18.12.2012 Aufrufe

Life Sciences Neue Wege mit PLM - bei Dassault Systemes

Life Sciences Neue Wege mit PLM - bei Dassault Systemes

Life Sciences Neue Wege mit PLM - bei Dassault Systemes

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

28 Contact mag | <strong>Dassault</strong> Systèmes<br />

Markus Hesse<br />

Geschäftsführer HERU<br />

Transferwerkzeug<br />

zur Herstellung<br />

von Achsteilen<br />

Von Thomas Otto]<br />

Werkzeugbau<br />

nachhaltig modernisieren<br />

HERU will angesichts des globalen Wettbewerbs mehr kundenspezifische<br />

Werkzeuge zum gleichen Preis produzieren. Hierzu ist es notwendig, das<br />

Engineering weitergehend zu rationalisieren und über integrierte<br />

Prozessketten zu einer Fließfertigung von Werkzeugen zu kommen.<br />

HERU Werkzeugbau, das Unternehmen<br />

sitzt in Lennestadt-Grevenbrück, ist<br />

hochspezialisiert auf die Blech- und<br />

Aluminiumumformung. Die Firma konzipiert und<br />

fertigt <strong>mit</strong> 45 Mitar<strong>bei</strong>tern Transfer-, Multifunktions-,<br />

Folgeverbund- und Gewindedurchzugswerkzeuge.<br />

Mit diesen komplexen High-End-Werkzeugen<br />

produzieren die Kunden anspruchsvolle Blechumformteile<br />

bis hin zu kompletten Baugruppen.<br />

Durch den Einsatz spezieller Module von CATIA<br />

erzielt HERU konkrete Geschäftsvorteile und<br />

einen technischen Vorsprung gegenüber dem<br />

Wettbewerb.<br />

Ein wesentlicher Vorteil für Werkzeugbauer wie<br />

HERU, die Kunden in der Autoindustrie betreuen,<br />

ergibt sich daraus, dass die Autobauer zunehmend<br />

Fahrzeugprojekte von Grund auf in CATIA V5<br />

planen und nicht mehr unter Übernahme alter<br />

V4-Modelle. V5-Daten <strong>bei</strong>nhalten wesentlich<br />

mehr Featureinformationen, die HERU direkt für die<br />

Methodenplanung in der Werkzeugentwicklung<br />

nutzen kann.<br />

FEATUREINFORMATIONEN<br />

DIREKT VERWERTEN<br />

„Ich erwarte, dass dieser Vorteil in den nächsten<br />

Jahren erst richtig zum Tragen kommt, wenn die<br />

OEMs in allen Projekten komplett in V5 entwickeln.<br />

Heute entwickeln wir eine Blechtiefziehanlage<br />

meist noch, indem wir die Flächen aus dem<br />

Modell des OEMs verlängern. Wenn wir die<br />

Konstruktionshistorie in V5 <strong>mit</strong>geliefert bekommen,<br />

was immer häufiger der Fall ist, können wir die<br />

Anlage <strong>mit</strong> wenigen Mausklicks aus dem gelieferten<br />

OEM-Modell generieren“, meint Geschäfts -<br />

führer Markus Hesse.<br />

INDIVIDUELLES LIZENZ-PAKET<br />

Der Werkzeugbauer nutzt nicht einfach Standardlizenzen,<br />

sondern hat sich ein flexibles Lizenz-<br />

Paket schnüren lassen, in dem genau jene<br />

Funktionen enthalten sind, die ihn <strong>bei</strong> den täglichen<br />

Aufgaben einen Schritt weiter bringen. So nutzen<br />

die HERU-Konstrukteure – Markus Hesse ist selbst<br />

CATIA-Anwender – zum Beispiel erweiterte<br />

Flächenfunktionen und das CATIA-Modul für<br />

den Formenbau in der Kunststoffindustrie. Darin<br />

sind Funktionen enthalten, die dem Werkzeugbauer<br />

enorme Vorteile verschaffen: zum Beispiel<br />

„Ungenauer Offset“.<br />

«<br />

„Durch die Nutzung<br />

des „Healing Assistent“<br />

in CATIA sparen wir<br />

teilweise einen ganzen<br />

Tag Ar<strong>bei</strong>t.“ Markus Hesse<br />

Mit dieser Funktion lassen sich Offsetflächen<br />

erzeugen – unter Angabe eines Bereichs der<br />

Abweichung. In den Umformwerkzeugen gibt es<br />

zum Beispiel Elemente, die als reine Formaufnahme<br />

dienen. „Ungenauer Offset“ nutzen die Werkzeugbauer,<br />

wenn sie annährend die Formkontur<br />

nachbilden, aber zur eigentlichen Oberfläche<br />

Abstand halten möchten, um das Blechteil nicht zu<br />

beschädigen. Viele Betriebe lösen dieses Problem,<br />

indem Sie im Fräsprogramm einen Offset angeben,<br />

doch <strong>bei</strong> HERU will man alle Offsets im CAD-<br />

System anlegen. „Das hat einen riesigen Vorteil:<br />

Wenn Sie später für das Werkzeug Ersatzteile<br />

fertigen, müssen Sie keine Dokumentationen<br />

lesen, sondern Sie haben ein eindeutiges CAD-<br />

Modell“, sagt Markus Hesse.<br />

HERU-Konstruteure setzen auch immer wieder<br />

das Modul „Healing Assistent“ ein, <strong>mit</strong> dem sie<br />

zum Beispiel Flächendaten ihrer Kunden aus<br />

der Autoindustrie reparieren. „Durch die Nutzung<br />

dieser Funktion sparen wir teilweise einen ganzen<br />

Tag Ar<strong>bei</strong>t“, unterstreicht Hesse.<br />

ANBINDUNG AN<br />

SIMULATIONSTOOLS<br />

Die Firma HERU nutzt unterschiedliche<br />

Simulationsprogramme, und Hesse macht<br />

immer wieder die Erfahrung, dass sich CATIA-<br />

Daten in diesen Tools sehr gut vernetzen lassen.<br />

Grund: Die Anbieter der Simulationsprogramme<br />

investieren in gute Kompatibilität zu einem<br />

führenden CAD-System wie CATIA.<br />

Ein Beispiel ist die Rückfederung <strong>bei</strong> der<br />

Blechumformung. Früher wurde diese über<br />

einen Soll-Ist-Vergleich gefertigter Teile auf der<br />

Messmaschine korrigiert. Heute simuliert HERU<br />

die Rückfederung <strong>mit</strong> PAM-STAMP und<br />

berücksichtigt das Ergebnis durch Flächen -<br />

überhöhung im CAD-Modell. „Hier ist es natürlich<br />

ein großer Vorteil, diese Flächen rasch im CATIA-<br />

Modell austauschen zu können“, beschreibt<br />

Hesse. „Müsste man Flächen von Fremdsystemen<br />

importieren, wäre dies viel aufwendiger.“<br />

PRODUKTIVER DURCH ADAPTIVITÄT<br />

Grundbestandteil des Entwicklungsansatzes<br />

von V5 war die Adaptivität, die auch Werkzeugbauern<br />

enorme Zeiteinsparung bringen kann.<br />

Adaptivität er möglicht es, dass der Anwender<br />

Bauteile austauscht, und die benachbarten<br />

Bauteile passen sich an. „Ich würde behaupten,<br />

dies ist im Hinblick auf das Grundkonzept im<br />

Markt einmalig. Wir konnten da<strong>mit</strong> bereits<br />

einfache Werkzeuge nach Austausch eines<br />

Bauteils automatisch erzeugen“, freut sich der<br />

HERU-Geschäftsführer.<br />

INTENSIVERE CATIA-NUTZUNG<br />

MIT ENOVIA<br />

Adaptivität ist hilfreich da<strong>bei</strong>, besonderen<br />

Mehrwert aus der CATIA-V5-Funktion „Design<br />

Copy“ zu ziehen, um die Werkzeugkonstruktionen<br />

vermehrt zu automatisieren. Design Copy<br />

ermöglicht es, komplette Unterbaugruppen<br />

über das PDM-System zu entnehmen und<br />

zunächst ohne Verknüpfung <strong>mit</strong> der Hauptbaugruppe<br />

ins aktuelle Projekt zu laden, um sie wieder -<br />

zuverwenden. Dies ist ohne PDM-System nicht<br />

möglich und einer der wichtigsten Gründe,<br />

warum sich HERU in diesem Jahr entschlossen<br />

hat, das PDM-System ENOVIA anzuschaffen.<br />

Markus Hesse ist überzeugt: „Wenn Sie in der<br />

Konstruktion die Verwendung von Standard -<br />

teilen und Werkzeugmodulen vorantreiben und<br />

diese Methoden durch die Nutzung eines PDM-<br />

Systems festschreiben, dann sind Sie auch<br />

gegenüber Zulieferern des Werkzeugbaus <strong>mit</strong><br />

geringeren Gemeinkosten wettbewerbsfähig.“<br />

HERU baut immer komplexere Werkzeuge, die<br />

zunehmend viele Änderungen im Konstruktions-<br />

Folgeverbundwerkzeug <strong>mit</strong> integriertem Buckelschweißen<br />

Folgeverbundwerkzeug zur Herstellung<br />

von Poltereinhängung<br />

Weitere Informationen:<br />

www.heru-werkzeugbau.de<br />

lösung<br />

prozess nötig machen. Die Firma hat immer mehr<br />

Werkzeuge parallel in Ar<strong>bei</strong>t. Deshalb sind CATIA<br />

und ENOVIA für HERU zentrale Softwaretools,<br />

um die stark zunehmende Menge an Engineeringdaten<br />

in den Projekten effektiv zu handhaben.<br />

Zum Beispiel spart das Unternehmen durch<br />

eine vorzeitige Freigabe von Teilbereichen der<br />

Konstruktion erhebliche Durchlaufzeiten.<br />

Aber HERU flüchtet nicht vor dem Kostendruck<br />

in immer komplexere Werkzeuge, sondern will<br />

durch ein gutes Preis-Leistungsverhältnis <strong>bei</strong><br />

unterschiedlichen Werkzeuganforderungen<br />

punkten. Um diese Marktposition auszubauen,<br />

setzt das Unternehmen im Engineering hoch -<br />

effektive Systeme ein. Nur so ist es möglich,<br />

<strong>mit</strong> entsprechend geschultem Personal die<br />

Prozess- und Automatisierungsvorteile auch<br />

wirklich zu erschließen •)<br />

Geschäftsprozess-<br />

Modernisierung<br />

<strong>mit</strong>hilfe von <strong>PLM</strong> <strong>bei</strong><br />

HERU Werkzeugbau:<br />

Fünf CATIA-V5-Lizenzen,<br />

Individuelles Lizenz-Paket <strong>mit</strong> z.B.<br />

erweiterten Flächenfunktionen, „Ungenauem<br />

Offset“ und „Healing Assistent“,<br />

Erhöhung der Standardteile in den<br />

Werkzeugen, Nutzung von „Design Copy“<br />

Anbindung der CAD/CAM-Ar<strong>bei</strong>tsplätze<br />

an ENOVIA ab 2010,<br />

Deutliche Verbesserung der Werkzeug-<br />

Dokumentation <strong>mit</strong> 3DVIA Composer,<br />

Ausstattung der Werkstatt und der<br />

Projektmanager <strong>mit</strong> ENOVIA-basierten<br />

CAD-Viewern,<br />

Eröffnung einer HERU-Internetplattform,<br />

über die Kunden Ersatzteile für ihre<br />

Werkzeuge bestellen können.<br />

Contact mag |n°12<br />

29

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!