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MIH – Molaren Inzisiven Hypomineralisation<br />
Die MIH wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als eigenständiges Krankheitsbild<br />
beschrieben und ist im Volksmund auch als „Kreidezähne“ bekannt. Hauptsächlich sind die „Schulzähne“<br />
betroffen, also die Sechsjahresmolaren und die bleibenden Frontzähne, wir stellen aber<br />
gelegentlich auch eine Beteiligung einzelner Milchzähne fest. Es gibt unterschiedlich starke Ausprägungen,<br />
die von einem braunen Fleck bis hin zum vollständigen Abbröseln der äußeren Schmelzschicht<br />
reichen und bereits beim Zahndurchbruch beobachtet werden können. Die Zähne sind oft<br />
überempfindlich auf Kälte und Berührung, was sowohl das Ernährungs- als auch das Putzverhalten<br />
verändern kann, gleichzeitig können kariesverursachende Bakterien den porösen Zahnschmelz<br />
leichter angreifen.<br />
Leichte MIH-Fälle können mit Schutzlacken oder schmelzstärkenden Produkten bei guter Mundhygiene<br />
jahrelang stabil bleiben und beobachtet werden. Zähne mit Substanzverlust oder Karies<br />
müssen unbedingt behandelt werden, um ein Fortschreiten der Zerstörung zu verhindern. Auch<br />
eine provisorische Füllung während des Zahndurchbruchs, die später durch eine Kunststoff-Füllung<br />
oder Kinderkrone ersetzt wird, kann helfen, die Zahnsubstanz zu erhalten.<br />
Bei guter Mitarbeit und angemessener Schmerzausschaltung durch Lokalanästhesie, zusätzliche<br />
Ibuprofen-Gabe und Lachgasanwendung, können viele „Kreidezähne“ problemlos in der Praxis<br />
versorgt werden. Ist die Behandlung trotzdem nicht schmerzfrei möglich, stellt eine Sanierung<br />
dieser Zähne unter Narkose eine gute Alternative dar.