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Grillen ist wie Motorsport<br />

Rafael Thurner, seine Leidenschaft und der Verein „Wet Rider“<br />

Für Rafael Thurner ist Grillen Hobby, Leidenschaft und Faszination. Seit vier Jahren<br />

nimmt er mit seinem Team „Wet Rider“ an der Grill- und Barbecue-Meisterschaft<br />

in Sautens teil.<br />

Foto: Hirsch<br />

Während es den meisten Grill-<br />

Fans genügt, hin und wieder mal<br />

ein Steak und ein paar Bratwürste<br />

auf den Rost zu legen, gibt es<br />

auch diejenigen, welche aus ihrer<br />

Leidenschaft eine wahre Berufung<br />

gemacht haben. Rafael<br />

Thurner (39) aus Nassereith<br />

über sein heißes Hobby.<br />

„Ich habe immer schon gern gegrillt.<br />

Vor ungefähr zehn Jahren<br />

habe ich dann angefangen, mich<br />

mit der Kunst des Grillens zu beschäftigen.<br />

Als vor vier Jahren der<br />

erste Bewerb in Sautens stattgefunden<br />

hat, wollten wir dabei<br />

sein“, erklärt Rafael. Manchmal ist<br />

auch sein Bruder mit von der Partie.<br />

„Je nachdem, wer halt Zeit<br />

hat“, sagt Rafael. Die Zeit ist überhaupt<br />

ein wichtiger Faktor. „Nur<br />

wer Zeit und Geduld hat, wird aus<br />

dem Fleisch das Beste herausholen“,<br />

ist sich der Grillmeister sicher.<br />

Gleichgesinnte treffen, sich<br />

austauschen, Neues lernen und<br />

dem einen oder anderen auch einmal<br />

über die Schulter schauen.<br />

Das ist für Rafael die Faszination<br />

an Grillmeisterschaften. „Sich einmal<br />

am Grill richtig austoben zu<br />

können, das macht richtig Spaß“,<br />

lächelt der Profi. Für Rafael liegt<br />

die Faszination in der Leidenschaft<br />

für gutes Essen und in der Leidenschaft<br />

für Feuer. „Das Urige, das<br />

Feuermachen und die Geselligkeit<br />

drumherum. Das ist für mich<br />

Grillen“, meint Rafael. Seit einigen<br />

Jahren beschäftigt er sich mit<br />

der Philosophie des Grillens. „Es<br />

ist einfach faszinierend, was man<br />

alles machen kann. Je mehr man<br />

lernt, umso interessanter wird es“,<br />

versucht er die eigene Welt der<br />

Grillprofis zu erklären.<br />

Grillen als Wettkampf<br />

Rafael Thurner sieht im Grillen<br />

mehr als nur eine Freizeitbeschäftigung.<br />

Mehr als nur Fleisch auf<br />

den Grill zu legen und warten, bis<br />

es durch ist. Für ihn ist das Profi-<br />

Grillen, wie für alle, ein Sport.<br />

„Der Sport liegt sicher darin, dass<br />

man sich mit anderen misst. Jeder<br />

macht aus dem gleichen Produkt<br />

eigentlich etwas anderes“, meint<br />

Rafael. Drei bis vier Monate trainieren<br />

die Teams, bis sie sich den<br />

kritischen Gaumen der Juroren<br />

stellen. „Ob man jetzt mal Erster<br />

oder Letzter wird, hängt natürlich<br />

auch vom Geschmack der Juroren<br />

ab. Das kann mal so sein oder<br />

auch anders“, schmunzelt Thurner.<br />

„Wir versuchen es technisch<br />

immer richtig zu machen, also<br />

dass wir die Vorgaben erfüllen,<br />

aber am Ende kann man sich nie<br />

sicher sein“, ist Rafael Realist. Rafael<br />

vergleicht das Grillen sogar<br />

mit dem Rennsport. „Auch in der<br />

Formel 1 müssen alle mit derselben<br />

Technik, einem genormten<br />

Motor, denselben Reifen auskommen.<br />

Letztlich hängt es am Fahrer<br />

und beim Grillen hängt es letztlich<br />

an dem, der am Grill steht“, sagt<br />

Rafael. Und weiter: „Wenn man<br />

weiß, was man tut, dann kann<br />

man aus allem etwas Gutes machen.“<br />

Die Brüder Thurner sehen<br />

das Grillen, wie sie sagen, „ein<br />

bisschen racingmäßig“. Rafael ist<br />

im Sternzeichen Waage und vielleicht<br />

kommt daher auch sein Sinn<br />

für Fairness und Gerechtigkeit.<br />

Auch das begeistert ihn an den<br />

Grillmeisterschaften.<br />

Wet Rider<br />

Wörtlich übersetzt sind das die<br />

„Nassen Fahrer“. Vor zwei Jahren<br />

hat Rafael gemeinsam mit seinem<br />

Bruder den Grillverein gegründet.<br />

Schon der Vereinsname zeigt, worum<br />

es dem Verein geht. „Das<br />

Grillen kennt keine Saison. Man<br />

kann bei Wind und Regen, bei<br />

Kälte und Schnee grillen. Ja und<br />

Fahrer sind wir, weil der Grill unser<br />

Auto ist, aus dem wir das Beste<br />

herausholen“, lächelt Rafael. In<br />

der Vorbereitung zur diesjährigen<br />

Grillmeisterschaft in Sautens muss<br />

das Team auch tatsächlich bei<br />

Wind und Wetter üben. Am Muttertag<br />

bei Graden um den Gefrierpunkt<br />

fand die Generalprobe für<br />

die Veranstaltung in Sautens statt.<br />

Familie, Freunde und Bekannte<br />

durften oder musste testen, ob<br />

Rippelen und Pulled Pork geraten<br />

waren. Rafael und das Team versuchen<br />

dann dem Fleisch den letzten<br />

geschmacklichen Schliff zu geben.<br />

„Wir versuchen dann das eine oder<br />

andere Gewürz. Kräuter, die vielleicht<br />

im ersten Moment nicht<br />

passend erscheinen. Was wird geschmokt,<br />

was nur low gegrillt. Es<br />

gibt immer wieder Dinge zum<br />

Ausprobieren. Ende nie, kann<br />

man sagen“, erklärt Rafael.<br />

(riki)<br />

4. Juni <strong>2019</strong> 3

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