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Laser in der Materialbearbeitung Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen

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LASER IN DER MATERIALBEARBEITUNG<br />

<strong>Laser</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Materialbearbeitung</strong><br />

<strong>Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen</strong><br />

Jürgen Scholz, Unterschleißheim


<strong>Laser</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Materialbearbeitung</strong><br />

<strong>Laser</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Materialbearbeitung</strong><br />

<strong>Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen</strong><br />

Zum Inhalt<br />

� E<strong>in</strong>leitung<br />

� Masch<strong>in</strong>enstundensatz –<br />

Basis <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />

� Kosten pro Meter: Schneiden, Schweißen,<br />

Oberflächenbehandeln<br />

� E<strong>in</strong>fluß <strong>der</strong> Gase auf die Verfahrenskosten<br />

� Zusammenfassung<br />

2<br />

E<strong>in</strong>leitung<br />

Der erfolgreiche E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>er <strong>Laser</strong>strahlanlage <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Materialbearbeitung</strong><br />

wird nicht nur durch technologische Gesichtspunkte<br />

bestimmt, son<strong>der</strong>n auch durch die Wirtschaftlichkeit.<br />

Es ist daher notwendig zu h<strong>in</strong>terfragen, welche Kosten<br />

durch die <strong>Laser</strong>strahltechnik entstehen, welchen Stellenwert<br />

die e<strong>in</strong>zelnen Kostenanteile haben und welchen E<strong>in</strong>spareffekt<br />

die <strong>Laser</strong>technik bietet. Der E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>technik <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />

<strong>Materialbearbeitung</strong> beruht im wesentlichen auf e<strong>in</strong>em <strong>der</strong> folgenden<br />

technologischen o<strong>der</strong> wirtschaftlichen Gründe:<br />

– Die Erzeugung e<strong>in</strong>er Kontur, e<strong>in</strong>er Verb<strong>in</strong>dung o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er<br />

Oberflächeneigenschaft ist nur durch den E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>technik<br />

möglich. Hier ist die <strong>Laser</strong>technik fast zwangsläufig<br />

die wirtschaftlichste Fertigungsmethode, da Alternativlösungen<br />

nur mit unverhältnismäßig hohem konstruktiven<br />

und technologischen Aufwand realisiert werden können.<br />

Die Frage nach <strong>der</strong> Wirtschaftlichkeit steht hier zwar nicht<br />

unbed<strong>in</strong>gt im Vor<strong>der</strong>grund, darf aber dennoch nicht unberücksichtigt<br />

bleiben.<br />

– Die <strong>Laser</strong>technik bietet, im Vergleich zu e<strong>in</strong>em etablierten<br />

Fertigungsverfahren, technologische Vorteile für das Endprodukt.<br />

In diesen Fällen wird die Wirtschaftlichkeit zumeist<br />

e<strong>in</strong> Kriterium unter mehreren an<strong>der</strong>en für o<strong>der</strong> wi<strong>der</strong> den<br />

E<strong>in</strong>satz e<strong>in</strong>es <strong>Laser</strong>strahlverfahrens se<strong>in</strong>. Wird beispielsweise<br />

die Produktlebensdauer e<strong>in</strong>es Bauteiles durch die<br />

Verwendung e<strong>in</strong>er <strong>Laser</strong>schweißnaht erhöht, so wird sich<br />

das <strong>Laser</strong>strahlschweißen auch bei vergleichbaren Kosten<br />

als mögliche Fertigungsvariante etablieren können.<br />

– Die <strong>Laser</strong>technik bietet e<strong>in</strong>e höhere Bearbeitungsgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

als e<strong>in</strong>e etablierte Fertigungsmethode. Bei technologisch<br />

vergleichbaren Bearbeitungsergebnissen kann nur e<strong>in</strong>e<br />

Wirtschaftlichkeitsbetrachtung zeigen, welches Verfahren<br />

die kostengünstigere Alternative darstellt.<br />

– Der <strong>Laser</strong> konkurriert mit e<strong>in</strong>em äußerst kostengünstigen<br />

etablierten Fertigungsverfahren. Dieses benötigt jedoch für<br />

gute Ergebnisse Vor- und/o<strong>der</strong> Nacharbeiten, evtl. verbunden<br />

mit dem E<strong>in</strong>satz ökologisch bedenklicher Wirkstoffe. In<br />

diesem Fall kann <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>e<strong>in</strong>satz diese Arbeiten überflüssig<br />

machen o<strong>der</strong> entscheidend reduzieren. Die Wirtschaftlichkeit<br />

des <strong>Laser</strong>strahlverfahrens errechnet sich dann aus<br />

dem reduzierten Gesamtaufwand.<br />

Um den E<strong>in</strong>satz <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>technik aufgrund <strong>der</strong> möglichen<br />

Kosten fundiert begründen zu können, muß e<strong>in</strong> aussagefähiger<br />

Rechengang gefunden werden. Die Rechnung mit dem Ma-<br />

Die e<strong>in</strong>gesetzten Daten und Preise s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> allen Tabellen dieser Broschüre unverb<strong>in</strong>dlich und können nicht für<br />

reale Anwendungsfälle herangezogen werden.<br />

Für diese s<strong>in</strong>d die jeweiligen betriebsbezogenen Werte zu verwenden.


Tabelle 1: Ermittlung des Masch<strong>in</strong>enstundensatzes und des Fertigungskostensatzes am Beispiel e<strong>in</strong>er <strong>Laser</strong>strahlschneidanlage<br />

im E<strong>in</strong>- und Drei-Schichtbetrieb<br />

Tabelle 2: Schneidkosten pro Meter Schnitt beim <strong>Laser</strong>strahlbrennschneiden;<br />

Schneidgas: Sauerstoff; Werkstoff: Baustahl; CO 2-<strong>Laser</strong> mit 1500 W Leistung; Masch<strong>in</strong>enstundensatz,<br />

Lohnkosten und Restfertigungsgeme<strong>in</strong>kosten wurden aus Tabelle 1 übernommen<br />

3


<strong>Laser</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Materialbearbeitung</strong><br />

sch<strong>in</strong>enstundensatz bzw. dem Fertigungskostensatz bietet<br />

hierzu e<strong>in</strong>en ersten Ansatz. In Verb<strong>in</strong>dung mit <strong>der</strong> Ermittlung<br />

<strong>der</strong> Kosten pro Meter für die <strong>Laser</strong>strahlbearbeitung beziehungsweise<br />

für die Kosten pro Bauteil lassen sich aussagekräftige<br />

Daten für e<strong>in</strong>en Verfahrensvergleich ermitteln. Die Betrachtung<br />

<strong>der</strong> Kosten pro Meter bezieht Nebenzeiten nicht <strong>in</strong><br />

die Rechnung mit e<strong>in</strong>, h<strong>in</strong>gegen müssen bei <strong>der</strong> bauteilbezogenen<br />

Betrachtung diese berücksichtigt werden. Da Nebenzeiten<br />

aber sehr stark durch die Masch<strong>in</strong>enausstattung o<strong>der</strong> auch<br />

durch Peripherie (z.B. Teilezufuhr o<strong>der</strong> Teileabfuhr) bestimmt<br />

werden, ist es bei e<strong>in</strong>em Verfahrensvergleich sehr schwierig,<br />

realistische Werte zu verwenden. Da L<strong>in</strong>de e<strong>in</strong>e masch<strong>in</strong>enunabhängige<br />

Kostenbetrachtung bevorzugt, wird im folgenden<br />

auf die Kosten pro Meter näher e<strong>in</strong>gegangen werden.<br />

Masch<strong>in</strong>enstundensatz – Basis <strong>der</strong><br />

Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />

Bei <strong>der</strong> im Folgenden gewählten Vorgehensweise zur Ermittlung<br />

von Masch<strong>in</strong>enstundensätzen und davon ausgehend<br />

auch <strong>der</strong> Fertigungskostensätze haben wir uns an erprobte<br />

Verfahren sehr eng angelehnt. Die wesentliche Grundlage bildet<br />

<strong>der</strong> Band BWB 7 „Das Rechnen mit Masch<strong>in</strong>enstundensätzen“<br />

aus <strong>der</strong> VDMA-Schriftenreihe. Tabelle 1 (Seite 3) zeigt<br />

e<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>es Beispiel anhand e<strong>in</strong>er <strong>Laser</strong>strahlschneidanlage,<br />

<strong>in</strong> welchem alle relevanten Punkte aufgeführt s<strong>in</strong>d.<br />

78,7 %<br />

Blechdicke 3 mm<br />

3,4 %<br />

1,5 %<br />

1,3 %<br />

15,1 %<br />

4<br />

Kosten pro Meter: Schneiden, Schweißen,<br />

Oberflächenbehandeln<br />

In Tabelle 2 ist e<strong>in</strong> Beispiel für die Schneidkostenermittlung<br />

pro Meter Schnitt für das <strong>Laser</strong>strahlschneiden von Baustahl<br />

im E<strong>in</strong>- und Drei-Schichtbetrieb gezeigt.<br />

Bei dieser Art <strong>der</strong> Betrachtung können die e<strong>in</strong>zelnen Kostenarten<br />

sehr gut aufgeschlüsselt werden. Dieses Beispiel zeigt, daß<br />

<strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>enstundensatz den größten Anteil an den Gesamtkosten<br />

beansprucht. Durch e<strong>in</strong>e hohe Auslastung <strong>der</strong> Anlage<br />

können die Kosten daher am e<strong>in</strong>fachsten und deutlichsten reduziert<br />

werden.<br />

Das Schema aus <strong>der</strong> Tabelle 2 (Seite 3) kann natürlich auch<br />

für die Kostenermittlung beim <strong>Laser</strong>strahlschmelzschneiden<br />

mit Stickstoff herangezogen werden. Bei <strong>der</strong> Kostenermittlung<br />

pro Meter für das <strong>Laser</strong>strahlschweißen o<strong>der</strong> das Oberflächenbehandeln<br />

mit <strong>Laser</strong>n kommt e<strong>in</strong> leicht abgewandeltes bzw.<br />

ergänztes Schema zum Tragen. Anstelle des Schneidgases<br />

wird dann das Schutzgas gesetzt. Ergänzt werden muss das<br />

Schema um Positionen wie Zusatzwerkstoffe, Draht o<strong>der</strong> Pulver<br />

und Pulverför<strong>der</strong>gas.<br />

79,4 %<br />

3,4 %<br />

0,6 %<br />

1,3 %<br />

15,2 %<br />

Blechdicke 12 mm<br />

Masch<strong>in</strong>enkosten +<br />

Restfertigungsgeme<strong>in</strong>k.<br />

Betriebsgaskosten Stromkosten<br />

Lohnkosten Schneidgaskosten<br />

Bild 1: Kosten beim <strong>Laser</strong>strahlbrennschneiden<br />

von Baustahl mit Sauerstoff 3.5,<br />

E<strong>in</strong>-Schichtbetrieb, 80% Nutzungszeit <strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>e<br />

75,2 %<br />

Blechdicke 3 mm<br />

3,3 %<br />

5,8 %<br />

1,2 %<br />

14,5 %<br />

71,7 %<br />

Blechdicke 6 mm<br />

Masch<strong>in</strong>enkosten +<br />

Restfertigungsgeme<strong>in</strong>k.<br />

Betriebsgaskosten Stromkosten<br />

Lohnkosten Schneidgaskosten<br />

Bild 2: Kosten beim <strong>Laser</strong>strahlschmelzschneiden von<br />

CrNi-Stahl mit Stickstoff 5.0,<br />

E<strong>in</strong>-Schichtbetrieb, 80% Nutzungszeit <strong>der</strong> Masch<strong>in</strong>e<br />

3,1 %<br />

10,4 %<br />

1,1 %<br />

13,7 %


100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Bild 4: Kostenvergleich unterschiedlicher Gasarten beim <strong>Laser</strong>strahlschweißen<br />

E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Gase auf die Verfahrenskosten<br />

Für die Analyse <strong>der</strong> Verfahrenskosten s<strong>in</strong>d die oben angeführten<br />

Schemata sehr hilfreich. Die jeweiligen Kostenanteile an<br />

Masch<strong>in</strong>enkosten, Lohn, Energie, Verbrauchs- und Hilfsstoffe<br />

werden sehr gut aufgeschlüsselt. Bei allen hier behandelten<br />

<strong>Laser</strong>verfahren beanspruchen die Masch<strong>in</strong>enkosten (<strong>in</strong>kl. <strong>der</strong><br />

Restfertigungsgeme<strong>in</strong>kosten) zusammen mit den Lohnkosten<br />

den größten Anteil. Den ger<strong>in</strong>gsten Anteil bilden bei CO 2-<strong>Laser</strong>anlagen<br />

die Betriebsgase, L<strong>in</strong>sen und Düsen. Bei den Betriebsgasen<br />

liegt <strong>der</strong> Grund hierfür bei den heutzutage sehr<br />

niedrigen Verbräuchen mo<strong>der</strong>ner CO 2-<strong>Laser</strong>. Die Kosten für<br />

L<strong>in</strong>sen und Düsen liegen wegen <strong>der</strong> langen Lebensdauer zumeist<br />

deutlich unter 1 % <strong>der</strong> Verfahrenskosten.<br />

Schneidkosten [DM/m]<br />

Schweißkosten <strong>in</strong> %<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

5 %<br />

Strom<br />

4,5 %<br />

Gasart A; Vorschub 100 %; Gaskosten 100 %<br />

Gasart B; Vorschub 110 %; Gaskosten 200 %<br />

4,3 %<br />

Schutzgas<br />

O2 2.5<br />

7,9 %<br />

O2 3.5<br />

1,3 %<br />

Betriebsgas<br />

0<br />

0 2 4 6 8<br />

Blechdicke [mm]<br />

10<br />

Bild 3: Schneidkosten beim Schneiden<br />

mit Sauerstoff 99,62 % und 99,97 % Re<strong>in</strong>heit<br />

1,2 %<br />

23,3 %<br />

Lohn<br />

5<br />

21,4 %<br />

67,1 %<br />

Masch<strong>in</strong>enkosten<br />

60,4 %<br />

100 %<br />

Gesamtkosten<br />

95,4 %<br />

Die Arbeitsgase für das jeweilige <strong>Laser</strong>bearbeitungsverfahren<br />

gehen je nach Gasart und notwendigen Verbrauchsmengen<br />

mit unterschiedlichen Anteilen <strong>in</strong> die Kostenstruktur e<strong>in</strong>.<br />

Für das <strong>Laser</strong>strahlschneiden ist dies <strong>in</strong> den folgenden beiden<br />

Bil<strong>der</strong>n (Seite 4) dargestellt. Während für das <strong>Laser</strong>strahlbrennschneiden<br />

mit Sauerstoff <strong>der</strong> Anteil <strong>der</strong> Schneidgase sehr ger<strong>in</strong>g<br />

ist (Bild 1), bildet das Schneidgas beim <strong>Laser</strong>strahlschmelzschneiden<br />

mit Stickstoff e<strong>in</strong>en größeren Teil (Bild 2).<br />

Hier fließen die deutlich niedrigere Vorschubgeschw<strong>in</strong>digkeit,<br />

die höheren Gasdrücke und somit die höheren Gasverbräuche<br />

<strong>in</strong> die Rechnung e<strong>in</strong>. An<strong>der</strong>erseits bieten Gase auch E<strong>in</strong>sparmöglichkeiten<br />

für den <strong>Laser</strong>e<strong>in</strong>satz, die über den eigentlichen<br />

Gaskostenanteil weit h<strong>in</strong>ausgehen. Die Qualität <strong>der</strong> Schnitte<br />

beim <strong>Laser</strong>strahlschmelzschneiden mit Stickstoff ist für e<strong>in</strong>e<br />

weitere Verarbeitung <strong>der</strong> Teile oft deutlich höher als die gestellten<br />

Anfor<strong>der</strong>ungen. Auf kosten<strong>in</strong>tensive Nachbearbeitung kann<br />

daher verzichtet werden. Es entstehen also auch E<strong>in</strong>sparungspotenziale<br />

bei nachgelagerten Bearbeitungsschritten.<br />

Auch beim <strong>Laser</strong>strahlbrennschneiden läßt sich e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>sparung<br />

erzielen. Durch den E<strong>in</strong>satz von Sauerstoff mit höherer<br />

Re<strong>in</strong>heit (O 2 3.5) ergibt sich gegenüber dem Sauerstoff technischer<br />

Qualität (O 2 2.5) e<strong>in</strong>e höhere Schneidgeschw<strong>in</strong>digkeit.<br />

Diese kompensiert problemlos den höheren Preis. In Bild 3<br />

kommt dies deutlich zum Ausdruck. Nicht erkennbar ist, dass<br />

die höhere Gasqualität auch zu höherer Prozesssicherheit<br />

führt. Bei Sauerstoff technischer Qualität können durchaus<br />

auch höhere Qualitäten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Flasche enthalten se<strong>in</strong>, als dies<br />

die M<strong>in</strong>destqualität von 99,5% Re<strong>in</strong>heit vorsieht. Sollte dies <strong>der</strong><br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

Schweißkosten <strong>in</strong> %


<strong>Laser</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Materialbearbeitung</strong><br />

Fall se<strong>in</strong>, so müssen für e<strong>in</strong> gutes Ergebnis die Schneidparameter<br />

angepasst werden. Wird jedoch Sauerstoff <strong>der</strong> Re<strong>in</strong>heit<br />

3.5 verwendet, so wirken sich eventuell vorhandene höhere<br />

Re<strong>in</strong>heit nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em vernachlässigbarem Maß auf die<br />

Schneidparameter aus (siehe hierzu auch L<strong>in</strong>de Son<strong>der</strong>druck<br />

SD 153 „E<strong>in</strong>fluss <strong>der</strong> Sauerstoffre<strong>in</strong>heit auf die Schneidgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

und die Schneidkosten beim <strong>Laser</strong>strahlbrennschneiden“).<br />

Beim <strong>Laser</strong>strahlschweißen läßt sich dieser Effekt ebenfalls<br />

nachweisen, stellt sich aber <strong>in</strong> den meisten Fällen differenzierter<br />

dar. Im e<strong>in</strong>fachsten Fall kann die Schweißgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />

durch e<strong>in</strong> an den Prozess optimal angepasstes Schutzgas<br />

bzw. Schutzgasgemisch gesteigert werden. Hier wird die E<strong>in</strong>sparung<br />

selbst bei e<strong>in</strong>em teureren Schutzgas, wie <strong>in</strong> Bild 4,<br />

sichtbar. Nicht so ohne weiteres lassen sich die Auswirkungen<br />

e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>geren Spritzerbildung, e<strong>in</strong>er optisch ansprechen<strong>der</strong>en<br />

Naht o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>er höheren Prozesssicherheit erfassen. In<br />

dem oben angeführten Kalkulationsschema können <strong>der</strong>artige<br />

E<strong>in</strong>flussfaktoren nicht berücksichtigt werden. Sie müssen jedoch<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e vollständige Kostenbetrachtung e<strong>in</strong>fliessen. Das<br />

heißt, auch nachgeschalteter eventuell entfallen<strong>der</strong> bzw. reduzierter<br />

Aufwand muss e<strong>in</strong>bezogen werden. Berücksichtigt werden<br />

muss auch, dass e<strong>in</strong>e „laserschweißgerechte“ Konstruktion<br />

e<strong>in</strong>en großen Beitrag zu e<strong>in</strong>er kostengünstigsten <strong>Laser</strong>schweißung<br />

beitragen kann. E<strong>in</strong>e re<strong>in</strong>e Substitution ohne konstruktive<br />

Än<strong>der</strong>ungen e<strong>in</strong>er konventionellen Schweißnaht durch<br />

e<strong>in</strong>e <strong>Laser</strong>naht wird nur sehr selten wirtschaftlich erfolgreich<br />

se<strong>in</strong>.<br />

Weitere H<strong>in</strong>weise zur Kostenbetrachtung beim <strong>Laser</strong>strahlschweißen<br />

f<strong>in</strong>den sich im DVS-Merkblatt 3211 „Kostenbetrachtungen<br />

zum Elektronenstrahl- und <strong>Laser</strong>strahlschweißen“.<br />

Die oben angeführten Beispiele <strong>Laser</strong>strahlschneiden und<br />

<strong>Laser</strong>strahlschweißen stellen nur e<strong>in</strong>e Tendenz dar. Für den <strong>in</strong>dividuellen<br />

Fall kann über das zur Verfügung stehende Datenblatt<br />

auf MS-Excel-Basis e<strong>in</strong>e genauere Berechnung erfolgen.<br />

6<br />

Zusammenfassung<br />

Die Verfahren <strong>der</strong> <strong>Laser</strong>technik gehören auf den ersten<br />

Blick nicht zu den kostengünstigen Fertigungsverfahren. Sie<br />

stehen vielfach aufgrund <strong>der</strong> hohen Investition sogar <strong>in</strong> dem<br />

Ruf, ausgesprochen teure Verfahren zu se<strong>in</strong>. Bei Betrachtung<br />

aller Rahmenbed<strong>in</strong>gungen zeigt sich jedoch, dass nicht nur<br />

technologische, son<strong>der</strong>n auch wirtschaftliche Vorteile mit <strong>Laser</strong>verfahren<br />

zu erzielen s<strong>in</strong>d. Dies be<strong>in</strong>haltet auch vor- und<br />

nachgelagerte Arbeitsschritte sowie die Konstruktion. Die aufgezeigten<br />

Kalkulationsschemata können bei e<strong>in</strong>er Kostenermittlung<br />

sehr hilfreich se<strong>in</strong> und haben ihre Praxistauglichkeit<br />

schon <strong>in</strong> vielen Fällen bewiesen. L<strong>in</strong>de bietet jedem <strong>Laser</strong>-<br />

Interessenten und Anwen<strong>der</strong> die Möglichkeit <strong>der</strong> Erstellung <strong>in</strong>dividueller<br />

Berechnungen für Masch<strong>in</strong>enstundensätze und Verfahrenskosten,<br />

wie z.B. Schnittmeter o<strong>der</strong> Schweißnahtmeter.<br />

Wir stehen Ihnen gerne für e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>dividuelle Kosten-Nutzen-Betrachtung<br />

zur Verfügung.


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