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City-Magazin-Ausgabe-2019-06-Wels

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STADT<br />

Gesandtschaft standesgemäß – also außerhalb<br />

des Bettes – zu empfangen. Gegen<br />

den Rat seiner Ärzte nahm er eine Krauttascherlsuppe<br />

zu sich, was seine Verdauungsprobleme<br />

erheblich verschlimmerte.<br />

Kurz vor seinem Ableben verfügte er, dass<br />

man ihn nicht mehr mit seinen Titeln ansprechen<br />

durfte. Um in den Himmel aufgenommen<br />

zu werden, wollte der tiefgläubige<br />

Herrscher als armer Sünder, als Geschorener,<br />

vor seinen Schöpfer treten. Man sollte<br />

also seine Leiche geißeln und seine Zähne<br />

ausbrechen. Auch das Einbalsamieren untersagte<br />

er, er ordnete vielmehr an, seinen<br />

Körper nur mit Asche und Kalk zu überschütten<br />

und mit vier Lagen Tücher zu<br />

verkleiden.<br />

Medienkaiser. Maximilian verstand<br />

es ausgezeichnet, die Medien seiner Zeit –<br />

Buchdruck, Holzschnitt, Malerei und Musik<br />

– zur Vermehrung seines Ruhmes einzusetzen.<br />

Sein Leichenzug war genauso wie<br />

sein ganzes Leben inszeniert. Zwölf Adelige<br />

trugen den Sarg. Auf ihn platzierten sie die<br />

Reichsinsignien, weil sie sich nicht einigen<br />

konnten, wer sie vorzeigen durfte.<br />

Fettfabrik. Die Geschichte der Burg<br />

<strong>Wels</strong> ist vielschichtig. Ihr hölzerner Vorgängerbau,<br />

das „Castrum Uueles“ wurde<br />

erstmals 776 urkundlich erwähnt. Im 13.<br />

Jahrhundert ersetzte ihn die steinerne Residenz,<br />

die Maximilian I. später umbauen<br />

ließ. Vom 13. bis 17. Jahrhundert befand sich<br />

die Burg im landesfürstlichen Besitz; sie<br />

bildete einen Teil der Verteidigungsmauer.<br />

Wie der Erker vor dem Sterbezimmer damals<br />

ausgesehen hat, ist nicht bekannt. Seine<br />

jetzige Gestalt, die ans „Goldene Dachl“<br />

in Innsbruck erinnert, erhielt er erst Ende<br />

des 19. Jahrhunderts. 1653 schenkte König<br />

Ferdinand IV. die Anlage mit ihren<br />

umfangreichen Ländereien und wohl über<br />

tausend Untertanen seinem Erzieher, dem<br />

Fürsten von Auersperg. Damals galt der Besitz<br />

als Grafschaft. 1865 verwandelte man<br />

den Adelssitz in eine Fabrik für Schmalzund<br />

Fettwaren. 1937 erwarb ihn die Stadt<br />

<strong>Wels</strong>, der heute kein Geviert mehr bildet,<br />

sondern nur aus zwei Trakten besteht. Seit<br />

1954 beherbergt die Burg das Städtische<br />

Museum mit Abteilungen für Heimatvertriebene<br />

und Gebildebrote. In der aktuellen<br />

AUSSTELLUNGSORT.<br />

Die <strong>Wels</strong>er Burg heute.<br />

Ausstellung sind die Modelle von Maximilians<br />

Leichenprozession und vom Stadtplatz<br />

besonders sehenswert. Die Sonderausstellung<br />

läuft bis So, 27.10.<strong>2019</strong>. Es lohnt<br />

sich auch, an einer Themenführung über<br />

<strong>Wels</strong> zur Zeit Maximilians teilzunehmen.<br />

Infos/Führungen: Tel. <strong>06</strong>80/321 521 5 oder<br />

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