WeltBlick 1/2019
Unsere Mission
Unsere Mission
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Editorial<br />
Liebe Leserinnen,<br />
liebe Leser,<br />
über dem Eingang des 1872 erbauten Missionshauses ist er bis heute weithin<br />
sichtbar: der »Missionsbefehl«. Aber wie sieht »unsere Mission« heute aus?<br />
Das Verständnis von Mission hat sich seit dem 19. Jahrhundert stark gewandelt.<br />
Die Missionare damals wollten Sendboten sein, sowohl des Christentums als auch<br />
der Zivilisation. »Ihre Antriebskraft war im wörtlichen Sinne grenzenlos«, schreibt<br />
Afrikareferent Dr. Martin Frank. Heute ist Mission keine Einbahnstraße mehr. Missionswerke<br />
entsenden zwar weiterhin Mitarbeitende in die Länder des globalen<br />
Südens, doch Menschen wie etwa Pfarrer Otto Kohlstock, Leiter des sozial-diakonischen<br />
Zentrums iThemba Labantu in Südafrika, werden nicht länger als Missionare<br />
bezeichnet, sondern als ökumenische Mitarbeitende. Sie engagieren sich vor<br />
Ort auf verschiedene Weise. Solidarisch, verbindlich, nachhaltig.<br />
Für die jungen Kirchen des Südens ist Mission Teil des Alltags. »Mission bedeutet<br />
für uns die volle Verpflichtung gegenüber dem ganzen Menschen«, sagt Pfarrer<br />
Doricus Kimbavala, Missionssekretär in Iringa/Tansania. Weitergabe des Glaubens,<br />
selbstverständlich, aber eben auch soziales und politisches Engagement,<br />
Einsatz für Menschenrechte und Wahrnehmen von Verantwortung.<br />
Dies sind Themen, die auch die Kirchen hierzulande beschäftigen. Die EKBO ist<br />
eine »Kirche mit Mission«; dies hat die Landessynode 2014 festgehalten und in diesem<br />
Frühjahr bestätigt. Für Pfarrerin Michaela Fröhling sind damit ganz konkrete<br />
Fragen verbunden: »Wie geben wir unseren Glauben an die nächste Generation<br />
weiter? In unseren Familien, in unserer Kirche und Gesellschaft?« Fragen, die nicht<br />
nur die Pfarrerin für den Missionarischen Dienst betreffen, sondern jede/n von<br />
uns. Roland Herpich umschreibt dies so: »Unsere Mission ist es, zu kommunizieren,<br />
dass Gott diese Welt liebt. Und sie selbst hinführt zu einem gerechten, nachhaltigen<br />
Frieden, in dem Menschenwürde und Menschenrechte geachtet werden<br />
und die Schöpfung bewahrt wird. Dabei können und sollen wir alle mitwirken.«<br />
Jutta Klimmt<br />
leitet das Öffentlichkeitsreferat<br />
des Berliner Missionswerkes.<br />
Ihre<br />
Ihnen eine inspirierende Lektüre<br />
Editorial<br />
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