DB Streifzüge – die Vielfalt der Region erleben
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<strong>Streifzüge</strong> <strong>–</strong><br />
<strong>die</strong> <strong>Vielfalt</strong> <strong>der</strong><br />
<strong>Region</strong> <strong>erleben</strong><br />
Tipp:<br />
über 250 Touren in<br />
<strong>der</strong> App <strong>DB</strong> Ausflug<br />
Ausgabe 2019<br />
<strong>Region</strong>alverkehr Berlin-Brandenburg<br />
<strong>Region</strong>alverkehr Mecklenburg-Vorpommern<br />
Wir fahren für:<br />
Zweckverband für den<br />
Nahverkehrsraum Leipzig<br />
Regio Nordost<br />
Verkehrsverbund Oberelbe GmbH
RE3<br />
RE1<br />
RB17<br />
RE2<br />
RE4<br />
RE1<br />
RB11<br />
RB31<br />
S1<br />
RB25<br />
S2<br />
S3<br />
RE4<br />
RE5<br />
RE3<br />
RE4<br />
RE4<br />
RB23<br />
RE5<br />
RB12<br />
Ückeritz<br />
Koserow<br />
RE9<br />
RB15<br />
RB13<br />
RB14<br />
RB32<br />
RB26<br />
RB24<br />
Lübeck Hbf<br />
Herrnburg<br />
Herrnburg<br />
Schwanheide<br />
Grambow<br />
Ludwigslust<br />
Parchim<br />
Hagenow<br />
Stadt<br />
Hagenow<br />
Land<br />
Schwerin Hbf<br />
Rehna<br />
Bad<br />
Kleinen<br />
Wismar<br />
Güstrow<br />
enze<br />
Ahlbeck Grenze<br />
Swinoujscie<br />
Cent<br />
Swinoujscie<br />
Centrum<br />
Ueckermünde<br />
Stadthafen<br />
Jatznick<br />
Pasewalk<br />
Neustrelitz<br />
Hbf<br />
Neubrandenburg<br />
Mirow<br />
Waren (Müritz)<br />
Anklam<br />
Greifswald<br />
Lauterbach<br />
Mole<br />
Lauterbach<br />
Mole<br />
Stralsund<br />
Hbf<br />
Stralsund<br />
Hbf<br />
Zinnowitz<br />
Peenemünde<br />
Peenemünde<br />
Züssow<br />
Sassnitz<br />
Ostseebad<br />
Binz<br />
Ostseebad<br />
Binz<br />
Göhren<br />
(Rügen)<br />
Bergen<br />
auf Rügen<br />
Bergen<br />
auf Rügen<br />
Lietzow<br />
(Rügen)<br />
Lietzow<br />
(Rügen)<br />
Graal-<br />
Müritz<br />
Tessin<br />
Rövershagen<br />
Ribnitz-<br />
Damgarten<br />
Velgast<br />
Barth<br />
Barth<br />
Bützow<br />
Warnemünde<br />
Rostock<br />
Hbf<br />
Bad Doberan<br />
Bad Doberan<br />
Ostseebad<br />
Kühlungsborn West<br />
Inselstadt<br />
Malchow<br />
Magdeburg Hbf<br />
Dessau<br />
Hbf<br />
Lutherstadt<br />
Wittenberg<br />
Hbf<br />
Zahna<br />
RB14<br />
Halle (Saale) Hbf<br />
RB51<br />
Roßlau (Elbe)<br />
Leipzig-<br />
Stötteritz<br />
Großenhain<br />
(Cottb. Bf)<br />
Riesa<br />
H<br />
Coswig (b.Dresden)<br />
RE15 Dresden Hbf<br />
Salzwedel<br />
Uelzen<br />
Lüneburg<br />
Hamburg-Harburg<br />
Stendal<br />
Hamburg Hbf<br />
IRE<br />
IRE<br />
S1<br />
S1<br />
RE5<br />
RB12<br />
RE6<br />
RB60<br />
RB35<br />
RB<br />
RE18<br />
RE1<br />
RB33<br />
RB23<br />
RB22<br />
RB21<br />
RB55<br />
RB20<br />
RB10<br />
RB10<br />
RB13<br />
RB34<br />
RE7<br />
RE7<br />
RB51<br />
RE4<br />
RE4<br />
RE1<br />
RB36<br />
RB27<br />
RB43<br />
RE10<br />
RB26<br />
RB25<br />
RE3<br />
RB24<br />
RB74<br />
RB73<br />
RE2<br />
RE5<br />
RE3<br />
RE3<br />
RB14<br />
RB24<br />
RB61<br />
RB62<br />
RB63<br />
S4<br />
RE15<br />
RE18<br />
RB31<br />
RB45<br />
RE2<br />
RE3<br />
RB54<br />
RE3<br />
RE66<br />
RB66<br />
RE66<br />
RB10<br />
S2 S8<br />
RB41<br />
Karstädt<br />
Karstädt<br />
Fürstenberg<br />
(Havel)<br />
Nechlin<br />
Tanto<br />
Tanto<br />
Hosena<br />
Hosena<br />
Ortrand<br />
Prösen West<br />
Prösen West<br />
Prösen Ost<br />
Fermerswalde<br />
Fermerswalde<br />
Herzberg (Elster)<br />
Rehfeld<br />
(Falkenberg)<br />
Rehfeld<br />
(Falkenberg)<br />
Medewitz<br />
Jeber-<br />
Bergfrieden<br />
Wusterwitz<br />
Wusterwitz<br />
Großwudicke<br />
Großwudicke<br />
Blönsdorf<br />
Blönsdorf<br />
Zellendorf<br />
Berlin<br />
Berlin<br />
Rheinsberg<br />
(Mark)<br />
Prenzlau<br />
Angermünde<br />
Angermünde<br />
Eberswalde<br />
Hbf<br />
Werbig<br />
Bernau<br />
Werneuchen<br />
Lichtenberg<br />
Lichtenberg<br />
Fürstenwalde<br />
(Spree)<br />
Bad Saarow<br />
Klinikum<br />
Wünsdorf-<br />
Waldstadt<br />
Lübbenau<br />
(Spreewald)<br />
Schwed<br />
Schwed<br />
Joachimsthal<br />
Groß Schönebeck<br />
(Schorfheide)<br />
Löwenberg<br />
(Mark)<br />
Neuruppin<br />
Rheinsberger Tor<br />
Schmachtenhagen/<br />
Wensickendorf<br />
Michendorf<br />
Golm<br />
Potsdam<br />
Hbf<br />
Templin<br />
Stadt<br />
Cottb<br />
H<br />
Calau (NL)<br />
Senftenbe<br />
Senftenbe<br />
Ruhland<br />
Ruhland<br />
Doberlug-Kirchhain<br />
Falkenberg<br />
(Elster)<br />
Jüterbog<br />
Rathenow<br />
Wustrau<br />
Nauen<br />
Hennigsdorf<br />
(b. Berlin)<br />
Wustermark<br />
Neustadt<br />
(Dosse)<br />
Wittenberge<br />
Pritzwalk<br />
Elsterwerda<br />
Elsterwerda-Biehla<br />
Elsterwerda-Biehla<br />
Brandenburg<br />
Hbf<br />
Königs<br />
Wusterhausen<br />
Wittstock<br />
(Dosse)<br />
Bad Belzig<br />
Meyenburg<br />
Meyenburg<br />
Pritzwalk<br />
West<br />
Oranienburg<br />
Ostkreuz<br />
Ostkreuz<br />
Lübben<br />
(Spreewald)<br />
RB16<br />
Demmin<br />
Reuterstadt<br />
Stavenhagen<br />
Malchin<br />
Grimmen<br />
Leipzig Hbf<br />
Wurzen<br />
RE10<br />
S4<br />
Torgau<br />
Burg<br />
Stargard<br />
Chorin<br />
Chorin<br />
Lauchhammer<br />
Plessa West<br />
Plessa<br />
30<br />
<strong>Streifzüge</strong><br />
Inhalt<br />
2<br />
Graal-Müritz<br />
8<br />
12<br />
22<br />
38<br />
17<br />
24<br />
31 41<br />
44<br />
Ribnitz-<br />
Damgarten<br />
42<br />
Schwerin<br />
Hamburg<br />
18<br />
Wittstock/Dosse<br />
Wustrau<br />
Magdeburg<br />
29<br />
Bad Belzig<br />
35<br />
Jeber-Bergfrieden<br />
Dessau<br />
Leipzig<br />
14<br />
16<br />
Sassnitz<br />
35<br />
26<br />
34<br />
41<br />
Torgau<br />
17<br />
45<br />
40<br />
Bad Belzig<br />
28<br />
32<br />
10<br />
20
4 Rund um <strong>DB</strong> Regio Nordost<br />
5 Ein paar Worte vorweg<br />
Koserow<br />
6 Unterwegs mit <strong>der</strong> App <strong>DB</strong> Ausflug<br />
Ückeritz<br />
8 Feiern mit Fontane<br />
8 Begegnung in Neuruppin<br />
10 Durch Wustrau, Fontane nach<br />
12 Rundum schöne Aussichten<br />
12 Landesgartenschau in Wittstock/Dosse<br />
Malchin<br />
Neubrandenburg<br />
14 100 Jahre Bauhaus<br />
14 Aus Dessau in <strong>die</strong> Welt<br />
16 Grassimuseum und Kohlrabizirkus <strong>–</strong> Leipzig<br />
17 Feiningers Liebe <strong>–</strong> Ribnitz-Damgarten<br />
17 Baden, Bauhaus, Barnim Panorama <strong>–</strong> Bernau<br />
18 Umsonst und draußen<br />
18 Elbe, Hafen, Blomen <strong>–</strong> Hamburg<br />
Szczecin<br />
Glówny<br />
w<br />
Burg Stargard<br />
Neuruppin<br />
20 Kulturschätze am Elbufer<br />
20 Die Festung Dresden neu entdecken<br />
t (O<strong>der</strong>)<br />
22 Verkehrsverbund Oberelbe (VVO)<br />
22 Mit <strong>der</strong> Dampflok zum Märchenschloss <strong>–</strong> Radebeul<br />
Criewen<br />
23 Kulturzug Berlin-Wrocław<br />
23 Hier kommt Kultur zum Zug<br />
Küstrin-<br />
Kietz<br />
Kostrzyn<br />
Gorzów Wlkp.<br />
Krzyż<br />
Chorin<br />
24 Ab aufs Wasser<br />
24 Wind im Segel, Wasser unterm Board <strong>–</strong> Ückeritz<br />
26 Ri<strong>der</strong> auf dem Reitbahnsee <strong>–</strong> Neubrandenburg<br />
28 Paddeln zu Adler und Co. <strong>–</strong> Malchin<br />
29 Magdeburg vom Wasser aus<br />
Frankfurt<br />
(O<strong>der</strong>)<br />
RB91<br />
Rzepin<br />
Zielona Góra<br />
Bernau<br />
30 Wohlfühlen und loslassen<br />
30 Ganz entspannt am Ostseestrand <strong>–</strong> Graal-Müritz<br />
31 Magie <strong>der</strong> Steine <strong>–</strong> Bad Belzig<br />
Eisenhüttenstadt<br />
RE1<br />
us<br />
bf<br />
OE65<br />
49<br />
rg<br />
45<br />
RB11<br />
oyerswerda<br />
Guben<br />
RB46<br />
Forst<br />
(Lausitz)<br />
Spremberg<br />
Zittau<br />
RB93<br />
Zagan<br />
Plessa<br />
Radebeul Ost<br />
Lauchhammer<br />
Hoyerswerda<br />
32 Wilde Wäl<strong>der</strong><br />
32 Wildniswan<strong>der</strong>n im Nationalpark <strong>–</strong> Criewen<br />
34 Klösterliche Gotik und glückliche Ziegen <strong>–</strong> Chorin<br />
35 Buchenwald und Kreideküste <strong>–</strong> Sassnitz<br />
35 Die Spur <strong>der</strong> Steine <strong>–</strong> Jeber-Bergfrieden<br />
36 Einfach märchenhaft<br />
38 Die Bernsteinhexe von Koserow<br />
40 Sieben Berge und eine Burg <strong>–</strong> Burg Stargard<br />
41 Ritter und Schlossherren <strong>–</strong> Bad Belzig<br />
41 Wo Dornröschen schläft <strong>–</strong> Torgau<br />
42 Industriegeschichte<br />
42 Route <strong>der</strong> Industriekultur in Schwerin<br />
44 Die Lauchhammer Lulatsche<br />
45 Werke des Teufels <strong>–</strong> Hoyerswerda<br />
45 Lausitz voller Energie <strong>–</strong> Plessa<br />
Dresden<br />
46 Tickets, Tarife und Liniennetz<br />
3
Bei Fragen wenden Sie sich an unsere kompetenten<br />
Mitarbeiter vom Kundendialog <strong>DB</strong> Regio:<br />
Kundendialog <strong>DB</strong> Regio Berlin und Brandenburg<br />
Babelsberger Str. 18, 14473 Potsdam<br />
Tel. 0331 235-6881 bzw. -6882<br />
kundendialog.berlin-brandenburg@<br />
deutschebahn.com<br />
bahn.de/brandenburg<br />
© DEUTSCHE BAHN AG/TIMM BROCKFELD<br />
Kundendialog <strong>DB</strong> Regio Mecklenburg-Vorpommern<br />
Zum Bahnhof 13, 19053 Schwerin<br />
Tel. 0385 750-2405<br />
kundendialog.mecklenburg-vorpommern@<br />
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bahn.de/mecklenburg-vorpommern<br />
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Mehr auf den Seiten 6 und 7.<br />
Auf bahn.de, im <strong>DB</strong> Navigator<br />
und in <strong>der</strong> VBB-App Bus & Bahn<br />
erhalten Sie z.B. Live-Auskünfte<br />
zu Ihrem Zug, aktuelle Infos zu<br />
Ihrer Verbindung sowie Tickets.<br />
Mehr auf Seite 46.<br />
Mit <strong>der</strong> App <strong>DB</strong> Bauarbeiten<br />
und dem dazugehörigen Newsletter<br />
sind Sie stets über baubedingte<br />
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Regio-Punkt im Hamburger Hauptbahnhof<br />
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Mo.<strong>–</strong>Fr. 10<strong>–</strong>18 Uhr, Sa./So. geschlossen, Tel. 040 39182777<br />
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4
© DEUTSCHE BAHN AG/KAI MICHAEL NEUHOLD<br />
Ein paar Worte<br />
vorweg<br />
Liebe Reisende,<br />
„Mit dem ersten Maienschein, an grünen Saaten vorbei, hofftʼ ich den Ausflug unternehmen und nach<br />
‘manch verborgenem Schatzʼ ausschauen zu können.“<br />
Geht es Ihnen ebenso wie Theodor Fontane? Spüren auch Sie <strong>die</strong> Vorfreude auf klare Seen, sanfte Hügel, pittoreske Städte und<br />
feinen Ostseesand zwischen den Zehen? Dann nichts wie los, wir haben neue Touren für Sie im Gepäck. In <strong>die</strong>sem Jahr gibt es viel<br />
Neues zu entdecken: Ganz Brandenburg steht im Zeichen des 200. Geburtstags Theodor Fontanes. Seine Geburtsstadt Neuruppin<br />
und weitere Orte laden Sie mit Son<strong>der</strong>ausstellungen, Festspielen und mehr dazu ein, den berühmten Schriftsteller ganz neu<br />
kennenzulernen. Die Landesgartenschau im historischen Wittstock/Dosse widmet Fontane zwei Themen gärten und präsentiert<br />
von April bis Oktober Gartenkunst und Blütenzier.<br />
Lieben Sie klares Design? Dann besuchen Sie einige <strong>der</strong> Ausstellungen und Veranstaltungen rund um das 100-jährige Bauhausjubiläum.<br />
Neben dem neuen Bauhaus Museum in Dessau gibt es 2019 auch in Bernau, Leipzig, Berlin und Ribnitz-Damgar ten<br />
einiges rund um den berühmten Stil zu entdecken. Neues erwartet Sie auch in Dresden, wo im Herbst <strong>die</strong> multimediale Ausstellung<br />
in <strong>der</strong> alten Festung eröffnet. Die Elbstadt Riesa feiert vom 6. bis 8. September den „Tag <strong>der</strong> Sachsen“ und ihr 900. Stadtjubiläum.<br />
Auch <strong>die</strong> Natur lockt zu Aktivitäten: Wan<strong>der</strong>n Sie an Rügens Kreideküste, surfen Sie auf <strong>der</strong> Ostsee o<strong>der</strong> besuchen Sie <strong>die</strong> Bernsteinhexe<br />
auf Usedom. Wenn Sie eine Radtour planen, können Sie vor Ort ganz entspannt hochwertige Fahrrä<strong>der</strong>, E-Bikes und Kin<strong>der</strong>anhänger<br />
leihen <strong>–</strong> denn bitte bedenken Sie: An sonnigen Wochenenden kann es voll werden in den Fahrrad abteilen.<br />
Apropos Platzangebot: Wir freuen uns, Ihnen ab 1. April gemeinsam mit dem VBB auf den Linien RE7, RB10 und RB13<br />
deutlich mehr Sitzplatzkapazitäten durch Doppelstockzüge und längere einstöckige Fahrzeuge anbieten zu können.<br />
Warten Sie also nicht auf den Maienschein <strong>–</strong> lassen Sie sich inspirieren<br />
und <strong>erleben</strong> Sie <strong>die</strong> <strong>Vielfalt</strong> <strong>der</strong> <strong>Region</strong>!<br />
Herzlichst, Jörg Werner (Marketingleiter <strong>DB</strong> Regio Nordost)<br />
5
Unterwegs mit <strong>der</strong><br />
App <strong>DB</strong> Ausflug<br />
© FOTOLIA.COM<br />
6
App <strong>DB</strong> Ausflug<br />
Einfach rausfahren<br />
und Neues <strong>erleben</strong><br />
Ein freier Tag steht an, <strong>die</strong> Vorfreude steigt,<br />
doch wo soll es hingehen? Diese Frage lässt<br />
sich mit <strong>der</strong> kostenlosen App <strong>DB</strong> Ausflug<br />
blitzschnell beantworten: einfach aus über<br />
250 Vorschlägen <strong>die</strong> Touren filtern, <strong>die</strong> zu den eigenen<br />
Wünschen passen, Lieblingsziel wählen und Freunde<br />
o<strong>der</strong> Familie per „Teilen“-Funktion zur Tour einladen.<br />
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Nutzen Sie den<br />
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<strong>die</strong> kostenfreie App<br />
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zu Ihrem Ausflugserlebnis!<br />
Schon kann es losgehen, denn <strong>die</strong> App bietet alles, was man zum gelungenen Ausflug<br />
braucht: Die Touren sind sorgfältig recherchiert, Bil<strong>der</strong> und Beschreibungen<br />
verraten Interessantes über <strong>die</strong> <strong>Region</strong>, und <strong>die</strong> optimale Route ist in <strong>der</strong> Karte<br />
eingezeichnet.<br />
Dank <strong>der</strong> ÖPNV-Planung lässt sich sofort <strong>die</strong> beste Verbindung zum Wunschziel<br />
ermitteln <strong>–</strong> zu Radtour, Wan<strong>der</strong>ung o<strong>der</strong> Stadtrundgang, Bade spaß, Wellenreiten<br />
o<strong>der</strong> Wellnesstag. Und wie ist das Wetter dort in den kommenden Tagen? Klar doch,<br />
auch das verrät <strong>die</strong> App.<br />
Am Ausflugsort führt <strong>die</strong> App dank interaktiver Karte bequem vom Bahnhof zum<br />
Schloss und zum Café, zum Kletterpark, zum Surfspot o<strong>der</strong> den Wan<strong>der</strong>weg entlang,<br />
inklusive nützlicher Serviceinfos wie Öffnungszeiten, Radverleih und mehr.<br />
ico_movement_hike_rot.pdf 1 18.10.18 22:20<br />
DAS STECKT IN DER APP<br />
Wan<strong>der</strong>touren<br />
Kanutouren<br />
Stadtrundgänge<br />
Fahrradtouren<br />
Badespaß<br />
Wellness<br />
Aktiverlebnisse<br />
© SHUTTERSTOCK.COM/MONKEY BUSINESS IMAGES<br />
Bisher stehen App-Touren in Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen,<br />
Sachsen-Anhalt und einigen weiteren <strong>Region</strong>en zur Verfügung. Die App wird<br />
ständig weiterentwickelt und mit neuen Touren ergänzt. Es lohnt sich daher, <strong>die</strong><br />
automatische Update-Funktion zu nutzen o<strong>der</strong> regelmäßig manuelle Updates<br />
durchzuführen. Und los geht’s <strong>–</strong> mit Ihrem Smartphone als Reiseführer.<br />
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App <strong>DB</strong> Ausflug im App Store bzw.<br />
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7
Feiern mit<br />
Fontane<br />
„…ein Apotheker, <strong>der</strong> anstatt<br />
von einer Apotheke von <strong>der</strong> Dichtkunst<br />
leben will, ist so ziemlich<br />
das Tollste, was es gibt“, urteilte<br />
Theodor Fontane über sich selbst.<br />
Doch seine „Wan<strong>der</strong>ungen durch<br />
<strong>die</strong> Mark Brandenburg“ wirken<br />
bis heute nach und bieten auch<br />
im Jahr seines 200. Geburtstags<br />
Anlässe für Ausflüge mit offenen<br />
Augen und Herzen.<br />
© TERRA PRESS BERLIN<br />
8
fontane.200<br />
Begegnung in Neuruppin<br />
Wie kein an<strong>der</strong>er Autor prägte Theodor Fontane <strong>die</strong> Identität<br />
Brandenburgs, er vermittelte einem Millionenpublikum<br />
dessen facettenreiche Geschichte und den Charme <strong>der</strong><br />
Landschaft. Unter dem Titel fontane.200 würdigt das Land<br />
in <strong>die</strong>sem Jahr den Apotheker und Reiseschriftsteller aus Neuruppin. Was er<br />
wohl sagen würde, könnte er selbst dabei sein?<br />
© TOURISMUSSERVICE<br />
BUERGERBAHNHOF GMBH<br />
Herr Fontane, wie fühlt es sich an, zurück<br />
in <strong>der</strong> Geburtsstadt zu sein?<br />
Mir geht es wohl ähnlich wie meiner Mutter,<br />
<strong>die</strong> 1832 mit mir an <strong>der</strong> Hand hier ankam.<br />
Wir nahmen Quartier im Haus gegenüber<br />
unserer früheren Apotheke. Mit den Worten<br />
„da bist du geboren“ wies sie hinüber<br />
nach dem hübschen Hause mit dem Löwen<br />
über <strong>der</strong> Eingangstür, Tränen in den Augen.<br />
Sie war nicht gern fortgegangen und kehrte<br />
als Frau von über fünfzig Jahren zurück, um<br />
dort, wo sie eine Zeit lang glücklich gewesen<br />
war, zu sterben.<br />
Sie kamen damals her, um für das Leben<br />
zu lernen, am hiesigen Gymnasium bei<br />
Rektor Thormeyer. War <strong>die</strong>ses Bemühen<br />
von Erfolg gekrönt?<br />
Oh, <strong>der</strong> alte Thormeyer, <strong>die</strong>se Kolossalfigur<br />
mit Löwenkopf und Löwenstimme! Nun,<br />
schauen Sie einmal in sein „Erbauungsbuch<br />
für stu<strong>die</strong>rende Jünglinge“. Sie lesen etwa:<br />
„Die Hände sind an demjenigen Ort befestigt<br />
wo sie alle ihre Geschäfte auf das ge -<br />
schickteste verrichten können. Denn hätten<br />
sie ihre Stellung hinten erhalten, so<br />
könnten ihnen <strong>die</strong> Augen nicht zustatten<br />
kommen, befände sich aber <strong>die</strong> eine Hand<br />
hinten und <strong>die</strong> an<strong>der</strong>e vorn, so könnten<br />
sie einan<strong>der</strong> nicht Hülfe leisten.“ Nun,<br />
stellen Sie sich vor, wie erbaulich <strong>die</strong>s für<br />
zwölfjährige Knaben wohl war...<br />
Und doch wurde aus Ihnen <strong>der</strong> wohl<br />
berühmteste Sohn Neuruppins.<br />
Nun mal ganz sachlich, junger Mann.<br />
Unter allen bedeutenden Männern, <strong>die</strong><br />
Ruppin, Stadt wie Grafschaft, hervorgebracht,<br />
ist Karl Friedrich Schinkel <strong>der</strong><br />
bedeutendste. Seine Schule blüht und<br />
durchdringt unser Leben. Rastlos wie er<br />
war, zeichnete er selbst am Teetische,<br />
dem Gange <strong>der</strong> Unterhaltung folgend,<br />
mit Fe<strong>der</strong> und Bleistift vor sich hin.<br />
Nun, ganz unbedeutend sind auch Sie<br />
nicht... Neuruppins weite Plätze waren<br />
Ihnen zu langweilig. Doch für Meister<br />
Schinkel und <strong>die</strong> Bil<strong>der</strong>bogen konnten<br />
Sie sich begeistern, richtig?<br />
Aber ja! Es lässt sich sagen, dass es wohl<br />
noch heute abgelegene Orte gibt, <strong>die</strong> von<br />
fernen Schauplätzen wie Delhi und Kanpur<br />
nichts wüssten, hätten Sie nicht <strong>die</strong> beliebten<br />
Bil<strong>der</strong>bogen <strong>der</strong> Kühnschen Druckerei<br />
zur Anschauung gehabt.<br />
Nun wüssten wir gern: Was sind Ihre<br />
Tipps für Ausflüge im Jubiläumsjahr?<br />
Ein Rundgang durch Neuruppin sei empfohlen,<br />
will man meiner Herkunft nachspüren.<br />
An<strong>der</strong>e nehmen das Zweirad o<strong>der</strong><br />
<strong>erleben</strong> Theater, Ausstellung, Festival...<br />
Vielgestaltig wie mein eigenes Werk sind<br />
auch <strong>die</strong> Feierlichkeiten (siehe Seite 11).<br />
„Fontane“ begrüßt <strong>die</strong> Gäste<br />
Neuruppins bei einer Stadtführung.<br />
Eckdaten zur Tour<br />
6h 3 km Neuruppin<br />
Stadtrundgang für Kulturliebhaber<br />
Tourstart: Neuruppin Rheinsberger Tor<br />
Infos: tourismus-neuruppin.de<br />
Tel. 03391 45460<br />
Ticket-Tipp: Eine Person reist mit<br />
<strong>der</strong> Tageskarte im VBB-Gesamtnetz<br />
für 21 Euro an. Bis zu 5 Personen<br />
fahren gemeinsam beson<strong>der</strong>s günstig<br />
mit dem Brandenburg-Berlin-Ticket<br />
für 29 Euro.<br />
Blick auf Neuruppin<br />
© TERRA PRESS BERLIN<br />
9
fontane.200<br />
Durch Wustrau, Fontane nach<br />
Ein vierzigjähriger Mann mit markantem Schnauzer und nach hinten<br />
gekämmtem welligem Haar kam Mitte des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts „in einem<br />
Boot über den See gefahren“ und besuchte den Ort Wustrau. Es war<br />
Theodor Fontane, <strong>der</strong> hier Notizen für das erste Kapitel des ersten<br />
Bands seiner „Wan<strong>der</strong>ungen durch <strong>die</strong> Mark Brandenburg“ nie<strong>der</strong>schrieb.<br />
Beson<strong>der</strong>s hatte es ihm <strong>die</strong> Geschichte um den Husarengeneral Hans Joachim<br />
von Zieten angetan, <strong>der</strong> in Wustrau wohnte und begraben liegt.<br />
© ADOBE STOCK/HEIKE JESTRAM<br />
© TERRA PRESS BERLIN<br />
Sie kommen nicht über den See, son<strong>der</strong>n mit <strong>der</strong> Bahn am Bahnhof Wustrau-<br />
Radensleben an. Der Weg führt Sie am Seeufer entlang und über <strong>die</strong> Klappbrücke<br />
von Altfriesack. Am Ortseingang von Wustrau sehen Sie rechter Hand an <strong>der</strong><br />
Uferpromenade <strong>die</strong> Plastik „Seeschlacht“, <strong>die</strong> an ein ungewöhnliches Ferienvergnügen<br />
erinnert. Fontane beschrieb es in seinen „Wan<strong>der</strong>ungen“: Der Sohn des<br />
alten Zieten auf Wustrau und <strong>der</strong> Sohn des alten Knesebeck auf Karwe hatten<br />
zufällig gleichzeitig Urlaub vom Militär<strong>die</strong>nst. Sie beschlossen, mangels echter<br />
Kämpfe eine große Seeschlacht zu inszenieren, <strong>die</strong> ein großes Publikum fand.<br />
Heute zieht das Seefestival Wustrau jeden Juli Zuschauer zum Ruppiner See.<br />
Den Ort Wustrau beschrieb Fontane durchaus wohlwollend: „Das eigentliche Dorf,<br />
saubere, von Wohlstand zeugende Bauerhäuser, liegt etwas zurückgezogen vom<br />
See; zwischen Dorf und See aber breitet sich <strong>der</strong> Park aus, dessen Baumgruppen<br />
von dem Dache des etwas hoch gelegenen Herrenhauses überragt werden.“<br />
“ Denkmal von Zietens<br />
1 Schloss Wustrau<br />
Und, stimmen Sie Fontane zu, dass das<br />
Herrenhaus „freilich seinerseits eine<br />
reizende Lage“ hat? Nach einem Blick<br />
auf Heimatmuseum, Dorf anger und<br />
Dorfkirche ist das Brandenburg-Preußen<br />
Museum Ihr Ziel. Es zeigt, dass Preußen<br />
neben Prügelstock und Pickelhaube auch<br />
für Toleranz und das Streben nach Gerechtigkeit<br />
stand. Mit neuen Einblicken<br />
ins alte Preußen spazieren Sie zurück<br />
zum Bahnhof.<br />
Hohes Ende<br />
Karwe<br />
Heimatmuseum<br />
Kirche<br />
Klappbrücke<br />
Brandenburg-<br />
Preußen<br />
Museum<br />
10<br />
R u p p i n e r S e<br />
Herrenhaus<br />
Plastik<br />
„Seeschlacht“<br />
An <strong>der</strong> Mühle<br />
Wustrau<br />
Rhin<br />
Wustrauer<br />
e<br />
Altfriesack<br />
Wittenberge < RE6 RE6 > Berlin Gesundbrunnen<br />
Karpfenteich<br />
Wustrau-<br />
Radensleben<br />
Kanal<br />
Ruppiner<br />
Bützsee<br />
Fischerdorf<br />
Eckdaten zur Tour<br />
4 h 8 km<br />
Wustrau-Radensleben<br />
Wan<strong>der</strong>tour für Kulturliebhaber<br />
Tourstart: Wustrau-Radensleben<br />
Brandenburg-Preußen Museum:<br />
brandenburg-preussen-museum.de<br />
Tel. 033925 70798<br />
Ticket-Tipp:<br />
Branden burg-Berlin-<br />
Ticket für 29 Euro für<br />
bis zu 5 Personen
fontane.200<br />
Veranstaltungen im<br />
Fontane-Jahr 2019<br />
RE6<br />
Wittenberge<br />
Netzeband<br />
Neuruppin West<br />
Neuruppin Rheinsberger Tor<br />
Wustrau-Radensleben<br />
Ganz Brandenburg und beson<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Nordosten mit Fontanes Geburtsstadt<br />
Neuruppin feiert in <strong>die</strong>sem Jahr den 200. Geburtstag Theodor Fontanes. Zahlreiche<br />
Ausstellungen und Veranstaltungen bieten Anlass, auf Spurensuche<br />
zu gehen. Künstler und Jugendliche, Regisseure und Musiker interpretieren<br />
Fontane neu, an<strong>der</strong>s, mo<strong>der</strong>n und überraschend. Hier eine Auswahl entlang<br />
<strong>der</strong> Strecke des RE6:<br />
Berlin-<br />
Spandau<br />
Hennigsdorf<br />
Berlin<br />
Gesundbrunnen<br />
30. März<br />
Eröffnung des Jubiläumsjahres<br />
in <strong>der</strong> Kulturkirche Neuruppin<br />
30. März bis 30. Dezember<br />
fontane.200/Autor<br />
Leitausstellung im Museum Neuruppin<br />
14. April bis 8. Dezember<br />
Fotoausstellung „Wan<strong>der</strong>in durch<br />
<strong>die</strong> Mark Brandenburg“<br />
Brandenburg-Preußen Museum<br />
Wustrau<br />
29. April bis 20. Dezember<br />
Dem Wort auf <strong>der</strong> Spur<br />
Interaktives Bildungsprogramm<br />
für Schüler in Neuruppin<br />
bahn.de/klasse-unterwegs<br />
demwortauf<strong>der</strong>spur.de<br />
31. Mai bis 10. Juni<br />
Fontane-Festspiele in Neuruppin<br />
Musik, Theater, Literatur, Lyrik und<br />
Kunst, Ausflüge, Künstlerbegegnungen<br />
12. bis 18. Juni<br />
Querfelddrei<br />
Kin<strong>der</strong>- & Jugendliteraturfestival<br />
in Neuruppin<br />
14. bis 18. Juni<br />
„Jedem bin ich was gewesen… <strong>–</strong><br />
Ein Lebenspanorama in Szene“<br />
Open-Air-Theater im Tempelgarten<br />
Neuruppin<br />
12. Juli bis 3. August<br />
Seefestival Wustrau<br />
mit „Was ihr wollt“ und<br />
„Fontane und <strong>die</strong> Frauen“<br />
2. bis 31. August<br />
Theatersommer Netzeband<br />
„Ellernklipp“<br />
Novelle von Fontane<br />
30. Dezember<br />
200. Jubiläum Theodor Fontanes<br />
Geburtstags- und Abschlussveranstaltung<br />
in Neuruppin<br />
Weitere Veranstaltungen und Infos:<br />
Tel. 03391 355686<br />
fontane-200.de<br />
kulturland-brandenburg.de<br />
Festspiele Neuruppin<br />
Seefestival Wustrau<br />
Theatersommer Netzeband<br />
Museum Neuruppin<br />
© UWE HAUTH PHOTOGRAPHY<br />
© LUTZ WINKLER<br />
© THEATERSOMMER/HENRY MUNDT<br />
© L. KIENZLE, R. OBERHAMMER<br />
Weitere Entdeckungen auf Fontanes Spuren:<br />
ganzjährig<br />
Die App „rbb Fontane“<br />
Entdecken Sie mit <strong>der</strong> App „rbb Fontane“<br />
Berlin und Brandenburg mit den Werken<br />
von Theodor Fontane.<br />
Die App bietet Lesungen und Videos<br />
zu mehr als 100 Orten, ergänzt durch<br />
Originaltexte und Zitate.<br />
Dazu gibt es praktische Routenvorschläge<br />
für Ihre ganz persönliche<br />
Fontane-Wan<strong>der</strong>ung.<br />
rbb-online.de/fontane<br />
ganzjährig<br />
fontane.200/Spuren<br />
40 Projektpartner laden unter dem Dach<br />
von Kulturland Brandenburg dazu ein,<br />
Fontanes Arbeitsweise kennenzulernen.<br />
7. Juni bis 30. Dezember<br />
fontane.200/Brandenburg <strong>–</strong><br />
Bil<strong>der</strong> und Geschichten<br />
Son<strong>der</strong>ausstellung im Haus <strong>der</strong> Branden -<br />
burgisch-Preußischen Geschichte in<br />
Potsdam, mehr unter: hbpg.de<br />
ganzjährig<br />
fontane.rad<br />
Die Radroute verknüpft auf 300 Kilometern<br />
Orte im Havelland und im<br />
Ruppiner Seenland, <strong>die</strong> mit Theodor<br />
Fontane o<strong>der</strong> seinen literarischen<br />
Werken zu tun haben, ergänzt durch<br />
sieben Tagestouren.<br />
Die Strecken folgen bekannten Radwegen,<br />
<strong>die</strong> im Knotenpunktsystem vernetzt<br />
sind.<br />
fontanerad.de<br />
11
Rundum schöne<br />
Aussichten<br />
Rundum schöne Aussichten<br />
Landesgartenschau in <strong>der</strong><br />
Bischofsstadt an <strong>der</strong> Dosse<br />
Wittstock an <strong>der</strong> Dosse sollte ihre Residenzstadt sein, beschlossen <strong>die</strong><br />
Havelberger Bischöfe im 13. Jahrhun<strong>der</strong>t. Fast 300 Jahre lebten sie<br />
hinter den wuchtigen Mauern <strong>der</strong> Alten Bischofsburg. Ihr historischer<br />
Burgturm bildet mit dem angrenzenden Ringwall <strong>die</strong> Kulisse für <strong>die</strong><br />
6. Brandenburgische Landesgartenschau (LaGa) vom 18. April bis 6. Oktober.<br />
Der RE6 bringt Besucher komfortabel in <strong>die</strong> alte Bischofsstadt. Nur wenige Schritte sind<br />
es vom Bahnhof zum 13 Hektar großen Gartenschaugelände. Der denkmalgeschützte<br />
Friedrich-Ebert-Park lädt zum Spaziergang unter altehrwürdigen Bäumen ein. In Themengärten<br />
und Gartenkabinetten zeigen <strong>die</strong> Gestalter ihre Kunst. Zwei Themengärten sind<br />
Theodor Fontane gewidmet, dessen 200. Geburtstag in <strong>die</strong>sem Jahr groß gefeiert wird.<br />
TIPP FÜR BAHNFAHRER<br />
Gartenschau-Besucher, <strong>die</strong><br />
mit <strong>der</strong> Bahn anreisen und<br />
einen gültigen Fahrschein<br />
des Besuchstages vorlegen,<br />
erhalten 2,00 Euro Rabatt<br />
auf <strong>die</strong> Tageskarte für<br />
Erwachsene.<br />
Im historischen Güterboden werden <strong>die</strong> Blumenschauen<br />
kunstvoll inszeniert. Tulpen und Narzissen, Hortensien und<br />
prachtvolle Rosen, Apfelbäume und Dahlien wechseln im<br />
Reigen <strong>der</strong> Jahreszeiten. Der Park am Bleichwall verlockt<br />
mit Promenade an <strong>der</strong> Dosse, Apfelhain, Gärtnermarkt und<br />
Kleingärten zum Schauen und Stöbern. Im Amtshof <strong>der</strong><br />
Bischofsburg finden Shows und Konzerte statt.<br />
Gartenkunst und Geschichte kommen zusammen, wenn Sie<br />
auch <strong>die</strong> Ausstellungen <strong>der</strong> Museen „Alte Bischofsburg“ besuchen.<br />
Mit Ihrer Eintrittskarte für <strong>die</strong> Gartenschau kommen<br />
Sie kostenfrei hinein. Schlen<strong>der</strong>n Sie anschließend noch durch<br />
<strong>die</strong> historische Altstadt. Auch hier begrüßen Sie überall<br />
© TERRA PRESS BERLIN<br />
12
Der trutzige Burgturm, <strong>die</strong> historische Backsteinmauer und feinstes Fachwerk<br />
umrahmt von den Flüssen Dosse und Glinze: Das sind wahrhaftig „Rundum schöne<br />
Aussichten“ für Brandenburgs <strong>die</strong>sjährige Landesgartenschau in Wittstock/Dosse.<br />
© FOTOLIA.COM/HOLGER.L.BERLIN; STADT WITTSTOCK<br />
AB INS GRÜNE KLASSENZIMMER<br />
Das Schulprogramm <strong>der</strong> LaGa macht Kin<strong>der</strong> und Jugendliche<br />
zu Forschern, Entdeckern und Künstlern. Spannende Exkursionen<br />
für Kitas und Schulklassen samt nützlichen Planungshilfen<br />
stehen online auf: bahn.de/klasse-unterwegs.<br />
üppig blühende Rosen, dank des Engagements <strong>der</strong> Wittstocker<br />
Rosen freunde. An <strong>der</strong> Stadtmauer und vor vielen Häu sern<br />
leuchtet <strong>die</strong> Königin <strong>der</strong> Blumen im schönsten Farbenspiel<br />
und macht Wittstock/Dosse zur „Stadt <strong>der</strong> 1.000 Rosen“.<br />
Verweilen Sie vor schmucken Fachwerkbauten, dem<br />
neugotischen Rathaus und <strong>der</strong> imposanten gotischen<br />
St.-Marien-Kirche. Steigen Sie <strong>die</strong> 203 Stufen auf den<br />
Kirchturm, um sich aus <strong>der</strong> Höhe von <strong>der</strong> Bischofsund<br />
Rosenstadt zu verabschieden. Für <strong>die</strong>se Mühe<br />
werden Sie reich beschenkt: mit <strong>der</strong> schönsten Aussicht<br />
auf Wittstock/Dosse und <strong>die</strong> Landesgartenschau 2019.<br />
Eckdaten zur Tour<br />
An <strong>der</strong> Glinze<br />
Ringstr.<br />
Pritzwalker Str.<br />
Eingang/<br />
Kasse<br />
Friedrich-<br />
Ebert-Park<br />
Wittstock<br />
(Dosse)<br />
Eisenbahnstr.<br />
2 h 3 km Wittstock/Dosse<br />
Ringstr.<br />
Gröper Mauer<br />
Burgstr.<br />
Kettenstr.<br />
Glinzmauer<br />
Glinze<br />
Poststr.<br />
Heiligegeiststr.<br />
Wittenberge < RE6 > Berlin<br />
Kyritzer Str.<br />
Marktstr.<br />
Burgstr.<br />
Marktgs.<br />
Kirchgs.<br />
Gröper Str.<br />
Rathaus<br />
Markt<br />
Kirchpl.<br />
Kuhstr.<br />
Landesgar t e n s c h a u<br />
Rundgang zur Landesgartenschau<br />
Tourstart: Wittstock (Dosse)<br />
Infos: laga.wittstock.de, Tel. 03394 7209010<br />
Ticket-Tipp: Im Zeitraum <strong>der</strong> LaGa gilt das Mecklenburg-Vorpommern-<br />
Ticket (MVT) zusammen mit dem Anschlussticket LaGa 2019 für zusätzlich<br />
10 Euro pro Person bereits vor 9 Uhr und auch in den Zügen des <strong>Region</strong>alverkehrs<br />
bis Wittstock/Dosse. Aus Berlin fahren bis zu 5 Personen mit dem<br />
Brandenburg-Berlin-Ticket günstig zur LaGa.<br />
Gröper Mauer<br />
St. Marienstr.<br />
Baustr.<br />
Gr. Graben<br />
Kl. Graben<br />
- G e<br />
Kettenstr.<br />
Domhof<br />
Königstr.<br />
Ba<strong>der</strong>str.<br />
l ä n d e<br />
Wittstock/<br />
Dosse<br />
Kl. Ket- tenstr.<br />
Wer<strong>der</strong>str.<br />
Brinkmauer<br />
Park am<br />
Bleichwall<br />
Dosse<br />
Amtshof<br />
© terra press<br />
0<br />
Museen Alte<br />
Bischofsburg<br />
St. Marienkirche<br />
Dosseteich<br />
Eingang/<br />
Kasse<br />
Walkstr.<br />
200 m<br />
AmDossete<br />
Walkstr.<br />
Röbeler<br />
Walter<br />
Schulz-<br />
Platz<br />
13
100 Jahre<br />
Bauhaus<br />
Die Vermutung, dass <strong>die</strong> Mo<strong>der</strong>ne in <strong>die</strong> Jahre gekommen sei, liegt nahe,<br />
wenn man auf das große Bauhausjubiläum 2019 schaut. Doch das Gegenteil ist<br />
<strong>der</strong> Fall: Noch heute prägt <strong>die</strong> von den Künstlern des Bauhauses proklamierte<br />
Klarheit Ästhetik und Stilempfinden.<br />
© STIFTUNG BAUHAUS DESSAU/TADASHI OKOCHI, PEN MAGAZINE, 2010<br />
100 Jahre Bauhaus<br />
Aus Dessau in <strong>die</strong> Welt<br />
Walter Gropius gründete 1919 das Bauhaus, <strong>die</strong><br />
weltberühmte Schule für Gestaltung, <strong>die</strong> 1925 von<br />
Weimar nach D essau zog. Dessau feiert 2019 das<br />
Bauhausjubiläum mit einer Reihe von Veranstaltungen,<br />
Festivals und <strong>der</strong> Eröffnung des neuen<br />
Bauhaus Museums.<br />
© STIFTUNG BAUHAUS DESSAU/WILMINGTON-LU, YAKOB ISREAL<br />
In Dessau erreichte das Bauhaus den<br />
Höhepunkt seines Schaffens. Das Jubiläumsprogramm<br />
spiegelt <strong>die</strong> <strong>Vielfalt</strong> <strong>der</strong><br />
Themen des Bauhauses, <strong>die</strong> von Kunst<br />
und Kultur, von Design und Architektur<br />
bis zum Lernen und Vergnügen reichen.<br />
Höhepunkt im Veranstaltungsreigen ist<br />
<strong>die</strong> Eröffnung des Museums am 8. September<br />
2019; weitere Glanzlichter sind<br />
<strong>die</strong> Bauhaus Festspiele mit den Festivals<br />
Architektur RADIKAL, Schule FUNDA-<br />
MENTAL und Bühne TOTAL.<br />
Für <strong>die</strong> „Bauhauskultur“ bot Dessau in<br />
den 1920er Jahren ein ideales Umfeld.<br />
Es ist kein Zufall, dass <strong>die</strong> Avantgardeschule<br />
1925 in <strong>der</strong> aufstrebenden Industriestadt<br />
ihren fulminanten Auftritt hatte.<br />
Bis heute lässt sich <strong>der</strong> Impuls <strong>der</strong><br />
Schule, „<strong>die</strong> Welt neu zu denken“, in<br />
den über <strong>die</strong> Stadt verteilten Bauhausbauten<br />
nachempfinden. Der Innovationsgeist<br />
und <strong>die</strong> Kreativität des Bauhauses<br />
prägen bis heute das Gesicht <strong>der</strong> Bauhausstadt<br />
Dessau.<br />
Der Einfluss des Bauhauses wird 2019<br />
mit einer Reihe von Informationspunkten<br />
und -stationen sichtbar gemacht.<br />
Die Ausstellung „Unsichtbare Orte“ lässt<br />
<strong>die</strong> Besucher jene versteckten Orte im<br />
Dessauer Stadtraum entdecken, <strong>die</strong> für<br />
<strong>die</strong> Bauhäusler beson<strong>der</strong>s wichtig waren.<br />
Mit Hörstationen und einem Kiosk mit<br />
Film- und Kartenmaterial auf dem Marktplatz<br />
kann sich je<strong>der</strong> auf <strong>die</strong> Spuren <strong>der</strong><br />
Bauhaus-Stu<strong>die</strong>renden und -Meister<br />
begeben.<br />
14
KLARHEIT UND SCHÖNHEIT FÜR ALLE<br />
1919 in Weimar gegründet, erlebte das Bauhaus in Dessau zwischen 1925 und<br />
1932 seine Blütezeit. Hier konnte Walter Gropius seine Idee <strong>der</strong> Verbindung<br />
von Kunst und Technik umsetzen. In Dessau wurde das Bauhaus zur Hochschule<br />
für Gestaltung, in <strong>der</strong> Studenten aus <strong>der</strong> ganzen Welt zusammenkamen, um<br />
mit den Bauhausmeistern gemeinsam zu lernen und zu leben. Besucher können<br />
das Hochschulgebäude mit <strong>der</strong> Mensa, <strong>der</strong> Bühne und dem Prellerhaus besichtigen<br />
und in den ehemaligen Studentenateliers übernachten.<br />
Die Bauhausmeister, zu denen neben Walter Gropius so berühmte Künstler wie<br />
Wassily Kandinsky, Oskar Schlemmer, Lyonel Feininger und Paul Klee zählten,<br />
lebten und arbeiteten in Dessau mit ihren Familien in den Meister häusern <strong>–</strong><br />
eine <strong>der</strong> wichtigsten Künstlerkolonien weltweit. Zum Jubiläum zeigen sich <strong>die</strong><br />
Meisterhäuser, allen voran das Haus Kandinsky/Klee, frisch saniert.<br />
© STIFTUNG BAUHAUS DESSAU/MARTIN BRÜCK<br />
1 Bauhausgebäude von Walter Gropius<br />
2 Meisterhäuser in Dessau (1926), Architekt Walter Gropius<br />
Eckdaten zur Tour<br />
5 h 14 km Dessau-Roßlau<br />
Rundgang zu den Meisterwerken<br />
des Bauhauses<br />
Tourstart: Dessau Hbf<br />
Ticket-Tipp: Das Brandenburg-Berlin-Ticket<br />
für 29 Euro für bis zu 5 Personen gilt im<br />
RE7 ab Berlin über <strong>die</strong> Landesgrenze hinaus<br />
bis Dessau Hbf; in <strong>der</strong> <strong>Region</strong> ist das Sachsen-<br />
Anhalt-Ticket <strong>die</strong> günstige Wahl.<br />
1 Kornhaus (1929<strong>–</strong>30), Architekt Carl Fieger<br />
Heute zählen einige <strong>der</strong> Bauhausbauten<br />
in Dessau zum UNESCO-Weltkultur erbe.<br />
Die Bauhausbauten sind Exponate, aber<br />
auch in Gebrauch: als eigenes Heim, als<br />
Ausflugslokal, als städtisches Amt o<strong>der</strong><br />
als Künstlerresidenz auf Zeit.<br />
Mit neuem kuratorischem Konzept stellen<br />
sich 2019 <strong>die</strong> Gebäude dem Besucher<br />
vor und laden zur Besichtigung:<br />
Zu ihnen gehören das Kornhaus an <strong>der</strong><br />
Elbe, das Bauhausgebäude, <strong>die</strong> Meisterhäuser,<br />
das Arbeitsamt und <strong>die</strong> Siedlung<br />
Dessau Törten mit den Laubenganghäusern.<br />
Wie ein roter Faden zieht sich <strong>der</strong> Weg<br />
zwischen den Bauhausbauten durch <strong>die</strong><br />
Stadt, im Stadtpark im Zentrum verbunden<br />
durch den Neubau des Bauhaus<br />
Museums Dessau. Dort wird <strong>die</strong> Ausstel -<br />
lung „Versuchsstätte Bauhaus. Die<br />
Sammlung“ auf 1.500 Quadratmetern<br />
präsentiert. Authentische Möbel, Leuchten,<br />
Textilien und Schrifttypen zeigen<br />
<strong>die</strong> Hochschule für Gestaltung als einen<br />
lebendigen Ort, <strong>der</strong> bis heute auf <strong>die</strong><br />
Gestaltung unseres Alltags Einfluss<br />
nimmt. Als einen Ort, an dem gelernt<br />
und gelehrt, künstlerisch experimentiert<br />
und an industriellen Prototypen<br />
gearbeitet wurde.<br />
Dank des Gebäudekonzepts <strong>der</strong> spanischen<br />
Architekten addenda architects<br />
<strong>–</strong> González Hinz Zabala stellt sich auch<br />
das neue Museum als offener Ort dar,<br />
<strong>der</strong> Innen und Außen verbindet: Während<br />
<strong>die</strong> Sammlung in <strong>der</strong> Black Box im<br />
Obergeschoss ihren Platz findet, wird<br />
das Erdgeschoss zur „Offenen Bühne“.<br />
Hier <strong>erleben</strong> <strong>die</strong> Besucher zeitgenössische<br />
Kunst <strong>–</strong> zum Beispiel das „Lichtspielhaus“<br />
von Lucy Raven und „Arena“<br />
von Rita McBride.<br />
Die gläserne Außenfassade öffnet das<br />
Museum zur Innenstadt, das zu einem<br />
Ort <strong>der</strong> Begegnung werden soll. Café,<br />
Museumsshop und ausgewählte Veranstaltungen<br />
werden eintrittsfrei zugänglich<br />
sein.<br />
NEUERÖFFNUNG<br />
Das neue Bauhaus Museum Dessau<br />
eröffnet am 8. September 2019.<br />
Stiftung Bauhaus Dessau<br />
bauhaus-dessau.de<br />
bauhaus100.de<br />
15
© ANDREAS SCHMIDT<br />
100 Jahre Bauhaus<br />
Leipzig: Grassimuseum<br />
und Kohlrabizirkus<br />
Seit mittlerweile 20 Jahren vergibt <strong>die</strong> Stadt Leipzig<br />
einen Preis für herausragende Architekturleistungen:<br />
Das zeigt den hohen Stellenwert, den <strong>die</strong> Stadt<br />
<strong>der</strong> Fortentwicklung einer innovativen Baukultur<br />
einräumt. Ein Stadtrundgang führt Sie zu einer Auswahl mo<strong>der</strong>ner<br />
Bauwerke <strong>der</strong> Neuen Sachlichkeit, <strong>die</strong> bis heute das Stadtbild<br />
prägen.<br />
Schon zur Jahrhun<strong>der</strong>twende war Leipzig Messestadt, Welthandelsplatz<br />
und internationaler Verkehrsknotenpunkt. Die Tour beginnt<br />
am Leipziger Hauptbahnhof. 1915 eröffnet, wählte man ihn 2011<br />
wegen seiner Größe und Erhabenheit zum „Bahnhof des Jahres“.<br />
© ANDREAS SCHMIDT<br />
Manetstr.<br />
August-Bebel-Str.<br />
Martin-Luther-Ring<br />
Harkortstr.<br />
Wächter<br />
Brandvorwerkstr.<br />
Pleißemühlgraben<br />
Wundtstr.<br />
Floßplatz<br />
Nordstr.<br />
Löhrstr.<br />
Burgplatz<br />
Tourist-<br />
Information<br />
Markt<br />
Wilhelm-<br />
str.<br />
Kochstr.<br />
Peterssteinweg<br />
Karl-Liebknecht-Str.<br />
Kurt-Eisner-Str.<br />
Keilstr.<br />
Tröndlinring<br />
S3<br />
Nikolaistr.<br />
Schillerstr.<br />
Riemannstr.<br />
Hohe Str.<br />
Ritterstr.<br />
RE10<br />
S4<br />
Paul-Gruner- Str.<br />
Körnerstr.<br />
Arndtstr.<br />
Augustusplatz<br />
Europahaus<br />
Wilhelm-<br />
Leuschner-<br />
Platz<br />
Brü<strong>der</strong>str.<br />
Bernhard-Görling-Str.<br />
Lößninger Str.<br />
Alfred-Kästner-Str.<br />
© terra press Berlin<br />
0<br />
Leipzig<br />
Hbf<br />
Nürnberger Str.<br />
Kohlenstr.<br />
Brandenburger Str.<br />
Liebigstr.<br />
Salomonstr.<br />
Kreuz- str.<br />
Straße des 18. Oktober<br />
Dösner Weg<br />
Talstr.<br />
Chopinstr.<br />
Rosa-Luxemburg-Str.<br />
Stephanstr.<br />
Bayerischer<br />
Bahnhof<br />
500 m<br />
RE10<br />
Leipzig<br />
Kohlrabizirkus<br />
Krochhochhaus<br />
Zentrum<br />
Südost<br />
Tarostr.<br />
MDR<br />
Krochhochhaus<br />
Inselstr.<br />
Dresdner Str.<br />
Prager Str.<br />
Johannisallee<br />
Linnéstr.<br />
Lange Str.<br />
Gerichtsweg<br />
Grassimuseum<br />
Dt. Nationalbibliothek<br />
Pfeilerhalle im Grassimuseum<br />
Das erste Leipziger Hochhaus wurde mit einem Glockenwerk ausgestattet.<br />
Seitdem wird am Augustusplatz auf dem Dach des Krochhochhauses<br />
von zwei Männern mit großen Hämmern <strong>die</strong> Stunde geschlagen.<br />
Als Gegengewicht dazu wurde 1929 das in <strong>der</strong> Nähe befindliche<br />
Europahaus gebaut. Weiterer Programmpunkt <strong>der</strong> Stadttour<br />
ist das Gebäude des Grassimuseums. Mit stilistischen Anklängen an<br />
Neue Sachlichkeit und Art déco gilt es als eines <strong>der</strong> wenigen deutschen<br />
Museumsneubauten aus <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Weimarer Republik.<br />
Ende <strong>der</strong> 1920er Jahre machte <strong>der</strong> Bau einer Großmarkthalle in<br />
Leipzig von sich reden. Der bis heute sogenannte Kohlrabizirkus<br />
wurde mit zwei Kuppeln ausgestattet, <strong>die</strong> mit einer Spannweite<br />
von 75 Metern bei einer Gebäudehöhe von 29 Metern <strong>die</strong> größten<br />
Massivkuppeln <strong>der</strong> Welt waren. Seit <strong>der</strong> Spielsaison 2018 ist <strong>der</strong><br />
Kohlrabizirkus Heimspielstätte <strong>der</strong> Exa Icefighters, <strong>der</strong> Leipziger<br />
Eishockey-Mannschaft. Von Oktober bis März ist <strong>die</strong> Eishalle mittwochs<br />
bis sonntags auch für Hobby-Schlittschuhläufer geöffnet.<br />
Eckdaten zur Tour<br />
4 h 5 km Leipzig<br />
Rundgang zu Bauwerken <strong>der</strong> klassischen Mo<strong>der</strong>ne<br />
Tourstart: Leipzig Hbf<br />
Tourist-Information Leipzig:<br />
Tel. 0341 7104260, leipzig.travel<br />
Ticket-Tipp: Regio120-Ticket für eine Person o<strong>der</strong><br />
Quer-durchs-Land-Ticket für bis zu 5 Personen<br />
16
100 Jahre Bauhaus<br />
Feiningers Liebe in Ribnitz<br />
Es war wohl Liebe auf den ersten Blick, als Lyonel Feininger<br />
in Ribnitz an <strong>der</strong> Ostsee auf <strong>die</strong> Berliner Künstlerin Julia<br />
Berg traf. Das warf gleich zwei Ehen und damit vier Lebenspläne<br />
über den Haufen. Feininger war nicht nur Julia Berg<br />
sein Leben lang zugetan, das galt auch für <strong>die</strong> Stadt, in <strong>der</strong> er 1905 einen<br />
verliebten Sommer verbrachte.<br />
Bis 1928 war <strong>der</strong> Maler noch zweimal<br />
in Ribnitz und Damgarten zu<br />
Gast. Seine Zeichnungen, wie <strong>die</strong><br />
Ra<strong>die</strong>rung „The Gate“ vom Rostocker<br />
Tor in <strong>der</strong> Langen Straße, machten<br />
<strong>die</strong> mittelalterlichen Bauten <strong>der</strong><br />
kleinen Doppelstadt international<br />
bekannt. Auch als Feininger als<br />
Expressionist und Bauhauskünstler<br />
zu Weltruhm gelangte, besann er<br />
sich immer wie<strong>der</strong> zurück auf <strong>die</strong><br />
kleine Stadt am Saaler Bod den.<br />
Wohl auch, um einmal mehr das<br />
Glück des längst vergangenen Sommers<br />
zu spüren.<br />
Für alle, <strong>die</strong> Feiningers Leben und<br />
Wirken nachspüren möchten, hat<br />
<strong>der</strong> Kunstverein Ribnitz-Damgarten<br />
den Feininger-Rundgang angelegt.<br />
Stelen in den vom Bauhaus bevorzugten<br />
Grundfarben Rot, Blau und<br />
Gelb markieren <strong>die</strong> Wegpunkte des<br />
inszenierten Kunstspaziergangs und<br />
machen es möglich, <strong>die</strong> Perspektive<br />
des Künstlers einzunehmen. Sie<br />
erwartet eine anregende Zeitreise<br />
mit Einblicken in Feiningers Schaffen<br />
und Anekdoten zur Stadtgeschichte.<br />
Nach Ihrem Besuch von Klosterhof,<br />
Rostocker Tor, Hafen und Altstadt<br />
schauen Sie noch in <strong>der</strong> Galerie im<br />
Kloster vorbei, wo das Feininger-<br />
Kabinett eine Auswahl seiner Zeichnungen,<br />
Druckgrafiken und Ra<strong>die</strong>rungen<br />
präsentiert.<br />
© STADT RIBNITZ-DAMGARTEN<br />
Eckdaten zur Tour<br />
4 h 3 km Ribnitz-Damgarten<br />
Stadtrundgang mit Lyonel Feininger<br />
Tourstart: Ribnitz-Damgarten West<br />
Kunstverein<br />
Ribnitz-Damgarten e.V.:<br />
feininger-rundgang.de<br />
Tel. 03821 4701<br />
Ticket-Tipp: Mecklenburg-<br />
Vorpommern-Ticket<br />
100 Jahre Bauhaus<br />
Baden, Bauhaus,<br />
Barnim Panorama<br />
Vor den Toren Bernaus steht das nach dem Dessauer<br />
Ensemble größte Bauprojekt <strong>der</strong> Bauhaus-Idee. Die Architekten<br />
Hannes Meyer und Hans Wittwer haben es entworfen<br />
und vereinten dabei <strong>die</strong> hohe Funktionalität mit<br />
Naturverbundenheit.<br />
Diese Radtour rund um Bernau hält aber noch mehr bereit. Wäl<strong>der</strong>,<br />
Wiesen und idyllische Seen prägen den Barnim. Gleich dreimal<br />
Badespaß inmitten waldreicher Natur versprechen <strong>der</strong> glasklare<br />
Liepnitzsee, das Strandbad am Wandlitzsee und <strong>der</strong> Gorinsee.<br />
Ein Abstecher führt zur Bundesschule des Allgemeinen Deutschen<br />
Gewerkschaftsbundes. Das zwischen 1928 und 1930 errichtete<br />
Gebäude gehört zum UNESCO-Welterbe und kann im Rahmen von<br />
öffentlichen Führungen besichtigt werden.<br />
Wenn Sie mehr über <strong>die</strong> vielfältige Natur- und Kulturlandschaft des<br />
Barnims erfahren möchten, sollten Sie das BARNIM PANORAMA<br />
besuchen: Im Besucherzentrum des Naturparks in Wandlitz können<br />
Sie zum Beispiel wie ein Vogel über <strong>der</strong> Landschaft schweben <strong>–</strong> eine<br />
Panorama-Landkarte machtʼs möglich!<br />
© TERRA PRESS BERLIN<br />
Eckdaten zur Tour<br />
8 h 42 km Bernau<br />
Radtour für Naturliebhaber und<br />
Architekturinteressierte<br />
Tourstart: Bernau<br />
Tourist-Information Bernau:<br />
Tel. 03338 365365<br />
bernau-bei-berlin.de<br />
Ticket-Tipp:<br />
Brandenburg-Berlin- Ticket<br />
17
Heimhu<strong>der</strong>-Str.<br />
Umsonst<br />
und draußen<br />
Die Hansestadt Hamburg lässt sich zu Fuß, mit<br />
S-Bahn und Fähre ganz entspannt <strong>erleben</strong> <strong>–</strong> und so ein<br />
Ausflug kann überraschend günstig sein.<br />
Bahrenfel<strong>der</strong> Chaussee<br />
Strandperle<br />
18<br />
Planten un Blomen<br />
Wasserlichtkonzerte: Mai bis August 22 Uhr,<br />
September 21 Uhr<br />
Wasserspiele: Mai bis September<br />
täglich um 14, 16 und 18 Uhr<br />
Konzert: sonn- und feiertags um 14 Uhr<br />
Bahrenfeld<br />
Gasstr.<br />
Ottensen<br />
Behringstr.<br />
Bleickenallee<br />
Friedensallee<br />
Bernadottenstr.<br />
Museumshafen<br />
Oevelgönne<br />
S1<br />
Hohenzollernring<br />
Tönsfeldtstr.<br />
Neum ühle<br />
Stresemannstr.<br />
Bahrenfel<strong>der</strong> Str.<br />
Fischers Allee<br />
Große Brunnenstr.<br />
Diebsteich<br />
Barnestr.<br />
Ottenser Hauptstr.<br />
Altona<br />
Arnoldstr.<br />
Klopstockstr<br />
Harkortstr.<br />
Schneilstr.<br />
Max-Brauer-Allee<br />
Gr. Bergstr.<br />
Ehrenbergstr.<br />
Palmaille<br />
Pinneberger Weg<br />
Bodenstedtstr.<br />
Haubachstr.<br />
Stresemannstr.<br />
Holstenstr.<br />
Chemnitzstr.<br />
Esmarchstr.<br />
Billrothstr.<br />
Schomburgstr.<br />
Jessenstr.<br />
Königstr.<br />
Königsstr.<br />
Alsenstr.<br />
Ring 2<br />
Breite Str.<br />
Scheplerstr.<br />
Louise-Schroe<strong>der</strong>-Str.<br />
Wohlers Allee<br />
Waterloostr.<br />
Langenfel<strong>der</strong> Str.<br />
Thadenstr.<br />
Bernstorffstr.<br />
Vereinsstr.<br />
Wohlwillstr.<br />
Fettstr.<br />
Paul-Roosen-Str.<br />
Reeperbahn<br />
B.-Nocht-Str.<br />
Weidenallee<br />
Schanzenstr.<br />
Simon-von-Utrecht-Str.<br />
Lagerstr.<br />
Elbchaussee<br />
St. Pauli Fischmark<br />
Heinepark<br />
< RE6 RE7 RE70<br />
RB61 RB71<br />
< S1 S3<br />
Altonaer<br />
Balkon<br />
Große Elbstr.<br />
Nor<strong>der</strong>elbe<br />
Holstenstr.<br />
S1 S3<br />
S21 S31<br />
Neuer Kamp<br />
Budapester Str.<br />
t<br />
Steinwer<strong>der</strong><br />
Sternschanze<br />
(Messe)<br />
Feldstr.<br />
Planten und<br />
Blomen<br />
Glacischaussee<br />
Holstenwall<br />
Bornstr.<br />
Grindelhof<br />
St. Petersburger Str.<br />
Pilatuspool<br />
Ludwig-Erhard-Str.<br />
Binnenalster<br />
Sternschanzenpark<br />
Landungsbrücken<br />
Vor setzen<br />
© terra press Berlin<br />
0<br />
Grindelallee<br />
Gorch-Fock-Wall<br />
Kaiser-Wilhelm-Str.<br />
Wexstr.<br />
Herrengraben<br />
Admiralitätsstr.<br />
Schlüterstr.<br />
Rothenbaumchaussee<br />
Dammtorwall<br />
Fuhlentwiete<br />
500 m<br />
Feldbrunnenstr.<br />
Hamburg<br />
Dammtor<br />
Jungfernsteg<br />
Gr. Bleichen<br />
Neuer Wall<br />
Alter Wall<br />
Gr. B u rstah<br />
Deichstr.<br />
S1 S3<br />
Nikolaiflee<br />
Am Dalmannkai<br />
Mittelweg<br />
Lombardsbrücke<br />
t<br />
Alstertor<br />
Hein-<br />
Köllisch-<br />
Platz<br />
Binnenhafen<br />
Zippelhaus<br />
S p e i c h e r s t a d t<br />
Alte<br />
Rabenstr.<br />
Rotherbaum<br />
Altona-<br />
Nord<br />
Nord<br />
Altstadt<br />
Altona-<br />
Altstadt<br />
Jungfernstieg<br />
Landungsbrücken<br />
Stadthausbrücke<br />
Alsterufer<br />
Ballindamm<br />
Hamburg<br />
Zollkanal
Umsonst und draußen<br />
Hamburg:<br />
Elbe, Hafen, Blomen<br />
Muss ein Städtetrip teuer sein? Nö! In Hamburg<br />
können Sie mit einer HVV-Tageskarte neben<br />
S-, U-Bahnen und Bussen auch mehrere Fährlinien<br />
nutzen <strong>–</strong> und daraus einen schönen Ausflug<br />
machen, bei dem Sie sich teure Eintritte sparen, aber<br />
tolle neue Eindrücke gewinnen. Viel Spaß auf Ihrer etwas<br />
an<strong>der</strong>en Hamburg-Tour!<br />
Über <strong>die</strong> Mönckebergstraße, vorbei am prachtvollen Rathaus<br />
und dem Michel, dessen Besichtigung kostenfrei ist, kommen<br />
Sie zu den Landungsbrücken. Zwei Türme mit markanten grünen<br />
Kuppeln kennzeichnen das 205 Meter lange Abfertigungsgebäude<br />
für <strong>die</strong> Elbschifffahrt. Mit <strong>der</strong> Fährlinie 62 schippern Sie<br />
vorbei an den riesigen Containerterminals im größten Seehafen<br />
Deutschlands und genießen vom Oberdeck <strong>die</strong> frische Luft.<br />
Riechen Sie das? Die Nordseebrise trägt den Duft <strong>der</strong> weiten<br />
Welt mit sich.<br />
Steigen Sie in Neumühlen/Oevelgönne von Bord und lernen Sie<br />
im Museumshafen <strong>die</strong> schwimmenden Oldtimer kennen, darunter<br />
Dampfschlepper, Kutter, Ewer und das älteste seegängige<br />
Feuerschiff <strong>der</strong> Welt.<br />
St. Georg<br />
Kennedybrücke<br />
Hbf.-Nord<br />
Hamburg<br />
Hbf<br />
Steinstr.<br />
Mönckebergstr.<br />
Brooktorkai<br />
Steintorwall<br />
Koreastr.<br />
RE1<br />
Schöne Aussi<br />
c ht<br />
Planten un Blomen © ADOBE STOCK/OSCITY<br />
© ADOBE STOCK/CREATIBERIA<br />
“ Planten un Blomen<br />
2 Museumshafen Oevelgönne<br />
Amsincks<br />
Machen Sie einen Abstecher zum Elbstrand vor <strong>der</strong> Strandperle<br />
und genießen Sie ein mitgebrachtes Picknick mit Blick auf <strong>die</strong><br />
vorbeifahrenden Schiffe, bevor es zu Fuß zum Altonaer Balkon<br />
geht. Die Aussichtsplattform im Park bietet das wohl schönste<br />
Panorama auf den Großteil des Containerhafens, <strong>die</strong> imposante<br />
Köhlbrandbrücke, das alte Hafenterminal und das bunte Treiben<br />
auf <strong>der</strong> Elbe.<br />
Die S-Bahn bringt Sie zum Park „Planten un Blomen“, plattdütsch<br />
für Pflanzen und Blumen. Blumenbeete, kleine Seen,<br />
Rosen- und Apothekergarten, japanischer Garten und Mittelmeerterrassen<br />
<strong>–</strong> all das liegt Ihnen kostenfrei zu Füßen. Exotische<br />
Blumen und Baumarten finden Sie in den Schaugewächshäusern,<br />
und von Anfang Mai bis Ende September sind täglich<br />
<strong>die</strong> Wasserspiele zu sehen, abends mit abgestimmtem Farbenspiel.<br />
Sonn- und feiertags gibt es noch ein Konzert gratis dazu.<br />
Die Hamburger wissen, wie man es sich gut gehen lässt. Nun<br />
haben Sie für einen Tag viel erlebt, umsonst und draußen. Die<br />
S-Bahn bringt Sie zurück zum Hauptbahnhof.<br />
Eckdaten zur Tour<br />
4 h 21 km Hamburg<br />
An den Elbstrand und ins Grüne<br />
Tourstart: Hamburg Hbf<br />
Infos: hamburg.de<br />
Ticket-Tipp: Das Mecklenburg-Vorpommern-<br />
Ticket gilt bis Hamburg Hbf und in allen Verkehrsmitteln<br />
des HVV im Großraum Hamburg (Tarifringe<br />
A + B). Das IRE Berlin-Hamburg-Ticket gilt<br />
ausschließlich im IRE Berlin-Hamburg.<br />
19<br />
© BJÖRN NICOLAISEN
Kulturschätze<br />
am Elbufer<br />
Kulturschätze am Elbufer<br />
Die Festung Dresden neu entdecken<br />
In Dresden liegen mehr als 50 Museen dicht an dicht, von A wie<br />
Albertinum bis Z wie Zwinger. Ein Geheimtipp ist <strong>die</strong> Festung<br />
Dresden, <strong>der</strong>en vollständig neu konzipierte Ausstellung ab<br />
Herbst 2019 erstmals zu sehen ist. Denn was nur wenige wissen:<br />
Unter den weltberühmten Brühlschen Terrassen am Elbufer sind Teile <strong>der</strong><br />
alten Festungsanlage aus dem 16. Jahrhun<strong>der</strong>t erhalten. Genießen Sie also<br />
das Flair <strong>der</strong> Elbmetropole und gehen Sie auf <strong>die</strong> Jagd nach Kulturschätzen<br />
über und unter <strong>der</strong> Oberfläche.<br />
Ihr Spaziergang durch <strong>die</strong> Epochen beginnt<br />
am Hauptbahnhof Dresden und<br />
führt Sie zuerst in das Stadtmuseum im<br />
ab 1770 errichteten Landhaus. Als nächstes<br />
zieht es selbst wie<strong>der</strong>holte Dresden-<br />
Besucher zum alten und neuen Wahr -<br />
zeichen <strong>der</strong> Stadt, zur Frauen kirche auf<br />
dem Neumarkt. Neue Perspektiven auf<br />
20
Wer kann sich dem Charme von Dresden schon<br />
entziehen? Die sächsische Landeshauptstadt bietet<br />
eine wun<strong>der</strong>schöne barocke Altstadt, einzigartige<br />
Kunstschätze und eine bezaubernde Lage an Elbe<br />
und Weinhängen. Liebevoll Elbflorenz getauft,<br />
präsentiert sie in <strong>die</strong>sem Jahr manch Altes ganz neu<br />
und lädt ein zu überraschenden Entdeckungen.<br />
Eckdaten zur Tour<br />
5 h 5 km Dresden<br />
Spaziergang durch <strong>die</strong> Epochen<br />
Tourstart: Dresden Hbf<br />
Infos: dresden.de, festung-dresden.de,<br />
Tel. 0351 501501<br />
Ticket-Tipp: Eine Person fährt günstig mit<br />
dem Regio120-Ticket für 17 Euro pro Strecke.<br />
Bis zu 5 Personen gemeinsam<br />
fahren mit dem Querdurchs-Land-Ticket<br />
für<br />
44 Euro zuzüglich 8 Euro<br />
je Mitfahrer.<br />
© FRANK EXSS<br />
© CHRISTOPH MÜNCH<br />
“ Dresdner<br />
Zwinger<br />
1 Frauenkirche<br />
Ausstellung im Albertinum Dresden<br />
2. März bis 2. Juni 2019<br />
Heimo Zobernig<br />
Interventionen: Céline Condorelli,<br />
Kapwani Kiwanga, Judy Radul<br />
© DDPIX.DE<br />
<strong>die</strong> sich immer wie<strong>der</strong> wandelnde Metropole<br />
gewinnen Sie von <strong>der</strong> 67 Meter<br />
hohen Aussichtsplattform. Sie verläuft<br />
um <strong>die</strong> als „Steinerne Glocke “ bekannte<br />
Kuppel.<br />
Ihre nächste Station ist das Albertinum.<br />
Im 16. Jahrhun<strong>der</strong>t als Zeughaus errichtet,<br />
beherbergt <strong>der</strong> Bau heute Kunstwerke<br />
von Caspar David Friedrich bis<br />
Gerhard Richter. In <strong>die</strong>sem Jahr wird<br />
hier auch das 100. Bauhausjubiläum<br />
gewürdigt: Unter dem Titel „Interventionen“<br />
hinterfragen zeitgenössische<br />
Künstler tra<strong>die</strong>rte Raumkonzepte.<br />
Anschließend erwarten Sie <strong>der</strong> Brühlsche<br />
Garten und <strong>der</strong> schönste Teil des Dresdner<br />
Elbufers <strong>–</strong> <strong>die</strong> Brühlsche Terrasse. In<br />
seinem Lustgarten setzte sich Graf Brühl,<br />
einflussreicher Minister August des Starken,<br />
mit Vorliebe in Szene. Im Herbst<br />
eröffnet hier <strong>die</strong> neue multi mediale Erlebnisausstellung<br />
„Feste. Dramen. Katastrophen.<br />
So nah wie nie.“ Es geht hinab<br />
in <strong>die</strong> unterirdischen Gewölbe <strong>der</strong><br />
Festung Dresden und durch 450 Jahre<br />
Dresdner Geschichte. Wie<strong>der</strong> an <strong>der</strong><br />
Oberfläche, schlen<strong>der</strong>n Sie vorbei an<br />
<strong>der</strong> Semperoper zum Dresdner Zwinger.<br />
Da gäbe es noch <strong>die</strong> Skulpturensammlung<br />
in <strong>der</strong> Gemäldegalerie Alte Meister<br />
zu sehen. O<strong>der</strong> schauen Sie lieber in <strong>die</strong><br />
Sammlungen des Residenzschlosses mit<br />
Preziosen <strong>der</strong> sächsischen Kurfürsten<br />
und Könige hinein? So o<strong>der</strong> so, <strong>die</strong> Kultur<br />
stadt an <strong>der</strong> Elbe hält genug Kulturschätze<br />
für weitere Besuche bereit.<br />
21
Verkehrverbund Oberelbe (VVO)<br />
Mit <strong>der</strong> Dampflok zum Märchenschloss<br />
Dampfend zuckelt <strong>die</strong> Schmalspurbahn durch den Lößnitzgrund und<br />
ruckelt und schnauft, wenn es ein Stück bergan geht. Die nostalgischen<br />
Züge <strong>der</strong> Lößnitzgrundbahn sind täglich auf <strong>der</strong> 750 Millimeter schmalen<br />
Spur zwischen Radebeul Ost und Radeburg unterwegs. Nur eine halbe<br />
Stunde dauert <strong>die</strong> Fahrt bis zum Märchenschloss in Moritzburg.<br />
Steigen Sie in Radebeul Ost ein und genießen<br />
Sie traumhafte Landschaftsbil<strong>der</strong>.<br />
Der Lößnitzdackel, wie er liebevoll<br />
genannt wird, entführt Sie in <strong>die</strong> sächsischen<br />
Weinberge und lässt Sie auf<br />
einem 210 Meter langen schnurgeraden<br />
Damm mitten durch den Dippelsdorfer<br />
Teich rollen. In Moritzburg laufen Sie <strong>die</strong><br />
Schloßallee entlang zum barocken Jagdschloss,<br />
das auf einer künstlichen Insel<br />
im Schlossteich thront. Weltberühmt<br />
wurde das Lustschloss von August dem<br />
Starken vor allem durch den Märchenfilm<br />
„Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“.<br />
Die Treppe, auf <strong>der</strong> Aschenbrödel ihren<br />
Schuh verlor, gehört zu den beliebtesten<br />
Fotomotiven. Manch Geheimnis von<br />
den Dreharbeiten des Kultfilms aus dem<br />
Jahr 1973 lüftet übrigens <strong>die</strong> Winterausstellung<br />
im Schloss. Bei Ihrem Spaziergang<br />
in Moritzburg kommen Sie auch<br />
am Landgestüt vorbei. Seit mehr als<br />
200 Jahren werden hier Pferde gezüchtet.<br />
Bevor es mit <strong>der</strong> Lößnitzgrundbahn<br />
wie<strong>der</strong> zurückgeht, können Sie<br />
sich nur wenige Meter von <strong>der</strong> Reithalle<br />
in Adams Gasthof stärken, einem<br />
schönen Fachwerkhaus mit Terrasse<br />
am idyllischen Teich.<br />
Wer Schmalspurbahnen, Dampfloks<br />
und Eisenbahnromantik liebt, fährt mit<br />
dem nostalgischen Dampfzug einfach<br />
<strong>die</strong> gesamte Strecke von 16,6 Kilometern<br />
bis Radeburg durch, schlen<strong>der</strong>t<br />
dort über den Marktplatz und zuckelt<br />
dann mit gemütlichen 25 km/h nach<br />
Radebeul Ost zurück. Immerhin gehört<br />
<strong>die</strong> Lößnitzgrundbahn zu den ältesten<br />
Schmalspurstrecken Deutschlands.<br />
© VVO/L. NEUMANN<br />
Schmalspurbahn-Festival<br />
zum 135. Streckenjubiläum<br />
am 14. und 15. September 2019<br />
zwischen den Bahnhöfen Radebeul Ost,<br />
Moritzburg und Radeburg<br />
Vor genau 135 Jahren wurde <strong>der</strong> Bau <strong>der</strong><br />
Schmalspurbahn beschlossen, fünf Jahre<br />
später dampfte sie durchs Gelände <strong>–</strong><br />
bis heute. Die Bahn überquert dabei<br />
19 Brücken und hält an 11 Sta tionen.<br />
Sie werden sehen, <strong>die</strong> 55 Minuten Zugfahrt<br />
sind viel zu schnell vorbei.<br />
Eckdaten zur Tour<br />
8h 6 km Radebeul<br />
© VVO/L. NEUMANN<br />
Faszinierende Filmkulisse: Schloss Moritzburg<br />
Mit <strong>der</strong> Bimmelbahn durch Sachsen<br />
Tourstart: Radebeul Ost<br />
Moritzburg Information:<br />
kulturlandschaftmoritzburg.de<br />
Tel. 035207 854-0<br />
loessnitzgrundbahn.de<br />
Tel. 035207 8929-0<br />
Ticket-Tipp<br />
Quer-durchs-Land-Ticket<br />
Einen Tag lang durch ganz Deutschland fahren<br />
Mit dem Quer-durchs-Land-Ticket reist eine Person für nur 44 Euro einen Tag<br />
ohne Kilometerbegrenzung durch ganz Deutschland <strong>–</strong> bis zu 4 Mitfahrer zahlen<br />
nur je 8 Euro! Sind ein o<strong>der</strong> zwei Erwachsene mit dem Quer-durchs-Land-Ticket<br />
unterwegs, dürfen beliebig viele eigene Kin<strong>der</strong>/Enkel bis einschließlich 14 Jahre<br />
mitreisen. Gültig montags bis freitags von 9 bis 3 Uhr des Folgetages, an Wochenenden<br />
und bundeseinheitlichen Feiertagen bereits ab 0 Uhr in allen <strong>Region</strong>alzügen<br />
und S-Bahnen <strong>der</strong> <strong>DB</strong> AG und an<strong>der</strong>er teilnehmenden Eisenbahnen.<br />
© SORGLOS<br />
Riesig was los in Riesa<br />
Die Stadt an <strong>der</strong> Elbe bietet gleich<br />
doppelten Grund zum Feiern:<br />
Vom 6. bis 8. September 2019 lädt Riesa<br />
ein zum „Tag <strong>der</strong> Sachsen“ und begeht<br />
gleichzeitig das 900. Stadtjubiläum.<br />
Beim größten sächsischen Volksfest<br />
präsentieren sich Vereine und Firmen<br />
auf bunten Meilen, bieten Künstler<br />
auf Showbühnen beste Unterhaltung.<br />
Höhe punkt ist <strong>der</strong> fröh liche Festumzug<br />
mit vielen Akteuren.<br />
tag<strong>der</strong>sachsen2019.de<br />
22
Ticket-Tipp<br />
Hier kommt Kultur zum Zug!<br />
Kulturfreunde aufgepasst: Auch 2019 fährt <strong>der</strong> beliebte Kulturzug jedes<br />
Wochenende zwischen Berlin und Wrocław (Breslau) <strong>–</strong> und es geht jetzt bereits<br />
Freitagmittag in <strong>die</strong> polnische „Kulturhauptstadt <strong>der</strong> Herzen“. Ideal<br />
für den Wochenendausflug: Samstags wird <strong>die</strong> O<strong>der</strong>metropole erkundet,<br />
Sonntagabend bringt <strong>der</strong> Kulturzug <strong>die</strong> Ausflügler zurück an <strong>die</strong> Spree.<br />
1 Die Altstadt von Wrocław (Breslau)<br />
2 Paul Brody und Band<br />
© PIXABAY.COM<br />
© PHILIP MURAWSKI<br />
Der Titel „Europäische Kulturhauptstadt“<br />
lockte 2016 viele Besucher erstmals<br />
nach Wrocław (Breslau) und öffnete<br />
ihnen <strong>die</strong> Augen: Die Stadt an <strong>der</strong> O<strong>der</strong><br />
hat eine malerische Altstadt, quirlige<br />
Studentenviertel, sehenswerte Galerien<br />
und Museen zu bieten <strong>–</strong> und noch<br />
vieles mehr. Vom Humor <strong>der</strong> Bewohner<br />
und ihrem Stolz auf <strong>die</strong> Stadt erzählen<br />
<strong>die</strong> bronzenen Zwerge an allen Ecken.<br />
Rund um den Rynek, den geschäftigen<br />
Marktplatz, reihen sich <strong>die</strong> farbenfrohen<br />
sanierten Patrizierhäuser. Die Aula<br />
Leopoldina <strong>der</strong> 1702 gegründeten Universität<br />
ist ebenso einen Besuch wert<br />
wie <strong>die</strong> monumentale Jahrhun<strong>der</strong>thalle<br />
von 1913, Teil des UNESCO-Welterbes.<br />
Berlin-Lichtenberg<br />
Ostkreuz<br />
Selbst wer Wrocław (Breslau) bereits<br />
gut kennt, entdeckt immer wie<strong>der</strong> Neues.<br />
Dafür sorgt schon <strong>die</strong> junge, lebendige<br />
Kunst szene. Sie zeigt sich zum Beispiel<br />
im Barockhaus OP ENHEIM am Salzplatz,<br />
einem neuen Zentrum für Kunst<br />
und Kultur. Die Synagoge Zum Weißen<br />
Storch mit dem kürzlich wie<strong>der</strong> eröff neten<br />
Ritualbad ist heute Veranstaltungs -<br />
ort und ein außergewöhnliches Beispiel<br />
jüdischer Architektur.<br />
Die Idee des Kulturzugs<br />
Die Vision des Kulturzugs, <strong>der</strong> Berlin und<br />
Wrocław (Breslau) seit 2016 ver bindet,<br />
ist es, Menschen grenzübergreifend<br />
ins Ge spräch zu bringen: Ber liner und<br />
Breslauer, Brandenburger und Nie<strong>der</strong>schlesier,<br />
alle Weltbürger, <strong>die</strong> sich auf<br />
<strong>die</strong>se Reise begeben. Daher stimmt ein<br />
ein zigartiges Kultur programm bereits<br />
im Zug auf <strong>die</strong> beiden Nachbarlän<strong>der</strong><br />
ein: mit Theater und Lesungen, kleinen<br />
Konzerten, polnischen Sprachhappen<br />
o<strong>der</strong> einem interaktiven Quiz.<br />
Tickets & Fahrzeiten<br />
Die einfache Fahrt kostet nur 19 Euro, für<br />
Kin<strong>der</strong> von 6 bis einschließlich 14 Jahren <strong>die</strong><br />
Hälfte. Für <strong>die</strong> Fahrt im Kulturzug gilt ausschließlich<br />
das Kultur zugticket. Eine Sitzplatzreservierung<br />
wird empfohlen und ist<br />
für 4,50 Euro pro Person in allen <strong>DB</strong> Reisezentren<br />
und <strong>DB</strong> Agenturen sowie online und<br />
am Automaten erhältlich.<br />
Wo gibt’s Tickets für den Kulturzug?<br />
Online unter dbregio-shop.de, an allen <strong>DB</strong>-<br />
Automaten, in den Verkaufsstellen <strong>der</strong><br />
Deutschen Bahn und <strong>der</strong> Koleje Dolnośląskie<br />
(Nie<strong>der</strong>schlesischen Eisen bahn) sowie am<br />
Reisetag bei den Kundenbetreuern im Zug.<br />
Wann geht’s los?<br />
Der Kulturzug fährt Freitagmittag und<br />
Samstagmorgen von Berlin-Lichtenberg<br />
nach Wrocław (Breslau), am Freitag- und<br />
Sonntagabend zurück.<br />
Fahrpläne & Infos:<br />
bahn.de/kulturzug, vbb.de/kulturzug,<br />
facebook.com/vbbpolen<br />
Forst (Lausitz)<br />
Cottbus<br />
Żary<br />
Źagań<br />
© OLIVER SPATZ<br />
Von <strong>der</strong> Spree an <strong>die</strong> O<strong>der</strong> <strong>–</strong><br />
mit dem Kulturzug<br />
schon für 19 Euro<br />
Legnica<br />
Wrocław<br />
Główny<br />
23
Ausrüstung und Boards<br />
zum Kite- und Windsurfen sowie zum<br />
Stand-up-Paddeln leiht <strong>die</strong> Windsportschule<br />
Usedom stundenweise aus, ebenso (Kin<strong>der</strong>-)<br />
Segel jollen, Katamarane und Kanus.<br />
Eckdaten zur Tour<br />
3 h 2 km Ückeritz<br />
© SHUTTERSTOCK.COM/OHRIM<br />
Wassersport an <strong>der</strong> Küste von Usedom<br />
Tourstart: Bahnhof Ückeritz<br />
10 Minuten Fußweg zur Surfschule<br />
Infos: Windsport Usedom, kitesurfusedom.de<br />
Tel. 038375 20641<br />
Ticket-Tipp:<br />
Mit dem Mecklenburg-Vorpommern-Ticket<br />
fährt eine Person für 23 Euro.<br />
Ab Berlin gilt das Ostsee-<br />
Ticket, z.B. für eine Person<br />
samt Kin<strong>der</strong>n/Enkeln ab<br />
49 Euro für An- und Abreise<br />
innerhalb von 15 Tagen.<br />
SHUTTERSTOCK.COM/OHRIM<br />
© SHUTTERSTOCK.COM/GROGL<br />
24
Ab aufs<br />
Wasser<br />
Auf dem Surfbrett glitzernde Meereswellen<br />
reiten, auf Wasser ski über den See sausen: Das<br />
können auch Einsteiger in wenigen Stunden<br />
lernen. Wer's ruhiger mag, steigt aufs Stand-up-<br />
Paddelbrett o<strong>der</strong> erkundet mit dem Kanu<br />
versteckte Buchten und Stadtsilhouetten.<br />
Los geht’s: Jetzt ist <strong>die</strong> beste Zeit,<br />
das Leben zu genießen!<br />
Ab aufs Wasser<br />
Wind im Segel, Wasser unterm Board<br />
Die Kite-Profis an <strong>der</strong> Ostseeküste machen vor, wie’s geht:<br />
Ihre Boards schießen und springen über <strong>die</strong> Wellen, <strong>der</strong><br />
Schirm über ihnen bläht sich. Sie sehen cool und lässig aus,<br />
fit und sonnengebräunt, wie sie scheinbar schwerelos<br />
über <strong>die</strong> Wellen schießen. Die gute Nachricht: Dieser Traum von<br />
Freiheit und Leichtigkeit liegt gar nicht fern! Es ist einfacher als<br />
gedacht, sich aufs Brett zu schwingen und mit etwas Übung auch<br />
oben zu bleiben.<br />
Ückeritz, eines <strong>der</strong> Bernsteinbä<strong>der</strong> auf <strong>der</strong> Insel Usedom, bietet ausreichend<br />
Platz, um sich im und auf dem Wasser auszutoben. Der<br />
Geheimtipp für Anfänger ist eine Lagune: Das Achterwasser ist praktisch<br />
strömungs- und wellenfrei. Ideal, um <strong>die</strong> Handgriffe zu üben<br />
und erste Erfolgserlebnisse zu haben. Am Sportboothafen befindet<br />
sich eine Schule für Kitesurfen, Windsurfen und Segeln. Auch Standup-Paddeln<br />
ist möglich, was ursprünglich auf polynesische Fischer<br />
zurückgeht. Der Trendsport hat sich in den letzten<br />
Jahren weit verbreitet und ist nicht nur bei Flaute eine<br />
beliebte Option!<br />
Große und kleine Urlauber haben <strong>die</strong> Wahl zwischen<br />
verschiedenen Sportarten, <strong>die</strong> Spaß im Wind und auf<br />
dem Wasser versprechen. Allen voran das Kitesurfen.<br />
Anfänger können zwischen ein- und zweitägigen Kursen<br />
und einem dreitägigen Intensivkurs wählen o<strong>der</strong><br />
bei einem <strong>der</strong> ausgebildeten Kitelehrer Privatstunden<br />
nehmen. Ein zweistündiger Wie<strong>der</strong>einsteigerkurs richtet<br />
sich an alle, <strong>die</strong> bereits Vorkenntnisse und eigene<br />
Ausrüstung haben. Auch Windsurfer und Segler <strong>–</strong> und<br />
alle, <strong>die</strong> es werden wollen <strong>–</strong> können Schnupperstunden,<br />
Anfänger- und Aufbaukurse, Kin<strong>der</strong>surfkurse o<strong>der</strong><br />
Privatstunden buchen.<br />
25
Eckdaten zur Tour<br />
4 h 5 km Neubrandenburg<br />
Wasserski fahren in Neubrandenburg<br />
Tourstart: Neubrandenburg<br />
Info: wasserski-seilbahn.de<br />
Tel. 0395 4216161<br />
Ticket-Tipp: Mecklenburg-Vorpommern-<br />
Ticket o<strong>der</strong> Brandenburg-Berlin-Ticket<br />
26<br />
© SHUTTERSTOCK.COM/INGUS KRUKLITIS
Ab aufs Wasser<br />
Ri<strong>der</strong> auf dem Reitbahnsee<br />
EIN ERLEBNISBERICHT von Maria Marggraf<br />
Das Geschenk zum Geburtstag klingt verheißungsvoll. Wir machen einen Familienausflug<br />
nach Neubrandenburg, kündigt mein Sohn an. Ungläubig schaue ich auf den Gutschein:<br />
Wasserskifahren auf dem Reitbahnsee. Ich??? Das kann je<strong>der</strong>, muntert er mich auf.<br />
Immer hin war <strong>der</strong> jüngste Skipilot auf <strong>der</strong> Anlage drei Jahre und <strong>der</strong> älteste 77, meint er. Da<br />
schaffe ich taffe Mutter das doch locker! Die Sonne scheint, <strong>die</strong> Familie freut sich auf den Ausflug<br />
in <strong>die</strong> Stadt <strong>der</strong> vier Tore, schwimmen kann ich auch, also gut: auf nach Neubrandenburg!<br />
An <strong>der</strong> Wasserskiseilbahn, etwa 20 Minuten zu Fuß vom Bahnhof entfernt, ist schon jede Menge los. Ich<br />
schaue mich erst einmal um. Hier werden <strong>die</strong> Wasser skifahrer, exakt: <strong>die</strong> Ri<strong>der</strong>, nicht vom Boot über den See<br />
gezogen, son<strong>der</strong>n von einem fest installierten Seil. Das hängt in 9,50 Metern Höhe an fünf Masten. Eine<br />
komplette Runde ist 845 Meter lang, gleichzeitig können zehn Ri<strong>der</strong> über den See jagen. Eigentlich sieht das<br />
ganz einfach aus. Die Familie macht es sich auf <strong>der</strong> Wiese gemütlich und ich gehe zum Tresen, bekomme Helm,<br />
Schwimmweste und Neoprenanzug. In <strong>die</strong>ses winzige Ding soll ich reinpassen? Ich zwänge mich in meine<br />
zweite Haut und überlege, dass ich weniger Kuchen essen sollte … Bevor es losgeht, schaue ich mir als Anfänger<br />
ein Video an mit Sicherheitsinfos und allem Pipapo.<br />
Am Startsteg sieht <strong>der</strong> kleine Reitbahnsee plötzlich gar nicht mehr so klein aus. Und den soll ich wirklich mit<br />
30 km/h umrunden? Die Hin<strong>der</strong>nisse und Schanzen, <strong>die</strong> weiß und herausfor<strong>der</strong>nd aus dem Wasser ragen,<br />
werde ich natürlich umfahren. Die sind eher was für erfahrene Fahrer. Ich schlüpfe in <strong>die</strong> beiden Skier und<br />
hocke mich hin. Der Starter vom Wasserskiteam reicht mir <strong>die</strong> Hantel, einen Griff, <strong>der</strong> mich mit dem Seil verbindet.<br />
Ein kräftiger Ruck und ich gleite übers Wasser. Jedenfalls für drei, vier Meter. Dann verliere ich das<br />
Gleichgewicht, lasse <strong>die</strong> Hantel los und gehe baden. Ich schnappe mir <strong>die</strong> Skier, wate ans Ufer und laufe zurück<br />
zum Start. Nächster Versuch. Es klappt schon besser. Ich komme ein paar Meter weiter … und versinke wie<strong>der</strong><br />
in den Fluten. Jetzt ist mein Ehrgeiz geweckt.<br />
Der Starter gibt mir den Rat, ein bisschen länger in <strong>der</strong> Hocke zu bleiben. Na, geht doch! Die gerade Strecke<br />
kriege ich ganz gut hin. Ich bin schon viel lockerer und riskiere sogar einen Blick auf Neubrandenburgs<br />
Häuser, <strong>die</strong> über <strong>die</strong> Baumwipfel ragen. In <strong>der</strong> Kurve haut es mich wie<strong>der</strong> raus. An meiner Balance muss<br />
ich noch arbeiten. Beim nächsten Versuch schaffe ich <strong>die</strong> volle Runde.<br />
Die zwei Stunden vergingen wie im Fluge. Glücklich, aber ziemlich geschafft, treffe ich mich im Restaurant<br />
mit meiner Familie. Von hier aus können wir den Ri<strong>der</strong>n wun<strong>der</strong>bar zugucken. Mein Sohn schaut lange den<br />
Wakeboar<strong>der</strong>n hinterher, <strong>die</strong> geschickt über <strong>die</strong> Schanzen springen. Und erwähnt so ganz nebenbei seinen<br />
Geburtstag in vier Wochen.<br />
© FRANK-ULRICH EMMRICH<br />
© FRANK-ULRICH EMMRICH<br />
27<br />
© PIXABAY.COM/SILLYMOOSE
Ab aufs Wasser<br />
Paddeln zu Adler und Co.<br />
Wun<strong>der</strong>n Sie sich nicht, wenn auf <strong>der</strong> Kanu -<br />
tour durch den Dahmer Kanal zum Malchiner<br />
See ein paar Hin<strong>der</strong>nisse Ihren Weg kreuzen,<br />
hier ist <strong>der</strong> Baumeister Biber aktiv. Das verträumte Städtchen<br />
Malchin in <strong>der</strong> Mecklenburgischen Schweiz ist<br />
<strong>der</strong> perfekte Einstiegspunkt für <strong>die</strong>se schöne Familien-<br />
Naturtour zu Biber, See- und Fischadler. Der Malchiner<br />
Kanuclub, nur 500 Meter vom Bahnhof, hat <strong>die</strong> passenden<br />
Boote und holt Sie am Südzipfel des Sees wie<strong>der</strong> ab.<br />
Naturschutzgebiet<br />
Zwischenmoor<br />
Wendischhagen<br />
Dahmer Kanal<br />
Lübeck Hbf < RE4<br />
Zubringer zum Bahnhof ><br />
Malchin<br />
Einstieg<br />
Kanu<br />
RE4 > Pasewalk<br />
> Szczecin<br />
© PIXABAY.COM/SEAQ68<br />
“ Seeadler<br />
2 Auf dem Dahmer Kanal<br />
Ausstieg<br />
Kanu<br />
Dahmen<br />
Malchiner See<br />
Seedorf<br />
Eckdaten zur Tour<br />
5 h 19 km Malchin<br />
Kanutour auf dem<br />
Malchiner See<br />
Tourstart: Malchin<br />
Malchiner Kanu-Club e.V.:<br />
malchiner-kanu-club.de<br />
Tel. 0152 03645453<br />
Tauchen Sie ein in <strong>die</strong>se Landschaft mit zahlreichen Stichkanälen,<br />
moorigen Wiesen und Ufern mit Erlen und Weiden am Dahmer Kanal.<br />
Mit etwas Glück können Sie See- und Fischadler bei ihrer Jagd nach<br />
Beute beobachten. Zehn Paare, so schätzen Insi<strong>der</strong>, leben hier.<br />
© KANUCLUB MALCHIN<br />
Im Naturschutzgebiet Kalk-Zwischenmoor Wendischhagen mündet<br />
<strong>der</strong> Dahmer Kanal in den acht Kilometer langen Malchiner See.<br />
Leise wiegt <strong>der</strong> Wind das dichte Schilf an seinen Ufern <strong>–</strong> Rückzugsort<br />
für viele Wasservögel. Dahinter auf den Wiesen erheben sich<br />
zwei Aussichtstürme für Vogelbeobachtungen: westlich ein hölzerner<br />
Turm, östlich auf <strong>der</strong> Basedower Höhe eine Konstruktion aus<br />
Stahl. Sie paddeln vorbei an Bülow, Schorssow und erreichen den<br />
kleinen Ort Dahmen. Jetzt haben Sie sich eine Stärkung redlich<br />
ver<strong>die</strong>nt. Mögen Sie Fischbrötchen, ist <strong>der</strong> Fischereihof eine gute<br />
Adresse. Nun müssen Sie nur noch auf den Shuttle des Kanu-Clubs<br />
warten, dann geht es zurück nach Malchin.<br />
Ticket-Tipp<br />
Mecklenburg-Vorpommern-Ticket<br />
Mit einem Ticket durch <strong>die</strong> <strong>Region</strong><br />
© FOTOLIA.COM/SANDOR99<br />
Mit dem Mecklenburg-Vorpommern-Ticket reist eine Person für 23 Euro,<br />
bis zu 4 Mitfahrer zahlen nur je 4 Euro <strong>–</strong> einen ganzen Tag! Eigene Kin<strong>der</strong><br />
und Enkel unter 15 Jahren fahren kostenfrei mit. Gültig montags bis freitags<br />
von 9 bis 3 Uhr des Folgetages, an Wochenenden und Feiertagen bereits<br />
ab 0 Uhr, in allen <strong>Region</strong>alzügen und S-Bahnen <strong>der</strong> <strong>DB</strong> AG und an<strong>der</strong>er<br />
teilnehmenden Eisenbahnen in Mecklenburg-Vorpommern. Gilt auch im<br />
Stadtverkehr Szczecin sowie im Großbereich Hamburg (Tarifringe A + B).<br />
Im personalbe<strong>die</strong>nten Verkauf zuzüglich 2 Euro.<br />
28
Ab aufs Wasser<br />
Magdeburg vom Wasser aus<br />
Wie wär’s in Magdeburg mit einem reizvollen Perspektivwechsel?<br />
Lassen Sie sich einfach im Kanu von <strong>der</strong><br />
Elbströmung mitnehmen und an den Sehenswürdigkeiten<br />
vorbeitreiben. Vom Wasser aus haben Sie einen fantastischen<br />
Blick auf den Magdeburger Dom, das Kunstmuseum<br />
Kloster Unser Lieben Frauen in <strong>der</strong> Altstadt und den Stadtpark<br />
Rotehorn am an<strong>der</strong>en Elbufer.<br />
Starten Sie zu <strong>die</strong>ser rund zweistündigen Pad deltour<br />
am 1906 erbauten Bootshaus „Schweizer<br />
Haus“ im Rotehornpark, <strong>der</strong> malerisch zwischen<br />
zwei Elb-Armen liegt. Hier bietet Biber-Kanutouristik<br />
Boote und Begleitung. Sie paddeln<br />
ein Stück <strong>die</strong> Alte Elbe hinauf bis zur Südspitze<br />
<strong>der</strong> Insel und lassen sich dann von <strong>der</strong> Elbe<br />
nordwärts treiben. Hinter <strong>der</strong> Sternbrücke<br />
sehen Sie rechts den Elbeseiten rad-Schleppdampfer<br />
„Württemberg“ von 1909. Der liegt<br />
heute allerdings auf dem Trockenen und ist<br />
ein Museum. Gleich dahinter erhebt sich <strong>die</strong><br />
Stadthalle Magdeburg. Durch <strong>die</strong> Hubbrücke<br />
hindurch geht es auf das Wahrzeichen <strong>der</strong><br />
Stadt zu <strong>–</strong> den Magdeburger Dom. Ein Stück<br />
weiter ragen erneut Kirchtürme auf. Sie gehören<br />
zur Johanniskirche, <strong>die</strong> als Festsaal und<br />
Konzerthalle genutzt wird.<br />
RE1 > Frankfurt (O<strong>der</strong>)<br />
Otto-von-Guericke-Str.<br />
Ernst-Reuter-Allee<br />
Magdeburg<br />
Hbf<br />
Walther-Rathenau-Str.<br />
Einstieg<br />
Haltestelle<br />
„City Carré/Hbf“<br />
Straßenbahn 4<br />
Stromelbe<br />
Schleinufer<br />
Jakobstr.<br />
Neustadt<br />
Winterhafen<br />
Adolf-<br />
Mittag-<br />
See<br />
Ausstieg Kanu<br />
Schleinufer<br />
Sarajevo-Ufer<br />
Fußweg<br />
Alte Elbe<br />
Cr acauer Str.<br />
Theodor-Kozlowski-Str.<br />
Stromelbe<br />
Wissenschaftshafen<br />
Magdeburg<br />
Straßenbahn 4<br />
Fußweg<br />
Genthiner Str.<br />
Brückstr.<br />
Herrenkrug<br />
Ausstieg<br />
Haltestelle<br />
„Pfeiffersche<br />
Stiftungen“<br />
Einstieg Kanu<br />
© MMKT GMBH, ANDREAS LANDER<br />
Eckdaten zur Tour 4 h 17 km Magdeburg<br />
Kanutour auf <strong>der</strong> Elbe in Magdeburg<br />
Tourstart: Magdeburg Hbf<br />
Infos: biber-kanutouristik.de,<br />
Tel. 0163 4703710<br />
Tourist Information Magdeburg:<br />
visitmagdeburg.de, Tel. 0391 63601402<br />
Nach <strong>die</strong>sen imposanten Bauten entdecken Sie<br />
nun einen kleinen Holzbau am Petriför<strong>der</strong>. Es ist<br />
<strong>der</strong> funktionsfähige Nachbau einer Schiffsmühle<br />
aus dem Jahre 1874, wie es sie früher häufig an<br />
<strong>der</strong> Elbe gab. Nun tut sich links <strong>die</strong> Einfahrt zum<br />
Wissenschaftshafen auf, dem Ziel <strong>der</strong> Paddeltour.<br />
Werfen Sie noch einen Blick auf den historischen<br />
Kettendampfer „Gustav Zeuner“ und <strong>die</strong><br />
Hafenanlagen, bevor Sie in Höhe <strong>der</strong> „Denkfabrik“<br />
anlegen. Der sanierte Getreidespeicher bietet<br />
heute innovativen Unternehmen Raum.<br />
Wenn Sie nun noch Zeit und Lust haben, dann<br />
laufen Sie einfach den Uferweg an <strong>der</strong> Elbe entlang<br />
zum Domviertel und schauen Sie in <strong>die</strong><br />
beeindruckenden Kirchenschiffe, <strong>die</strong> Höfe <strong>der</strong><br />
Grünen Zitadelle und in das neue Dommuseum<br />
Ottonianum Magdeburg direkt am Domplatz.<br />
29
Wohlfühlen<br />
und loslassen<br />
Wohlfühlen und loslassen<br />
Ganz entspannt am<br />
Ostseestrand<br />
Salzhaltige Ostseeluft und das heilsame Klima <strong>der</strong><br />
Rostocker Heide: Damit punktet das Seeheilbad Graal-<br />
Müritz. Im Aquadrom kann man sich ganzjährig im<br />
herrlich warmen Ostseewasser treiben lassen <strong>–</strong> perfekt, um<br />
mal wie<strong>der</strong> unbeschwerte Stunden zu verbringen, ob allein,<br />
mit guten Freundinnen o<strong>der</strong> dem Partner.<br />
© SHUTTERSTOCK.COM/ND3000<br />
Eckdaten zur Tour<br />
3 h 3 km Graal-Müritz<br />
Wellness-Tag im Aquadrom<br />
Tourstart: Graal-Müritz<br />
Ticket-Tipp: Mecklenburg-<br />
Vorpommern-Ticket<br />
Infos: aquadrom.net<br />
Tel. 038206 87900<br />
Vom Bahnhof Graal-Müritz aus ist das Aquadrom nur<br />
eine Viertelstunde entfernt, <strong>der</strong> Strand liegt rund zwei<br />
Gehminuten weiter. Schlen<strong>der</strong>n Sie also vielleicht<br />
zunächst an den rauschenden Wellen entlang und las -<br />
sen den Blick schweifen. Jetzt noch <strong>die</strong> nackten Zehen<br />
im Sand vergraben, und es kommen <strong>die</strong> schönsten<br />
Kindheitserinnerungen auf.<br />
Im Aquadrom angekommen, tauchen Sie ins wohltemperierte<br />
Meerwasser ein und anschließend in <strong>die</strong><br />
gesunde Hitze <strong>der</strong> Saunawelt: vom Dampfbad über<br />
30
Wohlfühlen und loslassen<br />
Magie <strong>der</strong> Steine<br />
Steine erzählen Geschichte: Die Findlinge <strong>der</strong> Fläminglandschaft<br />
ebenso wie <strong>die</strong> dicken Mauern <strong>der</strong> Burg Eisenhardt.<br />
Schnuppern Sie frische Winterluft und begeben Sie<br />
sich auf Zeitreise in und um Bad Belzig. Dort tun Steine Ihnen<br />
Gutes <strong>–</strong> zum Beispiel bei einer Behandlung mit warmen Steinen,<br />
für <strong>die</strong> Sie sich in <strong>der</strong> SteinTherme anmelden können.<br />
Bad Belzig ist Deutschlands jüngstes Thermalsoleheilbad. Sowohl <strong>die</strong><br />
Luft des Flämingstädtchens wirkt sich heilsam auf <strong>die</strong> Gesundheit<br />
aus als auch <strong>die</strong> in den 1990er Jahren entdeckte Thermalsolequelle.<br />
Seit 2009 trägt <strong>die</strong> Stadt daher stolz das „Bad“ im Namen <strong>–</strong> und<br />
bietet beste Voraussetzungen für einen erholsamen Wellnesstag.<br />
© AQUADROM GMBH<br />
© SHUTTERSTOCK.COM/ROBERT KNESCHKE<br />
© STEINTHERME/UWE TÖLLE<br />
Schon <strong>die</strong> Anreise ist entspannt. Sie fahren mit dem RE7 bis Bad<br />
Belzig und von dort mit den Bussen <strong>der</strong> Stadtlinie zur Haltestelle<br />
„SteinTherme/Am Kurpark“, wenige Schritte von <strong>der</strong> SteinTherme<br />
entfernt. Lacht <strong>die</strong> Wintersonne, können Sie auch in 30 Minuten<br />
gemütlich zu Fuß hinspazieren. Steuern Sie <strong>die</strong> Burg Eisenhardt an<br />
und folgen Sie dem Panoramawan<strong>der</strong>weg zum Kurpark. Dort thront<br />
<strong>die</strong> SteinTherme, <strong>der</strong>en Form an einen <strong>der</strong> Findlinge erinnert, <strong>die</strong><br />
Eismassen vor über 130.000 Jahren im Hohen Fläming verteilten.<br />
Verwöhnen Sie sich nun nach Herzenslust mit Solebad und Sauna,<br />
Kräuterdampfbad, Schwebeerlebnis im LichtKlangRaum und Ruhezeit<br />
vorm flackernden Kaminfeuer. Die Magie <strong>der</strong> Steine spüren<br />
Sie bei einer Massage mit warmen Lava- und kühlen Basaltsteinen<br />
o<strong>der</strong> einem Thermalsole-Peeling auf dem warmen Hamamstein. Mit<br />
lockeren Muskeln und entspanntem Geist verabschieden Sie sich<br />
schließlich von <strong>der</strong> Wohlfühlwelt und nehmen den Bus zurück zum<br />
Bahnhof.<br />
<strong>die</strong> Soft-Sauna mit 70 Grad bis zur Finnischen<br />
Sauna mit 100 Grad. Kurz gesagt: Die ideale<br />
Atmos phäre, um sich auszutauschen und gemeinsam<br />
<strong>die</strong> pure Entspannung zu genießen.<br />
Wer möchte, bucht außerdem eine Wellnessanwendung.<br />
Wie wäre es mit Rhassoul samt<br />
Heilkreide-Algen-Packung? Einem Körperpeeling<br />
auf dem warmen Hamamstein? Einer<br />
regenerierenden Sanddornöl-Massage? Was es<br />
auch wird: Sie haben es sich ver<strong>die</strong>nt!<br />
Eckdaten zur Tour<br />
4 h 4 km Bad Belzig<br />
Wellness-Tag in <strong>der</strong> SteinTherme<br />
Tourstart: Bad Belzig<br />
Ticket-Tipp: Brandenburg-Berlin-Ticket<br />
Infos: steintherme.de, Tel. 033841 38800<br />
Barrierefreiheit: Die SteinTherme Bad Belzig ist<br />
teilweise barrierefrei, Detailinfos finden Sie auf<br />
barrierefrei-brandenburg.de.<br />
31
Wilde<br />
Wäl<strong>der</strong><br />
Wilde Wäl<strong>der</strong><br />
Wildniswan<strong>der</strong>n im<br />
Nationalpark<br />
2 Mit <strong>der</strong> Familie unterwegs<br />
Die Densenberge sind eines <strong>der</strong> vielfältigsten Waldgebiete<br />
im Nationalpark Unteres O<strong>der</strong>tal. Trockene<br />
Höhen, feuchte Senken und Schmelzwasserrinnen<br />
bieten ganz unterschiedliche Lebensräume für viele<br />
verschiedene Arten. Folgen Sie dem Wilden Waldweg<br />
dorthin, wo es sich Rotbuche und Gelbes Windröschen,<br />
Biber und Pirol gemütlich machen.<br />
© TERRA PRESS BERLIN<br />
Zu Beginn erwartet Sie ein Abschnitt, den <strong>die</strong> Natur selbst<br />
erst 2017 prägte: Sturm Xavier entwurzelte unzählige Bäume<br />
<strong>–</strong> <strong>die</strong>s nutzte <strong>die</strong> Nationalparkverwaltung als Chance. Sie<br />
ließ <strong>die</strong> umgestürzten Bäume liegen und wies <strong>die</strong>sen Teil<br />
des Weges als Wildnis-Erlebnispfad aus. Naturfreunde wie<br />
Sie und Ihre schon etwas größeren Kin<strong>der</strong>, <strong>die</strong> gern über<br />
Baumstämme klettern und keine Angst vor Brennnesseln<br />
und Unterholz haben, dürfen seitdem hier ein Stück Ursprünglichkeit<br />
<strong>erleben</strong>.<br />
Werfen Sie vielleicht zunächst einen Blick in <strong>die</strong> Ausstellung<br />
zur Auenlandschaft und das O<strong>der</strong>-Aquarium im Nationalparkhaus<br />
Criewen, bevor Sie durch den Lenné-Park zum Anfang<br />
des Wildnis-Erlebnispfades spazieren. Jetzt wird’s aktiv:<br />
Einen Kilometer geht es über Stock, Baum und Stein, bevor<br />
Sie auf den Wilden Waldweg stoßen. Um Sie herum ist<br />
immer noch wil<strong>der</strong> Wald, doch <strong>der</strong> Weg ist nun hin<strong>der</strong>nisfrei.<br />
Sie laufen an Quellen vorbei, unter Erlen, Eschen und<br />
Ulmen hindurch und im Frühling über einen Teppich von<br />
32
Flirrendes Sonnenlicht zwischen<br />
grünen Blättern, trillernde Vogelstimmen<br />
und <strong>der</strong> Duft von nassem Laub<br />
und Moos: Ein Tag im Wald belebt alle<br />
Sinne und bringt den Geist zur Ruhe.<br />
Die heilsame Wirkung ist sogar medizinisch<br />
belegt. In Japan wird Shinrin<br />
Yoku <strong>–</strong> das Waldbaden <strong>–</strong> ärztlich empfohlen.<br />
Es macht auch einfach Spaß!<br />
Spüren Sie <strong>die</strong> Magie uralter Eichen,<br />
folgen Sie <strong>der</strong> Spur zehntausend Jahre<br />
alter Findlinge, <strong>erleben</strong> Sie Wildnis an<br />
<strong>der</strong> O<strong>der</strong> und radeln Sie durch einen<br />
ehemaligen Klosterforst.<br />
© TMB/HENDRIK SILBERMANN<br />
2 Bachläufe sind Heimat vieler Arten<br />
" Roter Milan<br />
© ADOBE STOCK/DAVEMHUNTPHOTO<br />
1 Wan<strong>der</strong>n im Nationalpark<br />
Unteres O<strong>der</strong>tal<br />
Eckdaten zur Tour<br />
3 h 7 km Schwedt/O<strong>der</strong><br />
Wan<strong>der</strong>tour: Auf dem Wilden Waldweg<br />
durch <strong>die</strong> Densenberge<br />
Tourstart: Nationalparkzentrum Criewen<br />
MomentUM e.V., Tourismus und Citymanagement<br />
<strong>Region</strong> Schwedt <strong>–</strong> Nationalpark Unteres O<strong>der</strong>tal:<br />
unteres-o<strong>der</strong>tal.de, Tel. 03332 2559-0<br />
Ticket-Tipp: Brandenburg-Berlin-Ticket<br />
für 29 Euro für bis zu 5 Personen<br />
© TMB/HENDRIK SILBERMANN<br />
Criewen<br />
Schloss<br />
Lenné<br />
Park<br />
Schwedt (O<strong>der</strong>)<br />
RE3<br />
Nationalparkhaus<br />
Kirche<br />
Gelben Windröschen. Bald gelangen Sie in den höher gelegenen<br />
Mischwald, wo sich <strong>die</strong> Rotbuche behauptet. Gletscher<br />
schoben <strong>die</strong> bis zu 30 Meter „hohen“ Densenberge vor über<br />
14.500 Jahren zusammen. Lauschen Sie dem Klopfen des<br />
Spechts, suchen Sie <strong>die</strong> Fraßspuren des Bibers und schauen<br />
Sie dem Kreisen <strong>der</strong> Milane zu. Schließlich öffnet sich<br />
<strong>die</strong> Landschaft wie<strong>der</strong>, und Sie kommen über eine<br />
Lindenallee zurück nach Criewen <strong>–</strong> erholt<br />
und belebt vom Ausflug in den Wald.<br />
Densenberge<br />
Große Warte<br />
Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße<br />
O<strong>der</strong><br />
33
© TERRA PRESS BERLIN<br />
“ Blick vom Kleinen Rummelsberg<br />
Wilde Wäl<strong>der</strong><br />
Klösterliche Gotik und<br />
glückliche Ziegen<br />
© TERRA PRESS BERLIN<br />
Das waldreiche Gebiet im Nordosten Brandenburgs<br />
zwischen Havel, O<strong>der</strong>, Barnim und Uckermark wurde<br />
von <strong>der</strong> UNESCO als so wichtig angesehen, dass sie<br />
es seit 1990 als Biosphärenreservat Schorf heide-<br />
Chorin anerkennt. Im Unterschied zu einem Nationalpark ist<br />
dabei nicht nur <strong>die</strong> Natur ausschlaggebend, son<strong>der</strong>n auch das<br />
naturverträgliche Wirtschaften. Prägend für das Gebiet ist <strong>der</strong><br />
Choriner Forst.<br />
34<br />
Ausgangspunkt <strong>der</strong> Radtour durch den Choriner Forst ist das Kloster<br />
Chorin. Für <strong>die</strong> Ankommenden erheben sich seine Gemäuer beinahe<br />
unerwartet aus dem umgebenden Grün. Obwohl das Kloster<br />
nicht mehr vollständig vorhanden ist, zeugen <strong>die</strong> schlanken Säulen<br />
und hohen Bögen noch immer von <strong>der</strong> Leichtigkeit, <strong>die</strong> <strong>die</strong> norddeutsche<br />
Backsteingotik möglich machte.<br />
Auf dem Friedhof neben dem Kloster sind 28 <strong>der</strong> 50 Gräber bekannten<br />
Forstwissenschaftlern gewidmet. Seit 1830 gehörte <strong>der</strong><br />
Choriner Wald zur preußischen Lehroberförsterei, und auch <strong>die</strong><br />
Nachfolge einrichtungen haben bis heute eine herausragende<br />
Bedeutung für <strong>die</strong> Forstwissenschaft.<br />
Ziel <strong>der</strong> Tour ist <strong>der</strong> Parsteiner See, größter See des Biosphärenreservates,<br />
auf den <strong>der</strong> Kleine Rummelsberg den besten Blick bietet.<br />
Auf dem Weg dorthin liegt ein Ort, in dem man sich ebenfalls schon<br />
viele Gedanken über Nachhaltigkeit gemacht hat: Brodowin. 1991<br />
wurde <strong>die</strong> LPG in einen Ökobetrieb umgewandelt, seither wird hier<br />
nach Demeter-Richt linien gearbeitet. Boden <strong>–</strong> Pflanze <strong>–</strong> Tier <strong>–</strong><br />
Mensch <strong>–</strong> Kosmos: Alles hängt miteinan<strong>der</strong> zusammen. Dass<br />
das Konzept aufging, kann je<strong>der</strong> im Hofladen <strong>erleben</strong> . Hier<br />
gibt es in <strong>der</strong> Schaumolkerei Milch und Käse von Kühen<br />
und Ziegen, <strong>die</strong> von Frühjahr bis Herbst auf <strong>die</strong><br />
Weide dürfen, dazu im Hofladen unter<br />
an<strong>der</strong>em Gemüse aus <strong>der</strong> eigenen<br />
Gärtnerei, Eier, Honig und Säfte.<br />
Chorin<br />
Berlin < RE3<br />
Kloster<br />
Chorin<br />
RE3 > Stralsund, Schwedt (O<strong>der</strong>)<br />
Hüttenweg<br />
Chorin<br />
Angermün<strong>der</strong> Chaussee<br />
““ Kloster Chorin<br />
“ Ziegen im Ökodorf Brodowin<br />
Eckdaten zur Tour<br />
3 h 26 km Chorin<br />
Radtour durch den Choriner Forst<br />
mit Bademöglichkeiten<br />
Tourstart: Chorin<br />
Tourismusinformation im<br />
Kloster Chorin:<br />
kloster-chorin.org, Tel. 033366 70377<br />
Ticket-Tipp: Brandenburg-Berlin-Ticket<br />
Weißensee<br />
Weißer<br />
See<br />
Brodowin<br />
© TERRA PRESS BERLIN<br />
Parsteiner<br />
See<br />
Kleiner<br />
Rummelsberg<br />
81 m<br />
Theerofen<br />
Brodowinsee<br />
Amtsee<br />
Wesensee<br />
Pehlitz
Wilde Wäl<strong>der</strong><br />
Buchenwald und Kreideküste<br />
Rügens Kreideküste ist eine Naturkulisse <strong>der</strong> Extraklasse: ein Dreiklang<br />
aus erhabenen Buchenwäl<strong>der</strong>n, schroffen weißen Klippen und<br />
mal strahlend blauer, mal silbrig-grauer Ostsee. Der Nationalpark<br />
Jasmund ist als UNESCO-Weltnaturerbe geschützt <strong>–</strong> und das ist nur<br />
einer <strong>der</strong> Gründe, weshalb <strong>der</strong> Hochuferweg zu den schönsten Wan<strong>der</strong>wegen<br />
Deutschlands gehört.<br />
Vom Bahnhof Sassnitz spazieren Sie zunächst <strong>die</strong> Strandpromenade entlang und<br />
vorbei am Kurplatz mit <strong>der</strong> Kurmuschel. Der Musikpavillon ist eines <strong>der</strong> über<br />
50 Schalenbauwerke, <strong>die</strong> <strong>der</strong> bekannte Rügener Baumeister Ulrich Müther schuf.<br />
An <strong>der</strong> Ortsgrenze von Sassnitz beginnt <strong>der</strong> Nationalpark Jasmund. Freuen Sie sich<br />
auf atemberaubende Ausblicke über das Meer und <strong>die</strong> satten Farben <strong>der</strong> Wiesen<br />
und Wäl<strong>der</strong>. Je nach Jahreszeit zeigen sie sich saftig grün, herbstlich bunt o<strong>der</strong><br />
winterlich braun und schneeweiß.<br />
Die Geheimnisse <strong>der</strong> regionalen Tier- und Pflanzenwelt lernen Sie im 2017 eröffneten<br />
UNESCO-Welterbeforum und im Nationalpark-Zentrum Königsstuhl kennen.<br />
Unterwegs erwartet Sie auch <strong>die</strong> Piratenschlucht. Hier soll <strong>der</strong> gefürchtete Pirat<br />
Klaus Störtebeker einige seiner Schätze vergraben haben. Am Ende Ihrer Wan<strong>der</strong>ung<br />
im kleinen Ort Lohme erinnert <strong>der</strong> Schwanstein an <strong>die</strong> Rügener Sage, nach<br />
<strong>der</strong> <strong>die</strong> Babys im Winter vom Schwan gebracht werden statt vom Storch.<br />
Die Buslinie 14 bringt Sie unter <strong>der</strong> Woche von Lohme zurück nach Sassnitz. Am<br />
Wochenende, o<strong>der</strong> um <strong>die</strong> Wan<strong>der</strong>ung etwas abzukürzen, können Sie am Nationalpark-Zentrum<br />
Königsstuhl in den Bus steigen.<br />
© NP-ZENTRUM KÖNIGSSTUHL/A. RUDOLPH<br />
Eckdaten zur Tour<br />
4 h 15 km Sassnitz<br />
Wan<strong>der</strong>tour auf dem<br />
Hochuferweg Jasmund<br />
Tourstart: Sassnitz<br />
Info: koenigsstuhl.com<br />
insassnitz.de<br />
Tel. 038392 6490<br />
Wilde Wäl<strong>der</strong><br />
Die Spur <strong>der</strong> Steine<br />
Der Fläming ist reich. Steinreich. Denn als sich das Eis <strong>der</strong><br />
letzten Eiszeit zurückzog, hinterließ es jede Menge Geröll<br />
und Steine <strong>–</strong> Findlinge. Und weil <strong>die</strong> Bewohner im Fläming<br />
beson<strong>der</strong>s kreativ waren, bekam hier je<strong>der</strong> große Stein<br />
auch einen Namen: Elefantenstein, Holzfällerstein, Reichhelmstein,<br />
Roter Stein, Krisenstein, Mehlhasenstein… Wenn Sie<br />
einmal abtauchen möchten zwischen Wald und Steinen: Hier<br />
sind Sie richtig.<br />
© NP FLÄMING E.V.<br />
Ihre Tour beginnt am Bahnhof Jeber-Bergfrieden in Sachsen-Anhalt<br />
und führt Sie durch den dichten Kiefern-Mischwald des Naturparks<br />
Fläming zum Bahnhof Medewitz in Brandenburg. Packen Sie sich<br />
etwas zu essen ein, denn Sie sind hier wahrlich „jwd“. Folgen Sie<br />
dem Weg mit dem Findlingssymbol zu den großen Flächen mit Waldheidelbeeren,<br />
<strong>die</strong> nach dem Zweiten Weltkrieg beliebtes Nahrungsmittel<br />
waren. Die Sehenswürdigkeiten am Wegesrand sind nicht von<br />
Menschenhand erschaffen, son<strong>der</strong>n von <strong>der</strong> Natur. Sie wechseln ihr<br />
Äußeres je nach Jahreszeit, zum Beispiel <strong>die</strong> bis zu 150 Jahre alten<br />
Rotbuchen im Naturschutzgebiet Flämingbuchen. Hier baut <strong>der</strong><br />
rotköpfige Mittelspecht gern sein Eigenheim. Es folgt <strong>die</strong> Springer<br />
Rummel, eines <strong>der</strong> schönsten eiszeitlichen Trockentäler im Fläming.<br />
Erst kurz vor Medewitz lichtet sich <strong>der</strong> Wald, ein Feldweg bringt Sie<br />
zum Bahnhof, wo <strong>der</strong> RE7 hält.<br />
Eckdaten zur Tour<br />
4 h 14 km Jeber-Bergfrieden<br />
Naturnahe Wan<strong>der</strong>tour<br />
Tourstart: Jeber-Bergfrieden<br />
Info: naturpark-flaeming.de<br />
Tel. 034907 30745<br />
Ticket-Tipp: Das Brandenburg-Berlin-<br />
Ticket gilt im RE7 über <strong>die</strong> Landesgrenze<br />
hinaus bis Jeber-Bergfrieden.<br />
35
Einfach<br />
märchenhaft<br />
EIN REISEBERICHT von Johanna Henrike K.<br />
Eine verwunschene Stadt vor <strong>der</strong> Küste von Koserow? Davon wusste ich<br />
noch nichts bei meiner ersten Begegnung mit dem Ostseebad an <strong>der</strong><br />
schmalsten Stelle Usedoms. Der Betrieb meines Vaters hatte damals<br />
für <strong>die</strong> Kollegen einige ausgebaute Bauwagen auf einem Campingplatz<br />
als betriebliche Erholungseinrichtung abgestellt…<br />
Ich hing mit meinen Eltern und meinem Bru<strong>der</strong> den ganzen Tag am Strand ab, es gab Kartoffel salat<br />
mit Würstchen. Unseren Platz an <strong>der</strong> Sonne sicherten wir mit einer Sandburg, gekennzeichnet mit<br />
dem aus Muscheln drapierten Namen meiner Mutter. So kam kein Zweifel auf, wer hier seinen<br />
Windschutz in den Sandboden rammen durfte.<br />
Heute, 40 Jahre später, bin ich wie<strong>der</strong> hier. Svenja, meine Enkelin, im gleichen Alter wie ich damals, hat<br />
in <strong>der</strong> Schule zur Hausaufgabe bekommen, über <strong>die</strong> sagenhafte Stadt Vineta zu forschen. Sollten wir vielleicht<br />
selbst an <strong>die</strong> Ostseeküste fahren und nach <strong>der</strong> versunkenen Stadt Ausschau halten? Gesagt, getan!<br />
Der Sage nach ging Vineta bei einem Sturmhochwasser unter. Der Hochmut und <strong>die</strong> Verschwendung <strong>der</strong><br />
Bewohner waren schuld daran. Sie sollten für ihren moralischen Verfall bestraft werden, aber keiner<br />
beachtete <strong>die</strong> Warnung <strong>der</strong> Wasserfrau: „Vineta, Vineta, du rieke Stadt, Vineta sall unnergahn, wieldeß se<br />
het väl Böses dahn.“ (Vineta, Vineta, du reiche Stadt, Vineta soll untergehn, weil sie viel Böses getan hat.)<br />
© SHUTTERSTOCK.COM/XPIXEL; PIXABAY.COM/STEINCHEN<br />
36<br />
36
Eine sagenhafte versunkene Insel, echte Ritterburgen,<br />
geheimnisvolle Berge und das Schloss von Dornröschen: Viele<br />
märchenhafte Orte laden zum Familienausflug ein. Damit locken<br />
Sie selbst <strong>die</strong> Kin<strong>der</strong> hinaus ins Grüne, <strong>die</strong> sonst am lieb sten vor<br />
dem Bildschirm kleben <strong>–</strong> und alle haben am Ende viel zu erzählen.<br />
© ADOBE STOCK/USEDOMCARDS.DE<br />
An <strong>der</strong> Küste von Koserow<br />
Vor Koserow soll sich <strong>die</strong> Katastrophe zugetragen haben, seither taucht <strong>die</strong> Stadt alle hun<strong>der</strong>t Jahre<br />
am Ostermorgen aus <strong>der</strong> Ostsee auf, in <strong>der</strong> Hoffnung, aus <strong>der</strong> Versenkung erlöst zu werden. Nur<br />
am Sonntag Geborene haben dann <strong>die</strong> Chance, <strong>die</strong> Stadt zu betreten. Als wäre das nicht schon<br />
kom pliziert genug, soll <strong>der</strong> Retter auch noch eine <strong>der</strong> kostbaren Waren auf dem Markt von<br />
Vineta erstehen. Scheinbar hat sich bisher noch kein Sonntagskind gefunden, das zum perfekten<br />
Zeitpunkt und mit dem nötigen Kleingeld in <strong>der</strong> Tasche bereit stand, <strong>die</strong> Veneter zu erlösen und aus<br />
den Fluten wie<strong>der</strong> auferstehen zu lassen. Svenja <strong>–</strong> ein Sonntagskind übrigens <strong>–</strong> meinte zwar, ein<br />
Funkeln im Wasser erspäht zu haben, ein reich verziertes Tor öffnete sich aber nicht.<br />
Richtig märchenhaft wurde unser Kurzurlaub aber dann doch noch. Die Bernsteinprinzessin<br />
zog im himmelblauen Kleid und mit bernsteinfarbener Schärpe<br />
zum Seebrückenfest durch den Ort. Das Gold des Meeres, wie es auch<br />
genannt wird, ist aus den Harzklumpen <strong>der</strong> Bernsteinkiefern entstanden,<br />
<strong>die</strong> vor Millionen von Jahren in <strong>die</strong>ser Landschaft standen. Heute schweifen <strong>die</strong><br />
Blicke vieler Spaziergänger über den Strand, um eine <strong>der</strong> goldgelben Rari täten zu<br />
finden, am besten noch mit einem eingeschlossenen Tierchen aus <strong>der</strong> Urzeit. Vielleicht<br />
war es ja Bernstein, <strong>der</strong> uns durch das Ostseewasser anfunkelte…?<br />
© ANJA SCHMIDT<br />
37
Koserower<br />
Salzhütte<br />
Seebrücke<br />
O s t s e e<br />
Hauptstr.<br />
A c h t<br />
e r w a<br />
s s e r<br />
Stralsund Hbf < RB23<br />
Triftweg<br />
<strong>die</strong> tour ist noch<br />
zur Prüfung und<br />
wird ggfs ein<br />
bisschen kürzer<br />
Koserow<br />
Lindenstr.<br />
Förster-Schrödter-Str.<br />
Jugend- weg<br />
Kreuzstr.<br />
Hauptstr.<br />
Vinetastr.<br />
Meinholdstr.<br />
Feldstr.<br />
Siemensstr.<br />
Waldstr.<br />
Naturschutzgebiet<br />
Streckelsberg<br />
Am Sandfeld<br />
Koserow<br />
RB23 > Swinoujscie Centrum<br />
Jägerstr.<br />
Strandstr.<br />
Zum Herrenberg<br />
Kölpinsee<br />
Triftweg<br />
Kölpinsee<br />
Stubbenfelde<br />
© terra press Berlin<br />
0<br />
1 km<br />
Loddin<br />
Bergstr.<br />
Dorfstr.<br />
Strandstr.<br />
© ANDREAS DUMKE<br />
Einfach märchenhaft<br />
Die Bernsteinhexe<br />
von Koserow<br />
Nicht nur eine sagenhafte Insel hat Koserow zu verzeichnen,<br />
hier trieb auch <strong>die</strong> Bernsteinhexe ihr Unwesen. Das<br />
heißt, eigentlich tat sie Gutes und lin<strong>der</strong>te mit dem kostbaren<br />
Küstengold <strong>die</strong> Not hungern<strong>der</strong> Menschen.<br />
Wer Bernstein fand, hatte <strong>die</strong>sen zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges<br />
an den Herrscher abzuliefern. Die Pfarrerstocher Maria aber verkaufte<br />
den im Streckelsberg gefundenen Bernstein heimlich an<br />
Kaufleute von weit her. Sie steckte nun in <strong>der</strong> Zwickmühle: Hätte<br />
sie verraten, woher das Geld stammt, hätte sie eine hohe Strafe<br />
erwartet. Da sie aber nichts verriet, konnte sich niemand erklären,<br />
wie sie zu dem Geld kam, mit dem sie für <strong>die</strong> Armen Brot kaufte.<br />
Daher wurde sie <strong>der</strong> Hexerei bezichtigt. Die Geschichte nahm ein<br />
gutes Ende, denn <strong>der</strong> Legende nach war in letzter Sekunde ein<br />
Prinz zur Stelle, <strong>der</strong> <strong>die</strong> 15-Jährige rettete und obendrein noch zur<br />
Frau nahm. Der Bernstein aber, heute noch begehrt als Schmuckund<br />
Heilstein, rettete <strong>die</strong> Menschen vor dem Hungertod.<br />
© ANDREAS DUMKE<br />
Der Streckelsberg ist heute ein gern besuchter Aussichtspunkt<br />
mit beson<strong>der</strong>em Reiz. Von seinen 58 Metern<br />
Höhe können Sie bis zur etwa 20 Kilometer entfernten<br />
Insel Oie sehen, <strong>die</strong> beson<strong>der</strong>s abends durch<br />
<strong>die</strong> Blinklichter ihres Leuchtturmes auf sich aufmerksam<br />
macht.<br />
Bei guter Sicht können Sie <strong>die</strong> Hügellandschaft von<br />
Mönchgut im Südosten <strong>der</strong> Insel Rügen erkennen, ja<br />
sogar manchmal <strong>die</strong> Kreidefelsen <strong>der</strong> Stubbenkammer.<br />
Der Streckelsberg ist <strong>der</strong> höchste Punkt <strong>der</strong> Steilküste<br />
in Koserow und damit das wichtigste Highlight des<br />
Steilküstenweges. Dieser führt Sie einmal um den Ort<br />
Koserow und verspricht tolle Aussichten von <strong>der</strong> Steilküste<br />
über <strong>die</strong> glitzernde Ostsee sowie auf das tiefblaue<br />
Achterwasser.<br />
38
© PIXABAY<br />
“ Auf dem Weg zum Streckelsberg<br />
11 Blick vom Streckelsberg auf <strong>die</strong> Ostsee<br />
© ANDREAS DUMKE<br />
1 Anemonenblüte<br />
Sie sollten Ihre Augen aber nicht nur in <strong>die</strong> Weite schweifen lassen.<br />
Beim Blick nach unten sind im Naturschutzgebiet Streckelsberg<br />
kleine Schätze zu entdecken. Blaue Teppiche voller Leberblümchen<br />
und Anemonen im Frühjahr, Orchideen und Waldhyazinthen im<br />
Sommer. Sie stehen geschützt unter 180-jährigen Rotbuchen und<br />
Waldkiefern. Im Herbst haben <strong>die</strong> Pilze ihren großen Auftritt, vor<br />
allem <strong>die</strong> begehrten Steinpilze.<br />
Am Seebrückenvorplatz herrscht Touristenandrang, denn in den<br />
Koserower Salzhütten schmeckt <strong>der</strong> Räucherfisch am besten. Die<br />
Salzhütten ließ <strong>die</strong> königliche Regierung um 1820 errichten, im Zuge<br />
mehrerer Maßnahmen zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Strandfischerei an <strong>der</strong><br />
Usedomer Küste. Sie <strong>die</strong>nten anfangs als Verschlusslager für steuer -<br />
freies, vom Staat geliefertes Steinsalz. Während <strong>der</strong> Heringsfangzeit<br />
wurde hier <strong>der</strong> Hering gesalzen und verpackt. Heute werden<br />
<strong>die</strong> Hütten zum Teil noch von den ansässigen Fischern genutzt.<br />
Hier können Sie sich stärken, bevor Sie zum Bahnhof zurückgehen.<br />
Eckdaten zur Tour<br />
4 h 3 km Koserow<br />
Wan<strong>der</strong>ung an <strong>der</strong> Steilküste von Koserow<br />
Tourstart: Koserow<br />
Infos: Kurverwaltung Koserow<br />
usedomer-bernsteinbae<strong>der</strong>.de, Tel. 038375 20415<br />
Ticket-Tipp:<br />
Mit dem Mecklenburg-<br />
Vorpommern-Ticket fährt<br />
eine Person für 23 Euro.<br />
39
Stralsund < RE5 RE5 > Berlin<br />
Einfach märchenhaft<br />
Sieben Berge und eine Burg<br />
Sieben Berge, ein geheimnisvoller Wald und eine Burg… Was wie das<br />
Märchen von Schneewittchen klingt, wird auf einem sechs Kilometer<br />
langen Rundweg wahr <strong>–</strong> direkt ab dem Bahnhof Burg Stargard, bequem<br />
erreichbar mit dem RE5. Der familienfreundliche Weg ist mit dem<br />
Zeichen <strong>der</strong> sieben Berge gut ausgeschil<strong>der</strong>t und bietet zauberhafte Sichten<br />
auf <strong>die</strong> Altstadt und <strong>die</strong> weite, hügelige Landschaft.<br />
Sie merken schnell, dass es sich genau<br />
genommen um sanfte Erhebungen han -<br />
delt. Schließlich befinden Sie sich in<br />
<strong>der</strong> Mecklenburgischen Seenplatte. Auf<br />
schöne Aussichten können Sie sich den -<br />
noch freuen <strong>–</strong> bereits auf dem ersten<br />
Berg, dem Windmüllerberg. Der Burgberg<br />
ist mit 95 Metern <strong>der</strong> höch ste <strong>der</strong><br />
sieben. Erobern Sie den Turm <strong>der</strong> Burg<br />
Stargard und halten Sie Ausschau wie<br />
einst <strong>die</strong> Burgwächter. Bis zu 30 Kilometer<br />
schweift <strong>der</strong> Blick in <strong>die</strong> Ferne.<br />
Die Kin<strong>der</strong> toben während dessen auf<br />
dem Abenteuerspielplatz herum.<br />
Auf dem Klüschenberg lockt ein<br />
Natur lehrpfad, umgeben von<br />
Eichen und Hainbuchen. Wenn Sie<br />
mögen, machen Sie noch einen Abstecher<br />
zur Sommerrodelbahn am<br />
Hunnenberg. Dort geht’s 30 Höhenmeter<br />
hinab, durch acht Steilkurven und über<br />
zwei Brücken <strong>–</strong> was für ein Spaß!<br />
Schaurig wird’s am Galgenberg, auf<br />
dessen Gipfel zur Abschreckung noch<br />
bis Anfang des 19. Jahrhun<strong>der</strong>ts ein<br />
großer Galgen stand. Der Töpferberg<br />
erinnert an das Handwerk <strong>der</strong> Töpfer<br />
Klüschenberg<br />
Naturlehrpfad<br />
Sommerrodelbahn<br />
Hunnenberg<br />
Windmüllerberg<br />
Burg Stargard<br />
(Meckl)<br />
Denkmalsberg<br />
Burgstr.<br />
Burg<br />
Bahnhofstr.<br />
Burg Stargard<br />
Scheunsberg<br />
Carl- Stolte-Str.<br />
Mühlenstr.<br />
Mühlenteich<br />
Galgenberg<br />
Klü s chenbergstr.<br />
Galgenberg<br />
und „Pötter“, <strong>die</strong> in früheren Zeiten hier<br />
ihr Roh material Ton gewannen. Erstürmen<br />
Sie zu guter Letzt den Scheunsberg<br />
und den Denkmalsberg, bevor es zurück<br />
zum Bahnhof geht. Sieben Zwerge haben<br />
Sie zwar nicht getroffen, dafür aber <strong>die</strong><br />
sieben Berge bezwungen und so einiges<br />
Schönes erlebt.<br />
Töpferberg<br />
Burg Stargard<br />
Eckdaten zur Tour<br />
3 h 6 km Burg Stargard<br />
© HANS BLOSSEY<br />
Wan<strong>der</strong>tour auf dem<br />
Sieben-Berge-Rundweg<br />
Tourstart: Burg Stargard<br />
Infos: burg-stargard.de<br />
Tel. 039603 25355<br />
Ticket-Tipp:<br />
STADT-LAND-MEER-<br />
TICKET<br />
Ticket-Tipp<br />
STADT-LAND-MEER-TICKET<br />
Das Ticket für alle, <strong>die</strong> mehr entdecken wollen.<br />
Sie möchten von Berlin aus zum Kurzurlaub in den Norden fahren und unterwegs<br />
zum Beispiel <strong>die</strong> sieben Berge in Burg Stargard erwan<strong>der</strong>n? Dann ist das STADT-<br />
LAND-MEER-TICKET das richtige für Sie: Damit kostet <strong>die</strong> Fahrt in den <strong>Region</strong>al-<br />
Express-Linien RE2, RE3 und RE5 bis Wismar, Rostock o<strong>der</strong> Stralsund inklusive<br />
Rückfahrt innerhalb eines Monats nur 43 Euro pro Person bzw. 27 Euro für <strong>die</strong><br />
einfache Fahrt.<br />
Das Ticket gilt zwei Tage pro Richtung, sodass Sie unterwegs aussteigen und schöne<br />
Ziele entlang <strong>der</strong> Strecke entdecken können. Eigene Kin<strong>der</strong> und Enkel bis einschließlich<br />
14 Jahre fahren sogar kostenfrei mit.<br />
Das<br />
STADT-<br />
LAND-MEER-<br />
TICKET<br />
40
© NEUMANN<br />
© NEUMANN<br />
Einfach märchenhaft<br />
Ritter und Schlossherren<br />
Majestätisch thront <strong>die</strong> Burg Eisenhardt mit Bergfried, Torhaus<br />
und sieben Rundtürmen über Bad Belzig. Der Blick<br />
schweift über <strong>die</strong> mittelalterliche Stadt. Geschichte, Kunst,<br />
traditionelles Handwerk und regionale Produkte <strong>–</strong> <strong>die</strong>se<br />
Radtour lässt wirklich keine Wünsche offen. Mit 36 Kilometern Länge<br />
eignet sie sich bestens für den erlebnisreichen Familienausflug.<br />
Vom Fläming-Bahnhof Bad Belzig aus sind Sie schnell bei <strong>der</strong> ehemaligen<br />
sächsischen Feste Burg Eisenhardt. Genießen Sie den fantastischen Ausblick<br />
und <strong>die</strong> Naschwerke in <strong>der</strong> Chocolateria. Durch <strong>die</strong> hügelige<br />
Landschaft des Hohen Flämings, vorbei an Wäl<strong>der</strong>n, Wiesen<br />
und Fel<strong>der</strong>n, kommen Sie nun nach Wiesenburg mit dem<br />
prächtigen Schloss. Parken Sie <strong>die</strong> Rä<strong>der</strong> und flanieren Sie<br />
durch den Schlosspark mit seinen dekorativen Terrassenbeeten<br />
und kleinen Teichen, den alten Bäumen und den<br />
Rhododendren, <strong>die</strong> im Mai in voller Blüte stehen.<br />
In Schmerwitz schauen Sie den Töpfern über <strong>die</strong> Schulter<br />
und pausieren im Café. Nun wartet eine Herausfor<strong>der</strong>ung:<br />
<strong>der</strong> Hagelberg, mit<br />
seinen „gewaltigen“ 200 Metern<br />
eine <strong>der</strong> höchsten Erhebungen<br />
Brandenburgs. Doch davon lassen sich<br />
Ritter und Ritterinnen, Schlossherren und<br />
Königin nen selbstverständlich nicht aufhalten.<br />
An <strong>der</strong> Bockwindmühle und dem<br />
Filzhof Borne vorbei radeln Sie zurück nach<br />
Bad Belzig.<br />
Fahrradverleih FlämingRAD<br />
Sparen Sie sich <strong>die</strong> Fahrradmitnahme im Zug<br />
Reservieren Sie sich komfortabel Leihrä<strong>der</strong><br />
direkt im Fläming-Bahnhof Bad Belzig unter<br />
Tel. 033841 798553<br />
Eckdaten zur Tour<br />
3 h 36 km Bad Belzig<br />
© NEUMANN<br />
Radtour für Familien mit Kin<strong>der</strong>n<br />
Tourstart: Bad Belzig<br />
Naturpark Hoher Fläming:<br />
flaeming.net, Tel. 033848 60004<br />
Ticket-Tipp: Tageskarte VBB-<br />
Gesamtnetz für 21 Euro pro<br />
Person, für Gruppen und<br />
Familien lohnt sich das Brandenburg-Berlin-Ticket<br />
für 29 Euro.<br />
Einfach märchenhaft<br />
Wo Dornröschen schläft<br />
Schön hatten es <strong>die</strong> sächsischen Kurfürsten! Wie schön,<br />
das sehen Sie bei Ihrem Rundgang durch ihre einstige<br />
Residenzstadt. In <strong>der</strong> Renaissancestadt Torgau an <strong>der</strong><br />
Elbe künden über 600 aufwendig sanierte Einzeldenkmale,<br />
das wun<strong>der</strong>voll verspielte Schloss Hartenfels, das Rathaus und <strong>die</strong><br />
Patrizierhäuser am Markt von Pracht und Macht des 15. und 16. Jahrhun<strong>der</strong>ts.<br />
Torgaus Einwohner sind zudem stolz<br />
darauf, dass hier das politische Zentrum<br />
<strong>der</strong> Reformation lag. Martin<br />
Luther höchstpersönlich weihte<br />
nicht nur <strong>die</strong> Schlosskapelle, er soll<br />
auch geschwärmt haben: „Torgaus<br />
Bauten übertreffen an Schönheit<br />
alle aus <strong>der</strong> Antike“. Auf dem „Torgauer<br />
Museumspfad“ können Sie<br />
sich selbst von Torgaus Charme<br />
überzeugen und mehr über <strong>die</strong> bewegte<br />
Zeit <strong>der</strong> Renaissance und<br />
Reformation erfahren.<br />
Der Rundgang führt Sie zum prachtvoll<br />
dekorierten Wohnhaus des ein -<br />
stigen Bürgermeisters, zum Priesterhaus<br />
des Hofpredigers Georg Spa -<br />
latin, zum Sterbehaus von Katharina<br />
Luther, zum Handwerkerhaus und<br />
zum Schloss Hartenfels mit dem<br />
großen Wendelstein. Diese frei -<br />
tragende Treppe führt im DEFA- Film<br />
„Dornröschen“ zu <strong>der</strong> Kammer, wo<br />
sich Dornröschen mit <strong>der</strong> Spindel<br />
sticht und in 100-jährigem Schlaf versinkt...<br />
Eckdaten zur Tour<br />
4h 3 km Torgau<br />
Stadtrundgang für Kulturliebhaber<br />
Tourstart: Torgau<br />
Torgau-Informations-Center:<br />
tic-torgau.de, Tel. 03421 7014-0<br />
Ticket-Tipp: Regio120-Ticket<br />
für eine Person zu 17 Euro pro<br />
Strecke o<strong>der</strong> Quer-durchs-Land-<br />
Ticket für 44 Euro plus 8 Euro<br />
je Mitfahrer (max. 5 Personen)<br />
© ANDREAS FRANKE<br />
41
Industrie<br />
Geschichte<br />
Als vor rund 200 Jahren<br />
Maschinen begannen, den<br />
Menschen <strong>die</strong> Arbeit zu erleichtern,<br />
konnte man ihnen noch<br />
fasziniert zusehen. Wun<strong>der</strong>werke<br />
<strong>der</strong> Mechanik, oft fantasievoll<br />
verziert, wurden in Hallen, <strong>die</strong><br />
Kathedralen <strong>der</strong> neuen Zeit<br />
waren, in Gang gesetzt. Was heute<br />
bleibt, ist <strong>der</strong> Rückblick auf eine<br />
Zeit, als Maschinen bedeuten -<br />
den Fortschritt brachten, aber<br />
auch Armut, Mietskasernen<br />
und verpestete Luft. Folgen Sie<br />
uns an Orte, an denen Licht- und<br />
Schattenseiten einer Ära des<br />
Umbruchs erlebbar werden.<br />
© PIXABAY.COM/WOLFGANG_VOGT<br />
Industriegeschichte<br />
Route <strong>der</strong> Industriekultur<br />
in Schwerin<br />
Wer vermutet schon historische Industriekultur in<br />
Schwerin, <strong>der</strong> ehemals beschaulichen mecklenburgischen<br />
Residenzstadt mit dem verspielten Schloss? Natürlich<br />
gibt es sie. Denn <strong>die</strong> Fortschritte, <strong>die</strong> mit <strong>der</strong> industriellen<br />
Revolution den Verkehr, <strong>die</strong> Elektrizität, <strong>die</strong> Metallverarbeitung und<br />
an<strong>der</strong>es mehr mit sich brachten, machten auch um Schwerin keinen<br />
Bogen. Kommen Sie mit auf Spurensuche!<br />
Eckdaten zur Tour<br />
3h 4,8 km Schwerin<br />
Stadtrundgang zu Orten <strong>der</strong><br />
Schweriner Industriekultur<br />
Tourstart: Schwerin Hbf<br />
Tourist-Information Schwerin:<br />
schwerin.com, Tel. 0385 5925212<br />
Ticket-Tipp: Mecklen-<br />
burg-Vorpommern-<br />
Ticket <strong>–</strong> eine Person<br />
zahlt 23 Euro, bis<br />
zu 4 Mitfahrer nur je<br />
4 Euro<br />
42
Max-Suhrbier-Str.<br />
Robert-Beltz-Str.<br />
G.-Hauptmann-Str.<br />
Lübecker Str.<br />
Obotritenring<br />
Rosa-Luxemburg-Str.<br />
Pestalozzistr.<br />
Obotritenring<br />
Zum Bahnhof<br />
© MEF SCHWERIN, KLAUS-DIETER VOSS<br />
Schwerin<br />
© MEF SCHWERIN, KLAUS-DIETER VOSS<br />
© LANDTAG M-V<br />
Dr.-Külz-Str.<br />
F.-Mehring-Str.<br />
Eisenbahnmuseum Schwerin<br />
Bereits das Gebäude ist ein Sammelstück.<br />
Es wurde 1847 mit <strong>der</strong> Eröffnung<br />
<strong>der</strong> Eisenbahnstrecke nach<br />
Hagenow als Werkstatt in Betrieb<br />
gesetzt. Dampfloks und später auch<br />
Dieselloks wurden hier gewartet und<br />
Paulsstadt<br />
repariert.<br />
Wismar < RE1 RE2 RB17 RB18<br />
RB17 > Berlin<br />
Mecklenburgstr.<br />
Knaudtstr.<br />
Schwerin Hbf<br />
RE1 RE2 RB13<br />
Lübecker Str.<br />
Pfaffenteich<br />
Eisenbahnmuseum<br />
Drehbrücke an <strong>der</strong> Schlossinsel<br />
Die Alte Brücke verbindet <strong>die</strong> Schlossinsel<br />
mit <strong>der</strong> Stadt. Sie wurde 1897<br />
erbaut und ersetzte eine rund 50 Jahre<br />
zuvor erbaute Klappbrücke. Noch<br />
heute wird <strong>die</strong> Brücke zu beson<strong>der</strong>en<br />
Anlässen durch einen Wärter von Hand<br />
mit einer Kurbel bewegt.<br />
Wismarsche Str.<br />
Alexandrinenstr.<br />
E-Werk <strong>–</strong><br />
Mecklenburgisches Staatstheater<br />
Äußerlich ähnelt es einer zu groß geratenen<br />
Prunkvilla aus <strong>der</strong> Kaiserzeit.<br />
Um den Gleichstrom ohne viel Energieverlust<br />
an <strong>die</strong> Abnehmer zu liefern,<br />
wurde es mitten in <strong>der</strong> Stadt er baut.<br />
Das Elektrizitätswerk wurde zur beliebten<br />
Spielstätte des Mecklenburgischen<br />
Staats theaters mit rund 100 Plätzen.<br />
Kirchenstr.<br />
Graf-Schack-Allee<br />
Mecklenburgstr.<br />
Klosterstr.<br />
Apothekerstr.<br />
Friedrichstr.<br />
Am Dom<br />
Schloßstr.<br />
Burgsee<br />
Ziegelinnensee<br />
E-Werk<br />
Mecklenburgisches<br />
Staatstheater<br />
Taubenstr. Lehmstr.<br />
Wer<strong>der</strong>str.<br />
Knaudtstr.<br />
Landreiterstr. Hospitalstr.<br />
Mühlenstr.<br />
Puschkinstr.<br />
Altstadt<br />
Schelfstr.<br />
Schelfstadt<br />
Münzstr.<br />
Burgstr.<br />
Grüne Str.<br />
Großer Moor<br />
Großes Haus<br />
Bergstr. Bergstr.<br />
Schweriner<br />
Schloss<br />
Drehbrücke<br />
an <strong>der</strong><br />
Schlossinsel<br />
© MECKLENB. STAATSTHEATER/WINKLER<br />
Wer<strong>der</strong>str.<br />
Amtstr.<br />
© SILKE WINKLER<br />
Robert-Koch-Str.<br />
Großes Haus <strong>–</strong><br />
Mecklenburgisches Staatstheater<br />
Die prächtigen Goldverzierungen<br />
täuschen darüber hinweg, dass hinter<br />
den Kulissen mo<strong>der</strong>ne Theatertechnik<br />
am Werk ist. Im Jahr 1886 war das<br />
Neueste <strong>die</strong> Einführung von elektrischem<br />
Licht. Den Strom erzeugten<br />
Dampfmaschinen im theatereigenen<br />
Maschinenhaus.<br />
Hermannstr.<br />
Feldstadt<br />
J.-Stelling-Str.<br />
© RA BOE / WIKIPEDIA<br />
Schleifmühle<br />
In <strong>die</strong> Zeit vor <strong>der</strong> industriellen Revolution<br />
führt <strong>die</strong> Schleifmühle am Faulen<br />
See. Die Wasserkraft treibt hier seit<br />
1755 ein unterschlächtiges Wasserrad<br />
an. Die Kraft wurde zum Betrieb einer<br />
Steinsäge und eines Schleiftisches<br />
genutzt, <strong>die</strong> als Schauanlage bis heute<br />
funktionieren. Hier erhielten <strong>die</strong> meisten<br />
Granitplatten für den Umbau des<br />
Schweriner Schlosses ihren Schliff.<br />
Schleif mühlenweg<br />
Schloßgartenallee<br />
Schleifmühle<br />
© terra press Berlin<br />
0<br />
500 m<br />
43
Industriegeschichte<br />
Die Lauchhammer Lulatsche<br />
Trutzburg? Schornsteine? Silos? Was um alles in <strong>der</strong> Welt sind<br />
das für Klinkertürme, <strong>die</strong> da weithin sichtbar in Lauchhammer in<br />
<strong>der</strong> Landschaft stehen? Sie muten zwar mittelalterlich an, ihre<br />
Geschichte be ginnt aber in den 1950er Jahren, mit dem Bau einer<br />
riesigen Kokereianlage.<br />
Eckdaten zur Tour<br />
5 h 33 km Lauchhammer<br />
Fahrradtour für Abenteurer<br />
Tourstart: Lauchhammer<br />
Infos: biotuerme.de<br />
Tel. 0172 4114214<br />
Infos: Nach Voranmeldung gibt es beim<br />
Fahrradverleih Pötschke Leihrä<strong>der</strong>,<br />
Tel. 03573 73326.<br />
Ticket-Tipp:<br />
Brandenburg-Berlin-<br />
Ticket für 29 Euro<br />
für bis zu 5 Personen<br />
In <strong>der</strong> Kokerei Lauchhammer<br />
stellte man<br />
hüttenfähigen Koks<br />
aus Braunkohle her.<br />
Er war <strong>die</strong> Grundlage<br />
für den Ausbau <strong>der</strong><br />
DDR-Schwerindustrie.<br />
© ADOBE STOCK/PATRICK J.<br />
Dank des beharrlichen Einsatzes von<br />
Stadt, Vereinen und Denkmalschutz für<br />
<strong>der</strong>en Erhalt stehen sie noch und geben<br />
Auskunft über <strong>die</strong> Kokerei <strong>–</strong> <strong>der</strong> ersten<br />
ihrer Art weltweit. Hier wurde Braunkohle<br />
aus dem Lausitzer Kohlerevier<br />
zu Hoch temperaturkoks verarbeitet <strong>–</strong><br />
hüttenfähi ger Koks, mit dem Eisen geschmolzen<br />
werden kann. Bei <strong>der</strong> Produktion<br />
fiel phenolhaltiges Wasser an,<br />
das im sogenannten Turmtropfkörperverfahren<br />
mithilfe von Bakterien in den<br />
Biotürmen gereinigt wurde.<br />
1991 wurde <strong>der</strong> Betrieb stillgelegt. Zum<br />
Leidwesen von 15.000 Arbeitern, <strong>die</strong><br />
dort beschäftigt waren, zur Freude vieler,<br />
<strong>die</strong> jahrzehntelang mit fauligem<br />
Kokerei-Geruch und Staub leben mussten.<br />
Heute bedauert aber so mancher,<br />
dass nicht mehr von <strong>der</strong> industriellen<br />
Stadt übrig geblieben ist. Im direkten<br />
Umfeld wird seither das geometrische<br />
Raster <strong>der</strong> Kokerei durch Kreuze aus<br />
Beton dargestellt. Sie deuten an, dass<br />
<strong>die</strong> Biotürme mal Teil einer viel größeren<br />
Anlage waren.<br />
An jedem Sonntag in <strong>der</strong> Saison zwischen<br />
10 und 18 Uhr begleiten Zeitzeugen<br />
des Traditionsvereins Braunkohle<br />
ehrenamtlich Interessierte durch<br />
das Industriedenkmal. Sie berichten<br />
über <strong>die</strong> Arbeitsbedingungen in <strong>der</strong> DDR<br />
und den Verlust, den viele spürten,<br />
nachdem das Werk nach <strong>der</strong> Wende<br />
geschlossen wurde. Auf den extra eingebauten<br />
Treppen lassen sich <strong>die</strong> Türme<br />
erklimmen. Von zwei gläsernen Aussichtskanzeln<br />
haben <strong>die</strong> Besucher einen<br />
beson<strong>der</strong>en Blick auf <strong>die</strong> Türme und<br />
das ehemalige Kokereigelände.<br />
Die Führungen sind gespickt mit kuriosen<br />
Anekdoten und persönlichen Erlebnissen.<br />
Das Verfahren, Bakterien zu<br />
Nützlingen zu erklären und mit Phenol<br />
zu füttern, war damals noch brandneu.<br />
Erfahrungen auf dem Gebiet gab es<br />
keine, und so tastete man sich heran.<br />
Den sogenannten Belebtschlamm, <strong>der</strong><br />
dabei anfiel, bekamen <strong>die</strong> Schweine vorgesetzt,<br />
<strong>die</strong> sich daraufhin zwar prächtig<br />
entwickelten. Wenig später aber<br />
roch man den Braten, besser gesagt,<br />
das Bioturm-Aroma, auf dem Teller.<br />
Seitdem wurde <strong>der</strong> Schlamm nur noch<br />
zum Düngen eingesetzt. Solche Anekdoten<br />
erfährt nur, wer <strong>die</strong> Biotürme<br />
besucht.<br />
Mit Hilfe von Bakterien<br />
wurden phenol haltige<br />
Abwässer durch Verrieseln<br />
über <strong>die</strong> in den<br />
Türmen befindliche<br />
Hoch ofenschlacke biologisch<br />
behandelt.<br />
© ADOBE STOCK/SERGIITROFYMCHUK<br />
44<br />
Nach dem Abriss <strong>der</strong><br />
Kokerei blieben nur <strong>die</strong><br />
in Form und Funktion<br />
weltweit einmaligen<br />
„Biotürme“ übrig.<br />
© SHUTTERSTOCK.COM/LIANEM
Industriegeschichte<br />
Werke des Teufels<br />
„Gott hat <strong>die</strong> Lausitz geschaffen, aber <strong>der</strong> Teufel <strong>die</strong><br />
Kohle darunter“, sagt ein sorbisches Sprichwort.<br />
Das war vor 17 Millionen Jahren, als Bäume ins Moor<br />
fielen und im Laufe <strong>der</strong> Zeit zu Braunkohle wurden.<br />
Anfang des 20. Jahrhun<strong>der</strong>ts entdeckte man das Potenzial <strong>die</strong>ses<br />
Rohstoffes zur Energiegewinnung. Südlich von Hoyerswerda wurden<br />
för<strong>der</strong>bare Braunkohleflöze gefunden, Geburtsstunde <strong>der</strong> Werkssiedlung<br />
Werming hoff, <strong>die</strong> später zu Knappenrode wurde.<br />
Eine 32 Kilometer lange Radtour führt von Hoyerswerda zur Energiefabrik<br />
Knappenrode. Wo einst Briketts gepresst wurden, erlebt man<br />
auf sieben Etagen 100 Jahre Fabrikgeschichte: dampfbetriebene<br />
Pressen, imposante Turbinen. In <strong>der</strong> Ausstellung begleiten Filme<br />
mit Interviews und Schicht-Szenen den „Weg <strong>der</strong> Kohle“.<br />
Nächster Haltepunkt <strong>der</strong> Radtour ist Schwarzkollm. Auch hier spielt<br />
<strong>der</strong> Teufel eine Rolle, denn mit selbigem hat sich <strong>der</strong> Schwarze<br />
Müller eingelassen. Bei ihm begann Krabat seine Karriere, folgte<br />
als verwaister Betteljunge dem Ruf des gefürchteten Müllers und<br />
ließ sich in den magischen Ritualen unterrichten. Der Geist <strong>der</strong> sorbischen<br />
Sagengestalt Krabat wurde neu erweckt von einem Verein,<br />
<strong>der</strong> mit Hilfe freireisen<strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>gesellen <strong>die</strong> Schwarze Mühle<br />
aufbaute. Der geheimnisvolle Pfad durch den Koselbruch führt<br />
Wan<strong>der</strong>er wie in <strong>der</strong> Legende immer wie<strong>der</strong> zur Schwarzen Mühle.<br />
Macht nichts, denn dort droht keine Gefahr mehr <strong>–</strong> außer <strong>die</strong>, zu<br />
viele Plinsen in <strong>der</strong> Bauernstube zu naschen.<br />
© W. WITTCHEN<br />
Energiefabrik Knappenrode<br />
Eckdaten zur Tour<br />
5h 30 km Hoyerswerda<br />
Radtour zu Energiefabrik und Krabat-Mühle<br />
Tourstart: Hoyerswerda<br />
Infos: saechsischesindustriemuseum.com<br />
Tel. 03571 6095540<br />
Ticket-Tipp: Das Brandenburg-<br />
Berlin-Ticket gilt über <strong>die</strong> Landesgrenze<br />
hinaus bis Hoyerswerda.<br />
Industriegeschichte<br />
Lausitz voller Energie<br />
Braunkohle war <strong>der</strong> wichtigste Energieträger <strong>der</strong> DDR. Ihretwegen zogen<br />
Menschen aus <strong>der</strong> ganzen Republik in <strong>die</strong> Lausitz, dort gab es Wohnungen<br />
und gut bezahlte Arbeit. Noch 1989 wurden hier 200 Millionen Tonnen verstromt,<br />
Briketts, Koks und Gas daraus hergestellt.<br />
Nach <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>vereinigung wurden viele<br />
Tagebaue stillgelegt, Kraftwerke vom Netz<br />
genommen. Früher vom Stolz auf <strong>die</strong> fortschrittliche<br />
Technik und <strong>die</strong> harte Arbeit<br />
geprägt, hat das Image <strong>der</strong> Braunkohle<br />
seither arg gelitten. Heute denkt man eher<br />
an das dadurch freigesetzte Kohlendioxid,<br />
zerstörte Landschaften und abgebaggerte<br />
Orte. Und doch bleibt auch Faszination.<br />
Ein unverstelltes Bild auf <strong>die</strong> Verstromung<br />
von Braunkohle hat man im Erlebnis-Kraftwerk<br />
Plessa mit authentischer Kraftwerkstechnik.<br />
Als eines <strong>der</strong> ältesten Kraftwerke<br />
<strong>der</strong> Welt produzierte es seit 1927 Strom.<br />
Rundgänge durch das technische Denkmal<br />
führen vom Außenbunker über das Kesselhaus<br />
und den Turbinentisch bis in den<br />
Transformatorenbereich.<br />
Weiterer Höhepunkt <strong>der</strong> Wan<strong>der</strong>tour ist<br />
<strong>der</strong> Pomologische Lehr- und Schaugarten<br />
Döllingen. Zwischen Mai und September<br />
präsentiert er sich entwe<strong>der</strong> in blütenweiß,<br />
saftig grün o<strong>der</strong> prall behangen mit<br />
ganz beson<strong>der</strong>en Energiequellen: Äpfeln,<br />
Birnen, Kirschen und Pflaumen.<br />
Beim letzten Highlight <strong>der</strong> Tour dreht sich<br />
wie<strong>der</strong> alles um Energiegewinnung. Hier war<br />
und ist <strong>der</strong> Energielieferant <strong>die</strong> Schwarze<br />
Elster, <strong>die</strong> den Mahlgang <strong>der</strong> Elstermühle<br />
in Bewegung bringt.<br />
© TV ELBE-ELSTER-LAND<br />
Eckdaten zur Tour<br />
5 h 12 km Plessa<br />
Wan<strong>der</strong>tour „Vom Schaukraftwerk<br />
zum Apfelgarten“<br />
Tourstart: Plessa<br />
Anmeldung: Tel. 0152 57513613<br />
Elstermühle Plessa<br />
45<br />
45
Tarifübersicht<br />
Für unterwegs:<br />
<strong>der</strong> <strong>DB</strong> Navigator<br />
© SHUTTERSTOCK.COM/MIMAGEPHOTOGRAPHY<br />
<strong>DB</strong> Navigator<br />
Immer das passende Ticket in <strong>der</strong> Tasche<br />
Verbindung suchen, Ticket buchen, Echtzeit-Infos: Diese und viele weitere nützliche Funktionen bietet <strong>der</strong> <strong>DB</strong> Navigator.<br />
Mit <strong>der</strong> App können Sie deutschlandweit Fahrkarten für den Fern- und Nahverkehr buchen und verwalten.<br />
Das gilt auch für <strong>die</strong> Tickets in<br />
mittlerweile 27 Verkehrsverbünden,<br />
zum Beispiel für den VBB<br />
in Berlin und Brandenburg, den<br />
VVO im Großraum Dresden und<br />
den HVV im Großraum Hamburg.<br />
2019 kommt neu <strong>der</strong> VVW für<br />
<strong>die</strong> <strong>Region</strong> Rostock hinzu.<br />
Die Vorteile liegen auf <strong>der</strong> Hand:<br />
Das passende Ticket kommt in<br />
Sekundenschnelle auf Ihr Smartphone,<br />
das Anstehen am Automaten<br />
o<strong>der</strong> in <strong>der</strong> Verkaufsstelle<br />
entfällt. Ebenso wie <strong>die</strong> Suche<br />
nach dem Fahrschein in <strong>der</strong> Handtasche,<br />
denn Sie zeigen einfach<br />
Ihr Handy-Ticket vor. Das Login<br />
läuft bequem über <strong>die</strong> gleichen<br />
Zugangsdaten wie bei bahn.de<br />
(Meine Bahn-Login) o<strong>der</strong> über<br />
<strong>die</strong> einmalige Regis trierung im<br />
<strong>DB</strong> Navigator. Übrigens: Tickets<br />
für Berlin und Brandenburg<br />
können Sie auch mit <strong>der</strong> VBB-App<br />
Bus & Bahn buchen.<br />
Weitere Infos unter:<br />
bahn.de/navigator<br />
vbb.de<br />
" Wenn Sie über <strong>die</strong> Reiseauskunft<br />
Start und Ziel<br />
eingeben, werden Ihnen in<br />
<strong>der</strong> Verbindungsansicht<br />
<strong>die</strong> dazu passenden Tickets<br />
vorgeschlagen. Ist <strong>der</strong><br />
Standort<strong>die</strong>nst aktiviert,<br />
zeigt <strong>die</strong> App Ihnen einen<br />
Hinweis zum entsprechenden<br />
Verkehrsverbund an.<br />
" Unter dem Menüpunkt<br />
„Verbundtickets“ sind alle<br />
integrierten Verbünde zu<br />
finden. In einigen Verbünden<br />
lassen sich Tickets<br />
auch direkt im jeweiligen<br />
Fahrkartenshop kaufen.<br />
" Unter „<strong>Region</strong>ale Angebote“<br />
können auch <strong>die</strong><br />
beliebten Län<strong>der</strong>tickets<br />
(mit Ausnahme des Hessentickets),<br />
das Schönes-<br />
Wochenende-Ticket und<br />
das Quer-durchs-Land-<br />
Ticket als Handy-Ticket für<br />
bis zu 5 Personen gebucht<br />
werden.<br />
46
Tarifübersicht<br />
Für Entdecker:<br />
VBB-Abo 65plus<br />
© DEUTSCHE BAHN AG/TIMM BROCKFELD; PIXABAY.COM/REGINASPHOTOS<br />
VBB-Abo 65plus<br />
VBB-Abo 65plus.<br />
Unendlich mobil.<br />
Wer bald 65 Jahre alt wird o<strong>der</strong> es schon ist, kann sich<br />
freuen: Mit dem VBB-Abo 65plus ist <strong>die</strong> Mobilität mit<br />
öffentlichen Verkehrsmitteln in ganz Berlin und Brandenburg<br />
unschlagbar günstig!<br />
Für wen eignet sich das Angebot?<br />
Für jeden ab 65 Jahren, <strong>der</strong> gern unterwegs ist.<br />
Wo und wann gilt das VBB-Abo 65plus?<br />
Rund um <strong>die</strong> Uhr im gesamten VBB-Gebiet, also ganz<br />
Berlin und Brandenburg, in allen Zügen des Eisenbahn-<br />
<strong>Region</strong>alverkehrs, <strong>der</strong> S-, U- und Straßenbahn, in über<br />
1.000 Buslinien und öffentlichen Fähren.<br />
Was kostet das?<br />
Das VBB-Abo 65plus kostet nur 51 Euro im Monat o<strong>der</strong><br />
<strong>–</strong> bei jährlicher Abbuchung <strong>–</strong> sogar nur 593 Euro für das<br />
ganze Jahr (statt 612 Euro bei monatlicher Abbuchung).<br />
Es ist damit um ein Vielfaches günstiger als sämtliche<br />
vergleichbare Angebote.<br />
Gibt es weitere Vorteile?<br />
Mit dem Bonusheft erhalten Abonnenten attraktive<br />
Rabatte bei vielen Partnern in Berlin und Brandenburg.<br />
Das Bonusheft gibt es kostenlos an allen Verkaufsstellen<br />
von <strong>DB</strong> Regio, S-Bahn und BVG sowie bei allen an<strong>der</strong>en<br />
Verkehrsunternehmen, dem Verkehrsverbund Berlin-<br />
Brandenburg und <strong>der</strong> TMB Tourismus-Marketing Brandenburg<br />
GmbH in Potsdam.<br />
Bestellung und weitere Informationen:<br />
<strong>DB</strong> Vertrieb GmbH<br />
Abo-Center Berlin<br />
Postfach 80 03 29<br />
21003 Hamburg<br />
Tel. 030 80921299 (Mo<strong>–</strong>Fr 8<strong>–</strong>18 Uhr, zum Ortstarif)<br />
abo-vbb@bahn.de<br />
bahn.de/abo65<br />
SO EINFACH GEHT ES<br />
In je<strong>der</strong> <strong>DB</strong>-Verkaufsstelle:<br />
Bringen Sie bitte ein Original-Lichtbild für<br />
Ihre Kundenkarte mit sowie ein amtliches<br />
Personaldokument (Personalausweis, Reisepass<br />
o<strong>der</strong> Führerschein) und füllen Sie den Abo-Antrag aus<br />
(vor Ort erhältlich).<br />
Per Post:<br />
Senden Sie den ausgefüllten Antrag mit<br />
Original-Lichtbild und Kopie des Personalausweisdokuments<br />
an das Abo-Center.<br />
Online auf bahn.de/abo65:<br />
Starten Sie über den Button „Jetzt online<br />
buchen“ den Bestellvorgang und laden Sie<br />
ein Pass foto o<strong>der</strong> Porträt als Bilddatei sowie das<br />
fotografierte o<strong>der</strong> gescannte amt liche Personaldokument<br />
hoch.<br />
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Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>DB</strong> Regio AG<br />
Regio Nordost<br />
Babelsberger Straße 18<br />
14473 Potsdam<br />
bahn.de/brandenburg<br />
Am Bahnhof 13<br />
19053 Schwerin<br />
bahn.de/mecklenburg-vorpommern<br />
Bildnachweis:<br />
Shutterstock.com/puhhha<br />
Än<strong>der</strong>ungen vorbehalten<br />
Einzelangaben ohne Gewähr<br />
Stand: Dezember 2018<br />
Koordination:<br />
Deutsche Bahn AG<br />
Marketingkommunikation (GNM)<br />
Karlstraße 6<br />
60329 Frankfurt am Main<br />
VP-Nummer 560019