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MITARBEITERFÜHRUNG –<br />

DAS UNBEKANNTE WESEN<br />

14<br />

Hand aufs Herz … gehöre auch zur Sorte Chef „Nicht geschimpft ist<br />

Lob genug“ oder wie der Berliner sagen würde „Da jibt et jetzt<br />

leider jar nischt zu meckern“?<br />

Das gibt es heutzutage nicht mehr? Weit gefehlt, das sehe ich in meiner Arbeit beinahe täglich!<br />

Neulich im clever fit XY (Ähnlichkeiten mit Ihnen bekannten Personen sind rein zufällig):<br />

„Kerstin, du kannst dir nicht vorstellen, was hier los ist! Nur Pfeifen! Die kannst du wirklich<br />

nicht allein lassen. Die können nicht verkaufen, auf Betreuung haben die keine Lust und von<br />

Sauberkeit haben die auch noch nie was gehört. Ich wüsste mal gerne, warum ich immer so ein<br />

Pech habe mit Personal!?“ „Ok“, sagte ich, „ich habe das Problem erkannt … – Große Augen,<br />

erstauntes Gesicht – „Es sitzt gerade vor mir!“ Zugegeben, für meine Diplomatie bin ich nicht<br />

bekannt, aber jetzt mal ehrlich – was soll man dazu sagen!?<br />

Jeder Chef hat das Team, das er verdient. Einer stellt „die Pfeifen“ ein, einer entwickelt sie weiter<br />

(oder eben nicht) und einer behält sie; Und das ist doch nun mal der Chef! Und noch was: Könige<br />

und Katzen haben „Personal“, clever fit hat "Mitarbeiter". Ich bitte dich eindringlich, als Studioverantwortliche/r<br />

deinen Wortschatz dahingehend zu überdenken. Wir können uns schlechte<br />

Führung einfach nicht mehr erlauben! Wenn es früher normal war, dass man als Chef mal kurz<br />

ausrasten konnte, lassen unsere „Digital Natives“ sich das maximal einmal gefallen, danach<br />

kannst du dir dein Gebrüll bei Kununu oder Google etc. anhören. Neue Mitarbeitergewinnung<br />

wird dann spannend. Und Spaß macht das doch auch keinem, oder?<br />

Bitte verstehe mich richtig – traue dich zu führen. Ich möchte dein Unternehmen nicht zu einem<br />

Ponyhof machen, sondern eher zu einem Wolfsrudel. Ein Wolfsrudel folgt dem starken Wolf. Der<br />

Leitwolf ist aber nicht nur vorne, er läuft immer wieder das Rudel ab, treibt die langsamen an,<br />

kümmert sich um die Schwachen. Die Starken lässt er auch mal nach vorne, bremst auch mal<br />

und zeigt auch Zähne, wenn einer aus der Reihe tanzt … Und JA, wenn ein Tier<br />

allzu schwach wird, wird es auch zurückgelassen. Alles zum Wohle des Rudels,<br />

dann bleibt Zeit für Spiel und für Fortpflanzung … ok gut, das sollten<br />

wir vielleicht nicht ins Unternehmen hineingetragen ….<br />

Mitarbeiter des Monats<br />

ALSO, WIE GEHT ES DENN JETZT BESSER? ICH KÖNNTE DIE KOMPLETTE<br />

RED-PAPER-AUSGABE MIT DEM THEMA FÜLLEN, ABER ICH FANGE MAL<br />

MIT FOLGENDEN TIPPS AN:<br />

1. Glasklare Unternehmensziele und -werte<br />

Setze dich mit dem Team zusammen und traue dich, „Ansprüche“<br />

zu stellen. Welche Ziele hast du für dein clever-fit-Studio?<br />

Was sind deine Werte, die für dich wichtig sind? Wie<br />

stellst du dir ein gutes Team vor? Was erwartest du von<br />

deinen Mitarbeitern? Welche Regeln gibt es? Was sind die<br />

Konsequenzen?<br />

Erarbeitet gemeinsam einen „Code of Honor“, visualisiert<br />

das auf einem Whiteboard im Mitarbeiterraum oder im Büro.<br />

Jeder, der bei dir arbeiten möchte, muss dies unterschreiben.<br />

Es ist verblüffend, was so ein Commitment ausmacht, du<br />

wirst sehen, dass sich deine Teammitglieder gegenseitig<br />

immer wieder daran erinnern.<br />

2. Wage doch mal was, es könnte sich lohnen!<br />

Hast du ein Organigramm deines Unternehmens? Nein? Dann wird es jetzt aber Zeit! In den meisten Fällen sehe ich Folgendes:<br />

„Ja, das habe ich mir auch verdient, dass ich ganz oben stehe“, werden sicher einige jetzt denken. Alles richtig, aber überlegen wir<br />

doch kurz mal, was dieses Bild ausdrückt. Führung passiert hier von oben nach unten, Druck aber auch! Der Chef gibt die Ziele an<br />

den Regionalleiter, der an die Studioleiter, diese wieder an die Trainer usw. Dabei bleibt der Druck nicht gleich, er multipliziert sich.<br />

Das Schlimme daran ist, dass der größte Druck auf denen lastet, die dem Kunden am nächsten sind (Reinigungskräfte jetzt mal<br />

ausgenommen). Was denkst du, mit wie viel Freude und Unbeschwertheit werden die wohl auf die Kunden zugehen ….<br />

Eines meiner ersten Dinge, die ich in einem Unternehmen verändere, ist das Organigramm. Ich stelle es einfach auf den Kopf und<br />

male die Kunden obendrüber. Verrückt? Ja, verrückt! Was bedeutet das nun? In meinen Augen ist es die Aufgabe der Führenden,<br />

die Mitarbeiter zu unterstützen, dafür zu sorgen, dass sie alles haben und auch können, um die Kunden optimal zu empfangen und<br />

zu betreuen. Wenn du bei Punkt 1 deine Ansprüche und Werte klar definiert hast, stelle hier die Frage an deine Mitarbeiter: „Was<br />

brauchst du, damit du diese Ansprüche erfüllen kannst?“ Wage es – es könnte sich, nein es wird sich lohnen!

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