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Standpunkt 486, 05.07.2019

Standpunkt der Wirtschaft – Offizielles Informationsorgan der Wirtschaftskammer Baselland

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SCHWEIZERISCHE<br />

5. Juli 2019 Die Zeitung für KMU | Regionalbund | <strong>Standpunkt</strong>-Ausgabe Nr. <strong>486</strong> – 22. Jahrgang<br />

AZA 4410 Liestal<br />

DIE MEINUNG<br />

«Wer nicht mit der Zeit<br />

geht, geht mit der Zeit»<br />

SWISS INNOVATION CHALLENGE – Die Teilnehmenden des Innovationswettbewerbs stellten sich<br />

mit ihren Geschäftsideen am First Pitch vom vergangenen 24. bis 26. Juni ein erstes Mal der Jury.<br />

Innovatives auf dem Prüfstand<br />

Von Christoph Buser,<br />

Direktor<br />

Wirtschaftskammer<br />

Baselland.<br />

Das Zitat in der Überschrift zu diesem Kommentar<br />

soll vom Gründer des ersten deutschen<br />

Versandhandels stammen. Carl Josef «Necko»<br />

Neckermann (1912–1992) galt zu seiner Zeit<br />

als Pionier und in einer Phase der sogenannten<br />

«Tante Emma»-Läden als überaus innovativ.<br />

Sein Bonmot ist mir vom 24. bis 26. Juni anlässlich<br />

der ersten Runde der Swiss Innovation<br />

Challenge 2019 mehr als ein Mal in den Sinn<br />

gekommen. Denn dieser First Pitch zeigte für<br />

mich eine markante Auffälligkeit.<br />

Es ist dieser Trend von zahlreichen Projekten<br />

in Richtung Nachhaltigkeit und ressourcenschonender<br />

Produktion. Es ist der Trend zur<br />

konsequenten Digitalisierung auf Gebieten, die<br />

bisher von dieser «Welle» ausgenommen waren.<br />

Und es ist der Trend zu innovativen Lösungen<br />

im Bereich Big-Data. Das gilt insbesondere<br />

für diverse spannende Medizinalprojekte.<br />

Wenn ich einen Vergleich zur ersten Ausgabe<br />

der 2014 lancierten Swiss Innovation Challenge<br />

ziehe, dann ist dies aus meiner Sicht die markanteste<br />

Veränderung. Waren damals noch<br />

zahlreiche Projekte im Consumer-Bereich angesiedelt<br />

oder boten neue Lösungsansätze in<br />

Marketing und Verkauf, setzen viele der heutigen<br />

Teilnehmenden auf die derzeit auch<br />

medial stark präsenten Trends.<br />

Dies ist eine Stärke der Swiss Innovation Challenge:<br />

Der hohe Aktualitätsbezug der Projekte<br />

macht deutlich, dass der Innovationswettbewerb<br />

selber den Geist der Innovation in sich<br />

trägt. Er macht auch deutlich, dass viele Projekte<br />

des Innovationswettbewerbs das Potenzial<br />

haben, den grossen Durchbruch zu schaffen.<br />

So wundert es mich auch nicht, dass sich<br />

mit Vatorex und der myCamper GmbH gleich<br />

zwei Finalisten der Swiss Innovation Challenge<br />

aus den vergangenen Jahren in der «Höhle der<br />

Löwen» von TV24 namhafte Investitionsbeträge<br />

sichern konnten (siehe Seite 6).<br />

Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit.<br />

Dies gilt nicht für die vielen Projekte an der<br />

Swiss Innovation Challenge. Sie greifen die<br />

Trends der Zeit auf und bieten konkrete Lösungsansätze<br />

für heute.<br />

HEUTE IM STANDPUNKT<br />

6 | IM RANG Drei Lernende der<br />

KMU Lehrbetriebsverbund AG<br />

haben ihre Lehre im Rang<br />

abgeschlossen.<br />

Das ist der letzte <strong>Standpunkt</strong><br />

vor den Sommerferien.<br />

Die nächste Ausgabe erscheint<br />

am kommenden 9. August.<br />

Harald Studer von der Optimo Medical AG präsentiert der Jury sein Innovationsprojekt.<br />

Am First Pitch vom vergangenen 24.<br />

bis 26. Juni standen rund 120 Teilnehmende<br />

vor der ersten Hürde der<br />

von der Wirtschaftskammer Baselland,<br />

der Fachhochschule Nordwestschweiz<br />

(FHNW) und der Basellandschaftlichen<br />

Kantonalbank (BLKB)<br />

organisierten Swiss Innovation Challenge.<br />

Die Aufgabe für die Teilnehmenden<br />

der Swiss Innovation Challenge<br />

war nicht einfach: Sie mussten<br />

die Fachjury innerhalb von drei<br />

Minuten von ihrer innovativen<br />

Geschäftsidee überzeugen.<br />

Pitches waren von hoher Qualität<br />

«Die Pitches waren von hoher Qualität,<br />

und die Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer haben sich gut an die<br />

zeitliche Vorgabe von drei Minuten<br />

gehalten», sagte Martina Zölch, Leiterin<br />

des Instituts für Personalmanagement<br />

und Organisation FHNW,<br />

die zum ersten Mal in der Jury mitwirkte.<br />

Rund die Hälfte der Teilnehmenden<br />

hat die erste Runde der<br />

Swiss Innovation Challenge überstanden.<br />

Die erfolgreichen Teilnehmenden<br />

aus der ersten Runde werden am<br />

ZUBRINGER BACHGRABEN–ALLSCHWIL – Die Erschliessung des Bachgrabenareals<br />

steht auf der Prioritätenliste der Wirtschaftskammer weit oben.<br />

Es ist «allerhöchste Zeit» für den ZUBA<br />

Mit dem «Zubringer Bachgraben–<br />

Allsch wil» (ZUBA) werde das<br />

Gewerbe gebiet Bachgraben endlich<br />

adäquat erschlossen und an das<br />

Autobahnnetz angebunden, sagt<br />

Christoph Buser, Direktor der<br />

Wirtschafts kammer Baselland, im<br />

Interview mit dem <strong>Standpunkt</strong> der<br />

Wirtschaft. «Die am vergangenen 19.<br />

Juni vorgestellte Linienführung stellt<br />

alle beteiligten Seiten zufrieden»,<br />

sagt Christoph Buser weiter.<br />

Der «Zubringer Bachgraben–<br />

Allschwil» stehe auf der Prioritätenliste<br />

der Wirtschaftskammer weit<br />

oben. «Der Bachgraben in Allschwil<br />

ist das wichtigste wirtschaftliche<br />

Entwicklungsgebiet des Kantons<br />

und braucht eine optimale Verkehrserschliessung»,<br />

sagt Buser. Deshalb<br />

unterstütze die Wirtschaftskammer<br />

auch die Arbeit der «IG Umfahrungsstrasse<br />

Allschwil – stadtnahe<br />

Tangente».<br />

Kantonsingenieur will 2024 bauen<br />

Der Baselbieter Kantonsingenieur<br />

Drangu Sehu, will 2024 mit den Bauarbeiten<br />

für den ZUBA beginnen. Der<br />

Landrat werde voraussichtlich im<br />

1. Quartal 2020 über den Projektierungskredit<br />

befinden. Der Baukredit<br />

dürfte dann im 2. Quartal 2023 auf<br />

der Traktandenliste stehen. Den<br />

Boden vorbereitet habe das Komitee<br />

«Für eine Umfahrungsstrasse Allschwil».<br />

Mit der im März 2015 angenommenen<br />

Initiative «Für eine Umfahrungsstrasse<br />

Allschwil» sei der Kanton<br />

Baselland verpflichtet worden,<br />

die Arbeiten zur Umfahrung Allschwil<br />

an die Hand zu nehmen.<br />

Für Wirtschaftskammerdirektor<br />

Christoph Buser ist es «allerhöchste<br />

Zeit» für den «Zubringer Bach graben–<br />

Allschwil»: Im Entwicklungsgebiet<br />

Bachgraben hätten sich bereits zahlreiche<br />

Betriebe mit hoher Wertschöpfung<br />

angesiedelt, und weitere würden<br />

folgen.<br />

Reto Anklin<br />

Seiten 2, 3<br />

Bild: Fotolabor Spiess<br />

2. und 3. September zum Second<br />

Pitch antreten.<br />

Am 24. und 25. September kommt<br />

es zur öffentlichen letzten Phase,<br />

dem Final Pitch. Die Preisvergabe<br />

erfolgt wie in den Vorjahren am Tag<br />

der Wirtschaft am 21. November,<br />

diesmal im Beisein von Bundesrat<br />

Guy Parmelin. Reto Anklin<br />

Seiten 4, 5<br />

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2 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft ZUBRINGER BACHGRABEN–ALLSCHWIL 5. Juli 2019<br />

ZUBA – Das Projekt «Zubringer Bach graben–Allschwil» (ZUBA) geht auf die 2009 eingereichte Initiative «zur Umfahrung Allschwil»<br />

zurück. Seit 2016 begleitet die «IG Umfahrungsstrasse Allschwil – stadtnahe Tangente» das Vorhaben.<br />

Von Idee über Initiative zum Vorprojekt<br />

Das Baselbieter Tiefbauamt empfiehlt die obenstehende Linienführung. Sie führt von einem neu zu bauenden Grosskreisel zwischen der Neudorfstrasse und der Flughafenstrasse mittels Tunnel<br />

bis auf Höhe der Hegenheimerstrasse und von dort oberirdisch auf die Rue de Bâle.<br />

Grafik: zVg<br />

Überzeugende Kampagne: 2015 haben<br />

die Baselbieter Stimmberechtigten die<br />

Initiative «JA zur Umfahrung Allschwil»<br />

angenommen.<br />

Bild: Archiv<br />

Im Jahr 2009 fing alles an. Allschwiler<br />

Politiker fast aller Parteien, darunter<br />

der damalige Gemeindepräsident<br />

und heutige Regierungsrat<br />

Anton Lauber sowie der spätere<br />

Gründer der «IG Umfahrungsstrasse<br />

Allschwil – stadtnahe Tangente»,<br />

Hanspeter Frey, reichten ihr Begehren<br />

nach einer Umfahrungsstrasse<br />

Allschwil in Form einer formulierten<br />

Gesetzesinitiative ein. Gefordert<br />

wurde eine Entlastung vom Strassenverkehr.<br />

Der Kanton solle die Umfahrung<br />

Allschwil mit Dringlichkeit<br />

vorantreiben.<br />

Wer Allschwil kennt, weiss um die<br />

Verkehrsprobleme der einwohnerstärksten<br />

Gemeinde des Baselbiets.<br />

Das aktuelle Strassennetz ist auf eine<br />

optimale Verbindung des historischen<br />

Dorfkerns mit der Stadt Basel<br />

ausgerichtet. Die grösste Belastung<br />

entsteht heute aber durch den Durchgangsverkehr<br />

aus dem Elsass nach<br />

Basel und ins Leimental. Und dieser<br />

führt direkt durch den Dorfkern.<br />

Ein weiterer wichtiger Grund für<br />

die steigende Verkehrsbelastung ist<br />

die wachsende Bedeutung Allschwils<br />

als Wirtschaftsstandort mit rund<br />

10 000 Beschäftigten. Vor allem beim<br />

linksufrigen Bachgrabengebiet, welches<br />

zur Zeit der Lancierung der Initiative<br />

rund 3500 Arbeitsplätze bot,<br />

wird in den nächsten Jahren eine Zunahme<br />

auf 11 000 prognostiziert. Erst<br />

kürzlich wurde der neue Standort des<br />

Tropen instituts eröffnet. 2019 soll der<br />

Spatenstich für einen grossen multifunktionalen<br />

Innovations- und Gewerbekomplex<br />

entstehen, der von<br />

den Stararchitekten Herzog & de<br />

Meuron entworfen wurde.<br />

Die Initiative «zur Umfahrung<br />

Allsch wil» wurde am 8. März von<br />

61,87 Prozent der Baselbieter Stimmberechtigten<br />

gutgeheissen. In Allschwil<br />

und Schönenbuch lag die Zustimmung<br />

sogar bei über 76 Prozent,<br />

was für eine Verkehrsvorlage einem<br />

Erdrutschsieg gleichkommt.<br />

Wirtschaftskammer führt Allianz an<br />

Möglich machte diesen Sieg auch<br />

die von Wirtschaftskammerdirektor<br />

Christoph Buser geführte Kampagne.<br />

Mit dabei im Co-Präsidium waren<br />

die Handelskammer, der ACS und<br />

der TCS beider Basel. Eine bewährte<br />

Allianz, wenn es um Verkehrsabstimmungen<br />

geht.<br />

Dem Vorhaben kann auch die im<br />

November 2015 vom Stimmvolk abgelehnte<br />

Vorlage zur Entwicklungsplanung<br />

Leimental-Birseck-Allschwil<br />

(ELBA) nichts anhaben. Die Umfahrung<br />

Allschwil war zwar in die<br />

ELBA-Richtplanvorlage eingeflossen,<br />

der durch den Volksentscheid vom<br />

März 2015 geschaffene gesetzliche<br />

Auftrag zur Planung, Projektierung<br />

und zum Bau der Umfahrung<br />

Allschwil wurde aber nicht beeinträchtigt.<br />

Allerdings verzögerte sich<br />

die Umsetzung des Projekts erheblich<br />

wegen der noch fehlenden<br />

Richtplaneinträge.<br />

IG begleitet das Projekt<br />

2016 wurde die «IG Umfahrungsstrasse<br />

Allschwil – stadtnahe Tangente»,<br />

ein Herzensprojekt des diesen<br />

Februar verstorbenen Hanspeter Frey,<br />

gegründet. Die IG kämpft primär für<br />

die lösungsorientierte Umsetzung des<br />

«Zubringers Bachgraben» als Teilabschnitt<br />

der Umfahrung Allschwil. Als<br />

übergeordnetes Ziel setzt sich die IG<br />

für die Realisierung der gesamten<br />

Umfahrungsstrasse Allschwil ein. Die<br />

Wirtschaftskammer unterstützt die<br />

IG dabei tatkräftig. André Schrago<br />

KANTONSINGENIEUR – Der Baselbieter Kantonsingenieur Drangu Sehu freut sich, dass es mit dem Projekt «Zubringer Bachgraben–<br />

Allschwil» (ZUBA) schnell vorangeht. Das Tiefbauamt habe eine für alle Seiten zufriedenstellende Linienführung erarbeitet.<br />

«Das Komitee ‹Für eine Umfahrungsstrasse Allschwil› hat den Boden vorbereitet»<br />

Drangu Sehu, Baselbieter Kantonsingenieur.<br />

Bild: Archiv<br />

Das Projekt «Zubringer Bachgraben–Allschwil»<br />

(ZUBA) kommt<br />

gut voran. Der Baselbieter Kantonsingenieur<br />

Drangu Sehu nennt im<br />

Interview die Gründe.<br />

<strong>Standpunkt</strong>: Herr Sehu, Sie<br />

wollen 2024 mit dem Bau des<br />

«Zubringers Allschwil–Bachgraben»<br />

beginnen. Was ist<br />

bis dahin noch zu tun?<br />

Drangu Sehu: Die Finanzierung des<br />

an der Medienkonferenz vom vergangenen<br />

19. Juni vorgestellten Projekts<br />

muss noch vom Baselbieter<br />

Landrat genehmigt werden. Der<br />

Landrat entscheidet später auch über<br />

den Baukredit.<br />

Wie sieht der Zeitplan aus?<br />

Der Landrat wird voraussichtlich im<br />

1. Quartal 2020 über den Projektierungskredit<br />

befinden. Der Baukredit<br />

dürfte im 2. Quartal 2023 auf der<br />

Traktandenliste stehen.<br />

Sind Sie mit dem Tempo<br />

zufrieden?<br />

Ja, sehr. Noch vor zwei Jahren hätte<br />

es keiner für möglich gehalten, dass<br />

wir das Projekt innert so kurzer Zeit<br />

so weit voranbringen würden.<br />

Gibt es da noch Stolpersteine?<br />

Bei solch grossen Projekten läuft nie<br />

alles nach Plan. Wir sind guter<br />

Dinge, dass sich keine grossen Hindernisse<br />

aufbauen werden.<br />

Bisher liegt das Projekt im Zeitplan.<br />

Wem ist das zu verdanken?<br />

Dem Baselbieter Tiefbauamt ist es<br />

zusammen mit den Partnern in der<br />

Stadt und in Frankreich gelungen,<br />

eine für alle Seiten zufriedenstellende<br />

Linienführung zu erarbeiten. Den<br />

Boden vorbereitet hat das Komitee<br />

«Für eine Umfahrungsstrasse Allschwil».<br />

Mit der im März 2015 angenommenen<br />

Initiative «Für eine Umfahrungsstrasse<br />

Allschwil» wurde<br />

der Kanton Basel-Landschaft verpflichtet,<br />

die Arbeiten zur Umfahrung<br />

Allsch wil an die Hand zu nehmen.<br />

Der «Zubringer Bach graben–<br />

Allschwil» könnte dereinst Teil dieser<br />

Umfahrung sein.<br />

Wie sieht es mit dem Rest der<br />

Umfahrungsstrasse aus?<br />

Mit dem «Zubringer Bachgraben–<br />

Allschwil» wird das Arbeitsplatzgebiet<br />

Bachgraben leistungsfähig erschlossen<br />

und das bestehende<br />

Strassen netz insbesondere im Wohngebiet<br />

entlastet. Angesichts der ak-<br />

tuellen Situation und den Tausenden<br />

von Arbeitsplätzen, die im Entwicklungsgebiet<br />

Bachgraben in den<br />

nächsten Jahren entstehen sollen,<br />

ist das dringend nötig. Was den Rest<br />

der Umfahrung betrifft, befinden wir<br />

uns derzeit ganz am Anfang. Wichtig<br />

ist erst einmal, dass der ZUBA<br />

kommt.<br />

Wie wichtig ist die Information<br />

der Bevölkerung?<br />

Die ist sehr wichtig. Nachdem wir<br />

am vergangenen 19. Juni die Medien<br />

informiert haben, steht voraussichtlich<br />

im kommenden September ein<br />

Informationsanlass an, den die Bauund<br />

Umweltschutzdirektion des<br />

Kantons Basel- Landschaft zusammen<br />

mit der «IG Umfahrungsstrasse<br />

Allschwil – stadtnahe Tangente»<br />

plant. Interview: Reto Anklin


5. Juli 2019 ZUBRINGER BACHGRABEN–ALLSCHWIL <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 3<br />

ETAPPENZIEL – Das Gewerbegebiet Bachgraben wird mit dem «Zubringer Bachgraben–Allschwil» (ZUBA) endlich adäquat<br />

erschlossen und an das Autobahnnetz angebunden. Dazu sei es allerhöchste Zeit, sagt Wirtschaftskammerdirektor Christoph Buser.<br />

«Weit oben auf unserer Prioritätenliste»<br />

Mit dem «Zubringer Bachgraben–<br />

Allschwil» (ZUBA) wird der erste<br />

Teil der Umfahrung Allschwil realisiert.<br />

Dass der ZUBA dringend nötig<br />

sei, werde kaum bestritten, sagt<br />

Christoph Buser, Direktor der Wirtschaftskammer<br />

Baselland, im Interview<br />

mit dem <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft.<br />

Die Arbeit der von der Wirtschaftskammer<br />

Baselland unterstützten<br />

«IG Umfahrungsstrasse<br />

Allschwil – stadtnahe Tangente»<br />

zahle sich nun aus, sagt Buser.<br />

<strong>Standpunkt</strong>: Herr Buser, sind sie<br />

zufrieden mit der vom Baselbieter<br />

Tiefbauamt präsentierten Linienführung<br />

für den «Zubringer<br />

Bachgraben–Allschwil» (ZUBA)?<br />

Christoph Buser: Ja. Die am vergangenen<br />

19. Juni vorgestellte Linienführung<br />

stellt alle beteiligten Seiten<br />

zufrieden.<br />

«DAS GEWERBEGEBIET<br />

BACHGRABEN ERHÄLT<br />

DAMIT ENDLICH<br />

EINE ADÄQUATE<br />

ERSCHLIESSUNG UND<br />

EINE ANBINDUNG AN<br />

DAS AUTOBAHNNETZ.»<br />

Das Gewerbegebiet Bachgraben<br />

wird damit endlich adäquat erschlossen<br />

und an das Autobahnnetz<br />

angebunden. Dazu ist es auch<br />

allerhöchste Zeit. Im Entwicklungsgebiet<br />

Bachgraben haben sich bereits<br />

zahlreiche Betriebe mit hoher<br />

Wertschöpfung angesiedelt, und<br />

weitere werden folgen. Der Kanton<br />

Baselland rechnet in den kommeden<br />

Jahren mit 6000 zusätzlichen<br />

Arbeitsplätzen. Da ist eine optimale<br />

Anbindung an das Strassennetz<br />

unerlässlich. Die Notwendigkeit<br />

wird auch von kaum jemandem<br />

bestritten.<br />

Was bringt der ZUBA jenen<br />

Leuten, die nicht im Bachgraben<br />

arbeiten oder die mit dem ÖV<br />

unterwegs sind?<br />

Der ZUBA bringt der Bevölkerung<br />

einen markant verbesserten Anschluss<br />

an die Autobahn. Er entlastet<br />

das übrige Strassennetz, das<br />

dann wiederum vom ÖV und den<br />

Velofahrern besser genutzt werden<br />

kann. Damit steigt die Wohnqualität<br />

in den entlasteten Quartieren.<br />

Ausserdem hat sich der Kanton<br />

Basel-Stadt verpflichtet, die ÖV-Verbindungen<br />

in den Bachgraben auszubauen.<br />

Wie wichtig ist das Projekt für<br />

die Wirtschaftskammer?<br />

Der «Zubringer Bachgraben–<br />

Allschwil» steht auf der Prioritätenliste<br />

der Wirtschaftskammer weit<br />

oben. Der Bachgraben in Allschwil<br />

ist das wichtigste wirtschaftliche<br />

Entwicklungsgebiet des Kantons<br />

und braucht eine optimale Verkehrserschliessung.<br />

Deshalb unterstützen<br />

wir auch die Arbeit der «IG Umfahrungsstrasse<br />

Allschwil – stadtnahe<br />

Tangente».<br />

Mit dem Bau des ZUBA sind die<br />

Forderungen der «IG Umfahrungsstrasse<br />

Allschwil – stadtnahe<br />

Tangente» noch nicht vollständig<br />

erfüllt.<br />

Nein. Die IG fordert – wie es ihr<br />

Name schon sagt – eine Umfahrung<br />

von Allschwil. Der Zubringer ist nur<br />

die erste Etappe. Er ist der erste<br />

Baustein der Umfahrung Allschwil.<br />

«DIE IG HAT SICH<br />

DIE REALISIERUNG<br />

DER GESAMTEN<br />

UMFAHRUNGSSTRASSE<br />

ALLSCHWIL ALS<br />

ÜBERGEORDNETES ZIEL<br />

GESETZT.»<br />

Christoph Buser, Direktor Wirtschaftskammer Baselland. <br />

Bild: Archiv<br />

Der Baselbieter Landrat muss<br />

noch den Projektierungskredit<br />

und später den Baukredit sprechen.<br />

Könnte dies das Projekt<br />

verzögern oder gar stoppen?<br />

Ich bin zuversichtlich, dass das Projekt<br />

ZUBA die Beratungen im Landrat<br />

heil überstehen wird. Ich bin sicher,<br />

dass sich die grosse Mehrheit<br />

der Landrätinnen und Landräte bewusst<br />

ist, wie wichtig das Entwicklungsgebiet<br />

Bachgraben für den<br />

gesamten Kanton Baselland ist.<br />

Mit dem Allschwiler-, dem<br />

Binninger- und dem Gundeldingertunnel<br />

würde sich der Kreis dann<br />

schliessen. Die «IG Umfahrungsstrasse<br />

Allschwil – stadtnahe Tangente»<br />

hat sich die Realisierung der<br />

gesamten Umfahrungsstrasse Allschwil<br />

als übergeordnetes Ziel gesetzt.<br />

Im Vordergrund steht dabei<br />

derzeit, dass das Trassee für eine<br />

stadtnahe Tangente möglichst bald<br />

bestimmt und gesichert wird. Der<br />

Gundeldingertunnel ist übrigens Teil<br />

des «5-Punkte-Plans», den Landratskollege<br />

Christof Hiltmann und ich<br />

schon 2013 vorgestellt haben.<br />

Was ist das Hauptziel des von<br />

Ihnen propagierten «5-Punkte-<br />

Plans»?<br />

Während heute in der Region die<br />

wichtigen Verkehrsverbindungen<br />

alle in Richtung Basel laufen, verlangt<br />

der «5-Punkte-Plan» eine Netzstruktur<br />

mit einem äusseren und<br />

einem inneren Ring rund um das<br />

Zentrum Basel.<br />

Was wird getan, damit die<br />

Umfahrung Allschwil dereinst<br />

komplettiert werden kann?<br />

Damit später eine stadtnahe Tangente<br />

realisiert werden kann, wird derzeit<br />

die Aufwärtskompatibilität sichergestellt.<br />

Für den «Zubringer<br />

Bachgraben–Allschwil» bedeutet<br />

dies, dass die notwendigen Raumsicherungen<br />

vorgenommen werden.<br />

So wird sichergestellt, dass der Zubringer<br />

zu einem späteren Zeitpunkt<br />

so ausgebaut werden kann, dass er<br />

auch als Teil einer stadtnahen Tangente<br />

funktioniert. So bleibt die Option<br />

stadtnahe Tangente weiterhin<br />

möglich, womit eine Forderung des<br />

«5-Punkte-Plans» erfüllt werden<br />

könnte. Interview: Reto Anklin<br />

ZUFRIEDENE UNTERNEHMER AUS ALLSCHWIL<br />

Roman<br />

Hintermeister-<br />

Goop,<br />

Paul Goop AG,<br />

Vorstand «IG Umfahrungsstrasse<br />

Allschwil»<br />

«Ich bin froh, dass es endlich vorwärts geht»<br />

Michael Gerber,<br />

Geschäftsleiter<br />

Gerber-Vogt AG,<br />

Vizepräsident<br />

AM Suisse Nordwest,<br />

Wirtschaftsrat<br />

Baselland.<br />

«Ein erster Schritt in die richtige Richtung»<br />

Markus Jenni,<br />

VRP/GF Active<br />

Brokers AG,<br />

e. Präsident KMU<br />

Allschwil Schönenbuch,<br />

Mitglied «IG<br />

Umfahrungsstrasse<br />

Allschwil».<br />

«Dringend notwendig»<br />

«Der Einsatz der ‹IG Umfahrungsstrasse<br />

Allschwil – stadtnahe Tangente›<br />

beginnt sich auszuzahlen. Es<br />

ist höchste Zeit, dass das Gebiet<br />

Bachgraben vernünftig erschlossen<br />

wird. Der ‹Zubringer Bachgraben–<br />

Allschwil› wird auch die Arbeit der<br />

Chauffeure meines eigenen Betriebs<br />

erleichtern.<br />

Mit der Linienführung des<br />

‹Zubringers Bachgraben–Allschwil›<br />

haben die Verantwortlichen eine<br />

Lösung gefunden, mit der alle Beteiligten<br />

– die Kantone Basel-Landschaft<br />

und Basel-Stadt, Frankreich<br />

und nicht zuletzt die Gemeinde Allschwil<br />

– zufrieden sein können.<br />

Die ‹IG Umfahrungsstrasse› wird<br />

sich dafür einsetzen, dass das Projekt<br />

weiter so zügig vorangetrieben<br />

wird. Angesichts der prognostizierten<br />

Entwicklung im Gebiet Bachgraben<br />

bin ich froh, dass es endlich<br />

vorwärtsgeht mit der Umfahrung.»<br />

«Mit den Plänen für den ‹Zubringer<br />

Bachgraben–Allschwil› macht der<br />

Kanton Basel-Landschaft endlich<br />

einen ersten Schritt in die richtige<br />

Richtung.<br />

Derzeit gelangen Autos und Lastwagen<br />

aus den beiden Gewerbe- und<br />

Industriegebieten in Allschwil – Binningerstrasse<br />

und Bachgraben – nur<br />

via Stadt Basel zur Autobahn. Das<br />

ist ein unhaltbarer Zustand, insbesondere<br />

mit Blick auf die Wachs-<br />

tumsprognosen für beide Zonen. Der<br />

Kanton rechnet ja mit 6000 zusätzlichen<br />

Arbeitsplätzen alleine im Entwicklungsgebiet<br />

Bachgraben.<br />

Eine zügige Umsetzung des ‹Zubringers<br />

Bachgraben–Allschwil› ist<br />

dringend nötig. Die gewählte Linienführung<br />

überzeugt: Sie stellt alle beteiligten<br />

Parteien zufrieden. Ausserdem<br />

würde der Zubringer auch als<br />

Teil einer künftigen Umfahrung von<br />

Allschwil funktionieren.»<br />

«Endlich wird dem steten Wachstum<br />

der beiden Gewerbegebiete in Allschwil<br />

mit einem vernünftigen und<br />

dringend notwendigen Anschluss<br />

an das Autobahnnetz Rechnung getragen.<br />

Der Lösungsansatz für den<br />

«Zubringer Bachgraben–Allschwil»<br />

überzeugt, berücksichtigt die Interessen<br />

aller Beteiligten und sichert<br />

unseren Unternehmen einen schnellen<br />

Anschluss an das Nationalstrassennetz.»


4 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft INNOVATIONSWETTBEWERB 5. Juli 2019<br />

SWISS INNOVATION CHALLENGE – Am First Pitch vom vergangenen 24. bis 26. Juni standen rund 120 Teilnehmende vor der<br />

ersten Hürde der Swiss Innovation Challenge. Die Hälfte davon hat sich für den Second Pitch im kommenden September qualifiziert.<br />

Die Hälfte meistert die erste Hürde<br />

Eric Corradin, Mitgründer und CEO der Zürcher Immobilienagentur neho, präsentiert seine Geschäftsidee vor der Jury (siehe Bild rechts) der Swiss Innovation Challenge. Die Immobilienagentur setzt<br />

auf das Internet und bietet Eigentümern, die ihre Immobilie verkaufen möchten, eine faire und transparente Lösung. Trotz neuer Technologien, die die Vermarktung von Immobilien erleichtern, seien<br />

Provisionen dank verdoppelten Immobilienpreisen heute so hoch wie noch nie zuvor, sagt Corradin. Grundlage für die Entwicklung des neuen Konzepts von neho sei die Beseitigung von offensichtlich<br />

ineffektiven Arbeitsweisen der traditionellen Immobilienagenturen. <br />

Fotos: Fotolabor Spiess/dan<br />

Morgan Siffert von der Smeetz SA lässt sich nach seinem Pitch vom Filmteam<br />

der Swiss Innovation Challenge porträtieren.<br />

Katarzyna Thomas von Kastho Visual Design hat am First Pitch im Haus der Wirtschaft drei Minuten Zeit, um die Jury von<br />

ihrer Geschäftsidee zu überzeugen.<br />

Dr. Barbara Eisenbart, Dozentin am Institut für Unternehmensführung der FHNW,<br />

im Gespräch mit Harald Studer von der Optimo Medical AG.


5. Juli 2019 INNOVATIONSWETTBEWERB <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 5<br />

nem Auftritt und dem Feedback<br />

durch die Expertinnen und Experten:<br />

«Das Feedback war extrem hilfreich.<br />

Die Leute kommen ohne Umschweife<br />

auf den Punkt. Ich schätze<br />

das sehr», sagte Albert Douet.<br />

Zum ersten Mal in der Jury<br />

In der Jury zum ersten Mal mit dabei<br />

war bei diesem First Pitch<br />

Martina Zölch, Leiterin des Instituts<br />

für Personalmanagement und Organisation<br />

FHNW, die sich von der<br />

Vielfalt der Projekte beeindruckt<br />

zeigte. Diese befänden sich in ganz<br />

unterschiedlichen Phasen der Ausgestaltung.<br />

«Während sich einige bereits<br />

am Markt befinden, bestehen<br />

bei anderen zum jetzigen Zeitpunkt<br />

erst Patente, die nach einer Anwendung<br />

suchen», sagt Zölch. Auffallend<br />

sei die grosse Anzahl an technischen<br />

Lösungen. Es handle sich<br />

dabei auch um Technologieentwicklungen<br />

«zum Anfassen», sagt die<br />

Professorin. «Die Pitches waren von<br />

hoher Qualität, und die Teilnehmerinnen<br />

und Teilnehmer haben sich<br />

gut an die zeitliche Vorgabe von drei<br />

Minuten gehalten – was nicht immer<br />

einfach ist.»<br />

Als besonders positiv bezeichnet<br />

Zölch die hohe Qualität der Folienpräsentationen:<br />

«Den Teilnehmenden<br />

ist es gelungen, teils auch komplexe<br />

Sachverhalte einfach darzustellen<br />

und auf den Punkt zu bringen.»<br />

Entsprechend habe sie sich<br />

mehr als einmal gefragt: «Warum ist<br />

bisher niemand auf die Idee zu dieser<br />

Innovation gekommen?»<br />

Ebenfalls zum ersten Mal mit in<br />

der Jury war Moritz Kistenmacher.<br />

Das Thema Digitalisierung sei im-<br />

«Wir machen Lärm zu Strom.»<br />

Albert Douet von der Douet & Co<br />

énergies renouvables SNC, kam bei<br />

der Präsentation seines Projekts am<br />

First Pitch der Swiss Innovation<br />

Challenge direkt auf den Punkt. Innerhalb<br />

von drei Minuten galt es,<br />

die Fachjury zu überzeugen.<br />

Douet ist einer von rund 120 Teilnehmenden,<br />

welche vom 24. bis<br />

26. Juni im Haus der Wirtschaft die<br />

erste Hürde im Innovationswettbewerb<br />

nehmen mussten.<br />

Seine Reaktion nach der Präsentation<br />

war recht typisch für die Stimmung<br />

während der gesamten drei<br />

Tage: «Ich bin sehr glücklich. Der<br />

Ablauf verlief reibungslos.» Die<br />

Technik sei «wunderbar aufgesetzt»,<br />

das Umfeld professionell. Als<br />

«freundlich und überaus sachlich»<br />

bezeichnete Douet die Jury nach seimer<br />

wieder aufgetaucht, «wobei die<br />

Lösungen sehr facettenreich sind»,<br />

stellt der Geschäftsführer der Startup<br />

Academy Liestal fest.<br />

Als besonders spannend bezeichnet<br />

er das Projekt einer Ladestation<br />

für Elektrofahrzeuge. «Dabei soll der<br />

Strom für die Endverbraucher dank<br />

Werbefinanzierung kostenlos sein.»<br />

Wirklich innovativ sei auch das Projekt<br />

von Douet, Strom aus Lärm zu<br />

produzieren.<br />

Positiver Einfluss der Workshops<br />

Alle Teilnehmenden haben sich laut<br />

Kistenmacher reingekniet, viel Vorarbeit<br />

geleistet und sich sehr gut vorbereitet.<br />

«Hier merkt man auch ganz<br />

klar den positiven Einfluss der<br />

Workshops, die bereits stattgefunden<br />

haben.» Nach der ersten Runde<br />

qualifiziert sich rund die Hälfte der<br />

Teilnehmenden für die zweite Phase.<br />

Am 2. und 3. September findet<br />

dann der Second Pitch statt. Am<br />

24. und 25. September kommt es zur<br />

öffentlichen letzten Phase, dem<br />

Final Pitch. Die Preisvergabe erfolgt<br />

wie in den Vorjahren am Tag der<br />

Wirtschaft am 21. November, diesmal<br />

im Beisein von Bundesrat Guy<br />

Parmelin.<br />

Falls er dann auf der Bühne stehen<br />

würde, wäre es für den Swiss-Innovation-Challenge-Teilnehmer<br />

Albert<br />

Douet ein grossartiges Erlebnis. Zunächst<br />

aber gilt es, verschiedene<br />

Hürden zu nehmen. Eine davon ist<br />

der Gang ins Filmstudio nach der<br />

Präsentation am First Pitch. Hier<br />

müssen (bzw. dürfen) die Teilnehmenden<br />

ihr Projekt in 30 Sekunden<br />

vor der Kamera vorstellen – fürs<br />

Internet. Daniel Schindler<br />

Die Jury verfolgt den First Pitch von Eric Corradin (siehe Bild links): Thomas Witmer, Dozent Hochschule für Wirtschaft FHNW; Patrick Tschopp, Berater Unternehmenskunden BLKB; Michael Köhn, Stv. Direktor<br />

Wirtschaftskammer Baselland; Arie Hans Verkuil, Leiter Institut für Unternehmensführung FHNW, Jurypräsident; Thomas Bretscher, Geschäftsführer Business Park Laufental & Thierstein; Simon Roth, Berater<br />

Unternehmenskunden BLKB; Beat Birkenmeier, Dozent Institut für Unternehmensführung FHNW; Moritz Kistenmacher, Geschäftsführer Startup Acade my Liestal; Martina Zölch, Leiterin des Instituts für Personalmanagement<br />

und Organisation FHNW (von links nach rechts).<br />

DAS SIND DIE TEILNEHMENDEN DES FIRST PITCH<br />

Advanced Osteotomy Tools AG; Basel<br />

Advancience; Allschwil<br />

Alethena (Equility AG); Zug<br />

Alpha Diagnostics AG; Reinach BL<br />

antavi GmbH; Zürich<br />

Antrova AG; Stein am Rhein<br />

AriusMed; Basel<br />

Battronics AG; Zurich<br />

BtB Leads; Zürich<br />

Thomas Brügger; Elgg<br />

cargoscreen; Zürich<br />

Carify AG; Härkingen<br />

CombiFuel Swiss GmbH; Wangen<br />

Coozzy AG; Neuhausen am Rheinfall<br />

CPAutomation SA; Villaz-St-Pierre<br />

CyQuant; Zürich<br />

Daphne Technology SA; Ecublens<br />

SNC; Colombier NE<br />

DRM Dr. Müller AG; Männedorf<br />

DynaRoads GmbH; Morgarten<br />

eCarUp; Rotkreuz<br />

EDAPRO Gmbh; Wädenswil<br />

ELDICO Scientific; Schlieren<br />

element design gmbh; Basel<br />

Essento; Zürich<br />

EuroTube; Zürich<br />

Evolved Medical Monitors; Tenerife<br />

FoodPort; Schwerzenbach<br />

Frachtbox (Schweiz) GmbH;<br />

Pratteln<br />

Gourmagine; Zürich<br />

Grabigo; Uetikon am See<br />

Hivemind AG; Zürich<br />

HoKaTherm Heizsysteme Grüning;<br />

Wettingen<br />

JoS QUANTUM GmbH; Frankfurt<br />

am Main<br />

Kastho Visual Design; Basel<br />

KetoSwiss AG; Basel<br />

KITRO; Zürich<br />

lightScience R&D team; Zürich<br />

LuckaBox Logistics AG; Turbenthal<br />

L , ULTIMO BACIO franchising GmbH;<br />

Solothurn<br />

Lyfegen HealthTech AG; Aesch<br />

Lymphatica Medtech SA;<br />

Préverenges<br />

Marmot Passive Monitoring<br />

Technologies SA; Morges<br />

Muntagnard; Zürich<br />

My-Mountains.com GmbH; Luzern<br />

myProfashional AG; Zürich<br />

MyStetho; Neuchâtel<br />

NANOGA; Lausanne<br />

Niven – CO 2 - und Nachhaltigkeitskompass;<br />

Thalwil<br />

novaris AG; Gelfingen<br />

Optimo Medical AG; Biel/Bienne<br />

Ortloff Technology GmbH; Giubiasco<br />

Oxygen at Work; Zürich<br />

paper kung fu; Zürich<br />

Parashift AG; Sissach<br />

Perseo pharma AG; Basel<br />

Pharmafox Therapeutics AG; Möhlin<br />

Private Alpha Switzerland AG;<br />

Altendorf<br />

proscola GmbH; Reinach BL<br />

Quantworks AG; Zürich<br />

QYOU Marketing GmbH; Röschenz<br />

REBO; Bourg-en-Lavaux<br />

Relai; Aarberg<br />

Rigi Technologies; Lausanne<br />

Smeetz SA; Vufflens<br />

Solace; Basel<br />

Spark Horizon; Zug<br />

spash; Niedergösgen<br />

Sport Components AG; Zürich<br />

Stadtpilze GmbH; Basel<br />

S. Graf Stories for Brands; Rheinfelden<br />

Swiss Medical Union SA; Paudex<br />

Swiss Rail Carrier AG; Hondrich<br />

SwissAnwalt; Neukirch<br />

Swissprime Techn. AG; Wollerau<br />

TERAPET; Arzier-Le Muids<br />

The WordFish Group GmbH; Basel<br />

tilbago AG; Wabern<br />

TOLREMO therapeutics AG; Zürich<br />

VENI VIDI VICI; Les Avanchets<br />

VR Sport Stars; St. Gallen<br />

derma2go; Zürich<br />

hundeloh consulting GmbH; Basel<br />

neho; Zürich<br />

Sedimentum AG ; Zug<br />

Whilepress GmbH; Dulliken<br />

Digital Advisory AG; Winterthur<br />

iazzu GmbH; Zürich<br />

NeoCarbons; Gockhausen<br />

Seniors@Work; Basel<br />

x10d AG; Langethal<br />

DiPP GmbH; Lörrach<br />

IMSD; Les Reussilles<br />

Neurix SA; Geneva<br />

SMark;<br />

xFarm; Zürich<br />

Douet & Co énergies renouvelables<br />

indagia AG; Pfäffikon<br />

NextDay.Vision Sarl; Courroux<br />

Smart Forest; Saint-Petersburg<br />

Zoundream; Basel


6 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft BERUFSBILDUNG 5. Juli 2019<br />

KMU LEHRBETRIEBSVERBUND AG<br />

Drei Lernende haben<br />

im Rang abgeschlossen<br />

Von den 18 Lernenden der KMU Lehrbetriebsverbund<br />

AG (LBV) haben deren drei ihre Lehre<br />

im Rang abgeschlossen.<br />

VATOREX AG – An der Swiss Innovation Challenge 2017 erreichte die Vatorex AG den dritten Platz. Jetzt<br />

wagte sie sich in die «Höhle der Löwen» von «TV24» und sicherte sich eine Investition von 500 000 Franken.<br />

SIC-Finalistin in der «Höhle der Löwen»<br />

Sabrina Haeber, 28,<br />

Kauffrau, Wirtschaftskammer<br />

Baselland,<br />

Liestal.<br />

Sabrina Haeber hatte nicht damit gerechnet,<br />

in den Rang zu kommen. Sie hatte zwar stets<br />

gute Noten gehabt, doch schien ihr eine<br />

5,3 dennoch nicht realistisch. Sorgen bereitete<br />

ihr vor allem das Schulfach Englisch, weshalb<br />

sie auch einmal pro Woche den Stützkurs des<br />

LBV besucht und regelmässig die praktische<br />

Englischprüfung geübt hatte. So wurden auch<br />

die Stimmen ihrer Mitschülerinnen vor dem<br />

Qualifikationsverfahren lauter, die ihr eine Platzierung<br />

im Rang voraussagten. Und tatsächlich<br />

hat sie es geschafft.<br />

Vivien Mendelin, 18,<br />

Kauffrau EFZ, Bischag<br />

AG, Laufen.<br />

Vivien Mendelin war in der gleichen Klasse wie<br />

Sabrina Haeber. Auch Vivien Mendelin zeigte<br />

konstante Leistungen während der gesamten<br />

Lehrzeit. Ihre schulischen Leistungen waren<br />

zwar gut, hätten jedoch noch nicht für eine<br />

Platzierung im Rang gereicht. Sie war aber im<br />

betrieblichen Teil der Lehre so gut, dass sie<br />

dennoch im Rang abgeschlossen hat. Ein wichtiges<br />

Element ihrer Vorbereitung war die Teilnahme<br />

am Prüfungsvorbereitungslager des LBV<br />

im Tessin. Eine Woche fern vom Alltag, in der<br />

sie sich optimal auf den Lehrabschluss und auf<br />

die Lernphase vor den Prüfungen vorbereiten<br />

konnte.<br />

Rebecca Schwob, 25,<br />

Kauffrau, Gritt<br />

Senioren zentrum<br />

Waldenburgertal,<br />

Niederdorf.<br />

Rebecca Schwob hatte Anfang März zusammen<br />

mit ihrer Mutter und einem Mitarbeiter des LBV<br />

ihr Semestergespräch im Haus der Wirtschaft.<br />

Bei den Semestergesprächen wird jeweils die<br />

Situation und das vergangene Semester der<br />

Lernenden in der Schule, im Praxisbetrieb wie<br />

auch im Privaten bilanziert und besprochen.<br />

Ausserdem werden Ziele für das kommende<br />

Semester gesetzt. Selbstbewusst setzte sich<br />

Rebecca Schwob das Ziel, in den Rang zu kommen.<br />

Sie wusste genau, was sie dafür noch<br />

machen musste und verfolgte ihr Ziel entsprechend.<br />

Und so hat es auch geklappt. Ihre<br />

Schwester Rahel Schwob schloss ebenfalls im<br />

Rang ab. Ein besonderer Tag also für die ganze<br />

Familie Schwob wie auch für die KMU Lehrbetriebsverbund<br />

AG. Pawell Straub<br />

Willi Brunner (rechts) und Sohn Pascal erläutern den Juroren, wie sie den Varroamilben den Garaus machen.<br />

Willi und Pascal Brunner von der<br />

Vatorex AG überzeugten 2017 bereits<br />

die Jury der Swiss Innovation Challenge.<br />

Sie erreichten bei dem von<br />

der Wirtschaftskammer Baselland,<br />

der Basellandschaftlichen Kantonalbank<br />

(BLKB) und der Fachhochschule<br />

Nordwestschweiz (FHNW) durchgeführten<br />

Innovationswettbewerb<br />

mit ihrem Vatorex-System zur Bekämpfung<br />

der Varroamilbe bei Bienen<br />

den dritten Rang.<br />

Dreiminütiger Pitch<br />

Jetzt konnten sie in einem dreiminütigen<br />

Pitch auch die Juroren der<br />

Sendung «Höhle der Löwen» überzeugen:<br />

In der am vergangenen<br />

25. Juni vom Fernsehsender «TV24»<br />

ausgestrahlten Episode sicherten<br />

LEHRABSCHLUSS – In den vergangenen Wochen haben zahlreiche Jugendliche ihre Berufslehre<br />

abgeschlossen. Auch insgesamt 17 Lernende der KMU Lehrbetriebsverbund AG waren erfolgreich.<br />

«Es ist immer auch Freude und Genugtuung dabei»<br />

Tausende von Lernenden haben sich<br />

in den vergangenen Wochen<br />

schweizweit der letzten grossen<br />

Hürde vor dem Ende der Lehrzeit<br />

gestellt: dem Qualifikationsverfahren.<br />

Darunter waren auch 18 Lernende<br />

der KMU Lehrbetriebsverbund<br />

AG (LBV): 17 haben die Hürde<br />

genommen, ein Lernender muss<br />

nächstes Jahr nochmals antreten.<br />

Für jene, die es geschafft haben,<br />

geht die zwei-, drei- oder vierjährige<br />

Ausbildung bald zu Ende. Eine<br />

grosse Erleichterung also, davor jedoch<br />

lagen für viele Lernende intensive<br />

Wochen mit Stress, Anspannung,<br />

höchster Konzentration, Nervosität<br />

und Unsicherheit.<br />

Optimale Unterstützung<br />

sich Willi und Pascal Brunner von<br />

jedem der fünf Juroren ein Investment<br />

von je 100 000 Franken.<br />

Die Jurymitglieder Roland Brack,<br />

Onlinehandel-Experte, Anja Graf,<br />

Business-Apartment-Pionierin, Technologieunternehmerin<br />

Bettina Hein,<br />

Verleger Jürg Marquard und Nachhaltigkeitsunternehmer<br />

Tobias Reichmuth<br />

beteiligten sich somit mit je<br />

3 Prozent an der Vatorex AG.<br />

Mit Wärme statt Chemie<br />

Im Kampf gegen die Varroamilbe<br />

mussten Imker bisher auf chemische<br />

Präparate zurückgreifen. Willi Brunner,<br />

passionierter Imker seit mehr als<br />

50 Jahren, entwickelte mit seinem<br />

Sohn Pascal und Renato Cortesi, beide<br />

ETH-Absolventen, das Vatorex-<br />

«Wir wissen aus unserer langjährigen<br />

Erfahrung, dass der Lehrabschluss<br />

für viele eine grosse Herausforderung<br />

bedeutet und bieten<br />

unseren Lernenden daher eine optimale<br />

Unterstützung», sagt Anja<br />

Grönvold, Leiterin der Geschäftsstelle<br />

des LBV. «Wir sind für unsere<br />

Lernenden da und schauen von<br />

Semester zu Semester, wie es um sie<br />

steht. Wenn jemand knapp dran ist,<br />

reagieren wir und teilen sie oder ihn<br />

in unseren Stützkurs ein.»<br />

Sehr wichtig für die optimale Vorbereitung<br />

sei auch die Prüfungsvorbereitungswoche,<br />

welche die Lernenden<br />

richtig auf die Phase vor den<br />

Qualifikationsverfahren vorbereitet<br />

und auf die Prüfungen fokussiert, so<br />

Grönvold. Bereits über 1200 Lernende<br />

haben seit der Gründung des LBV<br />

im Jahr 2000 von den Dienstleistungen<br />

profitieren können. «So ist immer<br />

auch Freude und Genugtuung<br />

dabei, wenn wir an die Lehrabschlussfeiern<br />

der Lernenden gehen»,<br />

so Grönvold weiter.<br />

Dank auch dem Umfeld<br />

Am Mittwoch, den 26. Juni 2019,<br />

waren in der Sporthalle Kaserne in<br />

Liestal die Abschlussfeiern der<br />

Gewerblich- Industriellen Berufsfachschulen<br />

Liestal. Dominique<br />

Tellenbach, Rektor der Gewerblich-<br />

DIESE 17 LBV-LERNENDEN HABEN ES GESCHAFFT<br />

Ali Akid, Haustechnikpraktiker EBA;<br />

Amsler Winona, Mediamatikerin EFZ;<br />

Aruni Mergime, Kauffrau EFZ;<br />

Buser Cédric, Informatiker EFZ;<br />

Deli David, Gipser-Trockenbauer EFZ;<br />

Emre Julian, Gipserpraktiker EBA;<br />

Gugliotta Loris, Media matiker EFZ;<br />

Haeber Sabrina, Kauffrau EFZ;<br />

Kulpinari Hüseyin, Logistiker EFZ;<br />

System. Dabei wird der Parasit mit<br />

einer dreistündigen Überwärmung<br />

durch einen Heizdraht abgetötet.<br />

Während sich die Bienen bei 42 Grad<br />

Celsius gesundschwitzen, ertragen<br />

die Milben diese Temperaturen nicht.<br />

Sieben Episoden mit 42 Start-ups<br />

In der Gründershow «Die Höhle der<br />

Löwen Schweiz» haben seit vergangenem<br />

Mai in sieben Episoden insgesamt<br />

42 Start-ups aus der ganzen<br />

Deutschschweiz und aus unterschiedlichsten<br />

Branchen ihre Geschäftsidee<br />

vorgestellt. Durch die<br />

Sendung begleitet wurden sie von<br />

Andreas Schaffner, Chefredaktor des<br />

englischsprachigen Schweizer Wirtschaftssenders<br />

«CNNMoney Switzerland».<br />

Reto Anklin<br />

Industriellen Berufsfachschulen<br />

Liestal und Muttenz hielt die Rede<br />

und gratulierte darin einerseits den<br />

Lernenden, andererseits auch den<br />

Lehr betrieben, den Familien und<br />

Freunden sowie den Lehrern, die allesamt<br />

ihren Teil zu den erfolgreichen<br />

Abschlüssen von zahlreichen<br />

Lernenden beigetragen hätten.<br />

Das Vertrauen hat sich gelohnt<br />

Dominique Tellenbach erinnerte alle<br />

auch an die Anfänge, als vielleicht<br />

Fragen im Raum gestanden hätten<br />

wie «Hält er durch?» oder «Ist das<br />

der richtige Weg für Sie?». Die Teilnahme<br />

an der Abschlussfeier sei nun<br />

aber die Bestätigung, dass es sich<br />

gelohnt hatte, das Vertrauen zu geben,<br />

sagte er.<br />

Mendelin Vivien, Kauffrau EFZ;<br />

Prosdocimo Angela, Kauffrau EFZ;<br />

Scardicchio Fabio, Kaufmann EFZ;<br />

Schwob Rebecca, Kauffrau EFZ;<br />

Stojadinovic Stefan, Kaufmann EFZ;<br />

Thommen Mike, Logistiker EFZ;<br />

Tolic Danijel, Kaufmann EFZ;<br />

Wagner Santana Jean Michael,<br />

Kaufmann EFZ.<br />

WEITERE EX-FINALISTEN<br />

Neben der Vatorex AG begaben<br />

sich drei weitere ehemalige Finalisten<br />

der Swiss Innovation Challenge<br />

in die «Höhle der Löwen» des Fernsehsenders<br />

«TV24».<br />

Die MoveART GmbH (Finalistin<br />

2015) mit ihren Spielskulpturen aus<br />

Holz und Kompotoi (Finalistin 2018)<br />

mit ihren mobilen WC-Häuschen,<br />

ebenfalls aus Holz, gingen leer aus.<br />

Dafür sicherte sich die myCamper<br />

AG (Finalistin 2017) – eine Sharing-<br />

Plattform für Wohnmobile, Camper<br />

und Wohnwagen – eine Investition<br />

von 300000 Franken. Jedes der fünf<br />

Jurymitglieder beteiligte sich mit<br />

je 2 Prozent an dem Start-up. ra<br />

Das Stellen von Fragen sei aber weiterhin<br />

sehr wichtig, denn «Fragen<br />

bleiben nicht nur jung, sie halten<br />

auch jung», so Dominique Tellenbach.<br />

Christine Mangold, Präsidentin<br />

der Kreiskommission für Lehrabschlussprüfungen<br />

der Kaufleute und<br />

des Prüfungspersonals, riet den Absolventinnen<br />

und Absolventen an<br />

der Lehrabschlussfeier des kvBL,<br />

nicht nur Fragen zu stellen, sondern<br />

Dinge anzupacken. Christine Mangold<br />

sagte: «Machen ist wie Wollen,<br />

nur krasser.»<br />

Es gäbe viele grosse Ziele, die nun<br />

auf die jungen Berufsleute zukämen.<br />

Ziele wie der Umweltschutz aufgrund<br />

des Klimawandels, das Gründen<br />

einer Familie, verschiedene berufliche<br />

Möglichkeiten oder der Einstieg<br />

in die Politik. Dabei gälte es,<br />

die Ärmel nach hinten zu krempeln<br />

und zu machen. «Just do it», sagte<br />

Christine Mangold.<br />

Lehrabschluss-Rangfeier<br />

Bild: zVg<br />

Heute Freitagabend findet in der<br />

Kuspo in Münchenstein die von der<br />

Wirtschaftskammer Baselland organisierte<br />

Lehrabschluss-Rangfeier<br />

statt. Der <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft<br />

berichtet in der Ausgabe 487 vom<br />

kommenden 9. August ausführlich<br />

über den Anlass. Pawell Straub


5. Juli 2019 TAG DER WIRTSCHAFT <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 7<br />

NEWS AUS DEM LANDRAT<br />

An der Sitzung vom vergangenen 27. Juni hat<br />

der Baselbieter Landrat drei KMU-relevante<br />

Geschäfte bearbeitet:<br />

1. Vorlage: Ausgabenbewilligung für die Entrichtung<br />

von Betriebs- und Investitionsbeiträgen<br />

an den Switzerland Innovation Park Basel<br />

Area für die Periode 2019 bis 2025 [Traktandum<br />

Nr. 20]<br />

Der Landrat hat die Ausgaben mit 61:0 Stimmen<br />

bei 2 Enthaltungen bewilligt. Die Wirtschaftskammer<br />

begrüsst diesen Entscheid.<br />

2. Vorlage Ausgabenbewilligung Sanierung<br />

Schlammbehandlung (Etappe 2) und Erweiterung<br />

ARA Ergolz 1 mit einer Stufe zur Reduktion<br />

von Mikroverunreinigungen [Nr. 21]<br />

Der Landrat hat den Investitionen mit 64:0 Stimmen<br />

zugestimmt. Die Wirtschaftskammer<br />

sprach sich ebenfalls für die geplante Sanierung<br />

aus.<br />

Am vergangenen 1. Juli fand die konstituierende<br />

Sitzung des Baselbieter Landrats statt. Er tagt<br />

wieder am kommenden 29. August. ra/sd<br />

WIRTSCHAFTSRAT<br />

Wirtschaftsrat sagt<br />

einstimmig JA zu SV17<br />

In seiner Sitzung vom vergangenen 27. Juni<br />

fasste der Wirtschaftsrat einstimmig die JA-Parole<br />

zur Steuervorlage 17 (SV17). Der wichtigste<br />

Punkt ist die Abschaffung des besonderen kantonalen<br />

Steuerregimes für Statusgesellschaften<br />

(Holding-, Domizil- und gemischte Gesellschaften),<br />

sodass diese künftig der ordentlichen und<br />

nicht mehr einer reduzierten kantonalen<br />

Gewinnsteuer belastung unterliegen. Der maximale<br />

effektive Gewinnsteuersatz soll von 20,7<br />

auf 13,45 Prozent sinken – dies für Unternehmen,<br />

die mehr als 100 000 Franken Gewinn<br />

ausweisen. In Basel-Stadt kommt der Satz bei<br />

12,9 Prozent zu liegen.<br />

Nachdem zunächst die Rede davon war, die<br />

ausschliesslich von den Arbeitgebern zu finanzierende<br />

Kinderzulage um 30 Franken pro Monat<br />

zu erhöhen, wogegen sich die Wirtschaftskammer<br />

dezidiert aussprach, hat der Landrat<br />

die Vorlage ohne die Erhöhung der Kinderzulage<br />

mit 57 zu 23 Stimmen gutgeheissen. Weil die<br />

Vierfünftelmehrheit verfehlt wurde, hat nun die<br />

Stimmbevölkerung voraussichtlich am kommenden<br />

24. November das letzte Wort. dan<br />

AUS DEM LANDRAT<br />

Solarenergie: Buser<br />

will Bürokratieabbau<br />

Mit der Revision des eidgenössischen Raumplanungsgesetzes<br />

wurde die Grundlage für den<br />

erleichterten Bau von Solaranlagen geschaffen.<br />

«Dennoch scheint die Bürokratie beim Bau von<br />

Solaranlagen weiter zuzunehmen, was sich negativ<br />

auf die Rentabilität der Solarenergie auswirkt»,<br />

schreibt Christoph Buser in einem parlamentarischen<br />

Vorstoss. Alleine der bürokratische<br />

Aufwand bei der Planung einer privaten Anlage<br />

liege durchschnittlich bei rund zehn Stunden.<br />

Darum soll die Regierung nun prüfen, «wie und<br />

in welchem Umfang im Kanton Basel-Landschaft<br />

beim Bau von Solaranlagen bürokratische Hürden<br />

abgebaut werden können». dan<br />

BESCHAFFUNGSGESETZ<br />

STARKES PROGRAMM – Zum Thema «Erfolgsfaktor Mensch» werden am 21. November Expertinnen<br />

und Experten Einblicke in die massgeblichen Entwicklungen geben und darlegen, wie KMU profitieren.<br />

Der Mensch im Mittelpunkt<br />

«Erfolgsfaktor Mensch»: Unter diesem<br />

Motto steht der diesjährige Tag<br />

der Wirtschaft. «Gerade im Zeitalter<br />

der zunehmenden Digitalisierung<br />

gewinnt das Thema an Bedeutung»,<br />

sagt Wirtschaftskammerdirektor<br />

Christoph Buser. Entsprechend vielseitig<br />

ist der Reigen an Referentinnen<br />

und Referenten: Daniel Bloch<br />

leitet in dritter Generation das<br />

Schweizer Traditionsunternehmen<br />

Chocolats Camille Bloch SA und<br />

weiss aus Erfahrung, wie man die<br />

besten Fachkräfte in den Jura bringt.<br />

David Bosshart, der bereits im vergangenen<br />

Jahr einen vielbeachteten<br />

Auftritt am Tag der Wirtschaft hatte,<br />

ist CEO des Gottlieb Duttweiler Instituts<br />

für Wirtschaft und Gesellschaft.<br />

Der promovierte Philosoph<br />

ist unter anderem spezialisiert auf<br />

Digitalisierung (Mensch-Maschine).<br />

Als Trendforscherin mit Schwerpunkt<br />

«Zukunft der Arbeitswelt» berät<br />

Birgit Gebhardt branchenübergreifend<br />

Kunden auf dem Weg in die<br />

sogenannte «New Work Order», deren<br />

Chancenfelder sie in den gleichnamigen<br />

Studien beschreibt. Birgit<br />

Gebhardt war von 2012-2015 Mitglied<br />

der Expertenkommission der<br />

Bertelsmann-Stiftung mit dem Fokus<br />

«Arbeits- und Lebensperspektiven<br />

in Deutschland».<br />

Um neue Arbeitsformen geht es<br />

auch bei Mike Schwede. Der Unternehmer,<br />

Strategie- und Kommunikationsberater<br />

sowie Dozent für Social<br />

Media hat in den vergangenen<br />

20 Jahren die Schweizer Digital-<br />

Marketing-Szene wesentlich mitgeprägt<br />

und Strategien und Projekte<br />

für Unternehmen wie Axa, McDonald<br />

, s, SBB, Swisscom, Migros, TUI,<br />

Ringier, UBS oder Notenstein entwickelt<br />

und umgesetzt.<br />

Als Hauptreferent wird Bundesrat<br />

Guy Parmelin auftreten. Die Grussbotschaft<br />

der Baselbieter Regierung<br />

überbringt Isaac Reber. FHNW-Direktionspräsident<br />

Crispino Bergamaschi<br />

wird bei der Awardvergabe der<br />

Swiss Innovation Challenge auf der<br />

Bühne sein, und durch den Abend<br />

führen wird erneut Rainer Maria<br />

Salzgeber. Daniel Schindler<br />

PROF. DR. CRISPINO BERGAMASCHI,<br />

DIREKTIONSPRÄSIDENT FHNW<br />

BIRGIT GEBHARDT,<br />

TRENDEXPERTIN<br />

RAINER MARIA SALZGEBER,<br />

MODERATOR<br />

DANIEL BLOCH, CEO<br />

CHOCOLATS CAMILLE BLOCH SA<br />

BUNDESRAT GUY PARMELIN,<br />

SCHWEIZER WIRTSCHAFTSMINISTER<br />

ANDREAS SCHNEIDER, PRÄSIDENT<br />

WIRTSCHAFTSKAMMER BASELLAND<br />

DR. DAVID BOSSHART, CEO<br />

GOTTLIEB DUTTWEILER INSTITUT<br />

ISAAC REBER, REGIERUNGSPRÄSIDENT<br />

KANTON BASEL-LANDSCHAFT<br />

MIKE SCHWEDE,<br />

DIGITAL STRATEGIST/ENTREPRENEUR<br />

NETWORKING-DINNER – Am exklusiven Abendessen am Tag der Wirtschaft 2019 sorgen wiederum<br />

Sternekoch Flavio Fermi und Pâtissier-Weltmeister Rolf Mürner für das leibliche Wohl der Gäste.<br />

Ein garantierter Genuss zum Abschluss<br />

Der Preis ist nicht mehr<br />

alleine entscheidend<br />

Das Bundesgesetz zum Beschaffungswesen (BöB)<br />

wurde revidiert und an internationales Recht angepasst.<br />

Die Schweizer Baubranche begrüsst das<br />

Ergebnis und spricht von einem «Paradigmenwechsel».<br />

Denn anders als heute noch vielfach<br />

üblich, soll künftig nicht mehr automatisch der<br />

billigste Anbieter den Zuschlag erhalten. Neu<br />

werden Qualitäts-, Sicherheits-, Nachhaltigkeitsund<br />

weitere Kriterien stärker gewichtet. Dies<br />

stärkt die Schweizer Firmen gegenüber günstigeren<br />

ausländischen Anbietern. Was dies für die<br />

betroffenen Branchen, aber auch für den Kanton<br />

Basel-Landschaft bedeutet, lesen Sie im nächsten<br />

<strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft im Rahmen einer ausführlichen<br />

Analyse zur BöB-Totalrevision. bjs<br />

Beim Networking-Dinner, das den<br />

Tag der Wirtschaft abschliesst, setzt<br />

die Wirtschaftskammer Baselland<br />

auf Kontinuität. Die Zusammenarbeit<br />

mit Flavio Fermi von der «Osteria<br />

TRE» des Bad Bubendorf Hotels hat<br />

sich ausserordentlich bewährt.<br />

Bereits zum sechsten Mal wird das<br />

Cateringteam um den Sterne koch<br />

unter der Gesamtleitung von Roland<br />

Tischhauser am Tag der Wirtschaft<br />

im Einsatz stehen und ein speziell<br />

für diesen Abend kreiertes kulinarisches<br />

Meisterwerk präsentieren. Für<br />

Fermi hat Essen viel mit Erleben zu<br />

tun: «Die Gerichte sollen grossartig<br />

schmecken und beim Essen Spass<br />

machen.»<br />

Spass machen sollen auch die<br />

Dessertkreationen von Rolf Mürner.<br />

Der Pâtissier-Weltmeister ist mittlerweile<br />

auch bereits zum dritten Mal<br />

dabei.<br />

Mürner legt Wert auf die Verwendung<br />

bester Rohstoffe, wenn möglich<br />

aus regionaler Produktion. «Ich freue<br />

mich, vielen Menschen mit meinen<br />

Süssigkeiten das Leben zu versüssen»,<br />

sagt Mürner. Reto Anklin<br />

TISCHE JETZT RESERVIEREN<br />

Tische für das exklusive Networking-<br />

Dinner können ab sofort reserviert<br />

werden.<br />

ra<br />

Alexandra Mächler<br />

E-Mail: a.maechler@kmu.org,<br />

Telefon: 061 927 65 58<br />

Im vergangenen Jahr haben am Tag der Wirtschaft rund<br />

750 Gäste am Networking-Dinner teilgenommen. Bild: Archiv Plüss


8 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft ENERGIEPOLITIK 5. Juli 2019<br />

FÖRDERPROGRAMM – Der Regierungsrat schlägt dem Landrat eine Weiterführung des Baselbieter Energiepakets vor. Dazu muss das<br />

kantonale Energiegesetz angepasst werden. Für die Jahre 2020 bis 2025 sind Fördergelder von jährlich 4 Millionen Franken vorgesehen.<br />

Energiepaket nahtlos weiterführen<br />

Um sicherzustellen, dass das erfolgreiche<br />

Baselbieter Energiepaket nach<br />

Ablauf des bestehenden Verpflichtungskredits<br />

«nahtlos weitergeführt<br />

werden kann», beantragt der Baselbieter<br />

Regierungsrat beim Landrat<br />

eine Anpassung des kantonalen<br />

Energiegesetzes.<br />

Die Weiterführung des Energiepakets<br />

werde aufgrund der Befristung<br />

der Globalbeiträge des Bundes<br />

bis Ende 2025 geplant, heisst es in<br />

der Mitteilung des Baselbieter<br />

Regierungsrats vom vergangenen<br />

26. Juni.<br />

Von 2020 bis 2025<br />

Die vorgeschlagene Finanzierung<br />

deckt die Beiträge für Förderprojekte<br />

von 2020 bis 2025. Neu sollen allerdings<br />

nur noch Projekte unterstützt<br />

werden, welche auch einen<br />

Globalbeitrag vom Bund erhalten<br />

können.<br />

Der Baselbieter Regierungsrat hatte<br />

die Bau- und Umweltschutzdirektion<br />

des Kantons Basel-Landschaft<br />

bereits im Februar des vergangenen<br />

Jahres beauftragt, eine Landratsvorlage<br />

zur Weiterführung des Baselbieter<br />

Energiepakets ab 2019 vorzubereiten.<br />

Ursprünglich wollte der Regierungsrat<br />

von 2020 bis 2025 jährlich<br />

3 Millionen Franken einsetzen. Er<br />

beantragte dafür eine Ausgabenbewilligung<br />

in der Höhe von 18 Millionen<br />

Franken.<br />

Der Kanton Basel-Landschaft soll energetische Sanierungen nach Ansicht des Regierungsrats auch in den kommenden fünf Jahren unterstützen. Bild: Archiv<br />

Beitrag auf 4 Millionen erhöht<br />

Nach der Vernehmlassung wurde<br />

der Betrag auf jährlich 4 Millionen<br />

Franken erhöht, was einem Total<br />

von 24 Millionen Franken entspricht.<br />

Mit einer Ausnahme hätten<br />

alle Stellungnahmen die Weiterführung<br />

der Energieförderung mit dem<br />

Baselbieter Energiepaket begrüsst,<br />

schreibt der Regierungsrat in seiner<br />

Mitteilung.<br />

Insgesamt seien beim Kanton<br />

108 Stellung nahmen (davon deren<br />

86 von Gemeinden) eingegangen.<br />

Neben der Erhöhung der Ausgabenbewilligung<br />

schlägt der Regierungsrat<br />

nach Auswertung der eingegangenen<br />

Vernehmlassungs antworten<br />

auch vor, die Förderung der Luft-<br />

Wasser-Wärmepumpe beim Ersatz<br />

einer fossilen Heizung in das kantonale<br />

Förderprogramm aufzunehmen.<br />

Wohnbauförderung entkoppeln<br />

Ausserdem schlägt die Regierung<br />

vor, die Wohnbauförderung vom<br />

Baselbieter Energiepaket zu entkoppeln.<br />

Dazu soll Paragraf 106a im<br />

Gesetz über die Förderung des<br />

Wohneigentums und des gemeinnützigen<br />

Wohnungsbaus verankert<br />

werden.<br />

Keine Erhöhung der Beitragssätze<br />

Den in der Vernehmlassung geäusserten<br />

Vorschlag, als Anreiz für<br />

mehr Wirkung die Beitragssätze auf<br />

150 Prozent der Minimalbeiträge zu<br />

erhöhen, will der Baselbieter Regierungsrat<br />

hingegen nicht übernehmen.<br />

Reto Anklin<br />

ENERGIEPAKET-BEITRÄGE VON DEN STEUERN BEFREIEN<br />

Wer sein Gebäude energetisch saniert<br />

und dafür einen Beitrag aus<br />

dem Baselbieter Energiepaket erhält,<br />

muss diesen versteuern. «Das<br />

ist sicher nicht zielführend, wenn<br />

wir die ambitionierten energiepolitischen<br />

Ziele erreichen wollen»,<br />

sagt Christoph Buser. Darum fordert<br />

er die Regierung mit einem parlamentarischen<br />

Vorstoss dazu auf,<br />

«die gesetzlichen Rahmenbedingungen<br />

so anzupassen, dass die Fördergelder<br />

des Baselbieter Energiepakets<br />

ab dem Jahr 2020 nicht mehr als Einkommen<br />

versteuert werden müssen».<br />

Durch die Steuerpflicht werde die Attraktivität<br />

des erfolgreichen Förderprogramms<br />

getrübt. Buser spricht denn<br />

auch von einer «Fehlkonstruktion»,<br />

welche im Rahmen der geplanten<br />

Neugestaltung des Energiepakets<br />

bereinigt werden sollte. dan<br />

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5. Juli 2019 KMU-ORGANISATIONEN <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 9<br />

RATGEBER INKASSO<br />

«Wie oft muss<br />

ich mahnen?»<br />

SOCIAL MEDIA – Die Baselbieter Gewerbe- und Industrievereine gehen neue Kommunikationswege.<br />

Im Haus der Wirtschaft zeigte ihnen Mike Schwede, Digital Strategist, den Umgang mit Facebook.<br />

Gewerbevereine auf Facebook<br />

Marco Zuberbühler,<br />

Geschäftsleitung<br />

Creditreform<br />

Egeli Basel AG.<br />

Frage: Meine Rechnung wurde nicht<br />

bezahlt. Wie oft muss ich mahnen?<br />

Antwort: In diesem Fall fällt die Beantwortung<br />

leicht: Gar nicht. Das Mahnwesen ist im<br />

kaufmännischen Verkehr nicht geregelt. Das<br />

bedeutet, Sie können nach Ablauf der Zahlungsfrist<br />

die Betreibung einleiten. Allerdings<br />

gehört die Mahnung zum üblichen Geschäftsgebaren.<br />

Laut Art. 104 OR sind Sie berechtigt,<br />

einen Verzugszins von 5 Prozent ab dem ersten<br />

Verfalltag der Rechnung zu erheben. Höhere<br />

Zinssätze müssen vertraglich festgehalten<br />

oder Teil der allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

sein. Dasselbe gilt auch für Mahnspesen.<br />

Achten Sie darauf, dass die Gebühren<br />

pro Mahnstufe als absoluter Frankenbetrag im<br />

Vertrag oder den allgemeinen Geschäftsbedingungen<br />

festgehalten sind. Dies ermöglicht die<br />

rechtliche Durchsetzung. Ihrer Liquidität zuliebe<br />

sollten Sie im Mahnverfahren nicht zu<br />

viel Zeit verstreichen lassen. Drei Mahnungen<br />

sind zu viel. Eine Zahlungserinnerung und<br />

eine letzte Mahnung innerhalb von insgesamt<br />

25 Tagen sind empfehlenswert. Bleibt die Zahlung<br />

weiterhin aus, ist der Moment gekommen,<br />

Ihren Inkassopartner mit der Betreibung zu<br />

beauftragen.<br />

Fazit: Sie sind nicht verpflichtet, Ihre nicht bezahlte<br />

Rechnung zu mahnen. Halten Sie Ihr<br />

Mahnverfahren straff und übertragen Sie<br />

erfolglos gemahnte Rechnungen zur Betreibung<br />

an Ihren Inkassopartner. Denn: Sie sollten<br />

sich auf Ihr Kerngeschäft konzentrieren<br />

können.<br />

SWISS INNOVATION CHALLENGE<br />

Piccard zeichnet<br />

SIC-Finalisten aus<br />

Mike Schwede, Digital Strategist und Entrepreneur, referiert vor den Teilnehmenden des Facebook-Workshops. Neben ihm sitzen Alexandra Mächler (links)<br />

und Nina Gyhr (rechts) von der Wirtschaftskammer Baselland.<br />

Bild: dan<br />

Eine Facebook-Seite bildet für<br />

Gewerbevereine einen wichtigen Teil<br />

ihrer Kommunikationsstrategie.<br />

Doch nicht jede Fan-Seite bringt<br />

auch Erfolg. Im Social- Media-<br />

Workshop zum Thema «Facebook»<br />

vom vergangenen 21. Juni im Haus<br />

der Wirtschaft lernten die Präsidentinnen<br />

und Präsidenten sowie Vereins-<br />

und Vorstandsmitglieder der<br />

Baselbieter Gewerbe- und Industrievereine,<br />

wie Facebook funktioniert,<br />

und wie sie das soziale Netzwerk<br />

erfolgreich für ihre Kommunikation<br />

und Werbung einsetzen können.<br />

Geleitet wurde der Workshop von<br />

niemand Geringerem als Mike<br />

Schwede, Digital Strategist und<br />

Entrepreneur. Unterstützt wurde er<br />

dabei von Nina Gyhr, Social Media<br />

& Content Managerin bei der Wirtschaftskammer<br />

Baselland. Mike<br />

Schwede hat in den vergangenen 20<br />

Jahren die Digital-Marketing-Szene<br />

mitgeprägt. Er hat für Kunden wie<br />

AXA, McDonald’s, Swisscom, Ringier,<br />

SBB oder TUI Online- und Social-Media-Strategien<br />

entwickelt und<br />

umgesetzt. Derzeit unterstützt er<br />

auch die Konferenz der Gewerbeund<br />

Industrievereine (KGIV) im Rahmen<br />

ihrer Mobilitätskampagne.<br />

Enorme Zahl von Zielgruppen<br />

Die 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer<br />

folgten gespannt den Ausführungen<br />

von Mike Schwede:<br />

3,9 Millionen Schweizerinnen und<br />

Schweizer sind aktive Facebook-<br />

Nutzer – mehr als 800 000 sind über<br />

50 Jahre alt. Das stellt eine enorme<br />

Zahl von potenziellen Zielgruppen<br />

dar – auch für die Gewerbe- und Industrievereine.<br />

Sie können über alle<br />

Altersklassen hinweg ihre Zielgruppen<br />

erreichen und sich mit ihnen<br />

direkt austauschen.<br />

Interaktiv ausgestaltet<br />

Im interaktiv ausgestalteten Workshop<br />

legten die Teilnehmenden<br />

gleich los. Sie erstellten ihre Facebook-Seite<br />

und passten sie ihren<br />

Bedürfnissen an. Anhand von Praxisbeispielen<br />

stellte Mike Schwede<br />

sicher, dass die Inhalte nicht nur<br />

theoretisch verstanden, sondern<br />

künftig auch alleine angewendet<br />

werden können.<br />

Mit Unterstützung eines Facebook-Kommunikationsplans<br />

werden<br />

die Gewerbe- und Industrievereine<br />

künftig noch einfacher über ihre Ver-<br />

einsaktivitäten berichten und sich<br />

noch stärker untereinander vernetzen<br />

können. Es darf «geliked» und<br />

geteilt werden. Alexandra Mächler<br />

KGIV-MOBILITÄTSKAMPAGNE<br />

Die KGIV-Mobilitätskampagne will<br />

die Baselbieter Bevölkerung auf humorvolle<br />

Art und Weise auf die aktuelle<br />

Verkehrsproblematik im Kanton<br />

Basel-Landschaft hinweisen und<br />

die täglichen Herausforderungen der<br />

KMU stärker in deren Bewusstsein rufen.<br />

Die KGIV begeht neue Kommunikationswege<br />

und setzt gezielt auf<br />

die Verbreitung von Kurzfilmen in<br />

den Sozialen Medien (Youtube und<br />

Facebook).<br />

am<br />

DRIVERS COMPETENCE CENTER AG – Obwohl die Teilnehmendenzahlen leicht rückläufig waren,<br />

blickt die Drivers Competence Center AG (DCC) auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2018 zurück.<br />

Erfolgreich trotz rückläufiger Teilnehmerzahlen<br />

Lars Willi (links), Gründer und CEO der<br />

WECONNEX AG, und Bertrand Piccard.<br />

Die WECONNEX AG aus Zug ist für ihr NEXUS-<br />

Konzept mit dem vom Schweizer Weltumrunder<br />

Bertrand Piccard initiierten «Efficient<br />

Solution Label by Solar Impulse» ausgezeichnet<br />

worden. «Das Label charakterisiert uns als vielversprechende<br />

und innovative<br />

Lösung, die hohen<br />

Ansprüchen an Nachhaltigkeit<br />

und Profitabilität<br />

genügt», sagt Lars Willi,<br />

Gründer und CEO der<br />

WECONNEX AG. Diese<br />

gehörte 2016 zu den Finalistinnen<br />

der von der<br />

Wirtschafts kammer Baselland mitorganisierten<br />

Swiss Innovation Challenge.<br />

Die WECONNEX AG will mit einem kommerziell<br />

und unternehmerisch orientierten Geschäftsmodell<br />

sowohl einen sozialen als auch<br />

einen ökologischen Impact erreichen. Sie baut<br />

in entlegenen Gebieten Afrikas und Asiens sogenannte<br />

NEXUS-Center, welche der lokalen<br />

Bevölkerung grundlegende Dienstleistungen<br />

wie Trinkwasserversorgung oder nachhaltige<br />

Energie anbieten.<br />

Reto Anklin<br />

Die Drivers Competence Center AG<br />

(DCC) schliesst auch das Geschäftsjahr<br />

2018 mit einem Gewinn ab. Die<br />

Aktionäre, zu denen unter anderen<br />

der Regionale Fahrlehrerverband<br />

und die Wirtschaftskammer Baselland<br />

gehören, nahmen an der Generalversammlung<br />

vom vergangenen<br />

24. Juni mit Genugtuung Kenntnis<br />

vom positiven Ergebnis. Sie folgten<br />

dem Antrag des Verwaltungsrats,<br />

eine Dividende von 5 Prozent auf<br />

dem Nominalwert auszuschütten,<br />

ohne Gegenstimme.<br />

Aus- und Weiterbildungskurse<br />

Die DCC AG hat in die eigene Fahrsicherheitsanlage im jurassischen Develier investiert.<br />

Die DCC bietet Aus- und Weiterbildungskurse<br />

für den motorisierten<br />

Privatverkehr an. Das wichtigste Angebot<br />

stellt der sogenannte Zweiphasen-Kurs<br />

für Neulenker dar. Daneben<br />

werden aber auch Refresher-<br />

Kurse für langjährige sowie spezifische<br />

Weiterbildungen für ältere<br />

Lenker angeboten.<br />

Nachdem sich im Verlauf des letzten<br />

Jahres Änderungen bei der gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Fahrerausbildung<br />

abzeichneten, musste<br />

DCC einen Rückgang der Kursteilnehmenden<br />

verzeichnen. Gegenüber<br />

2017 mit insgesamt 2404 Absolventen<br />

reduzierte sich die Teilnehmerzahl<br />

im Jahr 2018 auf 2151.<br />

Mitte Dezember hatte der Bundesrat<br />

beschlossen, dass Personen, deren<br />

Führerausweis auf Probe nach<br />

dem 1. Januar 2020 abläuft, obligatorisch<br />

nur noch einen Weiterbildungskurs<br />

besuchen müssen. Neulenker,<br />

deren Probezeit vor dem<br />

1. Januar 2020 abläuft, müssen wie<br />

bisher zwei Weiter bildungskurse absolvieren.<br />

Präsident Felix Knöpfel und Geschäftsführer<br />

Markus Lüthi sind über<br />

die Neuregelung nicht glücklich. Die<br />

Erfahrung habe gezeigt, dass das bisherige<br />

Zweiphasen-System richtig<br />

und notwendig sei. Mit der Erleichterung<br />

der Fahrerausbildung tue man<br />

den Neulenkern keinen Gefallen. Es<br />

Bild: Archiv<br />

gelte nun, die jungen Fahrerinnen<br />

und Fahrer auf freiwilliger Basis zu<br />

zusätzlichen Weiterbildungskursen<br />

zu motivieren. Um eine optimale<br />

Ausbildung- und Weiterbildung anbieten<br />

zu können, wurden im letzten<br />

Sommer der Belag der Teststrecke<br />

erneuert und die Bewässerungsanlage<br />

auf der DCC-eigenen Fahrsicherheitsanlage<br />

im jurassischen Develier saniert.<br />

<br />

Marcel W. Buess


5. Juli 2019 RATGEBER <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 11<br />

POLIT-KOLUMNE<br />

Bundesrat täuschte Stimmvolk, Kantone und Parlament<br />

Allein schon die 35-jährige Vorgeschichte des Problems,<br />

das als Heiratsstrafe umschrieben wird, ist eine Horrorlektüre.<br />

1984 (!) hielt das Bundesgericht erstmals fest, die<br />

Steuergesetzgeber müssten Ehepaare im Verhältnis zu<br />

alleinstehenden Personen entlasten und dürften sie auch<br />

nicht schlechter behandeln als Konkubinatspaare.<br />

Das für die Ehepaarbesteuerung massgebende Bundesgesetz<br />

sieht die Familie als wirtschaftliche Gemeinschaft,<br />

die in steuerlicher Hinsicht eine Einheit bildet. Die Einkommen<br />

der Ehegatten werden für die Steuerveranlagung<br />

zusammengerechnet. Deshalb wirkt sich die Steuerprogression<br />

bei der Steuerschuld für Verheiratete stärker<br />

aus: Das wird als Heiratsstrafe bezeichnet.<br />

Eingetragene Partnerschaften sind steuerlich der Ehe<br />

gleichgestellt. Konkubinatspaare hingegen werden stets<br />

individuell veranlagt. Im Rahmen des Steuerpakets 2001<br />

sprachen sich der Bundesrat und die eidgenössischen<br />

Räte für die Einführung eines Teilsplittings bei der<br />

Ehepaar besteuerung aus. Wegen der Ablehnung dieses<br />

Steuer pakets in der Volksabstimmung vom 16. Mai 2004<br />

fiel diese Reform der Ehepaarbesteuerung ebenfalls<br />

durch.<br />

Im Oktober 2006 verabschiedeten die eidgenössischen<br />

Räte für die Ehepaarbesteuerung Sofortmassnahmen bei<br />

der direkten Bundessteuer. Es wurde ein Verheiratetenabzug<br />

für alle Ehepaare, der Sozialabzug, eingeführt.<br />

Trotzdem konnte die Schlechterstellung gegenüber<br />

Konkubinats paaren nicht für alle Ehepaare vollständig<br />

beseitigt werden.<br />

Im Hinblick auf eine grundlegende Revision der Ehepaarbesteuerung<br />

führte der Bundesrat 2007 eine Vernehmlassung<br />

zur Frage durch, ob Ehepaare grundsätzlich gemeinsam<br />

oder getrennt besteuert werden sollten. Unter<br />

den Parteien bestand kein Konsens, wie die demografischen<br />

und sozioökonomischen Veränderungen im Steuerrecht<br />

abzubilden seien. Im Mittelpunkt stand darum die<br />

Entlastung von Familien mit Kindern. Mit der Einführung<br />

des Elterntarifs konnte 2011 die Steuergerechtigkeit<br />

zwischen Personen mit und ohne Kinder verbessert<br />

werden. 2012 schickte der Bundesrat neue Vorschläge für<br />

«DER JAHRZEHNTELANGE KRAFTAKT FÜR<br />

DIE ABSCHAFFUNG DER HEIRATSSTRAFE<br />

GEHT ALSO WEITER DURCH ALLE<br />

INSTANZEN BIS ZUR NÄCHSTEN<br />

UND HOFFENTLICH DANN LETZTEN<br />

VOLKSABSTIMMUNG ÜBER DIESES<br />

STREIT THEMA.»<br />

Peter Amstutz*<br />

eine ausgewogene Paar- und Familienbesteuerung in die<br />

Vernehmlassung.<br />

Die Antworten zeigten nach wie vor viele unterschiedliche<br />

Vorstellungen über die ideale Besteuerungsform von<br />

Ehepaaren. Strittig blieb insbesondere, ob die Besteuerung<br />

individuell oder gemeinsam zu erfolgen habe. Der<br />

Bundesrat wartete darum die Abstimmung über die Volksinitiative<br />

der CVP «Für Ehe und Familie – gegen die Heiratsstrafe»<br />

ab. Die Initiative forderte, dass die Ehe gegenüber<br />

anderen Lebensformen nicht benachteiligt werde.<br />

Am 28. Februar 2016 stimmte die Mehrheit der Stände<br />

der CVP-Initiative zu – aber das Volk lehnte diese mit<br />

50,8 Prozent hauchdünn ab. Weil so das doppelte Mehr<br />

verfehlt wurde, blieb es beim bisherigen Verfassungsrecht.<br />

Die Beseitigung der Heiratsstrafe blieb auf der Liste der<br />

obersten steuerpolitischen Prioritäten. «Unter Wahrung<br />

des strukturellen Gleichgewichts» der direkten Bundessteuern<br />

sei die Reform der Ehepaarbesteuerung ab 2022<br />

mit jährlichen Mindereinnahmen von rund einer Milliarde<br />

Franken anzustreben, verkündete der Bundesrat.<br />

Am vergangenen 10. April traf aus Lausanne wie ein<br />

Donner schlag folgende historisch erstmalige Order in Bern<br />

ein: Zurück auf Feld eins! Das Bundesgericht hiess die<br />

Beschwerde der CVP zur Initiative «Für Ehe und Familie<br />

– gegen die Heiratsstrafe» wegen gravierender Informationsfehler<br />

des Bundesrats gut und annullierte deren Nein-<br />

Ergebnis.<br />

Die CVP jubelte: «Die Schweizerinnen und Schweizer<br />

wurden vom Bundesrat getäuscht. Statt nur 80 000 Ehepaare<br />

sind mehr als das Fünffache, also 454 000 Paare,<br />

von einer steuerlichen Diskriminierung betroffen.» Das<br />

seien alles in allem fast 1,4 Millionen Personen, nämlich<br />

mehr als 900 000 Berufstätige und 400 000 Pensionierte.<br />

Es sei für die direkte Demokratie von grösster Bedeutung,<br />

dass das Vertrauen des Stimmvolks in die Informationen<br />

des Bundesrates nicht verscherzt werde.<br />

Weil das Parlament bei seiner Empfehlung – nämlich der<br />

Verwerfung der Initiative – von Falschinformationen ausgegangen<br />

war, verlangt nun die CVP mit breiter politischer<br />

Unterstützung eine Neubeurteilung der Initiative<br />

auch durch die Bundesversammlung. Der jahrzehnte lange<br />

Kraftakt für die Abschaffung der Heiratsstrafe geht also<br />

weiter durch alle Instanzen bis zur nächsten und hoffentlich<br />

dann letzten Volksabstimmung über dieses Streitthema.<br />

*Peter Amstutz, ehemaliger Leiter der Bundeshaus-Redaktion<br />

der «Basler Zeitung».<br />

Der Autor gibt seine eigene Meinung wieder. Diese muss sich nicht mit<br />

jener der Wirtschaftskammer decken.<br />

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RATGEBER RECHT – Unternehmen tun gut daran, die von ihnen verwendeten Marken ins Markenregister<br />

eintragen zu lassen. Eine Eintragung auf Vorrat ist jedoch nicht empfehlenswert.<br />

Marken sollten ins Markenregister eingetragen werden<br />

Sie begegnen uns jeden Tag, in unterschiedlichen<br />

Varianten und Formen.<br />

Manche sind sehr bekannt, von anderen<br />

hört man nur selten: Marken.<br />

Die berühmtesten Marken der Welt<br />

sind «Apple», «Coca-Cola» und<br />

«Google». In der Schweiz gehören<br />

«Rolex», «Nescafé» und «UBS» zu den<br />

wertvollsten und bekanntesten.<br />

«IM RECHTLICHEN SINNE<br />

IST UNTER EINER MARKE<br />

EIN KENNZEICHEN ZU<br />

VERSTEHEN, MIT DEM<br />

EIN UNTERNEHMEN EINE<br />

DIENSTLEISTUNG ODER<br />

EIN PRODUKT VON<br />

SOLCHEN ANDERER<br />

UNTERNEHMEN<br />

UNTERSCHEIDET.»<br />

Im rechtlichen Sinne ist unter einer<br />

Marke ein Kennzeichen zu verstehen,<br />

mit dem ein Unternehmen eine<br />

Dienstleistung oder ein Produkt von<br />

solchen anderer Unternehmen unterscheidet.<br />

Marken können Wörter,<br />

Buchstaben, Zahlen, bildliche Darstellungen,<br />

dreidimensionale<br />

Formen oder Verbindungen solcher<br />

Elemente untereinander oder mit<br />

Farben sein, so sagt es das Schweizer<br />

Markenschutzgesetz.<br />

Marken können – unter Bezeichnung<br />

von konkreten Marken- und<br />

Dienstleistungskategorien – im<br />

Marken register hinterlegt werden.<br />

Damit kommt dem Inhaber der Marke<br />

das ausschliessliche Recht zu, die<br />

Marke zur Kennzeichnung von Waren<br />

oder Dienstleistungen zu gebrauchen<br />

und darüber zu verfügen. Dritte<br />

dürfen die Marke nicht gebrauchen<br />

– tun sie es trotzdem, kann der Markeninhaber<br />

rechtlich dagegen vorgehen<br />

und den Gebrauch der Marke<br />

verbieten lassen. Unter Umständen<br />

kann auch Schadenersatz verlangt<br />

und gegen den Unberechtigten strafrechtlich<br />

vorgegangen werden.<br />

Geschützt werden können sämtliche<br />

Arten von Marken. Deshalb<br />

kann beispielsweise auch ein Slogan<br />

ins Markenregister eingetragen werden.<br />

Eine Ausnahme besteht hingegen<br />

bei Sachangaben oder bei Zeichen,<br />

die im Gemeingut stehen, irreführend<br />

sind oder gegen die öffentliche<br />

Ordnung verstossen. Diese<br />

können nicht geschützt werden,<br />

ebenso wenig wie beschreibende<br />

Marken. Bei der Eintragung gilt: Auf<br />

den Schutz berufen kann sich, wer<br />

die Marke als erster einträgt.<br />

«AUF DEN SCHUTZ<br />

BERUFEN KANN SICH,<br />

WER DIE MARKE<br />

ALS ERSTER EINTRÄGT.»<br />

Es ist daher entscheidend, dass zu<br />

verwendende Marken rasch und formell<br />

korrekt ins Markenregister eingetragen<br />

werden. Mit Eintragung der<br />

Marke ins Markenregister ist die<br />

Marke für zehn Jahre geschützt. Der<br />

Schutz kann beliebig oft um weitere<br />

zehn Jahre verlängert werden.<br />

Nach einer fünfjährigen Benützungsschonfrist<br />

besteht eine sogenannte<br />

Gebrauchspflicht. Das heisst:<br />

Eine eingetragene Marke muss auch<br />

benützt werden, und zwar in Bezug<br />

auf jede eingetragene Produkte- und<br />

Dienstleistungskategorie. Es nützt<br />

daher wenig, Marken auf Vorrat einzutragen.<br />

Zuständig für die Eintragung<br />

ist das Eidgenössische Institut<br />

für Geistiges Eigentum. Auf dessen<br />

LEGAL-TEAM<br />

Markus Prazeller ist Rechts anwalt<br />

und Partner in der Kanzlei Wagner<br />

Prazeller Hug. Er ist Mitglied des Legal-Teams<br />

der Wirtschafts kammer<br />

Baselland. Das Legal-Team steht den<br />

Mitgliedern der Wirtschaftskammer<br />

für Auskünfte zur Verfügung.<br />

Es ist erreichbar unter der Telefonnummer<br />

061 927 66 70 oder<br />

via E-Mail an dessen Leiterin,<br />

Fürsprecherin Barbara Gfeller:<br />

b.gfeller@kmu.org.<br />

Website (www.ige.ch) finden sich<br />

zudem weitere nützliche Informationen<br />

zum Markenrechtsschutz.<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber ⁄ Verlag: Schweizerischer Gewerbeverband sgv,<br />

Schwarztorstrasse 26, Postfach 8166, 3001 Bern,<br />

Tel. 031 380 14 14, verlag@sgv-usam.ch<br />

Redaktion sgz: Schwarztorstrasse 26, 3007 Bern<br />

Tel. 031 380 14 14, redaktion@sgv-usam.ch<br />

Regionalbund «<strong>Standpunkt</strong>»<br />

Herausgeber: Wirtschaftskammer Baselland<br />

Arbeitgeber Baselland, Unabhängiges Podium für eine<br />

liberale Wirtschaft und Gesellschaft, Haus der Wirtschaft,<br />

Altmarktstrasse 96, 4410 Liestal<br />

Tel. 061 927 64 64, Fax 061 927 65 50<br />

www.kmu.org, standpunkt@kmu.org<br />

Verantwortung: Christoph Buser, Direktor<br />

Redaktion/Umbruch: Reto Anklin (ra)<br />

Produktion: IWF, Postfach 633, 4410 Liestal<br />

Abonnement im Mitgliederbeitrag inbegriffen<br />

Adressänderungen: Bitte an Wirtschaftskammer<br />

Baselland, standpunkt@kmu.org<br />

Der Abdruck von Textbeiträgen mit vollständiger<br />

Quellenangabe ist erlaubt.


12 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft FIRMENREGISTER | NÜTZLICHE ADRESSEN 5. Juli 2019<br />

Bedachungen/Zimmerei/Spenglerei<br />

Fenster<br />

Immobilien Management<br />

Schreinereien<br />

Treuhand/Revision<br />

Ritter Bedachungen und Zimmerei<br />

Geissbrunnen 51, 4457 Diegten<br />

www.ritter-bedachungen.ch<br />

061 971 57 23<br />

Beratung/Coaching<br />

adlatus Nordwestschweiz<br />

Beratung KMU: PK, Nachfolge<br />

und Erbrecht, Coaching der GL<br />

www.adlatus-nordwestschweiz.ch<br />

079 223 80 21<br />

Bodenbeläge<br />

Glatt & Fankhauser AG<br />

Oristalstrasse 85, 4410 Liestal<br />

info@glatt-fankhauser.ch/www.glatt-fankhauser.ch<br />

061 921 94 35<br />

Brandschutz<br />

Schreinerei Schneider AG<br />

Wannenweg 6<br />

4133 Pratteln<br />

www.schreinerei-schneider.ch<br />

061 826 90 90<br />

Briefkästen & Reparaturen<br />

Fünfschilling AG<br />

Binningen – Basel – Kaiseraugst<br />

www.fuenfschilling.ch<br />

061 426 91 41<br />

Gerber-Vogt AG<br />

Briefkästen, Paketboxen, Sonderanfertigungen<br />

www.aludesign.ch, info@aludesign.ch<br />

061 487 00 00<br />

Digital-, Sieb-, Offset- und Textildruck<br />

Druckerei Dietrich AG<br />

Pfarrgasse 11, 4019 Basel<br />

www.druckerei-dietrich.ch<br />

061 061 639 90 39<br />

Druckerei & Lettershop<br />

Gerber-Vogt AG<br />

Fenster- und Fassadenbau<br />

www.gerber-vogt.ch<br />

061 487 00 00<br />

Schreinerei Schneider AG<br />

Wannenweg 6, 4133 Pratteln<br />

www.schreinerei-schneider.ch<br />

061 826 90 90<br />

Flachdach/Abdichtungen<br />

A + B Flachdach AG<br />

4102 Reinach/Basel<br />

www.abflachdach.ch<br />

061 381 70 00<br />

TECTON-FLADAG AG<br />

Rütiweg 3, 4133 Pratteln<br />

www.tecton.ch<br />

061 827 99 20<br />

Garten & Umgebung<br />

Frey-Gärten GmbH<br />

Altbrunnweg 2, 4410 Liestal<br />

www.frey-garten.ch<br />

061 922 12 20<br />

Gebäudetechnik<br />

suissetec nordwestschweiz<br />

Grammetstrasse 16, 4410 Liestal<br />

www.suissetec-nws.ch<br />

061 926 60 30<br />

Grafik/Werbung<br />

Grafik – massgeschneidert für KMU<br />

Erwin Schönholzer, Grafik-Atelier<br />

Altmarktstrasse 96, 4410 Liestal<br />

info@esch.ch<br />

061 927 65 25<br />

Haushaltgeräte<br />

M. Wagner & Co. AG<br />

Schlossstrasse 21, 4133 Pratteln<br />

www.wagnerhaushalt.ch<br />

061 821 11 12<br />

Immobilien Management<br />

PRIVERA AG<br />

Mühlemattstrasse 22, 4104 Oberwil<br />

www.privera.ch, oberwil@privera.ch<br />

058 715 60 07<br />

Informatik<br />

SOWACOM «Your all-in-one IT-Partner»<br />

Schönmattstrasse 4, 4153 Reinach<br />

www.sowacom.ch<br />

061 406 14 14<br />

Integrationsfragen<br />

Ausländerdienst Baselland<br />

Bahnhofstrasse 16<br />

4133 Pratteln<br />

www.ald-bl.ch, info@ald-bl.ch<br />

061 827 99 00<br />

Internet/Telefonie<br />

ImproWare AG – Breitband.ch<br />

Zurlindenstrasse 29, 4133 Pratteln<br />

www.breitband.ch<br />

061 826 93 07<br />

SOWACOM «Ihr Swisscom Platin-Partner»<br />

Schönmattstrasse 4, 4153 Reinach<br />

www.sowacom.ch<br />

061 406 14 14<br />

Parkettbeläge<br />

Glatt & Fankhauser AG<br />

Oristalstrasse 85, 4410 Liestal<br />

info@glatt-fankhauser.ch/www.glatt-fankhauser.ch<br />

061 921 94 35<br />

Patent- und Markenanwälte<br />

BOHEST AG<br />

Holbeinstrasse 36–38, 4051 Basel<br />

www.bohest.ch, mail@bohest.ch<br />

061 295 57 00<br />

Braunpat Braun Eder AG<br />

Holeestrasse 87, 4054 Basel<br />

www.braunpat.ch, info@braunpat.ch<br />

061 307 90 30<br />

Personal Rekrutierung & Selektion<br />

Schreinerei Schneider AG<br />

Wannenweg 6<br />

4133 Pratteln<br />

www.schreinerei-schneider.ch<br />

061 826 90 90<br />

Schwimmbad & Naturpool<br />

Frey-Gärten GmbH<br />

Altbrunnweg 2, 4410 Liestal<br />

www.bluebase-pool.ch<br />

061 922 12 20<br />

Transport & Logistik<br />

Felix Transport AG<br />

Talstrasse 47, 4144 Arlesheim<br />

www.felixtransport.ch<br />

061 766 10 10<br />

Treuhand/Beratung<br />

ARBEST Treuhand AG<br />

AbschlussRevisionBeratungEvaluationSteuernTreuhand<br />

Bahnhofstr. 64, 4313 Möhlin<br />

www.arbest.ch, kontakt@arbest.ch<br />

061 855 20 00<br />

Treuhand/Revision<br />

AGEBA TREUHAND AG<br />

Hofackerstrasse 3a, 4132 Muttenz<br />

www.ageba.ch, info@ageba.ch<br />

061 467 96 66<br />

BDO AG<br />

Gestadeckplatz 2, 4410 Liestal<br />

www.bdo.ch<br />

061 927 87 00<br />

BDO AG<br />

Münchensteinerstr. 43, 4052 Basel<br />

www.bdo.ch<br />

061 317 37 77<br />

BDO AG<br />

Baselstrasse 160, 4242 Laufen<br />

www.bdo.ch<br />

061 766 90 60<br />

Ramseier Treuhand AG<br />

Krummeneichstrasse 34,<br />

4133 Pratteln, www.rta.ch<br />

061 826 60 60<br />

Testor Treuhand AG<br />

Holbeinstrasse 48, 4002 Basel<br />

www.testor.ch<br />

061 205 45 45<br />

TRETOR AG<br />

Industriestrasse 7, 4410 Liestal<br />

www.tretor.ch<br />

061 926 83 83<br />

TRETOR AG<br />

Dornacherstrasse 230, 4053 Basel<br />

www.tretor.ch<br />

061 270 10 70<br />

Treuhand Böhi<br />

Schützenweg 3, 4102 Binningen<br />

www.treuhandboehi.ch<br />

076 507 07 67<br />

Unternehmensberatung<br />

Temporalis Consulting GmbH<br />

Angensteinerstrasse 6, 4153 Reinach<br />

www.temporalis-consulting.ch<br />

061 751 86 90<br />

Vermessung<br />

Jermann Ing. + Geometer AG<br />

Arlesheim, Liestal, Sissach, Zwingen<br />

www.jermann-ag.ch<br />

061 706 93 93<br />

Versicherungen & Vorsorge<br />

DICAD GmbH<br />

Ribigasse 5, 4434 Hölstein<br />

www.dicad.ch, info@dicad.ch<br />

061 953 00 22<br />

Facility Services<br />

Gottlieb AG, Facility Services<br />

Auf dem Wolf 11, 4052 Basel<br />

www.gottlieb.ch<br />

061 689 91 91<br />

ImmoMensch GmbH<br />

Bündtenmattstrasse 44, 4102 Binningen<br />

www.immomensch.ch<br />

061 599 76 00<br />

ProSearch AG<br />

Elisabethenstrasse 23, 4051 Basel<br />

www.prosearch.ch, mm@prosearch.ch<br />

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ProSearch... ...und die Stelle ist besetzt!<br />

Sicherheitssysteme<br />

bürgi.com AG<br />

Waldeckstrasse 100, 4127 Birsfelden<br />

www.buergicom.ch, info@buergicom.ch<br />

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Duttweiler Treuhand AG<br />

Arisdörferstrasse 2, 4410 Liestal<br />

www.duttweiler-treuhand.ch<br />

061 927 97 11<br />

ONLINE TREUHAND AG<br />

Nenzlingerweg 5, 4153 Reinach<br />

www.onlinetreuhand.ch<br />

061 717 81 91<br />

Die Mobiliar, 4147 Aesch<br />

Generalagentur Stephan Hohl<br />

www.mobiaesch.ch<br />

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Weine und Destillate<br />

Siebe Dupf Kellerei AG<br />

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