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Bibel heute Passion

Auswahl aus einem Heft des Katholischen Bibelwerk e. V. zur Passion

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<strong>Bibel</strong>Text<br />

Ein Gerechter nimmt<br />

die Gewalt weg<br />

Jesu Tod am Kreuz macht Schuld und Gewalt in ihrer Schrecklichkeit sichtbar – und<br />

nimmt sie anschaulich weg. Statt den Tod auszuteilen, nimmt Jesus ihn auf sich.<br />

Dieses Modell kennt bereits der Prophet Jesaja in seinem vierten Lied vom Gottesknecht.<br />

Die Apostelgeschichte benutzt dieses Denkmodell, um die Bedeutung des<br />

Todes Jesu „für uns“ zu verstehen.<br />

W<br />

er unrechtmäßige Gewalt ausübt, erzeugt<br />

eine Sphäre des Unheils. Diese Einsicht<br />

gehört zum kulturellen Wissen der antiken Welt.<br />

Kaum jemand dürfte sie bestreiten. Auf kurz<br />

oder lang wird das Unheil auf den Täter zurückfallen.<br />

Der Täter kann als individuelle Person<br />

oder als Gruppe gedacht werden. Ein grausamer<br />

Familienvater kann seine Familie ruinieren, ein<br />

Unrechtsregime kann ein ganzes Volk in den Untergang<br />

reißen. Das Alte Testament geht davon<br />

aus, dass letztlich Gott derjenige ist, der dem<br />

Übeltäter – sei es ein einzelner, sei es eine Gruppe<br />

oder ein ganzes Volk – das Unheil, das er verursacht<br />

hat, zurückgibt. Die <strong>Bibel</strong> nennt das eine<br />

Strafe Gottes. Das letzte Ziel einer solchen Strafe<br />

sind Einsicht und Besserung des Übeltäters.<br />

Verhärtung im Bösen<br />

Nun zeigt allerdings die Erfahrung, dass Strafaktionen<br />

nicht immer zum Erfolg führen. Es gibt<br />

Verhärtungen im Bösen, die durch Strafe und<br />

Züchtigung nicht aufzulösen sind. Die <strong>Bibel</strong><br />

spricht in diesen Fällen von Verstockung. Der<br />

Prophet Jesaja beklagt eine solche Verhärtung im<br />

Bösen: „Sie haben den HERRN verlassen, den Heiligen<br />

Israels verschmäht und ihm den Rücken zugekehrt“<br />

(Jes 1,4). Gott versucht, sein Volk durch<br />

Strafe zur Einsicht und zur Umkehr zu bewegen.<br />

Doch es hilft nichts. Alles wird nur noch schlimmer:<br />

„Wohin sollt ihr noch geschlagen werden? Ihr<br />

bleibt ja doch widerspenstig. Der ganze Kopf ist<br />

wund, das ganze Herz ist krank. Von der Fußsohle bis<br />

zum Kopf ist nichts heil an ihm, nur Beulen, Striemen<br />

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