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Smart Engineering mit Big Data und Digitalen Zwillingen

Wie Big Data Signal Processing, automatisierte Situationserkennung und digitale Zwillinge das Engineering verändern.

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WHITEPAPER<br />

SMART ENGINEERING<br />

MIT BIG DATA UND<br />

DIGITALEN ZWILLINGEN<br />

Wie <strong>Big</strong> <strong>Data</strong> Signal Processing, automatisierte Situationserkennung<br />

<strong>und</strong> digitale Zwillinge das <strong>Engineering</strong> verändern


INHALT<br />

EINLEITUNG 4<br />

VERÄNDERTE RAHMENBEDINGUNGEN FÜR INGENIEURE 6<br />

NEUE METHODEN FÜR DAS DATA HANDLING<br />

BESCHLEUNIGEN DIE ENTWICKLUNG 8<br />

EFFIZIENTERES MESSDATENMANAGEMENT<br />

MIT BIG-DATA-METHODEN 10<br />

DIGITALE ZWILLINGE 12<br />

MEHRWERT DURCH SZENARIENERKENNUNG,<br />

-BILDUNG UND -SIMULATION 14<br />

WER MACHT DAS RENNEN? 16<br />

T-Systems International GmbH<br />

Hahnstraße 43d<br />

D-60528 Frankfurt am Main<br />

Autoren:<br />

Wolfgang Holz<br />

Dr. Christoph G. Jung<br />

Sascha Leidig<br />

Bastian Wymar<br />

Organisation:<br />

Projektleitung: Christopher Link<br />

Layout: Peter Brücker


EINLEITUNG<br />

Die Digitalisierung verändert die Welt. Vor allem in der Wirtschaft <strong>und</strong> dort<br />

in nahezu jeder Industrie sorgen technische Innovationen <strong>und</strong> ein stetig<br />

wachsendes Daten-Ökosystem dafür, dass sich Geschäftsmodelle <strong>und</strong><br />

Wertschöpfungsketten ändern. Es gilt: „Daten sind das neue Öl“, <strong>und</strong> die<br />

Verwertungen von Daten in Industrieprozessen <strong>und</strong> Produkten schaffen<br />

ein gewaltiges Optimierungspotenzial sowie ganz neue Erlösquellen.<br />

Produzierende Unternehmen wie beispielsweise Automobilhersteller<br />

haben daher hohes Interesse an Daten, die Erkenntnisse über ihr Produkt<br />

liefern, in diesem Fall Fahrzeugnutzung, Fahrzeugeigenschaften <strong>und</strong> Qualität.<br />

Diese Daten können wertvolle Erkenntnisse für die Entwicklung des<br />

autonomen Fahrens liefern. Auch die K<strong>und</strong>eninteraktion kann verbessert<br />

werden, beispielsweise um Fahrer in bestimmten Situationen ansprechen<br />

zu können, etwa vor dem Eintreten einer Verschleißerscheinung.<br />

Das Sammeln <strong>und</strong> das intelligente Auswerten von Daten bilden für all diese<br />

Aktivitäten die Gr<strong>und</strong>lage. Dabei werden mehr <strong>und</strong> mehr sogenannte<br />

digitale Zwillinge genutzt, also digitale Abbilder physischer Objekte. Das<br />

können Fahrzeugkomponenten genauso wie das Auto als Ganzes sein.<br />

Für die Fahrzeugentwicklung entstehen durch digitale Zwillinge besondere<br />

Optimierungspotenziale, denn sie erlauben das Testen von Entwicklungen<br />

an digital simulierten Komponenten. Das wiederum bietet gewaltige<br />

Einsparpotenziale hinsichtlich Zeit <strong>und</strong> Geld.<br />

Bis heute wurden Fahrzeugteile oder auch Steuergerätesoftware entwickelt,<br />

anschließend auf vielen Tausend Kilometern Teststrecke erprobt, um<br />

daraufhin Erkenntnisse für Verbesserungen zu erhalten. Dieser Prozess<br />

dauert mehrere Monate <strong>und</strong> muss je nach Testergebnis mehrere Male<br />

wiederholt werden, bis die gewünschten Fahreigenschaften bzw. Qualitätsanforderungen<br />

erreicht sind. Digitale Zwillinge können nun Fahrzeugkomponenten<br />

im Kontext von Fahrsituationen simulieren, das heißt, sie<br />

müssen nicht mehr physisch produziert oder auf Teststrecken erprobt<br />

werden. Stattdessen werden existierende Testdaten auf digital simulierte<br />

Komponenten angewendet <strong>und</strong> evaluiert. Ingenieure kommen da<strong>mit</strong> viel<br />

schneller an Ergebnisse, stehen jedoch gleichzeitig vor Herausforderungen,<br />

die <strong>mit</strong> dem Einsatz neuer, digitaler Technologien wie <strong>Big</strong> <strong>Data</strong> <strong>und</strong><br />

Künstlicher Intelligenz verknüpft sind.<br />

Die wesentlichen Herausforderungen sind neben der Bereitstellung geeigneter<br />

Hardware <strong>und</strong> Sensoren vor allem ein effizientes Management <strong>und</strong><br />

Prozessieren der gigantischen Datenvolumina <strong>und</strong> die Entwicklung intelligenter<br />

Analysealgorithmen. Da<strong>mit</strong> gelingt die Übersetzung von Daten in<br />

Erkenntnisse <strong>und</strong> wiederum in Konstruktionsverbesserungen.<br />

Die Voraussetzungen für diese neue Art der Entwicklung haben die<br />

technischen Innovationen aus den letzten Jahren geschaffen, etwa die allgegenwärtige<br />

Vernetzung, die Verfügbarkeit von günstiger Hardware <strong>und</strong><br />

Sensoren <strong>und</strong> die stetig wachsende Leistungsfähigkeit bei der Datenspeicherung<br />

<strong>und</strong> Verarbeitung.<br />

Dieses Whitepaper richtet sich an Ingenieure, Entwickler <strong>und</strong> IT-Manager,<br />

die ebenfalls vor Herausforderungen des „digital engineering“ stehen.<br />

Es liefert eine konkrete Antwort auf die Frage, wie man Entwicklungsprozesse<br />

im Bereich der Steuergerätesoftware <strong>mit</strong> <strong>Big</strong>-<strong>Data</strong>-Technologien<br />

verbessern kann.<br />

4 5


VERÄNDERTE RAHMENBEDINGUNGEN FÜR INGENIEURE<br />

VERÄNDERTE RAHMENBEDINGUNGEN<br />

FÜR INGENIEURE<br />

Eines der absoluten Top-Themen der Automobilindustrie ist das autonome Fahren. Visionäre<br />

Pioniere wie beispielsweise Elon Musk sowie deutsche Industrieexperten sprechen von einer<br />

Revolution in der Industrie <strong>und</strong> in der Gesellschaft. Das bedeutet: Das autonome Fahren wird<br />

nicht nur das Fahrerlebnis gr<strong>und</strong>legend verändern, es wird auch das Auto als Anschaffungs<strong>und</strong><br />

Nutzungsobjekt ändern. Autofahren im Personen- sowie Gütertransport wird dadurch<br />

zunehmend zur Dienstleistung gemacht. Im Sinne der „shared economy“ wird es <strong>mit</strong> dem autonomen<br />

Fahren sehr viel leichter werden, das Auto während seiner „Leerstände“, also während<br />

es sein Besitzer nicht braucht, anderen Verkehrsteilnehmern als Transport<strong>mit</strong>teldienstleistung<br />

– autonom – zur Verfügung zu stellen.<br />

Um Nutzungsszenarien dieser Art zu ermöglichen, ist es jedoch zwingend notwendig, das<br />

unbemannte Fahren so sicher wie nur möglich zu gestalten. Die Ingenieursleistungen <strong>und</strong><br />

Softwareentwicklungen auf dem Weg dorthin befinden sich da<strong>mit</strong> in einem Spannungsfeld von<br />

On-Board-Elektronik inklusive Konnektivität, Software <strong>und</strong> intelligenten Algorithmen auf dem<br />

Fahrzeug sowie der kommunikativen Anbindung der Fahrzeuge an eine adäquate IT-Infrastruktur.<br />

Diese Infrastruktur umfasst intelligente Systeme, die <strong>mit</strong> den Fahrzeugen kommunizieren<br />

<strong>und</strong> beispielsweise Dienste anbieten <strong>und</strong> managen.<br />

Das hat zur Folge, dass Fahrzeugelektronik, Bordsensoren <strong>und</strong> Fahrzeug-Bussysteme immer<br />

komplexer werden, Fahrfunktionen im Auto autonom laufen <strong>und</strong> sich in anspruchsvollen<br />

Verkehrssituationen bewähren müssen. Für die Entwicklung ist es daher wichtig, dass Industrieexpertise<br />

<strong>und</strong> digitale Technologieexpertise <strong>mit</strong>einander verschmelzen, das heißt, in den<br />

Entwicklungsteams arbeiten einerseits Digital Engineers an <strong>Big</strong>-<strong>Data</strong>-Architekturen, Signaldatenverarbeitung,<br />

Datenmanagement in <strong>Data</strong> Lakes <strong>und</strong> <strong>Data</strong> Analytics. Andererseits arbeiten<br />

Automotive Engineers an der Dateninterpretation <strong>und</strong> Erkenntnisableitung, was gewonnene<br />

Daten beispielsweise über die Qualität der Fahrfunktionen bzw. das Fahrverhalten aussagen,<br />

um Anpassungen in der Steuergerätesoftware vorzunehmen.<br />

Die Entwicklungsgeschwindigkeit in diesem Marktsegment nimmt rapide zu <strong>und</strong> der Kampf<br />

darum, als erster Automobilhersteller autonomes Fahren sicher anbieten zu können, hat längst<br />

begonnen.<br />

Umsetzungsgeschwindigkeit der kontinuierlichen Softwareentwicklung, Bereitstellung der<br />

Software <strong>und</strong> deren Betrieb haben da<strong>mit</strong> nun auch die Automobilindustrie erreicht <strong>und</strong> stellen<br />

darüber hinaus einen wesentlichen Erfolgsfaktor für die Zukunft der Industrie dar.<br />

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