Clever reisen! Ausgabe 3/19
Clever reisen! Ausgabe 3/19 plus Heft im Heft: Kreuzfahrt-Guide
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TOURTIPP MONTENEGRO<br />
MONTENEGRO<br />
Alles ist möglich - rein ins pure Balkan-Erlebnis<br />
Der kleine Adria-Staat gilt als neues Trendziel.<br />
Herrliche Strände, malerische Städte und bizarre Berge locken<br />
Prominententreff: Die Hotelinsel Sveti Stefan ist nur über einen kleinen Damm zu erreichen<br />
Eigentlich müsste das Land Blanco-Negro<br />
heißen und nicht Montenegro,<br />
denke ich, als wir nach<br />
anderthalb Flugstunden über die<br />
Berge nach Tivat einfliegen. Weißer Kalkstein<br />
schimmert matt in der Sonne. An den<br />
bizarren Felshängen stehen Laub- und Nadelbäume<br />
in sattem Grün. Es ist Hochsommer<br />
und die Wiesen begeistern als farbenprächtige<br />
Blütenteppiche. Im kleinen Hafen<br />
von Tivat schaukeln weiße Yachten auf dem<br />
azurblauen Meer.<br />
Es waren auch nicht die Einheimischen,<br />
die dem Land den Namen gaben, sondern<br />
venezianische Eroberer, die im 15. Jahrhundert<br />
nach Illyrern, Römern und Slawen eine<br />
der malerischsten Küstenregionen der Adria<br />
besetzten. Sie sahen wohl nur die dunklen<br />
Wälder an den Berghängen des Durmitorgebirges,<br />
das sich bis auf über 2000 Meter<br />
steil hinter der Küste erhebt.<br />
Die Südhänge dieser Berge liegen im<br />
Schatten der Sonne, wenn sie im Westen<br />
untergeht. Morgens leuchten sie wie von<br />
Scheinwerfern angestrahlt. Früh aufstehen<br />
ist darum angesagt, wenn man die ganze<br />
Schönheit Montenegros erleben will. Denn<br />
es gibt viel zu sehen, auch wenn das Land<br />
zu den kleinsten Balkanstaaten gehört:<br />
herrliche Sandbuchten, undurchdringlich<br />
erscheinende Urwälder, tiefe Schluchten,<br />
Gletscherseen, malerische Städte. Montenegro<br />
wird heute „Perle der Adria“ genannt.<br />
Ich finde: Kaum ein Land kann schöner und<br />
abwechslungsreicher sein.<br />
Doch es dauerte Jahrhunderte bis es so<br />
weit war. Denn das Land besiedelte sich nur<br />
langsam. Heute hat es knapp 643 000 Einwohner,<br />
in den Sommermonaten allerdings<br />
fast vier Millionen Touristen. Denn was die<br />
Besiedelung so schwer machte – zerklüftete<br />
Küsten, sehr schmale Strände, eine bizarre<br />
Bergwelt – das ist heute die Attraktion.<br />
Es gibt kaum ein Land, in dem Natur- und<br />
Stadtschönheiten so dicht beieinanderliegen.<br />
Früher waren Hinterland und Küstenorte<br />
über schmale, kurvenreiche Straßen nur<br />
schwer zu erreichen. Heute sind sie auf gut<br />
ausgebauten Panoramastraßen und manchmal<br />
autobahnähnlichen „Rennstrecken“<br />
schnell besucht. Morgens am Strand von<br />
Becici sonnen und im Meer baden und anderthalb<br />
Stunden später im Skigebiet von<br />
Kolasin über Pisten brettern - alles ist im<br />
März oder ab November möglich.<br />
Zwischen Frühling und Herbst heißt es für<br />
Urlauber und Einheimische die Sonne genießen,<br />
nachts in den mittelalterlichen Gassen<br />
von Budva Party machen, im Durmitor<br />
Nationalpark nach Bären Ausschau halten.<br />
Oder um den Skutari See wandern und in<br />
einer der kleinen Dorfgaststätten einkehren<br />
und dort gut und günstig Balsica Tava (überbackene<br />
Kalbfleischstreifen mit einer Soße<br />
aus Eiern, Käse und Sahne) oder Palatschinken<br />
genießen.<br />
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