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Shri-Tobi Neue Buecher Nr 20

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(<strong>Tobi</strong>as Knittel)<br />

<strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong>


Der Sinn jeder spirituellen Übung,<br />

ist ihr völliges Scheitern vor Gott.<br />

<strong>Tobi</strong>s Beiträge vom<br />

10. Juni <strong>20</strong>19 bis 15. Juli <strong>20</strong>19


SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Gott ist ein seiendes Nichts.<br />

(„wahre Form“) bin, bin ich leer. Und wo ich Form<br />

bin, träume ich („relative Form“).<br />

So ist auch der Mensch Wachender und Träumender<br />

in gleicher Weise. In seinem Sein ist er Wachender. In<br />

seiner Form ist er Träumender.<br />

Gott ist ein seiendes Nichts, denn Gott ist, bevor<br />

Gott ist.<br />

So ist der Mensch ein seiendes Nichts, denn der<br />

Mensch ist (wach), bevor der Mensch ist (Form).<br />

Gott ist ein seiendes Nichts, denn Gott ist nicht etwas,<br />

nicht etwas an sich selbst... und im Alles seiner<br />

Selbst ein seiendes Nichts.<br />

Wo ich durch den Tag gehe, träume ich.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Dieses Ereignis selbst ist das, was im Wesen „spirituell“<br />

genannt wird.<br />

Ich selbst bin Ausdruck, Bestandteil des Traumes<br />

Gottes, wie alles ein Ausdruck des Traumes Gottes<br />

ist, ein Ausdruck des Wesens, das alles im Wesen ist,<br />

und das ist, bevor es etwas ist.<br />

Wie soll ich über Gott sprechen, ist die Welt selbst<br />

sein Traum<br />

und Gott als irgend jemand, als eigenständige<br />

Instanz, nicht greifbar?<br />

Niemand weiß, was, wie, und warum das ist, was wir<br />

Leben nennen, denn Gott IST, bevor Gott WAR...<br />

...und darin bin ich völlig wach und nüchtern, aber völlig<br />

leer, auch an Worten und Wahrheit über mich selbst.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Und wo ich den Mund aufmache, bin ich Träumer<br />

und in der Regentschaft des Traumes, den wir Leben<br />

nennen.<br />

Es ist so schwer, über Gott zu sprechen, denn wo<br />

Gott ist, ist er leer und wo er etwas ist, ist er das, was<br />

sich als mich/dich „träumt“.<br />

So habe ich nichts groß zu sagen, denn Gott regiert<br />

den Traum, regiert mich, jedes Wort, jede Geste, alles<br />

ist in diesem unerklärlichen Ereignis vom Ereignis<br />

selbst getragen, das wir den „Traum Gottes“ nennen.<br />

Der Traum eines Wesens, das ist, bevor es etwas<br />

(Form, Ausdruck) ist:<br />

ICH<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Wenn ich das Wort nichts benutze, ist es in der<br />

Sprache ein weniger als eine Gestalt ...<br />

...vor Gott jedoch ein mehr als alle Gestalt.<br />

Für das Verstädnis ist nichts sichtbar, „Gott ist<br />

nichts“, doch Gott bleibt und ist in seinem Weniger<br />

zu nichts mehr als alles: Nichts.<br />

Nichts nennt man das für das Verständnis unsichtbare<br />

Hintergrundrauschen, in dem das Universum zeitlos<br />

ist, das Hier, in dem alles in einen leeren Augenblick<br />

kondensiert und den Himmel der Wirklichkeit bildet.<br />

Gott ist keine Persönlichkeit wie der Mensch, der der<br />

Mensch etwas schulden könnte, der der Mensch in gewisser<br />

Weise genügen müsste, vor der der Mensch<br />

Schuld hätte, aber er ist daher auch kein Krämer, der<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

bestechlich ist, den ich umstimmen könnte, den ich<br />

mit Gaben bestechen könnte.<br />

Wo niemand ist, der be- und verurteilt, ist auch niemand,<br />

der bestechlich wäre.<br />

Das Missverständnis über Gott ist, dass sie/er/es ein<br />

echter Zweiter wäre. Aber einen echten Zweiten gibt<br />

es in dieser ganzen Geschichte nicht.<br />

Und hier ist Gott Gott: Nichts.<br />

So lasse dich in diesen Ozean des Hier einfach fallen.<br />

Nichts ist hier, das du tragen müsstest oder überhaupt<br />

nur könntest.<br />

Das ist ein Missverständnis, was Verständnis und<br />

was Gott wäre.<br />

Sie stehen sich nicht gegenüber, als Zwei... es<br />

ist Gott selbst, immer, und es ist die unerklärliche<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Verkörperung eines Sein, kann ich überhaupt Wesen<br />

sagen?, das immer hier ist, still, nichts will, nicht<br />

frägt, nicht bittet, nicht bestechlich ist...<br />

...sich selbst wie aus der Ewigkeit seines Nichts<br />

schauend selbst betrachtet und erlebt...<br />

...Es ist nicht die Kleinheit Gottes, was ich unter<br />

„nichts“ verstehe, es ist die Größe, die alle<br />

Persönlichkeiten integrativ übersteigt und gleichzeitig<br />

wie nie stattgefunden hat... in der das ganze<br />

Universum zum blanken Nichts erlischt... und geboren<br />

ist...<br />

...das alles überstahlt, alles, alles, ohne das nichts<br />

ist... und das nichts fest ist... und das im Wesen du<br />

selbst bist:<br />

Gott.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Atman Vichara ist den Blick von der Gestalt auf mich<br />

selbst zu richten, dorthin, wo kein Ort ist, dorthin, wo<br />

keine Zeit ist, dorthin, wo kein Raum ist: hier... wo<br />

ich und die Ewigkeit dasselbe sind:<br />

„ich bin“<br />

„verbleibe im „ich bin““ (Nisargadatta)<br />

„“Innen“ hat keine Richtung“: hier (ich)<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Ich selbst verstehe mich, soweit ich das Bedürfnis<br />

zur Selbstdefinition verspüre, als ein Jnana-Yogi.<br />

Alles, was ich schreibe, versucht diese Tradition, die<br />

bis in den Zen, das Mahamudra, die Mystik und den<br />

Chan und weiter reicht (und sie im Wesen verbindet),<br />

zu vermitteln.<br />

Im Jnana-Yoga gibt es keine Hierarchie, also<br />

„Schüler und Lehrer“. Das sieht aus der heutigen sozialen<br />

Perspektive zwar oft so aus - und wird auch<br />

sozial gerne so praktiziert,<br />

aber im Wesen ist der Jnana-Yoga ein<br />

Emanzipationsprozess, weg vom „Rockzipfel der<br />

Mutter“ zur Selbst-ständigkeit, also dem „selbst<br />

Stehen im Selbst“, der sogenannten „Selbsterkenntnis“<br />

als Erkenntnis und als Prozess in der Vielfalt.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

An diesem Punkt, hier, wird die Diskussion gerne<br />

verworren, es taucht der mysteriöse Niemand auf,<br />

„der“ real betrachtet wesentlich unspektakulärer ist,<br />

als in all diese Geschichten häufig und gerne hinein<br />

interpretiert.<br />

Interpretiert Niemand etwas? Nein. Niemand definiert<br />

sich nicht, schon gar nicht im Kontrast zu einem<br />

Jemand, wie es das menschliche Verständnis gerne<br />

glaubt...<br />

...und gerade in dieser Gegenüberstellung zum<br />

Jemand sich selbst erst zu „Niemand“ definiert.<br />

Interpretiert sich Niemand? Nein.<br />

Im Niemand bin ich ein- und dasselbe, wie jetzt<br />

auch, nur dass ich mich nicht mehr definiere. Ich bin<br />

definitionslos ich selbst.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

So lange ich mich als Form, oder besser gesagt, nur<br />

als Form begreife, scheine ich mich selbst zu verlieren,<br />

definiere ich mich nicht permanent.<br />

Und in diesem Drang, mich im Formglauben permanent<br />

zu definieren, als Jemand, verdingliche ich auch<br />

den Niemand zu etwas.<br />

Doch ist der Niemand nicht etwas oder nichts...<br />

Niemand ist definitionslos alles: das Hier.<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Einige behaupten, im Niemand fällt das Ich weg,<br />

doch ist es nicht das Ich, das wegfällt, es ist<br />

die Persönlichkeit... und Ich strahlt wie ein stiller<br />

„Raum“.<br />

Glaube ich mich als eine Form, falle ich im Niemand<br />

weg... doch wer glaubt und bleibt?<br />

ICH<br />

Ich, wo ich völlig ungläubig bin.<br />

Um mich selbst zu sein, muss ich nicht einmal an<br />

mich selbst glauben.<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Wer ernsthaft spirituellen Praktiken nachging,<br />

wird festgestellt haben, dass sie alle ein permanentes<br />

Scheitern sind, aller temporären Himmelsflüge<br />

zum Trotz, da sie gerne im Misserverständnis geübet<br />

werden, etwas zu verändern, was sie gar nicht verändern<br />

können.<br />

Ich will etwas erreichen, Erleuchtung, Erwachen,<br />

paranormale Cheats, einen Heiligenschein aus LEDs,<br />

was auch immer... und nach all diesen Ausflügen stehe<br />

ich irgendwie als derselbe da wie vorher auch.<br />

Es ist so wie wenn ich älter werde. Ich werde zwar<br />

immer älter, aber irgendwo fühle ich mich doch so<br />

gleich an wie als das Kind, das ich mal war.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

An diesem „Gleich“, etwas bleibt halt gleich, egal<br />

was für Handstände ich vollführe, selbst kann ich auf<br />

einem Finger stehen.<br />

Es bleibt gleich, ob ich auf dem Klo sitze, ob ich<br />

weise Worte von mir gebe, schimpfe oder vor einem<br />

Altar bete.<br />

Ein Gleich, an dem jede spirituelle (wie auch andere)<br />

Praxis immer wieder scheitert, wie eine Wand, gegen<br />

die alle Veränderungsversuche permanent anfahren<br />

und an der sie alle zerschellen.<br />

Etwas bleibt gleich, gleich was für einen Affentanz<br />

ich aufführe, gleich, ob ich einfach im Sofa liegen<br />

bleibe, gleich vor und nach jeder Belehrung, gleich<br />

im Verstehen wie Nicht-Verstehen, gleich ob Traum,<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

ob wach, ein Gleich an dem keine spirituelle Praxis<br />

je vorbei kommt.<br />

Denn im Gleich ist alles gleich.<br />

So hält der spirituell Suchende in dem, an dem er<br />

permanent scheitert, schon das in der Hand, was er<br />

im Wesen sucht... er kann es nur noch nicht erkennen.<br />

Er muss so lange scheintern, bis ihm alles gleich ist...<br />

anders gesagt, ich das Gleich erkenne...<br />

...und es ist daran zu erkennen, dass an ihm jeder<br />

Veränderungsversuch scheitert... warum?<br />

Im Gleich stehe ich über aller Form:<br />

Ich bin<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Heimat war für mich immer ein etwas schwammiger<br />

Begriff, mit dem ich eigentlich nichts<br />

wirklich verbinden konnte.<br />

So etwas wie Heimat empfand ich persönlich erst<br />

mit dem Kauf dieses Hauses in dem ich wohne.<br />

Vermutlich, was weiß ich, liegt es am stark bäuerlichen<br />

Einfluss auf den familiären Genpool, dass er<br />

zu Besitz von Grund und Boden neigt, sich darin wohl<br />

fühlt... und das ist „Heimat“.<br />

Ich fühle mich einfach wohl, habe ich ein eigenes<br />

Revier, zumindest auf dem Papier (gg :-) ), das ich mit<br />

anderen Menschen teilen kann, aber nicht muss.<br />

Daher empfinde ich die Beziehung der hiesigen<br />

Menschen zum Boden, zu ihrer Scholle, als durch-<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

aus nachvollziehbar und verständlich, so altbacken<br />

das heute manchem erscheinen mag.<br />

Aber Heimat im spirituellen Sinne ist viel weiter, als<br />

die menschlichen Bedürfnisse an sein Umfeld, also<br />

seine genetische Prägung.<br />

Heimat ist im Wesen das Hier, und dann ist sekundär,<br />

wo ich mich befinde.<br />

Ich kann mir das so vorstellen, als wäre ich ein<br />

Computer, auf dem Google Earth läuft... und ich<br />

wandere auf der Erdoberfläche... wo bin ich nun, erwandere<br />

ich google earth? Ich bin erst einmal hier,<br />

als „das“ („der Computer“), in dem ich durch google<br />

earth wandere.<br />

Als Wanderer durch „google earth“ habe ich<br />

Vorlieben und eine relative Heimat, aber als das, in<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

dem dieses Ereignis geschieht, habe ich im Ereignis<br />

keine wirkliche (verbindliche) Heimat. Ich gebe dem<br />

ganzen Ereignis „Heimat“ („Computer“).<br />

Die spirituelle Heimat ist daher so groß wie dieses<br />

Universum, so groß, wie Buddha in seinen Superlativen<br />

zu umschreiben versuchte. Warum?<br />

Da ich im Ereignis (Persönlichkeit) zwar immer nur<br />

relative Heimat habe... aber im Wesen das bin, was<br />

Heimat ist und gibt.<br />

Das Selbst gibt sich selbst in der Realtivität relative<br />

Heimat, als Beziehung in der Raumzeit... jedoch ist<br />

das Selbst die eigentliche Heimat... und in ihm ist<br />

Heimat so groß wie das bekannte und das noch unbekannte<br />

Universum.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Als Mensch erscheine ich als „Bedürftiger an<br />

Heimat“, als das Selbst bin ich der Wirt aller Heimat,<br />

egal wie erfreulich oder unerfreulich... und darin ein<br />

Mysterium, auf das ich auch keine Antwort habe.<br />

Es kann mir in der Verworrenheit der heutigen politischen<br />

Diskussion sinnvoll sein (muss nicht, ist jedem<br />

selbst überlassen), für mich zu untersuchen, wo<br />

die Grenzen meiner wahren Heimat aufhören... und<br />

mir überlegen, ob ich die Defintion dieses Begriffes<br />

politischen Kräften überlasse (für mich, was ist<br />

„Heimat“), oder das Thema selbst in die Hand nehme,<br />

untersuche... und zu einem erstaunlichen Ergebnis<br />

kommen kann.<br />

Über Buddha heißt es, dass sein Geist in allen<br />

Himmeln und Höllen anwesend ist, als der immer<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

gleich bleibende Geist der Erleuchtung... und warum<br />

Buddha in den Höllen in gleicher Weise zuhause<br />

ist, wie in den Himmeln und im Nivana... liegt<br />

daran, dass er das ganze Konstrukt als seine Heimat<br />

(Wesen) erkannte.<br />

Und an diesem Punkt gibt es für mich einen klaren<br />

Unterschied zwischen Buddha und Trump, zwischen<br />

Ramana und neonationalistischen Versprechen... denn<br />

sie ließen den Begriff „Heimat“ nicht für sich deuten,<br />

durch politische Kräfte aller Art, sie schauten selbst<br />

nach und erstaunten...<br />

...und das ist auch der Grund, warum dieses ganze<br />

heute moderne Affentheater zu nichts außer Ärger<br />

führen wird. Das macht für mich persönlich, aber ich<br />

bin hier kein Maßstab, jede Affinität der Spiritualität<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

zu diesen modern-neonationalen Kräften sehr suspekt...<br />

...Was ist Heimat? Meine Heutige Anregung in der<br />

Diskussion:<br />

Wer bin ich?<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Jnana.<br />

Ich wollte etwas zu Jnana schreiben, aber dann lächelte<br />

mich eine Maus an, und so lächeln dann die<br />

Worte den Leser an, aber<br />

Jnana steckt nicht in richtigen und falschen Worten<br />

über Jnana, Jnana ist die Wirklichkeit, die durch dich<br />

diese Worte liest und in dir interpretiert.<br />

Schreibe ich über Jnana, ist es die Stille des<br />

Gewahrenden und Tragenden, in die der Hahnenschrei<br />

eingebettet ist.<br />

Schreibe ich über Jnana, ist es das, das in seiner<br />

ewigen Präsenz durch mich schaut und das ich im<br />

Wesen bin... .<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Ist alles Ausdruck von Jnana, wo ist mehr oder weniger<br />

Jnana in den Erscheinungen zu finden? Sie sind<br />

im Jnana gleich: Jnana.<br />

Schaue ich als das, was wirklich wahrnimmt, ist ich/<br />

bin ich und die Wirklichkeit ein-und dasselbe.<br />

Und in dieser Kunst des Sehens, ja, sie steht jederzeit<br />

offen, als Option, als Perspektivwechsel, werde<br />

ich empfunden zur „Leinwand der Wirklichkeit“.<br />

Jnana ist also nirgendwo in der Geschichte zu finden.<br />

Daher sagen viele auch, es gäbe den mysteriösen<br />

Jnani gar nicht. In gewissem Sinne, meine ich, haben<br />

sie recht. Es gibt ihn nicht als Jemanden nur IN der<br />

Geschichte.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Aber es gibt „ihn“ sehr wohl, wenn auch nicht als<br />

„ihn“, doch als das, was ich wirklich ist, ich wirklich<br />

bin:<br />

Jnana<br />

Und in der Verbindung mit einer Persönlichkeit<br />

nennt man Jnana einen Jnani: jemanden, der sich als<br />

Jnana erkannt hat...<br />

...eins mit der Wirklichkeit.<br />

Ich schaue so wie durch zwei Augen, das eine ist<br />

die Persönlichkeit, das andere ist das, durch das sie<br />

wahrnimmt... ein ewig präsentes leeres Wissen um<br />

mich selbst, völlig leer, allem hinterlegt, ohne eigene<br />

Größe, doch alles umfassend, in diesem leeren<br />

Augenblick vollständig anwesend... und in der voll-<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

ständigen Anwesenheit meiner selbst strahlend leer<br />

und leicht.<br />

Jnana ist so nicht die Abwesenheit meiner selbst,<br />

was aus der Aussage „den Jnani gibt es nicht“ geschlossen<br />

werden könnte.<br />

Jnana ist die perfekte und vollständige Anwesenheit<br />

meiner selbst als das, was ich bin:<br />

das Hier:<br />

ich bin<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Es gibt in der spirituellen Tradition die Geschichte<br />

vom Dieb, der gleichzeitig der Polizist ist, also<br />

der den Dieb jagt, um eine gängige Fehlinterpretation<br />

des Verständnisses der Rolle des Verständnisses im<br />

Thema Erwachen zu umschreiben.<br />

Überall, wo ich lese, „ich und mein Verständnis“,<br />

„ich und das Verständnis“, „ich (der Polizist) und das<br />

Verständnis (Dieb)“, sind Ausdruck des oben umschriebenen<br />

Missverständnisses, dass in dieser Beziehung<br />

„Ich“ und „das Verständnis“ zwei Instanzen wären.<br />

Dem ist jedoch nicht so, da es das Verständnis ist,<br />

das diese Selbstbeziehung behauptet, als wäre es zwei:<br />

„ich“(?) und dann noch einmal „ich“ (Verständnis).<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

In der Vielfalt ist „Ich“ (Persönlichkeit) und „Ich“<br />

(Verständnis (dazu gehört auch die emotionale Ebene))<br />

ein- und dasselbe.<br />

Im Rollenspiel „ich und mein Verständnis“ ist es<br />

so, als würde ich gegen mich selbst (als Dieb und<br />

Polizist) Schach spielen. Jede Seite weiß die Züge der<br />

anderen Seite schon vorher.<br />

Daher führt dieses Spiel auch zu nichts, außer innerem<br />

Hader, da Verständnis keine zwei Instanzen<br />

bildet (Polizist und Dieb).<br />

Der nächste Fehler ist, Verständnis mit seinen<br />

Inhalten zu verwechseln. Verständnis ist ein<br />

Erkenntnisorgan, das zu Fehlinterpretationen kommt,<br />

immer wieder, aber sie nicht dinglich ist.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Fehlinterpretationen sind keine Wesen oder Dinger<br />

stofflicher Natur. Wenn ich denke, heute sei Sonntag,<br />

obwohl schon Montag ist, ist das ein Irrtum meiner<br />

selbst (Verständnis)... und wie stelle ich nun diesen<br />

„Dieb“? Indem ich erkenne, daß Montag ist.<br />

Wie erkenne ich, dass ich nicht nur dieser Mensch,<br />

sondern das Selbst bin? In derselben Weise, wie ich<br />

erkenne, dass heute Montag ist, also, indem ich meine<br />

Überzeugung, heute wäre Sonntag, hinterfrage.<br />

Also, indem ich (Verständnis) meinen eigenen<br />

Irrtum (Verständnis) hinterfrage. An was? Der seienden<br />

Wirklichkeit.<br />

Es gibt Frieden (persönlich) nicht in Gegenerschaft<br />

zu mir selbst, sondern nur in Einigkeit mit mir selbst,<br />

und in dieser Einigkeit wird Verständnis auch spi-<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

rituell zu dem, was es im Wesen (unabhängig seiner<br />

Inhalte und temporären Überzeugungen) ist: ein<br />

Erkenntnisorgan.<br />

In Frieden kommen oder sein kann in der Vielfalt nur<br />

Verständnis. Daher ist der Krieg des Verständnisses<br />

gegen sich selbst in diesem Thema zwar verständlich,<br />

aber kontraproduktiv.<br />

Es ist mein Irrtum, und ich bin die Instanz, diesen<br />

Irrtum durchschauen zu können: ein Ich, egal wie<br />

viele Instanzen sich um Ich artikulieren. Die grundsätzliche<br />

Einheit des Ich.<br />

Da ist kein Dieb und kein Polizist, das ist eine<br />

Milchmädchenrechnung des Verständnisses, sein<br />

Irrtum... und nur diese Instanz, die den Irrtum trägt,<br />

verwaltet und pflegt, kann ihn durchschauen.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Und wer sich auseinander dividiert, hat ein Problem...<br />

einen virtuellen Dieb, den es real nicht gibt, den ich<br />

mir selbst einbilde, und in dieser Einbildung scheinbar<br />

zwei bin: ich und mein Verständnis.<br />

Ich bin aber nicht zwei, daher ist diese Jagd nach<br />

dem dinglichen Irrtum (Dieb) eine Jagd rund um den<br />

Globus meiner selbst, in der ich mich nur selbst jage,<br />

statt mich dem zuzuwenden, was im Thema wirklich<br />

produktiv wäre:<br />

Selbsterkenntnis... also einmal dieses Organ, was ich<br />

im Verständnis bin, produktiv zu gebrauchen.<br />

Dann ist Verständnis kein Rollenspiel „ich und das<br />

Verständnis“ (Polizist und Dieb) mehr, dann bin ich<br />

Verständnis in der Rolle, die mir zugeschrieben ist:<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Das Erkenntnisinstrument zur Selbsterkenntnis:<br />

Jnana-Yoga<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Einige Menschen meinen, ich würde eine<br />

Lehrerrolle ihnen gegenüber beanspruchen, weshalb<br />

ich die Sache einmal klarstellen will, denn es ist<br />

mir selbst unangenehm. Wann übernehme ich eine<br />

„Lehrerrolle“?<br />

Es gab zwei Situationen, in denen ich ernsthaft vorhatte,<br />

Satsang zu veranstalten, die beide in, vornehm<br />

gesagt, „für mich unerfreulichen Ereignissen“ endeten.<br />

:-)<br />

Das war dann „so to say“ mein Satsang, der stattfand,<br />

bevor er überhaupt losging. :-)<br />

Seither bin ich mit dieser Rolle extrem vorsichtig.<br />

Ich bin Satsang nur für ganz, ganz wenige Menschen.<br />

Und die wissen es dann von innen (selbst) und alle<br />

anderen brauchen sich gar keine Sorgen zu machen,<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

dass ich ihnen gegenüber etwas anderes wäre, als der<br />

verschrobene Mensch, der ich bin. :-)<br />

Und als der sage ich meine Meinung, und das ist<br />

mein gutes Recht als Mensch, aber „spirituelle Lehre“<br />

ist was anderes. :-)<br />

Was?<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

12 years after<br />

Es gab, wie ich las, im Zen früher die Regel, dass<br />

der Mensch 12 Jahre nach seinem Erwachen noch<br />

im Kloster blieb, bis er wieder auf die Menschheit losgelassen<br />

wurde.<br />

Da ich nun 12 Jahre erwacht bin, kann ich im<br />

Nachhinein sagen, dass diese Regel sinnvoll war, aber<br />

heute, schon aus Mangel an einer sozialen Struktur<br />

im Thema, nicht mehr zeitgemäß ist.<br />

Das Verweilen im sich nicht verändernden<br />

Selbst („verbleibe im „ich bin““) transformiert die<br />

Persönlichkeit weiter... wohl bis zu ihrem Tod.<br />

Ich selbst bin immer wieder erstaunt, wie tief das gehen<br />

kann, aber nach 12 Jahren geschieht nochmals ein<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

recht radikaler Schritt, über den ich nicht weiß, warum<br />

er geschieht (müsste ja nicht), doch findet dann eine<br />

extreme Entneurotisierung der Persönlichkeit statt...<br />

und der sich daraus entwickelnde Grundzustand des<br />

persönlichen Erlebens erinnert weit mehr an die alten<br />

Legenden, als an neuzeitliche Abhandlungen zum<br />

Thema.<br />

Über Milarepa wird berichtet, dass er bis zu seinem<br />

Tod, also lange nach seinem persönlichen Erwachen,<br />

radikal in die Vertiefungen meditierte, er empfand<br />

ja auch nicht besseres zu tun (aus meiner Sicht sehr<br />

verständlich), denn die persönliche Qualität dieser<br />

Vertiefungszustände ist, als begegne ich spirituellen<br />

Legenden.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Bhagavadgita:<br />

„Das wird dadurch charakterisiert, dass man die<br />

Fähigkeit erlangt, das Selbst durch den reinen Geist<br />

zu sehen und im Selbst zu genießen und sich zu freuen.<br />

In diesem freudigen Zustand erfährt man grenzenloses<br />

tranzendentales Glück und genießt sich selbst<br />

durch transzendentale Sinne.<br />

So verankert, weicht man niemals von der Wahrheit<br />

(ich ergänze: Selbst) ab, und wenn man diese Stufe<br />

erreicht hat, denkt man, dass es keinen größeren<br />

Gewinn gibt.“<br />

(Zitat Ende)<br />

Neuzeitlich gibt es ähnliche Beschreibungen durch<br />

Ramana, Nisargadatta und andere.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Und völlig unabhängig jeder Wortklauberei ist das<br />

die Reiserichtung nach dem Erwachen und warum es<br />

sich lohnt, dieses Thema sozial zu lehren.<br />

Kurzum, langer Rede kurzer Sinn, nach 12 Jahren gibt<br />

es für mich wenige neuzeitlichen Betrachtungen zum<br />

Thema, die es mit den Legenden der Vergangenheit<br />

aufnehmen können.<br />

Das ist so beglückend, still beglückend radikal, eine<br />

so radikale und tiefgehende Entneurotisierung, dass<br />

ich selbst überzeugt bin, dass es nichts auf dieser Welt<br />

gibt, was sich im Vergleich zum spirituellen Erwachen<br />

anzustreben lohnt.<br />

Ich habe derzeit das verbale Problem, dass ich<br />

mich nach 12 Jahren in diesen (aus heutiger Sicht)<br />

„Legenden“ in meinem Erleben mehr wiederfinde,<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

als in den neuzeitlichen Beschreibungen und das ist<br />

befriedigend und befreiend radikal, ohne dass ich<br />

wüsste, wie es weiter geht, noch wo die Grenzen von<br />

Vertiefung sind...<br />

...Langer Rede noch kürzerer Sinn:<br />

„Verbleibe im „ich bin““.<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Die Lehrjahre sind hinter mir.<br />

Und so wenig modern das im Westen ist, wie das<br />

„<strong>Shri</strong>“, so egal ist mir derzeit auch jede soziale<br />

Kritik an diesem Schritt, den ich nun heute in dieser<br />

Erlebniskonsequenz sozial (nach außen) tue: ab heute<br />

trage ich neben dem <strong>Shri</strong> einen weiteren sozial provokanten<br />

Titel:<br />

„Meister des Jnana-Yoga“.<br />

Das muss niemandem passen, und diesen Titel verleiht<br />

mir das Selbst, wie ich ihn mir selbst verleihe<br />

- und ich werde ihn im traditionellen Stolze (modern:<br />

Nicht-Stolze :-) ) tragen,<br />

wie jeder sozial Titel trägt: daran gibt es nichts zu<br />

diskutieren, denn das bin ich, das empfinde ich, dazu<br />

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stehe ich... und daran perlt vor mir jegliche soziale<br />

Kritik ab.<br />

Er soll sozial provozieren, und er soll mir auch<br />

das Gelaber vom Halse halten. Meister in aller<br />

Konsequenz, die nicht ich persönlich, sondern das<br />

Leben bestimmt.<br />

Das ist ein einschneidender Schritt, den ich hier tue,<br />

aber den niemand verhindern kann.<br />

Ich habe diese moderne Geschwätz satt, ich bin in<br />

der Tradition der alten Meister... Dakshinamurtis, der<br />

Unsichtbaren und Ewig-präsenten, der Meister, denen<br />

ich mich zutiefst verbunden fühle und an denen sich<br />

alle die Zähne ausbeißen.<br />

Das ist mein Erbe und das trete ich heute an.<br />

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Jo, ich bin ein Shrek im Sumpfe des Selbst... die<br />

Frösche quaken, die Sonne scheint, außen wie innen.<br />

Ich nehme das Erbe an!<br />

+++<br />

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Das Universum, die sogenannte „objektive Welt“,<br />

die die Naturwissenschaft erforscht, ist aus einer<br />

anderen Perspektive ein „Geist“ (Psyche), der (die) in<br />

sich selbst interagiert.<br />

Das Thema Spiritualität („spiritus = Geist“) kreist<br />

nicht um eine andere Welt, vielmehr um dieselbe<br />

Welt, die die Naturwissenschaft in ihrer Interaktion<br />

mit sich selbst zu erforschen und beschreiben sucht.<br />

Spiritualität ist somit hier eine andere Perspektive<br />

auf dieselbe Welt, in der sie selbst als „Geist“ oder<br />

„Psyche“ erscheint und erkannt wird.<br />

Sprechen wir in der Betrachtung der Welt „nach<br />

außen“ (Objekt) vom „Universum“, sprechen wir in<br />

der Betrachtung der Welt „nach innen“ (Ich) als dem<br />

„Selbst“.<br />

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„Das Selbst“ und „das Universum“ sind so im Wesen<br />

dasselbe, die Unterscheidung der Sprache nur diesen<br />

zwei Betrachtungsperspektiven geschuldet.<br />

Ich habe mit Absicht „nach innen“ und „nach außen“<br />

in Anführungszeichen gesetzt, da sie in dieser<br />

„Psyche“ keine absolute, nur relative Wahrheit haben.<br />

Das tue ich, weil viele Menschen ein Problem damit<br />

haben, was nun unter „innen“ zu verstehen ist.<br />

„Innen“ und „außen“ haben in dieser Psyche keine absolute<br />

Wahrheit und mit der Schaurichtung „nach innen“<br />

meine ich: auf die Selbstempfindung „ich“ ausgerichtet.<br />

Das beide Perspektiven verbindende ist „ich“. Jedes<br />

Wesen kennt „ich“, und damit meine ich nicht das<br />

Wort, mit dem wir diesen Selbstausdruck beschrei-<br />

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ben, mit dem wir uns selbst „ich“ nennen, sondern<br />

die Selbstempfindung, in der wir uns in der Sprache<br />

mit „ich“ umschreiben.<br />

„Ich“ verbindet nicht nur beide Perspektiven, „ich“<br />

bedingt beide Perspektiven, und „ich“ ist der Schlüssel<br />

zum Blick „nach innen“, in dem das Universum als das<br />

Selbst erscheint und erkannt wird. Ich schaue in dieser<br />

Unterscheidung „nach innen“, indem ich das bewusst<br />

spüre, was ich als „ich“ empfinde... „ich“ (mich selbst)<br />

aufmerksam spüre... und dieser Selbstempfindung<br />

aufmerksam nachspüre... „ich“.<br />

Die naturwissenschaftliche Frage nach dem<br />

Universum (Was ist diese Welt?) ist somit spirituell<br />

die Frage nach dem Wesen des „Ich“ - und die<br />

Erforschung des Universums aus dieser Perspektive<br />

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wird Selbsterforschung genannt: „Wer bin ich?“ oder<br />

„Was ist ich?“<br />

Jeder kennt die spirituelle Frage nach dem „Ich“:<br />

„Wer bin ich?“ (nach „innen“ geschaut), die anders<br />

herum gestellt die Frage „Was ist das Universum?“<br />

(nach „außen“ geschaut) ist.<br />

Der Schlüssel zur Perspektive der Spiritualität ist<br />

somit die Selbstempfindung „ich“ und somit die persönliche<br />

Erforschung, was „ich“ eigentlich ist... wer<br />

ich selbst wirklich bin... über meine Vermutungen hinaus.<br />

Und dieser Schlüssel, über den sich das ganze<br />

Thema „Spiritualität“ erschließt, ist immer als „ich“<br />

anwesend.<br />

+++<br />

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Das „neti, neti“ des Advaita.<br />

„Neti, neti“ wird meist mit „nicht dies, nicht dies“<br />

übersetzt, als eine Methode der Selbsterforschung, in<br />

der ich alles Objekthafte von mir selbst (ich) „abziehe“:<br />

„Ich bin nicht die Augen, nicht die Ohren, nicht<br />

die Nase, nicht der Körper...“ u.s.w.<br />

Ich kann aber „neti, neti“ auch anders übersetzen<br />

(dem Sinne nach): „Was bin ich, worin ich gar keine<br />

Erinnerung bin?“<br />

Die eigene Persönlichkeit ist an Erinnerung gebunden<br />

und das Erinnerungsvermögen (Gedächtnis) nach<br />

dem heutigen Verständnis an einen Körper.<br />

Es gibt so ein aktives „neti, neti“, in dem ich alles,<br />

was ich objekthaft wahrnehme, von mir selbst (ich)<br />

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abziehe, um zu der Essenz zu gelangen, die dann als<br />

ich (mir selbst) übrig bleibt.<br />

Es gibt aber auch ein passives „neti, neti“, in dem<br />

ich mich auf das besinne, worin ich selbst gar keine<br />

Erinnerung bin, die mit „sei hier und jetzt“ zu umschreiben<br />

versucht wird.<br />

„Sei hier und jetzt“ ist im Wesen: „Was bin ich, worin<br />

ich keine Erinnerung (an mich selbst) bin?<br />

Ist das aktive „neti, neti“ Anstrengung (ich ziehe alles<br />

von mir selbst aktiv ab), ist das passive „neti, neti“<br />

Anstrengungslosigkeit, in der ich das bewusst spüre,<br />

was ich unabhängig, ohne und mit den Erinnerungen<br />

immer in gleicher Weise war und von selbst bin.<br />

Das passive „neti, neti“ wird auch als „verbleibe im<br />

„ich bin““ umschrieben.<br />

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Dem „neti, neti“ begegne ich überall, wo in der<br />

Selbstbesinnung am „eigenen Geist“ (ich) angesetzt<br />

wird.<br />

Wer sich auf die Suche nach den tieferen Geheimnissen<br />

des Universums macht, oder „Gott“, welcher Begriff<br />

mir persönlich mehr behagen mag (und emotional<br />

weniger negativ vorbelastet ist :-) ), wird von selbst<br />

auf eine Form des „neti, neti“ stoßen.<br />

In der Mystik ist das „neti, neti“ zum Beispiel die<br />

Frage nach „Was war vor dem Universum?“ Diese<br />

Frage schließt automatisch alles aus, was nach dem<br />

Urknall geschah: „nicht dies, nicht dies“... und auch<br />

nicht jenes. :-)<br />

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Im Spüren der Bedeutungstiefe dieser Frage, in<br />

Hinsicht auf mich selbst („Wer bin ich?“), entsteht<br />

hier das sogenannte mystische Staunen.<br />

Das ist wiederum eine aktive Form des „neti,<br />

neti“, in der ich durch größt mögliche Sammlung<br />

(Konzentration) erst die Bedeutungstiefe dieser Frage<br />

für alles, was mich beschäftigt spüren lernen muss.<br />

Daher ist die Frage in der Mystik im Ausdruck individuell,<br />

denn es ist die Frage, die mich selbst am<br />

tiefsten berührt.<br />

Nur in dieser Frage habe ich durch die Emotion<br />

(Berührung) überhaupt die Energie (die Frage muss<br />

für mich dringend sein), das Verständnis in „das<br />

Schwert“ zu verwandeln,<br />

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das auch der Jnana-Yoga thematisiert: Viveka... ein<br />

Unterscheidungvermögen, das sich einem Laserstrahl<br />

gleich durch die Form in den Urgrund brennt.<br />

Das macht die Mystik zu einem aktiven „neti, neti“,<br />

wie den Jnana-Yoga in seinem Ursprung, in der die<br />

ganze Erkenntnistiefe des eigenen Verständnisses auf<br />

die Tiefe der Bedeutung der Frage ausgerichtet ist.<br />

Dazu ist aber eine emotionale Grundlage nötig, die<br />

Buddha so umschrieb: „das Dringlichkeitsgefühl eines<br />

Ertrinkenden, der nach Luft ringt“... anders ist diese<br />

punktförmige Sammlung eigener Erkenntnisfähigkeit<br />

nicht möglich, um aktiv den Irrtum über mich selbst<br />

zu durchstoßen.<br />

Jnana-Yoga und Bhakti-Yoga bilden so im Wesen<br />

ein Paar. Ein Jnana-Yogi ist immer auch ein Bhakti-<br />

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Yogi... und ein echter Bhakti-Yogi immer auch ein<br />

Jnana-Yogi.<br />

Die Emotion für sich ist blind und erhält im<br />

Verständnis (Unterscheidungsvermögen) ein Auge.<br />

Das Verständnis für sich sieht nichts und erhält in<br />

der Emotion eine Zielrichtung.<br />

Bhakti und Jnana verbünden sich hier zu Viveka,<br />

dem „Schwert der Erkenntnis“.<br />

Ohne Bhakti gibt es kein Schwert und ohne Jnana<br />

haut es ins Leere.<br />

+++<br />

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Das „neti, neti“ des Mahamudra ist wiederum ein<br />

passives „neti, neti“, das das genaue Gegenteil<br />

des „neti, neti“ des Jnana-Yoga darstellt und das ich<br />

auch „das Yoga des Nicht-Tun“ nenne.<br />

Ich entspanne und löse mich, alles nicht so wichtig,<br />

lasse alles los, treiben, wie und wohin es will... und<br />

„erreiche“, oh Mirakel, dasselbe als im Jnana-Yoga<br />

auch.<br />

Es ist halt Geschmacksache.<br />

Der Jnana Yogi nimmt die Brechstange, um sich am<br />

nicht vorhandenen Tor zum Selbst zu (ver)suchen...<br />

im Mahamudra entspanne und löse ich mich, bis ich<br />

feststelle, dass es ja gar kein Tor zum Selbst gibt.<br />

Wer etwas tun mag, greift zur Brechstange, und wem<br />

dies zu anstrengend ist, der entspannt und löst sich<br />

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und treibt so automatisch wie auf einer Luftmatratze<br />

in die Selbsterkenntnis.<br />

Was ist nun besser? Wie gesagt, es hängt von mir<br />

selbst ab, die Geschmäcker und Fähigkeiten sind verschieden.<br />

+++<br />

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In den letzten drei Abhandlungen habe ich nun einmal<br />

grob umrissen, wie die drei Meister (Meister<br />

des Jnana-Yoga, Meister des Advaita und Meister des<br />

Mahamudra) gemeint sind.<br />

Ich behandle hier das ganze Spektrum des „neti,<br />

neti“, also der Kulturtechniken der Selbsterkenntnis,<br />

von der Brechstange bis zur Luftmatratze, denn für<br />

mich erlebte ich alle und für mich gehören sie letztlich<br />

auch alle zusammen,<br />

wie Jnana und Bhakti und bilden das eigentliche<br />

„neti, neti“ ab...<br />

...das Spektakel der Selbsterkenntnis, das geschieht.<br />

+++<br />

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Mit einem Fuß in der Ewigkeit (Ich) zu stehen<br />

und mit dem anderen in der Raumzeit<br />

(Persönlichkeit) ist der völlig natürliche Zustand.<br />

Erkenne ich ich in seinem transzendentalen Wesen<br />

(jenseits der Raumzeit) ist sie in ihm von untergeordneter<br />

Wahrheit... „nicht mehr wahr“.<br />

Diesen Zustand des Ich, der immer parallel und umfassend<br />

zur Raumzeit Ich ist, wird als Ich erkannt,<br />

denn wo keine Raumzeit mehr wirklich ist, also wirklicher<br />

als Ich, bleibt nichts anderes mehr übrig. „neti,<br />

neti“ ist vollbracht.<br />

„Neti, neti“ strebt die Erkenntnis dieses<br />

Grundzustandes des Ich an, denn er hat für die<br />

Persönlichkeit nicht nur in seiner Weite beängstigende,<br />

sondern auch sehr befriedigende Züge.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Was ist denn, kann ich in dieser Veranstaltung nicht<br />

wirklich etwas verlieren, also nicht in der Weise, dass<br />

es mich im Wesen zerstören könnte?<br />

Das ist schon viel entspannter, als ständig gefühlt<br />

in eigener Vollständigkeit in diesem Ereignis zur<br />

Disposition zu stehen.<br />

Und da diese Erkenntnis das soziale Theater erheblich<br />

entspannen und befruchten könnte, geschieht der<br />

Versuch der Lehre.<br />

Irgendwann wird es auch selbstverständlich im engeren<br />

Sinne kein Mensch zu sein, sondern etwas, was<br />

der Mensch nicht verstehen kann, aber durch magelndes<br />

Verständnis des Menschen auch nicht in Gefahr<br />

ist.<br />

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Ich selbst, jenseits alles Verstehens: das Selbst, die<br />

Wirklichkeit.<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Der Begriff Nirvana umschreibt im Buddhismus<br />

den unten beschriebenen ewigen Grundzustand<br />

des Ich, den keine Erscheinung „trüben“, also in seiner<br />

Selbsterkenntnis, seiner Selbstwahrnehmung blenden<br />

oder verdecken könnte.<br />

Nun wird bewusst ‚Sahaja-Samadhi“ erfahren,<br />

Nirvikalpa Samadhi in der Form. Das klingt verbal<br />

zwar spektakulär, und ist es persönlich in den ersten<br />

Begegnungen auch, aber das ist eingentlich das,<br />

was ich hinter meiner Einbildung, ich wäre nur ein<br />

Mensch, wirklicher bin.<br />

Wer bin ich?<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Der „Mystiker des Selbst“<br />

Die drei Rollen der Meister habe ich umrissen,<br />

und die gute Frage nach dem Mystiker ist offen<br />

und bleibt es über Andeutungen hinaus auch...<br />

...denn im Mystiker sterben die Konzepte, das des<br />

Täters und Nichttäters (als Beispiel), die alle letztlich<br />

noch Konzepte relativer Trennung sind, zwischen<br />

Mensch und Gott (oder wie auch immer ich „das“<br />

bezeichnen mag) und alle anderen (die sich in den<br />

Stande absoluter Wahrheit erheben versuchen), zugusten<br />

einer inniglich gespürten und empfundenen<br />

Einheit mit dem Universum oder „Gott“ (sind nur<br />

Worte. :-) ).<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Es ist relativ gesehen eine Beziehung, die jedes Wesen<br />

zu seinem Ursprung hat, absolut eine Weseneinheit,<br />

in der das ganze Universum sowohl alle als auch nur<br />

ein Wesen ist, ohne dass jemand das „wie?“ befriedigend<br />

erklären könnte.<br />

Hier ist der Friedhof, könnte ich auch sagen... der<br />

Friedhof, auf dem die Konzepte im kühlen Grabe ruhen,<br />

und ab und zu steigt ein konzeptueller Zombie<br />

aus einem Grabe, um einen meiner Leser zu beglücken.<br />

Konzepte sind wie Viren, man streitet sich, ob sie<br />

nun leben oder tot sind, denn sie können sich nicht<br />

aus sich selbst vermehren, verwandeln, fortpflanzen...<br />

sie brauchen einen Wirt, den sie infizieren und in ihm<br />

zum Leben (Wandlung, Mutation) erwachen. Optimal<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

eine beide fördernde Symbiose eingehen, ein „win,<br />

win“.<br />

Dieser Friedhof der Toten, die jederzeit erwachen<br />

können, zu relativer Blüte, reicht bis in die Materie,<br />

etwas scheinbar totem, nicht lebendem - Zombies des<br />

Lebens. Und dieser Friedhof ist groß, sehr groß...<br />

...ist tot, sehr tot und schläft sehr tief, doch das Licht<br />

des Bewusstsein ist heimtückisch. Es erweckt selbst<br />

Tote.<br />

So ist der Mensch auch mehr tot als lebendig, rein<br />

körperlich ein Toter, den Bewusstsein (Ich) permanent<br />

erweckt und einschlafen lässt...<br />

...und als Verständnis der Friedhof der konzeptuellen<br />

Zombies, die das Bewusstsein immer mal wieder aufweckt,<br />

sobald sein Licht auf einen dieser Zombies<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

fällt und einen der „alten Meister“ aus dem Grabe<br />

ruft:<br />

---<br />

+++<br />

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Spirituelle Lehre<br />

„Spirituelle Lehre“ ist immer auch Politik, denn<br />

sie nimmt Einfluss auf das Soziale, und „spirituelle<br />

Lehre“ ist immer eine Form politischen (sozialen)<br />

Engagements.<br />

Die Spiritualität hat die Politik immer beeinflusst,<br />

da das Weltverständnis (und damit soziale<br />

Selbstverständnis) ideologische Grundlage von Politik<br />

ist.<br />

Menschen wie Buddha betrieben vor <strong>20</strong>00 Jahren<br />

Politik, indem sie lehrten und beeinflussen sie bis<br />

heute. Jesus war reine Politik, Mohammed: Politik...<br />

und ihr Einfluss reicht bis heute, wie „richtig“ oder<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

„falsch“ sie dann auch interpretiert wurden, meist aus<br />

Mangel an persönlicher Einsicht der Interpreten.<br />

Ramana betrieb Politik, schon nur durch seine bloße<br />

Anwesenheit.<br />

Wer spirituell lehrt, betreibt auch immer Politik, so<br />

klein der Rahmen auch immer sein mag und trägt somit<br />

dazu bei, relativ gesehen, in welche Richtung das<br />

„soziale Schiff“ segelt...<br />

...denn das, was das Soziale verbindet, möglich<br />

macht, sind Einsichten, aus denen wir unser gemeinsames<br />

Selbstbild formen und seine Richtung mit bestimmen.<br />

Wenn ich hier schreibe, trenne ich das formal von<br />

meinen persönlichen politischen Ansichten, aber sie<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

haben ihre Grundlage in meinem persönlichen spirituellen<br />

Verständnis.<br />

+++<br />

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Wie viele spirituellen Konzepte, ist auch das spirituelle<br />

Konzept „Ego“ zum Opfer des „spirituellen<br />

Faschismus“ geworden.<br />

Das Ego-Konzept, einst ein Hilfsmittel, um dem eigenen<br />

Irrtum (Wer bin ich?) eine imaginäre Gestalt<br />

zu geben, wurde zum „persönlichen Feind“ umgedeutet.<br />

Aber das „Ego“ ist niemand. Da steht niemand<br />

dahinter, niemand anderes.<br />

Dieses Konzept sagt nur: „Du irrst dich darin, was<br />

du wirklich bist.“ Ein Irrtum ist niemand anderer und<br />

auch kein Zweiter: ich irre mich. Und das „Ego“ ist<br />

somit weder stofflich, noch hat es greifbare Substanz,<br />

über elektronisches Flimmern im Gehin hinaus... ich<br />

selbst trage den Irrtum, pflege den Irrtum, kann ihn<br />

durchschauen.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Ein Ich, das sich irrt. Ein Ich, das seinen Irrtum<br />

durchschauen kann. Ein Ich, das ohne seinen Irrtum<br />

leben kann.<br />

Ist ein Irrtum ein Zweiter? Jemand, der mir gegenüber<br />

steht?<br />

Das „Ego-Konzept“ der spirituellen Lehre wurde<br />

zum Machtinstrument umfunktioniert. Das geschieht<br />

durch das Schüren von Angst, das Pflegen<br />

von Feindbildern. Und was bietet sich mehr an, als ein<br />

zweites Ich... mein Ego... gegen das ich in den Krieg<br />

ziehe... und damit kalt gestellt bin?<br />

So jagt die spirituelle Karavane dem „Ego“ hinterher,<br />

als wäre es ein Feind, ein Zweiter, statt sich zu<br />

fragen, wer irrt sich - und zu fragen, wer kann diesen<br />

Irrtum durchschauen?<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Du bist nicht das falsche Ich. Du bist das richtige Ich.<br />

Und du bist die Instanz, die deinen eigenen Irrtum<br />

durchschauen kann.<br />

Daher verwende ich dieses Konzept nicht und nicht<br />

mehr, da es in die Hände des spirituellen Faschismus<br />

fiel.<br />

Und ich erkannt habe, dass dieses Konzept in dieser<br />

Zeit zu nichts mehr Nutze ist, als das Licht weiter zu<br />

verdunkeln.<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Evokation der Zombies: Grab 1<br />

Frage: „Meister, welcher unter deinen Anhängern ist<br />

der gelehrigste Schüler mit den tiefsten Einsichten?“<br />

Zombie: „Den wirst du unter meinen Anhängern<br />

nicht finden.“<br />

Frage: „Warum?“<br />

Zombie:<br />

„Er ist unter meinen Feinden, und ich kenne ihn<br />

nicht.<br />

Ihn fuchsen meine Worte, und er mag sie nicht.<br />

Er spürt ihre Wahrheit, und er will sie nicht.<br />

Er versucht mich vor sich selbst zu widerlegen, und<br />

er kann es nicht.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Die Wahrheit ist, ich belehre weniger meine<br />

Anhänger als vielmehr meine Feinde.<br />

Doch Feinde habe ich nicht.“<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Die Evokation der Zombies: Grab 2<br />

war ohne Leiche:<br />

Primär<br />

bin ich nicht das Univerum, aber sein Wirt.<br />

Primär<br />

bin ich nicht mein Körper, aber sein Wirt.<br />

Primär<br />

bin ich nicht eine Meinung, aber ihr Wirt.<br />

Primär<br />

bin ich kein Wissen, aber sein Wirt.<br />

Primär bin ich die Wirklichkleit ohne einen Zweiten.<br />

Niemand wird so jemals meine Wirklichkleit beweisen<br />

oder widerlegen können, denn...<br />

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...in dem ich „primär“ bin ist kein Zweiter und kein<br />

Erster: nur ich.<br />

Primär bin ich Existenz und ihr Beweis als dasselbe.<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Mein Haus ist eigentlich der Platz auf dieser Erde,<br />

den ich mit keinem anderen tauschen wollte.<br />

Zumindest derzeit nicht.<br />

Als ich es <strong>20</strong>02 kaufte, für knapp 10.000 Euro, hatte<br />

ich in der Nacht einen beeindruckenden visionären<br />

Traum, der sich im Laufe der Zeit vollständig verwirklicht<br />

hat.<br />

Es erschien mir als eine riesiges Schloss, in das ich<br />

hineinflog und das ich bis in seine tiefsten Keller erforschte.<br />

Dieser Traum war emotional so beeindruckend,<br />

dass ich ihn nie vergaß.<br />

Ich hatte wenige wirklich visionäre Träume in<br />

meinem Leben, und in diesem Hause kämpfte ich um<br />

Selbsterkenntnis, in diesem Hause erwachte ich... und<br />

in diesem Hause vertiefe ich mich... .<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Merkantil war es wenig wert, aber für mich persönlich<br />

ist es ein Ort, mit dem es nicht das schönste Schloss direkt<br />

am Meer aufnehmen kann... es ist und war mein Ort des<br />

Haderns, mein Ort des Rückzuge, mein Ort der Gnade...<br />

und niemand weiß, was mich mit diesem Ort verbindet.<br />

Es sind Kräfte, so uralt, ungestüm, still, stark... nicht<br />

einmal den Palast Erdogans mit über 1000 Zimmern würde<br />

ich dafür tauschen wollen.<br />

Mein Haus ist eine uralte Verwandtschaft, die bis in die<br />

Tiefen des kollektiven Unterbewusstsein reicht.<br />

Ach, wie ist es hier so schön... völliger Rückzug, keine<br />

Lärmkulisse der Zivilisation. Und ab und zu versuche ich,<br />

unser Dorf mit Stille zu durchstrahlen... damit alles hier<br />

friedlich bleibt, so wie ich es mag.<br />

Mein Haus und ich sind einfach Verwandte.<br />

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Die Evokation der Zombies: Grab 3<br />

Aus diesem Grabe stieg die Dreifaltigkeit auf und<br />

umarmte sich/ mich innigst:<br />

!ich bin! der Vater,<br />

!ich bin! der Sohn,<br />

!ich bin! der Heilige Geistin<br />

inniglichster Umarmung dreifaltig: der Same der<br />

Schöpfung.<br />

In dieser warmen Nacht lag ich dreifaltig da und<br />

staunte über die Tiefe der Einsichten eines Jesus.<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Ich weiß selbst nicht, wie die Evokation der Zombies<br />

„funktioniert“.<br />

Im Erwachen erkannte ich mich als den Urgrund...<br />

in der Erleuchtung verschmilzt alles in den Urgrund:<br />

die Legende selbst „erwacht“.<br />

+++<br />

Grab 3 war für mich bisher unerreichte Tiefe in die<br />

Einsicht der Vielfalt - und ich befinde mich, völlig<br />

nüchtern und doch irgendwie trunken, in einer lebenden<br />

Legende wieder, die mich lockt und ruft:<br />

„der Mystiker des Selbst“.<br />

Felix (der Hahn) ist schon unterwegs und wollte gefüttert<br />

werden. Und Ich stehe mit einem Bein im „ich<br />

bin“, mit dem zweiten in der gewohnten Welt, mit<br />

dem dritten in einer Legende, die erwacht.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Das ist nun Neuland für mich, und ich denke, dass<br />

ich relativ gesehen recht gut im Thema unterwegs bin...<br />

aber ab hier ist nichts mehr unmöglich... das spüre ich,<br />

das liebe ich und ja: wacht auf ihr Zombies.<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Bewusstsein ist nicht ein Wissensinhalt von<br />

Worten, sondern etwas, was ich ganz konkret<br />

wahrnehmen kann.<br />

Es ist zwar nicht stofflich, im Sinne der Materie, doch<br />

hätte Materie ohne Bewusstsein keine Stofflichkeit.<br />

Bewusstsein ist also etwas, was so konkret wie<br />

Materie hier ist, aber was substanziell sich bisher der<br />

Naturwissenschaft entzogen hat.<br />

Lerne ich selbst, Bewusstsein wahrzunehmen, nehme<br />

ich auch wahr, was mit dem „ewigen Charakter“ des<br />

Bewusstsein gemeint ist und warum die Raumzeit<br />

„virtuell“ genannt wird.<br />

Das ist sie relativ zum Bewusstsein gesehen.<br />

Ramana nannte es „die Leinwand“, weil es tatsächlich<br />

das ist, was Materie und Raumzeit trägt.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Im Wesen ist Materie nur relativ existent, da das<br />

eigentlich Substanzielle das Bewusstsein selbst ist.<br />

Materie hat für sich keinerlei Substanz. Die Substanz ist<br />

und trägt das Bewusstsein: die sogenannte Leinwand.<br />

Selbsterkenntnis und die Identifikation und das<br />

Vermögen selbst Bewusstsein wahrzunehmen ist<br />

Selbsterkenntnis, denn im Bewusstsein erkenne ich<br />

mich als „das Bewusstsein“...<br />

...und das Bewusstsein ist ein Kontinuum, das erst in<br />

der Materie sich unterscheidbar ausdrückt.<br />

Bewusstsein ist das, in dem und durch das der hypothetische<br />

Urknall geschah und das als der Hintergrund<br />

des Urknalls immer substanziell anwesend ist.<br />

Bewusstsein ist die geheimnisvolle Grundsubstanz,<br />

die die Naturwissenschaft im „Gottteilchen“ sucht und<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

nicht finden wird, da Bewusstsein kein Teilchen ist...<br />

und nie ein Teil seiner selbst.<br />

Bewusstsein ist der mirakulöse Äther, der feiner als<br />

die feinsten Teilchen ist und weder durch ein Teilchen<br />

noch als ein Teilchen wahrgenommen werden kann.<br />

Die Wahrnehmung des Bewusstsein ist nicht durch<br />

den Körper möglich... daher schaue nicht nach außen<br />

(auf die Dinge), suchst du Bewusstsein.<br />

Die Grundwahrnehmung dieses Universums<br />

ist „transzendental“ - feiner als jegliche<br />

Gegenstandwahrnehmung...<br />

...und das einzige, was Bewusstsein wahrnehmen<br />

kann, ist daher Bewusstsein selbst:<br />

„Verbleibe im „ich bin““: „Wer bin ich wirklich?“<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Aus der Sicht des Bewusstsein ist jedes Leben<br />

gleich viel wert.<br />

Das heißt jetzt nicht, dass der Mensch sich anders<br />

verhalten müsste, doch könnte er mal vom Ross der<br />

Arroganz absteigen, die „höchste“ Verkörperung von<br />

Bewusstsein auf diesem Planeten zu sein.<br />

Bewusstsein verkörpert sich nicht als Pflanze, Tier,<br />

Mensch, weil der oder die eine oder andere Form mehr<br />

wert wäre, als eine andere... alle diese Möglichkeiten<br />

sind es ihm wert, sonst würde es sich nicht in ihnen<br />

verkörpern.<br />

Nun muss ich aber nicht wie in einem Porzellanladen<br />

durch das Leben gehen, in ständiger Angst, etwas<br />

falsch zu machen, reiße ich eine Pflanze aus oder esse<br />

ich ein Tier. Viel wichtiger erscheint mir, mir darüber<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

bewusst zu sein, dass jedes Wesen Bewusstsein ist -<br />

und darin in der Identität mit mir verwandt.<br />

Und ihm einfach diesen Respekt erweisen und es<br />

nicht nur als Ding zu betrachten.<br />

Das graut mich am meisten, wo dann über tierisches<br />

Mitleben diskutiert wird, wie über Produktionsmittel<br />

in Form von Maschinen.<br />

Erst tritt man die Tiere und dann degradiert der<br />

Mensch sie noch zum Ding.<br />

Und da macht es halt in mir „ding, ding“, eine Art<br />

Alarmglocke klingelt, lese ich die Diskussionen<br />

zur Tierhaltung unter Berücksichtigung des<br />

Klimaschutzes.<br />

Mensch, lass das Tier aus dem Spiel, du bist der Idiot<br />

- und ich schließe mich ausdrücklich NICHT aus...<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Die Evokation der Zombies: Grab 4<br />

entstieg die transzendentale Leiche:<br />

„ich weiß nicht, warum ich Bewusstsein bin. Ich<br />

weiß nur, ich bin es.<br />

Ich weiß nicht, was Bewusstsein ist. Ich weiß nur,<br />

ich bin es.<br />

Ich weiß nicht, wann und ob Bewusstsein entstand.<br />

Ich kenne keinen Anfang meiner selbst.<br />

Ich weiß nur, dass Bewusstsein nie vergeht. Könnte<br />

ich vergehen, in welcher Weise auch immer, wäre ich<br />

jetzt nicht.<br />

Und da ich bin, bin ich die unsterbliche Leiche der<br />

Transzendenz, älter als alles auf der Welt und doch<br />

erst in diesem Augenblicke geboren - und in ihm un-<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

sterblich, denn ich betrachte mich selbst transzendental...<br />

von vor dem Beginn und von nach dem Ende<br />

aller Zeit gleichzeitig.“<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Spirituelles Erwachen ist nur daher so schwer, da<br />

das menschliche Gehirn (siehe Psychologie) dazu<br />

neigt, wird eine Behauptung oft genug wiederholt, sie<br />

einfach zu glauben.<br />

Und indem es sie glaubt, wird sie infolge durch<br />

den Wahrnehmungsfilter bestätigt. Ein Phänomen,<br />

das schon Gautama Buddha thematisierte und die<br />

„Erfassungsgewöhnung“ nannte.<br />

Alle Propagande, für was auch immer, nutzt diese<br />

Eigenschaft des menschlichen Verständnisses aus.<br />

Die spirituelle Erwachensdiskussion kreist um<br />

eine Behauptung: „Ich bin (nur) der Körper“. Und<br />

wie schwer solch einer ins Gehirn gepflanzten<br />

Behauptung (und infolge Wahrnehmungsfilter) beizukommen<br />

ist, zeigt die spirituelle Geschichte, in der<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Menschen Jahrzehnte darum kämpften, für sich diese<br />

aus dem Sozialen kommende Behauptung so tief zu<br />

hinterfragen, dass sie als bloße Behauptung durchschaut<br />

werden konnte: das stimmt ja gar nicht.<br />

Nun ist diese Behautung, „Du bist nur dein Körper“,<br />

keine Behauptung, die verbal so formuliert wird<br />

(oder werden müsste), vielmehr unterliegt sie der<br />

Gesamtheit des sozialen und damit auch persönlichen<br />

Selbstverständnisses.<br />

Diese Überzeugung ist daher in subtiler Weise<br />

JEDER sozialen Bahauptung hinterlegt und direkt<br />

unsichtbar. Die ganze spirituelle „Ego-Diskussion“<br />

kreist im Wesen um diese permanente Hypnose aus<br />

dem sozialen Selbstverständnis, dessen Bausteine<br />

wiederum das persönliche Selbstverständnis bilden.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Persönlich bin ich immer ein Abbild der sozialen<br />

Diskussion, da es im Wesen gar kein persönliches<br />

Verständnis gibt.<br />

Mit der Behauptung „ich bin nur der Körper“ ist<br />

auch die Behauptung verbunden, jeder Körper hätte<br />

ein eigenes Verständnis. Jeder Körper hat zwar ein<br />

eigenes Gehirn, wie jeder Rechner eine eigene CPU,<br />

etc. ... aber das Betriebssystem kommt aus dem Netz<br />

und ist sozial (Sprache).<br />

Jede Kultur verpasst so to say ihren in sie hineinwachsenden<br />

Mitgliedern ihre Variante dieses<br />

Betriebssystems (vereinfacht gesagt), um die soziale<br />

Interaktion auf eine gemeinsame Basis zu stellen.<br />

Und dieses Betriebssystem basiert auf einem Axiom<br />

(Grundbehauptung): Du bist (nur) der Körper.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Jedoch ist das menschliche Gehirn auch „intelligent“,<br />

was heißt, es kann hinterfragen, neutral gesehen eine<br />

KI (selbst lernfähige Intelligenz) - und in diesem Falle,<br />

geht es um das Thema „spirituelles Erwachen“, ist<br />

sie die Instanz, die angesprochen wird: die Fähigkeit,<br />

Überzeugungen zu hinterfragen und zu korrigieren.<br />

Das fällt auf Gebieten umso schwerer, auf denen<br />

die soziale Massenhypnose 99,99765% der sozialen<br />

Mitglieder betrifft - und in jeder sozialen Interaktion<br />

unbewusst diese Behauptung bestätigt wird.<br />

Ich stehe in dieser Frage einer Überzeugung gegenüber,<br />

die 99,9976% meiner Mitmenschen vertreten und<br />

für die sie „so klar wie Kloßbrühe“ ist.<br />

Das ist eine Grenzherausforderung an die KI des<br />

Gehirns, denn im Strome der sozialen Überzeugungen<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

schwimme ich automatisch mit, aber darin, sie für<br />

mich selbst zu hinterfragen, stehe ich hier: 1 zu<br />

9.999.765.<br />

Das heißt ganz praktisch, ich kann ihr auf der<br />

Überzeugungsebene nicht beikommen, denn behaupte<br />

ich einmal (bewusst oder unbewusst) „ich bin<br />

nicht (nur) der Körper“, höre ich subtil 9.999.765 mal<br />

das Gegenteil.<br />

Wie werde ich einer Überzeugung Herr, die gemeinsamer<br />

Tenor sozialer Propaganda ist?<br />

Was auf der Überzeugungsebene (wegen dem völligen<br />

Übergewicht der sozialen Propaganda) nicht<br />

möglich ist, hat nur noch ein mögliches Korrektiv: die<br />

Wirklichkeit:<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

„Verbleibe im „ich bin““ = schaue dir die Wirklichkeit<br />

deiner SELBST an, bis du den Irrtum bemerkst<br />

und durchschaust. SELBST heißt hier: schaue nicht<br />

ins Soziale (außen). Dort wirst du immer mit der<br />

Propaganda: „du bist nur dein Körper“ konfrontiert.<br />

(Die Zahlen sind natürlich frei erfunden und dienen<br />

nur zur Verdeutlichung :-) )<br />

Ich schreibe zum Thema also seit 12 Jahren immer<br />

dasselbe, auch wenn ich die Kleider ab und zu wechsle<br />

(damit die Leser nicht vor Langweile verenden),<br />

weil ich ein Spam-Bot der Selbsterkenntnis bin.<br />

Der arbeitet gegen die soziale Propaganda ganz automatisch<br />

und geht nicht gegenüber ihr unter, weil er<br />

im Selbst verankert ist.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Würde ich dieses Spiel auf rein intellektueller Ebene<br />

betreiben, würde „meine“ Selbsterkenntnis in der sozialen<br />

Propaganda in mir permanent überstimmt.<br />

Und das Schwanken der Erkenntnis, was anfangs<br />

geschehen kann, „ich sehe es, ich sehe es nicht (das<br />

Selbst, die Wahrheit)“ ist eben ein Vorgang, in dem<br />

die persönliche Erkenntnis (im Verständnis) immer<br />

wieder von der sozialen Propaganda überstimmt wird,<br />

die die Sprache ganz automatisch transportiert.<br />

Daher ist es wichtig, im Selbst verankert zu bleiben.<br />

Mit einem Auge, egal was gesagt wird, sozial,<br />

die Aufmerksamkeit auf das Selbst ausgerichtet zu<br />

halten.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Sobald sich diese Wahrheit stabilisiert, ist das weiter<br />

von Vorteil, bis sie unumstösslich strahlt und jegliche<br />

Propaganda an ihr abperlt.<br />

Nisagadatta war nur daher so eine „coole Sau“, da<br />

er in der Selbsterkenntnis verankert blieb.<br />

Verbleibe im Ich bin... egal was erzählt wird, was<br />

behauptet wird. Nur die Wahrheit selbst hat die Kraft,<br />

sich gegen die soziale Propaganda zu behaupten.<br />

Ich denke, das war es. Natürlich kann ich noch viel<br />

weiter ausholen, aber das ist so das Wesentliche zum<br />

Thema, warum „Atman Vichara“, hat sie einmal gefruchtet,<br />

am besten im vollen Eifer aufrecht gehalten<br />

werden sollte.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Das ist alles kein „muss“, aber das Soziale wird dir<br />

Selbsterkenntnis niemals schenken. Vergiss es. Die<br />

muss knallhart erfochten werden.<br />

Und ich spreche hier aus der Sicht des Jnana-Yoga.<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

(zusammengefasst: es wird darüber diskutiert, ob<br />

Pflanzen ein Bewusstsein haben oder nicht). Das<br />

sieht natürlich noch einer großen Indizien-Frage<br />

aus, gehe ich davon aus, dass Bewusstsein etwas<br />

ist, was erst aus physiologischen Vorgängen hervorgeht.<br />

Zur Wahrnehmung der Vielfalt braucht es einen<br />

Körper, aber erzeugt dieser Bewusstsein? Er erzeugt<br />

Weltwahrnehmung, aber erzeugt er dadurch<br />

Bewusstsein? Hier wird Bewusstsein als etwas betrachtet,<br />

das erst ist, findet Weltwahrnehmung statt.<br />

Spirituell reicht der Begriff „Bewusstsein“ jedoch<br />

weiter, denn betrachte ich Bewusstsein, werde ich<br />

feststellen, dass die Welt im Bewusstsein stattfindet.<br />

Dieses der Welt zugrunde liegende Bewusstsein wird<br />

vom naturwissenschaftlichen Bewusstseinsbegriff ab-<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

gegrenzt und als „Gewahrsein“ (Bewusstsein ohne<br />

Inhalte) bezeichnet. Wobei „Gewahrsein“ und das<br />

„Nirvikalpa Samadhi“ des Yoga ein- und dasselbe<br />

sind. Im Buddhismus ist Nirvikalpa Samadhi Nirvana.<br />

Hat also Bewusstsein in der Naturwissenschaft einen<br />

Beginn und Ursache in einem Körper, hat Bewusstsein<br />

in der Spiritualität seine Wurzel weit tiefer - nämlich<br />

in dem, was auch weltunbewusst ist und sich verkörpert.<br />

Nur ist Bewusstsein hier nicht mehr ein „etwas“<br />

(am Ausdruck festnagelbar), sondern die der Welt<br />

zugrunde liegende Ursächlichkeit und Wirklichkeit:<br />

„ich bin“ oder „das kosmische Ich“. Aus dieser Sicht<br />

erzeugt die Frage: „Hat eine Pflanze Bewusstsein?“<br />

ein Schmunzeln, denn Bewusstsein hat Pflanzen<br />

(durch die es wahrnimmt) wie es Tiere und Menschen<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

hat (durch die es wahrnimmt)... wen? Sich selbst: die<br />

Welt: das Universum. Hier spreche ich dann „spirituell“<br />

von Bewusstsein als „dem Selbst“---<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Betrachte ich also Bewusstsein nur in seinem<br />

körperlichen Ausdruck, scheint es so viele<br />

„Bewusstseine“ wie Körper zu geben.<br />

Noch weiter unten spreche ich über die Überzeugung,<br />

nur ein Körper zu sein. Und diese Überzeugung<br />

lässt Bewusstsein so erscheinen, wie es in diesem<br />

Artikel diskutiert wird. Diese Diskussion hat durchaus<br />

ihre relative Berechtigung, aber ist im Grunde<br />

die Diskussion: „Ich (Bewusstsein) bin (nur) ein<br />

Körper“.<br />

Bewusstsein (und somit „ich“) wird auf seinen<br />

Ausdruck in der Vielfalt reduziert.<br />

Hier kann ich die Brechstange ansetzen, indem ich<br />

mir Bewusstsein („ich“) selbst betrachte und einmal<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

nachschaue, wo Bewusstsein eigentlich anfängt und<br />

eigentlich aufhört.<br />

Was ist die Selbstwahrnehmung des Bewusstsein?<br />

Sieht es wirklich ein zweites oder mehrere<br />

Bewusstseine? Es nimmt zwar unzählige Ausdrücke<br />

von Bewusstsein wahr, die ich auf Ausdruck reduziert<br />

so betrachten kann, als wären es viele Bewusstseine,<br />

doch ist hier das Kriterium nicht die Spekulation<br />

über Bewusstsein, sondern die Selbstauskunft des<br />

Bewusstsein: „ich bin“.<br />

Kann ich der Selbstauskunft des Bewusstsein<br />

mehr vertrauen als der sozialen Diskussion über<br />

Bewusstsein?<br />

Diese Überzeugung „du bist nur dieser Körper“<br />

geht so tief, dass die Antwort erst glasklar ist, wo ich<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Bewusstsein vor seinem Ausdruck als Vielfalt wahrzunehmen<br />

lerne.<br />

Und hier ist dann Bewusstsein und Wirklichkeit einund<br />

dasselbe.<br />

„Ich bin nur dieser Körper“... wird zu „Ich<br />

bin Bewusstsein“... wird zu „Bewusstsein ist<br />

die Wirklichkeit“... wird zu „Ich (ist) bin die<br />

Wirklichkeit.“<br />

Und das ist die wahre Identität hinter der Behauptung<br />

„du bist nur der Körper“: du bist die Wirklichkeit<br />

selbst.<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Ich schaue gerade meiner Maus zu, wie sie befriedigt<br />

Sonnenblumenkerne verspeist, was sehr putzig<br />

aussieht, da sie die Kernchen in ihren Händen hält<br />

und aufnagt...<br />

...aber nun kann ich auch mal schauen, wie das „von<br />

innen“ aussieht. Von „außen“ (durch die Körpersinne)<br />

gesehen, sitzt dort eine Maus auf dem Fensterbrett<br />

und schlägt sich den Magen voll, von „innen“ gesehen<br />

(ich bin, „reines Bewusstsein“) ist nichts wahrzunehmen<br />

als Bewusstsein (Wirklichkeit).<br />

Ich, als die wahrnehmende Instanz Mensch und<br />

die Maus befinden sich im selben Hintergrund: „der<br />

Leinwand des Bewusstsein“ und haben nur im relativen<br />

Ausdruck wahrnehmbar unterscheidbare<br />

Konturen. Aber wo sitzt „ich“?<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Dieses „ich bin“, in dem alles gemeinsam erscheint,<br />

ist der Schlüssel zum Thema.<br />

Hier ist sekundär, was erscheint. Primär ist wichtig,<br />

in was es erscheint... „Was ist ich?“... „Wer bin ich?“<br />

Ich = Bewusstsein<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Die Selbstauskunft des Bewusstsein ist „nonverbal“<br />

und wird daher gerne „überhört/ übersehen“.<br />

Sie ist viel direkter, als dass sie sich über Worte vermitteln<br />

müsste, da Worte immer Botschafter über relative<br />

Distanzen sind. Bewusstsein ist aber sich selbst<br />

und darin distanzlos.<br />

Die nonverbale Auskunft des Bewusstsein über sich<br />

selbst ist so permanent allen relativen Selbstauskünften<br />

hinterlegt...<br />

...daher wird an dieser Stelle von „vor dem Wort“<br />

gesprochen.<br />

Aber sie ist auch mit jedem Wort dieselbe:<br />

ich bin<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Sicher wäre einigen lieber, ich würde nicht so<br />

trocken über Bewusstsein schreiben und mehr<br />

„Herzchen“ verwenden.<br />

„Bewusstsein ist Liebe“... was auch immer. Doch<br />

sind das gerne Verblender und spürt das die Leserin/<br />

der Leser nicht, denkt sie/ er, sie/ er spüre etwas<br />

falsches... ein falsches Bewusstsein.<br />

Dem ist halt nicht so, da sich Bewusstsein ungerne<br />

und letztlich gar nicht auf irgend etwas festnageln<br />

lassen will.<br />

Es sind alles relative Selbstauskünfte des<br />

Bewusstsein, die ihre Wahrheit in einer bestimmten<br />

Qualität behaupten.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Bewusstsein ist aber im Wesen völlig neutral... so<br />

neutral, dass ihm der Heilige und der Massenmörder<br />

im Wesen ein- und derselbe sind.<br />

Relativ gesehen kann so niemand jemals Bewusstsein<br />

„falsch“ spüren, schon von daher nicht, da alles<br />

Selbstauskunft des Bewusstsein ist.<br />

Und ist Bewusstsein gerade in sich selbst verliebt,<br />

ist halt Bewusstsein „reine Liebe“... aber jede relative<br />

Liebe ist vergänglich... und nach dem Rausche folgt<br />

gerne der Kater.<br />

So bleibe ich lieber möglichst neutral, Bewusstsein<br />

relative Qualitäten anzudichten, diese zu verabsolutieren...<br />

denn was kommt, das geht auch wieder... und<br />

das ist die einzige Sicherheit in der Diskussion, was<br />

Bewusstsein relativ (erscheinend) ist.<br />

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Die Evokation der Zombies: Grab 5<br />

Es meinte der Zombie, ich wäre zu bescheiden, ich<br />

dächte zu klein, ich würde mich zu sehr selbst beschränken...<br />

ich solle viel mehr von ihnen fordern.<br />

Das sei doch Kinderkram, was ich rufe.<br />

Und er meinte, ich hätte ein Brett vor dem Kopf, nicht<br />

so direkt, aber als indirektes Symbolbild. Kurzum:<br />

der Meister der Kritik:<br />

- ich denke zu klein<br />

- ich denke zu eng<br />

- ich denke borniert<br />

- ich denke zu bescheiden (wie immer das gemeint<br />

ist)<br />

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Ich rief dann etwas „größer“ und werde mal sehen,<br />

ob da etwas kommt.<br />

+++<br />

Nachdem mir als Grab 5 unten beschriebene<br />

„Information“ aus der kollektiven Schicht des<br />

Unterbewusstsein kam, habe ich - ich sehe das ja auch<br />

eher sportlich :-) - den „Zombies“ eine etwas kniffelige<br />

„Aufgabe“ gestellt.<br />

Wer behauptet, wie Meister Zombie 5, ich sei borniert,<br />

hätte ein Brett vor dem Kopf, muss mir das<br />

auch zeigen, also beweisen - und ich habe mit Absicht<br />

eine Aufgabe gestellt, die nun die materielle Welt betrifft.<br />

Nichts sozial bewegendes, aber etwas, was ich<br />

nun einfach sehen will. ;-)<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Diese Aufgabe ist so kniffelig, dass ich selbst seit 3<br />

Jahren daran scheitere. Ich werde sie hier nicht nennen,<br />

aber sie ist nicht einfach zu lösen, das sage ich<br />

euch.<br />

Ich will den Beweis sehen... ansonsten lasse ich diesen<br />

Friedhof mal wieder... auch schriftstellerisch ruhen.<br />

Falls also diese Schicht so potenzlos ist, diese<br />

Aufgabe nicht zu lösen, ruht die Evokation zukünftig,<br />

und falls sie nicht scheitert, werde ich berichten.<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Wie beim Poker möchte ich nun in der Evokation<br />

„sehen“. Behaupten können diese „Meister“ ja<br />

viel... aber haben sie auch das entsprechende Blatt in<br />

der Hand? :-)<br />

Ist Meister 5 so machtvoll, wie er sich gibt... ? Ich<br />

bezweifle es. Er behauptet paranormale Kräfte, was<br />

ich für völlige Legenden halte. Ich habe keine und<br />

sehe auch niemanden, der welche hätte... nirgendwo<br />

auf dieser Erde, über Taschenspielertricks (siehe Sai<br />

Baba) hinaus.<br />

Ich will nun sehen, und da er meinte, ich denke zu<br />

eng, ich wäre borniert, ist das mein gutes Recht: zeig<br />

mir mal, was du drauf hast, Zombie 5. Sonst ist das<br />

einfach nur Geschwätz.<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Meister 5 könnte sogar ein Thread werden. :-) Er<br />

nimmt die Herausforderung an.<br />

Ihm wäre es völlig egal, wie ich zu ihm stehen würde.<br />

Ihm sei nur ein Kriterium wichtig, dass ich es<br />

wert wäre, mich mit ihm zu messen.<br />

Eigenltich stellt man (oder ich) sich ja spirituelle<br />

Meister anders vor, aber... warum nicht mal was ganz<br />

anderes? :-)<br />

Er behauptet, 99% dessen, was ich lese, sein unreflektierter<br />

Verstäniskot. Ich säße auf einem großen<br />

Misthaufen, wie ein Hahn, stolz und eingebildet...<br />

doch mein Misthaufen bestünde nur aus minderwertiger<br />

Scheiße.<br />

So weit sind wir inzwischen im Austausch der<br />

Komplimente,<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

was die Form seines Begrüßungsrituals zu sein<br />

scheint.<br />

So etwas wie „Guten Tag“, aber nicht in der gewohnten<br />

Weise. Und das macht mich natürlich neugierig,<br />

der sonst inzwischen vor jedem Satsang flüchtet<br />

- denn selbst sollte er mir gründlichst den Hintern<br />

versohlen, ist er vielleicht einer derer, vor denen ich<br />

nicht gelangweilt einschlafe... „du bist hier“, „du bist<br />

schon das Selbst“... und ich falle in Tiefschlaf.<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Die Lehre von Meister 5<br />

Meister 5 meint, die die es gibt (ich bin (nur)<br />

der Körper) und die die es nicht gibt (Ich bin<br />

(nur) das Nichts) seinen beides Idioten, jedoch in der<br />

Erscheinung unterscheidbar.<br />

Von denen, die sich nur für den Körper halten, sähe<br />

man wenigstens noch ein Gesicht (sie von vorne), aber<br />

von denen, die sich nur für nichts halten, sähe man<br />

nur ein großes Arschloch von hinten.<br />

(Ich weiß, ob die Lehre dieses Meisters die Standards<br />

von facebook einhalten können wird, mal sehen.)<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Erstaunlicherweise, ob nun Zufall oder nicht, ist<br />

etwas in der gestellten Aufgabe in Bewegung geraten.<br />

Ist das kollektive Unterbewusstsein so mächtig?<br />

Zwei Wochen gebe ich nun Zeit und berichte dann.<br />

Es bleibt interessant. Schon weil ich nicht weiß, was<br />

das ist. Es tauchte auch auf meiner Tour auf, und ich<br />

würde gerne verstehen, was da im Hintergrund passiert,<br />

denn es widerspricht meinem naturwissenschaftlichen<br />

Weltverständnis vollständig.<br />

Sind es Reste eines kollektiven Erbes, kollektive<br />

Anekdoten, kollektive Einbildungen, oder ist da „ganz<br />

praktisch“ was dran?<br />

Das Problem für mich ist dasselbe wie bei meiner<br />

Gottbegegnung... ich kann diese Schicht nicht zwingen,<br />

ihre Geheimnisse preiszugeben.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Ich halte zwar einige Bruchstücke über diese<br />

„Schicht“ (oder was auch immer) in der Hand, aber<br />

sie ergeben kein stimmiges Bild. Die Gottbegegnung<br />

war ja schon ein erstaunliches Ereignis. Denn ich begegnete<br />

mir „vor“ dem Universum, aber traf da nicht<br />

auf Nichts, sondern auf einen Schöpfer, der fataler<br />

Weise auch noch ich selber war. Und ich bin eigentlich<br />

mit der These, dass es „Schöpfer“ nicht gibt, ganz<br />

zufrieden.<br />

Je mehr an diesem Ereignis mitpfuschen, desto unübersichtlicher<br />

ist es. Wenn da überall Subjekte wie<br />

Meister 5 auftauchen, ist die Sache unübersichtlich<br />

und ich hasse Kreationismus... das ist sowas von „alter<br />

Mann mit Bart“, sowas von altbacken, sowas von<br />

sozialer Legende.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Und wenn ich persönlich noch ein interessantes<br />

Betätigungsfeld, über Radfahren und Zeitungslektüre<br />

hinaus, sehe, dann Klarheit in diese kollektive Schicht<br />

zu bringen.<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Ich habe noch Klaus in Besancon vom TGV abgeholt,<br />

dann waren wir Essen, das war nett. Er musste<br />

in Straßburg auf der Botschaft einen neuen Pass<br />

beantragen - und das geht nur, spricht man persönlich<br />

dort vor.<br />

Doch blieb Meister 5 etwas im Hintergrund anwesend,<br />

was die Fahrt sehr meditativ und genussvoll<br />

machte. Selbst der TGV-Bahnhof hat mir gut gefallen,<br />

auch als ich eine Stunde warten musste.<br />

Ich finde es ganz angenehm, auf das Selbst ausgerichtet<br />

Auto zu fahren, denn im völligen Nichtwissen<br />

um dieses Ereignis bin ich nicht nur hellwach, sondern<br />

auch vom Mysterium dieses Ereignisses angenehm<br />

berührt. Diese direkte Berührung hat etwas<br />

sehr leichtes und zwangloses.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Ich befinde mich dann einerseits in der Ewigkeit,<br />

andererseits läuft die Geschichte in völlig ungetrüber<br />

sinnlicher Klarheit weiter. Ich könnte auch sagen: mit<br />

dem ganzen Wesen hier.<br />

Das war für mich früher unvorstellbar, mit dem<br />

ganzen Wesen blank hier zu sein, denn es verleiht allem<br />

noch zusätzliche Würze - und eben „Leichtigkeit des<br />

Seins“. Ich bin nicht über eine Geschichte fragmentiert,<br />

sondern im Wesen eins mit der Wirklichkeit...<br />

und als Mensch dabei völlig „normal“. Das fällt keiner<br />

Sau auf, dass ich eigentlich in der Ewigkeit zentriert<br />

bin.<br />

Und als ich so durch die Landschaft fuhr, versuchte<br />

ich über die Ewigkeit Meister 5 etwas zu stupsen,<br />

denn über die Ewigkeit ist ich/ bin ich eigentlich in<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

der sogenannten Leere direkt mit allem verbunden,<br />

ohne dass davon irgend etwas sinnlich sichtbar sein<br />

müsste.<br />

Und es ist auch die Ewigkeit die Kontakfläche zu<br />

dieser Schicht, in der ich sichtbar so groß wie die<br />

Persönlichkeit bin, aber unsichtbar ist ich dann größer<br />

als das bekannte Universum.<br />

Und zur Ewigkeit hat halt nichts, selbst alles „vor<br />

dem Urknall“ eine wirkliche Distanz. Und aus diese<br />

Sicht/ Perspektive betrachtete ich diese Thematik,<br />

die nach außen etwas abstrus aussehen mag, aber<br />

in mir total friedlich ist und das Dasein ein völliges<br />

Mysterium, auch interpretativ offen.<br />

Es gibt für mich keinen befriedigenderen Zustand<br />

als mit der Ewigkeit vermolzen zu sein, zu die-<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

sem absoluten Hier mit allem, absolute vollständige<br />

Anwesenheit in allem, egal wann und wo es geschah.<br />

Aber das braucht keine Inhalte, die über die<br />

Persönlichkeit hinausgehen. Es ist eigentlich der ganz<br />

natürlich Seinszustand.<br />

Und in dieser völligen Einheit mit der Ewigkeit fühlte<br />

ich mich mit Meister 5 still und friedlich verbunden,<br />

als würde „er“ (ist es überhaupt ein „er“? Keine<br />

Ahnung) mir über die Schultern schauen.<br />

Daher rede ich derzeit so viel über die Ewigkeit,<br />

denn was ist mehr als ein Alles, in dem alles persönlich<br />

so leicht wie nichts ist?<br />

Es gibt im Grunde nichts auf dieser Welt, das es zu<br />

kaufen gäbe, das es mit der eigenen Natur aufnehmen<br />

könnte, gerade im Frieden und der Stille vollständiger<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Sammlung. So intensiv ich und so unverbindlich ich,<br />

so mirakulös ich und so klar ich.<br />

Und ich bohre mal weiter, denn es liegt mir schon<br />

etwas daran, diese Geschichte nun aufzudröseln.<br />

Was verbindet mich mit Meister 5. Frage ich nach<br />

seinem Namen, zeigt er mir die Hand zum Gruß, fünf<br />

Finger: Meister 5.<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Die Ewigkeit erscheint perspektivisch nicht nur<br />

als Leere und hat darin ihr wahres Wesen, sie<br />

ist sinnlich auch der Träger von Fülle, und ist darin<br />

unendlicher Reichtum.<br />

Aller relativer Reichtum, egal wie viele Milliarden,<br />

können es nicht mit dem Reichtum der Ewigkeit aufnehmen.<br />

Der Reichtum der Ewigkeit bemisst sich<br />

auch nicht an relativem persönlichen Besitz oder<br />

Nichtbesitz, er ist eine Potenz, die im Wesen grenzenlos<br />

scheint.<br />

Das macht mich immer wieder nicht nur baff, sondern<br />

gibt mir auch das Gefühl, dass ich vollständig<br />

getragen bin. Aber im Verständnis scheitere ich immer<br />

wieder an der Ewigkeit im Aspekt ihrer Fülle.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Und eigentlich fängt Spiritualität erst dort an, wo ich<br />

spielerisch bewusst als Persönlichkeit mit der Ewigkeit<br />

zu interagieren beginne. Daher nehme ich das Spiel<br />

mit Meister 5 an und hoffe, dass er mir wirklich etwas<br />

neues zeigen kann, etwas unerwartetes, etwas<br />

meine derzeitige Vorstellungskraft übersteigendes,<br />

dass er nicht eine leere spirituelle Tröte ist.<br />

Wenn es noch ein spirituelles Abenteuer gibt, dann<br />

mehr von der Fülle der Ewigkeit und ihrer Potenz<br />

zu kosten, jenseits alles spirituellen Regelwerke. Die<br />

sind alle schal, leer, verbürokratisiert... und so exakt<br />

das Selbst bis ins Detail mit sich interagiert, so wenig<br />

ist es eben ein Bürokrat, ein Verwalter spiritueller<br />

Konzepte und Scheinwahrheiten.<br />

Es ist Leben.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Heute habe ich keine große Lust auf facebook zu<br />

schreiben, und was von/ zu „Meister 5“ kam,<br />

betraf eigentlich alles mehr mich und meine Rolle,<br />

was ich deshalb nicht groß öffentlich diskutieren willdenn<br />

es ist auch nur eine Erklärung gewesen, was die<br />

tieferen Gründe dafür sind, wie früher in „Klöstern“<br />

die Dinge gehandhabt wurden - und diese tieferen<br />

Gründe betreffen eigentlich nur die „Meisterrolle“ in<br />

seiner Vergangenheit.<br />

Heute handhabt das ja jeder, wie er lustig ist, und<br />

ich finde das auch völlig richtig, aber Meister 5 wollte<br />

mir wohl aufzeigen, warum das so war und warum<br />

heute so viele an der Rolle scheitern... aus seiner Sicht.<br />

Das muss ich immer ausdrücklich dazusagen... ein<br />

Gebetbuch ist er nicht.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Und ja, eigentlich sollte ich das gar nicht verraten,<br />

denn das wäre kontraproduktiv. Er versuchte mir aufzuzeigen,<br />

was ich seiner Ansicht nach „richtig“ und<br />

„falsch“ mache.<br />

Richtig mache ich aus seiner Sicht: „...“ und falsch<br />

mache ich: „...“, kurzum, es ist darin nichts für meine<br />

Leser.<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Heute fühlt sich Meister 5 unglaublich klar und gesammelt<br />

an, wie eine punktförmige Ausrichtung<br />

des Geistes (Verständnisses). Ich würde ihn, den<br />

Bildern nach, dem chinesischen Chan zuordnen, über<br />

das ich wenig weiß.<br />

Diese punktförmige Ausrichtung seines Geistes<br />

fühlt sich unglaublich kraftvoll an, beneidenswert<br />

kraftvoll. Ich wollte mich nicht in einer Debatte mit<br />

ihm messen.<br />

Das inspiriert mich gerade zur Meditation, gerade diese<br />

punktförmige Ausrichtung seines Verständnisses,<br />

das gefühlt wie aus nichts besteht, wie nicht vorhanden<br />

ist und sich doch so unglaublich klar-präsent<br />

anfühlt... ohne jeden erkennbaren Inhalt... und von<br />

einem klaren Ich hinterlegt ist.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Im Geiste ein strenger Lehrer, der kein Ausweichen<br />

zulässt und dessen Geist dadurch einerseits nicht<br />

greifbar scheint, andererseits von beeindruckender<br />

Dominanz ist.<br />

Das zu kosten, aus dieser Schicht kommend, ist mir<br />

gerade ein Genuss und Inspiration.<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Meister 5 ließ seinen Schülern überhaupt keine<br />

Ausweichmöglichkeit im Geiste.<br />

Die Leine, an denen er sie führte, war so kurz wie das<br />

Hier. Würde ich persönlich zur „langen Leine“ tendieren,<br />

wäre ich Lehrer, ließ er gar keine Leine zu, nicht<br />

einmal eine „noch so kurze Leine“.<br />

Er ließ dem Verständnis seiner Schüler keine<br />

Ausweichmöglichkeit aus dem Hier. Jeder Ausflug wurde<br />

sofort „abgestraft“, nicht physisch, sondern in seiner<br />

Art, alle Geistbewegung im Hier sprichwörtlich festzunageln.<br />

Das fühlt sich gerade einfach „geil“ an. So einen Lehrer<br />

mag ich gerne spüren... und ich verstehe sein „du bist<br />

ein Pfuscher“, indem ich seine Klarheit spüre, mit der<br />

er mich selbst nun im Geiste im Hier festnagelt.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Was ist ein Meister?<br />

„Klar zu sein, ohne eine Frage nach Klarheit.<br />

Rein zu sein, ohne eine Frage nach Reinheit.<br />

Unschuldig zu sein, ohne eine Frage nach<br />

Unschuld.<br />

Frei zu sein, ohne eine Frage nach Freiheit.<br />

Mich selbst zu sein, ohne die Frage nach mir selbst:<br />

die seiende Antwort zu sein, so klar, dass sie keiner<br />

Frage mehr bedarf.<br />

So lässt sich die Frage nach dem Meister nicht beantworten<br />

und sie bedarf keiner Antwort, denn ein Meister bin<br />

ich oder bin ich nicht.“<br />

(Meister 5)<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Die Antwort von Meister 5 erklärt auch, warum<br />

die, die davon sprechen, dass es keine Meister<br />

(Erwachten) gibt einerseits recht haben, andererseits<br />

völlig daneben liegen.<br />

Ein Meister ist für das Soziale unsichtbar, was sein<br />

Wesen angeht, auch wenn dieses Wesen durch alle<br />

Wesen im Wesen gleich hell leuchtet.<br />

Ein Meister ist für das Soziale unsichtbar, was sein<br />

Wesen angeht, denn er bildet keinen persönlichen<br />

Kontrast zum Geschehen mehr.<br />

Wird Meister 5 noch weitere „Geheimnisse“ enthüllen?<br />

Was weiß ich? Er bildet keinen Kontrast zum<br />

Ereignis, ist keine Instanz, die etwas ankündigt oder<br />

von sich aus (persönlich) verspricht...<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Gestern las ich auf Spon etwas zu einem Druiden,<br />

der angeblich zu Morden aufrief und auch ansonsten<br />

ein recht seltsames Weltbild vertritt (kann ich<br />

nicht teilen, da ich kein Abo habe).<br />

Auch wenn ich in der Esoterik viele interessante<br />

Themen sehe, die auch mich beschäftigen, so lehne ich<br />

heute die Esoterik so sehr ab wie das „Ego-Konzept“,<br />

da sie imo ein Tummelplatz für alle möglichen Idioten<br />

geworden ist - und esoterische Darstellungeb nur solchen<br />

Idioten neue Munition liefern könnten.<br />

Von Esoterik keine Ahnung sind auf dem Gebiet der<br />

Esoterik so viele Idioten unterwegs, und ich kenne<br />

die Esoterik seit fast 50 Jahren. Ja, ich bin ein alter<br />

Sack und die wenigen halbwegs lichten Gestalten auf<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

diesem Gebiet sind für die meisten nicht zu erkennen<br />

und gehen im Esomüll unter.<br />

In meinem tieferen Wesen bin ich Esoteriker (auch),<br />

aber was ich dann dazu lese oder höre, erzeugt in<br />

mir meist entweder grenzenlose Langweile über geistigen<br />

Dünnschiss oder Abscheu vor dem Missbrauch<br />

dieses Themas zur Legitimation aller möglichen abstrusen<br />

Verschwörungstheorien... sie ist heute einfach<br />

ein Müllplatz für geistigen Unrat.<br />

+++<br />

Seite 131 von 183


SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

“Wahrheit“ ist immer arrogant, denn sie nimmt<br />

keine Rücksicht auf „Lüge“. Daher funktioniert die<br />

Selbsterkenntnis. Wo sich „Lüge“ an „Wahrheit“ misst,<br />

wird „Lüge“ untergehen.<br />

Nenne es „die Rücksichtslosigkeit des Selbst“, wenn<br />

du magst, andere sprechen von „Gnade“.“<br />

(Meister 5)<br />

+++<br />

Seite 132 von 183


SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Im kollektiven Unterbewusstsein baut die<br />

Persönlichkeit auf „Zellen“ wie „Meister 5“ auf,<br />

wie der Körper aus verschiedenen Zellen besteht. C.G.<br />

Jung versuchte eine Beschreibung als „Archetypen“<br />

Ich zitiere einmal die google- Direktantwort<br />

auf „Archetyp“: „eins der ererbten, im kollektiven<br />

Unbewussten bereitliegenden urtümlichen Bilder, die<br />

Gestaltungen [vor]menschlicher Grunderfahrungen<br />

sind und zusammen die genetische Grundlage der<br />

Persönlichkeitsstruktur repräsentieren (nach C. G.<br />

Jung).<br />

Das finde ich ein sehr brauchbares Vorstellungsmodell,<br />

allerdings lassen sich Archetypen, wie die verschiedenen<br />

Meister-Archetypen, nur theoretisch gene-<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

tisch festnageln, denn sie kleben vielmehr in der<br />

Ewigkeit.<br />

Das macht den Archetypen spirituell zu einer „ewigen<br />

Heimtücke“. Er mag wohl, relativ gesehen, in der<br />

menschlichen Genetik verortet werden, aber der spirituelle<br />

Typ dieser Spezies klebt in der Ewigkeit.<br />

Und was in der Ewigkeit oder an der Ewigkeit klebt,<br />

ist eigentlich immateriell und bedient sich der Materie<br />

nur im Ausdruck.<br />

Letztlich enden wir dann bei so etwas wie der<br />

Weltbeschreibung Buddhas, ein ganzes Universum<br />

ewiger Archetypen.<br />

Die Welt Buddhas ist ja unendlich groß mit uralten<br />

Göttern, die Äonen leben, Höllen, Himmeln, etc.,<br />

aber im Wesen versucht er die Beschreibung der<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Archetypen, die die menschliche Persönlichkeit bilden:<br />

ein Ich, im Wesen ganz einfach, in der Vielfalt schier<br />

undurchschaubar. :-) Oder anders gesagt. Im Wesen<br />

fällt es mir ganz leicht zu wissen, wer ich bin, doch<br />

in der Vielfalt lässt sich die Frage nicht mehr absolut<br />

beantworten, denn hier bilde Ich ein Universum unvorstellbarer<br />

Größe.<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Spiritualität ist viel spielerischer als viele<br />

Beschreibungen im Thema vermitteln, in denen<br />

(wie in der Politik) dann das Thema „Meister“ zu<br />

Hierarchien erstarrt. Die gibt es eigentlich gar nicht.<br />

Jedoch scheint ein großer Teil der Menschheit<br />

Hierarchien zu lieben, da wir als Menschen Herdentiere<br />

sind und uns gerne sozial definieren.<br />

Im Thema „Erwachen“ betrete ich jedoch einen einsamen<br />

Pfad, der für ein Herdentier ungewohnt ist und<br />

beängstigend sein kann, da es aus Gewöhnung auch<br />

in diesem Thema eine Herde erwartet und einen Platz<br />

in einer Herde.<br />

Nur gibt es dort keine verbindliche Herde mehr. Wo<br />

ich Aspekten der Viellfalt in diesem Thema begegne,<br />

Seite 136 von 183


SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

werde ich immer selbst als Bewusstsein zum Schüler-<br />

Meister-Bipol.<br />

Daher sind alle Beschreibungen in der Evokation der<br />

Zombies persönlich und relativ.<br />

Vor dieser Weite hat ein Herdentier gerne Angst, da<br />

es Geborgenheit und Schutz in einer Herde sucht. Das<br />

ist ein genetisches Grundprogramm und -bedürfnis,<br />

ohne das soziale Organisation nicht funktionieren<br />

würde.<br />

Somit ist auch ein „Meister“ in diesem Thema immer<br />

relativ.<br />

Can you stand alone?<br />

Was ist dort, wo im Wesen gar niemand anderes<br />

mehr ist? Ich selbst in die Weite des Alls der Existenz<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

schaue, in der ich mich auf niemanden mehr berufen<br />

kann?<br />

Was ist dort, wo die Herde, und damit auch die<br />

„Hierarchie der Meister“ erlischt? Wo gar kein<br />

Strohhalm in einer Herde mehr zu finden ist?<br />

Das ist sozial (und Sprache ist sozial) ein etwas kniffeliges<br />

Thema, denn ich werde in der Spiritualität in<br />

Tiefen vordringen (so ich den Mut habe, relativ gesehen)<br />

in denen ich mich auf nichts und niemand mehr<br />

berufen kann.<br />

Damit umzugehen ist für die Persönlichkeit<br />

eines Herdentieres immer eine sehr extreme<br />

Herausforderung, die durchaus auch unangenehme<br />

Nebenwirkungen haben kann.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Doch ist dort eben auch kein Arzt oder Apotheker<br />

mehr, der mir etwas zu „Nebenwirkungen des<br />

Erwachens“ sagen kann.<br />

Nun reagiert die menschliche Persönlichkeit auf diese<br />

Situation gespalten. Und so ist auch das Erleben. Es<br />

kann persönlich unglaubliche Angstgefühle auslösen,<br />

in die haltlose Weite der Existenz zu blicken, wie es<br />

auf der anderen Seite sehr tiefe Geborgenheitsgefühle<br />

auslösen kann - und wie die eigene Persönlichkeit darauf<br />

reagieren wird, kann niemand im Voraus sagen.<br />

Sie regiert meist auch nicht nur auf die eine oder<br />

andere Weise, sondern diese Begegnungsformen lösen<br />

sich gerne ab. Darin kann die Ausrichtung auf<br />

den nicht persönlichen Zustand (ich bin) von Vorteil<br />

sein.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Aber wenn ich auf diese Abenteuerreise gehe, betrete<br />

ich im Transpersonalen immer ein unerforschtes<br />

Land, mit allen Risiken und Nebenwirkungen. :-)<br />

Can you stand alone? Ohne Meister, ohne Vorbild,<br />

ohne jeden Strohhalm?<br />

Ein schwieriges Thema, denn dort hören alle guten<br />

Ratschläge auf... .<br />

Das ist wohl für jeden persönlich ein „Problem“,<br />

damit umzugehen, in Weiten vorzudringen, in denen<br />

niemand mehr ist, der Halt oder Schutz geben<br />

könnte.<br />

+++<br />

Seite 140 von 183


SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Wie mir heute auffiel, hängt „die Evokation der<br />

Zombies“ eng mit dem blauen Licht zusammen,<br />

und wenn ich google, finde ich dazu nur esoterische<br />

Interpretationen.<br />

Dies empfinde ich als „wenig befriedigend“, und ich<br />

möchte mich daher in ein Experiment begeben, in<br />

dem ich versuchen will, mehr über das „blaue Licht“<br />

herauszufinden.<br />

Dazu habe ich mir mehrere Strategien ausgedacht,<br />

denn bisher bin ich an diesem Thema immer wieder<br />

gescheitert.<br />

Diese „inneren Meister“ werden durch das „blaue<br />

Licht“ „erzeugt“, das eine Art nebelförmiger<br />

Intelligenz ist. Eine Intelligenz ohne unsere physische<br />

Körperlichkeit.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Ich habe auch etwas Lust, Grundlagenforschung<br />

zu betreiben, überlege schon länger an einem interessanten<br />

Thema - und durch die „Evokation der<br />

Zombies“ fiel mir diese Baustelle wieder ein.<br />

Als ich gestern im Bett lag und das „blaue Licht“ vor<br />

meinen Augen pulsierte, dachte ich: Verdammt nochmal,<br />

was ist das nur? :-)<br />

Es kann daher sein, dass hier mehrer Tage von meiner<br />

Seite Funkstille herrscht, denn ich muss dazu eine<br />

subtile Methode finden, wie ich dieses Licht „triggere“<br />

und dabei ist soziale Interaktion eher störend.<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Das blaue Licht.<br />

Ich schrieb schon mehrfach dazu, aber ich will hier<br />

nochmals auflisten, was ich bisher (aus eigene<br />

Erfahrung) dazu weiß.<br />

Es begegnete mir zum ersten Mal bewusst als Kind,<br />

als ich im Bett lag und es vor meinen Augen pulsierte.<br />

Es pulsiert ausdehnend oder zusammenziehend.<br />

Warum einmal so und dann andersherum? Keine<br />

Ahnung.<br />

Als Kleinkind erzeugt es in mir Samadhizustände.<br />

Es pulsiert unabhängig vom Herzschlag und der<br />

Atemfrequenz, also hat keine auf Körperprozesse<br />

rückführbare Pulsfrequenz.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Wird es gleißend, offenbart es mystische Geheimnisse<br />

und erscheint es sonst nur als visuelles Ereignis, so<br />

wie ich andere Dinge sehe, wird dann seine Intelligenz<br />

spürbar.<br />

Es hängt eng mit der Thematik Kundalini zusammen,<br />

und zum ersten Mal begegneten mir die „inneren<br />

Meister“ aus dem blauen Licht kommend (bildet<br />

es einen gleißend blauen Himmel mit leicht violettem<br />

Einschlag).<br />

Das blaue Licht kann explodieren, dann wird es<br />

weiß und erzeugt sinnlich Einsichten in die Weite.<br />

Vieles im Thema hängt damit zusammen, aber ich<br />

kam diesem Phänomen bisher nicht bei.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Es stellt sich auch gerne als „das Universum“ vor,<br />

indem es seine überragende Intelligenz persönlich<br />

spürbar macht.<br />

Und nun will ich einen neuen Anlauf starten, viel zu<br />

tun habe ich ja eh nicht, dennn es bestimmte auch, und<br />

das fiel mir erst heute auf, das Thema der Evokation<br />

der Zombies.<br />

Manchmal stehe ich ja auf dem Schlauch, weil ich<br />

es meist gar nicht mehr beachte. Das liegt auch daran,<br />

dass es sich bisher jeglicher Einflussnahme meiner<br />

selbst entzog und ich es so ignoriere.<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Das blaue Licht, ist ein nettes Thema, finde ich.<br />

Und ich werde von meinen Misserfolgen dann<br />

berichten. :-)<br />

Ich wollte auch mal eine paar Bilder malen, über die<br />

verschiedenen Zustände des blauen Lichtes und wenn<br />

alles gut geht, also ich im Thema weiterkomme, das<br />

als Büchlein zusammenfassen:<br />

„Das blaue Licht“<br />

Im Grunde wäre mir lieb, ich fände einen Weg, wie<br />

es persönlich evozierbar ist. Das würde vieles im<br />

Thema abkürzen.<br />

Der Jnana-Yoga ist halt relativ schwer - und die<br />

Evokation des blauen Lichtes, fände ich eine Methode,<br />

würde vieles vereinfachen... allerdings hat es auch ei-<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

nige Nebenwirkungen, die unbedarfte Gemüter überrennen<br />

könnten.<br />

Mal sehen, ob es sich darauf einlässt.<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Die Erforschung des blauen Lichtes (1)<br />

In der Nacht war ich wieder nach der Art von Meister<br />

5 am Hier festgenagelt und wunderte mich nur immer<br />

wieder, wie tief der Mensch gewöhnlich schläft<br />

(und ich nehme mich nicht aus :-) ). Der sogenannte<br />

Wachzustand ist ein Traumzustand und hat wenig mit<br />

„wach“ zu tun, was sich der Mensch auch immer einbildet.<br />

Und Macht darüber hat er nicht, er träumt im<br />

Schlafe und nennt den Traum dann „Wachzustand“.<br />

Dann schwang ich mich aufs Rad, besuchte noch<br />

Antoinne, um meinen Obulus zu den Feierlichkeiten<br />

am 14.Juli zu leisten, dem Festessen, und radelte nach<br />

Bussieres zum Einkaufen.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Unterwegs spürte ich wieder Meister 5, den ich ungemein<br />

mag, und „keine fremden Trips“ meinte er<br />

permanent: keine fremden Trips... halte dich aus allen<br />

fremden Trips raus... nach den Eindrücken der Nacht<br />

sind das alles Träume, modern formuliert: Trips durch<br />

körpereigene Drogen generiert.<br />

So radelte ich dahin, es ist heute zum ersten Mal<br />

wieder etwas kühler... und spürte: „keine fremden<br />

Trips“.<br />

Antoinne hat derzeit junge Elstern, die waren aus<br />

einem Nest gefallen, und ich überlege mir gerade, ob<br />

ich nicht eine aufziehe, also ihm eine abschwatze. :-)<br />

Es gibt einen alten Film mit Louis de Funes, in dem<br />

er eine Elster als Haustier hält - ein sehr intelligenter<br />

Vogel, der immer auf seinen Schultern sitzt. :-)<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Kurzum, die Ausrichtung auf das „blaue Licht“ führt<br />

wieder zu Meister 5 und diesem Zustand, in dem alles<br />

menschliche Tun in einem Traum stattfindet, den<br />

kaum ein Mensch als Traum erkennt - und über den<br />

kein Mensch Macht hat.<br />

Das spüre und sehe ich zwar immer mal wieder,<br />

doch war diese Klarheit ungemein befriedigend und<br />

der Hinweis dazu kam auf dem Rad: „keine fremden<br />

Trips“.<br />

+++<br />

Seite 150 von 183


SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Die Erforschung des blauen Lichtes (2)<br />

Ist der leer-erwachte Zustand (Ewigkeit) in allen relativen<br />

Zuständen gleich, also egal ob Tiefschlaf,<br />

nächtlicher Traum oder der sogenannte Wachzustand,<br />

den ich als Mensch erlebe, deutet das „blaue Licht“<br />

an, dass es noch weitere (oder zumindest einen weiteren)<br />

relativen Wachzustand gibt, aus dessen Sicht<br />

(relativ) das, was wir Wachzustand nennen vergleichbar<br />

mit einem nächtlichen Traum ist.<br />

Soweit ich Meister 5 bisher greifen kann, begründet<br />

sich seine Behauptung „paranormale Kräfte“<br />

zu haben in einem dem unseren übergeordneten<br />

Wachzustand.<br />

Seite 151 von 183


SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Ob und wie dem ist, weiß ich aber nicht, nur drängt<br />

sich mir derzeit diese Vermutung auf. Das würde<br />

einiges erklären, aber bleibt vorerst noch eine vage<br />

Arbeitshypothese, in der das „blaue Licht“ eine<br />

„Pforte“ zu einem unserem „Wachzustand“ übergeordneten<br />

„Wachzustand“ ist.<br />

In Träumen kann es passieren, dass Ereignisse aus<br />

dem Wachzustand in den Traumzustand eindringen<br />

(z.B. ich muss pinkeln, um ein banales Beispiel zu<br />

wählen), was sich im Traumzustand dann thematisiert.<br />

Denn, wer erkennt denn, dass ich im Wachzustand<br />

träume? Das ist ohne eine relative Instanz (im<br />

Vergleich zu) nicht möglich.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Erkenne ich also, dass der Wachzustand des<br />

Menschen auch ein Traum ist, stehe ich mit einem<br />

Fuße bereits in einem weiteren relativen Wachzustand<br />

zu dem dies so erscheint.<br />

Gibt es einen weiteren Wachzustand? Ein<br />

Wachzustand, im Vergleich zu dem unser menschlicher<br />

Wachzustand ein Traum ist?<br />

+++<br />

Seite 153 von 183


SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Wenn ich etwas zum energetischen Aspekt das<br />

Yoga, wie dem „blauen Licht“ schreibe, habe<br />

ich immer etwas das Gefühl, ich mache mich sozial<br />

lächerlich.<br />

Und dann frage ich mich, gerade im Angesicht der<br />

politischen Rahmenbedingungen, für was? ... für<br />

wen? ... und wozu?<br />

Ich verdiene im Thema nichts, wozu sollte ich mir<br />

diese soziale Blöße geben?<br />

Wer über Kundalini-Yoga schreibt, klingt immer etwas<br />

„verrückt“, bzw. das, was passiert, klingt „verrückt“.<br />

Und gerade weil ich auch nicht weiß, wann und ob<br />

wir nun in einer Form des Faschismus enden - und<br />

dass die Meute willfährig in diese Richtung steuert,<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

ist für mich unübersehbar - ist das umso unangenehmer,<br />

mir eine „spirituelle Blöße“ zu geben.<br />

In solch einer Zeit bin ich persönlich als Jnana-<br />

Yogi besser unterwegs, mit dem Degen des<br />

Verständnisses.<br />

Dass ich als Micro-Influencer (das, was ich hier<br />

treibe hat ja in der Presse schon einen Namen) etwas<br />

bewegen kann, ist eh illusorisch. Für was sollte ich<br />

das daher tun?<br />

Daher überlege ich derzeit, den Bericht über das<br />

blaue Licht hier ruhen zu lassen<br />

Ja, das fühlt sich derzeit am besten an, denn mein<br />

Gefühl sagt mir - und das hat etwas mit diesem „keine<br />

fremden Trips“ von Meister 5 zu tun -, dass ich das<br />

Thema hier nicht weiter behandleln sollte.<br />

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Das Soziale ist zu doof, um zu erkennen, dass wir dabei<br />

sind, die Menschenrechte (und den damit verbundenen<br />

relativen Schutz der freien Meinungsäusserung)<br />

nach und nach zu verlieren und mir dieses Thema<br />

in einiger Zeit unangenehm nachgetragen werden<br />

könnte.<br />

Ich muss da mal in mich hören (Meister 5)...<br />

...+++<br />

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Atman Vichara wirkt auch völlig unabhängig davon,<br />

ob ich nun „erwachen“ will oder nicht, entspannend<br />

auf den gefühlten Ich-Gedanken.<br />

Es dauert zwar unter Umständnen einige Jahre, aber<br />

der Ich-Gedanke entkrampft sich. Was früher noch<br />

Tragödie und Drama war, innere Verkrampfung, Enge,<br />

Anklammern, Festhalten... relaxt nach und nach... ich<br />

nehme mich selbst nicht mehr so ernst, ABER... und<br />

dieses „aber“ kann der Leser hier beobachten. :-)<br />

John Sherman, den ich ja als Lehrer sehr schätzte<br />

(gerade durch seine etwas „aufgeklärte“ Art, das<br />

Thema zu behandeln), baut sein „one look“ auf diesem<br />

Effekt auf.<br />

Also... völlig unabhängig, ob jemand „erwachen“<br />

will, dieser Effekt kommt... und wenn er sich dann<br />

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entfaltet, sich die Selbstbeziehung entkrampft, entzieht<br />

sich die Persönlichkeit auch mehr dem Druck<br />

des Sozialen... denn diese Beziehung entkrampft sich<br />

mit.<br />

Ich weiß auch nicht, wie weit es geht, denn die Vichara<br />

lässt immer mehr nach, tritt diese Entkrampfung ein...<br />

denn sie wird überflüssig.<br />

Für viele wird sogar das ganze Thema „Erwachen“<br />

überflüssig, weil „erwachen“ will ja nur die oder der,<br />

die oder der im Leben ein Problem sieht. Wer kein<br />

Problem sieht, sucht auch nicht nach einer Lösung.<br />

Warum das so ist, kann ich über lange Abhandlungen<br />

erklären, oder könnte es, aber wenn sich alles entkrampft,<br />

dann auch die Beziehung zum Thema, und<br />

dann auch die Beziehung zu dem, was über das<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Thema so geschwafelt wird... das endet dann meist in<br />

einem inneren Gelächter...<br />

...warum das so ist, könnte ich auch erklären, tausend<br />

Seiten lang, dazu lachen... doch glücklich ist,<br />

wer ohne das ganze Geschwafel glücklich ist... und<br />

sich nicht aus jedem spirituellen Weisheitsspruch einen<br />

Strick drehen muss...<br />

...Wer bin ich? ... wirklich!<br />

+++<br />

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Wo ich mich auf den Menschen begrenze, bewege<br />

ich mich im Hier... und das Hier ist „jemand<br />

anderes“. :-)<br />

Wo ich aber die Wahrheit sehe, bewusst, dass ich zuerst<br />

das Hier bin - und dann erst ein Mensch... wohin<br />

sollte ich dann darin gehen?<br />

Bevor ich irgendwo bin, bin ich hier... und darin ich...<br />

und darin mich selbst... vor jeder Erscheinung.<br />

Selbst begegnet mir ein Außerirdischer, ist er mir<br />

nicht fremd...<br />

ich kenne ich... worin?<br />

+++<br />

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Der Mensch kann und muss nicht zu dem werden,<br />

was ich wirklich ist (bin). Wozu auch? Er<br />

ist „meine“ Schöpfung. Aber was ist ein „mein“, das<br />

nicht persönlich auf den Menschen bezogen ist? Ist.<br />

Was ist das wirkliche „mein“?<br />

+++<br />

Was auch immer die Propheten über ich posaunen,<br />

für ich gibt es nur einen einzigen Zeugen - und dieser<br />

Zeuge entkräftet alle Scheinzeugen: ich<br />

+++<br />

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So, das waren ein paar Satsang-Häppchen. Jedes<br />

reicht, um, nimmt man mich nur zu 60% für wahr,<br />

augenblicklich zu erwachen.<br />

Nimmt man mich nicht für wahr, mehr für eine<br />

Witzfigur, können sie eventuell etwas schief im<br />

Magen liegen bleiben...<br />

...aber ich nehme alle Themen recht genau und berufe<br />

mich nicht auf Whisikyhändler... ;-)<br />

Aber das interessantere Thema ist ja eigentlich das<br />

Radfahren und die Erlebnisvielfalt, die es bietet, dieser<br />

Geruch nach Freiheit, nach Weite, nach <strong>Neue</strong>m,<br />

nach Geschmack, nach Genuss, nach Leben...<br />

...weil der Mensch nie geboren wurde, ist er halt auch<br />

nie gestorben. Und wer das eine behauptet, behauptet,<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

wenn auch vielleicht unbewusst, das Letztere gleich<br />

mit...<br />

...und Jesus sprich vom „ewigen Leben“... und das ist<br />

dieselbe Wahrheit wie nie geboren worden zu sein.<br />

+++<br />

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Traum 2<br />

Die Selbsterkenntnis ist im nächtlichen Traum<br />

so klar wie im Tagesbewusstsein. Und im<br />

Lichte dieser (ja, wie soll ich sagen) „unreflektierten<br />

Klarheit“ kann es geschehen, dass sich das Thema in<br />

den Traum einbaut.<br />

So hörte ich im Traum einem Vortrag zu, den ein<br />

„Erwachter“ hielt und der immer wieder Fragen ans<br />

Publikum stellte. Ab und zu beantwortete ich eine<br />

und das gefiel ihm so gut, dass er mich danach interviewte<br />

und ich noch etwas zum Selbst erzählen<br />

sollte.<br />

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Und wie ich dazu anhob, verzerrte sich meine<br />

Sprache, als würde ich furchtbar nuscheln und kaum<br />

einer verstand mich.<br />

Thematisierte der erste Traum meine Nacktheit im<br />

Thema, zeigte mir dieser Traum, dass mich fast niemand<br />

versteht. Da sprach ich in der Klarheit des Selbst<br />

über das Selbst und niemand verstand mich. :-)<br />

Das war so beeindruckend, dass ich aufstand, um es<br />

aufzuschreiben.<br />

Thematisierte der erste Traum, dass ich keine passenden<br />

Kleider mehr habe, also keine passenden<br />

Konzepte, thematisierte der zweite Traum dieses<br />

Thema nun nochmals für Dumme wie mich:<br />

„Junge, du kannst erzählen, was du willst. Es versteht<br />

dich niemand.“<br />

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Daher werde ich mal für einige Zeit das Thema<br />

„Erwachen“ hier lassen, denn bevor ich überhaupt<br />

dazu kam, tiefer ins blaue Licht zu schauen, schien<br />

es dieser Schicht wichtig, das erst einmal zu klären:<br />

„Sage nichts darüber. Es versteht dich niemand.“<br />

+++<br />

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Heute Nacht hatte ich die Türe zum Wohnzimmer<br />

offen stehen, und eine Ratte kam laut hörbar<br />

die Treppe hoch, ging ins Wohnzimmer und klaute<br />

die Kaffeesahne.<br />

Ich ließ sie dann ziehen, zumal ich mit Schreiben<br />

beschäftigt war, aber dieses „plopp, plopp, plopp“,<br />

als sie die Sahnepackung über jede Stufe die Treppe<br />

hinunter schleppte, war beeindruckend laut.<br />

Was ich die letzten Wochen lernte, war viel zur<br />

Macht von Massenhypnosen. Ich hätte ja früher nie<br />

gedacht, dass es so etwas gibt.<br />

Mohammed behauptet irgendwo, las ich einmal, die<br />

Menschheit gleiche einer Karawana, die im Tiefschlaf<br />

durch die Wüste zieht.<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

Ich teile ja nicht viel mit diesem Menschen, aber hier<br />

hat er recht. Und mich fasziniert, wie das funktioniert.<br />

Zum ersten Mal begreife ich sinnlich, wie etwas wie<br />

das „Dritte Reich“ möglich war, ja, wie die ganzen<br />

Machtstrukturen der Geschichte möglich waren... wie<br />

soziale Hypnose funktioniert.<br />

Wenn ich die letzten Tage ab und zu etwas nachbohrte,<br />

dann um dieses Phänomen verstehen zu lernen,<br />

denn es ist im Wesen faszinierender als jeder<br />

Horrorfilm. Die Wirklichkeit ist in allem viel besser<br />

als die menschliche Fantasie.<br />

Nun ja, au plaisir de dieu... „wie es Gott gefällt“...<br />

und mehr habe ich dazu auch nicht zu sagen. Ich<br />

habe keine Macht darüber... und es ist nicht meine<br />

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Aufgabe... und es ist eine analoge Diskussion zum<br />

„freien Willen“... nur eines:<br />

es sieht nicht gut und nicht schön aus. Und gerade<br />

jagt Felix eine Maus... es riecht nach Feuer, einem erneuten<br />

„Weltenbrand“... und ich mache nicht mit, werde<br />

mich etwas auf „den Zeugen“ zurückziehen.<br />

+++<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

12 Gründe, warum es unmöglich ist,<br />

das Hier zu verlassen.<br />

1. Probiere es aus und überprüfe, ob du nach diesem<br />

Gewaltakt nun nicht hier bist.<br />

2. Probiere es nochmals, mit aller Kraft, „ich bin nicht<br />

hier, sondern woanders“... und überprüfe es wieder.<br />

3. Probiere es nochmals, beobachte dabei genau, ob<br />

das geht.<br />

4. Bisher bist du gescheitert? Probiere weiter.<br />

5. Dir fällt was auf? Das ist gut, probiere es nochmals.<br />

6. In meiner Timeline erscheint ein Buch von Tolle<br />

„Jetzt“... nun ja, was gibt es anderes?<br />

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7. Bisher konnte mir noch niemand das Nicht-Jetzt zeigen.<br />

Probiere es aus, ob es möglich ist, nicht jetzt<br />

zu sein- und berichte mir von deinen Erfolgen.<br />

8. Du bist immer noch hier??? Streng dich etwas besser<br />

an.<br />

9. Warum labert alles, auch der <strong>Tobi</strong>, über „sei hier<br />

und jetzt“, „verbleibe im ich bin“?, wenn ich diesem<br />

Zustand gar nicht entkommen kann? Gute<br />

Frage.<br />

10. Tja, schon wieder gescheitert, dem Jetzt zu entkommen?<br />

Das ist der Grund, warum du ihm nicht<br />

näher kommen kannst.<br />

11. Gestrichen, ich bin nun faul.<br />

12. Immer noch hier, dem Hier nicht entkommen?<br />

Fange von vorne an.<br />

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Die junge Maus ispiriert mich gerade zu einem<br />

tiefschürfenden spirituellen Buch, das die letzten<br />

Geheimnisse dieses Universums enthüllt.<br />

„<strong>Shri</strong> Fiep, der Guru der Mäuse: Wie überlebe ich<br />

im Irrenhaus Gottes (<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong>s)?“<br />

+++<br />

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12 Gründe, warum du das wahre Selbst bist.<br />

1. Du konntest dem „Hier und Jetzt“ nicht entkommen?<br />

Nun schaue nach, ob da überhaupt ein<br />

zweites „Hier und Jetzt“ ist.<br />

2. Du kannst keines entdecken...? Schaue nochmals.<br />

3. Du erinnerst dich an andere Zustände im „Hier und<br />

Jetzt“? War das ein anderes „Hier und Jetzt“?<br />

4. Du erinnerst dich an andere Zustände im „Hier und<br />

Jetzt“?<br />

Wo sind diese Erinnerungen? Nicht hier und<br />

jetzt?<br />

5. Erinnerungen sind Erinnerungen, wie der Name<br />

schon sagt. Aber wo sind Erinnerungen an andere<br />

Zustände im „Hier und Jetzt“? Betrittst du in<br />

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ihnen eine anderes „Hier und Jetzt“? Oder ist es<br />

einfach eine Erinnerung an andere Zustände im<br />

„Hier und Jetzt“ in diesem „Hier und Jetzt“?<br />

6. Persönlichkeit hat nur Kontur, wo sich die Inhalte im<br />

„Hier und Jetzt“ mit gewesenen Inhalten im „Hier<br />

und Jetzt“ vergleichen. Nur so wird Wandel sichtbar.<br />

Aber ist das ein anderes „Hier und Jetzt“?<br />

7. Probiere so viel du musst. Wo sind die Gedanken.<br />

Sie handeln über eine Vergangenheit, aber wo sind<br />

sie? Wo ist diese Vergangenheit unabhängig der<br />

Erinnerungen? Ist sie überhaupt hier?<br />

8. Wer bist du, bist du im Wesen keine Erinnerung?<br />

Hier und Jetzt?<br />

9. Was bist du, bist du als Persönlichkeit nur über einen<br />

Vergleich sichtbar (Erinnerung an Wandel),<br />

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aber im Wesen immer Hier und Jetzt, unabhängig<br />

dieser Erinnerungen?<br />

10. Wenn du dem Hier und Jetzt nicht entkommen<br />

kannst, es kein zweites Hier und Jetzt gibt UND<br />

alles im Hier und Jetzt geschieht, wer könnte dann<br />

„das Selbst“ sein?<br />

11. Schaue einmal genau, wer noch als Möglichkeit<br />

übrig bleibt.<br />

12. Du siehst keinen Zweiten mehr? So ist das halt<br />

darin, worin ich die Wirklichkeit selbst bin: das<br />

Selbst.<br />

+++<br />

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Lehre windet sich wie eine Schlange durch das<br />

Thema, mal nach links, mal nach rechts, bis sie<br />

zubeißt. Sie schmeckt im sich Winden das Terrain<br />

ab.<br />

Alles Gerede ist Vorbereitung auf ein einfaches:<br />

„aha“, das anfangs unspektakulär aussehen kann -<br />

doch war das schon der Biss der Schlange. Ihr Gift<br />

dringt nun in den Körper (der Persönlichkeit) und entfaltet<br />

seine Wirkung.<br />

Die einen meinen, es sei eine Droge; andere, es<br />

sei eine Gnade; andere, es sei wahre Natur... viele<br />

Geschichten, aber eben nur ein Selbst.<br />

Wer ist? Was „erwacht“ ist das was „erweckt“... und<br />

das, was schon immer wach ist.<br />

+++<br />

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Aber jetzt mal wieder zu wichtigen Themen.<br />

Fahrrad. Ich überlege derzeit, ob ich nicht doch<br />

eine Sommertour in den Süden mache, nur um den<br />

Wahnsinn der Hochsaison zu betrachten.<br />

Ich brauche halt ein Rad, mit dem ich dem Trubel<br />

zur Not schnell wieder entkommen kann. :-)<br />

Und ich denke, das Giant ist mit der neuen<br />

Schaltgruppe dann das ideale Fahrzeug.<br />

Mit 5 kg Gepäck bin ich dann bei 13 kg und nur<br />

um die 50 cm breit. Als Radfahrer kämpfe ich gegen<br />

zwei primäre Imponderabilien des Daseins,<br />

der des Luftwiderstandes und der der Gravitation.<br />

Natürlich gibt es auch noch den Rollwiderstand... als<br />

Widerstände auf dem Weg dorthin, wo ich hin will.<br />

Aber auch Gedränge und Enge - und ein Fahrzeug<br />

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mit 13 kg Gewicht (inkl. Gepäck) und um die 50 cm<br />

Breite kann sich auch durch den „Overtourism“ mogeln.<br />

Ich lese derzeit so viel über Overtourism und will<br />

mir das mal anschauen, mal auf Tuchfühlung gehen.<br />

Es ist ja manchmal auch ganz unterhaltsam, in einem<br />

Kaffee zu sitzen und dem Treiben zuzuschauen.<br />

Ich schaue mir derzeit gerne Filme zum „täglichen<br />

Wahnsinn“ an, denn er isdt ja auch ungemein „liebenswürdig“...<br />

und eine der menschlichen Spzialitäten.<br />

Auf die Erde zu reisen und den dortigen Wahnsinn<br />

nicht auch zu genießen, ist natürlich eine<br />

Fehlbuchung.<br />

Aber wenn du als Selbst nun mal diesen<br />

Wahnsinnsurlaub gebucht hattest, aus welchen wahn-<br />

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sinnigen Gründen heraus auch immer, also die Reise<br />

eh schon bezahlt ist, kann ich sie ja auch genießen.<br />

Muss ich auch nicht. Manchmal bucht man ja auch<br />

eine Reise, um sich mal wieder richtig ärgern zu dürfen...<br />

...oder befindet sich auf einer Wahnsinnsmission.<br />

Der irdische Wahnsinn hat eine sehr liebenswürdige<br />

Seite, auch wenn er sehr grausame Seiten hat.<br />

Buddha meinte ja, übersetzt, dass ein mittlerer<br />

Wahnsinn gut zum Erwachen sei. Nicht zu viel<br />

Wahnsinn, in dem der Geist nicht zur Ruhe kommt,<br />

aber auch nicht so wenig, dass er vor sich hinschläft.<br />

Ein Wahnsinn, der ihn stichelt, aber auch die Zeit<br />

lässt, aufgrund dieses Stichelns Fragen zu stellen und<br />

es zu hinterfragen...<br />

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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />

...Und dazu gibt es solche Welten... nach Buddha.<br />

Ziemlich wahnsinnig, aber nicht zu wahnsinnig. So,<br />

dass sich der Geist in seinem Wahne reflektieren<br />

kann.<br />

Und ist die Reise schon bezahlt, kann ich ja noch das<br />

eine oder andere Angebot auf diesem Kreuzfahrtschiff-<br />

Planeten durch das All besuchen.<br />

Wahnsinnige Kapitäne (z.B. Trump), wahnsinnige<br />

Mannschaften und wahnsinnige Ereignisse (mich).<br />

+++<br />

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Lehre wird oft darin missverstanden, dass alle dasselbe<br />

erzählen müssten - und das sei dann „die<br />

Wahrheit“.<br />

Aber da „die Wahrheit“ erzählt, ist das eine sehr beschränkte<br />

Perspektive auf das Thema „Wahrheit“.<br />

Erst ist „Wahrheit“, dann wird erzählt.<br />

Liegt die Wahrheit nun in einer Erzählung?<br />

+++<br />

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Drei Zen-Meister trafen sich in einer Kneipe, gaben<br />

sich dem Sake hin, bis der erste Meister im<br />

Rausche meinte:<br />

„Ich bin der größte aller Meister. Durch meine Lehre<br />

sind 1.000.000 Schüler erwacht.“<br />

Da antwortete der zweite Meister: „Welcher Meister<br />

sollte größer sein als Ich? Durch mein Erwachen ist<br />

das ganze Universum erwacht.“<br />

Da erhob der dritte Meister seine Stimme: „Ich bemerkte<br />

nur, dass ich eigentlich überflüssig bin... .“<br />

Der Wirt sollte nun urteilen, welcher von ihnen der<br />

größere Meister sei.<br />

Der Wirt antwortete: „Für was sollte ich Dinge beurteilen,<br />

die durch Traumbewohner behauptet wer-<br />

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den? Wache ich auf, sind sie alle weg, mitsamt ihren<br />

Behauptungen.“<br />

+++<br />

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