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APPARAT VS. T.RAUMSCHMIERE - De:Bug

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BRD • = NEIN / ••••• = JA<br />

in ein Tommy Rework und erst auf der Rückseite<br />

kommt mit dem Autotune Remix von “Pay Me” etwas<br />

mehr für so eine Platte notwendige Direktheit in die<br />

Platte, und dann geht auch wieder alles auf. Manchmal<br />

ist die Grenze zwischen Oldschool und altmodisch<br />

eben nicht leicht zu definieren.<br />

www.fumakilla.de<br />

BLEED •••••-•••<br />

DEXTER - THINGS HAVE CHANGED<br />

[FORCE TRACKS]<br />

Mit Abstand die albernste Force Tracks der letzten<br />

Zeit. Die zur Zeit ganz schön beliebten Vocalstakkatomelodien,<br />

fiepsige Discogrooves und dazu ein Vocal<br />

für alle die Housemusik lieben die sich wie ein Karussell<br />

dreht und von der Vergänglichkeit erzählt, soweit<br />

jedenfalls der Adjuster Mix. Die Dinge verändern sich,<br />

ach, aber manches verändert sich nie. Auf der Rückseite<br />

entpuppt sich ein deeperer Mix in Oldschool mit<br />

Akufensample, als das Orginal von Hakan Lidbo. Es<br />

herrscht schon ganz schön Verwirrung im Land der digitalen<br />

Disco. Lidbo immer vorne dabei.<br />

www.force-tracks.com<br />

BLEED •••••-••••<br />

CLEMENS NEUFELD - FAIRLIGHT / LOVE AT SUN-<br />

SET<br />

[GIANT WHEEL/016]<br />

Großer Sport das. Clemens Neufeld hat so dieses<br />

heimtückische Abräumergrinsen in manchen seiner<br />

Tracks. “Fairlight” bringt das auf den Punkt. Ein relativ<br />

reduzierter Neodisco-Monstergroove, der perfekt<br />

zwischen M.A.N.D.Y. und ähnliche passen würde und<br />

dazu ein so blöde albernes Vocalsample (mal sagt es<br />

“a” mal “o” oder so, jedenfalls klingt wie auf dem old-<br />

schooligsten Sampler der Welt, hey, ein Fairlight etwa?,<br />

zusammengesamplet) und dazu noch ordentliche<br />

Arrangements aus der guten alten Technowelt.<br />

Perfekt. Das kickt, rockt, heizt ein und macht obendrein<br />

auch noch Spaß, weil einfach nicht dreist genug<br />

sein kann. Etwas stampfiger und noch prototypischer<br />

Neodisco, die Rückseite mit Claps aus der Tanzschule<br />

und Strings aus dem Trance-Arsenal, Funk-Gitarren<br />

wie auf einer Supersoundsingle und trotzdem, tja, nix<br />

mit Hüter der elektronischen Intelligenzia und Bewahrer<br />

des kritischen Grooves, das schlägt so manche<br />

Kompakt-12”.<br />

www.giant-wheel.com<br />

BLEED •••••<br />

MEITZ - VERTIKAL<br />

[INFRACOM!]<br />

Raschelnde Snares, Steeldrums, afro-portugiesisch<br />

anmutende Chöre, mal aus weiblichen, mal männlichen<br />

Kehlen, slicke Rhodeslicks und Streicher. Kurz<br />

mal breakige Beats, sprechende Basslines und doch<br />

drängt sich dieser Un-Begriff auf, ja dieser, der Liebhaber<br />

dieser Musik immer so böse schauen lässt, und<br />

um den man manchmal trotzdem nicht herum<br />

kommt, auch wenn’s weh tut. Kurz: Nu-Jazz. Hier nicht<br />

gerade die fröhlich-unbedarfte Variante, wie sie sich<br />

so auf mancher Nuphonic Platte findet, sondern eher<br />

die nachdenkliche und - schon wieder ein Un-Wort -<br />

sophisticatetere Spielart. Solide klassisch, verlässlich<br />

und betont musikalische Arrangements. Wollsocken<br />

an, Honig in den Tee, die CD in die Bang & Oluffsen<br />

schlenzen und gucken, ob sich nicht doch noch mal<br />

kurz die Sonne zeigt.<br />

LUDWIG •••-••••<br />

PSYCHONAUTS - SONGS FOR CREATURES<br />

[INTERNATIONAL DEEJAY GIGOLO RECORDS/121]<br />

Schon strange, dass die Psychonauts auf Gigolo gelandet<br />

sind. Das ist nämlich je nach belieben eine 70er<br />

Funkband mit einem satten Psychedelika Overload,<br />

zu dem ein zahnloser Tripster singt, Beachboys Phantasien<br />

in Plüsch, Freaks-Rock mit Knieschonern, Slideguitar<br />

Flowermusikalität die selbst Manitoba als überzogen<br />

betrachten könnte, Mundharmonika Hi-Energy<br />

für Trucker und noch so ein paar diverse skurrile Dinge<br />

mehr. Mann könnte fast sagen, hey, das sind druchgeknallte<br />

Engländer, die machen sowas wenn es ihnen<br />

im Studio zu rauchig wird, und klar, schon andere sind<br />

dem Kif erlegen, nur, wenn sie dann nicht manchmal<br />

dieses Klebrige an den Fingern hätten, dass kommt<br />

wenn der Stoff einfach zu frisch ist, dann gäbe es eigentlich<br />

auch nichts was einen diesen Trip nicht mitmachen<br />

liesse. So muss man schon durch gelegentliche<br />

Untiefen.<br />

www.gigolo-records.de<br />

BLEED •••••-•••<br />

TERRENCE FIXMER<br />

[INTERNATIONAL DEEJAY GIGOLO RECORDS/127]<br />

Tja, mit Fixmer komme ich einfach nicht klar. Das ist<br />

mir zu sehr Düsterelektro der aus seinen Hollywoodvorbildsoundscapes<br />

einfach nicht so wirklich den<br />

Sprung schafft, Tracks zu machen, die einem etwas<br />

mehr als einen kalten Schauer des “gleich kommt ne<br />

Verfolgungsjagt” Bangens beizubringen. Er macht das<br />

gut, aber letztendlich klingts dann doch wie Musik zu<br />

einem etwas stumpfsinnigen One-Person Shooter.<br />

www.gigolo-records.de<br />

BLEED •••<br />

HELL FEAT ERLEND OYE - KEEP ON WAITING<br />

[INTERNATIONAL DEEJAY GIGOLO<br />

RECORDS/122]<br />

Hey, wenn das hier der neue Style von Hell ist der<br />

auch auf seiner kommenden LP “NY Muscle” kommt,<br />

dann war Hell nie besser, und Erlend Oye übrigens<br />

auch nicht. Killertrack durch und durch der einfach<br />

gar nicht gestrickt sein könnte und trotzdem perfekt<br />

rockt. Beats aus der darken NoWave wie auch immer<br />

ihr es nennen wollt Schule, einfach Bassline und Sequenz<br />

drüber und mehr braucht es gar nicht außer<br />

vielleicht hier und da mal ein Break und schon rockt<br />

Hell ganz vorne mit in der Neodiscoszene an der er ja<br />

eh nicht ganz unschuldig ist. <strong>De</strong>r Remix von Tomas<br />

Andersson ein bischen mehr klassisches Clubflair mit<br />

DAF-artigen Sequenzen und viel Claps und Bleeps<br />

aber bleibt der Art von Retro treu, die jedesmal Revolution<br />

rufen möchte wenn es etwas neues gibt das mal<br />

alt war aber jetzt wieder ganz neu klingt. Hit.<br />

www.gigolo-records.de<br />

BLEED •••••<br />

FABRICE LIG - LOS PICAROS<br />

[KANZLERAMT/098]<br />

Tja, wer gedacht hätte, Fabrice ruht sich jetzt erst mal<br />

aus auf den Loorbeeren seines Monsterhits auf der<br />

letzten “Universal Tech” EP und dem Album bei Raygun,<br />

der hat sich verdammt getäuscht, denn hier erfindet<br />

er Latin-<strong>De</strong>troit noch einmal mit so poppig<br />

übertriebenem Charme und fast prototypisch neu,<br />

dass man, obwohl hier schon wieder ein “<strong>De</strong>troit”-<br />

Sample vorkommt und die Strings und Basslines aus<br />

der Reese Schule stammen, langsam glaubt, Fabrice<br />

wäre soetwas wie ein Architekt, der Monumente für<br />

die Vergangenheit entwirft, die sie jedes Mal ein wenig<br />

größer erscheinen lassen und das Monument<br />

selbst jedesmal noch atemberaubender. Auf der Rückseite<br />

kontert Diego ganz unerwartet mit einem Remix,<br />

der augenzwinkernd zu den Jazzanovas rübergroovt.<br />

<strong>De</strong>ep, breakend und verdammt lässig federnd<br />

und gnadenlos durchgezogen bis hin zum virtuellen<br />

dial16<br />

v.a. - the lost tracks<br />

lost tracks by autosundmädchen, carsten jost and<br />

cross fade enter tainment.<br />

www.dial-rec.de<br />

Xylophonsolo.<br />

www.kanzleramt.com<br />

BLEED •••••<br />

HEIKO VOSS - I THINK ABOUT YOU<br />

[KOMPAKT POP/003]<br />

Eine Gesangsnummer mit leichtem Popfunk-Hintergrund,<br />

für die Heiko Voss viele Gitarren, Strings und<br />

dezente 70er Discobeats verwendet hat, was man<br />

natürlich schon endlos oft gehört hat, und, klar, wenn<br />

man immer an dich denkt, dann wiederholt man das<br />

auch immer, aber hören wir uns doch mal die Remixe<br />

an. <strong>De</strong>r Geiger Mix plustert den Track auf zu einem<br />

richtigen Discodubmonster, das die Elemente des Orginals<br />

eher ans versöhnliche Ende verlegt. Koze ist<br />

schon auf dem “I” hängen geblieben und baut sich,<br />

leicht mönchshaft, seine Disco-Funkvariante drumherum,<br />

die mit Sicherheit auch auf Physical hätte erscheinen<br />

können, den 7ten Himmel unter der Discokugel<br />

verspricht, hält und einlöst. Zum Abschluss versucht<br />

Adolf Noise, das Ganze dann noch klingen zu<br />

lassen, als wäre es eigentlich eine Turner-Maxi. Dank<br />

an die Erfindung des Remixes.<br />

www.kompakt-net.de<br />

BLEED •••-•••••<br />

SUPERPITCHER / WASSERMANN - SCHAFFELFIE-<br />

BER 2 [KOMPAKT/082]<br />

<strong>De</strong>r Superpitcher Track von der Schaffelfieber CD und<br />

ein neues Wassermann Stück. Zur trancig triefigen<br />

String-Sause von “To Turn You On” ist eigentlich<br />

schon alles gesagt, wenn man weiß, mit wieviel Hingabe<br />

Trance in Köln zur Zeit wieder gepflegt wird, und<br />

auch wenn es einen etwas tragischen Beigeschmack<br />

hat, nimmt man das gerne mit, der Hit aber ist sicher<br />

die Glamrock-Schmonzette von Wassermann auf der<br />

Rückseite, die dem Freiland die Lederhosen als Trophäe<br />

überreicht und sich freudig und ausgelassen auf<br />

die Schenkel klopft, während sich die Pop-Ideen Kölns<br />

mal wieder im Kreise drehen.<br />

BLEED ••••-•••••<br />

DR. SCHMIDT - BORG<br />

[MASCHINEN MUSIK 01]<br />

Maschinen-Musik ist Dr. Schmidt und Schmidt ist gerade<br />

in Süddeutschland kein Unbekannter in der DJ-<br />

Szene. Mit seinem neu gegründeten Label will er sich<br />

und anderen jetzt eine Plattform für elektronische<br />

Musik zwischen Breakbeat, Elektro und Techno, verpackt<br />

in einem kühlen industriellen Gewand schaffen.<br />

Release Nummer 1 kommt natürlich von ihm selbst:<br />

die vorliegende 12” mit 3 Stücken skizziert recht anschaulich<br />

das, was Dr. Schmidt mit seinem Label vorhat:<br />

darker, Industrialelektrobreakbeat gepaart mit<br />

Atmosphäre und Melodie aufs Vinyl und die Tanzfläche<br />

zu bringen. Borg auf der A-Seite ist ein derber<br />

Elektrokracher und mit dem nötigen Druck und Tempo<br />

gut clubtauglich. Die Flip kommt etwas ruhiger daher.<br />

Robot’s Dream schiebt sich in kühler Ästhetik<br />

voran, umgarnt von Flächen und Melodien und mit Electronic<br />

Self wird die Platte mit entspannten elektroiden<br />

Breakbeats abgerundet. Eine viel versprechende<br />

Startveröffentlichung. Zu bestellen und zu hören unter:<br />

www.maschinen-musik.de<br />

FABIAN •••••<br />

STAR YOU STAR ME - ANTIDIS<br />

[MOOD MUSIC 021]<br />

Tatu Metsatahti und Jani Lehto, die zwei Jungs hinter<br />

Star You Star Me schwelgen mit “Antidis” in melodischen,<br />

angenehm unaufgeregten House-Sphären. Die<br />

Original-Version mit Rhodes-Chords und harmonischen<br />

Stringsätzen baut freundlich eine Hängematte,<br />

in die sich der Beat entspannt fallen lassen kann, und<br />

das tut er dann auch gerne. So wiederholt sich dann<br />

Pattern um Pattern, alles ist am richtigen Platz, ohne<br />

dass viel passiert und man kann sich zurücklehnen,<br />

ohne von einer unerwarteten Wendung überrascht zu<br />

werden. Im Common Factor Mix kommt der Track<br />

zunächst etwas trockener und die zirpsigen Melodien<br />

rücken mehr in den Vordergrund, werden dann Richtung<br />

Ende aber wieder von mehr Melodien aus dem<br />

höheren Klangspektrum umgarnt. Sasse bzw. Freestyle<br />

Man haut uns dann auf der B-Seite mit seinem Thirsty<br />

Monk Mix die analog Snares um die Ohren, verstärkt<br />

die Percussion-Komponente und greift sich<br />

eher die düsteren Melodielemente heraus und trimmt<br />

so das Ganze Richtung Club-affinem, Elektro beeinflusstem<br />

House, was sich wiederum mit dem ohnehin<br />

schon stark repetitiven Charakter des Originals gut<br />

verträgt und atmosphärisch dem Track auf jeden Fall<br />

neue Seiten abgewinnt.<br />

LUDWIG ••••<br />

ALESSANDRO OLIVIERO - REVIEW AND PROFILE<br />

EP [PERFECT.TOY 005 / GROOVE ATTACK]<br />

Zumeist lässt sich NuJazz von Jazz in seinen Strukturen<br />

gar nicht unterscheiden. Und doch ändert sich die<br />

Natur schon durch die Verwendung von Loops gewaltig.<br />

Alessandro Oliveiros Musik klingt wie die perfekte<br />

Ineinanderreihung von Sessionschleifen. Eben genau<br />

der lupenreine Klang, von dem sich Compost zur<br />

Zeit eher distanziert. Eigentlich schade, denn Oliveiro<br />

beherrscht die Temperamente anscheinend spielerisch,<br />

zeigt sich dabei aber nie übertrieben verspielt,<br />

sondern eher mit einem klaren Blick zurück, also sachlicher<br />

als seine Mitstreiter bei Schema. Wie der Titel<br />

schon sagt, eine Essenz dessen, was man ruhigen Gewissens<br />

NuJazz nennen darf. Mich erfreut insbesondere<br />

der Latin-Percussion-Bassline-flow von ‘Get Off’.<br />

www.perfecttoy.de<br />

M.PATH.IQ •••••-•••<br />

HENRIK SCHWARZ - CHICAGO<br />

[MOOD MUSIC 023]<br />

Die Mood Music Nummer 23 heißt nicht nur Chicago,<br />

sondern klingt auch so. Henrik Schwarz hat da aus<br />

Roy Ayers “Chicago” einen vor <strong>De</strong>epness im positivsten<br />

aller Sinne nur so strotzenden, sich zeitlupenartig<br />

entwickelnden, ziemlichen massiven Brummer<br />

von einem Track gebastelt. Ein Track, der sich so richtig<br />

viel Zeit nimmt, sich lässig groovend aus dem Intro<br />

schält, mit Strings, die sich im Hintergrund gemächlich<br />

hochschaukeln und runtergepitchter Stimme, die<br />

immer wieder - na was wohl -”Chicago” grummelt und<br />

die, wie auch Teile des strictly einfach gehaltenen Beats,<br />

durch die verschiedenen Frequenzbereiche gewarped<br />

wird. Langsamkeit ruled hier und trotzdem:<br />

Bei all diesen plakativen Zutaten wirkt das Ganze<br />

nicht aufgesetzt, im Sinne von “Och, jetzt mach ich<br />

mal auf Theo Parrish”, sondern extrem dicht verwoben<br />

und als Ganzes richtig stimmig. Kickt! Kann man<br />

nur hoffen, dass Henrik Schwarz nicht anfängt hinter<br />

Vorhängen aufzulegen und sich auf die Mixe freuen,<br />

denn die sind auf der Promo noch nicht mit drauf.<br />

LUDWIG •••••<br />

HENRIK SCHWARZ - CHICAGO<br />

[MOOD MUSIC 025]<br />

Uargh! Er zeigte kürzlichst erst bei Jon, seinem ersten<br />

Release auf seinem eigenen Imprint Sunday Music,<br />

dass er ein unglaubliches Gefühl für epische Strukturen<br />

hat, die nicht nur Gilles Peterson oder Michael<br />

Rütten zu Supportern machen, sondern auch noch<br />

derbe grooven. Und nun haut er auf Sasses Mood Music<br />

ein dermaßen kickendes <strong>De</strong>epHouse-Brett raus,<br />

dass es selbst mich, obwohl ich nur sehr selten die<br />

straighten Sachen präferiere (Ja, Outings sind out...),<br />

richtig erwischt hat. Dieses Mal hat er sich nach Jon<br />

Lucien eben selbiges Chicago von Altmeister Roy Ayers<br />

gegriffen und schafft es, diesen in ein so neues Gewand<br />

zu hüllen, das es wohl fast gar nicht auffallen<br />

wird. Wer das Original kennt, wird mir aber in jedem<br />

Falle beipflichten, wenn ich sage, dass es hier zu einer<br />

verblüffenden bis genialen Interpretation kommt. Ein<br />

Endlosfilterintro steigert die Spannung, bis endlich<br />

die 115 Schläge percussiv daherstampfen, und sich<br />

bald auch ein Chic-Sample einarbeitet, das dann erst<br />

im kurzen aber exstatischen Hauptteil im Ganzen erstrahlt.<br />

Ich kann die jubelnden Schreie schon hören...<br />

Auch live ein Killer!<br />

www.moodmusicrecords.com<br />

M.PATH.IQ •••••<br />

V.A. - MICROFUNK E.P.<br />

[NEUTON MUSIC/012]<br />

Das ist endlich mal die richtige Idee für das Inhouselabel<br />

von Neuton. Minicompilations zu einem guten<br />

Thema mit Ausnahme-Tracks der Leute machen, die in<br />

ihrem Vertrieb sind, oder einfach zur ausgedehnten<br />

Familie gehören könnten. Jackmate, M.I.A., Cabanne<br />

und <strong>De</strong>frag Sound Processing. Eine Tour dazu soll es<br />

auch noch geben. Aber von vorn: “Tapeworms” von<br />

Jackmate kickt mit einem sehr skurrilen Vocal, das in<br />

den besten Chicagozeiten schon ein Muss gewesen<br />

wäre und hier zu konkret quietschig hüpfenden Beats<br />

und heimlichen Oldschool-Schüssen einfach glücklich<br />

macht. M.I.A. ist immer sweet, sie hätte ihren Track<br />

gar nicht so nennen müssen, obwohl es einfach zu gut<br />

passt. Sehr melancholisch bassgetriebener Minimaltrab<br />

mit einer charmanten Oldschool-Synth-Sound-<br />

Melodie, die den Bassbin-Brecher perfekt abrundet.<br />

Am besten zum Thema passt natürlich der Cabanne<br />

Track “Tartaton”, der mit leichten clickrig schuffelnden<br />

Beats und analogen Blubbereffekten zu Schluckauf-Breaks<br />

und spartanischer Topfdeckel-Percussion<br />

ein Nest für alle baut, die den Groove verknubbelt<br />

und kompakt (nein, nicht die) lieben. Etwas relaxter in<br />

den Knien groovend, aber mit einem ähnlichen Sound,<br />

kommt der Italiener <strong>De</strong>frag Sound Processing daher<br />

und wendet den Sound ins dezent melancholische mit<br />

einem deepen Orgelvibe. Sehr schöne Compilation<br />

auf jeden fall.<br />

www.neuton.com<br />

BLEED •••••<br />

TOLCHA - STREET VIBES<br />

[P-PACK RECORDS / LASSOMUSIC]<br />

“Oh Streets vibes, cold like ice”, singt der Reaggae-<br />

Künstler Martin Jondo immer wieder über die Flächen<br />

von Tolchas <strong>De</strong>but-12” und beweist damit, dass man<br />

nicht viel Textmasse braucht., um einen Track zu füllen.<br />

<strong>De</strong>büt-12” ist ein wenig untertrieben: Genau genommen<br />

ist es eine Doppel 12”. Ihren Sound bezeichneten<br />

die vier Berliner mal als Elektro-Dub. In ihrem<br />

aktuellen Info heißt es inzwischen etwas genauer “electronic<br />

crossover”, obwohl auch dieser Name das<br />

Phänomen Tolcha noch nicht richtig fasst, denn soo<br />

elektronisch ist es nicht die Loops und Samples vom<br />

Laptop mit Schlagzeug, Bass, Percussion und DJ zu begleiten.<br />

Aber es ist doch das treffendste Wort für die<br />

große Musik, die Tolcha abliefern und der man anhört,<br />

wie wohlüberlegt der Auftritt ist. Die Sounds sind<br />

feingedreht, die Flächen aufgeräumt, der Rhythmus<br />

treibt. An Tolcha ist alles selbstgemacht: der Sound,<br />

das Cover mit der “Never Mind the Bollocks”-Farbgebung,<br />

die Visuals, welche sie bei Konzerten hinter die<br />

Bühne projizieren und auch das Label: P-Pack Records.<br />

Alles außer den sechs Remixen: Die stammen<br />

von Kraans de Lutin + Mellow Mark, den Produzenten<br />

der Puppet Masters Prosetti Brothers, dem broken-<br />

beats Künstler Seidemann (Hammer-Rmx!!), den Bungalow<br />

Machern Le Hammond Inferno und Ms. John<br />

Soda, die zur Hälfte aus dem Notwist Gitarristen besteht<br />

und deren Rmx schicke Indie-Gitarren sportet.<br />

Super Platte von einer Band von der noch mehr zu erwarten<br />

sein dürfte und die vor allem auf dem Tanzboden<br />

funktioniert. Thumbs up, Kumpel!<br />

JANK •••••<br />

CRACK - WE ARE ROCK<br />

[INTERNATIONAL DEEJAY GIGOLO RE-<br />

CORDS/126]<br />

Sehr skurrile Platte, die auch mal Leuten gefallen<br />

dürfte, denen Gigolo normalerweise etwas zu provokant<br />

ist, denn hier bratzt die Bassline zwar, und es gibt<br />

auch einen gepflegten Punkette Sprechgesang, aber<br />

irgendwie ist das doch eher ein smoother ruhiger<br />

Track der eher spooky und zum zuhören ist. Perfekt<br />

für Bladerunner und andere Szenarios des kalten Krieges<br />

zwischen Robotern und dem Rest. Auf der Rückseite<br />

ein Tommie Sunshine Electro Remix der zwischen<br />

den satten Beats immer noch Zeit findet mit<br />

den Fingern zu schnippen, als wäre er der Chefgangster<br />

Chicagos per se.<br />

www.gigolo-records.de<br />

BLEED •••••<br />

BASIL FEAT. DIGITAL DIVIDE - ANOTHER WAY<br />

[PESTO/002]<br />

Sehr deepe Vocalhouse-Platte mit Remixen vom Jesper<br />

Dahlbäck Cousin John, Pino Shamlou und einem<br />

Pesto Dub, dieses Tracks, der hier noch mal als Rework<br />

mit sehr süßlichen Melodien und einer Trompete zu<br />

nicht gerade Weisheit versprühenden Lyrics zur Relativitätstheorie<br />

(“between black and white i found shades<br />

of grey”) kommt. Dahlbäck packt das Vocal weich<br />

und muffig ein und flirrt mit eher smoothen Harmoniewechseln<br />

und analogem Synthsound mit leicht detroitigen<br />

Bleeps herum, was noch mal 100% mehr<br />

<strong>De</strong>epness verheißt, Shamlou holt sich leider das<br />

Trompetensample ins Haus und scheint die sonstigen<br />

Sounds von einer Sample-CD zu holen, während der<br />

Dub dann mächtig und mit leicht 2Stepiger Bassline<br />

losgroovt. Wir hätten’s genau andersrum gepresst.<br />

www.pesto.de<br />

BLEED •••-•••••<br />

SID DITHERS & JOHNY LARUE - THE 2ND CITY EP<br />

[ONITOR/020]<br />

Jeff Milligan und Mike Shannon sind schon ein Dream<br />

Team, da gibt es gar nichts. 4 minimale Tracks mit deepen<br />

Bassdrums und plinkernden Melodien die so gut<br />

auf den Zähnen rollen, dass man am liebsten eine Orgel<br />

von den beiden kaufen möchte. Verspielt und vertrackt<br />

aber nie jenseits des Dancefloors, den die beiden<br />

hier besser denn jeh im Griff haben. Milligan etwas<br />

trockener auf der A-Seite und Mike Shannon mit<br />

staighterem Wumms auf der B-Seite, aber dennoch<br />

beide mit Tracks die eine verdammt schlüssige 12” abgeben.<br />

Minimalstfunk der Techno auch in 4 Dimensionen<br />

buchstabieren kann.<br />

www.onitor.de<br />

BLEED •••••<br />

DETROIT GRAND PUBAHS - THE CLAPPER<br />

[POKER FLAT/038]<br />

Schon merkwürdig für Poker Flat, dass sie jetzt auf<br />

einmal die Pubahs haben, und dass nicht nur für diese<br />

EP, sogar ein Album soll nächstes Jahr folgen. <strong>De</strong>r<br />

neue Track von ihnen dürfte allerdings das Herz der<br />

Martini Brös so dermaßen getroffen haben, dass wir<br />

es auch wiederum verstehen können. “The Clapper”<br />

ist schon ein richiges Monster, dass die verdrehte<br />

Ghostbuster-Stimme immer intensiver klingen lässt,<br />

und den Beat dazu langsam immer höher schraubt, so<br />

dass definitiv irgendwann jeden Dancefloor explodie-<br />

ren lässt. <strong>De</strong>r Dahlbäck (Jesper) Remix ist eine ganze<br />

Ecke straighter und so technoid wie man ihn vielleicht<br />

erst mal auf einer Pubahs EP nicht erwartet. Die Stimme<br />

ist wieder runtergetunt und so extrem böse und in<br />

seiner sturen Art definitiv ein Monsterhit, der dem<br />

Orginal ebenbürtig ist.<br />

www.pokerflat-recordings.com<br />

BLEED •••••<br />

MATTHIAS SCHAFFHÄUSER / JAUMETIC - REGU-<br />

LAR LOOKS AT WARE [REGULAR/005]<br />

In einer Serie von 3 SplitEPs macht das Label von Jaume<br />

aus Barcelona einen Rundgang durch Kölner Labellandschaften<br />

und teilt sich jeweils eine 12” mit einem<br />

der Acts der Label. Matthias Schaffhäuser hat<br />

viel Platz um sich mit sehr breiten Dubbasslines und<br />

leichtem Geknacker zu Soundeffekten langsam hochzusteigern<br />

vom deepesten Punkt der Party aus hin zu<br />

einem wirklich verwirrend sprudelnden Slammer namens<br />

“Being Wild”. Während Jaumetic (ich finde die<br />

Punkte auf dem E grad nicht) auf der Rückseite mit<br />

putzig deepen Harmoniewechseln und schwer sinnierender<br />

Orgel eine Art von Nanoprobe aus <strong>De</strong>troit<br />

zieht und in klinisch flirrend percussiver Art mit fast<br />

Latinartigen Melodien verziert und die Festplatten<br />

nur von den Rändern des grossen Kuchens snacken<br />

lässt, während mittendrin eine Ode an Minimalpop<br />

singt, die wir so zurückgenommen und zwingend<br />

schon länger nicht mehr gehört haben. Zwei sehr deepe<br />

Hits.<br />

www.regularlabel.com<br />

BLEED ••••<br />

ZOOM - SAFETY PIN<br />

[SENATOR RECORDINGS 001]<br />

Ein neues Label aus Frankfurt am Main, dass sich laut<br />

Angaben auf ihrer Website sowohl Techno und House,<br />

als auch der Kombination aus beiden widmen will.<br />

Das ist ist ja nun nicht bahnbrechend neu, aber man<br />

muss ja nun auch nicht alle 10 Minuten das Rad neu<br />

erfinden. <strong>De</strong>r erste Release kommt von Zoom und ist<br />

im Original eher housig, mit holzig-klapprigem Beat,<br />

diesem berühmten “Hahaha”-Sample, dessen düstres<br />

Lachen von Effekten nach hinten in den Raum gezerrt<br />

zu werden scheint. Ansonsten sägt da eine gameboymäßige<br />

Synthieline im Hintergrund herum und<br />

melancholische Chords fächern blass durch den<br />

Raum. George Spruce sorgt mit dem Horse Gold-Mix<br />

schon für mehr Drive, wenn auch nicht unbedingt für<br />

frischen Wind. Wobei der Mix mit trockenen Snares,<br />

Pieps-Sounds und einem Zap-Sound, der zusammen<br />

mit der federnden Bassline alles zum Hüpfen bringt,<br />

natürlich auch nicht um das “Hahaha”-Sample drum<br />

rum kommt und am Ende wieder von den Flächen<br />

nascht. Wie auch bei der “Antidis” (Mood Music 21)<br />

sorgt Freestyle Man Sasse wieder mit einem Thirsty<br />

Monk Mix auf der B-Seite für die clubigere Variante,<br />

packt eine gute Ladung mehr Druck hinein und bringt<br />

den Mix so richtig ins Rollen, indem er die breakig gesetzten<br />

Snare-Drums zusammen mit dem Bass so filtert,<br />

dass dieser Talking-Drum-Effekt entsteht. Das<br />

rockt! Sonst: solider, aber nicht gerade aufregender<br />

Labelstart. www.senator-recordings.com/<br />

LUDWIG ••••<br />

MISC. - TRASH TALK EP<br />

[SENDER/029]<br />

Etwas sehr dem Sender Sound angepasst, dürfte die<br />

erste Überraschung sein, wenn man die neue Misc. EP<br />

anhört. <strong>De</strong>r erste Track versucht die bratzigen Basslines<br />

von soetwas wie Headcleaner nachzuempfinden,<br />

wirkt aber nicht ganz so drängend, der zweite wühlt in<br />

dunklen Harmonien und einem Endzeitvocal (“Störsignal”)<br />

ohne dabei ganz so in die Tiefe zu gehen wie<br />

manches von Carsten Jost, und erst auf der Rückseite<br />

finden sie wieder mehr zu ihrer Form zurück und machen<br />

einen Track, bei dem die Sounds orginell und klar<br />

klingen, und alles etwas mehr Flow hat, als nur nach<br />

einer Stilübung zu klingen. <strong>De</strong>r Abschluss klingt ein<br />

wenig wie ein Add-On zu ihrer Niederflur Serie.<br />

www.sender-records.de<br />

BLEED ••••<br />

REWORK - MONTPELLIER<br />

[SCHEINSELBSTÄNDIG/007]<br />

Egal was Rework machen, das stimmt schon. Eine 4<br />

Track Ep auf der sie mal so richtig jenseits vom Popdruck<br />

der wohl nach “You´re so just” auf ihnen lasten<br />

müsste, losjammen können. Die Sängerin kommt dabei<br />

so lakonisch rüber als wäre sie die kleine Tochter<br />

von DJ Rush und die Beats hämmern und rocken hinter<br />

ihr weg als wäre das hier die einzig ware Discotruppe<br />

ohne Illusionen. Auf der Rückseite noch ein<br />

Oldschooltechnoacidhit mit Casiodrums und ein kleines<br />

Stück Grammophonjazz mit Skipps. Perfekt.<br />

www.scheinselbstaendig.net<br />

BLEED •••••<br />

ANDERS ILAR<br />

[SHITKATAPULT/042]<br />

Wer macht die reduziertesten Ravehymnen im<br />

ganzen Land? Richtig, Anders Ilar. Auf seiner neuen<br />

Shitkatapult EP rockt er mit sehr ausgefeilten harmonisch<br />

verdrehten Acidbasslines und einer Bassdrum<br />

die sich tief ins Herz pflockt zu einem Hintergrund<br />

aus trudelnden leicht trancigen Sequenzen, die auf<br />

völlig unmögliche Weise nach <strong>De</strong>troit klingt ohne<br />

nach <strong>De</strong>troit zu klingen. Ihr wisst, was ich meine. Ein<br />

Track der Superpitcher an monströser Elegie locker<br />

um Längen überholt. Auf der Rückseite dann wieder<br />

eisiger, wie man es von seinem Album kennt. Sehr<br />

weitläufige Flächenhintergründe zu grabend tiefen<br />

Basslines und clickrigem Groove, bei dem jedes Kerzenlicht<br />

zu einem Eiskristall gefriert auf dem ersten,<br />

und Subbassorgien mit angekratzer Oberfläche auf<br />

dem zweiten Track, den für mich so klingt, wie eine<br />

herbeihalluzinierte Hymne aus den nicht mehr existenten<br />

Ruinen des Ostgut.<br />

www.shitkatapult.com<br />

BLEED •••••<br />

KLAS LINDBLAD<br />

[SUNDAY MUSIC 002]<br />

Nach der extrem coolen ersten Sunday Music von Klas<br />

(aka Freestyle Man, Sasse) und Henrik Schwartz, auf<br />

der die beiden <strong>De</strong>ep House aufs Nötigste reduziert<br />

haben, schaltet Klas hier einen Gang zurück. Es wird<br />

heimelig. da passt der Name des Labels, wie der Holzscheit<br />

in den Kamin. Sehr entspannte Tracks, locker<br />

angebreakt und auch hier kein Krümel typsichen<br />

<strong>De</strong>ep House-Schluffs zu viel. Sehr cool.<br />

www.dnp-music.com<br />

SVEN.VT ••••-•••••<br />

GEORG LEVIN - YOU KNOW WHAT YOU WANT ...<br />

[SONAR KOLLEKTIV 13]<br />

Man mag von Georg Levins Album halten, was man in<br />

seinen Soul-Ressentiments will. Aber die EP-Auskopplungen<br />

und Remixe verschieben das Licht. Es fällt<br />

plötzlich aus dem etwas sehr gefühlig gefälligen Maßanzugs-Feldweg<br />

auf spitziges Kopfsteinpflaster.<br />

Dixons Street Edit von “You know what you want ...”<br />

bewegt sich noch in einem Rahmen, in dem sich ausgewiesene<br />

House-Kenner hinter vorgehaltener Hand<br />

Karaoke Kalk Roonstrasse 61 | 50674 Köln | kalkfee@netcologne.de | www.karaokekalk.de | Im Vertrieb von Indigo, Hausmusik, Kompakt & A-Musik.<br />

Im Oktober<br />

Pluramon feat. Julee Cruise<br />

Dreams Top Rock<br />

kk32 | cd23<br />

Im November<br />

Pascal Schäfer<br />

Melody Express<br />

kk33<br />

das Attribut “deep” zuraunen. Space-gesanglich interessant,<br />

aber insgesamt sehr abgesichert wohlig. Die<br />

beiden Spinna-Remixe von “In your car” - der Spannungs-geladenere<br />

editiert von Dixon - machen aus<br />

Georg Levin aber den coolsten Neo-Soul-Stepfather<br />

seit Mtume und Nick Martinelli: die abgespeckte<br />

Wahrheit hinter lederbeschlagenen Loft-Entrees.<br />

JEEP ••••<br />

COORDINATES - TUNING FIELDS<br />

[SUB STATIC/032]<br />

Irgendwie hinterlässt Sub Static gerade den Eindruck<br />

,als würden sie ein wenig Minimalismus-Pause in <strong>De</strong>troitigeren<br />

Sounds suchen, aber der Sound von Coordinates<br />

hat beides, diese bestimmte Art Sounds nicht<br />

ausbrechen zu lassen, und das deepe Jamflavour von<br />

<strong>De</strong>troittracks, die so schwermütig aber dennoch ungebrochen<br />

dahingleiten. Zwei Tracks, die einem endlos<br />

viel Zeit lassen, sich in den Groove einzuleben und<br />

dann einfach nur immer ungreifbarer werden. Sehr<br />

schöne sehr unscheinbare Platte.<br />

www.sub-static.de<br />

BLEED •••••<br />

ATTILA JAHANVASH - MADE IN IRAN<br />

[Z-SCHALLPLATTEN/011]<br />

Acht neue Tracks von Jahanvash, die seine unterkühlte<br />

aber dennoch intensive Art von verhangen dunklen<br />

aber auch halluzinatorischen Technotracks noch einmal<br />

in voller Bandbreite auf den Teller legen und dabei<br />

manchmal mehr rocken als zuvor, wie z.B. bei<br />

“Nicht Ohne <strong>De</strong>ine Tochter” oder dem fast überraschend<br />

funkigen “The American Way”, manchmal<br />

aber auch wenig zu sehr diese Art von schnellschiessenden<br />

Basslinesequenzen als Basis nimmt, die manche<br />

Trancetracks als Fundament ansehen und hier<br />

glücklicherweise von sehr breit geschichteten Sounds<br />

und Effekten aufgefangen wird. Vielseitiger als bisher,<br />

aber immer noch sehr verwüstet.<br />

www.z-schallplatten.de<br />

BLEED ••••<br />

OLIVER NICOLO & WOLLE HAARNAGEL - MITTE<br />

SUCKS EP [TEN24FIVE MUSIC/001]<br />

Ja, oder? Kreuzberg ist geil. <strong>De</strong>r SO36-Resident Wolle<br />

und Oliver Nicolo schlagen zurück. Sagen wir’s mal so:<br />

Mitte suckt mindestens schon länger als Neue Mitte.<br />

Gibt’s Mitte überhaupt anders denn als Schimpfwort?<br />

Jedenfalls in Berlin? Nun ja. Und die Tracks dazu? Etwas<br />

gestelzte Technoslammer mit stampfigen Beats<br />

und relativ reduziertem Sound. “Eins” gerade und aufrecht<br />

wie ‘ne Eins und “I Say” mit Oldschool-Drumsounds<br />

und Mitte-Bassline. Trocken, spartanisch, aber<br />

nicht ganz so selbsterklärlich wie der Titel der EP.<br />

BLEED ••••<br />

STERIL - A DAY AT THE RACES<br />

[INTERNATIONAL DEEJAY GIGOLO RCORDS/128]<br />

Sagen wirs mal so. “While You Were Art” ist so etwas<br />

wie ein japanisches “Inner City Life” das am liebsten<br />

als Oper aufgeführt werden möchte. Die ganze Platte<br />

hat so etwas. Man will ganz groß hinaus (“es sollte ein<br />

Film werden, der nie gedreht wurde”), man will das alles<br />

sagen, man will so richtig Pop sein, aber irgendwie<br />

bricht das mittendrin dann doch immer zusammen<br />

und man bleibt ein Teil der grossen Träume von einer<br />

Unterhaltungsindustrie des Undergrounds, den man<br />

nun doch nicht so einfach nachmachen kann. Etwas<br />

für Leute die auch Jazztanz Unterricht nehmen würden.<br />

www.sterilatex.com/<br />

BLEED •••-••••<br />

MARCO CABRAL - I [TRAPEZ LTD/009]<br />

Eine für diese Ltd. Serie relativ darke Platte, deren A-<br />

Seiten Track mit einer funkig kantigen Bassline und<br />

flirrendem Hintergrund langsam immer drängender<br />

- DE:BUG.75 - 10.2003

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