VKD-Geschäftsbereicht 2018
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Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Geschäftsstelle <strong>VKD</strong><br />
Oranienburger Straße 17<br />
D-10178 Berlin<br />
Telefon (O 30) 28 88 59 -14<br />
Telefax (O 30) 28 88 59 -15<br />
E-Mail: vkdgs@vkd-online.de<br />
Internet: www.vkd-online.de
Geschäftsbericht <strong>2018</strong><br />
Verband der Krankenhausdirektoren<br />
Deutschlands e.V. (<strong>VKD</strong>)<br />
Gegründet am 5. Juli 1903 in Dresden
Redaktionelle Bearbeitung:<br />
Angelika Volk, Bad Harzburg<br />
Heidemarie Ludwig, Berlin<br />
Gabriele Kirchner, Berlin<br />
Fotos: (soweit nicht anders angegeben)<br />
Gabriele Kirchner, Berlin<br />
<strong>VKD</strong><br />
2<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Inhaltsverzeichnis <br />
Editorial . ........................................................................ Seite 5<br />
Über uns . ........................................................................ Seite 7<br />
Kernkompetenzen . ......................................................... Seite 7<br />
Ansprechpartner für Politik, Wirtschaft und Medien<br />
im In- und Ausland . ........................................................ Seite 8<br />
Positionen <strong>2018</strong> .............................................................. Seite 9<br />
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Vorstand und Präsidium . ............................................................ Seite 18<br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit . ................................................... Seite 23<br />
Fachausschuss für Grundsatzfragen .................................................. Seite 26<br />
Fachausschuss für Betriebswirtschaft . ............................................... Seite 28<br />
5. Dialogabend mit Bundestagsabgeordneten:<br />
Im Gespräch bleiben – im Sinne der Krankenhäuser und der Patienten . ............... Seite 30<br />
Einblicke – Kooperationen/Angebote für unsere Mitglieder<br />
SMBS Salzburg – Studiengang Health Care Management:<br />
Zusammenarbeit ist eine Erfolgsgeschichte . ....................................... Seite 32<br />
Verband „Die Führungskräfte“: Kooperation hat sich auch <strong>2018</strong> bewährt ........... Seite 33<br />
Ecclesia Versicherungsdienst GmbH:<br />
Vertrauensvolle Zusammenarbeit fortgesetzt ...................................... Seite 33<br />
ENTSCHEIDERFABRIK: Gemeinsame Arbeitsplattform<br />
für praxistaugliche IT-Lösungen und Erfahrungsaustausch ......................... Seite 34<br />
AKG: Partnerschaft für moderne Krankenhausarchitektur . ......................... Seite 36<br />
BVMed: Erfolgreiche Zusammenarbeit beider Verbände fortgesetzt . ................ Seite 36<br />
<strong>VKD</strong>-Praxisberichte <strong>2018</strong> – „Der alte Patient“ und „Digitalisierung“ . .................. Seite 37<br />
102. Mitgliederversammlung des <strong>VKD</strong> am 13.11.<strong>2018</strong> . .................................. Seite 39<br />
Wie viel Wandel braucht das Krankenhaus?<br />
61. Jahrestagung des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands . ........... Seite 43<br />
Treffen ehemaliger Vorstandsmitglieder in Wismar . .................................. Seite 48<br />
Ehrenmitglieder des <strong>VKD</strong> im Jahr <strong>2018</strong> ............................................... Seite 51<br />
Wahlen in den Landes- und Fachgruppen ............................................. Seite 53<br />
Aus der Arbeit der Landesgruppen . ................................................... Seite 54<br />
Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen . ........................................... Seite 62<br />
Fachgruppe Psychiatrische Einrichtungen . ........................................... Seite 64<br />
Fachgruppe Pflegeeinrichtungen . .................................................... Seite 70<br />
Zusammenarbeit mit den Verbänden des Krankenhaussektors<br />
auf nationaler und internationaler Ebene . ............................................ Seite 72<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 3
Inhaltsverzeichnis<br />
Daten / Fakten . ............................................................. Seite 94<br />
Organisation / Verbandsführung ..................................................... Seite 94<br />
Vorstand . ......................................................................... Seite 94<br />
Präsidium ........................................................................ Seite 94<br />
Landes- und Fachgruppenvorstände ............................................... Seite 95<br />
Mitglieder der Fachausschüsse .................................................... Seite 99<br />
Geschäftsstelle .................................................................Seite 101<br />
Geschäftsführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 101<br />
Anhang . ....................................................................... Seite 102<br />
<strong>VKD</strong>-Pressemitteilungen. ........................................................... Seite 102<br />
4<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Editorial <br />
„Nur ein starker Verband<br />
kann sich für Sie stark machen.“<br />
(Unser Credo)<br />
Liebe Leserinnen und Leser,<br />
liebe Mitglieder,<br />
das Jahr <strong>2018</strong> war für viele Krankenhäuser – und damit auch für viele unserer Mitglieder – nicht leicht. Das<br />
hatte sich bereits Ende vorigen Jahres mit der Auswertung unserer Mitgliederbefragung abgezeichnet.<br />
Die Fallzahlen waren nach vielen Jahren des kontinuierlichen Anstiegs gesunken. Viele Führungskräfte,<br />
vor allem kleinerer Häuser und von Maximalversorgern, rechneten mit negativen Jahresabschlüssen.<br />
Befürchtungen, die sich bewahrheiteten, wie wir Ende <strong>2018</strong> sahen.<br />
Eine Herausforderung für unseren Verband bestand daher auch darin, die Gründe dafür zu ermitteln<br />
und in die Politik und die Öffentlichkeit hinein zu kommunizieren. Das haben wir getan – offensiv und<br />
konstruktiv. Unsere Kritik haben wir immer verbunden mit Vorschlägen für Veränderungen. Wir verharren<br />
nicht in Ablehnung, die Mitglieder unseres Verbandes erkennen natürlich die Notwendigkeit zum Beispiel<br />
von Strukturveränderungen. Die Frage ist ja oft nicht das Ob, sondern das Wie. Und hier wollen wir,<br />
dass unsere Erfahrung, unsere Sachkompetenz und auch unser Wille, im Sinne der Patienten Veränderungen<br />
voranzutreiben, berücksichtigt werden.<br />
Dazu gehörten unsere offiziellen Stellungnahmen, wie etwa zur Ministerverordnung für Pflegepersonal-<br />
Untergrenzen, Gespräche mit Politikern und Abgeordneten zu den exzessiven Kontrollen des Medizinischen<br />
Dienstes der Krankenkassen und die Forderung nach Umwandlung des MDK in ein neutrales<br />
Prüfinstitut, aber auch – und hier lassen wir nicht nach – für die gesetzlich fixierte, auskömmliche<br />
Investitionsfinanzierung. Immer wieder haben wir auch darauf verwiesen, wie wichtig es ist, die Digitalisierung<br />
der Krankenhäuser als Infrastrukturaufgabe des Staates zu sehen, die eines gesamtgesellschaftlichen<br />
finanziellen Kraftaktes bedarf.<br />
Als einen gemeinschaftlichen Erfolg aller Krankenhausverbände können wir verbuchen, dass sich die<br />
Politik beim Thema Fachkräftemangel in der Pflege endlich bewegt – wenn auch aus unserer Sicht nicht<br />
in allen Aspekten in die richtige Richtung. Hier liegt ein veritables Aufgabenfeld für das kommende Jahr<br />
vor uns. Dazu gehört nicht nur die vorgesehene Veränderung des DRG-Systems durch Herauslösung der<br />
Pflegekosten, die wir skeptisch sehen. Aus Sicht des <strong>VKD</strong> ist ein grundlegender Neustart dieses Systems<br />
notwendig, das inzwischen zu erheblichen Unwuchten führt und viele Krankenhäuser benachteiligt.<br />
Wir fordern zudem nach wie vor ein Zukunftskonzept Deutsches Krankenhaus, in dem die Vorstellungen<br />
für eine Zukunftsfähigkeit der Kliniken gebündelt sind:<br />
Reduktion von Komplexität im Management von Medizin und Pflege, insbesondere Reduktion der<br />
„Checklistenmedizin“, Sicherung des Fachkräftenachwuchses in Medizin und Pflege, Moderierung und<br />
Finanzierung notwendiger Strukturveränderungen, staatlich finanzierte Digitalisierung, vergleichbare<br />
Gestaltung der Qualitätssicherung zwischen den Sektoren, Öffnung der Krankenhäuser für die ambulante<br />
Notfallversorgung und die ambulante fachärztliche Versorgung sowie Gründung eines unabhängigen<br />
Kontrollinstituts für alle Sektoren.<br />
Unsere Bewertung der aktuellen Gesundheitspolitik konnte ich auch zur Eröffnung des 41. Deutschen<br />
Krankenhaustages als Kongresspräsident gegenüber Bundesgesundheitsminister Jens Spahn deutlich<br />
machen.<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 5
Editorial<br />
Inzwischen wurden einige Forderungen des <strong>VKD</strong> sowie unsere Definition der Krankenhäuser als Anker<br />
der Gesundheitsversorgung auch in anderen Verbänden und in Gesundheitsministerien der Länder übernommen.<br />
Das aber muss nun auch praktisches Handeln nach sich ziehen.<br />
Unser Plus in allen Gesprächen, Stellungnahmen, mit allen Vorschlägen: Sie kommen von Praktikern,<br />
denen die Auswirkungen für die Krankenhäuser, ihre Mitarbeiter und die Patienten tagtäglich vor Augen<br />
sind. Wenn der <strong>VKD</strong> sich äußert, ist das nicht so leicht vom (grünen) Tisch zu wischen. Deshalb gilt mein<br />
Dank allen Mitgliedern, die auch <strong>2018</strong> wieder jede sich bietende Gelegenheit dazu genutzt haben, sich<br />
für die Kritik und die Vorschläge unseres Verbandes stark zu machen – in Pressemitteilungen ihrer<br />
Häuser, in Interviews mit regionalen Medien, in Gesprächen mit Bürgermeistern und Landräten. Mein<br />
Dank gilt zudem den Repräsentanten des <strong>VKD</strong> in allen Gremien, den Landes- und Fachgruppen, in den<br />
Fachausschüssen, im Vorstand und im Präsidium und nicht zuletzt in unserer Geschäftsführung. Ich<br />
danke Ihnen allen nochmals im Namen des Präsidiums, des Vorstands und unserer Geschäftsstelle für<br />
Ihre Arbeit und Ihr Engagement. Für das Jahr 2019 wünsche ich Ihnen und uns allen den Mut und die<br />
Kraft, sich immer wieder im Sinne unseres Verbandes für unsere Krankenhäuser, die Mitarbeiter und<br />
Patienten einzusetzen.<br />
Bleiben wir alle kritisch, bleiben wir konstruktiv und arbeiten wir beherzt weiter an unserer Agenda.<br />
Ihr<br />
Dr. Josef Düllings<br />
6<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Über uns<br />
Der <strong>VKD</strong><br />
Am 5. Juli 1903 wurde in Dresden die „Vereinigung der Verwaltungsvorstände der Krankenhäuser<br />
Deutschlands“ gegründet. 1951 wurde sie in „Fachvereinigung deutscher Krankenanstalten e.V. umbenannt.<br />
Seit 1989 führt sie den Namen „Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands e.V.“.<br />
Nach der Satzung des Verbandes ist es unsere Aufgabe, die Interessen der Mitglieder und Krankenhäuser<br />
in der Öffentlichkeit zu vertreten und die Mitglieder des Verbandes bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben<br />
zu unterstützen. In diesem Rahmen geben wir Stellungnahmen zu Fragen des Krankenhaus- und<br />
Gesundheitswesens ab, organisieren Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für unsere Mitglieder und<br />
deren Mitarbeiter, fördern den Austausch von Erfahrungen der Mitglieder untereinander, beteiligen uns<br />
an der Erarbeitung und Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse und arbeiten in der Europäischen<br />
Vereinigung der Krankenhausmanager (EVKM) und anderen internationalen Verbänden und Institutionen<br />
mit.<br />
Gemäß Beschlussfassung der Mitgliederversammlung vom 20. 11. 2013 können Führungskräfte der<br />
obersten Managementebene sowie Führungskräfte des oberen Managements mit wirtschaftlicher<br />
Verantwortung in Krankenhäusern, Vorsorge-, Rehabilitations- und Pflegeeinrichtungen sowie Medizinischen<br />
Versorgungszentren (MVZ), soweit sie überwiegend in Trägerschaft eines Krankenhauses sind,<br />
sowie Persönlichkeiten aus der Gesundheitswirtschaft auf Beschluss des Präsidiums die Mitgliedschaft<br />
erwerben. Nachwuchskräfte fördert der Verband, indem er ihnen eine Junior-Mitgliedschaft für einen<br />
begrenzten Zeitraum anbietet.<br />
Kernkompetenzen<br />
Die Mitglieder unseres Verbandes sind in der oberen Managementebene der Krankenhäuser, Rehabilitations-<br />
und Pflegeeinrichtungen sowie MVZ Deutschlands tätig und verantworten deren Leistungsfähigkeit<br />
und Wirtschaftsführung. Sie sind sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene sowie in Landkreisen<br />
und Kommunen aktiv. Sie verfügen über ein fundiertes Praxiswissen und langjährige Erfahrung<br />
im Gesundheitssektor.<br />
Ansprechpartner für Politik, Wirtschaft und Medien<br />
im In- und Ausland<br />
Unser Anspruch ist es, eine vorbildliche Patientenversorgung zu organisieren, neue Entwicklungen aufzugreifen<br />
und nach Verbesserungen zu streben. Wir beteiligen uns am politischen Dialog und an der<br />
Meinungsbildung der Öffentlichkeit. Wir beteiligen uns an der Gestaltung der Gesundheitsversorgung<br />
vor Ort sowie auf Landes- und Bundesebene. Wir verstehen uns als Ansprechpartner für politische<br />
Entscheidungsträger und Verbände der Gesundheitswirtschaft, insbesondere in Fragen der Krankenhauspraxis<br />
und des Krankenhausmanagements.<br />
Grundsätzliche Positionen<br />
Der <strong>VKD</strong> bringt sich intensiv in die Diskussion um Gesetze und Verordnungen ein, die den Krankenhausbereich<br />
betreffen, die sich mit der Vernetzung der Gesundheitssektoren beschäftigen und die in anderer<br />
Weise die Krankenhäuser, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Patienten betreffen. Er zeigt<br />
den Reformbedarf auf und macht Vorschläge zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen.<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 7
Der <strong>VKD</strong><br />
Im Jahr <strong>2018</strong> warb der <strong>VKD</strong> erneut intensiv für ein „Zukunftskonzept Deutsches Krankenhaus“. Der Verband<br />
brachte seine Positionen zur Notfallversorgung, zur Digitalisierung der Krankenhäuser, zum Fachkräftemangel<br />
in die politischen Debatten ein und forderte nach wie vor vehement eine Neugestaltung<br />
der Investitionsfinanzierung.<br />
Bezüglich der ambulanten Notfallversorgung, die inzwischen überwiegend durch die Krankenhäuser<br />
sichergestellt wird, forderte er u.a., den Sicherstellungsauftrag von den Kassenärztlichen Vereinigungen<br />
auf die Krankenhäuser zu übertragen. Der <strong>VKD</strong> erneuerte seinen Vorstoß aus den vergangenen Jahren,<br />
die Digitalisierung der Kliniken als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu sehen und dafür eine nationale<br />
Investitionsoffensive zu starten. Bezüglich der Investitionsfinanzierung forderte der <strong>VKD</strong> Gesetzestreue<br />
von den Ländern und eine Aufstockung der Mittel auf deutlich über sechs Milliarden Euro im Jahr. Der<br />
<strong>VKD</strong> wandte sich immer wieder gegen die herrschende Misstrauenskultur im Gesundheitswesen und<br />
setzte sich für die Umwandlung des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung in ein neutrales<br />
Prüfinstitut ein.<br />
Unsere Prioritäten:<br />
Die Bedürfnisse der Patienten zuerst<br />
Für eine bessere Vernetzung der Leistungsangebote vor Ort<br />
Ambulante Leistungen des Krankenhauses<br />
Vor- und nachstationäre Behandlung<br />
Verbindungsstelle zwischen Akutversorgung und Rehabilitation<br />
Zugang für ältere Menschen zur Rehabilitation<br />
Verbindungsstelle zwischen Akutversorgung und Pflege<br />
Wertschätzung der Arbeit im Krankenhaus<br />
Zukunftsbranche und Jobmotor<br />
Für eine faire Finanzierung<br />
Weiterentwicklung des G-DRG-Systems<br />
Weitere Überarbeitung des Psych-Entgeltsystems<br />
Neuordnung der Investitionsfinanzierung<br />
Nationale Investitionsoffensive für die Digitalisierung der Krankenhäuser<br />
Anhebung des Budgets der Rentenversicherung für Rehabilitationsmaßnahmen<br />
Zukunftssichere Pflegeausbildung<br />
Weniger Bürokratie – Mehrwert für die Patientenversorgung<br />
Für eine zweckentsprechende Mittelverwendung<br />
Berliner<br />
Impressionen<br />
8<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Stellungnahme zum Entwurf einer Ausbildungs- und Prüfungsverordnung<br />
für die Pflegeberufe (Pflegeberufe-Ausbildungs- und<br />
Prüfungsverordnung – PflAPrV)<br />
Grundsätzlich sind die Regelungen der PflAPrV zu<br />
begrüßen, die Stundenverteilung im Rahmen des<br />
theoretischen und praktischen Unterrichts steht<br />
in einem ausgewogenen Verhältnis.<br />
Die Umsetzung der an die Ausbildungsträger gestellten<br />
Anforderungen und Vorhaltungen führt<br />
allerdings zu einem nicht unerheblichen Organisations-,<br />
Abstimmungs-, Koordinierungs- und<br />
Personalmehraufwand. Der Einsatz der Praxisanleiter<br />
wird durch die Verordnung erhöht und<br />
erweitert, denn der Ausbildungsträger muss eine<br />
regelmäßige Abstimmung zwischen diesen und<br />
den an der Ausbildung beteiligten Einrichtungen<br />
vorsehen (§ 9). Die Pflegeschule hat zudem<br />
im Rahmen ihrer Verantwortung für die gesamte<br />
Ausbildung die Auszubildenden während der praktischen<br />
Ausbildung durch eine Praxisanleitung in<br />
den Einrichtungen zu betreuen und zu beurteilen<br />
sowie die dort tätigen Praxisanleiter zu unterstützen<br />
(§ 5). Auch benötigen die Praxisanleiter<br />
entsprechende Qualifikationen, wie die pädagogische<br />
Zusatzqualifikation und eine kontinuierliche<br />
berufspädagogische Fortbildung.<br />
Wir halten diese Regelungen für überzogen. Ihre<br />
Umsetzung erfordert einen deutlichen personellen<br />
Mehraufwand, der nicht nur die Ausbildungskosten<br />
deutlich erhöht. Es ist aus unserer Erfahrung<br />
und Kenntnis zudem sehr unwahrscheinlich,<br />
dass die zusätzlich erforderlichen ausgebildeten<br />
Personen im Markt derzeit verfügbar sind.<br />
Der praktische Einsatz der Schülerinnen und<br />
Schüler in den an der Ausbildung zu beteiligenden<br />
Einrichtungen stellt die Krankenpflegeschulen<br />
vor einen erheblichen Koordinierungs- und<br />
Betreuungsaufwand. Auch die Entwicklung eines<br />
schulinternen Curriculums, welches immer auf<br />
dem aktuellen Stand zu halten ist, sehen wir als<br />
unnötigen Aufwand an. Aus Sicht des <strong>VKD</strong> sollten<br />
die vom Bundesinstitut für Berufsausbildung ausgearbeiteten<br />
Vorgaben sowie der Rahmenlehrplan<br />
genügen. Ein für jede Schule eigenes, individuelles<br />
Curriculum birgt zudem die Gefahr der Abweichung<br />
und stellt die Gleichwertigkeit von Ausbildungszielen<br />
in Frage.<br />
Eine weitere Frage stellt sich hinsichtlich der vorgesehenen<br />
Zwischenprüfung. Sie besitzt ja offensichtlich<br />
für den weiteren Verlauf der Ausbildung<br />
keine Relevanz. Diese Relevanz sollte aber für das<br />
weitere Ausbildungsziel gegeben sein. Ansonsten<br />
macht der Aufwand dafür keinen Sinn und die Zwischenprüfung<br />
kann ersatzlos entfallen.<br />
Die Abschlussprüfung wird durch die drei Prüfblöcke<br />
und die hierfür beschriebenen Anforderungen<br />
an die Prüfenden ausgeweitet. Auch hier sehen<br />
wir sowohl einen zeitlichen als auch personellen<br />
Mehraufwand, der unnötig ist.<br />
Grundsätzlich regt der <strong>VKD</strong> an, Regelungen, die<br />
einen personellen Mehraufwand erfordern, noch<br />
einmal zu überdenken und diese zu verschlanken.<br />
März <strong>2018</strong><br />
<strong>VKD</strong>-Positionen <strong>2018</strong> <br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 9
<strong>VKD</strong>-Positionen <strong>2018</strong><br />
Das äußerst lukrative Geschäftsmodell der Krankenkassen<br />
(<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings, Beitrag für die Zeitschrift Das Krankenhaus - Auszug)<br />
Dieses (lukrative – d. Red.) Modell kann man ungefähr<br />
so beschreiben. Beim MDK arbeiten bundesweit<br />
etwa 8.500 Mitarbeiter, davon 2.300 Ärzte und<br />
2.600 pflegefachliche Gutachter. Mit Kosten von<br />
rund einer Milliarde Euro pro Jahr holt der MDK<br />
2,2 Mrd. Euro (Schroeders <strong>2018</strong>) von den GKV-Ausgaben<br />
für Krankenhausleistungen wieder zurück.<br />
Das ist eine Umsatzrendite von über 50 Prozent.<br />
Sie liegt damit doppelt so hoch, wie die seinerzeit<br />
von Ackermann ausgerufene und vielfach kritisierte<br />
Umsatzrendite für die Deutsche Bank von<br />
Peanuts 25 Prozent. Der MDK dürfte damit eines<br />
der lukrativsten Gesundheitsunternehmen weltweit<br />
sein.<br />
Weiterhin ist die Anreizstruktur interessant. Bezahlt<br />
wird der MDK von allen gesetzlichen Krankenkassen.<br />
Eine Rechnungskürzung kommt aber<br />
nur der Kasse zugute, die die Prüfung beauftragt<br />
hat. Somit profitieren die Kassen, die am meisten<br />
und geschicktesten prüfen (Schroeders <strong>2018</strong>). Es<br />
lohnt sich also, massiv in dieses Feld der Vergütungsrückholung<br />
und Zahlungsvermeidung zu gehen.<br />
Zugleich kann man mit der Abwerbung von<br />
Ärzten und Pflegenden („Bei uns müssen sie keine<br />
Dienste machen“) die Krankenhäuser schwächen<br />
und die Leistungserbringung verhindern oder zumindest<br />
hemmen. Wenn die Patientenversorgung<br />
dann einbricht, sind die Krankenhäuser schuld.<br />
Insgesamt lohnt es sich also für alle Kassen, immer<br />
mehr in den MDK zu investieren. Bei dieser<br />
Umsatzrendite wäre ein Börsengang eigentlich<br />
Pflicht.<br />
Wie ist so etwas möglich?<br />
Aus Sicht der Praxis ist der Patientenprozess zu<br />
betrachten, um herauszufinden, warum gegen<br />
dieses Geschäftsmodell derzeit kein Kraut gewachsen<br />
ist. Dabei sind mehrere Teilprozesse zu<br />
unterscheiden.<br />
1. Aufnahmesteuerung<br />
Hierbei zeigt sich zum einen, dass Patienten zunehmend<br />
in die Ambulanzen der Krankenhäuser<br />
kommen, ohne vorher einen Haus- oder Facharzt<br />
gesehen zu haben. Dies wird im kassenärztlichen<br />
Bereich gerne damit erklärt, dass der Patient eine<br />
Konsummentalität habe. Das Beste immer sofort.<br />
In der Praxis erklären die Patienten den Krankenhäusern,<br />
dass sie von Sprechstundenhilfen auf<br />
Tage vertröstet werden, auch in Notfällen, dass<br />
keine Termine frei seien und sie doch direkt ins<br />
Krankenhaus gehen sollten. Dies gilt insbesondere<br />
für chirurgische Notfälle. In vielen Regionen<br />
Deutschlands sind zudem diagnostische Leistungen<br />
im KV-Bereich vielfach erst nach monatelangen<br />
Wartezeiten möglich, zum Beispiel MRT-<br />
Untersuchungen. So haben in der Region Paderborn<br />
Hausärzte beispielsweise eine Liste mit ambulanten<br />
MRT-Standorten, an denen die Patienten<br />
zeitnah einen Termin bekommen können. Diese<br />
Liste umfasst einen Umkreis von 70 Kilometern.<br />
Um dennoch eine Ortsnähe zu gewährleisten, werden<br />
Patienten auch schon mal zur vorstationären<br />
Behandlung, MRT-Untersuchung, eingewiesen, die<br />
die Krankenhäuser erbringen, die Krankenkassen<br />
unter Hinweis auf die Rechtslage, also Zuständigkeit<br />
des KV-Bereichs, aber nicht bezahlen. So entstehen<br />
Kosten durch die Leistung am Patienten,<br />
der auch zufrieden ist, die die Kasse aber nicht<br />
vergütet. Das ist aus meiner Sicht rechtssichere<br />
Zechprellerei.<br />
Ein besonderes Kapitel ist die KV-ambulante Notfallversorgung,<br />
die in vielen Regionen Deutschlands<br />
auch nicht funktioniert. Ein Großteil der KV-<br />
Ärzte kauft sich vom Bereitschaftsdienst frei, in<br />
manchen Regionen nehmen 70 Prozent der Ärzte<br />
nicht daran teil. Damit kommt die Frage auf, ob<br />
ein System, an dem 70 Prozent der für die Sicherstellung<br />
zuständigen Dienstleister nicht teilnehmen,<br />
überhaupt noch zukunftsfähig ist. Ausgefüllt<br />
wird diese Lücke durch die Krankenhäuser, die die<br />
Patienten nicht abweisen können, allerdings mit<br />
einem bundesweit hochgerechneten Defizit von<br />
rund einer Milliarde Euro. Ein durchschnittliches<br />
Schwerpunktkrankenhaus verliert allein durch die<br />
KV-ambulanten Notfälle, zum Beispiel die Patienten,<br />
die mit einer Schnittverletzung kommen, sich<br />
in der Krankenhausambulanz versorgen lassen<br />
und das Krankenhaus wieder verlassen, schnell<br />
einen Betrag von 1 Prozent vom Umsatz.<br />
2. Entlass-Steuerung<br />
Hierbei ist die Verweildauer die entscheidende, vom<br />
MDK in Frage gestellte Größe. An vielen Stellen<br />
10<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
<strong>VKD</strong>-Positionen <strong>2018</strong> <br />
wird die Verweildauer entgegen den Leitlinien<br />
der Fachgesellschaften gekürzt. Ein Beispiel: Die<br />
neurologische Komplexbehandlung nach Schlaganfall.<br />
Zu beobachten ist, dass Krankenkassen<br />
vermehrt Prüfaufträge an den MDK erteilen, eine<br />
72-stündige Komplexbehandlung zeitlich zu drücken.<br />
Wider besseres Wissen werden S3-Leitlinien<br />
der Deutschen Gesellschaft für Neurologie ignoriert,<br />
indem regelhaft auf eine unter 48-stündige<br />
Komplexbehandlung gedrängt wird. Nach den<br />
Leitlinien ist das Risiko eines erneuten Schlaganfalls<br />
innerhalb der nächsten 48 bis 72 Stunden am<br />
höchsten und fällt auch nach 72 Stunden nicht abrupt<br />
ab. Somit spielen aus Kassensicht hier weder<br />
Patientensicherheit noch Behandlungsqualität<br />
eine Rolle.<br />
Als neue höchst brisante Problematik der Verweildauerkürzung<br />
kommt der Pflegekräftemangel in<br />
der Pflege außerhalb des Krankenhauses aktuell<br />
ins Blickfeld. Auch wenn der Sozialdienst ab dem<br />
ersten Tag des Aufenthalts sich um eine pflegerische<br />
Anschlussversorgung unmittelbar nach Entlassung<br />
kümmert, ist zunehmend festzustellen,<br />
dass Pflegeplätze außerhalb des Krankenhauses<br />
fehlen. So mussten die Caritas Stationen im Kreis<br />
Paderborn zum Beispiel Anfang dieses Jahres zeitweise<br />
fünfzig Prozent der Neuanträge aus Mangel<br />
an Pflegekräften ablehnen. Eine Entlassung ins<br />
Nichts ist für hochbetagte multimorbide Menschen<br />
ethisch keinesfalls vertretbar. Aus rechtlicher<br />
Sicht ist allerdings die Zahlungsverweigerung<br />
der Krankenkassen zulässig, da die Verweildauer<br />
nicht mehr medizinisch begründet werden kann.<br />
Auch hier erbringt das Krankenhaus eine Leistung,<br />
die der rechtssicheren Zechprellerei unterliegt.<br />
3. Dokumentation<br />
Hierzu ist auf die seit Jahren steigende Komplexität<br />
des Abrechnungssystems mit steigenden<br />
komplexen Dokumentationsanforderungen zu<br />
verweisen, die Ärzte und Pflegende zu erfüllen<br />
haben, deren primäre Aufgabe allerdings die Patientenversorgung<br />
ist. Ein Häkchen in einer der<br />
zahlreichen Checklisten falsch oder gar nicht<br />
gesetzt, führt nicht selten zur kompletten Zahlungsverweigerung.<br />
Ärzte und Pflegende müssen<br />
sich damit noch mehr anstrengen, in einer fachfremden<br />
Tätigkeit zur Kassenexzellenz zu reifen,<br />
sonst ist dieses Problem scheinbar nicht zu lösen.<br />
Ich würde den Prüfern und ihren Chefs allerdings<br />
gezielten Missbrauch der Komplexität zur ökonomischen<br />
Eigenoptimierung vorwerfen. Es geht<br />
nicht um den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit<br />
und eine sachgerechte Prüfung im wohlwollenden<br />
Patienteninteresse, sondern um Fehlerfindung zur<br />
Zahlungsvermeidung unter Nutzung der Krankenhausressourcen.<br />
Die Leistung hat der Patienten ja<br />
bekommen. Auch hier also rechtssichere Zechprellerei<br />
durch Missbrauch der Abrechnungskomplexität.<br />
Hier geht es nicht um Misstrauen, sondern<br />
um schlichte Nutznießung.<br />
4. Aktenführung<br />
Dieser Prozess ist für die Krankenhäuser vor allem<br />
deswegen kritisch, weil die Krankenkassen in der<br />
Nutzung digitaler Ressourcen weiter sind als die<br />
Krankenhäuser. Nur etwa fünf Prozent der Krankenhäuser<br />
bundesweit, einschließlich der Universitätsklinika,<br />
nutzen eine fallbegleitende digitale<br />
Patientenakte. Der Digitalisierungsgrad und damit<br />
auch der zeitnahe und fehlerärmere Umgang mit<br />
Patientenakten dürften auf Kassenseite deutlich<br />
besser sein. Dies muss als Managementmanko<br />
gewertet werden. Durch Umstellung der Investitionsprioritäten<br />
ließe sich dies ändern. Allerdings<br />
ist bekannt, dass im investiven Bereich eine erhebliche<br />
Unterfinanzierung besteht, so dass mit<br />
dem Schließen einer Lücke mit Sicherheit eine<br />
andere Lücke aufgerissen würde. Daher können<br />
Krankenkassen und MDK dieses Manko zur ökonomischen<br />
Eigenoptimierung im Rahmen ihres Geschäftsmodells<br />
nutzen.<br />
5. Kodierung<br />
Die Kodierung ist ebenfalls ein digital getriebener<br />
Prozess, wenn er optimiert sein soll. Genau dies ist<br />
aus den eben genannten Gründen der Unterdigitalisierung<br />
und der fortschreitenden Komplexität<br />
der Dokumentation ein weiteres Einfallstor für<br />
Krankenkassen und MDK.<br />
6. Abrechnung<br />
Die Abrechnung „am Ende der Nahrungskette“<br />
ist dann qualitativ nur so gut oder schlecht wie<br />
die Prozessschritte vorher. Insgesamt muss man<br />
feststellen, dass das Abrechnungssystem im Sinne<br />
des soziologischen Systemtheoretikers Niklas<br />
Luhmann (1984) eine Reduktion von Komplexität<br />
braucht, damit es auch in Zukunft funktionsfähig<br />
bleibt. Das Geschäftsmodell von Krankenkassen<br />
und MDK erodiert durch Missbrauch der aktuellen<br />
Komplexität diese Funktionsfähigkeit.<br />
Fazit<br />
Über die vorgenannten Aspekte hinaus muss man<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 11
<strong>VKD</strong>-Positionen <strong>2018</strong><br />
aus Sicht der Krankenhauspraxis schon jetzt ein<br />
massives Legitimationsdefizit des aktuellen Vergütungssystems<br />
und der damit ökonomisch sich<br />
selbst optimierenden Institutionen erkennen. Dieses<br />
drückt sich aus in Begriffen wie Misstrauenskultur<br />
und in einer zunehmenden politischen Konfliktbereitschaft<br />
dazu. Die Praxis erkennt, dass die<br />
um sich greifende Checklistenmedizin mit immer<br />
höher getriebenen Ansprüchen an Strukturqualität<br />
und Komplexitätsverarbeitung nicht das Ziel<br />
hat, die Qualität zu verbessern. Denn Ärzte und<br />
Pflegende werden vom Krankenbett abgezogen,<br />
um dieses System zu bedienen. Qualität am Patienten<br />
entsteht aber nicht dadurch, dass Ärzte und<br />
Pflegende sich primär mit der Akte beschäftigen,<br />
sondern dadurch, dass sie sich primär mit dem<br />
Patienten beschäftigen. Eigentlich logisch.<br />
Besonders kritisch zu sehen ist, dass Krankenkassen<br />
und MDK vor allem den Umstand ausnutzen,<br />
der in den beiden zuerst genannten Prozessen<br />
beschrieben ist, nämlich das zunehmende Auseinanderklaffen<br />
von Rechtslage und Versorgungslage.<br />
Allein in Nordrhein-Westfalen scheiden jedes<br />
Jahr rund 400 Hausärzte aus der Versorgung aus.<br />
Nur rund 200 hausärztliche Praxen werden nachbesetzt.<br />
In den kommenden Jahren dürfte hier ein<br />
enormer Problemdruck entstehen, mit dem die<br />
Patienten vor allem die Krankenhäuser aufsuchen.<br />
Der Rechtslage nach können die Krankenhäuser<br />
die Patienten wegschicken. Es gibt noch einen<br />
Hausarzt auf Rügen. Fahren Sie da doch hin.<br />
Beim kassenseitigen Feilschen um die Verweildauer<br />
wird sich die Pflegeproblematik und die<br />
fehlende zeitnahe Anschlussversorgung an einen<br />
Krankenhausaufenthalt ausweiten. Das Institut<br />
der Deutschen Wirtschaft hat kürzlich errechnet,<br />
dass bis zum Jahr 2035 etwa 130.000 bis 150.000<br />
zusätzliche Pflegekräfte benötigt werden. Die Zahl<br />
der Pflegebedürftigen soll von drei auf vier Millionen<br />
ansteigen (Hüther und Kochskämper <strong>2018</strong>).<br />
Wenn die Kapazitäten dafür nicht geschaffen werden,<br />
ist damit zu rechnen, dass die Patienten auch<br />
mit dieser Problematik die Krankenhäuser aufsuchen.<br />
Zumal fehlende Pflege bei hochbetagten<br />
Pflegebedürftigen immer krankheitskritisch ist.<br />
An dieser Stelle muss ganz klar gesagt werden,<br />
dass die gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen<br />
nach dem Sozialgesetzbuch V und XI Leistungen<br />
aus jedem Sektor in ihrem Stammbuch stehen<br />
haben. Das Sozialgesetzbuch verfolgt damit einen<br />
ganzheitlichen Versorgungsanspruch für die<br />
Versicherten, den die Kranken- und Pflegekassen<br />
zurzeit aus Gründen der ökonomischen Eigenoptimierung<br />
nicht erfüllen. Vielmehr spielen sie mit<br />
der sektorierten Rechtslage und der sich verändernden<br />
Versorgungslage die einzelnen Sektoren<br />
gegeneinander aus. Dies ist vom Grundgedanken<br />
des Sozialgesetzbuches nicht zulässig. Und es ist<br />
auch ethisch nicht vertretbar.<br />
Die gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen haben<br />
aus meiner Sicht einen sozialgesetzlichen<br />
Auftrag zur Integration der Versorgungsleistungen,<br />
damit der zunehmend hochbetagte Patient<br />
das bekommt, was ihm das Sozialgesetzbuch<br />
verspricht. Genau diese Integration leisten die<br />
gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen derzeit<br />
nicht. Ihr äußerst lukratives Geschäftsmodell ruht<br />
zum Großteil auf einer Ausnutzung sektorierter<br />
Zuständigkeiten. Hier ist Führung gefragt, wenn<br />
nicht proaktiv von den Kranken- und Pflegekassen,<br />
dann zumindest reaktiv von Politik und Gesetzgeber.<br />
Literatur<br />
Düllings, Josef 2012: Politik treibt Krankenhäuser<br />
in die roten Zahlen, KU Gesundheitsmanagement 6<br />
/ 2012, Seite 62-67.<br />
Düllings, Josef 2017: Zur Lage der Krankenhäuser<br />
in Deutschland. Ergebnisse der <strong>VKD</strong>-Umfrage 2017<br />
Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands,<br />
Berlin.<br />
Hüther, M. und S. Kochskämper <strong>2018</strong>: Pflegenotstand<br />
- So viele Fachkräfte fehlen wirklich, Statement<br />
zur Pressekonferenz des Instituts der Deutschen<br />
Wirtschaft am 10.09.<strong>2018</strong>.<br />
Luhmann, Niklas 1984: Soziale Systeme. Grundriss<br />
einer allgemeine Theorie, Suhrkamp, Frankfurt a. M.<br />
Schroeders, Nikolai von <strong>2018</strong>: Interview „Man<br />
kann nur noch sprengen“ in: f&w 10/<strong>2018</strong>, Seite<br />
888-889.<br />
ZVMO <strong>2018</strong>: Interner Bericht zu Prüfaktivitäten<br />
des MDK, Zweckverband Münsterland-Ostwestfalen,<br />
Münster.<br />
Mai <strong>2018</strong><br />
12<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Gemeinschaftsaufgabe Gesundheitsversorgung –<br />
kooperativ & effektiv!<br />
41. Deutscher Krankenhaustag, 12. bis 15. November <strong>2018</strong><br />
Statement Dr. Josef Düllings, Kongresspräsident<br />
<strong>VKD</strong>-Positionen <strong>2018</strong> <br />
Eine funktionierende Gesundheitsversorgung in<br />
hoher Qualität gehört zu den unverzichtbaren<br />
Infrastrukturleistungen des Staates. Darauf haben<br />
die Bürger, wo immer sie in unserem Land leben,<br />
ein gesetzlich verbrieftes Recht. Aus diesem<br />
Recht resultieren für Bund und Länder ebenso<br />
wie für alle Leistungs- und Kostenträger erhebliche<br />
Pflichten, die Gesundheitsversorgung heute<br />
und vor allem auch für morgen zu sichern und zukunftsfest<br />
zu gestalten. Es ist also definitiv eine<br />
Gemeinschaftsaufgabe.<br />
Dies wird von allen Beteiligten grundsätzlich auch<br />
so gesehen. In der Praxis allerdings haben wir es<br />
mit manifesten Versorgungssektoren zu tun, deren<br />
Grenzen nach wie vor wenig durchlässig sind. Die<br />
Gründe dafür sind nicht nur in den starken Lobbyorganisationen<br />
zu suchen, die ihre eigenen Felder<br />
möglichst sichern möchten – selbst, wenn sie<br />
diese gar nicht mehr vollständig beackern können.<br />
Sie sind auch in der hohen Komplexität unseres<br />
Gesundheitswesens begründet, das Innovationen<br />
im System erschwert. Selbst gut gemeinte neue<br />
Gesetze und Regelungen haben dann gegebenenfalls<br />
Folgen, die so nicht gewollt waren. Eine wirkliche<br />
Folgenabschätzung findet zudem auch nicht<br />
statt.<br />
Es stellt sich aber auch die Frage, ob tatsächlich<br />
alle an der Gesundheitsversorgung Beteiligten<br />
sich dessen bewusst sind, dass es hier um eine<br />
Gemeinschaftsaufgabe geht.<br />
Was ist die erste und wichtigste Aufgabe eines<br />
Krankenhauses? Einer Rehaklinik? Einer Arztpraxis?<br />
Einer Krankenkasse?<br />
Eine banale Frage? Vielleicht. Die einfache Antwort<br />
muss ja sein: Erste Aufgabe und Daseinszweck ist<br />
die gute Versorgung kranker Menschen. Zumindest<br />
hier bei uns in Deutschland. Ihr Zweck ist nicht,<br />
möglichst viel Geld zu verdienen. Dabei ist unbenommen<br />
und gesetzlich auch festgelegt, dass<br />
diese gute Versorgung wirtschaftlich zu erfolgen<br />
hat.<br />
Aus dieser ersten und wichtigsten Aufgabe leitet<br />
sich eigentlich auch die Pflicht ab, gemeinsam und<br />
kooperativ Gesundheitsleistungen zu erbringen.<br />
Dass es hier noch immer mächtig hakt, schadet<br />
der Zukunftsfestigkeit unseres Gesundheitssystems.<br />
Denn inzwischen haben wir eine Situation, die –<br />
wollen wir sie gut meistern – deutlich mehr Gemeinschaftshandeln<br />
geradezu erzwingt. Dazu<br />
gehört die demografische Entwicklung ebenso<br />
wie der medizinisch-technische Fortschritt. Dazu<br />
gehört der Fachkräftemangel vor allem in den<br />
Pflegeberufen, aber auch der Mangel an niedergelassenen<br />
Ärzten vor allem in ländlichen Regionen.<br />
Die Anforderungen der Patienten steigen – übrigens<br />
nicht nur an die medizinischen und pflegerischen<br />
Leistungen, sondern auch an die Digitalisierung<br />
der Branche.<br />
Gleichzeitig haben Gesetze und Regulierungen, die<br />
verschiedenen Finanzierungssysteme, die unterschiedlichen<br />
Systeme der Qualitätssicherung eine<br />
Komplexität des Systems als Ganzes bewirkt, die<br />
für den Laien undurchschaubar, für die Beteiligten<br />
nur noch mit hohem Kraftaufwand beherrschbar<br />
ist und sehr viel Expertise von der Versorgung der<br />
Patienten abzieht.<br />
Kurz: Wir sind an einem Punkt, an dem wir einen<br />
Weg zurück zu unseren eigentlichen Aufgaben und<br />
zu einer Verminderung der Komplexität unseres<br />
Gesundheitssystems finden müssen.<br />
Das wird nicht einfach sein und es kann nur gelingen,<br />
wenn wir tatsächlich immer die Patienten in<br />
den Mittelpunkt stellen.<br />
Dass dabei vieles schon möglich ist, ohne dass immer<br />
gleich der Gesetzgeber angerufen wird – dafür<br />
lassen sich heute schon eine ganze Reihe von Beispielen<br />
finden:<br />
Beispiele, bei denen aus dem Bewusstsein dieser<br />
Gemeinschaftsaufgabe heraus die Beteiligten<br />
Modelle entwickeln, Netzwerke kreieren, die ganz<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 13
<strong>VKD</strong>-Positionen <strong>2018</strong><br />
praktisch demonstrieren, wie die Gesundheitsversorgung<br />
gemeinsam organisiert werden kann. Sie<br />
zeigen, wie effektiv kooperatives Handeln ist – und<br />
wie die Patienten davon profitieren. Krankenhäuser<br />
sind dabei häufig der Kern, um den diese Modelle<br />
entwickelt werden.<br />
Beispiele von großen Klinikunternehmen, die sich<br />
strategisch entsprechend aufstellen und auch<br />
nach außen, in andere Sektoren hineinwirken.<br />
Beispiele – vor allem in ländlichen Regionen – wo<br />
der Mangel an niedergelassenen Ärzten dazu führt,<br />
dass rund um die Krankenhäuser Gesundheitszentren<br />
entstehen, in denen sowohl ambulant als<br />
auch stationär Patienten behandelt werden. Die<br />
Macht des Faktischen erfordert Gemeinsamkeit.<br />
Und es gibt natürlich auch die Beispiele, bei denen<br />
Sektorengrenzen überschritten werden, ohne dass<br />
es zu gemeinsamem Handeln kommt – weil es<br />
einfach nur noch einen Sektor gibt, der den Großteil<br />
der Versorgung leistet. Welcher Sektor das ist,<br />
demonstriert die stetig anwachsende Zahl ambulanter<br />
Behandlungen durch die Krankenhäuser,<br />
und zeigen uns die überfüllten Notaufnahmen.<br />
So optimistisch viele dieser Initiativen auch machen<br />
– es fehlt ein gemeinsamer, gesellschaftlicher<br />
Wille, hier geplant und Schritt für Schritt eine<br />
andere Richtung einzuschlagen. Es fehlt das, was<br />
der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />
für die Kliniken schon länger fordert: Ein<br />
Masterplan Deutsches Krankenhaus. Angesichts<br />
der notwendigen Gemeinschaftsaufgabe für die<br />
Gesundheitsversorgung insgesamt fehlt aber tatsächlich<br />
ein Masterplan Gesundheitsversorgung,<br />
dem sich dann alle Beteiligten verpflichtet fühlen,<br />
der Prioritäten setzt und geplant Schritt für<br />
Schritt verwirklicht wird.<br />
Abgesehen davon müssen sich die Beteiligten in<br />
allen Versorgungssektoren und auch in den Krankenkassen<br />
darüber Gedanken machen, was aus<br />
ihrer Sicht mit Blick auf die Patientenversorgung<br />
zwingend zu einem solchen Masterplan gehört.<br />
Der Verband der Krankenhausdirektoren hat das<br />
für die Krankenhäuser getan.<br />
Was wären aus Sicht des Krankenhausmanagements<br />
die wichtigsten Maßnahmen, hier endlich<br />
zu Fortschritten zu kommen?<br />
Stabilisierung der Krankenhäuser – auch der<br />
kleinen Häuser – als Kerne der stationären wie<br />
ambulanten Versorgung in den Regionen<br />
Entwicklung der Notfallversorgung zu einem<br />
Modell regional angepasster sektorenübergreifender<br />
Strukturen<br />
Entwicklung vergleichbarer Kriterien für die<br />
Qualitätssicherung in den Sektoren, um sichere,<br />
transparente Übergänge für die Patienten zu<br />
schaffen und die Leistungen aufwandsgerecht<br />
vergüten zu können<br />
Weiterentwicklung des Finanzierungssystems<br />
der Krankenhäuser durch Reduzierung der Komplexität<br />
der DRGs, gleichzeitig Einführung sektorenübergreifender<br />
Finanzierungsmöglichkeiten<br />
sowie Einführung einer gesicherten, ausreichenden<br />
Investitionsfinanzierung<br />
Einführung einer sektorenübergreifenden Versorgungsplanung<br />
auf der Basis regionaler Strukturen<br />
Gesamtgesellschaftliche Finanzierung der Digitalisierung<br />
als Vernetzungsinstrument<br />
Moderierung notwendiger Strukturveränderungen,<br />
Prüfung der gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />
auf kooperationshemmende Vorschriften und Beseitigung<br />
solcher Regelungen<br />
Gründung einer unabhängigen Kontrollinstitution<br />
für alle Leistungserbringer durch Umwandlung<br />
des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung<br />
in ein unabhängiges Institut, das im<br />
Sinne der Patienten dann auch sektorenübergreifend<br />
prüft<br />
Und schließlich: Entbürokratisierung auf der<br />
Basis gegenseitigen Vertrauens und damit einhergehend<br />
Reduktion der seit Jahren anwachsenden<br />
Komplexität des Systems insgesamt<br />
14<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
<strong>VKD</strong>-Positionen <strong>2018</strong> <br />
Stellungnahme des Krankenhausmanagements zur Ministerverordnung<br />
über Pflegepersonaluntergrenzen vom 24. August <strong>2018</strong><br />
Der Verordnungsentwurf muss deutlich überarbeitet oder ausgesetzt werden<br />
Per Ministerverordnung sollen Untergrenzen für<br />
den Personaleinsatz in pflegesensitiven Abteilungen<br />
der Krankenhäuser festgesetzt werden. Der<br />
Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />
(<strong>VKD</strong>) unterstützt das Anliegen, in dem es ja um<br />
die Sicherheit der Patienten geht. Die Sicherung<br />
einer hohen Qualität der Patientenversorgung ist<br />
eine ethische Forderung, der sich die Krankenhäuser<br />
verpflichtet fühlen.<br />
Der vorliegende Verordnungsentwurf wird in seiner<br />
aktuell vorliegenden Form aber abgelehnt. Er<br />
müsste aus Sicht des <strong>VKD</strong> an zahlreichen Stellen<br />
deutlich verändert werden, da ansonsten die<br />
Gefahr besteht, „das Kind mit dem Bade auszuschütten“.<br />
Zahlreiche Einwände aus der Praxis der<br />
Krankenhäuser machen deutlich, dass Vorgaben<br />
zum Teil nicht umsetzbar sind oder die Patientenversorgung<br />
sogar gefährden würden.<br />
Hinzu kommt, dass die Verordnung lediglich für ein<br />
Jahr gelten und dann durch eine Vereinbarung der<br />
Selbstverwaltungspartner ab 2020 ersetzt werden<br />
soll. Für diese kurze Zeitspanne enthält er zu viele<br />
Regelungen, die mit einer unsinnigen Gleichschaltung<br />
der Krankenhäuser einhergehen und Vorfestlegungen<br />
enthalten, die später eventuell wieder<br />
geändert werden müssen. Der Aufwand, der für<br />
Einführung und eventuelle Rücknahme betrieben<br />
werden müsste, scheint in keinem guten Verhältnis<br />
zum erhofften Ergebnis zu stehen.<br />
Die Begründung des Bundesgesundheitsministeriums<br />
für die Verordnung, die Selbstverwaltung<br />
habe sich nicht zum festgelegten Termin Ende Juni<br />
<strong>2018</strong> auf Personaluntergrenzen einigen können,<br />
ist zwar formal richtig, wird jedoch der Komplexität<br />
der Materie nicht gerecht. Solche Festlegungen<br />
sind außerordentlich schwierig und bedürfen<br />
gründlicher Recherchen, da die Situation vor Ort<br />
die Festlegung starrer Grenzen über alle Krankenhäuser<br />
hinweg nicht zulässt. Nach Kenntnis<br />
unseres Verbandes haben die Selbstverwaltungspartner<br />
aus der Erhebung von Stichproben zur<br />
aktuellen Personalbesetzung keine belastbaren<br />
Erkenntnisse gewinnen können. Einfach zu schließen,<br />
dass in einem Viertel der Krankenhäuser Patienten<br />
gefährdet sind, weil die Personalausstattung<br />
zu gering erscheint, ist geradezu fahrlässig.<br />
Die von der Deutschen Krankenhausgesellschaft<br />
(DKG) für 2019 vorgeschlagene umfassende Datenerhebung,<br />
der auch unser Verband zustimmen<br />
würde, hätte mehr Klarheit und eine belastbare<br />
Basis für Festlegungen erbracht, die doch eine<br />
erhebliche Tragweite für die Patientenversorgung<br />
und die Krankenhäuser haben.<br />
Angesichts der auch in der Politik inzwischen<br />
bekannten Tatsache eines erheblichen Fachkräftemangels<br />
gerade in Pflegeberufen, der nicht von<br />
heute auf morgen behoben werden kann, warnt<br />
der <strong>VKD</strong> vor einer mit der geplanten Verordnung<br />
ausgelösten willkürlichen Verknappung von Behandlungskapazitäten.<br />
Zu den Einwänden im Einzelnen<br />
Als unrealistisch deutlich zu hoch angesetzt werden<br />
vom <strong>VKD</strong> die Vorgaben für die Besetzung in<br />
Intensivstationen bewertet. Sie gehen nicht von<br />
einer sinnvollen, auf die unterschiedlichsten Pflegebedarfe<br />
in diesem Bereich ausgerichteten Besetzung<br />
aus, sondern generell vom hohen Niveau,<br />
wie es von den medizinischen Fachgesellschaften<br />
gefordert wird, denen es nicht um Mindestbesetzungsquoten<br />
geht. Die Festlegung letzterer soll<br />
aber ja eigentlich Ziel der Verordnung sein.<br />
Aus Sicht der Praxis müssen Untergrenzen deutlich<br />
unter einer Normal-Besetzung liegen. Jetzt<br />
sollen Vorgaben umgesetzt werden, die vermutlich<br />
– in Abhängigkeit von Stationsgrößen und Ablauforganisation<br />
- von vielen, sehr seriösen Häusern<br />
unterschritten werden. Hier ist der Gesetzgeber<br />
deutlich über das Ziel hinausgeschossen.<br />
Wenn für je zwei Patienten auf einer Intensivstation<br />
mindestens eine Pflegekraft künftig die Norm<br />
sein soll, wirkt sich das auf die Behandlungskapazität<br />
einer Intensivstation aus, denn dieses<br />
zusätzliche Personal steht nicht zur Verfügung<br />
und ist auch nicht überall zwingend notwendig.<br />
Wird die starre Norm dennoch umgesetzt, können<br />
weniger Patienten aufgenommen werden. Auch<br />
die vorgesehenen Ausnahmen von der geplanten<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 15
<strong>VKD</strong>-Positionen <strong>2018</strong><br />
starren Regel sind deutlich zu kurz gefasst und<br />
lassen keinerlei Puffer für größere Schadensereignisse,<br />
schwere Unfälle oder Epidemien. Die Vorgaben<br />
für die Intensivstationen differenzieren in<br />
keiner Weise: Eine interdisziplinäre Erwachsenen-<br />
Intensivstationen, organisiert in einem übergreifenden<br />
Zentrum mit hohem CMI, in dem die Vorgabe<br />
schon heute in der Regel umgesetzt wird, ist<br />
nicht vergleichbar mit einer Intensivstation der<br />
Grund- und Regelversorgung.<br />
Viele Krankenhäuser – etliche bereits seit Jahren<br />
- setzen inzwischen auch in den sensiblen Bereichen<br />
wie Intensivstationen, Stationsassistentinnen,<br />
-sekretärinnen und andere Mitarbeiter für<br />
unterstützende Tätigkeiten ein. Pflegende werden<br />
damit von pflegefremden Tätigkeiten entlastet. Es<br />
wäre absurd, wenn viele dieser Tätigkeiten wieder<br />
von examinierten Fachkräften verrichtet würden<br />
und die Stellenaufstockung von den Kassen bezahlt<br />
werden müsste. Das findet im Verordnungsentwurf<br />
keine adäquate Berücksichtigung.<br />
Kritisch zu sehen ist, dass die Nachtdienste zukünftig<br />
geändert werden müssen und für alle<br />
deutschen Krankenhäuser in der nächtlichen<br />
Versorgung „gleichgeschaltet“ werden – und das<br />
durch eine Verordnung, die ausdrücklich nur für<br />
ein Jahr gelten soll.<br />
Ein Blick in die Praxis zeigt zudem, dass es in den<br />
Krankenhäusern nicht nur Tag- und Nachtschichten<br />
gibt, sondern ein System von Früh-/Spät-/<br />
Nachtdienst. Nachtdienste dauern meist neun<br />
bis zehn Stunden, nicht nur acht. Die im Verordnungsentwurf<br />
fehlende Unterscheidung zwischen<br />
Früh- und Spätschicht – laut KPMG sind hier keine<br />
Unterschiede festzustellen – deckt sich nicht mit<br />
den Erfahrungen der Praxis: So wird an einem OP-<br />
Tag vormittags auf einer unfallchirurgischen Station<br />
sicher ein anderer Arbeitsanfall herrschen, als<br />
abends um 21.30 Uhr.<br />
In der Verordnung wird das Personal schicht- und<br />
stationsbezogen zugeordnet. Das ist für Häuser<br />
mit kleinen Stationen insbesondere nachts problematisch.<br />
Sofern mehr als eine Station besteht,<br />
sollte insbesondere nachts die Mindestbelegung<br />
entsprechend der Gesamtzahl der Patienten festgelegt<br />
werden.<br />
Die Werte für den Ausweis des Anteils an Hilfskräften<br />
sind ebenfalls für Krankenhäuser mit kleinen<br />
Abteilungen problematisch. Wenn in der Geriatrie<br />
bei einem Verhältnis von 10:1 und 20 Patienten<br />
10 Prozent Hilfskräfte einsetzbar sind, entspricht<br />
dies 0,2 VK. Insofern sollte eine Mindestquote z.B.<br />
auf den nächsten halben Wert aufrunden. Ungeklärt<br />
ist zudem, ob die Quote für Hilfskräfte sich<br />
auf den Tag, den Monat oder das Quartal bezieht.<br />
Hier wäre es sinnvoll, einen möglichst langen<br />
Zeitraum festzulegen.<br />
Die notwendige genaue Schichtbetrachtung erfordert<br />
eine deutliche Ausweitung der Bürokratie,<br />
die abzulehnen ist. So sollen sämtliche Schichten,<br />
bei denen die Grenzen unterschritten wurden (§7,<br />
Abs. 2) gemeldet werden. § 6 Abs. 2: Auf Grund der<br />
kleinen Anteilszahlen für nichtexaminiertes Pflegepersonal<br />
wird beim Einsatz solcher Kräfte für<br />
die Schicht immer eine Meldung ausgelöst, selbst<br />
wenn im Quartal alle Werte eingehalten werden.<br />
Die Aufteilung von Tätigkeiten zwischen examinierten<br />
und nichtexaminierten Kräften ist zudem<br />
ein Prozessthema, das sich je nach Notwendigkeit<br />
heute anders darstellt als morgen.<br />
Nicht berücksichtigt wird die Praxis in vielen<br />
Krankenhäusern, dass es häufig „gemischte“ Stationen<br />
gibt, die von zwei oder mehr Abteilungen<br />
belegt werden.<br />
Hinzu kommt hier, dass die Zusammenlegung und<br />
gemeinsame Nutzung von Stationen verschiedener<br />
Fachabteilungen ebenfalls nicht berücksichtigt<br />
ist. Betrifft das zum Beispiel die Orthopädie<br />
und die Unfallchirurgie, fällt die Unfallchirurgie<br />
unter die neue Verordnung, die Orthopädie dagegen<br />
nicht.<br />
Wie sollen interdisziplinäre Belegungen und Organzentren<br />
berücksichtigt werden? Sie werden jedenfalls<br />
nicht erfasst.<br />
Fazit<br />
Die Verordnung wird erhebliche Auswirkungen<br />
auf die Krankenhauspraxis haben. Aus Sicht der<br />
Krankenhausleitungen sind entsprechende Rahmenbedingungen<br />
notwendig, um die Pflegepersonalproblematik,<br />
d.h. PUG und Finanzierung, zu<br />
entschärfen.<br />
Benötigt wird künftig ein geeignetes, einheitliches<br />
Instrument, mit dem der Personalbedarf unanfechtbar<br />
ermittelt werden und der durch ausgewählte<br />
Kalkulationskrankenhäuser die Grundlage<br />
16<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
<strong>VKD</strong>-Positionen <strong>2018</strong> <br />
für die Finanzierung bilden kann - also ein leistungsorientiertes,<br />
praxistaugliches Modell.<br />
Das könnte eine Pflegepersonal-Regelung 2.0.<br />
sein, weil sie in vielen Häusern bereits zur Personalsteuerung<br />
eingesetzt wird, d.h. eine gewisse<br />
Akzeptanz hat und beherrscht wird. Sie müsste<br />
zwar sicher reformiert und modifiziert werden, sie<br />
berücksichtigt aber z.B. bereits jetzt Leistungen,<br />
die beim gegenwärtigen InEK-Ansatz (Pflegelastkatalog)<br />
nicht enthalten sind (z.B. Fortbildung,<br />
ext. QS, Pflegemanagement (1:80)). Insbesondere<br />
Kollegen mit jahrzehntelanger Krankenhaus- und<br />
damit auch PPR-Erfahrung sehen die Einführung<br />
einer PPR 2.0 als vielversprechenden Weg an, um<br />
bei der Personalproblematik weiterzukommen.<br />
Der zusätzliche bürokratische Aufwand, der durch<br />
das mit der Verordnung ausgelöste „Meldewesen“<br />
verursacht wird, muss aus Sicht des <strong>VKD</strong> entsprechend<br />
berücksichtig werden – am besten durch<br />
einen Zuschlag auf den Landesbasisfallwert, etwa<br />
mit einem Euro je Punkt.<br />
Grundsätzlich wäre es allerdings aus Sicht des<br />
<strong>VKD</strong> sinnvoll, die Verordnung nicht umzusetzen.<br />
Da sie ohnehin nur für ein Jahr gelten soll,<br />
aber in den Krankenhäusern einen erheblichen<br />
Umsetzungsaufwand erfordert, Bürokratie und<br />
Kontrollen nach sich ziehen wird, und damit der<br />
Pflegequalität eher schadet als nutzt sowie gegebenenfalls<br />
sogar Behandlungskapazitäten reduziert.<br />
Zudem sind laut Koalitionsvertrag ohnehin<br />
Personalvorgaben für sämtliche Krankenhausbereiche<br />
festzulegen. Ein gut begründetes, wirklich<br />
praxistaugliches Gesamtpaket, das vor allem dem<br />
Management auch Spielraum für hausindividuelle<br />
Entscheidungen lässt, wäre sinnvoller, als eine<br />
schlecht zurechtgezimmerte Verordnung vom<br />
grünen Tisch.<br />
Der <strong>VKD</strong> schlägt daher vor, die Verordnung nicht<br />
umzusetzen und die Zeit bis zum 1. Januar 2020<br />
dafür zu nutzen, die Pflegepersonal-Regelung neu<br />
zu justieren sowie parallel dazu dem Vorschlag<br />
der DKG entsprechend eine umfassende Datenerhebung<br />
in allen Krankenhäusern durchzuführen,<br />
um damit eine wirklich belastbare Basis für neue<br />
Regelungen zu erhalten.<br />
Gegebenenfalls könnte aber gleichzeitig auch die<br />
Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums<br />
mit den notwendigen Verbesserungen/Änderungen<br />
nach der vorgesehenen Anhörung in Kraft gesetzt,<br />
die Umsetzung für die Krankenhäuser aber<br />
nicht sanktioniert werden. Das käme einer Probe<br />
aufs Exempel gleich, deren Erkenntnisse in die<br />
endgültigen Regelungen zu den Pflegepersonal-<br />
Untergrenzen einfließen können.<br />
Auch der Verband der Krankenhausdirektoren<br />
Deutschlands ist sich einig mit der Politik, dass<br />
die Pflegepersonalsituation in den Krankenhäusern<br />
nachhaltig verbessert werden muss. Einzelne<br />
Bereiche herauszulösen wird aber grundsätzlich<br />
der Komplexität der heutigen Pflegetätigkeiten in<br />
den Krankenhäusern nicht gerecht. Was wir brauchen,<br />
ist ein schlüssiges, praxistaugliches System<br />
der Personalbemessung, das die Qualität der Patientenversorgung<br />
verbessert, den tatsächlichen<br />
Pflegeaufwand widerspiegelt und dann auch zu<br />
fairen Pflegebudgets führt.<br />
September <strong>2018</strong><br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 17
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Vorstand und Präsidium<br />
Präsidiumssitzungen <strong>2018</strong><br />
15. März <strong>2018</strong> Berlin<br />
17./18. August <strong>2018</strong> Berlin<br />
12./13. Dezember Berlin<br />
Vorstandssitzungen <strong>2018</strong><br />
9. Februar <strong>2018</strong> Düsseldorf<br />
28. September <strong>2018</strong> Cascais, Portugal<br />
Präsidiumssitzungen in Berlin<br />
18<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Vorstandssitzung in Düsseldorf<br />
Erwin Rüddel, Vorsitzender des Bundestags-Gesundheitsausschusses, war am 13. Dezember in der <strong>VKD</strong>-<br />
Geschäftsstelle Gast des Präsidiums. In dem gesundheitspolitischen Gespräch wurden Positionen dargelegt und es<br />
wurde intensiv diskutiert.<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 19
Themenschwerpunkte:<br />
Aktuelle Gesundheitspolitik<br />
Koalitionsvertrag und die sich daraus ergebenden Herausforderungen für den<br />
Krankenhausbereich<br />
Festlegung der Themenbereiche, die weiter im Verband bearbeitet werden sollten: Pflege,<br />
Digitalisierung, Strukturkonzentrationen – Strukturfonds, Investitionsfinanzierung sowie<br />
gemeinsame Sicherstellung der Notfallversorgung / Finanzierung<br />
Positionen des <strong>VKD</strong> zur aktuellen Krankenhauspolitik, speziell zum Pflegepersonal-<br />
Stärkungsgesetz<br />
Positionierung zur Verordnung zu den Personal-Untergrenzen<br />
Zukunftskonzept Deutsches Krankenhaus<br />
Aktuelle Verbandspolitik<br />
Einladung zum Gesundheitspolitischen Gespräch und Zusage des Vorsitzenden des<br />
Gesundheitsausschusses, Erwin Rüddel, für die Präsidiumssitzung am 13.12.<strong>2018</strong><br />
Berichte aus Landes- und Fachgruppen sowie Ausschüssen zu aktuellen Themen, gesundheitspolitische<br />
Regelungen in den Bundesländern, Krankenhausplanung, Landtagswahlen,<br />
Auswirkungen von Gesetzen, Positionierungen der Landes- und Fachgruppen<br />
Überlegungen zum Thema Selbstverwaltung und Interessenvertretung der Krankenhausbranche<br />
<strong>VKD</strong>-Digitalisierungsstrategie, IT-Sicherheit, Datenschutz<br />
Gründung einer Arbeitsgruppe zur Erarbeitung der Digitalisierungsstrategie des <strong>VKD</strong> sowie eines<br />
Eckpunktepapiers der zu bearbeitenden Themen<br />
MDK-Problematik: Strategie des Verbandes zur besseren Positionierung der Krankenhäuser<br />
Kommunikationsstrategie des Verbandes<br />
Vorbereitung und Durchführung der 61. Jahrestagung <strong>2018</strong> am 3. und 4. Mai <strong>2018</strong> in Lübeck durch<br />
die Geschäftsstelle<br />
Vorbereitung der 62. Jahrestagung 2019 am 9. und 10. Mai in Berlin – Themenfindung und<br />
Organisation<br />
Vorbereitung des <strong>VKD</strong>-Forums am 13. November <strong>2018</strong> im Rahmen des 41. Deutschen<br />
Krankenhaustages in Düsseldorf<br />
Vorschlag zur Gründung einer Arbeitsgruppe über den FABW, die sich mit der besonderen<br />
Situation der Belegkrankenhäuser befasst<br />
DRG-Forum 21./22. März 2019 mit Präsidiumssitzung und <strong>VKD</strong>-Forum - der <strong>VKD</strong> als<br />
Mitveranstalter beim 18. DRG-Kongress bietet hier das 5. <strong>VKD</strong>-Forum an<br />
Vorbereitung der Mitgliederversammlung <strong>2018</strong><br />
Gehaltsumfrage gemeinsam mit dem Verband „Die Führungskräfte“<br />
Vorlage Jahresabschluss 2017 und Wirtschaftsplan 2019<br />
Vorbereitung des 6. Dialogabends mit Bundestagsabgeordneten im Herbst 2019 in Berlin<br />
6. <strong>VKD</strong>-Forum am 19. November 2019 in Düsseldorf nach der Mitgliederversammlung, die zeitlich<br />
vorverlegt werden soll<br />
Verbandsstrategie 2019<br />
<strong>VKD</strong> / DKG-Spitzengespräch im Frühjahr 2019<br />
Vorbereitung des Wechsels in der <strong>VKD</strong>-Geschäftsführung<br />
20<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Zusammenarbeit mit anderen Verbänden und Institutionen<br />
Spitzengespräche mit der Deutschen Krankenhausgesellschaft (Termine, Themen, Inhalte der<br />
Zusammenarbeit)<br />
Weitere Zusammenarbeit mit dem VLK, DPR und anderen Verbänden<br />
Vorbereitung mit der GDK und der Messegesellschaft Düsseldorf von MEDICA und 41. Deutschem<br />
Krankenhaustag <strong>2018</strong>, Vorbereitung des DRG-Forums und der EVKM-IMPO-Konferenz<br />
Information durch den Vertreter des <strong>VKD</strong> in der EVKM, Heinz Kölking, aus dem europäischen<br />
Verband, Auswertung des EVKM-Kongresses in Cascais/Portugal, Informationen zum EVKM-<br />
Kongress 2019 in Gent/Belgien sowie zur anstehenden Vorstandswahl im Rahmen der EVKM-<br />
IMPO-Konferenz in Düsseldorf sowie zum Wechsel in der Geschäftsführung und im Amt des<br />
Generalsekretärs<br />
Gestaltung der weiteren Zusammenarbeit mit dem Deutschen Krankenhausinstitut DKI<br />
Veranstaltungen in Kooperation mit dem DKI – Vorbereitungen <strong>2018</strong>: Psychiatrie-Branchentreff,<br />
Reha-Wirtschaftstag und Krankenhaus-Branchentreff am Jahresende<br />
Positionierung zum MDK – angestrebt wird eine Abstimmung mit der Deutschen Gesellschaft für<br />
Medizincontrolling<br />
5. Dialogabend mit Abgeordneten des Gesundheitsausschusses des Bundestags gemeinsam<br />
mit dem Verband Leitender Krankenhausärzte und dem Deutschen Pflegerat am 8. Oktober<br />
<strong>2018</strong> – Organisation durch die Geschäftsstelle, inhaltliche Abstimmung durch die Präsidenten<br />
der drei Verbände – konsentiert: für die Pflege die aktuellen gesetzlichen Vorgaben, für den VLK<br />
die Organspende und für den <strong>VKD</strong> das MDK-Thema<br />
Weitere Themen der Verbandsarbeit<br />
Vorstellungsverfahren für die Nachfolge von <strong>VKD</strong>-Geschäftsführerin Gabriele Kirchner, die aus<br />
Altersgründen im Jahr 2019 aus der Geschäftsführung ausscheidet. Entscheidung des Vorstandes<br />
über die Person des Nachfolgers. Berufen wurde nach Präsentation und Befragung einstimmig<br />
Dr. Jens-Uwe Schreck, Geschäftsführer der Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg (LKB). Er<br />
übernimmt sein Amt am 1. April 2019.<br />
Abrechnung der Landes- und Fachgruppenarbeit<br />
Treffen ehemaliger Vorstandsmitglieder <strong>2018</strong><br />
Information der Geschäftsstelle zur positiven Inanspruchnahme des Versicherungsangebots des<br />
Verbandes einer TOP Manager Rechtsschutzversicherung laut Aussage der Ecclesia<br />
Dr. Jens-Uwe Schreck stellt sich dem Präsidium und dem Vorstand vor. Mit dem positiven Votum des Vorstandes wird<br />
er am 1. April 2019 die Position als Geschäftsführer des <strong>VKD</strong> in der Nachfolge von Gabriele Kirchner antreten.<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 21
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Rechnungsprüfung<br />
Die Rechnungsprüfung für das Wirtschaftsjahr 2017 wurde von den Rechnungsprüfern Stefan Nowack und<br />
Hans-Jürgen Winkelmann in der Geschäftsstelle des <strong>VKD</strong> in Berlin vorgenommen. Mit dabei waren Schatzmeister<br />
Bernd Decker, Geschäftsführerin Gabriele Kircher sowie Mitarbeiterin Heidi Ludwig.<br />
Beide Rechnungsprüfer schätzten die Vorbereitungen der Geschäftsstelle auf die Prüfung als vorbildlich ein.<br />
Die Prüfung selbst ergab keine Beanstandungen. Der Geschäftsstelle wurde auch in diesem Jahr wieder ein<br />
wirtschaftlicher Umgang mit den Mitteln des Verbandes sowie eine vollständige und exakte Buchführung<br />
bescheinigt.<br />
Die Rechnungsprüfer erteilten der Geschäftsstelle und dem Schatzmeister ein uneingeschränktes Lob<br />
für die umsichtige und präzise Arbeit.<br />
Die Rechnungsprüfung für das Jahr 2017<br />
Veränderungen im Vorstand<br />
Neuer Vorsitzender der Landesgruppe Mitteldeutschland ist Peter Pfeiffer, Geschäftsführer Krankenhaus<br />
St. Joseph-Stift Dresden GmbH. Er folgt auf Peter Zur, Geschäftsführer der Caritas Trägergesellschaft<br />
St. Mauritius, Magdeburg, der für diese Funktion nach der Satzung nicht mehr antreten konnte.<br />
22<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />
Erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit ist<br />
Gemeinschaftswerk<br />
<strong>VKD</strong> kommunizierte professionell nach<br />
innen und außen - Themen wurden gezielt<br />
gesetzt und in Politik und Öffentlichkeit<br />
positiv wahrgenommen<br />
Kritisch-konstruktiv kommunizieren, zu für die<br />
Krankenhäuser wichtigen Fragen Stellung beziehen,<br />
eigene Themen setzen, substanzielle<br />
Vorschläge machen, die Sicht der Praktiker einbringen,<br />
im Dialog bleiben – das waren die kommunikativen<br />
„Markenzeichen“ des <strong>VKD</strong> im Jahr<br />
<strong>2018</strong>. Und sie waren durchaus erfolgreich. Das<br />
zeigte der Zuspruch sowohl von den Mitgliedern<br />
als auch von anderen Verbänden, Politikern, Abgeordneten,<br />
der Öffentlichkeit. Diese konstruktive<br />
Art der Kommunikation stärkte das Renommee<br />
des Verbandes, sorgte für Aufmerksamkeit<br />
für Vorschläge und Kritik, und wirkte positiv<br />
auf den Zusammenhalt der Mitglieder und die<br />
Attraktivität des Verbandes.<br />
Erfolgreiche Öffentlichkeit ist ein Gemeinschaftswerk.<br />
Sie beruht auf den Aktivitäten von Präsidium,<br />
Vorstand, Landes- und Fachgruppen ebenso<br />
wie darauf, dass sich die einzelnen Mitglieder im<br />
Sinne des <strong>VKD</strong> und der Krankenhäuser äußern.<br />
So nutzten Landesvorsitzende und Mitglieder<br />
die vielfältigen Möglichkeiten, sich in Interviews,<br />
Pressekonferenzen, Tagungen auf lokaler Ebene<br />
zu positionieren. Vielfach wurden vor allem auch<br />
in den letzten Monaten des Jahres Pressekonferenzen<br />
der Krankenhäuser genutzt, auf die Gründe<br />
für Defizite und explizit auf das exzessive Kontrollverhalten<br />
der Krankenkassen und des Medizinischen<br />
Dienstes hinzuweisen – eine vielfache<br />
Ergänzung direkt aus der Praxis für die entsprechende<br />
Analyse des Verbandes gegenüber der Politik,<br />
zum Beispiel im Rahmen des 41. Deutschen<br />
Krankenhaustages und auch des Abgeordnetendialogs.<br />
Die Situation der Krankenhäuser wurde so der<br />
Öffentlichkeit bewusst gemacht, der Wert der<br />
Krankenhäuser als Anker der Gesundheitsversorgung<br />
trotz des massiven Gegenwinds aus den<br />
Krankenkassen erkannt.<br />
Grundlage der Verbandskommunikation sind dabei<br />
die in der Satzung festgeschriebenen Aufgaben<br />
und Ziele, Interessenvertreter der Mitglieder<br />
und der Krankenhäuser nach innen und außen zu<br />
sein, den Austausch der Mitglieder untereinander<br />
zu fördern, Fortbildung der Mitglieder und ihrer<br />
Mitarbeiter durch Kurse, Konferenzen, Seminare<br />
und Studienangebote - auch in Kooperation mit<br />
anderen Institutionen - zu unterstützen, Beratung<br />
anzubieten und sich an der Meinungsbildung der<br />
Öffentlichkeit intensiv zu beteiligen sowie Ansprechpartner<br />
für Politik, Medien und andere Verbände<br />
zu sein.<br />
Positionen des <strong>VKD</strong> intensiv kommuniziert<br />
Basis der Öffentlichkeitsarbeit waren auch in<br />
diesem Jahr die aktuellen Positionen des <strong>VKD</strong> zu<br />
Entwicklungen in der Krankenhausversorgung, zu<br />
Gesetzentwürfen und Gesetzen, wie dem Pflegepersonal-Stärkungsgesetz,<br />
Verordnungen, Regelungen<br />
des Gemeinsamen Bundesausschusses,<br />
aber auch zu den Themen Digitalisierung, Investitionsfinanzierung<br />
und zum DRG-System. Verstärkt<br />
wurde die Forderung nach einem Zukunftskonzept<br />
Deutsches Krankenhaus.<br />
Kommunikative Instrumente vielfältig genutzt<br />
Der Verband gab in diesem Jahr 24 Pressemitteilungen<br />
heraus, die von der Geschäftsstelle auch<br />
auf die Homepage des Verbandes gestellt und für<br />
die Mitglieder im Newsletter versandt wurden.<br />
Hinzu kam eine Reihe von Pressemitteilungen der<br />
Landes- und Fachgruppen. Der Verband veröffentlichte<br />
seine Positionen u.a. zum Thema Pflegepersonal-Stärkungsgesetz<br />
und zur Verordnung<br />
zu den Pflegepersonal-Untergrenzen in sensiblen<br />
Bereichen der Krankenhäuser. Stellung genommen<br />
wurde auch zu den MDK-Kontrollen.<br />
In Beiträgen für verschiedene Fachzeitschriften,<br />
u.a. ku – Gesundheitsmanagement, f&w führen<br />
und wirtschaften im Krankenhaus und Arzt und<br />
Krankenhaus, äußerte sich vor allem <strong>VKD</strong>-Präsident<br />
Dr. Josef Düllings als oberster Repräsentant<br />
des <strong>VKD</strong>. Interviews gaben zudem <strong>VKD</strong>-Pressesprecher<br />
Dr. Falko Milski und Geschäftsführerin<br />
Gabriele Kirchner.<br />
Landes- und Fachgruppen gaben ebenfalls Pressekonferenzen,<br />
übermittelten den Medien Pressemitteilungen,<br />
und die Vorstandsmitglieder gaben<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 23
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
den regionalen Medien Interviews. Gespräche mit<br />
Medienvertretern wurden u.a. im Vorfeld von Veranstaltungen,<br />
wie der <strong>VKD</strong>-Jahrestagung und dem<br />
41. Deutschen Krankenhaustag, aber auch anlässlich<br />
von Veranstaltungen der Landes- und Fachgruppen,<br />
geführt.<br />
Informationen für die Mitglieder im E-Mail-<br />
Newsletter und auf der <strong>VKD</strong>-Homepage<br />
Der regelmäßig durch die Geschäftsstelle an die<br />
Mitglieder versandte E-Mail-Newsletter informierte<br />
über verschiedenste Themen, über Veranstaltungen<br />
des Verbandes, Branchenkonferenzen<br />
mit Kooperationspartnern, an denen <strong>VKD</strong>-Mitglieder<br />
auch als Moderatoren, Referenten und in<br />
Podiumsgesprächen aktiv mitwirkten, und machte<br />
auf spezielle Angebote des <strong>VKD</strong> für die Mitglieder<br />
aufmerksam. Die inhaltliche und optische Qualität<br />
dieses Angebotes sowie die Kontinuität der<br />
Aussendung wurden vielfach von den Mitgliedern<br />
gewürdigt.<br />
Auf der stets aktuellen Homepage finden Mitglieder<br />
und Interessenten eine Fülle von Informationen<br />
über den Verband, seine Struktur, die Landes-<br />
und Fachgruppen, die speziellen Angebote.<br />
Hier werden wichtige Veranstaltungen angekündigt<br />
und in einem Jahreskalender zusammengefasst.<br />
Angekündigt werden auch die Termine<br />
der ENTSCHEIDERFABRIK – Unternehmenserfolg<br />
durch optimalen IT-Einsatz, und es wird auf das<br />
Erscheinen der <strong>VKD</strong>-Praxisberichte aufmerksam<br />
gemacht.<br />
Der interne Mitgliederbereich informiert über<br />
spezielle Angebote für Mitglieder, unter anderem<br />
über die jährliche Gehaltsumfrage des Verbandes<br />
DIE FÜHRUNGSKRÄFTE für den Bereich des Krankenhausmanagements.<br />
Die Landes- und Fachgruppen<br />
haben ebenfalls die Möglichkeit, hier<br />
über ihre Aktivitäten zu informieren.<br />
Attraktive Präsentation der Verbandsangebote<br />
Die im vorigen Jahr neu gestalteten Verbandsflyer<br />
wurden auch in diesem Jahr nachgefragt. Sie informieren<br />
über wichtige spezielle Verbandsangebote,<br />
wie etwa den Erfahrungsaustausch im Projekt<br />
„Young-Silver im <strong>VKD</strong>“ und die Möglichkeit der<br />
Mitgliedschaft von Nachwuchs-Führungskräften.<br />
Die 2017 ebenfalls neu gestaltete, umfangreiche<br />
multimediale Imagebroschüre stellt den Verband<br />
als Ganzes, seine Ziele und Aufgaben, seine Struktur,<br />
die Angebote und Kooperationen vor und ist<br />
auch als Onlineversion auf der <strong>VKD</strong>-Homepage<br />
verfügbar.<br />
Positionierung im Rahmen der MEDICA und des<br />
41. Deutschen Krankenhaustags<br />
Die weltgrößte Medizinmesse MEDICA und der in<br />
ihrem Rahmen stattfindende 41. Deutsche Krankenhaustag<br />
wurden auch in <strong>2018</strong> als Plattform für<br />
die Darstellung des <strong>VKD</strong>, seiner Positionen, Argumente<br />
und für Stellungnahmen genutzt. Die Tage<br />
im November sind DIE Plattform für intensive<br />
Kommunikation in den Verband hinein und nach<br />
außen.<br />
Dazu trug der repräsentative Messestand des<br />
Verbandes – wie in jedem Jahr in Halle 15 in unmittelbarer<br />
Nähe zum Messestand der ENTSCHEI-<br />
DERFABRIK und in der Nähe zum Kongresszentrum<br />
Ost – bei, der wieder Treffpunkt für Mitglieder, Kooperationspartner<br />
und viele Interessierte war. Hier<br />
wurden zahlreiche individuelle Gespräche geführt,<br />
hier hielt die Geschäftsstelle das umfangreiche<br />
Informationsmaterial des Verbandes bereit.<br />
<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings, in diesem Jahr<br />
Kongresspräsident des Krankenhaustages, erläuterte<br />
in der Eröffnungsveranstaltung in Anwesenheit<br />
von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn<br />
sowie der Repräsentanten anderer Krankenhausverbände,<br />
von Krankenkassen und Industrievertretern<br />
sowie in der anschließenden Pressekonferenz<br />
ausführlich die Positionen des <strong>VKD</strong>. In zahlreichen<br />
anderen Einzelveranstaltungen waren <strong>VKD</strong>-<br />
Repräsentanten als Referenten und Moderatoren<br />
aktiv. Ein spezielles Highlight im <strong>VKD</strong>-Angebot war<br />
wieder das <strong>VKD</strong>-Forum mit Work-Café.<br />
Werbung für Verbandspositionen<br />
auch in vielen Gesprächen<br />
Im Jahresverlauf führten Mitglieder des Präsidiums,<br />
des Vorstands und der Landes- und Fachgruppenvorstände<br />
viele Gespräche zu aktuellen,<br />
die Krankenhäuser betreffenden Themen mit Politikern,<br />
Vertretern anderer Verbände, mit Kooperationspartnern.<br />
Der Dialog mit Abgeordneten des<br />
Gesundheitsausschusses des Bundestags wurde<br />
<strong>2018</strong> fortgesetzt. <strong>VKD</strong>-Geschäftsführerin Gabriele<br />
Kirchner nahm zahlreiche Termine wahr, besuchte<br />
Veranstaltungen von Verbänden, Krankenkassen,<br />
Institutionen und Kooperationspartnern, um neue<br />
Gesprächsfäden zu knüpfen, bestehende zu festigen<br />
und dabei die Positionen, Argumente und Vorschläge<br />
des <strong>VKD</strong> zu kommunizieren.<br />
24<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Dialogabend<br />
mit Abgeordneten<br />
des Bundestagsgesundheitsausschusses<br />
<strong>VKD</strong>-Stand auf der MEDICA<br />
Das Infomaterial liegt für<br />
Interessenten bereit<br />
Praxisberichte <strong>2018</strong><br />
Die diesjährigen <strong>VKD</strong>-Praxisberichte beschäftigten<br />
sich mit den Themen „Der alte Patient“ und<br />
„Digitalisierung“. Hinzu kamen aktuelle Fragen<br />
sowie ein Themenbereich „ENTSCHEIDERFABRIK“,<br />
in dem sich vor allem Start Up-Unternehmen vorstellen<br />
konnten.<br />
Den beiden Schwerpunkten vorangestellt waren<br />
positionierende Beiträge von <strong>VKD</strong>-Geschäftsführerin<br />
Gabriele Kirchner, die angesichts der demografischen<br />
Entwicklung neue Versorgungskonzepte<br />
und eine systematische sektorenübergreifende<br />
Zusammenarbeit anmahnte, sowie Vizepräsident<br />
Peter Asché, der einen gemeinsamen Kraftakt aller<br />
Beteiligten für die Digitalisierung der Krankenhäuser<br />
forderte.<br />
Die Berichte wurden wieder an alle <strong>VKD</strong>-Mitglieder<br />
verschickt. Die Medien wurden informiert. Am<br />
MEDICA-Stand des <strong>VKD</strong> lagen die Praxisberichte<br />
zum Verkauf aus.<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 25
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Fachausschuss für Grundsatzfragen<br />
Im Fokus:<br />
Konzeptionelle Fragen der Verbandsaktivitäten<br />
Verträge, Spitzengespräche, Kooperation mit anderen Verbänden<br />
zur Bekräftigung gemeinsamer Positionen<br />
Der Fachausschuss für Grundsatzfragen tagte<br />
unter der Leitung seiner Vorsitzenden Angela Krug<br />
am<br />
6. März <strong>2018</strong><br />
13. Juni <strong>2018</strong><br />
10. September <strong>2018</strong><br />
29. Oktober <strong>2018</strong><br />
11. Dezember <strong>2018</strong><br />
jeweils in Berlin.<br />
Der Ausschuss diskutierte u.a. folgende Themen:<br />
41. Deutscher Krankenhaustag <strong>2018</strong> in<br />
Düsseldorf<br />
61. <strong>VKD</strong>-Jahrestagung <strong>2018</strong> in Lübeck<br />
62. <strong>VKD</strong>-Jahrestagung 2019 am 9. und 10. Mai<br />
2019 in Berlin<br />
Das vorgesehene Programm wurde einschließlich<br />
des vom Vorstand ergänzten Themas „Ausgliederung<br />
der Pflege aus dem DRG-System – welche<br />
Konsequenzen sind zu erwarten?“ detailliert bezüglich<br />
Themen und Referenten ausgearbeitet und<br />
die Endfassung erarbeitet.<br />
4. <strong>VKD</strong>-Forum „Notfallkoffer für den Krankenhausmanager“<br />
am 13. 11. <strong>2018</strong> in Düsseldorf<br />
Konzept zur neuen Gestaltung der <strong>VKD</strong>-<br />
Mitgliederversammlung ab 2019<br />
Vertrag mit der Messe Düsseldorf bis 31.12.2021<br />
DKG / <strong>VKD</strong>- Spitzengespräche<br />
GSA-Vorsitzende Angela Krug berichtete u.a. aus<br />
dem Gespräch mit DKG-Präsident Dr. Gerald Gaß<br />
und Hauptgeschäftsführer Georg Baum. Das Fazit:<br />
Ein produktives und in guter Atmosphäre geführtes<br />
Einstiegsgespräch unter Einbindung auch<br />
kritischer Themen. Zukünftig soll es wieder regelmäßige<br />
Gespräche über Einzelgespräche hinaus<br />
geben.<br />
Dialogabende mit Abgeordneten des Bundestags<br />
Der Ausschuss stellte fest, dass sich das Format<br />
bewährt und fortgesetzt werden sollte. In <strong>2018</strong><br />
war die Beteiligung der Abgeordneten gut. Wichtig<br />
sei vor allem, dass der <strong>VKD</strong> und die von ihm<br />
vorgebrachten Themen wahrgenommen würden.<br />
Der GSA hält fest, dass die enge Kooperation der<br />
beteiligten Verbände (DPR/VLK)immens zur gegenseitigen<br />
Vertrauensbildung beiträgt.<br />
<strong>VKD</strong>/DKI-Veranstaltungen<br />
DRG-Forum am 21. und 22. März 2019 mit<br />
Präsidiumssitzung und <strong>VKD</strong>-Forum<br />
Das Gremium diskutierte Titel und Themen des 5.<br />
<strong>VKD</strong>-Forums, das im Rahmen des 18. DRG-Kongresses<br />
stattfinden soll, und nahm im Auftrag des<br />
Vorstands die Endfassung des Programms vor.<br />
Werbung für Mitgliedschaft<br />
Der GSA hält Werbung um Mitglieder / Nachwuchskräfte<br />
für eine zentrale Aufgabe für alle<br />
Landes- und Fachgruppen- Vorstände.<br />
EVKM<br />
Informiert wird über die EVKM-Kongresse am 12.<br />
und 13. September 2019 in Gent und vom 30. September<br />
bis 2. Oktober 2020 in Budapest. Danach<br />
finden die Kongresse wieder im Zwei-Jahres-<br />
Rhythmus statt.<br />
Studiengang SMBS Salzburg<br />
Zum aktuellen Stand der Kooperation mit der<br />
SMBS berichtet Holger Höhmann regelmäßig dem<br />
GSA.<br />
26<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Konzept Young Silver – Stand und Gestaltung<br />
Eingetragen sind 12 Kollegen, die für eine Beratung<br />
zur Verfügung stehen.<br />
Größere Projekte wurden leider noch nicht angefragt.<br />
keine entsprechenden Anträge aus den Landesund<br />
Fachgruppen gab.<br />
Information zum Geschäftsführerwechsel<br />
Ehrenmitglieder <strong>2018</strong><br />
Im Rahmen der Mitgliederversammlung <strong>2018</strong> werden<br />
keine Ehrenmitgliedschaften verliehen, da es<br />
Impressionen von den Sitzungen des Fachausschusses für Grundsatzfragen in Berlin<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 27
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Fachausschuss für Betriebswirtschaft<br />
Kritisch-konstruktive Bewertung neuer Gesetze und Regelungen<br />
Der Fachausschuss für Betriebswirtschaft tagte<br />
unter Leitung seines Vorsitzenden Martin Schmid<br />
am<br />
11. April <strong>2018</strong><br />
7. Juni <strong>2018</strong><br />
in Berlin.<br />
Außerdem wurden im E-Mail-Umlaufverfahren<br />
weitere Themen in Vorbereitung auf verschiedene<br />
Anhörungen zu Gesetzentwürfen und<br />
Verordnungen diskutiert und abgestimmt:<br />
4.5.<strong>2018</strong> Entwurf einer Ausbildungs- und<br />
Prüfungsverordnung für die<br />
Pflegeberufe<br />
11.7.<strong>2018</strong> Entwurf eines Pflegepersonal-<br />
Stärkungsgesetzes<br />
17.9.<strong>2018</strong> Pflegepersonaluntergrenzen-<br />
Verordnung<br />
14.12.<strong>2018</strong> Gesetzentwurfes für mehr Sicherheit<br />
in der Arzneimittelversorgung<br />
17.12.<strong>2018</strong> Entwurf eines<br />
Fachkräfteeinwanderungsgesetzes<br />
Schwerpunkte der Ausschussarbeit waren<br />
unter anderem:<br />
Vorbereitung 4. <strong>VKD</strong>-Forum <strong>2018</strong> – Titel –<br />
Themen – Referenten<br />
Gestufte Notfallversorgung<br />
Der Ausschuss stellte Abweichungen der amtlichen<br />
Bekanntmachung zum Referentenentwurf<br />
fest. Kritisiert wurde, dass über den Weg der Reduzierung<br />
der Anzahl der Notfallversorger die<br />
Reduzierung der Krankenhäuser angestrebt wird.<br />
Als weitere Vorgehensweise wird die Abstimmung<br />
durch Martin Schmid mit der DKG festgelegt und<br />
gegebenenfalls auch die Erarbeitung einer gemeinsamen<br />
Position angeregt. Erörtert werden<br />
sollen Auswirkungen der gestuften Notfallversorgung.<br />
Ausgliederung der Pflegekosten aus den DRGs<br />
– Vorbereitung eines Statements / Positionspapiers<br />
Eine separate Vergütung der Pflege führt zu neuen<br />
Berechnungsgrundlagen für diese, in Verbindung<br />
mit dem Pflegelast-Katalog und dem weiteren<br />
Nachweis über die adäquate Pflege ist ein<br />
immenser Anstieg an bürokratischem Aufwand zu<br />
befürchten. Betriebswirtschaftlich sieht der FABW<br />
keinen Sinn in einer Ausgliederung der Personalkosten<br />
aus dem DRG-System. Es werde damit kein<br />
bestehendes Problem gelöst und die grundlegende<br />
Methodik der Preisbildung für Krankenhausleistungen<br />
werde dadurch nicht verändert – sondern<br />
nur verkompliziert. Die Probleme der Investitionsfinanzierung<br />
ändern sich dadurch nicht.<br />
Personaluntergrenzen und Personalbedarf<br />
Hier kristallisierte sich im Fachausschuss als<br />
Hauptproblem die Frage der fehlenden Definition<br />
des Begriffs „Pflegeleistung“ heraus. Der FABW sah<br />
zudem die Gefahr, dass Untergrenzen vorgegeben<br />
und mit Normen gleichgesetzt werden. Gefordert<br />
wurde u.a. eine Neuauflage der PPR für die Bewertung<br />
der Sensitivität. Prof. Julia Oswald kritisierte<br />
die fehlende Definition der Pflegeleistungen und<br />
stellte ihr Konzept einer Personalbedarfsermittlung<br />
vor. Personalbedarf: Ziel wäre, Empfehlungen<br />
für die <strong>VKD</strong>-Mitglieder in Form eines Handouts<br />
zum Umgang mit dem Thema zu erarbeiten. Der<br />
wissenschaftliche Ansatz könnte mit den Praktikern<br />
diskutiert werden. Der Fachausschuss stand<br />
dem positiv gegenüber und würde das unterstützen.<br />
Sofortprogramm Kranken- und Altenpflege<br />
Diskussion u.a. zur Finanzierung der Ausbildung<br />
auch in anderen Berufen (Physiotherapie, Hebammen<br />
etc.), zur Einstellung und Finanzierung<br />
von Personal, zur Refinanzierung der Tarifsteigerungen,<br />
die aber auf alle Berufsgruppen im Krankenhaus<br />
ausgeweitet werden müssten. Es wurde<br />
darauf hingewiesen, dass die gewährten Personalaufstockungen<br />
auf dem Markt nicht zu realisieren<br />
sind.<br />
Verordnung zu Pflegepersonal-Untergrenzen<br />
Stellungnahme des <strong>VKD</strong> zur Ministerverordnung<br />
über Pflegepersonaluntergrenzen vom 24. August<br />
<strong>2018</strong>. Der FABW stellt fest, dass der Verordnungsentwurf<br />
deutlich überarbeitet oder ausgesetzt<br />
werden muss. Zahlreiche Einwände aus der Praxis<br />
der Krankenhäuser und aus dem Ausschuss machten<br />
deutlich, dass Vorgaben der Verordnung zum<br />
28<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Teil nicht umsetzbar sind oder die Patientenversorgung<br />
sogar gefährden würden. Der FABW leistete<br />
umfangreiche Zuarbeit für die Stellungnahme<br />
des <strong>VKD</strong> an das Bundesministerium.<br />
Klinik-Kodex „Medizin vor Ökonomie“ der<br />
Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V.<br />
Der Fachausschuss diskutierte den Kodex und<br />
stellte hier auch viel Interpretationsspielraum<br />
fest. Positiv sei, dass der Kodex ein Bekenntnis<br />
zum effizienten Einsatz der Ressourcen enthalte.<br />
Der FABW kam überein, dass eine direkte Stellungnahme<br />
an die DGIM nicht erfolgen müsse.<br />
Geschäftsführer-Mustervertrag<br />
Anregung, einen Geschäftsführer-Mustervertrag<br />
für <strong>VKD</strong>-Mitglieder zu entwerfen – Weiterleitung<br />
an den GSA.<br />
Neues Mitglied im FABW<br />
FABW-Vorsitzender Martin Schmid begrüßte als<br />
neues Mitglied des Gremiums Guido Lenz aus<br />
Magdeburg.<br />
Impressionen von den Sitzungen des Fachausschusses für Betriebswirtschaft in Berlin<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 29
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
5. Dialogabend mit Bundestagsabgeordneten<br />
Im Gespräch bleiben – im Sinne der Krankenhäuser und der Patienten<br />
Bereits zum fünften Mal fand ein Dialog von Krankenhausführungskräften<br />
mit Abgeordneten des<br />
Bundesgesundheitsausschusses in Berlin statt.<br />
Der Einladung des Verbandes der Krankenhausdirektoren<br />
Deutschlands (<strong>VKD</strong>), des Deutschen<br />
Pflegerates (DPR) und des Verbandes Leitender<br />
Krankenhausärzte (VLK) folgten am 8. Oktober elf<br />
Abgeordnete, der Bevollmächtigte der Bundesregierung<br />
für die Pflege, Andreas Westerfellhaus,<br />
sowie Mitarbeiter der Abgeordneten.<br />
Aktuelle Schwerpunktthemen wollten die drei Verbände<br />
mit den Abgeordneten diskutieren. In kurzen<br />
Statements legten führende Vertreter ihre Positionen<br />
zu den Themen Pflege und Pflegeberufegesetz,<br />
Klinische Sektionen, Organspende sowie „Rechnungsprüfung<br />
oder Zahlungsvermeidung – was<br />
wollen Krankenkassen und Medizinischer Dienst“<br />
dar. Sie bewerteten diese aus Sicht der Krankenhauspraxis<br />
und ihrer voraussichtlichen Folgen auf<br />
die Patientenversorgung.<br />
Franz Wagner, Präsident des Deutschen Pflegerates,<br />
bewertete die aktuelle Gesetzgebung zur<br />
Pflege und fragte, was davon tatsächlich in der<br />
Praxis ankommen werde. Kritisch zu betrachten sei<br />
u.a. die Verordnung zur Festlegung von Personaluntergrenzen<br />
für bestimmte Abteilungen. Sie sei<br />
unzureichend und könne mehr schaden als nutzen.<br />
Es fehle bisher grundsätzlich eine am tatsächlichen<br />
Pflegebedarf ausgerichtete Personalbemessung.<br />
<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings verwies darauf,<br />
dass die Krankenhäuser mit Einführung der DRGs<br />
„überökonomisiert“ worden seien – mit Folgen<br />
auch für die Pflege.<br />
VLK-Geschäftsführer Gerd Norden verwies auf die<br />
vom GKV-Spitzenverband, dem Verband der Privaten<br />
Krankenversicherungen sowie der Deutschen<br />
Krankenhausgesellschaft Mitte 2017 abgeschlossene<br />
Vereinbarung zu klinischen Sektionen. Neben<br />
positiven Ansätzen seien hier die vorgegebenen<br />
Obduktionsquoten und die Höhe des vorläufigen<br />
Vergütungssatzes kontraproduktiv.<br />
Prof. Dr. Gundolf Gubernatis erläuterte, der VLK<br />
sei gegen die geplante Widerspruchslösung zur<br />
Organspende. Sie ziele auf Unentschlossene und<br />
jene, die sich nicht damit beschäftigen wollten,<br />
werde aber das Problem der Spenderzahlen nicht<br />
lösen. Ein Problem sei, dass die Organe gespendet<br />
würden, über deren Vergabe dann aber die Ärztekammer<br />
entscheide. Der VLK präferiere eher eine<br />
Weiterentwicklung des geltenden Gesetzes, etwa<br />
in Richtung Anreizmöglichkeiten für potenzielle<br />
Spender.<br />
Beim Thema „Rechnungsprüfung oder Zahlungsvermeidung<br />
– was wollen Krankenkassen und Medizinischer<br />
Dienst?“ erklärte Dr. Josef Düllings, die<br />
Krankenkassen horteten fast zwei Mrd. Euro und<br />
betrieben inzwischen ein expansives Geschäftsmodell.<br />
Dazu gehöre, dass massiv Ärzte und Pflegende<br />
in den Krankenhäusern abgeworben würden,<br />
um die Kontrollen immer mehr auszuweiten.<br />
Die Krankenhäuser hätten in diesem Jahr eine<br />
nochmals erhöhte Prüfquote festgestellt. Beifall<br />
fand der Vorschlag, den Medizinischen Dienst in<br />
ein neutrales Bundesinstitut umzuwandeln.<br />
Irene Maier, Vizepräsidentin des Deutschen Pflegerates,<br />
erklärte, es sei wichtig, den Pflegenden<br />
zu vermitteln, dass sich in den kommenden Jahren<br />
die Personalbesetzungen auch politisch gewollt so<br />
entwickeln würden, dass sie den Patienten auch die<br />
Pflege geben könnten, die sie benötigten.<br />
Eine Diskussion entwickelte sich auch zum Pflegeberufegesetz.<br />
Andreas Westerfellhaus verwies<br />
hier u.a. darauf, dass interdisziplinär und interprofessionell<br />
neue Wege beschritten werden müssten.<br />
30<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Impressionen vom<br />
5. Dialogabend mit Abgeordneten<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 31
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Einblicke – Kooperationen/Angebote für unsere Mitglieder<br />
Langjährige Partnerschaften, Verbundenheit durch gemeinsame Interessen<br />
Seit vielen Jahren arbeitet der <strong>VKD</strong> mit anderen Verbänden und Institutionen der Gesundheitsbranche<br />
zusammen. Das war auch <strong>2018</strong> wieder der Fall. Aus gemeinsamen Interessen wuchs vielfach<br />
Verbundenheit. Daraus ergeben sich nicht nur zahlreiche Möglichkeiten der Teilung von Wissen und<br />
Informationen, u.a. durch gemeinsame Veranstaltungen und Aktionen. Kooperationen ermöglichen<br />
auch, den <strong>VKD</strong>-Mitgliedern besondere Serviceangebote zu machen.<br />
SMBS Salzburg – Studiengang<br />
Health Care Management:<br />
Zusammenarbeit ist eine Erfolgsgeschichte<br />
Gut angenommen wird der Studiengang Health<br />
Care Management an der SMBS Salzburg – ein<br />
besonderes Angebot des <strong>VKD</strong> für Mitglieder und<br />
deren Mitarbeiter. Die Anmeldezahlen haben sich<br />
in den vergangenen Jahren deutlich gesteigert.<br />
Der im vorigen Jahr begonnene Kurs hatte 24 Teilnehmer.<br />
Im September <strong>2018</strong> startete erneut ein<br />
Kurs. Die Zusammenarbeit ist eine echte Erfolgsgeschichte.<br />
Zahlreiche Absolventinnen und Absolventen beendeten<br />
im Februar <strong>2018</strong> die Ausbildung zur akademischen<br />
Health Care Managerin / zum akademischen<br />
Health Care Manager mit einer auf<br />
Praxisrelevanz ausgerichteten Vertiefung der zentralen<br />
Themenbereiche des modernen Health Care<br />
Managements.<br />
In Berlin verbrachten die Absolventinnen und Absolventen<br />
<strong>2018</strong> die letzte Präsenzphase des Kurses<br />
zusammen mit den Absolventinnen und Absolventen<br />
des aufbauenden MBA-Studiums, die - mit<br />
Ausnahme der noch bevorstehenden Auslandsstudienwoche<br />
in Washington - ihre Ausbildung ebenfalls<br />
beendet haben.<br />
Initiator dieser exklusiven Ausbildungskooperation<br />
für ein postgraduales Studium ist Holger Höhmann,<br />
Vorsitzender der <strong>VKD</strong>-Fachgruppe Psychiatrische<br />
Einrichtungen.<br />
Die im Jahr 2013 begonnene Ausbildungskooperation<br />
zwischen dem <strong>VKD</strong> und der Universität<br />
Salzburg – Salzburg Management Business School<br />
(SMBS) bietet Mitgliedern des <strong>VKD</strong> und deren Mitarbeitern<br />
ein postgraduales Studium Health Care<br />
Management. Das im Jahr 2014 gestartete dreistufige<br />
Programm hat sich bewährt. Es beinhaltet<br />
einen universitären Studiengang mit 19 Präsenztagen,<br />
eine Abschlussarbeit mit dem Schwerpunkt<br />
General Management sowie einen optionalen<br />
MBA-Abschluss mit weiteren 25 Präsenztagen<br />
plus Masterthesis.<br />
Teilnehmerinnen und<br />
Teilnehmer in Berlin mit<br />
Prof. Dr. Gerhard Aumayr<br />
(ganz rechts) und Holger<br />
Höhmann (5.v.l.), der bei den<br />
Studierenden über die Themen<br />
Qualitätsmanagement und<br />
Ethik im Krankenhaus<br />
referiert hat.<br />
32<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Informative Flyer der <strong>VKD</strong>-Geschäftsstelle weisen<br />
auf das Angebot ebenso hin, wie Anzeigen, Kurzvorträge<br />
im Rahmen von Verbandsveranstaltungen,<br />
der E-Mail-Newsletter und die <strong>VKD</strong>-Homepage.<br />
Holger Höhmann hat sich auch <strong>2018</strong> wieder stark<br />
für das hochwertige Studienangebot engagiert.<br />
Vorausgegangen war der Vereinbarung mit der<br />
SMBS Salzburg eine mehr als zehnjährige, intensive<br />
und fruchtbare Zusammenarbeit mit dem<br />
Arbeitskreis der Krankenhausleitungen psychiatrischer<br />
Kliniken (AKP).<br />
Verband „Die Führungskräfte“:<br />
Kooperation hat sich auch <strong>2018</strong> bewährt<br />
Mit dem Verband „Die Führungskräfte“ verbinden<br />
den <strong>VKD</strong> viele Gemeinsamkeiten in inhaltlichen<br />
Fragen. Das hat sich auch <strong>2018</strong> in der Zusammenarbeit<br />
wieder deutlich gezeigt.<br />
Die seit 2008 bestehende Kooperation wurde<br />
seitdem systematisch weiterentwickelt und ausgebaut.<br />
Dazu gehören viele sinnvolle Angebote<br />
für die Mitglieder des <strong>VKD</strong>. Sie wurden auch <strong>2018</strong><br />
wieder gut genutzt. Dazu gehört bei Bedarf eine<br />
kostenlose juristische Erstberatung im Zusammenhang<br />
mit Problemen innerhalb ihrer Tätigkeitsfelder.<br />
sich interessante Versicherungs- und Informationsangebote<br />
exklusiv für die <strong>VKD</strong>-Mitglieder.<br />
Die Ecclesia versichert neben den zentralen Versicherungen<br />
des Verbandes auch die Funktionsträger<br />
des <strong>VKD</strong> auf Geschäftsreisen, die vom Verband<br />
veranlasst sind. Für alle Mitglieder gibt es bereits<br />
seit vielen Jahren interessante Sonderangebote für<br />
die private Unfallversicherung.<br />
Besonders wichtig sind die folgenden Sonderangebote<br />
für <strong>VKD</strong>-Mitglieder:<br />
• - Anstellungsvertrags-<br />
Rechtsschutzversicherung<br />
• Vermögensschaden-<br />
Rechtsschutzversicherung<br />
• Spezial-Straf-Rechtsschutz-Versicherung.<br />
Hierfür wurde bereits 2016 eine neue Rahmenvereinbarung<br />
mit attraktiven Konditionen abgeschlossen.<br />
Dieser Versicherungsschutz stellt eine Privatlösung<br />
für den entsprechenden Personenkreis dar.<br />
Versicherungsnehmer und Prämienschuldner sind<br />
die versicherten Personen.<br />
Die Landes- und Fachgruppen des <strong>VKD</strong> können zudem<br />
für Vorträge auf die Expertise der Fachleute<br />
aus dem Verband „Die Führungskräfte“ zurückgreifen.<br />
Regelmäßig führt der Verband „Die Führungskräfte“<br />
Gehaltsumfragen durch, in die auch die Führungskräfte<br />
in den Krankenhäusern einbezogen<br />
werden. Die für alle <strong>VKD</strong>-Mitglieder interessanten<br />
Ergebnisse werden im Mitgliederbereich der <strong>VKD</strong>-<br />
Homepage veröffentlicht.<br />
Interessenten findet inzwischen auch die über den<br />
DFK-Verband angebotene gebührenfreie Mastercard<br />
Gold als <strong>VKD</strong>-Verbandskreditkarte – die Konditionen<br />
sind für die Mitglieder besonders günstig.<br />
Ecclesia Versicherungsdienst GmbH:<br />
Vertrauensvolle Zusammenarbeit fortgesetzt<br />
Bereits seit vielen Jahren besteht eine besonders<br />
vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Ecclesia<br />
Versicherungsdienst GmbH. Diese wurde auch <strong>2018</strong><br />
fortgesetzt. Aus dieser Zusammenarbeit ergeben<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 33
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Einblicke – ENTSCHEIDERFABRIK:<br />
Gemeinsame Arbeitsplattform für praxistaugliche IT-Lösungen und<br />
Erfahrungsaustausch<br />
Der Verband der Krankenhausdirektoren<br />
Deutschlands ist Mitgründer der ENTSCHEIDER-<br />
FABRIK, arbeitet in führenden Positionen der<br />
unterschiedlichen Gremien mit und nimmt so<br />
Einfluss auf die Arbeit und die Entwicklung der<br />
IT-Plattform.<br />
Der Startschuss für den diesjährigen inzwischen<br />
12. Projektzyklus der ENTSCHEIDERFABRIK für Unternehmenserfolg<br />
durch optimalen IT-Einsatz fiel<br />
wieder auf dem traditionellen Entscheider-Event<br />
Anfang Februar in Düsseldorf. Hier wurden wieder<br />
die fünf Digitalisierungsthemen ausgewählt, an<br />
denen Krankenhäuser, IT-Unternehmen und Berater<br />
in gemeinsamen Projektgruppen nun in den<br />
folgenden Monaten arbeiteten. IT-Experten aus 16<br />
Krankenhäusern waren <strong>2018</strong> dabei.<br />
Es waren insgesamt zwölf Digitalisierungskonzepte<br />
vorgestellt worden. Aus ihnen wählten die<br />
Vertreter der Krankenhäuser die Themen aus, die<br />
sie als besonders wichtig für ihre Häuser einschätzten.<br />
Die ausgewählten Themen seien für die<br />
Zukunft der stationären und vernetzten Gesundheitsversorgung<br />
sowie für die Patienten besonders<br />
wichtig, erklärte Peter Asché, Vizepräsident des<br />
Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />
(<strong>VKD</strong>) und im Präsidium des Verbandes für<br />
den Bereich IT zuständig.<br />
Für den <strong>VKD</strong> als Mitgründer ein großer Erfolg. Die<br />
ENTSCHEIDERFABRIK überzeugt in den Krankenhäusern<br />
durch die Möglichkeit, Digitalisierungsprojekte<br />
kostenlos zu erproben. Die beteiligten<br />
Firmen wiederum können ihre Lösungen in der<br />
Praxis gemeinsam mit künftigen Nutzern testen<br />
und weiter verbessern. Auch nicht beteiligte Kliniken<br />
profitieren, weil der strukturierte Erprobungsprozess<br />
sehr transparent gestaltet wird und<br />
die Ergebnisse in Workshops und Seminaren sowie<br />
im Rahmen des Deutschen Krankenhaustages im<br />
November in Düsseldorf ausführlich dargestellt<br />
wurden.<br />
Eine flächendeckende Digitalisierung beinhaltet<br />
zahlreiche Lösungen für viele Probleme im Bereich<br />
der Krankenhäuser sowie für eine vernetzte Patientenversorgung.<br />
Die ENTSCHEIDERFABRIK dokumentiert<br />
ganz praktisch, welchen großen Nutzen<br />
die IT für die Prozesse in den Krankenhäusern, für<br />
eine moderne Medizin und Pflege, für die Vernetzung<br />
von Gesundheitsangeboten und auch für die<br />
Wirtschaftlichkeit der Kliniken hat. Auch im Rahmen<br />
der ENTSCHEIDERFABRIK forderte der <strong>VKD</strong><br />
wieder eine Investitionsoffensive des Bundes für<br />
die Digitalisierung der Gesundheitsbranche.<br />
Im Laufe der vergangenen Jahre wurde im Rahmen<br />
der ENTSCHEIDERFABRIK in rund 60 Projektrunden<br />
die Praxistauglichkeit von IT-Lösungen erprobt.<br />
Die fünf IT- Schlüsselthemen der Gesundheitswirtschaft <strong>2018</strong>:<br />
Beseitigung des "WhatsApp-Dilemmas" durch eine sichere mobile Krankenhaus-<br />
Kommunikationslösung<br />
Digitalisierung 4.0: IHE XDS Connector für Apple HealthKit und CareKit<br />
Fallakte Plus: Überleitung der nächsten Generation und der Patient ist stets dabei<br />
Computer-interpretierbare Leitlinien - Unterstützung klinischer Entscheidungen, Reduktion<br />
von Fehlern, Verbesserung der klinischen Ergebnisse<br />
Virtuelle Videokonferenzen auf Basis einer IHE-konformen Vernetzungsplattform:<br />
Von Arzt zu Arzt und Patient<br />
34<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Impressionen vom traditionellen Entscheider-Event Anfang Februar in Düsseldorf (Fotos: ENTSCHEIDERFABRIK)<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 35
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Einblicke – AKG:<br />
Partnerschaft für moderne Krankenhausarchitektur<br />
Seit langem gibt es eine gute Partnerschaft des<br />
<strong>VKD</strong> mit den Architekten für Krankenhausbau<br />
und Gesundheitswesen (AKG). Neue Prozesse<br />
und Strukturen in Krankenhäusern spiegeln sich<br />
auch in Neu-, Um- und Erweiterungsprojekten<br />
wider.<br />
Der <strong>VKD</strong> macht seine Meinung zu Fragen des<br />
Krankenhausbaus und zu Bauprojekten u.a. durch<br />
die Mitwirkung von Geschäftsführerin Gabriele<br />
Kirchner deutlich. Sie ist Mitglied der Jury für den<br />
AKG-Preis und der Jury für den AKG-Förderpreis.<br />
Mit dem AKG Preis zeichnet die AKG herausragende<br />
Beiträge zur Architektur des Krankenhausbaus<br />
oder des Gesundheitswesens aus. Die Anforderungen<br />
an die Bauqualität, Funktionalität und Detailgenauigkeit<br />
müssen vorbildlich gelöst worden sein.<br />
Der Preis wird in einem dreijährigen Turnus vergeben<br />
– zuletzt im Jahr 2016. Er wird gleichermaßen<br />
den Architekten wie den Bauherren verliehen.<br />
Studierende und Absolventen der Fachrichtungen<br />
Architektur und Innenarchitektur aller deutschsprachigen<br />
Ausbildungsstätten können sich für<br />
den AKG-Förderpreis bewerben. Hier werden junge<br />
Talente eingeladen, sich mit den Themen rund um<br />
Architektur im Gesundheitswesen – für Krankenhäuser,<br />
Seniorenheime, ambulante Einrichtungen<br />
und Therapiezentren - zu beschäftigen. Es geht<br />
bei den Planungen nicht nur um ästhetische und<br />
technische Herausforderungen, sondern auch um<br />
vielfältige soziale und gesellschaftlich relevante<br />
Fragestellungen.<br />
Auch im Rahmen von <strong>VKD</strong>-Veranstaltungen spielte<br />
das Bauen immer wieder eine Rolle. Dazu gehört<br />
auch die Forderung des <strong>VKD</strong> nach Investitionsmitteln,<br />
die Modernisierungen und andere notwendige<br />
bauliche Maßnahmen ermöglichen.<br />
Einblicke – BVMed:<br />
Erfolgreiche Zusammenarbeit beider Verbände fortgesetzt<br />
Die Zusammenarbeit des <strong>VKD</strong> mit dem<br />
Bundesverband Medizintechnologie (BVMed)<br />
hat seit vielen Jahren Tradition und wurde<br />
auch <strong>2018</strong> weiter gepflegt. Beide Verbände<br />
sehen sich als wichtige Partner im System der<br />
Gesundheitswirtschaft.<br />
Im Laufe des Jahres fand eine Reihe individueller<br />
informativer Gespräche zwischen Geschäftsführerin<br />
Gabriele Kirchner und BVMed-Geschäftsführer<br />
Joachim Schmitt sowie mit Mitgliedern des<br />
BVMed-Vorstandes statt.<br />
Traditionell ist auch der rege Austausch von Mitgliedern<br />
des <strong>VKD</strong>-Präsidiums und des BVMed<br />
beim Sommerempfang des Industrieverbandes<br />
sowie mit Vertretern anderer Industrieverbände.<br />
<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings sprach vor<br />
BVMed-Mitgliedern zu den Herausforderungen,<br />
denen sich die Krankenhäuser gegenübersehen<br />
und den Auswirkungen daraus für die Medizintechnik-Unternehmen.<br />
Als Referent trat auch<br />
<strong>VKD</strong>-Vizepräsident Peter Asché vor BVMed-Mitgliedern<br />
auf.<br />
Der Treffpunkt Krankenhaus bot Gabriele Kirchner<br />
Gelegenheit auch für ein Gespräch mit BVMed-<br />
Geschäftsführer Joachim Schmitt. (Foto: GDK)<br />
36<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
<strong>VKD</strong>-Praxisberichte <strong>2018</strong> –<br />
Titelthemen: „Der alte Patient“ und „Digitalisierung“<br />
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Die <strong>VKD</strong>-Praxisberichte <strong>2018</strong> widmeten sich wieder<br />
zwei sehr aktuellen Herausforderungen für<br />
die Kliniken: Der wachsenden Zahl alter Patienten<br />
und dem Thema Digitalisierung.<br />
Den Beiträgen aus der Praxis vorangestellt wurden<br />
auch in <strong>2018</strong> positionierende Artikel, in denen die<br />
Sicht des <strong>VKD</strong> dargelegt wird.<br />
Neue Versorgungskonzepte gefordert<br />
So schreibt Geschäftsführerin Gabriele Kirchner<br />
unter der Überschrift „Wir brauchen neue Versorgungskonzepte“,<br />
dass es gerade angesichts der<br />
demografischen Entwicklung zu einer systematischen<br />
sektorenübergreifenden Zusammenarbeit<br />
kommen muss. Es müsse, so ein Fazit, insgesamt<br />
zu einer bedarfsgerechten Steuerung der Gesundheitsversorgung<br />
angesichts der vielfältigen aktuellen<br />
und künftigen Veränderungen kommen. Die<br />
Praxisberichte<br />
Zu aktuellen Fragen des Krankenhausmanagements <strong>2018</strong><br />
Projekte, Positionen, Perspektiven<br />
Alterung der Gesellschaft erfordere stärker als<br />
bisher eine geplante und vernetzte Versorgung innerhalb<br />
und zwischen den Sektoren sowie mit den<br />
übrigen Gesundheitsdienstleistern. Dabei müssten<br />
die Krankenhäuser als hochspezialisierter Kern<br />
der Gesundheitsversorgung eine wesentliche Rolle<br />
spielen. Eine sektorenüberreifende Qualitätssicherung<br />
wäre dabei die Basis für die Entwicklung<br />
einer sektorenübergreifenden Bedarfsplanung.<br />
Gemeinsamer Kraftakt notwendig<br />
„Wir brauchen jetzt einen gemeinsamen Kraftakt“,<br />
fordert <strong>VKD</strong>-Vizepräsident Peter Asché in seinem<br />
Positionsbeitrag zum Thema Digitalisierung. Die<br />
Digitalisierung der Krankenhäuser sei Voraussetzung<br />
für die Lösung zahlreicher Herausforderungen<br />
und Probleme nicht nur in den Kliniken,<br />
sondern im Gesundheitsbereich überhaupt. Das<br />
sei dem Management und den Mitarbeitern sehr<br />
bewusst. Dennoch verfügten 25 Prozent der Krankenhäuser<br />
bisher nicht über eine eHealth-Strategie.<br />
Deren Umsetzung sei für viele, vor allem für<br />
kleinere Kliniken, aber auch schwierig. Hauptgrund<br />
sei die mangelnde Investitionsfähigkeit. Der <strong>VKD</strong><br />
fordere hier seit Jahren einen gesamtgesellschaftlichen<br />
finanziellen Kraftakt. Dieser bleibe aber absehbar<br />
aus. Das deutsche Gesundheitswesen falle<br />
damit hinter andere Länder immer weiter zurück.<br />
Das wirke negativ auf eine für die Bürger wichtige<br />
Infrastruktur. Peter Asché verweist in dem Beitrag<br />
u.a. auch auf die guten Erfahrungen in der Zusammenarbeit<br />
von Krankenhäusern, IT-Firmen und<br />
Beratern im Rahmen der vom <strong>VKD</strong> maßgeblich mit<br />
getragenen ENTSCHEIDERFABRIK.<br />
In schweres Fahrwasser gekommen<br />
Im aktuellen Teil des Heftes bewertet <strong>VKD</strong>-Präsident<br />
Dr. Josef Düllings im Interview unter der<br />
Überschrift „Baustellen über Baustellen – wieviel<br />
Wandel braucht das Krankenhaus?“ Veränderungen,<br />
die seit dem vergangenen Jahr viele Krankenhäuser<br />
in schwieriges Fahrwasser gebracht haben,<br />
etwa ein unerwartetes Absinken der Fallzahlen.<br />
Veränderungen müssten den Patienten nützen,<br />
die Krankenhausversorgung zukunftsfest machen,<br />
ihnen ermöglichen, dabei auch wirtschaftlich zu<br />
arbeiten. Das sei an der aktuellen Fallzahlentwicklung<br />
nicht zu erkennen. Es müsse analysiert<br />
werden, ob es sich hier um eine Anomalie handele,<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 37
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
die einen Systemwechsel ankündige. Zunehmend<br />
kritisch betrachtet Dr. Düllings dabei auch die<br />
Arbeit des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung<br />
und erklärt, der <strong>VKD</strong> bezweifle die<br />
Neutralität des MDK. Das DRG-System habe das,<br />
was seit den 2000er Jahren die Geschäftsgrundlage<br />
war, durch den MDK verloren. Hier fordere der<br />
<strong>VKD</strong> einen deutlichen Wandel hin zu einem fairen<br />
Miteinander.<br />
Entscheider-Events ausgewählten Schlüsselthemen<br />
des Jahres <strong>2018</strong>. Das Siegerprojekt „Beseitigung<br />
des WhatsApp-Dilemmas“ wird beschrieben<br />
und die drei Erstplatzierten im Wettbewerb um<br />
den Start Up- und Young Professional Preis erläutern<br />
ihre Projektideen und deren Umsetzung.<br />
IT-Projekte vorgestellt<br />
Schließlich geht es im letzten Teil des Heftes um<br />
aktuelle Informationen aus der IT-ENTSCHEIDER-<br />
FABRIK. Vorgestellt werden hier die Finalisten des<br />
aktuellen Projektzyklus sowie die im Rahmen des<br />
38<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
NIEDERSCHRIFT (Auszüge) über die 102. Mitgliederversammlung<br />
des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands e.V. (<strong>VKD</strong>)<br />
am 13.11.<strong>2018</strong> in Düsseldorf Beginn: 17.05 Uhr Ende: 17.35 Uhr<br />
<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Düllings eröffnet die 102. Mitgliederversammlung in Düsseldorf<br />
Präsident Dr. Düllings begrüßt als Versammlungsleiter<br />
alle anwesenden Mitglieder. Alle Präsidiumsmitglieder<br />
sind anwesend. Die Mitgliederversammlung<br />
wurde form- und fristgerecht<br />
einberufen. Dr. Düllings weist darauf hin, dass die<br />
Tagesordnung allen Mitgliedern rechtzeitig zugegangen<br />
sei. Anträge auf Änderungen oder Ergänzungen<br />
der Tagesordnung sind keine eingegangen,<br />
so dass die Tagesordnung angenommen ist.<br />
Zu Beginn der Versammlung gedenken die Anwesenden<br />
in einer Schweigeminute der seit der<br />
letzten Mitgliederversammlung verstorbenen<br />
Mitglieder. Der Präsident bittet die Anwesenden,<br />
sich von ihren Plätzen zu erheben und verliest die<br />
Namen der ehemaligen Kollegen.<br />
TOP 1 Geschäftsbericht 2017<br />
- und Bericht über die Aktivitäten<br />
- des <strong>VKD</strong> im Jahr <strong>2018</strong><br />
- BE: Dr. Josef Düllings<br />
Zum Jahresende 2017 wurden in Zusammenarbeit<br />
mit dem DKI erneut 3 Branchentreffs (Psychiatrie,<br />
Reha und KH - Management) erfolgreich durchgeführt.<br />
Im Dezember 2017 konnte das Ergebnis der <strong>VKD</strong>-<br />
Umfrage vorgestellt werden.<br />
Im Februar <strong>2018</strong> konnte die Entscheiderfabrik<br />
nutzenstiftende IT-Projekte festlegen und auf den<br />
Weg bringen.<br />
Im Mai <strong>2018</strong> fand die 41. <strong>VKD</strong>-Jahrestagung mit<br />
über 200 Teilnehmern statt.<br />
Im September sind die Praxisberichte zu aktuellen<br />
Fragen des Krankenhausmanagements <strong>2018</strong><br />
erschienen.<br />
Im September <strong>2018</strong> nahm u.a. auch der <strong>VKD</strong>-Vorstand<br />
am EVKM-Kongress in Portugal teil, der mit<br />
1200 Teilnehmern der erfolgreichste EVKM-Kongress<br />
war. Dort wurde auch eine Vorstandssitzung<br />
abgehalten. Der Vorstand entschied am 28.09.<strong>2018</strong><br />
u.a. auch über die Nachfolge von Gabriele Kirchner<br />
in der Geschäftsführung des Verbandes. Die Wahl<br />
fiel einstimmig auf Dr. Jens Uwe Schreck, der sein<br />
Amt zum 01.04.2019 antreten wird. Der Entscheidung<br />
vorgeschaltet war ein mehrstufiges Auswahlverfahren.<br />
Der Präsident begrüßt Herrn Dr. Jens-Uwe Schreck<br />
ausdrücklich und bittet ihn, sich der Mitgliederversammlung<br />
kurz vorzustellen. Dieser kommt<br />
der Aufforderung gerne nach und schließt mit<br />
dem Dank für das entgegengebrachte Vertrauen,<br />
wünscht und freut sich auf eine gute und erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit.<br />
Der Präsident richtet seinen ausdrücklichen Dank<br />
für die geleistete ehrenamtliche Tätigkeit an den<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 39
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Vorstand, an das Kollegium des Präsidiums, des<br />
FABW und des GSA sowie an die Landes- und Fachgruppenvorstände<br />
(Reha-, Pflege- und Psychiatrische<br />
Einrichtungen). Weiter dankt er allen, die<br />
intensiv mitarbeiten und für den Erfolg des <strong>VKD</strong><br />
stehen. Besonders dankt er der Geschäftsführerin<br />
Gabriele Kirchner und dem ganzen Team der Geschäftsstelle<br />
für ihr stets engagiertes Wirken für<br />
den Verband.<br />
Tendenziell verzeichnete der Verband in den letzten<br />
Jahren sinkende Mitgliederzahlen, was sich in<br />
diesem Jahr positiv geändert hat – dank der aktiven<br />
Arbeit der Landes- und Fachgruppen.<br />
Der Präsident endet seinen Bericht mit der Frage<br />
an die Versammlung, ob eine Aussprache gewünscht<br />
wird. Das ist nicht der Fall.<br />
Er informiert darüber, dass zum neuen Landesvorsitzenden<br />
der Landesgruppe Mitteldeutschland<br />
Peter Pfeiffer aus Dresden gewählt wurde. Er<br />
dankt Peter Zur, der den Statuten entsprechend<br />
nicht mehr wiedergewählt werden konnte, sehr<br />
herzlich für die geleistete Arbeit.<br />
TOP 2 Bericht über den<br />
- Jahresabschluss 2017<br />
- BE: Bernd Decker<br />
Der Jahresabschluss 2017 wurde als Anlage der<br />
Einladung zur Mitgliederversammlung an die Mitglieder<br />
verschickt. Im Ergebnis wurde wieder ein<br />
Jahresüberschuss erzielt und vom Schatzmeister<br />
Bernd Decker ausführlich erläutert.<br />
Der satzungsgemäße Auftrag zur Durchführung<br />
von Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen<br />
ist ein besonders wichtiger Bestandteil der Verbandsarbeit.<br />
Insofern gilt besonderer Dank allen<br />
Landes- und Fachgruppenvorständen, die diese<br />
erfolgreichen Veranstaltungen organisieren und<br />
durchführen.<br />
Mit der Messe Düsseldorf konnte für die MEDICA<br />
eine Vertragsverlängerung von drei Jahren vereinbart<br />
werden. Hier gebührt Gabriele Kirchner und<br />
allen, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben,<br />
ein herzlicher Dank.<br />
TOP 3 Bericht der Rechnungsprüfer<br />
- BE: Stefan Nowack<br />
Kassenprüfer Stefan Nowack berichtet über die<br />
Prüfung des Jahresabschlusses 2017, bestehend<br />
aus der Bilanz per 31.12.2017 und der Gewinn- und<br />
Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01.2017 bis<br />
31.12.2017. Die Rechnungsprüfer erstatteten dem<br />
Vorstand in seiner Sitzung vom 28.09.<strong>2018</strong> Bericht<br />
und konnten einen uneingeschränkten Prüfungsvermerk<br />
erteilen.<br />
Beide Rechnungsprüfer empfehlen nach erläuternden<br />
Einschätzungen der Prüfung, die Jahresrechnung<br />
uneingeschränkt zu bestätigen und dem<br />
Vorstand Entlastung zu erteilen.<br />
Zum Bericht der Rechnungsprüfer werden keine<br />
Fragen gestellt.<br />
TOP 4 Entlastung des Vorstandes<br />
Aus der Mitgliederversammlung wird der Antrag<br />
auf Entlastung des Vorstandes gestellt. Bei Enthaltung<br />
der Betroffenen erfolgt die Zustimmung<br />
einstimmig.<br />
Der Vorstand ist entlastet.<br />
TOP 5 Ehrungen<br />
- BE: Dr. Josef Düllings<br />
Anträge auf Ehrenmitgliedschaften wurden in<br />
diesem Jahr nicht gestellt..<br />
TOP 6 Festsetzung des<br />
Mitgliedsbeitrages 2019<br />
- BE: Bernd Decker<br />
Der Mitgliedsbeitrag für 2019 sollte unverändert<br />
mit 180 Euro für aktive Mitglieder und 30 Euro für<br />
Pensionäre, für Nachwuchskräfte 90 Euro festgelegt<br />
werden. Dieser Vorschlag wird von der Mitgliederversammlung<br />
einstimmig angenommen.<br />
Fragen zum Jahresabschluss werden keine gestellt.<br />
40<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Rechnungsprüfer Stefan Nowack berichtet über die<br />
Prüfung des Jahresabschlusses 2017<br />
Das <strong>VKD</strong>-Präsidium mit Geschäftsführerin<br />
Gabriele Kirchner (links im Bild)<br />
Gabriele Kirchner mit ihrem Nachfolger<br />
Dr. Jens Uwe Schreck<br />
Impressionen der<br />
102. Mitgliederversammlung<br />
in Düsseldorf<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 41
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
TOP 7 Genehmigung des<br />
Wirtschaftsplanes 2019<br />
BE: Bernd Decker<br />
Schatzmeister Bernd Decker stellt den mit der Einladung<br />
zur Mitgliederversammlung übersandten<br />
Wirtschaftsplan für das Geschäftsjahr 2019 vor.<br />
Präsidium und Vorstand haben den vorgelegten<br />
Wirtschaftsplan für das Geschäftsjahr 2019 beraten<br />
und schlagen der Mitgliederversammlung vor,<br />
diesem zuzustimmen.<br />
Fragen zum Wirtschaftsplan werden nicht gestellt.<br />
Der Antrag auf Zustimmung zum Wirtschaftsplan<br />
2019 wird einstimmig angenommen.<br />
TOP 9 Wahl des Tagungsortes 2019<br />
Dr. Düllings schlägt der Mitgliederversammlung<br />
vor, die Mitgliederversammlung 2019 erneut in<br />
Düsseldorf abzuhalten. Der Vorschlag wird einstimmig<br />
angenommen.<br />
TOP 10 Verschiedenes<br />
Weitere Wortmeldungen werden nicht gewünscht,<br />
so dass der Präsident die Mitgliederversammlung<br />
um 17.35 Uhr schließt.<br />
Düsseldorf, 13.11.<strong>2018</strong><br />
Dr. Josef Düllings<br />
Präsident<br />
Martin Schmid<br />
Schriftführer<br />
TOP 8 Wahl der Rechnungsprüfer<br />
- BE: Dr. Josef Düllings<br />
Die Rechnungsprüfer sind gemäß der Satzung<br />
jährlich neu zu wählen. Aus der Mitgliederversammlung<br />
wird die Wiederwahl der Rechnungsprüfer<br />
Stefan Nowack und Hans-Jürgen<br />
Winkelmann vorgeschlagen. Beide werden bei<br />
Stimmenthaltung der Betroffenen einstimmig<br />
wiedergewählt.<br />
42<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Wie viel Wandel braucht das Krankenhaus?<br />
61. Jahrestagung des <strong>VKD</strong> am 3. und 4. Mai in Lübeck<br />
<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings sprach Klartext und formulierte die Positionen des Verbandes<br />
Die rund 200 Teilnehmer der 61. Jahrestagung des<br />
Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />
am 3. und 4. Mai in Lübeck diskutierten<br />
über das Thema „Wie viel Wandel braucht das<br />
Krankenhaus?“. Wandel, Veränderung – das ist<br />
nichts Neues für die Krankenhäuser. Sie leben<br />
sozusagen mit den stetigen Veränderungen. Wohin<br />
geht die Reise in den nächsten Jahren? Informationen<br />
dazu gibt es fast im Monatstakt.<br />
Traditionsgemäß geht es zu Beginn jeder Jahrestagung<br />
um die aktuelle Gesundheitspolitik. Das<br />
war auch in diesem Jahr so. Der Koalitionsvertrag<br />
hatte bereits eine Richtung gewiesen.<br />
Dr. Thomas Gebhart, Parlamentarischer Staatssekretär<br />
im Bundesgesundheitsministerium, informierte<br />
über die nächsten konkreten Schritte.<br />
Als eines der zentralen Themen der nächsten Zeit<br />
bezeichnete er die Verbesserung der Arbeitsbedingungen<br />
in den Krankenhäusern, die junge<br />
Menschen motivieren könnten, hier zu arbeiten<br />
und Berufsaussteiger, wieder zurückzukehren. Die<br />
Zukunftsfähigkeit der Kliniken brauche engagierte<br />
Menschen.<br />
In der Pflege sei der Anfang für Verbesserungen<br />
mit dem Pflegestellenförderprogramm bereits gemacht.<br />
Es werde jetzt in den Versorgungszuschlag<br />
überführt. Die Pflegepersonal-Untergrenzen in<br />
den pflegeintensiven Bereichen gehörten ebenfalls<br />
dazu. Sie würden definitiv auf alle bettenführenden<br />
Bereiche ausgeweitet. Im Sofortprogramm<br />
Pflege würden in dieser Legislaturperiode weitere<br />
Maßnahmen folgen.<br />
Der Krankenhaus-Strukturfonds habe sich bewährt.<br />
Die Mittel seien hier fast ausgeschöpft.<br />
Gebhart kündigte eine Weiterführung mit erweiterten<br />
Fördermöglichkeiten – auch für die Digitalisierung<br />
– sowie eine Aufstockung der Mittel auf<br />
eine Milliarde Euro im Jahr über vier Jahre an.<br />
Gebhart: „Die Digitalisierung wird uns mit Hochdruck<br />
beschäftigen. Wir sind hier aber auch auf<br />
ihre Unterstützung und ihre Innovationen angewiesen.“<br />
Die Ziele seien der weitere Ausbau der<br />
Telematikinfrastruktur, die Einführung der elektronischen<br />
Patientenakte in dieser Legislaturperiode,<br />
Forcierung des Ausbaus telematischer<br />
Anwendungen, mobiler Anwendungen, Big Data.<br />
Gebhart versicherte den Teilnehmern, das BMG sei<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 43
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
an einem fairen, ehrlichen und konstruktiven Dialog<br />
interessiert.<br />
Die Positionen des <strong>VKD</strong><br />
Das griff <strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings auf und<br />
formulierte die Positionen des Verbandes in Bezug<br />
auf den Wandel, aber auch Sorgen und Vorschläge<br />
zur Lösung weiterer Probleme, die man nicht nur<br />
beschönigend Herausforderungen nennen könne.<br />
„Nur, wenn wir Veränderungen im Sinne unserer<br />
Ziele gestalten, können wir unsere Aufgaben erfüllen“,<br />
so Dr. Düllings. Daran messe sich, wie viel<br />
Wandel das Krankenhaus aus Sicht des Managements<br />
brauche. Im Mittelpunkt der Verbandsziele<br />
stünden die Patienten. Von diesem Grundsatz<br />
würden sich alle für die Zukunft notwendigen<br />
Aktivitäten ableiten, aber auch jede Kritik, Forderungen<br />
an die Politik, an Krankenkassen und auch<br />
an andere Beteiligte im Gesundheitssystem.<br />
Die Krankenhauslandschaft brauche einen Strukturwandel<br />
und Standortkonzentrationen. Sinnvoll<br />
gesteuert ermöglichten sie eine bessere Qualität<br />
der Leistungen, könnten zur Entlastung der Pflegenden<br />
und Ärzte beitragen, die Wirtschaftlichkeit<br />
verbessern. Dieser Prozess müsse aber im Sinne<br />
der notwendigen flächendeckenden Versorgung<br />
moderiert werden. Ausgebremst werde der Strukturwandel<br />
allerdings durch fehlende Einsicht in<br />
Finanzierungsrealitäten. Der Strukturfonds, so<br />
sinnvoll er sei, könne nicht die Versäumnisse in<br />
der Investitionsfinanzierung kompensieren. Bund<br />
und Länder seien derzeit noch immer nicht bereit,<br />
über den Strukturfonds hinaus erheblich mehr<br />
Mittel einzusetzen. Dr. Düllings verwies in diesem<br />
Zusammenhang auf das Beispiel der neuen Bundesländer,<br />
in denen die Strukturen seit Mitte der<br />
90er Jahre über zwei Jahrzehnte erfolgreich konzentriert<br />
worden seien.<br />
Das Agieren des MDK<br />
Sehr intensiv beschäftigte sich Dr. Düllings damit,<br />
dass ein großer Teil der Krankenhäuser in 2017 unter<br />
ihr Leistungsniveau von 2016 gefallen ist. Der<br />
Anteil der Krankenhäuser mit roten Zahlen sei<br />
von 23 auf 46 Prozent angewachsen. Ein wichtiger<br />
Grund dafür sei, dass der Medizinische Dienst<br />
„Leistungen aussiebt“. Die neuen Qualitätsinstrumente<br />
seien ein Grund für die Ausweitung der<br />
Kontrollen und inzwischen offenbar auch eine Art<br />
Zahlungsverweigerungsinstrumente. Das Ergebnis<br />
sei eine Umsatzrendite des MDK von fast 50<br />
Prozent – doppelt so hoch, wie die seinerzeit von<br />
Ackermann für die Deutsche Bank ausgerufenen<br />
25 Prozent. Das entziehe den Krankenhäusern in<br />
zunehmendem Maße größere Geldbeträge und<br />
trage zu den hohen Überschüssen der Kassen bei.<br />
Das Geld folge inzwischen immer öfter nicht mehr<br />
der Leistung, es gebe oft eine Diskrepanz zwischen<br />
vereinbartem Budget und tatsächlicher Abrechnung.<br />
Das beschädige auch das Vertrauen in das<br />
DRG-System. Der <strong>VKD</strong> fordere eine Umwandlung<br />
des MDK in ein neutrales Prüfinstitut, das selbstständig<br />
agiere.<br />
Einen Masterplan gibt es nicht<br />
Wie soll der Wandel gestaltet werden? Naturgemäß<br />
gingen die Vorstellungen in der Podiumsdiskussion<br />
dazu zwischen Krankenhaus- und Krankenkassenvertretern<br />
auseinander und gipfelten<br />
einmal auch in der Zukunfts-Horror-Vision einer<br />
ungesteuerten Wettbewerbslandschaft ohne<br />
Preisbindung, Planung und ohne ordnungspolitischen<br />
Rahmen. Vielleicht könnte das Resümee<br />
lauten, dass es die eine Lösung vermutlich nicht<br />
geben wird. Man müsste gemeinsam Lösungen jeweils<br />
vor Ort suchen, denn es gehe nicht nur um<br />
sinnvolle Projekte, die aber, etwa aus Mangel an<br />
Ärzten im niedergelassenen Bereich, nicht überall<br />
umsetzbar seien.<br />
In der Folge setzten sich die Referenten der zwei<br />
Tage mit wesentlichen Aspekten des Tagungsthemas<br />
auseinander.<br />
„Die Grabenkriege müssen aufhören“<br />
Die Krankenhäuser müssen mehr ambulant behandeln,<br />
forderte u.a. Dr. Regina Klakow-Franck.<br />
Das Unparteiische Mitglied des Gemeinsamen<br />
Bundesausschusses zeigte den Teilnehmern das<br />
ambulante Potenzial auf – bei Herz-Kreislauf-<br />
Krankheiten 61 Prozent, bei Herzinsuffizienz 64<br />
Prozent, bei Rückenbeschwerden sogar 81 Prozent.<br />
Diese im internationalen Vergleich sehr hohen<br />
Zahlen vermeidbarer stationärer Fälle gehörten<br />
gleichzeitig auch zu den chronischen Erkrankungen.<br />
Das erhebliche ambulant-sensitive Potenzial<br />
könne nicht von den Vertragsärzten kompensiert<br />
werden. Krankenhäuser seien die Hauptsäule der<br />
Daseinsvorsorge. Der Weg in die Zukunft könne nur<br />
sektorenübergreifend sein, betonte sie. „Die Grabenkriege<br />
müssen aufhören.“<br />
In ihrem Vortrag ging es um die Ambulantisierung /<br />
44<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Vernetzung der Medizin – Theorie und Praxis. Der<br />
G-BA habe Möglichkeiten, diese Entwicklung zu<br />
fördern – etwa mit den Disease-Management-<br />
Programmen (DMP) und der Ambulanten Spezialfachärztlichen<br />
Versorgung (ASV). Für letztere<br />
sprach sie sich deutlich aus und forderte dazu auf,<br />
das Potenzial, das darin stecke, zu nutzen. Hier gab<br />
es im Anschluss allerdings auch heftige Kritik an<br />
der damit verbundenen Bürokratie. Dr. Klakow-<br />
Franck räumte das ein, verwies aber auf Änderungen.<br />
Erst seit 2016 gebe es hier stabile gesetzliche<br />
Rahmenbedingungen. Nun gehe die Beteiligung<br />
langsam aufwärts.<br />
Digitalisierung:<br />
Etwas weiter sind sie in der Schweiz<br />
Ein Blick hinüber in die Schweiz zeigte: Dort sind<br />
sie durchaus etwas weiter mit der Digitalisierung<br />
der Krankenhäuser als hierzulande, haben es aber<br />
auch nicht ganz leicht. Rolf Gilgen, CEO des Spitals<br />
Bülach, informierte kurz über die bereits 2007 verabschiedete<br />
E-Health-Strategie, mit der das eidgenössische<br />
Parlament beschloss, bis spätestens<br />
2015 das Elektronische Patientendossier (EPD)<br />
einzuführen. Das sei leider nicht geschafft worden.<br />
Daher habe das Parlament dann beschlossen, das<br />
EPD sei zwingend von den Spitälern und Pflegeheimen<br />
einzuführen – die Hausärzte sparte man<br />
aus unerfindlichen Gründen aus. Daher sei dann<br />
der Kanton Zürich seinerseits gemeinsam mit<br />
allen Beteiligten, auch den Apothekern und den<br />
Verbänden der Langzeitpflege in die Umsetzung<br />
gestartet. Andere Kantone könnten sich anschließen.<br />
Treibende Kräfte seien die Leistungserbringer<br />
gewesen.<br />
Gilgen betonte, die Digitalisierung sei nicht nur<br />
ein technisches Projekt, sondern ein kultureller<br />
Prozess, der alle Lebens- und Arbeitsbereiche<br />
gleichzeitig umfasse, der die Zusammenarbeit und<br />
Arbeitsweisen radikal verändere.<br />
Prävention durch Redundanz<br />
Die Digitalisierung bringt auch Gefahren mit sich.<br />
Das sind nicht nur Hackerangriffe. Was passiert bei<br />
Naturkatastrophen, Bränden? Darauf muss sich<br />
ein Krankenhaus umfassend vorbereiten.<br />
Über Vorsorge für Notfälle im Universitätsklinikum<br />
Hamburg Eppendorf (UKE) berichtete Manuel<br />
Lenser, Abteilungsleiter Klinische Arbeitsplatzsysteme,<br />
UKE. Das Klinikum arbeite voll digital, betreibe<br />
1.900 Server. Es gebe zwei Rechenzentren.<br />
Prävention bedeute, für Redundanz zu sorgen:<br />
mehrere Rechenzentren, Visualisierung, Nutzung<br />
verschiedener Client-Technologien. Beim Ausfall<br />
von Kernprozessen übernehme ein Alternativsystem,<br />
das sämtliche Daten synchron vorhalte. Es<br />
gebe zwei identische KIS, die Daten ebenfalls synchron<br />
vorhielten und die im Notfall von der IT aktiviert<br />
würden, außerdem ein alternatives Befund-<br />
Archiv und Notfall-Order-System.<br />
Und natürlich würden die Mitarbeiter geschult, es<br />
gebe Handouts, regelmäßige Übungen kämen hinzu,<br />
bei jeder Wartung der Primärsysteme würden<br />
die Ausfallsysteme getestet.<br />
Klar wurde: In der Digitalisierung eines Krankenhauses,<br />
auch wenn es deutlich kleiner ist als ein<br />
Universitätsklinikum, ist die notwendige Prävention<br />
auch ein erheblicher Kostenfaktor.<br />
Beifall auf offener Szene<br />
In seiner Performance aus Musik, Schauspiel, Dirigat<br />
mit tieferer Bedeutung riss Christian Gansch,<br />
Dirigent, Produzent, Coach die Teilnehmer zu Applaus<br />
auf offener Szene hin. „Vom Solo zur Sinfonie:<br />
Was Unternehmen von Orchestern lernen<br />
können“ war sein Thema. Und lernen kann eine<br />
Führungskraft offenbar viel.<br />
Was hält in einem philharmonischen Orchester<br />
mit 140 Diven aus 27 Nationen nebst Technikern,<br />
Administration und rund 200 Konzerten im Jahr so<br />
zusammen, dass am Ende höchste Qualität entstehen<br />
kann? Das sei ein „gruppendynamisches<br />
Dauerzwangsseminar“, das Handwerk, Präzision,<br />
Ausdauer und Disziplin erfordere, so Gansch. Das<br />
beginne bereits bei der Rekrutierung. Spitzenorchester<br />
brauchten Spitzenleute. Alle hätten ihren<br />
eigenen Kopf, würden aber im Interesse des Gesamtergebnisses<br />
mit gegenseitigem Respekt voreinander<br />
agieren. Der beste Trompeter der Welt<br />
könne das gesamte Orchester belasten. 18 Geigen,<br />
die sich selbst genug seien, könnten ein Orchester<br />
von innen zerstören. Ein Orchester mit 15 Abteilungen,<br />
ihren jeweiligen Leitern und Stellvertretern<br />
müsse zu einem gemeinsamen Organismus<br />
werden. Das erfordere Selbstverantwortung, das<br />
aufeinander hören, voneinander lernen.<br />
Patientensicher kommunizieren – Schadensfälle<br />
vermeiden<br />
Durch eine patientensichere Kommunikation sei<br />
eine erhebliche Anzahl von Schadensfällen in<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 45
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Krankenhäusern vermeidbar, erklärte Prof. Dr. Annegret<br />
F. Hannawa, Professorin für Gesundheitskommunikation,<br />
Fakultät für Kommunikationswissenschaften,<br />
Universität Lugano (USI), Schweiz.<br />
Ihre Vision sei daher, dass in jedem Krankenhaus<br />
eine Person nur für diese sichere Kommunikation<br />
zuständig sei. Verwechslungen, vermeidbare Stürze,<br />
zu späte Diagnose, überdosierte Medikamente<br />
– all das und mehr könnte vermieden werden,<br />
wenn mit Patienten und Angehörigen, aber auch<br />
untereinander, deutlicher kommuniziert werde.<br />
Viele gute Gespräche unter Kollegen<br />
Beim gemeinsamen Abendessen am ersten Tag der<br />
Konferenz war Gelegenheit zu vielen Gesprächen<br />
mit Kollegen.<br />
Dr. Thomas Gebhart, Parlamentarischer Staatssekretär<br />
im Bundesgesundheitsministerium,<br />
informierte über die nächsten Vorhaben<br />
des Ministeriums.<br />
Podiumsdiskussion<br />
zum Thema<br />
Strukturwandel<br />
Impressionen von der 61. Jahrestagung des <strong>VKD</strong> am 3. und 4. Mai in Lübeck<br />
46<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Impressionen von der 61. Jahrestagung<br />
des <strong>VKD</strong> am 3. und 4. Mai in Lübeck<br />
Alle Teilnehmer wurden von der Geschäftsstelle<br />
nach der Tagung mit einer Postkarte<br />
überrascht:<br />
Kaum Zeit blieb für den Ostseestrand.<br />
Das Foto machte Bernd Sieger, Geschäftsführer<br />
des Klinikums Esslingen.<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 47
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Viel Interesse für gesundheitspolitische Herausforderungen und<br />
die Arbeit des <strong>VKD</strong><br />
Treffen ehemaliger Vorstandsmitglieder in Wismar<br />
(Foto: Alexander Koker)<br />
Der Hafen in Wismar<br />
Es ist guter Brauch im <strong>VKD</strong>, einmal im Jahr jene<br />
Menschen einzuladen, die sich viele Jahre, zum<br />
Teil Jahrzehnte, um den Verband verdient gemacht,<br />
sich für seine Ziele ehrenamtlich engagiert<br />
haben. Noch immer ist ihr Interesse am<br />
<strong>VKD</strong>, an seiner Arbeit, aber auch an den aktuellen<br />
Herausforderungen für die Krankenhäuser<br />
groß, das Treffen in jedem Jahr informativ und<br />
erlebnisreich.<br />
Am 6. und 7. Juni trafen sich 36 ehemalige Vorstandsmitglieder<br />
in der Hafenstadt Wismar. Begrüßt<br />
wurden sie von <strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef<br />
Düllings und Geschäftsführerin Gabriele Kirchner.<br />
Erster Programmpunkt war eine spezielle Stadtführung<br />
- die Gruppe wandelte auf den Spuren der<br />
Krimiserie „Soko Wismar“, besichtigte die diversen<br />
Tatorte und lernte dabei natürlich auch die alte<br />
Hansestadt kennen.<br />
Der erste gemeinsame Abend im Steigenberger<br />
Hotel Stadt Hamburg wurde dann nicht nur für<br />
persönliche Erinnerungen genutzt – viele kannten<br />
sich ja schon lange aus der gemeinsamen Arbeit<br />
für den Verband - sondern es ging auch um die<br />
aktuellen Herausforderungen für die Krankenhäuser,<br />
über die Dr. Düllings berichtete, und um die<br />
Arbeit des <strong>VKD</strong> in den vergangenen Monaten, über<br />
die Gabriele Kirchner informierte. Ganz aktuell<br />
waren die Berichte von der Jahrestagung des <strong>VKD</strong><br />
im Mai in Lübeck. Das Interesse der „Ehemaligen“<br />
an den aktuellen Lagebeschreibungen war groß.<br />
Später sorgte dann der <strong>VKD</strong>-Präsident, wie im Jahr<br />
zuvor, für die kulturelle Umrahmung des Abends<br />
und griff zur Gitarre.<br />
Am nächsten Tag stand eine Fahrt in die Landeshauptstadt<br />
Mecklenburg-Vorpommerns, Schwerin,<br />
auf dem Programm. Wahrzeichen der Stadt ist<br />
das Schweriner Schloss, das inmitten der Seenlandschaft<br />
wie ein Märchenschloss anmutet. Das<br />
Schlossmuseum demonstriert, wie prunkvoll die<br />
mecklenburgischen Herzöge hier lebten. Ein Meisterwerk<br />
ist aber auch der Burg- und Schlossgarten.<br />
Vergangenheit und Gegenwart treffen sich in<br />
diesem imposanten Bau, den die Senioren besichtigten.<br />
Hier nämlich ist heute auch der Sitz des<br />
Landtags Mecklenburg-Vorpommerns.<br />
Nach Wismar zurückgekehrt wartete ein weiteres<br />
Highlight: Eine Ausfahrt mit der Kogge „Wissemara“,<br />
dem Nachbau einer Hansekogge.<br />
48<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Die Atmosphäre an beiden Tagen: Offen, fröhlich,<br />
aber auch nachdenklich angesichts der Herausforderungen<br />
und aktuellen Probleme, die den Veteranen<br />
geschildert wurden. Diese, alle ja ebenfalls<br />
ehemalige Führungskräfte von Krankenhäusern,<br />
hatten selbst in ihrer beruflichen Laufbahn durchaus<br />
schwierige krankenhauspolitische Zeiten erlebt<br />
und konnten am letzten gemeinsamen Abend<br />
auch ihre eigenen Erfahrungen im Krisenmanagement<br />
beisteuern. Nicht alle Probleme des Krankenhausmanagements<br />
sind ja neu – einige begleiten<br />
auch die Arbeit des <strong>VKD</strong> seit Jahren.<br />
Impressionen vom Treffen ehemaliger Vorstandsmitglieder <strong>2018</strong> in Wismar<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 49
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Impressionen vom Treffen ehemaliger Vorstandsmitglieder <strong>2018</strong> in Wismar<br />
50<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Ehrenmitglieder des <strong>VKD</strong><br />
Im Jahr <strong>2018</strong> gehörten dem Verband folgende Kolleginnen und Kollegen<br />
als Ehrenmitglieder an:<br />
Ehrenpräsident<br />
Dr. Hubertus Müller, Krankenhausdirektor i. R. Vukovina - Kroatien<br />
Ehrenvorstandsmitglied<br />
Manfred Winter, Krankenhausdirektor a. D. Bremen<br />
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Ehrenmitglieder<br />
Dr. Wilfried Axtner, Kfm. Direktor i. R., Remscheid<br />
Eckhard Baake, Kfm. Direktor i. R., Bad Salzuflen<br />
Leonhard Balk, Verwaltungsleiter i. R., Regensburg<br />
Edwin Beckert, Geschäftsführer i. R., Bietigheim<br />
Joachim Beinert, Geschäftsführer i. R., Scharbeutz<br />
Renate Berger, Verwaltungsleiterin a. D., Berlin<br />
Prof. Dr. Joerg Brost, Geschäftsführer i. R., Wilhelmshaven<br />
Dr. Hans-Joachim Conrad, Kfm. Direktor i. R., Marburg<br />
Rüdiger Deckner, Geschäftsführer i. R., Mannheim<br />
Diana Dietrich, Geschäftsführerin i. R., Kaiserslautern<br />
Paul Dörr, Vorsitzender des Vorstandes i. R., Bous<br />
Gerhard Engelbrecht, Krankenhausdirektor i. R., Hof<br />
Walter Fetzer, Verwaltungsleiter a. D., Sennfeld<br />
Joachim Finklenburg, Hauptgeschäftsführer i. R., Lindlar<br />
Hans-Joachim Flegel, Verwaltungsdirektor i. R., Bad Nauheim<br />
Dr. Joachim Frank, Verwaltungsdirektor i. R., Dresden<br />
Dr. Lieselotte Franke, Geschäftsführerin a. D., Salzatal / OT Bennstedt<br />
Otto Frühmorgen, Dipl. Kaufmann a. D., Burghausen † 04.07.<strong>2018</strong><br />
Rudolf Furtner, Verwaltungsleiter i. R., Dingolfing<br />
Franz-Dietrich Gahrmann, Geschäftsführer i. R., Markkleeberg<br />
Dr. Manfred Gotthardt, Kfm. Direktor i. R., Münster<br />
Friedrich Karl Gronau, Verwaltungsdirektor a. D., Hamburg<br />
Prof. Dr. Karsten Güldner, Geschäftsführer a. D., Markkleeberg<br />
Dr. Rudolf Hartwig, Hauptgeschäftsführer i. R., Ratingen<br />
Hans-Volkhard Hecht, Geschäftsführer i. R., Quedlinburg<br />
Heinz-Jürgen Hempel, Geschäftsführer a. D., Velbert<br />
Michael Herrler, Geschäftsführer i. R., Ingolstadt<br />
Hermann Heyer, Regierungsdirektor a. D., Hannover † 11.12.<strong>2018</strong><br />
Michael Hiller, Kfm. Direktor i. R., Schleswig<br />
Prof. Dr. Hans-Georg Hunger, Geschäftsführer i. R., Zwickau † 07.11.<strong>2018</strong><br />
Winfried Ise, Verwaltungsdirektor i. R., Freiburg<br />
Norbert Jurczyk, Geschäftsführer i. R., Walsrode<br />
Hans Kaltenecker, Klinikumsdirektor a. D., Weiden<br />
Rainer Klein, Geschäftsführer i. R., Landau<br />
Dieter Korn, Geschäftsführer i. R., Wilnsdorf<br />
Wolfram Kullik, Geschäftsführer a. D., Quedlinburg<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 51
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Ehrenmitglieder des <strong>VKD</strong><br />
Klaus Kupfer, Betriebsdirektor i. R., Obersulm<br />
Volker Laarmann, Verwaltungsdirektor i. R., Bremerhaven<br />
Peter Lang, Geschäftsführer a. D., Günzburg<br />
Emil Lauffer, Verwaltungsdirektor a. D., Karlsruhe<br />
Lothar Libercka, Verwaltungsleiter i. R., Berlin<br />
Peter Löbus, Könnern<br />
Wilfried Lühmann, Kfm. Direktor a. D., Hamburg<br />
Maria Mensen, Vorstand i. R., Bremen<br />
Herbert, Neumann, Verwaltungsleiter i. R., Berlin<br />
Dietmar, Nichterlein, Geschäftsführer i. R., Bad Liebenstein<br />
Dr. Hans Nitzsche, Verwaltungsdirektor a. D., Uelzen<br />
Lothar Obst, Kfm. Direktor a. D., Mölln<br />
Lothar Peruth, Geschäftsführer i. R., Merseburg<br />
Günther Pfaffeneder, Geschäftsführer i. R., Stephanskirchen<br />
Hans-Joachim Rokasky, Verwaltungsdirektor a. D., Weinsberg<br />
Ingrid Sacher, Verwaltungsdirektorin i. R., Sagard<br />
Dr. Klaus Schäfer, Krankenhausdirektor a. D., Greiz<br />
Joachim Schaupeter, Vorstandsvorsitzender i. R., Börnsen<br />
Heinz Scheel, Ltd. Stadtverwaltungsdirektor a. D., Stuttgart<br />
Günter Schigulski, Krankenhausdirektor a. D., Berlin<br />
Robert Schmeiser, Kfm. Leiter i. R., Neutraubling<br />
Karl-Josef Schmidt, Geschäftsführer i. R., Geisenheim<br />
Prof. Dr. Barbara, Schmidt-Rettig, Osnabrück<br />
Dr. Ralf-Michael Schmitz, Geschäftsführer i. R., Winnenden Hanweiler<br />
Walter Schmuck, Ltd. Städt. Verwaltungsdirektor a. D., Dortmund<br />
Alfred Schomburg, Geschäftsführer i. R., Ratzeburg<br />
Albert Schoppe, Verwaltungsdirektor a. D., Hildesheim<br />
Brigitte Seiler, Geschäftsführerin i. R., Saarbrücken<br />
Norbert Steinrück, Verwaltungsleiter a. D., Berlin<br />
Herbert Tragesser, Geschäftsführer a. D., Groß-Gerau<br />
Bernhard Unkel, Kfm. Direktor i. R., St. Sebastian<br />
Peter von Ujlaky, Ltd. Verwaltungsdirektor i. R., München<br />
Walter Vorndran, Geschäftsführer i. R., München<br />
Klaus Weiß, Geschäftsführer i. R., Schwerin<br />
Norbert Wemhoff, Verwaltungsdirektor i. R., Georgsmarienhütte<br />
Josef Wieder, Geschäftsführer i. R., Breitenbrunn<br />
Dr. Peter Willms, Geschäftsführer a. D., Halle / Saale<br />
52<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Wahlen in den Landes- und Fachgruppen<br />
Baden-Württemberg<br />
Als stellvertretender Landesvorsitzender wurde<br />
Michael Decker, Evang. Diakoniekrankenhaus<br />
Freiburg, gewählt. Weitere Vorstandsmitglieder<br />
sind Matthias Einwag, Baden-Württembergische<br />
Krankenhausgesellschaft (BWKG), Hartmut Masanek,<br />
Universitätsklinikum Heidelberg, Thomas<br />
Böer, Diabetesklinik Bad Mergentheim. Für Thomas<br />
Brobeil, der auf eigenen Wunsch aus dem<br />
Landesvorstand ausgeschieden ist, wurde Anett<br />
Rose-Losert, Klinikum am Weissenhof, in den<br />
Landesvorstand gewählt. Die Position des Landesvorsitzenden,<br />
Dr. Matthias Geiser, stand nicht zur<br />
Wiederwahl an.<br />
Bayern<br />
Die Landesgruppe Bayern bestätigte den bisherigen<br />
Vorstand unter dem Vorsitz von Josef Götz,<br />
Vorstand der Kliniken Nordoberpfalz AG, Klinikum<br />
Weiden, in seiner Gesamtheit. Dazu gehören Verwaltungsleiter<br />
Wolfram Firnhaber, Klinikum Memmingen,<br />
als Stellvertreter, Geschäftsführer Heiner<br />
Kelbel, Klinikum Starnberg, Vorstandsvorsitzender<br />
Stefan Kolck, Hassfurt-Kliniken, Geschäftsführer<br />
Andreas Ruland, Klinikum Kempten, Vorstand<br />
Stefan Schilling, Kliniken Neustadt an der Aisch,<br />
sowie Geschäftsführer Martin Schmid, Klinikum<br />
Fichtelgebirge GmbH, Marktredwitz.<br />
Mitteldeutschland<br />
Die Landesgruppe wählte zum neuen Landesvorsitzenden<br />
Peter Pfeiffer, Geschäftsführer Krankenhaus<br />
St. Joseph-Stift Dresden GmbH. Peter<br />
Zur, Geschäftsführer Caritas Trägergesellschaft St.<br />
Mauritius, Magdeburg, bisher Landesvorsitzender,<br />
kandidierte für diese Funktion nicht mehr. In den<br />
neuen Landesvorstand wurden wiedergewählt:<br />
Peter Zur, Lutz Heimann, Geschäftsführer Carlvon-Basedow<br />
Klinikum Saalekreis gGmbH, Dr.<br />
Gundula Werner, Geschäftsführerin Klinikum<br />
Altenburger Land GmbH. Neu in den Vorstand<br />
gewählt wurden Dirk Köcher, Geschäftsführer<br />
Helios Weißeritztal-Kliniken, Freital, als Schatzmeister,<br />
Martin Evers, Prokurist Klinikum Bad<br />
Salzungen GmbH und Martin Jonas, Regionalgeschäftsführer<br />
der Sana Kliniken für Sachsen und<br />
Franken, Geschäftsführer der Sana Klinik-Standorte<br />
Borna und Zwenkau.<br />
Aus dem Vorstand ausgeschieden sind Roy Hönemann,<br />
Geschäftsführer Regiomed-Kliniken GmbH<br />
Coburg, bisher Schatzmeister und Dr. Ute Dornheim,<br />
Verwaltungsdirektorin Klinikum Chemnitz<br />
gGmbH.<br />
Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen<br />
Die Fachgruppe wählte Achim Schäfer, Geschäftsführer<br />
Medizinisches Zentrum für Gesundheit<br />
Bad Lippspringe GmbH, wieder zum Vorsitzenden.<br />
Zum Stellvertretenden Vorsitzenden wurde<br />
Ulrich Hegermann, Kaufmännischer Direktor<br />
Reha-Zentrum am Meer, Bad Zwischenahn, zu<br />
Vorstandsmitgliedern wurden Wilhelm Brokfeld,<br />
Verwaltungsdirektor Klinik Münsterland im Reha-<br />
Klinikum Bad Rothenfelde, und Kai Westphal,<br />
Geschäftsführer Johann-Wilhelm-Ritter-Klinik,<br />
Bad Rothenfelde, gewählt.<br />
Für Achim Schäfer, Wilhelm Brokfeld und Ulrich<br />
Hegermann war es eine Wiederwahl. Kai Westphal<br />
hatte sich neu um einen Platz im Vorstand<br />
beworben.<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 53
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Aus der Arbeit der Landesgruppen:<br />
Engagierte Arbeit in den Ländern stärkt die Positionen des <strong>VKD</strong>, verstärkt die<br />
Wirkung auf Politik und Öffentlichkeit<br />
Die Arbeit der Landesgruppen hat einen großen<br />
Anteil an der Wirkung des <strong>VKD</strong>. Gerade im Jahr<br />
<strong>2018</strong>, in dem mehrere Gesetze sowie die Verordnung<br />
zu den Pflegepersonal-Untergrenzen auf<br />
der gesundheitspolitischen Tagesordnung standen,<br />
in dem die Unwuchten des DRG-Systems<br />
besonders deutlich zutage traten und in dem<br />
die Misstrauenskultur der Krankenkassen den<br />
Medizinischen Dienst der Krankenversicherung<br />
zu geradezu exzessiven Kontrollen trieb, war es<br />
wichtig, aus der Praxis heraus in den Bundesländern<br />
die Stimme zu erheben.<br />
Ein großer Teil der Aktivitäten richtete sich daher<br />
darauf, die Positionen des <strong>VKD</strong> zu diesen Entwicklungen<br />
gegenüber Politik, Abgeordneten, Medien<br />
und insgesamt der Öffentlichkeit darzulegen.<br />
Gleichzeitig wurde damit aber auch der Zusammenhalt<br />
unter den Kollegen im Verband gestärkt.<br />
Fortbildung und Erfahrungsaustausch ermöglichen,<br />
ein Forum für Diskussionen zu bieten – das<br />
war der zweite Schwerpunkt der Arbeit der Vorstände<br />
in den Landesgruppen. Formate wie Frühjahrs-<br />
und Herbsttagungen sowie Seminare boten<br />
den Teilnehmern die Möglichkeit, aktuelle Themen<br />
untereinander und mit Experten verschiedener<br />
Professionen zu erörtern.<br />
Ausführlich berichteten die Vertreter der Landesund<br />
Fachgruppen dem Vorstand und im Präsidium<br />
über ihre Arbeit, die Situation in ihren Bundesländern<br />
sowie in den Landesgruppen – wichtige<br />
Informationen, die zur Positionierung des <strong>VKD</strong><br />
insgesamt wesentlich beitrugen.<br />
Einige Beispiele aus dieser Arbeit werden im<br />
Folgenden dargestellt.<br />
Landesgruppe Baden-Württemberg<br />
Personalmanagement im Fokus<br />
Erstmals gemeinsam mit den Pflegedirektoren getagt<br />
Im Fokus der Frühjahrstagung der <strong>VKD</strong>-Landesgruppe<br />
Baden-Württemberg am 20. März <strong>2018</strong> in<br />
Leinenfelden-Echterdingen stand das Personalmanagement<br />
als zentrale Führungsaufgabe. In<br />
einem unkonventionellen und interaktiven Vortrag<br />
verriet Leo Martin, Ex-Geheimagent und Kriminalist,<br />
mit welchen Methoden andere Menschen für<br />
Ideen, Projekte und Ziele gewonnen werden können.<br />
Es ging in der Tagung aber auch darum, welche<br />
Instrumente im Zeitalter der Digitalisierung<br />
die Personalrekrutierung unterstützen. Es wurden<br />
die Fragen diskutiert, ob das neue Pflegeberufegesetz<br />
die richtige Basis für einen attraktiven Ausbildungsberuf<br />
ist und welche Aufgabenverteilung<br />
zwischen den einzelnen Dienstarten die richtige<br />
ist. Die Teilnehmer beschäftigten sich zudem mit<br />
Compliance-Fragestellungen - so zum Beispiel<br />
mit der Geschäftsführer-Haftung bei Organisationsverschulden.<br />
Die Pflege war Themenschwerpunkt in der Herbsttagung<br />
der <strong>VKD</strong>-Landesgruppe Baden-Württemberg<br />
am 15. Oktober <strong>2018</strong> in Stuttgart. Daher<br />
haben die Geschäftsführer und Direktoren der Baden-Württembergischen<br />
Krankenhäuser erstmals<br />
gemeinsam mit den Pflegedirektoren getagt. Die<br />
hohe Zahl von rund 150 Teilnehmern gab diesem<br />
Konzept Recht.<br />
Zu den „Perspektiven der Pflege in deutschen<br />
Krankenhäusern“ berichtete in der Tagung Andreas<br />
Westerfellhaus, Pflegebeauftragter der Bundesregierung.<br />
Deutlich wurde, dass die Verbesserung<br />
der Rahmenbedingungen für die Pflege tatsächlich<br />
einen Handlungsschwerpunkt des Bundesgesundheitsministeriums<br />
darstellt. Im Anschluss an<br />
den Vortrag ergab sich eine intensive Diskussion<br />
im Plenum. Bemängelt wurde insbesondere, dass<br />
das Einpassen der verschiedenen Vorschläge in die<br />
vorhandenen Wirkungsgefüge nicht ausreichend<br />
bedacht werde.<br />
Weitere Themenblöcke der Tagung waren die Ausgliederung<br />
der Pflegekosten, die Auswirkungen<br />
54<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
auf die Strategie der Krankenhäuser sowie die<br />
Attraktivität des Pflegeberufes aus Arbeitnehmerund<br />
Arbeitgebersicht.<br />
Turnusgemäß standen auch die Wahlen des <strong>VKD</strong>-<br />
Landesvorstandes Baden-Württemberg an. Als<br />
stellvertretender Landesvorsitzender wurde<br />
Michael Decker, Evang. Diakoniekrankenhaus Freiburg,<br />
gewählt. Der Landesvorsitzende Dr. Matthias<br />
Geiser stand nicht zur Wiederwahl an.<br />
Landesgruppe Bayern<br />
„Brandbrief“ an die bayerischen Bundestagsabgeordneten<br />
Sich in die gesundheitspolitischen Diskussionen<br />
und Entwicklungen einzubringen, Stellung<br />
zu nehmen – das war ein Schwerpunkt der Arbeit<br />
des Landesvorstandes und vieler Mitglieder in der<br />
Landesgruppe Bayern.<br />
Der Landesvorstand kam im Jahr <strong>2018</strong> fünfmal zusammen.<br />
Dabei ging es neben den Vorbereitungen<br />
für Tagungen und Seminare natürlich vor allem<br />
auch um die politische Interessenvertretung für<br />
die Krankenhäuser.<br />
Diskutiert wurden dabei die Inhalte des Pflegepersonal-Stärkungsgesetzes<br />
und der Verordnung<br />
zu den Pflegepersonal-Untergrenzen. Vorstandsmitglieder<br />
führten eine Reihe von Gesprächen mit<br />
politischen Entscheidungsträgern. Landesvorsitzender<br />
Josef Götz hatte zudem Gelegenheit, mit<br />
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn über den<br />
Entwurf für die Verordnung zu Pflegepersonal-<br />
Untergrenzen zu sprechen und die Vorbehalte der<br />
Krankenhäuser zu erläutern.<br />
Um den Einschätzungen und Vorbehalten der<br />
<strong>VKD</strong>-Landesgruppe weiteres Gewicht zu verleihen,<br />
hat der Vorstand in einem „Brandbrief“ an alle<br />
bayerischen Bundestagsabgeordneten die Vorbehalte<br />
und die zu erwartenden Folgen erläutert, um<br />
zumindest das Schlimmste zu verhindern. Ergänzend<br />
dazu platzierte der Vorstand mehrere Stellungnahmen<br />
zu den entsprechenden Gesetzentwürfen<br />
über den Städtetag und den Landkreistag.<br />
Vor der bayerischen Landtagswahl erarbeitete der<br />
Vorstand der Landesgruppe ein Positionspapier,<br />
das allen Mitgliedern als Argumentationsunterstützung<br />
für Gespräche mit den regionalen Abgeordneten<br />
und Kandidaten für den Landtag zur<br />
Verfügung gestellt wurde.<br />
Engagiert setzte sich der Vorstand zudem auf<br />
Landesebene für die Verbesserung bei den Investitions-Fördermitteln<br />
ein.<br />
Ein Schwerpunkt der Arbeit der <strong>VKD</strong>-Landesgruppe<br />
Bayern war, wie in den vergangenen Jahren auch,<br />
die Organisation der Seminare in Zusammenarbeit<br />
mit der Bayerischen Krankenhausgesellschaft.<br />
Erfreulich entwickelt hat sich die Beteiligung am<br />
Frühjahresseminar <strong>2018</strong>. Mit Nürnberg etablierte<br />
sich dabei ein zentral gelegener, gut erreichbarer<br />
Seminarort.<br />
Da sich der rückläufige Trend der Teilnehmerzahlen<br />
bei den jährlich einmal stattfindenden Seminaren<br />
für Küchenleiter, Techniker und Hauswirtschaftler<br />
in Bad Kissingen verfestigt hat, sah sich<br />
der Vorstand veranlasst, den Tagungsort ebenfalls<br />
zentral nach Nürnberg zu verlegen.<br />
Zur Tagung der Krankenhausdirektoren in Bad<br />
Wörishofen kamen etwas über 90 Teilnehmer. Mit<br />
dem Kernthema „Herausforderungen im Personalwesen“<br />
wurde eine aktuell hochrelevante Fragestellung<br />
aufgegriffen. Das Interesse von Firmen,<br />
im Rahmen der Konferenz auszustellen, war auch<br />
<strong>2018</strong> hoch.<br />
Im Jahr <strong>2018</strong> standen wieder Vorstandswahlen an.<br />
Hier wurde der bisherige Vorstand unter dem Vorsitz<br />
von Josef Götz in seiner Gesamtheit bestätigt.<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 55
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Landesgruppe Berlin / Brandenburg<br />
Vernetzung als Schwerpunkt<br />
Ein wesentlicher Teil der Arbeit der Landesgruppe<br />
Berlin / Brandenburg konzentrierte sich im<br />
Jahr <strong>2018</strong> auf Fragen der besseren Vernetzung<br />
der Krankenhäuser mit Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen.<br />
Dazu passte auch der Titel der<br />
diesjährigen Jahrestagung „Medizinische Versorgung<br />
– Quo vadis?“ am 6. und 7. September in Guben<br />
an der Grenze zu Polen.<br />
Diskutiert wurde u.a. die Digitalisierung im Krankenhaus<br />
und der Einsatz von künstlicher Intelligenz,<br />
erste Gehversuche in der Robotik im<br />
Krankenhaus. Ergänzt wurde das durch einen Erfahrungsbericht<br />
aus Japan zur Robotik in der Pflege.<br />
In diesem Zusammenhang ging es aber auch<br />
um Internet-Kriminalität.<br />
Thematisiert wurden Fördervoraussetzungen und<br />
Möglichkeiten im Rahmen der EU, die Zukunft der<br />
flächendeckenden Versorgung und der Fachkräftemangel<br />
sowie die Lockerung des Fernbehandlungsgebots.<br />
Der Schwerpunkt „Gesundheit ohne<br />
Grenzen - Zdrowie bez granic in der Eurostadt<br />
Guben-Gubin" dokumentierte grenzüberschreitende<br />
Zusammenarbeit, u.a. auch im Polnisch-<br />
Deutschen Forum für Gynäkologie.<br />
Ein weiterer Schwerpunkt der Landesgruppe und<br />
des Vorstands war die Gewinnung neuer Mitglieder.<br />
Es konnten 13 neue Mitglieder gewonnen werden<br />
– insgesamt sind es zum Jahresende 136.<br />
Eine Veranstaltung im Paulinenkrankenhaus in<br />
Berlin am 23. Mai <strong>2018</strong> beschäftigte sich mit dem<br />
Thema „Rente mit 70? Sie sind schon 63 und fit,<br />
dann sind Sie unser neuer Mitarbeiter/-in – Herausforderung<br />
an Arbeitgeber“. Dabei ging es um<br />
Werbung auch von älteren neuen Mitarbeitern und<br />
in diesem Zusammenhang auch um das Thema<br />
Prävention. Die Teilnehmer, darunter Mitglieder<br />
der Landesgruppe, bestätigten die Relevanz der<br />
Vorträge für ihre tägliche Arbeit.<br />
In seine Planungen für das Jahr 2019 hat der<br />
Vorstand der Landesgruppe auch erstmalig die<br />
Durchführung eines Kaminabends aufgenommen<br />
mit dem Ziel, in kleiner Runde Politikern die Positionen<br />
des <strong>VKD</strong> und der Landesgruppe darzulegen.<br />
Die Landesgruppe Berlin / Brandenburg bei ihrer Jahrestagung am 6. und 7. September in Guben<br />
56<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Landesgruppe Hessen<br />
Beim <strong>VKD</strong> in der 1. Reihe<br />
Die 67. Jahrestagung am 24. und 25. Oktober <strong>2018</strong><br />
unter dem Motto „Zahlen/Daten/Faken – beim<br />
<strong>VKD</strong> Hessen sitzen Sie in der 1. Reihe“ war ein voller<br />
Erfolg. Rund 120 Teilnehmer folgten der Einladung<br />
des Vorstands nach Darmstadt. Nach dem<br />
ersten, eher politischen Teil mit Staatsminister<br />
Stefan Grüttner und Rainer Greunke, Geschäftsführender<br />
Direktor der Hessischen Krankenhausgesellschaft<br />
(HKG) folgten zwei Vorträge aus der<br />
Praxis: „Wenn Verbünde mit Verbünden fusionieren“<br />
und „Brandkatastrophe im Hl. Geist Hospital<br />
in Fritzlar“. Passend zum Motto wurden die Teilnehmer<br />
dann mit Vorträgen zum Thema Statistik<br />
umfassend informiert.<br />
Bereits <strong>2018</strong> in Vorbereitung: Nach der Jahrestagung<br />
ist vor der Jahrestagung. Am 25. und 26.<br />
September 2019 findet die 68. Jahrestagung der<br />
<strong>VKD</strong>-Landesgruppe Hessen in Fulda statt. Bereits<br />
zugesagt hat Christian Gansch. Mit seinem Buch<br />
"Vom Solo zur Sinfonie - Was Unternehmen von<br />
Orchestern lernen können" begründete er den<br />
Trend des Orchester-Unternehmen-Transfers im<br />
deutschsprachigen Raum. Er zählt zu den gefragtesten<br />
Referenten im In- und Ausland.<br />
Im Rahmen der Tagung fand auch die Mitgliederversammlung<br />
sowie die Wahl zum neuen Landesvorstand<br />
statt. Zum Landesvorsitzenden wurde<br />
Hubert Connemann, Arbeitsgem. kath. Krankenhäuser<br />
in Hessen c/o Caritasverband f. d. Diözese<br />
Limburg eV, wiedergewählt.<br />
Erneut in den Vorstand gewählt wurden Andreas<br />
Schwab, Erbach als Stellvertreter, Martin Engelhardt,<br />
Weilmünster, Dr. Dirk Fellermann, Bad Nauheim<br />
und Martin Ködding, Bad Hersfeld.<br />
Der bisherige Stellvertreter des Landesvorsitzenden,<br />
Prof. Steffen Gramminger und Michael Keller<br />
aus Frankfurt wurden mit Dank für ihr Engagement<br />
verabschiedet.<br />
Neu in den Vorstand gewählt wurde Barbara Gawliczek<br />
aus Fritzlar.<br />
Staatsminister Stefan Grüttner<br />
Der 2. Tag startete mit Vorträgen von Martin Heumann<br />
vom Zweckverband Rheinland – er war schon<br />
das elfte Mal in Folge dabei - und Christian<br />
Jacobs vom InEK sowie Dr. Hans-Christian Vatteroth<br />
von der Hessischen Krankenhausgesellschaft,<br />
die aktuelle Informationen zu den Budgetverhandlungen,<br />
zur DRG-Entwicklung und zum<br />
Thema Schiedsstelle Hessen vermittelten. Einen<br />
höchst humorvollen Vortrag hörte das Plenum<br />
dann von Prof. Josef Hecken, dem Unparteiischen<br />
Vorsitzenden des Gemeinsamen Bundesausschusses<br />
(G-BA). Um das aktuelle Thema Datenschutz<br />
ging es in den Beiträgen von Prof. Michael Ronellenfitsch,<br />
dem Hessischen Beauftragten für Datenschutz<br />
und Informationsfreiheit, und Dr. Karin<br />
Hahne, HFBP Rechtsanwälte und Notar.<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 57
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Ein gutes Verhältnis hat die Landesgruppe zum<br />
Sozialministerium aufgebaut. Sie hat entsprechend<br />
auch Stellung zur hessischen Krankenhausplanung<br />
bezogen. Bei Verbundbildungen konnte<br />
erreicht werden, dass auf die Anrechnung der gewährten<br />
Mittel verzichtet wird.<br />
Vorstand v.l. n.r.: Landesvorsitzender Hubert Connemann, Arbeitsgem. kath. Krankenhäuser in Hessen c/o<br />
Caritasverband f. d. Diözese Limburg e.V., Martin Engelhardt, Vitos, Weilmünster Barbara Gawliczek, Hl. Geist<br />
Hospital, Fritzlar, Dr. Dirk Fellermann, Gesundheitszentrum Wetterau, Bad Nauheim, Martin Ködding, Klinikum Bad<br />
Hersfeld und Andreas Schwab, Gesundheitszentrum Odenwaldkreis GmbH, Stellvertreter.<br />
Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern<br />
Aktuelle Pflegegesetzgebung: Licht und Schatten liegen dicht beieinander<br />
Immer wieder das leidige Thema der Investitionen<br />
– auch bei den 26. Rügener Krankenhaustagen am<br />
25. und 26. Oktober in Sellin kamen die Teilnehmer<br />
nicht daran vorbei. Es brennt ihnen auf den Nägeln<br />
– und das seit Jahren. Es war der erste Schwerpunkt<br />
der Konferenz.<br />
Krankenhausplanung und Investitionsfinanzierung<br />
– <strong>VKD</strong>-Landeschef Dr. Falko Milski sprach<br />
den hohen Stellenwert dieser beiden Themen an.<br />
Die Zahlen, auf die er verwies, waren brandaktuell,<br />
aber wiederum auch nicht wirklich neu, denn es<br />
gab – wie eine aktuelle Erhebung der Deutschen<br />
Krankenhausgesellschaft ergeben hatte - keine<br />
großen Veränderungen zu den Vorjahren. „Wir sehen<br />
uns hier im Norden im Vergleich zwar nicht als<br />
Schlusslicht, aber bei weitem nicht in der Spitzengruppe“,<br />
so Dr. Falko Milski.<br />
Wolfgang Gagzow, Geschäftsführer der Landeskrankenhausgesellschaft,<br />
ergänzte: „Die knappen<br />
Budgets der Häuser reichen hinten und vorne nicht<br />
für die notwendigen Investitionen. Das bestätigt<br />
auch unser Wirtschaftsministerium. Die investiven<br />
Mittel betragen ein Fünftel bis sogar nur ein<br />
Zehntel dessen, was notwendig wäre.“ Die nach<br />
wie vor zu niedrigen investiven Fördermitteln für<br />
die Krankenhäuser auch im neuen Haushaltsplan<br />
des Landes seien ein deutliches Zeichen dafür,<br />
dass die stationäre Versorgung der Patienten nicht<br />
im Blickpunkt der Politik und des Landtages stehe.<br />
„Auch für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege<br />
brauchen wir Investitionen“, fügte Wolfgang Gagzow<br />
hinzu. Um dieses Thema – Fachkräftemangel<br />
in der Pflege – ging es in Sellin ebenfalls. In der<br />
Bundespolitik ist es inzwischen angekommen. Wie<br />
ist hier der aktuelle Stand? Neben Positivem gebe<br />
es dabei auch wenig Sinnvolles – wie etwa die neue<br />
Verordnung zu Pflegepersonal-Untergrenzen für<br />
zunächst vier pflegeintensive Bereiche. Die Fachkraftquote<br />
sei willkürlich festgesetzt. Sie beruhe<br />
58<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
nicht auf einer seriösen Analyse des tatsächlichen<br />
Bedarfs, der zudem in Hochleistungskliniken ein<br />
anderer sei als in kleinen Häusern der Grundversorgung<br />
mit weit weniger schwierigen Fällen, so<br />
Dr. Milski. Gesetze und Verordnungen dieser Art<br />
beschränkten außerdem die Handlungsfreiheit<br />
des Managements, das vor Ort deutlich besser im<br />
Sinne der Patienten und der Mitarbeiter entscheiden<br />
könne, was notwendig ist, als es die Politik<br />
vom grünen Tisch aus könne.<br />
„Unsere Forderung in diesem Zusammenhang ist,<br />
dass der Medizinische Dienst der Krankenkassen<br />
in ein neutrales Prüfinstitut, in einen Medizinischen<br />
Dienst für die Patienten, umgewandelt wird.<br />
Hier hoffen wir auf Unterstützung unserer Abgeordneten,<br />
so der Landesvorsitzende.<br />
Es fand eine Gesprächsrunde der Landesgruppe<br />
mit dem Gesundheitsminister statt. Innerhalb der<br />
Landesgruppe wurde eine Abfrage zur Zentrumsbildung<br />
mit dem Ergebnis durchgeführt, die drei<br />
bestehenden Zentren im Land beizubehalten.<br />
Dr. Falko Milski wurde zum stellv. Vorsitzenden der<br />
Landeskrankenhausgesellschaft gewählt.<br />
Landesgruppe Mitteldeutschland<br />
„Polywissen“ rund um IT, KI und Datenschutz<br />
"Digitalisierung im Sozial- und Gesundheitswesen"<br />
war das Thema der Frühjahrstagung der Landesgruppe<br />
Mitteldeutschland am 12. und 13. April in<br />
Merseburg. Natürlich ging es zunächst um die<br />
aktuelle Gesundheitspolitik aus Sicht der Landeskrankenhausgesellschaft<br />
und der Krankenkassen,<br />
ehe Referenten und Teilnehmer tief in das Schwerpunktthema<br />
einstiegen. Chancen und Risiken, nutzenstiftende<br />
Digitalisierungsprojekte, das Beispiel<br />
Dänemarks und ob das nationale eHealth-Portal<br />
dort Sinn für die Gesundheitsversorgung im Land<br />
macht. Schließlich wurde über IT-Sicherheit diskutiert<br />
und gezeigt, dass Sicherheit kein Produkt,<br />
sondern ein Prozess ist, Aktuelles dazu wurde aus<br />
Sicht der Juristen beigetragen und auf die Haftung<br />
des Managements für Datenrisiken aufmerksam<br />
gemacht.<br />
„IT, KI, DSGVO - Polywissen im Gesundheitswesen“<br />
– mit diesem ebenfalls Aspekte der Digitalisierung<br />
in den Fokus nehmenden Thema beschäftigten<br />
sich rund 100 Kolleginnen und Kollegen in der<br />
Herbsttagung der Landesgruppe Mitteldeutschland<br />
am 8. und 9. November in Meißen. Ein Thema,<br />
das es in sich hat und das, wie sich einmal mehr<br />
zeigte, auch für die Pflege zukunftsträchtig ist.<br />
Zunächst aber startete auch diese Konferenz mit<br />
einem politischen Teil. Nach dem Einstieg durch<br />
Meißens Oberbürgermeister Olaf Raschke ging es<br />
um die aktuelle Gesundheitspolitik aus Sicht der<br />
Krankenhausträger. Dr. Stephan Helm, Geschäftsführer<br />
der Krankenhausgesellschaft Sachsen e. V.,<br />
referierte dazu. Die Sicht der Krankenkassen wurde<br />
von Markus Klaus, Geschäftsbereichsleiter der<br />
stationären Versorgung der AOK Plus Sachsen,<br />
dargelegt. Weitere spannende Vorträge zu den<br />
Themen DSGVO, Logistik auf neuen Wegen und<br />
MDK-Prüfanzeige folgten.<br />
Mit einer umfangreichen Präsentation zum Thema<br />
Klinikerweiterung zeigten Stefan Rösch vom Katholischen<br />
Krankenhaus St. Johann Nepomuk Erfurt<br />
und Christian Bürk, Geschäftsführer ad-juvo<br />
GmbH & Co KG, den Teilnehmern eine Möglichkeit,<br />
wie ein solches Projekt auch im laufenden Betrieb<br />
erfolgreich gestaltet werden kann.<br />
Vorträge aus dem Bereich der ambulanten Pflege<br />
eröffneten den zweiten Veranstaltungstag. Andreas<br />
Richter, Business Development, Pflegetiger,<br />
erläuterte neue Wege der Überleitung in die<br />
ambulante Pflege, während Prof. Dr. Arno Elmer,<br />
Geschäftsführer der Innovation Health Partners<br />
GmbH, Einblicke verschaffte, durch Technik besser<br />
und länger zu Hause leben zu können. Dr. Florian<br />
Plagemann, CMS Hasche Sigle - Partnerschaft von<br />
Rechtsanwälten und Steuerberatern mbB, zeigte<br />
in seinem Vortrag die Rahmenbedingungen und<br />
Möglichkeiten der ambulanten Leistungserbringung<br />
durch Krankenhäuser auf.<br />
Interessant waren auch die Beiträge von Dr. Alexander<br />
König, Gründer und Geschäftsführer von<br />
Reactive Robotics Gmbh, und Silke Klarmann,<br />
Fachleitung Physiotherapie und Physikalische<br />
Therapie am Universitätsklinikum Schleswig-<br />
Holstein. Beide nahmen die Teilnehmer mit in das<br />
Zeitalter der Robotik, präsentierten anschaulich<br />
den Nutzenfaktor in der Pflege.<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 59
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Die Mitgliederversammlung der Landesgruppe<br />
Mitteldeutschland fand im Rahmen der Herbsttagung<br />
am 8. November statt. Zum neuen Landesvorsitzenden<br />
wurde Peter Pfeiffer, Geschäftsführer<br />
Krankenhaus St. Joseph-Stift Dresden GmbH<br />
gewählt. Peter Zur, Geschäftsführer Caritas Trägergesellschaft<br />
St. Mauritius, Magdeburg, und bisher<br />
Landesvorsitzender, kandidierte laut Satzung für<br />
diese Funktion nicht mehr.<br />
Landesgruppe Niedersachsen / Bremen<br />
Blick in die Zukunft und auf die aktuellen Herausforderungen<br />
Aktuell und praxisbezogen mit fachkompetenten<br />
Referenten gestaltete die Landesgruppe Niedersachsen<br />
/ Bremen ihren 65. Herbstlehrgang in<br />
Hannover. Ideell unterstützt wurde sie von der<br />
Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft.<br />
Das Programm ermöglichte Blicke in die Zukunft<br />
von Gesundheit und Medizin. Wie wird die Gesundheitsversorgung<br />
im Jahr 2030 gestaltet sein?<br />
Welche Weichen werden heute bereits gestellt? So<br />
hieß es im Programm „Zukunftsbild Klinik: Enabling<br />
Transformation“. Es ging aber auch um eine<br />
anwenderfreundliche IT und die Prozessunterstützung<br />
in der Pflege.<br />
Landesgruppe Nord<br />
Das Thema bestimmten die Teilnehmer selbst<br />
Zum 19. Norddeutschen Gesundheitstag hatte der<br />
Vorstand der Landesgruppe Nord für den 13. September<br />
<strong>2018</strong> nach Lübeck eingeladen. Öfter einmal<br />
etwas Neues. Unter dieses Motto stellte er den<br />
diesjährigen Gesundheitstag. Und ja - Gesundheitstag.<br />
In der Einzahl. Weniger Zeit heiße jedoch<br />
nicht gleichzeitig weniger Inhalt. „Der Gesundheitstag<br />
kommt einfach in einem neuen Format“,<br />
informierte die Einladung.<br />
Neu war als Erstes aber vor allem, dass die Teilnehmer<br />
den Themenschwerpunkt des Tages selbst<br />
bestimmen sollten und konnten. Es ging um die<br />
Frage, wie Veränderungen gelingen. Ist Personal<br />
alles, oder Digitalisierung, oder Vernetzung, oder<br />
ist Finanzierung alles? Oder muss alles zusammen<br />
sein und ist daher inzwischen zu komplex? Bräuchte<br />
jedes Krankenhaus auch hausintern einen strategischen<br />
Manager? Geben wir bereits jetzt alles<br />
aus der regionalen Hand, wie die Entwicklung zwischen<br />
Bundes- und Landespolitik planerisch befürchten<br />
lassen? Über allem stehe die Frage: Was<br />
nun? Heißt es in der Einladung des Vorstands.<br />
Zu dieser Frage, wie Veränderungen gelingen, die<br />
Die Beschäftigung mit den aktuellen Herausforderungen<br />
thematisierte dann die Frage nach den<br />
planungsrelevanten Qualitätsindikatoren ebenso<br />
wie das Problem des Fachkräftemangels in der<br />
Pflege und den Handlungsbedarf in der Zusammenarbeit<br />
zwischen Einweisern und Krankenhäusern.<br />
Wichtig für die Teilnehmer war auch das<br />
Thema zur erfolgreichen Durchführung von Budgetverhandlungen.<br />
Aus der Praxis für die Praxis hieß es zum Schluss<br />
und in den individuellen Gesprächen der Teilnehmer<br />
untereinander.<br />
Im Rahmen der Tagung fand auch die Mitgliederversammlung<br />
der Landesgruppe Niedersachsen /<br />
Bremen statt.<br />
gleichzeitig einen Auftrag an die Krankenhausmanager<br />
beinhalten, referierte in einer Eingangskeynote<br />
Dr. Till Noethel, E>V Leadership Coach.<br />
Statements zum Thema gab es dann vom Kassenvertreter<br />
Markus Baal, Referatsleiter Stationäre<br />
Versorgung des vdek, aus Sicht der niedergelassenen<br />
Ärzte von Dr. med. habil. Dr. Thomas Schang,<br />
Vorstandsmitglied der Ärztekammer Schleswig-<br />
Holstein sowie von Katharina Jünger, CEO TeleClinik,<br />
einem startup Unternehmen für telemedizinische<br />
Projekte. Auch der neue Geschäftsführer der<br />
KGSH, Patrick Reimund, kam dazu zu Wort.<br />
Im Anschluss gab es ein World Café unter der Leitung<br />
von Dr. Till Noethel, um das Thema gemeinsam<br />
konstruktiv zu diskutieren und über verschiedene<br />
Sichtweisen eine Annäherung an das Thema<br />
zu erreichen.<br />
Die Landesgruppe will sich zur Umsetzung der<br />
Digitalisierung für die Einrichtung eines Fördermitteltopfes<br />
stark machen. Etabliert haben sich<br />
inzwischen Quartalsbesprechungen mit dem Gesundheitsministerium<br />
zu krankenhauspolitischen<br />
Themen.<br />
60<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Landesgruppe Nordrhein-Westfalen<br />
Ambulantisierung der Medizin ist ohne Krankenhäuser nicht möglich<br />
Vom 13. bis 14. Juni <strong>2018</strong> lud die Landesgruppe<br />
Nordrhein-Westfalen zu ihrer jährlichen Managementtagung<br />
nach Iserlohn ein. Die zweitägige Veranstaltung<br />
bot ein interessantes Programm mit<br />
hochkarätigen Referenten. Es ging um die Neuausrichtung<br />
der ordnungspolitischen Grundlagen<br />
in der NRW-Krankenhausplanung sowie die ordnungspolitischen<br />
Rahmenbedingungen in Bund<br />
und Land, die Krankenhauspolitik in NRW, aber<br />
auch um das Thema Digitalisierung, Digitalisierungsstrategien<br />
und deren praktische Umsetzung.<br />
Der Begriff „Ambulantisierung der Medizin“ habe<br />
eine ganz neue Bedeutung bekommen, war eine<br />
der Thesen von <strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings<br />
zu Tendenzen der bundesweiten Krankenhauspolitik.<br />
Studien und die tägliche Erfahrung in den<br />
Krankenhäusern zeigten, dass die ambulante Versorgung<br />
der Patienten durch Vertragsärzte immer<br />
weniger funktioniere. Dazu trage der fortschreitende<br />
Schwund an Haus- und niedergelassenen<br />
Fachärzten bei.<br />
Zahlen für NRW zeigten, dass pro Jahr rund 400<br />
Hausärzte in den Ruhestand gingen und nur für<br />
Die Frühjahrstagung für Geschäftsführer der Landesgruppe<br />
am 17. Mai <strong>2018</strong> im Westpfalz Klinikum<br />
in Kaiserslautern beschäftigte sich vor allem mit<br />
zwei wichtigen Sachthemen – mit Neuem aus dem<br />
Steuerrecht und der Europäischen Datenschutz-<br />
Grundverordnung. Informationen aus der Landeskrankenhausgesellschaft<br />
rundeten das Programm<br />
ab.<br />
Voll gepackt mit unterschiedlichen Themen waren<br />
dann vor allem die beiden Tage der Herbstkonferenz<br />
am 25. und 26. Oktober <strong>2018</strong> in Bingen am<br />
Rhein. So ging es ganz aktuell um die umstrittenen<br />
Personaluntergrenzen aus haftungsrechtlicher<br />
Sicht. Antikorruption und Beschlagnahmung,<br />
staatsanwaltliche Durchsuchungen in Krankenhäusern<br />
und Arztpraxen - das wurde ebenso diskutiert<br />
wie die Vorstellung von Karrierenetzwerken<br />
in Krankenhäusern und Arztpraxen und das<br />
IT-Sicherheitsgesetz sowie die Einführung eines<br />
IT-Risiko-und-Sicherheitssystems. Themen wie<br />
200 von ihnen Nachfolger zu finden seien. Diese<br />
Situation führe zu einer erheblichen finanziellen<br />
Mehrbelastung der Krankenhäuser. Deckungslücken<br />
würden sich angesichts wegschmelzender<br />
ambulanter Versorgungsstrukturen – zumindest<br />
für Häuser in ländlichen Regionen – weiter vergrößern.<br />
Bei unveränderter Rechtslage sei damit<br />
zu rechnen, dass Leistungen auch weiterhin<br />
am Bedarf vorbei nicht oder nur gekürzt bezahlt<br />
würden. Daraus ergebe sich die absurde Situation,<br />
dass die Krankenhäuser zwar die Anker der<br />
Versorgung darstellten, die Kassenärztlichen Vereinigungen<br />
und Krankenkassen aber vom Anstieg<br />
ambulanznaher Leistungen in den Kliniken profitierten.<br />
Das Geld bleibe in diesen Institutionen.<br />
Die Last trügen die Krankenhäuser.<br />
Eine Strukturkonzentration ohne Berücksichtigung<br />
des ambulant-vertragsärztlichen Bereichs<br />
ist aus Sicht des Verbandes eine Politik mit dem<br />
Mut zur Lücke. Landeskrankenhausplanung müsse<br />
also auch die ambulante Versorgung berücksichtigen.<br />
Das wäre eine sinnhafte Neuausrichtung der<br />
Krankenhauspolitik.<br />
Landesgruppe Rheinland-Pfalz / Saarland<br />
Komplexes Aufgabenfeld für das Krankenhausmanagement abgebildet<br />
Investitionsförderung, effiziente Beschaffung, Prozessoptimierung<br />
in der frühen Planungsphase, der<br />
Einfluss der Digitalisierung auf die Krankenhausplanung,<br />
mobile und stationäre Lösungen für MRT,<br />
CT, PET/CT behandelten die Fragen der nächsten<br />
Monate und der nahen Zukunft. Alles in allem ein<br />
interessantes Spektrum, das zumindest einen Teil<br />
der Komplexität heutiger Krankenhausführung<br />
zeigte.<br />
Im Rahmen der Herbsttagung fand auch die Mitgliederversammlung<br />
der Landesgruppe Rheinland-Pfalz<br />
/ Saarland statt.<br />
Wichtiges Thema in der Landesgruppe war der<br />
Krankenhausplan, der bis zum Jahresende unter<br />
Berücksichtigung eines IGES-Gutachtens fertiggestellt<br />
werden sollte und voraussichtlich einen<br />
Kapazitätsabbau von 2700 Betten beinhalten<br />
würde. Das Gutachten wurde als fehlerhaft eingeschätzt.<br />
Viele der Vorträge aus den Tagungen der Landesgruppen sind, soweit sie von den Verfassern freigegeben wurden,<br />
im internen Mitgliederbereich der Verbandswebseite www.vkd-online.de bereitgestellt.<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 61
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen:<br />
Kritik am Pflegepersonal-Stärkungsgesetz<br />
Benachteiligung der Rehabilitation muss beendet werden<br />
Mit vielen Aktivitäten hat sich die <strong>VKD</strong>-Fachgruppe<br />
Rehabilitationseinrichtungen in <strong>2018</strong> in<br />
politische Entscheidungen eingemischt und auf<br />
ihre Positionen aufmerksam gemacht. Die Fachgruppe<br />
kann auf ein erfolgreiches Jahr <strong>2018</strong> zurückblicken.<br />
Gleich zu Anfang des Jahres wurden in der Strategiekonferenz,<br />
bestehend aus einer Gruppe von<br />
Rehabilitationsexperten und Mitgliedern der<br />
Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen, die Ergebnisse<br />
der Sondierungsgespräche von CDU und<br />
SPD analysiert. Im Ergebnis wurde ein Musterschreiben<br />
entwickelt, das die Mitglieder dieser<br />
Arbeitsgruppe an ihre Politiker vor Ort richten<br />
konnten mit dem Ziel, die Rehabilitation stärker in<br />
den Fokus der Politik zu rücken.<br />
Gemeinsam mit anderen Vertretern der Rehabilitationskliniken<br />
forderte auch die <strong>VKD</strong>-Fachgruppe<br />
angesichts des Entwurfs zum Pflegepersonal-Stärkungsgesetz,<br />
dass nicht nur die<br />
Akutkrankenhäuser, sondern auch die Reha-<br />
Kliniken Möglichkeiten zur Refinanzierung von<br />
Personal erhalten müssten, um ihre Pflegekräfte<br />
angemessen bezahlen zu können, Abwerbung zu<br />
verhindern und so auch die Qualität der Leistungen<br />
erhalten und verbessern zu können. Leider<br />
konnte sich die Branche damit nicht durchsetzen,<br />
obwohl auch der Bundesrat diese Forderung unterstützte.<br />
Die Fachgruppe wird daher ihre Aktivitäten<br />
in diese Richtung fortsetzen und auch weiterhin<br />
fordern, dass die Politik die medizinische<br />
Rehabilitation deutlich stärker als bisher in den<br />
Blick nehmen muss.<br />
Konferenzen, Workshops, Lehrgänge<br />
Auch im Jahr <strong>2018</strong> wirkte die Fachgruppe wieder<br />
an einer Reihe von Konferenzen mit, die der Fortbildung,<br />
dem Erfahrungsaustausch und der politischen<br />
Positionierung dienten.<br />
63. Fortbildungslehrgang<br />
In der Zeit vom 12. bis 15. September <strong>2018</strong> wurde der<br />
63. Fortbildungslehrgang der Fachgruppe Rehabilitation<br />
in Bad Bocklet organisiert, an welchem<br />
etwa 100 Mitglieder der Fachgruppe teilnahmen.<br />
Diese Tagung wurde von über 20 Fachausstellern<br />
begleitet.<br />
Im Fokus der Konferenz stand traditionell der gegenseitige<br />
Austausch zu den aktuellen politischen<br />
Eckpunkten und zu deren Auswirkungen auf die<br />
Klinik-Landschaft. Die Teilnehmer warfen aber<br />
auch einen Blick über den Tellerrand: Der Pfarrer<br />
und Kabarettist Rainer Schmidt und Prof. Dr. Bernd<br />
Griewing, Med. Vorstand der Rhön-Klinikum AG,<br />
inspirierten auf eindrucksvolle und unterschiedliche<br />
Art und Weise das Thema Gesundheit,<br />
Mensch und Patient.<br />
In seinem Fachvortrag stellte Uwe Egner, Fachbereichsleiter<br />
für zentrale und Grundsatzaufgaben<br />
in der Abteilung Rehabilitation bei der Deutschen<br />
Rentenversicherung (DRV Bund), die aktuellen<br />
Zahlen der Deutschen Rentenversicherung Bund,<br />
die Perspektiven sowie die weitere Entwicklung<br />
gerade im Hinblick auf Qualitätssicherung und<br />
Zukunftsperspektiven dar.<br />
Viel Interesse fand wieder das Best Practic–Forum<br />
der Praxis, in dem Reha-Einrichtungen und Fachaussteller<br />
in Workshops Innovationen und neue<br />
Konzepte vorstellten.<br />
Reha-Wirtschaftstag <strong>2018</strong><br />
Als ein beliebter Branchen-Treffpunkt für Rehabilitationskliniken<br />
hat sich der Reha-Wirtschaftstag<br />
im Dezember in Berlin etabliert. Er wurde auch<br />
<strong>2018</strong> gemeinsam vom Deutschen Krankenhausinstitut,<br />
der DEGEMED und unserer <strong>VKD</strong>-Fachgruppe<br />
Rehabilitationseinrichtungen organisiert<br />
und getragen. In diesem Jahr hatte er 130 Teilnehmer.<br />
Referenten der Kranken- und Rentenversicherung,<br />
des Bundesministeriums für Gesundheit,<br />
aus Verbänden und Forschung stellten neueste<br />
Entwicklungen zum Thema Rehabilitation vor. Es<br />
wurden Erfahrungen ausgetauscht und viele individuelle<br />
Fachgespräche geführt. Die Mitglieder<br />
der Fachgruppe beteiligten sich aktiv an den<br />
Diskussionen. Achim Schäfer als Vorsitzender der<br />
Fachgruppe und Christof Lawall (DEGEMED) übernahmen<br />
die Moderationen.<br />
Fortbildung<br />
In Zusammenarbeit mit der Hochschule Osnabrück<br />
wurde der Zertifikatskurs „Medizin für Ökonomen“<br />
entwickelt.<br />
62<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Mitgliederversammlung und Neuwahl<br />
des Vorstands<br />
Im Rahmen des 63. Fortbildungslehrganges der<br />
Fachgruppe Rehabilitation fand am 14. September<br />
in Bad Bocklet auch die Mitgliederversammlung<br />
der Fachgruppe statt.<br />
Achim Schäfer berichtete über die Arbeit der<br />
Fachgruppe und des Vorstands im vergangenen<br />
Jahr, über den erfreulichen Zuwachs von fünf<br />
neuen Mitgliedern – insgesamt sind damit in der<br />
Fachgruppe 328 <strong>VKD</strong>-Mitglieder zusammengeschlossen<br />
- sowie über die Tätigkeit der Strategiekonferenz.<br />
Die Wahl des Vorstandes stand an. Die Teilnehmer<br />
wählten Achim Schäfer wieder zum Vorsitzenden.<br />
Der 64. Fortbildungslehrgang im nächsten Jahr<br />
wird vom 18. bis zum 21. September in Bansin/Heringsdorf,<br />
Usedom, stattfinden. Hier werden aktuelle<br />
Themen, wie z. B. „Die Rehabilitationsklinik der<br />
Zukunft als Netzwerk in der Region“, „Cyberkriminalität“<br />
und „Fachkräftemangel“ aufgenommen.<br />
Aktivitäten des Fachgruppenvorstands<br />
Es fanden insgesamt 4 Vorstandssitzungen statt.<br />
Die Strategiekonferenz traf sich zu 2 Sitzungen.<br />
Vorstandsmitglieder nahmen außerdem an den<br />
Sitzungen des <strong>VKD</strong>-Grundsatzausschusses sowie<br />
an Sitzungen des Fachausschusses für Betriebswirtschaft<br />
teil.<br />
Aktivitäten des Vorstands und<br />
der Strategiekonferenz<br />
Beide Gremien waren regelmäßig in die Abstimmungen<br />
mit anderen Verbänden, vor allem mit der<br />
DEGEMED, eingebunden. Sie beteiligten sich an der<br />
Erarbeitung von Konzepten und Programmen für<br />
Konferenzen und Seminare.<br />
Die erfolgreiche Arbeit der Fachgruppe war auch<br />
im Jahr <strong>2018</strong> maßgeblich durch die Unterstützung<br />
der Strategiekonferenz geprägt.<br />
Öffentlichkeitsarbeit<br />
Sowohl in Fachbeiträgen als auch in Interviews,<br />
Statements und Pressemitteilungen vertraten der<br />
Vorstand, Mitglieder der Strategiekonferenz und<br />
auch viele weitere Mitglieder die Positionen der<br />
Rehabilitationseinrichtungen und der Fachgruppe.<br />
Es wurden individuelle Gespräche mit Abgeordneten<br />
und Kommunalpolitikern geführt.<br />
Der neu gewählte Vorstand der Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen.<br />
V. l. n. r.: Ulrich Hegermann, Stellv. Vorsitzender, Vorsitzender Achim Schäfer, Kai Westphal, Wilhelm Brokfeld<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 63
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Fachgruppe Psychiatrische Einrichtungen:<br />
Kritischer Blick auf das Jahr 2020<br />
Zentrales Thema: Krankenhausvergleich, Personalmindestvorgaben, stationsäquivalente<br />
Behandlung<br />
Intensiv beschäftigte sich die Fachgruppe Psychiatrische<br />
Einrichtungen in diesem Jahr vor<br />
allem mit den Themen Krankenhausvergleich,<br />
Personalvorgaben und stationsäquivalente Behandlung.<br />
Mitglieder beteiligten sich aktiv an<br />
Initiativen, Studien und der Entwicklung von<br />
Modellen. Ein Beispiel war die Mitarbeit an der<br />
Entwicklung eines Modellrahmens zur Personalausstattung<br />
in der Psychiatrie, Psychotherapie<br />
und Psychosomatik im Rahmen der Plattform<br />
Personal. Regelmäßig und umfassend wurde die<br />
Fachgruppe vom Vorstand durch Rundschreiben<br />
und in Fachbeiträgen informiert.<br />
Bei allen Aktivitäten ging es der Fachgruppe um<br />
zukunftsfeste Lösungen für die Kliniken, ihre Mitarbeiter<br />
und die Patienten. Wesentlich sind dabei<br />
eine ausreichende Finanzierung und vor allem eine<br />
gute Personalausstattung, die unabdingbar für die<br />
Weiterentwicklung der Versorgung und die Qualität<br />
psychiatrischer Versorgung ist.<br />
Kritik am Änderungsantrag 5<br />
zum Pflegepersonal-Stärkungsgesetz<br />
In einem Schreiben an die gesundheitspolitischen<br />
Sprecher der Fraktionen sowie das Bundesgesundheitsministerium<br />
richtete die Fachgruppe die<br />
dringende Bitte, den Änderungsantrag 5 zur Neuregelung<br />
des Psych-Personalnachweises in der<br />
vorliegenden Form nicht zu verabschieden (Änderung<br />
der Vorschriften zu den Budgetauswirkungen<br />
des Psych-Personalnachweises (Änderungsantrag<br />
5 zum Pflegepersonal-Stärkungsgesetz)). Ansonsten<br />
würde die Möglichkeit eines Gesamtpersonalkostennachweises<br />
nach § 18 Abs. 3 Satz 3 BPflV<br />
so gut wie inhaltsleer werden - dies zudem rückwirkend<br />
für die Jahre 2017 und <strong>2018</strong>. Leider blieb<br />
diese Intervention aus der Praxis ohne Erfolg. Der<br />
Änderungsantrag wurde dennoch verabschiedet.<br />
Mit den sich daraus ergebenden Folgen für die<br />
Kliniken wird sich die Fachgruppe daher weiter<br />
beschäftigen müssen.<br />
Erfahrungsaustausch zur PPP-Studie<br />
Um fundierte Rückmeldungen und Berichte aus<br />
der Praxis zum Thema Personalausstattung geht<br />
es beim Erfahrungsaustausch zur Studie „Personalausstattung<br />
in der Psychiatrie und Psychosomatik“,<br />
den der Vorstand der Fachgruppe organisiert.<br />
Er richtet sich an die Kliniken, die für die<br />
Teilnahme an der Studie „Personalausstattung in<br />
Psychiatrie und Psychosomatik“ (PPP-Studie) angefragt<br />
wurden.<br />
52. Jahrestagung der Fachgruppe<br />
Das Thema der 52. Jahrestagung der Fachgruppe<br />
am 13. und 14. September: „Dumpingfalle 2020 (?)<br />
– Krankenhausvergleich, Personalvorgaben, stationsäquivalente<br />
Behandlung“ führte rund 100 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer im Psychiatrischen<br />
Zentrum Nordbaden (PZN) Wiesloch zusammen.<br />
Im Fokus der diesjährigen Veranstaltung stand<br />
dabei insbesondere das Jahr 2020 und die zu diesem<br />
Zeitpunkt eintretenden Änderungen in der<br />
psychiatrischen Versorgung.<br />
Am ersten Veranstaltungstag waren der bevorstehende<br />
Krankenhausvergleich – beleuchtet aus den<br />
Perspektiven verschiedener Akteure des Gesundheitswesens<br />
– sowie die beabsichtigte Einführung<br />
von Personalmindestvorgaben in der Psychiatrie<br />
die zentralen Themen. Dr. Gerald Gaß, Präsident<br />
der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG),<br />
appellierte im Rahmen seines Vortrags an die Anwesenden:<br />
„Die Misstrauenskultur muss beendet<br />
werden.“<br />
Den Umsetzungsmöglichkeiten der stationsäquivalenten<br />
Behandlung sowie die neuen Behandlungsformen<br />
durch internetgestützte Therapien<br />
widmete sich der zweite Veranstaltungstag. Darüber<br />
hinaus wurden den Teilnehmenden Strategien<br />
der Personalgewinnung in Form des Online Recruitings<br />
mittels Social Media und Smartphones<br />
vermittelt.<br />
Psychiatrie-Branchentreff<br />
Der Psychiatrie-Branchentreff des DKI und der<br />
Fachgruppe Psychiatrische Einrichtungen des <strong>VKD</strong><br />
hat sich als wichtiger und beliebter Branchen-<br />
Treffpunkt für Einrichtungen der Psychiatrie und<br />
Psychosomatik etabliert. In diesem Jahr fand er<br />
am 5. Dezember wieder in Düsseldorf statt – ein<br />
wichtiger Termin für die Branche am Ende des<br />
Jahres.<br />
64<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Veranstalter und Referenten des 1. Veranstaltungstages v.l.:<br />
Holger Höhmann, Vorsitzender der Fachgruppe psychiatrische Einrichtungen im <strong>VKD</strong>, Prof. Dr. Wolf-<br />
Dietrich Hammann, Ministerialdirektor, Ministerium für Soziales und Integration, Baden-Württemberg, Dr.<br />
Mechthild Schmedders, Leiterin des Referats Qualitätssicherung Krankenhaus des GKV-SV, Anett Rose-Losert,<br />
Geschäftsführerin des PZN Wiesloch, Paul Bomke, Geschäftsführer Pfalzklinikum Klingenmünster, Dr. Gerald Gaß,<br />
Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft<br />
Foto: Psychiatrisches Zentrum Nordbaden<br />
Neueste Entwicklungen, gesundheitspolitische<br />
Vorhaben, aktuelle Rahmenbedingungen durch<br />
die neue Regierungskoalition spielten ebenso<br />
eine Rolle wie Expertenvorträge zur betriebswirtschaftlichen<br />
und organisatorischen Ausrichtung<br />
der Kliniken und zu aktuellen Handlungsfeldern<br />
für die psychiatrischen und psychosomatischen<br />
Kliniken aus den Themenfeldern Recht und<br />
Personal. Die Mitglieder der Fachgruppe bringen<br />
hier vor allem auch die wichtigen praxisorientierten<br />
Bewertungen ein. Wichtig ist allen Teilnehmern<br />
immer auch das persönliche Gespräch mit<br />
Kollegen, der Austausch von Erfahrungen und<br />
Positionen.<br />
Kooperation mit der SMBS – HCM-Lehrgang<br />
Die Kooperation mit der SMBS hat sich als Angebot<br />
einer universitären Ausbildung im Health Care<br />
Management für Mitglieder des <strong>VKD</strong> und deren<br />
Mitarbeiter etabliert. Maßgeblich auf Initiative<br />
der Fachgruppe Psychiatrische Einrichtungen entwickelt<br />
und ins Leben gerufen, ist sie zu einem stabilen<br />
Angebot geworden. Eine ganze Reihe von Absolventen<br />
hat das Studium inzwischen erfolgreich<br />
abgeschlossen, das strategisches Rüstzeug für<br />
Führungspositionen im Gesundheitswesen vermittelt.<br />
Nach wie vor ist hier die Fachgruppe, vor<br />
allem Fachgruppenvorsitzender Holger Höhmann,<br />
sehr aktiv und wirbt für das attraktive Angebot.<br />
Europäische Vereinigung<br />
der Krankenhausmanager (EVKM)<br />
Seit langem arbeitet die Fachgruppe Psychiatrische<br />
Einrichtungen auf europäischer Ebene im<br />
Subkomitee „Mental Health“ federführend mit.<br />
Holger Höhmann, bisher Vizepräsident, trägt hier<br />
seit Ende dieses Jahres als Präsident Verantwortung.<br />
Während der Treffen im April in Irland und im<br />
September in Portugal ging es schwerpunktmäßig<br />
um die Vorbereitung des EAHM-Kongresses 2019,<br />
insbesondere des Runden Tisches des Subkomitees<br />
zum Thema „Leadership in mental health: 4<br />
priorities for person centered innovation“, sowie<br />
um die Themen Verkürzung der Lebenserwartung<br />
von Menschen mit psychischen Erkrankungen und<br />
Abhängigkeitserkrankungen, Patientenmitbestimmung,<br />
Recovery sowie um Netzwerk und Partnerschaften.<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 65
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Holger Höhmann,<br />
Vorsitzender der Fachgruppe<br />
psychiatrische Einrichtungen<br />
im <strong>VKD</strong><br />
Impressionen von der 52. Jahrestagung<br />
der Fachgruppe Psychiatrische Einrichtungen<br />
66<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Vorstandssitzungen<br />
2. Februar <strong>2018</strong> – Wiesloch<br />
12. September <strong>2018</strong> – Wiesloch<br />
Vorwiegende Themen:<br />
Vorbereitung der Jahrestagung<br />
Personalausstattung: Teilnahme an sieben Sitzungen der Plattform Personal<br />
Krankenhausvergleich<br />
Nachweispflicht<br />
StäB<br />
Zusammenarbeit im Vorstand und mit anderen Verbänden / Gremien<br />
Sitzungen AG Neues Entgelt<br />
24. Januar <strong>2018</strong> – Berlin<br />
23. April <strong>2018</strong> – Berlin<br />
23. Juli <strong>2018</strong> – Berlin<br />
22. November <strong>2018</strong> – Berlin<br />
Vorwiegende Themen:<br />
Nachweispflicht<br />
Krankenhausvergleich<br />
StäB<br />
PPP-Studie<br />
Personalausstattung<br />
Weiterentwicklung PEPP / OPS<br />
Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG)<br />
Vorstandssitzungen des Arbeitskreises der Krankenhausleitungen<br />
Psychiatrischer Kliniken (akp)<br />
16. Oktober <strong>2018</strong> – Berlin<br />
Hinzu kamen ca. fünf Telefonkonferenzen<br />
Vorwiegende Themen:<br />
Vorbereitung NFEP<br />
PPP-Studie<br />
Zusammenarbeit mit anderen Verbänden<br />
(ackpa, BAG, BFLK, BDK, LIPPs e.V.)<br />
Thema:<br />
PPP-Studie<br />
Inhalt:<br />
Bewertung der Studienunterlagen<br />
Erweiterung des Steering-Boards<br />
Stellungnahme / Rundschreiben Ethikunterlagen<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 67
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Insgesamt:<br />
Zwei gemeinsame Schreiben an die Studienleitung, zwei Mitgliederinformationen<br />
bzw. Stellungnahmen.<br />
Ca. acht Telefonkonferenzen<br />
Plattform Personal (Federführung DGPPN)<br />
Ziel:<br />
Entwicklung eines Modellrahmens zur Personalausstattung in Psychiatrie,<br />
Psychotherapie und Psychosomatik.<br />
Insgesamt:<br />
Teilnahme an ca. sieben Präsenzsitzungen<br />
Weitere Veranstaltungen, Teilnahmen und Termine<br />
An folgenden Veranstaltungen nahmen Mitglieder des Vorstands und der Fachgruppe im<br />
Laufe des Jahres <strong>2018</strong> ebenfalls teil:<br />
Gremien der DKG:<br />
DKG-Kommission "Krankenhaus-Psychiatrie" – ca. fünf Sitzungen<br />
DKG-Kommission „Qualitätssicherung“ – ca. vier Sitzungen<br />
Veranstaltungen:<br />
13./14. September <strong>2018</strong> - 52. Jahrestagung in Wiesloch<br />
15./16. Oktober <strong>2018</strong> - gemeinsame Veranstaltung des akp: 3. NFEP – Berlin<br />
5. Dezember <strong>2018</strong> - DKI Psychiatrie-Branchentreff<br />
Veröffentlichungen/Untersuchungen<br />
In Veröffentlichungen und Stellungnahmen hat sich die Fachgruppe Psychiatrische<br />
Einrichtungen zu verschiedenen aktuellen Themen positioniert:<br />
Oktober 2017<br />
Zwei gemeinsame Schreiben der Verbände an die Studienleitung der PPP-Studie<br />
23. und 30. Oktober <strong>2018</strong><br />
Januar <strong>2018</strong><br />
<strong>VKD</strong>-Mitgliederinformation zur PPP-Studie (9. Januar <strong>2018</strong>)<br />
Februar <strong>2018</strong><br />
<strong>VKD</strong>-Mitgliederinformation zur PPP-Studie – Organisation eines Erfahrungsaustausches<br />
(28. Februar <strong>2018</strong>)<br />
März <strong>2018</strong><br />
KU Gesundheitsmanagement 3/<strong>2018</strong>:<br />
„Veränderung des Dokumentationsaufwands in der Psychiatrie“<br />
(Ergebnisse der durch den akp initiierten und von Prof. Dr. Saskia Drösler und<br />
Prof. Dr. Benno Neukirch von der Hochschule Niederrhein ausgewerteten Befragung)<br />
Mai <strong>2018</strong><br />
<strong>VKD</strong>-Mitgliederinformation zur PPP-Studie – Ethikunterlagen (9. Mai <strong>2018</strong>)<br />
68<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Oktober <strong>2018</strong><br />
<strong>VKD</strong>-Mitgliederinformation zum Änderungsantrag Nr. 5 zum Pflegepersonal-Stärkungsgesetz<br />
(PpSG) (24. Oktober <strong>2018</strong>)<br />
Gemeinsames Schreiben mit der BDK an Gesundheitspolitische Sprecher div. Parteien<br />
zum Änderungsantrag Nr. 5 zum Pflegepersonalstärkungsgesetz (PpSG) (24.Oktober<br />
<strong>2018</strong>)<br />
Sonstiges:<br />
Kooperation mit der smbs<br />
HCM-Lehrgang<br />
Unterstützung / Mitarbeit:<br />
Delphiverfahren zum Update der S3-Leitlinie Psychosoziale Therapien bei schweren<br />
psychischen Erkrankungen<br />
Delphi-Studie zu Qualitätsindikatoren für sektorenübergreifende psychiatrische<br />
Versorgung<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 69
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Fachgruppe Pflegeeinrichtungen:<br />
Neue Gesetze für die Altenpflege nur halbherzig<br />
Fortbildungen wurden zu wichtigem Forum für die Mitglieder entwickelt<br />
Vorstand und Mitglieder der Fachgruppe Pflegeeinrichtungen<br />
haben sich in diesem Jahr intensiv<br />
mit der neuen Gesetzgebung für die Pflege, aber<br />
auch mit dem Thema Digitalisierung beschäftigt.<br />
In den Veranstaltungen der Fachgruppe<br />
ebenso wie in individuellen Gesprächen vor Ort,<br />
mit Angehörigen der Heimbewohner, mit Abgeordneten<br />
und Politikern haben sie die Positionen<br />
des <strong>VKD</strong> und der Fachgruppe deutlich gemacht.<br />
Erfreulich sei, so die Bewertung des Vorstands,<br />
dass dem Thema Fachkräftemangel in der stationären<br />
Altenpflege von der Bundespolitik im Jahr<br />
<strong>2018</strong> deutlich mehr Aufmerksamkeit gewidmet<br />
wurde. Leider sei die Politik mit dem Pflegepersonal-Stärkungsgesetz<br />
hier gerade für die Altenpflegeeinrichtungen<br />
das Thema nicht konsequent genug<br />
angegangen. So sollen 13.000 neue Stellen für<br />
Pflegekräfte in den Heimen geschaffen werden,<br />
für die die Krankenkassen finanziell aufzukommen<br />
haben. Gefördert werden soll die Digitalisierung,<br />
die auch zur Entlastung der Pflegenden beitragen<br />
soll. Die Kritik der Fachgruppe: 13.000 neue Stellen<br />
seien deutlich zu wenig. Die vorgesehenen, einmalig<br />
je Einrichtung von den Pflegekassen zu zahlenden<br />
12.000 Euro für die Digitalisierung reichten zudem<br />
bei weitem nicht aus. Der Pferdefuß bei allem<br />
aber: Die 13.000 Pflegekräfte seien derzeit überhaupt<br />
nicht vorhanden.<br />
Möchte man die erfreuliche Zeichensetzung durch<br />
die Politik kritisch bewerten, so kommen zu den<br />
derzeit rund 38.000 offenen Stellen in Pflegeeinrichtungen<br />
noch weitere nicht besetzte Stellen<br />
hinzu. Ungeachtet dessen ist die öffentliche und<br />
politische Wahrnehmung der Probleme geglückt.<br />
Wichtiges Thema war das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz.<br />
Noch immer gibt es aber auch Informations-<br />
und Fortbildungsbedarf zu den beiden<br />
Pflegestärkungsgesetzen PSG II und PSG III. Daher<br />
ging die Fachtagung <strong>2018</strong> am 7. Juni in Siegen darauf<br />
ein.<br />
Fachtagung <strong>2018</strong> in Siegen<br />
Die Veranstaltung mit dem Thema „Auf Zukunft<br />
einrichten – neue Rahmenbedingungen in der Altenpflege“<br />
beschäftigte sich daher mit dem Thema,<br />
was sich durch die Einführung des PSG II und<br />
PSG III für die Personalsteuerung und das Kostenmanagement<br />
ändert. Thematisiert wurde auch die<br />
Frage, wie heute Personal gewonnen werden bzw.<br />
gehalten werden kann. Auch der Wiedereinstieg<br />
nach Erziehungszeiten war ein wichtiges Thema,<br />
damit die so wichtige „Fachkraftquote Pflege“<br />
ohne zusätzliche Ausbildungszeiten rasch erfüllt<br />
werden kann. Dies kann unter der Voraussetzung<br />
von familien- bzw. kinderfreundlichen Beschäftigungsmodellen<br />
funktionieren. Experten referierten<br />
auch über die aktuellen Anforderungen in<br />
der stationären Langzeitpflege sowie zu weiteren<br />
Themen.<br />
Herbsttagung und Mitgliederversammlung<br />
<strong>2018</strong> in Würzburg<br />
Zur Herbsttagung der Fachgruppe sowie der in ihrem<br />
Rahmen stattfindenden Mitgliederversammlung<br />
fanden sich die Mitglieder am 10. Oktober im<br />
Juliusspital in Würzburg ein. Themen waren auch<br />
hier u.a. PSG II und III, Pflegepersonal-Stärkungsgesetz<br />
und deren Bedeutung für die Altenpflegeeinrichtungen<br />
sowie aktuelle gesundheitspolitische<br />
Entwicklungen.<br />
Fortbildungsveranstaltungen<br />
Die Fortbildungsveranstaltungen der <strong>VKD</strong>-Fachgruppe<br />
Pflegeeinrichtungen haben sich in den<br />
vergangenen Jahren zu einem herausragenden Forum<br />
entwickelt, bei dem sowohl über aktuelle Entwicklungen<br />
in der Altenpflege informiert, als auch<br />
Erfahrungen aus Theorie und Praxis ausgetauscht<br />
werden. Weiterhin gelingt es den Teilnehmern zusehends,<br />
eine kollegiale Vernetzung zu entwickeln,<br />
die deutlich über die Kontakte während Veranstaltungen<br />
hinausgehen.<br />
Aktivitäten des Fachgruppenvorstands<br />
Es fanden vier Vorstandssitzungen statt:<br />
19. Januar <strong>2018</strong> - Eschborn<br />
5. Juni <strong>2018</strong> - Siegen<br />
10. Oktober <strong>2018</strong> - Würzburg<br />
13. November - Düsseldorf<br />
Thematisiert wurde u.a.<br />
Vorbereitung der Fortbildungsveranstaltungen<br />
<strong>2018</strong>: Dabei ging es um die Aufteilung der Fortbildung<br />
in Regionen und im Zusammenhang damit<br />
70<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
auch die Festlegung der Orte (Siegen und Würzburg)<br />
sowie der Zuständigkeiten für die Organisation<br />
der Veranstaltungen im Vorstand. Festgelegt<br />
wurden außerdem die Inhalte.<br />
Informiert wurde über aktuelle politische Entwicklungen<br />
auf Bundes- und Landesebene. Darunter<br />
über die Sondierungsgespräche der Parteien<br />
zur Regierungsbildung und die im Koalitionsvertrag<br />
festzulegenden voraussichtlichen Veränderungen<br />
in der Alten- und Krankenpflege. Berichtet<br />
wurde auch über die Ausführungsverordnung zum<br />
Hessischen Gesetz über Betreuungs- und Pflegeleitungen<br />
hinsichtlich baulicher und personeller<br />
Vorgaben sowie die Eileinstufung zur Kurzzeitpflege<br />
in Hessen.<br />
Der Vorstand diskutierte zudem Erfahrungen mit<br />
dem Umstellungsprozedere in Bezug auf die Pflegegesetze.<br />
So wurde der Eindruck aus den Pflegeeinrichtungen<br />
vermittelt, dass nach anfänglich<br />
positiver Ertragssituation durch Umstellung auf<br />
die Pflegegrade diese durch die restriktivere Einstufung<br />
des MDK mittlerweile nicht mehr besteht.<br />
Der Vorstand definierte Erwartungen an das Pflegestärkungsgesetz<br />
III und forderte Korrekturen<br />
nach Einführung des PSG II.<br />
Weitere Aktivitäten<br />
Vorstandsmitglieder nahmen darüber hinaus an<br />
den Sitzungen des <strong>VKD</strong>-Vorstands, des <strong>VKD</strong>-<br />
Grundsatzausschusses sowie des Fachausschusses<br />
für Betriebswirtschaft teil.<br />
Fachgruppenvorsitzender Franz Hartinger berichtete<br />
in einem Interview für die <strong>VKD</strong>-Praxisberichte<br />
<strong>2018</strong> über Assistenzsysteme und Robotik in der Altenpflege.<br />
Gerade diese Entwicklung dürfe nicht<br />
als Instrument zur Verdrängung der Pflegekräfte<br />
gesehen werden. Sie müsse, wie z. B. die elektronische<br />
Dokumentation, ein innovatives Hilfsmittel<br />
für die Pflege werden, um den Pflegekräften Entlastung<br />
zu bieten, wo diese möglich ist. Freiwerdende<br />
Ressourcen könnten dann endlich wieder<br />
für die dringend notwendige persönliche Zuwendung<br />
zu den Bewohnerinnen und Bewohnern in<br />
Pflegeeinrichtungen genutzt werden.<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 71
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Zusammenarbeit mit den Verbänden des Krankenhaussektors<br />
auf nationaler und internationaler Ebene<br />
Kooperationen, regelmäßiger Informationsaustausch, gemeinsame Aktionen und<br />
Stellungnahmen zu gesundheitspolitischen Entscheidungen und Entwicklungen<br />
Die enge Zusammenarbeit mit den anderen Organisationen,<br />
Verbänden und Institutionen des<br />
Krankenhaussektors ist wesentliches Anliegen<br />
des <strong>VKD</strong> und wichtiger Inhalt der Verbandsarbeit,<br />
vor allem der Funktionsträger, auf allen<br />
Ebenen. Gemeinsame Interessen gemeinsam<br />
zu kommunizieren, sich abzustimmen und so<br />
die Schlagkraft gegenüber der Politik in Bund<br />
und Ländern zu vergrößern, ist im Interesse der<br />
Krankenhäuser, deren Personal sowie der Patienten<br />
notwendig. Gemeinsame Ziele verbinden.<br />
Das wurde auch in <strong>2018</strong> in Stellungnahmen, in<br />
Dialogveranstaltungen und gemeinsamen Auftritten<br />
wieder deutlich demonstriert.<br />
Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG)<br />
Zu den wichtigsten Partnern des <strong>VKD</strong> gehört seit<br />
vielen Jahren die Deutsche Krankenhausgesellschaft.<br />
Regelmäßig finden Gespräche und Abstimmungen<br />
zu wichtigen Fragen statt. In Spitzengesprächen<br />
werden Positionen ausgelotet und<br />
abgeglichen. Im Jahr <strong>2018</strong> fanden zwei Spitzengespräche<br />
statt.<br />
Eine intensive Zusammenarbeit findet auch auf<br />
der Arbeitsebene, in verschiedenen Gremien, Ausschüssen,<br />
Kommissionen, statt.<br />
Bereits seit vielen Jahren ist die Vorbereitung und<br />
Durchführung des jährlich stattfindenden Deutschen<br />
Krankenhaustags Bestandteil der Zusammenarbeit.<br />
<strong>VKD</strong>-Sitze (Gaststatus) in den DKG-<br />
Fachausschüssen und Fachkommissionen:<br />
Fachausschuss für Personalwesen<br />
und Krankenhausorganisation<br />
Horst Defren, Siegfried Ristau<br />
Fachausschuss für<br />
Krankenhausfinanzierung<br />
Dr. Josef Düllings, Martin Schmid<br />
Fachausschuss für Daten-Information<br />
und Kommunikation<br />
Volker Lowitsch<br />
Fachausschuss Recht und Verträge<br />
Peter Zur<br />
Kommission Europa und<br />
internationales Krankenhauswesen<br />
Heinz Kölking, Peter Asché<br />
Kommission Krankenhaus-Psychiatrie<br />
Holger Höhmann<br />
Kommission Leistungsentgelte<br />
Klaus Philipps<br />
Kommission Qualitätssicherung<br />
Holger Höhmann<br />
Kommission Hygiene<br />
Stefan Nowack<br />
BMG-Beirat „Neuordnung der Aufgaben<br />
im Krankenhaus“<br />
Rainer Kontermann, Peter Asché<br />
Verhandlungskommission Telematikzuschlag<br />
Volker Lowitsch<br />
Der Geschäftsführer des Dezernats II Krankenhausfinanzierung<br />
und Krankenhausplanung der<br />
DKG, Dr. Roland Laufer, arbeitet seit Jahren als<br />
Gast im Fachausschuss Betriebswirtschaft (FABW)<br />
des <strong>VKD</strong> mit.<br />
Frühjahrsempfang der Deutschen<br />
Krankenhausgesellschaft<br />
Die DKG lädt in jedem Jahr die Vertreter der Krankenhausbranche,<br />
der Krankenkassen, Politiker und<br />
Abgeordnete zu einem Frühjahrsempfang ein. Verbunden<br />
wird dieser mit einem gesundheitspolitischen<br />
Jahresauftakt.<br />
Der Frühjahrsempfang der DKG im Jahr <strong>2018</strong> fand<br />
am 17. April in Berlin statt.<br />
Es war auch <strong>2018</strong> die erste Veranstaltung, in der<br />
die Positionen der Krankenhausträger dargelegt,<br />
Argumente und Vorschläge präsentiert und Diskussionen<br />
initiiert wurden. Der Bundespolitik wird<br />
Gelegenheit gegeben, ihre Positionen und Vorhaben<br />
der nächsten Zeit darzulegen und auf die Kritik<br />
der Krankenhausseite zu antworten.<br />
72<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Mitglieder des <strong>VKD</strong>-Präsidiums und des Vorstands,<br />
der Landes- und Fachgruppen, nehmen<br />
regelmäßig an den Empfängen teil und nutzen die<br />
Gelegenheit, sich über die Pläne und Positionen<br />
der Krankenhausträger und der Politik aus erster<br />
Hand zu informieren, aber auch, um viele Gespräche<br />
mit anderen Teilnehmern zu führen.<br />
Die wichtige Frage, die sich die Teilnehmer aus<br />
den Krankenhäusern stellten, war natürlich, was<br />
sie von der neuen Bundesregierung zu erwarten<br />
haben.<br />
Der Präsident der DKG, Gerald Gaß, erklärte u.a.,<br />
aus Sicht der Krankenhäuser biete der Koalitionsvertrag<br />
eine gute Grundlage für die Weiterentwicklung<br />
der Krankenhauspolitik in Deutschland.<br />
Zwei wesentliche Themen fehlten allerdings – die<br />
Investitionsfinanzierung sowie die Überregulierung<br />
und in diesem Zusammenhang das Misstrauen<br />
im Gesundheitswesen. Froh sei er darüber, dass<br />
im Koalitionsvertrag das Thema Personal breiten<br />
Raum einnehme und die Politik offenbar erkannt<br />
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn<br />
DKG-Präsident Dr. Gerald Gaß<br />
v.rechts: EVKM-Präsidiumsmitglied Heinz Kölking, <strong>VKD</strong>-Pressesprecher Dr. Falko Milski, EVKM-Generalsekretär<br />
Willy Heuschen, <strong>VKD</strong>-Geschäftsführerin Gabriele Kirchner und Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführer Barmer<br />
Landesvertretung Sachsen-Anhalt beim Frühjahrsempfang der DKG (Fotos: DKG)<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 73
Verbandsarbeit 2016<br />
habe, dass die Kostendämpfungspolitik die für die<br />
Mitarbeiter tragbare Grenze überschritten habe.<br />
Die geplante vollständige Finanzierung der Pflegekosten<br />
sei gut, müsse aber für alle Berufsgruppen<br />
im Krankenhaus gelten. Auch hier seien die Grenzen<br />
der Rationierung erreicht.<br />
Gaß ging auch auf das Thema der Personaluntergrenzen<br />
ein. Hier erwarteten die Krankenhäuser<br />
von den anderen Partnern der Selbstverwaltung,<br />
dass die Lösungen dafür zu keiner Überregulierung<br />
führen würden. Er forderte Vertrauen in die Handlungsfähigkeit<br />
der Krankenhäuser.<br />
Wichtig sei auch die Frage nach einer künftigen<br />
Krankenhausstruktur. Hier verwies der DKG-Präsident<br />
darauf, dass es dabei nicht nur um ein medizinisches<br />
und wissenschaftliches Thema gehe,<br />
sondern dass die Gesundheitsversorgung - und<br />
damit die Krankenhäuser - wichtiger Teil der Daseinsvorsorge<br />
für die Bürger sei.<br />
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verlangte<br />
von der Selbstverwaltung seinerseits, dass in<br />
Punkto Pflegepersonaluntergrenzen, elektronische<br />
Gesundheitskarte (eGK), Zweitmeinungsverfahren<br />
und innovative Behandlungsmethoden gesetzliche<br />
Vorgaben eingehalten würden. Er sei ein<br />
großer Fan der Selbstverwaltung - wenn sie funktioniere.<br />
In Bezug auf die elektronische Gesundheitskarte<br />
kündigte er an, zeitnah entscheiden zu<br />
wollen. Fall es mit den vorhandenen Strukturen<br />
nicht ginge, müssten andere her.<br />
Deutsches Krankenhausinstitut e.V. (DKI)<br />
Träger des Deutschen Krankenhausinstituts sind<br />
neben dem Verband der Krankenhausdirektoren<br />
Deutschlands (<strong>VKD</strong>) die Deutsche Krankenhausgesellschaft<br />
(DKG), der Verband der Leitenden<br />
Krankenhausärzte (VLK) und die Deutsche Krankenhaus<br />
Verlagsgesellschaft mbH (DKVG).<br />
<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings ist Mitglied im<br />
Kuratorium des DKI und nahm an den Kuratoriumssitzungen<br />
teil. Bernd Decker, Schatzmeister<br />
des <strong>VKD</strong>, vertrat auch <strong>2018</strong> den Verband im Haushaltsausschuss<br />
des DKI.<br />
Die seit vielen Jahren bestehende enge Zusammenarbeit<br />
des <strong>VKD</strong> mit dem DKI wurde auch <strong>2018</strong><br />
fortgeführt und weiter ausgebaut. Der <strong>VKD</strong> unterstützt<br />
das DKI in vielfältiger Weise:<br />
Krankenhaus-Barometer<br />
Der <strong>VKD</strong> engagiert sich bei der jährlichen Erhebung<br />
des „Krankenhaus-Barometers“. Die Teilnahme<br />
möglichst vieler Krankenhäuser an der Befragung<br />
ist wichtig zur Darstellung der aktuellen Situation<br />
der Krankenhäuser sowohl für die eigenen<br />
Mitglieder als auch nach außen, in die Politik und<br />
die Öffentlichkeit hinein.<br />
Die Themen des Krankenhaus-Barometers <strong>2018</strong><br />
waren:<br />
Investitionsfinanzierung<br />
Mitarbeiterbindung in der Pflege<br />
Situation der Geburtshilfe<br />
Entlassmanagement<br />
MDK-Prüfungen bei Komplexcodes<br />
Aufmerksamkeit für die Statements beim Frühjahrsempfang<br />
der DKG - dem Startschuss für das neue<br />
krankenhauspolitische Jahr (Fotos: DKG)<br />
Schwerpunkte des DKI Psychiatrie-Barometers<br />
2017/ <strong>2018</strong>, einem Informations- und Analysetool<br />
für die psychiatrische Versorgung, waren:<br />
Wirtschaftliche Lage<br />
Investitionsfinanzierung<br />
Fachkräftemangel<br />
Skill Mix<br />
MDK Prüfungen<br />
Versorgung von Flüchtlingen.<br />
74<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit 2016 <br />
Der <strong>VKD</strong> hat sich im Jahr <strong>2018</strong> erneut in die Kooperationen<br />
zur Durchführung wichtiger gemeinsamer<br />
Konferenzen eingebracht. Ziel des <strong>VKD</strong> war<br />
dabei immer, starke Präsenz zu zeigen und direkt<br />
die Erfahrungen aus der Praxis in die jeweiligen<br />
Themen einzubringen.<br />
Psychiatrie-Branchentreff<br />
Der Psychiatrie-Branchentreff des DKI und der<br />
Fachgruppe Psychiatrische Einrichtungen des <strong>VKD</strong><br />
hat sich als wichtiger und beliebter Branchen-<br />
Treffpunkt für Einrichtungen der Psychiatrie<br />
und Psychosomatik etabliert. Er fand in diesem<br />
Jahr am 5. Dezember in Düsseldorf statt. Experten<br />
aus der Praxis stellten hier die neuesten<br />
Entwicklungen, maßgebliche Erfolgsfaktoren<br />
zu aktuellen Handlungsfeldern psychiatrischer<br />
und psychosomatischer Kliniken vor. Themen<br />
waren u.a. die aktuellen Rahmenbedin-gungen<br />
für psychiatrische Kliniken und Abteilungen<br />
durch die neue Regierungskoalition, aktuelle<br />
Handlungsfelder in den Bereichen Organisation,<br />
Recht und Personal. Vermittelt wurden aktuelle<br />
Informationen aus der DKI-Forschung zur psychiatrischen<br />
Versorgung sowie aus dem Psychiatrie-<br />
Barometer 2017/<strong>2018</strong>.<br />
Reha-Wirtschaftstag<br />
Mit dem Reha-Wirtschaftstag hat sich seit einigen<br />
Jahren ein wichtiger Branchentreff für die Rehabilitationskliniken<br />
etabliert. Die Veranstaltung in<br />
Kooperation von DKI, der Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen<br />
des <strong>VKD</strong> und der DEGEMED<br />
fand im Jahr <strong>2018</strong> am 11. Dezember in Berlin statt.<br />
Auch hier waren die neuesten Entwicklungen in<br />
den aktuellen Handlungsfeldern der Rehakliniken<br />
wichtige Themen, Experten vermittelten Lösungsvorschläge<br />
zu aktuellen betriebswirtschaftlichen<br />
Herausforderungen. Thematisiert wurde die künftige<br />
Gesundheitspolitik 2019 und was auf die Rehakliniken<br />
dadurch zukommt. Diskutiert wurden<br />
u.a. auch Möglichkeiten der Vernetzung von Akutkrankenhaus<br />
und Rehabilitation. Achim Schäfer,<br />
Vorsitzender der <strong>VKD</strong>-Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen,<br />
übernahm einen Teil der Moderationen.<br />
Krankenhaus-Branchentreff<br />
Der Krankenhaus-Branchentreff des DKI und des<br />
<strong>VKD</strong> – er fand am 12. Dezember in Berlin statt –<br />
war auch in <strong>2018</strong> wieder ein wichtiger Termin<br />
und Treffpunkt für viele Führungskräfte aus den<br />
Krankenhäusern. Hier wurde über die aktuellen<br />
und künftigen politischen Rahmenbedingungen<br />
informiert, künftige Handlungsfelder wurden beleuchtet,<br />
Entwicklungen, Lösungsansätze und Erfolgsfaktoren<br />
dargestellt. Wichtig war aber auch<br />
in diesem Jahr wieder der individuelle Austausch<br />
der Teilnehmer untereinander. Als Referenten mit<br />
dabei waren u.a. <strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings,<br />
<strong>VKD</strong>-Pressesprecher Dr. Falko Milski und Vorstandsmitglied<br />
Peter Zur.<br />
Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag<br />
(GDK)<br />
Hauptaufgabe der GDK ist die Ausrichtung des<br />
jährlichen Deutschen Krankenhaustages. Die<br />
mehrtägige Konferenz dient der Darstellung und<br />
damit auch der Wahrnehmung der Interessen der<br />
deutschen Krankenhäuser in der Öffentlichkeit<br />
sowie gegenüber der Politik in Bund und Ländern.<br />
Gleichzeitig ist der Krankenhaustag eine wichtige<br />
Plattform zur Förderung des Informations- und<br />
Meinungsaustauschs für die im Krankenhaus Tätigen<br />
und der ihnen Verbundenen.<br />
Die GDK folgt in dieser Funktion der Arbeitsgemeinschaft<br />
Deutsches Krankenhaus (ADK), die bis<br />
zum Jahr 1986 – in der Rechtsform des eingetragenen<br />
Vereins – diese Aufgabe erfüllt hat.<br />
Die Deutschen Krankenhaustage werden traditionsgemäß<br />
verbunden mit einer internationalen<br />
Krankenhausausstellung. Dies war bis zum Jahr<br />
1998 die INTERHOSPITAL. Seit dem Jahr 1999 ist<br />
der Deutsche Krankenhaustag in die weltgrößte<br />
Medizin-Fachmesse MEDICA integriert und wird<br />
als eigene Veranstaltung in der Regie der GDK auf<br />
dem Gelände der Messe Düsseldorf jeweils im November<br />
durchgeführt.<br />
Gesellschafter / Träger der GDK sind:<br />
Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V.<br />
(DKG), Berlin<br />
Verband der Krankenhausdirektoren<br />
Deutschlands e.V. (<strong>VKD</strong>), Berlin<br />
Verband der Leitenden Krankenhausärzte<br />
Deutschlands e.V. (VLK), Düsseldorf<br />
Dem Verwaltungsrat gehörten in <strong>2018</strong> an:<br />
Dr. Josef Düllings, Vorsitzender (für den <strong>VKD</strong>)<br />
Dr. Gerald Gaß, stellvertretender Vorsitzender<br />
(für die DKG)<br />
Professor Hans-Fred Weiser, stellvertretender<br />
Vorsitzender (für den VLK)<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 75
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Pflegedirektorin Dr. phil. Sabine Berninger,<br />
Augsburg (für ADS und DBfK)<br />
Die GDK hat derzeit zwei Geschäftsführer:<br />
Dipl.-Volksw. Georg Baum,<br />
Hauptgeschäftsführer der DKG, Berlin<br />
Dipl.-Volksw. Gerd Norden,<br />
Geschäftsführer des VLK, Düsseldorf<br />
Auch im Jahr <strong>2018</strong> veranstaltete die GDK wieder<br />
sehr erfolgreich im Rahmen der MEDICA den inzwischen<br />
41. Deutschen Krankenhaustag. Die mehrtägige<br />
Konferenz vom 12. bis zum 15. November<br />
mit dem Generalthema: „Gemeinschaftsaufgabe<br />
Gesundheitsversorgung – kooperativ und effektiv!“<br />
wurde von 2150 Kolleginnen und Kollegen besucht.<br />
<strong>VKD</strong> und seine Angebote für Mitglieder, u.a. interessante<br />
Fortbildungsangebote und Veranstaltungen,<br />
zog ebenfalls Besucher an.<br />
Die Wege zu allen Veranstaltungen von hier aus<br />
sind immer kurz. Die Partner der ENTSCHEIDER-<br />
FABRIK waren mit ihrem Messeareal wieder in<br />
Sichtweite präsent. Unmittelbarer Austausch, gemeinsame<br />
Aktionen zum Thema IT im Krankenhaus<br />
waren so über den kurzen Weg möglich. Der ebenfalls<br />
schon traditionelle gemeinsame Treffpunkt<br />
„Meet IT“ der Messe Düsseldorf, des <strong>VKD</strong> und der<br />
ENTSCHEIDERFABRIK fand ebenfalls hier statt.<br />
MEDICA <strong>2018</strong><br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsführerin Gabriele Kirchner nahm<br />
regelmäßig für den <strong>VKD</strong> an den Sitzungen des<br />
Messebeirats der MEDICA in Vorbereitung der<br />
Messe, des 41. Deutschen Krankenhaustags sowie<br />
des IMPO-Forums der EVKM teil.<br />
Der bereits 2015 eingeführte Rhythmus der Messetage<br />
vom Montag bis Donnerstag hatte sich bereits<br />
in den vergangenen Jahren bewährt, wurde<br />
beibehalten und bestätigte sich auch <strong>2018</strong> ebenso<br />
wie die Möglichkeit der elektronischen Anmeldung<br />
für den Krankenhaustag.<br />
Die Veranstalter der MEDICA zogen erneut eine<br />
positive Bilanz der Messe sowie des Krankenhaustags.<br />
Der Programmflyer<br />
des 41. Deutschen<br />
Krankenhaustages<br />
Treffpunkt für Mitglieder, Kooperationspartner<br />
und Interessierte – der <strong>VKD</strong>-Stand<br />
Traditionell präsentierte sich der <strong>VKD</strong> wieder mit<br />
seinem attraktiven Stand in Halle 15, ganz in der<br />
Nähe des Congress-Centrums Ost. Das Verbandsareal<br />
war wieder beliebter Treffpunkt für Mitglieder,<br />
Kooperations- und Geschäftspartner,<br />
Repräsentanten anderer Verbände der Branche,<br />
wie etwa Kolleginnen und Kollegen aus Ungarn<br />
und Repräsentanten der Europäischen Vereinigung<br />
der Krankenhausmanager, Industrievertreter<br />
sowie vieler anderer Interessierter aus dem Inund<br />
Ausland. Dazu trugen die offene, einladende<br />
Gestaltung ebenso bei wie die Gastlichkeit der<br />
„Standbesatzung“ aus der <strong>VKD</strong>-Geschäftsstelle.<br />
Das umfangreiche Informationsmaterial über den<br />
So heißt es im Abschlussbericht der Messe: „Einmal<br />
mehr konnten die Top-Entscheider der internationalen<br />
Gesundheitswirtschaft bei der weltgrößten<br />
Medizinmesse MEDICA und der international führenden<br />
Zuliefererfachmesse COMPAMED in Düsseldorf<br />
thematisch „aus dem Vollen schöpfen“.<br />
Den rund 120.000 Fachbesuchern (internationaler<br />
Anteil ca. zwei Drittel aus 155 Nationen) wurde an<br />
den vier Laufzeittagen vom 12. bis 15. November<br />
<strong>2018</strong> ein Angebot präsentiert, das sich so umfangreich<br />
und international präsentierte wie niemals<br />
zuvor. 5.273 Aussteller aus 66 Nationen und mehr<br />
als 80 Prozent internationale Beteiligungen bedeuteten<br />
bei der MEDICA neue Top-Werte. An ihre<br />
Bestmarken knüpfte auch die COMPAMED nahtlos<br />
an mit 783 Ausstellern aus 40 Staaten.“<br />
Nirgendwo sonst weltweit werde die gesamte Prozesskette<br />
der Innovationen für die Entwicklung,<br />
Herstellung und Vermarktung medizinischer Geräte,<br />
Produkte, Instrumente und Hightech-Lösungen<br />
derart lückenlos gezeigt und parallel in hunderten<br />
76<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Der <strong>VKD</strong>-Stand auf der MEDICA <strong>2018</strong> vor der Eröffnung<br />
Geschäftsführerin Gabriele Kirchner (Mitte) und<br />
Mitarbeiterinnen Christin Holldack (l) und Maria<br />
Geisler (r) erwarten die Gäste am Stand des <strong>VKD</strong><br />
Vorträgen namhafter Experten thematisiert, zeigte<br />
sich Wolfram Diener, seit Oktober <strong>2018</strong> Geschäftsführer<br />
der Messe Düsseldorf, beeindruckt<br />
von der programmatischen Bandbreite.<br />
Bei der MEDICA könnten Besucher sehen, was<br />
grundsätzlich alles im Hinblick auf eine moderne<br />
ambulante und stationäre Versorgung möglich sei,<br />
und wo neue Verfahren und Versorgungsmodelle<br />
schon vielversprechend Anwendung fänden. Diese<br />
Impulse würden gerade auch im Hinblick auf<br />
den deutschen Markt immer wichtiger. Wolfram<br />
Diener: „Die Anbieter sehen sich hierzulande mit<br />
einem immer stärkeren Preisdruck konfrontiert,<br />
aber erfreulicherweise auch einer zunehmenden<br />
Orientierung hin zu Innovation und neuen Technologien.“<br />
Eine im Rahmen der MEDICA vorgestellte Studie<br />
von Roland Berger im Auftrag der Messe Düsseldorf<br />
und des Industrieverbandes SPECTARIS<br />
zeigte allerdings auch, dass in Bezug auf die digitale<br />
Transformation in Deutschland erheblicher<br />
Handlungsbedarf besteht. Demnach investiert<br />
nicht einmal ein Drittel der Medizintechnik-<br />
Anbieter und der Krankenhäuser mehr als 2,5<br />
Prozent ihres Umsatzes in Digitalisierungsprojekte.<br />
SPECTARIS-Geschäftsführer Jörg Mayer<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 77
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Wie in jedem Jahr war der <strong>VKD</strong>-Stand ein Ort für viele<br />
Gespräche und Diskussionen<br />
betonte, hier liege die Zukunft. Medizinprodukte<br />
und Services ohne digitale Komponenten dürften<br />
künftig eher die Ausnahme als die Regel sein.<br />
Ein Rundgang durch die Messehallen der MEDICA<br />
<strong>2018</strong> oder die Teilnahme an einem der rund 1.000<br />
Vorträge aus dem Programm der begleitenden<br />
Foren und Konferenzen habe gezeigt, so der Bericht,<br />
dass die vielen mit der Digitalisierung in<br />
Zusammenhang stehenden Neuheiten nicht nur<br />
den Anbietern gute Geschäftsperspektiven bieten,<br />
sondern auch Ärzten und insbesondere Patienten<br />
zugutekämen.<br />
Informationsaustausch zu wichtigen Themen - hier<br />
folgte <strong>VKD</strong>-Präsidiumsmitglied Angela Krug (1. vorn<br />
links) der Einladung holländischer Aussteller zu einer<br />
Gesprächsrunde zum Thema Hygiene<br />
41. Deutscher Krankenhaustag<br />
Die vier Konferenztage des 41. Deutschen Krankenhaustags<br />
in Düsseldorf standen unter dem<br />
Generalthema “Gemeinschaftsaufgabe Gesundheitsversorgung<br />
– kooperativ und effektiv!“ Rund<br />
2150 Besucher aus dem Gesundheitswesen, vor<br />
allem aber aus den Krankenhäusern, diskutierten<br />
in dieser wichtigsten Veranstaltung des Jahres für<br />
die Klinikbranche die gesamte Bandbreite der gesundheits-<br />
und krankenhauspolitischen Themen.<br />
Viele der Diskussionen drehten sich um die aktuellen<br />
gesundheitspolitischen Reformen, so das<br />
Pflegestärkungsgesetz und die Verordnung zu den<br />
Personaluntergrenzen. Themen waren auch die Digitalisierung<br />
der Krankenhäuser, Patientenrechte,<br />
Krankenhausarchitektur.<br />
Kongresspräsident Dr. Josef Düllings, Präsident des<br />
Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands,<br />
verwies in seiner Begrüßung im Rahmen<br />
der Auftaktveranstaltung auf die aktuellen Herausforderungen,<br />
denen sich das Krankenhausmanagement<br />
derzeit gegenübersieht und forderte<br />
dazu auf, „gemeinsam beherzter als bisher an der<br />
Gemeinschaftsaufgabe Gesundheitsversorgung zu<br />
arbeiten“.<br />
78<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Eröffnung des<br />
41. Deutschen Krankenhaustages<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 79
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Viel Aufmerksamkeit findet immer das Trägerforum im Rahmen des Krankenhaustages (Fotos: GDK)<br />
Eine funktionierende Gesundheitsversorgung in<br />
hoher Qualität gehöre zu den unverzichtbaren Infrastrukturleistungen<br />
des Staates, so Dr. Düllings.<br />
Darauf hätten die Bürger, wo immer sie im Land<br />
lebten, ein im Sozialgesetzbuch verbrieftes Recht.<br />
Daraus resultierten aber auch für Krankenhäuser<br />
ebenso wie für niedergelassene Ärzte und Menschen<br />
in den anderen Gesundheitsberufen sowie<br />
für Krankenkassen und Politik in Bund und Ländern<br />
entsprechende Pflichten, diese für heute und<br />
für die Zukunft zu sichern. Dr. Düllings: „Das ist definitiv<br />
eine Gemeinschaftsaufgabe.“ Er kritisierte<br />
aber auch die sich verstärkende Misstrauenskultur<br />
gegenüber den Krankenhäusern, die sich aktuell<br />
in exzessiven Kontrollen durch den Medizinischen<br />
Dienst der Krankenkassen zeige und forderte, den<br />
MDK in ein neutrales Institut umzuwandeln.<br />
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, der den<br />
Kongress eröffnete, erläuterte die Pläne für eine<br />
künftige Gesundheitspolitik und lobte die Kliniken<br />
als Rückgrat der Versorgung. Er forderte alle Beteiligten<br />
zur Kooperation mit Blick auf die Pflegesituation<br />
und die schnellere Umsetzung von<br />
Digitalisierungsprojekten auf. Scharf kritisierte er<br />
Krankenkassen, die bei der Überprüfung von Krankenhausrechnungen<br />
noch vor Inkrafttreten der<br />
neuen gesetzlichen Regelungen zur Abrechnung<br />
der Schlaganfallversorgung Tausende von Klagen<br />
bei den Sozialgerichten eingereicht haben, um sich<br />
Vergütungen zurückzuholen. Sie seien „mit Irrsinn,<br />
Starrsinn und Wahnsinn unterwegs“.<br />
DKG-Präsident Dr. Gerald Gaß beschäftigte sich<br />
u.a. mit dem gerade verabschiedeten Pflegepersonal-Stärkungsgesetz.<br />
Dessen Kern, die Stärkung<br />
der Pflege, werde in einem ersten Schritt<br />
erreicht. Maßgeblich für die Krankenhäuser seien<br />
aber auch die weiteren Rahmenbedingungen für<br />
die dauerhafte Beschäftigung von Pflegekräften<br />
und Verbesserungen für die Ausbildung neuer<br />
Pflegekräfte. Die Pflegestärkung werde aber allein<br />
durch Konzentration auf examinierte Pflegekräfte<br />
nicht ausreichen. Notwendig sei auch eine Konzentration<br />
auf Maßnahmen zur Pflegeentlastung,<br />
wie einen richtigen Skill-Mix für die pflegerischen<br />
Aufgaben und die bessere Nutzung der Digitalisierung.<br />
Er erklärte, dass die Versorgung nur nachhaltig<br />
sichergestellt werden könne, wenn auch<br />
Doppelstrukturen abgebaut würden.<br />
80<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Dr. Sabine Berninger, Pflegedirektorin Josefinum<br />
KJF Fachklinik in Augsburg, forderte den Gesetzgeber<br />
auf, zügig ein am individuellen Pflegebedarf<br />
der Patienten ausgerichtetes und pflegewissenschaftlich<br />
fundiertes Personalbemessungsinstrument<br />
für die Krankenhäuser zu entwickeln.<br />
Prof. Dr. Hans-Fred Weiser, Präsident des Verbandes<br />
der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands<br />
(VLK), kritisierte den jüngsten Beschluss<br />
zur stationären Notfallversorgung des Gemeinsamen<br />
Bundesausschusses (G-BA). Hier gestalte der<br />
G-BA eine Welt von gestern. Das stehe nicht für<br />
eine Verbesserung.<br />
Vor der Presse erläuterte Dr. Düllings dann u.a.<br />
die Prioritäten des Krankenhausmanagements zur<br />
Zukunftssicherung der Patientenversorgung, zu<br />
denen u.a. die Reduktion der Komplexität im Management<br />
von Medizin und Pflege, insbesondere<br />
die Reduktion der „Checklistenmedizin“ gehöre,<br />
aber auch die Sicherstellung des ärztlichen und<br />
pflegerischen Nachwuchses. Strukturveränderungen<br />
müssten moderiert und finanziert und auch<br />
die Digitalisierung staatlich finanziert werden.<br />
Das Management fordere zudem die vollständige<br />
Öffnung der Grund- und Regelversorgung für die<br />
ambulante Notfallversorgung und die ambulante<br />
fachärztliche Versorgung sowie die Umwandlung<br />
des MDK in ein unabhängiges Institut.<br />
Sein Appell: „Es muss ein Ruck durch die Krankenhauspolitik<br />
gehen!“ Er bekräftigte die Aufforderung<br />
des <strong>VKD</strong> nach einem „Zukunftskonzept Deutsches<br />
Krankenhaus“.<br />
Auf große Resonanz stieß, wie in jedem Jahr, die<br />
Informationsveranstaltung zur Weiterentwicklung<br />
des Fallpauschalensystems und zum neuen Entgeltsystem<br />
für die psychiatrischen und psychosomatischen<br />
Einrichtungen.<br />
Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />
(<strong>VKD</strong>) beteiligte sich aktiv mit Referenten<br />
und Moderatoren an vielen Veranstaltungen des<br />
umfangreichen Programms.<br />
Treffpunkt Krankenhaus: Das traditionelle Event am Abend des ersten Konferenztages mit zahlreichen Gelegenheiten<br />
für individuelle Gespräche bei gutem Essen nach einer immer sehr munteren Show (Fotos: GDK)<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 81
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Der Stand des <strong>VKD</strong> in Halle 15 war wieder Treffpunkt<br />
für viele Mitglieder des Verbandes, aber<br />
auch für Kooperationspartner, Vertreter anderer<br />
Verbände, Politiker und Industrievertreter. Auch<br />
hier kam es zu vielen individuellen Gesprächen<br />
und Diskussionen. Er war aber, wie in jedem Jahr,<br />
auch wieder ein Ruhepunkt für viele Besucher im<br />
Kongress- und Messegetriebe.<br />
Seit Jahren kollegial-freundschaftlich verbunden:<br />
der <strong>VKD</strong> und sein ungarisches Pendant - hier Mitglieder<br />
beider Verbände beim Treffpunkt Krankenhaus<br />
Treffpunkt Krankenhaus: Messe-Geschäftsführer<br />
Wolfram Diener mit Mitgliedern des Messebeirats<br />
der Medica<br />
(Fotos: GDK)<br />
<strong>VKD</strong>-Forum mit Work-Café<br />
Ein Thema, das viele Führungskräfte bewegt, wurde<br />
im <strong>VKD</strong>-Forum mit Work-Café diskutiert: „Der<br />
Notfallkoffer für den Krankenhausmanager“.<br />
Zum Konzept gehören drei Expertenvorträge gefolgt<br />
von individuellen Gesprächsrunden, in denen<br />
die Experten Fragen beantworten, Beispiele diskutieren,<br />
in denen Vortragende und Teilnehmer<br />
direkt ins Gespräch kommen können, in denen<br />
aber auch die Teilnehmer untereinander ihre Erfahrungen<br />
zum Thema austauschen.<br />
„Der Staatsanwalt klopft an die Krankenhaustür“<br />
– mit dieser Situation beschäftigte sich Dr. Ralph<br />
Steinbrück, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Medizinrecht,<br />
aus München. Wie die Kommunikation<br />
mit den Mitarbeitern in Krisensituationen geführt<br />
werden sollte – „Stille Post oder Klartext?“ darum<br />
ging es Sigrid Baum, Baum Kommunikation aus<br />
Issum. Dr. Reinhard Wichels, WMC Healthcare aus<br />
München, erläuterte, wie der Neustart aus Krise<br />
und Insolvenz gelingen kann.<br />
Die zum vierten Mal im Rahmen des Deutschen<br />
Krankenhaustags stattfindende Veranstaltung<br />
fand mit ihren direkt auf die Praxisprobleme der<br />
Teilnehmer zielenden Vorträgen auch in diesem<br />
Jahr wieder ein interessiertes und diskussionsfreudiges<br />
Publikum.<br />
82<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
<strong>VKD</strong>-Forum mit Work-Café - im ersten Teil werden die Themen von den Experten erläutert<br />
Sigrid Baum, Baum Kommunikation, Issum<br />
Dr. Ralph Steinbrück, Rechtsanwalt,<br />
Fachanwalt für Medizinrecht, München<br />
Dr. Reinhard Wichels,<br />
WMC Healthcare, München<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 83
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Die Vorträge haben viel Diskussionsstoff für das Work-Café geliefert, die Experten beantworten auch zahlreiche<br />
Fragen der Teilnehmer<br />
84<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
IMPO-Forum<br />
(I = Inputs, M = Management,<br />
P = Process, O = Outcomes)<br />
Im Rahmen des Krankenhaustags diskutierten<br />
auch in diesem Jahr wieder internationale Praktiker<br />
und Wissenschaftler im von der EVKM organisierten<br />
IMPO-Forum. Es ging um die „Kernaufgaben<br />
der Zukunft im Krankenhaus von morgen“. Ein<br />
komplexes Thema mit zahlreichen Facetten und<br />
Herausforderungen.<br />
Die Bewertung der technologischen Entwicklungen<br />
im Gesundheitsbereich war eine der interessanten<br />
Zukunftsfragen. Es ging aber auch um die Herausforderungen,<br />
die sich den Krankenhäusern mit der<br />
Behandlung von Krebs und chronischen Krankheiten<br />
stellen. Über eine verbesserte Krankenpflege<br />
und Gesundheitsfürsorge, Real-Time-Indikatoren<br />
in der Notaufnahme bis hin zu Nudging als einem<br />
nützlichen Werkzeug für das klinische Risikomanagement<br />
reichte die inhaltliche Palette. Thematisiert<br />
wurde schließlich auch, wie das Managing im<br />
Gesundheitswesen und in den Krankenhäusern der<br />
Zukunft gestaltet werden könnte.<br />
Impressionen vom IMPO-Forum<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 85
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
DIE ENTSCHEIDERFABRIK<br />
Plattform für Diskussionen, Informationen<br />
und Kontakte<br />
Digitalisierung der Krankenhäuser ist eines der<br />
großen Zukunftsthemen. Wie die Gegenwart der<br />
IT aussieht, welche Schlüsselprojekte im Jahr <strong>2018</strong><br />
gemeinsam von Teams aus Krankenhäusern, IT-<br />
Firmen und Beratern bearbeitet wurden – das alles<br />
waren Themen, die im Rahmen des 41. Deutschen<br />
Krankenhaustages und auf dem Messeareal der<br />
ENTSCHEIDERFABRIK eine große Rolle spielten. In<br />
der vom <strong>VKD</strong> maßgeblich mit gegründeten ENT-<br />
SCHEIDERFABRIK geht es um Unternehmenserfolg<br />
durch optimalen IT-Einsatz. Seit mehr als zehn<br />
Jahren wird hier gemeinsam an wichtigen IT-Projekten<br />
gearbeitet.<br />
Das Areal der ENTSCHEIDERFABRIK – auch in diesem<br />
Jahr wieder in Sichtweite des <strong>VKD</strong>-Standes in<br />
Halle 15 – war Ort für viele Vorträge und Gespräche.<br />
Hier fand wieder der traditionelle Treffpunkt<br />
Meet IT von Messegesellschaft, <strong>VKD</strong> und ENT-<br />
SCHEIDERFABRIK statt.<br />
Gut besucht, wie schon in den Jahren zuvor, war<br />
die Kongressveranstaltung der ENTSCHEIDERFA-<br />
BRIK, in der von den Projektteams die Erkenntnisse<br />
und Erfahrungen aus der Arbeit an den diesjährigen<br />
fünf Schlüsselthemen vermittelt wurden.<br />
Erfahrungsaustausch, wie er besser nicht sein<br />
könnte. Ausführlich wurde berichtet, so dass auch<br />
nicht direkt beteiligte Klinikvertreter daraus Nutzen<br />
für ihre eigenen Entscheidungen ziehen konnten.<br />
Zum vierten Mal ausgelobt worden war der Wettbewerb<br />
um den Start Up & Young-Professional-<br />
Preis der ENTSCHEIDERFABRIK. Dem innovativen<br />
Nachwuchs soll damit auch Zugang zu Krankenhäusern<br />
und Unternehmen im Gesundheitsmarkt<br />
ermöglicht werden.<br />
Digitalisierung beinhaltet das Potenzial zur Lösung<br />
zahlreicher Probleme der Krankenhäuser. Sie stellt<br />
aber auch einen erheblichen finanziellen Kraftakt<br />
dar. Die Vertreter des <strong>VKD</strong> forderten daher auch<br />
in den Veranstaltungen der ENTSCHEIDERFABRIK,<br />
dass Bund und Länder die Finanzierung dieses<br />
wichtigen Teils der Infrastruktur nicht auf den<br />
Schultern der Krankenhäuser abladen dürfen. Das<br />
sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.<br />
<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings übergab für den<br />
<strong>VKD</strong> die Urkunde in Gold als „Nachhaltiger Krankenhauspartner<br />
hinsichtlich Digitalisierung in der<br />
Informations- und Medizintechnik“ an die Berliner<br />
KMS AG.<br />
Das Unternehmen hatte seine Lösung beim Klinikum<br />
Braunschweig erfolgreich von den Beratern<br />
der ENTSCHEIDERFABRIK für die Urkunde prüfen<br />
lassen.<br />
Dr. Josef Düllings übergibt die Urkunde in Gold an die KMS AG als "Nachhaltiger Krankenhauspartner hinsichtlich<br />
Digitalisierung in der Informations- und Medizintechnik" (Foto: ENTSCHEIDERFABRIK)<br />
86<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Den Pokal für den Unternehmens-/Klinikführer des Jahres für erfolgreiches Business-IT-Alignment erhielt Peter<br />
Förster, Geschäftsführer des Westpfalz-Klinikums Kaiserslautern (Foto: ENTSCHEIDERFABRIK)<br />
Viel Aufmerksamkeit für die Vorstellung<br />
der Ergebnisse der fünf IT-Schlüsselthemen<br />
des Jahres <strong>2018</strong> der ENTSCHEIDERFABRIK<br />
(Fotos: ENTSCHEIDERFABRIK)<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 87
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Meet IT<br />
Seit Jahren bereits traditioneller Termin auf der<br />
MEDICA ist Meet IT – der Club. Die Veranstaltung<br />
wird gemeinsam getragen von der Messe Düsseldorf,<br />
dem Verband der Krankenhausdirektoren<br />
Deutschlands und der ENTSCHEIDERFABRIK.<br />
So wurde der Abend traditionsgemäß von den drei<br />
Gastgebern Wolfram N. Diener, Geschäftsführer<br />
der Messe Düsseldorf, Dr. Josef Düllings, Präsident<br />
des <strong>VKD</strong>, und Dr. Pierre-Michael Meier, ENT-<br />
SCHEIDERFABRIK, eröffnet.<br />
Digitalisierung ist ein Schwerpunkt des Messegeschehens.<br />
Die damit verbundenen Herausforderungen<br />
treiben die Krankenhäuser ebenso um<br />
wie die IT-Firmen. Es gibt hier viele gemeinsame<br />
Interessen, großen Gesprächsbedarf und das Ziel,<br />
substanzielle Fortschritte zu befördern. Neue<br />
Projekte werden besprochen, Erfahrungen ausgetauscht.<br />
Der Treffpunkt ist immer auch der Rahmen, in<br />
dem der Unternehmens-/Klinikführer des Jahres<br />
für erfolgreiches Business-IT-Alignment ausgezeichnet<br />
wird – ein Pokal, der in jedem Jahr weitergereicht<br />
wird. Die Vertreter der Krankenhaus-<br />
Unternehmensführung, die sich in einem der fünf<br />
Digitalisierungsthemen engagieren, fungieren im<br />
Rahmen der ENTSCHEIDERFABRIK als „Paten“ der<br />
Projekte. Der IuiG-Initiativ-Rat wählte aus den<br />
„Paten“ den „Unternehmens-/Klinikführer des<br />
Jahres“. Als Preisträger <strong>2018</strong> wurde Peter Förster,<br />
Geschäftsführer des Westpfalz Klinikums, ausgezeichnet.<br />
Ekkehard Zimmer, Kfm. GF Uni Düsseldorf und Dr. Pierre-Michael Meier, stellv. Sprecher der IuIG (Foto links oben),<br />
<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings und Messe-Geschäftsführer Wolfram Diener, (Foto rechts oben)<br />
Foto unten: Wolfram Diener begrüßt die Gäste zum Meet IT<br />
(Fotos: ENTSCHEIDERFABRIK)<br />
88<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Verband Leitender Krankenhausärzte e.V.<br />
(VLK) und Deutscher Pflegerat (DPR)<br />
Die Zusammenarbeit mit den beiden Verbänden,<br />
in denen sich jeweils die Führungskräfte der<br />
Krankenhausärzte und Pflegenden zusammengeschlossen<br />
haben, gehört seit vielen Jahren zu den<br />
Selbstverständlichkeiten für den <strong>VKD</strong>. Gibt es hier<br />
doch zahlreiche Gemeinsamkeiten im Engagement<br />
für die Krankenhäuser. Das war auch <strong>2018</strong><br />
der Fall. Vor allem Geschäftsführung und Präsidium<br />
bemühten sich sehr darum, den Gesprächsfaden<br />
nicht abreißen zu lassen.<br />
Es gab immer wieder Gespräche zum Austausch<br />
und Abgleich von Positionen sowie in Vorbereitung<br />
des gemeinsamen Dialogs mit Abgeordneten<br />
des Bundestagsgesundheitsausschusses. Die Themen<br />
wurden konsentiert. Gleichzeitig konnten die<br />
Verbände aber auch sehr präzise in ihren jeweiligen<br />
Statements auf ihre eigenen Positionen Bezug<br />
nehmen. So erhielten die Abgeordneten nicht nur<br />
ein differenziertes Bild, sondern auch eine gute<br />
Vorstellung von der Komplexität des Geschehens<br />
und den Herausforderungen für die Krankenhäuser.<br />
Die Abgeordneten wiederum hatten Gelegenheit,<br />
die Positionen der Bundespolitik und<br />
vor allem auch ihrer eigenen Parteien deutlich zu<br />
machen und für Verständnis zu werben.<br />
Die Organisation des Dialogs übernahm die Geschäftsstelle<br />
des <strong>VKD</strong>. Aus den Reaktionen der<br />
Abgeordneten war erkennbar, dass dieses gemeinsame<br />
Auftreten nicht ohne Wirkung blieb.<br />
Enge Abstimmung über wichtige Themen und Zusammenarbeit<br />
pflegen <strong>VKD</strong> und VLK - hier VLK-Geschäftsführer<br />
Gerd Norden (l) mit Peter Zur (rechts)<br />
sowie Jürgen Abshoff aus Hamburg beim Treffpunkt<br />
Krankenhaus im Rahmen des 41. Deutschen Krankenhaustags.<br />
(Foto: GDK)<br />
Berufsverband der Deutschen Chirurgen<br />
(BDC) und Berufsverband Deutscher<br />
Internisten (BDI)<br />
Der Kontakt zum BDC und zum BDI wurde <strong>2018</strong><br />
weiter gepflegt. Es fanden verschiedentlich Gespräche<br />
der Geschäftsführung und von Mitgliedern<br />
des Präsidiums und Vorstands mit Vertretern<br />
der Ärzteverbände zu für beide Seiten wichtigen<br />
Entwicklungen in der Krankenhauspolitik und<br />
Krankenhaus-Gesetzgebung statt. So beschäftigte<br />
sich der Vorstand des <strong>VKD</strong> intensiv mit dem Ethik-<br />
Kodex des BDI.<br />
Europäische Vereinigung der Krankenhausmanager<br />
(EAHM / EVKM)<br />
Der <strong>VKD</strong> ist Gründungsmitglied der EVKM (damals<br />
noch Europäische Vereinigung der Krankenhausdirektoren<br />
(E<strong>VKD</strong>)) und engagiert sich in jedem<br />
Jahr für diesen wichtigen Zusammenschluss der<br />
Krankenhausmanager in Europa. Er prägte auch<br />
<strong>2018</strong> die Arbeit der EVKM maßgeblich mit. Mit<br />
Heinz Kölking, der von 2010 bis 2014 Präsident der<br />
E<strong>VKD</strong> war, ist der <strong>VKD</strong> auch weiterhin im EVKM-<br />
Präsidium vertreten.<br />
Seit langem arbeitet die Fachgruppe Psychiatrische<br />
Einrichtungen auf europäischer Ebene im<br />
Subkomitee „Mental Health“ federführend mit.<br />
Holger Höhmann, bisher Vizepräsident, trägt hier<br />
seit Ende dieses Jahres als Präsident Verantwortung.<br />
Während der Treffen im April in Irland und<br />
im September in Portugal ging es schwerpunktmäßig<br />
um die Vorbereitung des EAHM-Kongresses<br />
<strong>2018</strong>, insbesondere des Runden Tisches<br />
des Subkomitees zum Thema „Leadership in mental<br />
health: 4 priorities for person centered innovation“,<br />
sowie um die Themen Verkürzung der<br />
Lebenserwartung von Menschen mit psychischen<br />
Erkrankungen und Abhängigkeitserkrankungen,<br />
Patientenmitbestimmung, Recovery sowie um<br />
Netzwerke und Partnerschaften.<br />
Ein Highlight des Jahres <strong>2018</strong> für die EVKM war<br />
der 27. EVKM-Kongress im September <strong>2018</strong> in<br />
Cascais/Portugal mit 1100 Krankenhaus-Führungskräften<br />
aus 43 Ländern. Das Generalthema<br />
der dreitägigen Veranstaltung: "Die Rolle der<br />
Krankenhäuser neu definieren - in der Gesundheitsversorgung<br />
innovieren". Entscheider, Führungskräfte,<br />
Denker, Forscher und Anbieter im<br />
Bereich der Gesundheitsversorgung zu Visionen,<br />
Ideen und neuen Aktionsplänen zu befähigen –<br />
das war das Ziel.<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 89
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />
(<strong>VKD</strong>) war mit über 40 Teilnehmern vertreten,<br />
die sich u.a. auch in Podiumsdiskussionen<br />
engagierten. So moderierte Holger Höhmann,<br />
Vorsitzender der <strong>VKD</strong>-Fachgruppe Psychiatrische<br />
Einrichtungen, das Rundtisch-Gespräch zum Thema<br />
„Leadership in mental health: 4 priorities für<br />
person-centred innovation“.<br />
Heinz Kölking leitete eine überaus interessante<br />
Diskussionsrunde zum Thema „Sustainability“, in<br />
der viele Aspekte und Ansätze für mehr Nachhaltigkeit<br />
in der Gesundheitsversorgung vor dem<br />
Hintergrund des demografischen Wandels, des<br />
Fachkräftemangels und der Transformation in<br />
Folge der Digitalisierung von Prozessen vorgestellt<br />
wurden.<br />
„Anders als in der politischen Landschaft der EU-<br />
Länder zeigte die diesjährige Rekordbeteiligung<br />
auf dem Kongress, dass es dem portugiesischen<br />
Verband gelungen ist, die Europäer wieder enger<br />
zusammen zu bringen“ resümierte Dr. Falko Milski,<br />
<strong>VKD</strong>-Pressesprecher.<br />
Über die Arbeit der EVKM informierte Heinz Kölking<br />
Vorstand und Präsidium des <strong>VKD</strong>. Derzeit<br />
seien Probleme finanzieller Natur zu bewältigen.<br />
Es müsse gelingen die Nationalverbände stärker<br />
einzubinden, Partnerschaften auszubauen und zu<br />
pflegen.<br />
Die Termine für die Kongresse der nächsten zwei<br />
Jahre wurden bekanntgegeben:<br />
12. und 13. September in 2019 in Gent / Belgien<br />
sowie 30. September bis 2. Oktober 2020 in Budapest.<br />
Geschäftsführung und Präsidium gewählt<br />
Im Rahmen des Kongresses fand auch die 48.<br />
Generalversammlung der EAHM mit der Neuwahl<br />
des Präsidenten und des Vize-Präsidenten für die<br />
Jahre <strong>2018</strong> bis 2022 statt. Philippe Blua aus Troyes<br />
in Frankreich löste Gerry O’Dwyer ab, der in den<br />
vergangenen vier Jahren Präsident des Verbandes<br />
war.<br />
Ebenso wurde der neue Vorstand gewählt. Jeder<br />
der 26 Nationalverbände stellt ein Mitglied im<br />
Vorstand. Das neue Präsidium wurde in einer konstituierenden<br />
Vorstandssitzung anlässlich des<br />
Deutschen Krankenhaustages in Düsseldorf aus<br />
den Reihen des Vorstandes gewählt.<br />
Nach mehr als 30 Jahren im Amt wurde der bisherige<br />
Generalsekretär Willy Heuschen verabschiedet.<br />
Marc Hastert aus Luxemburg übernahm diese<br />
Funktion. Im Zuge dieses Wechsels zieht auch die<br />
Geschäftsstelle der Vereinigung an den Sitz der<br />
Landesgeschäftsstelle in Luxemburg um.<br />
Heinz Kölking, Mitglied des<br />
Präsidiums der EVKM, leitet<br />
eine Diskussion zum Thema<br />
"Sustainability"<br />
90<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Impressionen vom 27. EVKM-Kongress im September <strong>2018</strong> in Cascais/Portugal<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 91
Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />
Impressionen vom 27. EVKM-Kongress im September <strong>2018</strong> in Cascais/Portugal - als aufmerksame Zuhörer mit dabei<br />
die Delegation des <strong>VKD</strong><br />
Das Präsidium der EVKM tagte am<br />
14. Dezember <strong>2018</strong> in der Geschäftsstelle<br />
des <strong>VKD</strong> in der Berliner Oranienburger Straße<br />
92<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />
Lebhaft diskutierte das EVKM-Präsidium in Berlin seine künftigen Vorhaben.<br />
Mit in Berlin dabei der neue Präsident der EAHM, Philippe Blua aus Troyes,<br />
Frankreich (vorn), sowie Marc Hastert aus Luxemburg (Mitte), der Willy Heuschen<br />
(rechts) als Generalssekretär nachfolgt.<br />
Willy Heuschen wurde nach 30 verdienstvollen Jahren im Amt verabschiedet.<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 93
Daten / Fakten<br />
Organisation/Verbandsführung <strong>2018</strong><br />
Vorstand <strong>2018</strong><br />
Baden-Württemberg<br />
Bayern<br />
Berlin/Brandenburg<br />
Hessen<br />
Mecklenburg-Vorpommern<br />
Geschäftsführer Dr. Matthias Geiser, Villingen-Schwenningen<br />
Vorstand Josef Götz, Weiden<br />
Verwaltungsdirektorin Petra Leiste, Eberswalde<br />
Geschäftsführer Hubert Connemann, Limburg<br />
Geschäftsführer Dr. Falko Milski, Ribnitz-Damgarten<br />
Mitteldeutschland Geschäftsführer Peter Zur, Magdeburg bis 08.11.<strong>2018</strong><br />
Geschäftsführer Peter Pfeiffer, Dresden ab 08.11.<strong>2018</strong><br />
Niedersachsen/Bremen<br />
Nordrhein-Westfalen<br />
Nord<br />
Rheinland-Pfalz/Saarland<br />
Geschäftsführer Siegfried Ristau, Stade<br />
Geschäftsführer Wolfgang Mueller, Datteln<br />
Geschäftsführerin Kerstin Ganskopf, Eutin<br />
Geschäftsführer Peter Förster, Kaiserslautern<br />
Mit beratender Stimme:<br />
Vorsitzende der Fachgruppen<br />
Psychiatrische Einrichtungen<br />
Rehabilitationseinrichtungen<br />
Pflegeeinrichtungen<br />
Kaufm. Direktor/Vorstandsvors. Holger Höhmann, Langenfeld<br />
Geschäftsführer Achim Schäfer, Bad Lippspringe<br />
Heimleiter Franz Hartinger, Ingolstadt<br />
Rechnungsprüfer<br />
Geschäftsführer Hans-Jürgen Winkelmann, Siegen<br />
Werkleiter Stefan Nowack, Passau<br />
Präsidium<br />
Präsident:<br />
Vizepräsidenten:<br />
Schatzmeister:<br />
Fort- und Weiterbildung:<br />
Pressesprecher:<br />
Schriftführer:<br />
Vertreter in der EAHM:<br />
Hauptgeschäftsführer Dr. Josef Düllings, Paderborn<br />
Kaufm. Direktor Peter Asché, Aachen<br />
Geschäftsführerin Angela Krug, Strausberg<br />
Geschäftsführer Bernd Decker, Mainz<br />
Geschäftsführer Andreas Schwab, Erbach<br />
Geschäftsführer Dr. Falko Milski, Ribnitz-Damgarten<br />
Geschäftsführer Martin Schmid, Marktredwitz<br />
Geschäftsführer Heinz Kölking, Lilienthal<br />
94<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Daten / Fakten <br />
Landes- und Fachgruppenvorstände<br />
LG Baden-Württemberg (Wahlperiode <strong>2018</strong> - 2021)<br />
Geschäftsführer Dr. Matthias Geiser, Villingen-Schwenningen<br />
Landesvorsitzender<br />
Geschäftsführer Thomas Brobeil, Rottweil bis 15.10.<strong>2018</strong><br />
Stellv. Landesvorsitzender<br />
Kaufm. Direktor Michael Decker, Freiburg<br />
Stellv. Landesvorsitzender ab 15.10.<strong>2018</strong><br />
Geschäftsführer Thomas Böer, Bad Mergentheim<br />
Hauptgeschäftsführer Matthias Einwag, Stuttgart<br />
Geschäftsbereichsleiter Hartmut Masanek, Heidelberg<br />
Geschäftsführerin Anett Rose-Losert, Winnenden ab 15.10.<strong>2018</strong><br />
LG Bayern (Wahlperiode <strong>2018</strong> - 2021)<br />
Vorstand Josef Götz, Weiden<br />
Landesvorsitzender<br />
Verwaltungsleiter Wolfram Firnhaber, Memmingen<br />
Stellv. Landesvorsitzender<br />
Geschäftsführer Heiner Kelbel, Mühldorf am Inn<br />
Verwaltungsleiter Stefan Kolck, Haßfurt<br />
Geschäftsführer Andreas Ruland, Kempten<br />
Vorstand Stefan Schilling, Neustadt an der Aisch<br />
Geschäftsführer Martin Schmid, Marktredwitz<br />
LG Berlin/Brandenburg (Wahlperiode <strong>2018</strong> - 2021)<br />
Verwaltungsdirektorin Petra Leiste, Eberswalde<br />
Landesvorsitzende<br />
Regionaldirektor Christoph Essmann, Berlin<br />
Stellv. Landesvorsitzender<br />
Verwaltungsleiterin Kristine Mehlitz, Strausberg<br />
Geschäftsführer Mirko Papenfuß, Frankfurt (Oder)<br />
Geschäftsführerin Angela Krug, Strausberg<br />
Geschäftsführer Dr. Christian von Klitzing, Berlin ab 07.09.<strong>2018</strong><br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 95
Daten / Fakten<br />
LG Hessen (Wahlperiode <strong>2018</strong> - 2021)<br />
Geschäftsführer Hubert Connemann, Limburg<br />
Landesvorsitzender<br />
Geschäftsführer Prof. Dr. med. Steffen Gramminger, Darmstadt bis 25.10.<strong>2018</strong><br />
Stellv. Landesvorsitzender<br />
Geschäftsführer Andreas Schwab, Erbach<br />
Stellv. Landesvorsitzender ab 25.10.<strong>2018</strong><br />
Geschäftsführer Martin Engelhardt, Weilmünster<br />
Geschäftsführer Dr. Dirk Fellermann, Bad Wildungen<br />
Geschäftsführerin Barbara Gawliczek, Fritzlar<br />
Geschäftsführer Martin Ködding, Bad Hersfeld<br />
Geschäftsführer Michael Keller, Darmstadt bis 25.10.<strong>2018</strong><br />
LG Mecklenburg-Vorpommern (Wahlperiode 2016 - 2019)<br />
Geschäftsführer Dr. Falko Milski, Ribnitz-Damgarten<br />
Landesvorsitzender<br />
Geschäftsführer Uwe Borchmann, Bad Doberan<br />
Stellv. Landesvorsitzender<br />
Stellv. Verwaltungsleiterin Jana Breitsprecher, Greifswald<br />
Geschäftsführer Wolfgang Gagzow, Schwerin<br />
Verwaltungsleiter Helge Mantzel, Hagenow<br />
Geschäftsführer Christoph Möller, Neubrandenburg<br />
Geschäftsführerin Silke Ritschel, Bergen<br />
LG Mitteldeutschland (Wahlperiode <strong>2018</strong> - 2021)<br />
Geschäftsführer Peter Zur, Magdeburg bis 08.11.<strong>2018</strong><br />
Landesvorsitzender<br />
Geschäftsführer Peter Pfeiffer, Dresden ab 08.11.<strong>2018</strong><br />
Landesvorsitzender<br />
Geschäftsführer Dr. Sven-Ulrich Langner, Berlin bis 08.11.<strong>2018</strong><br />
Stellv. Landesvorsitzender<br />
Geschäftsführerin Dr. Gundula Werner, Altenburg ab 08.11.<strong>2018</strong><br />
Stellv. Landesvorsitzende<br />
Verwaltungsdirektorin Dr. Ute Dornheim, Chemnitz bis 8.11.<strong>2018</strong><br />
Stellv. Landesvorsitzende<br />
Geschäftsführer Lutz Heimann, Merseburg<br />
Geschäftsführer Roy Hönemann, Hildburghausen bis 8.11.<strong>2018</strong><br />
Regionale Verantwortung Sachsen, Martin Jonas, Borna<br />
96<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Daten / Fakten <br />
Geschäftsführer Dirk Köcher, Freital ab 08.11.<strong>2018</strong><br />
Prokurist Martin Evers, Bad Salzungen ab 08.11.<strong>2018</strong><br />
LG Niedersachsen/Bremen (Wahlperiode <strong>2018</strong> - 2021)<br />
Geschäftsführer Siegfried Ristau, Stade<br />
Landesvorsitzender<br />
Krankenhausleiter Klaus Vagt, Osterholz-Scharmbeck<br />
Stellv. Landesvorsitzender<br />
Verwaltungsleiter Walter Borker, Haselünne<br />
Krankenhausdirektor Johannes Düvel, Osnabrück<br />
Verwaltungsdirektor Josef Jürgens, Bremen<br />
Krankenhausdirektor Wilken Köster, Wolfsburg<br />
Geschäftsführerin Petra Wehrmann, Bremen<br />
LG Nord (Wahlperiode 2017-2020)<br />
Geschäftsführerin Kerstin Ganskopf, Eutin<br />
Landesvorsitzende<br />
Geschäftsführer Hans-Martin Kuhlmann, Hamburg<br />
Stellv. Landesvorsitzender<br />
Verwaltungsdirektor Gerald Meyes, Husum<br />
Geschäftsführer Michael Stark, Ratzeburg<br />
Geschäftsführer Christian van der Becke, Husum<br />
Krankenhausdirektor Bernhard Ziegler, Itzehoe<br />
Jürgen Marx, Groß Meinsdorf (assoziiertes Mitglied)<br />
LG Nordrhein-Westfalen (Wahlperiode 2017 - 2020)<br />
Geschäftsführer Wolfgang Mueller, Datteln<br />
Landesvorsitzender<br />
Vors. der Geschäftsführung, Dr. Mark Lönnies, Coesfeld<br />
Stellv. Landesvorsitzender<br />
Geschäftsführerin Maud Beste, Gütersloh<br />
Geschäftsführer Jürgen Beyer, Schwerte<br />
Geschäftsführer Martin Blasig, Essen<br />
Einrichtungsleiter Norbert Schöner, Essen<br />
Hauptgeschäftsführer Hans-Jürgen Winkelmann, Siegen<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 97
Daten / Fakten<br />
LG Rheinland Pfalz/Saarland (Wahlperiode 2016 - 2019)<br />
Geschäftsführer Peter Förster, Kaiserslautern<br />
Landesvorsitzender<br />
Kaufm. Direktor Thomas Gärtner, St. Wendel<br />
Stellv. Landesvorsitzender<br />
Kfm. Vorstand Karlheinz Burger, Speyer<br />
Geschäftsführer Thorsten Eich, St. Ingbert<br />
Kfm. Direktorin Claudia Hoffmann, Neuwied<br />
Stellv. Geschäftsführer Frank Litterst, Mainz<br />
Kfm. Direktor Christian Weiskopf, Trier<br />
Fachgruppe Psychiatrische Einrichtungen (Wahlperiode 2016 - 2019)<br />
Kaufm. Direktor Holger Höhmann, Langenfeld<br />
Vorsitzender<br />
Kaufm. Direktor Heinz Augustin, Herten<br />
Stellv. Vorsitzender<br />
Geschäftsführer Thomas Brobeil, Rottweil<br />
Kaufm. Direktorin Katrin Erk, Mannheim<br />
Klaus Kupfer, Obersulm bis 13.09.<strong>2018</strong><br />
Geschäftsführer Volker Thesing, Stadtroda<br />
Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen (Wahlperiode <strong>2018</strong> - 2021)<br />
Geschäftsführer Achim Schäfer, Bad Lippspringe<br />
Vorsitzender<br />
Verwaltungsdirektor Wilhelm Brokfeld, Bad Rothenfelde bis 30.10.<strong>2018</strong><br />
Stellv. Vorsitzender<br />
Kaufm. Direktor Ulrich Hegermann, Bad Zwischenahn ab 30.10.<strong>2018</strong><br />
Stellv. Vorsitzender<br />
Geschäftsführer Kai Westphal, Bad Rothenfelde ab 30.10.<strong>2018</strong><br />
Fachgruppe Pflegeeinrichtungen (Wahlperiode 2017 - 2020)<br />
Heimleiter Franz Hartinger, Ingolstadt<br />
Vorsitzender<br />
Leitung Altenhilfe Diana Ruhmöller, Siegen<br />
Stellv. Vorsitzende<br />
Pflegedirektor Michael Hotz, Erbach<br />
Heimleiter Norbert Schöner, Essen<br />
Geschäftsführer Peter Zur, Magdeburg (kooptiert)<br />
98<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Mitglieder der Fachausschüsse 01.01.<strong>2018</strong> bis 31.12.2020<br />
Fachausschuss für Grundsatzfragen<br />
Vorsitzende:<br />
Geschäftsführerin Angela Krug, Strausberg<br />
Daten / Fakten <br />
Protokoll:<br />
Stellvertreterin:<br />
Weitere Mitglieder:<br />
Geschäftsführer Hans-Martin Kuhlmann, Hamburg<br />
Geschäftsführerin Gabriele Kirchner, Berlin<br />
Geschäftsführer Hubert Connemann, Limburg (Landesgruppe Hessen)<br />
Geschäftsführerin Kerstin Ganskopf, Eutin (Landesgruppe Nord)<br />
Heimleiter Franz Hartinger, Ingolstadt (Fachgruppe Pflegeeinrichtungen)<br />
Kfm. Direktor/ Vorstandsvors. Holger Höhmann, Langenfeld<br />
(Fachgruppe psychiatrische Einrichtungen)<br />
Vorstandsvorsitzender Stephan Kolck, Haßfurt (Landesgruppe Bayern)<br />
Geschäftsführer Achim Schäfer, Bad Lippspringe<br />
(Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen)<br />
Ass. jur. Andreas Wermter, Trier (Landesgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland)<br />
Hauptgeschäftsführer Hans-Jürgen Winkelmann, Siegen<br />
(Landesgruppe Nordrhein-Westfalen)<br />
Geschäftsführer Peter Zur, Magdeburg (Landesgruppe Mitteldeutschland)<br />
Geschäftsführer Martin Schmid, Marktredwitz (Vorsitzender FA BW)<br />
Hauptgeschäftsführer Dr. Josef Düllings, Paderborn (Präsident)<br />
Gast:<br />
AG Young Silver<br />
Geschäftsführer, Andreas Schwab, Erbach (Präsidium)<br />
Robert Schmeiser, Regensburg<br />
Walter Vorndran, München<br />
Fachausschuss für Betriebswirtschaft<br />
Vorsitzender:<br />
Geschäftsführer Martin Schmid, Marktredwitz<br />
Stellvertreter/Protokoll: Geschäftsführer Andreas Schwab, Erbach<br />
Weitere Mitglieder:<br />
Geschäftsführer Uwe Borchmann, Bad Doberan<br />
(Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern)<br />
Geschäftsführerin Dr. Susann Breßlein, Saarbrücken<br />
(Landesgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland)<br />
Geschäftsführer Horst Defren, Essen (Landesgruppe Nordrhein-Westfalen)<br />
Kaufm. Vorstand Katrin Erk, Mannheim<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 99
Daten / Fakten<br />
Regionaldirektor Christoph Essmann, Berlin<br />
(Landesgruppe Berlin/Brandenburg)<br />
Kaufm. Direktor Ulrich Hegermann, Bad Zwischenahn<br />
(Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen)<br />
Geschäftsführer Guido Lenz, Magdeburg (Landesgruppe Mitteldeutschland)<br />
Geschäftsführer Wolfgang Mueller, Datteln<br />
(Landesgruppe Nordrhein-Westfalen)<br />
Prof. Dr. Julia Oswald, Osnabrück (Hochschule Osnabrück)<br />
Einrichtungsleiter Norbert Schöner, Essen(Fachgruppe Pflegeeinrichtungen)<br />
Krankenhausdirektor Bernhard Ziegler, Itzehoe (Landesgruppe Nord)<br />
Hauptgeschäftsführer Dr. Josef Düllings, Paderborn (Präsident)<br />
Geschäftsführerin Angela Krug, Strausberg (Vorsitzende FA GSA)<br />
Geschäftsführerin Gabriele Kirchner, Berlin (Geschäftsstelle)<br />
Referentin Heidemarie Ludwig, Berlin (Geschäftsstelle)<br />
Gäste:<br />
Dr. Rudolf Hartwig, Ratingen (<strong>VKD</strong>)<br />
Geschäftsführer Dr. Roland Laufer, Berlin (DKG)<br />
Stand: 05.12.<strong>2018</strong><br />
100<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Daten / Fakten <br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftstelle Berlin<br />
Geschäftsführerin:<br />
Mitarbeiterinnen:<br />
Gabriele Kirchner<br />
Referentin Heidemarie Ludwig<br />
Sachbearbeiterin Christin Holldack<br />
Sachbearbeiterin Ilona Blank<br />
Anschrift:<br />
Bankverbindung:<br />
Geschäftsstelle des <strong>VKD</strong><br />
Oranienburger Str. 17<br />
10178 Berlin<br />
E-Mail: vkdgs@vkd-online.de<br />
Bank für Sozialwirtschaft Berlin<br />
IBAN: DE 51 1002 0500 0003 2500 00<br />
BIC: BFSWDE33BER00<br />
Die <strong>VKD</strong>-Geschäftsstelle<br />
Berlin, Oranienburger Straße<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 101
Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong><br />
Forderung der Verbände der industriellen Gesundheitswirtschaft nach einem<br />
nationalen eHealth-Zielbild ist richtig<br />
<strong>VKD</strong> sieht hier A-Priorität der neuen Bundesregierung<br />
Berlin, d. 29. Januar <strong>2018</strong>.<br />
„Die Forderung der Verbände der industriellen<br />
Gesundheitswirtschaft nach einem nationalen<br />
eHealth-Zielbild für Deutschland unterstützen<br />
wir ausdrücklich“, so der Präsident des Verbandes<br />
der Krankenhausdirektoren Deutschlands Dr. Josef<br />
Düllings. Der <strong>VKD</strong> werbe schon seit Jahren für<br />
einen mittlerweile nötigen Kraftakt, eine Investitionsoffensive<br />
zur Digitalisierung des Gesundheitssystems.<br />
Trotz vieler Modellprojekte, trotz<br />
zahlreicher Initiativen, trotz der nun schon über<br />
elfjährigen, sehr produktiven Zusammenarbeit von<br />
Krankenhäusern und IT-Firmen in der vom <strong>VKD</strong><br />
mit begründeten Entscheiderfabrik fehle es an<br />
einer flächendeckenden Umsetzung. Diese sei erst<br />
realistisch mit einer von Bund und Ländern getragenen<br />
eHealth-Strategie.<br />
Dr. Düllings: „Wesentliche Fortschritte sind in<br />
vielen Ländern immer dann erzielt worden, ungeachtet,<br />
ob es eher wettbewerbliche Systeme oder<br />
eher staatliche Systeme sind, wenn der Staat als<br />
Innovationstreiber auf die Bühne tritt. Die Formulierung<br />
eines nationalen Zielbildes, einer Strategie<br />
mit zeitlichen Planungen und Vorgaben für Standards<br />
beschleunigen den Prozess der Digitalisierung.<br />
Dies ist kein Projekt für die Selbstverwaltung.<br />
Die Schaffung einer digitalen Infrastruktur in der<br />
Gesundheitsbranche gehört wie die Entwicklung<br />
der Verkehrsinfrastruktur in staatliche Hände. Die<br />
gescheiterte elektronische Gesundheitskarte ist<br />
ein Beispiel dafür, was passiert, wenn diese Aufgabe<br />
der Selbstverwaltung übertragen wird“, so der<br />
<strong>VKD</strong>-Präsident.<br />
Die Krankenhäuser haben für einen solchen bundesweiten<br />
Weg in die Digitalisierung des Gesundheitssektors<br />
bereits viele Erfahrungen und<br />
Erkenntnisse beizutragen. „Viele unserer Mitarbeiter<br />
erwarten, dass sie Prozesse verbessern<br />
hilft, dass sie ein Instrument dafür sein wird,<br />
ihnen mehr Zeit für die Patienten zu geben und<br />
deren Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern.<br />
Sie haben zudem bereits vielfältige eigene Erfahrungen<br />
mit digitalen Technologien gemacht, die<br />
längst im Einsatz sind. Sie stehen daher der Digitalisierung<br />
positiv gegenüber“, so Dr. Düllings. Das<br />
bestätigten nicht nur die Mitglieder des eigenen<br />
Verbandes. Das habe auch eine Studie der Hans-<br />
Böckler-Stiftung aus dem vergangenen Jahr zur<br />
Digitalisierung im Krankenhaus gezeigt, die feststelle,<br />
dass es hier kaum Ängste und Befürchtungen<br />
gebe, wie vielleicht in anderen Branchen oder<br />
auch in anderen Sektoren des Gesundheitswesens.<br />
Die Struktur unserer gesamten Gesundheitsversorgung<br />
muss und wird sich mit der Digitalisierung<br />
verändern. Sie braucht aber dafür entsprechende<br />
Weichenstellungen. Das darf nicht dem Selbstlauf<br />
überlassen bleiben. Die Forderung des <strong>VKD</strong> nach<br />
einem Zukunftskonzept Deutsches Krankenhaus<br />
schließt als wichtigen Teil die Digitalisierung ein.<br />
Diese ist eine wesentliche Voraussetzung dafür,<br />
dass Kliniken wirtschaftlicher arbeiten können,<br />
die überbordende Bürokratie abgebaut und<br />
vor allem das Personal entlastet wird. Sie ist ein<br />
wesentliches Instrument für die notwendige Verknüpfung<br />
der heute noch relativ abgeschotteten<br />
Versorgungssektoren und für eine breitere Vernetzung<br />
von medizinischem Knowhow vor allem<br />
zwischen Hochleistungskliniken und kleinen Krankenhäusern.<br />
Dr. Josef Düllings: „Wenn also eine neue Bundesregierung<br />
diese auch von uns geteilte Aufforderung<br />
zu einer nationalen eHealth-Strategie hoffentlich<br />
aufgreift, erwartet der Verband der Krankenhausdirektoren<br />
Deutschlands, dass er in die dann<br />
folgenden Entwicklungsschritte zur Erarbeitung<br />
eines nationalen eHealth-Zielbilds einbezogen<br />
wird. Wir können hier aus der Praxis und aus<br />
unserem Engagement in der Entscheiderfabrik<br />
Wesentliches beitragen. Dazu sind wir bereit.“<br />
102<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong> <br />
Das größte Problem soll uns offenbar erhalten bleiben -<br />
Der <strong>VKD</strong> zum Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD<br />
Berlin, d. 8. Februar <strong>2018</strong>.<br />
Es ist kein ganz kleines Rad, das die künftige Regierungskoalition<br />
mit Blick auf die Krankenhäuser<br />
drehen will. Rund laufen wird es dennoch nicht,<br />
denn die größte Unwucht bleibt – das nach wie<br />
vor ungelöste Problem der Investitionsfinanzierung,<br />
das viele andere nach sich zieht. Es soll uns<br />
also erhalten bleiben. Die Länder kommen ihren<br />
gesetzlich festgelegten Verpflichtungen nicht<br />
nach. Obwohl seit Jahren glasklar ist, dass sie das<br />
offensichtlich nicht schaffen und es so nicht weitergehen<br />
kann, will sich auch die neue Bundesregierung<br />
an einer Lösung nicht beteiligen. Damit<br />
wird eine Reihe von angekündigten Vorhaben im<br />
Koalitionsverlag zu Makulatur, bevor die neue Regierung<br />
überhaupt gebildet ist. Es ist wohlfeil, zum<br />
Beispiel mehr Investitionen in Krankenhäuser zu<br />
fordern, die Digitalisierung der Branche wichtig zu<br />
finden, sich selbst aber weitgehend aus der Finanzierung<br />
herauszuhalten.<br />
Positiv zu werten ist, dass die schwierige Personalsituation<br />
in der Pflege angegangen werden<br />
soll. Dass Tariflohnsteigerungen künftig vollständig<br />
refinanziert werden sollen, ist eine gute<br />
Nachricht. Der Verband der Krankenhausdirektoren<br />
Deutschlands sieht auch das Vorhaben, die<br />
Krankenhausvergütung in ihrer jetzigen Form zu<br />
überprüfen und die Pflegepersonalkosten eigenständig<br />
zu vergüten als wichtigen Schritt hin zu<br />
einer Verbesserung der Lage. Die Festlegung von<br />
Mindestbesetzungen auf den Stationen allerdings<br />
hilft hier aus Sicht des <strong>VKD</strong> nicht weiter. Die Besetzung<br />
muss, das hat der Verband bereits mehrfach<br />
betont, der Entscheidung des Managements<br />
vorbehalten bleiben. Wollen wir nicht Gefahr laufen,<br />
dass gegebenenfalls Bereiche geschlossen<br />
werden müssen, kann hier allenfalls Schritt für<br />
Schritt vorgegangen werden.<br />
die aber einen großen Teil der Gesundheitsversorgung<br />
vor allem in Flächenregionen übernehmen.<br />
Dazu gehört auch die ambulante Notfallversorgung,<br />
die damit gefährdet wird. Dr. Düllings: „Dass<br />
diese ebenfalls neu und zukunftsfest organisiert<br />
werden soll, ist anzuerkennen. Das Wie allerdings<br />
muss aus unserer Sicht gründlich überdacht werden.<br />
Zu allererst ist hier die Realität zur Kenntnis<br />
zu nehmen, dass die ambulante Notfallversorgung<br />
auf dem Rücken der Krankenhäuser stattfindet,<br />
die dafür mehr schlecht als recht vergütet werden.<br />
Eine Neuordnung im Sinne der Patienten und im<br />
Sinne der hier aktiven Krankenhäuser muss flächendeckend<br />
verfügbar, sicher und fair finanziert<br />
sein.“ Eine gemeinsame Finanzierungsverantwortung<br />
von Landeskrankenhausgesellschaften und<br />
Kassenärztlichen Vereinigungen, wie sie im Koalitionsvertrag<br />
angedacht ist, wäre hier aus Sicht des<br />
<strong>VKD</strong> kontraproduktiv.<br />
Dr. Düllings: „Wir stehen im Gesundheitswesen<br />
vor großen Umbrüchen. Dafür benötigen wir Rahmenbedingungen,<br />
die das ermöglichen. Es macht<br />
keinen Sinn, mit halbherzigen Maßnahmen auf erkannte<br />
Krisenherde nur zu reagieren, wenn diese<br />
Symptome eines falschen Systems sind. Sie lösen<br />
die zentralen Probleme nicht, sondern verlängern<br />
sie nur. Wir als <strong>VKD</strong> fordern ein grundlegendes<br />
Zukunftskonzept Deutsches Krankenhaus. Dazu<br />
haben wir Vorschläge gemacht. Auch im Gesundheitswesen<br />
hängt nun einmal alles mit allem zusammen.<br />
Wenn diese Regierungskoalition zustande<br />
kommt – was noch immer nicht klar ist – gibt<br />
es noch viel Diskussionsbedarf. Wir wollen eine<br />
zielführende Debatte über die Zukunftsausrichtung<br />
der Krankenhausversorgung in Deutschland.“<br />
<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings verweist darauf,<br />
dass der Verband der Krankenhausmanager immer<br />
wieder eine grundsätzliche Neujustierung des<br />
DRG-Systems gefordert hat. So, wie das System<br />
jetzt ausgestaltet ist, hat es nicht nur der Pflege<br />
geschadet. Es muss unweigerlich zu Fehlanreizen<br />
und zum Niedergang vor allem der kleinen Krankenhäuser<br />
führen. Das ist die Hälfte aller Kliniken,<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 103
Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong><br />
<strong>VKD</strong>: Der richtigen Erkenntnis müssen nun auch in der Politik Taten folgen<br />
12. Jahreszyklus der Entscheiderfabrik startete wieder<br />
mit fünf IT-Schlüsselprojekten<br />
Berlin, d. 12. Februar <strong>2018</strong>.<br />
Ende voriger Woche fiel der Startschuss für den<br />
nunmehr 12. Jahreszyklus der Entscheiderfabrik für<br />
Unternehmenserfolg durch optimalen IT-Einsatz.<br />
Im Rahmen des traditionellen Entscheider-Events<br />
in Düsseldorf wurden die fünf Digitalisierungsthemen<br />
ausgewählt, an denen Krankenhäuser, IT-Unternehmen<br />
und Berater in gemeinsamen Projektgruppen<br />
nun in den folgenden Monaten arbeiten<br />
werden. IT-Experten aus 16 Kliniken sind dabei. Es<br />
waren insgesamt zwölf Digitalisierungskonzepte<br />
vorgestellt worden. Aus ihnen wählten die Vertreter<br />
der Krankenhäuser die Themen aus, die sie als<br />
besonders wichtig für ihre Häuser einschätzten.<br />
„Die nun ausgewählten Projekte stellen für die<br />
Krankenhäuser Schlüsselthemen dar, die für die<br />
Zukunft der stationären und vernetzten Gesundheitsversorgung<br />
sowie für die Patienten eine<br />
große Rolle spielen“, sagt Peter Asché, Vizepräsident<br />
des Verbandes der Krankenhausdirektoren<br />
Deutschlands (<strong>VKD</strong>) und im Präsidium des<br />
Verbandes für den Bereich IT zuständig. „Dass im<br />
Laufe der vergangenen Jahre in rund 60 Projektrunden<br />
die Praxistauglichkeit von IT-Lösungen<br />
erprobt werden konnte, ist für uns als Mitgründer<br />
der Entscheiderfabrik ein großer Erfolg. Wir stellen<br />
ein stetig wachsendes Interesse an der Arbeit<br />
der Entscheiderfabrik sowohl in Krankenhäusern<br />
als auch in der Industrie fest.“<br />
Die Entscheiderfabrik überzeugt in den Krankenhäusern<br />
durch die Möglichkeit, Digitalisierungsprojekte<br />
kostenlos zu erproben. Die beteiligten<br />
Firmen wiederum können ihre Lösungen in der<br />
Praxis gemeinsam mit künftigen Nutzern testen<br />
und weiter verbessern. Eine optimale Win-Win-<br />
Situation. Auch nicht beteiligte Kliniken profitieren,<br />
weil der strukturierte Erprobungsprozess sehr<br />
transparent gestaltet wird und die Ergebnisse in<br />
Workshops und Seminaren sowie im Rahmen des<br />
Deutschen Krankenhaustages im November in<br />
Düsseldorf ausführlich dargestellt werden.<br />
Die Digitalisierung des Gesundheitswesens wird<br />
im dieser Tage veröffentlichten Koalitionsvertrag<br />
von CDU, CSU und SPD als „eine der größten Herausforderungen<br />
des Gesundheitswesens in den<br />
nächsten Jahren“ bezeichnet. „Eine richtige Einschätzung,<br />
die der <strong>VKD</strong> nicht nur teilt. Wir betonen<br />
das bereits seit Jahren“, sagt <strong>VKD</strong>-Präsident Dr.<br />
Josef Düllings. „Die 25 Zeilen, die dieser Herausforderung<br />
in dem Papier gewidmet werden, sind<br />
allerdings nur wenig aussagekräftig. Entgegen<br />
anderer Aussagen zu anderen gesellschaftlichen<br />
Bereichen vermeidet der Koalitionsvertrag hier<br />
eine konkrete finanzielle Festlegung. Im vorderen<br />
Teil werden die Förderung der Telemedizin<br />
und Einführung der elektronischen Patientenakte<br />
bis 2021 proklamiert. Auch hier fehlt die konkrete<br />
finanzielle Festlegung, um an die tatsächliche<br />
Realisierung glauben zu können. Der <strong>VKD</strong> wird die<br />
Umsetzung dieser Proklamationen konstruktiv<br />
kritisch begleiten.“<br />
Eine flächendeckende Digitalisierung beinhalte<br />
zahlreiche Lösungen für viele Probleme im Bereich<br />
der Krankenhäuser sowie für eine vernetzte<br />
Patientenversorgung. Die Entscheiderfabrik dokumentiere<br />
seit Jahren ganz praktisch, welchen<br />
großen Nutzen die IT für die Prozesse in den Krankenhäusern,<br />
für eine moderne Medizin und Pflege,<br />
für die Vernetzung von Gesundheitsangeboten und<br />
auch für die Wirtschaftlichkeit der Kliniken habe.<br />
Dr. Düllings: „Unser Verband fordert seit langem<br />
eine Investitionsoffensive des Bundes für die Digitalisierung<br />
der Gesundheitsbranche. Bei Schlagworten<br />
in einem Koalitionspapier darf es nicht<br />
bleiben! Die Entscheiderfabrik kann Zeichen setzen.<br />
Sie kann aber kein Ersatz für flächendeckende<br />
Lösungen sein. Der richtigen Erkenntnis müssen<br />
nun auch in der Politik Taten folgen.“<br />
Die 5 Schlüsselthemen der<br />
Gesundheitswirtschaft <strong>2018</strong>:<br />
Beseitigung des "WhatsApp-Dilemmas" durch<br />
sichere mobile Krankenhaus-Kommunikationslösung<br />
Digitalisierung 4.0: IHE XDS Connector für Apple<br />
HealthKit und CareKit<br />
Fallakte Plus: Überleitung der nächsten Generation<br />
und der Patient ist stets dabei<br />
Computer-interpretierbare Leitlinien - Unterstützung<br />
klinischer Entscheidungen, Reduktion<br />
von Fehlern, Verbesserung der klinischen<br />
Ergebnisse<br />
104<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong> <br />
Virtuelle Videokonferenzen auf Basis einer IHEkonformen<br />
Vernetzungsplattform: Von Arzt zu<br />
Arzt und Patient<br />
Hintergrund<br />
Gemeinsam erproben Krankenhäuser, Firmen und<br />
Beratungsunternehmen im Rahmen der jährlichen<br />
IT-Schlüsselthemen neue Lösungen, Konzepte,<br />
Systeme. Alle haben den Nutzen davon. In den Kliniken<br />
erfolgt der Praxistest, die Firmen erkennen<br />
Verbesserungsnotwendigkeiten. Berater bringen<br />
ihr Projekt-Knowhow ein. <strong>2018</strong> profitieren 16 Kliniken<br />
von den gewählten fünf Schlüsselthemen,<br />
deutlich mehr als in den Vorjahren. In Vorträgen,<br />
Workshops und Publikationen wird darüber berichtet.<br />
Auch nicht direkt beteiligte Kliniken profitieren<br />
davon. Erfahrungsaustausch sieht der <strong>VKD</strong><br />
als wichtige Verbandsaufgabe.<br />
Die Entscheiderfabrik führt inzwischen 33 fördernde<br />
Verbände und von diesen gewählte Berater,<br />
mehr als 800 Klinikstandorte sowie mehr als<br />
100 Industrie-Unternehmen zusammen.<br />
<strong>VKD</strong>: Kliniken benötigen Reservekapazitäten<br />
für Notsituationen<br />
Berlin, d. 5. März <strong>2018</strong>.<br />
Die Deutschlandkarte der Arbeitsgemeinschaft<br />
Influenza am Robert-Koch-Institut (RKI) zeigt<br />
sich fast durchgängig in Rot. Die diesjährige<br />
Grippewelle ist auf ihrem Höhepunkt. Die zehnte<br />
Grippewoche ist angebrochen, die Arztpraxen sind<br />
voll. Auch viele Krankenhäuser arbeiten am Limit<br />
– zumal die eigenen Belegschaften natürlich auch<br />
nicht verschont bleiben.<br />
„Wir sehen in diesem Jahr erneut, dass solche und<br />
andere Ereignisse nicht nur eine flächendeckende<br />
Krankenhausversorgung erfordern. Für Infektionswellen,<br />
Epidemien oder gar Katastrophen mit<br />
vielen Erkrankten oder Verletzten werden Reservekapazitäten<br />
benötigt. Eine stetig weiter reduzierte<br />
Zahl von Klinikbetten und Krankenhäusern,<br />
wie es die Krankenkassen immer wieder fordern,<br />
hätte diese Reserven nicht“, sagt die Geschäftsführerin<br />
des Verbandes der Krankenhausdirektoren<br />
Deutschlands (<strong>VKD</strong>), Gabriele Kirchner. „Wir<br />
sehen, wie schnell schon heute in einer Reihe von<br />
Häusern die Belastungsgrenzen erreicht werden.<br />
Vereinzelt können Kliniken derzeit keine neuen<br />
Patienten mehr aufnehmen.“<br />
Ständig neu die Reduzierung von stationären Kapazitäten<br />
zu fordern sei fahrlässig und unverantwortlich.<br />
Die Bevölkerung habe ein Recht auf eine<br />
funktionierende Infrastruktur, zu der die Krankenhäuser<br />
als Anker der medizinischen Versorgung<br />
vor allem auch in brisanten Situationen gehören.<br />
Notfallversorgung - so nicht!<br />
Eine Schwächung der Krankenhausversorgung ist völlig inakzeptabel<br />
Berlin, d. 15. März <strong>2018</strong>.<br />
Ein neues Regelwerk für eine gestufte stationäre<br />
Notfallversorgung sollte es werden. Was der damit<br />
beauftragte Gemeinsame Bundesausschuss<br />
nun nach immerhin zwei Jahren Vorbereitungszeit<br />
vorlegt, löst allerdings in den Krankenhäusern<br />
Ärger aus. „Dieses Regelwerk stellt keine Lösung<br />
dar, sondern wird die Probleme weiter deutlich<br />
verschärfen“, konstatiert der Präsident des Verbandes<br />
der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />
(<strong>VKD</strong>), Dr. Josef Düllings.<br />
Die Notwendigkeit von Veränderungen liegt angesichts<br />
oft überfüllter Notfallambulanzen, gerade<br />
auch jetzt in der aktuellen Grippewelle, mehr als<br />
deutlich auf der Hand. Das wird von allen Beteiligten<br />
– und erfreulicher Weise auch von der Politik<br />
– ähnlich gesehen. Der Verband der Krankenhausmanager<br />
plädiert aber dringend dafür, die Versorgungsrealitäten<br />
bei allen Verbesserungsvorhaben<br />
nicht zu vergessen, sich vor allem in die Schuhe<br />
der Patienten zu stellen und die Auswirkungen<br />
neuer Regelungen gründlich abzuschätzen. „Es ist<br />
doch ganz simpel: Nötige Veränderungen müssen<br />
zu einer Stärkung, nicht zu einer Schwächung der<br />
Krankenhausversorgung führen“, so <strong>VKD</strong>-Präsident<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 105
Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong><br />
Dr. Josef Düllings.<br />
„Wir alle sollten uns als Lobbyisten der Patienten<br />
verstehen und so handeln“ mahnt der <strong>VKD</strong>-<br />
Präsident. „Die neuen Regelungen werden ganze<br />
Flächenregionen von einer wohnortnahen Notfallversorgung<br />
abschneiden. Viele Krankenhäuser,<br />
die heute eine Basis-Notfallversorgung leisten,<br />
drängt man mit Übertragung finanzieller Handicaps<br />
heraus. Sie werden die überzogenen Anforderungen<br />
nicht umsetzen können. Wenn sie dennoch<br />
Patienten, die zu ihnen kommen, behandeln, fehlt<br />
ihnen die Vergütung. Doch nicht nur die Notfallversorgung<br />
durch die Krankenhäuser wird gefährdet,<br />
denn auch die Rettungsdienste, die Aus- und<br />
Weiterbildung der Notfallsanitäter sowie die ambulanten<br />
Bereitschaftsdienste und deren Praxen<br />
sind davon betroffen. Der Gemeinsame Bundesausschuss<br />
hebelt hier mit einem Schlag wichtige<br />
Teile der Landeskrankenhausplanungen aus, für<br />
die allein die Länder zuständig sind.“<br />
Wenn diese Regelungen so, wie sie nun vorgelegt<br />
wurden, umgesetzt werden, wäre das für die Menschen<br />
gerade in ländlichen Regionen ein Desaster.<br />
Sie vertrauen bisher noch auf eine funktionierende<br />
Gesundheitsversorgung. Dieses Vertrauen würde<br />
dann massiv erschüttert. Nicht nur, weil ihre<br />
Notaufnahme schließt, sondern weil die ganze<br />
Notfallkette nicht mehr funktioniert. Der Verband<br />
der Krankenhausmanager fordert daher, dieses<br />
Notfallkonzept auf keinen Fall umzusetzen. Der<br />
GBA hat hier seine Hausaufgaben noch nicht erledigt.<br />
Auch für den obersten Qualitätshüter sollte<br />
Qualität als Maßstab gelten. So geht es jedenfalls<br />
nicht.<br />
Die gegenwärtige Grippewelle zeige zudem erneut<br />
das Dilemma der stationären Notfallversorgung –<br />
eine Situation, die durch neu geplante rigide Regelungen<br />
des Gemeinsamen Bundesausschusses<br />
in diesen Tagen nochmals verschlimmert werden<br />
könne. Treten diese in Kraft, müsste ein Teil der<br />
Notaufnahmen demnächst die Türen schließen.<br />
Eine entsprechende Folgenabschätzung durch die<br />
Deutsche Krankenhausgesellschaft demonstriere<br />
das gerade. Auch angesichts der aktuellen Situation<br />
müsse hier nochmals nachgedacht werden.<br />
Notfallversorgung:<br />
Länder müssen die Auswirkungen prüfen<br />
Berlin, d. 23. April <strong>2018</strong>.<br />
Müssen sich Patienten in Notfällen demnächst auf<br />
längere Wege in die nächste Notaufnahme gefasst<br />
machen? Die jetzt vom Gemeinsamen Bundesausschuss<br />
(G-BA) beschlossenen neuen Regelungen<br />
für eine gestufte stationäre Notfallversorgung<br />
können erhebliche Brisanz für die Versorgung der<br />
Bürger in vielen Regionen Deutschlands entfalten.<br />
Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />
(<strong>VKD</strong>) warnt davor, sie in den Bundesländern<br />
zu übernehmen, ohne zuvor ihre Wirkung auf die<br />
flächendeckende Versorgung in Notfällen sowie<br />
auf die Krankenhausversorgung insgesamt zu analysieren.<br />
„Unser Verband hat im Vorfeld dieses G-BA-Beschlusses<br />
bereits darauf hingewiesen, dass die<br />
durchaus notwendigen Veränderungen nicht zu<br />
einer Schwächung der Krankenhausversorgung<br />
insgesamt führen dürfen. Die jetzt in Kraft gesetzten<br />
Regelungen, werden diejenigen Krankenhäuser,<br />
die heute noch eine Basis-Notfallversorgung<br />
übernehmen, künftig nicht mehr leisten können,<br />
weil sie diese nicht mehr finanziert bekommen.“,<br />
erklärt Dr. Falko Milski, Pressesprecher des Verbandes<br />
der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />
(<strong>VKD</strong>).<br />
Er verweist darauf, dass diese Ausdünnung der<br />
stationären Notfallversorgung auch deutliche<br />
Auswirkungen auf die Organisation der Rettungsdienste<br />
und auf die Inanspruchnahme des kassenärztlichen<br />
Notdienstes haben wird. So muss analysiert<br />
werden, ob gerade in den Flächenländern<br />
die gesetzlich vorgegebenen Rettungszeiten noch<br />
eingehalten werden können, wenn die Einsatzfahrzeuge<br />
länger gebunden sind.<br />
Dr. Milski: „Die neuen Regelungen werden u.a. mit<br />
einer besseren Qualität begründet. Das ist sicher<br />
ein wichtiges Argument. Komplizierte Notfälle<br />
werden aber auch heute bereits vom Rettungsdienst<br />
in spezialisierte Notfallzentren größerer<br />
Kliniken gebracht, weil dort die notwendige medizintechnische<br />
Ausstattung vorhanden ist sowie<br />
entsprechende Ärzte und Pflegende tätig sind. Die<br />
106<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong> <br />
Ärzte und Rettungssanitäter sind – da sollte man<br />
ihnen vertrauen – durchaus in der Lage, in Abstimmung<br />
mit den Leitstellen diese notwendige<br />
Einschätzung zu treffen.“<br />
Der G-BA hat aus Sicht des <strong>VKD</strong> gegen die Stimme<br />
der Krankenhäuser und deren Folgeabschätzung<br />
etwas in Gang gesetzt, das gerade den kleineren<br />
Krankenhäusern und den Patienten in ihrer Region<br />
zu schaffen machen wird. Der Verdacht drängt sich<br />
auf, dass so durch die Hintertür auch stationäre<br />
Versorgungskapazitäten reduziert werden sollen.<br />
Für die Krankenhausversorgung sind aber allein<br />
die Länder zuständig. Sie entscheiden mit den dort<br />
an der Versorgung Beteiligten, welche Leistungen<br />
für die Bürger vor Ort notwendig sind. Deshalb<br />
müssen die Auswirkungen der neuen Regelung nun<br />
auch durch sie geprüft werden.<br />
Wie viel Wandel braucht das Krankenhaus?<br />
Managerverband diskutiert Herausforderungen der Krankenhausbranche<br />
61. <strong>VKD</strong>-Jahrestagung am 3. und 4. Mai in Lübeck<br />
Lübeck, d. 3. Mai <strong>2018</strong>.<br />
„Die laufende Veränderung zahlreicher externer<br />
Einflüsse führt dazu, dass wir uns immer wieder<br />
neu erfinden müssen. Deswegen haben wir als<br />
Leitmotiv für unsere diesjährige Tagung die Frage<br />
gewählt: Wie viel Wandel braucht das Krankenhaus?“<br />
Damit eröffnete <strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef<br />
Düllings die 61. Jahrestagung des Verbandes der<br />
Krankenhausdirektoren Deutschlands (<strong>VKD</strong>) in<br />
Lübeck. Es muss sich einiges ändern. Darin waren<br />
sich die rund 220 Teilnehmer einig. Manager aus<br />
Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen<br />
diskutieren zwei Tage mit Politikern, Verbandsvertretern<br />
und Experten, welche Veränderungen nötig<br />
sind und welche Ansätze zu einer zukunftssicheren<br />
Patientenversorgung führen.<br />
„Nur, wenn wir Veränderungen im Sinne unserer<br />
Ziele gestalten, können wir unsere Aufgaben erfüllen“,<br />
so der <strong>VKD</strong>-Präsident. „Daran misst sich,<br />
wie viel Wandel das Krankenhaus aus Sicht des<br />
Managements braucht. Für unseren Verband ist<br />
klar: Im Mittelpunkt unserer Ziele und Anstrengungen<br />
stehen die Patienten. Von diesem schon<br />
vor Jahren in unseren Positionen festgeschriebenen<br />
Grundsatz leiten sich alle für die Zukunft<br />
notwendigen Aktivitäten ab, aber auch jede Kritik<br />
und jede unserer Forderungen an die Politik, an<br />
Krankenkassen und auch an andere Beteiligte im<br />
Gesundheitssystem.“<br />
Wie muss dieser Wandel aus Sicht der Krankenhäuser<br />
aussehen?<br />
Strukturwandel nicht durch fehlende Einsicht in<br />
Finanzierungsrealitäten bremsen<br />
Unbestritten ist aus Sicht des <strong>VKD</strong>, dass Struktur-<br />
und Standortkonzentrationen eine bessere<br />
Qualität, höhere Wirtschaftlichkeit und eine Teilentlastung<br />
für den Ärzte- und Pflegekräftemangel<br />
ermöglichen. Die Kritik: Bund und Länder sind<br />
derzeit noch nicht bereit, über den Strukturfonds<br />
hinaus erheblich mehr Mittel einzusetzen. Dr.<br />
Düllings: „In anderen Ländern wird demonstriert,<br />
wie es geht. In den neuen Bundesländern wurden<br />
Strukturen seit Mitte der 90er Jahre über zwei<br />
Jahrzehnte erfolgreich konzentriert.“ Die Gefahr<br />
bestehe, dass der notwendige Strukturwandel<br />
länger dauern werde, als für eine zukunftsfeste<br />
Krankenhausversorgung gut sei.<br />
Sektorenübergreifende Versorgung – mit der<br />
Notfallversorgung beginnen<br />
Dringend gelöst werden müssen die Probleme der<br />
Notfallversorgung – ambulant und stationär. Auch<br />
hier ist aus Sicht des <strong>VKD</strong> zuallererst zu fragen:<br />
Was wollen die Millionen Patienten, die jährlich<br />
in den Krankenhäusern eine medizinische Notfallversorgung<br />
erhalten? Sie wollen schnelle und<br />
kompetente Hilfe im Notfall, wo immer sie leben.<br />
Dazu gehören kurze Wege dorthin, wo sie Hilfe erhalten,<br />
eine funktionierende Rettungskette sowie<br />
die Vernetzung der Leistungsträger. Hier findet<br />
sich aus Sicht des <strong>VKD</strong> daher der beste Ansatz<br />
sowohl für eine sektorenübergreifende Versorgung<br />
als auch für digitale Strukturen, damit alle<br />
Beteiligten auf die notwendigen Daten zugreifen<br />
können.<br />
Der Sicherstellungsauftrag für die ambulante<br />
Notfallversorgung sollte denen übertragen werden,<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 107
Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong><br />
die ihn zuverlässig erfüllen. Diese Leistungen<br />
müssten zudem fair bezahlt werden.<br />
Mit Blick auf die stationäre Notfallversorgung<br />
warnt der <strong>VKD</strong> davor, den G-BA-Beschluss vom<br />
April in den Bundesländern einfach zu übernehmen.<br />
Ohne eigene Analyse seiner Wirkungen auf<br />
die flächendeckende Versorgung von Notfällen<br />
sowie auf die Krankenhausversorgung insgesamt<br />
kann die Umsetzung zum Experiment werden. „Die<br />
Länder geben sonst ohne Not ihre Zuständigkeit<br />
für die Krankenhausplanung auf und begeben sich<br />
in die bevormundende Abhängigkeit des Gemeinsamen<br />
Bundesausschusses“, so Dr. Düllings.<br />
Digitalisierung – der Staat ist<br />
als Innovationstreiber gefordert<br />
Entscheidende gemeinsame Zukunftsaufgabe ist<br />
die Digitalisierung der Gesundheitsbranche. Der<br />
<strong>VKD</strong> sieht dieses große Projekt als öffentliche Aufgabe.<br />
Aus Sicht des Verbandes sind die notwendigen<br />
Investitionen in die digitale Patientenakte,<br />
in Kompatibilität der Infrastruktur, gemeinsame<br />
Standards, Einbeziehung aller Beteiligten nur<br />
durch einen investiven gesellschaftlichen Kraftakt<br />
und zentrale Steuerung zu gewährleisten. Der<br />
Staat ist hier als Innovationstreiber gefordert.<br />
Die vielen Projekte der Entscheiderfabrik, an denen<br />
inzwischen zahlreiche Krankenhäuser gemeinsam<br />
mit Firmen und Beratern gearbeitet<br />
haben, auch das von der Techniker Krankenkasse<br />
gemeinsam mit Krankenhäusern initiierte Projekt<br />
und andere Modellprojekte zeigen die Aufgeschlossenheit<br />
der Branche, aber auch die Ungeduld,<br />
endlich anzufangen.<br />
Das Geld muss den Leistungen folgen<br />
Nach jahrzehntelang steigenden Fallzahlen geriet<br />
ein großer Teil der Kliniken 2017 unvermittelt sogar<br />
noch unter das Niveau von 2016. Eine Ursache<br />
könnte aus Sicht des <strong>VKD</strong> in der wachsenden<br />
Komplexität des DRG-Systems liegen, die von den<br />
Krankenkassen und dem von ihnen beauftragten<br />
Medizinischen Dienst auch dazu genutzt wird,<br />
Kontrollen über Gebühr zu verschärfen, Leistungen<br />
nicht anzuerkennen, Zahlungen zu verweigern.<br />
Zahlreiche neue Regelungen – initiiert auch von<br />
den Krankenkassen - würden damit als „ZVI“<br />
– Zahlungsverweigerungsinstrumente - missbraucht.<br />
Dazu gehörten etwa überzogene Vorgaben<br />
für Mindestmengen, die demnächst nochmals<br />
erweitert werden sollen, kaum erfüllbare Strukturvorgaben,<br />
Vergütungsabschläge und anderes<br />
mehr. Alles im Interesse der Patienten, alles aber<br />
auch Instrumente zur grundlos massiven Ausweitung<br />
von Kontrollen.<br />
Als stärkstes ZVI bezeichnete der <strong>VKD</strong>-Präsident<br />
daher den Medizinischen Dienst der Krankenkassen<br />
(MDK). Mit einer Umsatzrentabilität von fast<br />
50 Prozent sei er wohl eines der profitabelsten<br />
Gesundheitsunternehmen weltweit. Er entziehe<br />
den Krankenhäusern in zunehmendem Maße erhebliche<br />
Geldbeträge, trage so zu den wachsenden<br />
Überschüssen und Rücklagen der Krankenkassen<br />
bei - und zum Anstieg der roten Zahlen vieler Kliniken.<br />
Der <strong>VKD</strong> warnt: Das DRG-System hat das, was seit<br />
seiner Einführung Anfang der 2000er Jahre die Geschäftsgrundlage<br />
war, durch den MDK verloren.<br />
Der Grundsatz „Geld folgt der Leistung“ gilt immer<br />
weniger. Das beschädigt massiv das Vertrauen der<br />
Krankenhäuser in das DRG-System. Der <strong>VKD</strong> fordert<br />
daher eine Umwandlung des MDK in ein neutrales<br />
Prüfinstitut, das selbstständig agiert und<br />
seine Aufträge nicht mehr von den Krankenkassen<br />
bekommt.<br />
DRG-System – wenn schon reformieren,<br />
dann richtig<br />
Der <strong>VKD</strong> freut sich, dass es das Thema Fachpersonalmangel<br />
inzwischen bis in die Bundespolitik<br />
geschafft hat. Allerdings muss die Umsetzung der<br />
im Koalitionsvertrag vereinbarten Abkopplung der<br />
Pflegepersonalkosten vom DRG-System gründlich<br />
bedacht werden. Sie könnte zu einem Bürokratieschub<br />
ohnegleichen führen. Die Kliniken hätten<br />
komplexe Trennungsrechnungen durchzuführen<br />
und über jede Stellenbesetzung schichtgenaue<br />
Nachweise zu führen. Es müsse hier intelligentere<br />
Wege geben.<br />
Angesichts der bekannten Schwächen des DRG-<br />
Systems sollte – wenn es denn wegen der Pflegeleistungen<br />
geändert wird – das gesamte System<br />
auf den Prüfstand. Alles andere wäre Stückwerk.<br />
Ein Vorschlag wäre, jährlich ein Budget zu vereinbaren,<br />
das auch bei den Krankenhäusern ankommt,<br />
und es über die Fallpauschalen leistungsgerecht<br />
zu verteilen. Ein ähnlicher Ansatz wurde<br />
für das Entgeltsystem in der Psychiatrie gefunden.<br />
Das Management der Krankenhäuser steht vor enor-<br />
108<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong> <br />
men Herausforderungen, den notwendigen Wandel<br />
zu gestalten. Dafür wird aber auch die Hilfe<br />
der Politik benötigt. Dr. Düllings: „Wir wollen alle<br />
weitestgehend das Gleiche: eine hochwertige medizinische<br />
Versorgung, auf die sich die Patienten<br />
verlassen können, ein insgesamt wirtschaftliches<br />
Versorgungssystem, dennoch die freie Arzt- und<br />
Krankenhauswahl, moderne digitale Strukturen<br />
und dass die Menschen, die in diesem System arbeiten,<br />
sich dort auch wohl fühlen und gerne zum<br />
Patientennutzen beitragen.<br />
Prämien wären eine<br />
erste Feuerwehrmaßnahme<br />
Berlin, d. 18. Mai <strong>2018</strong>.<br />
Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Andreas<br />
Westerfellhaus, hat Prämien für Berufsrückkehrer<br />
in die Pflege vorgeschlagen. Auch Pflegefachkräfte<br />
in Altenheimen und Kliniken, die ihre<br />
Arbeitszeit deutlich aufstocken, und solche, die<br />
nach Ausbildungsabschluss gleich in Klinik oder<br />
Heim in den Beruf starteten, sollen eine Prämie<br />
erhalten - bezahlt aus Steuergeldern. „Dieser Vorschlag<br />
wird auf jeden Fall Interesse wecken. Auch<br />
das Krankenhausmanagement wünscht sich, dass<br />
Nägel mit Köpfen gemacht werden und das Problem<br />
des Fachkräftemangels nicht auf die lange<br />
Bank geschoben wird“, kommentiert Dr. Josef Düllings,<br />
Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren<br />
Deutschlands (<strong>VKD</strong>).<br />
Es sei gut, dass endlich eine Diskussion über konkrete<br />
Schritte zur Lösung des Problems in Gang<br />
komme. Das vermittle den Pflegenden, dass sich<br />
an ihrer Situation absehbar und sehr zügig etwas<br />
ändern könne. Ein positives Zeichen – nicht nur an<br />
die Pflegenden, auch an die gesamte Öffentlichkeit<br />
- sei auch die Finanzierung über Steuergelder.<br />
Damit anerkenne die Bundesregierung die Arbeit<br />
der Pflegenden nicht nur in Worten, sondern auch<br />
in Taten.<br />
„Wir sehen den Vorstoß des Pflegebeauftragten<br />
aber vor allem als eine erste Feuerwehrmaßnahme,<br />
denn Prämienversprechen allein sind natürlich<br />
nicht nachhaltig“, so Dr. Düllings. Nicht vergessen<br />
werden dürften die heute bereits in der Pflege engagiert<br />
arbeitenden Menschen. Natürlich würden<br />
sie entlastet, wenn mehr Pflegende eingestellt<br />
werden können. Eine vollständige Finanzierung<br />
von Tarifsteigerungen durch die Krankenkassen<br />
sei aber ebenfalls notwendig – eine Forderung, die<br />
der <strong>VKD</strong> seit Jahren stelle. Die Möglichkeit eines<br />
flexiblen Personaleinsatzes in den Krankenhäusern<br />
statt starrer Regelungen, wie von der Politik<br />
vorgesehen, gehöre ebenfalls in ein „Pflegepaket“.<br />
Die Umsetzung der Idee müsse zudem sorgfältig<br />
bedacht werden. Auch heute würden Krankenhäuser,<br />
aber auch Zeitarbeitsfirmen, mit erheblichen<br />
Prämien werben, die u.a. eine Art „Wanderzirkus“<br />
auslösten. Das dürfe nicht passieren.<br />
<strong>VKD</strong> zu den Eckpunkten für ein „Sofortprogramm Kranken- und Altenpflege:<br />
Gut, dass auf Ankündigungen Taten folgen<br />
Berlin, d. 24. Mai <strong>2018</strong>.<br />
Es ist ermutigend, wenn auf Ankündigungen Taten<br />
folgen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn<br />
hat in dieser Woche Eckpunkte für ein „Sofortprogramm<br />
Kranken- und Altenpflege“ vorgelegt.<br />
Im Ministerium hat man verstanden, dass der Alltag<br />
der Pflegekräfte dringend verbessert werden<br />
muss und es hier keine Verzögerungen geben darf.<br />
Daher soll bereits in wenigen Wochen auch ein<br />
Referentenentwurf vorliegen. Zielmarke für das<br />
Inkrafttreten ist der 1. Januar 2019.<br />
„Das ist gut so. Wir finden in den Eckpunkten des<br />
Ministeriums eine ganze Reihe unserer Forderungen<br />
wieder“, kommentiert der Präsident des Verbandes<br />
der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />
(<strong>VKD</strong>), Dr. Josef Düllings. Dazu gehöre u.a., dass lineare<br />
und strukturelle Tarifsteigerungen für Pflegekräfte<br />
künftig vollständig refinanziert werden<br />
– eine Regelung, die schon in diesem Jahr greifen<br />
soll. „Ein Wermutstropfen aus Sicht der Krankenhäuser<br />
ist, dass sie sich nicht auch auf andere<br />
wichtige Berufsgruppen, etwa Hebammen, Physio-<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 109
Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong><br />
therapeuten und andere, erstreckt.“<br />
Die Verlängerung des bestehenden Pflegestellenförderprogramms<br />
über das Jahr <strong>2018</strong> hinaus sowie<br />
die verbesserten Regelungen dazu sind aus Sicht<br />
des <strong>VKD</strong> ebenfalls zu begrüßen. Ziel muss sein,<br />
dass der hausindividuelle Bedarf an Pflegekräften<br />
abgebildet und vollständig refinanziert wird. Nur<br />
so werden für die Krankenhäuser die notwendigen<br />
Voraussetzungen geschaffen, akute Engpässe in<br />
der Patientenversorgung zu beheben.<br />
Allerdings sei klar, dass weder ein Gesetz noch<br />
mehr Geld zusätzliche Pflegekräfte aus dem Hut<br />
zaubern können. Dass in den Eckpunkten auch die<br />
Ausbildungsfinanzierung in den Blick genommen<br />
wurde, sehen vor allem die Krankenhäuser mit<br />
Krankenpflegeschulen als sehr wichtige Maßnahme.<br />
Bisher wird die Ausbildung nicht vollständig<br />
von den Krankenkassen refinanziert. Die vorgesehene<br />
Änderung des Anrechnungsschlüssels ist<br />
wichtig für die notwendige Aufstockung der Ausbildungsplätze.<br />
Es ist zudem zu begrüßen, dass<br />
die Ausbildungsbudgets künftig keiner Obergrenze<br />
unterliegen und dass über den Strukturfonds auch<br />
Investitionen in Ausbildungsstätten finanziert<br />
werden können.<br />
„Dass der Fonds über das Jahr <strong>2018</strong> hinaus verlängert<br />
und auch erheblich aufgestockt wird, ist ein<br />
Vorhaben, das vom <strong>VKD</strong> begrüßt wird. Es wird die<br />
Misere der unzureichenden Investitionsfinanzierung<br />
durch die Länder aber nicht heilen. Es ist ein<br />
Zeichen, dass der Bund auch hier immerhin selbst<br />
etwas tun möchte. Da die Länder jeweils die Hälfte<br />
der Investitionssumme tragen müssen, werden<br />
sie zudem gezwungen, selbst ebenfalls die vorgesehenen<br />
Mittel aufzustocken. Das begrüßen wir<br />
ausdrücklich. Den Einbezug von Digitalisierungsinvestitionen<br />
in den Fonds sehen wir nur als ersten<br />
Schritt“, so Dr. Düllings.<br />
Bereits im Koalitionsvertrag angekündigt war die<br />
Herauslösung der Pflegepersonalkosten aus den<br />
Fallpauschalen, also eine deutliche Veränderung<br />
der Krankenhausvergütung. „Das wäre sicher ein<br />
vernünftiger Schritt. Hier haben die Selbstverwaltungspartner<br />
die wichtige Aufgabe, dies so auszugestalten,<br />
dass es nicht zu einem weiteren Aufwuchs<br />
der ohnehin schon hohen Bürokratielasten<br />
für die Krankenhäuser kommt. Dieses an sich gute<br />
Vorhaben werden wir als Verband der Krankenhausmanager<br />
kritisch und konstruktiv begleiten.“,<br />
kündigt der <strong>VKD</strong>-Präsident an.<br />
Zwingend notwendig sind Verbesserungen der<br />
Personalsituation auch für die Einrichtungen der<br />
Altenpflege. Dass hier die Anzahl zusätzlicher<br />
Pflegekräfte, deren Einstellung finanziell unterstützt<br />
werden soll, von ursprünglich angedachten<br />
8000 auf nun 13.000 erhöht wurde, ist ein gutes<br />
Zeichen, das besonders, weil es unbürokratisch<br />
und zügig beantragt werden kann, von den kaufmännischen<br />
Leitern von Pflegeheimen unter den<br />
<strong>VKD</strong>-Mitgliedern begrüßt wird.<br />
Wir brauchen ein Zukunftskonzept für die Gesundheitsversorgung<br />
<strong>VKD</strong>: Krankenhaus Rating Report bestärkt unsere Positionen<br />
Berlin, d. 7. Juni <strong>2018</strong>.<br />
Der heute veröffentlichte Krankenhaus Rating<br />
Report <strong>2018</strong> bestärkt den Verband der Krankenhausdirektoren<br />
Deutschlands (<strong>VKD</strong>) in seinen wesentlichen<br />
Einschätzungen zur aktuellen Lage der<br />
Kliniken in Deutschland. Er bestätigt ihn auch in<br />
seinen Positionen und Vorschlägen zur Verbesserung<br />
der Zukunftsfähigkeit in der stationären Versorgung.<br />
„Unser Verband bemängelt seit vielen Jahren ebenfalls<br />
die ungenügende Kapitalausstattung der Häuser<br />
und verweist auf die erheblichen Defizite in der<br />
Investitionsfinanzierung durch die Länder – wie sie<br />
auch vom Krankenhaus Rating Report wieder festgestellt<br />
werden. Hier und nicht nur in der demografischen<br />
Entwicklung liegt einer der Gründe für den<br />
sich seit Jahren aufbauenden Fachkräftemangel,<br />
der sich trotz aller Versuche vieler Krankenhäuser,<br />
diese Entwicklung zumindest zu bremsen, weiter<br />
verschärft“, kommentiert <strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef<br />
Düllings. Hier liege auch ein Grund für die im internationalen<br />
Vergleich dürftige Digitalisierung der<br />
Krankenhäuser, die – wie nun ebenfalls festgestellt<br />
– zur Lösung zahlreicher Probleme beitragen würde.<br />
Das sei Sparen am falschen Ende.<br />
„Der Krankenhaus Rating Report <strong>2018</strong> zeigt noch<br />
110<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong> <br />
einmal ganz deutlich, welches große Rad die Politik,<br />
und alle an der Versorgung Beteiligten drehen<br />
müssen, wenn wir auch morgen in diesem Land<br />
noch eine Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau<br />
garantieren wollen. Wir brauchen ein Konzept,<br />
das nicht nur einzelne Baustellen in Angriff<br />
nimmt.“<br />
Die „Reparatureinsätze“ der Bundesregierung, wie<br />
die Eckpunkte für Verbesserungen in der Pflege,<br />
sind aus Sicht des <strong>VKD</strong> aller Ehren wert. Das<br />
dringend notwendige Zukunftskonzept müsse<br />
aber weit über das im Koalitionsvertrag festgehaltene<br />
hinausgehen und die Komplexität der<br />
Gesundheitsversorgung von morgen, ausgehend<br />
vom Krankenhaus als Anker des Systems, in den<br />
Blick nehmen. Es gibt viele gute Projekte und Modelle,<br />
Menschen mit Ideen in allen Bereichen des<br />
Gesundheitswesens. Dr. Düllings: „Wir haben das<br />
Knowhow, ein solches Zukunftskonzept gemeinsam<br />
zu erarbeiten und umzusetzen. Das ist nun<br />
wirklich alternativlos!“<br />
Der Krankenhaus Rating Report <strong>2018</strong> wurde heute<br />
im Rahmen des Hauptstadtkongresses <strong>2018</strong><br />
– Medizin und Gesundheit vorgestellt. Er wurde<br />
gemeinsam vom RWI und der Institute for Healthcare<br />
Business GmbH (hcb) in Kooperation mit<br />
Deloitte erstellt und basiert auf einer Stichprobe<br />
von Jahresabschlüssen, die mehr als 860 Krankenhäuser<br />
umfassen.<br />
<strong>VKD</strong>: Strukturkonzentration ja, Strukturbereinigung nein.<br />
Ambulantisierung der Medizin ist ohne Krankenhäuser nicht möglich<br />
Berlin / Iserlohn, d. 14. Juni <strong>2018</strong>.<br />
Der Begriff „Ambulantisierung der Medizin“ habe<br />
eine ganz neue Bedeutung bekommen, war eine<br />
der Thesen von <strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings<br />
zu Tendenzen der bundesweiten Krankenhauspolitik<br />
gestern auf der Frühjahrstagung der Landesgruppe<br />
NRW in Iserlohn. Studien und die tägliche<br />
Erfahrung in den Krankenhäusern zeigten, dass die<br />
ambulante Versorgung der Patienten durch Vertragsärzte<br />
immer weniger funktioniere. Dazu trage<br />
der fortschreitende Schwund an Haus- und Facharztsitzen<br />
bei.<br />
Die Verfügbarkeit niedergelassener Ärzte sowohl<br />
in der ambulanten Notfallversorgung als auch in<br />
der ambulanten Regelversorgung sei vielfach nicht<br />
mehr gegeben. Zahlen für NRW zeigten, dass pro<br />
Jahr rund 400 Hausärzte in den Ruhestand gingen<br />
und nur für 200 von ihnen Nachfolger zu finden<br />
seien. So sei in vielen ländlichen Regionen<br />
Deutschlands schon heute eine adäquate medizinische<br />
Versorgung außerhalb des Krankenhauses<br />
sowohl zeitlich als auch medizinisch und personell<br />
nicht mehr gegeben.<br />
Diese Situation führe zu einer erheblichen finanziellen<br />
Mehrbelastung der Krankenhäuser.<br />
Deckungslücken würden sich angesichts wegschmelzender<br />
ambulanter Versorgungsstrukturen<br />
– zumindest für Häuser in ländlichen Regionen<br />
– weiter vergrößern. Bei unveränderter Rechtslage<br />
sei damit zu rechnen, dass Leistungen auch<br />
weiterhin am Bedarf vorbei nicht oder nur gekürzt<br />
bezahlt würden. Daraus ergebe sich die absurde Situation,<br />
dass die Krankenhäuser zwar die Anker der<br />
Versorgung darstellten, die Kassenärztlichen Vereinigungen<br />
und Krankenkassen aber vom Anstieg<br />
ambulanznaher Leistungen in den Kliniken profitierten.<br />
Das Geld bleibe in diesen Institutionen. Die<br />
Last trügen die Krankenhäuser.<br />
„Unveränderte Rechtslage und veränderte Versorgungslage<br />
klaffen immer weiter auseinander“, so<br />
Dr. Düllings.<br />
„Die Erlöskürzungen durch Kassenärztliche Vereinigungen<br />
und gesetzliche Krankenkassen haben<br />
2017 einen neuen Höhepunkt erreicht“, stellte der<br />
<strong>VKD</strong>-Präsident fest. Er verwies auf die <strong>VKD</strong>-Umfrage<br />
vom Dezember 2017, wonach der Anteil der<br />
Allgemeinkrankenhäuser mit roten Zahlen wieder<br />
auf 46 Prozent angestiegen ist. Im Jahr zuvor lag er<br />
noch bei 23 Prozent. Das alles passiere bundesweit<br />
„unter dem politischen Radar“.<br />
„Angesichts dieser Situation benötigen die Krankenhäuser<br />
keine Strukturbereinigung, wie die<br />
Krankenkassen sie immer wieder fordern, wie sie<br />
aktiv auch durch vielfältige Instrumente der Zahlungsverweigerung<br />
betrieben wird“, so Dr. Düllings.<br />
Diese laufe im Grunde auf eine Schließung von<br />
Krankenhäusern hinaus. Die Länder assistierten<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 111
Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong><br />
ihnen hier durch die seit Jahren viel zu niedrige<br />
Investitionsförderung. Sie hielten die Investitionsquote<br />
unter drei Prozent. Anfang der 1990er<br />
Jahre seien es noch neun Prozent gewesen. Wiederum<br />
vor allem in ländlichen Regionen komme<br />
es dadurch zu Strukturschwächen mit tendenziell<br />
gefährdeter Patientenversorgung. Ungeordnete<br />
Standortschließungen, Qualitätseinbußen, längere<br />
Wartezeiten und Fahrzeiten für die Patienten<br />
sind schon heute die Folge.<br />
„Wir brauchen eine in der Fläche ausgewogene<br />
und moderierte Strukturkonzentration“, so das<br />
Fazit und die Forderung des <strong>VKD</strong>. Diese setze aber<br />
ein proaktives Handeln des Staates voraus und sei<br />
auch nicht zum Nulltarif zu haben. Der <strong>VKD</strong> habe<br />
dafür bereits vor zehn Jahren ein erstes Konzept<br />
zur komplementären Konzentration in NRW entwickelt<br />
und auf Bundesebene im Jahr 2013 einen<br />
Strukturentwicklungsfonds gefordert. Dieser Gedanke<br />
sei mit dem Krankenhausstrukturgesetz<br />
dann aufgenommen und von der neuen Regierungskoalition<br />
mit dem aufgestockten Strukturfonds<br />
weiterentwickelt worden.<br />
Die Schritte zur Finanzierung von Strukturveränderungen<br />
sind aus Sicht des <strong>VKD</strong> ein zarter Anfang,<br />
der aber bei weitem nicht ausreiche, um die<br />
Folgen der demographischen Alterung abzufangen.<br />
Mit Blick auf die in die behandlungsintensiveren<br />
Altersjahrgänge kommenden Babyboomer<br />
könne das zu einer Überforderung des GKV-Systems<br />
führen. „Eine Aufstockung des Strukturfonds<br />
auf eine Milliarde Euro im Jahr für vier Jahre – das<br />
ist ein ‚dynamisches‘ Prozent des rund 100 Milliarden<br />
Euro Umsatzes der Krankenhäuser“, so der<br />
<strong>VKD</strong>-Präsident.<br />
Zudem ist eine Strukturkonzentration ohne Berücksichtigung<br />
des ambulant-vertragsärztlichen<br />
Bereichs aus Sicht des Verbandes eine Politik mit<br />
dem Mut zur Lücke. Landeskrankenhausplanung<br />
müsse also auch die ambulante Versorgung berücksichtigen.<br />
Das wäre eine sinnhafte Neuausrichtung<br />
der Krankenhauspolitik.<br />
Ein zwischen Bund und Ländern abgestimmtes<br />
„Zukunftskonzept Deutsches Krankenhaus“, wie<br />
der <strong>VKD</strong> es im vorigen Jahr bereits vorgeschlagen<br />
hat, wäre eine gute Basis, Krankenhauspolitik im<br />
Sinne einer hochwertigen Patientenversorgung<br />
überall im Land zukunftssicher zu gestalten. Die<br />
Mitglieder des <strong>VKD</strong> werden ihre Expertise dafür<br />
einbringen, kündigte Dr. Düllings an.<br />
"Breites Bündnis"<br />
gegen die Krankenhäuser?<br />
Berlin, d. 4. September <strong>2018</strong>.<br />
„Breites Bündnis beschließt Vereinbarung zum<br />
attraktiveren Quereinstieg in die Hausarzttätigkeit“<br />
titelt das Ministerium für Arbeit, Gesundheit<br />
und Soziales in Düsseldorf. „Richtiger wäre wohl:<br />
‚Enorme Abwerbeprämien für Krankenhausärzte<br />
beschlossen‘“, so die empörte Reaktion von Dr.<br />
Josef Düllings, Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren<br />
Deutschlands (<strong>VKD</strong>) auf die<br />
heutige Pressemitteilung des Gesundheitsministeriums<br />
Nordrhein-Westfalens.<br />
Der stolz berichtete Fakt: Ministerium, Kassenärztliche<br />
Vereinigungen, Ärztekammern und gesetzliche<br />
Krankenkassen wollen Klinikärzten den<br />
Wechsel in die Niederlassung mit erheblichen finanziellen<br />
Prämien schmackhaft machen. Angeblich<br />
sollen damit finanzielle Einbußen ausgeglichen<br />
werden, die durch einen solchen Quereinstieg<br />
während der Weiterbildungs- oder Erfahrungszeit<br />
entstehen könnten. Man zielt vor allem auf Allgemeininternisten,<br />
aber auch auf Fachärzte für<br />
Anästhesiologie und Chirurgie. Es lockt für einen<br />
Zeitraum von zwölf bis 24 Monaten finanzielle<br />
Förderung von bis zu 9000! Euro pro Monat – getragen<br />
zur Hälfte von der Kassenärztlichen Vereinigung<br />
und den Krankenkassen. Die Summe kann<br />
aus Landesmitteln noch erhöht werden, wenn eine<br />
Weiterbildung oder Qualifikation in einer unterversorgten<br />
Region absolviert wird.<br />
Auch der <strong>VKD</strong> versteht, dass der Hausarztmangel<br />
eine Herausforderung ist. Sie jedoch auf dem<br />
Rücken der Krankenhausversorgung bewältigen<br />
zu wollen, ist der grundfalsche Weg. Die „Prämien“,<br />
die jetzt im Raum stehen – 108.000 Euro im<br />
Jahr – werden vermutlich für eine ganze Reihe von<br />
Krankenhäusern erhebliche personelle Einschnitte<br />
im ärztlichen Bereich bedeuten. Wenn das bundesweit<br />
Schule macht, können sich die Kliniken in<br />
112<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong> <br />
ländlichen Regionen von der Versorgung abmelden.<br />
Hier soll eine Lücke geschlossen werden, indem<br />
eine andere gerissen wird. „Die jahrelangen<br />
Versäumnisse der Politik, die Reduzierung der<br />
Zahl der Studienplätze und jetzt die Lücken in der<br />
hausärztlichen Versorgung, all das soll offenbar<br />
auf Kosten der nordrhein-westfälischen Krankenhäuser<br />
gelöst werden. Damit würde nicht nur die<br />
Patientenversorgung gefährdet – man denke dabei<br />
zum Beispiel an die hohen Belastungen in Grippezeiten<br />
- sondern auch die Weiterbildung in den<br />
Kliniken untergraben“, so der <strong>VKD</strong>-Präsident.<br />
Durch den Quereinstieg, freut sich Gesundheitsminister<br />
Karl-Josef Laumann in der Pressemitteilung,<br />
könne man sehr kurzfristig zusätzliche<br />
Hausärzte gewinnen. Wie aber wird er dann nach<br />
diesem grandiosen Erfolg die Lücken durch die<br />
frei gewordenen Stellen in den Krankenhäusern<br />
füllen? Mit anderen „Quereinsteigern“ – vielleicht<br />
aus dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen?<br />
Das würde man in den Krankenhäusern sicher sogar<br />
begrüßen.<br />
Das Ministerium verliert mit dieser kruden Idee<br />
seine Rolle als neutraler Sachwalter der Patienteninteressen<br />
- aus Sicht der Krankenhäuser eine<br />
völlig inakzeptable Position.<br />
Pflegepersonaluntergrenzen<br />
<strong>VKD</strong>: Verordnungsentwurf überarbeiten oder ganz aussetzen<br />
Berlin, d. 7. September <strong>2018</strong>.<br />
Per Ministerverordnung sollen Untergrenzen für<br />
den Personaleinsatz in pflegesensitiven Abteilungen<br />
der Krankenhäuser festgesetzt werden. Der<br />
Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />
(<strong>VKD</strong>) unterstützt das Anliegen, da es dabei auch<br />
um die Sicherheit der Patienten geht. Der nun vorliegende<br />
Entwurf der Verordnung diene diesem<br />
Ziel allerdings nicht und werde in seiner aktuellen<br />
Form daher abgelehnt.<br />
Er muss aus Sicht des <strong>VKD</strong> an zahlreichen Stellen<br />
deutlich verändert oder ganz ausgesetzt werden,<br />
da ansonsten die Gefahr besteht, das „Kind mit<br />
dem Bade auszuschütten“. Zahlreiche Einwände<br />
aus der Praxis der Krankenhäuser machen deutlich,<br />
dass Vorgaben zum Teil nicht umsetzbar sind<br />
oder die Patientenversorgung sogar gefährden<br />
würden. Kann ein Krankenhaus sie nicht umsetzen,<br />
muss es die entsprechende Station gegebenenfalls<br />
schließen.<br />
„Untergrenzen sollten dem Wortsinne nach eine<br />
Minimalbesetzung festlegen und müssten daher<br />
deutlich unter einer Normalbesetzung liegen.<br />
Hier ist der Gesetzgeber deutlich über das Ziel<br />
hinausgeschossen“, sagt <strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef<br />
Düllings. Angesichts des erheblichen Fachkräftemangels<br />
gerade in Pflegeberufen, der nicht von<br />
heute auf morgen behoben werden kann, warne<br />
der <strong>VKD</strong> auch vor einer mit der geplanten Verordnung<br />
ausgelösten willkürlichen Verknappung<br />
von Behandlungskapazitäten.<br />
Nur zwei Beispiele von vielen sollen zeigen, dass<br />
der Verordnungsentwurf Festlegungen trifft, die<br />
fern von jeder Praxis und zum Teil völlig realitätsfern<br />
sind:<br />
So wurden die Vorgaben für die Besetzung von Intensivstationen<br />
vollkommen undifferenziert festgelegt.<br />
Sie gehen nicht von einer sinnvollen, auf<br />
die unterschiedlichsten Pflegebedarfe in diesem<br />
Bereich ausgerichteten Besetzung aus, die sich<br />
zwischen Hochleistungskliniken und Intensivstationen<br />
der Grund- und Regelversorgung logischer<br />
Weise deutlich unterscheiden, sondern legen an<br />
alle denselben Maßstab an, der von kleineren<br />
Häusern nicht erfüllt werden kann und der dort<br />
auch nicht sinnvoll ist.<br />
Kritisch zu sehen ist auch, dass die Schichtdienste<br />
zukünftig für alle deutschen Krankenhäuser<br />
ebenfalls „gleichgeschaltet“ werden. Ein Blick in<br />
die Praxis zeigt, dass es in den Krankenhäusern<br />
nicht nur Tag- und Nachtschichten gibt – wie in<br />
der Verordnung geregelt - sondern ein System von<br />
Früh-, Spät- und Nachtdienst. Alle unterscheiden<br />
sich deutlich im Arbeitsanfall. Das wird nicht ausreichend<br />
berücksichtigt. So wird an einem OP-Tag<br />
vormittags auf einer unfallchirurgischen Station<br />
sicher deutlich mehr zu tun sein, als abends um<br />
21.30 Uhr. Die geforderte genaue Schichtbetrachtung<br />
bewirkt zudem eine erhebliche Ausweitung<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 113
Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong><br />
der Bürokratie – angesichts der Personalsituation<br />
völlig kontraproduktiv.<br />
Die Verordnung soll lediglich für ein Jahr gelten<br />
und dann durch eine Vereinbarung der Selbstverwaltungspartner<br />
ab 2020 ersetzt werden. Für<br />
diese kurze Zeitspanne erfordert sie einen erheblichen<br />
Umsetzungsaufwand, zieht Bürokratie und<br />
Kontrollen nach sich und enthält zu viele Regelungen,<br />
die mit einer unsinnigen Gleichschaltung<br />
der Krankenhäuser einhergehen. Sie enthält Vorfestlegungen,<br />
die später eventuell wieder geändert<br />
werden müssen. Die Kraft, die dafür nötig ist,<br />
sollte besser in eine wirklich konsistente Regelung<br />
investiert werden.<br />
Auch angesichts des Koalitions-Ziels, künftig für<br />
sämtliche Abteilungen in den Kliniken Pflegepersonal-Untergrenzen<br />
festzulegen, müssen aus Sicht<br />
des <strong>VKD</strong> zunächst einmal entsprechende Rahmenbedingungen<br />
geschaffen werden. Benötigt wird ein<br />
geeignetes, einheitliches Instrument, mit dem der<br />
Personalbedarf unanfechtbar ermittelt wird und<br />
der durch ausgewählte Kalkulationskrankenhäuser<br />
die Grundlage für die Finanzierung bilden kann<br />
- also ein leistungsorientiertes, praxistaugliches<br />
Modell. Das könnte eine Pflegepersonal-Regelung<br />
(PPR) 2.0. sein. Die „alte“ PPR wird in vielen Häusern<br />
zur Personalsteuerung eingesetzt. Sie müsste<br />
sicher reformiert werden, erscheint aber vielen<br />
Praktikern als vielversprechender Weg.<br />
Die von der Deutschen Krankenhausgesellschaft<br />
(DKG) für 2019 vorgeschlagene umfassende Datenerhebung,<br />
der auch der <strong>VKD</strong> zustimmen würde,<br />
könnte parallel dazu mehr Klarheit und eine<br />
belastbare Basis für Festlegungen erbringen, die<br />
doch eine erhebliche Tragweite für die Patientenversorgung<br />
und die Krankenhäuser haben.<br />
Dr. Josef Düllings: „Ein gut begründetes, wirklich<br />
praxistaugliches Gesamtpaket, das vor allem dem<br />
Management auch Spielraum für hausindividuelle<br />
Entscheidungen lässt, wäre sinnvoller, als eine<br />
schlecht zurechtgezimmerte Verordnung vom<br />
grünen Tisch.“<br />
Wird die Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums<br />
mit den notwendigen Verbesserungen/<br />
Änderungen nach der demnächst vorgesehenen<br />
Anhörung jedoch in Kraft gesetzt, sollte ihre Umsetzung<br />
für die Krankenhäuser nicht sanktioniert<br />
werden. Das käme dann einer Probe aufs Exempel<br />
gleich, deren Erkenntnisse in die endgültigen<br />
Regelungen zu den Pflegepersonal-Untergrenzen<br />
einfließen könnten.<br />
Viele Gesetze,<br />
aber ein Masterplan fehlt<br />
Berlin, 11. September <strong>2018</strong>.<br />
Fachkräftemangel in den Pflegeberufen. Das Thema<br />
ist inzwischen in der Politik angekommen, die<br />
sich mit ungeahnter Energie und vielfältigen Initiativen<br />
der Lösung dieses Problems widmet. „Die<br />
Stärkung der Pflege als wesentliches Thema in<br />
den Blick zu nehmen, trifft sicher den Nerv vieler<br />
Menschen in Deutschland“, kommentiert der Präsident<br />
des Verbandes der Krankenhausdirektoren<br />
Deutschlands (<strong>VKD</strong>), Dr. Josef Düllings, die inzwischen<br />
vielfältigen Gesetze, Gesetz- und Verordnungsentwürfe.<br />
„Wir sind erfreut, dass eine ganze Reihe unserer<br />
zum Teil seit Jahren angemahnten Veränderungen<br />
dabei berücksichtigt wurden. Dazu gehören<br />
vor allem die vollständig zu finanzierenden Tarifsteigerungen<br />
für das Pflegepersonal, die Finanzierung<br />
jeder zusätzliche und jeder aufgestockte<br />
Pflegestelle am Bett, aber auch die Förderung der<br />
Pflegeausbildung und die Förderung der Vereinbarkeit<br />
von Familie und Beruf. „Dass es an jeder<br />
Gesetzes- und Verordnungsinitiative auch Kritik<br />
aus dem Krankenhausmanagement gibt, liegt in<br />
der Natur der Sache. Wir in den Krankenhäusern<br />
erkennen die Auswirkungen auf unsere Häuser, die<br />
Mitarbeiter und auf die Patienten direkt vor Ort.“<br />
So stellt sich für den <strong>VKD</strong> die vorgesehene Kürzung<br />
der Mittel für die Krankenhäuser ab 2020<br />
um eine halbe Milliarde Euro nicht unbedingt als<br />
entlastende Maßnahme dar. Damit fehlt das Geld<br />
für Mitarbeiter, die Pflegende unterstützen und<br />
ihnen zum Beispiel Dokumentationsaufgaben abnehmen.<br />
Das konterkariert die Verbesserungsversuche.<br />
Kritisch bewertet der Verband vor allem auch die<br />
114<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong> <br />
mit den Gesetzen zum Teil einhergehenden massiven<br />
Eingriffe in die Handlungsfreiheit des Managements.<br />
Besonders eklatantes, aktuelles Beispiel ist<br />
die Verordnung zur Festlegung von Personaluntergrenzen<br />
in pflegesensiblen Bereichen, das Scheren<br />
über einen Kamm über alle Krankenhäuser hinweg,<br />
völlig unabhängig davon, ob sie Regel- oder<br />
Maximalversorgung bieten, der erneute Aufwuchs<br />
von Bürokratie durch viele der Regelungen.<br />
Das größte Manko aller Gesetze und Regelungen<br />
im Zusammenhang mit der Pflege ist aber die Tatsache,<br />
dass die Politik dabei die Komplexität des<br />
Geschehens in den Krankenhäusern nicht beachtet.<br />
Gerade die Häufung der Gesetze ist ein Symptom<br />
dafür.<br />
Inzwischen kommt noch die „Konzertierte Aktion<br />
Pflege hinzu“, die gleich von drei Bundesministerien<br />
ausgerufen wurde. In fünf Arbeitsgruppen<br />
sollen nun ein Jahr lang Verbände, Kliniken, Krankenkassen<br />
und andere Beteiligte konkrete Maßnahmen<br />
entwickeln, wie der Pflegeberuf attraktiver<br />
werden kann. Ein wenig skeptisch kann man<br />
sich hier schon fragen, ob tatsächlich ein Jahr lang<br />
über im Grunde Bekanntes diskutiert werden soll<br />
sowie über die Frage, was danach dann passiert.<br />
Es ist ja nicht so, dass es in den vergangenen Jahren<br />
keine Vorschläge gab, die Situation in der Pflege<br />
zu verbessern. Auch in den Krankenhäusern wurde<br />
das Thema vielfach zur Chefsache gemacht, wurden<br />
konkrete Aktionen gestartet, Pflegende fortzubilden,<br />
zu unterstützen, Rückkehr in den Beruf<br />
zu erleichtern und junge Menschen für die Pflege<br />
und ihre vielfältigen beruflichen Möglichkeiten<br />
zu gewinnen. Auch in diesen Tagen starten wieder<br />
viele von ihnen in die Berufsausbildung. Wie das<br />
Statistische Bundesamt ausweist, wurden in den<br />
vergangenen zwei Jahren rund 8000 neue Pflegevollkräfte<br />
in den Krankenhäusern eingestellt. Diese<br />
Zahl markiert einen Trend, der seit zehn Jahren<br />
zu beobachten ist. Der <strong>VKD</strong> verweist hier – wie die<br />
Deutsche Krankenhausgesellschaft – darauf, dass<br />
die Krankenhäuser gern noch mehr Personal einstellen<br />
würden – wenn sie denn am Arbeitsmarkt<br />
zur Verfügung stünden. Im vergangenen Jahr wurden<br />
zudem 26.000 neue Stellen für nichtärztliches<br />
und pflegeunterstützendes Personal geschaffen.<br />
„Eine Situation, die sich über Jahre entwickelt hat<br />
– auch durch die politisch gewollte Über-Ökonomisierung<br />
der Krankenhäuser – ist nicht von heute<br />
auf morgen zu verbessern. Das ist eine Illusion“, so<br />
der <strong>VKD</strong>-Präsident. „Hier brauchen wir alle einen<br />
längeren Atem.“<br />
Das Problem des Fachkräftemangels in der Pflege<br />
kann vor allem nicht isoliert von den anderen Herausforderungen<br />
betrachtet – und gelöst – werden.<br />
Dazu gehören solche Selbstverständlichkeiten,<br />
wie die ausreichende Investitionsfinanzierung,<br />
die seit Jahren von den Bundesländern nicht nach<br />
Recht und Gesetz geleistet wird. Dazu gehört in<br />
dieser Zeit endlich auch eine Digitalisierungsstrategie,<br />
die über Einzelanstrengungen und Modelle<br />
hinausgeht und als wesentliche Infrastrukturmaßnahme<br />
eben auch eine gesamtgesellschaftliche<br />
Aufgabe ist. Dazu gehört ein grundlegender<br />
Neustart des DRG-Systems, das inzwischen trotz<br />
überbordender immer detaillierter ausgefeilten<br />
Fallpauschalen vor allem die Leistungen der<br />
kleinen Grund- und Regelversorger sowie der<br />
Maximalversorgungshäuser nicht mehr adäquat<br />
abbildet, dafür aber inzwischen Interpretationsspielräume<br />
für Kontrollen durch den Medizinischen<br />
Dienst jenseits jeder Fairness ermöglicht.<br />
Die jetzt vorgesehene Ausgliederung der Pflegekosten<br />
aus dem System der Fallpauschalen ist ein<br />
eher zweischneidiges Schwert, das sogar zur Belastung<br />
der Budgets vieler Krankenhäuser werden<br />
kann.<br />
Alles, was die Situation in der Pflege tatsächlich<br />
verbessern hilft, ist zunächst einmal zu begrüßen.<br />
Es ist gut, dass hier die Politik gesetzgeberisch tätig<br />
wird. Es wäre allerdings sinnvoll – wenn auch<br />
bisher nicht typisch für die Gesundheitspolitik -<br />
sämtliche Aktivitäten einer Gesamtstrategie unterzuordnen.<br />
Wohin soll sich unser Gesundheitssystem<br />
– und das Krankenhaus als ihr Kernbereich<br />
– unter den sich heute und absehbar morgen<br />
stellenden Herausforderungen entwickeln? Die<br />
Schlussfolgerung kann nur sein: Wir brauchen ein<br />
„Zukunftskonzept Deutsches Krankenhaus“.<br />
Angesichts überquellender Sozialkassen gehört<br />
dazu – der <strong>VKD</strong> kann es nur immer wieder betonen<br />
– auch ein erheblich stärkeres finanzielles<br />
Engagement der Politik in Bund und Ländern. Sie<br />
müssen hier über ihren Schatten springen, sonst<br />
werden wir immer wieder – und immer schmerzhafter<br />
- mit den Folgen für die Gesundheitsversorgung<br />
konfrontiert.<br />
Eine ausreichende Investitionsfinanzierung, ein<br />
Sonderprogramm zur flächendeckenden Digitali-<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 115
Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong><br />
sierung der Krankenhäuser und ein umfassendes<br />
DRG-Update sind die Basis auch für die grundlegende<br />
Lösung des Fachkräftemangels.<br />
Dr. Josef Düllings: „Wir müssen uns gemeinsam<br />
fragen, was diese wichtige Infrastruktur für die<br />
Bürger künftig leisten soll, in welchen Schritten<br />
und mit welchen Prioritäten sie weiterentwickelt<br />
werden muss – zeitlich terminiert, personell und<br />
finanziell sinnvoll ausgestattet.<br />
Der <strong>VKD</strong> meint genau das mit seiner Forderung<br />
nach einem „Zukunftskonzept Deutsches Krankenhaus“.<br />
Um das deutsche Gesundheitswesen<br />
und insbesondere die Krankenhäuser und Pflegeheime<br />
für die Zukunft gut aufzustellen, brauchen<br />
wir deshalb eine gesamtgesellschaftliche Kraftanstrengung.<br />
<strong>VKD</strong> zum Internationalen Tag der Patientensicherheit:<br />
Sicherheit der Patienten und ihrer Daten hat höchste Priorität<br />
Berlin, d. 16. September <strong>2018</strong>.<br />
„Kontakt mit dem Arzt per App. Schnellste Versorgung<br />
von Patienten auch in ländlichen Regionen<br />
durch Netzwerke, in denen Expertenwissen und<br />
Therapieempfehlungen telemedizinisch sofort verfügbar<br />
sind. Digitale Anwendungen verbessern die<br />
Patientensicherheit. Sie werden künftig eine noch<br />
weit bedeutendere Rolle im Krankenhaus, den<br />
REHA-und Pflegeeinrichtungen spielen als bisher<br />
bereits“, sagt die Geschäftsführerin des Verbandes<br />
der Krankenhausdirektoren Deutschlands (<strong>VKD</strong>),<br />
Gabriele Kirchner. Morgen ist der 4. Internationale<br />
Tag der Patientensicherheit. Die Digitalisierung des<br />
Gesundheitswesens ist sein Thema.<br />
„Digitalisierung und Patientensicherheit sind seit<br />
langem auch wichtige Themen unseres Verbandes.<br />
Der <strong>VKD</strong> gehört daher aus gutem Grund zu den<br />
Förderern des Aktionsbündnisses Patientensicherheit“,<br />
so Gabriele Kirchner. „Seit vielen Jahren arbeiten<br />
unsere Mitglieder aus den Krankenhäusern,<br />
den REHA-, Psychiatrischen und Pflegeeinrichtungen,<br />
sowie aus MVZs an digitalen Projekten gemeinsam<br />
mit IT-Firmen und Beratern im Rahmen<br />
der vom <strong>VKD</strong> mitgegründeten Entscheiderfabrik.<br />
Natürlich spielt dabei auch die Sicherheit der Patienten<br />
stets eine große Rolle.“<br />
Ein Quantensprung wäre aus Sicht des <strong>VKD</strong> vor<br />
allem die flächendeckende Einführung der elektronischen<br />
Patientenakte. Sie würde - richtig ausgestaltet<br />
- die Patientensicherheit insgesamt<br />
deutlich weiter verbessern - etwa durch eine<br />
schnellere Verfügbarkeit der Daten, eine lückenlose,<br />
berufsübergreifende Dokumentation, die Unterstützung<br />
der Pflegeprozesse und der Pflegeplanung<br />
und einen schnelleren Zugriff auf archivierte<br />
Befunde. Deutschlands Krankenhäuser sind hier<br />
im Vergleich zu anderen Ländern weit im Hintertreffen.<br />
Ein Grund dafür sei, so der Verband, dass<br />
vielen Krankenhäusern die Investitionsmittel für<br />
diese wichtige Infrastruktur fehlten – eine Folge<br />
der jahrelangen mangelhaften Investitionsfinanzierung<br />
durch die Länder.<br />
Generell, darauf verweist Gabriele Kirchner, ist die<br />
Patientensicherheit in deutschen Krankenhäusern<br />
seit Jahren kontinuierlich hoch. Das habe auch in<br />
diesem Jahr u.a. wieder die Behandlungsfehlerstatistik<br />
der Bundesärztekammer für das Jahr 2017<br />
gezeigt. Im Vergleich zum Vorjahr weist die Statistik<br />
mit 2213 anerkannten Fehlern sogar einen<br />
leichten Rückgang aus (-32). Dazu trage auch eine<br />
Vielzahl von Maßnahmen zur Qualitätssicherung<br />
bei.<br />
Auch bei sämtlichen Digitalisierungsprojekten<br />
müsse natürlich immer auch die Sicherheit der<br />
Patienten und ihrer Daten eine große Rolle spielen.<br />
Das habe höchste Priorität. Der Stellenwert<br />
der IT-Sicherheit und damit die Anforderungen an<br />
das Risikomanagement der Krankenhäuser wachsen<br />
daher. Die Gefahren, nicht nur durch externe<br />
Angriffe, nehmen leider zu. Auch die vielfältigen<br />
Vernetzungen innerhalb der Krankenhäuser und<br />
nach außen erfordern hier größte Aufmerksamkeit,<br />
Vorsicht und die Sensibilisierung aller Mitarbeiter<br />
für diese Herausforderungen.<br />
Hintergrund<br />
Am 17. September findet der 4. Internationale Tag<br />
der Patientensicherheit statt. Das Schwerpunktthema:<br />
Digitalisierung und Patientensicherheit.<br />
Die Federführung hat das Aktionsbündnis Patien-<br />
116<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong> <br />
tensicherheit. Die Digitalisierung sei die Schlüsseltechnologie<br />
des 21. Jahrhunderts. Sie erfasse<br />
jeden Lebensbereich. Die Gesundheitsversorgung<br />
sei ein bedeutendes Feld für die voranschreitende<br />
Digitalisierung, so die Begründung des Themas<br />
<strong>2018</strong>. Mit dem Internationalen Tag der Patientensicherheit<br />
will das Aktionsbündnis in Deutschland<br />
eine Plattform für das gemeinsame Engagement<br />
aller Beteiligten im Gesundheitswesen bieten.<br />
Bundesweit gibt es Informationsveranstaltungen<br />
vieler Akteure aus allen Bereichen des Gesundheitswesens.<br />
Organspenden: Entscheidungen sollten rechtzeitig fallen<br />
Für Kliniken ist es ein ethisches und ein wirtschaftliches Thema<br />
Berlin, d. 25. September <strong>2018</strong>.<br />
Die Zahl der Organspenden in Deutschland zeigt<br />
weiter nach unten. Ein neues Gesetz soll das ändern.<br />
Aus der bisherigen Entscheidungslösung soll<br />
eine Widerspruchslösung werden. „Das Thema beschäftigt<br />
uns natürlich sehr. Organtransplantationen<br />
sind für viele Schwerstkranke lebensrettend.<br />
Immer wieder werden Ärzte und Pflegende mit<br />
diesen Schicksalen konfrontiert“, sagt Dr. Falko<br />
Milski, Pressesprecher und Präsidiumsmitglied des<br />
Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />
(<strong>VKD</strong>). Dass die Zahl der Spenden noch immer<br />
rückläufig ist, hat aus Sicht des <strong>VKD</strong> mehrere<br />
Gründe und ist nicht unbedingt nur in mangelnder<br />
Spendenbereitschaft zu suchen. Umfragen zeigten<br />
ja, dass deutlich mehr Menschen diesem Thema<br />
positiv gegenüberstünden, viele aber dennoch<br />
nicht über einen Organspendeausweis verfügten.<br />
Unsicherheit, Scheu, sich mit Fragen von Leben<br />
und Tod zu beschäftigen, natürlich auch Desinteresse,<br />
solange jemand nicht selbst betroffen ist,<br />
spielen sicher eine Rolle dabei. Es geht aber auch<br />
um offene Antworten auf Fragen, die sich Menschen<br />
in diesem Zusammenhang stellen. Deshalb<br />
sei es positiv, so der <strong>VKD</strong>-Pressesprecher, dass die<br />
Diskussion über dieses Thema nochmals intensiv<br />
stattfindet, dass auch in Familien und Freundeskreisen<br />
darüber gesprochen wird, Entscheidungen<br />
rechtzeitig fallen und nicht erst dann, wenn der<br />
Fall eingetreten ist und kein Angehöriger genau<br />
wisse, was der Betroffene selbst gewollt hätte. Das<br />
könne eine schwere Last sein.<br />
Für Krankenhäuser ist das Thema Organspende<br />
nicht nur ein ethisches, sondern auch ein wirtschaftliches.<br />
„Den Krankenhäusern wird immer<br />
wieder vorgeworfen, sich nicht genug zu engagieren.<br />
Diesen Schwarzen Peter weisen wir von uns“,<br />
sagt Dr. Milski. „Gerade kleinere Häuser haben oft<br />
nicht die personellen und finanziellen Kapazitäten,<br />
hier aktiver zu werden.“ Es sei daher zu begrüßen,<br />
dass der Gesetzentwurf aus dem Bundesgesundheitsministerium<br />
hier Abhilfe schaffen wolle.<br />
„Gleichzeitig müssen wir aber auch intensiver<br />
nach Lösungen suchen, die Alternativen zu Organspenden<br />
darstellen“, so der <strong>VKD</strong>-Pressesprecher.<br />
Die Nachfrage werde vermutlich immer größer<br />
bleiben als das Angebot, auch wenn die Zahl der<br />
potenziellen Spender wieder steige. Forschungen<br />
auf diesem Gebiet müssten entsprechend gefördert<br />
und finanziert werden. So werde auf dem Gebiet<br />
der Regenerativen Medizin intensiv und auch<br />
mit guten Ergebnissen geforscht. In Deutschland<br />
arbeiten derzeit sechs Zentren für Regenerative<br />
Medizin an Themen wie u.a. biologischen Herzschrittmachern,<br />
Herzklappen, Knorpelzell- und<br />
Hautzellersatz, Diabetes und sogar an der Möglichkeit<br />
eines nachwachsenden Herzens.<br />
Wichtig sei aber ebenfalls, präventiv mehr zu tun,<br />
um Organschäden und damit auch die Notwendigkeit<br />
von Transplantationen zu vermindern.<br />
Er selbst sei ein Befürworter der Widerspruchslösung,<br />
sagt Dr. Milski. Jeder Erwachsene müsse<br />
das aber für sich selbst entscheiden – und vorher<br />
gründlich darüber nachdenken.<br />
Hintergrund<br />
Wurden im Jahr 2012 in Deutschland noch 1.046<br />
Organspenden durchgeführt, nahm deren Zahl in<br />
den folgenden Jahren immer weiter ab. In 2017 waren<br />
es laut Deutscher Stiftung Organtransplantation<br />
nur noch 797. Die aktuell geltende Entscheidungslösung<br />
sollte eine Umkehr des Trends und<br />
die Bereitschaft zur Organspende fördern. Das<br />
gelang nicht. Als Konsequenz daraus hat Bundesgesundheitsminister<br />
Jens Spahn nun einen neuen<br />
Gesetzentwurf vorgelegt, in dem auf die Widerspruchslösung<br />
gesetzt wird. Dabei soll jeder Bür-<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 117
Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong><br />
ger als potenzieller Spender gelten, wenn er oder<br />
sie sich nicht explizit dagegen ausgesprochen und<br />
dies auch dokumentiert hat.<br />
In jedem Fall aber ist eine Organspende freiwillig<br />
und bleibt eine persönliche Entscheidung.<br />
Stabwechsel vorbereitet<br />
Berlin, den 5. Oktober <strong>2018</strong>.<br />
Nach fast 30 Jahren als Geschäftsführerin des<br />
Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />
(<strong>VKD</strong>) geht Gabriele Kirchner im kommenden<br />
Frühjahr in den Ruhestand. Als ihr Nachfolger<br />
wurde vom <strong>VKD</strong>-Vorstand Dr. Jens-Uwe Schreck<br />
bestellt. Er ist Geschäftsführer der Landeskrankenhausgesellschaft<br />
Brandenburg.<br />
Die Position war innerhalb des <strong>VKD</strong> ausgeschrieben<br />
worden. In einem dreistufigen Verfahren setzte<br />
sich der studierte Chirurg und Gesundheitswissenschaftler,<br />
der seit rund 10 Jahren dem Verband<br />
als Mitglied verbunden ist, durch. Er wird die Geschäftsführung<br />
zum 1. April 2019 übernehmen.<br />
Gabriele Kirchner wird nach dem vollzogenen Stabwechsel<br />
noch einige Monate für einen reibungslosen<br />
Übergang zur Verfügung stehen. „Ich freue<br />
mich, dass ein kompetenter, unseren Mitgliedern<br />
und den Krankenhäusern zugewandter Nachfolger<br />
gefunden wurde. Kontinuität in der Arbeit der Geschäftsstelle<br />
ist ebenso wichtig wie die Umsetzung<br />
neuer Ideen in der Arbeit für die Mitglieder und<br />
in die Öffentlichkeit hinein“, erklärt sie. Gabriele<br />
Kirchner hatte die Geschäftsstelle des <strong>VKD</strong> aufgebaut<br />
und seitdem deren Arbeit und Wirkung stetig<br />
weiterentwickelt.<br />
Dr. Jens-Uwe Schreck erklärt: „Ich freue mich, dass<br />
mir der <strong>VKD</strong> in einer gesundheitspolitisch wichtigen<br />
Zeit für die Krankenhäuser und das Krankenhausmanagement<br />
die Geschäftsführung unseres<br />
bundesweit anerkannten Verbandes übertragen<br />
hat. Vorschläge und Kritik der Praktiker in die Politik<br />
und die Öffentlichkeit zu tragen, gleichzeitig die<br />
Mitglieder in ihrer Arbeit vor Ort zu unterstützen<br />
sind anspruchsvolle Aufgaben, denen ich mich mit<br />
Energie stellen werde.“<br />
<strong>VKD</strong>-Berichte aus der Krankenhauspraxis <strong>2018</strong> erschienen<br />
„Erfahrungsaustausch im besten Sinne“<br />
Berlin, d. 8. Oktober <strong>2018</strong>.<br />
Die Praxis ist das Kriterium der Wahrheit: Auch in<br />
diesem Jahr- und gerade erschienen - gibt es wieder<br />
die Berichte des Verbandes der Krankenhausdirektoren<br />
Deutschlands aus der Krankenhauspraxis.<br />
Die Titelthemen: „Digitalisierung“ und „Der<br />
alte Patient“.<br />
Vorgestellt wird u.a. ein demenzsensibles Krankenhaus,<br />
der Umgang mit dem gerade für alte Patienten<br />
so gefährlichen Delir, es geht um umfangreiche<br />
Digitalisierungsstrategien, die telemedizinische<br />
Vernetzung großer und kleiner Kliniken und Arztpraxen,<br />
auch um die Frage, was sogenannte Pflegeroboter<br />
in Pflegeheimen leisten können und was<br />
nicht.<br />
Zu den Themen und zur allgemeinen Gesundheitspolitik<br />
positionieren sich Repräsentanten des<br />
Verbandes. Redaktionellen Platz finden auch Aktivitäten<br />
der vom <strong>VKD</strong> mitgegründeten Entscheiderfabrik,<br />
die sich seit mehr als 12 Jahren um Digitalisierungsprojekte<br />
verdient macht, und in deren<br />
Rahmen in jedem Jahr fünf für die Krankenhäuser<br />
wichtige Digitalisierungsprojekte gemeinsam von<br />
Krankenhäusern, IT-Unternehmen und Beratern<br />
bearbeitet werden.<br />
„Es geht in den Praxisberichten im besten Sinne<br />
um Erfahrungsaustausch und um Positionen<br />
unseres Verbandes zu aktuellen Entwicklungen“,<br />
sagt <strong>VKD</strong>-Geschäftsführerin Gabriele Kirchner. So<br />
stünden die Kliniken mit der kontinuierlich wachsenden<br />
Zahl alter und ältester Patienten vor neuen<br />
Herausforderungen, auf die sie sich einstellen<br />
müssten. „Auch unser Gesundheitssystem mit sei-<br />
118<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong> <br />
nen nach wie vor abgeschotteten Sektoren muss<br />
sich verändern, stationäre und ambulante Versorgungsstrukturen<br />
müssen viel stärker vernetzt<br />
werden“, ergänzt sie. Eine vernetzte Versorgung<br />
werde am Ende allen, nicht nur unseren Mitarbeitern<br />
und den alten Patienten nützen. Das zweite<br />
Schwerpunktthema schließe hier nahtlos an, denn<br />
eine sektorenübergreifende Versorgung brauche<br />
die Digitalisierung. „Uns allen ist klar, dass die<br />
flächendeckend eingesetzte elektronische Patientenakte<br />
enorme Vorteile haben wird – für die Prozesse,<br />
die Arbeit in den Kliniken sowie für die Vernetzung<br />
der Gesundheitsversorgung insgesamt.“<br />
Rolle der Krankenhäuser neu definieren<br />
27. Kongress der Europäischen Vereinigung der Krankenhausmanager<br />
Berlin, d. 11. Oktober <strong>2018</strong>.<br />
„Gesundheitsversorgung ist eine der aufregendsten<br />
und innovativsten Branchen des 21. Jahrhundert.<br />
Krankenhäuser sind darin die am stärksten<br />
komplexen und anspruchsvollen Organisationen,<br />
die jemals entwickelt wurden.“ Alexandre Lourenco,<br />
Präsident der Portugiesischen Vereinigung<br />
der Krankenhausmanager, begrüßte die mehr als<br />
1100 Krankenhaus-Führungskräfte aus 43 Ländern<br />
zum diesjährigen 27. Kongress der Europäischen<br />
Vereinigung der Krankenhausmanager (EAHM/<br />
EVKM) im portugiesischen Cascais. Damit startete<br />
Ende September ein dreitägiger Marathon<br />
von spannenden Vorträgen, Workshops, Sessions,<br />
Rundtisch-Gesprächen und vielen persönlichen<br />
Begegnungen. Die EAHM hatte diese drei Tage unter<br />
das Thema "Die Rolle der Krankenhäuser neu<br />
definieren - in der Gesundheitsversorgung innovieren"<br />
gestellt.<br />
Die Herausforderungen, denen sich alle entwickelten<br />
Gesundheitssysteme zu stellen haben, ähneln<br />
einander. Sie erfordern innovatives Herangehen<br />
und eine Neuorientierung in der Aufgabenstellung<br />
der Krankenhäuser. Die Erwartungen der Patienten<br />
und ihre Eigenständigkeit bei Entscheidungen<br />
über ihre Gesundheit, die demografischen Veränderungen<br />
und eine höhere Lebenserwartung, kurze<br />
Innovationszyklen in der Medizintechnik und bei<br />
Medikamenten mit erheblichen therapeutischen<br />
Folgen, die Digitalisierung, auch eine zunehmende<br />
Regelungsdichte, höhere Sicherheits- und Qualitätsstandards,<br />
die aus all dem auch erwachsende<br />
Notwendigkeit, integrierte Versorgungsmodelle zu<br />
entwickeln – all das waren daher Themen, die in<br />
Cascais diskutiert wurden.<br />
Entscheider, Führungskräfte, Denker, Forscher und<br />
Anbieter im Bereich der Gesundheitsversorgung zu<br />
Visionen, Ideen und neuen Aktionsplänen zu befähigen<br />
– das war das Ziel.<br />
Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />
(<strong>VKD</strong>), einer der Gründungsverbände des<br />
europäischen Verbandes, war mit über 40 Teilnehmern<br />
vertreten, die sich u.a. auch in Podiumsdiskussionen<br />
engagierten. So moderierte Holger<br />
Höhmann, Vorsitzender der <strong>VKD</strong>-Fachgruppe<br />
psychiatrische Einrichtungen, das Rundtisch-Gespräch<br />
zum Thema „Leadership in mental health:<br />
4 priorities für person-centred innovation“. Die<br />
<strong>VKD</strong>-Fachgruppe ist seit Jahren engagiert im<br />
EAHM-Sub-Committee for Mental Health.<br />
Heinz Kölking, Vertreter des <strong>VKD</strong> im EAHM-Präsidium,<br />
leitete eine überaus interessante Diskussionsrunde<br />
zum Thema „Sustainability“, in der viele<br />
Aspekte und Ansätze für mehr Nachhaltigkeit in<br />
der Gesundheitsversorgung vor dem Hintergrund<br />
des demografischen Wandels, des Fachkräftemangels<br />
und der Transformation in Folge der Digitalisierung<br />
von Prozessen vorgestellt wurden.<br />
Grundlage war ein einführender Vortrag von Nigel<br />
Edwards (Chief Executive beim Nuffield Trust in<br />
Großbritannien).<br />
Besonders beeindruckend war für die deutschen<br />
Teilnehmer, dass in vielen europäischen Ländern<br />
die Gesundheitsversorgung gemeinsam und<br />
flexibel durch die Leistungserbringer organisiert<br />
wird. Die Trennung von ambulanter und stationärer<br />
Versorgung in dieser Form ist dort nicht<br />
vorhanden oder überwunden. Gleiches gilt auch<br />
für die Auswirkungen einer zunehmenden Spezialisierung.<br />
Es ist unübersehbar deutlich geworden,<br />
dass die vielfältigen Herausforderungen nur nachhaltig<br />
gemeistert werden können, wenn die Kräfte<br />
in der Versorgung patientenorientiert gebündelt<br />
werden.<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 119
Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong><br />
„Anders als in der politischen Landschaft der EU-<br />
Länder zeigte die diesjährige Rekordbeteiligung<br />
auf dem Kongress, dass es dem portugiesischen<br />
Verband gelungen ist, die Europäer wieder enger<br />
zusammen zu bringen“ resümiert Dr. Falko Milski,<br />
<strong>VKD</strong>-Pressesprecher.<br />
Der 28. Kongress der EAHM findet am 12. und 13.<br />
September 2019 im belgischen Gent statt.<br />
Geschäftsführung und Präsidium gewählt<br />
Im Rahmen des Kongresses fand auch die 48. Generalversammlung<br />
der EAHM mit der Neuwahl des<br />
Präsidenten und des Vize-Präsidenten für die Jahre<br />
<strong>2018</strong> bis 2022 statt. Phillipe Blua aus Troyes in<br />
Frankreich löst Gerry O’Dwyer ab, der in den vergangenen<br />
vier Jahren Präsident des Verbandes war.<br />
Ebenso wurde der neue Vorstand gewählt. Jeder<br />
der 26 Nationalverbände stellt ein Mitglied im<br />
Vorstand. Das neue Präsidium wird aus den Reihen<br />
des Vorstandes gewählt. Dies geschieht in der<br />
konstituierenden Vorstandssitzung anlässlich des<br />
41. Deutschen Krankenhaustages im November in<br />
Düsseldorf.<br />
Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />
ist mit Heinz Kölking im Präsidium vertreten.<br />
Düsseldorf wird wieder zum Treffpunkt der Krankenhaus-Entscheider<br />
Der <strong>VKD</strong> positioniert sich im Rahmen des 41. Deutschen Krankenhaustags<br />
zu wichtigen Themen<br />
Einladung an den Stand des Verbandes in Halle 15<br />
Berlin, d. 6. November <strong>2018</strong>.<br />
Nur noch wenige Tage, dann öffnet die weltgrößte<br />
Medizinmesse in Düsseldorf wieder ihre Tore.<br />
Gleichzeitig findet mit dem 41. Deutschen Krankenhaustag<br />
die wichtigste Konferenz der Klinikbranche<br />
statt. Der Verband der Krankenhausdirektoren<br />
ist wieder mit einem repräsentativen Stand<br />
in Halle 15 D34, ganz in der Nähe des Congress-<br />
Centrums Ost, präsent.<br />
Für den <strong>VKD</strong> gehören die Tage im November zu den<br />
wichtigsten Terminen im Jahr. Politik, Wirtschaft,<br />
Medien, natürlich die Mitglieder des <strong>VKD</strong>, viele<br />
weitere Interessenten – sie alle kommen hier zusammen.<br />
Es ist die beste Gelegenheit, die eigenen<br />
Positionen darzulegen, zu diskutieren, Kritik deutlich<br />
zu machen und Vorschläge vorzulegen.<br />
Der Stand des Verbandes wird zu einem wichtigen<br />
Zentrum vieler Treffen mit Mitgliedern, Kooperations-<br />
und Geschäftspartnern, mit Repräsentanten<br />
anderer Verbände der Branche, mit Industrievertretern<br />
sowie anderen Interessierten aus dem Inund<br />
Ausland.<br />
Der <strong>VKD</strong> gehört zu den Trägern der Gesellschaft<br />
Deutscher Krankenhaustag (GDK) und ist zudem<br />
immer intensiv in die Gestaltung des umfangreichen<br />
Kongressprogramms eingebunden. Das<br />
Generalthema in diesem Jahr: „Gemeinschaftsaufgabe<br />
Gesundheitsversorgung – kooperativ<br />
und effektiv!“ Mitglieder des Präsidiums und des<br />
Vorstands moderieren und leiten einzelne Veranstaltungen.<br />
<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings wird<br />
den Kongress als Kongresspräsident eröffnen und<br />
die Gelegenheit nutzen, die Positionen des <strong>VKD</strong> zu<br />
skizzieren.<br />
Das wird er auch in der Veranstaltung zum Thema:<br />
„Zentrale Herausforderungen für das Krankenhaus,<br />
Versorgungsstrukturen aktiv gestalten – die<br />
Rolle der Krankenhäuser“ tun, in der er sich mit<br />
der kontrovers diskutierten Frage der Strukturbereinigungen<br />
beschäftigt.<br />
Im Rahmen der Entscheiderfabrik für optimalen<br />
IT-Einsatz, zu deren Gründern der <strong>VKD</strong> gehört,<br />
werden die Ergebnisse der fünf ausgewählten<br />
IT-Schlüsselthemen dieses Jahres von den beteiligten<br />
Kliniken, IT-Unternehmen und Beratern<br />
vorgestellt und diskutiert. Großes Interesse findet<br />
immer das <strong>VKD</strong>-Forum. Das Thema am Kongressdienstag:<br />
„Notfallkoffer für den Krankenhausmanager“.<br />
Im IMPO-Forum des Europäischen<br />
Verbandes der Krankenhausmanager wird dessen<br />
Vizepräsident Heinz Kölking als Vertreter des <strong>VKD</strong><br />
wieder präsent sein.<br />
„Wir sind gut vorbereitet auf dieses wichtige Ereignis<br />
der Gesundheitsbranche und freuen uns,<br />
120<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong> <br />
wieder Gastgeber und Treffpunkt für viele Gespräche<br />
sein zu können“, sagt <strong>VKD</strong>-Geschäftsführerin<br />
Gabriele Kirchner. Die Wege zu allen Veranstaltungen<br />
von unserem traditionellen Standort in Halle<br />
15 aus sind kurz – auch zu unseren Partnern von<br />
der Entscheiderfabrik. Der traditionelle gemeinsame<br />
Treffpunkt „Meet IT“ der Messe Düsseldorf,<br />
des <strong>VKD</strong> und der Entscheiderfabrik ist nur einen<br />
Katzensprung entfernt. Nicht unwichtig ist es für<br />
unsere Besucher aber sicher auch, dass sie hier im<br />
Messetrubel bei einem Kaffee ein wenig zur Ruhe<br />
kommen können. Ich hoffe natürlich, dass sich viele<br />
von ihnen auch Zeit nehmen, unsere vielfältigen<br />
Verbandsangeboten kennenzulernen.“<br />
Die <strong>VKD</strong>-Geschäftsstelle stellt umfangreiches Informationsmaterial<br />
über den <strong>VKD</strong> und seine Angebote<br />
für Mitglieder bereit. Darunter sind u.a. interessante<br />
Fortbildungsangebote. Die gerade wieder<br />
erschienenen Berichte aus der Krankenhauspraxis<br />
stellen u.a. Projekte zu den Themen „Der alte Patient“<br />
und „Digitalisierung“ vor. Gabriele Kirchner<br />
und ihre Mitarbeiterinnen stehen natürlich auch<br />
für Gespräche mit Interessenten zur Verfügung.<br />
„Für unseren Verband und unsere Mitglieder sind<br />
Medica und Deutscher Krankenhaustag eine wichtige<br />
Plattform für Information, Diskussion, vor<br />
allem aber auch für Erfahrungsaustausch und Inspiration“,<br />
erklärt Gabriele Kirchner. „Die Tage hier<br />
in Düsseldorf haben einen festen Platz in den Kalendern<br />
der Krankenhausmanager.“<br />
Der 41. Deutsche Krankenhaustag findet vom 12.<br />
bis 15. November im Rahmen der weltgrößten<br />
Medizinmesse Medica in Düsseldorf statt. Der <strong>VKD</strong><br />
präsentiert sich traditionell in Halle 15, Stand<br />
D34, in unmittelbarer Nähe zum Congress-<br />
Centrum-Ost.<br />
Definitiv eine Gemeinschaftsaufgabe<br />
Eröffnung des 41. Deutschen Krankenhaustages<br />
Berlin/Düsseldorf, d. 12. November <strong>2018</strong>.<br />
Gemeinsam beherzter als bisher an der „Gemeinschaftsaufgabe<br />
Gesundheitsversorgung“ zu arbeiten.<br />
Dazu forderte der Präsident des Verbandes<br />
der Krankenhausdirektoren Deutschlands, Dr. Josef<br />
Düllings, heute zum Auftakt des 41. Deutschen<br />
Krankenhaustags in Düsseldorf alle Beteiligten<br />
auf. Als diesjähriger Kongresspräsident der wichtigsten<br />
Veranstaltung der Krankenhausbranche<br />
im Jahr, begrüßte er in der Auftaktveranstaltung<br />
die Teilnehmer aus Kliniken, Verbänden und Politik,<br />
unter ihnen Bundesgesundheitsminister Jens<br />
Spahn.<br />
Dr. Düllings verwies darauf, dass eine funktionierende<br />
Gesundheitsversorgung in hoher Qualität zu<br />
den unverzichtbaren Infrastrukturleistungen des<br />
Staates gehöre. Darauf hätten die Bürger, wo immer<br />
sie im Land lebten, ein im Sozialgesetzbuch<br />
verbrieftes Recht. Daraus resultierten aber auch<br />
für Krankenhäuser ebenso wie für niedergelassene<br />
Ärzte und Menschen in den anderen Gesundheitsberufen<br />
sowie für Krankenkassen und Politik<br />
in Bund und Ländern entsprechende Pflichten,<br />
diese für heute und für die Zukunft zu sichern. Dr.<br />
Düllings: „Das ist definitiv eine Gemeinschaftsaufgabe.“<br />
Die Konferenz findet zeitgleich mit der Medica,<br />
der weltgrößten Medizinmesse, vom 12. bis zum 15.<br />
November in Düsseldorf statt. Rund 2000 Teilnehmer<br />
werden sich in Vorträgen, Diskussionsrunden,<br />
und Workshops des Krankenhaustags sowie in vielen<br />
individuellen Gesprächen mit allen Facetten<br />
des Hauptthemas beschäftigen: „Gemeinschaftsaufgabe<br />
Gesundheitsversorgung – kooperativ und<br />
effektiv“.<br />
Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />
(<strong>VKD</strong>) als einer der Träger der Gesellschaft<br />
Deutscher Krankenhaustag (GDK) beteiligt sich<br />
aktiv an vielen Veranstaltungen des umfangreichen<br />
Programms, u.a. mit dem <strong>VKD</strong>-Forum zur<br />
Situation des Managers, aber auch mit Vorträgen<br />
und Moderationen. Im Rahmen der Entscheiderfabrik<br />
werden die Ergebnisse der diesjährigen fünf<br />
Digitalisierungsprojekte von den Projektgruppen<br />
aus Kliniken, IT-Firmen und Beratern vorgestellt.<br />
„Für viele unserer Mitglieder ist der Deutsche<br />
Krankenhaustag ein fester Termin im Kalender.<br />
Sie schätzen zudem die Möglichkeit sehr, sich<br />
in den Messehallen über die neusten Trends der<br />
Medizintechnik, neue Angebote im Bereich der<br />
Verbrauchsmaterialien und Dienstleistungen zu<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 121
Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong><br />
informieren“, sagt <strong>VKD</strong>-Pressesprecher Dr. Falko<br />
Milski. Für Verbandsmitglieder, für Partner des<br />
<strong>VKD</strong> aus anderen Verbänden, aus Firmen und Politik,<br />
wird der <strong>VKD</strong>-Stand in Halle 15 in jedem Jahr<br />
auch immer zu einem Ort vieler Begegnungen und<br />
Gespräche, aber auch zu einem Ort, an dem man ein<br />
wenig zur Ruhe im Kongressgeschehen kommen<br />
kann. Interessenten haben die Möglichkeit, sich<br />
hier mit Informationen über den Verband, seine<br />
Ziele und vielfältigen Angebote zu informieren.<br />
Der <strong>VKD</strong> präsentiert sich in Düsseldorf traditionell<br />
in Halle 15, Stand D34, in unmittelbarer<br />
Nähe zum Congress-Centrum Ost.<br />
"Es muss ein Ruck durch die Krankenhauspolitik gehen"<br />
<strong>VKD</strong> definiert sieben Prioritäten für eine bessere,<br />
zukunftsfeste Gesundheitsversorgung<br />
Berlin / Düsseldorf, d. 13. November <strong>2018</strong>.<br />
Sieben Prioritäten sieht der Verband der Krankenhausdirektoren<br />
Deutschlands (<strong>VKD</strong>) als essenziell<br />
für die Zukunftssicherung der Patientenversorgung<br />
in Deutschland an. In der gestrigen Pressekonferenz<br />
der Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag<br />
im Rahmen des 41. Deutschen Krankenhaustages<br />
in Düsseldorf erläuterte <strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef<br />
Düllings diese aus Sicht des Managements wesentlichen<br />
Maßnahmen.<br />
Reduktion von Komplexität<br />
Oberste Priorität habe die Reduktion von Komplexität<br />
im Management von Medizin und Pflege,<br />
insbesondere die Reduktion der „Checklistenmedizin“.<br />
Die Qualität der Patientenversorgung werde<br />
nicht besser, wenn Ärzte und Pflegende immer<br />
mehr Zeit für bürokratische Arbeiten aufwenden<br />
müssten und immer weniger Zeit für die Patienten<br />
bleibe. Er kritisierte in diesem Zusammenhang die<br />
anschwellende Misstrauenskultur der Krankenkassen<br />
und verwies darauf, dass beim Medizinischen<br />
Dienst inzwischen weit über 2000 „Fachärzte<br />
für Aktenmedizin“ tätig seien.<br />
Sicherung des Fachkräftenachwuchses<br />
Die Sicherstellung des ärztlichen und pflegerischen<br />
Nachwuchses durch Schaffung zusätzlicher<br />
Medizinstudienplätze und zusätzlicher Ausbildungsplätze<br />
in der Pflege gehöre ebenso wie<br />
die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der<br />
Pflege und eine gesellschaftliche Aufwertung der<br />
Pflege gemessen an internationalen Standards zu<br />
den wichtigsten Maßnahmen.<br />
Strukturveränderungen moderieren<br />
und finanzieren<br />
Ohne Zweifel seien Strukturveränderungen für<br />
eine zukunftsfeste Gesundheitsversorgung nötig.<br />
Sie müssten aber durch die Bundesländer moderiert<br />
und mit einem erweiterten Einsatz investiver<br />
Mittel begleitet und so auch beschleunigt werden.<br />
Das bedeute u.a., die Mittel des Strukturfonds und<br />
die Fördermittel für die Einzelförderung in den<br />
Bundesländern deutlich aufzustocken.<br />
Digitalisierung staatlich finanzieren<br />
Unabdingbar und eine inzwischen langjährige Forderung<br />
des <strong>VKD</strong> sei eine staatliche Finanzierung<br />
der Digitalisierung als Infrastruktur und Vernetzungsinstrument<br />
zur Verbesserung der Qualität<br />
der Patientenversorgung.<br />
Qualitätssicherung zwischen den Sektoren<br />
vergleichbar gestalten<br />
Gesundheitsversorgung als Gemeinschaftsaufgabe<br />
bedeute aber auch eine vergleichbare Gestaltung<br />
der Qualitätssicherung in den Sektoren. Nur<br />
so könne es sichere, transparente Übergänge für<br />
die Patienten aus einem Versorgungssektor in den<br />
anderen geben. Nur so könnten auch die Leistungen<br />
aufwandsgerecht vergütet werden.<br />
Krankenhäuser als Anker<br />
der Gesundheitsversorgung<br />
Krankenhäuser seien die Anker der Gesundheitsversorgung<br />
in den Regionen. Der wichtigste Schritt<br />
dazu, dass Patienten eine integrierte Versorgung<br />
tatsächlich wieder wahrnehmen, sei die vollständige<br />
Öffnung der Grund- und Regelversorger<br />
für die ambulante Notfallversorgung und für die<br />
ambulante fachärztliche Versorgung, zumindest<br />
in ländlichen Regionen. Gerade hier seien die Ausdünnung<br />
der Medizin im niedergelassenen Bereich<br />
und die Herausforderung durch den demografischen<br />
und soziostrukturellen Wandel am größten.<br />
Hier sollte besser jetzt als zu spät die Hilfe der<br />
Krankenhäuser angenommen werden.<br />
122<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong> <br />
Gründung eines unabhängigen Kontrollinstituts<br />
für alle Sektoren<br />
Notwendig im Sinne einer gemeinsamen Verantwortung<br />
für die Gesundheitsversorgung ist aus<br />
Sicht des <strong>VKD</strong> schließlich die Gründung einer unabhängigen<br />
Kontrollinstitution für alle Leistungsträger<br />
durch Umwandlung des Medizinischen<br />
Dienstes der Krankenversicherung in ein unabhängiges<br />
Institut, das im Sinne der Patienten dann<br />
auch sektorenübergreifend prüft.<br />
Dr. Düllings: „Es muss ein Ruck durch die Krankenhauspolitik<br />
gehen. Unser Appell ist die Aufforderung,<br />
gemeinsam ein „Zukunftskonzept Deutsches<br />
Krankenhaus“ zu entwickeln und gemeinsam beherzter<br />
an der Gemeinschaftsaufgabe Gesundheitsversorgung<br />
zur arbeiten.<br />
Der 41. Deutsche Krankenhaustag findet zeitgleich<br />
mit der Medizinmesse Medica vom 12. bis zum 15.<br />
November in Düsseldorf statt.<br />
<strong>VKD</strong> auf dem 41. Deutschen Krankenhaustag in Düsseldorf<br />
Wir nutzen diese Plattform intensiv zur Diskussion unserer Themen<br />
Berlin / Düsseldorf, d. 19. November <strong>2018</strong>.<br />
Vier spannende Tage im Herbst: Der 41. Deutsche<br />
Krankenhaustag vom 12. bis zum 15. November in<br />
Düsseldorf bot erneut eine Plattform für Diskussionen,<br />
Erfahrungsaustausch, Foren, interessante<br />
Vorträge und Vorschläge. Rund 2150 Teilnehmerinnen<br />
und Teilnehmer aus Krankenhäusern, Krankenkassen,<br />
Politik hatten reichlich Gelegenheit,<br />
sich zu informieren, miteinander ins Gespräch<br />
zu kommen. Gesundheitsversorgung als Gemeinschaftsaufgabe<br />
– darum ging es im Hauptthema<br />
der wichtigsten Kommunikationsplattform des<br />
Jahres für den Krankenhausbereich. Eines der<br />
wichtigen Themen auch für die Mitglieder des Verbandes<br />
der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />
(<strong>VKD</strong>), die nach Düsseldorf gekommen waren.<br />
Den ersten Aufschlag machte dabei Dr. Josef Düllings,<br />
Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren<br />
Deutschlands und in diesem Jahr auch<br />
Präsident des Krankenhaustages. „Unsere Position<br />
ist ganz klar: Gesundheitsversorgung ist definitiv<br />
eine Gemeinschaftsaufgabe,“ erklärte er. In der<br />
Eröffnungsveranstaltung verwies er u.a. - auch in<br />
Richtung des anwesenden Bundesgesundheitsministers<br />
Jens Spahn – darauf, dass die Krankenhäuser<br />
„durch externe Vorgaben wieder in einen Strudel<br />
einer sich verstärkenden Unterfinanzierung“<br />
gekommen seien. Dazu gehöre die seit Jahren<br />
kulminierende Tarif-Unterfinanzierung, die seit<br />
zwei Jahrzehnten massive Unterfinanzierung der<br />
Investitionskosten durch die Länder, die zunehmenden<br />
Aufgaben in der ambulanten Versorgung<br />
durch Ausdünnung der haus- und fachärztlichen<br />
Versorgung. Aktuell besonders schwierig werde die<br />
Situation vieler Kliniken durch die seit zwei Jahren<br />
massiv angestiegenen Vergütungsrückholaktionen<br />
der Krankenkassen nach dem Motto „Leistung, ja,<br />
Bezahlen, eigentlich lieber nicht“. Gerade dieser<br />
letzte Punkt führe nach seinem Eindruck inzwischen<br />
nicht wenige Häuser in die Insolvenzgefährdung.<br />
Dass dieses Problem offenbar bereits im Bundesgesundheitsministerium<br />
angekommen ist, wurde<br />
in der Rede von Jens Spahn deutlich, der den<br />
Krankenhaustag offiziell eröffnete. Er lobte die<br />
Kliniken als Rückgrad der Versorgung und forderte<br />
alle Beteiligten zur Kooperation mit Blick auf die<br />
Pflegesituation und die schnellere Umsetzung von<br />
Digitalisierungsprojekten auf. Er kritisierte aber<br />
auch solche Krankenkassen scharf, die bei der<br />
Überprüfung von Krankenhausrechnungen noch<br />
vor Inkrafttreten der neuen gesetzlichen Regelungen<br />
zur Abrechnung der Schlaganfallversorgung<br />
Tausende von Klagen bei den Sozialgerichten eingereicht<br />
haben, um sich Vergütungen zurückzuholen.<br />
Sie seien „mit Irrsinn, Starrsinn und Wahnsinn<br />
unterwegs“.<br />
„Für unseren Verband ist der Deutsche Krankenhaustag<br />
ein wesentliches Ereignis, das wir aktiv<br />
mitgestalten“ betont <strong>VKD</strong>-Pressesprecher Dr. Falko<br />
Milski. „Wir nutzen dieses große Forum intensiv,<br />
um für unsere Themen und Vorschläge zu werben,<br />
Kritik an Fehlentwicklungen zu äußern und darüber<br />
mit Kollegen, Partnern und Politikern zu diskutieren.<br />
Viele unserer Mitglieder sind regelmäßig<br />
mit dabei. Mitglieder unseres Vorstands und Präsidiums<br />
sind Referenten und Moderatoren einzelner<br />
Veranstaltungen, bringen hier die Sicht des<br />
Krankenhausmanagements, die Sicht der Praktiker<br />
auf die Herausforderungen und Probleme, mit ein.<br />
Gut nachgefragt war wieder das <strong>VKD</strong>-Forum, in<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 123
Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong><br />
dem es immer um ganz spezifische Herausforderungen<br />
für das Management geht.“<br />
Maßgeblich beteiligt sind die Krankenhäuser<br />
an den Projektgruppen, die im Rahmen der Entscheiderfabrik<br />
die Ergebnisse ihrer Arbeit an den<br />
IT-Schlüsselthemen des Jahres präsentieren. Das<br />
deutsche Gesundheitswesen kommt an der umfassenden<br />
Digitalisierung nicht vorbei. Der <strong>VKD</strong><br />
engagiert sich seit mehr als zehn Jahren für Digitalisierungsprojekte.<br />
Die flächendeckende Digitalisierung<br />
sei aber ein Großprojekt, das einen Masterplan<br />
und eine staatliche Finanzierung brauche,<br />
so eine Forderung des Managerverbandes.<br />
Im Krankenhaus-Träger-Forum ging es um die<br />
Herausforderungen durch die künftigen Versorgungsstrukturen.<br />
<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings<br />
kritisierte hier, es verstärke sich der Trend, über<br />
Vorgaben zur Strukturqualität eine Strukturbereinigung<br />
zu erreichen. Der Eindruck in den Kliniken<br />
sei inzwischen, dass die um sich greifende Checklistenmedizin<br />
nicht das Ziel habe, tatsächlich<br />
Qualität zu verbessern. Qualität entstehe nicht<br />
dadurch, dass sich Ärzte und Pflegende primär<br />
mit der Patientenakte beschäftigten, sondern dadurch,<br />
dass sie sich um die Patienten kümmerten.<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsführerin Gabriele Kirchner zog ein<br />
positives Fazit auch der Aktivitäten am Medica-<br />
Stand des <strong>VKD</strong>: „Wir sind mit der Resonanz sehr<br />
zufrieden. An unserem Stand haben viele unserer<br />
Mitglieder Station gemacht. Wir konnten zahlreiche<br />
Gäste von anderen Verbänden, von Kooperationspartnern<br />
sowie Industrievertreter begrüßen.<br />
Auch unser Informationsmaterial wurde stark<br />
nachgefragt.“<br />
Dass der Deutsche Krankenhaustag immer im<br />
Rahmen der weltgrößten Medizinmesse Medica<br />
stattfindet, ist ein weiterer Anreiz für viele Krankenhausmanager,<br />
sich die Tage im November für<br />
die Reise nach Düsseldorf freizuhalten. Das Angebot<br />
der 5.273 Aussteller aus 66 Nationen war dem<br />
Fazit der Messegesellschaft zufolge in diesem Jahr<br />
so umfangreich und international wie niemals zuvor.<br />
Einen besseren Überblick über Angebote und<br />
Innovationen aus der gesamten Versorgungskette<br />
gibt es nirgendwo anders. Mehr als 120.000 Besucher<br />
haben die MEDICA in diesem Jahr besucht.<br />
Der 42. Deutsche Krankenhaustag findet im Rahmen<br />
der Medica vom 18. bis 21. November 2019 in<br />
Düsseldorf statt.<br />
Der Deutsche Krankenhaustag ist die wichtigste<br />
Kommunikationsplattform für die deutschen<br />
Krankenhäuser. Er findet jährlich im Rahmen der<br />
Medica statt. Die Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag<br />
mbH (GDK) hat die Aufgabe, die Großveranstaltung<br />
auszurichten sowie Ausstellungen,<br />
Kongresse, Tagungen und Symposien durchzuführen,<br />
zu fördern und zu unterstützen Gesellschafter<br />
der GDK sind die Deutsche Krankenhausgesellschaft<br />
(DKG), der Verband der Leitenden<br />
Krankenhausärzte Deutschlands (VLK) und der<br />
Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />
(<strong>VKD</strong>). Der Pflegebereich ist durch die Arbeitsgemeinschaft<br />
christlicher Schwesternverbände und<br />
Pflegeorganisationen (ADS) und den Deutschen<br />
Berufsverband für Pflegeberufe (DBFK) in die<br />
Arbeit der GDK eingebunden.<br />
<strong>VKD</strong> zur Pressemitteilung der Sachverständigenräte für Wirtschaft<br />
und Gesundheit:<br />
Strukturgestaltung ja – Kahlschlag nein<br />
Berlin, d. 19. Dezember <strong>2018</strong>.<br />
Die einseitig vor allem auf Kapazitätsabbau im<br />
Krankenhausbereich gerichteten Vorschläge der<br />
Sachverständigenräte zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen<br />
Entwicklung und zur Entwicklung<br />
im Gesundheitswesen werden vom Verband<br />
der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />
(<strong>VKD</strong>) ausgesprochen kritisch bewertet. Sie sind<br />
aus Sicht des Managerverbandes nicht dazu geeignet,<br />
den notwendigen Strukturwandel so zu<br />
gestalten, dass sie für die Zukunftsfähigkeit der<br />
gesetzlich gebotenen flächendeckenden Gesundheitsversorgung<br />
geeignet erscheinen.<br />
„Der immer wieder aus der Mottenkiste hervorgeholte<br />
Hinweis auf international deutlich geringere<br />
Krankenhaus- und Bettendichten berücksichtigt<br />
124<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Notizen <br />
weder die völlig unterschiedlichen Gesundheitssysteme<br />
der Länder noch die Tatsache, dass es in<br />
Deutschland keine Wartelistenmedizin gibt“, so<br />
<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings. „Krankenhäuser<br />
gleichen insbesondere in ländlichen Regionen Defizite<br />
am Anfang und am Ende der Versorgungskette<br />
des Patienten aus, nämlich des ambulanten<br />
Bereichs und der nachsorgenden Einrichtungen.<br />
Vor allem Pflegereinrichtungen sind aufgrund des<br />
steigenden Pflegekräftemangels immer weniger<br />
in der Lage, eine zeitnahe Anschlussversorgung zu<br />
gewährleisten.“<br />
Der <strong>VKD</strong> spricht sich ebenso für notwendige Strukturveränderungen<br />
aus. Sie müssen aber moderiert<br />
und finanziert werden und dürfen das Versorgungsnetz<br />
nicht zerreißen. Der sogenannte Qualitätswettbewerb<br />
in der jetzigen Form fördert kaum<br />
den Wettbewerb um bessere Qualität, sondern<br />
produziert eher Risiken für die Patientenversorgung,<br />
etwa die mit der GBA-Qualitätssicherungsrichtlinie<br />
für Perinatalzentren induzierte Verteilung<br />
von Frühchen nach einer Drillingsgeburt auf<br />
drei verschiedene Krankenhäuser. Fehlentwicklungen<br />
sind auch Ansätze einer kahlschlagartigen<br />
Strukturbereinigung, etwa durch Urteile des Bundessozialgerichts<br />
zur Komplexbehandlung nach<br />
Schlaganfall und geriatrischer frührehabilitativer<br />
Komplexbehandlung. Auch von den verordneten<br />
Pflegepersonaluntergrenzen erwartet der <strong>VKD</strong><br />
Fehlentwicklungen.<br />
Der Vorschlag der Sachverständigenräte zum<br />
Übergang von der dualen zur monistischen Finanzierung<br />
mutet anachronistisch an. Angesichts<br />
der historisch beispiellos hohen Vermögenswerte<br />
privater und vor allem öffentlicher Haushalte sowie<br />
der maximalen Verfügbarkeit umfänglicher<br />
Finanzmittel bei einer weiter ungebrochenen<br />
Niedrigzinsphase muss aus Sicht des <strong>VKD</strong> die Forderung<br />
sein, die verfassungsrechtliche Vorschrift<br />
der Schuldenbremse zu hinterfragen. Die Regelung<br />
wurde 2009 unter völlig anderen ökonomischen<br />
Rahmenbedingungen beschlossen. Sie wird<br />
seitdem wie eine Monstranz vor sich hergetragen.<br />
Bund und Länder blockieren damit nur den dringend<br />
nötigen und von den Ländern zu fördernden<br />
Strukturwandel der Krankenhausversorgung. Mit<br />
dem Aufstieg der geburtenstarken Jahrgänge in die<br />
behandlungsrelevanten Altersgruppen von 2020<br />
bis 2030 wird sich dieser Stillstand rächen und<br />
entweder zu massiven Abstrichen in der Qualität<br />
oder zur finanziellen Überforderung der Krankenkassen<br />
führen. Die Krankenkassen als Förderer<br />
dieser Strukturkonzentration sind hierfür ungeeignet,<br />
da sie in dieser kommunalpolitisch brisante<br />
Frage einheitlich und gemeinsam handeln<br />
müssten, was nach den bisherigen Erfahrungen<br />
nicht zu erwarten ist.<br />
Die Flutung des DRG-Systems mit Komplexität<br />
durch die Art der Weiterentwicklung in Deutschland<br />
sieht der <strong>VKD</strong> ebenfalls kritisch, da es Ärzte<br />
und Pflegende zunehmend mit Bürokratie beschäftigt,<br />
statt sie beim Patienten zu belassen.<br />
Immer mehr Fachärzte für Aktenmedizin prüfen,<br />
ob die bürokratischen Anforderungen erfüllt wurden<br />
und nicht, ob die Versorgung im Interesse der<br />
Patienten und Versicherten abgelaufen ist.<br />
Die Forderung nach vermehrter Ambulantisierung<br />
ist auch aus Sicht des <strong>VKD</strong> zu begrüßen, jedoch<br />
nicht durch Verlagerung von Leistungen in den<br />
niedergelassenen ambulanten Bereich, wo sie<br />
aufgrund unbesetzter Praxissitze immer weniger<br />
erbracht werden können, sondern so, wie die<br />
Patienten sie nachfragen und dort, wo Patienten<br />
Qualität erfahren, nämlich am Krankenhaus. „Die<br />
Beschreibung des Problems als sektorale Trennung<br />
ist eher ein Denken in Verbänden“, so Dr.<br />
Düllings. „Die Versorgungssituation vor Ort hat<br />
sich vor allem in den letzten zehn Jahren nach dem<br />
Willen des Patienten deutlich verändert. Allein<br />
die ideologischen Wälle der strategischen Rückwärtsverteidigung<br />
verhindern immer noch eine<br />
patientengerechte Versorgung. Aus unserer Sicht<br />
sollte die ambulante Notfallversorgung den Krankenhäusern<br />
als rechtlich klar geregelte Aufgabe<br />
zugewiesen und entsprechend finanziert werden.<br />
In ländlichen Regionen sollten die Krankenhäuser<br />
darüber hinaus generell auch für die ambulantfachärztliche<br />
Versorgung geöffnet werden, etwa<br />
nach dem Modell der ehemaligen Polikliniken in<br />
den neuen Bundesländern.“<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 125
Notizen<br />
126<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Notizen <br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 127
Notizen<br />
128<br />
<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>
Herausgeber:<br />
<strong>VKD</strong><br />
Verband der<br />
Krankenhausdirektoren<br />
Deutschlands e V<br />
Auflage 2019:<br />
2.400 Exemplare
Geschäftsbericht <strong>2018</strong><br />
115 Jahre<br />
... und kein bisschen leise !<br />
Gründungstag: 5. Juli 1903<br />
Gründungsort: Dresden