elektro AUTOMATION 06.2019
Trendthemen: Industrie 4.0, Software und digitales Engineering definieren Geschäftsprozesse neu, Werkstücktransport 4.0
Trendthemen: Industrie 4.0, Software und digitales Engineering definieren Geschäftsprozesse neu, Werkstücktransport 4.0
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06 2019<br />
wirautomatisierer.de<br />
Achim Apel,<br />
Vice President of<br />
Sales, EMEA,<br />
Adlink Technology<br />
„An der Maschine<br />
müssen unmittelbar<br />
Entscheidungen<br />
getroffen werden.“<br />
Künstliche Intelligenz Seite 15<br />
<strong>elektro</strong><br />
<strong>AUTOMATION</strong><br />
Konzepte • Systemlösungen • Komponenten<br />
Werkstücktransport 4.0<br />
im Überblick<br />
Drives & Motion Seite 25<br />
Innovationen bei<br />
Kabelverschraubungen<br />
Komponenten Seite 46<br />
Titelstory Seite 20<br />
Ohne Software<br />
geht heute<br />
nichts mehr
2 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
EDITORIAL<br />
Software macht flexibel<br />
Gelegentlich lohnt es sich, über die lange praktizierte Praxis nachzudenken – das<br />
zeigt sehr deutlich der Blick auf Transportsysteme für die Industrie 4.0 (siehe<br />
Beitrag ab S. 25). In der Vergangenheit gab vor allem der mechanische Aufbau<br />
einer Maschine oder Anlage im wahrsten Sinne des Wortes den Rahmen vor, den<br />
der Automatisierer mit Leben füllte. Heute bieten Shuttle-basierte Transportsysteme<br />
auch dem mechanischen Aufbau ganz neue Perspektiven. Gegenüber klassischen<br />
Werkstückträgersystemen, die fest vorgegeben die einzelnen Fertigungsstationen<br />
verbinden, ermöglichen einzeln steuerbare Shuttles ein bisher<br />
unerreichtes Maß an Flexibilität. Materialflüsse lassen sich nun beliebig aufspalten<br />
und wieder zusammenführen, letztlich sogar individuell einzelne Bearbeitungsplätze<br />
gezielt anfahren – Losgröße 1 ist auf diesem Wege zu den ökonomischen<br />
Bedingungen der Serienproduktion realisierbar. Entscheidend ist: Die Möglichkeiten<br />
dieses Werkstücktransports 4.0 sollten schon im Grundaufbau berücksichtigt<br />
werden. Gefragt ist damit das Know-how der Automatisierer bereits in den frühesten<br />
Phasen der Produktentwicklung – genauso wie die intensive Zusammenarbeit<br />
mit den Kollegen aus der Mechanikentwicklung.<br />
Interessant an den innovativen Transportsystemen ist auch die Art der Programmierung:<br />
Der Anwender gibt Start- und Zielpunkt ein, den Rest erledigt<br />
(Automatisierungs-)Software. Dass die eine immer dominantere Rolle spielt,<br />
zeigt deutlich auch unsere Titelstory ab S. 20. Das gilt insbesondere für die über -<br />
geordnete Steuerung und die Integration von Maschinen und Anlagen in eine<br />
moderne vernetzte Produktion, in der Datenströme vom Sensor über die<br />
Steuerung bis in die Cloud fließen.<br />
Übrigens: Welche Rolle anschließend die Künstliche Intelligenz (KI) spielt, zeigt<br />
die Konradin Mediengruppe im Oktober mit dem zweiten Teil der Konferenzserie<br />
‚Smarte Maschinen im Einsatz‘ – Details dazu finden Sie auf S. 14.<br />
Dipl.-Ing. Michael Corban<br />
Chefredakteur<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong><br />
michael.corban@konradin.de<br />
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<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 3
Inhalt 06 2019<br />
72. Jahrgang<br />
TITELSTORY<br />
Ohne Software geht<br />
heute nichts mehr<br />
Die Digitalisierung von Geschäftsprozessen ist ein entscheidender<br />
Faktor für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen.<br />
Martijn Theunissen, Global Head of Application<br />
& Support bei Lenze, erklärt im Interview, wie Lenze seine<br />
Kunden beim Aufbau digitaler Ecosysteme unterstützt.<br />
Bild: B&R<br />
Bild: sdecoret/Fotolia.com<br />
15<br />
Edge Computing und Künstliche Intelligenz lassen sich<br />
nicht nur kombinieren, sondern gehören für Achim Apel<br />
von Adlink Technology sogar zusammen, damit vor Ort<br />
schnelle Entscheidungen möglich sind.<br />
25<br />
Maschinenbau trifft Automatisierung – das charakterisiert Transportsysteme<br />
für Produkte und Werkstücke am besten, bei denen<br />
sich einzelne Shuttles gezielt steuern lassen.<br />
Markt<br />
Branchennews<br />
Kaspersky-Report zu Cyberattacken ................................................. 6<br />
Sick setzt Wachstum in 2018 fort ..................................................... 8<br />
Harting bietet Lösungspakete für Cloud, Edge und IIoT ................ 10<br />
Wago wächst und investiert in Deutschland .................................. 12<br />
Trends<br />
Industrie 4.0<br />
Künstliche Intelligenz – so sichern wir unsere Zukunft .................. 14<br />
Achim Apel, Adlink Technology, zum Einsatz von KI on the edge ... 15<br />
Industrial-Computer-Plattform für TSN-Applikationen ..................... 18<br />
Titelstory<br />
Software und digitales<br />
Engineering definieren Geschäftsprozesse neu ............................. 20<br />
Werkstücktransport 4.0<br />
Mehr als ein simpler Werkstückträger:<br />
Transportsysteme für die Industrie 4.0 .......................................... 25<br />
Praxis<br />
Engineering Tools<br />
Eine All-in-One-Plattform für den Maschinenbau ........................... 30<br />
Antriebssysteme<br />
Nervenkitzel bei rasanter Fahrt ...................................................... 32<br />
Bild: Rüdiger J. Vogel/Konradin Mediengruppe<br />
48<br />
Wie sehen Verbindungslösungen in einigen<br />
Jahren aus? Georg Stawowy, Vorstand für<br />
Technik und Innovation bei Lapp, hat uns<br />
dazu einige Fragen beantwortet.<br />
Software + Systeme<br />
Neue Produkte – unter anderem aus den Bereichen<br />
Antriebssysteme, Industrierechner und Steuerungen<br />
sowie Datenkommunikation .......................................................... 34<br />
Komponenten + Peripherie<br />
Neue Produkte – unter anderem aus den Bereichen<br />
Interfacetechnik, Stromversorgungen, Gehäuse, Schaltschränke,<br />
Kabelsysteme sowie EMV-Maßnahmen ........................ 51<br />
Messtechnik + Sensorik<br />
Neue Produkte – unter anderem aus den Bereichen<br />
Sensorik (auch mit Prozessor-Intelligenz und vernetzbar),<br />
PC-Messtechnik, Bild- sowie Messdatenverarbeitung ................... 60<br />
4 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
Industrie<br />
Bild: Lenze<br />
Praxis<br />
M2M-Kommunikation/HMI<br />
Eine innovative Fernwartungs-Lösung .................................. 38<br />
Bediengeräte für die Verarbeitung von Flüssigsilikon ............ 40<br />
Stromversorgung/Energieverteilung<br />
Veränderte Anforderungen im Schalschrankbau ................... 42<br />
Kommunikativ mit hohem Wirkungsgrad .............................. 44<br />
Gehäuse/Komponenten<br />
Innovationen im Bereich der Kabelverschraubungen ............ 46<br />
Wie sehen Verbindungslösungen in einigen Jahren aus? ..... 48<br />
Individuelle Automatisierungslösungen für Pressenlinien ..... 50<br />
Sensorik<br />
Grundlagen der Technik, Teil 5:<br />
Sensordatenfusion mittels ROSE-Filter ................................ 56<br />
Einfache IO-Link-Konfiguration .............................................. 58<br />
Service<br />
20<br />
Veranstaltungen/Publikationen<br />
Sensor+Test 2019 – Prozessautomation im Fokus ............... 63<br />
Online-Tipps<br />
Was ist und was kann Künstliche Intelligenz? ....................... 64<br />
Das<br />
Kompetenz-<br />
Netzwerk<br />
der Industrie<br />
18 Medienmarken für alle wichtigen<br />
Branchen der Industrie<br />
Information, Inspiration und Vernetzung<br />
für Fach- und Führungskräfte in der Industrie<br />
Praxiswissen über alle Kanäle:<br />
Fachzeitschriften, Websites, Events,<br />
Newsletter, Whitepaper, Webinare<br />
Rubriken<br />
Editorial ................................................................................... 3<br />
Wir berichten über ................................................................ 12<br />
Pictorial ................................................................................. 66<br />
Vorschau ............................................................................... 66<br />
Impressum ............................................................................ 66<br />
Inserentenverzeichnis ........................................................... 66<br />
<strong>elektro</strong><br />
<strong>AUTOMATION</strong><br />
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<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 5
MARKT<br />
BRANCHENNEWS<br />
Kaspersky-Report zu Cyberattacken<br />
Industrie-Computer im Visier<br />
Konventionelle Industrie-Computer werden immer öfter von Cyberkriminellen<br />
angegriffen – das zeigt der Kaspersky-Bericht zur zweiten Jahreshälfte 2018.<br />
Gemäß dem Kaspersky-Report für die zweite Jahreshälfte 2018 ist das Internet die größte Gefahrenquelle<br />
für industrielle Computer<br />
Bild: Kaspersky Lab<br />
Mit 47,2 % waren 2018 fast die Hälfte der<br />
ICS-Computer (Industrial Control System),<br />
die von Kaspersky Lab geschützt werden,<br />
von einer Cyberattacke betroffen. Im Vorjahr<br />
waren es noch 44 %.„Die meisten industriellen<br />
Computer werden nicht über einen zielgerichteten<br />
Angriff, sondern über weit verbreitete<br />
Malware infiziert – über Schädlinge,<br />
die versehentlich über das Internet, über<br />
Wechseldatenträger wie USB-Sticks oder<br />
auch E-Mails in industrielle Systeme gelangen“,<br />
erklärt Kirill Kruglov, Sicherheitsforscher<br />
bei Kaspersky Lab ICS CERT. „Die Tatsache,<br />
dass die Angriffe aufgrund von fehlender<br />
Cybersicherheitshygiene der eigenen Mitarbeiter<br />
erfolgreich sind, zeigt, dass ein Großteil<br />
der Angriffe durch Schulung und Sensibi -<br />
lisierung der Belegschaft verhindert werden<br />
kann.“ Gemäß dem Report ist das Internet<br />
mit 26 % die größte Gefahrenquelle. Für<br />
den Bericht haben ICS-CERT-Experten von<br />
Kaspersky Lab zudem auch industrielle und<br />
IIoT/IoT-Systeme auf Schwachstellen untersucht.<br />
Demnach wurden im im letzten Jahr<br />
61 Schwachstellen gefunden, wovon 29 von<br />
den Herstellern beseitigt wurden.<br />
ik<br />
www.kaspersky.de<br />
Businessplattform von Schneider Electric<br />
Weltweite Skaleneffekte für IoT-Lösungen<br />
Lütze baut Connectivity-Geschäft aus<br />
Verdoppelung der Kapazitäten<br />
Das Unternehmen hat die Gründung<br />
von Schneider Electric<br />
Exchange bekannt gegeben<br />
Dabei handelt es sich um ein<br />
branchenübergreifendes offenes<br />
Ökosystem, das sich der Lösung<br />
realer Nachhaltigkeits- und Effizienzprobleme<br />
widmet. Durch<br />
Austausch und Kollaboration können<br />
somit vernetzte Communities<br />
Co-Innovation betreiben. Die<br />
Akteure sind Anbieter, Systemintegratoren,<br />
Start-ups, Entwickler,<br />
OEMs, Kunden und Distributoren.<br />
Sie erhalten Zugang zu<br />
einem großen Pool von technischen<br />
Tools und Ressourcen, um<br />
digitale und IoT-Innovationen zu<br />
entwickeln, zu teilen und zu verkaufen.<br />
Schneider Electric Exchange<br />
nutzt dafür das Ökosystem<br />
der digitalen Partner, um<br />
Innovationen zu beschleunigen<br />
und zu skalieren – und stellt<br />
Unternehmen die notwendigen<br />
Werkzeuge zur Verfügung, um KI<br />
für reale Probleme zu operationalisieren.<br />
So bietet beispielsweise<br />
Accenture, ein globales Management-Beratungs-<br />
und Dienstleistungsunternehmen,<br />
die Möglichkeit,<br />
maßgeschneiderte Lösungen<br />
und digitale Geschäfts -<br />
modelle zu entwickeln. Ein weiterer<br />
Partner, Claroty, ein Sicherheitsspezialist<br />
für betriebliche<br />
Technologie-Infrastrukturen, bietet<br />
industrielles Cybersicherheits-<br />
Know-how und arbeitet mit Unternehmen<br />
zusammen, um die<br />
größere digitale Risikooberfläche<br />
bei der Integration von IIoT-<br />
Lösungen zu adressieren.<br />
Schneider Electric selbst verwendet<br />
beispielsweise veröffentlichte<br />
Datensätze und Software-as-a-Service<br />
(SaaS) des<br />
Exchange-Partners Senseye,<br />
einem Technologieunternehmen<br />
für vorausschauende Instandhaltung.<br />
ik<br />
www.schneider-electric.com<br />
Der Automationsspezialist eröffnet<br />
im Zuge der Weiterent -<br />
wicklung seines internationalen<br />
Kabelgeschäfts ein neues Kompetenzzentrum<br />
Connectivity am<br />
Standort Chrudim in der Tschechischen<br />
Republik. Künftig werden<br />
dort alle Aktivitäten der<br />
Lütze-Gruppe im Bereich Kabelkonfektion<br />
vereint. Für Anwender<br />
aus dem Maschinenbau und<br />
der automatisierten Fertigung<br />
bedeutet der Ausbau der Produktionskapazitäten<br />
eine signifikante<br />
Steigerung der Flexibilität sowie<br />
eine weitere Erhöhung der Lie-<br />
Lütze verdoppelt seine Kapazitäten<br />
im Bereich der Kabelkonfektion<br />
Bild: Lütze<br />
ferfähigkeit. „Die Vergrößerung<br />
unseres Standorts in Tschechien<br />
ist Bestandteil unserer internationalen<br />
Wachstumsstrategie, welche<br />
neben Europa und USA auch<br />
China umfasst. Wir sind damit<br />
künftig noch schneller in der<br />
Lage auf die Bedürfnisse des<br />
Marktes, insbesondere auch im<br />
Bereich Industrie 4.0 zu reagieren“,<br />
erklärt Udo Lütze, Inhaber<br />
der Luetze International Group. ik<br />
www.luetze.com<br />
6 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
| PC11-49G |<br />
Maximale Leistung<br />
auf minimalem Raum<br />
Der Ultra-Kompakt-IPC C6030<br />
Prozessoren<br />
bis Intel ® Core i7 mit<br />
4 Kernen à 3,6 GHz<br />
Abmessungen<br />
132 x 132 x 67 mm<br />
www.beckhoff.de/C6030<br />
Mit dem äußerst leistungsstarken Ultra-Kompakt-Industrie-PC C6030 deckt Beckhoff den<br />
Bereich der hochkomplexen, leistungsorientierten und zugleich platzreduzierten Applikationen<br />
ab. Ob umfangreiche Achssteuerungen, aufwendige HMI-Anwendungen, extrem kurze Zykluszeiten<br />
oder großvolumiges Datenhandling: Die Rechnerleistung eignet sich für nahezu jede<br />
Automatisierungs- und Visualisierungsaufgabe.<br />
Prozessor: bis Intel ® Core i7 mit 4 Kernen à 3,6 GHz<br />
Schnittstellen: 4 Ethernet, 4 USB, 2 DisplayPort<br />
Arbeitsspeicher: bis zu 32 GB DDR4-RAM<br />
Halle 1, Stand 350<br />
Ultraklein<br />
Ultraleistungsstark<br />
C6015 C6017<br />
C6030<br />
C6032<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 7
MARKT<br />
BRANCHENNEWS<br />
Sick setzt Wachstum in 2018 fort<br />
Investitionen in Start-up-Initiativen zahlen sich aus<br />
Im Geschäftsjahr 2018 konnte Sick beim Konzernumsatz<br />
um 8,3 % auf 1,637 Mrd. Euro<br />
zulegen. „Mit einer gezielten Erhöhung des<br />
F&E-Anteils steigern wir im Zuge des Technologiewandels<br />
hin zu künstlicher Intelligenz<br />
unsere Innovationskraft und sichern somit<br />
die Zukunftsfähigkeit“, erklärte Dr. Robert<br />
Bauer, Vorstandsvorsitzender der Sick AG,<br />
anlässlich der Veröffentlichung der Bilanzkennzahlen.<br />
„Die bereits sichtbaren Erfolge<br />
unserer Start-up-Initiativen geben uns Recht:<br />
So profitiert Sensorintelligenz von Deep Lear-<br />
„Sensorintelligenz<br />
profitiert von Deep<br />
Learning und liefert<br />
neue Funktionalitäten<br />
für Sensoren.“<br />
ning und liefert neue Funktionalitäten für<br />
Sensoren.“ Auf der Hannover Messe 2019<br />
präsentierte das Unternehmen eine Software-Lösung<br />
basierend auf Deep-Learning-<br />
Algorithmen. Und wie auch in den vergangenen<br />
Jahren tätigte Sick im Geschäftsjahr<br />
2018 hohe Aufwendungen für F&E-Aktivitäten.<br />
Mit 192,5 Mio. Euro übertrafen die Ausgaben<br />
den Wert von 2017 um 11,8 %. Der<br />
Schwerpunkt der F&E-Aktivitäten liegt unverändert<br />
an den Standorten in Deutschland.<br />
Am Jahresende 2018 beschäftigte der Konzern<br />
insgesamt 9737 Mitarbeiter (+10,5 %).<br />
Obwohl die Sensorik eine Wachstumsbranche<br />
bleibt, fällt der Ausblick auf das Geschäftsjahr<br />
2019 allerdings eher verhalten<br />
aus. „Das globale Wirtschaftswachstum wird<br />
derzeit laufend nach unten korrigiert. Die Risiken<br />
für die globale Konjunktur haben erheblich<br />
zugenommen und erhöhen die Unsicherheit<br />
der Prognose“, kommentiert Dr. Bauer.<br />
Dr. Robert Bauer: „Die Sensorik bleibt eine<br />
Wachstumsbranche“<br />
Aufgrund seiner breiten Branchenpräsenz und<br />
seines innovativen Produkt- und Leistungsportfolios<br />
sieht sich der Sick-Konzern jedoch<br />
aussichtsreich positioniert, um von den zunehmenden<br />
Entwicklungen im Kontext von Digitalisierung<br />
und Industrie 4.0 zu profitieren. ge<br />
www.sick.de<br />
Bild: Sick<br />
Kontron präsentiert Serverpower auf Modulgröße<br />
Embedded-Computing-Standard COM HPC<br />
Schaltnetzteile & Switching Mode Power Supply<br />
Gründung einer neuen ZVEI-Fachabteilung<br />
Peter Müller, Vice President<br />
Product Center Boards & Modules<br />
bei Kontron<br />
Bild: Kontron<br />
Computer-On-Modules für Embedded<br />
Industrial Server Class<br />
Computing sollen in Zukunft die<br />
Basis für Anwendungen mit KI,<br />
5G und in autonomen Fahrzeugen<br />
bilden. Erste Module und<br />
Boards werden für Anfang 2020<br />
erwartet. Peter Müller, Vice President<br />
Product Center Boards &<br />
Modules bei Kontron, kommentiert<br />
die Hintergründe zur Entwicklung<br />
des Computer-On-<br />
Module-Standards COM HPC<br />
wie folgt: „Das Datenwachstum<br />
ist unaufhaltsam und der kommende<br />
Mobilfunkstandard 5G<br />
wird es noch beschleunigen. Das<br />
erfordert auch neue Konzepte für<br />
Embedded Computer. Führende<br />
Hersteller der Branche wie<br />
Kontron haben im Standardisierungsgremium<br />
PICMG deshalb<br />
eine neue Working Group gegründet,<br />
um den COM-Standard<br />
zukunftsfähig zu machen. Computer-On-Module<br />
High Performance<br />
Computing, abgekürzt<br />
COM HPC (bisheriger Arbeitstitel<br />
COM HD), wird den vorhandenen<br />
COM-Express-Standard nach<br />
oben ergänzen: Es wird High-<br />
End-Server-Prozessoren und bis<br />
zu acht SODIMMS für Speicher<br />
unterstützen sowie eine Verlustleistung<br />
von vermutlich bis zu<br />
125 W erlauben. Der neue PCI-<br />
Express-4.0-Standard wird ebenfalls<br />
unterstützt, aber auch der<br />
kommende 5.0-Standard, der<br />
von COM Express nicht mehr<br />
bedient werden kann.“ ik<br />
www.kontron.de<br />
Hermann Püthe, geschäftsführender<br />
Gesellschafter der Inpotron GmbH,<br />
und der Vorsitzende der neuen<br />
Fachabteilung Schaltnetzteile &<br />
Switching Mode Power Supply<br />
(SMPS) des ZVEI-Fachverbands<br />
Transformatoren & Stromversor -<br />
gungen<br />
Bild: ZVEI<br />
Die Mitglieder des ZVEI-Fach -<br />
verbands Transformatoren &<br />
Stromversorgungen haben die<br />
Fachabteilung Schaltnetzteile &<br />
Switching Mode Power Supply<br />
(SMPS) gegründet, um sich verstärkt<br />
den Netzteilen im Leistungsbereich<br />
bis 3 kW widmen<br />
zu können. Zum Vorsitzenden der<br />
Fachabteilung haben die Mitglieder<br />
des Fachverbands Hermann<br />
Püthe, geschäftsführender Gesellschafter<br />
der Inpotron GmbH,<br />
gewählt. Zur Neugründung der<br />
Fachabteilung erklärt Dr. Rolf<br />
Winter, der den ZVEI-Fachverband<br />
Transformatoren & Stromversorgungen<br />
leitet: „Bislang<br />
waren die Stromversorgungen<br />
aller Leistungsklassen und USV-<br />
Anlagen in einer Fachabteilung<br />
zusammengefasst. Heute differenzieren<br />
sich spezielle technologische<br />
Herausforderungen im<br />
Bereich der Normung und Regularien<br />
immer mehr, weshalb wir<br />
die Gründung dieser neuen Fachabteilung<br />
beschlossen haben.“<br />
Laut dem neuen Vorsitzenden<br />
Püthe ist es notwendig, den<br />
Anforderungen von Herstellern<br />
und Lieferanten gerecht zu werden<br />
und ihre Interessen verstärkt<br />
zu vertreten. So wird er unter<br />
anderem die Zusammenarbeit<br />
auf europäischer Ebene vorantreiben.<br />
ik<br />
www.zvei.org<br />
8 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
Konferenz<br />
SMARTE MASCHINEN<br />
IM EINSATZ<br />
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />
IN UNTERNEHMEN<br />
15. Oktober 2019<br />
Fraunhofer IPA, Stuttgart<br />
Smarte Maschinen verändern die Welt – schon jetzt!<br />
Durch das gebremste Wirtschaftswachstum wird sich diese<br />
Entwicklung beschleunigen.<br />
Vor diesem Hintergrund präsentieren die Konradin Mediengruppe<br />
und das Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung<br />
IPA den Kongress „Smarte Maschinen im Einsatz - Künstliche<br />
Intelligenz in Unternehmen“, in dem ein Dutzend innovativer<br />
Mittelständler und Konzerne ihre Lösungsansätze vorstellen.<br />
Anmeldeschluss:<br />
25. 09. 2019<br />
Teilnahmegebühr:<br />
640,– €<br />
zzgl. MwSt.<br />
Frühbucher bis zum 31.07.2019<br />
bezahlen nur 580,– € zzgl. MwSt.<br />
Jetzt anmelden unter<br />
www.industrie.de/kuenstliche-intelligenz-2019<br />
Veranstalter Kooperationspartner Schirmherrschaft<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 9
MARKT<br />
BRANCHENNEWS<br />
PERSONEN<br />
Peter Voser, ABB<br />
N a c h d e m R ü c k t r i t t v o n C E O<br />
Ulrich Spiesshofer hat der<br />
Präsident des ABB-Verwaltungsrates,<br />
Peter Voser,<br />
Mitte April zusätzlich die<br />
Position des Interims-CEO<br />
übernommen. Gleichzeitig wurde der Suchprozess<br />
für einen neuen CEO eingeleitet.<br />
Stefan Knauf,<br />
Mitsubishi Electric<br />
Zum 1. April 2019 wurde<br />
Stefan Knauf zum Deputy<br />
Division Manager des Geschäftsbereiches<br />
Industrial<br />
Automation Central Europe<br />
bei Mitsubishi Electric Europe B.V. ernannt. Er<br />
unterstützt maßgeblich Christoph Zöller, Division<br />
Manager Central Europe.<br />
Dr. Wolfgang Eckstein,<br />
MVTec<br />
Dr. Wolfgang Eckstein, Mitbegründer,<br />
Mitinhaber und<br />
einer der Geschäftsführer<br />
der MVTec Software GmbH,<br />
wird sich in den kommenden<br />
Monaten sukzessive mehr auf seine Aufgaben<br />
als Miteigentümer konzentrieren und sich<br />
schließlich aus seiner Funktion als Geschäftsführer<br />
zurückziehen.<br />
Philippe Briard,<br />
Schneider Electric<br />
Automation<br />
M i t W i r k u n g z u m 1 . A p r i l<br />
2019 ist Philippe Briard Geschäftsführer<br />
der Schneider<br />
Electric Automation GmbH<br />
und hat damit die Verantwortung für den Standort<br />
Lahr übernommen. Zuvor war er Werksleiter<br />
bei Schneider Electric in Soultz im Elsass.<br />
Prof. Martin Ruskowski,<br />
SmartFactory KL<br />
Die Technologie-Initiative<br />
SmartFactory KL e.V. hat auf<br />
Ihrer Mitgliederversammlung<br />
Anfang Mai Wahlen<br />
zum Vereinsvorstand abgehalten.<br />
Dabei wurde Prof. Martin Ruskowski als<br />
Vorsitzender des Vorstands neu gewählt.<br />
Harting bietet Lösungspakete für Cloud, Edge und IIoT<br />
Durchgängig von der Cloud bis in die Feldebene<br />
Philip Harting, Vorstandsvorsitzender, Harting<br />
Bild: Harting<br />
Mit der HAI³ powered Connectivity schafft<br />
die Technologiegruppe nun eine Durchgängigkeit<br />
von der Cloud bis in die Feldebene – und<br />
positioniert sich damit als Enabler der Integrated<br />
Industrie hin zur Future Factory. Um<br />
dem Anspruch an eine durchgängige Kommunikationsinfrastruktur<br />
gerecht zu werden<br />
und damit zukünftig alle industriellen Internet-Teilnehmer<br />
des IIoT zu erreichen, ist der<br />
Steckverbinder T1 Industrial entwickelt worden.<br />
Harting hat mit ihm bereits den IEEE-<br />
Steckverbinder-Standard für Single Pair Ether-<br />
Endress+Hauser erreicht nahezu 2,5 Mrd. Euro Umsatz<br />
„Praktisch weltweit gut gelaufen“<br />
Matthias Altendorf, CEO bei Endress+Hauser<br />
Bild: Endress+Hauser<br />
Endress+Hauser ist 2018 über alle Regionen,<br />
Branchen und Produktbereiche hinweg gewachsen.<br />
Für Impulse sorgten die fortschreitende<br />
Digitalisierung in der Industrie sowie<br />
die positive Entwicklung auf den internationalen<br />
Märkten. „Es ist 2018 praktisch weltweit<br />
gut für Endress+Hauser gelaufen“, erklärte<br />
CEO Matthias Altendorf auf der Bilanzmedienkonferenz<br />
in Basel. Die Firmengruppe<br />
steigerte den Nettoumsatz um 9,5 % auf<br />
2,455 Mrd. Euro, trotz ungünstiger Wechselkurse.<br />
In lokalen Währungen erreichte das<br />
net in der Industrie definiert. Um alle Elemente<br />
eines modernen Netzwerkes zu erreichen,<br />
werden allerdings zunehmend mehr und<br />
mehr angepasste Steckverbinderlösungen,<br />
die auch die Power optimal ans Edge bringen,<br />
benötigt – wie etwa der Han 1A. Anhand von<br />
verschiedenen konkreten Anwendungsszenarien<br />
hat Harting zudem im Rahmen der<br />
Hannover Messe deutlich gemacht, dass Services<br />
wie das Energy Management mit der<br />
Mica eine höhere Produktivität in Zusammenhang<br />
mit den Energiebedarfen ermöglichen.<br />
Wirtschaftlich gesehen machen sich<br />
allerdings Risiken, wie beispielsweise die<br />
Handelskriege zwischen den USA und China,<br />
Strafzölle, der Brexit und auch die nachlassende<br />
weltweite Nachfrage, im täglichen<br />
Geschäft bemerkbar. „Die Konjunktur hat sich<br />
seit Ende letzten Jahres weiter abgekühlt“,<br />
sagt der Vorstandsvorsitzende Philip Harting.<br />
Es sei eine Herausforderung, das im Dezember<br />
2018 prognostizierte Umsatzwachstum<br />
von knapp unter 5 % für das Geschäftsjahr<br />
2018/19 zu erreichen. ge<br />
www.harting.com<br />
Umsatzwachstum 12,7 %. Das Geschäft war<br />
getragen von einer starken Konjunktur in der<br />
Prozessautomatisierung. Der anhaltend hohe<br />
private Konsum wie auch die Erholung der Ölund<br />
Rohstoffpreise trugen zur guten Entwicklung<br />
bei. Und nach Jahren mit eher schwacher<br />
Investitionstätigkeit sind die großen Projekte<br />
zurückgekehrt. Und während sich das<br />
Unternehmen in Europa sehr gut und in Afrika/Nahost<br />
sowie dem asiatisch-pazifischen<br />
Raum sogar dynamisch entwickelte, war das<br />
Wachstum in Amerika am stärksten. „Die<br />
USA haben nach 65 Jahren Deutschland als<br />
größten Absatzmarkt abgelöst“, berichtete<br />
Matthias Altendorf. Das Geschäft in China<br />
legte ebenfalls zweistellig zu: „Wenn die Entwicklung<br />
so weitergeht, könnte bald schon<br />
China unsere Nummer eins sein“, sagte der<br />
CEO. Endress+Hauser hat das Wachstum<br />
zudem mit einer Fülle an Innovationen befeuert:<br />
54 neue Produkte brachte das Unternehmen<br />
im vergangenen Jahr auf den Markt und<br />
287 Entwicklungen meldete das Unternehmen<br />
2018 erstmals zum Patent an. ge<br />
www.endress.com<br />
10 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
Unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgung<br />
QUINT DC-USV – intelligent und kommunikativ<br />
Die QUINT DC-USV ist die erste intelligente USV für die Einbindung in etablierte<br />
industrielle Netzwerke. Sie versorgt auch bei Netzausfall unterbrechungsfrei weiter und<br />
kommuniziert Betriebs- und Batteriezustände. Dabei sorgt das Batteriemanagementsystem<br />
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<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 11
MARKT<br />
BRANCHENNEWS<br />
Wago wächst und investiert in Deutschland<br />
Wettbewerbsvorteil in Form von Produktions-Know-how<br />
Die Wago-Gruppe hat das Jahr 2018 mit<br />
einem Plus von 8,1 % abgeschlossen. „Mit<br />
einem Umsatz von 932 Millionen Euro haben<br />
wir unsere angestrebten Ziele erreicht“,<br />
erklärte Chief Executive Officer Sven Hohorst<br />
im Rahmen der Bilanzpressekonferenz in<br />
Minden. Der Anbieter von elektrischer Verbindungs-<br />
und Automatisierungstechnik setzt<br />
damit seine anhaltend positive Geschäftsentwicklung<br />
erfolgreich fort und erwartet auch<br />
für das aktuelle Geschäftsjahr ein Wachstum<br />
im mittleren einstelligen Prozentbereich. Die<br />
Verteilung nach Landesmärkten ist im Vergleich<br />
zum Vorjahr gleichgeblieben. Während<br />
Deutschland mit einem Umsatzanteil von<br />
28 % traditionell den wichtigsten Markt darstellt,<br />
erreicht das übrige Europa 42 %. Es<br />
folgen die Märkte in Asien mit 17 %, wobei<br />
Indien hier ein besonders gutes Wachstum<br />
Bild: Wago<br />
Die Geschäftsführung<br />
(von links): Christian<br />
Sallach, Sven Hohorst,<br />
Jürgen Schäfer,<br />
Ulrich Bohling,<br />
Kathrin Pogrzeba und<br />
Axel Börner<br />
verzeichnet, und Amerika mit 13 %. „Wir<br />
erwirtschaften rund 2/3 unseres Umsatzes in<br />
Europa. Ein deutlicher Investitionsschwerpunkt<br />
liegt deshalb weiterhin in Deutschland.<br />
Etwa 70 % der Gesamtinvestitionen von<br />
120 Mio. Euro sind in die Standorte in<br />
Minden, Päpinghausen und Sondershausen<br />
geflossen. In diesem Jahr wird die Investi -<br />
tionssumme weiter steigen – bei ähnlicher<br />
Verteilung. „Für uns ist unser Produktions-<br />
Know-how hier in Deutschland ein entscheidender<br />
Wettbewerbsfaktor“, betont Chief<br />
Financial Officer Axel Börner. Basis der Entwicklung<br />
sind neben einer engagierten<br />
Belegschaft die Produkte und Lösungen, bei<br />
denen es um stetige Verbesserung von<br />
Bewährtem und innovative Neuentwicklungen<br />
geht.<br />
ge<br />
www.wago.com<br />
Partnerschaft zwischen IT-Motive und Aucotec<br />
Engineering und ERP<br />
wachsen enger zusammen<br />
Mit dem neuen Partner IT-Motive AG möchte<br />
Aucotec seine kooperative Plattform Engineering<br />
Base (EB) noch enger und schneller<br />
mit ERP- und PLM-Systemen verknüpfen.<br />
Damit soll auch die Idee eines ganzheitlichen<br />
digitalen Zwillings einfacher realisierbar sein.<br />
„Mit der Kooperation schaffen wir deutlich<br />
mehr Standardisierung bei der ERP-Integra -<br />
tion“, erläutert Eike Michel, Leiter der Bereiche<br />
Research & Development sowie IT Operations<br />
bei der Aucotec AG. „Damit gelänge<br />
es in kürzester Zeit, unterschiedliche Systeme<br />
so zu koppeln, dass sie die Daten sicher<br />
und kontrolliert austauschen und auf zentral<br />
bereitgestellte Applikationen zugreifen können.<br />
Denn erst die Integration sämtlicher Anlagen-Informationen,<br />
auch über das Engineering<br />
hinaus, ergibt einen wirklich ganzheitlichen<br />
digitalen Zwilling.“ IT-Motive bringt in die<br />
Partnerschaft neben seiner Expertise für SAP,<br />
PLM und Konfiguratoren die selbstentwickelte<br />
Integrationsdrehscheibe IMAP ein. Sie<br />
dient hier als produktunabhängiger Schlüssel<br />
vom Engineering zu SAP, Windchill und ähnlichen<br />
Systemen. Auf EB-Seite hat Aucotec<br />
das ERP/PLM-Portal entwickelt, das direkt an<br />
die Drehscheibe andockt. IMAP basiert auf<br />
einer serviceorientierten Architektur (SOA)<br />
und ermöglicht Machine-to-Machine-Kommunikation<br />
mit dem ebenfalls webfähigen EB.<br />
So lässt sich der Datenaustausch leicht automatisieren<br />
– ganz ohne Client-Aktivitäten. ik<br />
www.aucotec.com<br />
Wir berichten über<br />
ABB ............................... 10, 32, 36<br />
Acceed ...................................... 34<br />
Accenture .................................... 6<br />
Adlink Technology ...................... 15<br />
AMA Verband für<br />
Sensorik und Messtechnik ... 13,63<br />
Asem ......................................... 38<br />
Aucotec ..................................... 12<br />
Auer ........................................... 51<br />
B&R ........................................... 25<br />
Balluff ........................................ 61<br />
Beckhoff Automation ........... 25, 36<br />
Belden .................................. 37, 52<br />
Block .......................................... 51<br />
Carlo Gavazzi ............................. 58<br />
Claroty ......................................... 6<br />
Comp-Mall ................................. 35<br />
Conta-Clip .................................. 53<br />
Contrinex ................................... 61<br />
Datalogic ................................... 34<br />
Delta Electronics ....................... 30<br />
EGE ........................................... 62<br />
Endress+Hauser ........................ 10<br />
EMVA ........................................ 63<br />
EVT Eye Vision Technology ........ 60<br />
Fraunhofer IPA ........................... 14<br />
Frizlen ........................................ 54<br />
Harting ................................. 10, 51<br />
Heidenhain ................................ 62<br />
HMS Networks ......................... 54<br />
Hochschule Esslingen ............... 56<br />
Hummel ..................................... 13<br />
Igus ........................................... 54<br />
Ilme ........................................... 54<br />
Industrial Computer Source ...... 36<br />
Industrial Internet Consortium .. 63<br />
Inpotron ....................................... 8<br />
Intel ........................................... 15<br />
IT-Motive .................................... 12<br />
Jean Müller ................................ 53<br />
Kaspersky Lab ....................... 6, 63<br />
Konradin Mediengruppe ............ 14<br />
Kontron .................................. 8, 18<br />
Lapp .......................................... 48<br />
Lenze ......................................... 20<br />
Lumberg Automation ................ 52<br />
Lütze ...................................... 6, 53<br />
Maxon Motor ............................. 34<br />
Micro-Epsilon ............................ 60<br />
Mitsubishi Electric ......... 10, 25, 37<br />
MVTec ........................................ 10<br />
Nvidia ......................................... 15<br />
Pepperl+Fuchs ........................... 55<br />
Resa Industrial Controls ............ 42<br />
Rockwell Automation ................. 25<br />
RS Components ........................ 36<br />
Schildknecht .............................. 48<br />
Schmersal .................................. 52<br />
Schneider Electric .................. 6, 10<br />
Schukat ...................................... 55<br />
Schurter ..................................... 51<br />
Senseye ....................................... 6<br />
Sensopart .................................. 60<br />
Sick ........................................ 8, 61<br />
SmartFactory KL ........................ 10<br />
Softing ................................. 35, 37<br />
Stego Elektrotechnik ................. 53<br />
TE Connectivity ......................... 52<br />
Technische Akademie Esslingen .. 56<br />
Telemeter Electronic ................. 52<br />
Tsubaki Kabelschlepp ................ 50<br />
Turck .......................................... 62<br />
Wachendorff Prozesstechnik ..... 40<br />
Wago ................................... 12, 44<br />
Wenglor ..................................... 62<br />
Wiska ........................................ 46<br />
Würth Elektronik eiSos ........ 55, 63<br />
ZVEI ............................................. 8<br />
12 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
BRANCHENNEWS<br />
MARKT<br />
Umsatzsteigerung bei Hummel<br />
Konsequente Internationalisierung<br />
Mit 73,4 Mio. Euro hat Hummel im<br />
letzten Jahr erneut einen Rekordumsatz<br />
erzielt<br />
Bild: Hummel<br />
Mit einem Gesamtumsatz von<br />
73,4 Mio. Euro hat die Hummel<br />
AG im Jahr 2018 den Rekordumsatz<br />
des vergangenen Jahres<br />
noch einmal übertroffen. „Das ist<br />
ein gutes Ergebnis, denn das<br />
gesamtwirtschaftliche Umfeld<br />
hat sich im Verlauf des Jahres<br />
2018 doch etwas eingetrübt“,<br />
erläutert Vorstandsvorsitzender<br />
Holger Hummel. Das größte Produktsegment<br />
des Unternehmen<br />
sind <strong>elektro</strong>mechanische Komponenten<br />
wie Kabelverschraubungen<br />
und Rundsteckverbinder. In<br />
diesem Segment erwirtschaftet<br />
das Unternehmen mehr als drei<br />
Viertel des Gesamtumsatzes und<br />
erzielte im vergangenen Jahr ein<br />
Wachstum von 5,5 %. Der<br />
stärkste Auslandsmarkt für Hummel<br />
ist China mit einem Anteil<br />
von fast 10% des Gesamtum -<br />
satzes, gefolgt von USA/Kanada,<br />
Italien und Frankreich. In diesen<br />
Märkten wurden auch die größten<br />
Zuwächse verzeichnet, was<br />
auf die Strategie der konsequenten<br />
Internationalisierung in den<br />
vergangenen Jahren zurückzuführen<br />
ist.<br />
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Branchenzahlen des AMA Verband für Sensorik und Messtechnik<br />
Positive wirtschaftliche Entwicklung<br />
Die Exportquote der Branche Sen -<br />
sorik und Messtechnik hat sich im<br />
Jahr 2018, laut eigenen Angaben,<br />
um 4 % auf gesamt 55 % erhöht<br />
Der Bereich der Sensorik und<br />
Messtechnik hat im Jahr 2018<br />
laut eigenen Angaben ein deutliches<br />
Umsatzplus von 10 % erwirtschaftet<br />
und erwartet für das<br />
laufende Geschäftsjahr ein weiteres<br />
Wachstum von 5 %. Dies<br />
hat die Befragung des AMA Ver-<br />
Bild: AMA Verband für Sensorik und Messtechnik<br />
band für Sensorik und Messtechnik<br />
e.V. (AMA) unter seinen Mitgliedern<br />
ergeben. Damit liegt der<br />
Bereich oberhalb des bundesweiten<br />
Trends, den das Statistische<br />
Bundesamt für die deutsche<br />
Wirtschaft 2018 mit einem<br />
leichten Plus bezifferte, der aber<br />
etwas an Schwung verloren habe.<br />
Positive Wachstumsimpulse der<br />
Branche kamen nach Verbandsangaben<br />
sowohl aus dem Inland<br />
als auch aus dem Ausland. Dabei<br />
zog der Export ins außereuropäische<br />
Ausland an, während der<br />
nach Mitteleuropa gelieferte<br />
Anteil um 2 % nachgab. In diesem<br />
Zusammenhang befürchtet<br />
zwar knapp ein Drittel der AMA-<br />
Mitglieder, dass ein Brexit großen<br />
Einfluss auf die eigene wirtschaftliche<br />
Entwicklung hätte.<br />
Knapp 70 % der Mitglieder sehen<br />
einem Brexit jedoch gelassen<br />
entgegen.<br />
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<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 13
TRENDS<br />
INDUSTRIE 4.0<br />
EVENT<br />
EVENT<br />
Künstliche Intelligenz<br />
und Maschinelles Lernen<br />
sichern die Wettbewerbsfähigkeit<br />
und<br />
damit Zukunft<br />
Bild: jakarin2521/Fotolia.com<br />
Konradin Mediengruppe führt Konferenzserie ‚Smarte Maschinen im Einsatz‘ fort<br />
Künstliche Intelligenz –<br />
so sichern wir unsere Zukunft!<br />
Im Mai 2018 startete die Konradin Mediengruppe die Konferenzserie ‚Smarte Maschinen im Einsatz‘<br />
mit dem Fokus auf der ‚Künstlichen Intelligenz in der Produktion‘. Die zweite Konferenz am 15. Oktober<br />
2019 richtet den Blick nun auf die ‚Künstliche Intelligenz in Unternehmen‘ und beleuchtet, was KI in<br />
Firmen heute tatsächlich leisten kann und wo noch Herausforderungen zu bewältigen sind. Die Zahl<br />
der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist auf 150 begrenzt, Infos und Anmeldung sind jetzt möglich.<br />
In den vergangenen Monaten hat das Thema Künstliche Intelligenz<br />
(KI) viele Schlagzeilen beherrscht und auch die politischen<br />
Entscheidungsträger sind mobilisiert. Nicht ohne Grund, denn KI<br />
wird das produzierende Gewerbe – das in Deutschland den Wohlstand<br />
geschaffen hat – von Grund auf verändern. Durch das sich abzeichnende<br />
langsamere Wirtschaftswachstum dürften die Automatisierung<br />
intelligenten Verhaltens und das maschinelle Lernen in den<br />
Unternehmen noch schneller umgesetzt werden.<br />
Vor diesem Hintergrund präsentiert die Konradin Mediengruppe<br />
beim 2. Kongress ‚Smarte Maschinen im Einsatz – Künstliche<br />
Intelligenz in Unternehmen‘ KI-basierte Anwendungen agiler Mittelständler,<br />
Start-ups und großer Konzerne. Ergänzt werden die Vorträge<br />
durch Strategiereferate führender Wissenschaftler in dieser<br />
Disziplin.<br />
Die ganztägige Veranstaltung, die erneut in Kooperation mit dem<br />
Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA<br />
in Stuttgart stattfindet, erlaubt eine herausragende Standortbestimmung,<br />
was KI in Firmen heute tatsächlich leisten kann und wo noch<br />
Herausforderungen zu bewältigen sind. Auf dem Kongress präsentieren<br />
sich ABB, Bosch, micropsi industries, MVTec, Parlamind, Robomotion,<br />
Siemens, Stihl, Trumpf und Voith mit aktuellen Entwicklungen<br />
beim Einsatz von KI in Unternehmen. Prof. Thomas Bauernhansl<br />
und Prof. Marco Huber, beide Fraunhofer IPA, sowie Prof.<br />
Marc Toussaint von der Universität Stuttgart halten Grundsatzrefera-<br />
te. Moderator der Veranstaltung ist der KI-Publizist und langjährige<br />
bild der wissenschaft-Autor Ulrich Eberl.<br />
Die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer ist auf 150 begrenzt.<br />
Der 1. Kongress war rasch ausgebucht. Details zu Anmeldung und<br />
Programm finden sich hier:<br />
www.industrie.de/kuenstliche-intelligenz-2019<br />
SMARTE MASCHINEN IM EINSATZ<br />
KÜNSTLICHE INTELLIGENZ IN UNTERNEHMEN<br />
Zeit: 15. Oktober 2019<br />
Ort: Fraunhofer IPA, Nobelstraße 12, Stuttgart<br />
Die Zahl der Teilnehmer ist auf 150 begrenzt. Reservieren<br />
Sie sich deswegen bis zum 31. Juli 2019 Ihren Platz mit Frühbucherrabatt<br />
zum Preis von € 580 zzgl. MwSt. Anschließend<br />
kostet die Kongressteilnahme € 640 zzgl. MwSt.<br />
Programm und Anmeldung:<br />
www.industrie.de/kuenstliche-intelligenz-2019<br />
INFO<br />
14 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
INDUSTRIE 4.0<br />
TRENDS<br />
Achim Apel, Adlink Technology, zum Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) on the edge<br />
„An der Maschine müssen unmittelbar<br />
Entscheidungen getroffen werden“<br />
Edge Computing und Künstliche Intelligenz (KI) lassen sich nicht nur kombinieren sondern gehören<br />
für schnelle Entscheidungen vor Ort sogar zusammen, sagt Achim Apel, Vice President of Sales in der<br />
EMEA Regional Business Unit bei Adlink Technology. Der koreanische Computerspezialist liefert heterogene<br />
Plattformen, die insbesondere die kombinierte Nutzung verschiedener Prozessortypen wie<br />
CPU, GPU, VPU oder TPU auch in kompakten Embedded-Systemen ermöglichen.<br />
Interview: Michael Corban, Chefredakteur <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong><br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: Herr Apel, KI-Anwendungen findet<br />
man aufgrund der erforderlichen Rechenpower bislang eher in<br />
Cloud-Umgebungen. Welchen Vorteil erhält der Anwender<br />
durch KI ‚on the edge‘ – und steht dafür genügend Rechenleistung<br />
bereit?<br />
Achim Apel (Adlink Technology): Das Thema Künstliche Intelligenz<br />
verlangt in der Tat Rechenpower – übrigens ein Grund dafür, warum<br />
KI und hier vor allem entsprechende Algorithmen schon länger existieren,<br />
bislang aber aufgrund der fehlenden Rechenleistung nicht<br />
zum Einsatz kamen. Heute steht diese Rechenpower zur Verfügung<br />
und insbesondere im Bereich Embedded Computing können wir inzwischen<br />
auf GPU- und VPU-beschleunigte heterogene Computerplattformen<br />
zurückgreifen, die verschiedene Prozessorarten zur Verarbeitung<br />
komplexer Bilder und Daten integrieren und damit Echtzeit-KI-Anwendungen<br />
ermöglichen. Doch bevor man sich zu sehr<br />
mit Schlagworten beschäftigt, sollte die Frage nach dem Nutzen im<br />
Bild: Adlink Technology<br />
„So wie es heute IT-Services<br />
gibt, wird es zukünftig auch<br />
OT-Services geben, mit denen<br />
sich Maschinen vernetzen<br />
und Daten nutzen<br />
lassen – wir wollen dafür die<br />
Hardware-Basis schaffen.“<br />
Achim Apel, Vice President of Sales, EMEA Regional Business Unit,<br />
Adlink Technology<br />
Vordergrund stehen. Nahezu alle Automatisierungsanbieter bieten<br />
heute etwa die Möglichkeit, mehr oder weniger ‚alle‘ Daten in die<br />
Cloud zu schicken. Die Frage lautet dann allerdings, was man mit<br />
diesen Daten macht. Die Cloud macht immer dann Sinn, wenn ich<br />
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<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 15
TRENDS<br />
INDUSTRIE 4.0<br />
Für Anwendungen mit<br />
Künstlicher Intelligenz<br />
(KI – im Englischen<br />
Artificial Intelligence<br />
oder kurz AI) sieht<br />
Adlink Technology<br />
auch im Edge Computing<br />
großes Potenzial –<br />
und setzt dazu auf<br />
GPU- und VPU-beschleunigte<br />
hetero -<br />
gene Computer -<br />
plattformen<br />
Bild: sdecoret/Fotolia.com<br />
mittels Big-Data-Analytics Langzeittrends erkennen will – sie bietet<br />
mir dann ausreichend Speicherplatz und Rechenpower, Zeit spielt<br />
eine eher untergeordnete Rolle. Anders sieht das allerdings in den<br />
Fabrikhallen aus.<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: Weil hier der Zeitfaktor wichtiger wird?<br />
Apel: Exakt – denn an der Maschine, am Roboter oder bei einem<br />
autonomen Flurfahrzeug müssen unmittelbar Entscheidungen getroffen<br />
werden. Mit anderen Worten: Die Intelligenz muss am System<br />
beziehungsweise ‚on the edge‘ verfügbar sein. Nicht zuletzt ist<br />
das auch angesichts der überwiegenden Zahl der Brownfield-Aufgabenstellungen<br />
kostengünstiger, denn in den wenigsten Fällen wird<br />
sich der Anwender darauf einlassen, die komplette Controller–Landschaft<br />
zu erneuern, nur um Daten in die Cloud schicken zu können.<br />
Erkennbar haben damit Cloud und Edge-Device ihre Berechtigung –<br />
entscheidend für die Wahl des Anwenders ist der geplante Einsatz.<br />
Ganz klar sieht man das beispielsweise beim Thema Vision Computing,<br />
hinter dem die zwei großen Megatrends stehen – autonomes<br />
Fahren und Robotik. Beide setzen ‚das Sehen‘ voraus. Kameras mit<br />
Framegrabber machen allerdings keinen Sinn mehr, denn bereits ‚in<br />
der Kamera‘ muss heute die Entscheidung fallen, was anschließend<br />
zu tun ist. Unsere Aufgabe ist es damit, beispielsweise den Grafikchip<br />
so zu integrieren, dass ich on the edge rechnen und entscheiden<br />
kann. Anders formuliert: Big Data und Smart Data müssen in<br />
einem ausgewogenen Verhältnis zueinander stehen.<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: Das Thema Künstliche Intelligenz kann<br />
demnach sowohl beim Erkennen von Langzeittrends als auch<br />
bei den kurzfristig vor Ort zu treffenden Entscheidungen sinnvoll<br />
eingesetzt werden?<br />
Apel: Natürlich – einerseits sende ich ausgewählte Daten für die<br />
langfristigen Trends in die Cloud, andererseits kann KI aber auch bei<br />
der Erkennung von Maschinenfehlern vor Ort sehr hilfreich sein, indem<br />
ich beispielsweise iterativ nach der besten Lösung suche, per<br />
Deep Learning. Beispiele dafür haben wir auf der Embedded World<br />
2019 in Nürnberg gezeigt, etwa<br />
• zum Finden von Lötfehlern in der Elektronikfertigung im Bereich<br />
der automatischen, optischen Inspektion (AOI) unter unterschiedlichen<br />
Beleuchtungsbedingungen,<br />
• zur Klassifizierung von Proben in der Holzinspektion, die mittels<br />
der KI-fähigen Smart Kamera Neon-J und der KI-fähigen Visionsplattform<br />
EOS-J nach Kratzern im Holz sucht, sowie<br />
• zum Lesen verformter Etiketten mittels der KI-beschleunigten<br />
Frame Grabber PCIe-GIEIMX und PCIe-GIENVQ.<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: Der Schlüssel, dies alles on the edge<br />
zu erledigen, liegt damit also in den bereits erwähnten heterogenen<br />
Computerplattformen – können Sie dies kurz verdeut -<br />
lichen?<br />
Apel: Der Trick ist, dass wir selbst in sehr kleinen Systemen neben<br />
der CPU eine GPU unterbringen können. Dazu haben wir zusammen<br />
mit den Chipherstellern Nvidia und Intel KI-Produkte und eine<br />
Hardware-Optimierungsstrategie entwickelt. Auf diese Weise können<br />
wir die Anforderungen hinsichtlich Leistung, Größe, Gewicht<br />
und Verlustleistung für Edge-Computing-Systeme erfüllen und damit<br />
Lösungen für KI on the edge bieten. Zugute kommt uns dabei<br />
die Erfahrung als Nvidia-Quadro-Embedded-Partner, mit der wir die<br />
leistungsfähige Embedded-Grafik mit der KI-Anwendung zusammenführen<br />
können. Unsere heterogenen Computerplattformen integrieren<br />
also mehr als eine Art von Prozessoren oder Kernen zur<br />
Verarbeitung komplexer Bilder und Daten sowie eine Echtzeit-KI für<br />
Embedded-Anwendungen.<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: Wird Adlink damit auch zum Softwareanbieter?<br />
16 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
INDUSTRIE 4.0<br />
TRENDS<br />
Adlinks heterogene Computerplattformen bestehen aus GPUund<br />
VPU-beschleunigten Produkten auf Board-, System- und<br />
Serverebene, die es Systemarchitekten ermöglichen, Architekturen<br />
sowohl für KI-Inferenz- als auch für Trainingsanwendungen<br />
zu konstruieren und zu optimieren<br />
Bild: Adlink Technology<br />
Apel: Wir liefern die Hardware und die zugehörige Middleware mit<br />
Data Distribution Service, so dass sich der Anwender mit seiner Applikationssoftware<br />
an den jeweiligen Datenstrom ankoppeln kann.<br />
Die Applikationssoftware selbst bieten wir allerdings nicht an, was<br />
dem Anwender die Chance gibt, individuell die jeweils beste Lösung<br />
wählen zu können. Unser Ziel ist, die Basis für ein Eco-System zu legen,<br />
in dem beispielsweise angelehnt an die IT-Welt dann auch OT-<br />
Service-Provider ihr spezifisches Know-how insbesondere mit Blick<br />
auf die Datenanalyse anbieten und integrieren können. Das wird<br />
neue Geschäftsmodelle ermöglichen und auch unsere Industrie verändern.<br />
Wir selbst bieten zudem bezogen auf KI Beratungsleistungen<br />
durch Deep-Learning-Profiling an und können damit Anwendern<br />
helfen, die richtige Plattform zu finden, um ihre Anwendungen kosteneffizient<br />
zu realisieren. Wir arbeiten auch mit Forschungseinrichtungen<br />
und akademischen Institutionen zusammen, um Engpässe<br />
auf KI-Plattformen zu finden und Systemfragen zu analysieren, die<br />
zur Leistungssteigerung angegangen werden können.<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: Kann ich mich denn als interessierter<br />
Maschinenhersteller direkt an Adlink wenden, wenn ich das<br />
Potenzial von KI on the edge erkunden möchte?<br />
Apel: Wir sind sehr interessiert an dem, was wir ein digitales Experiment<br />
zu bestimmten Anwendungsfällen nennen. Dabei bieten wir<br />
an, für einen Zeitraum von drei Monaten das erforderliche Equipment<br />
inklusive Software gegen eine festgelegte Kostenerstattung<br />
bereitzustellen. Ergibt sich daraus eine interessante Anwendung,<br />
suchen wir für diese nach einer konkreten Lösung und einem entsprechenden<br />
OT-Service-Provider mit dem Ziel, schnell zu einer einsatzfähigen<br />
Lösung zu kommen – getreu unserem Motto ‚think big,<br />
start small and deploy fast‘. Das bietet zudem Partnern die Chance,<br />
entsprechende OT-Services für dieses Eco-System bereitzustellen.<br />
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<strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 17
TRENDS<br />
INDUSTRIE 4.0<br />
Industrial-Computer-Plattform von Kontron für TSN-Applikationen<br />
Für Anwendungen im IoT-Umfeld<br />
Kontron hat mit der KBox A-230-LS eine kompakte Industrial-Computer-Plattform speziell für<br />
TSN-Anwendungen vorgestellt. Die KBox A-230-LS basiert auf einem Smarc-Modul auf Basis<br />
des NXP-Dual-Cortex-A72-LS1028-Prozessor. Das Modul erfüllt die Spezifikationen des TSN-<br />
Standards IEEE 802.1 und eignet sich ideal für Industrial-IoT-Umgebungen.<br />
Das Modul bietet bis zu fünf integrierte TSN-fähige 1-GB-Ethernet-Ports<br />
direkt aus dem Controller und erfüllt die Spezifikationen<br />
gemäß des TSN-Standards IEEE 802.1. Damit eignet sich die<br />
KBox A-230-LS ideal für den Einsatz in Industrial-IoT-Umgebungen,<br />
die auf Ethernet-Protokoll-Standards basieren.<br />
Universeller kompakter Box-PC<br />
Der kompakte, lüfterlose Box-PC ist für eine Vielzahl von industriellen<br />
Anwendungen konzipiert. Die zwei Arm-v8-Prozessorkerne unterstützen<br />
sowohl die Echtzeitverarbeitung in industriellen Steuersystemen<br />
als auch virtuelle Maschinen für Edge-Computing im IoT.<br />
Die CPU umfasst integrierte GPU- und LCD-Controller und ermöglicht<br />
damit auch die Realisierung von HMI-Systemen.<br />
Die kompakte KBox A-230-LS bietet zahlreiche Schnittstellen, die<br />
die Anbindung an verschiedene Kommunikationsebenen ermögli-<br />
chen. Für die lokale Datenerfassung und Anbindung an das Sensoroder<br />
Maschinenumfeld sorgt eine serielle Schnittstelle<br />
(RS232/RS485 und optional CAN). Die Anbindung an das IT-Umfeld<br />
kann durch die integrierten Gigabit-Ethernet-Schnittstellen erfolgen.<br />
Neben einer regulären 1-GB-Ethernet-Schnittstelle stehen insgesamt<br />
bis zu fünf TSN-fähige 1-GB-Ethernet-Ports bereit. Des Weiteren<br />
besitzt der Kbox-PC einen DisplayPort-Anschluss, eine USB 3.0.-<br />
und eine USB 2.0.-Schnittstelle.<br />
Die KBox A-230-LS unterstützt bis zu 4 GB DDR3L mit ECC und verfügt<br />
über einen eMMC-Onboard Flash-Speicher mit bis zu 64 GB.<br />
Als weitere Speichermedien stehen eine mSata SDD, eine M.2-SSD<br />
oder eine microSD-Karte zur Verfügung. Systemerweiterungen lassen<br />
sich durch eine MiniPCI-Express- oder M.2-Schnittstelle umsetzen.<br />
Der Box-PC ist einfach einsetzbar und eignet sich damit ideal<br />
für OEM und Systemintegratoren, die das volle Potenzial der nächsten<br />
Generation intelligenter Infrastrukturen im IoT-Umfeld ausschöpfen<br />
möchten. Der Rechner ist zudem für Microsoft-Azure zertifiziert<br />
und arbeitet ideal mit Microsoft-Azure-IoT-Services.<br />
Als Speichermedien stehen eine<br />
mSata-SDD, eine M.2-SSD oder<br />
eine microSD-Karte zur Verfügung<br />
Bild: Kontron<br />
18 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
System-on-Module stellen eine leistungsfähige,<br />
kompakte und kostengünstige Grundlage<br />
für individuelle Board-Designs dar<br />
Bild: Kontron<br />
Lüfterlos und industrietauglich<br />
Wie alle Box-PCs der Kbox-A-Serie ist auch das nun vorgestellte wartungsfrei,<br />
das System arbeitet lüfterlos und ohne Batterie. Als Betriebssystem<br />
wird Linux-Yocto eingesetzt. Darüber hinaus unterstützt<br />
der Box-PC optional die Sicherheitslösung Kontron Approtect,<br />
basierend auf dem Chip von Wibu-Systems. In Verbindung mit dem<br />
Softwareframework sorgt die Lösung für den Schutz von IP-Rechten<br />
und bietet einen Kopier- und Reverse-Engineering-Schutz. Kontron<br />
Approtect Licensing ermöglicht darüber hinaus neue Geschäftsmodelle<br />
wie Pay per Use. Zudem sind auch zeitbegrenzte Demoversionen<br />
oder Aktivierungs- bzw. Deaktivierungsfunktionen verfügbar.<br />
Leistungsfähige System-on-Module<br />
Das Unternehmen stellt außerdem ein System-on-Module (SOM)<br />
auf Basis des STM32MP157-Prozessors von STMicroelectronics<br />
vor. Durch die drei Kerne des Dual-Cortex-A7- und des Cortex-<br />
M4-Prozessors in einem Chip bietet das Modul mit den Abmessungen<br />
von 25 x 25 mm enorme Rechenpower. Zudem bietet es umfangreiche<br />
Schnittstellen, die es für Anwendungen in Industrie, Automation,<br />
Medizintechnik, bei POS/POI-Anwendungen sowie für<br />
IoT und Industrie 4.0 prädestinieren. Durch die kompakte Bauweise<br />
eignet es sich für eine Vielzahl von Basisboard-Designs. Kontron<br />
stellt bereits ein entsprechendes Evaluation-Board im 4,3-Zoll-Formfaktor<br />
auch als Referenzdesign zur Verfügung.<br />
Der neuentwickelte Prozessor von STMicroelectronics bietet ausreichend<br />
Rechen- und Grafikleistung für anspruchsvolle Visualisierungs-<br />
und Internet-Kommunikations-Anwendungen sowie Steuerungsaufgaben<br />
im Maschinenbau und in der Gerätetechnik. Basierend<br />
auf einem vorinstallierten Embedded-Linux-Betriebssystem<br />
bewältigt der Cortex-A7-Dual-Core komplexe Visualisierungsaufgaben,<br />
einschließlich der Darstellung von Web-Inhalten. In diesem Zusammenhang<br />
werden auch Touch-Displays und drahtlose Technologien<br />
unterstützt, wie sie vor allem in IoT-Lösungen zum Einsatz<br />
kommen. Der integrierte Cortex-M4 bietet bewährte Microcontroller-Technologie<br />
mit einer Vielzahl von Schnittstellen für die industrielle<br />
Mess-, Steuer- und Regeltechnik.<br />
Für den industriellen Einsatz<br />
Das System-on-Modul stellt damit eine leistungsfähige, kompakte<br />
und kostengünstige Grundlage für individuelle Board-Designs dar.<br />
Da es sich um ein auflötbares Modul handelt, entfallen die Kosten<br />
für Stecker auf dem SOM-Modul und dem darunterliegenden Baseboard.<br />
Die Langzeitverfügbarkeit des Moduls beträgt zehn Jahre.<br />
Das SOM von Kontron ist standardmäßig mit 256 MB DDR3-RAM<br />
(optional 512 MB), 2 MB NOR-Flash sowie 256 MB NAND-Flash<br />
(optional 512 MB) ausgestattet. Es verfügt über zwei 10/100-Mbit/s-<br />
Ethernet, zwei USB 2.0, davon einmal als OTG, bis zu acht UARTund<br />
bis zu zwei CAN-Anschlüsse. Durch zahlreiche digitale und analoge<br />
I/Os sowie PWM- und drei Secure-Digital-Input-/Output-<br />
Schnittstellen (SDIO) ist das SOM optimal für den industriellen Einsatz<br />
geeignet. Für den Anschluss von Displays stehen ein Display<br />
Serial Interface (DSI)-Port und eine RGB-Schnittstelle zur Verfügung.<br />
Die Stromversorgung erfolgt über 3,3 V. Der Einsatzbereich liegt bei<br />
Temperaturen von 0 bis +70 °C; optional sind Ausführungen für den<br />
erweiterten industriellen Temperaturbereich von -40 bis +85 °C erhältlich.<br />
ge<br />
www.kontron.de<br />
Weitere Detailszu den<br />
Box-PCs des Unternehmens:<br />
hier.pro/eqsPt<br />
INFO<br />
<strong>elektro</strong><br />
<strong>AUTOMATION</strong><br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 19
Software und digitales Engineering definieren Geschäftsprozesse neu<br />
Ohne Software geht<br />
heute nichts mehr<br />
Die Digitalisierung von Geschäftsprozessen ist ein entscheidender Faktor<br />
für die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Dabei spielen Themen wie Digital<br />
Engineering oder der Digitale Zwilling eine zunehmend wichtige Rolle.<br />
Ebenso ist die Entwicklung davon geprägt, dass der Softwareanteil an der<br />
Maschinenfunktionalität im größer wird. Martijn Theunissen, Global Head<br />
of Application & Support bei Lenze, erklärt im Interview, wie Lenze seine<br />
Kunden beim Aufbau digitaler Ecosysteme unterstützt.<br />
Fragen: Michael Corban und Johannes Gillar, Chefredaktion <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong><br />
20 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
TITELSTORY<br />
TRENDS<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> Können Sie einschätzen, welcher Anteil<br />
der Funktionen in modernen Maschinen bereits über die Software<br />
abgebildet wird? Welche Rolle spielt demgegenüber der<br />
mechanische Aufbau?<br />
Martijn Theunissen (Lenze): Der mechanische Aufbau spielt nach<br />
wie vor für den Produktionsprozess die zentrale Rolle. Ohne hochoptimierte<br />
Mechanik keine wirtschaftlichen realen physischen Prozesse.<br />
Das gleiche gilt allerdings auch für die beiden mechatronischen<br />
Disziplinen: Elektronik und Informatik/Software. Pauschal<br />
kann man sagen, die eine Domäne kann nicht ohne die jeweils anderen<br />
zwei. Ganz anders sieht es bei der übergeordneten Steuerung<br />
und der Integration der Maschinen in eine moderne vernetzte<br />
Produktion aus, mit Datenströmen vom Sensor über die Steuerung<br />
in die Cloud . Hier wird die Software der Maschine zum Erfolgsfaktor<br />
Nummer eins, während die Mechanik keine Rolle mehr spielt.<br />
Im Industrie-4.0-Kontext hat sich für diese modernen Maschinen<br />
schon vor einiger Zeit der Begriff „Cyberphysikalisches Produktionssystem“<br />
geprägt.<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: Auch im Maschinenbau werden die<br />
Produktlebenszyklen kürzer und die Forderung nach steigender<br />
Individualisierung lauter – welche Rolle spielt Software hierbei?<br />
Theunissen: Die Software wird in Bezug auf flexiblere Maschinen<br />
eine extrem wichtige Rolle einnehmen. Flexiblere Maschinen bedeuten<br />
in der Regel mehr geregelte Achsen, die wiederum durch eine<br />
Softwarelogik kontrolliert und orchestriert werden müssen.<br />
Durch die softwaretechnische Anbindung der Maschinen unter -<br />
einander und an übergeordnete Steuerungssysteme wird ein weiteres<br />
riesiges Flexibilisierungspotenzial erschlossen. Damit allerdings<br />
das volle Potenzial durch Software genutzt werden kann, ist eine<br />
weiterreichendere Standardisierung von Softwareschnittstellen als<br />
bisher erforderlich. Ansonsten verpufft der Vorteil einer prinzipiell<br />
schnell zu ändernden Software durch aufwendige Anpassungen an<br />
unterschiedliche Schnittstellen. Mit OPC UA entwickelt sich hier gerade<br />
ein Standard, der in der Lage sein wird übergreifend Maschinen<br />
und Produktionssysteme einheitlich zu vernetzten. Die spezifischen<br />
Ausprägungen der auf OPC UA basierenden Schnittstellenstandards<br />
werden derzeit in den sogenannten Companion Specs<br />
von Verbänden und Arbeitsgruppen wie dem VDMA erarbeitet und<br />
weiterentwickelt. Lenze hat diesen Trend schon seit langem für sich<br />
erkannt und hat schon heute nicht nur OPC UA in das System integriert<br />
sondern gestaltet auch aktiv als Mitglied der OPC Foundation<br />
in zahlreichen Arbeitsgruppen die Standards der Zukunft mit.<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: Software in Form von Steuerungscode<br />
ist den Automatisierern ebenfalls seit längerem vertraut – müssen<br />
sich dennoch ‚vertraute‘ Arbeitsweisen ändern, um den<br />
steigenden Softwareanteil in den Griff zu bekommen? Wie lassen<br />
sich die immer komplexeren Projekte beherrschen?<br />
Bild: Lenze<br />
Der Digitale Zwilling spielt auch in der Strategie des<br />
Automatisierungsspezialisten Lenze eine wichtige Rolle.<br />
Diese unter stützen den Entwickler dabei, die Kom -<br />
plexität eines Systems zu beherrschen und das Entwicklungsergebnis<br />
vorab besser absichern zu können<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 21
TRENDS<br />
TITELSTORY<br />
Bei der Entwicklung von Anlagenteilen<br />
wird im ersten<br />
Schritt der entsprechende<br />
Maschinentyp ausgewählt<br />
Konnektivität zwischen Maschine und Cloud<br />
ist eine Voraussetzung für die Entwicklung<br />
digitaler Geschäftsmodelle. Dafür hat Lenze<br />
mit der X4remote-IIoT-Plattform eine individualisierbare<br />
Lösung geschaffen<br />
Bild: Lenze<br />
Theunissen: Die Automatisierer müssen ihre vertraute Arbeitsweise<br />
nicht grundlegend ändern sondern vielmehr weiterentwickeln.<br />
Die IT-Branche hat hier schon vor Jahren viel Erfahrungen durch viele<br />
teilweise katastrophal verlaufende Softwareprojekte sammeln<br />
können. Dadurch sind erfolgreiche Entwicklungs- und Organisationsmethoden<br />
entstanden, die heute zur Bewältigung großer veränderlicher<br />
Softwaresysteme mit einer Vielzahl von Entwicklern und<br />
verteilt arbeitender Teams funktionieren. Hier können sich die Automatisierer<br />
viel abschauen, auf ihre eigenen Softwareprojekte anpassen<br />
und erfolgreich anwenden. Dazu zählen unter anderem agile,<br />
teambasierte Entwicklungsprozesse wie etwa SCRUM, Methoden<br />
zur Optimierung der Softwarequalität durch z.B. eine testgetriebene<br />
Softwareentwicklung oder zur Auslieferung von großen Softwaresystemen<br />
mittels Continuous Delivery Toolchains.<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: Lassen sich speziell bei der disziplinübergreifenden<br />
Zusammenarbeit Methoden des vor allem in<br />
der Luft- und Raumfahrt erprobten Systems Engineering auch<br />
in den eher mittelständisch aufgestellten Maschinenbau-Unternehmen<br />
erfolgreich und zu vertretbaren Kosten nutzen?<br />
Theunissen: Diese Frage ist nicht so leicht mit ja oder nein zu beantworten.<br />
Einerseits stellen die Methoden unbestritten einen enormen<br />
Vorteil im Sinne einer schnellen, gut abgesicherten und optimierten<br />
Systementwicklung dar. Andererseits sind die Werkzeuge<br />
nur so hilfreich, wie die Experten die diese bedienen können. Und<br />
das ist oftmals der Haken. Neben den Schwierigkeiten beim Recruiting<br />
stellt sich die Frage nach den hohen Kosten für derartige Experten<br />
oder gar Expertenteams, die vielleicht gerade bei kleineren Unternehmen<br />
nicht immer voll ausgelastet werden können. Ein Ausweg<br />
aus dem Dilemma erscheint für mittelständische Betriebe die<br />
enge Zusammenarbeit mit Hochschulen und spezialisierten Systempartnern.<br />
Diese können in den Frühphasen der Entwicklung das erforderliche<br />
Expertenwissen einbringen, müssen aber nicht zwingend<br />
die gesamte Entwicklung bis zur Produktionsreife begleiten.<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: Welches Angebot kann an dieser Stelle<br />
ein Automatisierungsanbieter wie Lenze konkret machen?<br />
Theunissen: Lenze als Systemanbieter unterstützt die entwickelnden<br />
Unternehmen bei mehreren entscheidenden Punkten:<br />
• mit leistungsfähigen Engineering-Werkzeugen mit offenen<br />
Schnittstellen zu anderen Engineeringwerkzeugen im Entwicklungsprozess<br />
• durch domänenspezifisch vorbereitete Applikationsframeworks<br />
mit einer hohen Anpassungsfähigkeit an den jeweiligen speziellen<br />
Anforderungsfall<br />
• durch erfahrene Applikationsexperten, die den Kunden bei der<br />
Entwicklungsaufgabe von Beginn an bis hin zur Inbetriebnahme<br />
unterstützen<br />
• durch PMI-zertifizierte Projektmanager, die nicht nur die inhaltliche,<br />
sondern auch die organisatorische Qualität sicherstellen<br />
• durch ein Professionales Angebot an Kundentrainings und E-Learning,<br />
um die OEMs auch in der Kompetenzentwicklung und der<br />
Transformation zu begleiten<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: Blickt man weiter auf die zunehmende<br />
Digitalisierung – und die damit möglichen neuen Geschäftspro-<br />
Bild: Lenze<br />
22 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
TITELSTORY<br />
TRENDS<br />
zesse – rückt neben dem Zusammenspiel von Mechanik, Elektrotechnik<br />
und Software insbesondere die Vernetzung mit der IT-<br />
Welt wie MES und ERP in den Vordergrund (Konvergenz von IT<br />
und OT). Welche Forderungen stellt dies an den Maschinenbau?<br />
Theunissen: Die Kernforderung ist schon in der Frage verpackt. Es<br />
geht um Konvergenz oder in anderen Worten um die Verbindung der<br />
Software beziehungsweise der Informations- und Datenströme aus<br />
dem organisatorischen Bereich der IT mit dem operativen produzierenden<br />
Bereich der OT, deren Aufgabe die Kontrolle des physischen<br />
Produktionsprozesses ist. Die vernetzen Maschinen stellen dabei<br />
die Schnittstelle zwischen der digitalen Welt und der physischen<br />
Welt dar. Die Maschinentypen mit dem geringsten Integrationsaufwand<br />
werden am Markt dominieren. Die Kernforderung an die Maschinenbauer<br />
ist demnach einerseits die Welt der ERP- und MES-<br />
Lösungen genau zu kennen und deren Standards bestmöglich im<br />
Sinne einer einfachen, vertikalen Maschinenintegration umzusetzen.<br />
Andererseits sind die Maschinenbauer aber auch gefordert die<br />
horizontale Vernetzung auf Maschinenebene zu standardisieren.<br />
OPC UA ist wie schon gesagt hier derzeit dass Mittel der Wahl. Die<br />
technologische Weiterentwicklung von OPC UA mittels TSN (time<br />
sensitive networking) um dieses Übertragungsprotokoll auch auf<br />
der Feldebene einsetzen zu können, unterstreicht nochmals dessen<br />
Bedeutung für den Maschinenbau.<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: Können Sie bereits Beispiele für die in<br />
Zusammenhang mit Industrie 4.0 oft genannten ‚neuen digitalen<br />
Services‘ und damit ‚neuen Geschäftsmodelle‘ nennen? Wie<br />
lassen sich solche digitalen Ecosysteme effizient aufbauen?<br />
Theunissen: Das sich derzeit am schnellsten entwickelnde Gebiet<br />
ist die durch datengestützte Vorhersagemodelle vorausschauende,<br />
optimierte Wartung. Hier lässt sich das enge Zusammenspiel aus IT-<br />
Technologie in der Cloud, fortschrittlichen Methoden der Datenanalyse<br />
und der OT im Sinne von Maschinensteuerungen und Maschi-<br />
Bild: Lenze<br />
„Die Software wird in<br />
Bezug auf flexiblere<br />
Maschinen eine extrem<br />
wichtige Rolle<br />
einnehmen. Flexiblere<br />
Maschinen bedeuten<br />
in der Regel mehr geregelte<br />
Achsen, die<br />
wiederum durch eine<br />
Softwarelogik kontrolliert<br />
und orchestriert<br />
werden müssen.“<br />
Martijn Theunissen, Global Head of Application & Support, Lenze<br />
nenüberwachung am besten veranschaulichen. Durch die höhere<br />
Transparenz des Maschinenbetriebs werden z.B. Betreibermodelle<br />
als Ausgangspunkt für neue Geschäftsmodelle für Kunde und Anbieter<br />
attraktiver als in der Vergangenheit. Das ‚Rückrad‘ für neue digitale<br />
Ecosysteme stellt dabei immer eine flexible und durch den<br />
Kunden selbst oder durch Partner erweiterbare Cloudlösung dar.<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: Wie unterstützt Lenze den Aufbau<br />
solcher digitalen Ecosysteme konkret?<br />
Theunissen: Lenze unterstützt seine Kunden bei der Realisierung<br />
von digitalen Ecosysteme auf unterschiedliche Art und Weise. Die<br />
Herausforderung für viele unserer OEM-Kunden ist, dass sie noch<br />
kein klares Bild über die individuelle Use Cases, Prioritäten oder<br />
technische Möglichkeiten haben. Hinzu kommt, dass die Fachleute<br />
zum Aufbau digitaler Geschäftsmodelle nur schwer oder gar nicht zu<br />
bekommen sind. Daher bietet Lenze seinen Kunden nicht nur eine<br />
Von der Idee über die Planung<br />
zur virtuellen Inbetriebnahme<br />
und zum laufenden<br />
Betrieb – Digital<br />
Engineering über alle Phasen<br />
des Produkt zyklus<br />
Bild: Lenze<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 23
TRENDS<br />
TITELSTORY<br />
Bild: Lenze<br />
In der Maschinenansicht werden die Maschinen-Parameter, Software-<br />
Standards und Schnittstellen beschrieben<br />
Der Maschinenkode wird auf<br />
Basis des Digitalen Zwillings<br />
und der FAST-Software von<br />
Lenze automatisch generiert<br />
IIoT-Connectivity-Plattform, sondern auch die notwendigen Beratungsleistungen,<br />
um die Chancen der Digitalisierung für unsere<br />
Kunden nutzbar zu machen. In der neugegründeten Business-Einheit<br />
‚Digital‘ vereinen wir die entsprechenden Kompetenzen. Ein interdisziplinäres<br />
Team aus Maschinenautomatisieren, UX-Spezialisten,<br />
Softwarearchitekten, Cloud-Experten und IIoT-Fachleuten entwickelt<br />
gemeinsam Leistungen mit und für unsere Kunden.<br />
Zweitens ist Konnektivität zwischen Maschine und Cloud eine zentrale<br />
Voraussetzung für die Entwicklung digitaler Geschäftsmodelle.<br />
Dafür hat Lenze mit seiner IIoT-Plattform X4remote eine einfache,<br />
skalierbare und individualisierbare Lösung geschaffen, die es OEMs<br />
ermöglicht die Maschine einfach online zu bekommen, die relevanten<br />
Daten in unserer Cloudplattform zu speichern und Dashboards<br />
für Maschinen-Analyse und Produktivitätsoptimierung zu erstellen<br />
und seinen Kunden zur Verfügung zu stellen. Und das mit einem<br />
Zeit-Invest von weniger als vier Stunden, um die ersten Dashboards<br />
auf dem Smartphone zur Verfügung zu haben.<br />
Drittens entwickelt Lenze auf der Basis seiner IIoT-Plattform erweiterte<br />
Digital Services wie Condition Monitoring und Predictive<br />
Maintenance. Dabei ist die Kombination aus Wissen zwischen<br />
Maschinenautomatisierung, IIoT und Domain Knowledge im Bereich<br />
Motion Control sehr wertvoll. Über die Analyse der Daten aus<br />
dem Antrieb und den unterschiedlichen Ebenen der<br />
Automatisierungs topologie können wir mit Hilfe von Machine<br />
Learning, Anomalien in der Mechanik der Maschine identifizieren.<br />
Die Verschmutzung einer Kette zum Beispiel kann erkannt werden,<br />
ohne dass zusätzliche Sensorik in der Maschine verbaut werden<br />
muss. So können ungeplante Wartungen vermieden werden.<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: Welche Rolle spielt der Digitale Zwilling?<br />
Welche Chancen bietet er den Maschinenbauern?<br />
Theunissen: Der digitale Zwilling ist eine begriffliche Klammer für<br />
die unterschiedlichsten Modelle einer Maschine. Es kann sich hierbei<br />
um CAD-Modelle, Schaltpläne, Prozessmodelle und deren Simulationen<br />
oder aber auch um Schnittstellenbeschreibungen oder gar<br />
Teilelisten handeln. Jede Art von Modellbildung ergänzt den digitalen<br />
Zwilling weiter und erhöht dessen Aussagekraft. Die Chancen<br />
für die Maschinenbauer aber auch deren Kunden liegen in einem<br />
besser abgesicherten und dadurch schnelleren Engineeringprozess<br />
aber auch in der höheren Transparenz von der ersten Designstudie<br />
bis hin zu Wartung und Betrieb der Maschinen und Anlagen. Je mehr<br />
ein Maschinenbauer auf die digitalen Zwillinge seiner Komponenten-<br />
und Systemzulieferer zurückgreifen kann, desto leichter und wirtschaftlicher<br />
wird es für ihn selbst sein, einen digitalen Zwilling seiner<br />
Maschine zu erstellen und zu pflegen. In Zukunft wird kein Maschinenbauer<br />
mehr um dieses Thema herumkommen und die Lieferketten<br />
werden sich nicht nur nach den Faktoren der physischen Produkte<br />
und Komponenten richten, sondern auch von der damit verbundenen<br />
Verfügbarkeit der digitalen Zwillinge abhängen.<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: Welche Chancen bieten auf dem<br />
digitalen Zwilling aufbauend Methoden wie die Virtual (VR) oder<br />
Augmented Reality (AR)?<br />
Theunissen: VR und AR sind mobile Visualisierungsmethoden. Sobald<br />
die Geräte für den industriellen Einsatz weit genug entwickelt<br />
sind, bieten sie die Möglichkeit die Daten direkt dort zu visualisieren,<br />
wo die Ursache oder das Problem ist. VR und AR sind aber nichts<br />
desto trotz lediglich Visualisierungsmethoden, der eigentliche Wert<br />
liegt in der Aussagekraft der digitalen Zwillinge bzw. der zugrunde<br />
liegenden Informationsmodelle im MES, ERP oder weiteren Verwaltungssystemen.<br />
Die Möglichkeiten eines integrierten Ansatzes im<br />
Bereich Digitaler Zwilling, erweitert um die Diagnose der Maschinen<br />
und Systeme mit AR und VR hat Lenze bereits auf der letzten SPS<br />
gezeigt. Die InA-App ermöglicht Maschinenbauern die Softwaregenerierung<br />
auf Basis der Daten aus dem Digitalen Zwilling sowie des<br />
Lenze FAST Software Frameworks. Nach der Inbetriebnahme können<br />
die Daten im Digitalen Zwilling für eine intelligente Maschinen-<br />
Diagnose mit AR genutzt werden.<br />
www.lenze.com<br />
Details zur Whitepaper-Reihe<br />
zum Thema Digitalisierung von Lenze:<br />
hier.pro/4cDe4<br />
INFO<br />
<strong>elektro</strong><br />
<strong>AUTOMATION</strong><br />
Bild: Lenze<br />
24 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
DRIVES & MOTION<br />
TRENDS<br />
Bild: vchalup/Fotolia.com<br />
Moderne Werstückträgersysteme mit einzeln ansteuerbaren Shuttles ermöglichen die Fertigung kundenindividueller Produkte bis hinab zu<br />
Losgröße 1 zu den ökonomischen Bedingungen der Großserienproduktion<br />
Mehr als simple Werkstückträger: Transportsysteme für die Industrie 4.0<br />
Separat ansteuerbare Shuttles<br />
machen im höchsten Maß flexibel<br />
Maschinenbau trifft Automatisierung – das charakterisiert Transportsysteme für Produkte und Werkstücke am besten,<br />
bei denen sich einzelne Shuttles gezielt steuern lassen. Sie bieten den Vorteil, dass bei der zunehmend kundenindividu -<br />
elleren Fertigung bis hin zur Losgröße 1 auch der Weg zwischen den Bearbeitungsstationen flexibler und agiler genutzt<br />
werden kann. Transportsysteme für die Industrie 4.0 senken zudem die Kosten auf das Niveau der Serienfertigung.<br />
Tobias Meyer, Fachjournalist, Zirndorf und Michael Corban, Chefredakteur <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong><br />
Transportsysteme mit unabhängig voneinander steuerbaren<br />
Shuttles geben dem Maschinen- und Anlagenbau ein hochflexibles<br />
Mittel in die Hand, um Losgröße 1 zu den Kosten der Massenproduktion<br />
real werden zu lassen. Entsprechend macht die Entwicklung<br />
bei den Systemen für den Werkstücktransport derzeit große<br />
Sprünge und die Anbieter – aufgrund der Komplexität der Systeme<br />
vor allem Automatisierungsunternehmen – bringen derzeit Jahr für<br />
Jahr interessante Innovationen auf den Markt. Zur SPS IPC Drives<br />
2017 stellte beispielsweise B&R sein Acopostrak vor, das ohne bewegte<br />
mechanische Elemente die Realisierung einer Weiche ermöglicht.<br />
Beckhoff Automation folgte 2018 mit seinem Xplanar, das<br />
erstmals das freie Verfahren in der Fläche ermöglicht.<br />
Welches System sich für welchen Einsatzzweck eignet, hängt in hohem<br />
Maße von den Randbedingungen ab. Eine Rolle spielt sowohl<br />
was transportiert werden soll – und damit welches Gewicht, welche<br />
Geschwindigkeit und Beschleunigung sinnvoll sind – als auch der<br />
Grad der Individualisierung in der Fertigung. Hauptvorteil der einzeln<br />
ansteuerbaren Shuttles ist ja, dass der Anwender sie individuell<br />
über den Parcours schicken kann und eben keine fest vorgegebene<br />
Aneinanderreihung wie bei klassischen Werkstückträgersystemen<br />
beachtet werden muss. Gleichzeitig erklärt dies auch, warum im Anbieterfeld<br />
vorwiegend Automatisierer zu finden sind: Die steuerungstechnische<br />
Umsetzung erfordert tief gehendes Know-how und<br />
entsprechend leistungsfähige Hard- und Software. Erstaunlich ist,<br />
dass es heute dennoch gelingt, dem Anwender die Bedienung so<br />
einfach wie möglich zu machen. In den meisten Fällen genügt es,<br />
Start- und Zielpunkt anzugeben – den Rest erledigen die Programmier-<br />
und Parametrierlösungen automatisch (unter Berücksichtigung<br />
der Randbedingungen und damit möglicher Limitationen etwa bezüglich<br />
der maximalen Beschleunigung). Auch die Synchronisation<br />
mit Roboterbewegungen ist möglich, was zum Beispiel die Bearbeitung<br />
auf dem sich bewegenden Shuttle ermöglicht.<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 25
TRENDS<br />
DRIVES & MOTION<br />
Bild: Beckhoff<br />
Das Planarmotorsystem<br />
Xplanar bietet Maschinen -<br />
bauern mit schwebenden<br />
Movern eine hohe Flexibilität –<br />
sie ermöglichen ein freies<br />
Verfahren in der Fläche<br />
Leistungsfähige Basis für Maschinenbau 4.0<br />
Mit den Shuttle-basierten Lösungen lassen sich also einzelne Werkstücke<br />
gezielt an unterschiedliche Bearbeitungsstationen führen.<br />
Losgröße 1 wird auf diese Weise in einer automatisierten Anlage<br />
beherrschbar. Dass selbst die Vordenker dieser Technik von den neuen<br />
Möglichkeiten fasziniert sind, zeigt unter anderem die Reaktion<br />
des Jacobs-Automation-Gründers Keith Jacobs auf LinkedIn anlässlich<br />
der Vorstellung von Acopostrak durch B&R. Für Jacobs repräsentiert<br />
diese Lösung die zweite Generation der ‚independent mover<br />
technology‘, die sich die Pioniere einst wünschten.<br />
Transportsysteme mit unabhängig voneinander steuerbaren Shuttles<br />
bieten dem Maschinenbau eine technologische Basis für zukünftige,<br />
sehr flexible und damit leistungsfähige Maschinenkonzepte<br />
– sowohl bezüglich des mechanischen Grundaufbaus als auch der<br />
darauf aufsetzenden Antriebs- und Automatisierungstechnik. Mechanik<br />
und Automatisierung sind beide gleichermaßen Bestandteil<br />
der Transportsysteme 4.0, was wiederum bedeutet: Maschinenund<br />
Anlagenbauer können vor allem punkten, wenn sie bereits in<br />
der Entwurfsphase disziplinübergreifend denken und arbeiten.<br />
Genau genommen sind Transportsysteme für die Industrie 4.0 Fördereinrichtungen.<br />
Als Transport wird der außer- oder zwischenbetriebliche<br />
Verkehr bezeichnet – alles was intern von A nach B bewegt<br />
wird, läuft laut DIN 30781-1 (Transportkette) unter<br />
dem Begriff ‚Fördern‘. Die Abgrenzung<br />
über innerbetrieblichen und außerbetrieblichen<br />
Transport ist ebenfalls<br />
geläufig, wir verwenden hier dennoch<br />
das eigentlich unpräzise<br />
Wording ‚Transportsysteme‘ für<br />
sämtliche Produktbewegungen, da<br />
sich der Begriff Transportsystem in der<br />
Branche etabliert hat.<br />
Bild: Rockwell Automation<br />
Jacobs Automation, von Rockwell<br />
Automation übernommen, war einer<br />
der Pioniere von Transportsystemen<br />
wie hier dem Itrak mit einzeln<br />
steuerbaren Shuttles<br />
26 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
Bild: B&R<br />
Zur SPS IPC Drives 2017 hat B&R mit Acopostrak den Markt für Transportsysteme mit unabhängigen Shuttles um ein System ergänzt, das eine <strong>elektro</strong>nische<br />
Weiche ohne mechanisch bewegte Elemente bietet<br />
Die modernen modularen Systeme sind – zumindest teilweise – die<br />
Ablösung der altehrwürdigen Fließ- und Förderbänder sowie Karussells,<br />
deren Einschränkung vor allem in der schwachen Flexibilität<br />
liegt: Sie erlauben nur eine Geschwindigkeit und Richtung, Abweichungen<br />
benötigen ein zusätzliches Element. Moderne Transportsysteme<br />
dagegen arbeiten überwiegend mit Linearmotoren und bestehen<br />
typischerweise aus einer Schiene, auf der beliebig viele<br />
Shuttles – je nach Hersteller auch Mover oder Carriage genannt –<br />
unterwegs sind. Der Mindestabstand zwischen zwei Shuttles kann<br />
dabei sehr gering sein, ist wiederum aber vor allem individuell einstellbar.<br />
Die zu transportierenden Lasten werden vom Shuttle aufgenommen,<br />
was durch eine simple Ablagefläche realisiert werden<br />
kann. Darüber hinaus sind aber auch komplexe Szenarien möglich,<br />
bei denen mehrere Shuttles ein Werkstück an verschiedenen Punkten<br />
greifen oder andocken und es zusammen zum Ziel bewegen.<br />
Möglich ist gelegentlich auch das Klemmen, wobei die aufgewendete<br />
Kraft zwischen den beiden Shuttles präzise gesteuert und für Kurvenfahrten<br />
entsprechend angepasst werden muss.<br />
Kennzeichen dieser modernen Transportsysteme sind unter anderem<br />
die Fahreigenschaften, daneben aber vor allem auch Besonderheiten<br />
bei der Trackführung:<br />
• Fahreigenschaften<br />
An beliebigen Positionen kann die Geschwindigkeit reduziert und<br />
vor allem synchronisiert werden, etwa wenn ein Roboter das<br />
transportierte Produkt greifen muss. Alle anderen Shuttles können<br />
zeitgleich mit hoher Geschwindigkeit weiterfahren, da alle<br />
unabhängig voneinander agieren. Die Produktivität ist somit<br />
deutlich höher als bei Fließband & Co, so dass der Transport<br />
wesentlich individueller und flexibler gestaltet werden kann.<br />
Hohe Beschleunigungen und Maximalgeschwindigkeiten von um<br />
die 4 m/s bringen Bewegung in die Anlage. Die nachfolgende<br />
Tabelle liefert die jeweiligen Daten der Hersteller.<br />
• Trackverlegung<br />
Die Schiene kann auch in komplexen Geometrien verlegt werden,<br />
wobei die Gleise in jeder Ausrichtung montiert werden können<br />
– flächig verlegt wie bei der klassischen Eisenbahn oder aber<br />
auch an der Wand montiert oder hängend über Kopf. Zudem können<br />
sogenannte Servicelinien realisiert werden. Sie fungieren<br />
wie eine Boxengasse an der Rennstrecke: Während der reguläre<br />
Transport auf dem Hauptgleis weiterläuft, können einzelne Shuttles<br />
auf die Servicelinie geschickt werden und dort etwa ihre<br />
Ladung bei einem Werker für Stichproben untersuchen lassen.<br />
Außerdem können auf der Servicelinie bei Bedarf auch neue, zusätzliche<br />
Shutlles auf die Bahn geschickt oder andere heruntergenommen<br />
werden – ohne den Betrieb anzuhalten. Durch die<br />
flexible Einzelsteuerung der Shuttles entfallen die bei klassischen<br />
Bändern nötigen Pufferzonen. Die Größe der Systeme und die<br />
Anzahl der Shuttles ist durch die Modulbauweise nicht begrenzt<br />
– häufig setzt nur die Leistungsfähigkeit des mit der Steuerung<br />
beauftragten PCs eine Grenze. Ganz neue Freiheiten bei der<br />
Fahrweggestaltung eröffnen Systeme, die in die Fläche gehen<br />
(derzeit Beckhoffs Xplanar). Allerdings wird der Anwender auch<br />
hier schon aus Kostengründen genau überlegen, wo er die erforderlichen<br />
Kacheln verlegen will und damit letztlich auch einen<br />
Fahrweg realisiert. Auf diesem ist die Flexibilität aber gegenüber<br />
der Schiene deutlich höher.<br />
• Weichen<br />
Weichen funktionieren in zwei Richtungen: Sie können Produktströme<br />
trennen, um sie auf unterschiedliche Gleise und Richtungen<br />
zu verteilen oder aber das gezielte Mischen und Zusammenführen<br />
von Produktströmen ermöglichen. Durch die präzise Positionierung<br />
der Shuttles können mehrere Linien bei voller<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 27
TRENDS<br />
DRIVES & MOTION<br />
Hersteller<br />
B&R<br />
B&R<br />
Beckhoff<br />
Beckhoff<br />
Mitsubishi<br />
Electric<br />
Rockwell<br />
Automation<br />
Magnemotion<br />
Name des Systems<br />
Acopostrak<br />
Supertrak<br />
XTS (Extended<br />
Transport System)<br />
Xplanar<br />
LTS (Linear<br />
Transfer System)<br />
Itrak<br />
Magnemover<br />
Lite<br />
zul. Ladegewicht<br />
bis zu rund 5 kg<br />
(Lage d. Massenmittelpunkts<br />
berücksichtigen)<br />
10+ kg<br />
5 kg pro Shuttle<br />
(Mover)<br />
6 kg (bei ger.<br />
Geschw., im<br />
Verbund mehr)<br />
5-12 kg<br />
100 kg<br />
1 kg<br />
max. Geschwindigkeit der<br />
einzelnen Shuttles<br />
> 4 m/s<br />
4 m/s<br />
4 m/s (bei 48-V DC-<br />
Versorgung)<br />
4 m/s<br />
4 m/s<br />
bis 5 m/s<br />
(abh. v. Motor)<br />
2 m/s<br />
max. Tracklänge<br />
> 100 m<br />
64 m<br />
>> 10 m<br />
(nur begrenzt durch<br />
Steuerungsleistung)<br />
k.A.<br />
(Fläche)<br />
unbegrenzt<br />
12 m pro<br />
Gateway<br />
> 1280 m<br />
max. Anzahl Mover<br />
> 250<br />
> 250<br />
> 200<br />
(nur begrenzt durch<br />
Steuerungsleistung)<br />
k.A.<br />
unbegrenzt<br />
96<br />
2560<br />
Möglichkeiten zur Verein -<br />
zelung/Zusammenführung<br />
von Produkten (Weiche)<br />
ja<br />
(<strong>elektro</strong>nische Weiche<br />
ohne mechanisches<br />
Stellelement)<br />
nein<br />
durch flexiblen mo -<br />
dularen Track-Aufbau<br />
(Motormodule) und<br />
flexible Shuttle-<br />
Ansteuerung<br />
ja<br />
ja<br />
k.A.<br />
ja<br />
Möglichkeit zur Überwindung<br />
von Höhendifferenzen<br />
ja<br />
ja<br />
durch flexiblen mo -<br />
dularen Track-Aufbau<br />
(Motormodule)<br />
ja<br />
ja (Wechsel zw.<br />
horiz. und vert.<br />
Linien möglich)<br />
k.A.<br />
k.A.<br />
Zielbranchen<br />
Maschinenbau-Gesamtmarkt<br />
, spezielle<br />
Designs für Foodgrade<br />
(Primärverpackung)<br />
und Pharma<br />
Maschinenbau-Gesamtmarkt<br />
Maschinenbau<br />
in Handhabung,<br />
Packaging, Food<br />
insbes. geeignet<br />
für Food,<br />
Maschinenbau<br />
Fertigungssektor,<br />
Verpackungs -<br />
industrie<br />
k.A.<br />
k.A.<br />
Link auf Detailinfos<br />
hier.pro/jQGgc<br />
hier.pro/ycP5h<br />
hier.pro/FyPPV<br />
hier.pro/57Di6<br />
hier.pro/ma3yx<br />
hier.pro/oKxtT<br />
hier.pro/DgFFe<br />
Übersicht zu einigen derzeit am Markt angebotenen Transportsystemen<br />
Geschwindigkeit zusammen auf ein Gleis fließen, da die Shuttles<br />
passende Abstände bereits kurz vorher einstellen und sich an der<br />
Weiche entsprechend des Reißverschlussprinzips vereinen – was<br />
deutlich besser und vor allem konstanter funktioniert als bei<br />
menschlichen Fahrern auf der Autobahn. Gezielt kann auch eine<br />
Sortierung erfolgen. Die Umsetzung ist unterschiedlich: Bei Mitsubishi<br />
Electric ändert etwa eine klassische Weiche die Transportrichtung,<br />
in dem das entsprechende Gleisstück mechanisch verschoben<br />
wird. Bei B&Rs Acopostrak dagegen fährt das während<br />
des Transports an einer Seite vom Track gehaltene Shuttle zwischen<br />
zwei parallel montierte Gleise und ‚wechselt‘ die Spur.<br />
Dieser Transfer erfolgt <strong>elektro</strong>nisch gesteuert ohne mechanisch<br />
bewegte Elemente und kann auch bei hoher Geschwindigkeit<br />
vollzogen werden.<br />
• Unabhängigkeit und Kooperation<br />
Jedes Shuttle kann einzeln angesteuert werden und so auf der<br />
gleichen Schiene unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Beckhoff<br />
gibt beispielsweise an, in der Steuerung jedes Shuttle einfach<br />
wie eine klassische Achse zu behandeln. Daher sind auch<br />
Kooperationen mit anderen Automatisierungselementen recht<br />
simpel zu realisieren, etwa die Bewegung von A nach B und dort<br />
dann zusammen mit einer anderen Achse eine hochgenaue Positionierung<br />
für Pick&Place-Aufgaben. Allen Systemen gleich ist<br />
das Bestreben, die Programmierung so einfach wie möglich<br />
zu gestalten.<br />
Durch einen Stromanschluss auf dem Shuttle kann übrigens auch<br />
während des Transports eine Funktion ausgeführt – beispielsweise<br />
eine Spannvorrichtung oder ein Greifer genutzt werden. Zudem<br />
kann durch eine auf dem Shuttle installierte Einheit die Transportzeit<br />
selbst für einen kleineren Fertigungsschritt genutzt werden, etwa<br />
die Qualitätskontrolle: Fällt sie negativ aus, wählt das Shuttle sofort<br />
den entsprechenden Weg zur passende Maßnahme – Nacharbeit,<br />
weitere Prüfung, Ausschussbox etc. –, fällt sie positiv aus folgt der<br />
reguläre Weg durch die Fertigung.<br />
Ausgewählte Lösungen im Überblick<br />
Ein so dynamisches Umfeld wie das der Transportsysteme 4.0 lässt<br />
sich kaum umfassend beschreiben. Hinzu kommt die Schwierigkeit,<br />
dass insbesondere die Anbieter klassischer Werkstückträgerlösungen<br />
natürlich auch ihre Systeme weiter entwickeln. Schwierigkeiten<br />
macht auch die Zuordnung: Frei fahrende Shuttles können je nach<br />
Anwendungsfall auch eine Lösung sein; die Grenzen zu Fahrerlosen<br />
Transportsystemen verschwimmen dabei. In der folgenden Übersicht<br />
einiger Lösungen haben wir uns deswegen bewusst auf schienengeführte<br />
Shuttle-Lösungen konzentriert (prinzipbedingt allerdings<br />
Beckhoffs Xplanar mit hineingenommen, da hier die zugrundeliegenden<br />
Kacheln ebenfalls einen wenn auch zweidimensionalen<br />
Fahrweg bilden). Betrachtet wurden Lösungen folgender Anbieter:<br />
• B&R:<br />
Für die Transport-Technologie nutzt B&R das Fördersystem Supertrak<br />
des kanadischen Unternehmens ATS Automation. Die<br />
Kompetenzen beider Unternehmen ergänzen sich: ATS verfügt<br />
über eine langjährige praktische Erfahrung im Einsatz von Trans-<br />
28 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
DRIVES & MOTION<br />
TRENDS<br />
Bild: Konradin Mediengruppe<br />
Mitsubishi Electric kombiniert sein modulares Linear Transfer System<br />
(LTS) optional auch mit seinen Robotern<br />
portsystemen. B&R bringt sein Automatisierungs-Know-how und<br />
Kernkompetenzen in der Leistungs<strong>elektro</strong>nik, der Motorentwicklung<br />
und Software ein. Neben dem Supertrak, das unter anderem<br />
mit einer hohen Traglast beworben wird, hat B&R mit dem<br />
Acopostrak ein zweites System im Programm, das sich vor allem<br />
durch seine <strong>elektro</strong>nische Weiche auszeichnet.<br />
• Beckhoff Automation:<br />
Nach einem Patentstreit mit Konkurrent Rockwell einigte man<br />
sich 2014 darauf, dass Beckhoff sein Extended Transport System<br />
(XTS) erst Mitte 2019 in den USA auf den Markt bringt, dafür gewährt<br />
Rockwell dem deutschen Hersteller diverse europäische<br />
und amerikanische Lizenzen. Überall sonst ist das XTS bereits<br />
verfügbar, auch als Hygienic-Varinate für die Lebensmittel- und<br />
Pharmaindustrie. 2018 wurde dann das Xplanar vorgestellt, das<br />
sich von der Schiene trennt und Bewegungen in der Fläche<br />
erlaubt.<br />
• Mitsubishi Electric:<br />
Das Linear Transfer System (LTS) von Mitsubishi Electric und der<br />
dazugehörige Smart Carriage wurden zusammen mit dem deutschen<br />
Automatisierungs- und Produktionstechnik-Spezialisten<br />
APT Automation entwickelt.<br />
• Rockwell Automation:<br />
Der Automatisierungskonzern hat inzwischen zwei intelligente<br />
Transportsysteme im Portfolio: Das von Jacobs Automation entwickelte<br />
Itrack; Rockwell übernahm die amerikanische Firma<br />
2013 und integrierte die Transportlösung als eigenes Produkt. Mit<br />
Magnemotion und deren ähnlichem System akquirierte man<br />
2017 einen weiteren Konkurrenten, der aber weiter unter eigener<br />
Marke als Tochter operiert.<br />
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INFO<br />
<strong>elektro</strong><br />
Weitere Informationen und Interviews <strong>AUTOMATION</strong><br />
mit den Herstellern finden Sie auf unserer<br />
Themenseite ‚Transportsysteme für Industrie 4.0‘:<br />
hier.pro/tmmJB<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 29<br />
www.keba-lti.com
PRAXIS<br />
ENGINEERING TOOLS<br />
Delta erweitert die Codesys-Automatisierungsplattform<br />
Eco-System für hohen Kunden-Nutzen<br />
Bei der von Delta Electronics zur Hannover Messe vorgestellten integrierten Engineering-Software DIA-<br />
Studio handelt es sich um eine All-in-One-Plattform zur Auswahl von Geräten, zur Programmierung und<br />
Einrichtung von SPSen, HMIs, Antrieben und weiteren Systemen des Herstellers. Ziel der Entwicklung<br />
war es, dem Maschinenbau eine effektive und zeiteffiziente Entwicklung ihrer Anlagen zu ermöglichen.<br />
Wie Andy Liu, General Manager der Industrial Automation<br />
Business Group von Delta Electronics, in Hannover erläuterte,<br />
ist die Entwicklung von Lösungen für die intelligente Fertigung<br />
eine wichtige Säule in der langfristigen Strategie des Unternehmens.<br />
„Durch die Nutzung von Innovationen, Automatisierung sowie<br />
der Integration von Hard- und Software entwickeln wir im Unternehmen<br />
flexible Plattformen, die unsere Kunden dabei unterstützen,<br />
effiziente Produktionsanlagen aufzubauen und einen Smart-<br />
Manufacturing-Standard zu erreichen“, erklärte der General Manager<br />
in Hannover. Ziel sei es, die Produktionskapazitäten zu optimieren.<br />
Um das zu ermöglichen, stellte Delta Electronics in Hannover die<br />
IIoT-basierte Plattform Digital Factory Monitoring Solution vor, in der<br />
verschiedene Softwaresysteme zusammenlaufen.<br />
Integrierte Engineering-Software<br />
Die integrierte Engineering-Software DIAStudio ist ein Komplettsystem,<br />
das das Engineering vereinfachen soll. Aufgaben wie die Auswahl<br />
von HMIs, SPSen oder Servoantrieben und -motoren, aber<br />
auch die SPS-Programmierung, die Parameterierung von Systemen<br />
und HMI-Ersstellung können nun mit den Tools von DIAStudio<br />
durchgeführt werden. Bei DIASelector handelt es sich um einen<br />
Windows-PC- oder Android-APP-basierten Mechanismus zur Auswahl<br />
von Systemkomponenten. Nachdem der Anwender die Kom-<br />
Patrik Hug: “Wir möchten unsere Kompetenzen nun auch auf der Softwarebene<br />
ausbauen”<br />
Bild: Delta Electronics<br />
30 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
ENGINEERING TOOLS<br />
PRAXIS<br />
Ziel der Entwicklungen ist<br />
es, die Produktionskapazitäten<br />
zu optimieren<br />
Bild: Delta Electronics<br />
duktebene angeboten und jeweils mit der zugehörigen Software<br />
ausgestattet haben.”<br />
Im Unternehmen hat man deshalb beschlossen, die verschiedenen<br />
Hardware-Plattformen unter einer Softwarelösung zusammenzufassen.<br />
Das biete viele Vorteile, meint Patrik Hug: „Biete ich dem Kunden<br />
eine breite Palette von Geräten, dann hat er die Erwartung, mit<br />
einem integrierten statt verschiedener Software-Tools arbeiten zu<br />
können.” Dafür wurde jetzt die Automatisierungsplattform entwickelt.<br />
Das ist eine Software, die bei der Auswahl der Produkte aus<br />
dem sehr umfangreichen Hardware-Portfolio des Herstellers unterstützt.<br />
Die Daten aller Geräte und Hardware-Komponenten sind seit dem<br />
vergangenen Jahr im Eplan-Data-Portal hinterlegt. Die Konstrukteure<br />
können sie so direkt im CAD-System nutzen und mit dem CAE-<br />
Tool Planung und Konstruktion durchführen. „Mit der selben Software<br />
können sie nun die Komponenten programmieren, parametrieren<br />
und in Betrieb nehmen, jede einzelne Komponente im System<br />
kann aus diesem Tool heraus angesprochen werden. Diagnose und<br />
Visualisierung werden ebenfalls unterstützt”, so der Senior Director:<br />
„Lag die Stärke von Delta bisher auf dem breiten Geräte-Portfolio<br />
und in der Produktebene, so wollen wir unsere Kompetenzen nun<br />
auch auf der Softwarebene ausbauen.”<br />
Codesys-basierte Antriebe<br />
PLUS<br />
Ebenfalls in Hannover hat Delta seine Codesys-basierte Motion Control<br />
Solution und die kommende SPS-basierte Extended Motion Controller<br />
DXMC-Reihe vorgestellt. Die erstgenannte Lösung erfüllt die Standards<br />
der IEC62231-3, um eine benutzerfreundliche Integration von SPS, HMI<br />
und Motion Controller in eine einzige Plattform zu ermöglichen und unterstützt<br />
außerdem das Ethercat-Protokoll zur Steuerung von Feldgeräten.<br />
Die zweite Lösung ermöglicht eine synchrone, mehrachsige Bewegungssteuerung<br />
mit einer optionalen Codesys-SoftPLC in Standardausführung<br />
oder Panelausführung mit 7- oder 10 Zoll. Zusätzlich zu der Verarbeitung<br />
von 64 Achsen, wie es mit der PC-basierten Vorgängerserie<br />
Motion-Controller AX864E (früher MH2-Serie) möglich war, kann die<br />
SPS-basierte und erweiterte Motion-Controller-DXMC-Serie auch bis zu<br />
32 Achsen steuern.<br />
ponentendaten mit dem DIASelector exportiert hat, kann er in<br />
Eplan Projektierung und Konfiguration durchführen und die erzeugten<br />
Daten anschließend in den DIADesigner importieren. Dort erfolgen<br />
dann Programmierung, Parametereinstellungen und Verwaltung.<br />
Mit DIAScreen steht ein Tool zur Verfügung, das die Informationen<br />
der SPS in die Visualisierung überträgt.<br />
„Während der SPS IPC Drives 2018 haben wir die Zusammenarbeit<br />
mit 3S Smart Software Solutions bekannt gegeben, in Hannover<br />
kommen nun zwei Neuerungen hinzu”, gab Patrik Hug, Senior Director<br />
und Head of Business Development & Product Management<br />
Industrial Automation in EMEA, während der Messe in Hannover<br />
bekannt: „Mit dem DIAStudio setzen wir unserer Aktivitäten fort,<br />
die wir mit Codesys begonnen haben. Unser Ziel ist es, alle Software-Tools<br />
in einer Plattform zu integrieren. Das ist deshalb notwendig,<br />
weil wir bisher unsere Geräte im Markt eher auf der Pro-<br />
Codesys-Automatisierungsplattform<br />
DIAStudio PLUS ist die eigentliche Automatisierungsplattform basierend<br />
auf Codesys und die Programmierumgebung für die komplette<br />
Hardware des Unternehmens. „Mit DIAStudio PLUS hat der<br />
Kunde jetzt eine Software-Umgebung zur Verfügung, in der er sich<br />
beliebig bewegen kann. Das ist ein großer Schritt für uns gewesen”,<br />
erläuterte Patrik Hug in Hannover: “Der nächste Schritt besteht jetzt<br />
darin, auch unsere Roboter in diese Programmier- und Laufzeitumgebung<br />
einzubinden.” Mithilfe eines eigens entwickelten Software-<br />
Treibers ist es möglich, auch bestehende Projekte auf das neue Codesys-basierende<br />
System zu übertragen.<br />
Mit DIAStudio PLUS können auch Fremdgeräte eingebunden werden.<br />
So kann beispielsweise auch der Ethercat-Drive eines anderen<br />
Herstellers eingesetzt werden. Der erscheint im Softwarescan als<br />
Ethercat-Slave und kann ohne weitere Änderungen im Projekt verwendet<br />
werden. „Der Maschinenbauer kann damit entscheiden,<br />
welche Geräte er in seiner spezifischen Applikation nutzen möchte”,<br />
so Patrik Hug: „Dabei sind die Lösungen skallierbar. PC-basierte<br />
Steuerungen bieten wir bereits auf Codesys, die SPS-basierte Lösung<br />
kommt nun hinzu. Der Anwender ist damit frei in der Wahl seiner<br />
Steuerungshardware, sowohl auf Windows als auch auf Linux.”<br />
Damit entspricht das Unternehmen einem Trend in der Industrie.<br />
Auch der Maschinenbau muss weiter diversifizieren und die Hersteller<br />
ihr Portfolio so diversifizieren, dass die Kunden Lösungen auf<br />
allen Ebenen verfügbar haben. “Man muss sich am Kunden orientieren”,<br />
meinte Patrik Hug: „Das steht bei unseren Entwicklungen im<br />
Vordergrund. Wir möchten ein attraktives Eco-System schaffen, das<br />
dem Kunden einen hohen Nutzen bietet.”<br />
ge<br />
www.delta-emea.com<br />
Weitere Informationen über das<br />
Geräteprogramm des Herstellers:<br />
hier.pro/k9bSa<br />
INFO<br />
<strong>elektro</strong><br />
<strong>AUTOMATION</strong><br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 31
PRAXIS<br />
ANTRIEBSSYSTEME<br />
ABB-Frequenzumrichter sorgen für Sicherheit<br />
Nervenkitzel bei rasanter Fahrt<br />
Der neue Gyro Swing in einem schwedischen Vergnügungspark erzeugt eine Kraft von 4 G<br />
und und erreicht dabei eine Geschwindigkeit von mehr als 100 km/h. Kein Problem, denn<br />
der Frequenzumrichter von ABB sorgt dafür, dass das Vergnügen sicher ist.<br />
Die 140 Sekunden dauernde Fahrt mit dem Loke Gyro Swing im<br />
Vergnügungspark Liseberg in Göteborg, Schweden, sorgt für<br />
Nervenkitzel und für das unglaublich aufregende Gefühl, tatsächlich<br />
schwerelos durch die Luft zu fliegen. Die Pendelbewegung und die<br />
hohe Rotationsgeschwindigkeit drücken die 40 Personen nahezu<br />
kopfüber in den Sitz, während sie gleichzeitig um 360° herumgewirbelt<br />
werden. Beim Abschwung werden ihre Körper der massiven<br />
Kraft von 4 G, der vierfachen Erdanziehungskraft, ausgesetzt, und<br />
rasen gleichzeitig mit einer Geschwindigkeit von über 100 km/h<br />
nach vorne. Am Ende der Fahrt mit dem Loke strahlen die mit Adrenalin<br />
vollgepumpten Passagiere über das ganze Gesicht.<br />
„Das war ein riesen Spaß”, sagt Anna Bjerne voller Begeisterung,<br />
als sie aus dem Loke aussteigt. „Es ist unglaublich faszinierend,<br />
wenn die Gondel am höchsten Punkte rotiert und sich dein Körper<br />
leicht aus dem Sitz hebt. Es ist, als ob man tausende von Schmetterlingen<br />
im Bauch hat! Ich bin schon sehr häufig solche Bahnen gefahren,<br />
aber die hier ist das Ultimative.“ Diesen Nervenkitzel auf eine<br />
sichere Weise zu bieten, ist keine leichte Aufgabe. Obwohl sich die<br />
wenigsten Leute über die hinter den Kulissen eingesetzte Technik<br />
Ein positiver Aspekt beim Einsatz des rückspeisefähigen Frequenzumrichters<br />
von ABB ist die Energieeinsparung, welche<br />
sich durch die Rückspeisung der Bremsenergie in das Netz<br />
ergibt, wenn das Fahrgeschäft bremst<br />
Gedanken machen, spielen die modernen Frequenzumrichter von<br />
ABB eine entscheidende Rolle dabei, diese Fahrten sicher und effizient<br />
zu machen. Das im Bereich von Fahrgeschäften für Vergnügungsparks<br />
führende Unternehmen ist die Intamin Amusement<br />
Rides Group, die weltweit eine große Anzahl solcher Attraktionen<br />
baut. Das Schwesterunternehmen, die Inautec GmbH in der<br />
Schweiz, ist für das ausfallsichere Leitsystem zuständig und unterstützt<br />
die Montage und Inbetriebnahme der Fahrgeschäfte. Stephan<br />
Siegrist, Geschäftsführer und Technikchef von Inautec, ist froh, dass<br />
Frequenzumrichter von ABB alles unter Kontrolle halten, damit die<br />
Pendelbewegung sicher und präzise abläuft, und gleichzeitig die<br />
Konstruktion vereinfacht wird.<br />
Ein großer Motor ersetzt mehrere kleinere<br />
„Dieser neue Frequenzumrichter – der rückspeisefähige Hochleistungsfrequenzumrichter<br />
ACS880 mit Lageregelung – unterstützt<br />
perfekt unser neues Konstruktionsprinzip für den Gyro Swing“, sagt<br />
Siegrist. „Nun können wir die Anzahl der Motoren, die wir für das<br />
Fahrgeschäft benötigen, auf einen reduzieren. Durch die Wahl eines<br />
einzelnen Motors mit höherer Leistung haben wir die<br />
Komplexität des Systems vereinfacht, da keine Getriebe<br />
und Drehgeber mehr notwendig sind. Dadurch wird das<br />
Engineering vereinfacht und die Zuverlässigkeit erhöht.“<br />
Sicherheit ist bei dem Pendel ein Schlüsselbereich, denn<br />
dabei kann es für die Fahrgäste keinerlei Kompromisse<br />
geben. ABB-Frequenzumrichter, die sich dank der sicheren<br />
E/A- oder sogar der Profisafe-Kommunikation leicht in<br />
unterschiedliche Leitsysteme integrieren lassen, sind auf<br />
die Unterstützung zahlreicher Sicherheitsfunktionen ausgelegt,<br />
welche die höchsten Zuverlässigkeitsanforderungen,<br />
wie sie in den globalen Sicherheitsstandards vorgegeben<br />
sind, erfüllen. Diese integrierten Sicherheitsmerkmale,<br />
erklärt Siegrist, erleichtern den Bau, die Wartung<br />
und den Betrieb des Fahrgeschäfts und beschleunigen außerdem<br />
den Konstruktionsprozess. „Die integrierten Sicherheitsfunktionen<br />
mit einem sehr hohen Niveau bieten<br />
uns enorme Vorteile, denn sie beschleunigen die Entwicklung<br />
und Montage. Eine separate Programmierung oder<br />
aufwendige Verdrahtung entfallen.“<br />
Bild: ABB<br />
Präzise Positionierung der Sitze<br />
Natürlich ist die hinter den Kulissen verwendete Technik<br />
bedeutungslos, wenn das Fahrgeschäft keine Kunden anzieht.<br />
„Die Fahrgäste lieben Loke“, sagt Kenneth Berndtsson,<br />
der Technik- und Sicherheitschef des Parks voller Begeisterung,<br />
der jedes Jahr 3,2 Millionen Besucher be-<br />
32 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
Bild: ABB<br />
Bild: ABB<br />
Die 140 Sekunden dauernde Fahrt mit dem Loke Gyro Swing<br />
im Vergnügungspark Liseberg in Göteborg sorgt für Nervenkitzel<br />
und für das aufregende Gefühl, tatsächlich schwerelos<br />
durch die Luft zu fliegen<br />
„Das war ein riesen Spaß”, sagt Anna Bjerne voller Begeisterung,<br />
als sie aus dem Loke aussteigt. „Es ist unglaublich faszinierend,<br />
wenn die Gondel am höchsten Punkte rotiert und sich dein Körper<br />
leicht aus dem Sitz hebt<br />
grüßt. „Es ist ein extrem populäres Fahrgeschäft für uns hier in Liseberg.“<br />
Loke ist in der Tat so aufregend, dass es von der Fachzeitschrift<br />
Kirmes & Park Revue zum ‘Best Thrill Ride 2018’ in Europa<br />
gewählt wurde. Neben der sicheren Steuerung der Fahrt ermöglicht<br />
die neue Antriebskonstruktion auch eine präzise Positionierung der<br />
Sitze am Ende der Fahrt, damit die Leute schnell ein- und aussteigen<br />
können. Dadurch bleibt die Warteschlange kurz und die Parkbesucher<br />
bleiben fröhlich. Unterstützt durch die in den Frequenzumrichter<br />
integrierte Motion-Control-Software stoppt das Pendel jedes<br />
Mal an der entsprechenden Position, präzise und schnell, was sich<br />
für Liseberg auch finanziell auszahlt. „Die präzise Lageregelung beschleunigt<br />
das Ein- und Aussteigen der Passagiere“, so Berndtsson,<br />
„und das bedeutet höhere Einnahmen für den Park.“<br />
Energie zurückgewinnen, statt sie zu verschwenden<br />
Ein weiterer positiver Aspekt beim Einsatz des rückspeisefähigen<br />
Frequenzumrichters ist die Energieeinsparung, welche sich, so<br />
Berndtsson, durch die Rückspeisung der Bremsenergie in das Netz<br />
ergibt, wenn das Fahrgeschäft bremst. „Jetzt haben wir ein einfacheres<br />
System, und bei jedem Fahrzyklus speisen wir 1,4 kWh<br />
Strom in das Netz zurück. Dadurch sparen wir Geld und wir können<br />
unsere Nachhaltigkeitsziele ebenfalls erreichen.“<br />
„Die Gyro Swing Story von Liseberg ist ein gutes Beispiel für die<br />
Schlüsselrolle, die ABB-Frequenzumrichter als Unterstützer bei alltäglichen<br />
Aktivitäten häufig hinter den Kulissen spielen“, sagt Alek -<br />
sandar Velimirovic, Key Account Sales Engineer bei ABB. „In diesem<br />
Fall sind die drei Hauptakteure der Hersteller des Fahrgeschäfts, der<br />
Vergnügungspark und der Passagier. Der Hersteller erhielt eine einfache<br />
Möglichkeit, einen sicheren und zuverlässigen Betrieb mit einer<br />
geringeren Komponentenanzahl zu erreichen. Der Park erhält<br />
ein Fahrgeschäft, das die Besucher lieben und erfolgreich die Wartezeiten<br />
verkürzt, da es schnell in Position kommt. Und die Passagiere,<br />
das ist ganz einfach, erleben den Nervenkitzel ihres Lebens.“ jg<br />
www.new.abb.com/de<br />
Details zu den Frequenzumrichtern und<br />
Stromrichtern von ABB<br />
hier.pro/pckwH<br />
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Öffnungen zu lösen. Auch dynamische<br />
Anwendungen in<br />
führerlosen Transportsystemen<br />
und auf Staplern<br />
deckt der Sentinel ab.<br />
Aufgrund seiner innovativen<br />
optischen Eigenschaften<br />
und Signalfilterung<br />
ist er dabei in Industrieumgebungen,<br />
wo Staub, Schmutz oder<br />
Lichtinterferenzen unvermeidbar<br />
sind, sehr zuverlässig.<br />
ik<br />
www.datalogic.com<br />
Bild: Datalogic<br />
Der IGS-9822DGP hat insgesamt<br />
12 Ethernet-Anschlüsse, von denen<br />
8 als RJ45-Buchsen ausgeführt<br />
und als 10/100/1000Base-<br />
T(X) mit Auto-MDI/MDIX spezifiziert<br />
sind. Weitere je zwei Anschlüsse<br />
sind als SFP-Ports<br />
(Small Form-Factor Pluggable) integriert<br />
und spezifiziert als<br />
100/1G/2.5GBase-X und 1G/10G-<br />
Base-X. SFP-Ports ermöglichen<br />
den Anschluss von Hot-Plug-fähigen<br />
I/O-Geräten und bieten damit<br />
Flexibilität beispielsweise für<br />
die Erweiterung des Netzwerks.<br />
SFP-Module lassen sich im laufenden<br />
Betrieb (hot-swappable,<br />
hot-pluggable) in die entsprechenden<br />
Schächte im Switch einstecken.<br />
Zwei redundant ausgelegte<br />
Stromanschlüsse mit Überlastschutz<br />
sorgen für eine unterbrechungsfreie<br />
Stromversorgung<br />
und erhöhen damit die Verfügbarkeit<br />
des Netzwerks. Hohe Betriebssicherheit<br />
ist auch durch<br />
den weiten Bereich der zulässigen<br />
Umgebungstemperatur von<br />
-40 bis +75 °C gegeben. Der<br />
Switch bietet mit Open-Ring eine<br />
Technologie zur schnellen Wiederherstellung<br />
(< 30 ms) des<br />
Netzwerks bei einem Ausfall. Implementiert<br />
ist das Switching-<br />
Verfahren Store-and-Forward. In<br />
einem Puffer wird dabei jedes<br />
Datenpaket geprüft und bearbeitet,<br />
bevor es an die Ziel-Adresse<br />
weitergeleitet wird. Der IGS-<br />
9822DGP unterstützt IEEE<br />
1588v2, das Protokoll für eine<br />
präzise Zeitsynchronisation (PTP,<br />
Precision Time Protocol). ge<br />
www.acceed.com<br />
Bild: Acceed<br />
Antriebssysteme<br />
Maxon Motor bietet Condition Monitoring als Mehrwert<br />
Maxon Motor bietet mit Epos 4 eine leistungsfähige,<br />
zuverlässige und flexible Mo -<br />
tion-Controller-Plattform an. Die Positioniersteuerungen<br />
des Antriebspezialisten sind<br />
skalierbar und unterstützen durchgängig die<br />
gleichen Funktionalitäten und Anschlussmöglichkeiten.<br />
Durch die Modularität mit den verschiedenen<br />
Bauformen (Module, Compact<br />
oder gehauste Variante) ist jederzeit eine optimale<br />
Einbindung in unterschiedliche Anwendungen<br />
gewährleistet. Die Controller<br />
bieten ein hohes Maß an Dynamik, Regelgüte<br />
und Leistungsdichte auf kleinem Einbauraum.<br />
Und sie sind dank der automatischen<br />
Reglereinstellung geeignet für die einfache<br />
Ansteuerung von bürstenlosen BLDC- und<br />
bürstenbehafteten DC-Motoren. Der Hersteller<br />
erweitert nun seine Produktreihe mit zwei<br />
neuen Ethercat-Compact-Reglern (24/1.5 und<br />
50/5). Neu wird Dual Loop Control möglich,<br />
wobei gleichzeitig Motor- und Last-Feedback<br />
geregelt werden um die beste Performance<br />
im System zu erreichen. Die dazugehörige<br />
Software Epos-Studio sorgt mit dem automatischen<br />
„Regulation Tuning“ für kurze Inbetriebnahme-Zeiten.<br />
Der Controller<br />
kann aber noch mehr. Die Steuerung<br />
liefert z. B. Hunderte<br />
von Daten des Antriebssystems<br />
für Online<br />
Condition Monitioring<br />
und<br />
stellt diese<br />
dem übergeordneten<br />
System<br />
über CANopen<br />
oder Ethercat in<br />
Echtzeit zur Verfügung. Damit<br />
werden komplexe Predictive-Maintenance-Systeme<br />
unter-<br />
stützt, womit Ausfälle vorhergesehen und<br />
teure Reparaturen vermieden werden können.<br />
jg<br />
www.maxonmotor.de<br />
Bild: Maxon Motor<br />
34 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
SOFTWARE + SYSTEME<br />
NEWS<br />
Datenkommunikation<br />
Softing-Tool verknüpft OT und IT<br />
Das eATM-tManager-für-CompactLogix-Modul<br />
unterstützt die Anbindung von SQL-Datenbanken<br />
an CompactLogix-Steuerungen<br />
von Rockwell Automation. CompactLogix eignet<br />
sich ideal für kleine bis mittelgroße<br />
Steuerungsanwendungen ohne Bewegungsund<br />
Sicherheitsfunktionen. Softing Industrial<br />
Data Intelligence bietet nun auch für diese<br />
Steuerungsplattform ein Modul für die direkte<br />
Anbindung von Unternehmensdatenbanken<br />
an. Es wurde im Rahmen des Encompass-Product-Partner-Programms<br />
von Rockwell<br />
Automation entwickelt und greift auf die<br />
Datenpunkte der CompactLogix-Steuerung<br />
zu. Damit können Produktions- und Geschäftssysteme<br />
direkt miteinander verknüpft<br />
werden. eATM tManager für CompactLogix<br />
ermöglicht den bidirektionalen Datenaustausch<br />
mit SQL-Datenbanken wie Microsoft<br />
SQL oder Oracle und kann etwa zum Hochladen<br />
von Produktionsmetriken in Überwachungs-<br />
und Optimierungsprozesse oder<br />
zum Hinunterladen von Rezepturen für die<br />
Automatisierung von Produktionsanpassungen<br />
verwendet werden. Das Modul unterstützt<br />
die Anbindung weiterer Allen-Bradley-,<br />
Siemens-, Schneider- oder Modbus-Steuerungen<br />
über Ethernet. Es erweitert die Produktfamilie<br />
von Softing, die bereits seit Jahren<br />
Steuerungsmodule für die ControlLogix-<br />
SPS von Rockwell Automation umfasst. ge<br />
data-intelligence.softing.com<br />
Bild: Softing<br />
Steuerungstechnik<br />
Edge-Computing-Server für KI von Comp-Mall<br />
Bild: Comp-Mall<br />
Mit dem Modell Grand-C442 bietet Comp-<br />
Mall ein KI-Trainingssystem mit hoher Rechenleistung<br />
und Erweiterungsfähigkeiten,<br />
indem mehrere GPUs, FPGA- oder VPU-Beschleunigungskarten<br />
für Deep-Learning und<br />
Inferenzen hinzugefügt werden können. Das<br />
KI-Trainingssystem bietet sechs PCIe-Steckplätze<br />
für Speichererweiterung, Beschleunigungskarten<br />
und Videoerfassung, Thunderbolt-<br />
oder PoE-Zusatzkarten für vielseitige<br />
Datenerfassung. Um ein nützliches Trainingsmodell<br />
zu entwickeln, werden vorhandene<br />
und weit verbreitete Deep-Learning-Training-<br />
Frameworks wie Caffe, Tensor-Flow oder<br />
Apache MXNet empfohlen. KI-Computing erfordert<br />
eine hohe Rechenleistung, im System<br />
Grand-C442 wird die aktuelle 14-nm-Intel-Xeon-Prozessor-W-Familie<br />
verwendet. Bis 256<br />
GB sind möglich.<br />
ge<br />
comp-mall.de<br />
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<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 35<br />
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NEWS<br />
SOFTWARE + SYSTEME<br />
Antriebssysteme<br />
ABB integriert Lageregelung in FU<br />
ABB integriert die Lageregelung in die<br />
ACS880-Frequenzumrichter, damit sich die<br />
Anforderungen an Motion-Systeme auch ohne<br />
externe Regler erfüllen lassen. Die in den<br />
Frequenzumrichter integrierte Lageregelung<br />
minimiert den Planungs- und Montageaufwand<br />
einer Maschine, Zusatzeinrichtungen<br />
können entfallen und Kosten werden gesenkt.<br />
Traditionell werden unterschiedliche<br />
Geräte für die Lageregelung und für die<br />
Drehzahl-/Drehmomentregelung verwendet.<br />
Die Lageregelung wird oft mit Motion Controllern<br />
realisiert, für die spezifische Tools,<br />
Benutzerschnittstellen und Programmierspra-<br />
chen verwendet werden. Auch Servoregler<br />
kommen bei solchen Anwendungen zum Einsatz,<br />
jedoch ist der Leistungsbereich von Servoreglern<br />
nach oben hin begrenzt. Der Frequenzumrichter<br />
mit integrierter Lageregelung<br />
ist eine Alternativlösung mit einem großen<br />
Leistungsbereich bis zu 5600 kW. Er verfügt<br />
über mehrere vorprogrammierte Funktionen<br />
wie Referenzfahrt-Modi, absolute und<br />
relative Positionierung, Positionierungsprofile,<br />
Positionssynchronisierung und eine<br />
schnelle Referenzpositionserfassung. Das<br />
Gerät ermöglicht auch eine geberlose Positionierung<br />
und rückspeisefähige Lösungen. Die<br />
Motion-Funktionen stehen über eine einfache<br />
Parameterschnittstelle zur Verfügung.<br />
Die Modifikation und Erweiterung der Funktionen<br />
erfolgt über die gängige IEC61131-Programmierung<br />
mithilfe von PLCopen-Motion-<br />
Bausteinen. Der Umrichter unterstützt nahezu<br />
jeden Motor- und Gebertyp sowie alle gängigen<br />
Kommunikationsprotokolle.<br />
jg<br />
www.abb.com<br />
Bild: ABB<br />
Steuerungstechnik<br />
Beckhoff integriert Machine Learning in SPS<br />
Beckhoff bietet eine in Twincat 3 integrierte<br />
Lösung für Maschinelles Lernen (ML). Dabei<br />
sind die von PC-based Control gewohnten<br />
Vorteile der Systemoffenheit durch die Nutzung<br />
etablierter Standards auch für ML-An-<br />
Datenkommunikation<br />
wendungen gegeben. Zudem<br />
wird das Machine Learning in<br />
Echtzeit realisiert, sodass sich<br />
die Twincat-Lösung z. B. auch für<br />
den Motion-Bereich eignet. Lösungen<br />
für bestimmte Aufgaben<br />
sollen nicht mehr durch klassisches<br />
Engineering erarbeitet und<br />
in einen Algorithmus überführt<br />
werden. Vielmehr soll der gewünschte<br />
Algorithmus erlernt<br />
werden. Das jeweilige Modell<br />
wird innerhalb eines der gängigen ML-Frameworks,<br />
wie Matlab oder TensorFlow, trainiert<br />
und anschließend über Open Neural Network<br />
Exchange in Twincat importiert.<br />
ge<br />
www.beckhoff.de/machine-learning<br />
RS Components bietet LoRa-Module für IoT<br />
RS Components bietet seinen Kunden jetzt zwei Serien von RF-Modulen<br />
für den Einsatz in LoRa-basierten Low-Power-Wide-Area-Network-Anwendungen.<br />
Die LAMBDA62-Serie arbeitet im 868/915-<br />
MHz-Frequenzband und bietet eine HF-Ausgangsleistung<br />
von +22 dBm. Die Module bieten auch ein<br />
empfindliches Empfangsteil mit -148 dBm. Im<br />
LoRa-Transceivemodus beträgt der Stromverbrauch<br />
4,6 mA. Zusätzlich hat RS auch die LAMB-<br />
DA80-Serie von LoRa-Modulen ab Lager verfügbar.<br />
Das Modul basiert auf dem Semtech-<br />
SX1280-Chip und ist für den Betrieb bei 2,4 GHz<br />
ausgelegt.<br />
ge<br />
de.rs-online.com<br />
Bild: Beckhoff<br />
Bild: RS Components<br />
Steuerungstechnik<br />
GPU-Computing von ICS<br />
Bild: ICS<br />
Sensordatenanalyse, Vernetzte Produktion,<br />
Kollaborative Robotik oder Predictive Maintenance<br />
– künstliche Intelligenz und Deep<br />
Learning bzw. Machine Learning leisten einen<br />
wichtigen technologischen Beitrag. In<br />
Verbindung mit einem Real-Time-Tracking-<br />
System lassen sich Daten nicht nur in Echtzeit<br />
sammeln, sondern auch mit kurzer Latenzzeit<br />
verarbeiten und visualisieren. Industrial<br />
Computer Source bietet dazu Rechnerplattformen,<br />
die die vollständige Bandbreite<br />
moderner KI unterstützen. Nuvo-7164GC unterstützt<br />
NVIDIA-Tesla-P4-Grafikprozessoren<br />
mit 5,5 TFlops in FP32 und Tesla-T4-Grafikprozessoren<br />
mit 8,1 TFlops in FP32 und 130<br />
TOPs in INT8 für Echtzeit-Inferenz basierend<br />
auf einem trainierten neuronalen Netzwerkmodell.<br />
Darüber hinaus unterstützt es Intel-<br />
8th-Gen-Coffee-Lake-Core-6-Core/12-Thread-<br />
CPU und 32 GB DDR4-2666 und bietet eine<br />
gute Balance zwischen CPU, GPU und Speicherleistung.<br />
Nuvo-7160GC ist eine robuste<br />
GPU-gestützte Edge-Computing-Plattform.<br />
Sie unterstützt bis zu 120W GPU und liefert 6<br />
TFlops für Inferenz.<br />
ge<br />
www.ics-d.de<br />
36 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
SOFTWARE + SYSTEME<br />
NEWS<br />
Datenkommunikation<br />
Entry-Level-Switches mit PoE+ von Belden<br />
Bild: Belden/Hirschmann<br />
Bild: Softing<br />
Die Entry-Level-Switches der<br />
Spider-III-PoE-Standard-Line unterstützen<br />
PoE+ und ermöglichen<br />
es Konstrukteuren, mehr<br />
Endgeräte mit Strom zu versorgen<br />
und eine leistungsfähige,<br />
zuverlässige Datenkommunika -<br />
tion zu gewährleisten. Da Industrie-4.0-Anwendungen<br />
und intelligente<br />
Funktionalitäten für Industriebranchen<br />
zur Norm werden,<br />
nimmt die Nachfrage nach<br />
Strom via Datenkabel deutlich<br />
zu. Die Switches wurden deshalb<br />
entwickelt, damit Techniker<br />
all ihre Geräte über ein einziges<br />
Kabel verwalten und in beengten<br />
Platzverhältnissen effektiver<br />
arbeiten können. Die Geräte bieten<br />
eine höhere Leistung, ohne<br />
dass ein externes Netzteil erforderlich<br />
ist. Sie ermöglichen eine<br />
flexible Netzwerkerweiterung<br />
dank konfigurierbarer Glasfaserund<br />
Kupfer-Ports, um spezifische<br />
industrielle Anforderungen zu erfüllen.<br />
Metallgehäuse und<br />
Schutzart IP30 sorgen für eine<br />
hohe Netzverfügbarkeit auch in<br />
rauen Umgebungsbedingungen.<br />
Die Entry Level Switches sind<br />
schock-, vibrations- und störfest<br />
und damit für zahlreiche Anwendungen<br />
in rauer Industrieumgebung<br />
ideal geeignet. Hierzu gehören<br />
beispielsweise automatisierte<br />
Anlagen in Fabriken und<br />
Prozessanlagen sowie die Gebäudetechnik.<br />
ge<br />
www.hirschmann.com<br />
Datenkommunikation<br />
Mit Softing in MindSphere-Clouds<br />
Softing Industrial hat den data-<br />
Feed-MindSphere-Connector<br />
freigegeben. Diese Erweiterung<br />
der Funktionalität erlaubt die direkte<br />
Weitergabe von Automatisierungsdaten<br />
für die Sammlung,<br />
Auswertung und Weiterverarbeitung<br />
in MindSphere-Clouds.<br />
Mit dem dataFeed-MindSphere-<br />
Connector stehen die Daten aus<br />
bestehenden und neuen Automatisierungsanwendungen<br />
in<br />
MindSphere-Clouds von Siemens<br />
zur Verfügung. Damit lassen<br />
sich nicht nur alle Siemens-<br />
Steuerungen, von der S5 bis zur<br />
modernsten S7, sondern auch<br />
Steuerungen von Rockwell,<br />
Schneider Electric oder B&R in<br />
die Gesamtlösung einbinden.<br />
Die dataFeed-OPC-Suite ist<br />
ein umfangreiches Komplettpaket,<br />
das die Kommunikation<br />
über den OPC-Standard genauso<br />
abdeckt wie die Realisierung<br />
von Big-Data-Lösungen<br />
und die Integration in IoT-<br />
Clouds. Eine moderne Benutzeroberfläche<br />
mit intelligenten,<br />
praxisorientierten Voreinstellungen<br />
und einer intuitiven Bedienerführung<br />
ermöglicht die<br />
einfache und schnelle Konfiguration<br />
des Datenaustauschs.<br />
Der modulare Aufbau bietet<br />
dem Anwender größtmögliche<br />
Flexibilität, da er nur die jeweils<br />
benötigte Funktionalität<br />
lizensieren muss.<br />
ge<br />
data-intelligence.softing.com<br />
Antriebssysteme<br />
Mitsubishi-Electric-FUs mit weiteren Funktionen<br />
Mitsubishi Electric verstärkt im Frequenz -<br />
umrichter-Segment nun auch sein Angebot<br />
im Bereich Large Capacity Inverter (LCI) ab<br />
75 kW, insbesondere mit der 800er-Serie für<br />
Niederspannung. Während das Flaggschiff<br />
FR-A800 mit vier Lastkennlinien generell für<br />
den Schwerlastbetrieb ausgelegt ist, richtet<br />
sich FR-F800 speziell an Anwendungen für<br />
Lüfter und Pumpen. Im Hinblick auf die industrielle<br />
Vernetzung (Industrie 4.0) rüstet<br />
der Hersteller alle neuen Geräte mit einer<br />
Ethernet-on-Board-Karte aus. Neu innerhalb<br />
der 800er-Serie ist die Typenreihe für die dreiphasige<br />
Industrie-Netzspannung von 690 V<br />
(neben 400 und 200 V). Bei höherer Spannung<br />
können die Geräte mit geringeren Strömen<br />
arbeiten, wodurch sich die Kabelquerschnitte<br />
verkleinern. Alle großen Frequenzumrichter<br />
des Unternehmens (von 75 bis 630<br />
kW) sind zudem in Kompaktbauweise ausgeführt.<br />
Die Umrichterbaureihe der Serie<br />
FR-A800-LC mit Flüssigkühlung (Liquid Cooled)<br />
ist derzeit in Baugrößen von 110 bis 355<br />
kW erhältlich. Bei den Plus-Modellen der Serie<br />
handelt es sich um Hochleistungsgeräte,<br />
die durch eine Firmware mit vorkonfigurierten<br />
Funktionen für spezielle Anwendungsbereiche<br />
ausgerüstet werden. Derzeit sind Varianten<br />
für Krananwendungen und Wickelanwendungen<br />
erhältlich.<br />
jg<br />
https://de3a.mitsubishielectric.com<br />
Bild: Mitsubishi Electric Europe B.V.<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 37
PRAXIS<br />
M2M-KOMMUNIKATION/HMI<br />
Mit Ubiquity bietet Asem eine innovative Fernwartungs-Lösung<br />
Spezialist für den Maschinenbau<br />
Die Fernwartungs-Lösung Ubiquity entstand aus der Idee heraus, dem Anwender ein Werkzeug zur Verfügung zu<br />
stellen, das ihn umfassend von der Installation seiner Anlage bis zum Betrieb unterstützt. Maschinenbauer benötigen<br />
Lösungen, die gerade während der Phase der Installation den sicheren Zugriff auf die Anlagen ermöglichen.<br />
Oft bringen Maschinenbauer gerade während der Installation<br />
noch Änderungen in die Projekte ein, bei denen sie dann einen<br />
entsprechenden Aftersales-Service benötigen. Ubiquity erfüllt diese<br />
Anforderungen und gibt den Spezialisten auch über Distanzen hinweg<br />
den vollen Zugriff auf die zu wartenden Anlagen.<br />
Die Softwarelösung Ubiquity erlaubt den Remote-Zugriff auf Systeme<br />
unter Windows zur Überwachung und Kontrolle von Automationsgeräten<br />
wie SPS oder Umrichter, die mit den Subnetzen des<br />
IPC, HMI, SPS oder Router über Ethernet bzw. serielle Netzwerke<br />
auch über VPN auf einer proprietären, für industrielle Kommunikation<br />
optimierten Technologie basierend, verbunden sind. Ubiquity erfordert<br />
dabei keine zusätzliche Hardware.<br />
Die übersichtliche und benutzerfreundliche Bedieneroberfläche vereinfacht<br />
den Zugang zu den Remote-Systemen. Mit einem einfachen<br />
Klick wird der Fernzugriff mittels einer speziell für die industrielle<br />
Kommunikation optimierten VPN-Verbindung ermöglicht. Die<br />
Lösung erlaubt die transparente Verwaltung der Remote-Systeme,<br />
als ob sie mit dem eigenen Unternehmensnetz verbunden wären.<br />
Ubiquity bietet einen Mehrwert für alle Systeme des Herstellers zur<br />
Überwachung, Fernwartung und Kontrolle. Das Fernwartungstool<br />
kann aber auch als eigenständige Softwarelösung auf Hardware von<br />
Asem oder von Drittanbietern eingesetzt werden. Die HMI- und<br />
Soft-SPSen von Asem mit integrierter Fernwartung vervollständigen<br />
die Ubiquity-Plattform. Ubiquity ist Bestandteil aller Windows-basierten<br />
HMIs, IPCs und SPSen des Unternehmens.<br />
Die Komponenten<br />
Die Ubiquity-Softwareplattform besteht aus Control Center, Ubiquity<br />
VPN Mobile App und der Web App (www.ubiquityweb.net). Diese<br />
ermöglichen den Zugriff auf die Ubiquity-Domain sowie die Verwaltung<br />
von Benutzern, verbundenen Geräten und Verbindungen. Die<br />
Applikationen sind kompatibel mit Windows-32/64- und Android-Geräten<br />
sowie jedem beliebigen HTML5-kompatiblen Browser.<br />
Die Runtime ist für 32/64-Bit-Windows sowie Windows CE verfügbar,<br />
das auf den Geräten oder in den Ubiquity-Routern installiert ist.<br />
Die Server-Infrastruktur gewährleistet dabei die sichere und schnelle<br />
End-to-End-Verbindung mit den Remote-Geräten im Feld. Der Zugriff<br />
erfolgt via eigenem, industriellen VPN auf das Remote-System<br />
und auf die mit dem Subnetz verbundenen Geräte über Ethernet<br />
oder serielle Schnittstellen.<br />
Das Control Center wird auf dem Fernwartungs-PC installiert und<br />
ausgeführt. Das Control Center erstellt eine VPN-Verbindung zwischen<br />
dem Fernwartungs-Computer und dem Zielgerät durch Zugriff<br />
auf die angeschlossenen Subnetze der Maschine. Die Funktionen<br />
ermöglichen die Verwaltung der Domain, der Benutzer sowie<br />
die Verwaltung der Verbindungen mit den Remote-Anlagen. Die Ubiquity-Web-Applikation<br />
ermöglicht es, mit einem Web-Browser von<br />
jedem IPC, Tablet oder Smartphone auf den Desktop von Remote-<br />
Geräten zuzugreifen. Die VPN-Android-App erlaubt darüber hinaus<br />
den Aufbau eines Ubiquity-VPNs von Android-Geräten zu allen anderen<br />
Geräten und deren Sub-Netzen, auf denen entsprechende Runtimes<br />
installiert sind.<br />
Auf den Ubiquity-Routern ist 32/64-Bit- oder Windows CE installiert<br />
Bild: Asem<br />
Die Runtime<br />
Die Runtime ist die Software-Komponente, die auf dem Remote-<br />
IPC/HMI/Controller oder Router installiert und ausgeführt wird, um<br />
die Steuerung zu überwachen. Die Ubiquity-Domain ist der notwendige<br />
Kunden-Account zur Verwendung der Infrastruktur und der<br />
Plattform-Services. Die Kommunikation zwischen dem Control Center<br />
und der Runtime wird über einen Infrastruktur-Server aufgebaut,<br />
der von Asem betrieben wird. Dabei kommen moderne Safety-Technologien<br />
zum Einsatz wie SSL/TLS-Verschlüsselung, Kryptografie<br />
mit öffentlichem Schlüssel, sichere Infrastruktur-Server und die Verwendung<br />
von Zertifikaten. Die integrierte Firewall erlaubt die Kontrolle<br />
der Kommunikationspakete. Mithilfe bestimmter Firewall-<br />
Richtlinien ist die Filterung von Ethernet-Datapaketen in Abhängigkeit<br />
von den Kommunikations-Protokollen und den Target-Adressen<br />
möglich. Die Server-Infrastruktur beinhaltet eine Bibliothek von<br />
Maßnahmen, die in die Domain importiert und auf den Systemen<br />
oder in den Ordnern angewendet werden.<br />
Fehlertoleranz und Redundanz gewährleisten Vertraulichkeit und<br />
Übereinstimmung der ausgetauschten Daten. Die Runtime ist in<br />
zwei Versionen Win CE und Win 32/64 erhältlich. Die Version Basic<br />
ermöglicht die Verbindung via VPN mit dem Remote IPC, Bedienge-<br />
38 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
M2M-KOMMUNIKATION/HMI<br />
PRAXIS<br />
Bild: Asem<br />
Control Center, Runtime<br />
und Server-Infrastruktur<br />
rät, Controller oder Router mit Remote-Desktop-Funktion, Task-Manager,<br />
Datei-Manager und Chat mit Remote-Benutzer.<br />
Die Version Pro ermöglicht auch den Zugang via VPN zu den Automationseinrichtungen,<br />
die mit dem Sub-Netz, Ethernet oder der seriellen<br />
Schnittstelle des Remote-IPC, Bediengerät, Controller oder<br />
Router verbunden sind. Die Pro-Lizenz ist auch als Portable-Lizenz<br />
verfügbar, die bis zu zwanzigmal nacheinander auf unterschiedlichen<br />
Geräten eingesetzt werden kann. Die Single Entity Domains<br />
sind für Benutzer eines einzigen Unternehmens verwendbar, die<br />
Multi Entity Domain ist für die Benutzer verschiedener Firmen zugänglich<br />
und die Single Access Domain gibt den Zugang zu den<br />
Fernwartungsdiensten für einen einzigen Benutzer frei, die Multi Access<br />
Domain gibt den Zugang zu Fernwartungsdiensten für mehrere<br />
Benutzer gleichzeitig frei. Control Center und Runtime konfigurieren<br />
sich automatisch durch ausgehende Verbindungen. Die Tools<br />
verwenden die freigegebenen TCP- und UDP-Protokolle und gewährleistet<br />
die Kompatibilität mit den IT-Sicherheitsrichtlinien.<br />
Die Server-Infrastruktur<br />
Um jederzeit Zugriff zu gewährleisten, bietet Asem eine redundante<br />
und weltweit verteilte Infrastruktur mit zwei Servern in Europa<br />
(München und Amsterdam), zwei in den USA (Ost- und Westküste),<br />
einem in Südamerika (Brasilien) und zwei in Asien (Singapur und<br />
Hong Kong). Dank dieser Infrastruktur bestehen für Kunden keine<br />
Beschränkungen innerhalb der eigenen Domain, hinsichtlich der maximalen<br />
Anzahl der konfigurierbaren Benutzer, der gekoppelten Geräte,<br />
der gleichzeitigen Sitzungen oder des freien Zugangs zum<br />
Netzwerkverkehr über VPN. Auf dieselbe Weise ist es möglich, auf<br />
der von Asem bereit gestellten, redundanten und verteilten Infrastruktur<br />
Private-Lösungen zu realisieren.<br />
Das Private-Server-Paket ermöglicht es dem Benutzer, eine eigene<br />
private Server-Infrastruktur zu installieren. Das kann auf Inhouseoder<br />
Cloud-Servern erfolgen. Der Primary Server ist das Basis Paket.<br />
Der Secondary Server ist ein optionales Paket um weitere<br />
Funktionen auszuführen. Primary Server enthält die Authentifizierung,<br />
Zugriff und Sicherheit. Er verwaltet die Ubiquity-Runtime-Lizenzen<br />
der Kunden und implementiert alle Funktionen für den Aufbau<br />
der Ende-zu-Ende Kommunikation. Der Secondary Server ist<br />
ein optionales Paket. Implementiert sind die Funktion der Ende-zu-<br />
Ende-Kommunikation über geografisch verteilte Server, um Latenzen<br />
zu minimieren und den Datenverkehr zu beschleunigen. ge<br />
www.asem.it<br />
Bild: Asem<br />
Bild: Asem<br />
Die Funktionen ermöglichen die Verwaltung der Domain, der Benutzer<br />
sowie der Verbindungen mit den Remote-Anlagen<br />
Die Lösung erlaubt die transparente Verwaltung der Remote-Systeme,<br />
so als ob sie mit dem eigenen Firmennetz verbunden wären<br />
Weitere Informationen zu Ubiquity:<br />
hier.pro/HfgtQ<br />
INFO<br />
<strong>elektro</strong><br />
<strong>AUTOMATION</strong><br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 39
PRAXIS<br />
M2M-KOMMUNIKATION/HMI<br />
Wachendorff-Bediengeräte für die Verarbeitung von Flüssigsilikon<br />
Die perfekte Mischung<br />
Zur Fertigung winziger Silikonteile bedarf es präziser Dosiermaschinen, die zwei viskose Reaktionskomponenten zuverlässig<br />
zu einem Gemisch für das Spritzgießen verbinden. Einer der wenigen Hersteller in diesem Segment ist die Firma<br />
EMT. Zur Bedienung ihrer kompakten, hochpräzisen Anlagen nutzt sie Bediengeräte der Serie WBG von Wachendorff.<br />
Alexander Rehm, Produktmanager Bedienen & Beobachten bei Wachendorff Prozesstechnik in Geisenheim<br />
Winzige Dichtungsringe für die Medizintechnik, Babyschnuller<br />
oder kleinste Wasserdüsen für Duschköpfe: All diese Dinge<br />
haben eines gemeinsam: Sie werden aus Flüssigsilikon gefertigt. Es<br />
ist flexibel, biokompatibel und hitzebeständig und hat gegenüber<br />
herkömmlichem Kautschuk deutliche Verarbeitungsvorteile. So werden<br />
hier zwei niedrig viskose Komponenten vermischt und können<br />
dann direkt dem Spritzgießverfahren zugeführt werden.<br />
Dosier- und Mischtechnik<br />
Zum Mischen der einzelnen Bestandteile nutzt man spezielle Dosiermaschinen,<br />
die nicht nur präzise arbeiten müssen, sondern bei<br />
denen auch Hygiene eine große Rolle spielt. Sie mischen die beiden<br />
Komponenten, was durch statische oder dynamische Mischer erfolgen<br />
kann, und fügen bei Bedarf auch noch Farbe hinzu.<br />
Ein Hersteller solcher Apparaturen ist EMT in Werdohl/Westfalen.<br />
Gegründet wurde das Unternehmen 2004 aus einer konkreten Aufgabenstellung<br />
heraus: „Die Automobilindustrie suchte damals nach<br />
Lösungen, um wässrige Klebstoffe, mit denen Leder für die Innenausstattung<br />
verarbeitet werden sollte, anzumischen und aufzutragen.“<br />
erzählt Klaus Germeshausen von den Anfängen seiner Selbständigkeit.<br />
Er hatte sich zuvor überwiegend mit dem Vertrieb von<br />
Dosiermaschinen beschäftigt – hier wurde nun erstmals der Erfindergeist<br />
des Wirtschaftsingenieurs geweckt.<br />
Wettbewerber gab es in diesem Bereich nicht viele und so wuchs<br />
das Unternehmen schnell und belieferte auch anderen Branchen<br />
wie die Holz- und Papierindustrie mit seinen Anlagen. „Immer dann,<br />
wenn wässrige Klebstoffe gemischt werden mussten, war das ein<br />
Fall für EMT“ erklärt Klaus Germeshausen. Da die Finanz- und Wirtschaftskrise<br />
2009 auch an EMT nicht spurlos vorbei ging, suchte<br />
man nach weiteren, zukunftssicheren Branchen. Schnell kristallisierte<br />
sich hier das Thema Flüssigsilikon heraus. Es wird ähnlich wie die<br />
bisher verarbeiteten Klebstoffe aus mehreren Komponenten angemischt,<br />
sodass die bisher gesammelten Erfahrungen hier zur Anwendung<br />
kommen konnten.<br />
Dosieranlagen mit<br />
farbigem Touchscreen:<br />
Sie müssem<br />
nicht nur präzise<br />
arbeiten, auch<br />
die Hygiene spielt<br />
eine große Rolle<br />
Bild: Wachendorff<br />
40 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
Bild: Wachendorff<br />
Mischung und Dosierung der Bestandteile werden über ein Bediengerät<br />
der WGBAC-E-Serie gesteuert<br />
Üblicherweise nutzte die Branche hier eher Silikongebinde um die<br />
200 Liter. Allerdings stieg vor allem in der Medizintechnik die Nachfrage<br />
nach Mikroteilen und Kleinserien aus Flüssigsilikon weiter an.<br />
Hierfür wird pro Charge nicht sehr viel Material benötigt – Kartuschensysteme<br />
sind hier völlig ausreichend und genau hierfür entwickelte<br />
EMT komplett neue, wirtschaftliche Lösungen. Besonders anspruchsvoll<br />
ist die Herstellung von Produkten für die Medizintechnik.<br />
„Da hier sortenrein gearbeitet wird, sind die Materialkosten extrem<br />
hoch“ erklärt Klaus Germeshausen. Er hat sich darum viele<br />
konstruktive Details überlegt, um den hohen Ansprüchen dieser<br />
Branche gerecht zu werden. Der Mischblock aus Edelstahl ist besonders<br />
kompakt gebaut und verzichtet völlig auf Gewinde. „Wir haben<br />
hier alle Verbindungen angeflanscht, um glatte Flächen zu haben<br />
und so die Reinigung zu erleichtern“ erklärt Klaus Germeshausen.<br />
Anlagenbedienung mittels Touchdisplay<br />
Die Bedienung der Dosieranlage erfolgt ganz komfortabel über ein<br />
fest eingebautes Touchpanel. Geliefert hat es Wachendorff Prozesstechnik.<br />
„Wir haben eine hohe Fertigungstiefe und können so<br />
schnell und flexibel auf Kundenwünsche reagieren. Lieferanten der<br />
zugekauften Teile müssen diesen Weg mitgehen“, erläutert Klaus<br />
Germeshausen. Flexibilität, ein gutes Preis-Leistungsverhältnis und<br />
persönlicher Support sind ihm besonders wichtig. „Und genau diese<br />
Dinge habe ich bei Wachendorff gefunden“. Zum Einsatz kommen<br />
in seinen Anlagen Bediengeräte der Serie WBG. Sie wurden<br />
speziell für kleine und mittlere Bedien- und Beobachtungsaufgaben<br />
in der industriellen Automatisierung konzipiert. Bei ihnen wurde bewusst<br />
auf besondere Features und selten benötigte Hardware verzichtet,<br />
die die Kosten in die Höhe treiben.<br />
Besonderes Augenmerk wurde auf ein kompaktes Design gelegt,<br />
das auch bei den Dosieranlagen von EMT im Fokus liegt. So ist das<br />
WBG-AC_E mit nur 27 mm Einbautiefe auch in den extrem schlank<br />
gehaltenen Lösungen von EMT problemlos einbaubar. Die Geräte<br />
der Serie wurden für den Einsatz in rauen Industrieumgebungen<br />
konzipiert und sind mit IP65 besonders robust. Die Platine des<br />
WBGACxxE ist durch eine spezielle Beschichtung gegen Korrosion<br />
und Feuchtigkeit geschützt und die serielle Schnittstelle RS485 galvanisch<br />
getrennt. Dadurch ist das Gerät auch für den Einsatz in rauen<br />
Industrieumgebungen wie der Prozesstechnik hervorragend geeignet<br />
und sichert einen zuverlässigen Betrieb und eine lange Lebensdauer<br />
auch unter widrigsten Bedingungen.<br />
Die Bediener der Dosieranlage können damit später die Füllstände<br />
der Gebinde kontrollieren. Außerdem wird hier der Druck der einzelnen<br />
Förderpumpen angezeigt. Störmeldungen laufen auf der Oberfläche<br />
ebenfalls im Klartext auf. Soll Farbe gemischt werden, können<br />
die Parameter von Farbzuführpumpe und Ventil auch ganz komfortabel<br />
über das Display eingestellt werden.<br />
Über das Bediengerät<br />
von Wachendorff Prozesstechnik<br />
lassen<br />
sich Produktionsparameter<br />
einstellen und<br />
überwachen<br />
Bild: Wachendorff<br />
Visualisierung selbst erstellen<br />
Die Visualisierung für das Touchpanel hat Klaus Germeshausen<br />
selbst erstellt. Die Projektierungssoftware EasyBuilder Pro der Wachendorff-WBG-Serie<br />
ist intuitiv bedienbar, sodass schnell und einfach<br />
eine ansprechende und benutzerfreundliche Bedienoberfläche<br />
am PC des Nutzers erstellt werden kann. Die enthaltenen Bibliotheken<br />
können individuell erweitert werden und erleichtern somit die<br />
Projektierung erheblich. EasyBuilder Pro steht kostenlos zur Verfügung.<br />
„Nach einem Schulungstag beim Wachendorff konnte ich die<br />
Grundlagen schon selbst erstellen. Bei dem ersten Projekt haben<br />
mir die Experten von Wachendorff hier vor Ort zur Seite gestanden,<br />
aber inzwischen komme ich alleine gut zurecht.“ erklärt er.<br />
Speziell für diese Betreuung bei konkreten Projekten hält Wachendorff<br />
eine eigene Abteilung vor: In der Abteilung „Application Engineering“<br />
der Wachendorff Prozesstechnik vereinen sich Generalisten<br />
und Produktspezialisten zu einem schlagkräftigen Team. Zum einen<br />
haben sie den Überblick über das gesamte Produktspektrum. Zum anderen<br />
verfügen sie über technisches Fachwissen. So können sie mit<br />
Kunden und Interessenten auf Augenhöhe über technische Details<br />
sprechen. Gemeinsam wird so die optimale Einbettung der Wachendorff-Produkte<br />
und Produktkombinationen in die jeweilige Applikation<br />
erreicht. Auch Schulungen und Einweisungen sowie Inbetriebnahmen<br />
gehören zum Leistungsangebot von Wachendorff Prozesstechnik.<br />
„Die vorhandene Schnittstelle zur Siemens SPS machte die Arbeit<br />
zusätzlich besonders einfach.“ ergänzt Klaus Germeshausen. Und<br />
auch Steuerungen anderer Hersteller können leicht und unkompliziert<br />
angebunden werden. So kommunizieren die Bediengeräte problemlos<br />
mit mehr als 300 Steuerungen, Frequenzumrichtern oder<br />
Reglern, die derzeit im Markt erhältlich sind. Bei einem Exportanteil<br />
von 50 bis 60 % ist es zudem wichtig, die Bedienung graphisch zu<br />
unterstützen und Texte in unterschiedlichen Sprachen zu ermöglichen.<br />
Die Umschaltung auf die jeweilige Landessprache oder Muttersprache<br />
des Bedieners kann im laufenden Betrieb erfolgen. ge<br />
www.wachendorff-prozesstechnik.de<br />
Weitere Informationen<br />
zu den HMIs:<br />
hier.pro/qnTVh<br />
INFO<br />
<strong>elektro</strong><br />
<strong>AUTOMATION</strong><br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 41
PRAXIS<br />
STROMVERSORGUNG/ENERGIEVERTEILUNG<br />
Schaltschrankbau und Powerdistribution im Zeitalter von Industrie 4.0<br />
Die Herausforderungen meistern<br />
Digitalisierung, lndustrie 4.0 und loT verändern auch die Anforderungen an den Schaltschrankbau. Die Kombination<br />
aus Steuerung, Echtzeit-Datenverarbeitung sowie die intelligente Einbindung von Powerdistribution und Energiemanagement<br />
erfordern vom Schaltschrankplaner und -fertiger breites Know-How sowie entsprechende Fachkräfte.<br />
Dietmar R. Franke, Geschäftsführer von Resa industrial Controls, Data & Power Solutions GmbH in Eisleben<br />
Bild: Resa<br />
Zu den Leistungen des Spezialisten für<br />
Schaltanlagen - und Steuerungsbau gehört<br />
auch die Programmierung von Steuerungen<br />
für industrielle Anwendungen und<br />
Powerdistribution<br />
Die Experten sind sich einig, die historische Automatisierungspyramide<br />
wird sich zukünftig komplett verändern und der hierarchische<br />
Aufbau dabei zunehmend von dezentralen Strukturen verdrängt.<br />
Das wird auch erhebliche Auswirkungen auf die Konstruktion<br />
und den Bau von Schaltschränken und Steuerungen haben.<br />
Die Kommunikation zwischen der Sensorik und der Steuerung wird<br />
heute durch eine Vielzahl verschiedener Feldbus- bzw. Ethernet-basierender<br />
Protokolle abgebildet. Bei den marktführenden Anbietern<br />
sind das Siemens mit Profinet/Profibus, Rockwell und Allen Bradley<br />
mit EthernetIP, Beckhoff mit Ethercat, B&R mit Powerlink oder Mitsubishi<br />
mit CC-Link und weitere mehr. TSN und OPC-UA stehen in<br />
den Startlöchern. Historisch gewachsen ist außerdem ein hoher<br />
Marktanteil von CAN/CANopen-Lösungen, die ebenfalls in die heutigen<br />
Lösungen integriert werden müssen.<br />
Leider ist die Zahl der Sensoren bzw. Aktoren noch immer gering,<br />
die tatsächlich multiprotokollfähig sind. Das führt nicht selten bei<br />
gleichen Anwendungen aber unterschiedlichen Märkten zu einem<br />
erheblichen Mehraufwand durch die Verwaltung ähnlicher Sensoren<br />
mit unterschiedlichen Artikelnummern und erhöht schon bei der Planung<br />
den Aufwand erheblich. Bestes Beispiel dafür sind Maschinenbauer,<br />
die eine exakt gleiche Anlage in die USA, nach Europa oder<br />
nach Asien liefern müssen.<br />
Daten und Sicherheit<br />
Der moderne Schaltschrankbauer muss sich jedoch zunehmend<br />
auch mit IT-nahem Know-How wie dem Routing, der Security und<br />
dem Datenmanagement auseinandersetzen. Dazu ist eine Vielzahl<br />
von Fragen zu beantworten: Etwa wie werden die Real-Time-Daten<br />
erfasst? Wie sind die Schnittstellen zur Factory-IT zu gestalten und<br />
wie zuverlässig werden die Systeme vor Angriffen geschützt? Weiterhin<br />
ist zu klären: Wie werden die Daten kommuniziert, etwa mit-<br />
42 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
STROMVERSORGUNG/ENERGIEVERTEILUNG<br />
PRAXIS<br />
Systemlösungen<br />
durch Partnerschaften<br />
PLUS<br />
tels Switching oder Routing? Welche Anforderungen müssen verteilte<br />
Systeme im industriellen Umfeld erfüllen? Wie werden Fernwartungssysteme<br />
aufgebaut und kann auch die Fernbedienung/<br />
Fernwartung von Systemen sicher realisiert werden? Im Zeitalter<br />
von Industrie 4.0 kommt die Cloud-Kommunikation hinzu: Wie werden<br />
Daten über Cloudbasierende Systeme zur weiteren Verwendung<br />
sicher zur Verfügung gestellt? All dies zeigt, dass die Herausforderungen<br />
der Anlagenplaner und damit der Steuerungsbauer<br />
auch in diesem Bereich kontinuierlich wachsen.<br />
Energieverteilung und -management<br />
Die Energieverteilung ist eines der klassischen Geschäftsmodelle<br />
des Schaltschrankbauers. Die ausfallsichere Versorgung aller Komponenten<br />
sowie das Schalten großer Leistungen wie Motoren stellen<br />
auch weiterhin die wesentlichen Aufgaben dar. Darüber hinaus<br />
verschmelzen Daten und Leistung zunehmend. Schon heute werden<br />
Netzteile mit integrierter Datenschnittstelle angeboten, die sich<br />
wie Frequenzumrichter, Motoren und Sensoren auf einer Management-Ebene<br />
zusammenfassen lassen. Die Administration, die Programmierung,<br />
die Wartung und die Erfassung von Daten zur Optimierung<br />
der Systeme lassen sich hierdurch ohne zusätzliche Gateways<br />
realisieren.<br />
Ein wesentlicher Aspekt ist die Energieeffizienz durch den Einsatz<br />
von Managementsystemen nach DIN EN 16001 im Unternehmen.<br />
Laut verschiedener Studien lassen sich bis zu 30 % der Energiekosten<br />
einsparen. Auch hier ist der Schaltschrankplaner und -bauer zunehmend<br />
gefordert.<br />
Chancen für den Mittelstand<br />
Mit Industrie 4.0 soll nicht weniger als die nächste industrielle Revolution<br />
bevorstehen. Unter Einbeziehung des Internets der Dinge,<br />
der vollständigen Vernetzung der Wertschöpfungskette, inklusive<br />
Lieferanten und Ressourcen, sowie den Möglichkeiten von Big Data<br />
entsteht ein enormes Potenzial für neue Geschäftsprozesse und individualisierte<br />
Produkte.<br />
Durch die Vielzahl innovativer Technologien in der Automatisierung<br />
werden die traditionellen Feldbusse langfristig durch Industrial<br />
Ethernet abgelöst. Nur so ist eine durchgängige Vernetzung ohne<br />
zusätzliche Gateways möglich. Heute gängige Industrial-Ethernet-<br />
Protokolle wie Profinet und Ethernet/IP werden sich weiter etablieren,<br />
andere ihre Nischen finden. Die Daten der Fertigungsanlagen<br />
sowie der Lieferanten werden zunehmend per Internet in Cloud-Anwendungen<br />
zur Verfügung stehen, um die Möglichkeiten des Predictive<br />
Maintenance oder einer verbesserten Fertigungsplanung zu<br />
realisieren. Daten gewinnen somit an Wert und werden zunehmend<br />
zum Handelsgut.<br />
Technologien als neue Herausforderungen<br />
lndustrie 4.0 bietet für den Mittelstand als Rückgrat der deutschen<br />
Wirtschaft viele Chancen, birgt aber zugleich auch Risiken. Denn die<br />
neuen Technologien verursachen auch einen immensen Investitionsaufwand<br />
für alle Beteiligten. Insbesondere Gerätehersteller der Automatisierungstechnik<br />
müssen sich mit den Protokollen und Verfahren<br />
der IT befassen. Für die unterschiedlichen Problemstellungen<br />
der Industrie 4.0 gibt es in der Regel auch mehrere zu unterstützende<br />
Protokolle. Zum Nachrichtenaustausch mit Cloud-System existieren<br />
MQTT, AMQP und STOMP. Hinzu kommt, dass aufgrund der<br />
neuen Technologien deutlich kürzere Produktzyklen resultieren.<br />
Industrie 4.0 bedarf also eines deutlich umfangreicheren Softwarebaukastens<br />
als das bisher der Fall war. Neben den ohnehin komplexen<br />
Industriel-Ethernet-Protokollen müssen nun auch zusätzliche<br />
Aufgaben wie Cloud-Anbindungen erfüllt werden, und dies unter<br />
Beachtung der Randbedingungen eines Automatisierungsnetzwerkes<br />
wie Verfügbarkeit und Echtzeit.<br />
Insgesamt wird dem Thema Sicherheit in der Kommunikation ein<br />
deutlich größerer Stellenwert zukommen. Durch die Vernetzung von<br />
Industrie-4.0-Komponenten durch das öffentlich zugängliche Internet<br />
wird das Thema Netzwerksicherheit immer dringlicher. Dies trifft<br />
nicht nur auf kritische Infrastrukturen wie Strom- und Wasserversorgung<br />
zu, sondern macht sich bis in die Fertigungsanlage hinein bemerkbar.<br />
Hier können schnell erhebliche Schäden durch Produktionsausfälle<br />
entstehen, sei es durch absichtliche Angriffe auf ein<br />
Netzwerk oder aber auch durch unsachgemäßen Gebrauch. ge<br />
www.resa-eisleben.de<br />
Resa als Spezialist für die Planung von Schaltanlagen - und<br />
Steuerungsbau. Zu den Leistungen gehört auch die Programmierung<br />
von PLCs für industrielle Anwendungen. Resa arbeitet<br />
mit mehreren Partnern zusammen. HeyfrA ist EMS-<br />
Dienstleister und Partner für Hardwareengineering und Leiterplattenlayouts,<br />
für die Bestückung sowie die Prototypenund<br />
Serienfertigung. Port ist Software-Spezialist im Bereich<br />
Libraries, Cores, Protokoll-Stacks, Treiber und Tools für die<br />
industrielle Real-Time-Kommunikation.<br />
Weitere Informationen<br />
zum Thema:<br />
hier.pro/OBjpm<br />
INFO<br />
<strong>elektro</strong><br />
<strong>AUTOMATION</strong><br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 43
PRAXIS<br />
STROMVERSORGUNG/ENERGIEVERTEILUNG<br />
Wago stellt Stromversorgung mit aufsteckbarem Kommunikationsmodul vor<br />
Kommunikativ mit hohem Wirkungsgrad<br />
Zeit- und Wettbewerbsdruck gehören zu den wesentlichen Herausforderungen in der Produktion. Das<br />
gilt auch für die Elektro-Konstruktion und für die Automatisierung. Nicht zuletzt können auch moderne<br />
Stromversorgungen dazu beitragen, hier einen deutlichen Effizienzgewinn zu erreichen. Neben ihrer<br />
klassischen Funktion können moderne Netzgeräte auch wertvolle Daten für Predictive Maintenance<br />
liefern. Mit Pro 2 stellt Wago Stromversorgungen vor, die genau diese Anforderungen erfüllen.<br />
Die Anforderungen an den Schaltschrankbau wachsen kontinuierlich.<br />
Im Zuge der Einführung von Industrie 4.0 werden die<br />
Produktionsprozesse zunehmend automatisiert und digitalisiert. Dabei<br />
spielt auch die Stromversorgung eine entscheidende Rolle. Bestand<br />
ihre Aufgabe in der Vergangenheit darin, eine Gleichspannung<br />
von 24 V für die Versorgung der einzelnen Komponenten im Schaltschrank<br />
zu liefern, so kommt ihr heute zunehmend die Aufgabe zu,<br />
Daten aus dem Prozess zu liefern. Mit der Wago-Stromversorgung<br />
Pro 2 steht nun ein zukunftssicheres Gerät zur Verfügung, dass die<br />
Anforderungen an die Kommunikation erfüllt.<br />
Laut einer aktuellen Studie von Eplan und dem Institut für Steuerungstechnik<br />
der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen<br />
der Universität Stuttgart benötigen die Projektierung und Erstellung<br />
des Stromlaufplans über 50 % der Konstruktionszeit. In der Praxis<br />
liegt hier ein erhebliches Einsparpotential. Durch den Umstieg von<br />
projektbezogenen oder auftragsorientierten Stromlaufplänen auf<br />
modulare Stromlaufpläne können beim Engineering-Prozess bis zu<br />
45 % der Zeit eingespart werden – das zeigt die Studie zum Thema<br />
Schaltschrankbau 4.0. Optimierungspotenziale wie diese gibt es im<br />
Schaltschrankbau und in der Stromversorgung einige, denn viele Arbeitsschritte<br />
laufen heute noch nicht automatisiert ab. 92 % der befragten<br />
Studienteilnehmer setzen noch immer auf zweidimensionales<br />
Engineering.<br />
Die Stromversorgung Pro 2 ist so gebaut,<br />
dass der Betriebsstatus direkt an der<br />
Front abgelesen werden kann<br />
Bild: Wago<br />
An die Stromversorgung kann jederzeit<br />
ein dezidiertes Kommunikationsmodul<br />
angeschlossen werden<br />
Bild: Wago<br />
Wachsender Anspruch an Stromversorgungen<br />
Steht beispielsweise eine Produktionsanlage im Automobilbau auch<br />
nur für wenige Minuten still, resultieren schnell mehrere Tausend<br />
Euro Kosten durch weniger produzierte Fahrzeuge. Das ist vor allem<br />
dann ärgerlich, wenn dies durch eine ausgefallene Stromversorgung<br />
verursacht wurde, deren Anschaffungswert nur bei einem Bruchteil<br />
dieser Kosten liegt. Um das zu vermeiden, ist die Auswahl einer zuverlässigen<br />
Stromversorgung elementar. Für Automobilhersteller<br />
spielt vor allem die Verfügbarkeit eine wichtige Rolle. Ein wichtiges<br />
Auswahlkriterium bei der Stromversorgung ist daher die theoretische<br />
Lebenserwartung.<br />
Ein gründlicher Blick in die Datenblätter bei der Auswahl der Stromversorgungen<br />
lohnt sich deshalb: Vergleichbare Geräte können sich deutlich<br />
unterscheiden, wenn genauer hingeschaut wird. Mit einer geringen<br />
Erwärmung und einer geringen Verlustleistung geht in der Regel<br />
auch eine lange Lebenserwartung einher. Am Beispiel der Verlustleistung<br />
wird klar, dass man durch die geschickte Auswahl und Dimensionierung<br />
von Stromversorgungen auch Energiekosten einsparen kann.<br />
Das wird an einem Beispiel deutlich. Der typische Wirkungsgrad eines<br />
einfachen Netzgeräts mit 960 W Nennleistung beträgt 91 %.<br />
Bei der Pro 2 beträgt der Wirkungsgrad 96 %. Aufgrund des besseren<br />
Wirkungsgrads sparen die Pro-2-Netzgeräte etwa 55 W an Verlustleistung.<br />
Das führt zu einer geringeren Erwärmung, zu einer längeren<br />
Lebensdauer und zu geringeren Energiekosten.<br />
Die Verlustleistung hat insbesondere<br />
Auswirkungen auf die Schaltschrankklimatisierung.<br />
Der Konstrukteur muss gegebenenfalls<br />
Derating-Kurven einzelner Komponenten<br />
beachten. Nicht so bei den Wago-<br />
Stromversorgungen Pro 2, die ohne Derating<br />
bis +60 °C zu betreiben sind.<br />
Die Stromversorgungen liefern<br />
jederzeit eine konstante Versorgungsspannung<br />
– ob für einfache<br />
Anwendungen oder für die<br />
Automatisierung mit großem<br />
Leistungsbedarf. Der hohe Wirkungsgrad<br />
sorgt für platzsparende<br />
Abmessungen; ein einheitliches<br />
Gehäusedesign und<br />
ein digitaler Zwilling machen die<br />
Implementierung sehr einfach.<br />
Steckbare Anschlüsse ermöglichen<br />
eine vorkonfektionierte<br />
Verkabelung und eine schnelle<br />
Installation.<br />
44 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
STROMVERSORGUNG/ENERGIEVERTEILUNG<br />
PRAXIS<br />
Kommunikation für Industrie 4.0<br />
Neben der klassischen Funktion kann ein modernes Netzgerät wertvolle<br />
Daten liefern, die zum Beispiel für eine vorausschauende Wartung<br />
und Instandhaltung genutzt werden können. So lässt sich die<br />
Belastung darstellen, wie Grundlast, Spitzenlast, Überlast oder gegebenenfalls<br />
Unterspannung. Durch Langzeitmonitoring sieht man<br />
Veränderungen, die beispielsweise auf Alterung von Verbrauchern<br />
rückschließen lassen. Idealerweise ist ein Netzgerät mit diesen<br />
Funktionen modular aufgebaut. Dazu kann der Kommunikationsweg<br />
frei gewählt werden, entweder über potentialfreie Meldekontakte,<br />
einen Konfigurationsanschluss für den Servicetechniker mit Laptop<br />
vor Ort oder aber die permanente Kommunikation über gängige<br />
Feldbussysteme, die jederzeit optional mittels aufsteckbarem Kommunikationsmodul<br />
ergänzt werden können.<br />
Die Stromversorgung Pro 2 ist so gebaut, dass der Betriebsstatus<br />
direkt an der Front abgelesen werden kann. Nur wer Echtzeitstatus<br />
erhält, kann auch in Echtzeit Situationen einschätzen. Genau dafür<br />
verfügt die Stromversorgung Pro 2 über verschiedene Funktionen<br />
und Komponenten, die den Anwender informieren. Der LED-Bargraph<br />
an der Front zeigt zuverlässig die aktuelle Ausgangsleistung<br />
sowie Überlastungen bzw. Lastreserven an. Außerdem zeigen weitere<br />
LEDs den ausgewählten Betriebsmodus sowie im Fall eines<br />
Falles auch Warnungen und Fehler an. In Bezug auf Datenerfassung<br />
und Auslesen von Statusinformationen kann an die Stromversorgung<br />
jederzeit ein dezidiertes Kommunikationsmodul angeschlossen<br />
und so das gewünschte Protokoll für die Kopplung an die Automatisierungs-<br />
und Leitebene gewählt werden.<br />
Intelligentes Überlastverhalten<br />
Applikationen mit großem Leistungsbedarf verlangen professionelle<br />
Stromversorgungen, die auch Leistungsspitzen zuverlässig abdecken<br />
können. Die Wago-Stromversorgung Pro 2 eignet sich für alle<br />
Applikationen. Mit TopBoost, PowerBoost oder weiterem parametrierbaren<br />
Überlastverhalten schützt und versorgt die Stromversorgung<br />
Anlagen mit smarten Strom- und Schaltmodi. Für eine zuverlässige<br />
und abgesicherte Anlagenverfügbarkeit stehen 150 %<br />
PowerBoost oder bis zu 600 % TopBoost zur Verfügung.<br />
ge<br />
www.wago.com<br />
Weitere Details zu den Geräten:<br />
hier.pro/NJTAD<br />
INFO<br />
<strong>elektro</strong><br />
<strong>AUTOMATION</strong><br />
SensorPRO Differenzstrom-Überwachungsgeräte<br />
Smart. Flexibel. Zukunftssicher.<br />
Die neuen LINETRAXX® SensorPRO Geräte bieten beste Messtechnik bei<br />
modularer und kompakter Bauweise.<br />
Smart:<br />
Intelligente Messtechnik mit offener Kommunikation<br />
Flexibel:<br />
Passgenaue Lösungen für Industrieanwendungen,<br />
Gebäudeautomation, Schaltschränke und mehr<br />
Zukunftssicher: Zuverlässige Hochverfügbarkeit, DGUV Vorschrift 3<br />
konform und bereit für die Industrie 4.0<br />
The Power in Electrical Safety ©<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 45<br />
www.bender.de
PRAXIS<br />
GEHÄUSE/KOMPONENTEN<br />
100 Jahre Wiska: Von Messing über Bakelit zu modernen Werkstoffen<br />
Innovationen bei Kabelverschraubungen<br />
Eine moderne Kabelverschraubung sorgt für die sichere Ein- bzw. Durchführung eines Kabels durch die<br />
Schaltschrank- oder Gehäusewand. Daneben bietet sie weitere Funktionen wie die Zugentlastung sowie den<br />
Knick- oder EMV-Schutz. Die Kabelverschraubungen von Wiska sind heute rund um den Globus im Einsatz<br />
und zeichnen sich durch flexible Einsatzmöglichkeiten in den unterschiedlichsten Industriebereichen aus.<br />
Das Industrie-Umfeld, die Lebensmittelproduktion aber auch die<br />
Gebäudetechnik stellen hohe Anforderungen an die Installationstechnik.<br />
Moderne Kabelverschraubungen sorgen dafür, dass<br />
EMV-gerechte Lösungen für die Industrie entstehen, dass Hygiene-<br />
Kabelverschraubungen aus Edelstahl das EHEDG-Zertifikat der Lebensmittelindustrie<br />
erhalten oder dass Kabelverschraubungen mit<br />
speziellen Dichteinsätzen beispielsweise im Bahnverkehr für einen<br />
zuverlässigen Brandschutz gemäß EN 45545-2 sorgen.<br />
Zwei-Komponenten-Spritzguss<br />
Eine der aktuellen Entwicklungen der Wiska Hoppmann GmbH in<br />
Kaltenkirchen bei Hamburg ist die Kabelverschraubung Marathon.<br />
Um auf engstem Raum mehrere Verschraubungen unterbringen zu<br />
können, entwickelte das Unternehmen eine Lösung, die im Vergleich<br />
zu anderen Verschraubungen deutlich kleiner ist, jedoch über<br />
einen verhältnismäßig großen Dichtbereich verfügt. Die besonderen<br />
Eigenschaften dieser Kabelverschraubung beruhen auf dem Herstellverfahren.<br />
Dabei kommen moderne Kunststoff-Spritzgießverfahren<br />
zum Einsatz, die Kabel und Verschraubung optimal miteinander<br />
verbinden und Produkte ermöglichen, die mehrere Eigenschaften<br />
vereinen. So zeichnet sich die Marathon-Kabelverschraubung<br />
vor allem durch ein weiterentwickeltes Prinzip der Zugentlastung<br />
bei gleichzeitig kabelschonenden Dichtungseigenschaften aus. Der<br />
Klemmkäfig wird hierbei durch einen 2-Komponentenspritzguss mit<br />
der Dichtung direkt verbunden. Die Kabelverschraubung ist extrem<br />
robust, da die äußeren Metallteile aus Zink im Druckgussverfahren<br />
hergestellt werden.<br />
Das Sprint-System zeichnet sich durch den modularen Aufbau aus<br />
Meilensteine der<br />
Kabelverschraubung<br />
• 1919 Kabelverschraubung aus Messingguss<br />
• 1925 Kabelverschraubung aus Bakelit<br />
• 1960 glasfaserverstärkte Konusverschraubung<br />
• 1965 Filterstutzen für den Luftausgleich zwischen Gehäuseinnerem<br />
und Außenluft<br />
• 1987 Sprint-Kabelverschraubungen mit Pg-Gewinde<br />
• 1997 Sprint-System mit metrischem Gewinde<br />
• 2007 Wiska entwickelt VentGland<br />
• 2017 Marathon mit verbesserten Zugentlastungs und Dichtungseigenschaften<br />
Luftdurchlässigkeit ist gefordert<br />
Eine weitere Innovation geht auf die Entwicklung der VentGland im<br />
Jahr 2007 zurück. Wiska war damit einer der ersten Hersteller, die<br />
Venting-Kabelverschraubungen eingeführt haben. „Lange Zeit ging<br />
es darum, dass diese Komponenten wirklich dicht halten. Von Produkt<br />
zu Produkt wurde am Dichtungskonzept gefeilt. Dabei ergab<br />
sich jedoch ein Problem: Die Kabelverschraubungen waren so abgedichtet,<br />
dass Luft im Gehäuse nicht mehr zirkulieren konnte und<br />
sich Kondenswasser bildete. Dieses Problem haben wir mit der<br />
VentGland gelöst“, sagt Matthias Haack, Vertriebsleiter und Produktverantwortlicher<br />
für Kabeleinführungen bei<br />
Wiska. Die technische Eigenschaft bei<br />
der Verschraubung besteht darin,<br />
dass sie Druckausgleich und<br />
Kabelverschraubung in einem<br />
Produkt vereint. Eine<br />
atmungsaktive, mikroporöse<br />
ePTFE-Membran<br />
ist in die Kabelverschraubung<br />
integriert<br />
und ermöglicht den<br />
Druckausgleich zwischen<br />
Innen- und Außenatmosphäre.<br />
Sie<br />
reduziert somit die Kondenswasserbildung<br />
bei<br />
gleichzeitigem Staub- und<br />
Wasserschutz. Als Pionier<br />
bei der Entwicklung von Ven-<br />
Bild: Wiska<br />
PLUS<br />
46 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
Bild: Wiska<br />
Kabelverschraubung an einem Abzweigkasten<br />
aus Messingguss<br />
Dank Mehrfach-Komponenten-Technik<br />
sind bei der Marathon Dicht- und Zugentlastungsfunktion<br />
getrennt<br />
Bild: Wiska<br />
ting-Kabelverschraubungen zählt Wiska heute zu den Experten für<br />
atmungsaktive Komponenten zur Vermeidung von Kondenswasser<br />
und verfügt über ein großes Venting-Sortiment für diverse Einsatzbereiche<br />
mit unterschiedlichen Luftdurchflussraten.<br />
Der Weg zum Verschraubungssystem<br />
Schon seit dem Ende der 1980er Jahre wurde an einer europäischen<br />
Norm zur Vereinheitlichung der Anschlussgewinde bei Kabelverschraubungen<br />
gearbeitet, an der auch Wiska beteiligt war. Deshalb<br />
entschied man sich schon ein Jahr vor der Veröffentlichung der<br />
EN-Norm 50262 1997 für eine komplette Neuentwicklung mit dem<br />
Ziel, Verschraubungen mit metrischen Gewinden herzustellen und<br />
ein komplettes System zu entwickeln, das es ermöglicht, unterschiedliche<br />
Kabelverschraubungen modular und für unterschiedliche<br />
Anwendungsgebiete zusammenzustellen. Mit dieser Zielsetzung<br />
entstand das Sprint-System. Jede Sprint-Verschraubung ist nach<br />
dem gleichen 4-in-1-Prinzip aufgebaut: Jeweils vier Bauteile – Hutmutter,<br />
Dichteinsatz, ein optionaler EMV-Einsatz und Stutzen – ergeben<br />
eine vollständige Kabelverschraubung. Für alle Verschraubungen,<br />
ob aus Kunststoff, Messing oder Edelstahl, gelten identische<br />
Klemmbereiche. Das umfangreiche Sortiment an Mehrfach-, Reduzier-<br />
und Sonderdichteinsätzen, das auch verschiedenen Kabelausführungen<br />
gerecht wird, passt zu allen Materialien. Das flexible<br />
Sprint-System erfüllt alle Anforderungen nach IP66, IP68 und IP69.<br />
Spezialist für Kabeleinführungen<br />
Wer wachsen will, muss Neues schaffen. Das gilt auch bei Wiska:<br />
Wenn ein Kunde eine spezielle Lösung benötigt, dann ist es der Anspruch,<br />
gemeinsam mit ihm eine optimale Lösung zu erarbeiten. So<br />
entstehen in der eigenen Innovations- und Entwicklungsabteilung<br />
aus Ideen Produkte für die unterschiedlichen Anforderungen der<br />
Kunden und deren Applikationen.<br />
Gerade im Bereich des Elektroinstallationsmaterials haben Kundenanfragen<br />
immer wieder zu Neuentwicklungen geführt, die später in<br />
das reguläre Produktsortiment aufgenommen wurden. So hat sich<br />
das Unternehmen über die Jahre zum Vollsortimenter für Kabeleinführungen<br />
entwickelt. „Während der gesamten Wiska-Geschichte<br />
sind wir neue Wege gegangen und standen für individuelle Lösungen.<br />
Angefangen bei den Gründern, die mit der Idee, Installationsmaterial<br />
für die extremen Anforderungen auf See zu fertigen, den<br />
Grundstein für unsere Ausrichtung gelegt haben – bis zum heutigen<br />
Tag“, sagt Ronald Hoppmann, Enkel des Unternehmensgründers,<br />
der das Familienunternehmen mit seiner Schwester Tanja Hoppmann<br />
in 3. Generation führt.<br />
Im Jahr 1919 machten sich ein Konstrukteur bei Blohm+Voss und<br />
ein Freund selbstständig und gründeten eine Spezialfabrik zur Herstellung<br />
von Schiffsinstallationsmaterial aus Messing in Hamburg-<br />
Eimsbüttel. 1933 entstand in einem Gespräch zwischen den Gründern<br />
Wilhelm Hoppmann und Hermann Mulsow die Idee vom Namen<br />
Wiska – als Abkürzung für „wasserdichte isolierstoffgekapselte<br />
Kabelarmaturen“. Heute, 100 Jahre später, beschäftigt das Familienunternehmen<br />
210 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Deutschland<br />
und 50 in Tochtergesellschaften weltweit. In Kaltenkirchen nördlich<br />
von Hamburg werden neben dem umfangreichen Produktsortiment<br />
des Installationsmaterials mit Kabeleinführungen und Abzweigkästen<br />
auch Scheinwerfer, Strahler, Kühlcontainersteckdosen und Videoüberwachungssysteme<br />
für den weltweiten Einsatz entwickelt<br />
und produziert.<br />
Von Messing bis Kunststoff<br />
War die erste Kabelverschraubung 1919 noch aus Messing und speziell<br />
für die extremen Anforderungen im Schiffbau entwickelt, begann<br />
das Unternehmen bereits 1925, die weltweit ersten Kabelverschraubungen<br />
aus Phenolharz Duroplast, dem sogenannten Bakelit,<br />
herzustellen. Konstruktionsbedingt konnte sich bei dieser Kabelverschraubung<br />
leicht Wasser auf dem eingesetzten Dichtungsring sammeln<br />
und weil die Gummiqualität der Dichtungsringe damals weniger<br />
hochwertig waren, konnte leicht Wasser eindringen. Um das zu<br />
verhindern, wurden Kabelverschraubungen nach der Installation oft<br />
zusätzlich mit Kitt abgedichtet. Das änderte sich erst 1960 mit der<br />
sogenannten KVG (Konusverschraubung Glasfaserverstärkt). Bei<br />
dieser Kabelverschraubung wird der Dichtstutzen im Inneren mit einer<br />
Schräge in Form eines Konus versehen. Durch das Festschrauben<br />
der Druckschraube wird die Dichtung gegen die Schräge gequetscht<br />
und fester an das Kabel gedrückt. Die Zugentlastung und<br />
Abdichtung der KVG werden so verstärkt und die Sicherung des Kabels<br />
verbessert.<br />
ge<br />
www.wiska.com<br />
Bild: Wiska<br />
Die VentGland vereint Druckausgleich<br />
und Kabelverschraubung<br />
Venting-Rechner für Kabelverschrau -<br />
bungen und Druckausgleichselemente:<br />
hier.pro/3VJbf<br />
INFO<br />
<strong>elektro</strong><br />
<strong>AUTOMATION</strong><br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 47
PRAXIS<br />
GEHÄUSE/KOMPONENTEN<br />
Wie sehen Verbindungslösungen in einigen Jahren aus?<br />
„Die Energieversorgung der<br />
Zukunft wird über Gleichstrom erfolgen“<br />
Im Rahmen der Hannover Messe hat Lapp den Messebesuchern Einblicke in aktuelle Entwicklungen gewährt.<br />
Welche vier Themenfelder dafür vorgestellt wurden, welche Rolle Industrie 4.0 für das Unternehmen spielt und<br />
wie die Energieversorgung der Zukunft aussehen wird, erklärt Georg Stawowy, Vorstand für Technik und Innovation<br />
bei Lapp, im Gespräch mit der <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>.<br />
Interview: Irene Knap und Michael Corban, Redaktion <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong><br />
„Mit Predictive Maintenance können<br />
teure Ausfälle vermieden werden.<br />
Deshalb ist sie eines der wichtigsten<br />
Versprechen von Industrie 4.0.“<br />
Georg Stawowy, Vorstand für Technik und Innovation,<br />
Lapp Holding AG<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: Herr Stawowy, eigens für die Hannover<br />
Messe 2019 hat Lapp einen Teil des eigenen Messestandes<br />
zum Futurelab umgestaltet. Was hat es damit auf sich?<br />
Georg Stawowy: Im Futurelab haben wir den Messebesuchern<br />
einen Einblick in die Entwicklungen gegeben, mit denen wir uns derzeit<br />
beschäftigen. Mit Predictive Maintenance für das Kabel, smarten<br />
Kabeltrommeln, Leitungen für das Gleichstrom-Zeitalter sowie<br />
Downsizing durch Single Pair Ethernet wurden hier vier Themenfelder<br />
vorgestellt, die sich in verschiedenen Stadien der Marktreife<br />
befinden und die zur weiterführenden Diskussion anregen.<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: Können Sie auf diese vier Themen -<br />
felder näher eingehen – zunächst auf Predictive Maintenance für<br />
Kabel?<br />
Stawowy: Gerne. Mit vorausschauender Wartung, oder Predictive<br />
Maintenance, können teure Ausfälle vermieden werden. Deshalb ist<br />
sie eines der wichtigsten Versprechen von Industrie 4.0. Unsere<br />
Bild: Rüdiger J. Vogel/Konradin Mediengruppe<br />
Entwickler haben sich im Rahmen eines Entwicklungsprojektes<br />
dazu Gedanken gemacht, wie man den Zustand eines Datenkabels<br />
überwachen kann. Der Unterschied zu bislang bekannten Ideen<br />
liegt dabei darin, dass unsere Lösung keinerlei Änderungen an der<br />
Leitung, zum Beispiel keine zusätzlichen Adern oder Drähte, erfordert.<br />
Stattdessen überwacht ein <strong>elektro</strong>nisches Gerät laufend die<br />
von der Leitung übertragenen Signale und analysiert deren Qualität.<br />
Die Marktreife der Lösung ist für die nahe Zukunft geplant, derzeit<br />
werden Gespräche mit möglichen Partnern für die Erprobung der<br />
Technologie geführt.<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: Was kann die smarte Kabeltrommel<br />
und welche Entwicklung wurde in Zusammenhang mit Single<br />
Pair Ethernet vorgestellt?<br />
Stawowy: Die smarte Kabeltrommel ermittelt über einen Sensor<br />
die Restlänge der Trommel beim Abspulen des Kabels und sendet<br />
diese Information an das ERP-System. Sie wurde in Zusammenarbeit<br />
mit der Schildknecht AG entwickelt, existiert momentan als Prototyp<br />
und soll nun ebenfalls mit Partnern erprobt werden. Bezüglich<br />
Downsizing durch Single Pair Ethernet galt bisher bei Datenleitungen<br />
in Fabriken, dass schneller auch besser ist. Doch um einzelne<br />
Sensoren in der Feldebene in der Fabrik zu verbinden, sind Cat.6-<br />
oder gar Cat.7-Leitungen überdimensioniert. Single-Pair-Ethernet-<br />
Leitungen sind hier die bessere Alternative. Statt vier Aderpaaren<br />
haben sie nur eines, das spart bis zu 75 Prozent Zeit beim<br />
Anschluss der Adern – und natürlich kostet eine Leitung mit zwei<br />
Adern auch weniger als eine mit acht. Außerdem sind diese Leitungen<br />
dünn, so eignen sie sich auch für beengte Platzverhältnisse.<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: Im Bereich der Energieversorgung mit<br />
Gleichstrom, besonders im Industrieumfeld, gehört Lapp zu<br />
den Vorreitern. Warum ist das Thema für das Unternehmen so<br />
interessant und welche Entwicklungen wurden auf der Hannover<br />
Messe gezeigt?<br />
Stawowy: Die Energieversorgung der Zukunft wird über Gleichstrom<br />
erfolgen. Viele elektrische Verbraucher von der LED-Leuchte über<br />
Industrieantriebe bis zum Elektroauto konsumieren eigentlich Gleichstrom,<br />
der bisher aus dem Wechselstrom aus der Steckdose umgewandelt<br />
werden muss. Hinzu kommt, dass immer mehr Gleichstrom<br />
erzeugende Anlagen ihren Überschuss in das zunehmend dezentral<br />
organisierte Stromnetz einspeisen, allen voran Photovoltaikanlagen.<br />
Durch die Umwandlung zwischen Wechselstrom und Gleichstrom<br />
48 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
geht dabei bis zu 30 Prozent Energie verloren. Deshalb bietet Lapp<br />
als erstes Unternehmen der Verbindungsbranche bereits serienmäßig<br />
Leitungen eigens für industrielle Gleichstromanwendungen an. Im<br />
Futurelab wurden dazu, neben der bereits lieferbaren Steuerleitung<br />
Ölflex DC 100, weitere neue Leitungen mit unterschiedlichen Isola -<br />
tionsmaterialien vorgestellt, die für DC-Anwendungen optimiert sind.<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: Gehen wir zurück zum Thema Industrie<br />
4.0. Auch im industriellen Umfeld spielt die drahtlose Kommunikation<br />
eine immer wichtigere Rolle – was bedeutet das für<br />
einen Kabelspezialisten wie Lapp?<br />
Stawowy: Entscheidend ist an dieser Stelle, dass wir uns selbst als<br />
ein Unternehmen sehen, das Verbindungen schafft – und nicht nur<br />
Kabel. Zu Verbindungen gehören natürlich auch Strecken mit drahtloser<br />
Kommunikation. Welche Technologie zum Einsatz kommt – ob<br />
kabelgebunden oder drahtlos –, entscheidet der Kunde in Abhängigkeit<br />
von der jeweiligen Anwendung und den spezifischen Vor- und<br />
Nachteilen. Eine kabelgebundene Lösung ist beispielsweise sicherer<br />
und zuverlässiger, insbesondere bezüglich der Latenz. Die Erfahrung<br />
zeigt, dass die Nachfrage in beiden Bereichen groß ist, beide<br />
Technologien ergänzen sich also. Vergessen darf man dabei auch<br />
nicht, dass zu jeder Wireless-Strecke ein Kabel zum Sender und<br />
zum Empfänger führt. Bezüglich des Marktvolumens gilt, dass der<br />
Markt für drahtlose Technologien zwar schnell wächst, aber um Größenordnungen<br />
kleiner ist als der für kabelgebundene.<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: Lässt sich der zunehmende Datentransfer<br />
angesichts der aktuellen Wachstumszahlen erkennen?<br />
Stawowy: Das ist definitiv so. Wenn wir vom Internet der Dinge<br />
sprechen und davon, dass jedes ‚Ding‘ eine IP-Adresse hat, dann<br />
will jedes auch mit anderen kommunizieren – daraus ergibt sich ein<br />
exponentielles Wachstum. Dementsprechend verzeichnen insbesondere<br />
auch Datenübertragungsprodukte deutlich höhere Wachstumsraten.<br />
Die Herausforderung besteht nun aus Sicht der Produktentwicklung<br />
darin, die damit einhergehenden deutlich kürzeren Innovationszyklen<br />
zu realisieren. Unsere gute alte Ölflex gibt es seit<br />
60 Jahren, aber im Bereich der Datenübertragung verändern sich<br />
die eingesetzten Standards und Protokolle kontinuierlich – mit der<br />
Folge, dass wir die steigenden Anforderungen mit unseren Produkten<br />
auch abbilden müssen.<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: Das ist die technische Sicht. Bringt<br />
Industrie 4.0 für Lapp weitere Aspekte mit sich?<br />
Bild: Lapp<br />
Dass die Umstellung der Energieverteilung auf Gleichstrom enorme<br />
Einsparpotenziale birgt, davon konnten sich Besucher des Lapp-Messestandes<br />
auf der Hannover Messe 2019 im Futurelab überzeugen<br />
Stawowy: Ja, vor allem auch organisatorische Aspekte. Erkennbar<br />
wird das unter anderem an der Gründung einer ‚Digital Sales Unit‘,<br />
deren Aufgabe es ist, zu eruieren, wie sich Erfahrungen aus dem<br />
Consumerbereich hinsichtlich eines digitalen Produktzugangs verbunden<br />
mit immer schnelleren Lieferzeiten auf den Bereich der<br />
Industrieprodukte übertragen lassen. Das beginnt damit, die bislang<br />
schon vorhandenen Webshops zu vereinheitlichen, sodass wir<br />
jedem Kunden weltweit einen vergleichbar einfachen Bestellvorgang<br />
anbieten können. Sehr schnell landet man dann auch bei<br />
Lösungen für die kundenindividuelle Konfiguration. Hinzu kommt<br />
aus Kundensicht noch ein weiterer Aspekt: das One-Stop-Shopping.<br />
Der Kunde sucht eine Lösung – und die möglichen Alternativen<br />
möchte er gerne an einer Stelle zentral einsehen können. Dabei<br />
muss nicht jede Lösung zwangsläufig von uns selbst kommen, das<br />
können auch Partnerlösungen sein. Wichtig ist: Es muss funktionieren.<br />
Hier suchen wir – nicht zuletzt auch zusammen mit den Händlern<br />
– nach für alle sinnvollen und praktikablen Lösungen.<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong>: Und welchen Einfluss hat Industrie 4.0<br />
auf Ihre eigene Fertigung?<br />
Stawowy: Industrie 4.0 erlaubt uns eine sehr viel höhere Transparenz<br />
bezüglich etwa des Status unserer Maschinen. Hier gibt es eine<br />
Road Map mit dem Ziel, über die Schaffung von Transparenz hinaus<br />
gegebenenfalls auch über die Vernetzung auf Maschinen zuzugreifen.<br />
Das könnte beispielsweise so aussehen, dass zu einem Auftrag<br />
im ERP automatisch eine Entscheidung getroffen wird, in welcher<br />
unserer Fertigungsstätten er am besten abgearbeitet werden kann.<br />
Hier sind wir dabei, das in entsprechenden ‚Leuchtturmprojekten‘<br />
zu testen. Insbesondere als Mittelständler ist es aus meiner Sicht<br />
klug, die Möglichkeiten zu erkunden – gleichzeitig aber auch abzuwarten,<br />
welche Standards sich letztlich durchsetzen. Insofern halte<br />
ich es auch für falsch, dass gelegentlich der deutsche Mittelstand<br />
als ‚Bremser‘ bezeichnet wird: Es kann nicht die Aufgabe eines Mittelständlers<br />
sein, Industrie-4.0-Standards zu gestalten. Gleichwohl<br />
gilt: Wir gehen mit großem Elan an die Umsetzung ‚digitaler Strategien‘<br />
– einschließlich der Schulung unserer Mitarbeiter. Nur auf diesem<br />
Wege lässt sich die Digitalisierung in die Organisation bringen.<br />
www.lappkabel.de<br />
INFO<br />
<strong>elektro</strong><br />
Einen Überblick über die Industrie-4.0- <strong>AUTOMATION</strong><br />
Aktivitäten der Lapp-Gruppe finden Sie hier:<br />
hier.pro/gMT6W<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 49
PRAXIS<br />
GEHÄUSE/KOMPONENTEN<br />
Individuelle Automatisierungslösungen für Pressenlinien<br />
Eine robuste Konstruktion<br />
Eine hohe Verfügbarkeit sowie eine lange Lebensdauer – damit die Automatisierungslösungen für Pressen -<br />
linien von Strothmann diese Anforderungen erfüllen können, müssen sie auch von den darin verbauten<br />
Komponenten erfüllt werden. Im Bereich der Energieführungssysteme setzt das Unternehmen für seine<br />
individuell an die jeweilige Anwendung angepassten Lösungen auf Modelle von Tsubaki Kabelschlepp.<br />
Der Geschäftsbereich Pressenautomation von Strothmann umfasst<br />
die Entwicklung und Integration kompletter Automatisierungslösungen<br />
für Pressenlinien. Dabei gilt: Überall wo sich eine<br />
Achse bewegt, wird auch eine Energieführungskette verbaut – nur<br />
so lassen sich die Produkte schmierungsfrei verfahren. „Wir statten<br />
die komplette Pressenlinie aus, vom Front of Line über die eigentliche<br />
Press Line bis hin zum End of Line“, erläutert Eduard Siegle, Projektleiter<br />
Entwicklungskonstruktion bei der Strothmann Machines &<br />
Handling GmbH. „Alle Maschinen, die in dieser Anlage zum Einsatz<br />
kommen, werden mit Energieführungsketten ausgestattet.“ Denn<br />
bei jeder Bewegung müssen Energie- und Signalkabel, Pneumatikschläuche<br />
und Schmierleitungen geführt und geschützt werden. Ein<br />
Beispiel dafür ist ein Platinenlader im Front of Line: Hier sind auf<br />
allen drei Achsen Energieführungsketten verbaut. Auf der Horizontaltraverse<br />
gleitet die Energiekette dabei über den gesamten Fahrweg<br />
hinweg, während auf der Vertikalachse sowie der traversierenden<br />
Achse eine lange freitragende Länge gewährleistet sein muss.<br />
Auswahl des geeigneten Energieführungssystems<br />
Die Wahl der jeweiligen Energieketten erfolgt bei Strothmann<br />
abhängig von der Anwendung und der verwendeten Technik. „Im<br />
Fall von Warmumformungen greifen wir zumeist auf die besonders<br />
robusten Energieführungen der M-Serie von Tsubaki Kabelschlepp<br />
zurück, konkret das Modell ME0950. Dieser Kettentyp gewährleis-<br />
tet höhere freitragende Längen im Obertrum“, erklärt Eduard Siegle.<br />
„Bei weniger anspruchsvollen Einsatzbedingungen kommt bei uns<br />
in der Regel die Uniflex Advanced 1665 zum Einsatz.“ Um Endkunden<br />
schnelle Ersatzteillieferungen garantieren zu können, fällt die<br />
Wahl zumeist auf Standardmodelle – nur in sehr speziellen Einzelfällen<br />
beauftragt Strothmann Sonderlösungen. Über die Energieführungsketten<br />
hinaus bezieht das Unternehmen zudem auch Traxline-<br />
Leitungen sowie Kabelkonfektionen für Servomotoren von Tsubaki<br />
Kabelschlepp.<br />
Sehr unterschiedliche Einsatzgebiete<br />
Die fertigen Pressenlinien kommen unter anderem in der Automobilindustrie<br />
zum Einsatz. Dort sind schnelle Taktzeiten gefragt – entsprechend<br />
werden auch an die Energieführungssysteme hohe<br />
Anforderungen bezüglich Zykluszeiten und Verfahrzeiten gestellt. Sie<br />
müssen zudem schnell zu montieren sein und aufgrund der teilweise<br />
extremen Umgebungsbedingungen ist auch eine robuste Konstruktion<br />
wichtig. Insbesondere gilt dies für Anlagen in der bereits erwähnten<br />
Warmumformung: Hier durchlaufen die Platinen vor der Bearbeitung<br />
einen Ofen und werden auf etwa 800 °C bis 950 °C erhitzt. Die<br />
Umgebung ist in diesem Fall außerdem stark verschmutzt, da sich<br />
der Zunder in der Luft auf allen Maschinenteilen absetzt – auch auf<br />
der Energiekette, die diese Verschmutzung kompensieren muss. ik<br />
www.kabelschlepp.de<br />
Weitere Informationen zur<br />
Serie M von Tsubaki Kabelschlepp:<br />
hier.pro/PwpeE<br />
INFO<br />
<strong>elektro</strong><br />
<strong>AUTOMATION</strong><br />
Bild: Tsubaki Kabelschlepp<br />
Die M-Serie von Tsubaki<br />
Kabelschlepp ist speziell für den<br />
Einsatz unter schwierigen Bedingungen<br />
entwickelt worden<br />
Alle Maschinen, die in den<br />
Anlagen zur Pressenautomation<br />
von Strothmann zum Einsatz<br />
kommen, – wie dieser Platinen -<br />
lader im Front of Line – werden<br />
mit Energieführungsketten<br />
von Tsubaki Kabelschlepp<br />
ausgestattet<br />
Bild: Tsubaki Kabelschlepp<br />
50 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
KOMPONENTEN + PERIPHERIE<br />
NEWS<br />
Gehäuse/Komponenten<br />
Auer präsentiert modulare Signalsäule CT5<br />
Die modulare Signalsäule mit einem Durchmesser<br />
von 50 mm, Modul-Compete 50<br />
(CT5), wurde kostenoptimiert und technisch<br />
Bild: Auer Signaltechnik<br />
auf Basis der von Auer Signal patentierten<br />
Innenkontaktierung entwickelt. Somit ist<br />
sie für den Betrieb mit 24 V DC ausgelegt. Die<br />
Modul-Compete 50 bietet ein flachbündiges,<br />
glattes Außendesign sowie eine hohe Stabilität.<br />
Über die 5-polige M12-Basis sind maximal<br />
4 Module möglich. Dennoch deckt das<br />
Produktprogramm der CT5 alle üblichen Montagearten<br />
und mit nur drei Modulen auch die<br />
wesentlichen Anforderungen ab: Es werden<br />
ein LED-Multifunktionsmodul, ein LED-Dauerlichtmodul<br />
sowie ein Tonmodul angeboten.<br />
Mit dem Multifunktionsmodul werden die<br />
Funktionen LED-Dauerlicht, LED-Blinklicht,<br />
LED Blitzlicht und LED Doppelblitzlicht abgedeckt.<br />
Das Piezo Tonmodul der CT5 erzeugt<br />
akustische Signale mit 95 dB Schalldruck und<br />
acht unterschiedlichen Tönen, die via DIP-<br />
Switch auswählbar sind. Gefertigt werden die<br />
Signalsäulen aus Polykarbonat.<br />
ge<br />
www.auersignal.com<br />
Gehäuse/Komponenten<br />
Han 1A von Harting mit Schraub- und Crimp-Kontakten<br />
Gehäuse/Komponenten<br />
Thermischer Geräteschutzschalter von Schurter<br />
Bild: Harting<br />
Mit dem Han 1A bietet der Hersteller einen<br />
Steckverbinder, der deutlich kleiner ist als der<br />
bisher kleinste rechteckige Han 3A. Der Han<br />
1A passt sich den Ansprüchen einer immer<br />
Mit der TA35-Serie bietet Schurter eine vielseitige<br />
Generation von Geräteschutzschaltern<br />
mit einem UL-Rating von 277 V AC<br />
– dem<br />
nordamerikanischen Rating für Beleuchtungsanwendungen<br />
und andere netzgekop-<br />
Bild: Schurter<br />
kompakteren Gerätewelt an. Die Schnittstelle<br />
verwendet schwarze Kunststoffgehäuse<br />
und kann mit farbigen Kodierungen ausgestattet<br />
werden. Sie ist vielseitig, da sie Kontakte<br />
für Daten-, Leistungs- und Signalübertragung<br />
integriert. Hinzu kommt eine flexible<br />
Anschlusstechnik, die sowohl Schraubkontakte<br />
als auch mit Crimp-Kontakten verfügbar<br />
ist. Aus der Kombination weniger Grundelemente<br />
entstehen so einfache und leistungsfähige<br />
Schnittstellen, z. B. für Maschinenbau,<br />
Automatisierung und Robotics.<br />
ge<br />
www.harting.com<br />
pelte 1-Phasen-Geräte. Sie sind in 1-, 2- oder<br />
3-Pol-Versionen erhältlich und verfügen über<br />
ein kompaktes Design. Der TA35 bietet<br />
sowohl die Funktion eines Geräteschalters<br />
als auch einen thermischen Überstromschutz.<br />
Es sind fein abgestufte Nennströme<br />
von 0,05 A bis 20 A für 1- und 2-polige sowie<br />
von 0,05 A bis 12 A für 3-polige Schutzschalter<br />
lieferbar. Optional bietet eine Schutzhaube<br />
einen IP65-Schutz, wodurch der Schalter<br />
für den Einsatz in rauen Umgebungen, die<br />
Staub und Spritzwasser ausgesetzt sind, geeignet<br />
ist.<br />
ge<br />
www.schurter.com<br />
Stromversorgung/Energieverteilung<br />
Block mit Simulationstool<br />
Bild: Block<br />
Block bietet mit dem in-house entwickelten<br />
Berechnungstool taid ein Werkzeug, mit dem<br />
sich aus den Anwenderparametern eine optimale<br />
Drossel hinsichtlich Effizienz und Leistung<br />
konfigurieren lässt. Die Software wird<br />
seit dem Release 2009 kontinuierlich weiter<br />
entwickelt und bietet auf dem Markt die genauesten<br />
und schnellsten Berechnungen zur<br />
Auslegung von Wickelgütern. Elektrische,<br />
magnetische und thermodynamische Berechnungen<br />
können innerhalb kurzer Zeit<br />
durchgeführt werden. Darüber hinaus bietet<br />
Block leistungsoptimierte Future-Winding-<br />
Netzdrosseln und Sinusfilter-Serien sowie induktive<br />
Komponenten für die der Leistungs<strong>elektro</strong>nik.<br />
Das Unternehmen fertigt außerdem<br />
Sonderlösungen für den Mittelfrequenzund<br />
Hochfrequenzbereich. Diese Lösungen<br />
wurden ebenfals mit taid optimiert. ge<br />
www.block.eu<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 51
NEWS<br />
KOMPONENTEN + PERIPHERIE<br />
Gehäuse/Komponenten<br />
Belden erweitert das Lion-Power-Portfolio<br />
Gehäuse/Komponeten<br />
M8/M12-Kabelbaugruppen von TEC<br />
Das Lion-Power-IO-Link-System<br />
von Lumberg Automation wurde<br />
erweitert, damit produzierende<br />
Unternehmen die schnell wachsenden<br />
Konnektivitätsanforderungen<br />
von Industrie 4.0 durch<br />
eine vereinfachte Geräteautomatisierung<br />
erfüllen können. Die<br />
Geräte der Lion-Power-Familie<br />
unterstützen standardisierte Protokolle<br />
und bieten benutzerfreundliche<br />
Integrations- und<br />
Konfigurationstools, die keine<br />
speziellen Programmierkenntnisse<br />
erfordern. Außerdem ermöglicht<br />
das System eine voraus-<br />
Bild: Belden<br />
schauende Wartung, da Diagnosedaten<br />
übertragen werden, bevor<br />
eine Anlage ausfällt. Zu den<br />
Erweiterungen des LioN-Power<br />
IO-Link-Systems gehören zwei<br />
IO-Link-E/A-Hubs mit 10 digitalen<br />
Eingängen und 6 digitalen Ausgängen<br />
(10DI 6DO) bzw. 16 universell<br />
einsetzbaren digitalen<br />
Ein- und Ausgängen (16DIO), wodurch<br />
IO-Link-Geräte, IO-Link-<br />
Master und E/A-Hubs jetzt leicht<br />
angeschlossen werden können,<br />
um pro System bis zu 132<br />
E/A-Signale zu verarbeiten. ge<br />
www.lumberg-automation.com/de<br />
Die M8/M12-Kabelbaugruppen<br />
wurden insbesondere für Anwendungen<br />
wie Sensorik, Robotik<br />
und Produktionsanlagen entwickelt.<br />
Außerdem sind die Kabelbaugruppen<br />
auch ideal geeignet<br />
für alle Anwendungen, die<br />
kompakte und zuverlässige Verbindungen<br />
erfordern. Die<br />
M8/M12-Kabelbaugruppen in<br />
IP67 bieten Schutz vor <strong>elektro</strong>magnetischen<br />
Störungen, Chemikalien<br />
und mechanischer Belastung.<br />
Anwender können zwischen<br />
ein- und beidseitig konfektionierten<br />
Kabelbaugruppen wäh-<br />
Gehäuse/Komponenten<br />
len, beispielsweise M8-zu-<br />
M12-Versionen. Die M12-Konfigurationen<br />
sind mit 2, 3, 4, 5 und<br />
8 Polen erhältlich, während die<br />
M8-Konfigurationen 3 oder 4 Pole<br />
haben. Die Kabelummantelung<br />
ist entweder aus PVC oder<br />
PUR. Die Standardkabellängen<br />
betragen 0,5 m, 1,0 m, 1,5 m, 3,<br />
5 m, 7,0 m und 10,0 m. Weiteres<br />
Merkmal der Kabelbaugruppen<br />
ist eine X-kodierte M12-Ausführung<br />
mit CAT6E-8P-Kabel, die Datenübertragungsraten<br />
von bis zu<br />
10 Gbit/s unterstützt. ge<br />
www.te.com<br />
Bild: TE Connectivity<br />
Hochwertige Telemeter-Leitungen<br />
Gehäuse/Komponenten<br />
Schmersal-Schalterplattform<br />
Die modulare Schaltgeräte-Baureihe HDS in IP66/67 für die<br />
Schwerindustrie vereint verschiedene Funktionen auf einer<br />
Plattform. Basis bildet das Gehäusekonzept, das aus zwei<br />
Varianten besteht. Die Kunststoffvariante ist beständig gegenüber<br />
aggressiven Medien, die robuste Graugussvariante<br />
bietet sich beispielsweise für den Einsatz im Bergbau an.<br />
Der Not-Halt ist als Seilzugnotschalter<br />
und für die Positionsüberwachung ausgeführt.<br />
Der Basisschalter der Positionsüberwachung<br />
kann mit unterschiedlichen<br />
Betätigungselementen erden. Alle<br />
Grundvarianten können optional an den<br />
Dupline-Installationsbus oder an AS-<br />
I-Safety angeschlossen werden,<br />
Die Schaltgeräte erfüllen CE,<br />
UL, CCC (China), EAC<br />
(Russland), Ex, IECEx<br />
sowie INMETRO. ik<br />
www.schmersal.com<br />
Bild: K.A. Schmersal<br />
Telemeter Electronic bietet silikonfreie,<br />
temperaturstabile und<br />
besonders dünne Hochspannungslitzen<br />
für kritische Bedingungen<br />
an. Beispielsweise hat<br />
die silikonfreie Litze Art.-Nr.<br />
45307 einen Durchmesser von<br />
nur 1,5 mm und dennoch kann<br />
sie bei Spannungen bis 20.000<br />
V DC eingesetzt werden. Darüber<br />
hinaus hält sie Umgebungstemperaturen<br />
bis +200 °C stand. Je<br />
nach Umgebungsbedingungen<br />
werden in Hochspannungs-Anla-<br />
gen oder -Systemen unterschiedliche<br />
Anforderungen an die Verkabelung<br />
gestellt. Wenn zudem<br />
Platzmangel besteht, ist das<br />
wichtigste Kriterium der Kabel-<br />
Außendurchmesser. Bei niedrigen<br />
aber auch hohen Umgebungstemperaturen<br />
ist die Wahl<br />
des Isolationsmaterials ausschlaggebend.<br />
Zudem sind bei<br />
Anwendungen im Vakuum Isolationsarten<br />
erwünscht, welche silikonfrei<br />
und ausgangsarm sind. ik<br />
www.telemeter.info<br />
Bild: Telemeter Electronic<br />
52 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
KOMPONENTEN + PERIPHERIE<br />
NEWS<br />
Gehäuse/Komponenten<br />
Conta-Clip-Dichtelemente<br />
Stromversorgung/Energieverteilung<br />
PLPlano von Jean Müller<br />
Das Sortiment an Flachleitungs-Durchführungselementen<br />
der KDS-FB-Baureihe wurde<br />
erweitert. Die Abmessungen der neuen<br />
Rahmenvariante betragen 39 mm x 120 mm.<br />
Die KDS-FB-Durchführungen basieren auf<br />
wenigen Grundkomponenten, die sich werkzeuglos<br />
zusammenstecken lassen. Dafür<br />
wird zunächst der einteilige Rahmen von der<br />
Außenseite des Gehäuses auf die vorbereitete<br />
Durchlassöffnung geschraubt. Anschließend<br />
werden die Flach- oder Rundleitungen<br />
mit den jeweils passenden Dichtelementen<br />
ummantelt und diese von innen in die Rahmenöffnungen<br />
gedrückt. Zur Gewährleistung<br />
der Dichtigkeit gemäß IP66 verfügen die Rahmen<br />
über eingespritzte TPE-Dichtungen. Bei<br />
den Dichtelementen für Rundkabel sorgen<br />
Dichtkiemen an der Außenseite für absolut<br />
festen Sitz sowie die zuverlässige Abdichtung<br />
von Rahmenöffnung. Die Dichtelemente<br />
für Flachleitungen verfügen zusätzlich über<br />
Dichtkiemen im Einführungskanal.<br />
ik<br />
www.conta-clip.de<br />
Gehäuse/Komponenten<br />
Bild: Conta-Clip<br />
UL-zugelassene Lütze-M12-Industriesteckverbinder<br />
Die M12-Steckverbinder wurden um Versionen<br />
mit UL-Zulassung (cURus) ergänzt, die<br />
die Sicherheitsanforderungen des nordamerikanischen<br />
Markts erfüllen. Die M12-Steckverbinder<br />
mit Push-In-Technologie bieten für viele<br />
Schaltschrank-, Maschinen- und Anlagen-<br />
Bild: Lütze<br />
Für Energiemanagement-Lösungen in der Industrie<br />
bietet PLPlano von Jean Müller zusätzliche<br />
Optionen dort, wo umfangreich Daten<br />
und Informationen gesammelt und ausgewertet<br />
werden müssen. Heute werden eine<br />
Menge Informationen über Strom, Spannung,<br />
Leistungsfaktoren, Wirk- und Blindleistung,<br />
Scheinleistung, Blind- und Wirkarbeit<br />
benötigt. Das Datenerfassungsmodul PL -<br />
Plano eignet sich dazu, diese Daten schnell<br />
und einfach zu erfassen. Gerade einmal 5<br />
mm reichen aus, um PLPlano oberhalb der<br />
NH-Sicherungslasttrennschalter zu platzieren.<br />
Bis zu 16 PLPlano können über DIP-<br />
Schalter kundenseits adressiert und an die<br />
ModBus-Steuerung gekoppelt werden. Die<br />
Verbindung zu weiteren Geräten und dem<br />
System-Gateway wird über USB-C-Patchkabel<br />
einfach hergestellt. Die 24-VDC-Spannungsversorgung<br />
erhält das PLPlano-Modul<br />
ebenfalls über das Patchkabel.<br />
ge<br />
www.jeanmueller.de<br />
Bild: Jean Müller<br />
bauer Vorteile bei der schnellen und fehlerfreien<br />
Verdrahtung konfektionierter Leitungen.<br />
Durch werkzeugfreies und direktes Stecken,<br />
ohne vorheriges Öffnen der Kontaktstelle<br />
ist eine schnelle Verdrahtung garantiert.<br />
Dank der Push-In-Technologie sind die<br />
Einsteckkräfte sehr gering, was den Anschluss<br />
deutlich vereinfacht. Im Gegensatz<br />
dazu sind die Auszugskräfte um so höher, sodass<br />
alle Verbindungen ein hohes Maß an<br />
Verdrahtungssicherheit garantieren. Je nach<br />
Anwendung, eignen sich die M12-Steckverbinder<br />
zur Übertragung von Signalen, Daten<br />
und Leistung in verschiedenen Ausführungen,<br />
entweder mit geradem Stecker oder gewinkelt,<br />
alternativ geschirmt und ungeschirmt.<br />
Die gewinkelte Version erlaubt eine<br />
Positionierung des Kabelabganges gegenüber<br />
dem Polbild in 45°-Schritten.<br />
ge<br />
www.luetze.de<br />
Bild: Stego Elektrotechnik<br />
Gehäuse/Komponenten<br />
Heizungen von Stego<br />
Feuchtigkeit im Schaltschrank, die bei Temperaturschwankungen<br />
als Kondensat niederschlägt,<br />
ist der Ausfallgrund für empfindliche<br />
elektrische und <strong>elektro</strong>nische Einbauten. Ein<br />
probates Mittel dagegen ist das gezielte Erwärmen<br />
der Umgebungsluft im Schaltschrank.<br />
Das Flachheizgerät CP 061 von<br />
Stego Elektrotechnik wurde dafür besonders<br />
platzsparend konzeptioniert: Ein Aluminium-<br />
Strangprofil mit einem Querschnitt von 100<br />
mm x 8 mm dient als Ausgangsmaterial.<br />
Durch Variation der Profillänge stehen dem<br />
Anwender die beiden Heizleistungen 50 W –<br />
mit einer Länge von 239 mm – und 100 W–<br />
mit einer Länge von 414 mm – zur Verfügung.<br />
Integrieren lässt sich das Flachheizgerät<br />
CP061 als Kontakt- wie auch als Konvektionsheizgerät.<br />
Das Heizelement selbst ist als Widerstandsheizung<br />
ausgeführt und neben den<br />
Wandflächen kann auch die Schaltschranktür<br />
als besonders platzsparender Einsatzort für<br />
das Gerät genutzt werden. Die maximale<br />
Oberflächentemperatur des Heizkörpers von<br />
150 °C sorgt im flächigen Kontakt für einen<br />
gezielten Wärmeeintrag. Ein speziell entwickeltes<br />
Befestigungssystem mit federnd gelagerten<br />
Halterungen gleicht dabei unterschiedliche<br />
Längenausdehnungen von Heizkörper<br />
und Gehäusematerial aus. Als Konvektionsheizung<br />
betrieben, beheizt der CP 061<br />
die unmittelbare Umgebungsluft im Einbauraum.<br />
ik<br />
www.stego.de<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 53
NEWS<br />
KOMPONENTEN + PERIPHERIE<br />
Stromversorgung/Energieverteilung<br />
Frizlen-Widerstände<br />
in 19-Zoll-Bauform<br />
Ob als Prüf- und Lastwiderstand von Spannungsquellen<br />
im Labor oder zur thermischen<br />
und elektrischen Simulation von Servern in<br />
Rechenzentren, die 19-Zoll-Belastungswiderstände<br />
von Frizlen erfüllen die hohen Anforderungen.<br />
Variable Bauhöhen und Einschubtiefen<br />
bieten gute Kompatibilität zu allen gängigen<br />
19-Zoll-Racks. Gleichzeitig kann durch<br />
den Einsatz verschiedener Schalter, Stufenzahlen<br />
und Anzeigegeräte gezielt auf die Anforderungen<br />
der jeweiligen Anwendung eingegangen<br />
werden. Durch die Kombination<br />
mehrerer Module kann die Gesamtleistung<br />
zudem einfach erweitert werden. Um die<br />
thermische Beeinflussung im Rack benachbarter<br />
Geräte zu minimieren, verhindert der<br />
innere Aufbau direkte Wärmeabstrahlung<br />
nach oben und unten. Integrierte Lüfter auf<br />
der Frontplatte dienen der gezielten horizontalen<br />
Wärmeabfuhr an der Rückseite des Geräts.<br />
Die aktuelle Geräteserie mit 4 Höheneinheiten<br />
(HE) geht bis zu einer Dauerleistung<br />
von 6 kW pro Gerät. Je nach Ausführung<br />
sind sowohl einphasige (230 V AC ) als auch<br />
dreiphasige Lasten (z.B. 3 x 400 V AC ) anschliessbar.<br />
Wahlweise über Klemmen oder<br />
CEE-Stecker. Auch eine zweikanalige Ausführung<br />
zum Test zweier unabhängiger Stromkreise<br />
ist möglich. Sonderausführungen bis<br />
14 HE und 20 kW Dauerleistung sind ebenfalls<br />
möglich.<br />
ge<br />
www.frizlen.com<br />
Bild: Frizlen<br />
Datenkommunikation<br />
Mit Anybus-Edge und -Hub das IIoT erschließen<br />
HMS Networks stellt mit Anybus-Edge<br />
eine End-to-End-<br />
Lösung für IIoT vor. Zusammen<br />
mit dem HMS-Hub bietet<br />
die Lösung Edge-Intelligenz<br />
und Cloud-Anbindungen<br />
für Maschinen und Automatisierungsgeräte.<br />
Die<br />
Lösung schließt die Lücke<br />
zwischen der Fertigung und<br />
der Cloud und ermöglicht es Unternehmen, das Industrial Internet of Things<br />
(IIoT) einfach und sicher zu realisieren. Mit den Anybus-Edge-Gateways<br />
können Anwender einfach und sicher auf Geräte- und Maschinendaten zugreifen.<br />
Die Edge-Gateways werden direkt in der Fertigung installiert wo sie<br />
intelligente, dezentrale Operationen ganz nah an der Datenquelle ausführen.<br />
Der HMSHub beinhaltet einen leistungsfähigen Broker, der Services<br />
zur Verwaltung eingehender und ausgehender Gateway-Daten bereitstellt,<br />
einschließlich aller Konfigurations-, Geräteverwaltungs- und Sicherheitsaspekte.<br />
Der Hub ermöglicht auch die Integration der Daten in Clouds und<br />
Unternehmenssysteme von Drittanbietern, sodass die Vorteile der Lösung<br />
in IoT-Anwendungen aller Art zum Tragen kommen.<br />
ge<br />
www.hms-networks.de<br />
Gehäuse/Komponenten<br />
Energieketten von igus<br />
Bild: HMS<br />
Bild: igus<br />
Die Kettenglieder der E4Q-Kette haben zur<br />
Gewichtsreduktion ein spezielles Design und<br />
ein komplett neues Öffnungsstegkonzept mit<br />
Verschlusslaschen. Angelehnt an den robusten<br />
Energieketten-Standard E4.1, bringt die<br />
Serie eine lange Lebensdauer und eine hohe<br />
Modularität mit sich. Die Öffnungsstege lassen<br />
sich komplett ohne Werkzeug öffnen und<br />
schließen. Auf der Oberseite des Stegs befinden<br />
sich dafür zwei Mulden für die Finger,<br />
mit denen die Verschlusshaken einfach aufgezogen<br />
werden können. An beiden Seiten<br />
entriegelt lässt sich der Öffnungssteg nach<br />
oben entnehmen. Der verriegelte Öffnungssteg<br />
hat deutlich höhere Ausreißkräfte. ge<br />
www.igus.de<br />
Gehäuse/Komponenten<br />
Ilme-Modul CX 02 CH<br />
Bild: Ilme<br />
Das Modul CX 02 CH (16 A/2500 V AC / DC /15 kV<br />
aus dem Mixo-Programm von Ilme ist ein verlässliches<br />
Bauteil für hohe Spannungen. Für<br />
die Betriebssicherheit sorgen die Isolationskörper<br />
aus Polytetrafluorethylen mit<br />
Schrumpfschlauchisolierung sowie das<br />
Steckprofil, das Fehlsteckungen verhindert.<br />
Sofern keine weiteren Funktionen steckbar<br />
gemacht werden müssen, lässt sich das Bauteil<br />
CX 02 CH mit entsprechendem Halterahmen<br />
als Einzelmodul in den Gehäusen der<br />
Baugröße 49.16 (schmale Gehäuseserie CZ/<br />
MZ) unterbringen. Bestückt wird das CX 02<br />
CH mit gedrehten 16- A-Crimpkontakten für<br />
Querschnitte von 0,5 bis 4,0 mm². ge<br />
www.ilme.de<br />
54 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
KOMPONENTEN + PERIPHERIE<br />
NEWS<br />
Interfacetechnik<br />
Pepperl+Fuchs: Überspannungschutz<br />
Überspannungsschutz pur kombiniert mit einer Loop-Disconnect-Funktion<br />
zur Wartung und Inbetriebnahme bietet<br />
das M-LB-2000-System. Auch zum Upgrade von Reihenklemmen<br />
mit Überspannungsschutz<br />
lässt sich das M-LB-2000 einsetzen. Die<br />
Reihenklemmen lassen sich dazu durch<br />
die 6,2 mm schmalen Module ersetzen.<br />
Die einteiligen Geräte werden auf Hutschienen<br />
montiert, sind zugelassen bis<br />
SIL 3 und verfügen über Zertifikate nach<br />
ATEX und IECEx bis Zone 1. Damit ergänzt<br />
das M-LB-2000 System optimal<br />
das High-Überspannungsschutzsystem<br />
M-LB-5000, das als zweiteiliges System<br />
über Diagnosefunktionen verfügt. Das<br />
Abziehen des Schutzmoduls führt dank<br />
des Basismoduls zu keiner Signalunterbrechung.<br />
Ein Schutzmodul lässt sich<br />
einfach austauschen, ohne den Anlagenbetrieb<br />
zu beeinträchtigen. Soll der Signalkreis unterbrochen<br />
werden, wird das Schutzmodul um 180° gedreht. ge<br />
www.pepperl-fuchs.de<br />
Bild: Pepperl+Fuchs<br />
Stromversorgung/Energieverteilung<br />
Drei-Phasen-Schaltnetzteile bei Schukat<br />
Die aktuelle Generation<br />
an schlanken<br />
Drei-Phasen-Schaltnetzteilen<br />
der<br />
TDR-240-Serie von<br />
Mean Well erweitert<br />
das Portfolio<br />
von Schukat. Die<br />
240-W-Geräte verfügen<br />
über einen<br />
dreiphasigen Eingang<br />
von 340 bis<br />
550 V AC (zweiphasiger<br />
Betrieb bei Derating möglich), ein lüfterloses Design mit freier<br />
Luftkonvektion und eignen sich für die DIN-Schienenmontage auf<br />
TS-35/7.5 und TS-35/15. Ihr Temperatureinsatzbereich liegt zwischen<br />
-30 und 70 °C, im Betrieb unter Volllast sind bis 60 °C möglich.<br />
Um Platzprobleme auf begrenztem Raum zu lösen, ist die Serie<br />
nur 63 mm breit und damit um 43 % kleiner als die Vorgängerserie<br />
DRT-240. Die Geräte erfüllen EN61000-6-2, EN50082-2 sowie<br />
UL61010/TÜV und EN61558-2-16/EAC/CE.<br />
ge<br />
www.schukat.com<br />
Bild: Schukat<br />
Bild: Würth eiSos<br />
Gehäuse/Komponenten<br />
Würth Elektronik erweitert Redexpert<br />
Würth Elektronik eiSos hat sein kostenloses<br />
Online-Design-Werkzeug Redexpert erweitert.<br />
Die Simulationssoftware, die als präzise<br />
Möglichkeit zur AC-Verlustberechnung in<br />
Schaltnetzteilen bekannt ist, unterstützt nun<br />
Berechnungen zu einer ganzen Reihe weiterer<br />
Bauelemente. LEDs für Beleuctungsanwendungen,<br />
Funkmodule, Fotodioden und<br />
Folienkondensatoren gehören<br />
zu den Produktgruppen, die in<br />
das Simulationstool aufgenommen<br />
wurden. Das Verhalten<br />
der Bauteile kann anhand<br />
hinterlegter Werte für verschiedene<br />
Einsatzbedingungen<br />
vorhergesagt werden.<br />
Dabei erfolgen die Berechnungen<br />
auf Basis echter Labormesswerte.<br />
Mit Redexpert<br />
nimmt Würth Elektronik<br />
eiSos Entwicklern viel Arbeit<br />
bei der Qualifizierung von<br />
Bauteilen ab. So liegen zum<br />
Beispiel für DC-Folienkondensatoren<br />
alle Diagramme bereit,<br />
die für eine leistungsfähige<br />
Designanalyse benötigt<br />
werden.<br />
ge<br />
www.we-online.de<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 55
PRAXIS<br />
SENSORIK<br />
SERIE<br />
SERIE<br />
Serie Grundlagen der Technik, Teil 5: Sensordatenfusion mittels ROSE-Filter<br />
Optimale Schätzung von Zustandsgrößen<br />
In vielen Bereichen, wie zum Beispiel in Fertigungsstraßen, Maschinen oder auch bei sich selbständig<br />
bewegenden Fahrzeugen werden große Mengen an (Sensor-) Daten gesammelt. Diese müssen dann<br />
geeignet fusioniert werden, um sich beispielsweise selbst in der Umgebung zu lokalisieren und ein Umgebungsmodell<br />
möglichst genau in Echtzeit zu generieren. Je nach Anwendung oder Problemstellung<br />
gibt es unterschiedlich gut geeignete Verfahren oder Algorithmen.<br />
Prof. Dr.-Ing. R. Marchthaler, Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen<br />
Für viele Anwendungen stellt das Kalman-Filter das geeignete<br />
Verfahren dar. Es ist möglich, mit diesem Verfahren messtechnisch<br />
erfassbare Größen zu filtern und unter bestimmten Voraussetzungen<br />
auch unbekannte Größen zu schätzen. Im Gegensatz zu<br />
klassischen FIR (Finite Impulse Response)-Filtern und IIR (Infinite<br />
Impulse Response)-Filtern besitzen Kalman-Filter keine Gruppenlaufzeit.<br />
Basis des Kalman-Filters ist ein physikalisches Modell, dessen<br />
Differentialgleichungen im Zustandsraum beschrieben werden.<br />
Mess- und Modellungenauigkeiten werden durch die jeweiligen Kovarianzmatrizen<br />
wiedergegeben.<br />
In vielen Anwendungen kann nicht davon ausgegangen werden,<br />
dass die Kovarianzmatrizen zeitinvariant sind. Hierfür müssen die<br />
beiden Kovarianzmatrizen adaptiv bestimmt werden. Das ROSE (Rapid<br />
Ongoing Stochastic covariance Estimation)-Filter ist hierfür eine<br />
gute Möglichkeit, dieses Problem zu lösen. Dieses Filter ist in der<br />
Lage, in Echtzeit die Kovarianzmatrizen des System- und Messrauschens<br />
adaptiv abzuschätzen und ermöglicht somit eine optimale<br />
Schätzung der Zustandsgrößen.<br />
Anwendung Umfeldsensorik<br />
Umfeldsensoren, beispielsweise Radarsensoren, sind in der Lage<br />
die Position und die Geschwindigkeit von Objekten zu erfassen. De-<br />
Abbildung 1: Verlauf messtechnisch erfassbarer Größen eines beobachteten<br />
Objekts: Abstand s(t) und Geschwindigkeit v(t)<br />
Bild: Hochschule Esslingen<br />
Zu dieser Serie<br />
INFO<br />
Zusammen mit der Technischen Akademie Esslingen stellt die<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> in dieser Grundlagenserie Hintergründe<br />
und praktische Einsatzszenarien in aktuellen Technikfeldern<br />
zusammen. Tipps zu passenden Seminarangeboten erleichtern<br />
die Planung einer praxisorientierten Weiterbildung.<br />
Erschienen sind bereits:<br />
Teil 1: Einsatz von hybriden CPU-FPGA-Chips in<br />
Embedded Systems: hier.pro/HMeEq<br />
Teil 2: Elektrofahrzeuge – Standardisierte Integration in<br />
Smart-Home-Systeme: hier.pro/L06ag<br />
Teil 3: Protokollanalyse und Bestimmung der Phasen:<br />
hier.pro/9ANhA<br />
Teil 4: Dezentrale Antriebstechnik - Intelligenz im<br />
Antrieb: hier.pro/a4ecu<br />
www.tae.de<br />
ren Messrauschen wird oft durch zeitvariante Kovarianzmatrizen beschrieben.<br />
Abbildung 1 zeigt einen solchen simulierten Verlauf von<br />
Messgrößen mit zeitvariantem Messrauschen. Bei dem Ansatz, diese<br />
Sensormessgrößen mittels Kalman-Filter zu glätten, entstehen je<br />
nach verwendetem Modell auch zeitvariante Kovarianzmatrizen, die<br />
die Modellungenauigkeiten (Systemrauschen) beschreiben.<br />
Modelliert man das dynamische Verhalten durch ein Punkt-Masse-<br />
Modell mit zeitlich konstanter Beschleunigung, so lautet dessen<br />
zeitdiskrete Systembeschreibung:<br />
T s beschreibt die Abtastzeit und z(k) die Modellungenauigkeit (Systemrauschen).<br />
56 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
SERIE<br />
SENSORIK<br />
PRAXIS<br />
SERIE<br />
Wetterstationen und Sensoren mit<br />
Datenloggern zum Erfassen von<br />
Umweltparametern<br />
Typisch für solche Anwendungsfälle ist, dass sich das Mess- und<br />
das Systemrauschen während der Messung immer wieder verändert<br />
und somit mit einem klassischen Kalman-Filteransatz mit zeitinvariantem<br />
Mess- und Systemrauschen keine optimale Schätzung<br />
der Zustandsgrößen erreicht werden kann.<br />
Das ROSE-Filter<br />
Das ROSE-Filter ist im Gegensatz zu einem klassischen Kalman-Filter<br />
mit zeitinvarianten Mess- und das Systemrauschen in der Lage,<br />
Kompakte Wetterstationen und Sensoren mit einfacher Installation nach<br />
dem Plug-and-Play-Prinzip, Inbetriebnahme in typisch 5–10 Minuten<br />
Sensorik zum Messen von Temperatur, Feuchte, Luftdruck, Windrichtung,<br />
Windgeschwindigkeit, Globalstrahlung und Regenmenge, UV-Strahlung,<br />
Helligkeit, Bodentemperatur, Straßentemperatur …<br />
freie analoge Eingänge 0–4,095 V und digitale Eingänge bis 150 kHz<br />
ASCII-Schnittstelle, RS232, RS422, USB, WLAN, TCP/IP, PoE<br />
<br />
analoge und digitale Klein- und Großanzeigen<br />
<br />
mobile Einsatzmöglichkeit, Transportkoffer mit Stativ und Zubehör<br />
Einsatz: Flughäfen, Forschung, Wetterdienste, Militär, Agrar, Formel 1 …<br />
Ganzjahresbetrieb mit Heizung (optional wie einige andere Positionen)<br />
REINHARDT<br />
System- und Messelectronic GmbH<br />
<br />
E-Mail: info@reinhardt-testsystem.de http://www.reinhardt-testsystem.de<br />
Bild: Hochschule Esslingen<br />
Abbildung 2: Verlauf der Zustandsgrößen des ROSE-Filters<br />
Erste Hilfe.<br />
die zeitvarianten Kovarianzmatrizen des Mess- und Systemrauschens<br />
in Echtzeit zu schätzen. Basis hierfür ist die Schätzung der<br />
zeitvarianten Größen durch weitere spezielle Kalman-Filter mit fester<br />
Verstärkung.<br />
Vergleicht man das ROSE-Filter mit einem klassischen Kalman-Filter<br />
mit zeitinvarianten Kovarianzmatrizen ist ersichtlich, dass durch die<br />
adaptive Schätzung der Kovarianzmatrizen mittels ROSE-Filter eine<br />
bessere Schätzung der Zustandsgrößen möglich ist.<br />
eve<br />
INFO<br />
<strong>elektro</strong><br />
Details werden in Seminaren der<br />
<strong>AUTOMATION</strong><br />
Technischen Akademie Esslingen (TAE) vorgestellt.<br />
Infos und Anmeldung unter:<br />
Sensordatenfusion 03.07. bis 05.07.2019: hier.pro/R33m9<br />
Maschinenlernen und künstliche Intelligenz 26. 06. bis 27.<strong>06.2019</strong>:<br />
hier.pro/nkQIb<br />
Maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz in der<br />
Produktion 26.09. bis 27.09.2019: hier.pro/3MGhd<br />
Selbsthilfe.<br />
Wer sich selbst ernähren kann,<br />
führt ein Leben in Würde.<br />
brot-fuer-die-welt.de/selbsthilfe<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 57
IO-Link macht aus smarten Sensoren umfangreiche Informationen verfügbar<br />
Bild: Carlo Gavazzi<br />
Smart Configurator VON Carlo Gavazzi für IO-Link-Sensoren<br />
Einfache IO-Link-Konfiguration<br />
IO-Link macht es möglich, aus smarten Sensoren umfangreiche Informationen zu gewinnen, die sich<br />
zur Prüfung und Anpassung von Sensoren nutzen lassen. Flexibilität und Schnelligkeit durch komfortables<br />
Arbeiten vor Ort erzielen dabei Effizienzgewinne. Das Handprogrammiergerät Smart Configurator<br />
von Carlo Gavazzi ist ein geeignetes Werkzeug dafür.<br />
Michael Schultze, Marketing Manager bei Carlo Gavazzi GmbH in Darmstadt<br />
Sensoren erfassen Messwerte, smarte IO-Link-Sensoren neben<br />
der eigentlichen Messgröße zahlreiche weitere Informationen,<br />
die mittels der Aufbereitung durch integrierte Mikroprozessoren in<br />
nahezu vollem Umfang zur Verfügung gestellt werden können. Aber<br />
erst der Austausch dieser Sensor-Informationen mit übergeordneten<br />
Steuerungs- oder IT-Systemen macht die Informationen nutzbar,<br />
insbesondere für Diagnosezwecke und für die Einstellung von Parametern.<br />
Dies ermöglicht der Kommunikationsstandard IO-Link, sodass<br />
sich Status- und Diagnoseinformationen für vorausschauende<br />
Wartung und die bessere Planung von Wartungs- und Instandhaltungszyklen<br />
nutzen lassen; Diagnosedaten in Echtzeit reduzieren<br />
den Aufwand bei der Fehlersuche. Zudem steigt durch die Möglichkeit,<br />
die Sensor-Parameter beispielsweise bei einem Produktwechsel<br />
oder bei unterschiedlichen Produktionsbedingungen schnell anzupassen,<br />
die Auslastung der Maschinen.<br />
Autark vor Ort arbeiten<br />
Bislang werden Sensoren über ein mit dem Netzwerk verbundenes<br />
Master-Gerät oder einen IO-Link-Master programmiert. Die Geräte<br />
haben in der Regel kein eigenes Display und häufig keine unabhängige<br />
Spannungsversorgung und sind nur im Verbund mit einem PC<br />
oder Laptop und der entsprechenden Software verwendungsfähig.<br />
Für Service-Techniker vor Ort lässt sich der Komfort bei der Diagnose<br />
und Parametrierung von Sensoren durch einen Handheld wie<br />
den Smart Configurator von Carlo Gavazzi verbessern. Das Gerät<br />
wurde für die Verwendung mit den Sensoren nach dem IO-Link-<br />
Standard konzipiert und enthält mit Touchscreen, Speicher, Apps,<br />
Kommunikationsschnittstelle und Stromversorgung für mindestens<br />
fünf Betriebsstunden alle Komponenten, die dem Techniker ein autarkes<br />
Vorgehen ermöglichen. LED-Anzeigen informieren ihn über<br />
Batterie- und Gerätestatus.<br />
Sensor anstecken, fertig, los geht’s<br />
Nach dem Einschalten ist das Gerät einsatzfähig. Die Funkverbindung<br />
wird aktiviert, um die Internetverbindung herzustellen. Updates<br />
für die Apps lassen sich via WLAN herunterladen. Dann verbindet<br />
der Techniker den gewünschten Sensor mit dem Gerät. Sen-<br />
58 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
SENSORIK<br />
PRAXIS<br />
Sensoren mit Gewinde werden<br />
auf die passende Buchse an der<br />
abgewinkelten Oberseite des<br />
Smart Configurators aufgesteckt<br />
soren mit Gewinde steckt er<br />
auf die passende Buchse an<br />
der abgewinkelten Oberseite<br />
des Smart Configurators,<br />
angeboten werden ein<br />
dreipoliger und ein vierpoliger M8-Anschluss<br />
sowie eine M12-Buchse. Kabel-Versionen<br />
werden mit einem Adapterkabel angeschlossen.<br />
Die WLAN-Verbindung verschafft dem Benutzer den Zugang zur<br />
Gerätebeschreibung, der IODD (IO Device Description), die die Informationen<br />
zur Identifikation des Sensors, zu Geräteparametern,<br />
Prozess- und Diagnosedaten sowie Kommunikationseigenschaften<br />
enthält und einfach ausgelesen und weiterverarbeitet werden kann.<br />
Falls die entsprechenden Dateien nicht bereits auf dem Smart Configurator<br />
gespeichert sind oder mittels einer Micro-SD-Karte eingelesen<br />
werden, werden sie auf Knopfdruck per Internet-Verbindung<br />
aus der IO-Link-Datenbank IODDfinder heruntergeladen, dem zentralen<br />
Speicherort für die Informationen zu allen am Markt verfügbaren<br />
IO-Link-Sensoren.<br />
Benutzerprofile einrichten<br />
und Messgrößen einstellen<br />
Die Apps des Smart Configurators lassen sich intuitiv bedienen.<br />
Über das Konfigurationsmenü kann der Techniker zunächst Benutzereinstellungen<br />
für den Sensor in der IODD vornehmen. Dafür stehen<br />
die drei Profile „Observer“, „Maintenance“ und „Specialist“ zur<br />
Auswahl. Der Techniker legt fest, in welchem Umfang das jeweilige<br />
Profil die einzelnen Funktionsbereiche, beispielsweise den Zugriff<br />
auf Diagnoseinformationen oder das Einstellen von Parametern,<br />
nutzen kann. Danach kann er den Sensor einem bestehenden Projekt<br />
zuordnen oder ein neues Projekt anlegen. Alle Arbeitsschritte<br />
werden durch die Aktualisierung der IODD-Datei sowie des IODD-<br />
Index abgeschlossen.<br />
Vom Konfigurationsmenü aus wechselt der Benutzer zu den Prozessdaten.<br />
Dort findet er für seinen Sensor eine Liste mit sämtlichen<br />
Parametern nebst Einstellungen, die er aktivieren beziehungsweise<br />
deaktivieren oder bei denen er Werte in Untermenüs eingeben<br />
oder ändern kann. Die Steuerbefehle, mit denen Sensor-Parameter<br />
eingelesen, Änderungen verworfen oder in den Sensor geschrieben<br />
werden, stehen als Icons zur Verfügung. Damit der Benutzer<br />
nicht jedes Mal durch die Parameter-Liste scrollen muss, um<br />
sich bestimmte Kenngrößen für einen Sensor anzeigen zu lassen,<br />
kann er sie in einer Favoritenliste zusammenfassen; wichtige Werte<br />
können auf der Startseite des Gerätes angezeigt werden.<br />
Bild: Carlo Gavazzi<br />
Der Smart Configurator gibt<br />
Service-Technikern Zugriff<br />
auf Parameter, Prozessdaten<br />
und Diagnoseinformationen<br />
von Sensoren und ermöglicht<br />
Anpassungen vor Ort<br />
Prüfen, überwachen, parametrieren<br />
Der Smart Configurator gibt dem Service-Techniker Zugriff auf Diagnoseinformationen<br />
wie Betriebsstunden, Anzahl der Detektionen,<br />
Betriebszyklen und Alarmmeldungen. Mit dem Adapterkabel lassen<br />
sich IO-Link-Sensoren an den Maschinen und Anlagen mit dem<br />
Smart Configurator Point-to-Point verbinden; der Techniker liest Parameter<br />
und Prozessdaten aus und kann gegebenenfalls nachjustieren.<br />
Er kann den Status von Sensoren in der Anwendung abrufen<br />
und dabei die aktuelle Temperatur sowie Prozessqualität und Prozessdaten<br />
prüfen. Die kapazitiven IO-Link-Sensoren von Carlo Gavazzi<br />
werden einer Leistungsprüfung unterzogen; Werte können in der<br />
Anwendung korrigiert oder der Sensor bei Bedarf ausgetauscht werden.<br />
Der Techniker scrollt durch die Parameter-Liste und ändert<br />
Schaltpunkt, Schaltabstand, Zeitfunktionen, Ausgabeart und Schaltfunktionen<br />
und passt sie an die jeweiligen Prozessanforderungen an.<br />
Mit dem Smart Configurator werden Diagnose und Parametrierung<br />
von IO-Link-Sensoren mobil. Service-Techniker haben vor Ort Zugriff<br />
auf alle vom Sensor-Hersteller zur Verfügung gestellten Informationen<br />
und können Änderungen und Anpassungen unmittelbar<br />
vornehmen.<br />
ge<br />
www.gavazziautomation.com<br />
Details zum Gerät:<br />
hier.pro/GGdSI<br />
INFO<br />
<strong>elektro</strong><br />
<strong>AUTOMATION</strong><br />
Bild: Carlo Gavazzi<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 59
NEWS<br />
MESSTECHNIK + SENSORIK<br />
Sensorik<br />
Smarter Sensopart-<br />
Sensor mit Performance<br />
Der Triangulationssensor FT55-RLAM ist in<br />
verschiedenen Arbeitsbereichen bis 1 m verfügbar.<br />
Der Abstandssensor von SensoPart<br />
detektiert Oberflächen von schwarz bis glänzend.<br />
Mit einem Analogausgang, zwei Schaltausgängen,<br />
IO-Link- und optionaler RS485-<br />
Schnittstelle bietet er eine umfangreiche<br />
Konnektivität. Das anwenderfreundliche Bedienkonzept<br />
basiert auf einem LCD-Display.<br />
Der längliche Lichtfleck liefert auch auf strukturierten<br />
metallischen Oberflächen ein klares<br />
Signal und garantiert eine hohe Wiederholgenauigkeit.<br />
Die Signalverstärkung ermöglicht<br />
es, neben glänzenden auch schwarze Objekte<br />
zuverlässig zu erkennen.<br />
ge<br />
www.sensopart.com<br />
Bild: Sensopart<br />
Bildverarbeitung<br />
3D-Messungen auf Submikron-Level mit EVT<br />
Die Eyevision Software des Anbieters unterstützt nun auch den Focalspec<br />
3D Line Confocal Scanner UULA. Dabei handelt es sich um ein optisches<br />
3D-Bildverarbeitungs- und Messtechniksystem für Messungen<br />
auf Submikron-Level auf jedem Material – auch bei transparenten Objekten<br />
wie Glas oder auf stark reflektierende Materialien wie Metall. Der<br />
UULA ist ein Stand-Alone-System, das aus einer Lichtquelle sowie einem<br />
CMOS-Array besteht, die in einem Winkel zueinander angeordnet<br />
sind. Die Eyevision Software bietet dann unterschiedliche Möglichkeiten,<br />
über die man die aufgenommenen Scans auswerten kann. Unter<br />
anderem kann etwa der Messtechnikbefehlssatz darauf angewendet<br />
werden, sowie die 3D-Profile-Befehle wie der Profile Match, der eingelernte<br />
Profile vergleicht und dadurch fehlerhafte Profile erkennt. Im Gegensatz<br />
zu bereits bekannten 3D-Messmethoden können das industrielle<br />
Umfeld und Labore durch die spezielle 3D Technologie Line Confocal<br />
Imaging (LCI) selbst feinste Genauigkeiten erreichen. Die LCI-Technologie<br />
liefert dafür genaue Daten sowie eine hohe Auflösung von Materialien<br />
wie Metall-, Glas-, Papier- oder Plastik-Oberflächen.<br />
ik<br />
www.evt-web.com<br />
Bild: EVT Eye Vision Technology<br />
Messdatenerfassung/Prüftechnik<br />
Mit Micro-Epsilon aus sicherer Entfernung messen<br />
Der konfokal-chromatische Sensor ConfocalDT IFS2405-6 kann für<br />
präzise Weg- und Dickenmessungen auf diffusen, spiegelnden und<br />
transparenten Materialien eingesetzt werden. Das Modell ergänzt<br />
die IFS-Baureihe von Micro-Epsilon um den Messbereich von 6 mm.<br />
Insgesamt werden durch die ConfocalDT-IFS-Sensoren Messbereiche<br />
von 0,1 bis 30 mm abgedeckt. Aufgrund des hohen Grundabstandes<br />
von 63 mm kann der IFS2405-6 in kritischen Umgebungen<br />
in sicherem Abstand platziert werden. Daher ist er beispielsweise<br />
auch für Messaufgaben in der Glasindustrie geeignet. Die Auflösung<br />
von 18 nm ermöglicht Dickenmessungen ab einer Schichtdicke von<br />
300 μm. Darüber hinaus liefert der IFS2405-6 bei Verkippungen bis<br />
10° zuverlässige Ergebnisse. Aufgrund der hohen Empfindlichkeit<br />
sind zudem auch Messungen auf dunklen Objekten möglich. Konfokal-chromatische<br />
Sensoren messen berührungslos und nehmen daher<br />
keinerlei Einfluss auf das Messobjekt. Sie sind langzeitstabil und<br />
lösen Messaufgaben mit Submikrometergenauigkeit.<br />
ik<br />
www.micro-epsilon.com<br />
Bild: Micro-Epsilon Messtechnik<br />
60 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
MESSTECHNIK + SENSORIK<br />
NEWS<br />
Sensorik<br />
Magnetfeldfeste Induktivsensoren con Contrinex<br />
Bei den schweissfesten Sensoren von Contrinex<br />
ist jetzt eine weitere Serie mit NPN-Polarität<br />
erhältlich. Damit ist diese Sensorfamilie<br />
nicht nur für Schweisssysteme mit Sinkstrom<br />
(PNP) sondern auch für solche mit<br />
Quellstrom (NPN) gerüstet. Die patentierte<br />
Entstörschaltungstechnologie sorgt für eine<br />
optimale Erkennungsempfindlichkeit bei<br />
gleichzeitiger Störfestigkeit gegen Magnetfelder,<br />
besonders im Mittelfrequenzbereich<br />
(Strom bis zu 15 kA). Die Condet-Technologie,<br />
die in allen Full-Inox-Sensoren von Contrinex<br />
zum Einsatz kommt, sorgt für hohe Sensorlebensdauer<br />
und -zuverlässigkeit, auch bei<br />
starken Stossschäden am Ferrit. Die Empfindlichkeit<br />
bleibt durch Schweissspritzer,<br />
Metallstaub oder -späne unbeeinflusst. Der<br />
Anschluss erfolgt über M8- oder M12-Stecker,<br />
Kabel oder Pigtail. Die Weld-Immune-<br />
Bild: Contrinex<br />
Sensoren von Contrinex verfügen über ein<br />
außergewöhnlich robustes, einteiliges Edelstahlgehäuse<br />
in den Grössen M8, M12 oder<br />
M18. Die PNP-Serie umfasst auch die Größe<br />
M30. Die Sensoren bieten Schaltabstände<br />
bis 16 mm in der M30-Ausführung mit Faktor<br />
1 auf Stahl und Aluminium. ge<br />
www.contrinex.com<br />
Sensorik<br />
Hiperface von Sick erfüllt SIL 2 und PL d<br />
Sensorik<br />
Optische Mini-Sensoren von Balluff<br />
Die linearen Motor-Feedback-<br />
Systeme TTK50S und TTK70S<br />
von Sick ermöglichen eine sicherheitsgerichtete<br />
Bewegungs- und<br />
Positionserfassung von Linearachsen.<br />
Zertifiziert nach SIL2 und<br />
PL d unterstützen sie die Sicherheitsfunktionalität<br />
SLS (Sicher<br />
begrenzte Geschwindigkeit) in sicheren<br />
Antriebsregelungen. Die<br />
Hiperface-Schnittstelle der Motor-Feedback-Systeme<br />
gewährleistet<br />
eine nahtlose Integration<br />
in die Antriebssteuerung. Mit der<br />
Sicherheitsfunktion SLS kann eine<br />
Antriebsregelung sicherstellen,<br />
dass vorgegebene Geschwindigkeitsgrenzwerte<br />
nicht<br />
überschritten werden. Die Ma-<br />
schine – beispielsweise ein Palettierungssystem<br />
oder ein Bestückungsautomat<br />
– muss also<br />
nicht komplett angehalten werden,<br />
sondern kann mit sicher begrenzter<br />
Geschwindigkeit weiterbetrieben<br />
werden. Der TTK50S,<br />
für Messlängen bis 1 m, und der<br />
TTK70S, für Einsatzlängen bis 4<br />
m, gehören in zu den kleinsten<br />
Linearmesssystemen ihrer Art<br />
mit Sicherheitszertifizierung. Die<br />
Weg- und Positionsmessung erfolgt<br />
absolut – beim Start der<br />
Maschine oder einem Spannungsverlust<br />
ist keine Referenzfahrt<br />
erforderlich.<br />
ge<br />
www.sick.com<br />
Bild: Sick<br />
Die opto<strong>elektro</strong>nischen Mini-Sensoren der Baureihen BOS<br />
Q08M und BOS R01E mit ihrem kleinen hellen Lichtspot eignen<br />
sich für die zuverlässige Objekterkennung in vielen Anwendungsbereichen,<br />
insbesondere bei engen Einbauverhältnissen.<br />
Einweglichtschranken, Reflexionslichtschranken<br />
und Lichttaster gehörten bislang schon zum Balluff Portfolio.<br />
Neu sind jetzt Varianten mit leistungsstarker Hintergrundausblendung.<br />
Mit ihnen können Objekte mit unterschiedlichen<br />
Oberflächen absolut sicher und präzise erfasst werden.<br />
Die verschiedenen<br />
Ausführungen im robusten<br />
Metallgehäuse<br />
mit seitlicher<br />
oder frontaler Optik<br />
lassen sich äußerst<br />
flexibel einbauen.<br />
Und der gut sichtbare,<br />
klar begrenzte rote<br />
Lichtspot erleichtert<br />
die Inbetriebnahme.<br />
Die Varianten<br />
mit fester Tastweiteneinstellung<br />
sind nach der Montage<br />
sofort einsatzbereit. Bei den IO-Link-Varianten kann der<br />
Anwender Tastweite und Hysterese einstellen, sodass die<br />
aufwendige Justage des Abstands entfällt. Darüber hinaus<br />
liefern diese IO-Link-Sensoren weitere Information wie Diagnosedaten<br />
und Betriebsstunden.<br />
ge<br />
www.balluff.com<br />
Bild: Balluff<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 61
NEWS<br />
MESSTECHNIK + SENSORIK<br />
Messdatenerfassung/Prüftechnik<br />
Modulare Winkelmessgerät von Heidenhain<br />
Sensorik<br />
Bild: EGE<br />
Kundenspezifische Füllstandsensoren<br />
von EGE<br />
EGE bietet Füllstandsensoren mit geführter<br />
Mikrowelle auch in kundenspezifischen Ausführungen.<br />
Auf Basis seines bewährten Standardsystems<br />
ist der Sensorspezialist in der<br />
Lage, die Messvorrichtungen für unterschiedliche<br />
Tank-Geometrien, Einbaubedingungen<br />
oder schwierige Medien auszulegen.<br />
Für Sonden in aggressiven Medien verwendet<br />
der Hersteller Werkstoffe wie Hastelloy<br />
oder Titan. Durch die Anpassung an Dielektrizitätskonstanten<br />
und Temperaturbereiche der<br />
zu messenden Flüssigkeiten gewährleisten<br />
die Messsysteme präzise Ergebnisse. ge<br />
www.ege-<strong>elektro</strong>nik.com<br />
Die modularen Winkelmessgeräte der Baureihe ERP1000 wurden für<br />
Anwendungen entwickelt, in denen es auf eine besonders konstante<br />
Geschwindigkeitsregelung oder hohe Positionsstabilität im Stillstand ankommt.<br />
Die Flexibilität bei der Anpassung der Geräte an die Applikation<br />
erreicht der Hersteller durch die Variantenvielfalt bei den angebotenen<br />
Teilkreisen. Sie stehen als Vollkreis- und Segmentausführungen in den<br />
Durchmessern 57, 75, 109 und<br />
151 mm zur Verfügung.<br />
Der Abtastkopf<br />
misst 26 mm in<br />
der Länge, 12,7<br />
mm in der Höhe<br />
sowie 6,8 mm in<br />
der Tiefe und wiegt<br />
nur 5 g. Die Teilkreise<br />
sind maximal 10,2 mm hoch, der<br />
leichteste Vollkreis wiegt nur 57 g. Als Maßverkörperung kommt eine<br />
Optodur-Teilung auf Glas zum Einsatz. Abhängig vom Durchmesser verfügen<br />
die Teilkreise über 23000, 30000, 50000 oder 63000 Signalperioden.<br />
Die modularen Winkelmessgeräte erreichen Genauigkeitsklassen<br />
bis ±0,9 Winkelsekunden bei Drehzahlen bis 2600 min -1 .<br />
ge<br />
www.heidenhain.de<br />
Bild: Heidenhain<br />
Sensorik<br />
Wenglor ergänzt 1N- und 1P-Bauform<br />
Sensorik<br />
Faktor-1-Sensor von Turck<br />
Bild: Wenglor<br />
Mit drei Bauformen (1K, 1N, 1P)<br />
sowie sieben Funktionsprinzipien<br />
und drei wählbaren Lichtarten<br />
(LED in Rot- und Blaulicht, Laser<br />
in Rotlicht) lässt sich mit den<br />
Sensoren der PNG//smart-Generation<br />
nahezu jede Anwendung<br />
zur berührungslosen Objekterkennung<br />
lösen. Möglich sind damit<br />
nicht nur automatisierte Pro-<br />
duktwechsel für eine flexible Produktion<br />
bis Losgröße 1, sondern<br />
auch eine vorausschauende Instandhaltung<br />
oder die automatisierte<br />
Parametrierung der Sensoren<br />
dank Plug&Play (per Data<br />
Storage). Alle PNG//smart-Sensoren<br />
sind mit IO-Link 1.1 ausgestattet.<br />
Die integrierte NFC-<br />
Schnittstelle ermöglicht das einfache<br />
Einstellen der Sensoren.<br />
Zusätzlich lassen sich Einstellungen<br />
per Potentiometer, Teach-in<br />
oder per LED-Anzeige vornehmen.<br />
Während die Reflextaster<br />
mit Hintergrundausblendung der<br />
1N-Bauform eine Erfassungsgrenze<br />
von 1200 mm haben,<br />
schaffen die Einweglichtschranken<br />
eine Objekterfassung bis 60<br />
m. Mit einer Reichweite bis zu 20<br />
m zeichnen sich die Einweglichtschranken<br />
in 1P-Bauform aus. ge<br />
www.wenglor.com<br />
Mit dem Q130WD bietet Turck einen<br />
Uprox-Sensor mit Wash-<br />
Down-Eigenschaften. Gemäß<br />
den Anforderungen der Lebensmittelindustrie<br />
erfüllt der quaderförmige<br />
Näherungsschalter IP68<br />
bzw. IP69K und ist an vielen Stellen<br />
zur Überwachung des Produktionsflusses<br />
von Getränkeund<br />
Konservendosen einsetzbar.<br />
Der Q130WD basiert auf der patentierten<br />
Uprox-Technologie, die<br />
auf alle Metalle den gleichen hohen<br />
Schaltabstand hat. Daher<br />
eignet sich die Technologie auch<br />
zum Erfassen von Aluminiumund<br />
Weißblechdosen. Durch den<br />
langen Überfahrweg ist der Sensor<br />
für die lückenlose Erkennung<br />
aller üblichen Getränkedosen<br />
und Konserven geeignet. Dank<br />
einer Schaltfrequenz von 250 Hz<br />
erfasst der Sensor bis zu<br />
900.000 Dosen pro Stunde. Das<br />
Gehäuse des Q130WD besteht<br />
aus FDA-zugelassenen Kunststoffen<br />
und ist beständig gegen<br />
alle handelsüblichen alkalischen<br />
sowie säurehaltigen Reinigungsmittel.<br />
Zudem funktioniert der induktive<br />
Sensor zuverlässig bei<br />
Umgebungstemperaturen zwischen<br />
-30 und 85 °C. Schaltsignal-<br />
und Betriebsspannungsüberwachung<br />
sind als Eck-LEDs über<br />
Kreuz ausgeführt, was eine<br />
Sichtbarkeit aus jedem Blickwinkel<br />
garantiert.<br />
ge<br />
www.turck.de<br />
Bild: Turck<br />
62 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
VERANSTALTUNGEN/PUBLIKATIONEN<br />
SERVICE<br />
Gemeinschaftsproduktion von Kaspersky und Mitgliedern des Industrial Internet Consortiums<br />
Leitfaden zur technischen Umsetzung von IoT-Security<br />
Die Experten von Kaspersky Lab haben<br />
gemeinsam mit weiteren Mitgliedern des<br />
Industrial Internet Consortium (IIC) den „Security<br />
Maturity Model (SMM) Practioner’s<br />
Guide“ entwickelt. Der Leitfaden unterstützt<br />
IoT-Betreiber bei der Einschätzung ihres aktuellen<br />
und anvisierten Security-Reifegrads.<br />
Darüber hinaus hilft der Guide bei der Optimierung<br />
des IoT-Sicherheitsniveaus und<br />
empfiehlt anhand von 36 Parametern entsprechende<br />
Verbesserungen. Der Leitfaden<br />
baut auf Konzepten auf, die im Jahr 2016 als<br />
IIC Industrial Internet Security Framework<br />
definiert wurden. Das Modell beschäftigt sich<br />
wohl als erstes seiner Art mit dem neu etablierten<br />
Security-Reifegrad für das Internet der<br />
Dinge. Es identifiziert einen Sicherheitsrahmen<br />
für IoT-Interessengruppen auf Grund -<br />
lage ihres Sicherheitsniveaus und bewertet<br />
den Reifegrad der Security von IoT-Systemen<br />
eines Unternehmens anhand von Governance,<br />
Technologie und Systemmanagement.<br />
Andere Modelle beziehen sich bisher nur auf<br />
eine bestimmte Branche wie zum Beispiel<br />
IoT, jedoch nicht auf Security oder auf Security,<br />
ohne IoT einzubeziehen. Das SMM deckt<br />
alle diese Aspekte ab und hebt relevante<br />
Elemente bestehender Modelle hervor, um<br />
bestehende Arbeiten dazu anzuerkennen<br />
und Dopplungen zu vermeiden. Die Leitlinien<br />
wurden unter Berücksichtigung verschiedener<br />
IoT-Interessengruppen erstellt. Der<br />
Grund: Die Sicherheit von Infrastruktur, die<br />
Informationssysteme mit physischen Objekten<br />
verbindet, ist in Zeiten der Digitalisierung<br />
für Betreiber von Industrieanlagen, Entwickler<br />
von Spezialsoftware, Inhaber relevanter<br />
Unternehmen sowie für Aufsichtsbehörden<br />
essenziell. Das IoT-SMM berücksichtigt daher<br />
im Gegensatz zu den üblichen Regulierungsstandards<br />
und -anforderungen die Interessen<br />
und Sicherheitsanforderungen aller<br />
Organisationen und Einzelpersonen, die an<br />
IoT-Vorgängen beteiligt sind und diese ver-<br />
Bild: Industrial Internet Consortium<br />
walten. Darüber hinaus enthält der Leitfaden<br />
drei Fallstudien, die bei der Anwendung des<br />
Security Maturity Models helfen.<br />
mc<br />
https://ics-cert.kaspersky.com<br />
https://www.iiconsortium.org<br />
Sensor+Test 2019<br />
Prozessautomation im Fokus<br />
Die Sensor+Test 2019 findet vom 25. bis<br />
zum 27. Juni wieder in Nürnberg statt<br />
Bild: AMA Service<br />
Ob neu entwickelte Messverfahren, selbstüberwachende<br />
Sensornetzwerke oder Systeme<br />
zur Prozessanalyse mit Cloud- und KI-<br />
Unterstützung: Das Sonderthema „Sensorik<br />
und Messtechnik für die Prozessautomation“<br />
der Sensor+Test 2019, vom 25. bis zum 27.<br />
Juni in Nürnberg, bietet Anbietern und Nutzern<br />
Raum zum Innovationsdialog über neue<br />
Konzepte, Produkte und Lösungen für diesen<br />
Anwendungsbereich.<br />
ik<br />
www.sensor-test.de<br />
European Machine Vision Forum 2019<br />
Optimierte Bildverarbeitung<br />
Das Schwerpunktthema des European<br />
Machine Vision Forum 2019 lautet Photonics<br />
and Machine Vision: Going Deep into Integration.<br />
Die Konferenz findet in diesem Jahr am<br />
5. und 6. September in Lyon in Frankreich<br />
statt: Im Lauf von Millionen von Jahren entwickelten<br />
sich biologische Sehsysteme je<br />
nach den spezifischen Bedürfnissen des individuellen<br />
Lebewesens sehr unterschiedlich<br />
in ihrer Auflösung, Farb- und Bewegungserkennung,<br />
Wellenlängenempfindlichkeit und<br />
Reaktionszeit. Dies impliziert, dass maschinelles<br />
Lernen nicht die einzige Lösung ist.<br />
Ein optimiertes Bildverarbeitungssystem<br />
ist somit eines, das moderne algorithmische<br />
Ansätze sowie Maschinelles Lernen und<br />
aktuelle Komponenten der Photonik bestmöglich<br />
integriert und auf den jeweiligen<br />
Anwendungsfall anpasst. Das inzwischen<br />
vierte European Machine Vision Forum, das<br />
von der European Machine Vision Association<br />
(EMVA) organisiert wird, untersucht deshalb<br />
aktuelle Fortschritte und zeigt auf, wohin die<br />
Entwicklung geht.<br />
ik<br />
www.emva.org<br />
Würth-Fachbuch: Kabellose Energieübertragung<br />
Standards und Systeme<br />
Das Fachbuchprogramm von Würth Elektronik<br />
eiSos bekommt Zuwachs: Der Hersteller<br />
<strong>elektro</strong>nischer und <strong>elektro</strong>mechanischer<br />
Bauelemente ergänzt es mit dem Fachbuch<br />
„Trilogy of Wireless Power Transfer“. Es stellt<br />
die führenden Standards dar und beschreibt<br />
Wireless-Power-Transfersysteme, die unterschiedlichen<br />
Topologien der drahtlosen Energieübertragung,<br />
die richtige Auswahl der<br />
benötigten Sender- und Empfängerspulen<br />
zur Steigerung der Effizienz sowie die Transistorauswahl.<br />
Zu den<br />
beschriebenen praktischen<br />
Anwendungen<br />
gehören sowohl<br />
Applikationen im<br />
Rahmen des Qi-<br />
Standards als auch<br />
Beispiele für proprietäre<br />
Lösungen. Ein<br />
Überblick über EMIrelevante<br />
Themen für<br />
eng und lose gekoppelte<br />
Systeme sowie<br />
ein Beispiel für ein multimode-drahtloses<br />
Energieübertragungssystem runden den Praxisteil<br />
ab.<br />
mc<br />
www.we-online.de<br />
Bild: Würth Elektronik eiSos<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019 63
SERVICE<br />
ONLINE-TIPPS<br />
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hier.pro/UBS33<br />
Machine Learning und Artificial Intelligence (AI)<br />
Was ist und was kann Künstliche Intelligenz (KI)?<br />
Wer eine smarte Fabrik (Smart Factory) realisieren<br />
will, braucht flexibel anpassbare (agile)<br />
und damit ebenso smarte Maschinen. Einen<br />
der wichtigsten Schlüssel dazu liefert die<br />
Künstliche Intelligenz (KI). Bereits vor 50 Jahren<br />
hat der Computer- und Roboter-Pionier<br />
Marvin Minsky „Künstliche Intelligenz“ (KI)<br />
definiert als „die Wissenschaft, die Maschi-<br />
Bild: ryzhi/Fotolia.com<br />
nen dazu bringt, Dinge zu tun, die – würden<br />
sie von Menschen vollbracht – Intelligenz erfordern<br />
würden“. Die damaligen Erwartungen<br />
der Forscher an KI-Systeme waren hoch,<br />
doch jahrzehntelang blieben die Erfolge dahinter<br />
zurück: Erste selbsttätig fahrende Autos<br />
in den 1980er-Jahren, der IBM-Rechner<br />
Deep Blue, der 1997 den Schachweltmeister<br />
besiegte, zweibeinige Roboter wie Hondas<br />
Asimo und kleinere lernfähige Programme,<br />
die die Steuerung von Walzwerken und Papierfabriken<br />
optimierten (sinngemäß die Vorläufer<br />
der Smart Factory) – das waren die wesentlichen<br />
Meilensteine bis zum Beginn des<br />
21. Jahrhunderts.<br />
Doch nun ändert sich dies dramatisch. In den<br />
letzten Jahren hat es auf dem Feld der KI<br />
mehr Fortschritte gegeben als in den 50 Jahren<br />
zuvor. Smarte Maschinen können heute<br />
sprechen und zuhören, lesen und schreiben,<br />
laufen und greifen, Objekte erkennen und sicher<br />
mit ihnen umgehen, immense Datenmengen<br />
analysieren und, was das Wichtigste<br />
ist: Sie können im Betrieb hinzulernen – sich<br />
also laufend optimieren. Damit bilden sie die<br />
Basis einer Smart Factory und damit der Industrie<br />
4.0. Mit unserer Themenseite ‚Smart<br />
Factory und KI‘ liefern wir Antworten zu<br />
Funktionsweise, Einsatzgebieten und Grenzen<br />
der KI und beleuchten die Entwicklungstrends:<br />
hier.pro/AelZB<br />
Time-Sensitive Networking (TSN)<br />
Möglicherweise der Standard für Industrie 4.0<br />
OPC UA TSN ist innerhalb kurzer Zeit zu einem<br />
der meist diskutierten Themen der industriellen<br />
Automatisierung avanciert. Mit<br />
der mittlerweile breiten Unterstützung von<br />
wichtigen Unternehmen aus den Bereichen<br />
industrielle Automation und IT sind die Vorzeichen<br />
für diesen gemeinsamen Standard mehr<br />
als positiv. Ob OPC UA TSN mehr Offenheit in<br />
die Branche bringt oder gar die vierte industrielle<br />
Revolution einläutet, hängt von einigen<br />
Faktoren ab – aus technischer Perspektive hat<br />
diese Kombination auf jeden Fall enormes Potenzial.<br />
Welche Rolle das Time-Sensitive Networking<br />
(TSN) für die Echtzeitfunktionalität<br />
spielt und warum TSN als Bindeglied zu OPC<br />
UA fungieren kann, erläutern wir auf unserer<br />
Themenseite zu TSN. Ein Fazit lässt sich jetzt<br />
schon ziehen: Leitprinzip von OPC UA ist die<br />
Vereinfachung offener Kommunikation. Offenheit<br />
in eine Welt der geschlossenen Systeme<br />
zu bringen haben sich auch die Unternehmen<br />
auf die Fahnen geheftet, die OPC UA TSN unterstützten<br />
und vorantreiben. Die Möglichkeit,<br />
Informationen von allen Arten von Maschinen,<br />
Geräten und Sensoren in Echtzeit zu teilen<br />
ist tatsächlich revolutionär – eine breite<br />
Akzeptanz des Standards könnte der Grundstein<br />
für Industrie 4.0 werden. Abseits jeglicher<br />
Prognosen über die Marktmechanismen<br />
ist die Kombination aus OPC UA PubSub und<br />
TSN jedenfalls eine geeignete Gesamtlösung,<br />
Bild: Gorodenkoff/Fotolia.com<br />
um herstellerübergreifend Industrie-4.0-Konzepte<br />
zu realisieren. Stellungnahmen aus der<br />
Industrie und weitere Infos finden<br />
Sie hier:<br />
hier.pro/lYpEi<br />
64 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
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www.beckhoff.de ................................................ 7<br />
Bender GmbH & Co. KG, Grünberg<br />
www.bender-de.com ......................................... 45<br />
FEAS FABRIKATION ELEKTRONISCHER<br />
ANLAGEN UND SYSTEME GmbH, Ahrensburg<br />
www.feas.de ..................................................... 55<br />
Getriebebau NORD GmbH & Co. KG, Bargteheide<br />
www.nord.com ................................................. 35<br />
igus GmbH, Köln<br />
www.igus.de ..................................................... 33<br />
Kabeltronik Arthur Volland GmbH, Denkendorf<br />
www.kabeltronik.de .......................................... 65<br />
Lenze SE, Aerzen<br />
www.lenze.de ..................................................... 1<br />
LTI Motion GmbH, Lahnau<br />
www.lt-i.com ..................................................... 29<br />
MHJ-Software GmbH & Co. KG, Bretten<br />
www.mhj.de ........................................................ 2<br />
PICTORIAL – VR-GOGGLES/HEADSET<br />
Ihnen fällt gerade die korrekte Übersetzung ins Englische<br />
nicht ein? Dann sind die Pictorials von ‚Inch by Inch<br />
– Technical English‘ genau das Richtige, um auf unterhaltsame<br />
Weise quasi in kleinen Häppchen das technische<br />
Englisch zu verbessern. Die <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong><br />
VORSCHAU<br />
Bild: Sick<br />
MICRO-EPSILON-MESS- TECHNIK<br />
GmbH & Co. KG, Ortenburg<br />
www.micro-epsilon.com ..................................... 3<br />
N&H Technology GmbH, Willich<br />
www.nh-technology.de ..................................... 65<br />
Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Blomberg<br />
www.phoenixcontact.com ................................. 11<br />
Reinhardt System- und Messelectronic GmbH,<br />
Dießen<br />
www.reinhardt-testsystem.de ........................... 57<br />
Schönbuch Sensor GmbH & Co. KG,<br />
Bad Teinach-Zavelstein<br />
www.schoenbuch-sensor.net ............................ 65<br />
Technische Akademie Esslingen e.V., Ostfildern<br />
www.tae.de ....................................................... 65<br />
WSCAD GmbH, Bergkirchen<br />
www.wscad.com .............................................. 15<br />
ZIEHL industrie-<strong>elektro</strong>nik GmbH + Co. KG,<br />
Schwäbisch Hall<br />
www.ziehl.de .................................................... 68<br />
VR-goggles/headset » VR-Brille<br />
foam cushion<br />
» Schaumstoffpolster<br />
focus adjustment wheel » Fokussierrad<br />
smartphone holder/screen » Smartphonehalter/<br />
Bildschirm<br />
housing<br />
» Gehäuse<br />
controls<br />
» Bedienelemente<br />
lens<br />
» Linse<br />
head strap<br />
» Kopfband<br />
veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Autors<br />
Matthias Meier, Karlsruhe, jeweils ein Pictorial zu Themen<br />
rund um die Automatisierungstechnik. Weitere<br />
Pictorials finden Sie unter:<br />
http://inchbyinch.de<br />
Künstliche Intelligenz schon im Sensor: Die zunehmende Digitalisierung und<br />
Vernetzung der industriellen Produktion und der Lieferketten sind die Basis<br />
für eine wachsende Nachfrage nach intelligenten Sensorlösungen für industrielle<br />
Anwendungen. Doch welchen Einfluss hat damit die Digitalisierung<br />
auf die weitere Ausrichtung von Sick als Hersteller von Sensoren und Sensorlösungen<br />
und wie lassen sich mittels Sick AppSpace individualisierte<br />
Sensoren schaffen? Antworten gibt im Interview Bernhard Müller,<br />
Senior Vice President Industry 4.0 bei der Sick AG.<br />
<strong>elektro</strong><br />
IMPRESSUM<br />
<strong>AUTOMATION</strong><br />
Konzepte • Systemlösungen • Komponenten<br />
ISSN 1430–5887<br />
Herausgeberin: Katja Kohlhammer<br />
Verlag: Konradin-Verlag<br />
Robert Kohlhammer GmbH<br />
Ernst-Mey-Straße 8,<br />
70771 Leinfelden-Echterdingen, Germany<br />
Geschäftsführer: Peter Dilger<br />
Verlagsleiter: Peter Dilger<br />
Redaktion:<br />
Chefredakteur:<br />
Dipl.-Ing. Michael Corban (co), Phone + 49 711 7594–417<br />
Stellvertretende Chefredakteure:<br />
Dipl.-Ing. Andreas Gees (ge), Phone +49 711 7594–293;<br />
Johannes Gillar (jg), Phone + 49 711 7594–431<br />
Korrespondent:<br />
Nico Schröder M.A. (sc), Phone +49 170 6401879<br />
Redakteure:<br />
Dr.-Ing. Ralf Beck (bec), Phone +49 711 7594–424;<br />
Evelin Eitelmann (eve), Phone +49 1520 5767159;<br />
Jörn Kehle (jke), Phone +49 711 7594–407;<br />
Irene Knap B.A. (ik), Phone +49 711 7594–446;<br />
Bettina Tomppert (bt), Phone +49 711 7594–286<br />
Redaktionsassistenz:<br />
Carmelina Weber<br />
Phone +49 711 7594–257, Fax: –1257<br />
carmelina.weber@konradin.de<br />
Layout:<br />
Anja Carolin Graf, Phone +49 711 7594–297<br />
Gesamtanzeigenleiter:<br />
Andreas Hugel, Phone +49 711 7594–472<br />
E-Mail: ea.anzeigen@konradin.de<br />
Auftragsmanagement:<br />
Christel Mayer, Phone +49 711 7594–481<br />
Zurzeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 75 vom 1.10.2018.<br />
Leserservice:<br />
Ute Krämer, Phone +49 711 7594–5850, Fax –15850,<br />
E-Mail: ute.kraemer@konradin.de<br />
Erscheinungsweise: monatlich<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> wird nur an qualifizierte Empfänger<br />
kostenlos geliefert.<br />
Bezugspreise: Inland 69,50 € ein schl. Versandkosten und<br />
MwSt., Ausland 69,50 € einschl. Versandkosten. Einzelverkaufspreis:<br />
7,00 € ein schl. MwSt., zzgl. Versandkosten.<br />
Bestellungen erbitten wir direkt an den Verlag. Sofern die<br />
Lieferung nicht für einen bestimmten Zeitraum ausdrücklich<br />
bestellt war, läuft das Abonnement bis auf Widerruf.<br />
Bezugszeit: Das Abonnement kann erstmals vier Wochen<br />
zum Ende des ersten Bezugs jahres gekündigt werden.<br />
Nach Ablauf des ersten Jahres gilt eine Kündigungsfrist<br />
von jeweils vier Wochen zum Quartalsende. Bei Nichterscheinen<br />
aus tech nischen Gründen oder höherer Gewalt<br />
entsteht kein Anspruch auf Ersatz.<br />
Auslandsvertretungen: Großbritannien: Jens Smith Partnership,<br />
The Court, Long Sutton, Hook, Hamp shire RG29<br />
1TA, Phone 01256 862589, Fax 01256 862182; Belgien,<br />
Frankreich, Italien, Luxemburg, Schweiz: IFF media ag,<br />
Frank Stoll, Technoparkstrasse 3, CH-8406 Winterthur,<br />
Phone +41 52 633 08 88, Fax +41 52 633 0899,<br />
f.stoll@iff-media.ch; Japan: Mediahouse, Kudankita<br />
2-Chome Building, 2–3–6, Kudankita, Chiyoda-ku, Tokyo<br />
102, Phone 03 3234–2161, Fax 03 3234–1140; USA, Kanada:<br />
D.A. Fox Advertising Sales, Inc., Detlef Fox, 5 Penn<br />
Plaza, 19th Floor, New York, NY 10001, Phone +1 212<br />
8963881, Fax +1 212 6293988, detleffox@comcast.net<br />
Gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung des Autors,<br />
nicht unbedingt die der Redaktion dar. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte keine Gewähr.<br />
Alle in <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> erscheinenden Beiträge<br />
sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte, auch Übersetzungen,<br />
vorbehalten. Reproduktionen, gleich welcher<br />
Art, nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.<br />
Erfüllungsort und Gerichtsstand ist Stuttgart.<br />
Druck: Konradin Druck GmbH, Leinfelden-Echterdingen<br />
Printed in Germany<br />
© 2019 by Konradin-Verlag Robert Kohlhammer GmbH,<br />
Leinfelden-Echterdingen<br />
<strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> ‚Automatisierte Messtechnik‘ erscheint am 19.<strong>06.2019</strong><br />
66 <strong>elektro</strong> <strong>AUTOMATION</strong> 06 2019
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