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VKD-Geschäftsbereicht 2018

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Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Geschäftsstelle <strong>VKD</strong><br />

Oranienburger Straße 17<br />

D-10178 Berlin<br />

Telefon (O 30) 28 88 59 -14<br />

Telefax (O 30) 28 88 59 -15<br />

E-Mail: vkdgs@vkd-online.de<br />

Internet: www.vkd-online.de


Geschäftsbericht <strong>2018</strong><br />

Verband der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands e.V. (<strong>VKD</strong>)<br />

Gegründet am 5. Juli 1903 in Dresden


Redaktionelle Bearbeitung:<br />

Angelika Volk, Bad Harzburg<br />

Heidemarie Ludwig, Berlin<br />

Gabriele Kirchner, Berlin<br />

Fotos: (soweit nicht anders angegeben)<br />

Gabriele Kirchner, Berlin<br />

<strong>VKD</strong><br />

2<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Inhaltsverzeichnis <br />

Editorial . ........................................................................ Seite 5<br />

Über uns . ........................................................................ Seite 7<br />

Kernkompetenzen . ......................................................... Seite 7<br />

Ansprechpartner für Politik, Wirtschaft und Medien<br />

im In- und Ausland . ........................................................ Seite 8<br />

Positionen <strong>2018</strong> .............................................................. Seite 9<br />

Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Vorstand und Präsidium . ............................................................ Seite 18<br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit . ................................................... Seite 23<br />

Fachausschuss für Grundsatzfragen .................................................. Seite 26<br />

Fachausschuss für Betriebswirtschaft . ............................................... Seite 28<br />

5. Dialogabend mit Bundestagsabgeordneten:<br />

Im Gespräch bleiben – im Sinne der Krankenhäuser und der Patienten . ............... Seite 30<br />

Einblicke – Kooperationen/Angebote für unsere Mitglieder<br />

SMBS Salzburg – Studiengang Health Care Management:<br />

Zusammenarbeit ist eine Erfolgsgeschichte . ....................................... Seite 32<br />

Verband „Die Führungskräfte“: Kooperation hat sich auch <strong>2018</strong> bewährt ........... Seite 33<br />

Ecclesia Versicherungsdienst GmbH:<br />

Vertrauensvolle Zusammenarbeit fortgesetzt ...................................... Seite 33<br />

ENTSCHEIDERFABRIK: Gemeinsame Arbeitsplattform<br />

für praxistaugliche IT-Lösungen und Erfahrungsaustausch ......................... Seite 34<br />

AKG: Partnerschaft für moderne Krankenhausarchitektur . ......................... Seite 36<br />

BVMed: Erfolgreiche Zusammenarbeit beider Verbände fortgesetzt . ................ Seite 36<br />

<strong>VKD</strong>-Praxisberichte <strong>2018</strong> – „Der alte Patient“ und „Digitalisierung“ . .................. Seite 37<br />

102. Mitgliederversammlung des <strong>VKD</strong> am 13.11.<strong>2018</strong> . .................................. Seite 39<br />

Wie viel Wandel braucht das Krankenhaus?<br />

61. Jahrestagung des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands . ........... Seite 43<br />

Treffen ehemaliger Vorstandsmitglieder in Wismar . .................................. Seite 48<br />

Ehrenmitglieder des <strong>VKD</strong> im Jahr <strong>2018</strong> ............................................... Seite 51<br />

Wahlen in den Landes- und Fachgruppen ............................................. Seite 53<br />

Aus der Arbeit der Landesgruppen . ................................................... Seite 54<br />

Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen . ........................................... Seite 62<br />

Fachgruppe Psychiatrische Einrichtungen . ........................................... Seite 64<br />

Fachgruppe Pflegeeinrichtungen . .................................................... Seite 70<br />

Zusammenarbeit mit den Verbänden des Krankenhaussektors<br />

auf nationaler und internationaler Ebene . ............................................ Seite 72<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 3


Inhaltsverzeichnis<br />

Daten / Fakten . ............................................................. Seite 94<br />

Organisation / Verbandsführung ..................................................... Seite 94<br />

Vorstand . ......................................................................... Seite 94<br />

Präsidium ........................................................................ Seite 94<br />

Landes- und Fachgruppenvorstände ............................................... Seite 95<br />

Mitglieder der Fachausschüsse .................................................... Seite 99<br />

Geschäftsstelle .................................................................Seite 101<br />

Geschäftsführerin . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Seite 101<br />

Anhang . ....................................................................... Seite 102<br />

<strong>VKD</strong>-Pressemitteilungen. ........................................................... Seite 102<br />

4<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Editorial <br />

„Nur ein starker Verband<br />

kann sich für Sie stark machen.“<br />

(Unser Credo)<br />

Liebe Leserinnen und Leser,<br />

liebe Mitglieder,<br />

das Jahr <strong>2018</strong> war für viele Krankenhäuser – und damit auch für viele unserer Mitglieder – nicht leicht. Das<br />

hatte sich bereits Ende vorigen Jahres mit der Auswertung unserer Mitgliederbefragung abgezeichnet.<br />

Die Fallzahlen waren nach vielen Jahren des kontinuierlichen Anstiegs gesunken. Viele Führungskräfte,<br />

vor allem kleinerer Häuser und von Maximalversorgern, rechneten mit negativen Jahresabschlüssen.<br />

Befürchtungen, die sich bewahrheiteten, wie wir Ende <strong>2018</strong> sahen.<br />

Eine Herausforderung für unseren Verband bestand daher auch darin, die Gründe dafür zu ermitteln<br />

und in die Politik und die Öffentlichkeit hinein zu kommunizieren. Das haben wir getan – offensiv und<br />

konstruktiv. Unsere Kritik haben wir immer verbunden mit Vorschlägen für Veränderungen. Wir verharren<br />

nicht in Ablehnung, die Mitglieder unseres Verbandes erkennen natürlich die Notwendigkeit zum Beispiel<br />

von Strukturveränderungen. Die Frage ist ja oft nicht das Ob, sondern das Wie. Und hier wollen wir,<br />

dass unsere Erfahrung, unsere Sachkompetenz und auch unser Wille, im Sinne der Patienten Veränderungen<br />

voranzutreiben, berücksichtigt werden.<br />

Dazu gehörten unsere offiziellen Stellungnahmen, wie etwa zur Ministerverordnung für Pflegepersonal-<br />

Untergrenzen, Gespräche mit Politikern und Abgeordneten zu den exzessiven Kontrollen des Medizinischen<br />

Dienstes der Krankenkassen und die Forderung nach Umwandlung des MDK in ein neutrales<br />

Prüfinstitut, aber auch – und hier lassen wir nicht nach – für die gesetzlich fixierte, auskömmliche<br />

Investitionsfinanzierung. Immer wieder haben wir auch darauf verwiesen, wie wichtig es ist, die Digitalisierung<br />

der Krankenhäuser als Infrastrukturaufgabe des Staates zu sehen, die eines gesamtgesellschaftlichen<br />

finanziellen Kraftaktes bedarf.<br />

Als einen gemeinschaftlichen Erfolg aller Krankenhausverbände können wir verbuchen, dass sich die<br />

Politik beim Thema Fachkräftemangel in der Pflege endlich bewegt – wenn auch aus unserer Sicht nicht<br />

in allen Aspekten in die richtige Richtung. Hier liegt ein veritables Aufgabenfeld für das kommende Jahr<br />

vor uns. Dazu gehört nicht nur die vorgesehene Veränderung des DRG-Systems durch Herauslösung der<br />

Pflegekosten, die wir skeptisch sehen. Aus Sicht des <strong>VKD</strong> ist ein grundlegender Neustart dieses Systems<br />

notwendig, das inzwischen zu erheblichen Unwuchten führt und viele Krankenhäuser benachteiligt.<br />

Wir fordern zudem nach wie vor ein Zukunftskonzept Deutsches Krankenhaus, in dem die Vorstellungen<br />

für eine Zukunftsfähigkeit der Kliniken gebündelt sind:<br />

Reduktion von Komplexität im Management von Medizin und Pflege, insbesondere Reduktion der<br />

„Checklistenmedizin“, Sicherung des Fachkräftenachwuchses in Medizin und Pflege, Moderierung und<br />

Finanzierung notwendiger Strukturveränderungen, staatlich finanzierte Digitalisierung, vergleichbare<br />

Gestaltung der Qualitätssicherung zwischen den Sektoren, Öffnung der Krankenhäuser für die ambulante<br />

Notfallversorgung und die ambulante fachärztliche Versorgung sowie Gründung eines unabhängigen<br />

Kontrollinstituts für alle Sektoren.<br />

Unsere Bewertung der aktuellen Gesundheitspolitik konnte ich auch zur Eröffnung des 41. Deutschen<br />

Krankenhaustages als Kongresspräsident gegenüber Bundesgesundheitsminister Jens Spahn deutlich<br />

machen.<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 5


Editorial<br />

Inzwischen wurden einige Forderungen des <strong>VKD</strong> sowie unsere Definition der Krankenhäuser als Anker<br />

der Gesundheitsversorgung auch in anderen Verbänden und in Gesundheitsministerien der Länder übernommen.<br />

Das aber muss nun auch praktisches Handeln nach sich ziehen.<br />

Unser Plus in allen Gesprächen, Stellungnahmen, mit allen Vorschlägen: Sie kommen von Praktikern,<br />

denen die Auswirkungen für die Krankenhäuser, ihre Mitarbeiter und die Patienten tagtäglich vor Augen<br />

sind. Wenn der <strong>VKD</strong> sich äußert, ist das nicht so leicht vom (grünen) Tisch zu wischen. Deshalb gilt mein<br />

Dank allen Mitgliedern, die auch <strong>2018</strong> wieder jede sich bietende Gelegenheit dazu genutzt haben, sich<br />

für die Kritik und die Vorschläge unseres Verbandes stark zu machen – in Pressemitteilungen ihrer<br />

Häuser, in Interviews mit regionalen Medien, in Gesprächen mit Bürgermeistern und Landräten. Mein<br />

Dank gilt zudem den Repräsentanten des <strong>VKD</strong> in allen Gremien, den Landes- und Fachgruppen, in den<br />

Fachausschüssen, im Vorstand und im Präsidium und nicht zuletzt in unserer Geschäftsführung. Ich<br />

danke Ihnen allen nochmals im Namen des Präsidiums, des Vorstands und unserer Geschäftsstelle für<br />

Ihre Arbeit und Ihr Engagement. Für das Jahr 2019 wünsche ich Ihnen und uns allen den Mut und die<br />

Kraft, sich immer wieder im Sinne unseres Verbandes für unsere Krankenhäuser, die Mitarbeiter und<br />

Patienten einzusetzen.<br />

Bleiben wir alle kritisch, bleiben wir konstruktiv und arbeiten wir beherzt weiter an unserer Agenda.<br />

Ihr<br />

Dr. Josef Düllings<br />

6<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Über uns<br />

Der <strong>VKD</strong><br />

Am 5. Juli 1903 wurde in Dresden die „Vereinigung der Verwaltungsvorstände der Krankenhäuser<br />

Deutschlands“ gegründet. 1951 wurde sie in „Fachvereinigung deutscher Krankenanstalten e.V. umbenannt.<br />

Seit 1989 führt sie den Namen „Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands e.V.“.<br />

Nach der Satzung des Verbandes ist es unsere Aufgabe, die Interessen der Mitglieder und Krankenhäuser<br />

in der Öffentlichkeit zu vertreten und die Mitglieder des Verbandes bei der Wahrnehmung ihrer Aufgaben<br />

zu unterstützen. In diesem Rahmen geben wir Stellungnahmen zu Fragen des Krankenhaus- und<br />

Gesundheitswesens ab, organisieren Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen für unsere Mitglieder und<br />

deren Mitarbeiter, fördern den Austausch von Erfahrungen der Mitglieder untereinander, beteiligen uns<br />

an der Erarbeitung und Umsetzung wissenschaftlicher Erkenntnisse und arbeiten in der Europäischen<br />

Vereinigung der Krankenhausmanager (EVKM) und anderen internationalen Verbänden und Institutionen<br />

mit.<br />

Gemäß Beschlussfassung der Mitgliederversammlung vom 20. 11. 2013 können Führungskräfte der<br />

obersten Managementebene sowie Führungskräfte des oberen Managements mit wirtschaftlicher<br />

Verantwortung in Krankenhäusern, Vorsorge-, Rehabilitations- und Pflegeeinrichtungen sowie Medizinischen<br />

Versorgungszentren (MVZ), soweit sie überwiegend in Trägerschaft eines Krankenhauses sind,<br />

sowie Persönlichkeiten aus der Gesundheitswirtschaft auf Beschluss des Präsidiums die Mitgliedschaft<br />

erwerben. Nachwuchskräfte fördert der Verband, indem er ihnen eine Junior-Mitgliedschaft für einen<br />

begrenzten Zeitraum anbietet.<br />

Kernkompetenzen<br />

Die Mitglieder unseres Verbandes sind in der oberen Managementebene der Krankenhäuser, Rehabilitations-<br />

und Pflegeeinrichtungen sowie MVZ Deutschlands tätig und verantworten deren Leistungsfähigkeit<br />

und Wirtschaftsführung. Sie sind sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene sowie in Landkreisen<br />

und Kommunen aktiv. Sie verfügen über ein fundiertes Praxiswissen und langjährige Erfahrung<br />

im Gesundheitssektor.<br />

Ansprechpartner für Politik, Wirtschaft und Medien<br />

im In- und Ausland<br />

Unser Anspruch ist es, eine vorbildliche Patientenversorgung zu organisieren, neue Entwicklungen aufzugreifen<br />

und nach Verbesserungen zu streben. Wir beteiligen uns am politischen Dialog und an der<br />

Meinungsbildung der Öffentlichkeit. Wir beteiligen uns an der Gestaltung der Gesundheitsversorgung<br />

vor Ort sowie auf Landes- und Bundesebene. Wir verstehen uns als Ansprechpartner für politische<br />

Entscheidungsträger und Verbände der Gesundheitswirtschaft, insbesondere in Fragen der Krankenhauspraxis<br />

und des Krankenhausmanagements.<br />

Grundsätzliche Positionen<br />

Der <strong>VKD</strong> bringt sich intensiv in die Diskussion um Gesetze und Verordnungen ein, die den Krankenhausbereich<br />

betreffen, die sich mit der Vernetzung der Gesundheitssektoren beschäftigen und die in anderer<br />

Weise die Krankenhäuser, deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die Patienten betreffen. Er zeigt<br />

den Reformbedarf auf und macht Vorschläge zur Bewältigung der aktuellen Herausforderungen.<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 7


Der <strong>VKD</strong><br />

Im Jahr <strong>2018</strong> warb der <strong>VKD</strong> erneut intensiv für ein „Zukunftskonzept Deutsches Krankenhaus“. Der Verband<br />

brachte seine Positionen zur Notfallversorgung, zur Digitalisierung der Krankenhäuser, zum Fachkräftemangel<br />

in die politischen Debatten ein und forderte nach wie vor vehement eine Neugestaltung<br />

der Investitionsfinanzierung.<br />

Bezüglich der ambulanten Notfallversorgung, die inzwischen überwiegend durch die Krankenhäuser<br />

sichergestellt wird, forderte er u.a., den Sicherstellungsauftrag von den Kassenärztlichen Vereinigungen<br />

auf die Krankenhäuser zu übertragen. Der <strong>VKD</strong> erneuerte seinen Vorstoß aus den vergangenen Jahren,<br />

die Digitalisierung der Kliniken als gesamtgesellschaftliche Aufgabe zu sehen und dafür eine nationale<br />

Investitionsoffensive zu starten. Bezüglich der Investitionsfinanzierung forderte der <strong>VKD</strong> Gesetzestreue<br />

von den Ländern und eine Aufstockung der Mittel auf deutlich über sechs Milliarden Euro im Jahr. Der<br />

<strong>VKD</strong> wandte sich immer wieder gegen die herrschende Misstrauenskultur im Gesundheitswesen und<br />

setzte sich für die Umwandlung des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung in ein neutrales<br />

Prüfinstitut ein.<br />

Unsere Prioritäten:<br />

Die Bedürfnisse der Patienten zuerst<br />

Für eine bessere Vernetzung der Leistungsangebote vor Ort<br />

Ambulante Leistungen des Krankenhauses<br />

Vor- und nachstationäre Behandlung<br />

Verbindungsstelle zwischen Akutversorgung und Rehabilitation<br />

Zugang für ältere Menschen zur Rehabilitation<br />

Verbindungsstelle zwischen Akutversorgung und Pflege<br />

Wertschätzung der Arbeit im Krankenhaus<br />

Zukunftsbranche und Jobmotor<br />

Für eine faire Finanzierung<br />

Weiterentwicklung des G-DRG-Systems<br />

Weitere Überarbeitung des Psych-Entgeltsystems<br />

Neuordnung der Investitionsfinanzierung<br />

Nationale Investitionsoffensive für die Digitalisierung der Krankenhäuser<br />

Anhebung des Budgets der Rentenversicherung für Rehabilitationsmaßnahmen<br />

Zukunftssichere Pflegeausbildung<br />

Weniger Bürokratie – Mehrwert für die Patientenversorgung<br />

Für eine zweckentsprechende Mittelverwendung<br />

Berliner<br />

Impressionen<br />

8<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Stellungnahme zum Entwurf einer Ausbildungs- und Prüfungsverordnung<br />

für die Pflegeberufe (Pflegeberufe-Ausbildungs- und<br />

Prüfungsverordnung – PflAPrV)<br />

Grundsätzlich sind die Regelungen der PflAPrV zu<br />

begrüßen, die Stundenverteilung im Rahmen des<br />

theoretischen und praktischen Unterrichts steht<br />

in einem ausgewogenen Verhältnis.<br />

Die Umsetzung der an die Ausbildungsträger gestellten<br />

Anforderungen und Vorhaltungen führt<br />

allerdings zu einem nicht unerheblichen Organisations-,<br />

Abstimmungs-, Koordinierungs- und<br />

Personalmehraufwand. Der Einsatz der Praxisanleiter<br />

wird durch die Verordnung erhöht und<br />

erweitert, denn der Ausbildungsträger muss eine<br />

regelmäßige Abstimmung zwischen diesen und<br />

den an der Ausbildung beteiligten Einrichtungen<br />

vorsehen (§ 9). Die Pflegeschule hat zudem<br />

im Rahmen ihrer Verantwortung für die gesamte<br />

Ausbildung die Auszubildenden während der praktischen<br />

Ausbildung durch eine Praxisanleitung in<br />

den Einrichtungen zu betreuen und zu beurteilen<br />

sowie die dort tätigen Praxisanleiter zu unterstützen<br />

(§ 5). Auch benötigen die Praxisanleiter<br />

entsprechende Qualifikationen, wie die pädagogische<br />

Zusatzqualifikation und eine kontinuierliche<br />

berufspädagogische Fortbildung.<br />

Wir halten diese Regelungen für überzogen. Ihre<br />

Umsetzung erfordert einen deutlichen personellen<br />

Mehraufwand, der nicht nur die Ausbildungskosten<br />

deutlich erhöht. Es ist aus unserer Erfahrung<br />

und Kenntnis zudem sehr unwahrscheinlich,<br />

dass die zusätzlich erforderlichen ausgebildeten<br />

Personen im Markt derzeit verfügbar sind.<br />

Der praktische Einsatz der Schülerinnen und<br />

Schüler in den an der Ausbildung zu beteiligenden<br />

Einrichtungen stellt die Krankenpflegeschulen<br />

vor einen erheblichen Koordinierungs- und<br />

Betreuungsaufwand. Auch die Entwicklung eines<br />

schulinternen Curriculums, welches immer auf<br />

dem aktuellen Stand zu halten ist, sehen wir als<br />

unnötigen Aufwand an. Aus Sicht des <strong>VKD</strong> sollten<br />

die vom Bundesinstitut für Berufsausbildung ausgearbeiteten<br />

Vorgaben sowie der Rahmenlehrplan<br />

genügen. Ein für jede Schule eigenes, individuelles<br />

Curriculum birgt zudem die Gefahr der Abweichung<br />

und stellt die Gleichwertigkeit von Ausbildungszielen<br />

in Frage.<br />

Eine weitere Frage stellt sich hinsichtlich der vorgesehenen<br />

Zwischenprüfung. Sie besitzt ja offensichtlich<br />

für den weiteren Verlauf der Ausbildung<br />

keine Relevanz. Diese Relevanz sollte aber für das<br />

weitere Ausbildungsziel gegeben sein. Ansonsten<br />

macht der Aufwand dafür keinen Sinn und die Zwischenprüfung<br />

kann ersatzlos entfallen.<br />

Die Abschlussprüfung wird durch die drei Prüfblöcke<br />

und die hierfür beschriebenen Anforderungen<br />

an die Prüfenden ausgeweitet. Auch hier sehen<br />

wir sowohl einen zeitlichen als auch personellen<br />

Mehraufwand, der unnötig ist.<br />

Grundsätzlich regt der <strong>VKD</strong> an, Regelungen, die<br />

einen personellen Mehraufwand erfordern, noch<br />

einmal zu überdenken und diese zu verschlanken.<br />

März <strong>2018</strong><br />

<strong>VKD</strong>-Positionen <strong>2018</strong> <br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 9


<strong>VKD</strong>-Positionen <strong>2018</strong><br />

Das äußerst lukrative Geschäftsmodell der Krankenkassen<br />

(<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings, Beitrag für die Zeitschrift Das Krankenhaus - Auszug)<br />

Dieses (lukrative – d. Red.) Modell kann man ungefähr<br />

so beschreiben. Beim MDK arbeiten bundesweit<br />

etwa 8.500 Mitarbeiter, davon 2.300 Ärzte und<br />

2.600 pflegefachliche Gutachter. Mit Kosten von<br />

rund einer Milliarde Euro pro Jahr holt der MDK<br />

2,2 Mrd. Euro (Schroeders <strong>2018</strong>) von den GKV-Ausgaben<br />

für Krankenhausleistungen wieder zurück.<br />

Das ist eine Umsatzrendite von über 50 Prozent.<br />

Sie liegt damit doppelt so hoch, wie die seinerzeit<br />

von Ackermann ausgerufene und vielfach kritisierte<br />

Umsatzrendite für die Deutsche Bank von<br />

Peanuts 25 Prozent. Der MDK dürfte damit eines<br />

der lukrativsten Gesundheitsunternehmen weltweit<br />

sein.<br />

Weiterhin ist die Anreizstruktur interessant. Bezahlt<br />

wird der MDK von allen gesetzlichen Krankenkassen.<br />

Eine Rechnungskürzung kommt aber<br />

nur der Kasse zugute, die die Prüfung beauftragt<br />

hat. Somit profitieren die Kassen, die am meisten<br />

und geschicktesten prüfen (Schroeders <strong>2018</strong>). Es<br />

lohnt sich also, massiv in dieses Feld der Vergütungsrückholung<br />

und Zahlungsvermeidung zu gehen.<br />

Zugleich kann man mit der Abwerbung von<br />

Ärzten und Pflegenden („Bei uns müssen sie keine<br />

Dienste machen“) die Krankenhäuser schwächen<br />

und die Leistungserbringung verhindern oder zumindest<br />

hemmen. Wenn die Patientenversorgung<br />

dann einbricht, sind die Krankenhäuser schuld.<br />

Insgesamt lohnt es sich also für alle Kassen, immer<br />

mehr in den MDK zu investieren. Bei dieser<br />

Umsatzrendite wäre ein Börsengang eigentlich<br />

Pflicht.<br />

Wie ist so etwas möglich?<br />

Aus Sicht der Praxis ist der Patientenprozess zu<br />

betrachten, um herauszufinden, warum gegen<br />

dieses Geschäftsmodell derzeit kein Kraut gewachsen<br />

ist. Dabei sind mehrere Teilprozesse zu<br />

unterscheiden.<br />

1. Aufnahmesteuerung<br />

Hierbei zeigt sich zum einen, dass Patienten zunehmend<br />

in die Ambulanzen der Krankenhäuser<br />

kommen, ohne vorher einen Haus- oder Facharzt<br />

gesehen zu haben. Dies wird im kassenärztlichen<br />

Bereich gerne damit erklärt, dass der Patient eine<br />

Konsummentalität habe. Das Beste immer sofort.<br />

In der Praxis erklären die Patienten den Krankenhäusern,<br />

dass sie von Sprechstundenhilfen auf<br />

Tage vertröstet werden, auch in Notfällen, dass<br />

keine Termine frei seien und sie doch direkt ins<br />

Krankenhaus gehen sollten. Dies gilt insbesondere<br />

für chirurgische Notfälle. In vielen Regionen<br />

Deutschlands sind zudem diagnostische Leistungen<br />

im KV-Bereich vielfach erst nach monatelangen<br />

Wartezeiten möglich, zum Beispiel MRT-<br />

Untersuchungen. So haben in der Region Paderborn<br />

Hausärzte beispielsweise eine Liste mit ambulanten<br />

MRT-Standorten, an denen die Patienten<br />

zeitnah einen Termin bekommen können. Diese<br />

Liste umfasst einen Umkreis von 70 Kilometern.<br />

Um dennoch eine Ortsnähe zu gewährleisten, werden<br />

Patienten auch schon mal zur vorstationären<br />

Behandlung, MRT-Untersuchung, eingewiesen, die<br />

die Krankenhäuser erbringen, die Krankenkassen<br />

unter Hinweis auf die Rechtslage, also Zuständigkeit<br />

des KV-Bereichs, aber nicht bezahlen. So entstehen<br />

Kosten durch die Leistung am Patienten,<br />

der auch zufrieden ist, die die Kasse aber nicht<br />

vergütet. Das ist aus meiner Sicht rechtssichere<br />

Zechprellerei.<br />

Ein besonderes Kapitel ist die KV-ambulante Notfallversorgung,<br />

die in vielen Regionen Deutschlands<br />

auch nicht funktioniert. Ein Großteil der KV-<br />

Ärzte kauft sich vom Bereitschaftsdienst frei, in<br />

manchen Regionen nehmen 70 Prozent der Ärzte<br />

nicht daran teil. Damit kommt die Frage auf, ob<br />

ein System, an dem 70 Prozent der für die Sicherstellung<br />

zuständigen Dienstleister nicht teilnehmen,<br />

überhaupt noch zukunftsfähig ist. Ausgefüllt<br />

wird diese Lücke durch die Krankenhäuser, die die<br />

Patienten nicht abweisen können, allerdings mit<br />

einem bundesweit hochgerechneten Defizit von<br />

rund einer Milliarde Euro. Ein durchschnittliches<br />

Schwerpunktkrankenhaus verliert allein durch die<br />

KV-ambulanten Notfälle, zum Beispiel die Patienten,<br />

die mit einer Schnittverletzung kommen, sich<br />

in der Krankenhausambulanz versorgen lassen<br />

und das Krankenhaus wieder verlassen, schnell<br />

einen Betrag von 1 Prozent vom Umsatz.<br />

2. Entlass-Steuerung<br />

Hierbei ist die Verweildauer die entscheidende, vom<br />

MDK in Frage gestellte Größe. An vielen Stellen<br />

10<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


<strong>VKD</strong>-Positionen <strong>2018</strong> <br />

wird die Verweildauer entgegen den Leitlinien<br />

der Fachgesellschaften gekürzt. Ein Beispiel: Die<br />

neurologische Komplexbehandlung nach Schlaganfall.<br />

Zu beobachten ist, dass Krankenkassen<br />

vermehrt Prüfaufträge an den MDK erteilen, eine<br />

72-stündige Komplexbehandlung zeitlich zu drücken.<br />

Wider besseres Wissen werden S3-Leitlinien<br />

der Deutschen Gesellschaft für Neurologie ignoriert,<br />

indem regelhaft auf eine unter 48-stündige<br />

Komplexbehandlung gedrängt wird. Nach den<br />

Leitlinien ist das Risiko eines erneuten Schlaganfalls<br />

innerhalb der nächsten 48 bis 72 Stunden am<br />

höchsten und fällt auch nach 72 Stunden nicht abrupt<br />

ab. Somit spielen aus Kassensicht hier weder<br />

Patientensicherheit noch Behandlungsqualität<br />

eine Rolle.<br />

Als neue höchst brisante Problematik der Verweildauerkürzung<br />

kommt der Pflegekräftemangel in<br />

der Pflege außerhalb des Krankenhauses aktuell<br />

ins Blickfeld. Auch wenn der Sozialdienst ab dem<br />

ersten Tag des Aufenthalts sich um eine pflegerische<br />

Anschlussversorgung unmittelbar nach Entlassung<br />

kümmert, ist zunehmend festzustellen,<br />

dass Pflegeplätze außerhalb des Krankenhauses<br />

fehlen. So mussten die Caritas Stationen im Kreis<br />

Paderborn zum Beispiel Anfang dieses Jahres zeitweise<br />

fünfzig Prozent der Neuanträge aus Mangel<br />

an Pflegekräften ablehnen. Eine Entlassung ins<br />

Nichts ist für hochbetagte multimorbide Menschen<br />

ethisch keinesfalls vertretbar. Aus rechtlicher<br />

Sicht ist allerdings die Zahlungsverweigerung<br />

der Krankenkassen zulässig, da die Verweildauer<br />

nicht mehr medizinisch begründet werden kann.<br />

Auch hier erbringt das Krankenhaus eine Leistung,<br />

die der rechtssicheren Zechprellerei unterliegt.<br />

3. Dokumentation<br />

Hierzu ist auf die seit Jahren steigende Komplexität<br />

des Abrechnungssystems mit steigenden<br />

komplexen Dokumentationsanforderungen zu<br />

verweisen, die Ärzte und Pflegende zu erfüllen<br />

haben, deren primäre Aufgabe allerdings die Patientenversorgung<br />

ist. Ein Häkchen in einer der<br />

zahlreichen Checklisten falsch oder gar nicht<br />

gesetzt, führt nicht selten zur kompletten Zahlungsverweigerung.<br />

Ärzte und Pflegende müssen<br />

sich damit noch mehr anstrengen, in einer fachfremden<br />

Tätigkeit zur Kassenexzellenz zu reifen,<br />

sonst ist dieses Problem scheinbar nicht zu lösen.<br />

Ich würde den Prüfern und ihren Chefs allerdings<br />

gezielten Missbrauch der Komplexität zur ökonomischen<br />

Eigenoptimierung vorwerfen. Es geht<br />

nicht um den Grundsatz der Verhältnismäßigkeit<br />

und eine sachgerechte Prüfung im wohlwollenden<br />

Patienteninteresse, sondern um Fehlerfindung zur<br />

Zahlungsvermeidung unter Nutzung der Krankenhausressourcen.<br />

Die Leistung hat der Patienten ja<br />

bekommen. Auch hier also rechtssichere Zechprellerei<br />

durch Missbrauch der Abrechnungskomplexität.<br />

Hier geht es nicht um Misstrauen, sondern<br />

um schlichte Nutznießung.<br />

4. Aktenführung<br />

Dieser Prozess ist für die Krankenhäuser vor allem<br />

deswegen kritisch, weil die Krankenkassen in der<br />

Nutzung digitaler Ressourcen weiter sind als die<br />

Krankenhäuser. Nur etwa fünf Prozent der Krankenhäuser<br />

bundesweit, einschließlich der Universitätsklinika,<br />

nutzen eine fallbegleitende digitale<br />

Patientenakte. Der Digitalisierungsgrad und damit<br />

auch der zeitnahe und fehlerärmere Umgang mit<br />

Patientenakten dürften auf Kassenseite deutlich<br />

besser sein. Dies muss als Managementmanko<br />

gewertet werden. Durch Umstellung der Investitionsprioritäten<br />

ließe sich dies ändern. Allerdings<br />

ist bekannt, dass im investiven Bereich eine erhebliche<br />

Unterfinanzierung besteht, so dass mit<br />

dem Schließen einer Lücke mit Sicherheit eine<br />

andere Lücke aufgerissen würde. Daher können<br />

Krankenkassen und MDK dieses Manko zur ökonomischen<br />

Eigenoptimierung im Rahmen ihres Geschäftsmodells<br />

nutzen.<br />

5. Kodierung<br />

Die Kodierung ist ebenfalls ein digital getriebener<br />

Prozess, wenn er optimiert sein soll. Genau dies ist<br />

aus den eben genannten Gründen der Unterdigitalisierung<br />

und der fortschreitenden Komplexität<br />

der Dokumentation ein weiteres Einfallstor für<br />

Krankenkassen und MDK.<br />

6. Abrechnung<br />

Die Abrechnung „am Ende der Nahrungskette“<br />

ist dann qualitativ nur so gut oder schlecht wie<br />

die Prozessschritte vorher. Insgesamt muss man<br />

feststellen, dass das Abrechnungssystem im Sinne<br />

des soziologischen Systemtheoretikers Niklas<br />

Luhmann (1984) eine Reduktion von Komplexität<br />

braucht, damit es auch in Zukunft funktionsfähig<br />

bleibt. Das Geschäftsmodell von Krankenkassen<br />

und MDK erodiert durch Missbrauch der aktuellen<br />

Komplexität diese Funktionsfähigkeit.<br />

Fazit<br />

Über die vorgenannten Aspekte hinaus muss man<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 11


<strong>VKD</strong>-Positionen <strong>2018</strong><br />

aus Sicht der Krankenhauspraxis schon jetzt ein<br />

massives Legitimationsdefizit des aktuellen Vergütungssystems<br />

und der damit ökonomisch sich<br />

selbst optimierenden Institutionen erkennen. Dieses<br />

drückt sich aus in Begriffen wie Misstrauenskultur<br />

und in einer zunehmenden politischen Konfliktbereitschaft<br />

dazu. Die Praxis erkennt, dass die<br />

um sich greifende Checklistenmedizin mit immer<br />

höher getriebenen Ansprüchen an Strukturqualität<br />

und Komplexitätsverarbeitung nicht das Ziel<br />

hat, die Qualität zu verbessern. Denn Ärzte und<br />

Pflegende werden vom Krankenbett abgezogen,<br />

um dieses System zu bedienen. Qualität am Patienten<br />

entsteht aber nicht dadurch, dass Ärzte und<br />

Pflegende sich primär mit der Akte beschäftigen,<br />

sondern dadurch, dass sie sich primär mit dem<br />

Patienten beschäftigen. Eigentlich logisch.<br />

Besonders kritisch zu sehen ist, dass Krankenkassen<br />

und MDK vor allem den Umstand ausnutzen,<br />

der in den beiden zuerst genannten Prozessen<br />

beschrieben ist, nämlich das zunehmende Auseinanderklaffen<br />

von Rechtslage und Versorgungslage.<br />

Allein in Nordrhein-Westfalen scheiden jedes<br />

Jahr rund 400 Hausärzte aus der Versorgung aus.<br />

Nur rund 200 hausärztliche Praxen werden nachbesetzt.<br />

In den kommenden Jahren dürfte hier ein<br />

enormer Problemdruck entstehen, mit dem die<br />

Patienten vor allem die Krankenhäuser aufsuchen.<br />

Der Rechtslage nach können die Krankenhäuser<br />

die Patienten wegschicken. Es gibt noch einen<br />

Hausarzt auf Rügen. Fahren Sie da doch hin.<br />

Beim kassenseitigen Feilschen um die Verweildauer<br />

wird sich die Pflegeproblematik und die<br />

fehlende zeitnahe Anschlussversorgung an einen<br />

Krankenhausaufenthalt ausweiten. Das Institut<br />

der Deutschen Wirtschaft hat kürzlich errechnet,<br />

dass bis zum Jahr 2035 etwa 130.000 bis 150.000<br />

zusätzliche Pflegekräfte benötigt werden. Die Zahl<br />

der Pflegebedürftigen soll von drei auf vier Millionen<br />

ansteigen (Hüther und Kochskämper <strong>2018</strong>).<br />

Wenn die Kapazitäten dafür nicht geschaffen werden,<br />

ist damit zu rechnen, dass die Patienten auch<br />

mit dieser Problematik die Krankenhäuser aufsuchen.<br />

Zumal fehlende Pflege bei hochbetagten<br />

Pflegebedürftigen immer krankheitskritisch ist.<br />

An dieser Stelle muss ganz klar gesagt werden,<br />

dass die gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen<br />

nach dem Sozialgesetzbuch V und XI Leistungen<br />

aus jedem Sektor in ihrem Stammbuch stehen<br />

haben. Das Sozialgesetzbuch verfolgt damit einen<br />

ganzheitlichen Versorgungsanspruch für die<br />

Versicherten, den die Kranken- und Pflegekassen<br />

zurzeit aus Gründen der ökonomischen Eigenoptimierung<br />

nicht erfüllen. Vielmehr spielen sie mit<br />

der sektorierten Rechtslage und der sich verändernden<br />

Versorgungslage die einzelnen Sektoren<br />

gegeneinander aus. Dies ist vom Grundgedanken<br />

des Sozialgesetzbuches nicht zulässig. Und es ist<br />

auch ethisch nicht vertretbar.<br />

Die gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen haben<br />

aus meiner Sicht einen sozialgesetzlichen<br />

Auftrag zur Integration der Versorgungsleistungen,<br />

damit der zunehmend hochbetagte Patient<br />

das bekommt, was ihm das Sozialgesetzbuch<br />

verspricht. Genau diese Integration leisten die<br />

gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen derzeit<br />

nicht. Ihr äußerst lukratives Geschäftsmodell ruht<br />

zum Großteil auf einer Ausnutzung sektorierter<br />

Zuständigkeiten. Hier ist Führung gefragt, wenn<br />

nicht proaktiv von den Kranken- und Pflegekassen,<br />

dann zumindest reaktiv von Politik und Gesetzgeber.<br />

Literatur<br />

Düllings, Josef 2012: Politik treibt Krankenhäuser<br />

in die roten Zahlen, KU Gesundheitsmanagement 6<br />

/ 2012, Seite 62-67.<br />

Düllings, Josef 2017: Zur Lage der Krankenhäuser<br />

in Deutschland. Ergebnisse der <strong>VKD</strong>-Umfrage 2017<br />

Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands,<br />

Berlin.<br />

Hüther, M. und S. Kochskämper <strong>2018</strong>: Pflegenotstand<br />

- So viele Fachkräfte fehlen wirklich, Statement<br />

zur Pressekonferenz des Instituts der Deutschen<br />

Wirtschaft am 10.09.<strong>2018</strong>.<br />

Luhmann, Niklas 1984: Soziale Systeme. Grundriss<br />

einer allgemeine Theorie, Suhrkamp, Frankfurt a. M.<br />

Schroeders, Nikolai von <strong>2018</strong>: Interview „Man<br />

kann nur noch sprengen“ in: f&w 10/<strong>2018</strong>, Seite<br />

888-889.<br />

ZVMO <strong>2018</strong>: Interner Bericht zu Prüfaktivitäten<br />

des MDK, Zweckverband Münsterland-Ostwestfalen,<br />

Münster.<br />

Mai <strong>2018</strong><br />

12<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Gemeinschaftsaufgabe Gesundheitsversorgung –<br />

kooperativ & effektiv!<br />

41. Deutscher Krankenhaustag, 12. bis 15. November <strong>2018</strong><br />

Statement Dr. Josef Düllings, Kongresspräsident<br />

<strong>VKD</strong>-Positionen <strong>2018</strong> <br />

Eine funktionierende Gesundheitsversorgung in<br />

hoher Qualität gehört zu den unverzichtbaren<br />

Infrastrukturleistungen des Staates. Darauf haben<br />

die Bürger, wo immer sie in unserem Land leben,<br />

ein gesetzlich verbrieftes Recht. Aus diesem<br />

Recht resultieren für Bund und Länder ebenso<br />

wie für alle Leistungs- und Kostenträger erhebliche<br />

Pflichten, die Gesundheitsversorgung heute<br />

und vor allem auch für morgen zu sichern und zukunftsfest<br />

zu gestalten. Es ist also definitiv eine<br />

Gemeinschaftsaufgabe.<br />

Dies wird von allen Beteiligten grundsätzlich auch<br />

so gesehen. In der Praxis allerdings haben wir es<br />

mit manifesten Versorgungssektoren zu tun, deren<br />

Grenzen nach wie vor wenig durchlässig sind. Die<br />

Gründe dafür sind nicht nur in den starken Lobbyorganisationen<br />

zu suchen, die ihre eigenen Felder<br />

möglichst sichern möchten – selbst, wenn sie<br />

diese gar nicht mehr vollständig beackern können.<br />

Sie sind auch in der hohen Komplexität unseres<br />

Gesundheitswesens begründet, das Innovationen<br />

im System erschwert. Selbst gut gemeinte neue<br />

Gesetze und Regelungen haben dann gegebenenfalls<br />

Folgen, die so nicht gewollt waren. Eine wirkliche<br />

Folgenabschätzung findet zudem auch nicht<br />

statt.<br />

Es stellt sich aber auch die Frage, ob tatsächlich<br />

alle an der Gesundheitsversorgung Beteiligten<br />

sich dessen bewusst sind, dass es hier um eine<br />

Gemeinschaftsaufgabe geht.<br />

Was ist die erste und wichtigste Aufgabe eines<br />

Krankenhauses? Einer Rehaklinik? Einer Arztpraxis?<br />

Einer Krankenkasse?<br />

Eine banale Frage? Vielleicht. Die einfache Antwort<br />

muss ja sein: Erste Aufgabe und Daseinszweck ist<br />

die gute Versorgung kranker Menschen. Zumindest<br />

hier bei uns in Deutschland. Ihr Zweck ist nicht,<br />

möglichst viel Geld zu verdienen. Dabei ist unbenommen<br />

und gesetzlich auch festgelegt, dass<br />

diese gute Versorgung wirtschaftlich zu erfolgen<br />

hat.<br />

Aus dieser ersten und wichtigsten Aufgabe leitet<br />

sich eigentlich auch die Pflicht ab, gemeinsam und<br />

kooperativ Gesundheitsleistungen zu erbringen.<br />

Dass es hier noch immer mächtig hakt, schadet<br />

der Zukunftsfestigkeit unseres Gesundheitssystems.<br />

Denn inzwischen haben wir eine Situation, die –<br />

wollen wir sie gut meistern – deutlich mehr Gemeinschaftshandeln<br />

geradezu erzwingt. Dazu<br />

gehört die demografische Entwicklung ebenso<br />

wie der medizinisch-technische Fortschritt. Dazu<br />

gehört der Fachkräftemangel vor allem in den<br />

Pflegeberufen, aber auch der Mangel an niedergelassenen<br />

Ärzten vor allem in ländlichen Regionen.<br />

Die Anforderungen der Patienten steigen – übrigens<br />

nicht nur an die medizinischen und pflegerischen<br />

Leistungen, sondern auch an die Digitalisierung<br />

der Branche.<br />

Gleichzeitig haben Gesetze und Regulierungen, die<br />

verschiedenen Finanzierungssysteme, die unterschiedlichen<br />

Systeme der Qualitätssicherung eine<br />

Komplexität des Systems als Ganzes bewirkt, die<br />

für den Laien undurchschaubar, für die Beteiligten<br />

nur noch mit hohem Kraftaufwand beherrschbar<br />

ist und sehr viel Expertise von der Versorgung der<br />

Patienten abzieht.<br />

Kurz: Wir sind an einem Punkt, an dem wir einen<br />

Weg zurück zu unseren eigentlichen Aufgaben und<br />

zu einer Verminderung der Komplexität unseres<br />

Gesundheitssystems finden müssen.<br />

Das wird nicht einfach sein und es kann nur gelingen,<br />

wenn wir tatsächlich immer die Patienten in<br />

den Mittelpunkt stellen.<br />

Dass dabei vieles schon möglich ist, ohne dass immer<br />

gleich der Gesetzgeber angerufen wird – dafür<br />

lassen sich heute schon eine ganze Reihe von Beispielen<br />

finden:<br />

Beispiele, bei denen aus dem Bewusstsein dieser<br />

Gemeinschaftsaufgabe heraus die Beteiligten<br />

Modelle entwickeln, Netzwerke kreieren, die ganz<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 13


<strong>VKD</strong>-Positionen <strong>2018</strong><br />

praktisch demonstrieren, wie die Gesundheitsversorgung<br />

gemeinsam organisiert werden kann. Sie<br />

zeigen, wie effektiv kooperatives Handeln ist – und<br />

wie die Patienten davon profitieren. Krankenhäuser<br />

sind dabei häufig der Kern, um den diese Modelle<br />

entwickelt werden.<br />

Beispiele von großen Klinikunternehmen, die sich<br />

strategisch entsprechend aufstellen und auch<br />

nach außen, in andere Sektoren hineinwirken.<br />

Beispiele – vor allem in ländlichen Regionen – wo<br />

der Mangel an niedergelassenen Ärzten dazu führt,<br />

dass rund um die Krankenhäuser Gesundheitszentren<br />

entstehen, in denen sowohl ambulant als<br />

auch stationär Patienten behandelt werden. Die<br />

Macht des Faktischen erfordert Gemeinsamkeit.<br />

Und es gibt natürlich auch die Beispiele, bei denen<br />

Sektorengrenzen überschritten werden, ohne dass<br />

es zu gemeinsamem Handeln kommt – weil es<br />

einfach nur noch einen Sektor gibt, der den Großteil<br />

der Versorgung leistet. Welcher Sektor das ist,<br />

demonstriert die stetig anwachsende Zahl ambulanter<br />

Behandlungen durch die Krankenhäuser,<br />

und zeigen uns die überfüllten Notaufnahmen.<br />

So optimistisch viele dieser Initiativen auch machen<br />

– es fehlt ein gemeinsamer, gesellschaftlicher<br />

Wille, hier geplant und Schritt für Schritt eine<br />

andere Richtung einzuschlagen. Es fehlt das, was<br />

der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />

für die Kliniken schon länger fordert: Ein<br />

Masterplan Deutsches Krankenhaus. Angesichts<br />

der notwendigen Gemeinschaftsaufgabe für die<br />

Gesundheitsversorgung insgesamt fehlt aber tatsächlich<br />

ein Masterplan Gesundheitsversorgung,<br />

dem sich dann alle Beteiligten verpflichtet fühlen,<br />

der Prioritäten setzt und geplant Schritt für<br />

Schritt verwirklicht wird.<br />

Abgesehen davon müssen sich die Beteiligten in<br />

allen Versorgungssektoren und auch in den Krankenkassen<br />

darüber Gedanken machen, was aus<br />

ihrer Sicht mit Blick auf die Patientenversorgung<br />

zwingend zu einem solchen Masterplan gehört.<br />

Der Verband der Krankenhausdirektoren hat das<br />

für die Krankenhäuser getan.<br />

Was wären aus Sicht des Krankenhausmanagements<br />

die wichtigsten Maßnahmen, hier endlich<br />

zu Fortschritten zu kommen?<br />

Stabilisierung der Krankenhäuser – auch der<br />

kleinen Häuser – als Kerne der stationären wie<br />

ambulanten Versorgung in den Regionen<br />

Entwicklung der Notfallversorgung zu einem<br />

Modell regional angepasster sektorenübergreifender<br />

Strukturen<br />

Entwicklung vergleichbarer Kriterien für die<br />

Qualitätssicherung in den Sektoren, um sichere,<br />

transparente Übergänge für die Patienten zu<br />

schaffen und die Leistungen aufwandsgerecht<br />

vergüten zu können<br />

Weiterentwicklung des Finanzierungssystems<br />

der Krankenhäuser durch Reduzierung der Komplexität<br />

der DRGs, gleichzeitig Einführung sektorenübergreifender<br />

Finanzierungsmöglichkeiten<br />

sowie Einführung einer gesicherten, ausreichenden<br />

Investitionsfinanzierung<br />

Einführung einer sektorenübergreifenden Versorgungsplanung<br />

auf der Basis regionaler Strukturen<br />

Gesamtgesellschaftliche Finanzierung der Digitalisierung<br />

als Vernetzungsinstrument<br />

Moderierung notwendiger Strukturveränderungen,<br />

Prüfung der gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

auf kooperationshemmende Vorschriften und Beseitigung<br />

solcher Regelungen<br />

Gründung einer unabhängigen Kontrollinstitution<br />

für alle Leistungserbringer durch Umwandlung<br />

des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung<br />

in ein unabhängiges Institut, das im<br />

Sinne der Patienten dann auch sektorenübergreifend<br />

prüft<br />

Und schließlich: Entbürokratisierung auf der<br />

Basis gegenseitigen Vertrauens und damit einhergehend<br />

Reduktion der seit Jahren anwachsenden<br />

Komplexität des Systems insgesamt<br />

14<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


<strong>VKD</strong>-Positionen <strong>2018</strong> <br />

Stellungnahme des Krankenhausmanagements zur Ministerverordnung<br />

über Pflegepersonaluntergrenzen vom 24. August <strong>2018</strong><br />

Der Verordnungsentwurf muss deutlich überarbeitet oder ausgesetzt werden<br />

Per Ministerverordnung sollen Untergrenzen für<br />

den Personaleinsatz in pflegesensitiven Abteilungen<br />

der Krankenhäuser festgesetzt werden. Der<br />

Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />

(<strong>VKD</strong>) unterstützt das Anliegen, in dem es ja um<br />

die Sicherheit der Patienten geht. Die Sicherung<br />

einer hohen Qualität der Patientenversorgung ist<br />

eine ethische Forderung, der sich die Krankenhäuser<br />

verpflichtet fühlen.<br />

Der vorliegende Verordnungsentwurf wird in seiner<br />

aktuell vorliegenden Form aber abgelehnt. Er<br />

müsste aus Sicht des <strong>VKD</strong> an zahlreichen Stellen<br />

deutlich verändert werden, da ansonsten die<br />

Gefahr besteht, „das Kind mit dem Bade auszuschütten“.<br />

Zahlreiche Einwände aus der Praxis der<br />

Krankenhäuser machen deutlich, dass Vorgaben<br />

zum Teil nicht umsetzbar sind oder die Patientenversorgung<br />

sogar gefährden würden.<br />

Hinzu kommt, dass die Verordnung lediglich für ein<br />

Jahr gelten und dann durch eine Vereinbarung der<br />

Selbstverwaltungspartner ab 2020 ersetzt werden<br />

soll. Für diese kurze Zeitspanne enthält er zu viele<br />

Regelungen, die mit einer unsinnigen Gleichschaltung<br />

der Krankenhäuser einhergehen und Vorfestlegungen<br />

enthalten, die später eventuell wieder<br />

geändert werden müssen. Der Aufwand, der für<br />

Einführung und eventuelle Rücknahme betrieben<br />

werden müsste, scheint in keinem guten Verhältnis<br />

zum erhofften Ergebnis zu stehen.<br />

Die Begründung des Bundesgesundheitsministeriums<br />

für die Verordnung, die Selbstverwaltung<br />

habe sich nicht zum festgelegten Termin Ende Juni<br />

<strong>2018</strong> auf Personaluntergrenzen einigen können,<br />

ist zwar formal richtig, wird jedoch der Komplexität<br />

der Materie nicht gerecht. Solche Festlegungen<br />

sind außerordentlich schwierig und bedürfen<br />

gründlicher Recherchen, da die Situation vor Ort<br />

die Festlegung starrer Grenzen über alle Krankenhäuser<br />

hinweg nicht zulässt. Nach Kenntnis<br />

unseres Verbandes haben die Selbstverwaltungspartner<br />

aus der Erhebung von Stichproben zur<br />

aktuellen Personalbesetzung keine belastbaren<br />

Erkenntnisse gewinnen können. Einfach zu schließen,<br />

dass in einem Viertel der Krankenhäuser Patienten<br />

gefährdet sind, weil die Personalausstattung<br />

zu gering erscheint, ist geradezu fahrlässig.<br />

Die von der Deutschen Krankenhausgesellschaft<br />

(DKG) für 2019 vorgeschlagene umfassende Datenerhebung,<br />

der auch unser Verband zustimmen<br />

würde, hätte mehr Klarheit und eine belastbare<br />

Basis für Festlegungen erbracht, die doch eine<br />

erhebliche Tragweite für die Patientenversorgung<br />

und die Krankenhäuser haben.<br />

Angesichts der auch in der Politik inzwischen<br />

bekannten Tatsache eines erheblichen Fachkräftemangels<br />

gerade in Pflegeberufen, der nicht von<br />

heute auf morgen behoben werden kann, warnt<br />

der <strong>VKD</strong> vor einer mit der geplanten Verordnung<br />

ausgelösten willkürlichen Verknappung von Behandlungskapazitäten.<br />

Zu den Einwänden im Einzelnen<br />

Als unrealistisch deutlich zu hoch angesetzt werden<br />

vom <strong>VKD</strong> die Vorgaben für die Besetzung in<br />

Intensivstationen bewertet. Sie gehen nicht von<br />

einer sinnvollen, auf die unterschiedlichsten Pflegebedarfe<br />

in diesem Bereich ausgerichteten Besetzung<br />

aus, sondern generell vom hohen Niveau,<br />

wie es von den medizinischen Fachgesellschaften<br />

gefordert wird, denen es nicht um Mindestbesetzungsquoten<br />

geht. Die Festlegung letzterer soll<br />

aber ja eigentlich Ziel der Verordnung sein.<br />

Aus Sicht der Praxis müssen Untergrenzen deutlich<br />

unter einer Normal-Besetzung liegen. Jetzt<br />

sollen Vorgaben umgesetzt werden, die vermutlich<br />

– in Abhängigkeit von Stationsgrößen und Ablauforganisation<br />

- von vielen, sehr seriösen Häusern<br />

unterschritten werden. Hier ist der Gesetzgeber<br />

deutlich über das Ziel hinausgeschossen.<br />

Wenn für je zwei Patienten auf einer Intensivstation<br />

mindestens eine Pflegekraft künftig die Norm<br />

sein soll, wirkt sich das auf die Behandlungskapazität<br />

einer Intensivstation aus, denn dieses<br />

zusätzliche Personal steht nicht zur Verfügung<br />

und ist auch nicht überall zwingend notwendig.<br />

Wird die starre Norm dennoch umgesetzt, können<br />

weniger Patienten aufgenommen werden. Auch<br />

die vorgesehenen Ausnahmen von der geplanten<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 15


<strong>VKD</strong>-Positionen <strong>2018</strong><br />

starren Regel sind deutlich zu kurz gefasst und<br />

lassen keinerlei Puffer für größere Schadensereignisse,<br />

schwere Unfälle oder Epidemien. Die Vorgaben<br />

für die Intensivstationen differenzieren in<br />

keiner Weise: Eine interdisziplinäre Erwachsenen-<br />

Intensivstationen, organisiert in einem übergreifenden<br />

Zentrum mit hohem CMI, in dem die Vorgabe<br />

schon heute in der Regel umgesetzt wird, ist<br />

nicht vergleichbar mit einer Intensivstation der<br />

Grund- und Regelversorgung.<br />

Viele Krankenhäuser – etliche bereits seit Jahren<br />

- setzen inzwischen auch in den sensiblen Bereichen<br />

wie Intensivstationen, Stationsassistentinnen,<br />

-sekretärinnen und andere Mitarbeiter für<br />

unterstützende Tätigkeiten ein. Pflegende werden<br />

damit von pflegefremden Tätigkeiten entlastet. Es<br />

wäre absurd, wenn viele dieser Tätigkeiten wieder<br />

von examinierten Fachkräften verrichtet würden<br />

und die Stellenaufstockung von den Kassen bezahlt<br />

werden müsste. Das findet im Verordnungsentwurf<br />

keine adäquate Berücksichtigung.<br />

Kritisch zu sehen ist, dass die Nachtdienste zukünftig<br />

geändert werden müssen und für alle<br />

deutschen Krankenhäuser in der nächtlichen<br />

Versorgung „gleichgeschaltet“ werden – und das<br />

durch eine Verordnung, die ausdrücklich nur für<br />

ein Jahr gelten soll.<br />

Ein Blick in die Praxis zeigt zudem, dass es in den<br />

Krankenhäusern nicht nur Tag- und Nachtschichten<br />

gibt, sondern ein System von Früh-/Spät-/<br />

Nachtdienst. Nachtdienste dauern meist neun<br />

bis zehn Stunden, nicht nur acht. Die im Verordnungsentwurf<br />

fehlende Unterscheidung zwischen<br />

Früh- und Spätschicht – laut KPMG sind hier keine<br />

Unterschiede festzustellen – deckt sich nicht mit<br />

den Erfahrungen der Praxis: So wird an einem OP-<br />

Tag vormittags auf einer unfallchirurgischen Station<br />

sicher ein anderer Arbeitsanfall herrschen, als<br />

abends um 21.30 Uhr.<br />

In der Verordnung wird das Personal schicht- und<br />

stationsbezogen zugeordnet. Das ist für Häuser<br />

mit kleinen Stationen insbesondere nachts problematisch.<br />

Sofern mehr als eine Station besteht,<br />

sollte insbesondere nachts die Mindestbelegung<br />

entsprechend der Gesamtzahl der Patienten festgelegt<br />

werden.<br />

Die Werte für den Ausweis des Anteils an Hilfskräften<br />

sind ebenfalls für Krankenhäuser mit kleinen<br />

Abteilungen problematisch. Wenn in der Geriatrie<br />

bei einem Verhältnis von 10:1 und 20 Patienten<br />

10 Prozent Hilfskräfte einsetzbar sind, entspricht<br />

dies 0,2 VK. Insofern sollte eine Mindestquote z.B.<br />

auf den nächsten halben Wert aufrunden. Ungeklärt<br />

ist zudem, ob die Quote für Hilfskräfte sich<br />

auf den Tag, den Monat oder das Quartal bezieht.<br />

Hier wäre es sinnvoll, einen möglichst langen<br />

Zeitraum festzulegen.<br />

Die notwendige genaue Schichtbetrachtung erfordert<br />

eine deutliche Ausweitung der Bürokratie,<br />

die abzulehnen ist. So sollen sämtliche Schichten,<br />

bei denen die Grenzen unterschritten wurden (§7,<br />

Abs. 2) gemeldet werden. § 6 Abs. 2: Auf Grund der<br />

kleinen Anteilszahlen für nichtexaminiertes Pflegepersonal<br />

wird beim Einsatz solcher Kräfte für<br />

die Schicht immer eine Meldung ausgelöst, selbst<br />

wenn im Quartal alle Werte eingehalten werden.<br />

Die Aufteilung von Tätigkeiten zwischen examinierten<br />

und nichtexaminierten Kräften ist zudem<br />

ein Prozessthema, das sich je nach Notwendigkeit<br />

heute anders darstellt als morgen.<br />

Nicht berücksichtigt wird die Praxis in vielen<br />

Krankenhäusern, dass es häufig „gemischte“ Stationen<br />

gibt, die von zwei oder mehr Abteilungen<br />

belegt werden.<br />

Hinzu kommt hier, dass die Zusammenlegung und<br />

gemeinsame Nutzung von Stationen verschiedener<br />

Fachabteilungen ebenfalls nicht berücksichtigt<br />

ist. Betrifft das zum Beispiel die Orthopädie<br />

und die Unfallchirurgie, fällt die Unfallchirurgie<br />

unter die neue Verordnung, die Orthopädie dagegen<br />

nicht.<br />

Wie sollen interdisziplinäre Belegungen und Organzentren<br />

berücksichtigt werden? Sie werden jedenfalls<br />

nicht erfasst.<br />

Fazit<br />

Die Verordnung wird erhebliche Auswirkungen<br />

auf die Krankenhauspraxis haben. Aus Sicht der<br />

Krankenhausleitungen sind entsprechende Rahmenbedingungen<br />

notwendig, um die Pflegepersonalproblematik,<br />

d.h. PUG und Finanzierung, zu<br />

entschärfen.<br />

Benötigt wird künftig ein geeignetes, einheitliches<br />

Instrument, mit dem der Personalbedarf unanfechtbar<br />

ermittelt werden und der durch ausgewählte<br />

Kalkulationskrankenhäuser die Grundlage<br />

16<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


<strong>VKD</strong>-Positionen <strong>2018</strong> <br />

für die Finanzierung bilden kann - also ein leistungsorientiertes,<br />

praxistaugliches Modell.<br />

Das könnte eine Pflegepersonal-Regelung 2.0.<br />

sein, weil sie in vielen Häusern bereits zur Personalsteuerung<br />

eingesetzt wird, d.h. eine gewisse<br />

Akzeptanz hat und beherrscht wird. Sie müsste<br />

zwar sicher reformiert und modifiziert werden, sie<br />

berücksichtigt aber z.B. bereits jetzt Leistungen,<br />

die beim gegenwärtigen InEK-Ansatz (Pflegelastkatalog)<br />

nicht enthalten sind (z.B. Fortbildung,<br />

ext. QS, Pflegemanagement (1:80)). Insbesondere<br />

Kollegen mit jahrzehntelanger Krankenhaus- und<br />

damit auch PPR-Erfahrung sehen die Einführung<br />

einer PPR 2.0 als vielversprechenden Weg an, um<br />

bei der Personalproblematik weiterzukommen.<br />

Der zusätzliche bürokratische Aufwand, der durch<br />

das mit der Verordnung ausgelöste „Meldewesen“<br />

verursacht wird, muss aus Sicht des <strong>VKD</strong> entsprechend<br />

berücksichtig werden – am besten durch<br />

einen Zuschlag auf den Landesbasisfallwert, etwa<br />

mit einem Euro je Punkt.<br />

Grundsätzlich wäre es allerdings aus Sicht des<br />

<strong>VKD</strong> sinnvoll, die Verordnung nicht umzusetzen.<br />

Da sie ohnehin nur für ein Jahr gelten soll,<br />

aber in den Krankenhäusern einen erheblichen<br />

Umsetzungsaufwand erfordert, Bürokratie und<br />

Kontrollen nach sich ziehen wird, und damit der<br />

Pflegequalität eher schadet als nutzt sowie gegebenenfalls<br />

sogar Behandlungskapazitäten reduziert.<br />

Zudem sind laut Koalitionsvertrag ohnehin<br />

Personalvorgaben für sämtliche Krankenhausbereiche<br />

festzulegen. Ein gut begründetes, wirklich<br />

praxistaugliches Gesamtpaket, das vor allem dem<br />

Management auch Spielraum für hausindividuelle<br />

Entscheidungen lässt, wäre sinnvoller, als eine<br />

schlecht zurechtgezimmerte Verordnung vom<br />

grünen Tisch.<br />

Der <strong>VKD</strong> schlägt daher vor, die Verordnung nicht<br />

umzusetzen und die Zeit bis zum 1. Januar 2020<br />

dafür zu nutzen, die Pflegepersonal-Regelung neu<br />

zu justieren sowie parallel dazu dem Vorschlag<br />

der DKG entsprechend eine umfassende Datenerhebung<br />

in allen Krankenhäusern durchzuführen,<br />

um damit eine wirklich belastbare Basis für neue<br />

Regelungen zu erhalten.<br />

Gegebenenfalls könnte aber gleichzeitig auch die<br />

Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums<br />

mit den notwendigen Verbesserungen/Änderungen<br />

nach der vorgesehenen Anhörung in Kraft gesetzt,<br />

die Umsetzung für die Krankenhäuser aber<br />

nicht sanktioniert werden. Das käme einer Probe<br />

aufs Exempel gleich, deren Erkenntnisse in die<br />

endgültigen Regelungen zu den Pflegepersonal-<br />

Untergrenzen einfließen können.<br />

Auch der Verband der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands ist sich einig mit der Politik, dass<br />

die Pflegepersonalsituation in den Krankenhäusern<br />

nachhaltig verbessert werden muss. Einzelne<br />

Bereiche herauszulösen wird aber grundsätzlich<br />

der Komplexität der heutigen Pflegetätigkeiten in<br />

den Krankenhäusern nicht gerecht. Was wir brauchen,<br />

ist ein schlüssiges, praxistaugliches System<br />

der Personalbemessung, das die Qualität der Patientenversorgung<br />

verbessert, den tatsächlichen<br />

Pflegeaufwand widerspiegelt und dann auch zu<br />

fairen Pflegebudgets führt.<br />

September <strong>2018</strong><br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 17


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Vorstand und Präsidium<br />

Präsidiumssitzungen <strong>2018</strong><br />

15. März <strong>2018</strong> Berlin<br />

17./18. August <strong>2018</strong> Berlin<br />

12./13. Dezember Berlin<br />

Vorstandssitzungen <strong>2018</strong><br />

9. Februar <strong>2018</strong> Düsseldorf<br />

28. September <strong>2018</strong> Cascais, Portugal<br />

Präsidiumssitzungen in Berlin<br />

18<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Vorstandssitzung in Düsseldorf<br />

Erwin Rüddel, Vorsitzender des Bundestags-Gesundheitsausschusses, war am 13. Dezember in der <strong>VKD</strong>-<br />

Geschäftsstelle Gast des Präsidiums. In dem gesundheitspolitischen Gespräch wurden Positionen dargelegt und es<br />

wurde intensiv diskutiert.<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 19


Themenschwerpunkte:<br />

Aktuelle Gesundheitspolitik<br />

Koalitionsvertrag und die sich daraus ergebenden Herausforderungen für den<br />

Krankenhausbereich<br />

Festlegung der Themenbereiche, die weiter im Verband bearbeitet werden sollten: Pflege,<br />

Digitalisierung, Strukturkonzentrationen – Strukturfonds, Investitionsfinanzierung sowie<br />

gemeinsame Sicherstellung der Notfallversorgung / Finanzierung<br />

Positionen des <strong>VKD</strong> zur aktuellen Krankenhauspolitik, speziell zum Pflegepersonal-<br />

Stärkungsgesetz<br />

Positionierung zur Verordnung zu den Personal-Untergrenzen<br />

Zukunftskonzept Deutsches Krankenhaus<br />

Aktuelle Verbandspolitik<br />

Einladung zum Gesundheitspolitischen Gespräch und Zusage des Vorsitzenden des<br />

Gesundheitsausschusses, Erwin Rüddel, für die Präsidiumssitzung am 13.12.<strong>2018</strong><br />

Berichte aus Landes- und Fachgruppen sowie Ausschüssen zu aktuellen Themen, gesundheitspolitische<br />

Regelungen in den Bundesländern, Krankenhausplanung, Landtagswahlen,<br />

Auswirkungen von Gesetzen, Positionierungen der Landes- und Fachgruppen<br />

Überlegungen zum Thema Selbstverwaltung und Interessenvertretung der Krankenhausbranche<br />

<strong>VKD</strong>-Digitalisierungsstrategie, IT-Sicherheit, Datenschutz<br />

Gründung einer Arbeitsgruppe zur Erarbeitung der Digitalisierungsstrategie des <strong>VKD</strong> sowie eines<br />

Eckpunktepapiers der zu bearbeitenden Themen<br />

MDK-Problematik: Strategie des Verbandes zur besseren Positionierung der Krankenhäuser<br />

Kommunikationsstrategie des Verbandes<br />

Vorbereitung und Durchführung der 61. Jahrestagung <strong>2018</strong> am 3. und 4. Mai <strong>2018</strong> in Lübeck durch<br />

die Geschäftsstelle<br />

Vorbereitung der 62. Jahrestagung 2019 am 9. und 10. Mai in Berlin – Themenfindung und<br />

Organisation<br />

Vorbereitung des <strong>VKD</strong>-Forums am 13. November <strong>2018</strong> im Rahmen des 41. Deutschen<br />

Krankenhaustages in Düsseldorf<br />

Vorschlag zur Gründung einer Arbeitsgruppe über den FABW, die sich mit der besonderen<br />

Situation der Belegkrankenhäuser befasst<br />

DRG-Forum 21./22. März 2019 mit Präsidiumssitzung und <strong>VKD</strong>-Forum - der <strong>VKD</strong> als<br />

Mitveranstalter beim 18. DRG-Kongress bietet hier das 5. <strong>VKD</strong>-Forum an<br />

Vorbereitung der Mitgliederversammlung <strong>2018</strong><br />

Gehaltsumfrage gemeinsam mit dem Verband „Die Führungskräfte“<br />

Vorlage Jahresabschluss 2017 und Wirtschaftsplan 2019<br />

Vorbereitung des 6. Dialogabends mit Bundestagsabgeordneten im Herbst 2019 in Berlin<br />

6. <strong>VKD</strong>-Forum am 19. November 2019 in Düsseldorf nach der Mitgliederversammlung, die zeitlich<br />

vorverlegt werden soll<br />

Verbandsstrategie 2019<br />

<strong>VKD</strong> / DKG-Spitzengespräch im Frühjahr 2019<br />

Vorbereitung des Wechsels in der <strong>VKD</strong>-Geschäftsführung<br />

20<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Zusammenarbeit mit anderen Verbänden und Institutionen<br />

Spitzengespräche mit der Deutschen Krankenhausgesellschaft (Termine, Themen, Inhalte der<br />

Zusammenarbeit)<br />

Weitere Zusammenarbeit mit dem VLK, DPR und anderen Verbänden<br />

Vorbereitung mit der GDK und der Messegesellschaft Düsseldorf von MEDICA und 41. Deutschem<br />

Krankenhaustag <strong>2018</strong>, Vorbereitung des DRG-Forums und der EVKM-IMPO-Konferenz<br />

Information durch den Vertreter des <strong>VKD</strong> in der EVKM, Heinz Kölking, aus dem europäischen<br />

Verband, Auswertung des EVKM-Kongresses in Cascais/Portugal, Informationen zum EVKM-<br />

Kongress 2019 in Gent/Belgien sowie zur anstehenden Vorstandswahl im Rahmen der EVKM-<br />

IMPO-Konferenz in Düsseldorf sowie zum Wechsel in der Geschäftsführung und im Amt des<br />

Generalsekretärs<br />

Gestaltung der weiteren Zusammenarbeit mit dem Deutschen Krankenhausinstitut DKI<br />

Veranstaltungen in Kooperation mit dem DKI – Vorbereitungen <strong>2018</strong>: Psychiatrie-Branchentreff,<br />

Reha-Wirtschaftstag und Krankenhaus-Branchentreff am Jahresende<br />

Positionierung zum MDK – angestrebt wird eine Abstimmung mit der Deutschen Gesellschaft für<br />

Medizincontrolling<br />

5. Dialogabend mit Abgeordneten des Gesundheitsausschusses des Bundestags gemeinsam<br />

mit dem Verband Leitender Krankenhausärzte und dem Deutschen Pflegerat am 8. Oktober<br />

<strong>2018</strong> – Organisation durch die Geschäftsstelle, inhaltliche Abstimmung durch die Präsidenten<br />

der drei Verbände – konsentiert: für die Pflege die aktuellen gesetzlichen Vorgaben, für den VLK<br />

die Organspende und für den <strong>VKD</strong> das MDK-Thema<br />

Weitere Themen der Verbandsarbeit<br />

Vorstellungsverfahren für die Nachfolge von <strong>VKD</strong>-Geschäftsführerin Gabriele Kirchner, die aus<br />

Altersgründen im Jahr 2019 aus der Geschäftsführung ausscheidet. Entscheidung des Vorstandes<br />

über die Person des Nachfolgers. Berufen wurde nach Präsentation und Befragung einstimmig<br />

Dr. Jens-Uwe Schreck, Geschäftsführer der Landeskrankenhausgesellschaft Brandenburg (LKB). Er<br />

übernimmt sein Amt am 1. April 2019.<br />

Abrechnung der Landes- und Fachgruppenarbeit<br />

Treffen ehemaliger Vorstandsmitglieder <strong>2018</strong><br />

Information der Geschäftsstelle zur positiven Inanspruchnahme des Versicherungsangebots des<br />

Verbandes einer TOP Manager Rechtsschutzversicherung laut Aussage der Ecclesia<br />

Dr. Jens-Uwe Schreck stellt sich dem Präsidium und dem Vorstand vor. Mit dem positiven Votum des Vorstandes wird<br />

er am 1. April 2019 die Position als Geschäftsführer des <strong>VKD</strong> in der Nachfolge von Gabriele Kirchner antreten.<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 21


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Rechnungsprüfung<br />

Die Rechnungsprüfung für das Wirtschaftsjahr 2017 wurde von den Rechnungsprüfern Stefan Nowack und<br />

Hans-Jürgen Winkelmann in der Geschäftsstelle des <strong>VKD</strong> in Berlin vorgenommen. Mit dabei waren Schatzmeister<br />

Bernd Decker, Geschäftsführerin Gabriele Kircher sowie Mitarbeiterin Heidi Ludwig.<br />

Beide Rechnungsprüfer schätzten die Vorbereitungen der Geschäftsstelle auf die Prüfung als vorbildlich ein.<br />

Die Prüfung selbst ergab keine Beanstandungen. Der Geschäftsstelle wurde auch in diesem Jahr wieder ein<br />

wirtschaftlicher Umgang mit den Mitteln des Verbandes sowie eine vollständige und exakte Buchführung<br />

bescheinigt.<br />

Die Rechnungsprüfer erteilten der Geschäftsstelle und dem Schatzmeister ein uneingeschränktes Lob<br />

für die umsichtige und präzise Arbeit.<br />

Die Rechnungsprüfung für das Jahr 2017<br />

Veränderungen im Vorstand<br />

Neuer Vorsitzender der Landesgruppe Mitteldeutschland ist Peter Pfeiffer, Geschäftsführer Krankenhaus<br />

St. Joseph-Stift Dresden GmbH. Er folgt auf Peter Zur, Geschäftsführer der Caritas Trägergesellschaft<br />

St. Mauritius, Magdeburg, der für diese Funktion nach der Satzung nicht mehr antreten konnte.<br />

22<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit<br />

Erfolgreiche Öffentlichkeitsarbeit ist<br />

Gemeinschaftswerk<br />

<strong>VKD</strong> kommunizierte professionell nach<br />

innen und außen - Themen wurden gezielt<br />

gesetzt und in Politik und Öffentlichkeit<br />

positiv wahrgenommen<br />

Kritisch-konstruktiv kommunizieren, zu für die<br />

Krankenhäuser wichtigen Fragen Stellung beziehen,<br />

eigene Themen setzen, substanzielle<br />

Vorschläge machen, die Sicht der Praktiker einbringen,<br />

im Dialog bleiben – das waren die kommunikativen<br />

„Markenzeichen“ des <strong>VKD</strong> im Jahr<br />

<strong>2018</strong>. Und sie waren durchaus erfolgreich. Das<br />

zeigte der Zuspruch sowohl von den Mitgliedern<br />

als auch von anderen Verbänden, Politikern, Abgeordneten,<br />

der Öffentlichkeit. Diese konstruktive<br />

Art der Kommunikation stärkte das Renommee<br />

des Verbandes, sorgte für Aufmerksamkeit<br />

für Vorschläge und Kritik, und wirkte positiv<br />

auf den Zusammenhalt der Mitglieder und die<br />

Attraktivität des Verbandes.<br />

Erfolgreiche Öffentlichkeit ist ein Gemeinschaftswerk.<br />

Sie beruht auf den Aktivitäten von Präsidium,<br />

Vorstand, Landes- und Fachgruppen ebenso<br />

wie darauf, dass sich die einzelnen Mitglieder im<br />

Sinne des <strong>VKD</strong> und der Krankenhäuser äußern.<br />

So nutzten Landesvorsitzende und Mitglieder<br />

die vielfältigen Möglichkeiten, sich in Interviews,<br />

Pressekonferenzen, Tagungen auf lokaler Ebene<br />

zu positionieren. Vielfach wurden vor allem auch<br />

in den letzten Monaten des Jahres Pressekonferenzen<br />

der Krankenhäuser genutzt, auf die Gründe<br />

für Defizite und explizit auf das exzessive Kontrollverhalten<br />

der Krankenkassen und des Medizinischen<br />

Dienstes hinzuweisen – eine vielfache<br />

Ergänzung direkt aus der Praxis für die entsprechende<br />

Analyse des Verbandes gegenüber der Politik,<br />

zum Beispiel im Rahmen des 41. Deutschen<br />

Krankenhaustages und auch des Abgeordnetendialogs.<br />

Die Situation der Krankenhäuser wurde so der<br />

Öffentlichkeit bewusst gemacht, der Wert der<br />

Krankenhäuser als Anker der Gesundheitsversorgung<br />

trotz des massiven Gegenwinds aus den<br />

Krankenkassen erkannt.<br />

Grundlage der Verbandskommunikation sind dabei<br />

die in der Satzung festgeschriebenen Aufgaben<br />

und Ziele, Interessenvertreter der Mitglieder<br />

und der Krankenhäuser nach innen und außen zu<br />

sein, den Austausch der Mitglieder untereinander<br />

zu fördern, Fortbildung der Mitglieder und ihrer<br />

Mitarbeiter durch Kurse, Konferenzen, Seminare<br />

und Studienangebote - auch in Kooperation mit<br />

anderen Institutionen - zu unterstützen, Beratung<br />

anzubieten und sich an der Meinungsbildung der<br />

Öffentlichkeit intensiv zu beteiligen sowie Ansprechpartner<br />

für Politik, Medien und andere Verbände<br />

zu sein.<br />

Positionen des <strong>VKD</strong> intensiv kommuniziert<br />

Basis der Öffentlichkeitsarbeit waren auch in<br />

diesem Jahr die aktuellen Positionen des <strong>VKD</strong> zu<br />

Entwicklungen in der Krankenhausversorgung, zu<br />

Gesetzentwürfen und Gesetzen, wie dem Pflegepersonal-Stärkungsgesetz,<br />

Verordnungen, Regelungen<br />

des Gemeinsamen Bundesausschusses,<br />

aber auch zu den Themen Digitalisierung, Investitionsfinanzierung<br />

und zum DRG-System. Verstärkt<br />

wurde die Forderung nach einem Zukunftskonzept<br />

Deutsches Krankenhaus.<br />

Kommunikative Instrumente vielfältig genutzt<br />

Der Verband gab in diesem Jahr 24 Pressemitteilungen<br />

heraus, die von der Geschäftsstelle auch<br />

auf die Homepage des Verbandes gestellt und für<br />

die Mitglieder im Newsletter versandt wurden.<br />

Hinzu kam eine Reihe von Pressemitteilungen der<br />

Landes- und Fachgruppen. Der Verband veröffentlichte<br />

seine Positionen u.a. zum Thema Pflegepersonal-Stärkungsgesetz<br />

und zur Verordnung<br />

zu den Pflegepersonal-Untergrenzen in sensiblen<br />

Bereichen der Krankenhäuser. Stellung genommen<br />

wurde auch zu den MDK-Kontrollen.<br />

In Beiträgen für verschiedene Fachzeitschriften,<br />

u.a. ku – Gesundheitsmanagement, f&w führen<br />

und wirtschaften im Krankenhaus und Arzt und<br />

Krankenhaus, äußerte sich vor allem <strong>VKD</strong>-Präsident<br />

Dr. Josef Düllings als oberster Repräsentant<br />

des <strong>VKD</strong>. Interviews gaben zudem <strong>VKD</strong>-Pressesprecher<br />

Dr. Falko Milski und Geschäftsführerin<br />

Gabriele Kirchner.<br />

Landes- und Fachgruppen gaben ebenfalls Pressekonferenzen,<br />

übermittelten den Medien Pressemitteilungen,<br />

und die Vorstandsmitglieder gaben<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 23


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

den regionalen Medien Interviews. Gespräche mit<br />

Medienvertretern wurden u.a. im Vorfeld von Veranstaltungen,<br />

wie der <strong>VKD</strong>-Jahrestagung und dem<br />

41. Deutschen Krankenhaustag, aber auch anlässlich<br />

von Veranstaltungen der Landes- und Fachgruppen,<br />

geführt.<br />

Informationen für die Mitglieder im E-Mail-<br />

Newsletter und auf der <strong>VKD</strong>-Homepage<br />

Der regelmäßig durch die Geschäftsstelle an die<br />

Mitglieder versandte E-Mail-Newsletter informierte<br />

über verschiedenste Themen, über Veranstaltungen<br />

des Verbandes, Branchenkonferenzen<br />

mit Kooperationspartnern, an denen <strong>VKD</strong>-Mitglieder<br />

auch als Moderatoren, Referenten und in<br />

Podiumsgesprächen aktiv mitwirkten, und machte<br />

auf spezielle Angebote des <strong>VKD</strong> für die Mitglieder<br />

aufmerksam. Die inhaltliche und optische Qualität<br />

dieses Angebotes sowie die Kontinuität der<br />

Aussendung wurden vielfach von den Mitgliedern<br />

gewürdigt.<br />

Auf der stets aktuellen Homepage finden Mitglieder<br />

und Interessenten eine Fülle von Informationen<br />

über den Verband, seine Struktur, die Landes-<br />

und Fachgruppen, die speziellen Angebote.<br />

Hier werden wichtige Veranstaltungen angekündigt<br />

und in einem Jahreskalender zusammengefasst.<br />

Angekündigt werden auch die Termine<br />

der ENTSCHEIDERFABRIK – Unternehmenserfolg<br />

durch optimalen IT-Einsatz, und es wird auf das<br />

Erscheinen der <strong>VKD</strong>-Praxisberichte aufmerksam<br />

gemacht.<br />

Der interne Mitgliederbereich informiert über<br />

spezielle Angebote für Mitglieder, unter anderem<br />

über die jährliche Gehaltsumfrage des Verbandes<br />

DIE FÜHRUNGSKRÄFTE für den Bereich des Krankenhausmanagements.<br />

Die Landes- und Fachgruppen<br />

haben ebenfalls die Möglichkeit, hier<br />

über ihre Aktivitäten zu informieren.<br />

Attraktive Präsentation der Verbandsangebote<br />

Die im vorigen Jahr neu gestalteten Verbandsflyer<br />

wurden auch in diesem Jahr nachgefragt. Sie informieren<br />

über wichtige spezielle Verbandsangebote,<br />

wie etwa den Erfahrungsaustausch im Projekt<br />

„Young-Silver im <strong>VKD</strong>“ und die Möglichkeit der<br />

Mitgliedschaft von Nachwuchs-Führungskräften.<br />

Die 2017 ebenfalls neu gestaltete, umfangreiche<br />

multimediale Imagebroschüre stellt den Verband<br />

als Ganzes, seine Ziele und Aufgaben, seine Struktur,<br />

die Angebote und Kooperationen vor und ist<br />

auch als Onlineversion auf der <strong>VKD</strong>-Homepage<br />

verfügbar.<br />

Positionierung im Rahmen der MEDICA und des<br />

41. Deutschen Krankenhaustags<br />

Die weltgrößte Medizinmesse MEDICA und der in<br />

ihrem Rahmen stattfindende 41. Deutsche Krankenhaustag<br />

wurden auch in <strong>2018</strong> als Plattform für<br />

die Darstellung des <strong>VKD</strong>, seiner Positionen, Argumente<br />

und für Stellungnahmen genutzt. Die Tage<br />

im November sind DIE Plattform für intensive<br />

Kommunikation in den Verband hinein und nach<br />

außen.<br />

Dazu trug der repräsentative Messestand des<br />

Verbandes – wie in jedem Jahr in Halle 15 in unmittelbarer<br />

Nähe zum Messestand der ENTSCHEI-<br />

DERFABRIK und in der Nähe zum Kongresszentrum<br />

Ost – bei, der wieder Treffpunkt für Mitglieder, Kooperationspartner<br />

und viele Interessierte war. Hier<br />

wurden zahlreiche individuelle Gespräche geführt,<br />

hier hielt die Geschäftsstelle das umfangreiche<br />

Informationsmaterial des Verbandes bereit.<br />

<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings, in diesem Jahr<br />

Kongresspräsident des Krankenhaustages, erläuterte<br />

in der Eröffnungsveranstaltung in Anwesenheit<br />

von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn<br />

sowie der Repräsentanten anderer Krankenhausverbände,<br />

von Krankenkassen und Industrievertretern<br />

sowie in der anschließenden Pressekonferenz<br />

ausführlich die Positionen des <strong>VKD</strong>. In zahlreichen<br />

anderen Einzelveranstaltungen waren <strong>VKD</strong>-<br />

Repräsentanten als Referenten und Moderatoren<br />

aktiv. Ein spezielles Highlight im <strong>VKD</strong>-Angebot war<br />

wieder das <strong>VKD</strong>-Forum mit Work-Café.<br />

Werbung für Verbandspositionen<br />

auch in vielen Gesprächen<br />

Im Jahresverlauf führten Mitglieder des Präsidiums,<br />

des Vorstands und der Landes- und Fachgruppenvorstände<br />

viele Gespräche zu aktuellen,<br />

die Krankenhäuser betreffenden Themen mit Politikern,<br />

Vertretern anderer Verbände, mit Kooperationspartnern.<br />

Der Dialog mit Abgeordneten des<br />

Gesundheitsausschusses des Bundestags wurde<br />

<strong>2018</strong> fortgesetzt. <strong>VKD</strong>-Geschäftsführerin Gabriele<br />

Kirchner nahm zahlreiche Termine wahr, besuchte<br />

Veranstaltungen von Verbänden, Krankenkassen,<br />

Institutionen und Kooperationspartnern, um neue<br />

Gesprächsfäden zu knüpfen, bestehende zu festigen<br />

und dabei die Positionen, Argumente und Vorschläge<br />

des <strong>VKD</strong> zu kommunizieren.<br />

24<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Dialogabend<br />

mit Abgeordneten<br />

des Bundestagsgesundheitsausschusses<br />

<strong>VKD</strong>-Stand auf der MEDICA<br />

Das Infomaterial liegt für<br />

Interessenten bereit<br />

Praxisberichte <strong>2018</strong><br />

Die diesjährigen <strong>VKD</strong>-Praxisberichte beschäftigten<br />

sich mit den Themen „Der alte Patient“ und<br />

„Digitalisierung“. Hinzu kamen aktuelle Fragen<br />

sowie ein Themenbereich „ENTSCHEIDERFABRIK“,<br />

in dem sich vor allem Start Up-Unternehmen vorstellen<br />

konnten.<br />

Den beiden Schwerpunkten vorangestellt waren<br />

positionierende Beiträge von <strong>VKD</strong>-Geschäftsführerin<br />

Gabriele Kirchner, die angesichts der demografischen<br />

Entwicklung neue Versorgungskonzepte<br />

und eine systematische sektorenübergreifende<br />

Zusammenarbeit anmahnte, sowie Vizepräsident<br />

Peter Asché, der einen gemeinsamen Kraftakt aller<br />

Beteiligten für die Digitalisierung der Krankenhäuser<br />

forderte.<br />

Die Berichte wurden wieder an alle <strong>VKD</strong>-Mitglieder<br />

verschickt. Die Medien wurden informiert. Am<br />

MEDICA-Stand des <strong>VKD</strong> lagen die Praxisberichte<br />

zum Verkauf aus.<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 25


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Fachausschuss für Grundsatzfragen<br />

Im Fokus:<br />

Konzeptionelle Fragen der Verbandsaktivitäten<br />

Verträge, Spitzengespräche, Kooperation mit anderen Verbänden<br />

zur Bekräftigung gemeinsamer Positionen<br />

Der Fachausschuss für Grundsatzfragen tagte<br />

unter der Leitung seiner Vorsitzenden Angela Krug<br />

am<br />

6. März <strong>2018</strong><br />

13. Juni <strong>2018</strong><br />

10. September <strong>2018</strong><br />

29. Oktober <strong>2018</strong><br />

11. Dezember <strong>2018</strong><br />

jeweils in Berlin.<br />

Der Ausschuss diskutierte u.a. folgende Themen:<br />

41. Deutscher Krankenhaustag <strong>2018</strong> in<br />

Düsseldorf<br />

61. <strong>VKD</strong>-Jahrestagung <strong>2018</strong> in Lübeck<br />

62. <strong>VKD</strong>-Jahrestagung 2019 am 9. und 10. Mai<br />

2019 in Berlin<br />

Das vorgesehene Programm wurde einschließlich<br />

des vom Vorstand ergänzten Themas „Ausgliederung<br />

der Pflege aus dem DRG-System – welche<br />

Konsequenzen sind zu erwarten?“ detailliert bezüglich<br />

Themen und Referenten ausgearbeitet und<br />

die Endfassung erarbeitet.<br />

4. <strong>VKD</strong>-Forum „Notfallkoffer für den Krankenhausmanager“<br />

am 13. 11. <strong>2018</strong> in Düsseldorf<br />

Konzept zur neuen Gestaltung der <strong>VKD</strong>-<br />

Mitgliederversammlung ab 2019<br />

Vertrag mit der Messe Düsseldorf bis 31.12.2021<br />

DKG / <strong>VKD</strong>- Spitzengespräche<br />

GSA-Vorsitzende Angela Krug berichtete u.a. aus<br />

dem Gespräch mit DKG-Präsident Dr. Gerald Gaß<br />

und Hauptgeschäftsführer Georg Baum. Das Fazit:<br />

Ein produktives und in guter Atmosphäre geführtes<br />

Einstiegsgespräch unter Einbindung auch<br />

kritischer Themen. Zukünftig soll es wieder regelmäßige<br />

Gespräche über Einzelgespräche hinaus<br />

geben.<br />

Dialogabende mit Abgeordneten des Bundestags<br />

Der Ausschuss stellte fest, dass sich das Format<br />

bewährt und fortgesetzt werden sollte. In <strong>2018</strong><br />

war die Beteiligung der Abgeordneten gut. Wichtig<br />

sei vor allem, dass der <strong>VKD</strong> und die von ihm<br />

vorgebrachten Themen wahrgenommen würden.<br />

Der GSA hält fest, dass die enge Kooperation der<br />

beteiligten Verbände (DPR/VLK)immens zur gegenseitigen<br />

Vertrauensbildung beiträgt.<br />

<strong>VKD</strong>/DKI-Veranstaltungen<br />

DRG-Forum am 21. und 22. März 2019 mit<br />

Präsidiumssitzung und <strong>VKD</strong>-Forum<br />

Das Gremium diskutierte Titel und Themen des 5.<br />

<strong>VKD</strong>-Forums, das im Rahmen des 18. DRG-Kongresses<br />

stattfinden soll, und nahm im Auftrag des<br />

Vorstands die Endfassung des Programms vor.<br />

Werbung für Mitgliedschaft<br />

Der GSA hält Werbung um Mitglieder / Nachwuchskräfte<br />

für eine zentrale Aufgabe für alle<br />

Landes- und Fachgruppen- Vorstände.<br />

EVKM<br />

Informiert wird über die EVKM-Kongresse am 12.<br />

und 13. September 2019 in Gent und vom 30. September<br />

bis 2. Oktober 2020 in Budapest. Danach<br />

finden die Kongresse wieder im Zwei-Jahres-<br />

Rhythmus statt.<br />

Studiengang SMBS Salzburg<br />

Zum aktuellen Stand der Kooperation mit der<br />

SMBS berichtet Holger Höhmann regelmäßig dem<br />

GSA.<br />

26<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Konzept Young Silver – Stand und Gestaltung<br />

Eingetragen sind 12 Kollegen, die für eine Beratung<br />

zur Verfügung stehen.<br />

Größere Projekte wurden leider noch nicht angefragt.<br />

keine entsprechenden Anträge aus den Landesund<br />

Fachgruppen gab.<br />

Information zum Geschäftsführerwechsel<br />

Ehrenmitglieder <strong>2018</strong><br />

Im Rahmen der Mitgliederversammlung <strong>2018</strong> werden<br />

keine Ehrenmitgliedschaften verliehen, da es<br />

Impressionen von den Sitzungen des Fachausschusses für Grundsatzfragen in Berlin<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 27


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Fachausschuss für Betriebswirtschaft<br />

Kritisch-konstruktive Bewertung neuer Gesetze und Regelungen<br />

Der Fachausschuss für Betriebswirtschaft tagte<br />

unter Leitung seines Vorsitzenden Martin Schmid<br />

am<br />

11. April <strong>2018</strong><br />

7. Juni <strong>2018</strong><br />

in Berlin.<br />

Außerdem wurden im E-Mail-Umlaufverfahren<br />

weitere Themen in Vorbereitung auf verschiedene<br />

Anhörungen zu Gesetzentwürfen und<br />

Verordnungen diskutiert und abgestimmt:<br />

4.5.<strong>2018</strong> Entwurf einer Ausbildungs- und<br />

Prüfungsverordnung für die<br />

Pflegeberufe<br />

11.7.<strong>2018</strong> Entwurf eines Pflegepersonal-<br />

Stärkungsgesetzes<br />

17.9.<strong>2018</strong> Pflegepersonaluntergrenzen-<br />

Verordnung<br />

14.12.<strong>2018</strong> Gesetzentwurfes für mehr Sicherheit<br />

in der Arzneimittelversorgung<br />

17.12.<strong>2018</strong> Entwurf eines<br />

Fachkräfteeinwanderungsgesetzes<br />

Schwerpunkte der Ausschussarbeit waren<br />

unter anderem:<br />

Vorbereitung 4. <strong>VKD</strong>-Forum <strong>2018</strong> – Titel –<br />

Themen – Referenten<br />

Gestufte Notfallversorgung<br />

Der Ausschuss stellte Abweichungen der amtlichen<br />

Bekanntmachung zum Referentenentwurf<br />

fest. Kritisiert wurde, dass über den Weg der Reduzierung<br />

der Anzahl der Notfallversorger die<br />

Reduzierung der Krankenhäuser angestrebt wird.<br />

Als weitere Vorgehensweise wird die Abstimmung<br />

durch Martin Schmid mit der DKG festgelegt und<br />

gegebenenfalls auch die Erarbeitung einer gemeinsamen<br />

Position angeregt. Erörtert werden<br />

sollen Auswirkungen der gestuften Notfallversorgung.<br />

Ausgliederung der Pflegekosten aus den DRGs<br />

– Vorbereitung eines Statements / Positionspapiers<br />

Eine separate Vergütung der Pflege führt zu neuen<br />

Berechnungsgrundlagen für diese, in Verbindung<br />

mit dem Pflegelast-Katalog und dem weiteren<br />

Nachweis über die adäquate Pflege ist ein<br />

immenser Anstieg an bürokratischem Aufwand zu<br />

befürchten. Betriebswirtschaftlich sieht der FABW<br />

keinen Sinn in einer Ausgliederung der Personalkosten<br />

aus dem DRG-System. Es werde damit kein<br />

bestehendes Problem gelöst und die grundlegende<br />

Methodik der Preisbildung für Krankenhausleistungen<br />

werde dadurch nicht verändert – sondern<br />

nur verkompliziert. Die Probleme der Investitionsfinanzierung<br />

ändern sich dadurch nicht.<br />

Personaluntergrenzen und Personalbedarf<br />

Hier kristallisierte sich im Fachausschuss als<br />

Hauptproblem die Frage der fehlenden Definition<br />

des Begriffs „Pflegeleistung“ heraus. Der FABW sah<br />

zudem die Gefahr, dass Untergrenzen vorgegeben<br />

und mit Normen gleichgesetzt werden. Gefordert<br />

wurde u.a. eine Neuauflage der PPR für die Bewertung<br />

der Sensitivität. Prof. Julia Oswald kritisierte<br />

die fehlende Definition der Pflegeleistungen und<br />

stellte ihr Konzept einer Personalbedarfsermittlung<br />

vor. Personalbedarf: Ziel wäre, Empfehlungen<br />

für die <strong>VKD</strong>-Mitglieder in Form eines Handouts<br />

zum Umgang mit dem Thema zu erarbeiten. Der<br />

wissenschaftliche Ansatz könnte mit den Praktikern<br />

diskutiert werden. Der Fachausschuss stand<br />

dem positiv gegenüber und würde das unterstützen.<br />

Sofortprogramm Kranken- und Altenpflege<br />

Diskussion u.a. zur Finanzierung der Ausbildung<br />

auch in anderen Berufen (Physiotherapie, Hebammen<br />

etc.), zur Einstellung und Finanzierung<br />

von Personal, zur Refinanzierung der Tarifsteigerungen,<br />

die aber auf alle Berufsgruppen im Krankenhaus<br />

ausgeweitet werden müssten. Es wurde<br />

darauf hingewiesen, dass die gewährten Personalaufstockungen<br />

auf dem Markt nicht zu realisieren<br />

sind.<br />

Verordnung zu Pflegepersonal-Untergrenzen<br />

Stellungnahme des <strong>VKD</strong> zur Ministerverordnung<br />

über Pflegepersonaluntergrenzen vom 24. August<br />

<strong>2018</strong>. Der FABW stellt fest, dass der Verordnungsentwurf<br />

deutlich überarbeitet oder ausgesetzt<br />

werden muss. Zahlreiche Einwände aus der Praxis<br />

der Krankenhäuser und aus dem Ausschuss machten<br />

deutlich, dass Vorgaben der Verordnung zum<br />

28<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Teil nicht umsetzbar sind oder die Patientenversorgung<br />

sogar gefährden würden. Der FABW leistete<br />

umfangreiche Zuarbeit für die Stellungnahme<br />

des <strong>VKD</strong> an das Bundesministerium.<br />

Klinik-Kodex „Medizin vor Ökonomie“ der<br />

Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin e.V.<br />

Der Fachausschuss diskutierte den Kodex und<br />

stellte hier auch viel Interpretationsspielraum<br />

fest. Positiv sei, dass der Kodex ein Bekenntnis<br />

zum effizienten Einsatz der Ressourcen enthalte.<br />

Der FABW kam überein, dass eine direkte Stellungnahme<br />

an die DGIM nicht erfolgen müsse.<br />

Geschäftsführer-Mustervertrag<br />

Anregung, einen Geschäftsführer-Mustervertrag<br />

für <strong>VKD</strong>-Mitglieder zu entwerfen – Weiterleitung<br />

an den GSA.<br />

Neues Mitglied im FABW<br />

FABW-Vorsitzender Martin Schmid begrüßte als<br />

neues Mitglied des Gremiums Guido Lenz aus<br />

Magdeburg.<br />

Impressionen von den Sitzungen des Fachausschusses für Betriebswirtschaft in Berlin<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 29


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

5. Dialogabend mit Bundestagsabgeordneten<br />

Im Gespräch bleiben – im Sinne der Krankenhäuser und der Patienten<br />

Bereits zum fünften Mal fand ein Dialog von Krankenhausführungskräften<br />

mit Abgeordneten des<br />

Bundesgesundheitsausschusses in Berlin statt.<br />

Der Einladung des Verbandes der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands (<strong>VKD</strong>), des Deutschen<br />

Pflegerates (DPR) und des Verbandes Leitender<br />

Krankenhausärzte (VLK) folgten am 8. Oktober elf<br />

Abgeordnete, der Bevollmächtigte der Bundesregierung<br />

für die Pflege, Andreas Westerfellhaus,<br />

sowie Mitarbeiter der Abgeordneten.<br />

Aktuelle Schwerpunktthemen wollten die drei Verbände<br />

mit den Abgeordneten diskutieren. In kurzen<br />

Statements legten führende Vertreter ihre Positionen<br />

zu den Themen Pflege und Pflegeberufegesetz,<br />

Klinische Sektionen, Organspende sowie „Rechnungsprüfung<br />

oder Zahlungsvermeidung – was<br />

wollen Krankenkassen und Medizinischer Dienst“<br />

dar. Sie bewerteten diese aus Sicht der Krankenhauspraxis<br />

und ihrer voraussichtlichen Folgen auf<br />

die Patientenversorgung.<br />

Franz Wagner, Präsident des Deutschen Pflegerates,<br />

bewertete die aktuelle Gesetzgebung zur<br />

Pflege und fragte, was davon tatsächlich in der<br />

Praxis ankommen werde. Kritisch zu betrachten sei<br />

u.a. die Verordnung zur Festlegung von Personaluntergrenzen<br />

für bestimmte Abteilungen. Sie sei<br />

unzureichend und könne mehr schaden als nutzen.<br />

Es fehle bisher grundsätzlich eine am tatsächlichen<br />

Pflegebedarf ausgerichtete Personalbemessung.<br />

<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings verwies darauf,<br />

dass die Krankenhäuser mit Einführung der DRGs<br />

„überökonomisiert“ worden seien – mit Folgen<br />

auch für die Pflege.<br />

VLK-Geschäftsführer Gerd Norden verwies auf die<br />

vom GKV-Spitzenverband, dem Verband der Privaten<br />

Krankenversicherungen sowie der Deutschen<br />

Krankenhausgesellschaft Mitte 2017 abgeschlossene<br />

Vereinbarung zu klinischen Sektionen. Neben<br />

positiven Ansätzen seien hier die vorgegebenen<br />

Obduktionsquoten und die Höhe des vorläufigen<br />

Vergütungssatzes kontraproduktiv.<br />

Prof. Dr. Gundolf Gubernatis erläuterte, der VLK<br />

sei gegen die geplante Widerspruchslösung zur<br />

Organspende. Sie ziele auf Unentschlossene und<br />

jene, die sich nicht damit beschäftigen wollten,<br />

werde aber das Problem der Spenderzahlen nicht<br />

lösen. Ein Problem sei, dass die Organe gespendet<br />

würden, über deren Vergabe dann aber die Ärztekammer<br />

entscheide. Der VLK präferiere eher eine<br />

Weiterentwicklung des geltenden Gesetzes, etwa<br />

in Richtung Anreizmöglichkeiten für potenzielle<br />

Spender.<br />

Beim Thema „Rechnungsprüfung oder Zahlungsvermeidung<br />

– was wollen Krankenkassen und Medizinischer<br />

Dienst?“ erklärte Dr. Josef Düllings, die<br />

Krankenkassen horteten fast zwei Mrd. Euro und<br />

betrieben inzwischen ein expansives Geschäftsmodell.<br />

Dazu gehöre, dass massiv Ärzte und Pflegende<br />

in den Krankenhäusern abgeworben würden,<br />

um die Kontrollen immer mehr auszuweiten.<br />

Die Krankenhäuser hätten in diesem Jahr eine<br />

nochmals erhöhte Prüfquote festgestellt. Beifall<br />

fand der Vorschlag, den Medizinischen Dienst in<br />

ein neutrales Bundesinstitut umzuwandeln.<br />

Irene Maier, Vizepräsidentin des Deutschen Pflegerates,<br />

erklärte, es sei wichtig, den Pflegenden<br />

zu vermitteln, dass sich in den kommenden Jahren<br />

die Personalbesetzungen auch politisch gewollt so<br />

entwickeln würden, dass sie den Patienten auch die<br />

Pflege geben könnten, die sie benötigten.<br />

Eine Diskussion entwickelte sich auch zum Pflegeberufegesetz.<br />

Andreas Westerfellhaus verwies<br />

hier u.a. darauf, dass interdisziplinär und interprofessionell<br />

neue Wege beschritten werden müssten.<br />

30<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Impressionen vom<br />

5. Dialogabend mit Abgeordneten<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 31


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Einblicke – Kooperationen/Angebote für unsere Mitglieder<br />

Langjährige Partnerschaften, Verbundenheit durch gemeinsame Interessen<br />

Seit vielen Jahren arbeitet der <strong>VKD</strong> mit anderen Verbänden und Institutionen der Gesundheitsbranche<br />

zusammen. Das war auch <strong>2018</strong> wieder der Fall. Aus gemeinsamen Interessen wuchs vielfach<br />

Verbundenheit. Daraus ergeben sich nicht nur zahlreiche Möglichkeiten der Teilung von Wissen und<br />

Informationen, u.a. durch gemeinsame Veranstaltungen und Aktionen. Kooperationen ermöglichen<br />

auch, den <strong>VKD</strong>-Mitgliedern besondere Serviceangebote zu machen.<br />

SMBS Salzburg – Studiengang<br />

Health Care Management:<br />

Zusammenarbeit ist eine Erfolgsgeschichte<br />

Gut angenommen wird der Studiengang Health<br />

Care Management an der SMBS Salzburg – ein<br />

besonderes Angebot des <strong>VKD</strong> für Mitglieder und<br />

deren Mitarbeiter. Die Anmeldezahlen haben sich<br />

in den vergangenen Jahren deutlich gesteigert.<br />

Der im vorigen Jahr begonnene Kurs hatte 24 Teilnehmer.<br />

Im September <strong>2018</strong> startete erneut ein<br />

Kurs. Die Zusammenarbeit ist eine echte Erfolgsgeschichte.<br />

Zahlreiche Absolventinnen und Absolventen beendeten<br />

im Februar <strong>2018</strong> die Ausbildung zur akademischen<br />

Health Care Managerin / zum akademischen<br />

Health Care Manager mit einer auf<br />

Praxisrelevanz ausgerichteten Vertiefung der zentralen<br />

Themenbereiche des modernen Health Care<br />

Managements.<br />

In Berlin verbrachten die Absolventinnen und Absolventen<br />

<strong>2018</strong> die letzte Präsenzphase des Kurses<br />

zusammen mit den Absolventinnen und Absolventen<br />

des aufbauenden MBA-Studiums, die - mit<br />

Ausnahme der noch bevorstehenden Auslandsstudienwoche<br />

in Washington - ihre Ausbildung ebenfalls<br />

beendet haben.<br />

Initiator dieser exklusiven Ausbildungskooperation<br />

für ein postgraduales Studium ist Holger Höhmann,<br />

Vorsitzender der <strong>VKD</strong>-Fachgruppe Psychiatrische<br />

Einrichtungen.<br />

Die im Jahr 2013 begonnene Ausbildungskooperation<br />

zwischen dem <strong>VKD</strong> und der Universität<br />

Salzburg – Salzburg Management Business School<br />

(SMBS) bietet Mitgliedern des <strong>VKD</strong> und deren Mitarbeitern<br />

ein postgraduales Studium Health Care<br />

Management. Das im Jahr 2014 gestartete dreistufige<br />

Programm hat sich bewährt. Es beinhaltet<br />

einen universitären Studiengang mit 19 Präsenztagen,<br />

eine Abschlussarbeit mit dem Schwerpunkt<br />

General Management sowie einen optionalen<br />

MBA-Abschluss mit weiteren 25 Präsenztagen<br />

plus Masterthesis.<br />

Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer in Berlin mit<br />

Prof. Dr. Gerhard Aumayr<br />

(ganz rechts) und Holger<br />

Höhmann (5.v.l.), der bei den<br />

Studierenden über die Themen<br />

Qualitätsmanagement und<br />

Ethik im Krankenhaus<br />

referiert hat.<br />

32<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Informative Flyer der <strong>VKD</strong>-Geschäftsstelle weisen<br />

auf das Angebot ebenso hin, wie Anzeigen, Kurzvorträge<br />

im Rahmen von Verbandsveranstaltungen,<br />

der E-Mail-Newsletter und die <strong>VKD</strong>-Homepage.<br />

Holger Höhmann hat sich auch <strong>2018</strong> wieder stark<br />

für das hochwertige Studienangebot engagiert.<br />

Vorausgegangen war der Vereinbarung mit der<br />

SMBS Salzburg eine mehr als zehnjährige, intensive<br />

und fruchtbare Zusammenarbeit mit dem<br />

Arbeitskreis der Krankenhausleitungen psychiatrischer<br />

Kliniken (AKP).<br />

Verband „Die Führungskräfte“:<br />

Kooperation hat sich auch <strong>2018</strong> bewährt<br />

Mit dem Verband „Die Führungskräfte“ verbinden<br />

den <strong>VKD</strong> viele Gemeinsamkeiten in inhaltlichen<br />

Fragen. Das hat sich auch <strong>2018</strong> in der Zusammenarbeit<br />

wieder deutlich gezeigt.<br />

Die seit 2008 bestehende Kooperation wurde<br />

seitdem systematisch weiterentwickelt und ausgebaut.<br />

Dazu gehören viele sinnvolle Angebote<br />

für die Mitglieder des <strong>VKD</strong>. Sie wurden auch <strong>2018</strong><br />

wieder gut genutzt. Dazu gehört bei Bedarf eine<br />

kostenlose juristische Erstberatung im Zusammenhang<br />

mit Problemen innerhalb ihrer Tätigkeitsfelder.<br />

sich interessante Versicherungs- und Informationsangebote<br />

exklusiv für die <strong>VKD</strong>-Mitglieder.<br />

Die Ecclesia versichert neben den zentralen Versicherungen<br />

des Verbandes auch die Funktionsträger<br />

des <strong>VKD</strong> auf Geschäftsreisen, die vom Verband<br />

veranlasst sind. Für alle Mitglieder gibt es bereits<br />

seit vielen Jahren interessante Sonderangebote für<br />

die private Unfallversicherung.<br />

Besonders wichtig sind die folgenden Sonderangebote<br />

für <strong>VKD</strong>-Mitglieder:<br />

• - Anstellungsvertrags-<br />

Rechtsschutzversicherung<br />

• Vermögensschaden-<br />

Rechtsschutzversicherung<br />

• Spezial-Straf-Rechtsschutz-Versicherung.<br />

Hierfür wurde bereits 2016 eine neue Rahmenvereinbarung<br />

mit attraktiven Konditionen abgeschlossen.<br />

Dieser Versicherungsschutz stellt eine Privatlösung<br />

für den entsprechenden Personenkreis dar.<br />

Versicherungsnehmer und Prämienschuldner sind<br />

die versicherten Personen.<br />

Die Landes- und Fachgruppen des <strong>VKD</strong> können zudem<br />

für Vorträge auf die Expertise der Fachleute<br />

aus dem Verband „Die Führungskräfte“ zurückgreifen.<br />

Regelmäßig führt der Verband „Die Führungskräfte“<br />

Gehaltsumfragen durch, in die auch die Führungskräfte<br />

in den Krankenhäusern einbezogen<br />

werden. Die für alle <strong>VKD</strong>-Mitglieder interessanten<br />

Ergebnisse werden im Mitgliederbereich der <strong>VKD</strong>-<br />

Homepage veröffentlicht.<br />

Interessenten findet inzwischen auch die über den<br />

DFK-Verband angebotene gebührenfreie Mastercard<br />

Gold als <strong>VKD</strong>-Verbandskreditkarte – die Konditionen<br />

sind für die Mitglieder besonders günstig.<br />

Ecclesia Versicherungsdienst GmbH:<br />

Vertrauensvolle Zusammenarbeit fortgesetzt<br />

Bereits seit vielen Jahren besteht eine besonders<br />

vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Ecclesia<br />

Versicherungsdienst GmbH. Diese wurde auch <strong>2018</strong><br />

fortgesetzt. Aus dieser Zusammenarbeit ergeben<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 33


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Einblicke – ENTSCHEIDERFABRIK:<br />

Gemeinsame Arbeitsplattform für praxistaugliche IT-Lösungen und<br />

Erfahrungsaustausch<br />

Der Verband der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands ist Mitgründer der ENTSCHEIDER-<br />

FABRIK, arbeitet in führenden Positionen der<br />

unterschiedlichen Gremien mit und nimmt so<br />

Einfluss auf die Arbeit und die Entwicklung der<br />

IT-Plattform.<br />

Der Startschuss für den diesjährigen inzwischen<br />

12. Projektzyklus der ENTSCHEIDERFABRIK für Unternehmenserfolg<br />

durch optimalen IT-Einsatz fiel<br />

wieder auf dem traditionellen Entscheider-Event<br />

Anfang Februar in Düsseldorf. Hier wurden wieder<br />

die fünf Digitalisierungsthemen ausgewählt, an<br />

denen Krankenhäuser, IT-Unternehmen und Berater<br />

in gemeinsamen Projektgruppen nun in den<br />

folgenden Monaten arbeiteten. IT-Experten aus 16<br />

Krankenhäusern waren <strong>2018</strong> dabei.<br />

Es waren insgesamt zwölf Digitalisierungskonzepte<br />

vorgestellt worden. Aus ihnen wählten die<br />

Vertreter der Krankenhäuser die Themen aus, die<br />

sie als besonders wichtig für ihre Häuser einschätzten.<br />

Die ausgewählten Themen seien für die<br />

Zukunft der stationären und vernetzten Gesundheitsversorgung<br />

sowie für die Patienten besonders<br />

wichtig, erklärte Peter Asché, Vizepräsident des<br />

Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />

(<strong>VKD</strong>) und im Präsidium des Verbandes für<br />

den Bereich IT zuständig.<br />

Für den <strong>VKD</strong> als Mitgründer ein großer Erfolg. Die<br />

ENTSCHEIDERFABRIK überzeugt in den Krankenhäusern<br />

durch die Möglichkeit, Digitalisierungsprojekte<br />

kostenlos zu erproben. Die beteiligten<br />

Firmen wiederum können ihre Lösungen in der<br />

Praxis gemeinsam mit künftigen Nutzern testen<br />

und weiter verbessern. Auch nicht beteiligte Kliniken<br />

profitieren, weil der strukturierte Erprobungsprozess<br />

sehr transparent gestaltet wird und<br />

die Ergebnisse in Workshops und Seminaren sowie<br />

im Rahmen des Deutschen Krankenhaustages im<br />

November in Düsseldorf ausführlich dargestellt<br />

wurden.<br />

Eine flächendeckende Digitalisierung beinhaltet<br />

zahlreiche Lösungen für viele Probleme im Bereich<br />

der Krankenhäuser sowie für eine vernetzte Patientenversorgung.<br />

Die ENTSCHEIDERFABRIK dokumentiert<br />

ganz praktisch, welchen großen Nutzen<br />

die IT für die Prozesse in den Krankenhäusern, für<br />

eine moderne Medizin und Pflege, für die Vernetzung<br />

von Gesundheitsangeboten und auch für die<br />

Wirtschaftlichkeit der Kliniken hat. Auch im Rahmen<br />

der ENTSCHEIDERFABRIK forderte der <strong>VKD</strong><br />

wieder eine Investitionsoffensive des Bundes für<br />

die Digitalisierung der Gesundheitsbranche.<br />

Im Laufe der vergangenen Jahre wurde im Rahmen<br />

der ENTSCHEIDERFABRIK in rund 60 Projektrunden<br />

die Praxistauglichkeit von IT-Lösungen erprobt.<br />

Die fünf IT- Schlüsselthemen der Gesundheitswirtschaft <strong>2018</strong>:<br />

Beseitigung des "WhatsApp-Dilemmas" durch eine sichere mobile Krankenhaus-<br />

Kommunikationslösung<br />

Digitalisierung 4.0: IHE XDS Connector für Apple HealthKit und CareKit<br />

Fallakte Plus: Überleitung der nächsten Generation und der Patient ist stets dabei<br />

Computer-interpretierbare Leitlinien - Unterstützung klinischer Entscheidungen, Reduktion<br />

von Fehlern, Verbesserung der klinischen Ergebnisse<br />

Virtuelle Videokonferenzen auf Basis einer IHE-konformen Vernetzungsplattform:<br />

Von Arzt zu Arzt und Patient<br />

34<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Impressionen vom traditionellen Entscheider-Event Anfang Februar in Düsseldorf (Fotos: ENTSCHEIDERFABRIK)<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 35


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Einblicke – AKG:<br />

Partnerschaft für moderne Krankenhausarchitektur<br />

Seit langem gibt es eine gute Partnerschaft des<br />

<strong>VKD</strong> mit den Architekten für Krankenhausbau<br />

und Gesundheitswesen (AKG). Neue Prozesse<br />

und Strukturen in Krankenhäusern spiegeln sich<br />

auch in Neu-, Um- und Erweiterungsprojekten<br />

wider.<br />

Der <strong>VKD</strong> macht seine Meinung zu Fragen des<br />

Krankenhausbaus und zu Bauprojekten u.a. durch<br />

die Mitwirkung von Geschäftsführerin Gabriele<br />

Kirchner deutlich. Sie ist Mitglied der Jury für den<br />

AKG-Preis und der Jury für den AKG-Förderpreis.<br />

Mit dem AKG Preis zeichnet die AKG herausragende<br />

Beiträge zur Architektur des Krankenhausbaus<br />

oder des Gesundheitswesens aus. Die Anforderungen<br />

an die Bauqualität, Funktionalität und Detailgenauigkeit<br />

müssen vorbildlich gelöst worden sein.<br />

Der Preis wird in einem dreijährigen Turnus vergeben<br />

– zuletzt im Jahr 2016. Er wird gleichermaßen<br />

den Architekten wie den Bauherren verliehen.<br />

Studierende und Absolventen der Fachrichtungen<br />

Architektur und Innenarchitektur aller deutschsprachigen<br />

Ausbildungsstätten können sich für<br />

den AKG-Förderpreis bewerben. Hier werden junge<br />

Talente eingeladen, sich mit den Themen rund um<br />

Architektur im Gesundheitswesen – für Krankenhäuser,<br />

Seniorenheime, ambulante Einrichtungen<br />

und Therapiezentren - zu beschäftigen. Es geht<br />

bei den Planungen nicht nur um ästhetische und<br />

technische Herausforderungen, sondern auch um<br />

vielfältige soziale und gesellschaftlich relevante<br />

Fragestellungen.<br />

Auch im Rahmen von <strong>VKD</strong>-Veranstaltungen spielte<br />

das Bauen immer wieder eine Rolle. Dazu gehört<br />

auch die Forderung des <strong>VKD</strong> nach Investitionsmitteln,<br />

die Modernisierungen und andere notwendige<br />

bauliche Maßnahmen ermöglichen.<br />

Einblicke – BVMed:<br />

Erfolgreiche Zusammenarbeit beider Verbände fortgesetzt<br />

Die Zusammenarbeit des <strong>VKD</strong> mit dem<br />

Bundesverband Medizintechnologie (BVMed)<br />

hat seit vielen Jahren Tradition und wurde<br />

auch <strong>2018</strong> weiter gepflegt. Beide Verbände<br />

sehen sich als wichtige Partner im System der<br />

Gesundheitswirtschaft.<br />

Im Laufe des Jahres fand eine Reihe individueller<br />

informativer Gespräche zwischen Geschäftsführerin<br />

Gabriele Kirchner und BVMed-Geschäftsführer<br />

Joachim Schmitt sowie mit Mitgliedern des<br />

BVMed-Vorstandes statt.<br />

Traditionell ist auch der rege Austausch von Mitgliedern<br />

des <strong>VKD</strong>-Präsidiums und des BVMed<br />

beim Sommerempfang des Industrieverbandes<br />

sowie mit Vertretern anderer Industrieverbände.<br />

<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings sprach vor<br />

BVMed-Mitgliedern zu den Herausforderungen,<br />

denen sich die Krankenhäuser gegenübersehen<br />

und den Auswirkungen daraus für die Medizintechnik-Unternehmen.<br />

Als Referent trat auch<br />

<strong>VKD</strong>-Vizepräsident Peter Asché vor BVMed-Mitgliedern<br />

auf.<br />

Der Treffpunkt Krankenhaus bot Gabriele Kirchner<br />

Gelegenheit auch für ein Gespräch mit BVMed-<br />

Geschäftsführer Joachim Schmitt. (Foto: GDK)<br />

36<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


<strong>VKD</strong>-Praxisberichte <strong>2018</strong> –<br />

Titelthemen: „Der alte Patient“ und „Digitalisierung“<br />

Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Die <strong>VKD</strong>-Praxisberichte <strong>2018</strong> widmeten sich wieder<br />

zwei sehr aktuellen Herausforderungen für<br />

die Kliniken: Der wachsenden Zahl alter Patienten<br />

und dem Thema Digitalisierung.<br />

Den Beiträgen aus der Praxis vorangestellt wurden<br />

auch in <strong>2018</strong> positionierende Artikel, in denen die<br />

Sicht des <strong>VKD</strong> dargelegt wird.<br />

Neue Versorgungskonzepte gefordert<br />

So schreibt Geschäftsführerin Gabriele Kirchner<br />

unter der Überschrift „Wir brauchen neue Versorgungskonzepte“,<br />

dass es gerade angesichts der<br />

demografischen Entwicklung zu einer systematischen<br />

sektorenübergreifenden Zusammenarbeit<br />

kommen muss. Es müsse, so ein Fazit, insgesamt<br />

zu einer bedarfsgerechten Steuerung der Gesundheitsversorgung<br />

angesichts der vielfältigen aktuellen<br />

und künftigen Veränderungen kommen. Die<br />

Praxisberichte<br />

Zu aktuellen Fragen des Krankenhausmanagements <strong>2018</strong><br />

Projekte, Positionen, Perspektiven<br />

Alterung der Gesellschaft erfordere stärker als<br />

bisher eine geplante und vernetzte Versorgung innerhalb<br />

und zwischen den Sektoren sowie mit den<br />

übrigen Gesundheitsdienstleistern. Dabei müssten<br />

die Krankenhäuser als hochspezialisierter Kern<br />

der Gesundheitsversorgung eine wesentliche Rolle<br />

spielen. Eine sektorenüberreifende Qualitätssicherung<br />

wäre dabei die Basis für die Entwicklung<br />

einer sektorenübergreifenden Bedarfsplanung.<br />

Gemeinsamer Kraftakt notwendig<br />

„Wir brauchen jetzt einen gemeinsamen Kraftakt“,<br />

fordert <strong>VKD</strong>-Vizepräsident Peter Asché in seinem<br />

Positionsbeitrag zum Thema Digitalisierung. Die<br />

Digitalisierung der Krankenhäuser sei Voraussetzung<br />

für die Lösung zahlreicher Herausforderungen<br />

und Probleme nicht nur in den Kliniken,<br />

sondern im Gesundheitsbereich überhaupt. Das<br />

sei dem Management und den Mitarbeitern sehr<br />

bewusst. Dennoch verfügten 25 Prozent der Krankenhäuser<br />

bisher nicht über eine eHealth-Strategie.<br />

Deren Umsetzung sei für viele, vor allem für<br />

kleinere Kliniken, aber auch schwierig. Hauptgrund<br />

sei die mangelnde Investitionsfähigkeit. Der <strong>VKD</strong><br />

fordere hier seit Jahren einen gesamtgesellschaftlichen<br />

finanziellen Kraftakt. Dieser bleibe aber absehbar<br />

aus. Das deutsche Gesundheitswesen falle<br />

damit hinter andere Länder immer weiter zurück.<br />

Das wirke negativ auf eine für die Bürger wichtige<br />

Infrastruktur. Peter Asché verweist in dem Beitrag<br />

u.a. auch auf die guten Erfahrungen in der Zusammenarbeit<br />

von Krankenhäusern, IT-Firmen und<br />

Beratern im Rahmen der vom <strong>VKD</strong> maßgeblich mit<br />

getragenen ENTSCHEIDERFABRIK.<br />

In schweres Fahrwasser gekommen<br />

Im aktuellen Teil des Heftes bewertet <strong>VKD</strong>-Präsident<br />

Dr. Josef Düllings im Interview unter der<br />

Überschrift „Baustellen über Baustellen – wieviel<br />

Wandel braucht das Krankenhaus?“ Veränderungen,<br />

die seit dem vergangenen Jahr viele Krankenhäuser<br />

in schwieriges Fahrwasser gebracht haben,<br />

etwa ein unerwartetes Absinken der Fallzahlen.<br />

Veränderungen müssten den Patienten nützen,<br />

die Krankenhausversorgung zukunftsfest machen,<br />

ihnen ermöglichen, dabei auch wirtschaftlich zu<br />

arbeiten. Das sei an der aktuellen Fallzahlentwicklung<br />

nicht zu erkennen. Es müsse analysiert<br />

werden, ob es sich hier um eine Anomalie handele,<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 37


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

die einen Systemwechsel ankündige. Zunehmend<br />

kritisch betrachtet Dr. Düllings dabei auch die<br />

Arbeit des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung<br />

und erklärt, der <strong>VKD</strong> bezweifle die<br />

Neutralität des MDK. Das DRG-System habe das,<br />

was seit den 2000er Jahren die Geschäftsgrundlage<br />

war, durch den MDK verloren. Hier fordere der<br />

<strong>VKD</strong> einen deutlichen Wandel hin zu einem fairen<br />

Miteinander.<br />

Entscheider-Events ausgewählten Schlüsselthemen<br />

des Jahres <strong>2018</strong>. Das Siegerprojekt „Beseitigung<br />

des WhatsApp-Dilemmas“ wird beschrieben<br />

und die drei Erstplatzierten im Wettbewerb um<br />

den Start Up- und Young Professional Preis erläutern<br />

ihre Projektideen und deren Umsetzung.<br />

IT-Projekte vorgestellt<br />

Schließlich geht es im letzten Teil des Heftes um<br />

aktuelle Informationen aus der IT-ENTSCHEIDER-<br />

FABRIK. Vorgestellt werden hier die Finalisten des<br />

aktuellen Projektzyklus sowie die im Rahmen des<br />

38<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

NIEDERSCHRIFT (Auszüge) über die 102. Mitgliederversammlung<br />

des Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands e.V. (<strong>VKD</strong>)<br />

am 13.11.<strong>2018</strong> in Düsseldorf Beginn: 17.05 Uhr Ende: 17.35 Uhr<br />

<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Düllings eröffnet die 102. Mitgliederversammlung in Düsseldorf<br />

Präsident Dr. Düllings begrüßt als Versammlungsleiter<br />

alle anwesenden Mitglieder. Alle Präsidiumsmitglieder<br />

sind anwesend. Die Mitgliederversammlung<br />

wurde form- und fristgerecht<br />

einberufen. Dr. Düllings weist darauf hin, dass die<br />

Tagesordnung allen Mitgliedern rechtzeitig zugegangen<br />

sei. Anträge auf Änderungen oder Ergänzungen<br />

der Tagesordnung sind keine eingegangen,<br />

so dass die Tagesordnung angenommen ist.<br />

Zu Beginn der Versammlung gedenken die Anwesenden<br />

in einer Schweigeminute der seit der<br />

letzten Mitgliederversammlung verstorbenen<br />

Mitglieder. Der Präsident bittet die Anwesenden,<br />

sich von ihren Plätzen zu erheben und verliest die<br />

Namen der ehemaligen Kollegen.<br />

TOP 1 Geschäftsbericht 2017<br />

- und Bericht über die Aktivitäten<br />

- des <strong>VKD</strong> im Jahr <strong>2018</strong><br />

- BE: Dr. Josef Düllings<br />

Zum Jahresende 2017 wurden in Zusammenarbeit<br />

mit dem DKI erneut 3 Branchentreffs (Psychiatrie,<br />

Reha und KH - Management) erfolgreich durchgeführt.<br />

Im Dezember 2017 konnte das Ergebnis der <strong>VKD</strong>-<br />

Umfrage vorgestellt werden.<br />

Im Februar <strong>2018</strong> konnte die Entscheiderfabrik<br />

nutzenstiftende IT-Projekte festlegen und auf den<br />

Weg bringen.<br />

Im Mai <strong>2018</strong> fand die 41. <strong>VKD</strong>-Jahrestagung mit<br />

über 200 Teilnehmern statt.<br />

Im September sind die Praxisberichte zu aktuellen<br />

Fragen des Krankenhausmanagements <strong>2018</strong><br />

erschienen.<br />

Im September <strong>2018</strong> nahm u.a. auch der <strong>VKD</strong>-Vorstand<br />

am EVKM-Kongress in Portugal teil, der mit<br />

1200 Teilnehmern der erfolgreichste EVKM-Kongress<br />

war. Dort wurde auch eine Vorstandssitzung<br />

abgehalten. Der Vorstand entschied am 28.09.<strong>2018</strong><br />

u.a. auch über die Nachfolge von Gabriele Kirchner<br />

in der Geschäftsführung des Verbandes. Die Wahl<br />

fiel einstimmig auf Dr. Jens Uwe Schreck, der sein<br />

Amt zum 01.04.2019 antreten wird. Der Entscheidung<br />

vorgeschaltet war ein mehrstufiges Auswahlverfahren.<br />

Der Präsident begrüßt Herrn Dr. Jens-Uwe Schreck<br />

ausdrücklich und bittet ihn, sich der Mitgliederversammlung<br />

kurz vorzustellen. Dieser kommt<br />

der Aufforderung gerne nach und schließt mit<br />

dem Dank für das entgegengebrachte Vertrauen,<br />

wünscht und freut sich auf eine gute und erfolgreiche<br />

Zusammenarbeit.<br />

Der Präsident richtet seinen ausdrücklichen Dank<br />

für die geleistete ehrenamtliche Tätigkeit an den<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 39


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Vorstand, an das Kollegium des Präsidiums, des<br />

FABW und des GSA sowie an die Landes- und Fachgruppenvorstände<br />

(Reha-, Pflege- und Psychiatrische<br />

Einrichtungen). Weiter dankt er allen, die<br />

intensiv mitarbeiten und für den Erfolg des <strong>VKD</strong><br />

stehen. Besonders dankt er der Geschäftsführerin<br />

Gabriele Kirchner und dem ganzen Team der Geschäftsstelle<br />

für ihr stets engagiertes Wirken für<br />

den Verband.<br />

Tendenziell verzeichnete der Verband in den letzten<br />

Jahren sinkende Mitgliederzahlen, was sich in<br />

diesem Jahr positiv geändert hat – dank der aktiven<br />

Arbeit der Landes- und Fachgruppen.<br />

Der Präsident endet seinen Bericht mit der Frage<br />

an die Versammlung, ob eine Aussprache gewünscht<br />

wird. Das ist nicht der Fall.<br />

Er informiert darüber, dass zum neuen Landesvorsitzenden<br />

der Landesgruppe Mitteldeutschland<br />

Peter Pfeiffer aus Dresden gewählt wurde. Er<br />

dankt Peter Zur, der den Statuten entsprechend<br />

nicht mehr wiedergewählt werden konnte, sehr<br />

herzlich für die geleistete Arbeit.<br />

TOP 2 Bericht über den<br />

- Jahresabschluss 2017<br />

- BE: Bernd Decker<br />

Der Jahresabschluss 2017 wurde als Anlage der<br />

Einladung zur Mitgliederversammlung an die Mitglieder<br />

verschickt. Im Ergebnis wurde wieder ein<br />

Jahresüberschuss erzielt und vom Schatzmeister<br />

Bernd Decker ausführlich erläutert.<br />

Der satzungsgemäße Auftrag zur Durchführung<br />

von Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen<br />

ist ein besonders wichtiger Bestandteil der Verbandsarbeit.<br />

Insofern gilt besonderer Dank allen<br />

Landes- und Fachgruppenvorständen, die diese<br />

erfolgreichen Veranstaltungen organisieren und<br />

durchführen.<br />

Mit der Messe Düsseldorf konnte für die MEDICA<br />

eine Vertragsverlängerung von drei Jahren vereinbart<br />

werden. Hier gebührt Gabriele Kirchner und<br />

allen, die zu diesem Ergebnis beigetragen haben,<br />

ein herzlicher Dank.<br />

TOP 3 Bericht der Rechnungsprüfer<br />

- BE: Stefan Nowack<br />

Kassenprüfer Stefan Nowack berichtet über die<br />

Prüfung des Jahresabschlusses 2017, bestehend<br />

aus der Bilanz per 31.12.2017 und der Gewinn- und<br />

Verlustrechnung für die Zeit vom 01.01.2017 bis<br />

31.12.2017. Die Rechnungsprüfer erstatteten dem<br />

Vorstand in seiner Sitzung vom 28.09.<strong>2018</strong> Bericht<br />

und konnten einen uneingeschränkten Prüfungsvermerk<br />

erteilen.<br />

Beide Rechnungsprüfer empfehlen nach erläuternden<br />

Einschätzungen der Prüfung, die Jahresrechnung<br />

uneingeschränkt zu bestätigen und dem<br />

Vorstand Entlastung zu erteilen.<br />

Zum Bericht der Rechnungsprüfer werden keine<br />

Fragen gestellt.<br />

TOP 4 Entlastung des Vorstandes<br />

Aus der Mitgliederversammlung wird der Antrag<br />

auf Entlastung des Vorstandes gestellt. Bei Enthaltung<br />

der Betroffenen erfolgt die Zustimmung<br />

einstimmig.<br />

Der Vorstand ist entlastet.<br />

TOP 5 Ehrungen<br />

- BE: Dr. Josef Düllings<br />

Anträge auf Ehrenmitgliedschaften wurden in<br />

diesem Jahr nicht gestellt..<br />

TOP 6 Festsetzung des<br />

Mitgliedsbeitrages 2019<br />

- BE: Bernd Decker<br />

Der Mitgliedsbeitrag für 2019 sollte unverändert<br />

mit 180 Euro für aktive Mitglieder und 30 Euro für<br />

Pensionäre, für Nachwuchskräfte 90 Euro festgelegt<br />

werden. Dieser Vorschlag wird von der Mitgliederversammlung<br />

einstimmig angenommen.<br />

Fragen zum Jahresabschluss werden keine gestellt.<br />

40<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Rechnungsprüfer Stefan Nowack berichtet über die<br />

Prüfung des Jahresabschlusses 2017<br />

Das <strong>VKD</strong>-Präsidium mit Geschäftsführerin<br />

Gabriele Kirchner (links im Bild)<br />

Gabriele Kirchner mit ihrem Nachfolger<br />

Dr. Jens Uwe Schreck<br />

Impressionen der<br />

102. Mitgliederversammlung<br />

in Düsseldorf<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 41


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

TOP 7 Genehmigung des<br />

Wirtschaftsplanes 2019<br />

BE: Bernd Decker<br />

Schatzmeister Bernd Decker stellt den mit der Einladung<br />

zur Mitgliederversammlung übersandten<br />

Wirtschaftsplan für das Geschäftsjahr 2019 vor.<br />

Präsidium und Vorstand haben den vorgelegten<br />

Wirtschaftsplan für das Geschäftsjahr 2019 beraten<br />

und schlagen der Mitgliederversammlung vor,<br />

diesem zuzustimmen.<br />

Fragen zum Wirtschaftsplan werden nicht gestellt.<br />

Der Antrag auf Zustimmung zum Wirtschaftsplan<br />

2019 wird einstimmig angenommen.<br />

TOP 9 Wahl des Tagungsortes 2019<br />

Dr. Düllings schlägt der Mitgliederversammlung<br />

vor, die Mitgliederversammlung 2019 erneut in<br />

Düsseldorf abzuhalten. Der Vorschlag wird einstimmig<br />

angenommen.<br />

TOP 10 Verschiedenes<br />

Weitere Wortmeldungen werden nicht gewünscht,<br />

so dass der Präsident die Mitgliederversammlung<br />

um 17.35 Uhr schließt.<br />

Düsseldorf, 13.11.<strong>2018</strong><br />

Dr. Josef Düllings<br />

Präsident<br />

Martin Schmid<br />

Schriftführer<br />

TOP 8 Wahl der Rechnungsprüfer<br />

- BE: Dr. Josef Düllings<br />

Die Rechnungsprüfer sind gemäß der Satzung<br />

jährlich neu zu wählen. Aus der Mitgliederversammlung<br />

wird die Wiederwahl der Rechnungsprüfer<br />

Stefan Nowack und Hans-Jürgen<br />

Winkelmann vorgeschlagen. Beide werden bei<br />

Stimmenthaltung der Betroffenen einstimmig<br />

wiedergewählt.<br />

42<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Wie viel Wandel braucht das Krankenhaus?<br />

61. Jahrestagung des <strong>VKD</strong> am 3. und 4. Mai in Lübeck<br />

<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings sprach Klartext und formulierte die Positionen des Verbandes<br />

Die rund 200 Teilnehmer der 61. Jahrestagung des<br />

Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />

am 3. und 4. Mai in Lübeck diskutierten<br />

über das Thema „Wie viel Wandel braucht das<br />

Krankenhaus?“. Wandel, Veränderung – das ist<br />

nichts Neues für die Krankenhäuser. Sie leben<br />

sozusagen mit den stetigen Veränderungen. Wohin<br />

geht die Reise in den nächsten Jahren? Informationen<br />

dazu gibt es fast im Monatstakt.<br />

Traditionsgemäß geht es zu Beginn jeder Jahrestagung<br />

um die aktuelle Gesundheitspolitik. Das<br />

war auch in diesem Jahr so. Der Koalitionsvertrag<br />

hatte bereits eine Richtung gewiesen.<br />

Dr. Thomas Gebhart, Parlamentarischer Staatssekretär<br />

im Bundesgesundheitsministerium, informierte<br />

über die nächsten konkreten Schritte.<br />

Als eines der zentralen Themen der nächsten Zeit<br />

bezeichnete er die Verbesserung der Arbeitsbedingungen<br />

in den Krankenhäusern, die junge<br />

Menschen motivieren könnten, hier zu arbeiten<br />

und Berufsaussteiger, wieder zurückzukehren. Die<br />

Zukunftsfähigkeit der Kliniken brauche engagierte<br />

Menschen.<br />

In der Pflege sei der Anfang für Verbesserungen<br />

mit dem Pflegestellenförderprogramm bereits gemacht.<br />

Es werde jetzt in den Versorgungszuschlag<br />

überführt. Die Pflegepersonal-Untergrenzen in<br />

den pflegeintensiven Bereichen gehörten ebenfalls<br />

dazu. Sie würden definitiv auf alle bettenführenden<br />

Bereiche ausgeweitet. Im Sofortprogramm<br />

Pflege würden in dieser Legislaturperiode weitere<br />

Maßnahmen folgen.<br />

Der Krankenhaus-Strukturfonds habe sich bewährt.<br />

Die Mittel seien hier fast ausgeschöpft.<br />

Gebhart kündigte eine Weiterführung mit erweiterten<br />

Fördermöglichkeiten – auch für die Digitalisierung<br />

– sowie eine Aufstockung der Mittel auf<br />

eine Milliarde Euro im Jahr über vier Jahre an.<br />

Gebhart: „Die Digitalisierung wird uns mit Hochdruck<br />

beschäftigen. Wir sind hier aber auch auf<br />

ihre Unterstützung und ihre Innovationen angewiesen.“<br />

Die Ziele seien der weitere Ausbau der<br />

Telematikinfrastruktur, die Einführung der elektronischen<br />

Patientenakte in dieser Legislaturperiode,<br />

Forcierung des Ausbaus telematischer<br />

Anwendungen, mobiler Anwendungen, Big Data.<br />

Gebhart versicherte den Teilnehmern, das BMG sei<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 43


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

an einem fairen, ehrlichen und konstruktiven Dialog<br />

interessiert.<br />

Die Positionen des <strong>VKD</strong><br />

Das griff <strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings auf und<br />

formulierte die Positionen des Verbandes in Bezug<br />

auf den Wandel, aber auch Sorgen und Vorschläge<br />

zur Lösung weiterer Probleme, die man nicht nur<br />

beschönigend Herausforderungen nennen könne.<br />

„Nur, wenn wir Veränderungen im Sinne unserer<br />

Ziele gestalten, können wir unsere Aufgaben erfüllen“,<br />

so Dr. Düllings. Daran messe sich, wie viel<br />

Wandel das Krankenhaus aus Sicht des Managements<br />

brauche. Im Mittelpunkt der Verbandsziele<br />

stünden die Patienten. Von diesem Grundsatz<br />

würden sich alle für die Zukunft notwendigen<br />

Aktivitäten ableiten, aber auch jede Kritik, Forderungen<br />

an die Politik, an Krankenkassen und auch<br />

an andere Beteiligte im Gesundheitssystem.<br />

Die Krankenhauslandschaft brauche einen Strukturwandel<br />

und Standortkonzentrationen. Sinnvoll<br />

gesteuert ermöglichten sie eine bessere Qualität<br />

der Leistungen, könnten zur Entlastung der Pflegenden<br />

und Ärzte beitragen, die Wirtschaftlichkeit<br />

verbessern. Dieser Prozess müsse aber im Sinne<br />

der notwendigen flächendeckenden Versorgung<br />

moderiert werden. Ausgebremst werde der Strukturwandel<br />

allerdings durch fehlende Einsicht in<br />

Finanzierungsrealitäten. Der Strukturfonds, so<br />

sinnvoll er sei, könne nicht die Versäumnisse in<br />

der Investitionsfinanzierung kompensieren. Bund<br />

und Länder seien derzeit noch immer nicht bereit,<br />

über den Strukturfonds hinaus erheblich mehr<br />

Mittel einzusetzen. Dr. Düllings verwies in diesem<br />

Zusammenhang auf das Beispiel der neuen Bundesländer,<br />

in denen die Strukturen seit Mitte der<br />

90er Jahre über zwei Jahrzehnte erfolgreich konzentriert<br />

worden seien.<br />

Das Agieren des MDK<br />

Sehr intensiv beschäftigte sich Dr. Düllings damit,<br />

dass ein großer Teil der Krankenhäuser in 2017 unter<br />

ihr Leistungsniveau von 2016 gefallen ist. Der<br />

Anteil der Krankenhäuser mit roten Zahlen sei<br />

von 23 auf 46 Prozent angewachsen. Ein wichtiger<br />

Grund dafür sei, dass der Medizinische Dienst<br />

„Leistungen aussiebt“. Die neuen Qualitätsinstrumente<br />

seien ein Grund für die Ausweitung der<br />

Kontrollen und inzwischen offenbar auch eine Art<br />

Zahlungsverweigerungsinstrumente. Das Ergebnis<br />

sei eine Umsatzrendite des MDK von fast 50<br />

Prozent – doppelt so hoch, wie die seinerzeit von<br />

Ackermann für die Deutsche Bank ausgerufenen<br />

25 Prozent. Das entziehe den Krankenhäusern in<br />

zunehmendem Maße größere Geldbeträge und<br />

trage zu den hohen Überschüssen der Kassen bei.<br />

Das Geld folge inzwischen immer öfter nicht mehr<br />

der Leistung, es gebe oft eine Diskrepanz zwischen<br />

vereinbartem Budget und tatsächlicher Abrechnung.<br />

Das beschädige auch das Vertrauen in das<br />

DRG-System. Der <strong>VKD</strong> fordere eine Umwandlung<br />

des MDK in ein neutrales Prüfinstitut, das selbstständig<br />

agiere.<br />

Einen Masterplan gibt es nicht<br />

Wie soll der Wandel gestaltet werden? Naturgemäß<br />

gingen die Vorstellungen in der Podiumsdiskussion<br />

dazu zwischen Krankenhaus- und Krankenkassenvertretern<br />

auseinander und gipfelten<br />

einmal auch in der Zukunfts-Horror-Vision einer<br />

ungesteuerten Wettbewerbslandschaft ohne<br />

Preisbindung, Planung und ohne ordnungspolitischen<br />

Rahmen. Vielleicht könnte das Resümee<br />

lauten, dass es die eine Lösung vermutlich nicht<br />

geben wird. Man müsste gemeinsam Lösungen jeweils<br />

vor Ort suchen, denn es gehe nicht nur um<br />

sinnvolle Projekte, die aber, etwa aus Mangel an<br />

Ärzten im niedergelassenen Bereich, nicht überall<br />

umsetzbar seien.<br />

In der Folge setzten sich die Referenten der zwei<br />

Tage mit wesentlichen Aspekten des Tagungsthemas<br />

auseinander.<br />

„Die Grabenkriege müssen aufhören“<br />

Die Krankenhäuser müssen mehr ambulant behandeln,<br />

forderte u.a. Dr. Regina Klakow-Franck.<br />

Das Unparteiische Mitglied des Gemeinsamen<br />

Bundesausschusses zeigte den Teilnehmern das<br />

ambulante Potenzial auf – bei Herz-Kreislauf-<br />

Krankheiten 61 Prozent, bei Herzinsuffizienz 64<br />

Prozent, bei Rückenbeschwerden sogar 81 Prozent.<br />

Diese im internationalen Vergleich sehr hohen<br />

Zahlen vermeidbarer stationärer Fälle gehörten<br />

gleichzeitig auch zu den chronischen Erkrankungen.<br />

Das erhebliche ambulant-sensitive Potenzial<br />

könne nicht von den Vertragsärzten kompensiert<br />

werden. Krankenhäuser seien die Hauptsäule der<br />

Daseinsvorsorge. Der Weg in die Zukunft könne nur<br />

sektorenübergreifend sein, betonte sie. „Die Grabenkriege<br />

müssen aufhören.“<br />

In ihrem Vortrag ging es um die Ambulantisierung /<br />

44<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Vernetzung der Medizin – Theorie und Praxis. Der<br />

G-BA habe Möglichkeiten, diese Entwicklung zu<br />

fördern – etwa mit den Disease-Management-<br />

Programmen (DMP) und der Ambulanten Spezialfachärztlichen<br />

Versorgung (ASV). Für letztere<br />

sprach sie sich deutlich aus und forderte dazu auf,<br />

das Potenzial, das darin stecke, zu nutzen. Hier gab<br />

es im Anschluss allerdings auch heftige Kritik an<br />

der damit verbundenen Bürokratie. Dr. Klakow-<br />

Franck räumte das ein, verwies aber auf Änderungen.<br />

Erst seit 2016 gebe es hier stabile gesetzliche<br />

Rahmenbedingungen. Nun gehe die Beteiligung<br />

langsam aufwärts.<br />

Digitalisierung:<br />

Etwas weiter sind sie in der Schweiz<br />

Ein Blick hinüber in die Schweiz zeigte: Dort sind<br />

sie durchaus etwas weiter mit der Digitalisierung<br />

der Krankenhäuser als hierzulande, haben es aber<br />

auch nicht ganz leicht. Rolf Gilgen, CEO des Spitals<br />

Bülach, informierte kurz über die bereits 2007 verabschiedete<br />

E-Health-Strategie, mit der das eidgenössische<br />

Parlament beschloss, bis spätestens<br />

2015 das Elektronische Patientendossier (EPD)<br />

einzuführen. Das sei leider nicht geschafft worden.<br />

Daher habe das Parlament dann beschlossen, das<br />

EPD sei zwingend von den Spitälern und Pflegeheimen<br />

einzuführen – die Hausärzte sparte man<br />

aus unerfindlichen Gründen aus. Daher sei dann<br />

der Kanton Zürich seinerseits gemeinsam mit<br />

allen Beteiligten, auch den Apothekern und den<br />

Verbänden der Langzeitpflege in die Umsetzung<br />

gestartet. Andere Kantone könnten sich anschließen.<br />

Treibende Kräfte seien die Leistungserbringer<br />

gewesen.<br />

Gilgen betonte, die Digitalisierung sei nicht nur<br />

ein technisches Projekt, sondern ein kultureller<br />

Prozess, der alle Lebens- und Arbeitsbereiche<br />

gleichzeitig umfasse, der die Zusammenarbeit und<br />

Arbeitsweisen radikal verändere.<br />

Prävention durch Redundanz<br />

Die Digitalisierung bringt auch Gefahren mit sich.<br />

Das sind nicht nur Hackerangriffe. Was passiert bei<br />

Naturkatastrophen, Bränden? Darauf muss sich<br />

ein Krankenhaus umfassend vorbereiten.<br />

Über Vorsorge für Notfälle im Universitätsklinikum<br />

Hamburg Eppendorf (UKE) berichtete Manuel<br />

Lenser, Abteilungsleiter Klinische Arbeitsplatzsysteme,<br />

UKE. Das Klinikum arbeite voll digital, betreibe<br />

1.900 Server. Es gebe zwei Rechenzentren.<br />

Prävention bedeute, für Redundanz zu sorgen:<br />

mehrere Rechenzentren, Visualisierung, Nutzung<br />

verschiedener Client-Technologien. Beim Ausfall<br />

von Kernprozessen übernehme ein Alternativsystem,<br />

das sämtliche Daten synchron vorhalte. Es<br />

gebe zwei identische KIS, die Daten ebenfalls synchron<br />

vorhielten und die im Notfall von der IT aktiviert<br />

würden, außerdem ein alternatives Befund-<br />

Archiv und Notfall-Order-System.<br />

Und natürlich würden die Mitarbeiter geschult, es<br />

gebe Handouts, regelmäßige Übungen kämen hinzu,<br />

bei jeder Wartung der Primärsysteme würden<br />

die Ausfallsysteme getestet.<br />

Klar wurde: In der Digitalisierung eines Krankenhauses,<br />

auch wenn es deutlich kleiner ist als ein<br />

Universitätsklinikum, ist die notwendige Prävention<br />

auch ein erheblicher Kostenfaktor.<br />

Beifall auf offener Szene<br />

In seiner Performance aus Musik, Schauspiel, Dirigat<br />

mit tieferer Bedeutung riss Christian Gansch,<br />

Dirigent, Produzent, Coach die Teilnehmer zu Applaus<br />

auf offener Szene hin. „Vom Solo zur Sinfonie:<br />

Was Unternehmen von Orchestern lernen<br />

können“ war sein Thema. Und lernen kann eine<br />

Führungskraft offenbar viel.<br />

Was hält in einem philharmonischen Orchester<br />

mit 140 Diven aus 27 Nationen nebst Technikern,<br />

Administration und rund 200 Konzerten im Jahr so<br />

zusammen, dass am Ende höchste Qualität entstehen<br />

kann? Das sei ein „gruppendynamisches<br />

Dauerzwangsseminar“, das Handwerk, Präzision,<br />

Ausdauer und Disziplin erfordere, so Gansch. Das<br />

beginne bereits bei der Rekrutierung. Spitzenorchester<br />

brauchten Spitzenleute. Alle hätten ihren<br />

eigenen Kopf, würden aber im Interesse des Gesamtergebnisses<br />

mit gegenseitigem Respekt voreinander<br />

agieren. Der beste Trompeter der Welt<br />

könne das gesamte Orchester belasten. 18 Geigen,<br />

die sich selbst genug seien, könnten ein Orchester<br />

von innen zerstören. Ein Orchester mit 15 Abteilungen,<br />

ihren jeweiligen Leitern und Stellvertretern<br />

müsse zu einem gemeinsamen Organismus<br />

werden. Das erfordere Selbstverantwortung, das<br />

aufeinander hören, voneinander lernen.<br />

Patientensicher kommunizieren – Schadensfälle<br />

vermeiden<br />

Durch eine patientensichere Kommunikation sei<br />

eine erhebliche Anzahl von Schadensfällen in<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 45


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Krankenhäusern vermeidbar, erklärte Prof. Dr. Annegret<br />

F. Hannawa, Professorin für Gesundheitskommunikation,<br />

Fakultät für Kommunikationswissenschaften,<br />

Universität Lugano (USI), Schweiz.<br />

Ihre Vision sei daher, dass in jedem Krankenhaus<br />

eine Person nur für diese sichere Kommunikation<br />

zuständig sei. Verwechslungen, vermeidbare Stürze,<br />

zu späte Diagnose, überdosierte Medikamente<br />

– all das und mehr könnte vermieden werden,<br />

wenn mit Patienten und Angehörigen, aber auch<br />

untereinander, deutlicher kommuniziert werde.<br />

Viele gute Gespräche unter Kollegen<br />

Beim gemeinsamen Abendessen am ersten Tag der<br />

Konferenz war Gelegenheit zu vielen Gesprächen<br />

mit Kollegen.<br />

Dr. Thomas Gebhart, Parlamentarischer Staatssekretär<br />

im Bundesgesundheitsministerium,<br />

informierte über die nächsten Vorhaben<br />

des Ministeriums.<br />

Podiumsdiskussion<br />

zum Thema<br />

Strukturwandel<br />

Impressionen von der 61. Jahrestagung des <strong>VKD</strong> am 3. und 4. Mai in Lübeck<br />

46<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Impressionen von der 61. Jahrestagung<br />

des <strong>VKD</strong> am 3. und 4. Mai in Lübeck<br />

Alle Teilnehmer wurden von der Geschäftsstelle<br />

nach der Tagung mit einer Postkarte<br />

überrascht:<br />

Kaum Zeit blieb für den Ostseestrand.<br />

Das Foto machte Bernd Sieger, Geschäftsführer<br />

des Klinikums Esslingen.<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 47


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Viel Interesse für gesundheitspolitische Herausforderungen und<br />

die Arbeit des <strong>VKD</strong><br />

Treffen ehemaliger Vorstandsmitglieder in Wismar<br />

(Foto: Alexander Koker)<br />

Der Hafen in Wismar<br />

Es ist guter Brauch im <strong>VKD</strong>, einmal im Jahr jene<br />

Menschen einzuladen, die sich viele Jahre, zum<br />

Teil Jahrzehnte, um den Verband verdient gemacht,<br />

sich für seine Ziele ehrenamtlich engagiert<br />

haben. Noch immer ist ihr Interesse am<br />

<strong>VKD</strong>, an seiner Arbeit, aber auch an den aktuellen<br />

Herausforderungen für die Krankenhäuser<br />

groß, das Treffen in jedem Jahr informativ und<br />

erlebnisreich.<br />

Am 6. und 7. Juni trafen sich 36 ehemalige Vorstandsmitglieder<br />

in der Hafenstadt Wismar. Begrüßt<br />

wurden sie von <strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef<br />

Düllings und Geschäftsführerin Gabriele Kirchner.<br />

Erster Programmpunkt war eine spezielle Stadtführung<br />

- die Gruppe wandelte auf den Spuren der<br />

Krimiserie „Soko Wismar“, besichtigte die diversen<br />

Tatorte und lernte dabei natürlich auch die alte<br />

Hansestadt kennen.<br />

Der erste gemeinsame Abend im Steigenberger<br />

Hotel Stadt Hamburg wurde dann nicht nur für<br />

persönliche Erinnerungen genutzt – viele kannten<br />

sich ja schon lange aus der gemeinsamen Arbeit<br />

für den Verband - sondern es ging auch um die<br />

aktuellen Herausforderungen für die Krankenhäuser,<br />

über die Dr. Düllings berichtete, und um die<br />

Arbeit des <strong>VKD</strong> in den vergangenen Monaten, über<br />

die Gabriele Kirchner informierte. Ganz aktuell<br />

waren die Berichte von der Jahrestagung des <strong>VKD</strong><br />

im Mai in Lübeck. Das Interesse der „Ehemaligen“<br />

an den aktuellen Lagebeschreibungen war groß.<br />

Später sorgte dann der <strong>VKD</strong>-Präsident, wie im Jahr<br />

zuvor, für die kulturelle Umrahmung des Abends<br />

und griff zur Gitarre.<br />

Am nächsten Tag stand eine Fahrt in die Landeshauptstadt<br />

Mecklenburg-Vorpommerns, Schwerin,<br />

auf dem Programm. Wahrzeichen der Stadt ist<br />

das Schweriner Schloss, das inmitten der Seenlandschaft<br />

wie ein Märchenschloss anmutet. Das<br />

Schlossmuseum demonstriert, wie prunkvoll die<br />

mecklenburgischen Herzöge hier lebten. Ein Meisterwerk<br />

ist aber auch der Burg- und Schlossgarten.<br />

Vergangenheit und Gegenwart treffen sich in<br />

diesem imposanten Bau, den die Senioren besichtigten.<br />

Hier nämlich ist heute auch der Sitz des<br />

Landtags Mecklenburg-Vorpommerns.<br />

Nach Wismar zurückgekehrt wartete ein weiteres<br />

Highlight: Eine Ausfahrt mit der Kogge „Wissemara“,<br />

dem Nachbau einer Hansekogge.<br />

48<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Die Atmosphäre an beiden Tagen: Offen, fröhlich,<br />

aber auch nachdenklich angesichts der Herausforderungen<br />

und aktuellen Probleme, die den Veteranen<br />

geschildert wurden. Diese, alle ja ebenfalls<br />

ehemalige Führungskräfte von Krankenhäusern,<br />

hatten selbst in ihrer beruflichen Laufbahn durchaus<br />

schwierige krankenhauspolitische Zeiten erlebt<br />

und konnten am letzten gemeinsamen Abend<br />

auch ihre eigenen Erfahrungen im Krisenmanagement<br />

beisteuern. Nicht alle Probleme des Krankenhausmanagements<br />

sind ja neu – einige begleiten<br />

auch die Arbeit des <strong>VKD</strong> seit Jahren.<br />

Impressionen vom Treffen ehemaliger Vorstandsmitglieder <strong>2018</strong> in Wismar<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 49


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Impressionen vom Treffen ehemaliger Vorstandsmitglieder <strong>2018</strong> in Wismar<br />

50<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Ehrenmitglieder des <strong>VKD</strong><br />

Im Jahr <strong>2018</strong> gehörten dem Verband folgende Kolleginnen und Kollegen<br />

als Ehrenmitglieder an:<br />

Ehrenpräsident<br />

Dr. Hubertus Müller, Krankenhausdirektor i. R. Vukovina - Kroatien<br />

Ehrenvorstandsmitglied<br />

Manfred Winter, Krankenhausdirektor a. D. Bremen<br />

Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Ehrenmitglieder<br />

Dr. Wilfried Axtner, Kfm. Direktor i. R., Remscheid<br />

Eckhard Baake, Kfm. Direktor i. R., Bad Salzuflen<br />

Leonhard Balk, Verwaltungsleiter i. R., Regensburg<br />

Edwin Beckert, Geschäftsführer i. R., Bietigheim<br />

Joachim Beinert, Geschäftsführer i. R., Scharbeutz<br />

Renate Berger, Verwaltungsleiterin a. D., Berlin<br />

Prof. Dr. Joerg Brost, Geschäftsführer i. R., Wilhelmshaven<br />

Dr. Hans-Joachim Conrad, Kfm. Direktor i. R., Marburg<br />

Rüdiger Deckner, Geschäftsführer i. R., Mannheim<br />

Diana Dietrich, Geschäftsführerin i. R., Kaiserslautern<br />

Paul Dörr, Vorsitzender des Vorstandes i. R., Bous<br />

Gerhard Engelbrecht, Krankenhausdirektor i. R., Hof<br />

Walter Fetzer, Verwaltungsleiter a. D., Sennfeld<br />

Joachim Finklenburg, Hauptgeschäftsführer i. R., Lindlar<br />

Hans-Joachim Flegel, Verwaltungsdirektor i. R., Bad Nauheim<br />

Dr. Joachim Frank, Verwaltungsdirektor i. R., Dresden<br />

Dr. Lieselotte Franke, Geschäftsführerin a. D., Salzatal / OT Bennstedt<br />

Otto Frühmorgen, Dipl. Kaufmann a. D., Burghausen † 04.07.<strong>2018</strong><br />

Rudolf Furtner, Verwaltungsleiter i. R., Dingolfing<br />

Franz-Dietrich Gahrmann, Geschäftsführer i. R., Markkleeberg<br />

Dr. Manfred Gotthardt, Kfm. Direktor i. R., Münster<br />

Friedrich Karl Gronau, Verwaltungsdirektor a. D., Hamburg<br />

Prof. Dr. Karsten Güldner, Geschäftsführer a. D., Markkleeberg<br />

Dr. Rudolf Hartwig, Hauptgeschäftsführer i. R., Ratingen<br />

Hans-Volkhard Hecht, Geschäftsführer i. R., Quedlinburg<br />

Heinz-Jürgen Hempel, Geschäftsführer a. D., Velbert<br />

Michael Herrler, Geschäftsführer i. R., Ingolstadt<br />

Hermann Heyer, Regierungsdirektor a. D., Hannover † 11.12.<strong>2018</strong><br />

Michael Hiller, Kfm. Direktor i. R., Schleswig<br />

Prof. Dr. Hans-Georg Hunger, Geschäftsführer i. R., Zwickau † 07.11.<strong>2018</strong><br />

Winfried Ise, Verwaltungsdirektor i. R., Freiburg<br />

Norbert Jurczyk, Geschäftsführer i. R., Walsrode<br />

Hans Kaltenecker, Klinikumsdirektor a. D., Weiden<br />

Rainer Klein, Geschäftsführer i. R., Landau<br />

Dieter Korn, Geschäftsführer i. R., Wilnsdorf<br />

Wolfram Kullik, Geschäftsführer a. D., Quedlinburg<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 51


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Ehrenmitglieder des <strong>VKD</strong><br />

Klaus Kupfer, Betriebsdirektor i. R., Obersulm<br />

Volker Laarmann, Verwaltungsdirektor i. R., Bremerhaven<br />

Peter Lang, Geschäftsführer a. D., Günzburg<br />

Emil Lauffer, Verwaltungsdirektor a. D., Karlsruhe<br />

Lothar Libercka, Verwaltungsleiter i. R., Berlin<br />

Peter Löbus, Könnern<br />

Wilfried Lühmann, Kfm. Direktor a. D., Hamburg<br />

Maria Mensen, Vorstand i. R., Bremen<br />

Herbert, Neumann, Verwaltungsleiter i. R., Berlin<br />

Dietmar, Nichterlein, Geschäftsführer i. R., Bad Liebenstein<br />

Dr. Hans Nitzsche, Verwaltungsdirektor a. D., Uelzen<br />

Lothar Obst, Kfm. Direktor a. D., Mölln<br />

Lothar Peruth, Geschäftsführer i. R., Merseburg<br />

Günther Pfaffeneder, Geschäftsführer i. R., Stephanskirchen<br />

Hans-Joachim Rokasky, Verwaltungsdirektor a. D., Weinsberg<br />

Ingrid Sacher, Verwaltungsdirektorin i. R., Sagard<br />

Dr. Klaus Schäfer, Krankenhausdirektor a. D., Greiz<br />

Joachim Schaupeter, Vorstandsvorsitzender i. R., Börnsen<br />

Heinz Scheel, Ltd. Stadtverwaltungsdirektor a. D., Stuttgart<br />

Günter Schigulski, Krankenhausdirektor a. D., Berlin<br />

Robert Schmeiser, Kfm. Leiter i. R., Neutraubling<br />

Karl-Josef Schmidt, Geschäftsführer i. R., Geisenheim<br />

Prof. Dr. Barbara, Schmidt-Rettig, Osnabrück<br />

Dr. Ralf-Michael Schmitz, Geschäftsführer i. R., Winnenden Hanweiler<br />

Walter Schmuck, Ltd. Städt. Verwaltungsdirektor a. D., Dortmund<br />

Alfred Schomburg, Geschäftsführer i. R., Ratzeburg<br />

Albert Schoppe, Verwaltungsdirektor a. D., Hildesheim<br />

Brigitte Seiler, Geschäftsführerin i. R., Saarbrücken<br />

Norbert Steinrück, Verwaltungsleiter a. D., Berlin<br />

Herbert Tragesser, Geschäftsführer a. D., Groß-Gerau<br />

Bernhard Unkel, Kfm. Direktor i. R., St. Sebastian<br />

Peter von Ujlaky, Ltd. Verwaltungsdirektor i. R., München<br />

Walter Vorndran, Geschäftsführer i. R., München<br />

Klaus Weiß, Geschäftsführer i. R., Schwerin<br />

Norbert Wemhoff, Verwaltungsdirektor i. R., Georgsmarienhütte<br />

Josef Wieder, Geschäftsführer i. R., Breitenbrunn<br />

Dr. Peter Willms, Geschäftsführer a. D., Halle / Saale<br />

52<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Wahlen in den Landes- und Fachgruppen<br />

Baden-Württemberg<br />

Als stellvertretender Landesvorsitzender wurde<br />

Michael Decker, Evang. Diakoniekrankenhaus<br />

Freiburg, gewählt. Weitere Vorstandsmitglieder<br />

sind Matthias Einwag, Baden-Württembergische<br />

Krankenhausgesellschaft (BWKG), Hartmut Masanek,<br />

Universitätsklinikum Heidelberg, Thomas<br />

Böer, Diabetesklinik Bad Mergentheim. Für Thomas<br />

Brobeil, der auf eigenen Wunsch aus dem<br />

Landesvorstand ausgeschieden ist, wurde Anett<br />

Rose-Losert, Klinikum am Weissenhof, in den<br />

Landesvorstand gewählt. Die Position des Landesvorsitzenden,<br />

Dr. Matthias Geiser, stand nicht zur<br />

Wiederwahl an.<br />

Bayern<br />

Die Landesgruppe Bayern bestätigte den bisherigen<br />

Vorstand unter dem Vorsitz von Josef Götz,<br />

Vorstand der Kliniken Nordoberpfalz AG, Klinikum<br />

Weiden, in seiner Gesamtheit. Dazu gehören Verwaltungsleiter<br />

Wolfram Firnhaber, Klinikum Memmingen,<br />

als Stellvertreter, Geschäftsführer Heiner<br />

Kelbel, Klinikum Starnberg, Vorstandsvorsitzender<br />

Stefan Kolck, Hassfurt-Kliniken, Geschäftsführer<br />

Andreas Ruland, Klinikum Kempten, Vorstand<br />

Stefan Schilling, Kliniken Neustadt an der Aisch,<br />

sowie Geschäftsführer Martin Schmid, Klinikum<br />

Fichtelgebirge GmbH, Marktredwitz.<br />

Mitteldeutschland<br />

Die Landesgruppe wählte zum neuen Landesvorsitzenden<br />

Peter Pfeiffer, Geschäftsführer Krankenhaus<br />

St. Joseph-Stift Dresden GmbH. Peter<br />

Zur, Geschäftsführer Caritas Trägergesellschaft St.<br />

Mauritius, Magdeburg, bisher Landesvorsitzender,<br />

kandidierte für diese Funktion nicht mehr. In den<br />

neuen Landesvorstand wurden wiedergewählt:<br />

Peter Zur, Lutz Heimann, Geschäftsführer Carlvon-Basedow<br />

Klinikum Saalekreis gGmbH, Dr.<br />

Gundula Werner, Geschäftsführerin Klinikum<br />

Altenburger Land GmbH. Neu in den Vorstand<br />

gewählt wurden Dirk Köcher, Geschäftsführer<br />

Helios Weißeritztal-Kliniken, Freital, als Schatzmeister,<br />

Martin Evers, Prokurist Klinikum Bad<br />

Salzungen GmbH und Martin Jonas, Regionalgeschäftsführer<br />

der Sana Kliniken für Sachsen und<br />

Franken, Geschäftsführer der Sana Klinik-Standorte<br />

Borna und Zwenkau.<br />

Aus dem Vorstand ausgeschieden sind Roy Hönemann,<br />

Geschäftsführer Regiomed-Kliniken GmbH<br />

Coburg, bisher Schatzmeister und Dr. Ute Dornheim,<br />

Verwaltungsdirektorin Klinikum Chemnitz<br />

gGmbH.<br />

Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen<br />

Die Fachgruppe wählte Achim Schäfer, Geschäftsführer<br />

Medizinisches Zentrum für Gesundheit<br />

Bad Lippspringe GmbH, wieder zum Vorsitzenden.<br />

Zum Stellvertretenden Vorsitzenden wurde<br />

Ulrich Hegermann, Kaufmännischer Direktor<br />

Reha-Zentrum am Meer, Bad Zwischenahn, zu<br />

Vorstandsmitgliedern wurden Wilhelm Brokfeld,<br />

Verwaltungsdirektor Klinik Münsterland im Reha-<br />

Klinikum Bad Rothenfelde, und Kai Westphal,<br />

Geschäftsführer Johann-Wilhelm-Ritter-Klinik,<br />

Bad Rothenfelde, gewählt.<br />

Für Achim Schäfer, Wilhelm Brokfeld und Ulrich<br />

Hegermann war es eine Wiederwahl. Kai Westphal<br />

hatte sich neu um einen Platz im Vorstand<br />

beworben.<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 53


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Aus der Arbeit der Landesgruppen:<br />

Engagierte Arbeit in den Ländern stärkt die Positionen des <strong>VKD</strong>, verstärkt die<br />

Wirkung auf Politik und Öffentlichkeit<br />

Die Arbeit der Landesgruppen hat einen großen<br />

Anteil an der Wirkung des <strong>VKD</strong>. Gerade im Jahr<br />

<strong>2018</strong>, in dem mehrere Gesetze sowie die Verordnung<br />

zu den Pflegepersonal-Untergrenzen auf<br />

der gesundheitspolitischen Tagesordnung standen,<br />

in dem die Unwuchten des DRG-Systems<br />

besonders deutlich zutage traten und in dem<br />

die Misstrauenskultur der Krankenkassen den<br />

Medizinischen Dienst der Krankenversicherung<br />

zu geradezu exzessiven Kontrollen trieb, war es<br />

wichtig, aus der Praxis heraus in den Bundesländern<br />

die Stimme zu erheben.<br />

Ein großer Teil der Aktivitäten richtete sich daher<br />

darauf, die Positionen des <strong>VKD</strong> zu diesen Entwicklungen<br />

gegenüber Politik, Abgeordneten, Medien<br />

und insgesamt der Öffentlichkeit darzulegen.<br />

Gleichzeitig wurde damit aber auch der Zusammenhalt<br />

unter den Kollegen im Verband gestärkt.<br />

Fortbildung und Erfahrungsaustausch ermöglichen,<br />

ein Forum für Diskussionen zu bieten – das<br />

war der zweite Schwerpunkt der Arbeit der Vorstände<br />

in den Landesgruppen. Formate wie Frühjahrs-<br />

und Herbsttagungen sowie Seminare boten<br />

den Teilnehmern die Möglichkeit, aktuelle Themen<br />

untereinander und mit Experten verschiedener<br />

Professionen zu erörtern.<br />

Ausführlich berichteten die Vertreter der Landesund<br />

Fachgruppen dem Vorstand und im Präsidium<br />

über ihre Arbeit, die Situation in ihren Bundesländern<br />

sowie in den Landesgruppen – wichtige<br />

Informationen, die zur Positionierung des <strong>VKD</strong><br />

insgesamt wesentlich beitrugen.<br />

Einige Beispiele aus dieser Arbeit werden im<br />

Folgenden dargestellt.<br />

Landesgruppe Baden-Württemberg<br />

Personalmanagement im Fokus<br />

Erstmals gemeinsam mit den Pflegedirektoren getagt<br />

Im Fokus der Frühjahrstagung der <strong>VKD</strong>-Landesgruppe<br />

Baden-Württemberg am 20. März <strong>2018</strong> in<br />

Leinenfelden-Echterdingen stand das Personalmanagement<br />

als zentrale Führungsaufgabe. In<br />

einem unkonventionellen und interaktiven Vortrag<br />

verriet Leo Martin, Ex-Geheimagent und Kriminalist,<br />

mit welchen Methoden andere Menschen für<br />

Ideen, Projekte und Ziele gewonnen werden können.<br />

Es ging in der Tagung aber auch darum, welche<br />

Instrumente im Zeitalter der Digitalisierung<br />

die Personalrekrutierung unterstützen. Es wurden<br />

die Fragen diskutiert, ob das neue Pflegeberufegesetz<br />

die richtige Basis für einen attraktiven Ausbildungsberuf<br />

ist und welche Aufgabenverteilung<br />

zwischen den einzelnen Dienstarten die richtige<br />

ist. Die Teilnehmer beschäftigten sich zudem mit<br />

Compliance-Fragestellungen - so zum Beispiel<br />

mit der Geschäftsführer-Haftung bei Organisationsverschulden.<br />

Die Pflege war Themenschwerpunkt in der Herbsttagung<br />

der <strong>VKD</strong>-Landesgruppe Baden-Württemberg<br />

am 15. Oktober <strong>2018</strong> in Stuttgart. Daher<br />

haben die Geschäftsführer und Direktoren der Baden-Württembergischen<br />

Krankenhäuser erstmals<br />

gemeinsam mit den Pflegedirektoren getagt. Die<br />

hohe Zahl von rund 150 Teilnehmern gab diesem<br />

Konzept Recht.<br />

Zu den „Perspektiven der Pflege in deutschen<br />

Krankenhäusern“ berichtete in der Tagung Andreas<br />

Westerfellhaus, Pflegebeauftragter der Bundesregierung.<br />

Deutlich wurde, dass die Verbesserung<br />

der Rahmenbedingungen für die Pflege tatsächlich<br />

einen Handlungsschwerpunkt des Bundesgesundheitsministeriums<br />

darstellt. Im Anschluss an<br />

den Vortrag ergab sich eine intensive Diskussion<br />

im Plenum. Bemängelt wurde insbesondere, dass<br />

das Einpassen der verschiedenen Vorschläge in die<br />

vorhandenen Wirkungsgefüge nicht ausreichend<br />

bedacht werde.<br />

Weitere Themenblöcke der Tagung waren die Ausgliederung<br />

der Pflegekosten, die Auswirkungen<br />

54<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

auf die Strategie der Krankenhäuser sowie die<br />

Attraktivität des Pflegeberufes aus Arbeitnehmerund<br />

Arbeitgebersicht.<br />

Turnusgemäß standen auch die Wahlen des <strong>VKD</strong>-<br />

Landesvorstandes Baden-Württemberg an. Als<br />

stellvertretender Landesvorsitzender wurde<br />

Michael Decker, Evang. Diakoniekrankenhaus Freiburg,<br />

gewählt. Der Landesvorsitzende Dr. Matthias<br />

Geiser stand nicht zur Wiederwahl an.<br />

Landesgruppe Bayern<br />

„Brandbrief“ an die bayerischen Bundestagsabgeordneten<br />

Sich in die gesundheitspolitischen Diskussionen<br />

und Entwicklungen einzubringen, Stellung<br />

zu nehmen – das war ein Schwerpunkt der Arbeit<br />

des Landesvorstandes und vieler Mitglieder in der<br />

Landesgruppe Bayern.<br />

Der Landesvorstand kam im Jahr <strong>2018</strong> fünfmal zusammen.<br />

Dabei ging es neben den Vorbereitungen<br />

für Tagungen und Seminare natürlich vor allem<br />

auch um die politische Interessenvertretung für<br />

die Krankenhäuser.<br />

Diskutiert wurden dabei die Inhalte des Pflegepersonal-Stärkungsgesetzes<br />

und der Verordnung<br />

zu den Pflegepersonal-Untergrenzen. Vorstandsmitglieder<br />

führten eine Reihe von Gesprächen mit<br />

politischen Entscheidungsträgern. Landesvorsitzender<br />

Josef Götz hatte zudem Gelegenheit, mit<br />

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn über den<br />

Entwurf für die Verordnung zu Pflegepersonal-<br />

Untergrenzen zu sprechen und die Vorbehalte der<br />

Krankenhäuser zu erläutern.<br />

Um den Einschätzungen und Vorbehalten der<br />

<strong>VKD</strong>-Landesgruppe weiteres Gewicht zu verleihen,<br />

hat der Vorstand in einem „Brandbrief“ an alle<br />

bayerischen Bundestagsabgeordneten die Vorbehalte<br />

und die zu erwartenden Folgen erläutert, um<br />

zumindest das Schlimmste zu verhindern. Ergänzend<br />

dazu platzierte der Vorstand mehrere Stellungnahmen<br />

zu den entsprechenden Gesetzentwürfen<br />

über den Städtetag und den Landkreistag.<br />

Vor der bayerischen Landtagswahl erarbeitete der<br />

Vorstand der Landesgruppe ein Positionspapier,<br />

das allen Mitgliedern als Argumentationsunterstützung<br />

für Gespräche mit den regionalen Abgeordneten<br />

und Kandidaten für den Landtag zur<br />

Verfügung gestellt wurde.<br />

Engagiert setzte sich der Vorstand zudem auf<br />

Landesebene für die Verbesserung bei den Investitions-Fördermitteln<br />

ein.<br />

Ein Schwerpunkt der Arbeit der <strong>VKD</strong>-Landesgruppe<br />

Bayern war, wie in den vergangenen Jahren auch,<br />

die Organisation der Seminare in Zusammenarbeit<br />

mit der Bayerischen Krankenhausgesellschaft.<br />

Erfreulich entwickelt hat sich die Beteiligung am<br />

Frühjahresseminar <strong>2018</strong>. Mit Nürnberg etablierte<br />

sich dabei ein zentral gelegener, gut erreichbarer<br />

Seminarort.<br />

Da sich der rückläufige Trend der Teilnehmerzahlen<br />

bei den jährlich einmal stattfindenden Seminaren<br />

für Küchenleiter, Techniker und Hauswirtschaftler<br />

in Bad Kissingen verfestigt hat, sah sich<br />

der Vorstand veranlasst, den Tagungsort ebenfalls<br />

zentral nach Nürnberg zu verlegen.<br />

Zur Tagung der Krankenhausdirektoren in Bad<br />

Wörishofen kamen etwas über 90 Teilnehmer. Mit<br />

dem Kernthema „Herausforderungen im Personalwesen“<br />

wurde eine aktuell hochrelevante Fragestellung<br />

aufgegriffen. Das Interesse von Firmen,<br />

im Rahmen der Konferenz auszustellen, war auch<br />

<strong>2018</strong> hoch.<br />

Im Jahr <strong>2018</strong> standen wieder Vorstandswahlen an.<br />

Hier wurde der bisherige Vorstand unter dem Vorsitz<br />

von Josef Götz in seiner Gesamtheit bestätigt.<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 55


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Landesgruppe Berlin / Brandenburg<br />

Vernetzung als Schwerpunkt<br />

Ein wesentlicher Teil der Arbeit der Landesgruppe<br />

Berlin / Brandenburg konzentrierte sich im<br />

Jahr <strong>2018</strong> auf Fragen der besseren Vernetzung<br />

der Krankenhäuser mit Pflege- und Rehabilitationseinrichtungen.<br />

Dazu passte auch der Titel der<br />

diesjährigen Jahrestagung „Medizinische Versorgung<br />

– Quo vadis?“ am 6. und 7. September in Guben<br />

an der Grenze zu Polen.<br />

Diskutiert wurde u.a. die Digitalisierung im Krankenhaus<br />

und der Einsatz von künstlicher Intelligenz,<br />

erste Gehversuche in der Robotik im<br />

Krankenhaus. Ergänzt wurde das durch einen Erfahrungsbericht<br />

aus Japan zur Robotik in der Pflege.<br />

In diesem Zusammenhang ging es aber auch<br />

um Internet-Kriminalität.<br />

Thematisiert wurden Fördervoraussetzungen und<br />

Möglichkeiten im Rahmen der EU, die Zukunft der<br />

flächendeckenden Versorgung und der Fachkräftemangel<br />

sowie die Lockerung des Fernbehandlungsgebots.<br />

Der Schwerpunkt „Gesundheit ohne<br />

Grenzen - Zdrowie bez granic in der Eurostadt<br />

Guben-Gubin" dokumentierte grenzüberschreitende<br />

Zusammenarbeit, u.a. auch im Polnisch-<br />

Deutschen Forum für Gynäkologie.<br />

Ein weiterer Schwerpunkt der Landesgruppe und<br />

des Vorstands war die Gewinnung neuer Mitglieder.<br />

Es konnten 13 neue Mitglieder gewonnen werden<br />

– insgesamt sind es zum Jahresende 136.<br />

Eine Veranstaltung im Paulinenkrankenhaus in<br />

Berlin am 23. Mai <strong>2018</strong> beschäftigte sich mit dem<br />

Thema „Rente mit 70? Sie sind schon 63 und fit,<br />

dann sind Sie unser neuer Mitarbeiter/-in – Herausforderung<br />

an Arbeitgeber“. Dabei ging es um<br />

Werbung auch von älteren neuen Mitarbeitern und<br />

in diesem Zusammenhang auch um das Thema<br />

Prävention. Die Teilnehmer, darunter Mitglieder<br />

der Landesgruppe, bestätigten die Relevanz der<br />

Vorträge für ihre tägliche Arbeit.<br />

In seine Planungen für das Jahr 2019 hat der<br />

Vorstand der Landesgruppe auch erstmalig die<br />

Durchführung eines Kaminabends aufgenommen<br />

mit dem Ziel, in kleiner Runde Politikern die Positionen<br />

des <strong>VKD</strong> und der Landesgruppe darzulegen.<br />

Die Landesgruppe Berlin / Brandenburg bei ihrer Jahrestagung am 6. und 7. September in Guben<br />

56<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Landesgruppe Hessen<br />

Beim <strong>VKD</strong> in der 1. Reihe<br />

Die 67. Jahrestagung am 24. und 25. Oktober <strong>2018</strong><br />

unter dem Motto „Zahlen/Daten/Faken – beim<br />

<strong>VKD</strong> Hessen sitzen Sie in der 1. Reihe“ war ein voller<br />

Erfolg. Rund 120 Teilnehmer folgten der Einladung<br />

des Vorstands nach Darmstadt. Nach dem<br />

ersten, eher politischen Teil mit Staatsminister<br />

Stefan Grüttner und Rainer Greunke, Geschäftsführender<br />

Direktor der Hessischen Krankenhausgesellschaft<br />

(HKG) folgten zwei Vorträge aus der<br />

Praxis: „Wenn Verbünde mit Verbünden fusionieren“<br />

und „Brandkatastrophe im Hl. Geist Hospital<br />

in Fritzlar“. Passend zum Motto wurden die Teilnehmer<br />

dann mit Vorträgen zum Thema Statistik<br />

umfassend informiert.<br />

Bereits <strong>2018</strong> in Vorbereitung: Nach der Jahrestagung<br />

ist vor der Jahrestagung. Am 25. und 26.<br />

September 2019 findet die 68. Jahrestagung der<br />

<strong>VKD</strong>-Landesgruppe Hessen in Fulda statt. Bereits<br />

zugesagt hat Christian Gansch. Mit seinem Buch<br />

"Vom Solo zur Sinfonie - Was Unternehmen von<br />

Orchestern lernen können" begründete er den<br />

Trend des Orchester-Unternehmen-Transfers im<br />

deutschsprachigen Raum. Er zählt zu den gefragtesten<br />

Referenten im In- und Ausland.<br />

Im Rahmen der Tagung fand auch die Mitgliederversammlung<br />

sowie die Wahl zum neuen Landesvorstand<br />

statt. Zum Landesvorsitzenden wurde<br />

Hubert Connemann, Arbeitsgem. kath. Krankenhäuser<br />

in Hessen c/o Caritasverband f. d. Diözese<br />

Limburg eV, wiedergewählt.<br />

Erneut in den Vorstand gewählt wurden Andreas<br />

Schwab, Erbach als Stellvertreter, Martin Engelhardt,<br />

Weilmünster, Dr. Dirk Fellermann, Bad Nauheim<br />

und Martin Ködding, Bad Hersfeld.<br />

Der bisherige Stellvertreter des Landesvorsitzenden,<br />

Prof. Steffen Gramminger und Michael Keller<br />

aus Frankfurt wurden mit Dank für ihr Engagement<br />

verabschiedet.<br />

Neu in den Vorstand gewählt wurde Barbara Gawliczek<br />

aus Fritzlar.<br />

Staatsminister Stefan Grüttner<br />

Der 2. Tag startete mit Vorträgen von Martin Heumann<br />

vom Zweckverband Rheinland – er war schon<br />

das elfte Mal in Folge dabei - und Christian<br />

Jacobs vom InEK sowie Dr. Hans-Christian Vatteroth<br />

von der Hessischen Krankenhausgesellschaft,<br />

die aktuelle Informationen zu den Budgetverhandlungen,<br />

zur DRG-Entwicklung und zum<br />

Thema Schiedsstelle Hessen vermittelten. Einen<br />

höchst humorvollen Vortrag hörte das Plenum<br />

dann von Prof. Josef Hecken, dem Unparteiischen<br />

Vorsitzenden des Gemeinsamen Bundesausschusses<br />

(G-BA). Um das aktuelle Thema Datenschutz<br />

ging es in den Beiträgen von Prof. Michael Ronellenfitsch,<br />

dem Hessischen Beauftragten für Datenschutz<br />

und Informationsfreiheit, und Dr. Karin<br />

Hahne, HFBP Rechtsanwälte und Notar.<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 57


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Ein gutes Verhältnis hat die Landesgruppe zum<br />

Sozialministerium aufgebaut. Sie hat entsprechend<br />

auch Stellung zur hessischen Krankenhausplanung<br />

bezogen. Bei Verbundbildungen konnte<br />

erreicht werden, dass auf die Anrechnung der gewährten<br />

Mittel verzichtet wird.<br />

Vorstand v.l. n.r.: Landesvorsitzender Hubert Connemann, Arbeitsgem. kath. Krankenhäuser in Hessen c/o<br />

Caritasverband f. d. Diözese Limburg e.V., Martin Engelhardt, Vitos, Weilmünster Barbara Gawliczek, Hl. Geist<br />

Hospital, Fritzlar, Dr. Dirk Fellermann, Gesundheitszentrum Wetterau, Bad Nauheim, Martin Ködding, Klinikum Bad<br />

Hersfeld und Andreas Schwab, Gesundheitszentrum Odenwaldkreis GmbH, Stellvertreter.<br />

Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern<br />

Aktuelle Pflegegesetzgebung: Licht und Schatten liegen dicht beieinander<br />

Immer wieder das leidige Thema der Investitionen<br />

– auch bei den 26. Rügener Krankenhaustagen am<br />

25. und 26. Oktober in Sellin kamen die Teilnehmer<br />

nicht daran vorbei. Es brennt ihnen auf den Nägeln<br />

– und das seit Jahren. Es war der erste Schwerpunkt<br />

der Konferenz.<br />

Krankenhausplanung und Investitionsfinanzierung<br />

– <strong>VKD</strong>-Landeschef Dr. Falko Milski sprach<br />

den hohen Stellenwert dieser beiden Themen an.<br />

Die Zahlen, auf die er verwies, waren brandaktuell,<br />

aber wiederum auch nicht wirklich neu, denn es<br />

gab – wie eine aktuelle Erhebung der Deutschen<br />

Krankenhausgesellschaft ergeben hatte - keine<br />

großen Veränderungen zu den Vorjahren. „Wir sehen<br />

uns hier im Norden im Vergleich zwar nicht als<br />

Schlusslicht, aber bei weitem nicht in der Spitzengruppe“,<br />

so Dr. Falko Milski.<br />

Wolfgang Gagzow, Geschäftsführer der Landeskrankenhausgesellschaft,<br />

ergänzte: „Die knappen<br />

Budgets der Häuser reichen hinten und vorne nicht<br />

für die notwendigen Investitionen. Das bestätigt<br />

auch unser Wirtschaftsministerium. Die investiven<br />

Mittel betragen ein Fünftel bis sogar nur ein<br />

Zehntel dessen, was notwendig wäre.“ Die nach<br />

wie vor zu niedrigen investiven Fördermitteln für<br />

die Krankenhäuser auch im neuen Haushaltsplan<br />

des Landes seien ein deutliches Zeichen dafür,<br />

dass die stationäre Versorgung der Patienten nicht<br />

im Blickpunkt der Politik und des Landtages stehe.<br />

„Auch für bessere Arbeitsbedingungen in der Pflege<br />

brauchen wir Investitionen“, fügte Wolfgang Gagzow<br />

hinzu. Um dieses Thema – Fachkräftemangel<br />

in der Pflege – ging es in Sellin ebenfalls. In der<br />

Bundespolitik ist es inzwischen angekommen. Wie<br />

ist hier der aktuelle Stand? Neben Positivem gebe<br />

es dabei auch wenig Sinnvolles – wie etwa die neue<br />

Verordnung zu Pflegepersonal-Untergrenzen für<br />

zunächst vier pflegeintensive Bereiche. Die Fachkraftquote<br />

sei willkürlich festgesetzt. Sie beruhe<br />

58<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

nicht auf einer seriösen Analyse des tatsächlichen<br />

Bedarfs, der zudem in Hochleistungskliniken ein<br />

anderer sei als in kleinen Häusern der Grundversorgung<br />

mit weit weniger schwierigen Fällen, so<br />

Dr. Milski. Gesetze und Verordnungen dieser Art<br />

beschränkten außerdem die Handlungsfreiheit<br />

des Managements, das vor Ort deutlich besser im<br />

Sinne der Patienten und der Mitarbeiter entscheiden<br />

könne, was notwendig ist, als es die Politik<br />

vom grünen Tisch aus könne.<br />

„Unsere Forderung in diesem Zusammenhang ist,<br />

dass der Medizinische Dienst der Krankenkassen<br />

in ein neutrales Prüfinstitut, in einen Medizinischen<br />

Dienst für die Patienten, umgewandelt wird.<br />

Hier hoffen wir auf Unterstützung unserer Abgeordneten,<br />

so der Landesvorsitzende.<br />

Es fand eine Gesprächsrunde der Landesgruppe<br />

mit dem Gesundheitsminister statt. Innerhalb der<br />

Landesgruppe wurde eine Abfrage zur Zentrumsbildung<br />

mit dem Ergebnis durchgeführt, die drei<br />

bestehenden Zentren im Land beizubehalten.<br />

Dr. Falko Milski wurde zum stellv. Vorsitzenden der<br />

Landeskrankenhausgesellschaft gewählt.<br />

Landesgruppe Mitteldeutschland<br />

„Polywissen“ rund um IT, KI und Datenschutz<br />

"Digitalisierung im Sozial- und Gesundheitswesen"<br />

war das Thema der Frühjahrstagung der Landesgruppe<br />

Mitteldeutschland am 12. und 13. April in<br />

Merseburg. Natürlich ging es zunächst um die<br />

aktuelle Gesundheitspolitik aus Sicht der Landeskrankenhausgesellschaft<br />

und der Krankenkassen,<br />

ehe Referenten und Teilnehmer tief in das Schwerpunktthema<br />

einstiegen. Chancen und Risiken, nutzenstiftende<br />

Digitalisierungsprojekte, das Beispiel<br />

Dänemarks und ob das nationale eHealth-Portal<br />

dort Sinn für die Gesundheitsversorgung im Land<br />

macht. Schließlich wurde über IT-Sicherheit diskutiert<br />

und gezeigt, dass Sicherheit kein Produkt,<br />

sondern ein Prozess ist, Aktuelles dazu wurde aus<br />

Sicht der Juristen beigetragen und auf die Haftung<br />

des Managements für Datenrisiken aufmerksam<br />

gemacht.<br />

„IT, KI, DSGVO - Polywissen im Gesundheitswesen“<br />

– mit diesem ebenfalls Aspekte der Digitalisierung<br />

in den Fokus nehmenden Thema beschäftigten<br />

sich rund 100 Kolleginnen und Kollegen in der<br />

Herbsttagung der Landesgruppe Mitteldeutschland<br />

am 8. und 9. November in Meißen. Ein Thema,<br />

das es in sich hat und das, wie sich einmal mehr<br />

zeigte, auch für die Pflege zukunftsträchtig ist.<br />

Zunächst aber startete auch diese Konferenz mit<br />

einem politischen Teil. Nach dem Einstieg durch<br />

Meißens Oberbürgermeister Olaf Raschke ging es<br />

um die aktuelle Gesundheitspolitik aus Sicht der<br />

Krankenhausträger. Dr. Stephan Helm, Geschäftsführer<br />

der Krankenhausgesellschaft Sachsen e. V.,<br />

referierte dazu. Die Sicht der Krankenkassen wurde<br />

von Markus Klaus, Geschäftsbereichsleiter der<br />

stationären Versorgung der AOK Plus Sachsen,<br />

dargelegt. Weitere spannende Vorträge zu den<br />

Themen DSGVO, Logistik auf neuen Wegen und<br />

MDK-Prüfanzeige folgten.<br />

Mit einer umfangreichen Präsentation zum Thema<br />

Klinikerweiterung zeigten Stefan Rösch vom Katholischen<br />

Krankenhaus St. Johann Nepomuk Erfurt<br />

und Christian Bürk, Geschäftsführer ad-juvo<br />

GmbH & Co KG, den Teilnehmern eine Möglichkeit,<br />

wie ein solches Projekt auch im laufenden Betrieb<br />

erfolgreich gestaltet werden kann.<br />

Vorträge aus dem Bereich der ambulanten Pflege<br />

eröffneten den zweiten Veranstaltungstag. Andreas<br />

Richter, Business Development, Pflegetiger,<br />

erläuterte neue Wege der Überleitung in die<br />

ambulante Pflege, während Prof. Dr. Arno Elmer,<br />

Geschäftsführer der Innovation Health Partners<br />

GmbH, Einblicke verschaffte, durch Technik besser<br />

und länger zu Hause leben zu können. Dr. Florian<br />

Plagemann, CMS Hasche Sigle - Partnerschaft von<br />

Rechtsanwälten und Steuerberatern mbB, zeigte<br />

in seinem Vortrag die Rahmenbedingungen und<br />

Möglichkeiten der ambulanten Leistungserbringung<br />

durch Krankenhäuser auf.<br />

Interessant waren auch die Beiträge von Dr. Alexander<br />

König, Gründer und Geschäftsführer von<br />

Reactive Robotics Gmbh, und Silke Klarmann,<br />

Fachleitung Physiotherapie und Physikalische<br />

Therapie am Universitätsklinikum Schleswig-<br />

Holstein. Beide nahmen die Teilnehmer mit in das<br />

Zeitalter der Robotik, präsentierten anschaulich<br />

den Nutzenfaktor in der Pflege.<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 59


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Die Mitgliederversammlung der Landesgruppe<br />

Mitteldeutschland fand im Rahmen der Herbsttagung<br />

am 8. November statt. Zum neuen Landesvorsitzenden<br />

wurde Peter Pfeiffer, Geschäftsführer<br />

Krankenhaus St. Joseph-Stift Dresden GmbH<br />

gewählt. Peter Zur, Geschäftsführer Caritas Trägergesellschaft<br />

St. Mauritius, Magdeburg, und bisher<br />

Landesvorsitzender, kandidierte laut Satzung für<br />

diese Funktion nicht mehr.<br />

Landesgruppe Niedersachsen / Bremen<br />

Blick in die Zukunft und auf die aktuellen Herausforderungen<br />

Aktuell und praxisbezogen mit fachkompetenten<br />

Referenten gestaltete die Landesgruppe Niedersachsen<br />

/ Bremen ihren 65. Herbstlehrgang in<br />

Hannover. Ideell unterstützt wurde sie von der<br />

Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft.<br />

Das Programm ermöglichte Blicke in die Zukunft<br />

von Gesundheit und Medizin. Wie wird die Gesundheitsversorgung<br />

im Jahr 2030 gestaltet sein?<br />

Welche Weichen werden heute bereits gestellt? So<br />

hieß es im Programm „Zukunftsbild Klinik: Enabling<br />

Transformation“. Es ging aber auch um eine<br />

anwenderfreundliche IT und die Prozessunterstützung<br />

in der Pflege.<br />

Landesgruppe Nord<br />

Das Thema bestimmten die Teilnehmer selbst<br />

Zum 19. Norddeutschen Gesundheitstag hatte der<br />

Vorstand der Landesgruppe Nord für den 13. September<br />

<strong>2018</strong> nach Lübeck eingeladen. Öfter einmal<br />

etwas Neues. Unter dieses Motto stellte er den<br />

diesjährigen Gesundheitstag. Und ja - Gesundheitstag.<br />

In der Einzahl. Weniger Zeit heiße jedoch<br />

nicht gleichzeitig weniger Inhalt. „Der Gesundheitstag<br />

kommt einfach in einem neuen Format“,<br />

informierte die Einladung.<br />

Neu war als Erstes aber vor allem, dass die Teilnehmer<br />

den Themenschwerpunkt des Tages selbst<br />

bestimmen sollten und konnten. Es ging um die<br />

Frage, wie Veränderungen gelingen. Ist Personal<br />

alles, oder Digitalisierung, oder Vernetzung, oder<br />

ist Finanzierung alles? Oder muss alles zusammen<br />

sein und ist daher inzwischen zu komplex? Bräuchte<br />

jedes Krankenhaus auch hausintern einen strategischen<br />

Manager? Geben wir bereits jetzt alles<br />

aus der regionalen Hand, wie die Entwicklung zwischen<br />

Bundes- und Landespolitik planerisch befürchten<br />

lassen? Über allem stehe die Frage: Was<br />

nun? Heißt es in der Einladung des Vorstands.<br />

Zu dieser Frage, wie Veränderungen gelingen, die<br />

Die Beschäftigung mit den aktuellen Herausforderungen<br />

thematisierte dann die Frage nach den<br />

planungsrelevanten Qualitätsindikatoren ebenso<br />

wie das Problem des Fachkräftemangels in der<br />

Pflege und den Handlungsbedarf in der Zusammenarbeit<br />

zwischen Einweisern und Krankenhäusern.<br />

Wichtig für die Teilnehmer war auch das<br />

Thema zur erfolgreichen Durchführung von Budgetverhandlungen.<br />

Aus der Praxis für die Praxis hieß es zum Schluss<br />

und in den individuellen Gesprächen der Teilnehmer<br />

untereinander.<br />

Im Rahmen der Tagung fand auch die Mitgliederversammlung<br />

der Landesgruppe Niedersachsen /<br />

Bremen statt.<br />

gleichzeitig einen Auftrag an die Krankenhausmanager<br />

beinhalten, referierte in einer Eingangskeynote<br />

Dr. Till Noethel, E>V Leadership Coach.<br />

Statements zum Thema gab es dann vom Kassenvertreter<br />

Markus Baal, Referatsleiter Stationäre<br />

Versorgung des vdek, aus Sicht der niedergelassenen<br />

Ärzte von Dr. med. habil. Dr. Thomas Schang,<br />

Vorstandsmitglied der Ärztekammer Schleswig-<br />

Holstein sowie von Katharina Jünger, CEO TeleClinik,<br />

einem startup Unternehmen für telemedizinische<br />

Projekte. Auch der neue Geschäftsführer der<br />

KGSH, Patrick Reimund, kam dazu zu Wort.<br />

Im Anschluss gab es ein World Café unter der Leitung<br />

von Dr. Till Noethel, um das Thema gemeinsam<br />

konstruktiv zu diskutieren und über verschiedene<br />

Sichtweisen eine Annäherung an das Thema<br />

zu erreichen.<br />

Die Landesgruppe will sich zur Umsetzung der<br />

Digitalisierung für die Einrichtung eines Fördermitteltopfes<br />

stark machen. Etabliert haben sich<br />

inzwischen Quartalsbesprechungen mit dem Gesundheitsministerium<br />

zu krankenhauspolitischen<br />

Themen.<br />

60<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Landesgruppe Nordrhein-Westfalen<br />

Ambulantisierung der Medizin ist ohne Krankenhäuser nicht möglich<br />

Vom 13. bis 14. Juni <strong>2018</strong> lud die Landesgruppe<br />

Nordrhein-Westfalen zu ihrer jährlichen Managementtagung<br />

nach Iserlohn ein. Die zweitägige Veranstaltung<br />

bot ein interessantes Programm mit<br />

hochkarätigen Referenten. Es ging um die Neuausrichtung<br />

der ordnungspolitischen Grundlagen<br />

in der NRW-Krankenhausplanung sowie die ordnungspolitischen<br />

Rahmenbedingungen in Bund<br />

und Land, die Krankenhauspolitik in NRW, aber<br />

auch um das Thema Digitalisierung, Digitalisierungsstrategien<br />

und deren praktische Umsetzung.<br />

Der Begriff „Ambulantisierung der Medizin“ habe<br />

eine ganz neue Bedeutung bekommen, war eine<br />

der Thesen von <strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings<br />

zu Tendenzen der bundesweiten Krankenhauspolitik.<br />

Studien und die tägliche Erfahrung in den<br />

Krankenhäusern zeigten, dass die ambulante Versorgung<br />

der Patienten durch Vertragsärzte immer<br />

weniger funktioniere. Dazu trage der fortschreitende<br />

Schwund an Haus- und niedergelassenen<br />

Fachärzten bei.<br />

Zahlen für NRW zeigten, dass pro Jahr rund 400<br />

Hausärzte in den Ruhestand gingen und nur für<br />

Die Frühjahrstagung für Geschäftsführer der Landesgruppe<br />

am 17. Mai <strong>2018</strong> im Westpfalz Klinikum<br />

in Kaiserslautern beschäftigte sich vor allem mit<br />

zwei wichtigen Sachthemen – mit Neuem aus dem<br />

Steuerrecht und der Europäischen Datenschutz-<br />

Grundverordnung. Informationen aus der Landeskrankenhausgesellschaft<br />

rundeten das Programm<br />

ab.<br />

Voll gepackt mit unterschiedlichen Themen waren<br />

dann vor allem die beiden Tage der Herbstkonferenz<br />

am 25. und 26. Oktober <strong>2018</strong> in Bingen am<br />

Rhein. So ging es ganz aktuell um die umstrittenen<br />

Personaluntergrenzen aus haftungsrechtlicher<br />

Sicht. Antikorruption und Beschlagnahmung,<br />

staatsanwaltliche Durchsuchungen in Krankenhäusern<br />

und Arztpraxen - das wurde ebenso diskutiert<br />

wie die Vorstellung von Karrierenetzwerken<br />

in Krankenhäusern und Arztpraxen und das<br />

IT-Sicherheitsgesetz sowie die Einführung eines<br />

IT-Risiko-und-Sicherheitssystems. Themen wie<br />

200 von ihnen Nachfolger zu finden seien. Diese<br />

Situation führe zu einer erheblichen finanziellen<br />

Mehrbelastung der Krankenhäuser. Deckungslücken<br />

würden sich angesichts wegschmelzender<br />

ambulanter Versorgungsstrukturen – zumindest<br />

für Häuser in ländlichen Regionen – weiter vergrößern.<br />

Bei unveränderter Rechtslage sei damit<br />

zu rechnen, dass Leistungen auch weiterhin<br />

am Bedarf vorbei nicht oder nur gekürzt bezahlt<br />

würden. Daraus ergebe sich die absurde Situation,<br />

dass die Krankenhäuser zwar die Anker der<br />

Versorgung darstellten, die Kassenärztlichen Vereinigungen<br />

und Krankenkassen aber vom Anstieg<br />

ambulanznaher Leistungen in den Kliniken profitierten.<br />

Das Geld bleibe in diesen Institutionen.<br />

Die Last trügen die Krankenhäuser.<br />

Eine Strukturkonzentration ohne Berücksichtigung<br />

des ambulant-vertragsärztlichen Bereichs<br />

ist aus Sicht des Verbandes eine Politik mit dem<br />

Mut zur Lücke. Landeskrankenhausplanung müsse<br />

also auch die ambulante Versorgung berücksichtigen.<br />

Das wäre eine sinnhafte Neuausrichtung der<br />

Krankenhauspolitik.<br />

Landesgruppe Rheinland-Pfalz / Saarland<br />

Komplexes Aufgabenfeld für das Krankenhausmanagement abgebildet<br />

Investitionsförderung, effiziente Beschaffung, Prozessoptimierung<br />

in der frühen Planungsphase, der<br />

Einfluss der Digitalisierung auf die Krankenhausplanung,<br />

mobile und stationäre Lösungen für MRT,<br />

CT, PET/CT behandelten die Fragen der nächsten<br />

Monate und der nahen Zukunft. Alles in allem ein<br />

interessantes Spektrum, das zumindest einen Teil<br />

der Komplexität heutiger Krankenhausführung<br />

zeigte.<br />

Im Rahmen der Herbsttagung fand auch die Mitgliederversammlung<br />

der Landesgruppe Rheinland-Pfalz<br />

/ Saarland statt.<br />

Wichtiges Thema in der Landesgruppe war der<br />

Krankenhausplan, der bis zum Jahresende unter<br />

Berücksichtigung eines IGES-Gutachtens fertiggestellt<br />

werden sollte und voraussichtlich einen<br />

Kapazitätsabbau von 2700 Betten beinhalten<br />

würde. Das Gutachten wurde als fehlerhaft eingeschätzt.<br />

Viele der Vorträge aus den Tagungen der Landesgruppen sind, soweit sie von den Verfassern freigegeben wurden,<br />

im internen Mitgliederbereich der Verbandswebseite www.vkd-online.de bereitgestellt.<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 61


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen:<br />

Kritik am Pflegepersonal-Stärkungsgesetz<br />

Benachteiligung der Rehabilitation muss beendet werden<br />

Mit vielen Aktivitäten hat sich die <strong>VKD</strong>-Fachgruppe<br />

Rehabilitationseinrichtungen in <strong>2018</strong> in<br />

politische Entscheidungen eingemischt und auf<br />

ihre Positionen aufmerksam gemacht. Die Fachgruppe<br />

kann auf ein erfolgreiches Jahr <strong>2018</strong> zurückblicken.<br />

Gleich zu Anfang des Jahres wurden in der Strategiekonferenz,<br />

bestehend aus einer Gruppe von<br />

Rehabilitationsexperten und Mitgliedern der<br />

Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen, die Ergebnisse<br />

der Sondierungsgespräche von CDU und<br />

SPD analysiert. Im Ergebnis wurde ein Musterschreiben<br />

entwickelt, das die Mitglieder dieser<br />

Arbeitsgruppe an ihre Politiker vor Ort richten<br />

konnten mit dem Ziel, die Rehabilitation stärker in<br />

den Fokus der Politik zu rücken.<br />

Gemeinsam mit anderen Vertretern der Rehabilitationskliniken<br />

forderte auch die <strong>VKD</strong>-Fachgruppe<br />

angesichts des Entwurfs zum Pflegepersonal-Stärkungsgesetz,<br />

dass nicht nur die<br />

Akutkrankenhäuser, sondern auch die Reha-<br />

Kliniken Möglichkeiten zur Refinanzierung von<br />

Personal erhalten müssten, um ihre Pflegekräfte<br />

angemessen bezahlen zu können, Abwerbung zu<br />

verhindern und so auch die Qualität der Leistungen<br />

erhalten und verbessern zu können. Leider<br />

konnte sich die Branche damit nicht durchsetzen,<br />

obwohl auch der Bundesrat diese Forderung unterstützte.<br />

Die Fachgruppe wird daher ihre Aktivitäten<br />

in diese Richtung fortsetzen und auch weiterhin<br />

fordern, dass die Politik die medizinische<br />

Rehabilitation deutlich stärker als bisher in den<br />

Blick nehmen muss.<br />

Konferenzen, Workshops, Lehrgänge<br />

Auch im Jahr <strong>2018</strong> wirkte die Fachgruppe wieder<br />

an einer Reihe von Konferenzen mit, die der Fortbildung,<br />

dem Erfahrungsaustausch und der politischen<br />

Positionierung dienten.<br />

63. Fortbildungslehrgang<br />

In der Zeit vom 12. bis 15. September <strong>2018</strong> wurde der<br />

63. Fortbildungslehrgang der Fachgruppe Rehabilitation<br />

in Bad Bocklet organisiert, an welchem<br />

etwa 100 Mitglieder der Fachgruppe teilnahmen.<br />

Diese Tagung wurde von über 20 Fachausstellern<br />

begleitet.<br />

Im Fokus der Konferenz stand traditionell der gegenseitige<br />

Austausch zu den aktuellen politischen<br />

Eckpunkten und zu deren Auswirkungen auf die<br />

Klinik-Landschaft. Die Teilnehmer warfen aber<br />

auch einen Blick über den Tellerrand: Der Pfarrer<br />

und Kabarettist Rainer Schmidt und Prof. Dr. Bernd<br />

Griewing, Med. Vorstand der Rhön-Klinikum AG,<br />

inspirierten auf eindrucksvolle und unterschiedliche<br />

Art und Weise das Thema Gesundheit,<br />

Mensch und Patient.<br />

In seinem Fachvortrag stellte Uwe Egner, Fachbereichsleiter<br />

für zentrale und Grundsatzaufgaben<br />

in der Abteilung Rehabilitation bei der Deutschen<br />

Rentenversicherung (DRV Bund), die aktuellen<br />

Zahlen der Deutschen Rentenversicherung Bund,<br />

die Perspektiven sowie die weitere Entwicklung<br />

gerade im Hinblick auf Qualitätssicherung und<br />

Zukunftsperspektiven dar.<br />

Viel Interesse fand wieder das Best Practic–Forum<br />

der Praxis, in dem Reha-Einrichtungen und Fachaussteller<br />

in Workshops Innovationen und neue<br />

Konzepte vorstellten.<br />

Reha-Wirtschaftstag <strong>2018</strong><br />

Als ein beliebter Branchen-Treffpunkt für Rehabilitationskliniken<br />

hat sich der Reha-Wirtschaftstag<br />

im Dezember in Berlin etabliert. Er wurde auch<br />

<strong>2018</strong> gemeinsam vom Deutschen Krankenhausinstitut,<br />

der DEGEMED und unserer <strong>VKD</strong>-Fachgruppe<br />

Rehabilitationseinrichtungen organisiert<br />

und getragen. In diesem Jahr hatte er 130 Teilnehmer.<br />

Referenten der Kranken- und Rentenversicherung,<br />

des Bundesministeriums für Gesundheit,<br />

aus Verbänden und Forschung stellten neueste<br />

Entwicklungen zum Thema Rehabilitation vor. Es<br />

wurden Erfahrungen ausgetauscht und viele individuelle<br />

Fachgespräche geführt. Die Mitglieder<br />

der Fachgruppe beteiligten sich aktiv an den<br />

Diskussionen. Achim Schäfer als Vorsitzender der<br />

Fachgruppe und Christof Lawall (DEGEMED) übernahmen<br />

die Moderationen.<br />

Fortbildung<br />

In Zusammenarbeit mit der Hochschule Osnabrück<br />

wurde der Zertifikatskurs „Medizin für Ökonomen“<br />

entwickelt.<br />

62<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Mitgliederversammlung und Neuwahl<br />

des Vorstands<br />

Im Rahmen des 63. Fortbildungslehrganges der<br />

Fachgruppe Rehabilitation fand am 14. September<br />

in Bad Bocklet auch die Mitgliederversammlung<br />

der Fachgruppe statt.<br />

Achim Schäfer berichtete über die Arbeit der<br />

Fachgruppe und des Vorstands im vergangenen<br />

Jahr, über den erfreulichen Zuwachs von fünf<br />

neuen Mitgliedern – insgesamt sind damit in der<br />

Fachgruppe 328 <strong>VKD</strong>-Mitglieder zusammengeschlossen<br />

- sowie über die Tätigkeit der Strategiekonferenz.<br />

Die Wahl des Vorstandes stand an. Die Teilnehmer<br />

wählten Achim Schäfer wieder zum Vorsitzenden.<br />

Der 64. Fortbildungslehrgang im nächsten Jahr<br />

wird vom 18. bis zum 21. September in Bansin/Heringsdorf,<br />

Usedom, stattfinden. Hier werden aktuelle<br />

Themen, wie z. B. „Die Rehabilitationsklinik der<br />

Zukunft als Netzwerk in der Region“, „Cyberkriminalität“<br />

und „Fachkräftemangel“ aufgenommen.<br />

Aktivitäten des Fachgruppenvorstands<br />

Es fanden insgesamt 4 Vorstandssitzungen statt.<br />

Die Strategiekonferenz traf sich zu 2 Sitzungen.<br />

Vorstandsmitglieder nahmen außerdem an den<br />

Sitzungen des <strong>VKD</strong>-Grundsatzausschusses sowie<br />

an Sitzungen des Fachausschusses für Betriebswirtschaft<br />

teil.<br />

Aktivitäten des Vorstands und<br />

der Strategiekonferenz<br />

Beide Gremien waren regelmäßig in die Abstimmungen<br />

mit anderen Verbänden, vor allem mit der<br />

DEGEMED, eingebunden. Sie beteiligten sich an der<br />

Erarbeitung von Konzepten und Programmen für<br />

Konferenzen und Seminare.<br />

Die erfolgreiche Arbeit der Fachgruppe war auch<br />

im Jahr <strong>2018</strong> maßgeblich durch die Unterstützung<br />

der Strategiekonferenz geprägt.<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Sowohl in Fachbeiträgen als auch in Interviews,<br />

Statements und Pressemitteilungen vertraten der<br />

Vorstand, Mitglieder der Strategiekonferenz und<br />

auch viele weitere Mitglieder die Positionen der<br />

Rehabilitationseinrichtungen und der Fachgruppe.<br />

Es wurden individuelle Gespräche mit Abgeordneten<br />

und Kommunalpolitikern geführt.<br />

Der neu gewählte Vorstand der Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen.<br />

V. l. n. r.: Ulrich Hegermann, Stellv. Vorsitzender, Vorsitzender Achim Schäfer, Kai Westphal, Wilhelm Brokfeld<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 63


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Fachgruppe Psychiatrische Einrichtungen:<br />

Kritischer Blick auf das Jahr 2020<br />

Zentrales Thema: Krankenhausvergleich, Personalmindestvorgaben, stationsäquivalente<br />

Behandlung<br />

Intensiv beschäftigte sich die Fachgruppe Psychiatrische<br />

Einrichtungen in diesem Jahr vor<br />

allem mit den Themen Krankenhausvergleich,<br />

Personalvorgaben und stationsäquivalente Behandlung.<br />

Mitglieder beteiligten sich aktiv an<br />

Initiativen, Studien und der Entwicklung von<br />

Modellen. Ein Beispiel war die Mitarbeit an der<br />

Entwicklung eines Modellrahmens zur Personalausstattung<br />

in der Psychiatrie, Psychotherapie<br />

und Psychosomatik im Rahmen der Plattform<br />

Personal. Regelmäßig und umfassend wurde die<br />

Fachgruppe vom Vorstand durch Rundschreiben<br />

und in Fachbeiträgen informiert.<br />

Bei allen Aktivitäten ging es der Fachgruppe um<br />

zukunftsfeste Lösungen für die Kliniken, ihre Mitarbeiter<br />

und die Patienten. Wesentlich sind dabei<br />

eine ausreichende Finanzierung und vor allem eine<br />

gute Personalausstattung, die unabdingbar für die<br />

Weiterentwicklung der Versorgung und die Qualität<br />

psychiatrischer Versorgung ist.<br />

Kritik am Änderungsantrag 5<br />

zum Pflegepersonal-Stärkungsgesetz<br />

In einem Schreiben an die gesundheitspolitischen<br />

Sprecher der Fraktionen sowie das Bundesgesundheitsministerium<br />

richtete die Fachgruppe die<br />

dringende Bitte, den Änderungsantrag 5 zur Neuregelung<br />

des Psych-Personalnachweises in der<br />

vorliegenden Form nicht zu verabschieden (Änderung<br />

der Vorschriften zu den Budgetauswirkungen<br />

des Psych-Personalnachweises (Änderungsantrag<br />

5 zum Pflegepersonal-Stärkungsgesetz)). Ansonsten<br />

würde die Möglichkeit eines Gesamtpersonalkostennachweises<br />

nach § 18 Abs. 3 Satz 3 BPflV<br />

so gut wie inhaltsleer werden - dies zudem rückwirkend<br />

für die Jahre 2017 und <strong>2018</strong>. Leider blieb<br />

diese Intervention aus der Praxis ohne Erfolg. Der<br />

Änderungsantrag wurde dennoch verabschiedet.<br />

Mit den sich daraus ergebenden Folgen für die<br />

Kliniken wird sich die Fachgruppe daher weiter<br />

beschäftigen müssen.<br />

Erfahrungsaustausch zur PPP-Studie<br />

Um fundierte Rückmeldungen und Berichte aus<br />

der Praxis zum Thema Personalausstattung geht<br />

es beim Erfahrungsaustausch zur Studie „Personalausstattung<br />

in der Psychiatrie und Psychosomatik“,<br />

den der Vorstand der Fachgruppe organisiert.<br />

Er richtet sich an die Kliniken, die für die<br />

Teilnahme an der Studie „Personalausstattung in<br />

Psychiatrie und Psychosomatik“ (PPP-Studie) angefragt<br />

wurden.<br />

52. Jahrestagung der Fachgruppe<br />

Das Thema der 52. Jahrestagung der Fachgruppe<br />

am 13. und 14. September: „Dumpingfalle 2020 (?)<br />

– Krankenhausvergleich, Personalvorgaben, stationsäquivalente<br />

Behandlung“ führte rund 100 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer im Psychiatrischen<br />

Zentrum Nordbaden (PZN) Wiesloch zusammen.<br />

Im Fokus der diesjährigen Veranstaltung stand<br />

dabei insbesondere das Jahr 2020 und die zu diesem<br />

Zeitpunkt eintretenden Änderungen in der<br />

psychiatrischen Versorgung.<br />

Am ersten Veranstaltungstag waren der bevorstehende<br />

Krankenhausvergleich – beleuchtet aus den<br />

Perspektiven verschiedener Akteure des Gesundheitswesens<br />

– sowie die beabsichtigte Einführung<br />

von Personalmindestvorgaben in der Psychiatrie<br />

die zentralen Themen. Dr. Gerald Gaß, Präsident<br />

der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG),<br />

appellierte im Rahmen seines Vortrags an die Anwesenden:<br />

„Die Misstrauenskultur muss beendet<br />

werden.“<br />

Den Umsetzungsmöglichkeiten der stationsäquivalenten<br />

Behandlung sowie die neuen Behandlungsformen<br />

durch internetgestützte Therapien<br />

widmete sich der zweite Veranstaltungstag. Darüber<br />

hinaus wurden den Teilnehmenden Strategien<br />

der Personalgewinnung in Form des Online Recruitings<br />

mittels Social Media und Smartphones<br />

vermittelt.<br />

Psychiatrie-Branchentreff<br />

Der Psychiatrie-Branchentreff des DKI und der<br />

Fachgruppe Psychiatrische Einrichtungen des <strong>VKD</strong><br />

hat sich als wichtiger und beliebter Branchen-<br />

Treffpunkt für Einrichtungen der Psychiatrie und<br />

Psychosomatik etabliert. In diesem Jahr fand er<br />

am 5. Dezember wieder in Düsseldorf statt – ein<br />

wichtiger Termin für die Branche am Ende des<br />

Jahres.<br />

64<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Veranstalter und Referenten des 1. Veranstaltungstages v.l.:<br />

Holger Höhmann, Vorsitzender der Fachgruppe psychiatrische Einrichtungen im <strong>VKD</strong>, Prof. Dr. Wolf-<br />

Dietrich Hammann, Ministerialdirektor, Ministerium für Soziales und Integration, Baden-Württemberg, Dr.<br />

Mechthild Schmedders, Leiterin des Referats Qualitätssicherung Krankenhaus des GKV-SV, Anett Rose-Losert,<br />

Geschäftsführerin des PZN Wiesloch, Paul Bomke, Geschäftsführer Pfalzklinikum Klingenmünster, Dr. Gerald Gaß,<br />

Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft<br />

Foto: Psychiatrisches Zentrum Nordbaden<br />

Neueste Entwicklungen, gesundheitspolitische<br />

Vorhaben, aktuelle Rahmenbedingungen durch<br />

die neue Regierungskoalition spielten ebenso<br />

eine Rolle wie Expertenvorträge zur betriebswirtschaftlichen<br />

und organisatorischen Ausrichtung<br />

der Kliniken und zu aktuellen Handlungsfeldern<br />

für die psychiatrischen und psychosomatischen<br />

Kliniken aus den Themenfeldern Recht und<br />

Personal. Die Mitglieder der Fachgruppe bringen<br />

hier vor allem auch die wichtigen praxisorientierten<br />

Bewertungen ein. Wichtig ist allen Teilnehmern<br />

immer auch das persönliche Gespräch mit<br />

Kollegen, der Austausch von Erfahrungen und<br />

Positionen.<br />

Kooperation mit der SMBS – HCM-Lehrgang<br />

Die Kooperation mit der SMBS hat sich als Angebot<br />

einer universitären Ausbildung im Health Care<br />

Management für Mitglieder des <strong>VKD</strong> und deren<br />

Mitarbeiter etabliert. Maßgeblich auf Initiative<br />

der Fachgruppe Psychiatrische Einrichtungen entwickelt<br />

und ins Leben gerufen, ist sie zu einem stabilen<br />

Angebot geworden. Eine ganze Reihe von Absolventen<br />

hat das Studium inzwischen erfolgreich<br />

abgeschlossen, das strategisches Rüstzeug für<br />

Führungspositionen im Gesundheitswesen vermittelt.<br />

Nach wie vor ist hier die Fachgruppe, vor<br />

allem Fachgruppenvorsitzender Holger Höhmann,<br />

sehr aktiv und wirbt für das attraktive Angebot.<br />

Europäische Vereinigung<br />

der Krankenhausmanager (EVKM)<br />

Seit langem arbeitet die Fachgruppe Psychiatrische<br />

Einrichtungen auf europäischer Ebene im<br />

Subkomitee „Mental Health“ federführend mit.<br />

Holger Höhmann, bisher Vizepräsident, trägt hier<br />

seit Ende dieses Jahres als Präsident Verantwortung.<br />

Während der Treffen im April in Irland und im<br />

September in Portugal ging es schwerpunktmäßig<br />

um die Vorbereitung des EAHM-Kongresses 2019,<br />

insbesondere des Runden Tisches des Subkomitees<br />

zum Thema „Leadership in mental health: 4<br />

priorities for person centered innovation“, sowie<br />

um die Themen Verkürzung der Lebenserwartung<br />

von Menschen mit psychischen Erkrankungen und<br />

Abhängigkeitserkrankungen, Patientenmitbestimmung,<br />

Recovery sowie um Netzwerk und Partnerschaften.<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 65


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Holger Höhmann,<br />

Vorsitzender der Fachgruppe<br />

psychiatrische Einrichtungen<br />

im <strong>VKD</strong><br />

Impressionen von der 52. Jahrestagung<br />

der Fachgruppe Psychiatrische Einrichtungen<br />

66<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Vorstandssitzungen<br />

2. Februar <strong>2018</strong> – Wiesloch<br />

12. September <strong>2018</strong> – Wiesloch<br />

Vorwiegende Themen:<br />

Vorbereitung der Jahrestagung<br />

Personalausstattung: Teilnahme an sieben Sitzungen der Plattform Personal<br />

Krankenhausvergleich<br />

Nachweispflicht<br />

StäB<br />

Zusammenarbeit im Vorstand und mit anderen Verbänden / Gremien<br />

Sitzungen AG Neues Entgelt<br />

24. Januar <strong>2018</strong> – Berlin<br />

23. April <strong>2018</strong> – Berlin<br />

23. Juli <strong>2018</strong> – Berlin<br />

22. November <strong>2018</strong> – Berlin<br />

Vorwiegende Themen:<br />

Nachweispflicht<br />

Krankenhausvergleich<br />

StäB<br />

PPP-Studie<br />

Personalausstattung<br />

Weiterentwicklung PEPP / OPS<br />

Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG)<br />

Vorstandssitzungen des Arbeitskreises der Krankenhausleitungen<br />

Psychiatrischer Kliniken (akp)<br />

16. Oktober <strong>2018</strong> – Berlin<br />

Hinzu kamen ca. fünf Telefonkonferenzen<br />

Vorwiegende Themen:<br />

Vorbereitung NFEP<br />

PPP-Studie<br />

Zusammenarbeit mit anderen Verbänden<br />

(ackpa, BAG, BFLK, BDK, LIPPs e.V.)<br />

Thema:<br />

PPP-Studie<br />

Inhalt:<br />

Bewertung der Studienunterlagen<br />

Erweiterung des Steering-Boards<br />

Stellungnahme / Rundschreiben Ethikunterlagen<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 67


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Insgesamt:<br />

Zwei gemeinsame Schreiben an die Studienleitung, zwei Mitgliederinformationen<br />

bzw. Stellungnahmen.<br />

Ca. acht Telefonkonferenzen<br />

Plattform Personal (Federführung DGPPN)<br />

Ziel:<br />

Entwicklung eines Modellrahmens zur Personalausstattung in Psychiatrie,<br />

Psychotherapie und Psychosomatik.<br />

Insgesamt:<br />

Teilnahme an ca. sieben Präsenzsitzungen<br />

Weitere Veranstaltungen, Teilnahmen und Termine<br />

An folgenden Veranstaltungen nahmen Mitglieder des Vorstands und der Fachgruppe im<br />

Laufe des Jahres <strong>2018</strong> ebenfalls teil:<br />

Gremien der DKG:<br />

DKG-Kommission "Krankenhaus-Psychiatrie" – ca. fünf Sitzungen<br />

DKG-Kommission „Qualitätssicherung“ – ca. vier Sitzungen<br />

Veranstaltungen:<br />

13./14. September <strong>2018</strong> - 52. Jahrestagung in Wiesloch<br />

15./16. Oktober <strong>2018</strong> - gemeinsame Veranstaltung des akp: 3. NFEP – Berlin<br />

5. Dezember <strong>2018</strong> - DKI Psychiatrie-Branchentreff<br />

Veröffentlichungen/Untersuchungen<br />

In Veröffentlichungen und Stellungnahmen hat sich die Fachgruppe Psychiatrische<br />

Einrichtungen zu verschiedenen aktuellen Themen positioniert:<br />

Oktober 2017<br />

Zwei gemeinsame Schreiben der Verbände an die Studienleitung der PPP-Studie<br />

23. und 30. Oktober <strong>2018</strong><br />

Januar <strong>2018</strong><br />

<strong>VKD</strong>-Mitgliederinformation zur PPP-Studie (9. Januar <strong>2018</strong>)<br />

Februar <strong>2018</strong><br />

<strong>VKD</strong>-Mitgliederinformation zur PPP-Studie – Organisation eines Erfahrungsaustausches<br />

(28. Februar <strong>2018</strong>)<br />

März <strong>2018</strong><br />

KU Gesundheitsmanagement 3/<strong>2018</strong>:<br />

„Veränderung des Dokumentationsaufwands in der Psychiatrie“<br />

(Ergebnisse der durch den akp initiierten und von Prof. Dr. Saskia Drösler und<br />

Prof. Dr. Benno Neukirch von der Hochschule Niederrhein ausgewerteten Befragung)<br />

Mai <strong>2018</strong><br />

<strong>VKD</strong>-Mitgliederinformation zur PPP-Studie – Ethikunterlagen (9. Mai <strong>2018</strong>)<br />

68<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Oktober <strong>2018</strong><br />

<strong>VKD</strong>-Mitgliederinformation zum Änderungsantrag Nr. 5 zum Pflegepersonal-Stärkungsgesetz<br />

(PpSG) (24. Oktober <strong>2018</strong>)<br />

Gemeinsames Schreiben mit der BDK an Gesundheitspolitische Sprecher div. Parteien<br />

zum Änderungsantrag Nr. 5 zum Pflegepersonalstärkungsgesetz (PpSG) (24.Oktober<br />

<strong>2018</strong>)<br />

Sonstiges:<br />

Kooperation mit der smbs<br />

HCM-Lehrgang<br />

Unterstützung / Mitarbeit:<br />

Delphiverfahren zum Update der S3-Leitlinie Psychosoziale Therapien bei schweren<br />

psychischen Erkrankungen<br />

Delphi-Studie zu Qualitätsindikatoren für sektorenübergreifende psychiatrische<br />

Versorgung<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 69


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Fachgruppe Pflegeeinrichtungen:<br />

Neue Gesetze für die Altenpflege nur halbherzig<br />

Fortbildungen wurden zu wichtigem Forum für die Mitglieder entwickelt<br />

Vorstand und Mitglieder der Fachgruppe Pflegeeinrichtungen<br />

haben sich in diesem Jahr intensiv<br />

mit der neuen Gesetzgebung für die Pflege, aber<br />

auch mit dem Thema Digitalisierung beschäftigt.<br />

In den Veranstaltungen der Fachgruppe<br />

ebenso wie in individuellen Gesprächen vor Ort,<br />

mit Angehörigen der Heimbewohner, mit Abgeordneten<br />

und Politikern haben sie die Positionen<br />

des <strong>VKD</strong> und der Fachgruppe deutlich gemacht.<br />

Erfreulich sei, so die Bewertung des Vorstands,<br />

dass dem Thema Fachkräftemangel in der stationären<br />

Altenpflege von der Bundespolitik im Jahr<br />

<strong>2018</strong> deutlich mehr Aufmerksamkeit gewidmet<br />

wurde. Leider sei die Politik mit dem Pflegepersonal-Stärkungsgesetz<br />

hier gerade für die Altenpflegeeinrichtungen<br />

das Thema nicht konsequent genug<br />

angegangen. So sollen 13.000 neue Stellen für<br />

Pflegekräfte in den Heimen geschaffen werden,<br />

für die die Krankenkassen finanziell aufzukommen<br />

haben. Gefördert werden soll die Digitalisierung,<br />

die auch zur Entlastung der Pflegenden beitragen<br />

soll. Die Kritik der Fachgruppe: 13.000 neue Stellen<br />

seien deutlich zu wenig. Die vorgesehenen, einmalig<br />

je Einrichtung von den Pflegekassen zu zahlenden<br />

12.000 Euro für die Digitalisierung reichten zudem<br />

bei weitem nicht aus. Der Pferdefuß bei allem<br />

aber: Die 13.000 Pflegekräfte seien derzeit überhaupt<br />

nicht vorhanden.<br />

Möchte man die erfreuliche Zeichensetzung durch<br />

die Politik kritisch bewerten, so kommen zu den<br />

derzeit rund 38.000 offenen Stellen in Pflegeeinrichtungen<br />

noch weitere nicht besetzte Stellen<br />

hinzu. Ungeachtet dessen ist die öffentliche und<br />

politische Wahrnehmung der Probleme geglückt.<br />

Wichtiges Thema war das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz.<br />

Noch immer gibt es aber auch Informations-<br />

und Fortbildungsbedarf zu den beiden<br />

Pflegestärkungsgesetzen PSG II und PSG III. Daher<br />

ging die Fachtagung <strong>2018</strong> am 7. Juni in Siegen darauf<br />

ein.<br />

Fachtagung <strong>2018</strong> in Siegen<br />

Die Veranstaltung mit dem Thema „Auf Zukunft<br />

einrichten – neue Rahmenbedingungen in der Altenpflege“<br />

beschäftigte sich daher mit dem Thema,<br />

was sich durch die Einführung des PSG II und<br />

PSG III für die Personalsteuerung und das Kostenmanagement<br />

ändert. Thematisiert wurde auch die<br />

Frage, wie heute Personal gewonnen werden bzw.<br />

gehalten werden kann. Auch der Wiedereinstieg<br />

nach Erziehungszeiten war ein wichtiges Thema,<br />

damit die so wichtige „Fachkraftquote Pflege“<br />

ohne zusätzliche Ausbildungszeiten rasch erfüllt<br />

werden kann. Dies kann unter der Voraussetzung<br />

von familien- bzw. kinderfreundlichen Beschäftigungsmodellen<br />

funktionieren. Experten referierten<br />

auch über die aktuellen Anforderungen in<br />

der stationären Langzeitpflege sowie zu weiteren<br />

Themen.<br />

Herbsttagung und Mitgliederversammlung<br />

<strong>2018</strong> in Würzburg<br />

Zur Herbsttagung der Fachgruppe sowie der in ihrem<br />

Rahmen stattfindenden Mitgliederversammlung<br />

fanden sich die Mitglieder am 10. Oktober im<br />

Juliusspital in Würzburg ein. Themen waren auch<br />

hier u.a. PSG II und III, Pflegepersonal-Stärkungsgesetz<br />

und deren Bedeutung für die Altenpflegeeinrichtungen<br />

sowie aktuelle gesundheitspolitische<br />

Entwicklungen.<br />

Fortbildungsveranstaltungen<br />

Die Fortbildungsveranstaltungen der <strong>VKD</strong>-Fachgruppe<br />

Pflegeeinrichtungen haben sich in den<br />

vergangenen Jahren zu einem herausragenden Forum<br />

entwickelt, bei dem sowohl über aktuelle Entwicklungen<br />

in der Altenpflege informiert, als auch<br />

Erfahrungen aus Theorie und Praxis ausgetauscht<br />

werden. Weiterhin gelingt es den Teilnehmern zusehends,<br />

eine kollegiale Vernetzung zu entwickeln,<br />

die deutlich über die Kontakte während Veranstaltungen<br />

hinausgehen.<br />

Aktivitäten des Fachgruppenvorstands<br />

Es fanden vier Vorstandssitzungen statt:<br />

19. Januar <strong>2018</strong> - Eschborn<br />

5. Juni <strong>2018</strong> - Siegen<br />

10. Oktober <strong>2018</strong> - Würzburg<br />

13. November - Düsseldorf<br />

Thematisiert wurde u.a.<br />

Vorbereitung der Fortbildungsveranstaltungen<br />

<strong>2018</strong>: Dabei ging es um die Aufteilung der Fortbildung<br />

in Regionen und im Zusammenhang damit<br />

70<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

auch die Festlegung der Orte (Siegen und Würzburg)<br />

sowie der Zuständigkeiten für die Organisation<br />

der Veranstaltungen im Vorstand. Festgelegt<br />

wurden außerdem die Inhalte.<br />

Informiert wurde über aktuelle politische Entwicklungen<br />

auf Bundes- und Landesebene. Darunter<br />

über die Sondierungsgespräche der Parteien<br />

zur Regierungsbildung und die im Koalitionsvertrag<br />

festzulegenden voraussichtlichen Veränderungen<br />

in der Alten- und Krankenpflege. Berichtet<br />

wurde auch über die Ausführungsverordnung zum<br />

Hessischen Gesetz über Betreuungs- und Pflegeleitungen<br />

hinsichtlich baulicher und personeller<br />

Vorgaben sowie die Eileinstufung zur Kurzzeitpflege<br />

in Hessen.<br />

Der Vorstand diskutierte zudem Erfahrungen mit<br />

dem Umstellungsprozedere in Bezug auf die Pflegegesetze.<br />

So wurde der Eindruck aus den Pflegeeinrichtungen<br />

vermittelt, dass nach anfänglich<br />

positiver Ertragssituation durch Umstellung auf<br />

die Pflegegrade diese durch die restriktivere Einstufung<br />

des MDK mittlerweile nicht mehr besteht.<br />

Der Vorstand definierte Erwartungen an das Pflegestärkungsgesetz<br />

III und forderte Korrekturen<br />

nach Einführung des PSG II.<br />

Weitere Aktivitäten<br />

Vorstandsmitglieder nahmen darüber hinaus an<br />

den Sitzungen des <strong>VKD</strong>-Vorstands, des <strong>VKD</strong>-<br />

Grundsatzausschusses sowie des Fachausschusses<br />

für Betriebswirtschaft teil.<br />

Fachgruppenvorsitzender Franz Hartinger berichtete<br />

in einem Interview für die <strong>VKD</strong>-Praxisberichte<br />

<strong>2018</strong> über Assistenzsysteme und Robotik in der Altenpflege.<br />

Gerade diese Entwicklung dürfe nicht<br />

als Instrument zur Verdrängung der Pflegekräfte<br />

gesehen werden. Sie müsse, wie z. B. die elektronische<br />

Dokumentation, ein innovatives Hilfsmittel<br />

für die Pflege werden, um den Pflegekräften Entlastung<br />

zu bieten, wo diese möglich ist. Freiwerdende<br />

Ressourcen könnten dann endlich wieder<br />

für die dringend notwendige persönliche Zuwendung<br />

zu den Bewohnerinnen und Bewohnern in<br />

Pflegeeinrichtungen genutzt werden.<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 71


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Zusammenarbeit mit den Verbänden des Krankenhaussektors<br />

auf nationaler und internationaler Ebene<br />

Kooperationen, regelmäßiger Informationsaustausch, gemeinsame Aktionen und<br />

Stellungnahmen zu gesundheitspolitischen Entscheidungen und Entwicklungen<br />

Die enge Zusammenarbeit mit den anderen Organisationen,<br />

Verbänden und Institutionen des<br />

Krankenhaussektors ist wesentliches Anliegen<br />

des <strong>VKD</strong> und wichtiger Inhalt der Verbandsarbeit,<br />

vor allem der Funktionsträger, auf allen<br />

Ebenen. Gemeinsame Interessen gemeinsam<br />

zu kommunizieren, sich abzustimmen und so<br />

die Schlagkraft gegenüber der Politik in Bund<br />

und Ländern zu vergrößern, ist im Interesse der<br />

Krankenhäuser, deren Personal sowie der Patienten<br />

notwendig. Gemeinsame Ziele verbinden.<br />

Das wurde auch in <strong>2018</strong> in Stellungnahmen, in<br />

Dialogveranstaltungen und gemeinsamen Auftritten<br />

wieder deutlich demonstriert.<br />

Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG)<br />

Zu den wichtigsten Partnern des <strong>VKD</strong> gehört seit<br />

vielen Jahren die Deutsche Krankenhausgesellschaft.<br />

Regelmäßig finden Gespräche und Abstimmungen<br />

zu wichtigen Fragen statt. In Spitzengesprächen<br />

werden Positionen ausgelotet und<br />

abgeglichen. Im Jahr <strong>2018</strong> fanden zwei Spitzengespräche<br />

statt.<br />

Eine intensive Zusammenarbeit findet auch auf<br />

der Arbeitsebene, in verschiedenen Gremien, Ausschüssen,<br />

Kommissionen, statt.<br />

Bereits seit vielen Jahren ist die Vorbereitung und<br />

Durchführung des jährlich stattfindenden Deutschen<br />

Krankenhaustags Bestandteil der Zusammenarbeit.<br />

<strong>VKD</strong>-Sitze (Gaststatus) in den DKG-<br />

Fachausschüssen und Fachkommissionen:<br />

Fachausschuss für Personalwesen<br />

und Krankenhausorganisation<br />

Horst Defren, Siegfried Ristau<br />

Fachausschuss für<br />

Krankenhausfinanzierung<br />

Dr. Josef Düllings, Martin Schmid<br />

Fachausschuss für Daten-Information<br />

und Kommunikation<br />

Volker Lowitsch<br />

Fachausschuss Recht und Verträge<br />

Peter Zur<br />

Kommission Europa und<br />

internationales Krankenhauswesen<br />

Heinz Kölking, Peter Asché<br />

Kommission Krankenhaus-Psychiatrie<br />

Holger Höhmann<br />

Kommission Leistungsentgelte<br />

Klaus Philipps<br />

Kommission Qualitätssicherung<br />

Holger Höhmann<br />

Kommission Hygiene<br />

Stefan Nowack<br />

BMG-Beirat „Neuordnung der Aufgaben<br />

im Krankenhaus“<br />

Rainer Kontermann, Peter Asché<br />

Verhandlungskommission Telematikzuschlag<br />

Volker Lowitsch<br />

Der Geschäftsführer des Dezernats II Krankenhausfinanzierung<br />

und Krankenhausplanung der<br />

DKG, Dr. Roland Laufer, arbeitet seit Jahren als<br />

Gast im Fachausschuss Betriebswirtschaft (FABW)<br />

des <strong>VKD</strong> mit.<br />

Frühjahrsempfang der Deutschen<br />

Krankenhausgesellschaft<br />

Die DKG lädt in jedem Jahr die Vertreter der Krankenhausbranche,<br />

der Krankenkassen, Politiker und<br />

Abgeordnete zu einem Frühjahrsempfang ein. Verbunden<br />

wird dieser mit einem gesundheitspolitischen<br />

Jahresauftakt.<br />

Der Frühjahrsempfang der DKG im Jahr <strong>2018</strong> fand<br />

am 17. April in Berlin statt.<br />

Es war auch <strong>2018</strong> die erste Veranstaltung, in der<br />

die Positionen der Krankenhausträger dargelegt,<br />

Argumente und Vorschläge präsentiert und Diskussionen<br />

initiiert wurden. Der Bundespolitik wird<br />

Gelegenheit gegeben, ihre Positionen und Vorhaben<br />

der nächsten Zeit darzulegen und auf die Kritik<br />

der Krankenhausseite zu antworten.<br />

72<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Mitglieder des <strong>VKD</strong>-Präsidiums und des Vorstands,<br />

der Landes- und Fachgruppen, nehmen<br />

regelmäßig an den Empfängen teil und nutzen die<br />

Gelegenheit, sich über die Pläne und Positionen<br />

der Krankenhausträger und der Politik aus erster<br />

Hand zu informieren, aber auch, um viele Gespräche<br />

mit anderen Teilnehmern zu führen.<br />

Die wichtige Frage, die sich die Teilnehmer aus<br />

den Krankenhäusern stellten, war natürlich, was<br />

sie von der neuen Bundesregierung zu erwarten<br />

haben.<br />

Der Präsident der DKG, Gerald Gaß, erklärte u.a.,<br />

aus Sicht der Krankenhäuser biete der Koalitionsvertrag<br />

eine gute Grundlage für die Weiterentwicklung<br />

der Krankenhauspolitik in Deutschland.<br />

Zwei wesentliche Themen fehlten allerdings – die<br />

Investitionsfinanzierung sowie die Überregulierung<br />

und in diesem Zusammenhang das Misstrauen<br />

im Gesundheitswesen. Froh sei er darüber, dass<br />

im Koalitionsvertrag das Thema Personal breiten<br />

Raum einnehme und die Politik offenbar erkannt<br />

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn<br />

DKG-Präsident Dr. Gerald Gaß<br />

v.rechts: EVKM-Präsidiumsmitglied Heinz Kölking, <strong>VKD</strong>-Pressesprecher Dr. Falko Milski, EVKM-Generalsekretär<br />

Willy Heuschen, <strong>VKD</strong>-Geschäftsführerin Gabriele Kirchner und Axel Wiedemann, Landesgeschäftsführer Barmer<br />

Landesvertretung Sachsen-Anhalt beim Frühjahrsempfang der DKG (Fotos: DKG)<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 73


Verbandsarbeit 2016<br />

habe, dass die Kostendämpfungspolitik die für die<br />

Mitarbeiter tragbare Grenze überschritten habe.<br />

Die geplante vollständige Finanzierung der Pflegekosten<br />

sei gut, müsse aber für alle Berufsgruppen<br />

im Krankenhaus gelten. Auch hier seien die Grenzen<br />

der Rationierung erreicht.<br />

Gaß ging auch auf das Thema der Personaluntergrenzen<br />

ein. Hier erwarteten die Krankenhäuser<br />

von den anderen Partnern der Selbstverwaltung,<br />

dass die Lösungen dafür zu keiner Überregulierung<br />

führen würden. Er forderte Vertrauen in die Handlungsfähigkeit<br />

der Krankenhäuser.<br />

Wichtig sei auch die Frage nach einer künftigen<br />

Krankenhausstruktur. Hier verwies der DKG-Präsident<br />

darauf, dass es dabei nicht nur um ein medizinisches<br />

und wissenschaftliches Thema gehe,<br />

sondern dass die Gesundheitsversorgung - und<br />

damit die Krankenhäuser - wichtiger Teil der Daseinsvorsorge<br />

für die Bürger sei.<br />

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn verlangte<br />

von der Selbstverwaltung seinerseits, dass in<br />

Punkto Pflegepersonaluntergrenzen, elektronische<br />

Gesundheitskarte (eGK), Zweitmeinungsverfahren<br />

und innovative Behandlungsmethoden gesetzliche<br />

Vorgaben eingehalten würden. Er sei ein<br />

großer Fan der Selbstverwaltung - wenn sie funktioniere.<br />

In Bezug auf die elektronische Gesundheitskarte<br />

kündigte er an, zeitnah entscheiden zu<br />

wollen. Fall es mit den vorhandenen Strukturen<br />

nicht ginge, müssten andere her.<br />

Deutsches Krankenhausinstitut e.V. (DKI)<br />

Träger des Deutschen Krankenhausinstituts sind<br />

neben dem Verband der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands (<strong>VKD</strong>) die Deutsche Krankenhausgesellschaft<br />

(DKG), der Verband der Leitenden<br />

Krankenhausärzte (VLK) und die Deutsche Krankenhaus<br />

Verlagsgesellschaft mbH (DKVG).<br />

<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings ist Mitglied im<br />

Kuratorium des DKI und nahm an den Kuratoriumssitzungen<br />

teil. Bernd Decker, Schatzmeister<br />

des <strong>VKD</strong>, vertrat auch <strong>2018</strong> den Verband im Haushaltsausschuss<br />

des DKI.<br />

Die seit vielen Jahren bestehende enge Zusammenarbeit<br />

des <strong>VKD</strong> mit dem DKI wurde auch <strong>2018</strong><br />

fortgeführt und weiter ausgebaut. Der <strong>VKD</strong> unterstützt<br />

das DKI in vielfältiger Weise:<br />

Krankenhaus-Barometer<br />

Der <strong>VKD</strong> engagiert sich bei der jährlichen Erhebung<br />

des „Krankenhaus-Barometers“. Die Teilnahme<br />

möglichst vieler Krankenhäuser an der Befragung<br />

ist wichtig zur Darstellung der aktuellen Situation<br />

der Krankenhäuser sowohl für die eigenen<br />

Mitglieder als auch nach außen, in die Politik und<br />

die Öffentlichkeit hinein.<br />

Die Themen des Krankenhaus-Barometers <strong>2018</strong><br />

waren:<br />

Investitionsfinanzierung<br />

Mitarbeiterbindung in der Pflege<br />

Situation der Geburtshilfe<br />

Entlassmanagement<br />

MDK-Prüfungen bei Komplexcodes<br />

Aufmerksamkeit für die Statements beim Frühjahrsempfang<br />

der DKG - dem Startschuss für das neue<br />

krankenhauspolitische Jahr (Fotos: DKG)<br />

Schwerpunkte des DKI Psychiatrie-Barometers<br />

2017/ <strong>2018</strong>, einem Informations- und Analysetool<br />

für die psychiatrische Versorgung, waren:<br />

Wirtschaftliche Lage<br />

Investitionsfinanzierung<br />

Fachkräftemangel<br />

Skill Mix<br />

MDK Prüfungen<br />

Versorgung von Flüchtlingen.<br />

74<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit 2016 <br />

Der <strong>VKD</strong> hat sich im Jahr <strong>2018</strong> erneut in die Kooperationen<br />

zur Durchführung wichtiger gemeinsamer<br />

Konferenzen eingebracht. Ziel des <strong>VKD</strong> war<br />

dabei immer, starke Präsenz zu zeigen und direkt<br />

die Erfahrungen aus der Praxis in die jeweiligen<br />

Themen einzubringen.<br />

Psychiatrie-Branchentreff<br />

Der Psychiatrie-Branchentreff des DKI und der<br />

Fachgruppe Psychiatrische Einrichtungen des <strong>VKD</strong><br />

hat sich als wichtiger und beliebter Branchen-<br />

Treffpunkt für Einrichtungen der Psychiatrie<br />

und Psychosomatik etabliert. Er fand in diesem<br />

Jahr am 5. Dezember in Düsseldorf statt. Experten<br />

aus der Praxis stellten hier die neuesten<br />

Entwicklungen, maßgebliche Erfolgsfaktoren<br />

zu aktuellen Handlungsfeldern psychiatrischer<br />

und psychosomatischer Kliniken vor. Themen<br />

waren u.a. die aktuellen Rahmenbedin-gungen<br />

für psychiatrische Kliniken und Abteilungen<br />

durch die neue Regierungskoalition, aktuelle<br />

Handlungsfelder in den Bereichen Organisation,<br />

Recht und Personal. Vermittelt wurden aktuelle<br />

Informationen aus der DKI-Forschung zur psychiatrischen<br />

Versorgung sowie aus dem Psychiatrie-<br />

Barometer 2017/<strong>2018</strong>.<br />

Reha-Wirtschaftstag<br />

Mit dem Reha-Wirtschaftstag hat sich seit einigen<br />

Jahren ein wichtiger Branchentreff für die Rehabilitationskliniken<br />

etabliert. Die Veranstaltung in<br />

Kooperation von DKI, der Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen<br />

des <strong>VKD</strong> und der DEGEMED<br />

fand im Jahr <strong>2018</strong> am 11. Dezember in Berlin statt.<br />

Auch hier waren die neuesten Entwicklungen in<br />

den aktuellen Handlungsfeldern der Rehakliniken<br />

wichtige Themen, Experten vermittelten Lösungsvorschläge<br />

zu aktuellen betriebswirtschaftlichen<br />

Herausforderungen. Thematisiert wurde die künftige<br />

Gesundheitspolitik 2019 und was auf die Rehakliniken<br />

dadurch zukommt. Diskutiert wurden<br />

u.a. auch Möglichkeiten der Vernetzung von Akutkrankenhaus<br />

und Rehabilitation. Achim Schäfer,<br />

Vorsitzender der <strong>VKD</strong>-Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen,<br />

übernahm einen Teil der Moderationen.<br />

Krankenhaus-Branchentreff<br />

Der Krankenhaus-Branchentreff des DKI und des<br />

<strong>VKD</strong> – er fand am 12. Dezember in Berlin statt –<br />

war auch in <strong>2018</strong> wieder ein wichtiger Termin<br />

und Treffpunkt für viele Führungskräfte aus den<br />

Krankenhäusern. Hier wurde über die aktuellen<br />

und künftigen politischen Rahmenbedingungen<br />

informiert, künftige Handlungsfelder wurden beleuchtet,<br />

Entwicklungen, Lösungsansätze und Erfolgsfaktoren<br />

dargestellt. Wichtig war aber auch<br />

in diesem Jahr wieder der individuelle Austausch<br />

der Teilnehmer untereinander. Als Referenten mit<br />

dabei waren u.a. <strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings,<br />

<strong>VKD</strong>-Pressesprecher Dr. Falko Milski und Vorstandsmitglied<br />

Peter Zur.<br />

Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag<br />

(GDK)<br />

Hauptaufgabe der GDK ist die Ausrichtung des<br />

jährlichen Deutschen Krankenhaustages. Die<br />

mehrtägige Konferenz dient der Darstellung und<br />

damit auch der Wahrnehmung der Interessen der<br />

deutschen Krankenhäuser in der Öffentlichkeit<br />

sowie gegenüber der Politik in Bund und Ländern.<br />

Gleichzeitig ist der Krankenhaustag eine wichtige<br />

Plattform zur Förderung des Informations- und<br />

Meinungsaustauschs für die im Krankenhaus Tätigen<br />

und der ihnen Verbundenen.<br />

Die GDK folgt in dieser Funktion der Arbeitsgemeinschaft<br />

Deutsches Krankenhaus (ADK), die bis<br />

zum Jahr 1986 – in der Rechtsform des eingetragenen<br />

Vereins – diese Aufgabe erfüllt hat.<br />

Die Deutschen Krankenhaustage werden traditionsgemäß<br />

verbunden mit einer internationalen<br />

Krankenhausausstellung. Dies war bis zum Jahr<br />

1998 die INTERHOSPITAL. Seit dem Jahr 1999 ist<br />

der Deutsche Krankenhaustag in die weltgrößte<br />

Medizin-Fachmesse MEDICA integriert und wird<br />

als eigene Veranstaltung in der Regie der GDK auf<br />

dem Gelände der Messe Düsseldorf jeweils im November<br />

durchgeführt.<br />

Gesellschafter / Träger der GDK sind:<br />

Deutsche Krankenhausgesellschaft e.V.<br />

(DKG), Berlin<br />

Verband der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands e.V. (<strong>VKD</strong>), Berlin<br />

Verband der Leitenden Krankenhausärzte<br />

Deutschlands e.V. (VLK), Düsseldorf<br />

Dem Verwaltungsrat gehörten in <strong>2018</strong> an:<br />

Dr. Josef Düllings, Vorsitzender (für den <strong>VKD</strong>)<br />

Dr. Gerald Gaß, stellvertretender Vorsitzender<br />

(für die DKG)<br />

Professor Hans-Fred Weiser, stellvertretender<br />

Vorsitzender (für den VLK)<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 75


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Pflegedirektorin Dr. phil. Sabine Berninger,<br />

Augsburg (für ADS und DBfK)<br />

Die GDK hat derzeit zwei Geschäftsführer:<br />

Dipl.-Volksw. Georg Baum,<br />

Hauptgeschäftsführer der DKG, Berlin<br />

Dipl.-Volksw. Gerd Norden,<br />

Geschäftsführer des VLK, Düsseldorf<br />

Auch im Jahr <strong>2018</strong> veranstaltete die GDK wieder<br />

sehr erfolgreich im Rahmen der MEDICA den inzwischen<br />

41. Deutschen Krankenhaustag. Die mehrtägige<br />

Konferenz vom 12. bis zum 15. November<br />

mit dem Generalthema: „Gemeinschaftsaufgabe<br />

Gesundheitsversorgung – kooperativ und effektiv!“<br />

wurde von 2150 Kolleginnen und Kollegen besucht.<br />

<strong>VKD</strong> und seine Angebote für Mitglieder, u.a. interessante<br />

Fortbildungsangebote und Veranstaltungen,<br />

zog ebenfalls Besucher an.<br />

Die Wege zu allen Veranstaltungen von hier aus<br />

sind immer kurz. Die Partner der ENTSCHEIDER-<br />

FABRIK waren mit ihrem Messeareal wieder in<br />

Sichtweite präsent. Unmittelbarer Austausch, gemeinsame<br />

Aktionen zum Thema IT im Krankenhaus<br />

waren so über den kurzen Weg möglich. Der ebenfalls<br />

schon traditionelle gemeinsame Treffpunkt<br />

„Meet IT“ der Messe Düsseldorf, des <strong>VKD</strong> und der<br />

ENTSCHEIDERFABRIK fand ebenfalls hier statt.<br />

MEDICA <strong>2018</strong><br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsführerin Gabriele Kirchner nahm<br />

regelmäßig für den <strong>VKD</strong> an den Sitzungen des<br />

Messebeirats der MEDICA in Vorbereitung der<br />

Messe, des 41. Deutschen Krankenhaustags sowie<br />

des IMPO-Forums der EVKM teil.<br />

Der bereits 2015 eingeführte Rhythmus der Messetage<br />

vom Montag bis Donnerstag hatte sich bereits<br />

in den vergangenen Jahren bewährt, wurde<br />

beibehalten und bestätigte sich auch <strong>2018</strong> ebenso<br />

wie die Möglichkeit der elektronischen Anmeldung<br />

für den Krankenhaustag.<br />

Die Veranstalter der MEDICA zogen erneut eine<br />

positive Bilanz der Messe sowie des Krankenhaustags.<br />

Der Programmflyer<br />

des 41. Deutschen<br />

Krankenhaustages<br />

Treffpunkt für Mitglieder, Kooperationspartner<br />

und Interessierte – der <strong>VKD</strong>-Stand<br />

Traditionell präsentierte sich der <strong>VKD</strong> wieder mit<br />

seinem attraktiven Stand in Halle 15, ganz in der<br />

Nähe des Congress-Centrums Ost. Das Verbandsareal<br />

war wieder beliebter Treffpunkt für Mitglieder,<br />

Kooperations- und Geschäftspartner,<br />

Repräsentanten anderer Verbände der Branche,<br />

wie etwa Kolleginnen und Kollegen aus Ungarn<br />

und Repräsentanten der Europäischen Vereinigung<br />

der Krankenhausmanager, Industrievertreter<br />

sowie vieler anderer Interessierter aus dem Inund<br />

Ausland. Dazu trugen die offene, einladende<br />

Gestaltung ebenso bei wie die Gastlichkeit der<br />

„Standbesatzung“ aus der <strong>VKD</strong>-Geschäftsstelle.<br />

Das umfangreiche Informationsmaterial über den<br />

So heißt es im Abschlussbericht der Messe: „Einmal<br />

mehr konnten die Top-Entscheider der internationalen<br />

Gesundheitswirtschaft bei der weltgrößten<br />

Medizinmesse MEDICA und der international führenden<br />

Zuliefererfachmesse COMPAMED in Düsseldorf<br />

thematisch „aus dem Vollen schöpfen“.<br />

Den rund 120.000 Fachbesuchern (internationaler<br />

Anteil ca. zwei Drittel aus 155 Nationen) wurde an<br />

den vier Laufzeittagen vom 12. bis 15. November<br />

<strong>2018</strong> ein Angebot präsentiert, das sich so umfangreich<br />

und international präsentierte wie niemals<br />

zuvor. 5.273 Aussteller aus 66 Nationen und mehr<br />

als 80 Prozent internationale Beteiligungen bedeuteten<br />

bei der MEDICA neue Top-Werte. An ihre<br />

Bestmarken knüpfte auch die COMPAMED nahtlos<br />

an mit 783 Ausstellern aus 40 Staaten.“<br />

Nirgendwo sonst weltweit werde die gesamte Prozesskette<br />

der Innovationen für die Entwicklung,<br />

Herstellung und Vermarktung medizinischer Geräte,<br />

Produkte, Instrumente und Hightech-Lösungen<br />

derart lückenlos gezeigt und parallel in hunderten<br />

76<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Der <strong>VKD</strong>-Stand auf der MEDICA <strong>2018</strong> vor der Eröffnung<br />

Geschäftsführerin Gabriele Kirchner (Mitte) und<br />

Mitarbeiterinnen Christin Holldack (l) und Maria<br />

Geisler (r) erwarten die Gäste am Stand des <strong>VKD</strong><br />

Vorträgen namhafter Experten thematisiert, zeigte<br />

sich Wolfram Diener, seit Oktober <strong>2018</strong> Geschäftsführer<br />

der Messe Düsseldorf, beeindruckt<br />

von der programmatischen Bandbreite.<br />

Bei der MEDICA könnten Besucher sehen, was<br />

grundsätzlich alles im Hinblick auf eine moderne<br />

ambulante und stationäre Versorgung möglich sei,<br />

und wo neue Verfahren und Versorgungsmodelle<br />

schon vielversprechend Anwendung fänden. Diese<br />

Impulse würden gerade auch im Hinblick auf<br />

den deutschen Markt immer wichtiger. Wolfram<br />

Diener: „Die Anbieter sehen sich hierzulande mit<br />

einem immer stärkeren Preisdruck konfrontiert,<br />

aber erfreulicherweise auch einer zunehmenden<br />

Orientierung hin zu Innovation und neuen Technologien.“<br />

Eine im Rahmen der MEDICA vorgestellte Studie<br />

von Roland Berger im Auftrag der Messe Düsseldorf<br />

und des Industrieverbandes SPECTARIS<br />

zeigte allerdings auch, dass in Bezug auf die digitale<br />

Transformation in Deutschland erheblicher<br />

Handlungsbedarf besteht. Demnach investiert<br />

nicht einmal ein Drittel der Medizintechnik-<br />

Anbieter und der Krankenhäuser mehr als 2,5<br />

Prozent ihres Umsatzes in Digitalisierungsprojekte.<br />

SPECTARIS-Geschäftsführer Jörg Mayer<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 77


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Wie in jedem Jahr war der <strong>VKD</strong>-Stand ein Ort für viele<br />

Gespräche und Diskussionen<br />

betonte, hier liege die Zukunft. Medizinprodukte<br />

und Services ohne digitale Komponenten dürften<br />

künftig eher die Ausnahme als die Regel sein.<br />

Ein Rundgang durch die Messehallen der MEDICA<br />

<strong>2018</strong> oder die Teilnahme an einem der rund 1.000<br />

Vorträge aus dem Programm der begleitenden<br />

Foren und Konferenzen habe gezeigt, so der Bericht,<br />

dass die vielen mit der Digitalisierung in<br />

Zusammenhang stehenden Neuheiten nicht nur<br />

den Anbietern gute Geschäftsperspektiven bieten,<br />

sondern auch Ärzten und insbesondere Patienten<br />

zugutekämen.<br />

Informationsaustausch zu wichtigen Themen - hier<br />

folgte <strong>VKD</strong>-Präsidiumsmitglied Angela Krug (1. vorn<br />

links) der Einladung holländischer Aussteller zu einer<br />

Gesprächsrunde zum Thema Hygiene<br />

41. Deutscher Krankenhaustag<br />

Die vier Konferenztage des 41. Deutschen Krankenhaustags<br />

in Düsseldorf standen unter dem<br />

Generalthema “Gemeinschaftsaufgabe Gesundheitsversorgung<br />

– kooperativ und effektiv!“ Rund<br />

2150 Besucher aus dem Gesundheitswesen, vor<br />

allem aber aus den Krankenhäusern, diskutierten<br />

in dieser wichtigsten Veranstaltung des Jahres für<br />

die Klinikbranche die gesamte Bandbreite der gesundheits-<br />

und krankenhauspolitischen Themen.<br />

Viele der Diskussionen drehten sich um die aktuellen<br />

gesundheitspolitischen Reformen, so das<br />

Pflegestärkungsgesetz und die Verordnung zu den<br />

Personaluntergrenzen. Themen waren auch die Digitalisierung<br />

der Krankenhäuser, Patientenrechte,<br />

Krankenhausarchitektur.<br />

Kongresspräsident Dr. Josef Düllings, Präsident des<br />

Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands,<br />

verwies in seiner Begrüßung im Rahmen<br />

der Auftaktveranstaltung auf die aktuellen Herausforderungen,<br />

denen sich das Krankenhausmanagement<br />

derzeit gegenübersieht und forderte<br />

dazu auf, „gemeinsam beherzter als bisher an der<br />

Gemeinschaftsaufgabe Gesundheitsversorgung zu<br />

arbeiten“.<br />

78<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Eröffnung des<br />

41. Deutschen Krankenhaustages<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 79


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Viel Aufmerksamkeit findet immer das Trägerforum im Rahmen des Krankenhaustages (Fotos: GDK)<br />

Eine funktionierende Gesundheitsversorgung in<br />

hoher Qualität gehöre zu den unverzichtbaren Infrastrukturleistungen<br />

des Staates, so Dr. Düllings.<br />

Darauf hätten die Bürger, wo immer sie im Land<br />

lebten, ein im Sozialgesetzbuch verbrieftes Recht.<br />

Daraus resultierten aber auch für Krankenhäuser<br />

ebenso wie für niedergelassene Ärzte und Menschen<br />

in den anderen Gesundheitsberufen sowie<br />

für Krankenkassen und Politik in Bund und Ländern<br />

entsprechende Pflichten, diese für heute und<br />

für die Zukunft zu sichern. Dr. Düllings: „Das ist definitiv<br />

eine Gemeinschaftsaufgabe.“ Er kritisierte<br />

aber auch die sich verstärkende Misstrauenskultur<br />

gegenüber den Krankenhäusern, die sich aktuell<br />

in exzessiven Kontrollen durch den Medizinischen<br />

Dienst der Krankenkassen zeige und forderte, den<br />

MDK in ein neutrales Institut umzuwandeln.<br />

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, der den<br />

Kongress eröffnete, erläuterte die Pläne für eine<br />

künftige Gesundheitspolitik und lobte die Kliniken<br />

als Rückgrat der Versorgung. Er forderte alle Beteiligten<br />

zur Kooperation mit Blick auf die Pflegesituation<br />

und die schnellere Umsetzung von<br />

Digitalisierungsprojekten auf. Scharf kritisierte er<br />

Krankenkassen, die bei der Überprüfung von Krankenhausrechnungen<br />

noch vor Inkrafttreten der<br />

neuen gesetzlichen Regelungen zur Abrechnung<br />

der Schlaganfallversorgung Tausende von Klagen<br />

bei den Sozialgerichten eingereicht haben, um sich<br />

Vergütungen zurückzuholen. Sie seien „mit Irrsinn,<br />

Starrsinn und Wahnsinn unterwegs“.<br />

DKG-Präsident Dr. Gerald Gaß beschäftigte sich<br />

u.a. mit dem gerade verabschiedeten Pflegepersonal-Stärkungsgesetz.<br />

Dessen Kern, die Stärkung<br />

der Pflege, werde in einem ersten Schritt<br />

erreicht. Maßgeblich für die Krankenhäuser seien<br />

aber auch die weiteren Rahmenbedingungen für<br />

die dauerhafte Beschäftigung von Pflegekräften<br />

und Verbesserungen für die Ausbildung neuer<br />

Pflegekräfte. Die Pflegestärkung werde aber allein<br />

durch Konzentration auf examinierte Pflegekräfte<br />

nicht ausreichen. Notwendig sei auch eine Konzentration<br />

auf Maßnahmen zur Pflegeentlastung,<br />

wie einen richtigen Skill-Mix für die pflegerischen<br />

Aufgaben und die bessere Nutzung der Digitalisierung.<br />

Er erklärte, dass die Versorgung nur nachhaltig<br />

sichergestellt werden könne, wenn auch<br />

Doppelstrukturen abgebaut würden.<br />

80<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Dr. Sabine Berninger, Pflegedirektorin Josefinum<br />

KJF Fachklinik in Augsburg, forderte den Gesetzgeber<br />

auf, zügig ein am individuellen Pflegebedarf<br />

der Patienten ausgerichtetes und pflegewissenschaftlich<br />

fundiertes Personalbemessungsinstrument<br />

für die Krankenhäuser zu entwickeln.<br />

Prof. Dr. Hans-Fred Weiser, Präsident des Verbandes<br />

der Leitenden Krankenhausärzte Deutschlands<br />

(VLK), kritisierte den jüngsten Beschluss<br />

zur stationären Notfallversorgung des Gemeinsamen<br />

Bundesausschusses (G-BA). Hier gestalte der<br />

G-BA eine Welt von gestern. Das stehe nicht für<br />

eine Verbesserung.<br />

Vor der Presse erläuterte Dr. Düllings dann u.a.<br />

die Prioritäten des Krankenhausmanagements zur<br />

Zukunftssicherung der Patientenversorgung, zu<br />

denen u.a. die Reduktion der Komplexität im Management<br />

von Medizin und Pflege, insbesondere<br />

die Reduktion der „Checklistenmedizin“ gehöre,<br />

aber auch die Sicherstellung des ärztlichen und<br />

pflegerischen Nachwuchses. Strukturveränderungen<br />

müssten moderiert und finanziert und auch<br />

die Digitalisierung staatlich finanziert werden.<br />

Das Management fordere zudem die vollständige<br />

Öffnung der Grund- und Regelversorgung für die<br />

ambulante Notfallversorgung und die ambulante<br />

fachärztliche Versorgung sowie die Umwandlung<br />

des MDK in ein unabhängiges Institut.<br />

Sein Appell: „Es muss ein Ruck durch die Krankenhauspolitik<br />

gehen!“ Er bekräftigte die Aufforderung<br />

des <strong>VKD</strong> nach einem „Zukunftskonzept Deutsches<br />

Krankenhaus“.<br />

Auf große Resonanz stieß, wie in jedem Jahr, die<br />

Informationsveranstaltung zur Weiterentwicklung<br />

des Fallpauschalensystems und zum neuen Entgeltsystem<br />

für die psychiatrischen und psychosomatischen<br />

Einrichtungen.<br />

Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />

(<strong>VKD</strong>) beteiligte sich aktiv mit Referenten<br />

und Moderatoren an vielen Veranstaltungen des<br />

umfangreichen Programms.<br />

Treffpunkt Krankenhaus: Das traditionelle Event am Abend des ersten Konferenztages mit zahlreichen Gelegenheiten<br />

für individuelle Gespräche bei gutem Essen nach einer immer sehr munteren Show (Fotos: GDK)<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 81


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Der Stand des <strong>VKD</strong> in Halle 15 war wieder Treffpunkt<br />

für viele Mitglieder des Verbandes, aber<br />

auch für Kooperationspartner, Vertreter anderer<br />

Verbände, Politiker und Industrievertreter. Auch<br />

hier kam es zu vielen individuellen Gesprächen<br />

und Diskussionen. Er war aber, wie in jedem Jahr,<br />

auch wieder ein Ruhepunkt für viele Besucher im<br />

Kongress- und Messegetriebe.<br />

Seit Jahren kollegial-freundschaftlich verbunden:<br />

der <strong>VKD</strong> und sein ungarisches Pendant - hier Mitglieder<br />

beider Verbände beim Treffpunkt Krankenhaus<br />

Treffpunkt Krankenhaus: Messe-Geschäftsführer<br />

Wolfram Diener mit Mitgliedern des Messebeirats<br />

der Medica<br />

(Fotos: GDK)<br />

<strong>VKD</strong>-Forum mit Work-Café<br />

Ein Thema, das viele Führungskräfte bewegt, wurde<br />

im <strong>VKD</strong>-Forum mit Work-Café diskutiert: „Der<br />

Notfallkoffer für den Krankenhausmanager“.<br />

Zum Konzept gehören drei Expertenvorträge gefolgt<br />

von individuellen Gesprächsrunden, in denen<br />

die Experten Fragen beantworten, Beispiele diskutieren,<br />

in denen Vortragende und Teilnehmer<br />

direkt ins Gespräch kommen können, in denen<br />

aber auch die Teilnehmer untereinander ihre Erfahrungen<br />

zum Thema austauschen.<br />

„Der Staatsanwalt klopft an die Krankenhaustür“<br />

– mit dieser Situation beschäftigte sich Dr. Ralph<br />

Steinbrück, Rechtsanwalt, Fachanwalt für Medizinrecht,<br />

aus München. Wie die Kommunikation<br />

mit den Mitarbeitern in Krisensituationen geführt<br />

werden sollte – „Stille Post oder Klartext?“ darum<br />

ging es Sigrid Baum, Baum Kommunikation aus<br />

Issum. Dr. Reinhard Wichels, WMC Healthcare aus<br />

München, erläuterte, wie der Neustart aus Krise<br />

und Insolvenz gelingen kann.<br />

Die zum vierten Mal im Rahmen des Deutschen<br />

Krankenhaustags stattfindende Veranstaltung<br />

fand mit ihren direkt auf die Praxisprobleme der<br />

Teilnehmer zielenden Vorträgen auch in diesem<br />

Jahr wieder ein interessiertes und diskussionsfreudiges<br />

Publikum.<br />

82<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

<strong>VKD</strong>-Forum mit Work-Café - im ersten Teil werden die Themen von den Experten erläutert<br />

Sigrid Baum, Baum Kommunikation, Issum<br />

Dr. Ralph Steinbrück, Rechtsanwalt,<br />

Fachanwalt für Medizinrecht, München<br />

Dr. Reinhard Wichels,<br />

WMC Healthcare, München<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 83


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Die Vorträge haben viel Diskussionsstoff für das Work-Café geliefert, die Experten beantworten auch zahlreiche<br />

Fragen der Teilnehmer<br />

84<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

IMPO-Forum<br />

(I = Inputs, M = Management,<br />

P = Process, O = Outcomes)<br />

Im Rahmen des Krankenhaustags diskutierten<br />

auch in diesem Jahr wieder internationale Praktiker<br />

und Wissenschaftler im von der EVKM organisierten<br />

IMPO-Forum. Es ging um die „Kernaufgaben<br />

der Zukunft im Krankenhaus von morgen“. Ein<br />

komplexes Thema mit zahlreichen Facetten und<br />

Herausforderungen.<br />

Die Bewertung der technologischen Entwicklungen<br />

im Gesundheitsbereich war eine der interessanten<br />

Zukunftsfragen. Es ging aber auch um die Herausforderungen,<br />

die sich den Krankenhäusern mit der<br />

Behandlung von Krebs und chronischen Krankheiten<br />

stellen. Über eine verbesserte Krankenpflege<br />

und Gesundheitsfürsorge, Real-Time-Indikatoren<br />

in der Notaufnahme bis hin zu Nudging als einem<br />

nützlichen Werkzeug für das klinische Risikomanagement<br />

reichte die inhaltliche Palette. Thematisiert<br />

wurde schließlich auch, wie das Managing im<br />

Gesundheitswesen und in den Krankenhäusern der<br />

Zukunft gestaltet werden könnte.<br />

Impressionen vom IMPO-Forum<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 85


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

DIE ENTSCHEIDERFABRIK<br />

Plattform für Diskussionen, Informationen<br />

und Kontakte<br />

Digitalisierung der Krankenhäuser ist eines der<br />

großen Zukunftsthemen. Wie die Gegenwart der<br />

IT aussieht, welche Schlüsselprojekte im Jahr <strong>2018</strong><br />

gemeinsam von Teams aus Krankenhäusern, IT-<br />

Firmen und Beratern bearbeitet wurden – das alles<br />

waren Themen, die im Rahmen des 41. Deutschen<br />

Krankenhaustages und auf dem Messeareal der<br />

ENTSCHEIDERFABRIK eine große Rolle spielten. In<br />

der vom <strong>VKD</strong> maßgeblich mit gegründeten ENT-<br />

SCHEIDERFABRIK geht es um Unternehmenserfolg<br />

durch optimalen IT-Einsatz. Seit mehr als zehn<br />

Jahren wird hier gemeinsam an wichtigen IT-Projekten<br />

gearbeitet.<br />

Das Areal der ENTSCHEIDERFABRIK – auch in diesem<br />

Jahr wieder in Sichtweite des <strong>VKD</strong>-Standes in<br />

Halle 15 – war Ort für viele Vorträge und Gespräche.<br />

Hier fand wieder der traditionelle Treffpunkt<br />

Meet IT von Messegesellschaft, <strong>VKD</strong> und ENT-<br />

SCHEIDERFABRIK statt.<br />

Gut besucht, wie schon in den Jahren zuvor, war<br />

die Kongressveranstaltung der ENTSCHEIDERFA-<br />

BRIK, in der von den Projektteams die Erkenntnisse<br />

und Erfahrungen aus der Arbeit an den diesjährigen<br />

fünf Schlüsselthemen vermittelt wurden.<br />

Erfahrungsaustausch, wie er besser nicht sein<br />

könnte. Ausführlich wurde berichtet, so dass auch<br />

nicht direkt beteiligte Klinikvertreter daraus Nutzen<br />

für ihre eigenen Entscheidungen ziehen konnten.<br />

Zum vierten Mal ausgelobt worden war der Wettbewerb<br />

um den Start Up & Young-Professional-<br />

Preis der ENTSCHEIDERFABRIK. Dem innovativen<br />

Nachwuchs soll damit auch Zugang zu Krankenhäusern<br />

und Unternehmen im Gesundheitsmarkt<br />

ermöglicht werden.<br />

Digitalisierung beinhaltet das Potenzial zur Lösung<br />

zahlreicher Probleme der Krankenhäuser. Sie stellt<br />

aber auch einen erheblichen finanziellen Kraftakt<br />

dar. Die Vertreter des <strong>VKD</strong> forderten daher auch<br />

in den Veranstaltungen der ENTSCHEIDERFABRIK,<br />

dass Bund und Länder die Finanzierung dieses<br />

wichtigen Teils der Infrastruktur nicht auf den<br />

Schultern der Krankenhäuser abladen dürfen. Das<br />

sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.<br />

<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings übergab für den<br />

<strong>VKD</strong> die Urkunde in Gold als „Nachhaltiger Krankenhauspartner<br />

hinsichtlich Digitalisierung in der<br />

Informations- und Medizintechnik“ an die Berliner<br />

KMS AG.<br />

Das Unternehmen hatte seine Lösung beim Klinikum<br />

Braunschweig erfolgreich von den Beratern<br />

der ENTSCHEIDERFABRIK für die Urkunde prüfen<br />

lassen.<br />

Dr. Josef Düllings übergibt die Urkunde in Gold an die KMS AG als "Nachhaltiger Krankenhauspartner hinsichtlich<br />

Digitalisierung in der Informations- und Medizintechnik" (Foto: ENTSCHEIDERFABRIK)<br />

86<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Den Pokal für den Unternehmens-/Klinikführer des Jahres für erfolgreiches Business-IT-Alignment erhielt Peter<br />

Förster, Geschäftsführer des Westpfalz-Klinikums Kaiserslautern (Foto: ENTSCHEIDERFABRIK)<br />

Viel Aufmerksamkeit für die Vorstellung<br />

der Ergebnisse der fünf IT-Schlüsselthemen<br />

des Jahres <strong>2018</strong> der ENTSCHEIDERFABRIK<br />

(Fotos: ENTSCHEIDERFABRIK)<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 87


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Meet IT<br />

Seit Jahren bereits traditioneller Termin auf der<br />

MEDICA ist Meet IT – der Club. Die Veranstaltung<br />

wird gemeinsam getragen von der Messe Düsseldorf,<br />

dem Verband der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands und der ENTSCHEIDERFABRIK.<br />

So wurde der Abend traditionsgemäß von den drei<br />

Gastgebern Wolfram N. Diener, Geschäftsführer<br />

der Messe Düsseldorf, Dr. Josef Düllings, Präsident<br />

des <strong>VKD</strong>, und Dr. Pierre-Michael Meier, ENT-<br />

SCHEIDERFABRIK, eröffnet.<br />

Digitalisierung ist ein Schwerpunkt des Messegeschehens.<br />

Die damit verbundenen Herausforderungen<br />

treiben die Krankenhäuser ebenso um<br />

wie die IT-Firmen. Es gibt hier viele gemeinsame<br />

Interessen, großen Gesprächsbedarf und das Ziel,<br />

substanzielle Fortschritte zu befördern. Neue<br />

Projekte werden besprochen, Erfahrungen ausgetauscht.<br />

Der Treffpunkt ist immer auch der Rahmen, in<br />

dem der Unternehmens-/Klinikführer des Jahres<br />

für erfolgreiches Business-IT-Alignment ausgezeichnet<br />

wird – ein Pokal, der in jedem Jahr weitergereicht<br />

wird. Die Vertreter der Krankenhaus-<br />

Unternehmensführung, die sich in einem der fünf<br />

Digitalisierungsthemen engagieren, fungieren im<br />

Rahmen der ENTSCHEIDERFABRIK als „Paten“ der<br />

Projekte. Der IuiG-Initiativ-Rat wählte aus den<br />

„Paten“ den „Unternehmens-/Klinikführer des<br />

Jahres“. Als Preisträger <strong>2018</strong> wurde Peter Förster,<br />

Geschäftsführer des Westpfalz Klinikums, ausgezeichnet.<br />

Ekkehard Zimmer, Kfm. GF Uni Düsseldorf und Dr. Pierre-Michael Meier, stellv. Sprecher der IuIG (Foto links oben),<br />

<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings und Messe-Geschäftsführer Wolfram Diener, (Foto rechts oben)<br />

Foto unten: Wolfram Diener begrüßt die Gäste zum Meet IT<br />

(Fotos: ENTSCHEIDERFABRIK)<br />

88<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Verband Leitender Krankenhausärzte e.V.<br />

(VLK) und Deutscher Pflegerat (DPR)<br />

Die Zusammenarbeit mit den beiden Verbänden,<br />

in denen sich jeweils die Führungskräfte der<br />

Krankenhausärzte und Pflegenden zusammengeschlossen<br />

haben, gehört seit vielen Jahren zu den<br />

Selbstverständlichkeiten für den <strong>VKD</strong>. Gibt es hier<br />

doch zahlreiche Gemeinsamkeiten im Engagement<br />

für die Krankenhäuser. Das war auch <strong>2018</strong><br />

der Fall. Vor allem Geschäftsführung und Präsidium<br />

bemühten sich sehr darum, den Gesprächsfaden<br />

nicht abreißen zu lassen.<br />

Es gab immer wieder Gespräche zum Austausch<br />

und Abgleich von Positionen sowie in Vorbereitung<br />

des gemeinsamen Dialogs mit Abgeordneten<br />

des Bundestagsgesundheitsausschusses. Die Themen<br />

wurden konsentiert. Gleichzeitig konnten die<br />

Verbände aber auch sehr präzise in ihren jeweiligen<br />

Statements auf ihre eigenen Positionen Bezug<br />

nehmen. So erhielten die Abgeordneten nicht nur<br />

ein differenziertes Bild, sondern auch eine gute<br />

Vorstellung von der Komplexität des Geschehens<br />

und den Herausforderungen für die Krankenhäuser.<br />

Die Abgeordneten wiederum hatten Gelegenheit,<br />

die Positionen der Bundespolitik und<br />

vor allem auch ihrer eigenen Parteien deutlich zu<br />

machen und für Verständnis zu werben.<br />

Die Organisation des Dialogs übernahm die Geschäftsstelle<br />

des <strong>VKD</strong>. Aus den Reaktionen der<br />

Abgeordneten war erkennbar, dass dieses gemeinsame<br />

Auftreten nicht ohne Wirkung blieb.<br />

Enge Abstimmung über wichtige Themen und Zusammenarbeit<br />

pflegen <strong>VKD</strong> und VLK - hier VLK-Geschäftsführer<br />

Gerd Norden (l) mit Peter Zur (rechts)<br />

sowie Jürgen Abshoff aus Hamburg beim Treffpunkt<br />

Krankenhaus im Rahmen des 41. Deutschen Krankenhaustags.<br />

(Foto: GDK)<br />

Berufsverband der Deutschen Chirurgen<br />

(BDC) und Berufsverband Deutscher<br />

Internisten (BDI)<br />

Der Kontakt zum BDC und zum BDI wurde <strong>2018</strong><br />

weiter gepflegt. Es fanden verschiedentlich Gespräche<br />

der Geschäftsführung und von Mitgliedern<br />

des Präsidiums und Vorstands mit Vertretern<br />

der Ärzteverbände zu für beide Seiten wichtigen<br />

Entwicklungen in der Krankenhauspolitik und<br />

Krankenhaus-Gesetzgebung statt. So beschäftigte<br />

sich der Vorstand des <strong>VKD</strong> intensiv mit dem Ethik-<br />

Kodex des BDI.<br />

Europäische Vereinigung der Krankenhausmanager<br />

(EAHM / EVKM)<br />

Der <strong>VKD</strong> ist Gründungsmitglied der EVKM (damals<br />

noch Europäische Vereinigung der Krankenhausdirektoren<br />

(E<strong>VKD</strong>)) und engagiert sich in jedem<br />

Jahr für diesen wichtigen Zusammenschluss der<br />

Krankenhausmanager in Europa. Er prägte auch<br />

<strong>2018</strong> die Arbeit der EVKM maßgeblich mit. Mit<br />

Heinz Kölking, der von 2010 bis 2014 Präsident der<br />

E<strong>VKD</strong> war, ist der <strong>VKD</strong> auch weiterhin im EVKM-<br />

Präsidium vertreten.<br />

Seit langem arbeitet die Fachgruppe Psychiatrische<br />

Einrichtungen auf europäischer Ebene im<br />

Subkomitee „Mental Health“ federführend mit.<br />

Holger Höhmann, bisher Vizepräsident, trägt hier<br />

seit Ende dieses Jahres als Präsident Verantwortung.<br />

Während der Treffen im April in Irland und<br />

im September in Portugal ging es schwerpunktmäßig<br />

um die Vorbereitung des EAHM-Kongresses<br />

<strong>2018</strong>, insbesondere des Runden Tisches<br />

des Subkomitees zum Thema „Leadership in mental<br />

health: 4 priorities for person centered innovation“,<br />

sowie um die Themen Verkürzung der<br />

Lebenserwartung von Menschen mit psychischen<br />

Erkrankungen und Abhängigkeitserkrankungen,<br />

Patientenmitbestimmung, Recovery sowie um<br />

Netzwerke und Partnerschaften.<br />

Ein Highlight des Jahres <strong>2018</strong> für die EVKM war<br />

der 27. EVKM-Kongress im September <strong>2018</strong> in<br />

Cascais/Portugal mit 1100 Krankenhaus-Führungskräften<br />

aus 43 Ländern. Das Generalthema<br />

der dreitägigen Veranstaltung: "Die Rolle der<br />

Krankenhäuser neu definieren - in der Gesundheitsversorgung<br />

innovieren". Entscheider, Führungskräfte,<br />

Denker, Forscher und Anbieter im<br />

Bereich der Gesundheitsversorgung zu Visionen,<br />

Ideen und neuen Aktionsplänen zu befähigen –<br />

das war das Ziel.<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 89


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />

(<strong>VKD</strong>) war mit über 40 Teilnehmern vertreten,<br />

die sich u.a. auch in Podiumsdiskussionen<br />

engagierten. So moderierte Holger Höhmann,<br />

Vorsitzender der <strong>VKD</strong>-Fachgruppe Psychiatrische<br />

Einrichtungen, das Rundtisch-Gespräch zum Thema<br />

„Leadership in mental health: 4 priorities für<br />

person-centred innovation“.<br />

Heinz Kölking leitete eine überaus interessante<br />

Diskussionsrunde zum Thema „Sustainability“, in<br />

der viele Aspekte und Ansätze für mehr Nachhaltigkeit<br />

in der Gesundheitsversorgung vor dem<br />

Hintergrund des demografischen Wandels, des<br />

Fachkräftemangels und der Transformation in<br />

Folge der Digitalisierung von Prozessen vorgestellt<br />

wurden.<br />

„Anders als in der politischen Landschaft der EU-<br />

Länder zeigte die diesjährige Rekordbeteiligung<br />

auf dem Kongress, dass es dem portugiesischen<br />

Verband gelungen ist, die Europäer wieder enger<br />

zusammen zu bringen“ resümierte Dr. Falko Milski,<br />

<strong>VKD</strong>-Pressesprecher.<br />

Über die Arbeit der EVKM informierte Heinz Kölking<br />

Vorstand und Präsidium des <strong>VKD</strong>. Derzeit<br />

seien Probleme finanzieller Natur zu bewältigen.<br />

Es müsse gelingen die Nationalverbände stärker<br />

einzubinden, Partnerschaften auszubauen und zu<br />

pflegen.<br />

Die Termine für die Kongresse der nächsten zwei<br />

Jahre wurden bekanntgegeben:<br />

12. und 13. September in 2019 in Gent / Belgien<br />

sowie 30. September bis 2. Oktober 2020 in Budapest.<br />

Geschäftsführung und Präsidium gewählt<br />

Im Rahmen des Kongresses fand auch die 48.<br />

Generalversammlung der EAHM mit der Neuwahl<br />

des Präsidenten und des Vize-Präsidenten für die<br />

Jahre <strong>2018</strong> bis 2022 statt. Philippe Blua aus Troyes<br />

in Frankreich löste Gerry O’Dwyer ab, der in den<br />

vergangenen vier Jahren Präsident des Verbandes<br />

war.<br />

Ebenso wurde der neue Vorstand gewählt. Jeder<br />

der 26 Nationalverbände stellt ein Mitglied im<br />

Vorstand. Das neue Präsidium wurde in einer konstituierenden<br />

Vorstandssitzung anlässlich des<br />

Deutschen Krankenhaustages in Düsseldorf aus<br />

den Reihen des Vorstandes gewählt.<br />

Nach mehr als 30 Jahren im Amt wurde der bisherige<br />

Generalsekretär Willy Heuschen verabschiedet.<br />

Marc Hastert aus Luxemburg übernahm diese<br />

Funktion. Im Zuge dieses Wechsels zieht auch die<br />

Geschäftsstelle der Vereinigung an den Sitz der<br />

Landesgeschäftsstelle in Luxemburg um.<br />

Heinz Kölking, Mitglied des<br />

Präsidiums der EVKM, leitet<br />

eine Diskussion zum Thema<br />

"Sustainability"<br />

90<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Impressionen vom 27. EVKM-Kongress im September <strong>2018</strong> in Cascais/Portugal<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 91


Verbandsarbeit <strong>2018</strong><br />

Impressionen vom 27. EVKM-Kongress im September <strong>2018</strong> in Cascais/Portugal - als aufmerksame Zuhörer mit dabei<br />

die Delegation des <strong>VKD</strong><br />

Das Präsidium der EVKM tagte am<br />

14. Dezember <strong>2018</strong> in der Geschäftsstelle<br />

des <strong>VKD</strong> in der Berliner Oranienburger Straße<br />

92<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Verbandsarbeit <strong>2018</strong> <br />

Lebhaft diskutierte das EVKM-Präsidium in Berlin seine künftigen Vorhaben.<br />

Mit in Berlin dabei der neue Präsident der EAHM, Philippe Blua aus Troyes,<br />

Frankreich (vorn), sowie Marc Hastert aus Luxemburg (Mitte), der Willy Heuschen<br />

(rechts) als Generalssekretär nachfolgt.<br />

Willy Heuschen wurde nach 30 verdienstvollen Jahren im Amt verabschiedet.<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 93


Daten / Fakten<br />

Organisation/Verbandsführung <strong>2018</strong><br />

Vorstand <strong>2018</strong><br />

Baden-Württemberg<br />

Bayern<br />

Berlin/Brandenburg<br />

Hessen<br />

Mecklenburg-Vorpommern<br />

Geschäftsführer Dr. Matthias Geiser, Villingen-Schwenningen<br />

Vorstand Josef Götz, Weiden<br />

Verwaltungsdirektorin Petra Leiste, Eberswalde<br />

Geschäftsführer Hubert Connemann, Limburg<br />

Geschäftsführer Dr. Falko Milski, Ribnitz-Damgarten<br />

Mitteldeutschland Geschäftsführer Peter Zur, Magdeburg bis 08.11.<strong>2018</strong><br />

Geschäftsführer Peter Pfeiffer, Dresden ab 08.11.<strong>2018</strong><br />

Niedersachsen/Bremen<br />

Nordrhein-Westfalen<br />

Nord<br />

Rheinland-Pfalz/Saarland<br />

Geschäftsführer Siegfried Ristau, Stade<br />

Geschäftsführer Wolfgang Mueller, Datteln<br />

Geschäftsführerin Kerstin Ganskopf, Eutin<br />

Geschäftsführer Peter Förster, Kaiserslautern<br />

Mit beratender Stimme:<br />

Vorsitzende der Fachgruppen<br />

Psychiatrische Einrichtungen<br />

Rehabilitationseinrichtungen<br />

Pflegeeinrichtungen<br />

Kaufm. Direktor/Vorstandsvors. Holger Höhmann, Langenfeld<br />

Geschäftsführer Achim Schäfer, Bad Lippspringe<br />

Heimleiter Franz Hartinger, Ingolstadt<br />

Rechnungsprüfer<br />

Geschäftsführer Hans-Jürgen Winkelmann, Siegen<br />

Werkleiter Stefan Nowack, Passau<br />

Präsidium<br />

Präsident:<br />

Vizepräsidenten:<br />

Schatzmeister:<br />

Fort- und Weiterbildung:<br />

Pressesprecher:<br />

Schriftführer:<br />

Vertreter in der EAHM:<br />

Hauptgeschäftsführer Dr. Josef Düllings, Paderborn<br />

Kaufm. Direktor Peter Asché, Aachen<br />

Geschäftsführerin Angela Krug, Strausberg<br />

Geschäftsführer Bernd Decker, Mainz<br />

Geschäftsführer Andreas Schwab, Erbach<br />

Geschäftsführer Dr. Falko Milski, Ribnitz-Damgarten<br />

Geschäftsführer Martin Schmid, Marktredwitz<br />

Geschäftsführer Heinz Kölking, Lilienthal<br />

94<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Daten / Fakten <br />

Landes- und Fachgruppenvorstände<br />

LG Baden-Württemberg (Wahlperiode <strong>2018</strong> - 2021)<br />

Geschäftsführer Dr. Matthias Geiser, Villingen-Schwenningen<br />

Landesvorsitzender<br />

Geschäftsführer Thomas Brobeil, Rottweil bis 15.10.<strong>2018</strong><br />

Stellv. Landesvorsitzender<br />

Kaufm. Direktor Michael Decker, Freiburg<br />

Stellv. Landesvorsitzender ab 15.10.<strong>2018</strong><br />

Geschäftsführer Thomas Böer, Bad Mergentheim<br />

Hauptgeschäftsführer Matthias Einwag, Stuttgart<br />

Geschäftsbereichsleiter Hartmut Masanek, Heidelberg<br />

Geschäftsführerin Anett Rose-Losert, Winnenden ab 15.10.<strong>2018</strong><br />

LG Bayern (Wahlperiode <strong>2018</strong> - 2021)<br />

Vorstand Josef Götz, Weiden<br />

Landesvorsitzender<br />

Verwaltungsleiter Wolfram Firnhaber, Memmingen<br />

Stellv. Landesvorsitzender<br />

Geschäftsführer Heiner Kelbel, Mühldorf am Inn<br />

Verwaltungsleiter Stefan Kolck, Haßfurt<br />

Geschäftsführer Andreas Ruland, Kempten<br />

Vorstand Stefan Schilling, Neustadt an der Aisch<br />

Geschäftsführer Martin Schmid, Marktredwitz<br />

LG Berlin/Brandenburg (Wahlperiode <strong>2018</strong> - 2021)<br />

Verwaltungsdirektorin Petra Leiste, Eberswalde<br />

Landesvorsitzende<br />

Regionaldirektor Christoph Essmann, Berlin<br />

Stellv. Landesvorsitzender<br />

Verwaltungsleiterin Kristine Mehlitz, Strausberg<br />

Geschäftsführer Mirko Papenfuß, Frankfurt (Oder)<br />

Geschäftsführerin Angela Krug, Strausberg<br />

Geschäftsführer Dr. Christian von Klitzing, Berlin ab 07.09.<strong>2018</strong><br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 95


Daten / Fakten<br />

LG Hessen (Wahlperiode <strong>2018</strong> - 2021)<br />

Geschäftsführer Hubert Connemann, Limburg<br />

Landesvorsitzender<br />

Geschäftsführer Prof. Dr. med. Steffen Gramminger, Darmstadt bis 25.10.<strong>2018</strong><br />

Stellv. Landesvorsitzender<br />

Geschäftsführer Andreas Schwab, Erbach<br />

Stellv. Landesvorsitzender ab 25.10.<strong>2018</strong><br />

Geschäftsführer Martin Engelhardt, Weilmünster<br />

Geschäftsführer Dr. Dirk Fellermann, Bad Wildungen<br />

Geschäftsführerin Barbara Gawliczek, Fritzlar<br />

Geschäftsführer Martin Ködding, Bad Hersfeld<br />

Geschäftsführer Michael Keller, Darmstadt bis 25.10.<strong>2018</strong><br />

LG Mecklenburg-Vorpommern (Wahlperiode 2016 - 2019)<br />

Geschäftsführer Dr. Falko Milski, Ribnitz-Damgarten<br />

Landesvorsitzender<br />

Geschäftsführer Uwe Borchmann, Bad Doberan<br />

Stellv. Landesvorsitzender<br />

Stellv. Verwaltungsleiterin Jana Breitsprecher, Greifswald<br />

Geschäftsführer Wolfgang Gagzow, Schwerin<br />

Verwaltungsleiter Helge Mantzel, Hagenow<br />

Geschäftsführer Christoph Möller, Neubrandenburg<br />

Geschäftsführerin Silke Ritschel, Bergen<br />

LG Mitteldeutschland (Wahlperiode <strong>2018</strong> - 2021)<br />

Geschäftsführer Peter Zur, Magdeburg bis 08.11.<strong>2018</strong><br />

Landesvorsitzender<br />

Geschäftsführer Peter Pfeiffer, Dresden ab 08.11.<strong>2018</strong><br />

Landesvorsitzender<br />

Geschäftsführer Dr. Sven-Ulrich Langner, Berlin bis 08.11.<strong>2018</strong><br />

Stellv. Landesvorsitzender<br />

Geschäftsführerin Dr. Gundula Werner, Altenburg ab 08.11.<strong>2018</strong><br />

Stellv. Landesvorsitzende<br />

Verwaltungsdirektorin Dr. Ute Dornheim, Chemnitz bis 8.11.<strong>2018</strong><br />

Stellv. Landesvorsitzende<br />

Geschäftsführer Lutz Heimann, Merseburg<br />

Geschäftsführer Roy Hönemann, Hildburghausen bis 8.11.<strong>2018</strong><br />

Regionale Verantwortung Sachsen, Martin Jonas, Borna<br />

96<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Daten / Fakten <br />

Geschäftsführer Dirk Köcher, Freital ab 08.11.<strong>2018</strong><br />

Prokurist Martin Evers, Bad Salzungen ab 08.11.<strong>2018</strong><br />

LG Niedersachsen/Bremen (Wahlperiode <strong>2018</strong> - 2021)<br />

Geschäftsführer Siegfried Ristau, Stade<br />

Landesvorsitzender<br />

Krankenhausleiter Klaus Vagt, Osterholz-Scharmbeck<br />

Stellv. Landesvorsitzender<br />

Verwaltungsleiter Walter Borker, Haselünne<br />

Krankenhausdirektor Johannes Düvel, Osnabrück<br />

Verwaltungsdirektor Josef Jürgens, Bremen<br />

Krankenhausdirektor Wilken Köster, Wolfsburg<br />

Geschäftsführerin Petra Wehrmann, Bremen<br />

LG Nord (Wahlperiode 2017-2020)<br />

Geschäftsführerin Kerstin Ganskopf, Eutin<br />

Landesvorsitzende<br />

Geschäftsführer Hans-Martin Kuhlmann, Hamburg<br />

Stellv. Landesvorsitzender<br />

Verwaltungsdirektor Gerald Meyes, Husum<br />

Geschäftsführer Michael Stark, Ratzeburg<br />

Geschäftsführer Christian van der Becke, Husum<br />

Krankenhausdirektor Bernhard Ziegler, Itzehoe<br />

Jürgen Marx, Groß Meinsdorf (assoziiertes Mitglied)<br />

LG Nordrhein-Westfalen (Wahlperiode 2017 - 2020)<br />

Geschäftsführer Wolfgang Mueller, Datteln<br />

Landesvorsitzender<br />

Vors. der Geschäftsführung, Dr. Mark Lönnies, Coesfeld<br />

Stellv. Landesvorsitzender<br />

Geschäftsführerin Maud Beste, Gütersloh<br />

Geschäftsführer Jürgen Beyer, Schwerte<br />

Geschäftsführer Martin Blasig, Essen<br />

Einrichtungsleiter Norbert Schöner, Essen<br />

Hauptgeschäftsführer Hans-Jürgen Winkelmann, Siegen<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 97


Daten / Fakten<br />

LG Rheinland Pfalz/Saarland (Wahlperiode 2016 - 2019)<br />

Geschäftsführer Peter Förster, Kaiserslautern<br />

Landesvorsitzender<br />

Kaufm. Direktor Thomas Gärtner, St. Wendel<br />

Stellv. Landesvorsitzender<br />

Kfm. Vorstand Karlheinz Burger, Speyer<br />

Geschäftsführer Thorsten Eich, St. Ingbert<br />

Kfm. Direktorin Claudia Hoffmann, Neuwied<br />

Stellv. Geschäftsführer Frank Litterst, Mainz<br />

Kfm. Direktor Christian Weiskopf, Trier<br />

Fachgruppe Psychiatrische Einrichtungen (Wahlperiode 2016 - 2019)<br />

Kaufm. Direktor Holger Höhmann, Langenfeld<br />

Vorsitzender<br />

Kaufm. Direktor Heinz Augustin, Herten<br />

Stellv. Vorsitzender<br />

Geschäftsführer Thomas Brobeil, Rottweil<br />

Kaufm. Direktorin Katrin Erk, Mannheim<br />

Klaus Kupfer, Obersulm bis 13.09.<strong>2018</strong><br />

Geschäftsführer Volker Thesing, Stadtroda<br />

Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen (Wahlperiode <strong>2018</strong> - 2021)<br />

Geschäftsführer Achim Schäfer, Bad Lippspringe<br />

Vorsitzender<br />

Verwaltungsdirektor Wilhelm Brokfeld, Bad Rothenfelde bis 30.10.<strong>2018</strong><br />

Stellv. Vorsitzender<br />

Kaufm. Direktor Ulrich Hegermann, Bad Zwischenahn ab 30.10.<strong>2018</strong><br />

Stellv. Vorsitzender<br />

Geschäftsführer Kai Westphal, Bad Rothenfelde ab 30.10.<strong>2018</strong><br />

Fachgruppe Pflegeeinrichtungen (Wahlperiode 2017 - 2020)<br />

Heimleiter Franz Hartinger, Ingolstadt<br />

Vorsitzender<br />

Leitung Altenhilfe Diana Ruhmöller, Siegen<br />

Stellv. Vorsitzende<br />

Pflegedirektor Michael Hotz, Erbach<br />

Heimleiter Norbert Schöner, Essen<br />

Geschäftsführer Peter Zur, Magdeburg (kooptiert)<br />

98<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Mitglieder der Fachausschüsse 01.01.<strong>2018</strong> bis 31.12.2020<br />

Fachausschuss für Grundsatzfragen<br />

Vorsitzende:<br />

Geschäftsführerin Angela Krug, Strausberg<br />

Daten / Fakten <br />

Protokoll:<br />

Stellvertreterin:<br />

Weitere Mitglieder:<br />

Geschäftsführer Hans-Martin Kuhlmann, Hamburg<br />

Geschäftsführerin Gabriele Kirchner, Berlin<br />

Geschäftsführer Hubert Connemann, Limburg (Landesgruppe Hessen)<br />

Geschäftsführerin Kerstin Ganskopf, Eutin (Landesgruppe Nord)<br />

Heimleiter Franz Hartinger, Ingolstadt (Fachgruppe Pflegeeinrichtungen)<br />

Kfm. Direktor/ Vorstandsvors. Holger Höhmann, Langenfeld<br />

(Fachgruppe psychiatrische Einrichtungen)<br />

Vorstandsvorsitzender Stephan Kolck, Haßfurt (Landesgruppe Bayern)<br />

Geschäftsführer Achim Schäfer, Bad Lippspringe<br />

(Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen)<br />

Ass. jur. Andreas Wermter, Trier (Landesgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland)<br />

Hauptgeschäftsführer Hans-Jürgen Winkelmann, Siegen<br />

(Landesgruppe Nordrhein-Westfalen)<br />

Geschäftsführer Peter Zur, Magdeburg (Landesgruppe Mitteldeutschland)<br />

Geschäftsführer Martin Schmid, Marktredwitz (Vorsitzender FA BW)<br />

Hauptgeschäftsführer Dr. Josef Düllings, Paderborn (Präsident)<br />

Gast:<br />

AG Young Silver<br />

Geschäftsführer, Andreas Schwab, Erbach (Präsidium)<br />

Robert Schmeiser, Regensburg<br />

Walter Vorndran, München<br />

Fachausschuss für Betriebswirtschaft<br />

Vorsitzender:<br />

Geschäftsführer Martin Schmid, Marktredwitz<br />

Stellvertreter/Protokoll: Geschäftsführer Andreas Schwab, Erbach<br />

Weitere Mitglieder:<br />

Geschäftsführer Uwe Borchmann, Bad Doberan<br />

(Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern)<br />

Geschäftsführerin Dr. Susann Breßlein, Saarbrücken<br />

(Landesgruppe Rheinland-Pfalz/Saarland)<br />

Geschäftsführer Horst Defren, Essen (Landesgruppe Nordrhein-Westfalen)<br />

Kaufm. Vorstand Katrin Erk, Mannheim<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 99


Daten / Fakten<br />

Regionaldirektor Christoph Essmann, Berlin<br />

(Landesgruppe Berlin/Brandenburg)<br />

Kaufm. Direktor Ulrich Hegermann, Bad Zwischenahn<br />

(Fachgruppe Rehabilitationseinrichtungen)<br />

Geschäftsführer Guido Lenz, Magdeburg (Landesgruppe Mitteldeutschland)<br />

Geschäftsführer Wolfgang Mueller, Datteln<br />

(Landesgruppe Nordrhein-Westfalen)<br />

Prof. Dr. Julia Oswald, Osnabrück (Hochschule Osnabrück)<br />

Einrichtungsleiter Norbert Schöner, Essen(Fachgruppe Pflegeeinrichtungen)<br />

Krankenhausdirektor Bernhard Ziegler, Itzehoe (Landesgruppe Nord)<br />

Hauptgeschäftsführer Dr. Josef Düllings, Paderborn (Präsident)<br />

Geschäftsführerin Angela Krug, Strausberg (Vorsitzende FA GSA)<br />

Geschäftsführerin Gabriele Kirchner, Berlin (Geschäftsstelle)<br />

Referentin Heidemarie Ludwig, Berlin (Geschäftsstelle)<br />

Gäste:<br />

Dr. Rudolf Hartwig, Ratingen (<strong>VKD</strong>)<br />

Geschäftsführer Dr. Roland Laufer, Berlin (DKG)<br />

Stand: 05.12.<strong>2018</strong><br />

100<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Daten / Fakten <br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftstelle Berlin<br />

Geschäftsführerin:<br />

Mitarbeiterinnen:<br />

Gabriele Kirchner<br />

Referentin Heidemarie Ludwig<br />

Sachbearbeiterin Christin Holldack<br />

Sachbearbeiterin Ilona Blank<br />

Anschrift:<br />

Bankverbindung:<br />

Geschäftsstelle des <strong>VKD</strong><br />

Oranienburger Str. 17<br />

10178 Berlin<br />

E-Mail: vkdgs@vkd-online.de<br />

Bank für Sozialwirtschaft Berlin<br />

IBAN: DE 51 1002 0500 0003 2500 00<br />

BIC: BFSWDE33BER00<br />

Die <strong>VKD</strong>-Geschäftsstelle<br />

Berlin, Oranienburger Straße<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 101


Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong><br />

Forderung der Verbände der industriellen Gesundheitswirtschaft nach einem<br />

nationalen eHealth-Zielbild ist richtig<br />

<strong>VKD</strong> sieht hier A-Priorität der neuen Bundesregierung<br />

Berlin, d. 29. Januar <strong>2018</strong>.<br />

„Die Forderung der Verbände der industriellen<br />

Gesundheitswirtschaft nach einem nationalen<br />

eHealth-Zielbild für Deutschland unterstützen<br />

wir ausdrücklich“, so der Präsident des Verbandes<br />

der Krankenhausdirektoren Deutschlands Dr. Josef<br />

Düllings. Der <strong>VKD</strong> werbe schon seit Jahren für<br />

einen mittlerweile nötigen Kraftakt, eine Investitionsoffensive<br />

zur Digitalisierung des Gesundheitssystems.<br />

Trotz vieler Modellprojekte, trotz<br />

zahlreicher Initiativen, trotz der nun schon über<br />

elfjährigen, sehr produktiven Zusammenarbeit von<br />

Krankenhäusern und IT-Firmen in der vom <strong>VKD</strong><br />

mit begründeten Entscheiderfabrik fehle es an<br />

einer flächendeckenden Umsetzung. Diese sei erst<br />

realistisch mit einer von Bund und Ländern getragenen<br />

eHealth-Strategie.<br />

Dr. Düllings: „Wesentliche Fortschritte sind in<br />

vielen Ländern immer dann erzielt worden, ungeachtet,<br />

ob es eher wettbewerbliche Systeme oder<br />

eher staatliche Systeme sind, wenn der Staat als<br />

Innovationstreiber auf die Bühne tritt. Die Formulierung<br />

eines nationalen Zielbildes, einer Strategie<br />

mit zeitlichen Planungen und Vorgaben für Standards<br />

beschleunigen den Prozess der Digitalisierung.<br />

Dies ist kein Projekt für die Selbstverwaltung.<br />

Die Schaffung einer digitalen Infrastruktur in der<br />

Gesundheitsbranche gehört wie die Entwicklung<br />

der Verkehrsinfrastruktur in staatliche Hände. Die<br />

gescheiterte elektronische Gesundheitskarte ist<br />

ein Beispiel dafür, was passiert, wenn diese Aufgabe<br />

der Selbstverwaltung übertragen wird“, so der<br />

<strong>VKD</strong>-Präsident.<br />

Die Krankenhäuser haben für einen solchen bundesweiten<br />

Weg in die Digitalisierung des Gesundheitssektors<br />

bereits viele Erfahrungen und<br />

Erkenntnisse beizutragen. „Viele unserer Mitarbeiter<br />

erwarten, dass sie Prozesse verbessern<br />

hilft, dass sie ein Instrument dafür sein wird,<br />

ihnen mehr Zeit für die Patienten zu geben und<br />

deren Behandlungsmöglichkeiten zu verbessern.<br />

Sie haben zudem bereits vielfältige eigene Erfahrungen<br />

mit digitalen Technologien gemacht, die<br />

längst im Einsatz sind. Sie stehen daher der Digitalisierung<br />

positiv gegenüber“, so Dr. Düllings. Das<br />

bestätigten nicht nur die Mitglieder des eigenen<br />

Verbandes. Das habe auch eine Studie der Hans-<br />

Böckler-Stiftung aus dem vergangenen Jahr zur<br />

Digitalisierung im Krankenhaus gezeigt, die feststelle,<br />

dass es hier kaum Ängste und Befürchtungen<br />

gebe, wie vielleicht in anderen Branchen oder<br />

auch in anderen Sektoren des Gesundheitswesens.<br />

Die Struktur unserer gesamten Gesundheitsversorgung<br />

muss und wird sich mit der Digitalisierung<br />

verändern. Sie braucht aber dafür entsprechende<br />

Weichenstellungen. Das darf nicht dem Selbstlauf<br />

überlassen bleiben. Die Forderung des <strong>VKD</strong> nach<br />

einem Zukunftskonzept Deutsches Krankenhaus<br />

schließt als wichtigen Teil die Digitalisierung ein.<br />

Diese ist eine wesentliche Voraussetzung dafür,<br />

dass Kliniken wirtschaftlicher arbeiten können,<br />

die überbordende Bürokratie abgebaut und<br />

vor allem das Personal entlastet wird. Sie ist ein<br />

wesentliches Instrument für die notwendige Verknüpfung<br />

der heute noch relativ abgeschotteten<br />

Versorgungssektoren und für eine breitere Vernetzung<br />

von medizinischem Knowhow vor allem<br />

zwischen Hochleistungskliniken und kleinen Krankenhäusern.<br />

Dr. Josef Düllings: „Wenn also eine neue Bundesregierung<br />

diese auch von uns geteilte Aufforderung<br />

zu einer nationalen eHealth-Strategie hoffentlich<br />

aufgreift, erwartet der Verband der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands, dass er in die dann<br />

folgenden Entwicklungsschritte zur Erarbeitung<br />

eines nationalen eHealth-Zielbilds einbezogen<br />

wird. Wir können hier aus der Praxis und aus<br />

unserem Engagement in der Entscheiderfabrik<br />

Wesentliches beitragen. Dazu sind wir bereit.“<br />

102<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong> <br />

Das größte Problem soll uns offenbar erhalten bleiben -<br />

Der <strong>VKD</strong> zum Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD<br />

Berlin, d. 8. Februar <strong>2018</strong>.<br />

Es ist kein ganz kleines Rad, das die künftige Regierungskoalition<br />

mit Blick auf die Krankenhäuser<br />

drehen will. Rund laufen wird es dennoch nicht,<br />

denn die größte Unwucht bleibt – das nach wie<br />

vor ungelöste Problem der Investitionsfinanzierung,<br />

das viele andere nach sich zieht. Es soll uns<br />

also erhalten bleiben. Die Länder kommen ihren<br />

gesetzlich festgelegten Verpflichtungen nicht<br />

nach. Obwohl seit Jahren glasklar ist, dass sie das<br />

offensichtlich nicht schaffen und es so nicht weitergehen<br />

kann, will sich auch die neue Bundesregierung<br />

an einer Lösung nicht beteiligen. Damit<br />

wird eine Reihe von angekündigten Vorhaben im<br />

Koalitionsverlag zu Makulatur, bevor die neue Regierung<br />

überhaupt gebildet ist. Es ist wohlfeil, zum<br />

Beispiel mehr Investitionen in Krankenhäuser zu<br />

fordern, die Digitalisierung der Branche wichtig zu<br />

finden, sich selbst aber weitgehend aus der Finanzierung<br />

herauszuhalten.<br />

Positiv zu werten ist, dass die schwierige Personalsituation<br />

in der Pflege angegangen werden<br />

soll. Dass Tariflohnsteigerungen künftig vollständig<br />

refinanziert werden sollen, ist eine gute<br />

Nachricht. Der Verband der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands sieht auch das Vorhaben, die<br />

Krankenhausvergütung in ihrer jetzigen Form zu<br />

überprüfen und die Pflegepersonalkosten eigenständig<br />

zu vergüten als wichtigen Schritt hin zu<br />

einer Verbesserung der Lage. Die Festlegung von<br />

Mindestbesetzungen auf den Stationen allerdings<br />

hilft hier aus Sicht des <strong>VKD</strong> nicht weiter. Die Besetzung<br />

muss, das hat der Verband bereits mehrfach<br />

betont, der Entscheidung des Managements<br />

vorbehalten bleiben. Wollen wir nicht Gefahr laufen,<br />

dass gegebenenfalls Bereiche geschlossen<br />

werden müssen, kann hier allenfalls Schritt für<br />

Schritt vorgegangen werden.<br />

die aber einen großen Teil der Gesundheitsversorgung<br />

vor allem in Flächenregionen übernehmen.<br />

Dazu gehört auch die ambulante Notfallversorgung,<br />

die damit gefährdet wird. Dr. Düllings: „Dass<br />

diese ebenfalls neu und zukunftsfest organisiert<br />

werden soll, ist anzuerkennen. Das Wie allerdings<br />

muss aus unserer Sicht gründlich überdacht werden.<br />

Zu allererst ist hier die Realität zur Kenntnis<br />

zu nehmen, dass die ambulante Notfallversorgung<br />

auf dem Rücken der Krankenhäuser stattfindet,<br />

die dafür mehr schlecht als recht vergütet werden.<br />

Eine Neuordnung im Sinne der Patienten und im<br />

Sinne der hier aktiven Krankenhäuser muss flächendeckend<br />

verfügbar, sicher und fair finanziert<br />

sein.“ Eine gemeinsame Finanzierungsverantwortung<br />

von Landeskrankenhausgesellschaften und<br />

Kassenärztlichen Vereinigungen, wie sie im Koalitionsvertrag<br />

angedacht ist, wäre hier aus Sicht des<br />

<strong>VKD</strong> kontraproduktiv.<br />

Dr. Düllings: „Wir stehen im Gesundheitswesen<br />

vor großen Umbrüchen. Dafür benötigen wir Rahmenbedingungen,<br />

die das ermöglichen. Es macht<br />

keinen Sinn, mit halbherzigen Maßnahmen auf erkannte<br />

Krisenherde nur zu reagieren, wenn diese<br />

Symptome eines falschen Systems sind. Sie lösen<br />

die zentralen Probleme nicht, sondern verlängern<br />

sie nur. Wir als <strong>VKD</strong> fordern ein grundlegendes<br />

Zukunftskonzept Deutsches Krankenhaus. Dazu<br />

haben wir Vorschläge gemacht. Auch im Gesundheitswesen<br />

hängt nun einmal alles mit allem zusammen.<br />

Wenn diese Regierungskoalition zustande<br />

kommt – was noch immer nicht klar ist – gibt<br />

es noch viel Diskussionsbedarf. Wir wollen eine<br />

zielführende Debatte über die Zukunftsausrichtung<br />

der Krankenhausversorgung in Deutschland.“<br />

<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings verweist darauf,<br />

dass der Verband der Krankenhausmanager immer<br />

wieder eine grundsätzliche Neujustierung des<br />

DRG-Systems gefordert hat. So, wie das System<br />

jetzt ausgestaltet ist, hat es nicht nur der Pflege<br />

geschadet. Es muss unweigerlich zu Fehlanreizen<br />

und zum Niedergang vor allem der kleinen Krankenhäuser<br />

führen. Das ist die Hälfte aller Kliniken,<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 103


Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong><br />

<strong>VKD</strong>: Der richtigen Erkenntnis müssen nun auch in der Politik Taten folgen<br />

12. Jahreszyklus der Entscheiderfabrik startete wieder<br />

mit fünf IT-Schlüsselprojekten<br />

Berlin, d. 12. Februar <strong>2018</strong>.<br />

Ende voriger Woche fiel der Startschuss für den<br />

nunmehr 12. Jahreszyklus der Entscheiderfabrik für<br />

Unternehmenserfolg durch optimalen IT-Einsatz.<br />

Im Rahmen des traditionellen Entscheider-Events<br />

in Düsseldorf wurden die fünf Digitalisierungsthemen<br />

ausgewählt, an denen Krankenhäuser, IT-Unternehmen<br />

und Berater in gemeinsamen Projektgruppen<br />

nun in den folgenden Monaten arbeiten<br />

werden. IT-Experten aus 16 Kliniken sind dabei. Es<br />

waren insgesamt zwölf Digitalisierungskonzepte<br />

vorgestellt worden. Aus ihnen wählten die Vertreter<br />

der Krankenhäuser die Themen aus, die sie als<br />

besonders wichtig für ihre Häuser einschätzten.<br />

„Die nun ausgewählten Projekte stellen für die<br />

Krankenhäuser Schlüsselthemen dar, die für die<br />

Zukunft der stationären und vernetzten Gesundheitsversorgung<br />

sowie für die Patienten eine<br />

große Rolle spielen“, sagt Peter Asché, Vizepräsident<br />

des Verbandes der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands (<strong>VKD</strong>) und im Präsidium des<br />

Verbandes für den Bereich IT zuständig. „Dass im<br />

Laufe der vergangenen Jahre in rund 60 Projektrunden<br />

die Praxistauglichkeit von IT-Lösungen<br />

erprobt werden konnte, ist für uns als Mitgründer<br />

der Entscheiderfabrik ein großer Erfolg. Wir stellen<br />

ein stetig wachsendes Interesse an der Arbeit<br />

der Entscheiderfabrik sowohl in Krankenhäusern<br />

als auch in der Industrie fest.“<br />

Die Entscheiderfabrik überzeugt in den Krankenhäusern<br />

durch die Möglichkeit, Digitalisierungsprojekte<br />

kostenlos zu erproben. Die beteiligten<br />

Firmen wiederum können ihre Lösungen in der<br />

Praxis gemeinsam mit künftigen Nutzern testen<br />

und weiter verbessern. Eine optimale Win-Win-<br />

Situation. Auch nicht beteiligte Kliniken profitieren,<br />

weil der strukturierte Erprobungsprozess sehr<br />

transparent gestaltet wird und die Ergebnisse in<br />

Workshops und Seminaren sowie im Rahmen des<br />

Deutschen Krankenhaustages im November in<br />

Düsseldorf ausführlich dargestellt werden.<br />

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens wird<br />

im dieser Tage veröffentlichten Koalitionsvertrag<br />

von CDU, CSU und SPD als „eine der größten Herausforderungen<br />

des Gesundheitswesens in den<br />

nächsten Jahren“ bezeichnet. „Eine richtige Einschätzung,<br />

die der <strong>VKD</strong> nicht nur teilt. Wir betonen<br />

das bereits seit Jahren“, sagt <strong>VKD</strong>-Präsident Dr.<br />

Josef Düllings. „Die 25 Zeilen, die dieser Herausforderung<br />

in dem Papier gewidmet werden, sind<br />

allerdings nur wenig aussagekräftig. Entgegen<br />

anderer Aussagen zu anderen gesellschaftlichen<br />

Bereichen vermeidet der Koalitionsvertrag hier<br />

eine konkrete finanzielle Festlegung. Im vorderen<br />

Teil werden die Förderung der Telemedizin<br />

und Einführung der elektronischen Patientenakte<br />

bis 2021 proklamiert. Auch hier fehlt die konkrete<br />

finanzielle Festlegung, um an die tatsächliche<br />

Realisierung glauben zu können. Der <strong>VKD</strong> wird die<br />

Umsetzung dieser Proklamationen konstruktiv<br />

kritisch begleiten.“<br />

Eine flächendeckende Digitalisierung beinhalte<br />

zahlreiche Lösungen für viele Probleme im Bereich<br />

der Krankenhäuser sowie für eine vernetzte<br />

Patientenversorgung. Die Entscheiderfabrik dokumentiere<br />

seit Jahren ganz praktisch, welchen<br />

großen Nutzen die IT für die Prozesse in den Krankenhäusern,<br />

für eine moderne Medizin und Pflege,<br />

für die Vernetzung von Gesundheitsangeboten und<br />

auch für die Wirtschaftlichkeit der Kliniken habe.<br />

Dr. Düllings: „Unser Verband fordert seit langem<br />

eine Investitionsoffensive des Bundes für die Digitalisierung<br />

der Gesundheitsbranche. Bei Schlagworten<br />

in einem Koalitionspapier darf es nicht<br />

bleiben! Die Entscheiderfabrik kann Zeichen setzen.<br />

Sie kann aber kein Ersatz für flächendeckende<br />

Lösungen sein. Der richtigen Erkenntnis müssen<br />

nun auch in der Politik Taten folgen.“<br />

Die 5 Schlüsselthemen der<br />

Gesundheitswirtschaft <strong>2018</strong>:<br />

Beseitigung des "WhatsApp-Dilemmas" durch<br />

sichere mobile Krankenhaus-Kommunikationslösung<br />

Digitalisierung 4.0: IHE XDS Connector für Apple<br />

HealthKit und CareKit<br />

Fallakte Plus: Überleitung der nächsten Generation<br />

und der Patient ist stets dabei<br />

Computer-interpretierbare Leitlinien - Unterstützung<br />

klinischer Entscheidungen, Reduktion<br />

von Fehlern, Verbesserung der klinischen<br />

Ergebnisse<br />

104<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong> <br />

Virtuelle Videokonferenzen auf Basis einer IHEkonformen<br />

Vernetzungsplattform: Von Arzt zu<br />

Arzt und Patient<br />

Hintergrund<br />

Gemeinsam erproben Krankenhäuser, Firmen und<br />

Beratungsunternehmen im Rahmen der jährlichen<br />

IT-Schlüsselthemen neue Lösungen, Konzepte,<br />

Systeme. Alle haben den Nutzen davon. In den Kliniken<br />

erfolgt der Praxistest, die Firmen erkennen<br />

Verbesserungsnotwendigkeiten. Berater bringen<br />

ihr Projekt-Knowhow ein. <strong>2018</strong> profitieren 16 Kliniken<br />

von den gewählten fünf Schlüsselthemen,<br />

deutlich mehr als in den Vorjahren. In Vorträgen,<br />

Workshops und Publikationen wird darüber berichtet.<br />

Auch nicht direkt beteiligte Kliniken profitieren<br />

davon. Erfahrungsaustausch sieht der <strong>VKD</strong><br />

als wichtige Verbandsaufgabe.<br />

Die Entscheiderfabrik führt inzwischen 33 fördernde<br />

Verbände und von diesen gewählte Berater,<br />

mehr als 800 Klinikstandorte sowie mehr als<br />

100 Industrie-Unternehmen zusammen.<br />

<strong>VKD</strong>: Kliniken benötigen Reservekapazitäten<br />

für Notsituationen<br />

Berlin, d. 5. März <strong>2018</strong>.<br />

Die Deutschlandkarte der Arbeitsgemeinschaft<br />

Influenza am Robert-Koch-Institut (RKI) zeigt<br />

sich fast durchgängig in Rot. Die diesjährige<br />

Grippewelle ist auf ihrem Höhepunkt. Die zehnte<br />

Grippewoche ist angebrochen, die Arztpraxen sind<br />

voll. Auch viele Krankenhäuser arbeiten am Limit<br />

– zumal die eigenen Belegschaften natürlich auch<br />

nicht verschont bleiben.<br />

„Wir sehen in diesem Jahr erneut, dass solche und<br />

andere Ereignisse nicht nur eine flächendeckende<br />

Krankenhausversorgung erfordern. Für Infektionswellen,<br />

Epidemien oder gar Katastrophen mit<br />

vielen Erkrankten oder Verletzten werden Reservekapazitäten<br />

benötigt. Eine stetig weiter reduzierte<br />

Zahl von Klinikbetten und Krankenhäusern,<br />

wie es die Krankenkassen immer wieder fordern,<br />

hätte diese Reserven nicht“, sagt die Geschäftsführerin<br />

des Verbandes der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands (<strong>VKD</strong>), Gabriele Kirchner. „Wir<br />

sehen, wie schnell schon heute in einer Reihe von<br />

Häusern die Belastungsgrenzen erreicht werden.<br />

Vereinzelt können Kliniken derzeit keine neuen<br />

Patienten mehr aufnehmen.“<br />

Ständig neu die Reduzierung von stationären Kapazitäten<br />

zu fordern sei fahrlässig und unverantwortlich.<br />

Die Bevölkerung habe ein Recht auf eine<br />

funktionierende Infrastruktur, zu der die Krankenhäuser<br />

als Anker der medizinischen Versorgung<br />

vor allem auch in brisanten Situationen gehören.<br />

Notfallversorgung - so nicht!<br />

Eine Schwächung der Krankenhausversorgung ist völlig inakzeptabel<br />

Berlin, d. 15. März <strong>2018</strong>.<br />

Ein neues Regelwerk für eine gestufte stationäre<br />

Notfallversorgung sollte es werden. Was der damit<br />

beauftragte Gemeinsame Bundesausschuss<br />

nun nach immerhin zwei Jahren Vorbereitungszeit<br />

vorlegt, löst allerdings in den Krankenhäusern<br />

Ärger aus. „Dieses Regelwerk stellt keine Lösung<br />

dar, sondern wird die Probleme weiter deutlich<br />

verschärfen“, konstatiert der Präsident des Verbandes<br />

der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />

(<strong>VKD</strong>), Dr. Josef Düllings.<br />

Die Notwendigkeit von Veränderungen liegt angesichts<br />

oft überfüllter Notfallambulanzen, gerade<br />

auch jetzt in der aktuellen Grippewelle, mehr als<br />

deutlich auf der Hand. Das wird von allen Beteiligten<br />

– und erfreulicher Weise auch von der Politik<br />

– ähnlich gesehen. Der Verband der Krankenhausmanager<br />

plädiert aber dringend dafür, die Versorgungsrealitäten<br />

bei allen Verbesserungsvorhaben<br />

nicht zu vergessen, sich vor allem in die Schuhe<br />

der Patienten zu stellen und die Auswirkungen<br />

neuer Regelungen gründlich abzuschätzen. „Es ist<br />

doch ganz simpel: Nötige Veränderungen müssen<br />

zu einer Stärkung, nicht zu einer Schwächung der<br />

Krankenhausversorgung führen“, so <strong>VKD</strong>-Präsident<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 105


Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong><br />

Dr. Josef Düllings.<br />

„Wir alle sollten uns als Lobbyisten der Patienten<br />

verstehen und so handeln“ mahnt der <strong>VKD</strong>-<br />

Präsident. „Die neuen Regelungen werden ganze<br />

Flächenregionen von einer wohnortnahen Notfallversorgung<br />

abschneiden. Viele Krankenhäuser,<br />

die heute eine Basis-Notfallversorgung leisten,<br />

drängt man mit Übertragung finanzieller Handicaps<br />

heraus. Sie werden die überzogenen Anforderungen<br />

nicht umsetzen können. Wenn sie dennoch<br />

Patienten, die zu ihnen kommen, behandeln, fehlt<br />

ihnen die Vergütung. Doch nicht nur die Notfallversorgung<br />

durch die Krankenhäuser wird gefährdet,<br />

denn auch die Rettungsdienste, die Aus- und<br />

Weiterbildung der Notfallsanitäter sowie die ambulanten<br />

Bereitschaftsdienste und deren Praxen<br />

sind davon betroffen. Der Gemeinsame Bundesausschuss<br />

hebelt hier mit einem Schlag wichtige<br />

Teile der Landeskrankenhausplanungen aus, für<br />

die allein die Länder zuständig sind.“<br />

Wenn diese Regelungen so, wie sie nun vorgelegt<br />

wurden, umgesetzt werden, wäre das für die Menschen<br />

gerade in ländlichen Regionen ein Desaster.<br />

Sie vertrauen bisher noch auf eine funktionierende<br />

Gesundheitsversorgung. Dieses Vertrauen würde<br />

dann massiv erschüttert. Nicht nur, weil ihre<br />

Notaufnahme schließt, sondern weil die ganze<br />

Notfallkette nicht mehr funktioniert. Der Verband<br />

der Krankenhausmanager fordert daher, dieses<br />

Notfallkonzept auf keinen Fall umzusetzen. Der<br />

GBA hat hier seine Hausaufgaben noch nicht erledigt.<br />

Auch für den obersten Qualitätshüter sollte<br />

Qualität als Maßstab gelten. So geht es jedenfalls<br />

nicht.<br />

Die gegenwärtige Grippewelle zeige zudem erneut<br />

das Dilemma der stationären Notfallversorgung –<br />

eine Situation, die durch neu geplante rigide Regelungen<br />

des Gemeinsamen Bundesausschusses<br />

in diesen Tagen nochmals verschlimmert werden<br />

könne. Treten diese in Kraft, müsste ein Teil der<br />

Notaufnahmen demnächst die Türen schließen.<br />

Eine entsprechende Folgenabschätzung durch die<br />

Deutsche Krankenhausgesellschaft demonstriere<br />

das gerade. Auch angesichts der aktuellen Situation<br />

müsse hier nochmals nachgedacht werden.<br />

Notfallversorgung:<br />

Länder müssen die Auswirkungen prüfen<br />

Berlin, d. 23. April <strong>2018</strong>.<br />

Müssen sich Patienten in Notfällen demnächst auf<br />

längere Wege in die nächste Notaufnahme gefasst<br />

machen? Die jetzt vom Gemeinsamen Bundesausschuss<br />

(G-BA) beschlossenen neuen Regelungen<br />

für eine gestufte stationäre Notfallversorgung<br />

können erhebliche Brisanz für die Versorgung der<br />

Bürger in vielen Regionen Deutschlands entfalten.<br />

Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />

(<strong>VKD</strong>) warnt davor, sie in den Bundesländern<br />

zu übernehmen, ohne zuvor ihre Wirkung auf die<br />

flächendeckende Versorgung in Notfällen sowie<br />

auf die Krankenhausversorgung insgesamt zu analysieren.<br />

„Unser Verband hat im Vorfeld dieses G-BA-Beschlusses<br />

bereits darauf hingewiesen, dass die<br />

durchaus notwendigen Veränderungen nicht zu<br />

einer Schwächung der Krankenhausversorgung<br />

insgesamt führen dürfen. Die jetzt in Kraft gesetzten<br />

Regelungen, werden diejenigen Krankenhäuser,<br />

die heute noch eine Basis-Notfallversorgung<br />

übernehmen, künftig nicht mehr leisten können,<br />

weil sie diese nicht mehr finanziert bekommen.“,<br />

erklärt Dr. Falko Milski, Pressesprecher des Verbandes<br />

der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />

(<strong>VKD</strong>).<br />

Er verweist darauf, dass diese Ausdünnung der<br />

stationären Notfallversorgung auch deutliche<br />

Auswirkungen auf die Organisation der Rettungsdienste<br />

und auf die Inanspruchnahme des kassenärztlichen<br />

Notdienstes haben wird. So muss analysiert<br />

werden, ob gerade in den Flächenländern<br />

die gesetzlich vorgegebenen Rettungszeiten noch<br />

eingehalten werden können, wenn die Einsatzfahrzeuge<br />

länger gebunden sind.<br />

Dr. Milski: „Die neuen Regelungen werden u.a. mit<br />

einer besseren Qualität begründet. Das ist sicher<br />

ein wichtiges Argument. Komplizierte Notfälle<br />

werden aber auch heute bereits vom Rettungsdienst<br />

in spezialisierte Notfallzentren größerer<br />

Kliniken gebracht, weil dort die notwendige medizintechnische<br />

Ausstattung vorhanden ist sowie<br />

entsprechende Ärzte und Pflegende tätig sind. Die<br />

106<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong> <br />

Ärzte und Rettungssanitäter sind – da sollte man<br />

ihnen vertrauen – durchaus in der Lage, in Abstimmung<br />

mit den Leitstellen diese notwendige<br />

Einschätzung zu treffen.“<br />

Der G-BA hat aus Sicht des <strong>VKD</strong> gegen die Stimme<br />

der Krankenhäuser und deren Folgeabschätzung<br />

etwas in Gang gesetzt, das gerade den kleineren<br />

Krankenhäusern und den Patienten in ihrer Region<br />

zu schaffen machen wird. Der Verdacht drängt sich<br />

auf, dass so durch die Hintertür auch stationäre<br />

Versorgungskapazitäten reduziert werden sollen.<br />

Für die Krankenhausversorgung sind aber allein<br />

die Länder zuständig. Sie entscheiden mit den dort<br />

an der Versorgung Beteiligten, welche Leistungen<br />

für die Bürger vor Ort notwendig sind. Deshalb<br />

müssen die Auswirkungen der neuen Regelung nun<br />

auch durch sie geprüft werden.<br />

Wie viel Wandel braucht das Krankenhaus?<br />

Managerverband diskutiert Herausforderungen der Krankenhausbranche<br />

61. <strong>VKD</strong>-Jahrestagung am 3. und 4. Mai in Lübeck<br />

Lübeck, d. 3. Mai <strong>2018</strong>.<br />

„Die laufende Veränderung zahlreicher externer<br />

Einflüsse führt dazu, dass wir uns immer wieder<br />

neu erfinden müssen. Deswegen haben wir als<br />

Leitmotiv für unsere diesjährige Tagung die Frage<br />

gewählt: Wie viel Wandel braucht das Krankenhaus?“<br />

Damit eröffnete <strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef<br />

Düllings die 61. Jahrestagung des Verbandes der<br />

Krankenhausdirektoren Deutschlands (<strong>VKD</strong>) in<br />

Lübeck. Es muss sich einiges ändern. Darin waren<br />

sich die rund 220 Teilnehmer einig. Manager aus<br />

Krankenhäusern und Gesundheitseinrichtungen<br />

diskutieren zwei Tage mit Politikern, Verbandsvertretern<br />

und Experten, welche Veränderungen nötig<br />

sind und welche Ansätze zu einer zukunftssicheren<br />

Patientenversorgung führen.<br />

„Nur, wenn wir Veränderungen im Sinne unserer<br />

Ziele gestalten, können wir unsere Aufgaben erfüllen“,<br />

so der <strong>VKD</strong>-Präsident. „Daran misst sich,<br />

wie viel Wandel das Krankenhaus aus Sicht des<br />

Managements braucht. Für unseren Verband ist<br />

klar: Im Mittelpunkt unserer Ziele und Anstrengungen<br />

stehen die Patienten. Von diesem schon<br />

vor Jahren in unseren Positionen festgeschriebenen<br />

Grundsatz leiten sich alle für die Zukunft<br />

notwendigen Aktivitäten ab, aber auch jede Kritik<br />

und jede unserer Forderungen an die Politik, an<br />

Krankenkassen und auch an andere Beteiligte im<br />

Gesundheitssystem.“<br />

Wie muss dieser Wandel aus Sicht der Krankenhäuser<br />

aussehen?<br />

Strukturwandel nicht durch fehlende Einsicht in<br />

Finanzierungsrealitäten bremsen<br />

Unbestritten ist aus Sicht des <strong>VKD</strong>, dass Struktur-<br />

und Standortkonzentrationen eine bessere<br />

Qualität, höhere Wirtschaftlichkeit und eine Teilentlastung<br />

für den Ärzte- und Pflegekräftemangel<br />

ermöglichen. Die Kritik: Bund und Länder sind<br />

derzeit noch nicht bereit, über den Strukturfonds<br />

hinaus erheblich mehr Mittel einzusetzen. Dr.<br />

Düllings: „In anderen Ländern wird demonstriert,<br />

wie es geht. In den neuen Bundesländern wurden<br />

Strukturen seit Mitte der 90er Jahre über zwei<br />

Jahrzehnte erfolgreich konzentriert.“ Die Gefahr<br />

bestehe, dass der notwendige Strukturwandel<br />

länger dauern werde, als für eine zukunftsfeste<br />

Krankenhausversorgung gut sei.<br />

Sektorenübergreifende Versorgung – mit der<br />

Notfallversorgung beginnen<br />

Dringend gelöst werden müssen die Probleme der<br />

Notfallversorgung – ambulant und stationär. Auch<br />

hier ist aus Sicht des <strong>VKD</strong> zuallererst zu fragen:<br />

Was wollen die Millionen Patienten, die jährlich<br />

in den Krankenhäusern eine medizinische Notfallversorgung<br />

erhalten? Sie wollen schnelle und<br />

kompetente Hilfe im Notfall, wo immer sie leben.<br />

Dazu gehören kurze Wege dorthin, wo sie Hilfe erhalten,<br />

eine funktionierende Rettungskette sowie<br />

die Vernetzung der Leistungsträger. Hier findet<br />

sich aus Sicht des <strong>VKD</strong> daher der beste Ansatz<br />

sowohl für eine sektorenübergreifende Versorgung<br />

als auch für digitale Strukturen, damit alle<br />

Beteiligten auf die notwendigen Daten zugreifen<br />

können.<br />

Der Sicherstellungsauftrag für die ambulante<br />

Notfallversorgung sollte denen übertragen werden,<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 107


Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong><br />

die ihn zuverlässig erfüllen. Diese Leistungen<br />

müssten zudem fair bezahlt werden.<br />

Mit Blick auf die stationäre Notfallversorgung<br />

warnt der <strong>VKD</strong> davor, den G-BA-Beschluss vom<br />

April in den Bundesländern einfach zu übernehmen.<br />

Ohne eigene Analyse seiner Wirkungen auf<br />

die flächendeckende Versorgung von Notfällen<br />

sowie auf die Krankenhausversorgung insgesamt<br />

kann die Umsetzung zum Experiment werden. „Die<br />

Länder geben sonst ohne Not ihre Zuständigkeit<br />

für die Krankenhausplanung auf und begeben sich<br />

in die bevormundende Abhängigkeit des Gemeinsamen<br />

Bundesausschusses“, so Dr. Düllings.<br />

Digitalisierung – der Staat ist<br />

als Innovationstreiber gefordert<br />

Entscheidende gemeinsame Zukunftsaufgabe ist<br />

die Digitalisierung der Gesundheitsbranche. Der<br />

<strong>VKD</strong> sieht dieses große Projekt als öffentliche Aufgabe.<br />

Aus Sicht des Verbandes sind die notwendigen<br />

Investitionen in die digitale Patientenakte,<br />

in Kompatibilität der Infrastruktur, gemeinsame<br />

Standards, Einbeziehung aller Beteiligten nur<br />

durch einen investiven gesellschaftlichen Kraftakt<br />

und zentrale Steuerung zu gewährleisten. Der<br />

Staat ist hier als Innovationstreiber gefordert.<br />

Die vielen Projekte der Entscheiderfabrik, an denen<br />

inzwischen zahlreiche Krankenhäuser gemeinsam<br />

mit Firmen und Beratern gearbeitet<br />

haben, auch das von der Techniker Krankenkasse<br />

gemeinsam mit Krankenhäusern initiierte Projekt<br />

und andere Modellprojekte zeigen die Aufgeschlossenheit<br />

der Branche, aber auch die Ungeduld,<br />

endlich anzufangen.<br />

Das Geld muss den Leistungen folgen<br />

Nach jahrzehntelang steigenden Fallzahlen geriet<br />

ein großer Teil der Kliniken 2017 unvermittelt sogar<br />

noch unter das Niveau von 2016. Eine Ursache<br />

könnte aus Sicht des <strong>VKD</strong> in der wachsenden<br />

Komplexität des DRG-Systems liegen, die von den<br />

Krankenkassen und dem von ihnen beauftragten<br />

Medizinischen Dienst auch dazu genutzt wird,<br />

Kontrollen über Gebühr zu verschärfen, Leistungen<br />

nicht anzuerkennen, Zahlungen zu verweigern.<br />

Zahlreiche neue Regelungen – initiiert auch von<br />

den Krankenkassen - würden damit als „ZVI“<br />

– Zahlungsverweigerungsinstrumente - missbraucht.<br />

Dazu gehörten etwa überzogene Vorgaben<br />

für Mindestmengen, die demnächst nochmals<br />

erweitert werden sollen, kaum erfüllbare Strukturvorgaben,<br />

Vergütungsabschläge und anderes<br />

mehr. Alles im Interesse der Patienten, alles aber<br />

auch Instrumente zur grundlos massiven Ausweitung<br />

von Kontrollen.<br />

Als stärkstes ZVI bezeichnete der <strong>VKD</strong>-Präsident<br />

daher den Medizinischen Dienst der Krankenkassen<br />

(MDK). Mit einer Umsatzrentabilität von fast<br />

50 Prozent sei er wohl eines der profitabelsten<br />

Gesundheitsunternehmen weltweit. Er entziehe<br />

den Krankenhäusern in zunehmendem Maße erhebliche<br />

Geldbeträge, trage so zu den wachsenden<br />

Überschüssen und Rücklagen der Krankenkassen<br />

bei - und zum Anstieg der roten Zahlen vieler Kliniken.<br />

Der <strong>VKD</strong> warnt: Das DRG-System hat das, was seit<br />

seiner Einführung Anfang der 2000er Jahre die Geschäftsgrundlage<br />

war, durch den MDK verloren.<br />

Der Grundsatz „Geld folgt der Leistung“ gilt immer<br />

weniger. Das beschädigt massiv das Vertrauen der<br />

Krankenhäuser in das DRG-System. Der <strong>VKD</strong> fordert<br />

daher eine Umwandlung des MDK in ein neutrales<br />

Prüfinstitut, das selbstständig agiert und<br />

seine Aufträge nicht mehr von den Krankenkassen<br />

bekommt.<br />

DRG-System – wenn schon reformieren,<br />

dann richtig<br />

Der <strong>VKD</strong> freut sich, dass es das Thema Fachpersonalmangel<br />

inzwischen bis in die Bundespolitik<br />

geschafft hat. Allerdings muss die Umsetzung der<br />

im Koalitionsvertrag vereinbarten Abkopplung der<br />

Pflegepersonalkosten vom DRG-System gründlich<br />

bedacht werden. Sie könnte zu einem Bürokratieschub<br />

ohnegleichen führen. Die Kliniken hätten<br />

komplexe Trennungsrechnungen durchzuführen<br />

und über jede Stellenbesetzung schichtgenaue<br />

Nachweise zu führen. Es müsse hier intelligentere<br />

Wege geben.<br />

Angesichts der bekannten Schwächen des DRG-<br />

Systems sollte – wenn es denn wegen der Pflegeleistungen<br />

geändert wird – das gesamte System<br />

auf den Prüfstand. Alles andere wäre Stückwerk.<br />

Ein Vorschlag wäre, jährlich ein Budget zu vereinbaren,<br />

das auch bei den Krankenhäusern ankommt,<br />

und es über die Fallpauschalen leistungsgerecht<br />

zu verteilen. Ein ähnlicher Ansatz wurde<br />

für das Entgeltsystem in der Psychiatrie gefunden.<br />

Das Management der Krankenhäuser steht vor enor-<br />

108<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong> <br />

men Herausforderungen, den notwendigen Wandel<br />

zu gestalten. Dafür wird aber auch die Hilfe<br />

der Politik benötigt. Dr. Düllings: „Wir wollen alle<br />

weitestgehend das Gleiche: eine hochwertige medizinische<br />

Versorgung, auf die sich die Patienten<br />

verlassen können, ein insgesamt wirtschaftliches<br />

Versorgungssystem, dennoch die freie Arzt- und<br />

Krankenhauswahl, moderne digitale Strukturen<br />

und dass die Menschen, die in diesem System arbeiten,<br />

sich dort auch wohl fühlen und gerne zum<br />

Patientennutzen beitragen.<br />

Prämien wären eine<br />

erste Feuerwehrmaßnahme<br />

Berlin, d. 18. Mai <strong>2018</strong>.<br />

Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Andreas<br />

Westerfellhaus, hat Prämien für Berufsrückkehrer<br />

in die Pflege vorgeschlagen. Auch Pflegefachkräfte<br />

in Altenheimen und Kliniken, die ihre<br />

Arbeitszeit deutlich aufstocken, und solche, die<br />

nach Ausbildungsabschluss gleich in Klinik oder<br />

Heim in den Beruf starteten, sollen eine Prämie<br />

erhalten - bezahlt aus Steuergeldern. „Dieser Vorschlag<br />

wird auf jeden Fall Interesse wecken. Auch<br />

das Krankenhausmanagement wünscht sich, dass<br />

Nägel mit Köpfen gemacht werden und das Problem<br />

des Fachkräftemangels nicht auf die lange<br />

Bank geschoben wird“, kommentiert Dr. Josef Düllings,<br />

Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands (<strong>VKD</strong>).<br />

Es sei gut, dass endlich eine Diskussion über konkrete<br />

Schritte zur Lösung des Problems in Gang<br />

komme. Das vermittle den Pflegenden, dass sich<br />

an ihrer Situation absehbar und sehr zügig etwas<br />

ändern könne. Ein positives Zeichen – nicht nur an<br />

die Pflegenden, auch an die gesamte Öffentlichkeit<br />

- sei auch die Finanzierung über Steuergelder.<br />

Damit anerkenne die Bundesregierung die Arbeit<br />

der Pflegenden nicht nur in Worten, sondern auch<br />

in Taten.<br />

„Wir sehen den Vorstoß des Pflegebeauftragten<br />

aber vor allem als eine erste Feuerwehrmaßnahme,<br />

denn Prämienversprechen allein sind natürlich<br />

nicht nachhaltig“, so Dr. Düllings. Nicht vergessen<br />

werden dürften die heute bereits in der Pflege engagiert<br />

arbeitenden Menschen. Natürlich würden<br />

sie entlastet, wenn mehr Pflegende eingestellt<br />

werden können. Eine vollständige Finanzierung<br />

von Tarifsteigerungen durch die Krankenkassen<br />

sei aber ebenfalls notwendig – eine Forderung, die<br />

der <strong>VKD</strong> seit Jahren stelle. Die Möglichkeit eines<br />

flexiblen Personaleinsatzes in den Krankenhäusern<br />

statt starrer Regelungen, wie von der Politik<br />

vorgesehen, gehöre ebenfalls in ein „Pflegepaket“.<br />

Die Umsetzung der Idee müsse zudem sorgfältig<br />

bedacht werden. Auch heute würden Krankenhäuser,<br />

aber auch Zeitarbeitsfirmen, mit erheblichen<br />

Prämien werben, die u.a. eine Art „Wanderzirkus“<br />

auslösten. Das dürfe nicht passieren.<br />

<strong>VKD</strong> zu den Eckpunkten für ein „Sofortprogramm Kranken- und Altenpflege:<br />

Gut, dass auf Ankündigungen Taten folgen<br />

Berlin, d. 24. Mai <strong>2018</strong>.<br />

Es ist ermutigend, wenn auf Ankündigungen Taten<br />

folgen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn<br />

hat in dieser Woche Eckpunkte für ein „Sofortprogramm<br />

Kranken- und Altenpflege“ vorgelegt.<br />

Im Ministerium hat man verstanden, dass der Alltag<br />

der Pflegekräfte dringend verbessert werden<br />

muss und es hier keine Verzögerungen geben darf.<br />

Daher soll bereits in wenigen Wochen auch ein<br />

Referentenentwurf vorliegen. Zielmarke für das<br />

Inkrafttreten ist der 1. Januar 2019.<br />

„Das ist gut so. Wir finden in den Eckpunkten des<br />

Ministeriums eine ganze Reihe unserer Forderungen<br />

wieder“, kommentiert der Präsident des Verbandes<br />

der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />

(<strong>VKD</strong>), Dr. Josef Düllings. Dazu gehöre u.a., dass lineare<br />

und strukturelle Tarifsteigerungen für Pflegekräfte<br />

künftig vollständig refinanziert werden<br />

– eine Regelung, die schon in diesem Jahr greifen<br />

soll. „Ein Wermutstropfen aus Sicht der Krankenhäuser<br />

ist, dass sie sich nicht auch auf andere<br />

wichtige Berufsgruppen, etwa Hebammen, Physio-<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 109


Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong><br />

therapeuten und andere, erstreckt.“<br />

Die Verlängerung des bestehenden Pflegestellenförderprogramms<br />

über das Jahr <strong>2018</strong> hinaus sowie<br />

die verbesserten Regelungen dazu sind aus Sicht<br />

des <strong>VKD</strong> ebenfalls zu begrüßen. Ziel muss sein,<br />

dass der hausindividuelle Bedarf an Pflegekräften<br />

abgebildet und vollständig refinanziert wird. Nur<br />

so werden für die Krankenhäuser die notwendigen<br />

Voraussetzungen geschaffen, akute Engpässe in<br />

der Patientenversorgung zu beheben.<br />

Allerdings sei klar, dass weder ein Gesetz noch<br />

mehr Geld zusätzliche Pflegekräfte aus dem Hut<br />

zaubern können. Dass in den Eckpunkten auch die<br />

Ausbildungsfinanzierung in den Blick genommen<br />

wurde, sehen vor allem die Krankenhäuser mit<br />

Krankenpflegeschulen als sehr wichtige Maßnahme.<br />

Bisher wird die Ausbildung nicht vollständig<br />

von den Krankenkassen refinanziert. Die vorgesehene<br />

Änderung des Anrechnungsschlüssels ist<br />

wichtig für die notwendige Aufstockung der Ausbildungsplätze.<br />

Es ist zudem zu begrüßen, dass<br />

die Ausbildungsbudgets künftig keiner Obergrenze<br />

unterliegen und dass über den Strukturfonds auch<br />

Investitionen in Ausbildungsstätten finanziert<br />

werden können.<br />

„Dass der Fonds über das Jahr <strong>2018</strong> hinaus verlängert<br />

und auch erheblich aufgestockt wird, ist ein<br />

Vorhaben, das vom <strong>VKD</strong> begrüßt wird. Es wird die<br />

Misere der unzureichenden Investitionsfinanzierung<br />

durch die Länder aber nicht heilen. Es ist ein<br />

Zeichen, dass der Bund auch hier immerhin selbst<br />

etwas tun möchte. Da die Länder jeweils die Hälfte<br />

der Investitionssumme tragen müssen, werden<br />

sie zudem gezwungen, selbst ebenfalls die vorgesehenen<br />

Mittel aufzustocken. Das begrüßen wir<br />

ausdrücklich. Den Einbezug von Digitalisierungsinvestitionen<br />

in den Fonds sehen wir nur als ersten<br />

Schritt“, so Dr. Düllings.<br />

Bereits im Koalitionsvertrag angekündigt war die<br />

Herauslösung der Pflegepersonalkosten aus den<br />

Fallpauschalen, also eine deutliche Veränderung<br />

der Krankenhausvergütung. „Das wäre sicher ein<br />

vernünftiger Schritt. Hier haben die Selbstverwaltungspartner<br />

die wichtige Aufgabe, dies so auszugestalten,<br />

dass es nicht zu einem weiteren Aufwuchs<br />

der ohnehin schon hohen Bürokratielasten<br />

für die Krankenhäuser kommt. Dieses an sich gute<br />

Vorhaben werden wir als Verband der Krankenhausmanager<br />

kritisch und konstruktiv begleiten.“,<br />

kündigt der <strong>VKD</strong>-Präsident an.<br />

Zwingend notwendig sind Verbesserungen der<br />

Personalsituation auch für die Einrichtungen der<br />

Altenpflege. Dass hier die Anzahl zusätzlicher<br />

Pflegekräfte, deren Einstellung finanziell unterstützt<br />

werden soll, von ursprünglich angedachten<br />

8000 auf nun 13.000 erhöht wurde, ist ein gutes<br />

Zeichen, das besonders, weil es unbürokratisch<br />

und zügig beantragt werden kann, von den kaufmännischen<br />

Leitern von Pflegeheimen unter den<br />

<strong>VKD</strong>-Mitgliedern begrüßt wird.<br />

Wir brauchen ein Zukunftskonzept für die Gesundheitsversorgung<br />

<strong>VKD</strong>: Krankenhaus Rating Report bestärkt unsere Positionen<br />

Berlin, d. 7. Juni <strong>2018</strong>.<br />

Der heute veröffentlichte Krankenhaus Rating<br />

Report <strong>2018</strong> bestärkt den Verband der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands (<strong>VKD</strong>) in seinen wesentlichen<br />

Einschätzungen zur aktuellen Lage der<br />

Kliniken in Deutschland. Er bestätigt ihn auch in<br />

seinen Positionen und Vorschlägen zur Verbesserung<br />

der Zukunftsfähigkeit in der stationären Versorgung.<br />

„Unser Verband bemängelt seit vielen Jahren ebenfalls<br />

die ungenügende Kapitalausstattung der Häuser<br />

und verweist auf die erheblichen Defizite in der<br />

Investitionsfinanzierung durch die Länder – wie sie<br />

auch vom Krankenhaus Rating Report wieder festgestellt<br />

werden. Hier und nicht nur in der demografischen<br />

Entwicklung liegt einer der Gründe für den<br />

sich seit Jahren aufbauenden Fachkräftemangel,<br />

der sich trotz aller Versuche vieler Krankenhäuser,<br />

diese Entwicklung zumindest zu bremsen, weiter<br />

verschärft“, kommentiert <strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef<br />

Düllings. Hier liege auch ein Grund für die im internationalen<br />

Vergleich dürftige Digitalisierung der<br />

Krankenhäuser, die – wie nun ebenfalls festgestellt<br />

– zur Lösung zahlreicher Probleme beitragen würde.<br />

Das sei Sparen am falschen Ende.<br />

„Der Krankenhaus Rating Report <strong>2018</strong> zeigt noch<br />

110<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong> <br />

einmal ganz deutlich, welches große Rad die Politik,<br />

und alle an der Versorgung Beteiligten drehen<br />

müssen, wenn wir auch morgen in diesem Land<br />

noch eine Gesundheitsversorgung auf hohem Niveau<br />

garantieren wollen. Wir brauchen ein Konzept,<br />

das nicht nur einzelne Baustellen in Angriff<br />

nimmt.“<br />

Die „Reparatureinsätze“ der Bundesregierung, wie<br />

die Eckpunkte für Verbesserungen in der Pflege,<br />

sind aus Sicht des <strong>VKD</strong> aller Ehren wert. Das<br />

dringend notwendige Zukunftskonzept müsse<br />

aber weit über das im Koalitionsvertrag festgehaltene<br />

hinausgehen und die Komplexität der<br />

Gesundheitsversorgung von morgen, ausgehend<br />

vom Krankenhaus als Anker des Systems, in den<br />

Blick nehmen. Es gibt viele gute Projekte und Modelle,<br />

Menschen mit Ideen in allen Bereichen des<br />

Gesundheitswesens. Dr. Düllings: „Wir haben das<br />

Knowhow, ein solches Zukunftskonzept gemeinsam<br />

zu erarbeiten und umzusetzen. Das ist nun<br />

wirklich alternativlos!“<br />

Der Krankenhaus Rating Report <strong>2018</strong> wurde heute<br />

im Rahmen des Hauptstadtkongresses <strong>2018</strong><br />

– Medizin und Gesundheit vorgestellt. Er wurde<br />

gemeinsam vom RWI und der Institute for Healthcare<br />

Business GmbH (hcb) in Kooperation mit<br />

Deloitte erstellt und basiert auf einer Stichprobe<br />

von Jahresabschlüssen, die mehr als 860 Krankenhäuser<br />

umfassen.<br />

<strong>VKD</strong>: Strukturkonzentration ja, Strukturbereinigung nein.<br />

Ambulantisierung der Medizin ist ohne Krankenhäuser nicht möglich<br />

Berlin / Iserlohn, d. 14. Juni <strong>2018</strong>.<br />

Der Begriff „Ambulantisierung der Medizin“ habe<br />

eine ganz neue Bedeutung bekommen, war eine<br />

der Thesen von <strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings<br />

zu Tendenzen der bundesweiten Krankenhauspolitik<br />

gestern auf der Frühjahrstagung der Landesgruppe<br />

NRW in Iserlohn. Studien und die tägliche<br />

Erfahrung in den Krankenhäusern zeigten, dass die<br />

ambulante Versorgung der Patienten durch Vertragsärzte<br />

immer weniger funktioniere. Dazu trage<br />

der fortschreitende Schwund an Haus- und Facharztsitzen<br />

bei.<br />

Die Verfügbarkeit niedergelassener Ärzte sowohl<br />

in der ambulanten Notfallversorgung als auch in<br />

der ambulanten Regelversorgung sei vielfach nicht<br />

mehr gegeben. Zahlen für NRW zeigten, dass pro<br />

Jahr rund 400 Hausärzte in den Ruhestand gingen<br />

und nur für 200 von ihnen Nachfolger zu finden<br />

seien. So sei in vielen ländlichen Regionen<br />

Deutschlands schon heute eine adäquate medizinische<br />

Versorgung außerhalb des Krankenhauses<br />

sowohl zeitlich als auch medizinisch und personell<br />

nicht mehr gegeben.<br />

Diese Situation führe zu einer erheblichen finanziellen<br />

Mehrbelastung der Krankenhäuser.<br />

Deckungslücken würden sich angesichts wegschmelzender<br />

ambulanter Versorgungsstrukturen<br />

– zumindest für Häuser in ländlichen Regionen<br />

– weiter vergrößern. Bei unveränderter Rechtslage<br />

sei damit zu rechnen, dass Leistungen auch<br />

weiterhin am Bedarf vorbei nicht oder nur gekürzt<br />

bezahlt würden. Daraus ergebe sich die absurde Situation,<br />

dass die Krankenhäuser zwar die Anker der<br />

Versorgung darstellten, die Kassenärztlichen Vereinigungen<br />

und Krankenkassen aber vom Anstieg<br />

ambulanznaher Leistungen in den Kliniken profitierten.<br />

Das Geld bleibe in diesen Institutionen. Die<br />

Last trügen die Krankenhäuser.<br />

„Unveränderte Rechtslage und veränderte Versorgungslage<br />

klaffen immer weiter auseinander“, so<br />

Dr. Düllings.<br />

„Die Erlöskürzungen durch Kassenärztliche Vereinigungen<br />

und gesetzliche Krankenkassen haben<br />

2017 einen neuen Höhepunkt erreicht“, stellte der<br />

<strong>VKD</strong>-Präsident fest. Er verwies auf die <strong>VKD</strong>-Umfrage<br />

vom Dezember 2017, wonach der Anteil der<br />

Allgemeinkrankenhäuser mit roten Zahlen wieder<br />

auf 46 Prozent angestiegen ist. Im Jahr zuvor lag er<br />

noch bei 23 Prozent. Das alles passiere bundesweit<br />

„unter dem politischen Radar“.<br />

„Angesichts dieser Situation benötigen die Krankenhäuser<br />

keine Strukturbereinigung, wie die<br />

Krankenkassen sie immer wieder fordern, wie sie<br />

aktiv auch durch vielfältige Instrumente der Zahlungsverweigerung<br />

betrieben wird“, so Dr. Düllings.<br />

Diese laufe im Grunde auf eine Schließung von<br />

Krankenhäusern hinaus. Die Länder assistierten<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 111


Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong><br />

ihnen hier durch die seit Jahren viel zu niedrige<br />

Investitionsförderung. Sie hielten die Investitionsquote<br />

unter drei Prozent. Anfang der 1990er<br />

Jahre seien es noch neun Prozent gewesen. Wiederum<br />

vor allem in ländlichen Regionen komme<br />

es dadurch zu Strukturschwächen mit tendenziell<br />

gefährdeter Patientenversorgung. Ungeordnete<br />

Standortschließungen, Qualitätseinbußen, längere<br />

Wartezeiten und Fahrzeiten für die Patienten<br />

sind schon heute die Folge.<br />

„Wir brauchen eine in der Fläche ausgewogene<br />

und moderierte Strukturkonzentration“, so das<br />

Fazit und die Forderung des <strong>VKD</strong>. Diese setze aber<br />

ein proaktives Handeln des Staates voraus und sei<br />

auch nicht zum Nulltarif zu haben. Der <strong>VKD</strong> habe<br />

dafür bereits vor zehn Jahren ein erstes Konzept<br />

zur komplementären Konzentration in NRW entwickelt<br />

und auf Bundesebene im Jahr 2013 einen<br />

Strukturentwicklungsfonds gefordert. Dieser Gedanke<br />

sei mit dem Krankenhausstrukturgesetz<br />

dann aufgenommen und von der neuen Regierungskoalition<br />

mit dem aufgestockten Strukturfonds<br />

weiterentwickelt worden.<br />

Die Schritte zur Finanzierung von Strukturveränderungen<br />

sind aus Sicht des <strong>VKD</strong> ein zarter Anfang,<br />

der aber bei weitem nicht ausreiche, um die<br />

Folgen der demographischen Alterung abzufangen.<br />

Mit Blick auf die in die behandlungsintensiveren<br />

Altersjahrgänge kommenden Babyboomer<br />

könne das zu einer Überforderung des GKV-Systems<br />

führen. „Eine Aufstockung des Strukturfonds<br />

auf eine Milliarde Euro im Jahr für vier Jahre – das<br />

ist ein ‚dynamisches‘ Prozent des rund 100 Milliarden<br />

Euro Umsatzes der Krankenhäuser“, so der<br />

<strong>VKD</strong>-Präsident.<br />

Zudem ist eine Strukturkonzentration ohne Berücksichtigung<br />

des ambulant-vertragsärztlichen<br />

Bereichs aus Sicht des Verbandes eine Politik mit<br />

dem Mut zur Lücke. Landeskrankenhausplanung<br />

müsse also auch die ambulante Versorgung berücksichtigen.<br />

Das wäre eine sinnhafte Neuausrichtung<br />

der Krankenhauspolitik.<br />

Ein zwischen Bund und Ländern abgestimmtes<br />

„Zukunftskonzept Deutsches Krankenhaus“, wie<br />

der <strong>VKD</strong> es im vorigen Jahr bereits vorgeschlagen<br />

hat, wäre eine gute Basis, Krankenhauspolitik im<br />

Sinne einer hochwertigen Patientenversorgung<br />

überall im Land zukunftssicher zu gestalten. Die<br />

Mitglieder des <strong>VKD</strong> werden ihre Expertise dafür<br />

einbringen, kündigte Dr. Düllings an.<br />

"Breites Bündnis"<br />

gegen die Krankenhäuser?<br />

Berlin, d. 4. September <strong>2018</strong>.<br />

„Breites Bündnis beschließt Vereinbarung zum<br />

attraktiveren Quereinstieg in die Hausarzttätigkeit“<br />

titelt das Ministerium für Arbeit, Gesundheit<br />

und Soziales in Düsseldorf. „Richtiger wäre wohl:<br />

‚Enorme Abwerbeprämien für Krankenhausärzte<br />

beschlossen‘“, so die empörte Reaktion von Dr.<br />

Josef Düllings, Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands (<strong>VKD</strong>) auf die<br />

heutige Pressemitteilung des Gesundheitsministeriums<br />

Nordrhein-Westfalens.<br />

Der stolz berichtete Fakt: Ministerium, Kassenärztliche<br />

Vereinigungen, Ärztekammern und gesetzliche<br />

Krankenkassen wollen Klinikärzten den<br />

Wechsel in die Niederlassung mit erheblichen finanziellen<br />

Prämien schmackhaft machen. Angeblich<br />

sollen damit finanzielle Einbußen ausgeglichen<br />

werden, die durch einen solchen Quereinstieg<br />

während der Weiterbildungs- oder Erfahrungszeit<br />

entstehen könnten. Man zielt vor allem auf Allgemeininternisten,<br />

aber auch auf Fachärzte für<br />

Anästhesiologie und Chirurgie. Es lockt für einen<br />

Zeitraum von zwölf bis 24 Monaten finanzielle<br />

Förderung von bis zu 9000! Euro pro Monat – getragen<br />

zur Hälfte von der Kassenärztlichen Vereinigung<br />

und den Krankenkassen. Die Summe kann<br />

aus Landesmitteln noch erhöht werden, wenn eine<br />

Weiterbildung oder Qualifikation in einer unterversorgten<br />

Region absolviert wird.<br />

Auch der <strong>VKD</strong> versteht, dass der Hausarztmangel<br />

eine Herausforderung ist. Sie jedoch auf dem<br />

Rücken der Krankenhausversorgung bewältigen<br />

zu wollen, ist der grundfalsche Weg. Die „Prämien“,<br />

die jetzt im Raum stehen – 108.000 Euro im<br />

Jahr – werden vermutlich für eine ganze Reihe von<br />

Krankenhäusern erhebliche personelle Einschnitte<br />

im ärztlichen Bereich bedeuten. Wenn das bundesweit<br />

Schule macht, können sich die Kliniken in<br />

112<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong> <br />

ländlichen Regionen von der Versorgung abmelden.<br />

Hier soll eine Lücke geschlossen werden, indem<br />

eine andere gerissen wird. „Die jahrelangen<br />

Versäumnisse der Politik, die Reduzierung der<br />

Zahl der Studienplätze und jetzt die Lücken in der<br />

hausärztlichen Versorgung, all das soll offenbar<br />

auf Kosten der nordrhein-westfälischen Krankenhäuser<br />

gelöst werden. Damit würde nicht nur die<br />

Patientenversorgung gefährdet – man denke dabei<br />

zum Beispiel an die hohen Belastungen in Grippezeiten<br />

- sondern auch die Weiterbildung in den<br />

Kliniken untergraben“, so der <strong>VKD</strong>-Präsident.<br />

Durch den Quereinstieg, freut sich Gesundheitsminister<br />

Karl-Josef Laumann in der Pressemitteilung,<br />

könne man sehr kurzfristig zusätzliche<br />

Hausärzte gewinnen. Wie aber wird er dann nach<br />

diesem grandiosen Erfolg die Lücken durch die<br />

frei gewordenen Stellen in den Krankenhäusern<br />

füllen? Mit anderen „Quereinsteigern“ – vielleicht<br />

aus dem Medizinischen Dienst der Krankenkassen?<br />

Das würde man in den Krankenhäusern sicher sogar<br />

begrüßen.<br />

Das Ministerium verliert mit dieser kruden Idee<br />

seine Rolle als neutraler Sachwalter der Patienteninteressen<br />

- aus Sicht der Krankenhäuser eine<br />

völlig inakzeptable Position.<br />

Pflegepersonaluntergrenzen<br />

<strong>VKD</strong>: Verordnungsentwurf überarbeiten oder ganz aussetzen<br />

Berlin, d. 7. September <strong>2018</strong>.<br />

Per Ministerverordnung sollen Untergrenzen für<br />

den Personaleinsatz in pflegesensitiven Abteilungen<br />

der Krankenhäuser festgesetzt werden. Der<br />

Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />

(<strong>VKD</strong>) unterstützt das Anliegen, da es dabei auch<br />

um die Sicherheit der Patienten geht. Der nun vorliegende<br />

Entwurf der Verordnung diene diesem<br />

Ziel allerdings nicht und werde in seiner aktuellen<br />

Form daher abgelehnt.<br />

Er muss aus Sicht des <strong>VKD</strong> an zahlreichen Stellen<br />

deutlich verändert oder ganz ausgesetzt werden,<br />

da ansonsten die Gefahr besteht, das „Kind mit<br />

dem Bade auszuschütten“. Zahlreiche Einwände<br />

aus der Praxis der Krankenhäuser machen deutlich,<br />

dass Vorgaben zum Teil nicht umsetzbar sind<br />

oder die Patientenversorgung sogar gefährden<br />

würden. Kann ein Krankenhaus sie nicht umsetzen,<br />

muss es die entsprechende Station gegebenenfalls<br />

schließen.<br />

„Untergrenzen sollten dem Wortsinne nach eine<br />

Minimalbesetzung festlegen und müssten daher<br />

deutlich unter einer Normalbesetzung liegen.<br />

Hier ist der Gesetzgeber deutlich über das Ziel<br />

hinausgeschossen“, sagt <strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef<br />

Düllings. Angesichts des erheblichen Fachkräftemangels<br />

gerade in Pflegeberufen, der nicht von<br />

heute auf morgen behoben werden kann, warne<br />

der <strong>VKD</strong> auch vor einer mit der geplanten Verordnung<br />

ausgelösten willkürlichen Verknappung<br />

von Behandlungskapazitäten.<br />

Nur zwei Beispiele von vielen sollen zeigen, dass<br />

der Verordnungsentwurf Festlegungen trifft, die<br />

fern von jeder Praxis und zum Teil völlig realitätsfern<br />

sind:<br />

So wurden die Vorgaben für die Besetzung von Intensivstationen<br />

vollkommen undifferenziert festgelegt.<br />

Sie gehen nicht von einer sinnvollen, auf<br />

die unterschiedlichsten Pflegebedarfe in diesem<br />

Bereich ausgerichteten Besetzung aus, die sich<br />

zwischen Hochleistungskliniken und Intensivstationen<br />

der Grund- und Regelversorgung logischer<br />

Weise deutlich unterscheiden, sondern legen an<br />

alle denselben Maßstab an, der von kleineren<br />

Häusern nicht erfüllt werden kann und der dort<br />

auch nicht sinnvoll ist.<br />

Kritisch zu sehen ist auch, dass die Schichtdienste<br />

zukünftig für alle deutschen Krankenhäuser<br />

ebenfalls „gleichgeschaltet“ werden. Ein Blick in<br />

die Praxis zeigt, dass es in den Krankenhäusern<br />

nicht nur Tag- und Nachtschichten gibt – wie in<br />

der Verordnung geregelt - sondern ein System von<br />

Früh-, Spät- und Nachtdienst. Alle unterscheiden<br />

sich deutlich im Arbeitsanfall. Das wird nicht ausreichend<br />

berücksichtigt. So wird an einem OP-Tag<br />

vormittags auf einer unfallchirurgischen Station<br />

sicher deutlich mehr zu tun sein, als abends um<br />

21.30 Uhr. Die geforderte genaue Schichtbetrachtung<br />

bewirkt zudem eine erhebliche Ausweitung<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 113


Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong><br />

der Bürokratie – angesichts der Personalsituation<br />

völlig kontraproduktiv.<br />

Die Verordnung soll lediglich für ein Jahr gelten<br />

und dann durch eine Vereinbarung der Selbstverwaltungspartner<br />

ab 2020 ersetzt werden. Für<br />

diese kurze Zeitspanne erfordert sie einen erheblichen<br />

Umsetzungsaufwand, zieht Bürokratie und<br />

Kontrollen nach sich und enthält zu viele Regelungen,<br />

die mit einer unsinnigen Gleichschaltung<br />

der Krankenhäuser einhergehen. Sie enthält Vorfestlegungen,<br />

die später eventuell wieder geändert<br />

werden müssen. Die Kraft, die dafür nötig ist,<br />

sollte besser in eine wirklich konsistente Regelung<br />

investiert werden.<br />

Auch angesichts des Koalitions-Ziels, künftig für<br />

sämtliche Abteilungen in den Kliniken Pflegepersonal-Untergrenzen<br />

festzulegen, müssen aus Sicht<br />

des <strong>VKD</strong> zunächst einmal entsprechende Rahmenbedingungen<br />

geschaffen werden. Benötigt wird ein<br />

geeignetes, einheitliches Instrument, mit dem der<br />

Personalbedarf unanfechtbar ermittelt wird und<br />

der durch ausgewählte Kalkulationskrankenhäuser<br />

die Grundlage für die Finanzierung bilden kann<br />

- also ein leistungsorientiertes, praxistaugliches<br />

Modell. Das könnte eine Pflegepersonal-Regelung<br />

(PPR) 2.0. sein. Die „alte“ PPR wird in vielen Häusern<br />

zur Personalsteuerung eingesetzt. Sie müsste<br />

sicher reformiert werden, erscheint aber vielen<br />

Praktikern als vielversprechender Weg.<br />

Die von der Deutschen Krankenhausgesellschaft<br />

(DKG) für 2019 vorgeschlagene umfassende Datenerhebung,<br />

der auch der <strong>VKD</strong> zustimmen würde,<br />

könnte parallel dazu mehr Klarheit und eine<br />

belastbare Basis für Festlegungen erbringen, die<br />

doch eine erhebliche Tragweite für die Patientenversorgung<br />

und die Krankenhäuser haben.<br />

Dr. Josef Düllings: „Ein gut begründetes, wirklich<br />

praxistaugliches Gesamtpaket, das vor allem dem<br />

Management auch Spielraum für hausindividuelle<br />

Entscheidungen lässt, wäre sinnvoller, als eine<br />

schlecht zurechtgezimmerte Verordnung vom<br />

grünen Tisch.“<br />

Wird die Verordnung des Bundesgesundheitsministeriums<br />

mit den notwendigen Verbesserungen/<br />

Änderungen nach der demnächst vorgesehenen<br />

Anhörung jedoch in Kraft gesetzt, sollte ihre Umsetzung<br />

für die Krankenhäuser nicht sanktioniert<br />

werden. Das käme dann einer Probe aufs Exempel<br />

gleich, deren Erkenntnisse in die endgültigen<br />

Regelungen zu den Pflegepersonal-Untergrenzen<br />

einfließen könnten.<br />

Viele Gesetze,<br />

aber ein Masterplan fehlt<br />

Berlin, 11. September <strong>2018</strong>.<br />

Fachkräftemangel in den Pflegeberufen. Das Thema<br />

ist inzwischen in der Politik angekommen, die<br />

sich mit ungeahnter Energie und vielfältigen Initiativen<br />

der Lösung dieses Problems widmet. „Die<br />

Stärkung der Pflege als wesentliches Thema in<br />

den Blick zu nehmen, trifft sicher den Nerv vieler<br />

Menschen in Deutschland“, kommentiert der Präsident<br />

des Verbandes der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands (<strong>VKD</strong>), Dr. Josef Düllings, die inzwischen<br />

vielfältigen Gesetze, Gesetz- und Verordnungsentwürfe.<br />

„Wir sind erfreut, dass eine ganze Reihe unserer<br />

zum Teil seit Jahren angemahnten Veränderungen<br />

dabei berücksichtigt wurden. Dazu gehören<br />

vor allem die vollständig zu finanzierenden Tarifsteigerungen<br />

für das Pflegepersonal, die Finanzierung<br />

jeder zusätzliche und jeder aufgestockte<br />

Pflegestelle am Bett, aber auch die Förderung der<br />

Pflegeausbildung und die Förderung der Vereinbarkeit<br />

von Familie und Beruf. „Dass es an jeder<br />

Gesetzes- und Verordnungsinitiative auch Kritik<br />

aus dem Krankenhausmanagement gibt, liegt in<br />

der Natur der Sache. Wir in den Krankenhäusern<br />

erkennen die Auswirkungen auf unsere Häuser, die<br />

Mitarbeiter und auf die Patienten direkt vor Ort.“<br />

So stellt sich für den <strong>VKD</strong> die vorgesehene Kürzung<br />

der Mittel für die Krankenhäuser ab 2020<br />

um eine halbe Milliarde Euro nicht unbedingt als<br />

entlastende Maßnahme dar. Damit fehlt das Geld<br />

für Mitarbeiter, die Pflegende unterstützen und<br />

ihnen zum Beispiel Dokumentationsaufgaben abnehmen.<br />

Das konterkariert die Verbesserungsversuche.<br />

Kritisch bewertet der Verband vor allem auch die<br />

114<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong> <br />

mit den Gesetzen zum Teil einhergehenden massiven<br />

Eingriffe in die Handlungsfreiheit des Managements.<br />

Besonders eklatantes, aktuelles Beispiel ist<br />

die Verordnung zur Festlegung von Personaluntergrenzen<br />

in pflegesensiblen Bereichen, das Scheren<br />

über einen Kamm über alle Krankenhäuser hinweg,<br />

völlig unabhängig davon, ob sie Regel- oder<br />

Maximalversorgung bieten, der erneute Aufwuchs<br />

von Bürokratie durch viele der Regelungen.<br />

Das größte Manko aller Gesetze und Regelungen<br />

im Zusammenhang mit der Pflege ist aber die Tatsache,<br />

dass die Politik dabei die Komplexität des<br />

Geschehens in den Krankenhäusern nicht beachtet.<br />

Gerade die Häufung der Gesetze ist ein Symptom<br />

dafür.<br />

Inzwischen kommt noch die „Konzertierte Aktion<br />

Pflege hinzu“, die gleich von drei Bundesministerien<br />

ausgerufen wurde. In fünf Arbeitsgruppen<br />

sollen nun ein Jahr lang Verbände, Kliniken, Krankenkassen<br />

und andere Beteiligte konkrete Maßnahmen<br />

entwickeln, wie der Pflegeberuf attraktiver<br />

werden kann. Ein wenig skeptisch kann man<br />

sich hier schon fragen, ob tatsächlich ein Jahr lang<br />

über im Grunde Bekanntes diskutiert werden soll<br />

sowie über die Frage, was danach dann passiert.<br />

Es ist ja nicht so, dass es in den vergangenen Jahren<br />

keine Vorschläge gab, die Situation in der Pflege<br />

zu verbessern. Auch in den Krankenhäusern wurde<br />

das Thema vielfach zur Chefsache gemacht, wurden<br />

konkrete Aktionen gestartet, Pflegende fortzubilden,<br />

zu unterstützen, Rückkehr in den Beruf<br />

zu erleichtern und junge Menschen für die Pflege<br />

und ihre vielfältigen beruflichen Möglichkeiten<br />

zu gewinnen. Auch in diesen Tagen starten wieder<br />

viele von ihnen in die Berufsausbildung. Wie das<br />

Statistische Bundesamt ausweist, wurden in den<br />

vergangenen zwei Jahren rund 8000 neue Pflegevollkräfte<br />

in den Krankenhäusern eingestellt. Diese<br />

Zahl markiert einen Trend, der seit zehn Jahren<br />

zu beobachten ist. Der <strong>VKD</strong> verweist hier – wie die<br />

Deutsche Krankenhausgesellschaft – darauf, dass<br />

die Krankenhäuser gern noch mehr Personal einstellen<br />

würden – wenn sie denn am Arbeitsmarkt<br />

zur Verfügung stünden. Im vergangenen Jahr wurden<br />

zudem 26.000 neue Stellen für nichtärztliches<br />

und pflegeunterstützendes Personal geschaffen.<br />

„Eine Situation, die sich über Jahre entwickelt hat<br />

– auch durch die politisch gewollte Über-Ökonomisierung<br />

der Krankenhäuser – ist nicht von heute<br />

auf morgen zu verbessern. Das ist eine Illusion“, so<br />

der <strong>VKD</strong>-Präsident. „Hier brauchen wir alle einen<br />

längeren Atem.“<br />

Das Problem des Fachkräftemangels in der Pflege<br />

kann vor allem nicht isoliert von den anderen Herausforderungen<br />

betrachtet – und gelöst – werden.<br />

Dazu gehören solche Selbstverständlichkeiten,<br />

wie die ausreichende Investitionsfinanzierung,<br />

die seit Jahren von den Bundesländern nicht nach<br />

Recht und Gesetz geleistet wird. Dazu gehört in<br />

dieser Zeit endlich auch eine Digitalisierungsstrategie,<br />

die über Einzelanstrengungen und Modelle<br />

hinausgeht und als wesentliche Infrastrukturmaßnahme<br />

eben auch eine gesamtgesellschaftliche<br />

Aufgabe ist. Dazu gehört ein grundlegender<br />

Neustart des DRG-Systems, das inzwischen trotz<br />

überbordender immer detaillierter ausgefeilten<br />

Fallpauschalen vor allem die Leistungen der<br />

kleinen Grund- und Regelversorger sowie der<br />

Maximalversorgungshäuser nicht mehr adäquat<br />

abbildet, dafür aber inzwischen Interpretationsspielräume<br />

für Kontrollen durch den Medizinischen<br />

Dienst jenseits jeder Fairness ermöglicht.<br />

Die jetzt vorgesehene Ausgliederung der Pflegekosten<br />

aus dem System der Fallpauschalen ist ein<br />

eher zweischneidiges Schwert, das sogar zur Belastung<br />

der Budgets vieler Krankenhäuser werden<br />

kann.<br />

Alles, was die Situation in der Pflege tatsächlich<br />

verbessern hilft, ist zunächst einmal zu begrüßen.<br />

Es ist gut, dass hier die Politik gesetzgeberisch tätig<br />

wird. Es wäre allerdings sinnvoll – wenn auch<br />

bisher nicht typisch für die Gesundheitspolitik -<br />

sämtliche Aktivitäten einer Gesamtstrategie unterzuordnen.<br />

Wohin soll sich unser Gesundheitssystem<br />

– und das Krankenhaus als ihr Kernbereich<br />

– unter den sich heute und absehbar morgen<br />

stellenden Herausforderungen entwickeln? Die<br />

Schlussfolgerung kann nur sein: Wir brauchen ein<br />

„Zukunftskonzept Deutsches Krankenhaus“.<br />

Angesichts überquellender Sozialkassen gehört<br />

dazu – der <strong>VKD</strong> kann es nur immer wieder betonen<br />

– auch ein erheblich stärkeres finanzielles<br />

Engagement der Politik in Bund und Ländern. Sie<br />

müssen hier über ihren Schatten springen, sonst<br />

werden wir immer wieder – und immer schmerzhafter<br />

- mit den Folgen für die Gesundheitsversorgung<br />

konfrontiert.<br />

Eine ausreichende Investitionsfinanzierung, ein<br />

Sonderprogramm zur flächendeckenden Digitali-<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 115


Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong><br />

sierung der Krankenhäuser und ein umfassendes<br />

DRG-Update sind die Basis auch für die grundlegende<br />

Lösung des Fachkräftemangels.<br />

Dr. Josef Düllings: „Wir müssen uns gemeinsam<br />

fragen, was diese wichtige Infrastruktur für die<br />

Bürger künftig leisten soll, in welchen Schritten<br />

und mit welchen Prioritäten sie weiterentwickelt<br />

werden muss – zeitlich terminiert, personell und<br />

finanziell sinnvoll ausgestattet.<br />

Der <strong>VKD</strong> meint genau das mit seiner Forderung<br />

nach einem „Zukunftskonzept Deutsches Krankenhaus“.<br />

Um das deutsche Gesundheitswesen<br />

und insbesondere die Krankenhäuser und Pflegeheime<br />

für die Zukunft gut aufzustellen, brauchen<br />

wir deshalb eine gesamtgesellschaftliche Kraftanstrengung.<br />

<strong>VKD</strong> zum Internationalen Tag der Patientensicherheit:<br />

Sicherheit der Patienten und ihrer Daten hat höchste Priorität<br />

Berlin, d. 16. September <strong>2018</strong>.<br />

„Kontakt mit dem Arzt per App. Schnellste Versorgung<br />

von Patienten auch in ländlichen Regionen<br />

durch Netzwerke, in denen Expertenwissen und<br />

Therapieempfehlungen telemedizinisch sofort verfügbar<br />

sind. Digitale Anwendungen verbessern die<br />

Patientensicherheit. Sie werden künftig eine noch<br />

weit bedeutendere Rolle im Krankenhaus, den<br />

REHA-und Pflegeeinrichtungen spielen als bisher<br />

bereits“, sagt die Geschäftsführerin des Verbandes<br />

der Krankenhausdirektoren Deutschlands (<strong>VKD</strong>),<br />

Gabriele Kirchner. Morgen ist der 4. Internationale<br />

Tag der Patientensicherheit. Die Digitalisierung des<br />

Gesundheitswesens ist sein Thema.<br />

„Digitalisierung und Patientensicherheit sind seit<br />

langem auch wichtige Themen unseres Verbandes.<br />

Der <strong>VKD</strong> gehört daher aus gutem Grund zu den<br />

Förderern des Aktionsbündnisses Patientensicherheit“,<br />

so Gabriele Kirchner. „Seit vielen Jahren arbeiten<br />

unsere Mitglieder aus den Krankenhäusern,<br />

den REHA-, Psychiatrischen und Pflegeeinrichtungen,<br />

sowie aus MVZs an digitalen Projekten gemeinsam<br />

mit IT-Firmen und Beratern im Rahmen<br />

der vom <strong>VKD</strong> mitgegründeten Entscheiderfabrik.<br />

Natürlich spielt dabei auch die Sicherheit der Patienten<br />

stets eine große Rolle.“<br />

Ein Quantensprung wäre aus Sicht des <strong>VKD</strong> vor<br />

allem die flächendeckende Einführung der elektronischen<br />

Patientenakte. Sie würde - richtig ausgestaltet<br />

- die Patientensicherheit insgesamt<br />

deutlich weiter verbessern - etwa durch eine<br />

schnellere Verfügbarkeit der Daten, eine lückenlose,<br />

berufsübergreifende Dokumentation, die Unterstützung<br />

der Pflegeprozesse und der Pflegeplanung<br />

und einen schnelleren Zugriff auf archivierte<br />

Befunde. Deutschlands Krankenhäuser sind hier<br />

im Vergleich zu anderen Ländern weit im Hintertreffen.<br />

Ein Grund dafür sei, so der Verband, dass<br />

vielen Krankenhäusern die Investitionsmittel für<br />

diese wichtige Infrastruktur fehlten – eine Folge<br />

der jahrelangen mangelhaften Investitionsfinanzierung<br />

durch die Länder.<br />

Generell, darauf verweist Gabriele Kirchner, ist die<br />

Patientensicherheit in deutschen Krankenhäusern<br />

seit Jahren kontinuierlich hoch. Das habe auch in<br />

diesem Jahr u.a. wieder die Behandlungsfehlerstatistik<br />

der Bundesärztekammer für das Jahr 2017<br />

gezeigt. Im Vergleich zum Vorjahr weist die Statistik<br />

mit 2213 anerkannten Fehlern sogar einen<br />

leichten Rückgang aus (-32). Dazu trage auch eine<br />

Vielzahl von Maßnahmen zur Qualitätssicherung<br />

bei.<br />

Auch bei sämtlichen Digitalisierungsprojekten<br />

müsse natürlich immer auch die Sicherheit der<br />

Patienten und ihrer Daten eine große Rolle spielen.<br />

Das habe höchste Priorität. Der Stellenwert<br />

der IT-Sicherheit und damit die Anforderungen an<br />

das Risikomanagement der Krankenhäuser wachsen<br />

daher. Die Gefahren, nicht nur durch externe<br />

Angriffe, nehmen leider zu. Auch die vielfältigen<br />

Vernetzungen innerhalb der Krankenhäuser und<br />

nach außen erfordern hier größte Aufmerksamkeit,<br />

Vorsicht und die Sensibilisierung aller Mitarbeiter<br />

für diese Herausforderungen.<br />

Hintergrund<br />

Am 17. September findet der 4. Internationale Tag<br />

der Patientensicherheit statt. Das Schwerpunktthema:<br />

Digitalisierung und Patientensicherheit.<br />

Die Federführung hat das Aktionsbündnis Patien-<br />

116<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong> <br />

tensicherheit. Die Digitalisierung sei die Schlüsseltechnologie<br />

des 21. Jahrhunderts. Sie erfasse<br />

jeden Lebensbereich. Die Gesundheitsversorgung<br />

sei ein bedeutendes Feld für die voranschreitende<br />

Digitalisierung, so die Begründung des Themas<br />

<strong>2018</strong>. Mit dem Internationalen Tag der Patientensicherheit<br />

will das Aktionsbündnis in Deutschland<br />

eine Plattform für das gemeinsame Engagement<br />

aller Beteiligten im Gesundheitswesen bieten.<br />

Bundesweit gibt es Informationsveranstaltungen<br />

vieler Akteure aus allen Bereichen des Gesundheitswesens.<br />

Organspenden: Entscheidungen sollten rechtzeitig fallen<br />

Für Kliniken ist es ein ethisches und ein wirtschaftliches Thema<br />

Berlin, d. 25. September <strong>2018</strong>.<br />

Die Zahl der Organspenden in Deutschland zeigt<br />

weiter nach unten. Ein neues Gesetz soll das ändern.<br />

Aus der bisherigen Entscheidungslösung soll<br />

eine Widerspruchslösung werden. „Das Thema beschäftigt<br />

uns natürlich sehr. Organtransplantationen<br />

sind für viele Schwerstkranke lebensrettend.<br />

Immer wieder werden Ärzte und Pflegende mit<br />

diesen Schicksalen konfrontiert“, sagt Dr. Falko<br />

Milski, Pressesprecher und Präsidiumsmitglied des<br />

Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />

(<strong>VKD</strong>). Dass die Zahl der Spenden noch immer<br />

rückläufig ist, hat aus Sicht des <strong>VKD</strong> mehrere<br />

Gründe und ist nicht unbedingt nur in mangelnder<br />

Spendenbereitschaft zu suchen. Umfragen zeigten<br />

ja, dass deutlich mehr Menschen diesem Thema<br />

positiv gegenüberstünden, viele aber dennoch<br />

nicht über einen Organspendeausweis verfügten.<br />

Unsicherheit, Scheu, sich mit Fragen von Leben<br />

und Tod zu beschäftigen, natürlich auch Desinteresse,<br />

solange jemand nicht selbst betroffen ist,<br />

spielen sicher eine Rolle dabei. Es geht aber auch<br />

um offene Antworten auf Fragen, die sich Menschen<br />

in diesem Zusammenhang stellen. Deshalb<br />

sei es positiv, so der <strong>VKD</strong>-Pressesprecher, dass die<br />

Diskussion über dieses Thema nochmals intensiv<br />

stattfindet, dass auch in Familien und Freundeskreisen<br />

darüber gesprochen wird, Entscheidungen<br />

rechtzeitig fallen und nicht erst dann, wenn der<br />

Fall eingetreten ist und kein Angehöriger genau<br />

wisse, was der Betroffene selbst gewollt hätte. Das<br />

könne eine schwere Last sein.<br />

Für Krankenhäuser ist das Thema Organspende<br />

nicht nur ein ethisches, sondern auch ein wirtschaftliches.<br />

„Den Krankenhäusern wird immer<br />

wieder vorgeworfen, sich nicht genug zu engagieren.<br />

Diesen Schwarzen Peter weisen wir von uns“,<br />

sagt Dr. Milski. „Gerade kleinere Häuser haben oft<br />

nicht die personellen und finanziellen Kapazitäten,<br />

hier aktiver zu werden.“ Es sei daher zu begrüßen,<br />

dass der Gesetzentwurf aus dem Bundesgesundheitsministerium<br />

hier Abhilfe schaffen wolle.<br />

„Gleichzeitig müssen wir aber auch intensiver<br />

nach Lösungen suchen, die Alternativen zu Organspenden<br />

darstellen“, so der <strong>VKD</strong>-Pressesprecher.<br />

Die Nachfrage werde vermutlich immer größer<br />

bleiben als das Angebot, auch wenn die Zahl der<br />

potenziellen Spender wieder steige. Forschungen<br />

auf diesem Gebiet müssten entsprechend gefördert<br />

und finanziert werden. So werde auf dem Gebiet<br />

der Regenerativen Medizin intensiv und auch<br />

mit guten Ergebnissen geforscht. In Deutschland<br />

arbeiten derzeit sechs Zentren für Regenerative<br />

Medizin an Themen wie u.a. biologischen Herzschrittmachern,<br />

Herzklappen, Knorpelzell- und<br />

Hautzellersatz, Diabetes und sogar an der Möglichkeit<br />

eines nachwachsenden Herzens.<br />

Wichtig sei aber ebenfalls, präventiv mehr zu tun,<br />

um Organschäden und damit auch die Notwendigkeit<br />

von Transplantationen zu vermindern.<br />

Er selbst sei ein Befürworter der Widerspruchslösung,<br />

sagt Dr. Milski. Jeder Erwachsene müsse<br />

das aber für sich selbst entscheiden – und vorher<br />

gründlich darüber nachdenken.<br />

Hintergrund<br />

Wurden im Jahr 2012 in Deutschland noch 1.046<br />

Organspenden durchgeführt, nahm deren Zahl in<br />

den folgenden Jahren immer weiter ab. In 2017 waren<br />

es laut Deutscher Stiftung Organtransplantation<br />

nur noch 797. Die aktuell geltende Entscheidungslösung<br />

sollte eine Umkehr des Trends und<br />

die Bereitschaft zur Organspende fördern. Das<br />

gelang nicht. Als Konsequenz daraus hat Bundesgesundheitsminister<br />

Jens Spahn nun einen neuen<br />

Gesetzentwurf vorgelegt, in dem auf die Widerspruchslösung<br />

gesetzt wird. Dabei soll jeder Bür-<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 117


Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong><br />

ger als potenzieller Spender gelten, wenn er oder<br />

sie sich nicht explizit dagegen ausgesprochen und<br />

dies auch dokumentiert hat.<br />

In jedem Fall aber ist eine Organspende freiwillig<br />

und bleibt eine persönliche Entscheidung.<br />

Stabwechsel vorbereitet<br />

Berlin, den 5. Oktober <strong>2018</strong>.<br />

Nach fast 30 Jahren als Geschäftsführerin des<br />

Verbandes der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />

(<strong>VKD</strong>) geht Gabriele Kirchner im kommenden<br />

Frühjahr in den Ruhestand. Als ihr Nachfolger<br />

wurde vom <strong>VKD</strong>-Vorstand Dr. Jens-Uwe Schreck<br />

bestellt. Er ist Geschäftsführer der Landeskrankenhausgesellschaft<br />

Brandenburg.<br />

Die Position war innerhalb des <strong>VKD</strong> ausgeschrieben<br />

worden. In einem dreistufigen Verfahren setzte<br />

sich der studierte Chirurg und Gesundheitswissenschaftler,<br />

der seit rund 10 Jahren dem Verband<br />

als Mitglied verbunden ist, durch. Er wird die Geschäftsführung<br />

zum 1. April 2019 übernehmen.<br />

Gabriele Kirchner wird nach dem vollzogenen Stabwechsel<br />

noch einige Monate für einen reibungslosen<br />

Übergang zur Verfügung stehen. „Ich freue<br />

mich, dass ein kompetenter, unseren Mitgliedern<br />

und den Krankenhäusern zugewandter Nachfolger<br />

gefunden wurde. Kontinuität in der Arbeit der Geschäftsstelle<br />

ist ebenso wichtig wie die Umsetzung<br />

neuer Ideen in der Arbeit für die Mitglieder und<br />

in die Öffentlichkeit hinein“, erklärt sie. Gabriele<br />

Kirchner hatte die Geschäftsstelle des <strong>VKD</strong> aufgebaut<br />

und seitdem deren Arbeit und Wirkung stetig<br />

weiterentwickelt.<br />

Dr. Jens-Uwe Schreck erklärt: „Ich freue mich, dass<br />

mir der <strong>VKD</strong> in einer gesundheitspolitisch wichtigen<br />

Zeit für die Krankenhäuser und das Krankenhausmanagement<br />

die Geschäftsführung unseres<br />

bundesweit anerkannten Verbandes übertragen<br />

hat. Vorschläge und Kritik der Praktiker in die Politik<br />

und die Öffentlichkeit zu tragen, gleichzeitig die<br />

Mitglieder in ihrer Arbeit vor Ort zu unterstützen<br />

sind anspruchsvolle Aufgaben, denen ich mich mit<br />

Energie stellen werde.“<br />

<strong>VKD</strong>-Berichte aus der Krankenhauspraxis <strong>2018</strong> erschienen<br />

„Erfahrungsaustausch im besten Sinne“<br />

Berlin, d. 8. Oktober <strong>2018</strong>.<br />

Die Praxis ist das Kriterium der Wahrheit: Auch in<br />

diesem Jahr- und gerade erschienen - gibt es wieder<br />

die Berichte des Verbandes der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands aus der Krankenhauspraxis.<br />

Die Titelthemen: „Digitalisierung“ und „Der<br />

alte Patient“.<br />

Vorgestellt wird u.a. ein demenzsensibles Krankenhaus,<br />

der Umgang mit dem gerade für alte Patienten<br />

so gefährlichen Delir, es geht um umfangreiche<br />

Digitalisierungsstrategien, die telemedizinische<br />

Vernetzung großer und kleiner Kliniken und Arztpraxen,<br />

auch um die Frage, was sogenannte Pflegeroboter<br />

in Pflegeheimen leisten können und was<br />

nicht.<br />

Zu den Themen und zur allgemeinen Gesundheitspolitik<br />

positionieren sich Repräsentanten des<br />

Verbandes. Redaktionellen Platz finden auch Aktivitäten<br />

der vom <strong>VKD</strong> mitgegründeten Entscheiderfabrik,<br />

die sich seit mehr als 12 Jahren um Digitalisierungsprojekte<br />

verdient macht, und in deren<br />

Rahmen in jedem Jahr fünf für die Krankenhäuser<br />

wichtige Digitalisierungsprojekte gemeinsam von<br />

Krankenhäusern, IT-Unternehmen und Beratern<br />

bearbeitet werden.<br />

„Es geht in den Praxisberichten im besten Sinne<br />

um Erfahrungsaustausch und um Positionen<br />

unseres Verbandes zu aktuellen Entwicklungen“,<br />

sagt <strong>VKD</strong>-Geschäftsführerin Gabriele Kirchner. So<br />

stünden die Kliniken mit der kontinuierlich wachsenden<br />

Zahl alter und ältester Patienten vor neuen<br />

Herausforderungen, auf die sie sich einstellen<br />

müssten. „Auch unser Gesundheitssystem mit sei-<br />

118<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong> <br />

nen nach wie vor abgeschotteten Sektoren muss<br />

sich verändern, stationäre und ambulante Versorgungsstrukturen<br />

müssen viel stärker vernetzt<br />

werden“, ergänzt sie. Eine vernetzte Versorgung<br />

werde am Ende allen, nicht nur unseren Mitarbeitern<br />

und den alten Patienten nützen. Das zweite<br />

Schwerpunktthema schließe hier nahtlos an, denn<br />

eine sektorenübergreifende Versorgung brauche<br />

die Digitalisierung. „Uns allen ist klar, dass die<br />

flächendeckend eingesetzte elektronische Patientenakte<br />

enorme Vorteile haben wird – für die Prozesse,<br />

die Arbeit in den Kliniken sowie für die Vernetzung<br />

der Gesundheitsversorgung insgesamt.“<br />

Rolle der Krankenhäuser neu definieren<br />

27. Kongress der Europäischen Vereinigung der Krankenhausmanager<br />

Berlin, d. 11. Oktober <strong>2018</strong>.<br />

„Gesundheitsversorgung ist eine der aufregendsten<br />

und innovativsten Branchen des 21. Jahrhundert.<br />

Krankenhäuser sind darin die am stärksten<br />

komplexen und anspruchsvollen Organisationen,<br />

die jemals entwickelt wurden.“ Alexandre Lourenco,<br />

Präsident der Portugiesischen Vereinigung<br />

der Krankenhausmanager, begrüßte die mehr als<br />

1100 Krankenhaus-Führungskräfte aus 43 Ländern<br />

zum diesjährigen 27. Kongress der Europäischen<br />

Vereinigung der Krankenhausmanager (EAHM/<br />

EVKM) im portugiesischen Cascais. Damit startete<br />

Ende September ein dreitägiger Marathon<br />

von spannenden Vorträgen, Workshops, Sessions,<br />

Rundtisch-Gesprächen und vielen persönlichen<br />

Begegnungen. Die EAHM hatte diese drei Tage unter<br />

das Thema "Die Rolle der Krankenhäuser neu<br />

definieren - in der Gesundheitsversorgung innovieren"<br />

gestellt.<br />

Die Herausforderungen, denen sich alle entwickelten<br />

Gesundheitssysteme zu stellen haben, ähneln<br />

einander. Sie erfordern innovatives Herangehen<br />

und eine Neuorientierung in der Aufgabenstellung<br />

der Krankenhäuser. Die Erwartungen der Patienten<br />

und ihre Eigenständigkeit bei Entscheidungen<br />

über ihre Gesundheit, die demografischen Veränderungen<br />

und eine höhere Lebenserwartung, kurze<br />

Innovationszyklen in der Medizintechnik und bei<br />

Medikamenten mit erheblichen therapeutischen<br />

Folgen, die Digitalisierung, auch eine zunehmende<br />

Regelungsdichte, höhere Sicherheits- und Qualitätsstandards,<br />

die aus all dem auch erwachsende<br />

Notwendigkeit, integrierte Versorgungsmodelle zu<br />

entwickeln – all das waren daher Themen, die in<br />

Cascais diskutiert wurden.<br />

Entscheider, Führungskräfte, Denker, Forscher und<br />

Anbieter im Bereich der Gesundheitsversorgung zu<br />

Visionen, Ideen und neuen Aktionsplänen zu befähigen<br />

– das war das Ziel.<br />

Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />

(<strong>VKD</strong>), einer der Gründungsverbände des<br />

europäischen Verbandes, war mit über 40 Teilnehmern<br />

vertreten, die sich u.a. auch in Podiumsdiskussionen<br />

engagierten. So moderierte Holger<br />

Höhmann, Vorsitzender der <strong>VKD</strong>-Fachgruppe<br />

psychiatrische Einrichtungen, das Rundtisch-Gespräch<br />

zum Thema „Leadership in mental health:<br />

4 priorities für person-centred innovation“. Die<br />

<strong>VKD</strong>-Fachgruppe ist seit Jahren engagiert im<br />

EAHM-Sub-Committee for Mental Health.<br />

Heinz Kölking, Vertreter des <strong>VKD</strong> im EAHM-Präsidium,<br />

leitete eine überaus interessante Diskussionsrunde<br />

zum Thema „Sustainability“, in der viele<br />

Aspekte und Ansätze für mehr Nachhaltigkeit in<br />

der Gesundheitsversorgung vor dem Hintergrund<br />

des demografischen Wandels, des Fachkräftemangels<br />

und der Transformation in Folge der Digitalisierung<br />

von Prozessen vorgestellt wurden.<br />

Grundlage war ein einführender Vortrag von Nigel<br />

Edwards (Chief Executive beim Nuffield Trust in<br />

Großbritannien).<br />

Besonders beeindruckend war für die deutschen<br />

Teilnehmer, dass in vielen europäischen Ländern<br />

die Gesundheitsversorgung gemeinsam und<br />

flexibel durch die Leistungserbringer organisiert<br />

wird. Die Trennung von ambulanter und stationärer<br />

Versorgung in dieser Form ist dort nicht<br />

vorhanden oder überwunden. Gleiches gilt auch<br />

für die Auswirkungen einer zunehmenden Spezialisierung.<br />

Es ist unübersehbar deutlich geworden,<br />

dass die vielfältigen Herausforderungen nur nachhaltig<br />

gemeistert werden können, wenn die Kräfte<br />

in der Versorgung patientenorientiert gebündelt<br />

werden.<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 119


Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong><br />

„Anders als in der politischen Landschaft der EU-<br />

Länder zeigte die diesjährige Rekordbeteiligung<br />

auf dem Kongress, dass es dem portugiesischen<br />

Verband gelungen ist, die Europäer wieder enger<br />

zusammen zu bringen“ resümiert Dr. Falko Milski,<br />

<strong>VKD</strong>-Pressesprecher.<br />

Der 28. Kongress der EAHM findet am 12. und 13.<br />

September 2019 im belgischen Gent statt.<br />

Geschäftsführung und Präsidium gewählt<br />

Im Rahmen des Kongresses fand auch die 48. Generalversammlung<br />

der EAHM mit der Neuwahl des<br />

Präsidenten und des Vize-Präsidenten für die Jahre<br />

<strong>2018</strong> bis 2022 statt. Phillipe Blua aus Troyes in<br />

Frankreich löst Gerry O’Dwyer ab, der in den vergangenen<br />

vier Jahren Präsident des Verbandes war.<br />

Ebenso wurde der neue Vorstand gewählt. Jeder<br />

der 26 Nationalverbände stellt ein Mitglied im<br />

Vorstand. Das neue Präsidium wird aus den Reihen<br />

des Vorstandes gewählt. Dies geschieht in der<br />

konstituierenden Vorstandssitzung anlässlich des<br />

41. Deutschen Krankenhaustages im November in<br />

Düsseldorf.<br />

Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />

ist mit Heinz Kölking im Präsidium vertreten.<br />

Düsseldorf wird wieder zum Treffpunkt der Krankenhaus-Entscheider<br />

Der <strong>VKD</strong> positioniert sich im Rahmen des 41. Deutschen Krankenhaustags<br />

zu wichtigen Themen<br />

Einladung an den Stand des Verbandes in Halle 15<br />

Berlin, d. 6. November <strong>2018</strong>.<br />

Nur noch wenige Tage, dann öffnet die weltgrößte<br />

Medizinmesse in Düsseldorf wieder ihre Tore.<br />

Gleichzeitig findet mit dem 41. Deutschen Krankenhaustag<br />

die wichtigste Konferenz der Klinikbranche<br />

statt. Der Verband der Krankenhausdirektoren<br />

ist wieder mit einem repräsentativen Stand<br />

in Halle 15 D34, ganz in der Nähe des Congress-<br />

Centrums Ost, präsent.<br />

Für den <strong>VKD</strong> gehören die Tage im November zu den<br />

wichtigsten Terminen im Jahr. Politik, Wirtschaft,<br />

Medien, natürlich die Mitglieder des <strong>VKD</strong>, viele<br />

weitere Interessenten – sie alle kommen hier zusammen.<br />

Es ist die beste Gelegenheit, die eigenen<br />

Positionen darzulegen, zu diskutieren, Kritik deutlich<br />

zu machen und Vorschläge vorzulegen.<br />

Der Stand des Verbandes wird zu einem wichtigen<br />

Zentrum vieler Treffen mit Mitgliedern, Kooperations-<br />

und Geschäftspartnern, mit Repräsentanten<br />

anderer Verbände der Branche, mit Industrievertretern<br />

sowie anderen Interessierten aus dem Inund<br />

Ausland.<br />

Der <strong>VKD</strong> gehört zu den Trägern der Gesellschaft<br />

Deutscher Krankenhaustag (GDK) und ist zudem<br />

immer intensiv in die Gestaltung des umfangreichen<br />

Kongressprogramms eingebunden. Das<br />

Generalthema in diesem Jahr: „Gemeinschaftsaufgabe<br />

Gesundheitsversorgung – kooperativ<br />

und effektiv!“ Mitglieder des Präsidiums und des<br />

Vorstands moderieren und leiten einzelne Veranstaltungen.<br />

<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings wird<br />

den Kongress als Kongresspräsident eröffnen und<br />

die Gelegenheit nutzen, die Positionen des <strong>VKD</strong> zu<br />

skizzieren.<br />

Das wird er auch in der Veranstaltung zum Thema:<br />

„Zentrale Herausforderungen für das Krankenhaus,<br />

Versorgungsstrukturen aktiv gestalten – die<br />

Rolle der Krankenhäuser“ tun, in der er sich mit<br />

der kontrovers diskutierten Frage der Strukturbereinigungen<br />

beschäftigt.<br />

Im Rahmen der Entscheiderfabrik für optimalen<br />

IT-Einsatz, zu deren Gründern der <strong>VKD</strong> gehört,<br />

werden die Ergebnisse der fünf ausgewählten<br />

IT-Schlüsselthemen dieses Jahres von den beteiligten<br />

Kliniken, IT-Unternehmen und Beratern<br />

vorgestellt und diskutiert. Großes Interesse findet<br />

immer das <strong>VKD</strong>-Forum. Das Thema am Kongressdienstag:<br />

„Notfallkoffer für den Krankenhausmanager“.<br />

Im IMPO-Forum des Europäischen<br />

Verbandes der Krankenhausmanager wird dessen<br />

Vizepräsident Heinz Kölking als Vertreter des <strong>VKD</strong><br />

wieder präsent sein.<br />

„Wir sind gut vorbereitet auf dieses wichtige Ereignis<br />

der Gesundheitsbranche und freuen uns,<br />

120<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong> <br />

wieder Gastgeber und Treffpunkt für viele Gespräche<br />

sein zu können“, sagt <strong>VKD</strong>-Geschäftsführerin<br />

Gabriele Kirchner. Die Wege zu allen Veranstaltungen<br />

von unserem traditionellen Standort in Halle<br />

15 aus sind kurz – auch zu unseren Partnern von<br />

der Entscheiderfabrik. Der traditionelle gemeinsame<br />

Treffpunkt „Meet IT“ der Messe Düsseldorf,<br />

des <strong>VKD</strong> und der Entscheiderfabrik ist nur einen<br />

Katzensprung entfernt. Nicht unwichtig ist es für<br />

unsere Besucher aber sicher auch, dass sie hier im<br />

Messetrubel bei einem Kaffee ein wenig zur Ruhe<br />

kommen können. Ich hoffe natürlich, dass sich viele<br />

von ihnen auch Zeit nehmen, unsere vielfältigen<br />

Verbandsangeboten kennenzulernen.“<br />

Die <strong>VKD</strong>-Geschäftsstelle stellt umfangreiches Informationsmaterial<br />

über den <strong>VKD</strong> und seine Angebote<br />

für Mitglieder bereit. Darunter sind u.a. interessante<br />

Fortbildungsangebote. Die gerade wieder<br />

erschienenen Berichte aus der Krankenhauspraxis<br />

stellen u.a. Projekte zu den Themen „Der alte Patient“<br />

und „Digitalisierung“ vor. Gabriele Kirchner<br />

und ihre Mitarbeiterinnen stehen natürlich auch<br />

für Gespräche mit Interessenten zur Verfügung.<br />

„Für unseren Verband und unsere Mitglieder sind<br />

Medica und Deutscher Krankenhaustag eine wichtige<br />

Plattform für Information, Diskussion, vor<br />

allem aber auch für Erfahrungsaustausch und Inspiration“,<br />

erklärt Gabriele Kirchner. „Die Tage hier<br />

in Düsseldorf haben einen festen Platz in den Kalendern<br />

der Krankenhausmanager.“<br />

Der 41. Deutsche Krankenhaustag findet vom 12.<br />

bis 15. November im Rahmen der weltgrößten<br />

Medizinmesse Medica in Düsseldorf statt. Der <strong>VKD</strong><br />

präsentiert sich traditionell in Halle 15, Stand<br />

D34, in unmittelbarer Nähe zum Congress-<br />

Centrum-Ost.<br />

Definitiv eine Gemeinschaftsaufgabe<br />

Eröffnung des 41. Deutschen Krankenhaustages<br />

Berlin/Düsseldorf, d. 12. November <strong>2018</strong>.<br />

Gemeinsam beherzter als bisher an der „Gemeinschaftsaufgabe<br />

Gesundheitsversorgung“ zu arbeiten.<br />

Dazu forderte der Präsident des Verbandes<br />

der Krankenhausdirektoren Deutschlands, Dr. Josef<br />

Düllings, heute zum Auftakt des 41. Deutschen<br />

Krankenhaustags in Düsseldorf alle Beteiligten<br />

auf. Als diesjähriger Kongresspräsident der wichtigsten<br />

Veranstaltung der Krankenhausbranche<br />

im Jahr, begrüßte er in der Auftaktveranstaltung<br />

die Teilnehmer aus Kliniken, Verbänden und Politik,<br />

unter ihnen Bundesgesundheitsminister Jens<br />

Spahn.<br />

Dr. Düllings verwies darauf, dass eine funktionierende<br />

Gesundheitsversorgung in hoher Qualität zu<br />

den unverzichtbaren Infrastrukturleistungen des<br />

Staates gehöre. Darauf hätten die Bürger, wo immer<br />

sie im Land lebten, ein im Sozialgesetzbuch<br />

verbrieftes Recht. Daraus resultierten aber auch<br />

für Krankenhäuser ebenso wie für niedergelassene<br />

Ärzte und Menschen in den anderen Gesundheitsberufen<br />

sowie für Krankenkassen und Politik<br />

in Bund und Ländern entsprechende Pflichten,<br />

diese für heute und für die Zukunft zu sichern. Dr.<br />

Düllings: „Das ist definitiv eine Gemeinschaftsaufgabe.“<br />

Die Konferenz findet zeitgleich mit der Medica,<br />

der weltgrößten Medizinmesse, vom 12. bis zum 15.<br />

November in Düsseldorf statt. Rund 2000 Teilnehmer<br />

werden sich in Vorträgen, Diskussionsrunden,<br />

und Workshops des Krankenhaustags sowie in vielen<br />

individuellen Gesprächen mit allen Facetten<br />

des Hauptthemas beschäftigen: „Gemeinschaftsaufgabe<br />

Gesundheitsversorgung – kooperativ und<br />

effektiv“.<br />

Der Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />

(<strong>VKD</strong>) als einer der Träger der Gesellschaft<br />

Deutscher Krankenhaustag (GDK) beteiligt sich<br />

aktiv an vielen Veranstaltungen des umfangreichen<br />

Programms, u.a. mit dem <strong>VKD</strong>-Forum zur<br />

Situation des Managers, aber auch mit Vorträgen<br />

und Moderationen. Im Rahmen der Entscheiderfabrik<br />

werden die Ergebnisse der diesjährigen fünf<br />

Digitalisierungsprojekte von den Projektgruppen<br />

aus Kliniken, IT-Firmen und Beratern vorgestellt.<br />

„Für viele unserer Mitglieder ist der Deutsche<br />

Krankenhaustag ein fester Termin im Kalender.<br />

Sie schätzen zudem die Möglichkeit sehr, sich<br />

in den Messehallen über die neusten Trends der<br />

Medizintechnik, neue Angebote im Bereich der<br />

Verbrauchsmaterialien und Dienstleistungen zu<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 121


Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong><br />

informieren“, sagt <strong>VKD</strong>-Pressesprecher Dr. Falko<br />

Milski. Für Verbandsmitglieder, für Partner des<br />

<strong>VKD</strong> aus anderen Verbänden, aus Firmen und Politik,<br />

wird der <strong>VKD</strong>-Stand in Halle 15 in jedem Jahr<br />

auch immer zu einem Ort vieler Begegnungen und<br />

Gespräche, aber auch zu einem Ort, an dem man ein<br />

wenig zur Ruhe im Kongressgeschehen kommen<br />

kann. Interessenten haben die Möglichkeit, sich<br />

hier mit Informationen über den Verband, seine<br />

Ziele und vielfältigen Angebote zu informieren.<br />

Der <strong>VKD</strong> präsentiert sich in Düsseldorf traditionell<br />

in Halle 15, Stand D34, in unmittelbarer<br />

Nähe zum Congress-Centrum Ost.<br />

"Es muss ein Ruck durch die Krankenhauspolitik gehen"<br />

<strong>VKD</strong> definiert sieben Prioritäten für eine bessere,<br />

zukunftsfeste Gesundheitsversorgung<br />

Berlin / Düsseldorf, d. 13. November <strong>2018</strong>.<br />

Sieben Prioritäten sieht der Verband der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands (<strong>VKD</strong>) als essenziell<br />

für die Zukunftssicherung der Patientenversorgung<br />

in Deutschland an. In der gestrigen Pressekonferenz<br />

der Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag<br />

im Rahmen des 41. Deutschen Krankenhaustages<br />

in Düsseldorf erläuterte <strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef<br />

Düllings diese aus Sicht des Managements wesentlichen<br />

Maßnahmen.<br />

Reduktion von Komplexität<br />

Oberste Priorität habe die Reduktion von Komplexität<br />

im Management von Medizin und Pflege,<br />

insbesondere die Reduktion der „Checklistenmedizin“.<br />

Die Qualität der Patientenversorgung werde<br />

nicht besser, wenn Ärzte und Pflegende immer<br />

mehr Zeit für bürokratische Arbeiten aufwenden<br />

müssten und immer weniger Zeit für die Patienten<br />

bleibe. Er kritisierte in diesem Zusammenhang die<br />

anschwellende Misstrauenskultur der Krankenkassen<br />

und verwies darauf, dass beim Medizinischen<br />

Dienst inzwischen weit über 2000 „Fachärzte<br />

für Aktenmedizin“ tätig seien.<br />

Sicherung des Fachkräftenachwuchses<br />

Die Sicherstellung des ärztlichen und pflegerischen<br />

Nachwuchses durch Schaffung zusätzlicher<br />

Medizinstudienplätze und zusätzlicher Ausbildungsplätze<br />

in der Pflege gehöre ebenso wie<br />

die Verbesserung der Arbeitsbedingungen in der<br />

Pflege und eine gesellschaftliche Aufwertung der<br />

Pflege gemessen an internationalen Standards zu<br />

den wichtigsten Maßnahmen.<br />

Strukturveränderungen moderieren<br />

und finanzieren<br />

Ohne Zweifel seien Strukturveränderungen für<br />

eine zukunftsfeste Gesundheitsversorgung nötig.<br />

Sie müssten aber durch die Bundesländer moderiert<br />

und mit einem erweiterten Einsatz investiver<br />

Mittel begleitet und so auch beschleunigt werden.<br />

Das bedeute u.a., die Mittel des Strukturfonds und<br />

die Fördermittel für die Einzelförderung in den<br />

Bundesländern deutlich aufzustocken.<br />

Digitalisierung staatlich finanzieren<br />

Unabdingbar und eine inzwischen langjährige Forderung<br />

des <strong>VKD</strong> sei eine staatliche Finanzierung<br />

der Digitalisierung als Infrastruktur und Vernetzungsinstrument<br />

zur Verbesserung der Qualität<br />

der Patientenversorgung.<br />

Qualitätssicherung zwischen den Sektoren<br />

vergleichbar gestalten<br />

Gesundheitsversorgung als Gemeinschaftsaufgabe<br />

bedeute aber auch eine vergleichbare Gestaltung<br />

der Qualitätssicherung in den Sektoren. Nur<br />

so könne es sichere, transparente Übergänge für<br />

die Patienten aus einem Versorgungssektor in den<br />

anderen geben. Nur so könnten auch die Leistungen<br />

aufwandsgerecht vergütet werden.<br />

Krankenhäuser als Anker<br />

der Gesundheitsversorgung<br />

Krankenhäuser seien die Anker der Gesundheitsversorgung<br />

in den Regionen. Der wichtigste Schritt<br />

dazu, dass Patienten eine integrierte Versorgung<br />

tatsächlich wieder wahrnehmen, sei die vollständige<br />

Öffnung der Grund- und Regelversorger<br />

für die ambulante Notfallversorgung und für die<br />

ambulante fachärztliche Versorgung, zumindest<br />

in ländlichen Regionen. Gerade hier seien die Ausdünnung<br />

der Medizin im niedergelassenen Bereich<br />

und die Herausforderung durch den demografischen<br />

und soziostrukturellen Wandel am größten.<br />

Hier sollte besser jetzt als zu spät die Hilfe der<br />

Krankenhäuser angenommen werden.<br />

122<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong> <br />

Gründung eines unabhängigen Kontrollinstituts<br />

für alle Sektoren<br />

Notwendig im Sinne einer gemeinsamen Verantwortung<br />

für die Gesundheitsversorgung ist aus<br />

Sicht des <strong>VKD</strong> schließlich die Gründung einer unabhängigen<br />

Kontrollinstitution für alle Leistungsträger<br />

durch Umwandlung des Medizinischen<br />

Dienstes der Krankenversicherung in ein unabhängiges<br />

Institut, das im Sinne der Patienten dann<br />

auch sektorenübergreifend prüft.<br />

Dr. Düllings: „Es muss ein Ruck durch die Krankenhauspolitik<br />

gehen. Unser Appell ist die Aufforderung,<br />

gemeinsam ein „Zukunftskonzept Deutsches<br />

Krankenhaus“ zu entwickeln und gemeinsam beherzter<br />

an der Gemeinschaftsaufgabe Gesundheitsversorgung<br />

zur arbeiten.<br />

Der 41. Deutsche Krankenhaustag findet zeitgleich<br />

mit der Medizinmesse Medica vom 12. bis zum 15.<br />

November in Düsseldorf statt.<br />

<strong>VKD</strong> auf dem 41. Deutschen Krankenhaustag in Düsseldorf<br />

Wir nutzen diese Plattform intensiv zur Diskussion unserer Themen<br />

Berlin / Düsseldorf, d. 19. November <strong>2018</strong>.<br />

Vier spannende Tage im Herbst: Der 41. Deutsche<br />

Krankenhaustag vom 12. bis zum 15. November in<br />

Düsseldorf bot erneut eine Plattform für Diskussionen,<br />

Erfahrungsaustausch, Foren, interessante<br />

Vorträge und Vorschläge. Rund 2150 Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer aus Krankenhäusern, Krankenkassen,<br />

Politik hatten reichlich Gelegenheit,<br />

sich zu informieren, miteinander ins Gespräch<br />

zu kommen. Gesundheitsversorgung als Gemeinschaftsaufgabe<br />

– darum ging es im Hauptthema<br />

der wichtigsten Kommunikationsplattform des<br />

Jahres für den Krankenhausbereich. Eines der<br />

wichtigen Themen auch für die Mitglieder des Verbandes<br />

der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />

(<strong>VKD</strong>), die nach Düsseldorf gekommen waren.<br />

Den ersten Aufschlag machte dabei Dr. Josef Düllings,<br />

Präsident des Verbandes der Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands und in diesem Jahr auch<br />

Präsident des Krankenhaustages. „Unsere Position<br />

ist ganz klar: Gesundheitsversorgung ist definitiv<br />

eine Gemeinschaftsaufgabe,“ erklärte er. In der<br />

Eröffnungsveranstaltung verwies er u.a. - auch in<br />

Richtung des anwesenden Bundesgesundheitsministers<br />

Jens Spahn – darauf, dass die Krankenhäuser<br />

„durch externe Vorgaben wieder in einen Strudel<br />

einer sich verstärkenden Unterfinanzierung“<br />

gekommen seien. Dazu gehöre die seit Jahren<br />

kulminierende Tarif-Unterfinanzierung, die seit<br />

zwei Jahrzehnten massive Unterfinanzierung der<br />

Investitionskosten durch die Länder, die zunehmenden<br />

Aufgaben in der ambulanten Versorgung<br />

durch Ausdünnung der haus- und fachärztlichen<br />

Versorgung. Aktuell besonders schwierig werde die<br />

Situation vieler Kliniken durch die seit zwei Jahren<br />

massiv angestiegenen Vergütungsrückholaktionen<br />

der Krankenkassen nach dem Motto „Leistung, ja,<br />

Bezahlen, eigentlich lieber nicht“. Gerade dieser<br />

letzte Punkt führe nach seinem Eindruck inzwischen<br />

nicht wenige Häuser in die Insolvenzgefährdung.<br />

Dass dieses Problem offenbar bereits im Bundesgesundheitsministerium<br />

angekommen ist, wurde<br />

in der Rede von Jens Spahn deutlich, der den<br />

Krankenhaustag offiziell eröffnete. Er lobte die<br />

Kliniken als Rückgrad der Versorgung und forderte<br />

alle Beteiligten zur Kooperation mit Blick auf die<br />

Pflegesituation und die schnellere Umsetzung von<br />

Digitalisierungsprojekten auf. Er kritisierte aber<br />

auch solche Krankenkassen scharf, die bei der<br />

Überprüfung von Krankenhausrechnungen noch<br />

vor Inkrafttreten der neuen gesetzlichen Regelungen<br />

zur Abrechnung der Schlaganfallversorgung<br />

Tausende von Klagen bei den Sozialgerichten eingereicht<br />

haben, um sich Vergütungen zurückzuholen.<br />

Sie seien „mit Irrsinn, Starrsinn und Wahnsinn<br />

unterwegs“.<br />

„Für unseren Verband ist der Deutsche Krankenhaustag<br />

ein wesentliches Ereignis, das wir aktiv<br />

mitgestalten“ betont <strong>VKD</strong>-Pressesprecher Dr. Falko<br />

Milski. „Wir nutzen dieses große Forum intensiv,<br />

um für unsere Themen und Vorschläge zu werben,<br />

Kritik an Fehlentwicklungen zu äußern und darüber<br />

mit Kollegen, Partnern und Politikern zu diskutieren.<br />

Viele unserer Mitglieder sind regelmäßig<br />

mit dabei. Mitglieder unseres Vorstands und Präsidiums<br />

sind Referenten und Moderatoren einzelner<br />

Veranstaltungen, bringen hier die Sicht des<br />

Krankenhausmanagements, die Sicht der Praktiker<br />

auf die Herausforderungen und Probleme, mit ein.<br />

Gut nachgefragt war wieder das <strong>VKD</strong>-Forum, in<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 123


Anhang – <strong>VKD</strong>-Pressemeldungen <strong>2018</strong><br />

dem es immer um ganz spezifische Herausforderungen<br />

für das Management geht.“<br />

Maßgeblich beteiligt sind die Krankenhäuser<br />

an den Projektgruppen, die im Rahmen der Entscheiderfabrik<br />

die Ergebnisse ihrer Arbeit an den<br />

IT-Schlüsselthemen des Jahres präsentieren. Das<br />

deutsche Gesundheitswesen kommt an der umfassenden<br />

Digitalisierung nicht vorbei. Der <strong>VKD</strong><br />

engagiert sich seit mehr als zehn Jahren für Digitalisierungsprojekte.<br />

Die flächendeckende Digitalisierung<br />

sei aber ein Großprojekt, das einen Masterplan<br />

und eine staatliche Finanzierung brauche,<br />

so eine Forderung des Managerverbandes.<br />

Im Krankenhaus-Träger-Forum ging es um die<br />

Herausforderungen durch die künftigen Versorgungsstrukturen.<br />

<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings<br />

kritisierte hier, es verstärke sich der Trend, über<br />

Vorgaben zur Strukturqualität eine Strukturbereinigung<br />

zu erreichen. Der Eindruck in den Kliniken<br />

sei inzwischen, dass die um sich greifende Checklistenmedizin<br />

nicht das Ziel habe, tatsächlich<br />

Qualität zu verbessern. Qualität entstehe nicht<br />

dadurch, dass sich Ärzte und Pflegende primär<br />

mit der Patientenakte beschäftigten, sondern dadurch,<br />

dass sie sich um die Patienten kümmerten.<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsführerin Gabriele Kirchner zog ein<br />

positives Fazit auch der Aktivitäten am Medica-<br />

Stand des <strong>VKD</strong>: „Wir sind mit der Resonanz sehr<br />

zufrieden. An unserem Stand haben viele unserer<br />

Mitglieder Station gemacht. Wir konnten zahlreiche<br />

Gäste von anderen Verbänden, von Kooperationspartnern<br />

sowie Industrievertreter begrüßen.<br />

Auch unser Informationsmaterial wurde stark<br />

nachgefragt.“<br />

Dass der Deutsche Krankenhaustag immer im<br />

Rahmen der weltgrößten Medizinmesse Medica<br />

stattfindet, ist ein weiterer Anreiz für viele Krankenhausmanager,<br />

sich die Tage im November für<br />

die Reise nach Düsseldorf freizuhalten. Das Angebot<br />

der 5.273 Aussteller aus 66 Nationen war dem<br />

Fazit der Messegesellschaft zufolge in diesem Jahr<br />

so umfangreich und international wie niemals zuvor.<br />

Einen besseren Überblick über Angebote und<br />

Innovationen aus der gesamten Versorgungskette<br />

gibt es nirgendwo anders. Mehr als 120.000 Besucher<br />

haben die MEDICA in diesem Jahr besucht.<br />

Der 42. Deutsche Krankenhaustag findet im Rahmen<br />

der Medica vom 18. bis 21. November 2019 in<br />

Düsseldorf statt.<br />

Der Deutsche Krankenhaustag ist die wichtigste<br />

Kommunikationsplattform für die deutschen<br />

Krankenhäuser. Er findet jährlich im Rahmen der<br />

Medica statt. Die Gesellschaft Deutscher Krankenhaustag<br />

mbH (GDK) hat die Aufgabe, die Großveranstaltung<br />

auszurichten sowie Ausstellungen,<br />

Kongresse, Tagungen und Symposien durchzuführen,<br />

zu fördern und zu unterstützen Gesellschafter<br />

der GDK sind die Deutsche Krankenhausgesellschaft<br />

(DKG), der Verband der Leitenden<br />

Krankenhausärzte Deutschlands (VLK) und der<br />

Verband der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />

(<strong>VKD</strong>). Der Pflegebereich ist durch die Arbeitsgemeinschaft<br />

christlicher Schwesternverbände und<br />

Pflegeorganisationen (ADS) und den Deutschen<br />

Berufsverband für Pflegeberufe (DBFK) in die<br />

Arbeit der GDK eingebunden.<br />

<strong>VKD</strong> zur Pressemitteilung der Sachverständigenräte für Wirtschaft<br />

und Gesundheit:<br />

Strukturgestaltung ja – Kahlschlag nein<br />

Berlin, d. 19. Dezember <strong>2018</strong>.<br />

Die einseitig vor allem auf Kapazitätsabbau im<br />

Krankenhausbereich gerichteten Vorschläge der<br />

Sachverständigenräte zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen<br />

Entwicklung und zur Entwicklung<br />

im Gesundheitswesen werden vom Verband<br />

der Krankenhausdirektoren Deutschlands<br />

(<strong>VKD</strong>) ausgesprochen kritisch bewertet. Sie sind<br />

aus Sicht des Managerverbandes nicht dazu geeignet,<br />

den notwendigen Strukturwandel so zu<br />

gestalten, dass sie für die Zukunftsfähigkeit der<br />

gesetzlich gebotenen flächendeckenden Gesundheitsversorgung<br />

geeignet erscheinen.<br />

„Der immer wieder aus der Mottenkiste hervorgeholte<br />

Hinweis auf international deutlich geringere<br />

Krankenhaus- und Bettendichten berücksichtigt<br />

124<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Notizen <br />

weder die völlig unterschiedlichen Gesundheitssysteme<br />

der Länder noch die Tatsache, dass es in<br />

Deutschland keine Wartelistenmedizin gibt“, so<br />

<strong>VKD</strong>-Präsident Dr. Josef Düllings. „Krankenhäuser<br />

gleichen insbesondere in ländlichen Regionen Defizite<br />

am Anfang und am Ende der Versorgungskette<br />

des Patienten aus, nämlich des ambulanten<br />

Bereichs und der nachsorgenden Einrichtungen.<br />

Vor allem Pflegereinrichtungen sind aufgrund des<br />

steigenden Pflegekräftemangels immer weniger<br />

in der Lage, eine zeitnahe Anschlussversorgung zu<br />

gewährleisten.“<br />

Der <strong>VKD</strong> spricht sich ebenso für notwendige Strukturveränderungen<br />

aus. Sie müssen aber moderiert<br />

und finanziert werden und dürfen das Versorgungsnetz<br />

nicht zerreißen. Der sogenannte Qualitätswettbewerb<br />

in der jetzigen Form fördert kaum<br />

den Wettbewerb um bessere Qualität, sondern<br />

produziert eher Risiken für die Patientenversorgung,<br />

etwa die mit der GBA-Qualitätssicherungsrichtlinie<br />

für Perinatalzentren induzierte Verteilung<br />

von Frühchen nach einer Drillingsgeburt auf<br />

drei verschiedene Krankenhäuser. Fehlentwicklungen<br />

sind auch Ansätze einer kahlschlagartigen<br />

Strukturbereinigung, etwa durch Urteile des Bundessozialgerichts<br />

zur Komplexbehandlung nach<br />

Schlaganfall und geriatrischer frührehabilitativer<br />

Komplexbehandlung. Auch von den verordneten<br />

Pflegepersonaluntergrenzen erwartet der <strong>VKD</strong><br />

Fehlentwicklungen.<br />

Der Vorschlag der Sachverständigenräte zum<br />

Übergang von der dualen zur monistischen Finanzierung<br />

mutet anachronistisch an. Angesichts<br />

der historisch beispiellos hohen Vermögenswerte<br />

privater und vor allem öffentlicher Haushalte sowie<br />

der maximalen Verfügbarkeit umfänglicher<br />

Finanzmittel bei einer weiter ungebrochenen<br />

Niedrigzinsphase muss aus Sicht des <strong>VKD</strong> die Forderung<br />

sein, die verfassungsrechtliche Vorschrift<br />

der Schuldenbremse zu hinterfragen. Die Regelung<br />

wurde 2009 unter völlig anderen ökonomischen<br />

Rahmenbedingungen beschlossen. Sie wird<br />

seitdem wie eine Monstranz vor sich hergetragen.<br />

Bund und Länder blockieren damit nur den dringend<br />

nötigen und von den Ländern zu fördernden<br />

Strukturwandel der Krankenhausversorgung. Mit<br />

dem Aufstieg der geburtenstarken Jahrgänge in die<br />

behandlungsrelevanten Altersgruppen von 2020<br />

bis 2030 wird sich dieser Stillstand rächen und<br />

entweder zu massiven Abstrichen in der Qualität<br />

oder zur finanziellen Überforderung der Krankenkassen<br />

führen. Die Krankenkassen als Förderer<br />

dieser Strukturkonzentration sind hierfür ungeeignet,<br />

da sie in dieser kommunalpolitisch brisante<br />

Frage einheitlich und gemeinsam handeln<br />

müssten, was nach den bisherigen Erfahrungen<br />

nicht zu erwarten ist.<br />

Die Flutung des DRG-Systems mit Komplexität<br />

durch die Art der Weiterentwicklung in Deutschland<br />

sieht der <strong>VKD</strong> ebenfalls kritisch, da es Ärzte<br />

und Pflegende zunehmend mit Bürokratie beschäftigt,<br />

statt sie beim Patienten zu belassen.<br />

Immer mehr Fachärzte für Aktenmedizin prüfen,<br />

ob die bürokratischen Anforderungen erfüllt wurden<br />

und nicht, ob die Versorgung im Interesse der<br />

Patienten und Versicherten abgelaufen ist.<br />

Die Forderung nach vermehrter Ambulantisierung<br />

ist auch aus Sicht des <strong>VKD</strong> zu begrüßen, jedoch<br />

nicht durch Verlagerung von Leistungen in den<br />

niedergelassenen ambulanten Bereich, wo sie<br />

aufgrund unbesetzter Praxissitze immer weniger<br />

erbracht werden können, sondern so, wie die<br />

Patienten sie nachfragen und dort, wo Patienten<br />

Qualität erfahren, nämlich am Krankenhaus. „Die<br />

Beschreibung des Problems als sektorale Trennung<br />

ist eher ein Denken in Verbänden“, so Dr.<br />

Düllings. „Die Versorgungssituation vor Ort hat<br />

sich vor allem in den letzten zehn Jahren nach dem<br />

Willen des Patienten deutlich verändert. Allein<br />

die ideologischen Wälle der strategischen Rückwärtsverteidigung<br />

verhindern immer noch eine<br />

patientengerechte Versorgung. Aus unserer Sicht<br />

sollte die ambulante Notfallversorgung den Krankenhäusern<br />

als rechtlich klar geregelte Aufgabe<br />

zugewiesen und entsprechend finanziert werden.<br />

In ländlichen Regionen sollten die Krankenhäuser<br />

darüber hinaus generell auch für die ambulantfachärztliche<br />

Versorgung geöffnet werden, etwa<br />

nach dem Modell der ehemaligen Polikliniken in<br />

den neuen Bundesländern.“<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 125


Notizen<br />

126<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Notizen <br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong> 127


Notizen<br />

128<br />

<strong>VKD</strong>-Geschäftsbericht <strong>2018</strong>


Herausgeber:<br />

<strong>VKD</strong><br />

Verband der<br />

Krankenhausdirektoren<br />

Deutschlands e V<br />

Auflage 2019:<br />

2.400 Exemplare


Geschäftsbericht <strong>2018</strong><br />

115 Jahre<br />

... und kein bisschen leise !<br />

Gründungstag: 5. Juli 1903<br />

Gründungsort: Dresden

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