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Erfolg_Ausgabe Nr. 4/5 - Feb/Mar 2019

Die Zeitung "Erfolg" ist offizielles Organ des Schweizerischen KMU Verbandes

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Aus- und Weiterbildung<br />

<strong>Ausgabe</strong> 4/5 April / Mai <strong>2019</strong> / ERFOLG 41<br />

Wie gute Vorsätze zum <strong>Erfolg</strong> werden<br />

sind. Können beliebte, charismatische Personen<br />

(sogenannte «Opinion leaders») als Vorreiter gewonnen<br />

werden, identifizieren sich auch andere<br />

Mitarbeitende mit der Situation und ziehen nach.<br />

Prinzipiell verbreiten sich Verhaltensänderungen<br />

am besten im persönlichen Kontakt durch Austausch<br />

von Erfahrungen und Tipps – schaffen<br />

Sie Situationen und Anlässe, die zu solchem Austausch<br />

ermuntern und ihn erleichtern.<br />

Sind Sie hochmotiviert mit guten Vorsätzen<br />

ins <strong>2019</strong> gestartet? Wie sieht es jetzt im April<br />

mit Ihren Projekten aus? Sind Sie weiterhin<br />

auf Veränderungskurs oder hat der Alltag<br />

Sie bereits wieder eingeholt und die guten<br />

Vorsätze sind wieder mal auf der Strecke geblieben?<br />

Nicht nur Vorsätze schieben wir entgegen besserem<br />

Wissen hinaus – auch andere Vorhaben<br />

lassen wir bleiben: LED-Lampen für eine effiziente<br />

Beleuchtung werden nach dem Kauf monatelang<br />

nicht eingesetzt, der Antrag um zu<br />

Ökostrom zu wechseln, liegt unter einem Stapel<br />

Dokumenten, Stromsteckleisten mit Schalter<br />

müssen erst noch bestellt werden etc. In der<br />

Psychologie gibt es dafür den Begriff der «kognitiven<br />

Dissonanz»: Damit wird einen als unangenehm<br />

empfundener Gefühlszustand bezeichnet,<br />

der dadurch entsteht, dass ein Mensch<br />

mehrere Einstellungen, Wünsche oder Absichten<br />

hat, die nicht miteinander vereinbar sind. Dieses<br />

Gefühl kennen wir auch aus dem Alltag: Man<br />

sollte weniger fliegen, bucht für die nächsten<br />

Ferien aber trotzdem bei einer Airline. Laut Theorie<br />

verspüren Menschen Unbehagen, wenn sie<br />

sich auf eine Weise verhalten, die nicht zu ihrer<br />

Selbstwahrnehmung passt. Wie kann man aus<br />

dem Zustand der kognitiven Dissonanz herauskommen?<br />

Eine Möglichkeit ist das Verhalten zu<br />

ändern.<br />

Günstige Rahmenbedingungen nutzen<br />

und schaffen<br />

Grundsätzlich sind unsere (Projekt-)Ziele meist<br />

zu ambitioniert, zu vage formuliert und zu wenig<br />

verbindlich. Mehr <strong>Erfolg</strong> versprechen klare<br />

und umsetzbare Teilziele, die allen Beteiligten<br />

kommuniziert werden. Ebenfalls hilfreich ist es,<br />

wenn die Gunst der Stunde von Re-Organisationen<br />

genutzt werden kann. Im Zuge von Umstrukturierungen,<br />

Personalwechseln oder Umbauten<br />

lassen sich Verhaltensänderungen vergleichsweise<br />

einfach realisieren. Ein grosser<br />

Vorteil, speziell wenn es darum geht die Chef-<br />

Etage zu überzeugen, sind positive Sekundäreffekte:<br />

beispielsweise lassen sich mit Energiesparmassnahmen<br />

gleichzeitig auch die Kosten<br />

senken. Muss wenig Aufwand für eine Verbesserung<br />

getätigt werden oder erleichtert sie einem<br />

den Alltag gar, stehen die Chancen ebenfalls<br />

gut: Steht eine Kommode vor dem Heizkörper,<br />

braucht es mehr Überwindung, die Temperatur<br />

ein paar Grad runter zu drehen, als wenn der<br />

Thermostat gut zugänglich ist.<br />

Verhaltensänderungen verbreiten<br />

Den grössten <strong>Erfolg</strong> versprechen Verhaltensänderungen,<br />

wenn mehrere Personen mitziehen. Dies<br />

setzt eine verständliche Ansprache der geeigneten<br />

Gruppen voraus. Als erstes wählt man am<br />

am besten Gruppen oder Abteilungen, die gegenüber<br />

Verhaltensänderungen besonders offen<br />

Selbstverstärkende Prozesse anstossen<br />

Veränderungen brauchen Zeit und können nur<br />

in kleinen Schritten erreicht werden. Deshalb<br />

sollten Kampagnen flexibel gestaltet werden,<br />

sodass einerseits unerwünschte Nebeneffekte<br />

ausgebügelt und erwünschte Nebeneffekte genutzt<br />

werden können. Ob positiv oder negativ<br />

– Erfahrungen sollten nicht kaschiert, sondern<br />

aktiv kommuniziert werden. Nicht nur <strong>Erfolg</strong>serlebnisse<br />

wirken motivierend: Rückmeldungen<br />

verstärken Lerneffekte, ermöglichen Verhaltensanpassungen<br />

und werden oftmals sogar als<br />

«Belohnung» per se empfunden. Menschen streben<br />

ein möglichst hohes Mass an Kontrolle über<br />

ihre Situation an. Dies wird ihnen durch Rückmeldungen<br />

erleichtert. Viele gute Neujahrsvorsätze<br />

sowie viele Projekte würden zufriedenstellender<br />

verlaufen, wenn die oben genannten<br />

<strong>Erfolg</strong>sfaktoren bei der Planung und Formulierung<br />

der Teilziele aufgenommen würden. Wichtig<br />

ist, die Mitarbeitenden durch klare Kommunikation<br />

in den Prozess einzubeziehen. Damit<br />

wird ein Multiplikator-Effekt erreicht: durch<br />

die Sensibilisierung im Betrieb werden Mitarbeitende<br />

auch im privaten Bereich ihr Verhalten<br />

anpassen und ihre privaten Neujahrsvorsätze<br />

eher erreichen/umsetzen.<br />

Autorin: Heidi Hofmann, Leiterin Lehrgänge<br />

sanu future learning ag bietet im Mai <strong>2019</strong><br />

einen Kurs zu Verhaltensänderungen im<br />

Energiebereich an. Unter professioneller<br />

Leitung von Prof. em. Ruth Kaufman werden<br />

hier u.a. <strong>Erfolg</strong>sfaktoren für Projekte<br />

zur Förderung von umweltverantwortlichem<br />

Handeln vorgestellt. Mehr Informationen<br />

unter www.sanu.ch/19SMVA<br />

sanu future learning ag<br />

General-Dufour-Strasse 18 · 2502 Biel-Bienne<br />

Telefon 032 322 14 33<br />

sanu@sanu.ch· www.sanu.ch

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