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(<strong>Tobi</strong>as Knittel)<br />
Neue Reihe <strong>19</strong>
Der Sinn jeder spirituellen Übung,<br />
ist ihr völliges Scheitern vor Gott.<br />
<strong>Tobi</strong>s Beiträge vom<br />
21. März 20<strong>19</strong> bis 10. Juni 20<strong>19</strong>
SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Spirituell gesehen, empfinde ich derzeit eine Art<br />
Verschmelzung mit der Form. Das kann ich gar<br />
nicht einfach beschreiben, denn andererseits ist ja alles<br />
„normal“, der sogenannte Alltag.<br />
Es ist mehr emotional, und über Emotionen lässt<br />
sich schwer sprechen.<br />
Als ich ein Kind war, spielte ich im Schnee und<br />
fragte mich, was denn eigentlich „frieren“ wäre: „ich<br />
friere“. Alle redeten von „frieren“, es schien etwas<br />
unangenehmes zu sein. Und was das sein sollte, darüber<br />
dachte ich nach, denn es fühlte sich an mir nichts<br />
wie „frieren“ an. Da war ein Kribbeln und das sollte<br />
„frieren“ sein? Das fühlte sich für mich nicht schlimm<br />
an - und „frieren“, wie es klang, musste ja „schlimm“<br />
sein?<br />
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Und da sich das, was ich fühlte, für mich nicht<br />
„schlimm“ anfühlte, eher kribbelnd und anregend, behauptete<br />
ich dann immer: „ich friere nicht“. „Frieren“<br />
war ja etwas „schlimmes“, aber so fühlte sich das<br />
nicht an.<br />
Und so ist das auch mit dem „ich bin“. Spüre ich nun<br />
das richtige Ich-bin? Da steht sich ich gerne so auf den<br />
Füßen wie ich als Kind mit dem Begriff „frieren“.<br />
Ich habe meine Vorstellungen, wie sich das anfühlen<br />
müsste, nach dem, was ich so höre und lese.<br />
Aber „ich bin“ ist einfach das permanente<br />
„Grundgefühl zu Sein“, das niemand tut, aus sich<br />
heraus ist, so im Wesen weder durch Tun noch<br />
Interpretation verfälscht wird...<br />
...<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
und die eigene Anwesenheit ist:<br />
„ich bin“... alles verschmolzen als das Selbst...<br />
... der unbekannten, doch seienden „Substanz“ unseres<br />
Wesens.<br />
+++<br />
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Persönlich unsichtbar zu sein (Niemand), heißt<br />
nicht, persönlich nicht anwesend zu sein:<br />
Niemand ...<br />
...eher, die eigenen Grenzen verloren zu haben, doch<br />
sind das keine Grenzen in der Form.<br />
+++<br />
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Beim Selbst von Willen zu sprechen ist meiner<br />
Ansicht nach problematisch, da Wille<br />
(in unserem Verständnissinne) eine persönliche<br />
Entscheidungsinstanz voraussetzt. Eine Instanz, die<br />
will.<br />
Jedoch reicht das Selbst über die persönliche Instanz<br />
hinaus, bis in die völlige Willensneutralität seines<br />
präpersonalen Seins, was es mir sinnvoller erscheinen<br />
lässt, von der Natur (statt eines Willens) des Selbst zu<br />
sprechen.<br />
Persönlichkeit wird aus einem (persönlich gesehen)<br />
unpersönlichen Ereignis geboren, hat nicht einmal<br />
Macht zu entscheiden, in Existenz zu kommen oder<br />
nicht...<br />
... noch wie, noch als was.<br />
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Und so habe ich das Problem persönlich nicht am<br />
Halse, dass ich das persönlich bestimmt, entschieden<br />
oder erwirkt hätte. Ich habe es am Halse, weil es der<br />
°Natur° des Selbst entspricht.<br />
Aber rufe ich dort an, hallo, Selbst, ich hätte dazu<br />
die eine oder andere Frage, ist es der persönlich-unbewusste<br />
Anteil meiner eigenen Natur, der schweigend<br />
ist, Natur eben.<br />
Und was in der alles passiert ist, dass ich hier diesen<br />
Text tippe?<br />
Aus der persönlichen Perspektive ist das Unbewusste,<br />
das letztlich alles bestimmt, so unermesslich groß...<br />
... und auch das, was den persönlichen Willen bestimmt.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Und diese Natur des Selbst schweigt, ob jemand anruft,<br />
jemand betet, jemand flucht...<br />
... sie urteilt nicht, sie bevorzugt nichts, sie belohnt<br />
nicht, sie bestraft nicht...<br />
... das ist alles erst soziale Interaktion.<br />
Ramana sagte einmal: „das Verständnis ist das<br />
Instrument, die Vielfalt zu erforschen“...<br />
... (das „schlafende Selbst“ zu erforschen, darin wo<br />
sich das Selbst nur relativ seiner Selbst bewusst ist, in<br />
der Vielfalt seiner selbst).<br />
Meiner Ansicht nach ist die ganze Naturwissenschaft<br />
aus dieser Motivation geboren, der Erforschung des<br />
Selbst seiner eigenen Vielfalt. Aber schon darin ist<br />
die Frage, woher die Motivation dazu kommt, nicht<br />
zu beantworten.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Eigentlich weiß ich nur eines: es ist alles, alles was<br />
geschieht, diese „Natur“ des Selbst in der wir uns<br />
selbst ein völliges Rätsel sind.<br />
Das Erleben und die Erforschung der Vielfalt ist<br />
ohne persönliche Instanz nicht möglich, jedoch ist sie<br />
im Wesen immer in „Unschuld“, denn was sie trägt<br />
und letztlich völlig bestimmt (ja, ein „echter“ Willen,<br />
frei und rein nach unserer sozialen Vorstellung, der<br />
ist ein Gedicht).<br />
Wir stehen so als Mensch in letztlich völliger<br />
Ohnmacht vor unserer eigenen unbewussten Natur,<br />
jedoch heißt das nicht, nicht nach Herzenslust wollen<br />
zu dürfen - und sogar im Wollen Erfolge zu haben,<br />
sondern sich darüber bewusst zu werden, dass alles<br />
Wollen gewollt ist...<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
... ohne dass eine Instanz zu finden wäre, die das<br />
alles gewollt hat.<br />
Unser Wohl und Wehe steht und fällt im Verständnis<br />
des Selbst...<br />
... im Verständnis seiner unbewussten Natur. Doch<br />
muss sich darüber auch niemand Sorgen machen,<br />
denn das ist auch durch Auto-Dynamik getrieben.<br />
Diese Auto-Dynamik versuch das Modell des<br />
Urknall zu umschreiben, ob es nun stimmt oder auch<br />
nicht, egal. So befinden wir uns im Urknall, der all<br />
diese Dinge letztlich bestimmt, bis zum Stuhlgang.<br />
Und so ist das Universum einerseits noch gar nicht geboren,<br />
es ist noch in Entstehung, andererseits ist es zu<br />
jedem Augenblick auch „fertig“. Und da es jetzt noch<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
nicht fertig ist, ist es mit höchster Wahrscheinlichkeit<br />
niemals fertig.<br />
Das ist eine Story, die wahrscheinlich weit über das<br />
uns derzeit bekannte Universum hinausreicht. Und<br />
keiner weiß, warum es sie gibt. Und keiner weiß, warum<br />
sie oder er ist, und keiner weiß, was sie/ er im<br />
Grunde ist...<br />
... außer der Grund zu sein.<br />
Doch ist dieser Grund unpersönlich, erscheint als<br />
Hier, ich bin, scheint als Hier, ich bin, und unpersönlich<br />
wie über die Persönlichkeit hinaus: die Leere des<br />
Urgrundes, die alles verbindende Natur des Selbst.<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Vieles, was ich in letzter Zeit zur zeitgenössischen<br />
spirituellen Diskussion auf facebook lese, bestärkt<br />
mich in meinem Wunsch, selbst „spirituell“ „unsichtbar“<br />
zu werden.<br />
Es braucht nicht einmal dieses ganze weite und auch<br />
durchaus nette Themenfeld, um über „den Kern der<br />
Existenz“ zu sprechen.<br />
Es braucht keinen Buddha (so sehr ich ihn mag),<br />
keinen Guru, keine besondere Idee und nichts was<br />
zusätzlich sein müsste. Es gibt kein „richtiges“ oder<br />
„falsches“ Konzept über das Selbst, das mich davon<br />
abhält, das Selbst zu sein.<br />
Es gibt nichts an diesem berauschend-schönen wie<br />
auch verwirrend-törichten spirituellen Kramladen,<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
das mich darin behindern würde, das zu sein, was ich<br />
bin: das Selbst.<br />
Viele starren gebannt auf die Geister des Denkens<br />
und warten wohl, dass der richtige Geist auftaucht.<br />
Keiner von ihnen ist der Richtige und keiner von<br />
ihnen ist der Falsche. Keiner von ihnen ist im Wesen<br />
das Selbst. Das bist du selbst. Was suchst du dich in<br />
Geistern? Du bist.<br />
Ich bin...<br />
... und brauche dazu nicht einmal ein Konzept (eine<br />
Idee) über mich selbst.<br />
Empfinde ich mich völlig nackt, unabhängig von<br />
„falschen“ und „richtigen“ Konzepten über mich selbst<br />
als mich selbst, zeigt sich die letztliche Hilflosigkeit<br />
hinter all diesen Konzepten.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
„Ich bin“ kennt nur einer: „ich bin“.<br />
So lange ich mich in den Ideen suche, zu denen auch der<br />
Ideenpalast der Spiritualität gehört, übersehe ich mich als<br />
das, was ich ewig bin: das Selbst.<br />
Und um das Selbst zu sein, braucht es weder richtige<br />
noch falsche Ideen.<br />
Das ist etwas, was mir nichts nehmen kann, weder Gestalt,<br />
noch Idee über Gestalt, noch könnte mir Idee oder Gestalt<br />
das geben, was ich im Wesen selbst bin: das Selbst.<br />
In der Selbstbetrachtung sind alle Ideen erst einmal völlig<br />
unwichtig. Sie sind der relative Blick nach außen. Er<br />
richtet sich nach „innen“, dem zu, was sie wahrnimmt,<br />
was hier ist, was präsent ist...<br />
...und was letztlich alles ist, was ist:<br />
das Selbst.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Sobald sich „spirituelle Lehre“ im sozialen<br />
Diskussionsraum zeigt, wird sie - ganz natürlich<br />
- zum Gegenstand von „Lob“ und „Tadel“. :-)<br />
Das muss so sein, aber ist andererseits immer auch<br />
das Gerede über eine „Pille“, die mal irgendwem verbal<br />
verabreicht wurde.<br />
Jenseits von „Lob“ und „Tadel“ lässt sich nur „lehren“,<br />
wo „Lehre“ selbst unsichtbar ist. Und sichtbare<br />
Lehre muss getadelt werden können.<br />
Aber es macht sie auch gerne „impotent“, weil sich<br />
Leute über Rezepte streiten, die oft gar nicht für sie<br />
gedacht waren. :-)<br />
Ich denke derzeit, wenn ich diese ganzen „Guru-<br />
Diskussionen“, für und wider, nichts und doch nichts<br />
und vielleicht was, scheinbar...<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
... so lese, denke ich, die zukünftige Rolle des Guru<br />
ist die des völlig unsichtbaren Trottels,<br />
nur so so lässt sich jenseits von Lob und Tadel „lehren“.<br />
Und alles andere ist weniger erbaulich...<br />
... oder anders gesagt: ein zweifelhaftes Vergnügen.<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Die Sprache des Schweigens. Vermutlich ist alles,<br />
was ich die letzte Zeit tue, meinem Besteben geschuldet,<br />
tiefer in die „Sprache des Schweigens“ einzudringen.<br />
Das Leben spricht nur indirekt in Worten, viel mehr<br />
„spricht“ es durch das Geschehen selbst.<br />
Und irgendwie habe ich da derzeit einen Knopf<br />
erwischt, auf dem mir das Leben eben durch das<br />
Geschehen antwortet.<br />
Es übersetzt das, was ich sagen wollte, in ein<br />
Geschehen.<br />
Es verwandelt die Worte in eine „Show“. Und ich<br />
muss dann das, was ich sagen wollte, in diesem<br />
Geschehen durchleiden.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Das war jetzt so extrem gegen all meine bisherig<br />
gezeigte Natur, dass ich selbst über mich selbst oft<br />
sprachlos bin.<br />
Jeden Tag waren Situationen, die früher für einen<br />
Nervenzusammenbruch gereicht hätten...<br />
... und ich wunderte mich selbst, wie ich das alles<br />
wegsteckte und das Leben mich einfach weiter triggerte.<br />
Es ließ dann nicht los, gut gemacht oder so,<br />
gleich immer noch eine oben drauf...<br />
... und war dies durchlitten, gleich noch ein<br />
Schaumkrönchen als Deko.<br />
Diese Radtour war das härteste, was das Leben jemals<br />
mit mir veranstaltete, ganz subjektiv gesehen.<br />
Und ich habe es euphorisch geliebt, wie auch abgrundtief<br />
gehasst.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Und das soll die Sprache des Schweigens sein? Es ist<br />
eine ihrer möglichen Antworten. Sie kann auch ganz<br />
still antworten.<br />
Warum sie in mir derzeit so wild antwortet, weiß ich<br />
nicht. Daher bin ich derzeit mit allen neuen Plänen<br />
etwas vorsichtig, sonst finde im mich womöglich im<br />
Himalaja wieder, zu Fuß, oder auf einem Esel oder<br />
Fahrrad.<br />
Das ist für mich persönlich dann etwas anstrengend...<br />
... in dieser Form zu sprechen, denn ich muss alles<br />
vormachen. Mit Worten ist das wesentlich einfacher,<br />
aber in der „Sprache des Schweigens“ lässt einen das<br />
Leben den Vorturner spielen. Wohl so lange, bis man<br />
den Mund hält, ich weiß nicht. :-)<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Und ich weiß auch nicht, wie das Ramana gemacht<br />
hat, dass er auf dem Sofa saß. Andererseits stimmt<br />
das auch nicht. Dann es wird gesagt, dass es auf dem<br />
Arunachala keinen Flecken gibt, den nicht die Füße<br />
Ramanas berührt hätten.<br />
Er ist ja täglich auf dem Berg herum gewandert. Und<br />
wer den Arunachala bei eigenem Auge gesehen hat,<br />
das ist ein rechter Brocken.<br />
So ist das Sofa halt auch nur ein Teil der Geschichte,<br />
die das Leben in ihm erzählte.<br />
Und so habe ich das Gefühl, etwas vage noch, dass<br />
sich mein Satsang so nach und nach einfach immer<br />
mehr in diese Richtung entwickelt. Dass ich eben verbal<br />
weniger „lehre“, sondern zum „Vorturner“ werde,<br />
was logisch ist, denn die Sprache des Lebens sind<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
nicht die Worte. Sie sind das Geschehen in seiner<br />
ganzen Komplexität.<br />
Das geht dann auch persönlich die Gefühlstonleiter<br />
wild hoch und runter und immer noch einen<br />
Paukenschlag oben drauf, wenn ich denke: schlimmer<br />
geht nimmer...<br />
... „doch, natürlich: bumm. :-)“<br />
So werde ich in Zukunft wohl wenig im Thema<br />
schreiben, aber alles, was ich zu sagen habe, ist in<br />
Geschichten gekleidet, die geschehen. Das ist die<br />
Sprache des Lebens. Und das ist die schweigende<br />
Sprache.<br />
Dass es darauf hinausläuft, zumindest derzeit, überraschte<br />
mich selbst und hatte mich selbst eiskalt erwischt.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Sobald ich also lehren will, werde ich selbst vom<br />
Leben belehrt. Und dabei dreht es mich nett durch<br />
die Mangel,<br />
Denn will ich in der Sprache des Lebens „lehren“,<br />
muss ich alles vormachen. Und hier wird das „Wort“<br />
zur „Tat“...<br />
... aber wer tut?<br />
Das Leben.<br />
Ich wollte das so, tiefer in dieses Geheimnis eindringen,<br />
und das Leben übersetzt nun das, was ich zu sagen<br />
empfinde, in eine Geschichte.<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Die Sprache des Schweigens. Ich hatte auf dieser<br />
Reise (<strong>Tobi</strong>as Radreise von Südspanien, nach<br />
Hause/Farincourt - April-Mai 20<strong>19</strong>) auch Einblicke<br />
in das Leben, die ich mich verbal gar nicht zu äußern<br />
traue, da sie so einfach missverstanden werden können.<br />
Diese Einsichten werden sich automatisch ergeben,<br />
ist es dafür an der Zeit, aber das ganze Ereignis ist<br />
halt im Grunde eine „Veranstaltung Gottes“...<br />
... und „Gott“ (was immer ich mir darunter vorstellen<br />
mag ist immer auch falsch) ist immer unmittelbar<br />
eins mit jeder relativen Identität.<br />
Letztlich gibt es nur Gott, „der, die, das“ von außen<br />
gesehen „schizophren“ scheint, aber von innen betrachtet<br />
eben immer „Gott“ selbst ist. Es gibt nichts<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
anderes --- und dieses „Wesen“ ist unendlich alt. Es<br />
ist so weise und tiefgründig und über alle menschliche<br />
Begriffsmöglichkeit, dass ich selbst immer wieder<br />
einfach nur staune.<br />
Aber dieses „Wesen“ regiert letztlich alles und ist<br />
in tiefsten Sinne die eigene Identität. Am „ich bin<br />
Gott“ kommt niemand vorbei und viele werden darüber<br />
größenwahnsinnig.<br />
„Ich bin Gott“ ist aber nicht der relative Mensch. Er<br />
mag es für sich beanspruchen, weiß er es nicht besser,<br />
aber „Gott“ ist nie nur ein Teil seiner selbst...<br />
... sondern immer alles.<br />
Dieses uralte Wesen, das nicht durch Zeit regiert<br />
ist, das so kein wahres Alter hat, ist immer uralt und<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
neu geboren. Es steht über aller relativen Wahrheit, so<br />
komplex sie sich darstellt.<br />
Alle diese Welten hat dieses Wesen in sich erschaffen<br />
und erlebt sich selbst in ihnen.<br />
Und in der Sprache des Schweigens lasse ich einfach<br />
„Gott“ sprechen, zu mir als Mensch. Und das ist dann<br />
auch schon das, was ich zu sagen hatte.<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Da mir das Universum in seiner Existenz zutiefst<br />
ein Rätsel ist, unerklärlich in Herkunft und<br />
„Wesen“, bin ich es mir auch.<br />
Das Wesen zu sein und nicht zu wissen, woher ich<br />
komme, wohin ich gehe - im absoluten Stillstand des<br />
eigentlichen Kerns meiner selbst: die Wirklichkeit -<br />
ist das, was das Verständnis irritiert.<br />
Da zeichnet es endlos Bilder über etwas, das<br />
„Dasein“, dessen Wesen sich mir in die Leere der<br />
Ewigkeit entzieht.<br />
In diesem Nichts-Sein an Vielfalt, Bewegung, àonen<br />
von Jahren, in seinem persönlichen Nichts- dem<br />
Wimpernschlag der Ewigkeit - ist es doch dann für<br />
das Verständnis greifbar alles.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Es schaut die eigentliche Identität seiner selbst und<br />
jeder Erscheinung und sie erscheint leer und still und<br />
enthält doch umfassend alles, was rätselhafterweise<br />
ist, geschieht, sich verändert...<br />
... obwohl im Hintergrund nur der stille „Raum der<br />
Ewigkeit“ die eigentliche Wirklichkeit bildet.<br />
In dieser leeren Wirklichkeit berührt sich das Wesen<br />
in einem „alles ist wie ein Traum“, denn letztlich ist<br />
nichts wirklich wahr.<br />
Die grundlegende Architektur dieses Ereignisses ist<br />
wie ein alles umgreifendes Nichts, das interpretiert<br />
jede Gestalt letztlich in ihrer Wahrheit verleugnet, jedoch<br />
gleichzeitig Ursache und Substanz jeder relativen<br />
Erscheinung ist.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Ich betrachte den Kern meiner Selbst und er ist die<br />
eigentlich leere „Leinwand“. :-)<br />
Kein Inhalt im Ereignis zu sein, im Wesen, sondern<br />
„die Leinwand“ zu sein, stellt natürlich jede relative<br />
Identität infrage. Was heißt, sie rückt sie aus ihrem<br />
Absolutheitsanspruch.<br />
Sie ist so wahr, aber eben in einem relativen Sinne,<br />
was heißt: nicht so verbindlich wie bisher geglaubt.<br />
In der Kernleere meiner selbst habe ich nichts<br />
wahres an Gestalt mehr. Ich bin der Hintergrund, das<br />
reine Bewusstsein, in dem sich Gestalt manifestiert.<br />
Doch bin ich im Wesen wesentlich „älter*“ als alle<br />
Gestalt.<br />
Im Wesen so alt, als es noch gar keine Gestalt gab<br />
(relativ gesehen). Anders gesagt, im Wesen zu alt, um<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
überhaupt als irgend etwas geboren worden zu sein.<br />
;-)<br />
Daher gibt es keine verbindliche Antwort auf die<br />
Gestaltfrage: Wie sehe ich wirklich aus? Wenn ich<br />
im Grunde jedes vorstellbare und nicht vorstellbare<br />
Wesen sein könnte, welches davon ist mein wahres<br />
Wesen? :-)<br />
Das eigentliche Wesen ist nur sekundär eine<br />
Manifestation, primär bleibt es das, was sich manifestiert<br />
hat. Und in diesem ursprünglichen Zustand,<br />
den die Mystik „Ewigkeit“ nennt, hat sich noch nie<br />
etwas wirklich bewegt. Also so wirklich, dass es die<br />
Ewigkeit in ihrem höheren Anspruch an Wirklichkeit<br />
verdrängen könnte.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Keine Gestalt kann die höhere Wirklichkeit der<br />
Ewigkeit wirklich infrage stellen.<br />
Und in der Ewigkeit hat das Verständnis kein<br />
Koordinatensystem mehr. Sein Koordinatensystem<br />
der Raumzeit ist hier nicht mehr wirklich.<br />
Denn im Wesen geschieht hier alles in selben<br />
Augenblick. Und tiefer kann Verständnis nicht in die<br />
Ewigkeit blicken, denn hier verschmilzt buchstäblich<br />
alles mit sich selbst zur leer erscheinenden Ewigkeit.<br />
Dem rätselhaften Kern meiner relativen menschlichen<br />
Identität.<br />
Hier falle ich aus der Zeit und der aus der Zeit<br />
Gefallene ist der Wesenkern, und wie schon immer<br />
hier. Es gibt nicht einmal einen wahren verbindlichen<br />
Zeitpunkt in diesem Hier.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Und wer und wo bin ich dann? Immer noch dasselbe<br />
Hier meiner selbst, das ich schon immer war. Aller<br />
relativen Erscheinung zum Trotz.<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
An diesem Strand vor Cadiz fand ich eine „schwarze“<br />
Jokobsmuschel, und sie symbolisiert für<br />
mich die „ewige Pilgerreise“, die das Leben ist. Aus<br />
dem Dunkel und ins Dunkel.<br />
Auf ihr gibt es Ankommen nur in einem temporären,<br />
also relativen Sinne.<br />
Und wo ich in einem absoluten Sinne angekommen<br />
bin, schon immer in gleicher Weise ich selbst bin,<br />
umfassend, ist „ewiges Angekommen-Sein“, anders<br />
gesagt: „ewiges ich-selbst-Sein“.<br />
Wo ich anzukommen versuche, im Leben, werde ich<br />
nie irgendwo wirklich ankommen. Ankommen und<br />
Leben ist in gewissem Sinne ein Widerspruch.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Und dort wo ich ankommen könnte und kann, bin<br />
ich schon immer angekommen, da ändert das ganze<br />
Leben nichts daran.<br />
So ist Ankommen im spirituellen Sinne die<br />
Erkenntnis des ewigen Angekommen-Sein.<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Wer Erwachen in einer „richtigen“ (den eigene<br />
Vorstellungen über Erwachen gemäßen) Form<br />
erwartet, wird immer „enttäuscht“ werden.<br />
Das Kleid ist sekundär. Für das Selbst gibt es keine<br />
Vorschriften. Wenn es will, läuft es nackt herum oder<br />
in einem Ornat aus Goldfäden.<br />
Das Selbst lässt sich selbst gerne durch Form „blenden“,<br />
man könnte auch sagen, „in Geschichten entführen“.<br />
Dass es eine Kraft zur Schöpfung gibt, lässt sich in<br />
der Lage als Mensch schwer bestreiten. Sonst gäbe es<br />
einen selbst nicht.<br />
Also irgend etwas „bastelt“ hier herum und niemand<br />
weiß was genaueres...<br />
... außer den üblichen Vermutungen...<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
... etwas, was man „Gott“ oder „Universum“ nennt.<br />
In meiner Existenz als Mensch fuße ich so in einem<br />
Ereignis, das ich gar nicht verstehe.<br />
Ich erschien mir selbst, auf mysteriöseste Weise,<br />
erwachte ins Leben, und im Grunde habe ich keine<br />
Ahnung, was dabei eigentlich genau passiert -- im<br />
Sinne des Ich.<br />
Wie konnte es so weit kommen, dass ich geboren<br />
wurde? Und vor allem, warum konnte ich nichts dagegen<br />
oder dafür tun?<br />
Da ist ein: „hier bist du nun“...<br />
... und nun beginnt das Rätselraten. Was ist das hier<br />
alles? Und so versucht sich der Mensch einen Reim<br />
darauf zu machen, dass er persönlich einfach irgendwo<br />
aufwacht, in einer riesigen Geschichte, und ei-<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
gentlich gar nicht weiß, warum? wieso? und wie es<br />
dazu und zu Trump kam. ;-)<br />
Weite liegt darin, zu erkennen, das niemand eine<br />
richtige Antwort hat, niemand, denn niemand weiß<br />
wirklich, was hier geschieht...<br />
... was nutzen dann die ganzen Vorstellungskorsetts<br />
darüber, was das hier sei? Sie sind Placebos für die<br />
Angst, der „Wahrheit“ einfach ins Auge zu schauen:<br />
Kein Mensch weiß wirklich, was hier geschieht, was<br />
Schöpfung ist, was das Wesen ist, was ihn hervorbringt<br />
und in dem es sich lebt.<br />
Ein blankes Mysterium ohne Antwort...<br />
... die Weite des Selbst, die alle Vorstellungen übersteigt,<br />
heilt...<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
... im Lichte des Nichtwissen des Wesens um sich<br />
selbst.<br />
Wir dürfen und können so viel spekulieren, wie wir<br />
wollen, doch alles fußt im Nichts, auf Fundamenten,<br />
die es nur in der Vorstellung gibt.<br />
Heilsam ist dieses Licht des Selbst, das wahre Größe<br />
(Weite) zeigt. In ihm beugt sich das Verständnis vor<br />
seinem Meister und gibt seine Bilder zugunsten des<br />
Seienden auf...<br />
...fällt in Nichtwissen um Gott, um den eigenen<br />
Wesenskern...<br />
... und sieht doch Gott klarer als jemals zuvor...<br />
... als die über es selbst hinausgehende Größe, die die<br />
Enge der eigenen Vorstellungswelt offenbart und als<br />
Alpträume über das Selbst erscheinen lässt.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Es ist aber nicht das Selbst, dass sich meinen<br />
Vorstellungen anpassen müsste, oder täte, sondern ich<br />
muss meine Vorstellungen über das Selbst vor dem<br />
Selbst hinterfragen. Wie ist es denn?<br />
Dabei ist die Erwartung sekundär und Sein primär:<br />
Was ist?<br />
Und von allem, was sich der Mensch über dieses<br />
Ereignis zusammenreimt, am Ende strahlt reines<br />
Nichtwissen und vieles ist einfach nur ein sozialer<br />
Alptraum.<br />
Das menschliche Bewusstsein lebt so viele Alpträume,<br />
die eigentlich ideologische Hirnfürze sind.<br />
Man bastelt an einer Idealform des Menschen wie<br />
ein Elefant im Porzellanladen. Das sieht dann so aus<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
wie diese modernen Vorstädte, die sich wie riesige<br />
Wüstengebiete um die Städte ausbreiten. :-)<br />
Der Mensch ist viel freier als er denkt, auch in<br />
Hinsicht seiner Ziele, sieht er ein, dass er sich nicht<br />
an Hirnfürzen einschränken muss. Wo sind denn<br />
Prioritäten, in einem Ereignis des Nichtwissen? Wir<br />
wissen es nicht wirklich. :-) Das ist auch Freiheit.<br />
Gerade weil wir nicht wirklich wissen, was hier geschieht,<br />
sind wir frei darin, zu spielen, neue Wege zu<br />
suchen, mitzumischen, es sein zu lassen...<br />
... denn letztlich weiß niemand, was richtig oder<br />
falsch ist, was richtiger oder fälscher gewesen wäre.<br />
Und es interessiert auch oftmals niemanden mehr.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Und das ist durchaus eine Einladung, mit dem Leben<br />
„zu spielen“, sich auf es einzulassen, ihm neu zu begegnen.<br />
Ich weiß zwar, dass es in gewisser Weise ich selbst<br />
bin, doch ist es mir andererseits zutiefst ein Rätsel.<br />
Ich begegne mir im Aspekt der Schöpfung und weiß<br />
nicht, wie das geschieht und wie ich darin verwickelt<br />
bin.<br />
Das Leben konfrontiert mich mit dem Thema Identität<br />
(Wer bin ich?) und tut das nicht ohne Grund.<br />
Jedes Wesen, das nach dem Selbst sucht, ist letztlich<br />
Ausdruck der Suche des Selbst nach sich selbst.<br />
Das Selbst erforscht sich selbst ...<br />
... und da sehe ich keine baldiges Ende, mehr eine<br />
endlose Geschichte.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Manchmal fühlte ich mich auf dieser Reise auch<br />
so wie der Heilige Johannes, als er von seinen<br />
Dämonen heimgesucht wurde.<br />
Und das Leben war ungemein phantasievoll darin,<br />
mich auch wirklich immer wieder, und immer wieder<br />
in schöner Steigerung, mit all meinen persönlichen<br />
Ängsten zu konfrontieren.<br />
Und das war ein erstaunliches emotionales Feuerwerk,<br />
was alles noch viel intensiver machte.<br />
‚Dieser ungemein feste Griff des Lebens, der zwischen<br />
Lust und Qual pendelt und alles vorwärts treibt.<br />
Ein unglaublich intensiver „Ich-Gedanke“, der unter<br />
Eigenhitze glüht...<br />
...und doch das Unveränderliche, aus dem und in das<br />
alles mündet und verglüht.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Persönlich empfand ich es immer als zutiefst persönliche<br />
Berührung, ein ganz intensiver Griff durch das<br />
Leben, der ein permanentes Feuerwerk war. Es gab<br />
immer so viel neues wahrzunehmen, dass ich nicht<br />
mehr hinterher kam.<br />
Also würde die Fülle wie aus einem Müllwagen über<br />
einem ausgeschüttet. Du wolltest etwas „Fülle des<br />
Lebens?“<br />
Für mich war es auf dieser Reise so voll, wie die<br />
ganzen letzten 10 Jahre nicht. -einerseits war es ja<br />
eine Reise in Zeitlupe, also mit dem Fahrrad wieder<br />
heim, andererseits ist in der kurzen Zeit so viel passiert,<br />
damit hätte man auch 10 Jahre füllen können.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Und das lässt mich immer noch etwas erstaunt zurück.<br />
An jedem Tag ist so viel passiert, als wäre er<br />
wieder eine Reise für sich gewesen.<br />
+++<br />
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Der Mensch ist in seiner Persönlichkeit weit mehr<br />
ein persönliches Spiegelbild der Menschheit, als<br />
ein „Mitglied“ in ihr.<br />
Bewusstsein, und hierin relativ abgegrenzt das sogenannte<br />
„menschliche Bewusstsein“, ist ein kollektives<br />
(auf die Vielfalt gesehen) Bewusstsein.<br />
Es mangelt der heutigen Politik in meinen Augen sehr<br />
darin, zu verstehen, was ein „kollektives Bewusstsein“<br />
ist. Das ist weit mehr als eine Person, das ist sie letztlich<br />
alle...<br />
... und interagiert im Wesen mit sich selbst.<br />
Die einen sehen da Rentner, Arbeitnehmer,<br />
Jugendliche, Kinder. Für das kollektive Bewusstsein<br />
sind sie alle Zellen an seinem Körper.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Viele der religiösen Ethiklehren haben ihren<br />
Ursprung in tieferen Einsichten in die kollektive Natur<br />
des Bewusstsein, bzw. in ein tieferes Verständnis,<br />
wie sich Ereignisse im kollektiven Bewusstsein erwirken.<br />
Buddhas Ethiklehre, als eine der komplexesten,<br />
tut nichts anderes, als Zusammenhänge im kollektiven<br />
Bewusstsein zu beschreiben und daraus<br />
Handlungsempfehlungen abzuleiten.<br />
Für wen? Im kollektiven Bewusstsein gibt<br />
es keinen „richtigen“ und/ oder „falschen“<br />
„Ansprechpartner“...<br />
... es spricht sich immer selber an, in seiner<br />
Eigenschaft, jenseits eines oder vielen einfach sich<br />
selbst zu sein: „höhere Natur“.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Das Seiende ist in sich „Jemand“ wie „Niemand“<br />
ohne Widerspruch...<br />
... worin ich in „Jemand“ wie „Niemand“ dasselbe<br />
ich bin, bin ich ich in einem alle Gestalt überragenden<br />
Sinne - und die ganze Gestalt (Schöpfung).<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Stille heißt übersetzt einfach: Selbstzufriedenheit,<br />
also übersetzt in ein: „wie fühlt sich Stille an?“<br />
In tieferen persönlichen Begegnungsformen spricht<br />
Buddha vom „weltunabhängigen Herzensglück“,<br />
wenn er den Begriff „Stille“ meint.<br />
Da ist etwas still, Verlangen, Begehren, oder einfach<br />
mit dem völlig selbst-zufrieden, was halt gerade passiert,<br />
und sei es der Gang aufs Klo.<br />
Real gibt es ja auch nicht mehr, was gerade ansteht.<br />
Das vor und nach ist schon eine Interpretation. :-)<br />
Stillezustände sind immer eher ein Geschenk des<br />
Lebens, als dass ich persönlich etwas dafür tun könnte<br />
oder müsste.<br />
Wenn Ramana sagt, „Glück ist dein natürlicher<br />
Zustand“, ist es persönlich der Zustand, in dem das<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Verlangen und Begehren des Ich-Gedanken eingeschlafen<br />
ist...<br />
... und ohne dieses permanente „Gejammer“ wirkt<br />
die Welt erstaunlich still und völlig mit sich selbst<br />
zufrieden: „Glück“.<br />
Das heutige Werbeverprechen ist ja das, Glück<br />
müsste und könnte ich kaufen, und das spirituelle<br />
Versprechen ist, Glück könnte ich mir erüben oder<br />
erarbeiten...<br />
...aber die eigentliche Wahrheit über „Glück“ ist die,<br />
dass es der stille Grundzustand meiner selbst ist...<br />
...indem ich selbst ein ungetrübtes Wässerchen<br />
bin...<br />
...das eigentliche „Wasser“ ist persönlich empfunden<br />
„Glück“.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Ich muss lachen, wenn Menschen von ihrem Mind<br />
(„mein mind“) sprechen, sind sie doch selbst die<br />
Fiktion desselben, auch in allen spirituellen Ideen.<br />
Als gäbe es einen zweiten „mind“.<br />
Das ist wie mit dem „ich“...<br />
... ein zweites hat zwar noch keiner gesehen, aber<br />
sich schon oft vorgestellt.<br />
Wenn ich von diesem mysterösen Wesen „mind“<br />
spreche, spreche ich über mich selbst in einer Weise,<br />
worin ich vollständig „mind“ bin, der dieses Bild<br />
zeichnet.<br />
Ich als Person und mind sind darin ein- und dasselbe.<br />
„Ich und mein mind“ würde einen zweiten „mind“<br />
voraussetzen, der sich auch noch für mich selbst ausgibt...<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
... und dann geraten sie wie zwei Gockel in einen<br />
Hahnenkampf miteinander, bis nur noch der Sieger,<br />
mein wahrer Mind (oder meine wahre Mindlosigkeit,<br />
wenn ich so will :-) ) übrig ist.<br />
Wenn der Mind über sich selbst spricht, und alles,<br />
was gesagt wird, ist „mind“, und tut so, als wäre er<br />
ein zweiter zu sich selbst, ist zumindest was faul.<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Wenn es heißt, das Selbst ist unsichtbar, bezieht<br />
sich das auf die Körpersinne:<br />
Ich kann es nicht riechen, nicht schmecken, nicht<br />
hören, nicht sehen... und wichtig: nicht verstehen...<br />
...wie nehme ich es dann wahr?<br />
Die Wahrnehmung des Selbst ist wie vor dem Sehen,<br />
Riechen, Schmecken... selbst Verstehen, das „vor“,<br />
ohne das sie alle nicht möglich wären.<br />
Wenn es so einerseits heißt, das Selbst ist unsichtbar,<br />
ist die letztliche Wahrheit die, dass das Selbst<br />
als einzigstes direkt sichtbar ist, sichtbar nicht im<br />
Sinne des Auges, sondern darin, wo sich Bewusstsein<br />
(Wirklichkeit) selbst berührt...<br />
... oder genauer gesagt: selbst ist.<br />
IST<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Heute las ich, dass ein Wissenschaftler meint, das<br />
Universum gibt es wohl nicht.<br />
Im Grunde ist es völlig egal, ob es das Universum<br />
für das Verständnis gibt oder auch nicht gibt. Keine<br />
Interpretation ändert etwas grundsätzlich am Sein.<br />
Und wie ich nun dieses Sein interpretiere, es gibt es,<br />
es gibt es nicht, ist dem Sein herzlich egal: es ist.<br />
Wenn er nun gesagt hätte, das Universum gibt es<br />
wohl nicht in der Weise, wie wir heute glauben, wäre<br />
die Aussage interessanter gewesen...<br />
...denn, was ist „Wirklichkeit“? Das, durch das<br />
Formen und Ereignisse und ihre Interpretation als<br />
Persönlichkeit ist?<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Die Dinge existieren nicht so, wie wir glauben,<br />
das sehe ich selbst. Denn es gibt immer auch die<br />
Perspektive, aus der es sie nicht gibt.<br />
Hier spricht man dann sozial von einer relativen<br />
Wahrheit. Sie gibt es in verschiedenen Beziehungsko<br />
nstellationen, aber nicht für sich alleine...<br />
... also in einem absoluten Sinne.<br />
Wir halten sozial die Materie für „absolut“, unumstößlich,<br />
aber aus einer anderen Perspektive gibt es<br />
sie gar nicht. Gibt es nie nun, oder gibt es sie nicht?<br />
Die alte spirituelle Streitfrage.<br />
Beides ist wahr, es ist eine Frage des<br />
Betrachtungswinkels. Durch den Menschen gesehen<br />
gibt es diese Welt sehr wohl, aber ohne den Menschen<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
gesehen, oder ohne durch den Menschen gesehen, gibt<br />
es sie halt nicht (und mich als Mensch auch nicht).<br />
Oft wird ja der Wachzustand mit dem Traum verglichen,<br />
andere Vergleichsmöglichkeiten sind rar. Und<br />
in gewissem Sinne spiegelt er (vereinfacht) die Lage<br />
als Mensch.<br />
Die Welt ist so wahr, wie sie eben durch den Menschen<br />
aussieht. Sie bilden darin das Beziehungspaar der relativen<br />
Wahrheit. Und sie existieren nur als dieses<br />
Paar aus Beobachter und Beobachtetem. Wie im<br />
Traum existiert die Traumfigur, die ich darstelle, nur<br />
in Abhängigkeit zu der Traumwelt, die ihr erscheint.<br />
Wer bin ich nun im Traum? Aus der Wachperspektive<br />
gesehen der ganze Traum als ein Ereignis im<br />
Nervensystem des Körpers.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Aus der Perspektive des Träumers bin ich die<br />
Traumfigur in einer mir mehr oder weniger wohl gesonnenen<br />
Welt. :-)<br />
Aus der Perspektive des Wachzustandes bin ich der<br />
Mensch in dieser etwas verworrenen Welt. :-)<br />
Aus der Perspektive des Ist bin ich Nichts. Das<br />
Nichts als das ewige IST ohne einen einzigen wahren<br />
Inhalt. :-)<br />
Und diese leere Wahrheit des IST ist das, was sie alle<br />
umfasst und trägt. Und das ist das für das Verständnis<br />
so unverständliche an der Wirklichkeit.<br />
Im Grunde fußt alles auf Nichts, und ein Nichts, das<br />
ein leerer Augenblick ist, als das ewig Wahre...<br />
... das, das über alle vorstellbaren und erlebbaren<br />
Zustände alle als DAS-Gleiche verbindet.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Und das Verständnis selbst fußt in diesem Dunkel,<br />
in dem nichts, nicht einmal mehr Zeit als Wahrheit<br />
existiert. Und dieser mirakulöse Urgrund trägt alles<br />
und auch alle Spekulationen, was „er“ nun sei.<br />
Immer strahlend, immer gleich, immer alles umfassend,<br />
alles umgreifend, klar, doch sobald ich ihn als<br />
etwas fassen will, entgleitet er mir wie das Ich...<br />
... aus jedem etwas, bis er still strahlend über dem<br />
ganzen Ereignis die „ewige 0“ bildet, an der jede<br />
Erklärung zerschellt.<br />
ICH.<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Lass dich heute vom Leben überraschen. Mache<br />
heute einfach etwas völlig aus der Reihe, ungeplant,<br />
einem Impuls folgend...<br />
... und lasse dich vom Leben entführen...<br />
... wohin? Überlasse das dem Leben.<br />
Gehe einfach der Nase nach, ohne zu wissen für<br />
was, noch wohin genau, einfach dem Gefühl der Lust<br />
folgend und folge diesem Duft...<br />
... der Lust... und sei es nur für 5 Minuten...<br />
... lass dich einfach entführen, aus all dem, was erledigt<br />
und gemacht werden muss...<br />
...und schaue, wohin es dich führt...was die direkte<br />
Lehre, die schweigende Lehre ist... die vom Leben<br />
ausgeht.<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Derzeit fällt es mir schwer, etwas „spirituelles“<br />
zu schreiben. Es ist so anstrengend, wo alles<br />
doch ganz einfach ist.<br />
Zum Erwachen gibt es weder Türe noch Tor, weder<br />
Schranke noch einen Weg...<br />
... nicht weil es unerreichbar wäre...<br />
... sondern weil der erwachte Zustand, das was „erwacht<br />
genannt wird“ schon immer als du selbst (hier)<br />
ist.<br />
Unmittelbarer und direkter als alle Erscheinung.<br />
Und was das dann ist, was das ist, das weiß eh keine<br />
Sau.<br />
Es wird zwar viel philosophiert, auch mir macht das<br />
manchmal Spaß, aber eben nichts wirklich gewusst.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Ich kann also das Selbst erkennen, aber nicht als ein<br />
Wissen um Inhalte (was das Selbst alles wäre, dies,<br />
das, jenes...<br />
..., sondern ein leeres Wissen: Sein: „Ich bin“.<br />
Daher predigen alle vom „ich bin“...<br />
... alle Spiritualität und Welt dreht sich um dieses<br />
„ich bin“...<br />
... einer sonne, deren „Strahlen“ Seinsempfinden<br />
sind...<br />
... woher weiß ich, dass ich bin?<br />
Wie fühlt sich dieses Wissen an? Wodurch weiß ich,<br />
dass ich bin? Was vermittelt mir diese Gewissheit?<br />
Dem „ich bin“ nachspüren, mein eigenes Sein spüren,<br />
bis ich erkenne, dass ich (egal, was ich relativ als<br />
Mensch bin) und das Selbst im Wesen eins sind.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Und warum? Warum im Wesen eins, nicht zwei,<br />
nicht drei nicht vier...<br />
... und nicht einmal eine definierbare Eins?<br />
Es gibt und gab eben noch nie etwas anderes, und<br />
jenseits der Raumzeit-Idee bleibt nur das übrig, was<br />
immer war, immer ist, jetzt ist, und ist IST: das<br />
Selbst.<br />
Und unerklärlich stahlt ein unerklärliches Licht...<br />
... ein Licht, das um sich selbst weiß:<br />
ICH BIN<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Der letzte Zeuge. Ich kann mich recht elegant<br />
über alle sozialen Ich-Diskussionen „erheben“,<br />
indem ich einmal genau überprüfe, wer das eigentlich<br />
ist, „der, die, das“ alles bezeugt.<br />
Und es bleibt nur ein Zeuge übrig: ich.<br />
Egal was über „ich“ (mich) behauptet wird, ob persönlich<br />
angenehm oder unangenehm, ob es mich gibt,<br />
oder auch nicht, oder wie...<br />
... einer bleibt immer gleich. Und das ist der letzte<br />
Zeuge.<br />
Ohne mich ist nichts. Der letzte Zeuge.<br />
Es gibt für dieses Ereignis einen Zeugen, der alles<br />
bezeugt, was behauptet wird (und sei es subjektiv gesehen<br />
der letzte Mist)...<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
...und an dem kommt keine Erscheinung vorbei, egal<br />
wie prächtig oder fragwürdig sie scheint.<br />
Am letzten Zeuge kommt auch das Thema<br />
„Erwachen“ nicht vorbei, denn ich kann mich essenziell<br />
nur in dem erkennen, wo ich „der Letzte“ bin...<br />
...der, der das Licht nicht ausmachen kann...<br />
... kein „der Letzte macht das Licht aus“...<br />
... denn das Licht bin ich selbst:<br />
der letzte Zeuge...<br />
... und im Wesen der einzige Zeuge.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
• Im letzten Zeugen bin ich/ ist ich der alles umfassende<br />
Himmel des Hier. Die alles umfassende<br />
Wirklichkeit.<br />
• Im letzten Zeugen bin ich/ ist ich nicht mehr als<br />
Form oder Nichtform beschreibbar.<br />
• Im letzten Zeugen bin ich/ ist ich „transzendent“...<br />
...nicht mehr gegenständlich.<br />
• Der letzte Zeuge lacht über alle Ich-Diskussionen,<br />
ohne zu lachen, denn was ist er und was nicht?<br />
• Der letzte Zeuge ist immer anwesend. Wo sollte<br />
„er“ auch sein, ist „er“ das Licht, das niemand einoder<br />
ausschalten kann?<br />
• Der letzte Zeuge ist nicht an die Raumzeit gebunden.<br />
• Der letzte Zeuge ist das Mysterium des Selbst...<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
...materiell immateriell...<br />
...ein endlos weiter Himmel...<br />
... ohne wahre Größe...<br />
...und darin innig-immateriell sich selbst:<br />
ICH.<br />
Was auch über Ich behauptet wird...<br />
... im Bezeugen seiner selbst übersteigt ich sich in<br />
der Form immer selbst...<br />
... zu „alles und nichts“.<br />
Was über Ich gesagt wird, ist wenig relevant, verglichen<br />
zu seiner wahren Größe, die sich für den<br />
Menschen in die Transzendenz entzieht...<br />
...in seinen immateriellen Urgrund, der Ich eigentlich<br />
ist:<br />
das grenzenlose Selbst.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Der letzte Zeuge.<br />
Götter, Welten und Geschichten existieren nur durch<br />
dich:<br />
Wer bin ich?<br />
Und wer oder was bin ich, bin ich Das-einzige was<br />
ist?<br />
Wer ist der letzte Zeuge?<br />
Wer bin ich?<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Buddha wurde auch „der Erhabene“ genannt, da<br />
er sich als den letzten Zeugen erkannte.<br />
Viele versuchen den letzten Zeugen auf ein Nichts zu<br />
reduzieren, aber die Wahrheit ist vielmehr, dass mit<br />
dem letzten Zeugen auch ein Erbe angetreten wird,<br />
das so groß wie dieses Universum ist.<br />
Um Nichts zu sein, muss ich alles sein können...<br />
... widerspruchslos...<br />
...der letzte Zeuge.<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Spirituelles Erwachen zu „lehren“ ist nur daher so<br />
einfach und so schwer, da das Hindernis immateriell<br />
ist.<br />
Wäre da ein wirkliches Hindernis, z.B. wie ein<br />
Maschdrahtzaun, wäre spirituelle Lehre sehr einfach:<br />
nehme eine Zange und knipse den Zaun durch.<br />
Aber wie gehe ich mit Zäunen um, die nur immateriell<br />
(als Einbildung) existieren und die zudem in jedem<br />
Menschen anders aussehen?<br />
Das Hindernis besteht also viel mehr als Phantom<br />
menschlicher Einbildung, als ein materiell greifbares<br />
Hindernis.<br />
Die spirituelles Lehre gleicht so einer Geisterjagd,<br />
die erst einmal akzeptiert, dass es dieses Gespenst<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
gibt, auch wenn es das Gespenst (der Trennung) nicht<br />
gibt und gleicht dann mehr einer Geisterjagd...<br />
... die optimaler Weise zum Ergebnis (Erkenntnis)<br />
führt, dass es das Gespenst nicht gibt. :-)<br />
Was habe ich also besiegt, überwinde ich den sogenannten<br />
„Trennungsgedanken“ existierte er nur in<br />
meiner Einbildung?<br />
Es ist wie bei all meinen Überzeugungen (über mich<br />
selbst und die Welt) dieselbe Geisterjagd nach „der<br />
Wahrheit“, der Unterscheidung zwischen dem, was<br />
wirklich ist und dem, was ich mir einbilde.<br />
Und die Lösung kann ich nicht im Abwägen der<br />
Einbildungen finden, sondern nur darin, wo ich persönlich<br />
meine Einbildung (meine Überzeugungen) an<br />
der Wirklichkeit teste (hinterfrage).<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Was ist denn wirklich? Es wird zu allem sehr viel<br />
erzählt...<br />
... und auch sehr viel Mist...<br />
... und davon nehme ich mich nicht einmal aus...<br />
...jedoch, und das ist der Vorteil bei aller sozialen<br />
Diskussion um diese Wirklichkeit als Mensch: diese<br />
Wirklichkeit ist immer hier.<br />
Diese Wirklichkeit ist das, worüber das Verständnis<br />
Träume und Alpträume zeichnet...<br />
... sie ist aber auch immer das, woran sich Verständnis<br />
korrigieren kann, an dem Verständnis sich selbst reformieren<br />
kann.<br />
Im Wesen ist das ganze Thema „Erwachen“ die Jagd<br />
nach einem Gespenst, das nur in der menschlichen<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Vorstellung existiert. Ich umschreibe es einmal als<br />
„die Idee von/m mir S/selbst getrennt zu sein“...<br />
... und darin mir selbst nicht zu genügen...<br />
... oder der Welt nicht zu genügen.<br />
Das sind alles Hinfürze und es gibt dabei nichts zu<br />
überwinden, als die persönliche Einbildung...<br />
... und die überwindet nur die persönliche Erkenntnis:<br />
das habe ich mir ja nur eingebildet...<br />
... . Und es ist auch nie etwas wert, an einer persönlichen<br />
Einbildung fest zu halten, egal wie viel<br />
Energie ich in sie investiert hatte, durchschaue ich<br />
sie als Einbildung.<br />
Die Suche nach Erwachen verstärkt diese Einbildung<br />
ja erst einmal, jedoch ist das wichtig, um mir selbst<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
über diese Einbildung überhaupt bewusst zu werden...<br />
... irgend etwas stimmt hier nicht.<br />
Ja, wer sich einbildet, getrennt zu sein, nicht zu genügen<br />
(vor sich selbst und anderen), ist auf eine ganz<br />
alte Masche Sozialer Macht hereingefallen.<br />
Es sind die Ideen, mit denen der Mensch über den<br />
Mensch regiert...<br />
... und eine Idee der soziale Macht ist die der Trennung.<br />
So lange ich meine Identität an dieser sozial-mentalen<br />
Hühnerleiter fest mache, bin ich sozial ihr Sklave...<br />
...und es sind keine Ketten aus Eisen. Es sind die<br />
Ketten der immateriellen Ideen, was ich und diese<br />
Welt wäre...<br />
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...und sie sprengt nur die Erkenntnis, dass sie menschliche<br />
Hirnfürze sind...<br />
... Mit zu diesem wohligen Sklaventum gehört auch<br />
die Ego-Idee, wie aller anderer Mist...<br />
... und so bin ich im Thema ein Geisterjäger, der in<br />
der Lehre gegen Geister kämpft, die es real gar nicht<br />
gibt.<br />
Sie sind aller Ausdruck des sozialen Hickhack,<br />
Schnickschnack, ...<br />
... Müll. Müll, Müll...<br />
...und ohne diesen sozialen Machtmüll, der wie das<br />
Plastik im Ozean durch den sozialen Raum treibt,<br />
wäre das Wasser sozial zwar klarer, aber, seien wir<br />
doch ehrlich, die meisten wollen es doch lieber so...<br />
... und es ist ja auch so völlig in Ordnung.<br />
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SHRI TOBI • Neue Reihe <strong>19</strong><br />
Was wäre ich auch ohne all diese Ideen, das soziale<br />
Tächtelmächtel(?)...<br />
... es gehört halt dazu...<br />
... aber wer erwachen will, muss daraus mal bei<br />
klarem Geiste aussteigen und nachschauen, was hinter<br />
diesem sozialen Traum wirklicher ist.<br />
Und die Wirklichkeit ist und bleibt hier - und niemand<br />
braucht Angst zu haben, dass sie ihm weglaufen<br />
oder verloren gehen könnte. Die Chance zur<br />
Neubegegnung existiert immer und immer Hier.<br />
+++<br />
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