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Seite 8<br />

Aue-Bote Liebenau<br />

Junge Künstler/innen überzeugten re<br />

Foto: Die Teilnehmer/innen des Kunstprojektes besuchten auch den von Jugendlichen im Jahr 2007 geschaffenen „Friedensplatz“<br />

auf dem Hof der Schule in Liebenau<br />

(Foto: Kokshaikin)<br />

Liebenau. Internationales Jugend-Kunstprojekt der Dokumentationsstelle<br />

Pulverfabrik Liebenau gestartet<br />

20 Jahre existiert der Verein „Dokumentationsstelle Pulverfabrik<br />

Liebenau“ in diesem Jahr, und unter anderem dieses Jubiläum<br />

war der Anlass für ein besonderes Treffen vom 8. bis<br />

14. April 2019 in Liebenau und Stolzenau: 15 jugendliche<br />

Kunstschüler/innen aus Gomel (Belarus), Schostka (Ukraine)<br />

und der hiesigen Region setzten sich inhaltlich-lernend und<br />

künstlerisch-gestaltend mit der Geschichte der NS-Zwangsarbeit<br />

in der Pulverfabrik Liebenau auseinander. Neben dem<br />

ehemaligen Werk erkundeten sie die entsprechenden Kriegsgräberstätten<br />

und acht ehemalige Lagerstandorte, die im Zusammenhang<br />

mit der Pulverfabrik Liebenau errichtet worden<br />

waren. In diesem Lagersystem war die Behandlung der damals<br />

unfreiwilligen „Bewohner/innen“ ganz unterschiedlich ausgerichtet:<br />

Vor allem Osteuropäer/innen wurden zu Opfern des<br />

NS-Staatsrassismus. Über 2.000 Todesopfer der NS-Zwangsarbeit<br />

sind im Zusammenhang mit der ehemaligen Pulverfabrik<br />

zu beklagen. Hierzu stellte der Geschäftsführer der Dokumentationsstelle,<br />

Martin Guse, den Teilnehmer/innen im gesamten<br />

Projektverlauf umfangreiches Dokumenten- und Fotomaterial<br />

zur Verfügung<br />

Unter Leitung von Martin Guse (Dokumentationsstelle) und<br />

Lilia Gavrilenko (Kunstschule Mittelweser im Landkreis Nienburg<br />

e.V.) folgten den Tagen der inhaltlich-historischen Informationen<br />

die der eigenen Reflektion und künstlerischen<br />

Umsetzung durch die 14 bis 18 Jahre alten Teilnehmer/innen.<br />

In kürzester Zeit entwickelten sie in der motivierenden Atmosphäre<br />

der Kunstschule eine besondere Ideenvielfalt und Kreativität.<br />

Die Begegnung mit den ausländischen Gästen, das<br />

integrative Grundkonzept des Projektes, die neuen Informationen<br />

zur NS-Geschichte, die Relikte des Werkes, die unterschiedlichen<br />

Schicksale, Berichte und Fotografien ehemaliger<br />

Zwangsarbeiter/innen hätten sie ganz besonders motiviert,<br />

teilten die Künstler/innen bei der Abschlusspräsentation vor<br />

Förderern der Projektwoche mit. Ebenso seien sie überrascht<br />

gewesen, dass die Betreuer/innen keine engen Vorgaben erteilt<br />

hätten, sondern ausdrücklich zur Umsetzung eigener Gedanken<br />

und Empfindungen in der künstlerischen Auseinandersetzung<br />

animiert hätten. In den kommenden Monaten<br />

werden diese Eindrücke in persönliche Kunstwerke der einzelnen<br />

Teilnehmer/innen münden, die sie den Gedenk- und<br />

Bildungsstätten in Schostka und Liebenau in entsprechenden

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