernst: die Unterlagen für die<br />
Landratswahlen sind verschickt.<br />
Wer brieflich wählen will, kann dies<br />
bereits jetzt tun. Allerspätestens am<br />
kommenden 31. März sollten die<br />
Wahlzettel in den Urnen liegen.<br />
«Es ist wichtig, dass die Stimme<br />
der Baselbieter KMU im Parlament<br />
gestärkt wird», sagte Landrat und<br />
Wirtschaftskammerdirektor Christoph<br />
Buser im <strong>Standpunkt</strong> vom vergangenen<br />
22. Februar (Ausgabe 478).<br />
Dazu braucht es nicht nur möglichst<br />
viele KMU-freundliche Kandidatinnen<br />
und Kandidaten, sondern<br />
auch möglichst viele Wahlberechtigte,<br />
die den von den lokalen Gewerbe-<br />
und Industrievereinen (GIV) empfohlenen<br />
Kandidierenden ihre Stimme<br />
geben. Der <strong>Standpunkt</strong> hat die<br />
von den Baselbieter Gewerbe- und<br />
Industrievereinen empfohlenen Kandidatinnen<br />
und Kandidaten ebenfalls<br />
in der Ausgabe vom 22. Februar präsentiert.<br />
Intensive Hearings und Gespräche<br />
Der Wahlempfehlung der einzelnen<br />
Gewerbe- und Industrievereine gingen<br />
teils intensive Hearings und Gespräche<br />
mit den jeweiligen Kandidierenden<br />
voraus. Aufgrund dieser<br />
gehen die GIV davon aus, dass die<br />
neuen Kandidierenden sich auch im<br />
Parlament entsprechend für das Gewerbe<br />
einsetzen werden.<br />
Ebenfalls seine Empfehlungen abgegeben<br />
hat der Präsident der Konferenz<br />
der Gewerbe- und Industrievereine<br />
(KGIV). Beat Huesler legt<br />
nahe, am 31. März in erster Linie<br />
Politikerpersönlichkeiten erneut ins<br />
Parlament zu wählen, die sich bereits<br />
als KMU-freundlich erwiesen<br />
haben. Auch sie wurden im <strong>Standpunkt</strong><br />
478 präsentiert.<br />
Anders als bei den neu Kandidierenden,<br />
welche auf kantonaler Ebene<br />
noch über keinen politischen<br />
Leistungsausweis verfügen, erfolgte<br />
die Empfehlung bei den bisherigen<br />
Landratsmitgliedern nicht nur aufgrund<br />
von Empfehlungen der einzelnen<br />
Gewerbe- und Industrievereine,<br />
sondern basierend auf ihrem konkreten<br />
Abstimmungsverhalten in der<br />
ablaufenden Legislatur.<br />
Ein Abstimmungs-Monitoring der<br />
KGIV zeigt auf, in welchen KMUrelevanten<br />
Geschäften die Bisherigen<br />
wie gestimmt haben. Um eine<br />
Empfehlung zu erhalten, galt die<br />
Regel, dass bisherige Landrätinnen<br />
und Landräte in mindestens 70 Prozent<br />
der Fälle gewerbefreundlich<br />
gestimmt haben mussten.<br />
Es liegt an den Wahlberechtigten<br />
«Wir brauchen Leute in der Politik,<br />
welche die Anliegen von KMU verstehen.<br />
Sie sollten wissen, wie der<br />
Geschäftsalltag eines KMU aussieht<br />
und verstehen, was es heisst, dafür<br />
verantwortlich zu sein, jeden Monat<br />
die Löhne der Angestellten bezahlen<br />
zu können», sagte Beat Huesler Anfang<br />
Februar im Interview mit dem<br />
<strong>Standpunkt</strong>. Jetzt liegt es an den<br />
Wahlberechtigten, diese Leute zu<br />
wählen.<br />
Reto Anklin<br />
Am kommenden 31. März werden die Sitze<br />
im Landrat neu vergeben . Bild: Archiv
4 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft INNOVATIONSWETTBEWERB 22. März 2019<br />
SWISS INNOVATION CHALLENGE – Ein forderndes Auswahlverfahren, drei Ausscheidungsrunden, aber auch ein umfangreiches<br />
Mentoring- und Coaching-Programm: das ist die Swiss Innovation Challenge, die dieses Jahr zum fünften Mal stattfindet.<br />
Vom Kick-off bis zur Siegerehrung<br />
Kick-off im Haus der Wirtschaft: Jurypräsident Arie Hans Verkuil von der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) begrüsst<br />
in Liestal die Teilnehmenden der Swiss Innovation Challenge 2018. Mehr als 120 Innovationsprojekte hatten sich für den<br />
Durchgang 2018 angemeldet.<br />
Bilder: Archiv/Spiess/Plüss<br />
Nicolas Thoenen präsentiert der Jury am First Pitch die Geschäftsidee von<br />
elocations.com. In der ersten Wettbewerbsphase geht es darum, die Geschäftsidee<br />
zu schärfen und eine Kurzpräsentation zu erstellen.<br />
Tomaž Einfalt von Artcella stellt am Second Pitch sein Innovationsprojekt vor. In<br />
der zweiten Phase wird die Geschäftsidee konkretisiert, ein Businessplan erstellt<br />
und die Präsentation erweitert.<br />
Die Juroren (v.l.n.r.) Christof Kaufmann, CEO WerbeWeischer Schweiz GmbH; Marc Löhle, Geschäftsführer Schildareal; und<br />
Patrick Scheuber, Ressortleiter Unternehmenskunden BLKB, verfolgen am Final Pitch die Präsentation eines Finalisten. In<br />
der dritten Phase werden der Businessplan verfeinert und die Präsentationen finalisiert.<br />
CEO Bernhard Petermeier (3. v.l.) und CTO Bogdan Lazar (3. v.r.) von SkAD Labs nehmen den 1. Preis der Swiss Innovation Challenge 2018 entgegen. Es gratulieren (v.l.n.r.): Moderator Rainer Maria<br />
Salzgeber; Beat Röthlisberger, Leiter Unternehmenskunden BLKB; Prof. Crispino Bergamaschi, Direktionspräsident FHNW, und Wirtschaftskammerdirektor Christoph Buser.
22. März 2019 INNOVATIONSWETTBEWERB <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 5<br />
SWISS INNOVATION CHALLENGE 2019 – Bei der von der Wirtschaftskammer Baselland initiierten und von der Fachhochschule<br />
Nordwestschweiz sowie der Basellandschaftlichen Kantonalbank getragenen Swiss Innovation Challenge sind noch Startplätze frei.<br />
Anmelden ist immer noch möglich<br />
Innovative Unternehmerinnen und<br />
Unternehmer haben noch bis Ende<br />
Monat Zeit, um sich mit ihrem Projekt<br />
für die Swiss Innovation Challenge<br />
2019 anzumelden. Das erste<br />
Innovationsförderprogramm der<br />
Schweiz mit integriertem Wettbewerb,<br />
das von der Wirtschaftskammer<br />
initiiert und von der Fachhochschule<br />
Nordwestschweiz<br />
(FHNW) sowie der Basel land schaftlichen<br />
Kantonalbank mitgetragen<br />
wird, unterstützt dieses Jahr zum<br />
fünften Mal 100 innovative KMU und<br />
Start-ups mit praxisnahem Wissen<br />
und Kompetenzen. Erfahrene Coaches<br />
und Unternehmer stehen den<br />
Teilnehmenden zur Seite.<br />
Willkommen sind nicht nur Startups,<br />
sondern auch etablierte KMU,<br />
die mit einer Innovation aufwarten<br />
können. Neben Produkt- oder<br />
Dienstleistungsinnovationen sind<br />
auch Organisations-, Management-,<br />
Prozess-Service- oder Geschäftsmodellinnovationen<br />
gefragt.<br />
Ob die Innovation aus einem<br />
Unternehmen, einer Non-Profit-Organisation<br />
oder einer öffentlichen<br />
Verwaltung stammt: Die Swiss Innovation<br />
Challenge begleitet das Projekt<br />
bei der Umsetzung in die Praxis. Dabei<br />
profitieren die Teilnehmenden der<br />
Swiss Innovation Challenge von<br />
kosten losen Seminarangeboten in<br />
den Bereichen Businessplanung,<br />
Marketing, Markteintritt, Recht,<br />
Wachstumsstrategie oder Controlling.<br />
Hinzu kommen Netzwerkanlässe,<br />
Aufmerksamkeit in den Medien und<br />
Die Finalisten der Swiss Innovation Challenge 2018 am Tag der Wirtschaft.<br />
PR-Massnahmen. Das Mentoring-<br />
Programm mit erfahrenen Unternehmerinnen<br />
und Unternehmern, wird<br />
für die diesjährige Austragung des<br />
Wettbewerbs sogar weiter ausgebaut.<br />
Neue Partnerschaft<br />
Durch die Partnerschaft mit dem Institut<br />
für Geistiges Eigentum (IGE),<br />
wird die Swiss Innovation Challenge<br />
hochwertig ergänzt. Das IGE in Bern<br />
ist das Kompetenzzentrum der Eidgenossenschaft<br />
für alle Fragen zu Patenten,<br />
Marken, Herkunftsbezeichnungen,<br />
Designschutz und Urheberrecht.<br />
Das IGE registriert Innovationen<br />
und Kreationen und schützt<br />
diese so vor Nachahmern: es patentiert<br />
Erfindungen, trägt Namen oder<br />
Logos als Marken ein und registriert<br />
Formen als Designs. Von der Partnerschaft<br />
mit dem IGE profitiert auch<br />
das Seminarprogramm der Swiss Innovation<br />
Challenge. Zudem erhalten<br />
Teilnehmende Unterstützung, wenn<br />
es um die Patentrecherche geht.<br />
Nach drei Präsentationsrunden von<br />
Mai bis Oktober 2019 wird den Siegern<br />
am Tag der Wirtschaft vor mehr<br />
als 3000 Personen der Sieger-Check<br />
und der Pokal überreicht. Zudem<br />
warten Sonderpreise in den Bereichen<br />
«Internationalisierung», «Life<br />
Science» und «Bau». Sergio Marelli<br />
ANMELDEFRIST: 31. MÄRZ 2019<br />
Bild: Archiv/Plüss<br />
Am 29. April 2019 findet der<br />
Kick-off für die fünfte Ausgabe der<br />
Swiss Innovation Challenge statt.<br />
Der Innovationswettbewerb wird<br />
mit der Preisvergabe an das Siegerprojekt<br />
am Tag der Wirtschaft vom<br />
21. November 2019 im Beisein von<br />
Bundesrat Guy Parmelin abgeschlossen.<br />
Die Anmeldefrist für die nächste<br />
Swiss Innovation Challenge läuft<br />
noch bis zum 31. März 2019. Interessierte<br />
können sich bei der Wirtschaftskammer<br />
Baselland direkt<br />
beim Projektleiter für die Swiss<br />
Innovation Challenge melden:<br />
Wirtschaftskammer Baselland<br />
Sergio Marelli<br />
Altmarktstrasse 96<br />
4410 Liestal<br />
Telefon: 061 927 65 03<br />
E-Mail: s.marelli@kmu.org<br />
www.swissinnovationchallenge.ch<br />
SKAD LABS SA – Das in Ecublens angesiedelte Spinn-off der ETH Lausanne<br />
hat mit ihrer Software die Swiss Innovation Challenge 2019 gewonnen.<br />
Arbeitsweise von Ingenieuren verbessern<br />
BEYELER & FISCHER GMBH – Das Unternehmen<br />
war Finalist an der Swiss Innovation Challenge 2018.<br />
Innovation für Strassenbau<br />
BERNHARD PETERMEIER:<br />
«Die Swiss Innovation<br />
Challenge hat sehr viel<br />
Publicity gebracht. Die<br />
Firmen und Start-ups, die<br />
teilgenommen haben,<br />
waren alle ausserordentlich.<br />
Die Jury der<br />
Swiss Innovation Challenge<br />
war enorm gut<br />
– durch ihre Fragen<br />
haben sie die Grundfesten<br />
unseres Businessmodells<br />
hinterfragt.»<br />
Bogdan Lazar (links) und Bernhard Petermeier von SkAD Labs. Bild: zvg Sascha Fischer von Beyeler & Fischer.Bild: zvg<br />
SASCHA FISCHER:<br />
«Vielen Dank an die<br />
Swiss Innovation Challenge<br />
für das äusserst<br />
tolle Mentoring und<br />
Coaching, insbesondere<br />
in Sachen Businessplan<br />
und Expansion ins Ausland.<br />
Dies war für uns eine<br />
riesige Hilfe. Swiss<br />
Innovation Challenge<br />
ist äusserst professionell<br />
aufgebaut.»<br />
Die Gewinnerin der Swiss Innovation<br />
Challenge 2019 will mit ihrer innovativen<br />
und intelligenten Software die<br />
Arbeitsweise von Ingenieuren grundlegend<br />
verbessern. Das von SkAD<br />
Labs SA in Ecublens entwickelte Programm<br />
kann Entwürfe autonom erstellen,<br />
physikalisches Verhalten simulieren<br />
und ein spezifisches Optimierungsziel<br />
erreichen. Der Einsatz<br />
dieser Software verkürzt gemäss Skad<br />
Labs die Produktentwicklungszeit<br />
um mehr als 50 Prozent gegenüber<br />
herkömmlichen Softwaretools. Dies<br />
ist möglich, weil sie das Design und<br />
die Simulation bei Maschinenbauprozessen<br />
kombiniert. SkAD-Labs ist ein<br />
Spin-off der ETH Lausanne.<br />
SkAD-Labs-Geschäftsführer Bernhard<br />
Petermeier nahm am vergangenen<br />
22. November in der St. Jakobshalle<br />
in Mün chenstein vor mehr als<br />
3300 Besu cherinnen und Besuchern<br />
einen Pokal und den von der Basellandschaftlichen<br />
Kantonalbank<br />
(BLKB) gesponserten Sieger check<br />
über 20 000 Franken ent gegen. Bernhard<br />
Petermeier sagt, dass SkAD-<br />
Labs am meisten vom Coaching während<br />
des Wettbewerbs, aber auch von<br />
der Publicity profitiert habe: «Als<br />
Start-up steckt man meist das gesamte<br />
Budget in die Produktentwicklung.<br />
Da bleibt nicht viel für Marketing übrig.<br />
Mit der Swiss Innovation Challenge<br />
ist es uns gelungen, viele Firmen<br />
mit unserer Innovation in Kontakt<br />
zu bringen, ohne einen Rappen<br />
für Marketing auszugeben.» ra<br />
Die Beyeler & Fischer GmbH aus Bubendorf<br />
ist der Beweis dafür, dass<br />
es nicht nur Produktideen aus der<br />
High-Tech oder aus den Life Sciences<br />
in die Finalrunde der Swiss Innovation<br />
Challenge schaffen.<br />
Die Produktidee der Firmengründer<br />
Andreas Beyeler und Sascha<br />
Fischer ist einfach, aber höchst wirkungsvoll:<br />
der FLEYG®, die patentierte<br />
Auffahrrampe aus Kautschuk<br />
für Stahl platten, die zur Grabenüberbrückung<br />
im Strassenbau eingesetzt<br />
wird. Das rutschfeste, wasserabweisende<br />
und reflektierende Produkt<br />
ist die ideale Lösung für das<br />
Anrampen und für das klapperfreie<br />
Überfahren von Stahlplatten.<br />
Bisher wurden Stahlplatten meist<br />
durch das Aufschütten von Betonrampen<br />
verbaut. Das ist aufwendiger<br />
und kostenintensiver als der Einsatz<br />
von FLEYG®. Ausserdem verursachen<br />
die in traditioneller Weise verbauten<br />
Stahlplatten erheblichen Lärm bei<br />
einer Überquerung. Reto Anklin
6 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft BERUFSBILDUNG 22. März 2019<br />
BERUFSSCHAU 2019 – Alle zwei Jahre veranstaltet die Wirtschaftkammer zusammen mit dem Kanton Basel-Landschaft die<br />
grösste Berufswahlmesse der Schweiz. Die Ausgabe 2019 findet im KUSPO in Pratteln statt, erstmals mit dabei ist «Radio Energy».<br />
«Radio Energy» sendet live von Berufsschau<br />
«Radio Energy» sendet direkt von<br />
der Berufsschau 2019, die dieses<br />
Jahr vom 23. bis 27. Oktober im<br />
KUSPO (Kultur- und Sportzentrum)<br />
in Pratteln stattfindet. Gesendet<br />
wird während der gesamten Dauer<br />
der Ausstellung vom mobilen Radiostudio<br />
«Cube» aus, das unter anderem<br />
von der Basler Herbstmesse<br />
bekannt ist.<br />
Urs Berger, Stv. Direktor der Wirtschaftskammer<br />
Baselland, Leiter<br />
Berufs bildung und Leiter des<br />
Organisationskomitees der Berufsschau,<br />
freut sich über den neuen<br />
Medienpartner. «Wir können so den<br />
Bekanntheitsgrad der Berufsschau<br />
noch weiter steigern.»<br />
Gesendet wird aus dem «Cube»<br />
«Energy Basel» erreicht täglich<br />
112 000 Hörer und ist das hörerstärkste<br />
Basler Radio bei der Zielgruppe<br />
der 15- bis 49-Jährigen. Auch<br />
im Schweizer Social Media Ranking<br />
ist «Radio Energy» führend.<br />
Ganz besonders freut Urs Berger,<br />
dass «Radio Energy» sein mobiles<br />
Radiostudio «Cube» auf dem Ausstellungsgelände<br />
aufstellen wird.<br />
Die Besucherinnen und Besucher<br />
der Berufsschau können so den Radioleuten<br />
bei der Arbeit zuschauen.<br />
«Das entspricht ganz unserem Motto<br />
‹Berufe bei der Arbeit›», sagt OK-<br />
Chef Urs Berger.»<br />
Vorbereitung in vollem Gang<br />
Die Vorbereitungsarbeiten für die<br />
Berufsschau 2019 sind in vollem<br />
Gang. «64 Standeinheiten, was einer<br />
Fläche von 3000 Quadratmetern entspricht,<br />
sind bereits vergeben», sagt<br />
Urs Berger. Bei der zwölften Austragung<br />
der Berufsschau im kommenden<br />
Herbst werden es dann gegen<br />
140 Aussteller – darunter 60 Berufsverbände<br />
– sein, die auf dem 8000<br />
Quadratmeter umfassenden Ausstellungsgelände<br />
im KUSPO Pratteln 220<br />
Berufe präsentieren.<br />
Fast alle Berufe sind präsent<br />
Das sind mit wenigen Ausnahmen<br />
alle Berufe, die im Rahmen des dualen<br />
Berufsbildungssystems erlernt<br />
werden können. An den fünf Ausstellungstagen<br />
werden rund 55000<br />
Besucherinnen und Besucher erwartet.<br />
Darunter werden 600 Klassenverbände<br />
sein. Reto Anklin<br />
www.berufsschau.ch<br />
An der Berufsschau können die Besucherinnen und Besucher Berufsleuten bei der Arbeit zuschauen.<br />
Bild: Archiv<br />
LEHRSTELLENBÖRSE – Unternehmen können an der Berufsschau den Jugendlichen neu auch offene Lehrstellen anbieten. Hauptaufgabe<br />
der Berufsschau bleibe aber die Information über die vielfältige Welt der dualen Berufsbildung, sagt OK-Präsident Urs Berger.<br />
«Marktplatz der Lehrstellen» ergänzt das Angebot<br />
An der Berufsschau 2019, die diesen<br />
Herbst im KUSPO (Kultur- und<br />
Sportzentrum) in Pratteln stattfindet,<br />
werden erstmals nicht nur Berufe<br />
vorgestellt, sondern auch Lehrstellen<br />
vermittelt. Urs Berger,<br />
Stv. Direktor der Wirtschaftskammer<br />
Basel land und Leiter des<br />
Organisationskomitees der Berufsschau,<br />
entspicht damit einem<br />
Wunsch vieler Aussteller.<br />
Im Web und an der Ausstellung<br />
Die Information über Berufe wird die Hauptaufgabe der Berufsschau bleiben. Neu können Firmen aber auch<br />
versuchen, ihre offenen Lehrstellen via Berufsschau zu besetzen.<br />
Bild: Archiv<br />
Auf dem «Marktplatz der Lehrstellen»<br />
bieten Unternehmen ihre freien Lehrstellen<br />
an. Interessierte Unternehmen<br />
können ein Gesamtpaket erwerben.<br />
Dieses umfasst die Präsenz auf einer<br />
speziellen Website (Adresse siehe<br />
unten) mit Link zum eigenen Internetauftritt<br />
oder auch direkt zum Stelleninserat.<br />
Zum Gesamtpaket gehört<br />
eine Präsenz vor Ort: Die offenen<br />
Stellen werden an der Berufsschau<br />
in einem speziellen Bereich auf Informationssäulen<br />
präsentiert. Die darauf<br />
angebrachten QR-Codes führen<br />
Jugendliche, die an der Stelle interessiert<br />
sind, direkt zum Online-Stelleninserat<br />
oder auf die Website des<br />
Unternehmens, das die Lehrstelle anbietet.<br />
Zudem können Firmen an<br />
einer Tischmesse im Schloss Pratteln<br />
sich und ihre offenen Lehrstellen präsentieren.<br />
Um das bewährte und erfolgreiche<br />
Konzept der Berufsschau<br />
nicht zu verwässern, werden die Berufsschau<br />
und der «Marktplatz der<br />
Lehrstellen» auf dem Ausstellungsgelände<br />
räumlich klar getrennt.<br />
«Unsere Kernkompetenz ist und<br />
bleibt die Berufsschau», sagt Urs Berger.<br />
Deren Aufgabe sei es, die Jugendlichen<br />
mit den vielen Ausbildungsmöglichkeiten<br />
bekannt zu machen,<br />
die das System der dualen Berufsbildung<br />
bietet. «An der Berufsschau<br />
werden Berufe bei der Arbeit gezeigt.<br />
Wir präsentieren Stände, an denen<br />
konkret gearbeitet wird, und wo sich<br />
etwas bewegt – wir wollen keine<br />
Papierstände», beschreibt Urs Berger<br />
die Philosophie hinter der mittlerweile<br />
grössten Berufswahlmesse der<br />
Schweiz. Stattdessen sei es möglich,<br />
die Berufe praktisch kennenzulernen.<br />
«Dazu gehört, dass die Jugendlichen<br />
an einem Stand auch selbst Hand anlegen<br />
können», sagt Berger.<br />
Steigende Besucherzahlen<br />
Die Besucherzahl hatte bei der vergangenen<br />
Austragung in Liestal –<br />
Liestal und Pratteln wechseln sich<br />
als Austragungsort der Berufsschau<br />
jeweils ab – einen weiteren Schub<br />
erhalten. Erstens hatten erstmals<br />
auch die Schülerinnen und Schüler<br />
der progymnasialen Züge der Sekundarschule<br />
die Möglichkeit, die Berufsschau<br />
im Rahmen des Unterrichts<br />
zu besuchen – dies aufgrund<br />
eines landrätlichen Vorstosses von<br />
Wirtschaftskammerdirektor Christoph<br />
Buser. Und zweitens hat sich<br />
auch ausserhalb der Region herumgesprochen,<br />
dass die Baselbieter<br />
Berufs schau mehr bietet als Broschüren<br />
und Flyer. Reto Anklin<br />
Berufsschau 2019,<br />
Mittwoch, 23. Oktober,<br />
bis Sonntag, 27. Oktober 2019,<br />
KUSPO(Kultur- und Sportzentrum).<br />
Pratteln.<br />
www.berufsschau.ch
22. März 2019 BERUFSBILDUNG <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 7<br />
AUSTAUSCHJAHR – Daniele Franscioni absolviert sein 3. Lehrjahr als Polymechaniker in der Grundschule Metall der Gewerblichindustriellen<br />
Berufsfachschule Liestal. Begonnen hat er die Lehre bei der Agie Charmilles SA in Losone, wo er auch den Abschluss macht.<br />
Für ein Jahr vom Tessin ins Baselbiet<br />
Der Austauschlernende Daniele Franscioni bei der Arbeit an der Fräsmaschine in der Werkstatt der Grundschule Metall.<br />
Bilder: Straub<br />
«Zu Beginn eines Austauschjahres<br />
ist es jeweils eine grosse Herausforderung:<br />
Die Lernenden müssen die<br />
Maschinen, die Abläufe und die Personen<br />
kennenlernen, und man muss<br />
den Sprachgraben zunächst überbrücken»,<br />
sagt Michael Heinimann,<br />
Leiter und Werkstattausbildner der<br />
Grundschule Metall.<br />
Seit nunmehr zwölf Jahren beteiligt<br />
sich die Grundschule Metall der<br />
Gewerblich-industriellen Berufsfachschule<br />
Liestal an dem Austauschprogramm<br />
für Lernende aus dem Tessin<br />
und dem Baselbiet, die ihr drittes<br />
Lehrjahr in einem fremdsprachigen<br />
Gebiet absolvieren wollen. Weiter an<br />
dem Projekt beteiligt sind die Firmen<br />
Agie Charmilles SA in Losone TI, SKF<br />
AG in Liestal sowie die KMU Lehrbetriebsverbund<br />
AG (LBV) in Liestal.<br />
Michael Heinimann ist gelernter<br />
Elektromechaniker und eidg. dipl.<br />
Maschinenbauingenieur, Italienisch<br />
spricht er nicht. «Dennoch gibt es<br />
eine gemeinsame Sprache. Wir verwenden<br />
Zeichnungen, die international<br />
genormt sind. Die können wir<br />
alle gleich lesen», sagt Heinimann.<br />
Die Technik unterstützt hier die Kommunikation.<br />
Halbes Jahr Eingewöhnung<br />
Die Eingewöhnung dauere jeweils<br />
ein halbes Jahr, für die Lernenden<br />
wie auch für ihn, sagt Heinimann.<br />
«Beide müssen Gas geben, damit es<br />
klappt.» Heinimann hat durch das<br />
Projekt auch Kontakt zu Berufsbildnern<br />
im Tessin. Er war auch schon<br />
persönlich bei der Firma Agie. «Ich<br />
schätze den Austausch mit meinen<br />
Berufskollegen aus dem Tessin. Wir<br />
diskutieren auch Themen aus dem<br />
Alltag, wie zum Beispiel die Digitalisierung»,<br />
sagt Heinimann.<br />
Daniele Franscioni ist einer von<br />
zwei Lernenden, die im Lehrjahr<br />
2018/2019 am Austauschprogramm<br />
teilnehmen. Er kommt aus Moghegno<br />
im Maggiatal. Seine Lehre als Polymechaniker<br />
hat er bei der Agie Charmilles<br />
SA in Losone angefangen. Von<br />
der Möglichkeit zu einem Jahr in der<br />
Deutschschweiz hätten ihm die Ausbildungsverantwortlichen<br />
bei Agie<br />
schon früh erzählt.<br />
Deutschkenntnisse verbessern<br />
«Mein Deutsch war nicht so gut, da<br />
ist dieser Austausch eine sehr gute<br />
Möglichkeit, es zu verbessern», sagt<br />
Franscioni. Er lerne viel, besuche den<br />
Stützkurs des LBV und könne bei<br />
Problemen stets zu Michael Heinimann<br />
gehen. So klappe das ganz gut.<br />
Betreut werden die Lernenden<br />
während ihres Aufenthalts in der<br />
Deutschschweiz durch die KMU<br />
Lehrbetriebsverbund AG. «Das Programm<br />
soll die Berufschancen der<br />
Tessiner Lernenden nach der Ausbildung<br />
erhöhen», sagt Anja Grönvold,<br />
Leiterin der Geschäftsstelle der<br />
KMU Lehrbetriebsverbund AG. «Die<br />
Lernenden verbessern ihre Deutschkenntnisse<br />
und erweitern ihren persönlichen<br />
sowie beruflichen Horizont»,<br />
sagt Grönvold.<br />
Damit die Zusammenarbeit so reibungslos<br />
funktionieren kann, kommen<br />
jedes Jahr die Ausbildungsbetreuer<br />
der Firma Agie nach Liestal.<br />
Der regelmässige Austausch zwischen<br />
den Ausbildungsstätten, der<br />
KMU Lehrbetriebsverbund AG und<br />
der Firma Agie ist der Schlüssel zum<br />
Erfolg. «Von der Zusammenarbeit<br />
und dem Austausch profitieren alle»,<br />
sagt Grönvold. Pawell Straub<br />
Blick in die Werkstatt der Grundschule Metall der Gewerblich-industriellen Berufsfachschule Liestal.<br />
Universelle Sprache: die technischen Zeichnungen verstehen auch Fremdsprachige.<br />
Daniele Franscioni (links) mit seinem Betreuer Michael Heinimann.<br />
Michael Heinimann (rechts) instruiert Daniele Franscioni an der Bohrmaschine.
8 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft KMU-ORGANISATIONEN 22. März 2019<br />
AGIV – An der Generalversammlung des Arlesheimer Gewerbe- und Industrievereins orientierte die Vereinsleitung über ein Strategiepapier<br />
zur Standortattraktivität Arlesheims. Ziel ist ein funktionierender Dorfkern und ein Mit- und Nebeneinander von Wohnen und Arbeiten.<br />
Grosses Engagement für die Gemeinde<br />
Im Vereinsjahr 2018 hat sich der<br />
Arlesheimer Gewerbe- und Industrieverein<br />
(AGIV) sehr intensiv mit der<br />
Frage der Standortattraktivität der<br />
Gemeinde Arlesheim beschäftigt<br />
und an der Erarbeitung des «Entwicklungskonzepts<br />
Ortskern» mitgewirkt.<br />
AGIV-Präsident Philipp Hägeli und<br />
Vorstandsmitglied Philippe Wälle<br />
orientierten an der Generalversammlung<br />
vom vergangenen 19. März in<br />
der «Demokratischen Schule Fokus<br />
Arlesheim» über diese Schwerpunktaufgabe.<br />
Zusammenarbeit mit FHNW<br />
In Zusammenarbeit mit der FHNW<br />
Muttenz wurden Gruppenarbeiten<br />
zu zehn Themen durchgeführt. Dazu<br />
gehörten die Bereiche Wohnen,<br />
Gewerbe, Dienstleistung, Grossverteiler,<br />
Gastronomie oder Parkplätze.<br />
Gestützt auf diese Vor arbeiten<br />
verabschiedete der Vorstand im Dezember<br />
ein Strategiepapier, das er<br />
inzwischen an den Gemeinderat<br />
weitergeleitet hat. Der AGIV will sich<br />
weiterhin für einen funktionierenden<br />
Dorfkern und ein gedeihliches<br />
Mit- und Nebeneinander von Wohnen<br />
und Arbeiten einsetzen.<br />
Gemeindepräsident Markus Eigenmann<br />
dankte dem Gewerbeverein in<br />
seinem Grusswort für dessen grosses<br />
Der AGIV-Präsident Philipp Hägeli kann an der Generalversammlung vom vergangenen 19. März auf ein gutes<br />
erstes Präsidialjahr zurückblicken.<br />
Bild: mwb<br />
Engagement. Der AGIV setze sich<br />
seit vielen Jahren nachhaltig für die<br />
Entwicklung von Arlesheim ein.<br />
Vertreter des Gewerbevereins arbeiten<br />
in diesem Sinne auch aktiv in<br />
drei kommunalen Kommissionen<br />
mit, die sich mit der Standortentwicklung,<br />
mit Verkehrsfragen und<br />
mit dem Ortskern befassen. Philipp<br />
Hägeli konnte auf ein sehr gutes<br />
erstes Präsidialjahr zurück blicken.<br />
Die bewährten AGIV- Anlässe wie<br />
das Sommerfest im Schwimmbad<br />
Arlesheim, der Sonntags verkauf<br />
und der Neujahrs apéro erfreuten<br />
sich wiederum einer grossen Teilnahme.<br />
Der inzwischen sehr beliebte<br />
AGIV-Mittagslunch, der jeweils am<br />
letzten Freitag des Monats, ausgenommen<br />
in der Ferienzeit, in<br />
wechselnden Lokalen durchgeführt<br />
wird, konnte im letzten Jahr achtmal<br />
durchgeführt werden. Die vom AGIV<br />
durchgeführten Märkte im Frühling,<br />
Herbst und im Advent gehören nach<br />
wie vor zu den Höhepunkten des<br />
Vereinslebens. Sie zählen jeweils<br />
zwischen 100 und 160 Ständen.<br />
13 neue Vereinsmitglieder<br />
Mit Freude konnte Philipp Hägeli an<br />
der Generalversammlung die Aufnahme<br />
von 13 neuen Vereinsmitgliedern<br />
bekanntgeben. Der AGIV zählt<br />
damit 226 Mitglieder.<br />
Michael Köhn, Stv. Direktor der<br />
Wirtschaftskammer Baselland, überbrachte<br />
die Grüsse des kantonalen<br />
Dachverbands und dankte dem<br />
AGIV für seine tolle Arbeit. In seiner<br />
Grussbotschaft wies er auf verschiedene<br />
kommende Aktivitäten hin – so<br />
zum Beispiel auf die Mobilitätskampagne<br />
der Konferenz der Gewerbeund<br />
Industrievereine, die Initiative<br />
für ein Baselbieter Berufsbildungsgesetz<br />
und die Berufsschau, welche<br />
Ende Oktober in Pratteln stattfinden<br />
wird.<br />
Marcel W. Buess<br />
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22. März 2019 VERKEHRSPOLITIK <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 9<br />
MUGGENBERGTUNNEL – Das Projekt Muggenbergtunnel im Angenstein zwischen Aesch und Duggingen wird in den Ausbauschritt<br />
2019 des Nationalstrassennetzes aufgenommen. Der Nationalrat hat einem Einzelantrag des Ratsmitglieds Christian Imark zugestimmt.<br />
«Es geht um hindernisfreie Erreichbarkeit»<br />
Dem SVP-Nationalrat Christian<br />
Imark aus Fehren im Schwarzbubenland<br />
ist es mit einem Einzelantrag<br />
gelungen, das Projekt Muggenbergtunnel<br />
im Gebiet Angenstein in<br />
den Ausbauschritt 2019 des Nationalstrassennetzes<br />
zu hieven.<br />
Der Nationalrat hat Imarks Antrag<br />
am vergangenen 11. März mit 114 Ja-<br />
Stimmen gegen 72 Nein-Stimmen sowie<br />
4 Enthaltungen gutgeheissen.<br />
Und dies obwohl sich Bundesrätin<br />
Simonetta Somaruga vor dem<br />
National rat gegen die Aufnahme von<br />
Einzelanträgen ausgesprochen hatte.<br />
In den Medien war nach dem Ja zum<br />
Projekt Muggenbergtunnel die Rede<br />
von einer Überraschung, ja gar von<br />
einem «Coup».<br />
Im Interview mit dem <strong>Standpunkt</strong><br />
der Wirtschaft verrät Christian<br />
Imark, wie ihm dieser «Coup» gelungen<br />
ist.<br />
«DER KANTON<br />
BASELLAND WEISS<br />
JETZT, DASS ER MIT DEM<br />
PROJEKT RASCH<br />
VORANSCHREITEN<br />
KANN.»<br />
Die Deutlichkeit der Annahme seines Einzelantrags hat ihn positiv überrascht: Nationalrat Christian Imark.<br />
Bild: zVg<br />
<strong>Standpunkt</strong>: Herr Imark, über den<br />
Muggenbergtunnel, der den<br />
Verkehrsknoten im Angenstein<br />
lösen soll, wird schon seit Jahren<br />
diskutiert – waren Sie überrascht,<br />
dass Ihr Antrag für den Muggenbergtunnel<br />
relativ schlank überwiesen<br />
wurde?<br />
Christian Imark: Die Deutlichkeit<br />
der Annahme hat mich positiv überrascht.<br />
Aber wir haben auch hart<br />
dafür gearbeitet und mit vielen Parlamentariern<br />
gesprochen. Mit «wir»<br />
meine ich die Nationalrätinnen<br />
Daniela Schneeberger, Elisabeth<br />
Schneider-Schneiter und Sandra<br />
Sollberger sowie den Nationalrat<br />
Thomas de Courten. Ein spezieller<br />
Dank gilt dem Kantonsingenieur des<br />
Kantons Baselland, Drangu Sehu.<br />
Wie ist es Ihnen gelungen, den<br />
Verpflichtungskredit in der Höhe<br />
von 150 Millionen Franken<br />
durchzubringen?<br />
Wir konnten die verschiedenen<br />
regionalpolitischen Anliegen miteinander<br />
verknüpfen und erreichten<br />
so eine breite Zustimmung zu allen<br />
Projekten. Das Problem dabei ist,<br />
dass andere regionalpolitische Anliegen<br />
weniger sauber vorbereitet<br />
waren als unser Muggenbergtunnel.<br />
Dies führt jetzt dazu, dass das Projekt<br />
zwar aufgenommen ist, der Kredit<br />
aber nochmals separat vorgelegt<br />
werden muss. Im Endeffekt ergibt<br />
sich daraus aber keine Verzögerung.<br />
Und der Kanton Baselland weiss<br />
jetzt, dass er mit dem Projekt rasch<br />
voranschreiten kann.<br />
Wie wichtig ist der Muggenbergtunnel<br />
für die Region und<br />
die hiesige KMU-Wirtschaft?<br />
Für die Region Laufental/Schwarzbubenland<br />
ist der Muggenbergtunnel<br />
sehr wichtig. Es geht um die<br />
hindernisfreie Erreichbarkeit für<br />
Pendler und insbesondere für Gewerbe-<br />
und Industriebetriebe. Ebenso<br />
profitiert die hiesige Bauwirtschaft<br />
von einem grösseren Projekt.<br />
Weshalb engagieren Sie sich als<br />
Solothurner Nationalrat für die<br />
Realisierung eines Projekts im<br />
Kanton Baselland?<br />
Weil nicht nur das Laufental davon<br />
profitieren wird, sondern auch die<br />
umliegenden Gebiete wie beispielsweise<br />
das solothurnische Schwarzbubenland.<br />
Die H18 wird per Januar<br />
2020 ins Nationalstrassennetz aufgenommen.<br />
Denkt man im Modus<br />
von Bundesstrassen mit einer voll<br />
ausgebauten Autobahn zwischen<br />
Basel und Delémont, kommt man<br />
schlicht nicht um den Muggenbergtunnel<br />
herum. Ausserdem ist die<br />
heutige Lösung ein permanentes<br />
Sicherheitsrisiko.<br />
Wie stark war die Unterstützung,<br />
die Sie von den Baselbieter<br />
Nationalratsmitgliedern erhalten<br />
haben?<br />
Die meisten Baselbieter Parlamentsmitglieder<br />
unterstützten das Anliegen,<br />
auch weil es beim Infrastrukturbau<br />
generell darum geht, für die eigene<br />
Region ein Stückchen vom Kuchen<br />
zu erhalten. Auch meine Solothurner<br />
Kolleginnen und Kollegen haben das<br />
Vorhaben unterstützt. Als Region<br />
sind wir im Bundes-Verteilkampf nur<br />
dann erfolgreich, wenn wir es schaffen,<br />
die Infrastrukturprojekte ohne<br />
ideologische Verblendung zu sehen.<br />
Gleiches gilt auch für die Bahnprojekte.<br />
Interview: Daniel Schindler<br />
ENERGIE-EVENT – Die Liga Baselbieter Stromkunden lädt am kommenden 27. März zur Debatte über die Zukunft von Erdgas<br />
und Biogas in den «Gasthof zum Ochsen» in Arlesheim ein – angesichts der laufenden Klimadebatte ein hochaktuelles Thema.<br />
Wo stehen Erdgas und Biogas im Energiemix der Zukunft?<br />
Die Klimaerwärmung beschäftigt die<br />
Schweiz. Nachdem die Schweizer<br />
Stimmbevölkerung im Mai 2017 mit<br />
der Energiestrategie 2050 den Umbau<br />
des Energiesystems beschloss,<br />
debattiert das Bundesparlament aktuell<br />
hitzig über ein neues CO 2 -Gesetz.<br />
Schülerinnen und Schüler setzen<br />
sich im Wochentakt lautstark<br />
für eine Reduktion der CO 2 -Emissionen<br />
ein und kantonale Parlamente<br />
rufen den Klimanotstand aus.<br />
Die Lösung oder das Problem?<br />
Welche Rolle spielen Erdgas und<br />
Biogas entsprechend bei der Energiewende?<br />
Am Energie-Event der Liga<br />
Baselbieter Stromkunden im «Gasthof<br />
zum Ochsen» in Alesheim beleuchten<br />
hochklassige Referenten<br />
am kommenden 27. März die Frage,<br />
ob Biogas und Erdgas die Lösung<br />
oder das Problem im Energiemix der<br />
Zukunft sind.<br />
Nach wie vor wird in der Schweiz<br />
nämlich ein Grossteil der Gebäude<br />
mit Öl beheizt. Damit verursacht alleine<br />
der Gebäudesektor rund 40<br />
Prozent des gesamten CO 2 -Ausstosses.<br />
Trotz der relativ guten Bilanz<br />
von Biogas und Erdgas spielen Gasheizungen<br />
in der aktuellen Klimadebatte<br />
keine Rolle. Dies obschon<br />
alleine durch den Ersatz der Ölheizungen<br />
durch Gasheizungen mit<br />
einem 10-prozentigen Anteil Biogas,<br />
der CO 2 -Ausstoss bereits um 34 Prozent<br />
gesenkt werden könnte. Wird<br />
ausschliesslich auf Biogas gesetzt,<br />
kann sogar komplett CO 2 -neutral<br />
geheizt werden.<br />
Weiter kann Gas unter Umständen<br />
eine wichtige Rolle bei der Gewährleistung<br />
der Versorgungssicherheit<br />
in der Schweiz spielen. Dies insbesondere<br />
im Kontext der Energiewende<br />
und dem stetigen Ausbau der volatilen<br />
Stromproduktion sowie im<br />
Winter, wenn die Schweiz stark von<br />
Stromimporten aus nicht erneuerbaren<br />
Quellen abhängig ist.<br />
Die Vor- und Nachteile<br />
Die Vor- und Nachteile von Erdgas<br />
und Biogas werden am Energie-Event<br />
aus unterschiedlichen Perspektiven<br />
beleuchtet. Während der Liga-Präsident<br />
Christoph Buser über die politischen<br />
Rahmenbedingungen informiert,<br />
bringt Hans Wach, Geschäftsleiter<br />
des Gasverbunds Mittelland<br />
(GVM), die Sicht der Gasversorger<br />
Landrat Christoph Buser, Präsident<br />
Liga Baselbieter Stromkunden.Bild: Archiv<br />
ein. Markus Balmer, Geschäftsleitungsmitglied<br />
und Leiter Vertrieb des<br />
Energieversorgers IWB, wiederum<br />
berichtet über die aktuelle Auseinandersetzung<br />
des Versorgers mit dem<br />
Thema Erdgas/Biogas. Im Anschluss<br />
offeriert der Gasverbund Mittelland<br />
einen Apéro riche.Simon Dalhäuser<br />
Hans Wach, Geschäftsleiter<br />
Gasverbund Mittelland (GVM). Bild: zVg<br />
JETZT ANMELDEN<br />
Der Event ist öffentlich und die Teilnahme<br />
kostenlos. Aus organisatorischen<br />
Gründen bitten wir um eine<br />
Anmeldung per E-Mail an:<br />
info@stromkunden-bl.ch<br />
Markus Balmer, Geschäftsleitungsmitglied<br />
und Leiter Vertrieb IWB.Bild: zVg<br />
Energie-Event der<br />
Liga Baselbieter Stromkunden,<br />
Mittwoch, 27. März 2019, 19 Uhr,<br />
«Gasthof zum Ochsen»,<br />
Ermitagestrasse 16, Arlesheim.
22. März 2019 RATGEBER <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 11<br />
POLIT-KOLUMNE<br />
Aufpassen, dass Autobahnen nicht Staubahnen werden<br />
Das gegenwärtig 1855 Kilometer messende Natio nalstrassen<br />
netz der Schweiz weist zu mehr als 70 Prozent<br />
vier Spuren auf. 97 Kilometer sind sechsspurig. Im Limmattal,<br />
bei Lausanne und im Aargau sind manche Abschnitte<br />
bei Verzweigungen sogar sieben- oder acht spurig.<br />
In seiner jüngsten Botschaft ans Parlament zum Stand<br />
der Dinge beim Autobahnnetz beschreibt der Bundesrat<br />
eine «Langfristperspektive Nationalstrassen» samt Ausbau<br />
auf sechsspurige Strecken, um eine markante Steigerung<br />
der Strassenkapazität zu erreichen.<br />
Die Nationalstrassen sollen innerhalb und zwischen den<br />
grossstädtischen Gebieten konsequent mindestens zwei<br />
mal drei Spuren aufweisen. Dies betrifft die Autobahnen<br />
im Dreieck Zürich-Bern-Basel komplett, aber auch die Ostschweiz<br />
(Winterthur-St. Gallen) und die Romandie (Lausanne-Genf).<br />
Dazu kommen neue Strecken. Die Autobahnen<br />
um Genf, Lausanne oder Basel seien zu einem<br />
Ringsystem auszubauen. Zwischen den Grossräumen Bern<br />
und Luzern sowie zur Umfahrung der Agglomeration Zürich<br />
hält der Bundesrat gänzlich neue Abschnitte für nötig.<br />
«STAUSTUNDEN SIND MEHR<br />
ALS EIN ÄRGERNIS. SIE SIND ZU EINEM<br />
ERHEBLICHEN UNKOSTENFAKTOR<br />
FÜR DIE GANZE WIRTSCHAFT GEWORDEN.»<br />
Peter Amstutz*<br />
Warum dies alles? Aufgrund des Verkehrswachstums hält<br />
der Trend zu immer mehr Staus auf den Autobahnen an.<br />
2017 wurden auf den schweizerischen Nationalstrassen<br />
25 853 Staustunden registriert. Im Vergleich zu 2009 kommt<br />
dies einer Verdoppelung gleich, wobei in erster Linie die<br />
Staus wegen Verkehrsüberlastungen zugenommen haben.<br />
Inwieweit die markante Steigerung der Staustunden auf<br />
eine reale Zunahme der Staus zurückzuführen ist, kann<br />
nicht abschliessend beurteilt werden. Es wird in Bern davon<br />
ausgegangen, dass ein beträchtlicher Teil der Staustunden<br />
auf eine verbesserte Erfassung des Verkehrsgeschehens<br />
zurückzuführen sein dürfte.<br />
Staustunden sind mehr als ein Ärgernis. Sie sind zu<br />
einem erheblichen Unkostenfaktor für die ganze Wirtschaft<br />
geworden. Autobahnen werden zeitweise zu Staubahnen,<br />
Personen- und Lastwagen in Staus sollte man<br />
statt als Fahrzeuge besser als «Stehzeuge» bezeichnen.<br />
Die Prognosen des Bundesamts für Raumentwicklung<br />
(ARE) sehen besorgniserregend aus: Ohne Gegenmassnahmen<br />
dürften bis zum Jahr 2040 rund 20 Prozent des<br />
schweizerischen Nationalstrassennetzes dauernd überlastet<br />
sein. Von täglichen Staus und stockendem Verkehr betroffen<br />
wären vorab Teilstücke in den Agglomerationen.<br />
Auch das Bundesamt für Strassen (ASTRA) findet: «Es ist<br />
nötig, Engpässe gezielt zu beheben. Dank dem Nationalstrassen-<br />
und Agglomerationsverkehrs-Fonds (NAF),<br />
welchem Volk und Stände im Februar 2017 zugestimmt<br />
haben, ist die Grundlage dafür geschaffen, damit der Bund<br />
ausreichend Geld in die Nationalstrassen investieren<br />
kann.» Innerhalb eines Jahrzehnts sollen Projekte im Umfang<br />
von 13,474 Milliarden Franken hauptsächlich in den<br />
grossstädtischen Räumen sowie auf den verbindenden<br />
Hauptachsen verwirklicht werden. Bis 2040 dürften weitere<br />
28,5 Milliarden Franken zu investieren sein.<br />
Gemäss dem NAF ist vorgesehen, den für die Nationalstrassen<br />
zweckgebundenen Mineralölsteuerzuschlag von<br />
derzeit 30 Rappen pro Liter Treibstoff um vier Rappen zu<br />
erhöhen, um den steigenden Finanzbedarf zu decken.<br />
2017 flossen allein aus dieser verkehrsleistungsabhängigen<br />
Steuer 1,82 Milliarden Franken in diese separate Kasse<br />
des Bundes. Die nächste Erhöhung des Zuschlags kann<br />
erst erfolgen, wenn der Bestand des NAF unter die kritische<br />
Grenze von 500 Millionen Franken fällt. Neuste Berechnungen<br />
zeigen, dass dies frühestens 2024 passieren<br />
dürfte.<br />
2015 wurden rund 42 Prozent des gesamten Verkehrs<br />
und 69 Prozent des Güterverkehrs auf den National strassen<br />
abgewickelt, obwohl die Autobahnen nur rund 2,5 Prozent<br />
des gesamten Strassennetzes umfassen. Insgesamt<br />
wurden 25 947 Millionen Kilometer zurückgelegt, was<br />
67 500-mal der Entfernung Erde–Mond entspricht.<br />
Um die Staustunden zu senken und den Verkehr auf den<br />
Nationalstrassen flüssig zu halten, setzt das ASTRA nicht<br />
nur auf Ausbau, sondern auch auf eine bessere Bewirtschaftung<br />
der Strassen. Die Verkehrsmanagement- Zentrale<br />
Schweiz erhielt bereits einen besseren direkten Zugriff auf<br />
die Daten der kantonalen Verkehrs management systeme.<br />
Zudem wurden auf besonders stark belasteten Abschnitten<br />
Anlagen für flexible Geschwindigkeitsregelungen installiert.<br />
So kann das Tempo in Abhängigkeit vom Verkehrsfluss<br />
geregelt werden, bevor Staus entstehen. Wechseltextanzeigen<br />
auf den Autobahnen sollen den Verkehr<br />
flüssig halten. Andauerndes Linksfahren und zu nahes<br />
Auffahren sind weitere Ursachen für Staus.<br />
Zusammen mit der Kantonspolizei Aargau hat das<br />
ASTRA schliesslich ein Pilotprojekt durchgeführt, um Unfallstellen<br />
schneller zu räumen. Aufgrund der guten Erfahrungen<br />
soll diese Massnahme schweizweit ausgedehnt<br />
werden. Mit andern Worten: Es fehlt nicht am Problembewusstsein<br />
in der Bundesverwaltung. Es fehlt hingegen<br />
(vorläufig) am politischen Willen, um die richtigen Massnahmen<br />
zu bewilligen, damit das volkswirtschaftlich drängende<br />
Stauproblem nicht im Desaster endet.<br />
*Peter Amstutz, ehemaliger Leiter der Bundeshaus-<br />
Redaktion der «Basler Zeitung»<br />
Der Autor gibt seine eigene Meinung wieder. Diese muss<br />
sich nicht mit jener der Wirtschaftskammer decken.<br />
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RATGEBER RECHT – Mit einer Geheimhaltungsvereinbarung können sich Unternehmerinnen und<br />
Unternehmer gegen die Veröffentlichung von Geschäftsgeheimnissen schützen.<br />
So werden Geschäftsgeheimnisse geschützt<br />
Wer mit möglichen Partnern über<br />
neue Projekte spricht, bevor ein Vertrag<br />
unterschrieben wurde, gibt Einblicke<br />
in seine Ideen und Produkte.<br />
Um sich vor einem möglichen Ideenklau<br />
zu schützen, greifen viele Unternehmen<br />
auf die sogenannte Geheimhaltungsvereinbarung<br />
zurück.<br />
Mit einer Geheimhaltungsvereinbarung,<br />
auch Non-Disclosure Agreement<br />
(NDA) genannt, schützen sich<br />
Unternehmen davor, dass ihre Geheimnisse<br />
veröffentlicht werden.<br />
So werden beispielsweise bei der<br />
Vorbereitung eines Joint-Ventures<br />
oder bei beabsichtigten Unternehmensübernahmen<br />
oft sensible und<br />
streng vertrauliche Geschäfts- und<br />
Betriebsgeheimnisse ausgetauscht.<br />
Gesetz regelt nicht ausdrücklich<br />
In einer Geheimhaltungsvereinbarung<br />
können die Parteien regeln,<br />
welche Informationen schützenswert<br />
sind, an wen die Informationen<br />
weitergegeben werden dürfen und<br />
welche Konsequenzen eine Verletzung<br />
hat. Die Geheimhaltungsvereinbarung<br />
lässt sich individuell ausgestalten<br />
und auf die Bedürfnisse<br />
der Parteien anpassen. Die Geheimhaltungsvereinbarung<br />
ist in der<br />
Schweiz im Gesetz nicht ausdrücklich<br />
geregelt. Man spricht deshalb<br />
von einem sogenannten Innominatkontrakt.<br />
Dabei verpflichtet sich die<br />
eine Seite in der Regel zur Weitergabe<br />
der Informationen, die andere<br />
Partei hingegen unterwirft sich einer<br />
Geheimhaltungsverpflichtung.<br />
«DIE GEHEIMHALTUNGS-<br />
VEREINBARUNG LÄSST<br />
SICH INDIVIDUELL<br />
AUSGESTALTEN UND AUF<br />
DIE BEDÜRFNISSE DER<br />
PARTEIEN ANPASSEN.»<br />
Bei einer klassischen Geheimhaltungsvereinbarung<br />
handelt es sich<br />
nicht um einen Vorvertrag, da er die<br />
Parteien nicht verpflichtet, einen<br />
Vertrag (über eine künftige Zusammenarbeit<br />
oder Ähnliches) abzuschliessen.<br />
Die Geheimhaltungsvereinbarung<br />
ist nicht an eine bestimmte Form gebunden.<br />
Trotzdem empfiehlt es sich,<br />
den Vertrag – aus Gründen der Beweisbarkeit<br />
– schriftlich zu verfassen.<br />
Der schriftliche Vertrag hat den<br />
Vorteil, dass für beide Seiten Klarheit<br />
besteht, welche Informationen<br />
dem Geheimhaltungswillen der Parteien<br />
entsprechen, und welche<br />
Rechtsfolgen bei einer Verletzung<br />
eintreten.<br />
Konventionalstrafe als Schutz<br />
Verstösst eine Partei gegen die Geheimhaltungspflicht,<br />
lässt sich die<br />
Verletzung nicht rückgängig machen.<br />
Um eine Geheimhaltungsverletzung<br />
zu verhindern und die offenbarende<br />
Partei zumindest finanziell zu schützen,<br />
sehen Geheimhaltungsvereinbarungen<br />
oft Kon ventionalstrafen<br />
vor. Eine Konventionalstrafe verpflichtet<br />
eine Partei, im Falle der Verletzung<br />
der Geheimhaltung, einen<br />
fixen Betrag an die andere Partei zu<br />
zahlen.<br />
Bei einer Konventionalstrafe handelt<br />
es sich gewissermassen um eine<br />
Vertragsbusse. Über den Betrag der<br />
Konventionalstrafe können sich die<br />
Parteien frei einigen. Zu beachten<br />
ist immerhin, dass der Richter übermässige<br />
Konventionalstrafen herabsetzen<br />
kann.<br />
Die Geheimhaltungsvereinbarung<br />
ist ein sinnvolles Instrument, um<br />
den unternehmerischen Erfolg zu<br />
sichern und bei der Prüfung von ge-<br />
LEGAL-TEAM<br />
Markus Prazeller ist Rechts anwalt<br />
und Partner in der Kanzlei Wagner<br />
Prazeller Hug. Er ist Mitglied des Legal-Teams<br />
der Wirtschafts kammer<br />
Baselland. Das Legal-Team steht den<br />
Mitgliedern der Wirtschaftskammer<br />
für Auskünfte zur Verfügung.<br />
Es ist erreichbar unter der Telefonnummer<br />
061 927 66 70 oder<br />
via E-Mail an dessen Leiterin,<br />
Fürsprecherin Barbara Gfeller:<br />
b.gfeller@kmu.org.<br />
meinsamen Projekten in Bezug auf<br />
die Geschäftsgeheimnisse Rechtssicherheit<br />
zu schaffen.<br />
IMPRESSUM<br />
Herausgeber ⁄ Verlag: Schweizerischer Gewerbeverband sgv,<br />
Schwarztorstrasse 26, Postfach 8166, 3001 Bern,<br />
Tel. 031 380 14 14, verlag@sgv-usam.ch<br />
Redaktion sgz: Schwarztorstrasse 26, 3007 Bern<br />
Tel. 031 380 14 14, redaktion@sgv-usam.ch<br />
Regionalbund «<strong>Standpunkt</strong>»<br />
Herausgeber: Wirtschaftskammer Baselland<br />
Arbeitgeber Baselland, Unabhängiges Podium für eine<br />
liberale Wirtschaft und Gesellschaft, Haus der Wirtschaft,<br />
Altmarktstrasse 96, 4410 Liestal<br />
Tel. 061 927 64 64, Fax 061 927 65 50<br />
www.kmu.org, standpunkt@kmu.org<br />
Verantwortung: Christoph Buser, Direktor<br />
Redaktion/Umbruch: Reto Anklin (ra)<br />
Produktion: IWF, Postfach 633, 4410 Liestal<br />
Abonnement im Mitgliederbeitrag inbegriffen<br />
Adressänderungen: Bitte an Wirtschaftskammer<br />
Baselland, standpunkt@kmu.org<br />
Der Abdruck von Textbeiträgen mit vollständiger<br />
Quellenangabe ist erlaubt.
12 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft FIRMENREGISTER | NÜTZLICHE ADRESSEN 22. März 2019<br />
Arbeitshebebühnen<br />
Facility Services<br />
Immobilien Management<br />
Schreinereien<br />
Treuhand/Revision<br />
WS-Skyworker AG<br />
Arbeitsbühnen-Vermietung<br />
www.ws-skyworker.ch<br />
061 813 03 03<br />
Bedachungen/Zimmerei/Spenglerei<br />
Ritter Bedachungen und Zimmerei<br />
Geissbrunnen 51, 4457 Diegten<br />
www.ritter-bedachungen.ch<br />
061 971 57 23<br />
Beratung/Coaching<br />
adlatus Nordwestschweiz<br />
Beratung KMU: PK, Nachfolge<br />
und Erbrecht, Coaching der GL<br />
www.adlatus-nordwestschweiz.ch<br />
079 223 80 21<br />
Bodenbeläge<br />
Glatt & Vettiger AG<br />
Oristalstrasse 87, 4410 Liestal<br />
www.glatt-vettiger.ch<br />
061 921 94 37<br />
Brandschutz<br />
Schreinerei Schneider AG<br />
Wannenweg 6<br />
4133 Pratteln<br />
www.schreinerei-schneider.ch<br />
061 826 90 90<br />
Briefkästen & Reparaturen<br />
Fünfschilling AG<br />
Binningen – Basel – Kaiseraugst<br />
www.fuenfschilling.ch<br />
061 426 91 41<br />
Gerber-Vogt AG<br />
Briefkästen, Paketboxen, Sonderanfertigungen<br />
www.aludesign.ch, info@aludesign.ch<br />
061 487 00 00<br />
Digital-, Sieb-, Offset- und Textildruck<br />
Druckerei Dietrich AG<br />
Pfarrgasse 11, 4019 Basel<br />
www.druckerei-dietrich.ch<br />
061 061 639 90 39<br />
Druckerei & Lettershop<br />
DICAD GmbH<br />
Ribigasse 5, 4434 Hölstein<br />
www.dicad.ch, info@dicad.ch<br />
061 953 00 22<br />
Eventtechnik Audio/Video/Licht<br />
b.t boutique für bild + ton ag<br />
Moosmattstrasse 12, 4304 Giebenach<br />
www.btaudio.ch<br />
061 816 60 60<br />
Gottlieb AG, Facility Services<br />
Auf dem Wolf 11, 4052 Basel<br />
www.gottlieb.ch<br />
061 689 91 91<br />
Fenster<br />
Gerber-Vogt AG<br />
Fenster- und Fassadenbau<br />
www.gerber-vogt.ch<br />
061 487 00 00<br />
MEVO-Fenster AG<br />
Chr. Merian-Ring 25, Reinach<br />
www.mevo.ch<br />
061 717 10 10<br />
Schreinerei Schneider AG<br />
Wannenweg 6, 4133 Pratteln<br />
www.schreinerei-schneider.ch<br />
061 826 90 90<br />
Flachdach/Abdichtungen<br />
A + B Flachdach AG<br />
4102 Reinach/Basel<br />
www.abflachdach.ch<br />
061 381 70 00<br />
TECTON-FLADAG AG<br />
Rütiweg 3, 4133 Pratteln<br />
www.tecton.ch<br />
061 827 99 20<br />
Garten & Umgebung<br />
Frey-Gärten GmbH<br />
Altbrunnweg 2, 4410 Liestal<br />
www.frey-garten.ch<br />
061 922 12 20<br />
Gebäudetechnik<br />
suissetec nordwestschweiz<br />
Grammetsrasse 16, 4410 Liestal<br />
www.suissetec-nws.ch<br />
061 926 60 30<br />
Grafik/Werbung<br />
Grafik – massgeschneidert für KMU<br />
Erwin Schönholzer, Grafik-Atelier<br />
Altmarktstrasse 96, 4410 Liestal<br />
info@esch.ch<br />
061 927 65 25<br />
Haushaltgeräte<br />
M. Wagner & Co. AG<br />
Schlossstrasse 21, 4133 Pratteln<br />
www.wagnerhaushalt.ch<br />
061 821 11 12<br />
Immobilien Management<br />
PRIVERA AG<br />
Mühlemattstrasse 22, 4104 Oberwil<br />
www.privera.ch, oberwil@privera.ch<br />
058 715 60 07<br />
Informatik<br />
SOWACOM «Your all-in-one IT-Partner»<br />
Schönmattstrasse 4, 4153 Reinach<br />
www.sowacom.ch<br />
061 406 14 14<br />
Integrationsfragen<br />
Ausländerdienst Baselland<br />
Bahnhofstrasse 16<br />
4133 Pratteln<br />
www.ald-bl.ch, info@ald-bl.ch<br />
061 827 99 00<br />
Internet/Telefonie<br />
ImproWare AG – Breitband.ch<br />
Zurlindenstrasse 29, 4133 Pratteln<br />
www.breitband.ch<br />
061 826 93 07<br />
SOWACOM «Ihr Swisscom Platin-Partner»<br />
Schönmattstrasse 4, 4153 Reinach<br />
www.sowacom.ch<br />
061 406 14 14<br />
Parkettbeläge<br />
Glatt & Vettiger AG<br />
Oristalstrasse 87, 4410 Liestal<br />
www.glatt-vettiger.ch<br />
061 921 94 37<br />
Patent- und Markenanwälte<br />
BOHEST AG<br />
Holbeinstrasse 36–38, 4051 Basel<br />
www.bohest.ch, mail@bohest.ch<br />
061 295 57 00<br />
Braunpat Braun Eder AG<br />
Holeestrasse 87, 4054 Basel<br />
www.braunpat.ch, info@braunpat.ch<br />
061 307 90 30<br />
Personal Rekrutierung & Selektion<br />
ProSearch AG<br />
Elisabethenstrasse 23, 4051 Basel<br />
www.prosearch.ch, mm@prosearch.ch<br />
061 561 77 70<br />
ProSearch... ...und die Stelle ist besetzt!<br />
Sicherheitssysteme<br />
bürgi.com AG<br />
Waldeckstrasse 100, 4127 Birsfelden<br />
www.buergicom.ch, info@buergicom.ch<br />
+41 61 319 65 00<br />
Schreinerei Schneider AG<br />
Wannenweg 6<br />
4133 Pratteln<br />
www.schreinerei-schneider.ch<br />
061 826 90 90<br />
Schwimmbad & Naturpool<br />
Frey-Gärten GmbH<br />
Altbrunnweg 2, 4410 Liestal<br />
www.bluebase-pool.ch<br />
061 922 12 20<br />
Transport & Logistik<br />
Felix Transport AG<br />
Talstrasse 47, 4144 Arlesheim<br />
www.felixtransport.ch<br />
061 766 10 10<br />
Treuhand/Beratung<br />
ARBEST Treuhand AG<br />
AbschlussRevisionBeratungEvaluationSteuernTreuhand<br />
Bahnhofstr. 64, 4313 Möhlin<br />
www.arbest.ch, kontakt@arbest.ch<br />
061 855 20 00<br />
Treuhand/Revision<br />
AGEBA TREUHAND AG<br />
Hofackerstrasse 3a, 4132 Muttenz<br />
www.ageba.ch, info@ageba.ch<br />
061 467 96 66<br />
BDO AG<br />
Gestadeckplatz 2, 4410 Liestal<br />
www.bdo.ch<br />
061 927 87 00<br />
BDO AG<br />
Münchensteinerstr. 43, 4052 Basel<br />
www.bdo.ch<br />
061 317 37 77<br />
BDO AG<br />
Baselstrasse 160, 4242 Laufen<br />
www.bdo.ch<br />
061 766 90 60<br />
Duttweiler Treuhand AG<br />
Arisdörferstrasse 2, 4410 Liestal<br />
www.duttweiler-treuhand.ch<br />
061 927 97 11<br />
ONLINE TREUHAND AG<br />
Nenzlingerweg 5, 4153 Reinach<br />
www.onlinetreuhand.ch<br />
061 717 81 91<br />
Testor Treuhand AG<br />
Holbeinstrasse 48, 4002 Basel<br />
www.testor.ch<br />
061 205 45 45<br />
TRETOR AG<br />
Industriestrasse 7, 4410 Liestal<br />
www.tretor.ch<br />
061 926 83 83<br />
TRETOR AG<br />
Dornacherstrasse 230, 4053 Basel<br />
www.tretor.ch<br />
061 270 10 70<br />
Treuhand Böhi<br />
Schützenweg 3, 4102 Binningen<br />
www.treuhandboehi.ch<br />
076 507 07 67<br />
Unternehmensberatung<br />
Temporalis Consulting GmbH<br />
4153 Reinach, Angensteinerstrasse 6<br />
www.temporalis-consulting.ch<br />
061 751 86 90<br />
Vermessung<br />
Jermann Ing. + Geometer AG<br />
Arlesheim, Liestal, Sissach, Zwingen<br />
www.jermann-ag.ch<br />
061 706 93 93<br />
Versicherungen & Vorsorge<br />
Die Mobiliar, 4147 Aesch<br />
Generalagentur Stephan Hohl<br />
www.mobiaesch.ch<br />
061 756 56 56<br />
Weine und Destillate<br />
Siebe Dupf Kellerei AG<br />
Kasernenstrasse 25, 4410 Liestal<br />
www.siebe-dupf.ch<br />
061 921 13 33<br />
Wintergärten/Verglasungen<br />
Furrer Metallbau AG<br />
Kanalstrasse 1, 4415 Lausen<br />
www.furrer-metallbau.ch<br />
061 921 58 80<br />
ImmoMensch GmbH<br />
Bündtenmattstrasse 44, 4102 Binningen<br />
www.immomensch.ch<br />
061 599 76 00<br />
Ramseier Treuhand AG<br />
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