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STADT<br />
Gesandtschaft standesgemäß – also außerhalb<br />
des Bettes – zu empfangen. Gegen<br />
den Rat seiner Ärzte nahm er eine Krauttascherlsuppe<br />
zu sich, was seine Verdauungsprobleme<br />
erheblich verschlimmerte.<br />
Kurz vor seinem Ableben verfügte er, dass<br />
man ihn nicht mehr mit seinen Titeln ansprechen<br />
durfte. Um in den Himmel aufgenommen<br />
zu werden, wollte der tiefgläubige<br />
Herrscher als armer Sünder, als Geschorener,<br />
vor seinen Schöpfer treten. Man sollte<br />
also seine Leiche geißeln und seine Zähne<br />
ausbrechen. Auch das Einbalsamieren untersagte<br />
er, er ordnete vielmehr an, seinen<br />
Körper nur mit Asche und Kalk zu überschütten<br />
und mit vier Lagen Tücher zu<br />
verkleiden.<br />
Medienkaiser. Maximilian verstand<br />
es ausgezeichnet, die Medien seiner Zeit –<br />
Buchdruck, Holzschnitt, Malerei und Musik<br />
– zur Vermehrung seines Ruhmes einzusetzen.<br />
Sein Leichenzug war genauso wie<br />
sein ganzes Leben inszeniert. Zwölf Adelige<br />
trugen den Sarg. Auf ihn platzierten sie die<br />
Reichsinsignien, weil sie sich nicht einigen<br />
konnten, wer sie vorzeigen durfte.<br />
Fettfabrik. Die Geschichte der Burg<br />
<strong>Wels</strong> ist vielschichtig. Ihr hölzerner Vorgängerbau,<br />
das „Castrum Uueles“ wurde<br />
erstmals 776 urkundlich erwähnt. Im 13.<br />
Jahrhundert ersetzte ihn die steinerne Residenz,<br />
die Maximilian I. später umbauen<br />
ließ. Vom 13. bis 17. Jahrhundert befand sich<br />
die Burg im landesfürstlichen Besitz; sie<br />
bildete einen Teil der Verteidigungsmauer.<br />
Wie der Erker vor dem Sterbezimmer damals<br />
ausgesehen hat, ist nicht bekannt. Seine<br />
jetzige Gestalt, die ans „Goldene Dachl“<br />
in Innsbruck erinnert, erhielt er erst Ende<br />
des 19. Jahrhunderts. 1653 schenkte König<br />
Ferdinand IV. die Anlage mit ihren<br />
umfangreichen Ländereien und wohl über<br />
tausend Untertanen seinem Erzieher, dem<br />
Fürsten von Auersperg. Damals galt der Besitz<br />
als Grafschaft. 1865 verwandelte man<br />
den Adelssitz in eine Fabrik für Schmalzund<br />
Fettwaren. 1937 erwarb ihn die Stadt<br />
<strong>Wels</strong>, der heute kein Geviert mehr bildet,<br />
sondern nur aus zwei Trakten besteht. Seit<br />
1954 beherbergt die Burg das Städtische<br />
Museum mit Abteilungen für Heimatvertriebene<br />
und Gebildebrote. In der aktuellen<br />
AUSSTELLUNGSORT.<br />
Die <strong>Wels</strong>er Burg heute.<br />
Ausstellung sind die Modelle von Maximilians<br />
Leichenprozession und vom Stadtplatz<br />
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läuft bis So, 27.10.<strong>2019</strong>. Es lohnt<br />
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<strong>Wels</strong> zur Zeit Maximilians teilzunehmen.<br />
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