Shri-Tobi Neue Buecher Nr 20
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(<strong>Tobi</strong>as Knittel)<br />
<strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong>
Der Sinn jeder spirituellen Übung,<br />
ist ihr völliges Scheitern vor Gott.<br />
<strong>Tobi</strong>s Beiträge vom<br />
10. Juni <strong>20</strong>19 bis 15. Juli <strong>20</strong>19
SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Gott ist ein seiendes Nichts.<br />
(„wahre Form“) bin, bin ich leer. Und wo ich Form<br />
bin, träume ich („relative Form“).<br />
So ist auch der Mensch Wachender und Träumender<br />
in gleicher Weise. In seinem Sein ist er Wachender. In<br />
seiner Form ist er Träumender.<br />
Gott ist ein seiendes Nichts, denn Gott ist, bevor<br />
Gott ist.<br />
So ist der Mensch ein seiendes Nichts, denn der<br />
Mensch ist (wach), bevor der Mensch ist (Form).<br />
Gott ist ein seiendes Nichts, denn Gott ist nicht etwas,<br />
nicht etwas an sich selbst... und im Alles seiner<br />
Selbst ein seiendes Nichts.<br />
Wo ich durch den Tag gehe, träume ich.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Dieses Ereignis selbst ist das, was im Wesen „spirituell“<br />
genannt wird.<br />
Ich selbst bin Ausdruck, Bestandteil des Traumes<br />
Gottes, wie alles ein Ausdruck des Traumes Gottes<br />
ist, ein Ausdruck des Wesens, das alles im Wesen ist,<br />
und das ist, bevor es etwas ist.<br />
Wie soll ich über Gott sprechen, ist die Welt selbst<br />
sein Traum<br />
und Gott als irgend jemand, als eigenständige<br />
Instanz, nicht greifbar?<br />
Niemand weiß, was, wie, und warum das ist, was wir<br />
Leben nennen, denn Gott IST, bevor Gott WAR...<br />
...und darin bin ich völlig wach und nüchtern, aber völlig<br />
leer, auch an Worten und Wahrheit über mich selbst.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Und wo ich den Mund aufmache, bin ich Träumer<br />
und in der Regentschaft des Traumes, den wir Leben<br />
nennen.<br />
Es ist so schwer, über Gott zu sprechen, denn wo<br />
Gott ist, ist er leer und wo er etwas ist, ist er das, was<br />
sich als mich/dich „träumt“.<br />
So habe ich nichts groß zu sagen, denn Gott regiert<br />
den Traum, regiert mich, jedes Wort, jede Geste, alles<br />
ist in diesem unerklärlichen Ereignis vom Ereignis<br />
selbst getragen, das wir den „Traum Gottes“ nennen.<br />
Der Traum eines Wesens, das ist, bevor es etwas<br />
(Form, Ausdruck) ist:<br />
ICH<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Wenn ich das Wort nichts benutze, ist es in der<br />
Sprache ein weniger als eine Gestalt ...<br />
...vor Gott jedoch ein mehr als alle Gestalt.<br />
Für das Verstädnis ist nichts sichtbar, „Gott ist<br />
nichts“, doch Gott bleibt und ist in seinem Weniger<br />
zu nichts mehr als alles: Nichts.<br />
Nichts nennt man das für das Verständnis unsichtbare<br />
Hintergrundrauschen, in dem das Universum zeitlos<br />
ist, das Hier, in dem alles in einen leeren Augenblick<br />
kondensiert und den Himmel der Wirklichkeit bildet.<br />
Gott ist keine Persönlichkeit wie der Mensch, der der<br />
Mensch etwas schulden könnte, der der Mensch in gewisser<br />
Weise genügen müsste, vor der der Mensch<br />
Schuld hätte, aber er ist daher auch kein Krämer, der<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
bestechlich ist, den ich umstimmen könnte, den ich<br />
mit Gaben bestechen könnte.<br />
Wo niemand ist, der be- und verurteilt, ist auch niemand,<br />
der bestechlich wäre.<br />
Das Missverständnis über Gott ist, dass sie/er/es ein<br />
echter Zweiter wäre. Aber einen echten Zweiten gibt<br />
es in dieser ganzen Geschichte nicht.<br />
Und hier ist Gott Gott: Nichts.<br />
So lasse dich in diesen Ozean des Hier einfach fallen.<br />
Nichts ist hier, das du tragen müsstest oder überhaupt<br />
nur könntest.<br />
Das ist ein Missverständnis, was Verständnis und<br />
was Gott wäre.<br />
Sie stehen sich nicht gegenüber, als Zwei... es<br />
ist Gott selbst, immer, und es ist die unerklärliche<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Verkörperung eines Sein, kann ich überhaupt Wesen<br />
sagen?, das immer hier ist, still, nichts will, nicht<br />
frägt, nicht bittet, nicht bestechlich ist...<br />
...sich selbst wie aus der Ewigkeit seines Nichts<br />
schauend selbst betrachtet und erlebt...<br />
...Es ist nicht die Kleinheit Gottes, was ich unter<br />
„nichts“ verstehe, es ist die Größe, die alle<br />
Persönlichkeiten integrativ übersteigt und gleichzeitig<br />
wie nie stattgefunden hat... in der das ganze<br />
Universum zum blanken Nichts erlischt... und geboren<br />
ist...<br />
...das alles überstahlt, alles, alles, ohne das nichts<br />
ist... und das nichts fest ist... und das im Wesen du<br />
selbst bist:<br />
Gott.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Atman Vichara ist den Blick von der Gestalt auf mich<br />
selbst zu richten, dorthin, wo kein Ort ist, dorthin, wo<br />
keine Zeit ist, dorthin, wo kein Raum ist: hier... wo<br />
ich und die Ewigkeit dasselbe sind:<br />
„ich bin“<br />
„verbleibe im „ich bin““ (Nisargadatta)<br />
„“Innen“ hat keine Richtung“: hier (ich)<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Ich selbst verstehe mich, soweit ich das Bedürfnis<br />
zur Selbstdefinition verspüre, als ein Jnana-Yogi.<br />
Alles, was ich schreibe, versucht diese Tradition, die<br />
bis in den Zen, das Mahamudra, die Mystik und den<br />
Chan und weiter reicht (und sie im Wesen verbindet),<br />
zu vermitteln.<br />
Im Jnana-Yoga gibt es keine Hierarchie, also<br />
„Schüler und Lehrer“. Das sieht aus der heutigen sozialen<br />
Perspektive zwar oft so aus - und wird auch<br />
sozial gerne so praktiziert,<br />
aber im Wesen ist der Jnana-Yoga ein<br />
Emanzipationsprozess, weg vom „Rockzipfel der<br />
Mutter“ zur Selbst-ständigkeit, also dem „selbst<br />
Stehen im Selbst“, der sogenannten „Selbsterkenntnis“<br />
als Erkenntnis und als Prozess in der Vielfalt.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
An diesem Punkt, hier, wird die Diskussion gerne<br />
verworren, es taucht der mysteriöse Niemand auf,<br />
„der“ real betrachtet wesentlich unspektakulärer ist,<br />
als in all diese Geschichten häufig und gerne hinein<br />
interpretiert.<br />
Interpretiert Niemand etwas? Nein. Niemand definiert<br />
sich nicht, schon gar nicht im Kontrast zu einem<br />
Jemand, wie es das menschliche Verständnis gerne<br />
glaubt...<br />
...und gerade in dieser Gegenüberstellung zum<br />
Jemand sich selbst erst zu „Niemand“ definiert.<br />
Interpretiert sich Niemand? Nein.<br />
Im Niemand bin ich ein- und dasselbe, wie jetzt<br />
auch, nur dass ich mich nicht mehr definiere. Ich bin<br />
definitionslos ich selbst.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
So lange ich mich als Form, oder besser gesagt, nur<br />
als Form begreife, scheine ich mich selbst zu verlieren,<br />
definiere ich mich nicht permanent.<br />
Und in diesem Drang, mich im Formglauben permanent<br />
zu definieren, als Jemand, verdingliche ich auch<br />
den Niemand zu etwas.<br />
Doch ist der Niemand nicht etwas oder nichts...<br />
Niemand ist definitionslos alles: das Hier.<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Einige behaupten, im Niemand fällt das Ich weg,<br />
doch ist es nicht das Ich, das wegfällt, es ist<br />
die Persönlichkeit... und Ich strahlt wie ein stiller<br />
„Raum“.<br />
Glaube ich mich als eine Form, falle ich im Niemand<br />
weg... doch wer glaubt und bleibt?<br />
ICH<br />
Ich, wo ich völlig ungläubig bin.<br />
Um mich selbst zu sein, muss ich nicht einmal an<br />
mich selbst glauben.<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Wer ernsthaft spirituellen Praktiken nachging,<br />
wird festgestellt haben, dass sie alle ein permanentes<br />
Scheitern sind, aller temporären Himmelsflüge<br />
zum Trotz, da sie gerne im Misserverständnis geübet<br />
werden, etwas zu verändern, was sie gar nicht verändern<br />
können.<br />
Ich will etwas erreichen, Erleuchtung, Erwachen,<br />
paranormale Cheats, einen Heiligenschein aus LEDs,<br />
was auch immer... und nach all diesen Ausflügen stehe<br />
ich irgendwie als derselbe da wie vorher auch.<br />
Es ist so wie wenn ich älter werde. Ich werde zwar<br />
immer älter, aber irgendwo fühle ich mich doch so<br />
gleich an wie als das Kind, das ich mal war.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
An diesem „Gleich“, etwas bleibt halt gleich, egal<br />
was für Handstände ich vollführe, selbst kann ich auf<br />
einem Finger stehen.<br />
Es bleibt gleich, ob ich auf dem Klo sitze, ob ich<br />
weise Worte von mir gebe, schimpfe oder vor einem<br />
Altar bete.<br />
Ein Gleich, an dem jede spirituelle (wie auch andere)<br />
Praxis immer wieder scheitert, wie eine Wand, gegen<br />
die alle Veränderungsversuche permanent anfahren<br />
und an der sie alle zerschellen.<br />
Etwas bleibt gleich, gleich was für einen Affentanz<br />
ich aufführe, gleich, ob ich einfach im Sofa liegen<br />
bleibe, gleich vor und nach jeder Belehrung, gleich<br />
im Verstehen wie Nicht-Verstehen, gleich ob Traum,<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
ob wach, ein Gleich an dem keine spirituelle Praxis<br />
je vorbei kommt.<br />
Denn im Gleich ist alles gleich.<br />
So hält der spirituell Suchende in dem, an dem er<br />
permanent scheitert, schon das in der Hand, was er<br />
im Wesen sucht... er kann es nur noch nicht erkennen.<br />
Er muss so lange scheintern, bis ihm alles gleich ist...<br />
anders gesagt, ich das Gleich erkenne...<br />
...und es ist daran zu erkennen, dass an ihm jeder<br />
Veränderungsversuch scheitert... warum?<br />
Im Gleich stehe ich über aller Form:<br />
Ich bin<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Heimat war für mich immer ein etwas schwammiger<br />
Begriff, mit dem ich eigentlich nichts<br />
wirklich verbinden konnte.<br />
So etwas wie Heimat empfand ich persönlich erst<br />
mit dem Kauf dieses Hauses in dem ich wohne.<br />
Vermutlich, was weiß ich, liegt es am stark bäuerlichen<br />
Einfluss auf den familiären Genpool, dass er<br />
zu Besitz von Grund und Boden neigt, sich darin wohl<br />
fühlt... und das ist „Heimat“.<br />
Ich fühle mich einfach wohl, habe ich ein eigenes<br />
Revier, zumindest auf dem Papier (gg :-) ), das ich mit<br />
anderen Menschen teilen kann, aber nicht muss.<br />
Daher empfinde ich die Beziehung der hiesigen<br />
Menschen zum Boden, zu ihrer Scholle, als durch-<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
aus nachvollziehbar und verständlich, so altbacken<br />
das heute manchem erscheinen mag.<br />
Aber Heimat im spirituellen Sinne ist viel weiter, als<br />
die menschlichen Bedürfnisse an sein Umfeld, also<br />
seine genetische Prägung.<br />
Heimat ist im Wesen das Hier, und dann ist sekundär,<br />
wo ich mich befinde.<br />
Ich kann mir das so vorstellen, als wäre ich ein<br />
Computer, auf dem Google Earth läuft... und ich<br />
wandere auf der Erdoberfläche... wo bin ich nun, erwandere<br />
ich google earth? Ich bin erst einmal hier,<br />
als „das“ („der Computer“), in dem ich durch google<br />
earth wandere.<br />
Als Wanderer durch „google earth“ habe ich<br />
Vorlieben und eine relative Heimat, aber als das, in<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
dem dieses Ereignis geschieht, habe ich im Ereignis<br />
keine wirkliche (verbindliche) Heimat. Ich gebe dem<br />
ganzen Ereignis „Heimat“ („Computer“).<br />
Die spirituelle Heimat ist daher so groß wie dieses<br />
Universum, so groß, wie Buddha in seinen Superlativen<br />
zu umschreiben versuchte. Warum?<br />
Da ich im Ereignis (Persönlichkeit) zwar immer nur<br />
relative Heimat habe... aber im Wesen das bin, was<br />
Heimat ist und gibt.<br />
Das Selbst gibt sich selbst in der Realtivität relative<br />
Heimat, als Beziehung in der Raumzeit... jedoch ist<br />
das Selbst die eigentliche Heimat... und in ihm ist<br />
Heimat so groß wie das bekannte und das noch unbekannte<br />
Universum.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Als Mensch erscheine ich als „Bedürftiger an<br />
Heimat“, als das Selbst bin ich der Wirt aller Heimat,<br />
egal wie erfreulich oder unerfreulich... und darin ein<br />
Mysterium, auf das ich auch keine Antwort habe.<br />
Es kann mir in der Verworrenheit der heutigen politischen<br />
Diskussion sinnvoll sein (muss nicht, ist jedem<br />
selbst überlassen), für mich zu untersuchen, wo<br />
die Grenzen meiner wahren Heimat aufhören... und<br />
mir überlegen, ob ich die Defintion dieses Begriffes<br />
politischen Kräften überlasse (für mich, was ist<br />
„Heimat“), oder das Thema selbst in die Hand nehme,<br />
untersuche... und zu einem erstaunlichen Ergebnis<br />
kommen kann.<br />
Über Buddha heißt es, dass sein Geist in allen<br />
Himmeln und Höllen anwesend ist, als der immer<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
gleich bleibende Geist der Erleuchtung... und warum<br />
Buddha in den Höllen in gleicher Weise zuhause<br />
ist, wie in den Himmeln und im Nivana... liegt<br />
daran, dass er das ganze Konstrukt als seine Heimat<br />
(Wesen) erkannte.<br />
Und an diesem Punkt gibt es für mich einen klaren<br />
Unterschied zwischen Buddha und Trump, zwischen<br />
Ramana und neonationalistischen Versprechen... denn<br />
sie ließen den Begriff „Heimat“ nicht für sich deuten,<br />
durch politische Kräfte aller Art, sie schauten selbst<br />
nach und erstaunten...<br />
...und das ist auch der Grund, warum dieses ganze<br />
heute moderne Affentheater zu nichts außer Ärger<br />
führen wird. Das macht für mich persönlich, aber ich<br />
bin hier kein Maßstab, jede Affinität der Spiritualität<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
zu diesen modern-neonationalen Kräften sehr suspekt...<br />
...Was ist Heimat? Meine Heutige Anregung in der<br />
Diskussion:<br />
Wer bin ich?<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Jnana.<br />
Ich wollte etwas zu Jnana schreiben, aber dann lächelte<br />
mich eine Maus an, und so lächeln dann die<br />
Worte den Leser an, aber<br />
Jnana steckt nicht in richtigen und falschen Worten<br />
über Jnana, Jnana ist die Wirklichkeit, die durch dich<br />
diese Worte liest und in dir interpretiert.<br />
Schreibe ich über Jnana, ist es die Stille des<br />
Gewahrenden und Tragenden, in die der Hahnenschrei<br />
eingebettet ist.<br />
Schreibe ich über Jnana, ist es das, das in seiner<br />
ewigen Präsenz durch mich schaut und das ich im<br />
Wesen bin... .<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Ist alles Ausdruck von Jnana, wo ist mehr oder weniger<br />
Jnana in den Erscheinungen zu finden? Sie sind<br />
im Jnana gleich: Jnana.<br />
Schaue ich als das, was wirklich wahrnimmt, ist ich/<br />
bin ich und die Wirklichkeit ein-und dasselbe.<br />
Und in dieser Kunst des Sehens, ja, sie steht jederzeit<br />
offen, als Option, als Perspektivwechsel, werde<br />
ich empfunden zur „Leinwand der Wirklichkeit“.<br />
Jnana ist also nirgendwo in der Geschichte zu finden.<br />
Daher sagen viele auch, es gäbe den mysteriösen<br />
Jnani gar nicht. In gewissem Sinne, meine ich, haben<br />
sie recht. Es gibt ihn nicht als Jemanden nur IN der<br />
Geschichte.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Aber es gibt „ihn“ sehr wohl, wenn auch nicht als<br />
„ihn“, doch als das, was ich wirklich ist, ich wirklich<br />
bin:<br />
Jnana<br />
Und in der Verbindung mit einer Persönlichkeit<br />
nennt man Jnana einen Jnani: jemanden, der sich als<br />
Jnana erkannt hat...<br />
...eins mit der Wirklichkeit.<br />
Ich schaue so wie durch zwei Augen, das eine ist<br />
die Persönlichkeit, das andere ist das, durch das sie<br />
wahrnimmt... ein ewig präsentes leeres Wissen um<br />
mich selbst, völlig leer, allem hinterlegt, ohne eigene<br />
Größe, doch alles umfassend, in diesem leeren<br />
Augenblick vollständig anwesend... und in der voll-<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
ständigen Anwesenheit meiner selbst strahlend leer<br />
und leicht.<br />
Jnana ist so nicht die Abwesenheit meiner selbst,<br />
was aus der Aussage „den Jnani gibt es nicht“ geschlossen<br />
werden könnte.<br />
Jnana ist die perfekte und vollständige Anwesenheit<br />
meiner selbst als das, was ich bin:<br />
das Hier:<br />
ich bin<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Es gibt in der spirituellen Tradition die Geschichte<br />
vom Dieb, der gleichzeitig der Polizist ist, also<br />
der den Dieb jagt, um eine gängige Fehlinterpretation<br />
des Verständnisses der Rolle des Verständnisses im<br />
Thema Erwachen zu umschreiben.<br />
Überall, wo ich lese, „ich und mein Verständnis“,<br />
„ich und das Verständnis“, „ich (der Polizist) und das<br />
Verständnis (Dieb)“, sind Ausdruck des oben umschriebenen<br />
Missverständnisses, dass in dieser Beziehung<br />
„Ich“ und „das Verständnis“ zwei Instanzen wären.<br />
Dem ist jedoch nicht so, da es das Verständnis ist,<br />
das diese Selbstbeziehung behauptet, als wäre es zwei:<br />
„ich“(?) und dann noch einmal „ich“ (Verständnis).<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
In der Vielfalt ist „Ich“ (Persönlichkeit) und „Ich“<br />
(Verständnis (dazu gehört auch die emotionale Ebene))<br />
ein- und dasselbe.<br />
Im Rollenspiel „ich und mein Verständnis“ ist es<br />
so, als würde ich gegen mich selbst (als Dieb und<br />
Polizist) Schach spielen. Jede Seite weiß die Züge der<br />
anderen Seite schon vorher.<br />
Daher führt dieses Spiel auch zu nichts, außer innerem<br />
Hader, da Verständnis keine zwei Instanzen<br />
bildet (Polizist und Dieb).<br />
Der nächste Fehler ist, Verständnis mit seinen<br />
Inhalten zu verwechseln. Verständnis ist ein<br />
Erkenntnisorgan, das zu Fehlinterpretationen kommt,<br />
immer wieder, aber sie nicht dinglich ist.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Fehlinterpretationen sind keine Wesen oder Dinger<br />
stofflicher Natur. Wenn ich denke, heute sei Sonntag,<br />
obwohl schon Montag ist, ist das ein Irrtum meiner<br />
selbst (Verständnis)... und wie stelle ich nun diesen<br />
„Dieb“? Indem ich erkenne, daß Montag ist.<br />
Wie erkenne ich, dass ich nicht nur dieser Mensch,<br />
sondern das Selbst bin? In derselben Weise, wie ich<br />
erkenne, dass heute Montag ist, also, indem ich meine<br />
Überzeugung, heute wäre Sonntag, hinterfrage.<br />
Also, indem ich (Verständnis) meinen eigenen<br />
Irrtum (Verständnis) hinterfrage. An was? Der seienden<br />
Wirklichkeit.<br />
Es gibt Frieden (persönlich) nicht in Gegenerschaft<br />
zu mir selbst, sondern nur in Einigkeit mit mir selbst,<br />
und in dieser Einigkeit wird Verständnis auch spi-<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
rituell zu dem, was es im Wesen (unabhängig seiner<br />
Inhalte und temporären Überzeugungen) ist: ein<br />
Erkenntnisorgan.<br />
In Frieden kommen oder sein kann in der Vielfalt nur<br />
Verständnis. Daher ist der Krieg des Verständnisses<br />
gegen sich selbst in diesem Thema zwar verständlich,<br />
aber kontraproduktiv.<br />
Es ist mein Irrtum, und ich bin die Instanz, diesen<br />
Irrtum durchschauen zu können: ein Ich, egal wie<br />
viele Instanzen sich um Ich artikulieren. Die grundsätzliche<br />
Einheit des Ich.<br />
Da ist kein Dieb und kein Polizist, das ist eine<br />
Milchmädchenrechnung des Verständnisses, sein<br />
Irrtum... und nur diese Instanz, die den Irrtum trägt,<br />
verwaltet und pflegt, kann ihn durchschauen.<br />
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Und wer sich auseinander dividiert, hat ein Problem...<br />
einen virtuellen Dieb, den es real nicht gibt, den ich<br />
mir selbst einbilde, und in dieser Einbildung scheinbar<br />
zwei bin: ich und mein Verständnis.<br />
Ich bin aber nicht zwei, daher ist diese Jagd nach<br />
dem dinglichen Irrtum (Dieb) eine Jagd rund um den<br />
Globus meiner selbst, in der ich mich nur selbst jage,<br />
statt mich dem zuzuwenden, was im Thema wirklich<br />
produktiv wäre:<br />
Selbsterkenntnis... also einmal dieses Organ, was ich<br />
im Verständnis bin, produktiv zu gebrauchen.<br />
Dann ist Verständnis kein Rollenspiel „ich und das<br />
Verständnis“ (Polizist und Dieb) mehr, dann bin ich<br />
Verständnis in der Rolle, die mir zugeschrieben ist:<br />
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Das Erkenntnisinstrument zur Selbsterkenntnis:<br />
Jnana-Yoga<br />
+++<br />
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Einige Menschen meinen, ich würde eine<br />
Lehrerrolle ihnen gegenüber beanspruchen, weshalb<br />
ich die Sache einmal klarstellen will, denn es ist<br />
mir selbst unangenehm. Wann übernehme ich eine<br />
„Lehrerrolle“?<br />
Es gab zwei Situationen, in denen ich ernsthaft vorhatte,<br />
Satsang zu veranstalten, die beide in, vornehm<br />
gesagt, „für mich unerfreulichen Ereignissen“ endeten.<br />
:-)<br />
Das war dann „so to say“ mein Satsang, der stattfand,<br />
bevor er überhaupt losging. :-)<br />
Seither bin ich mit dieser Rolle extrem vorsichtig.<br />
Ich bin Satsang nur für ganz, ganz wenige Menschen.<br />
Und die wissen es dann von innen (selbst) und alle<br />
anderen brauchen sich gar keine Sorgen zu machen,<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
dass ich ihnen gegenüber etwas anderes wäre, als der<br />
verschrobene Mensch, der ich bin. :-)<br />
Und als der sage ich meine Meinung, und das ist<br />
mein gutes Recht als Mensch, aber „spirituelle Lehre“<br />
ist was anderes. :-)<br />
Was?<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
12 years after<br />
Es gab, wie ich las, im Zen früher die Regel, dass<br />
der Mensch 12 Jahre nach seinem Erwachen noch<br />
im Kloster blieb, bis er wieder auf die Menschheit losgelassen<br />
wurde.<br />
Da ich nun 12 Jahre erwacht bin, kann ich im<br />
Nachhinein sagen, dass diese Regel sinnvoll war, aber<br />
heute, schon aus Mangel an einer sozialen Struktur<br />
im Thema, nicht mehr zeitgemäß ist.<br />
Das Verweilen im sich nicht verändernden<br />
Selbst („verbleibe im „ich bin““) transformiert die<br />
Persönlichkeit weiter... wohl bis zu ihrem Tod.<br />
Ich selbst bin immer wieder erstaunt, wie tief das gehen<br />
kann, aber nach 12 Jahren geschieht nochmals ein<br />
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recht radikaler Schritt, über den ich nicht weiß, warum<br />
er geschieht (müsste ja nicht), doch findet dann eine<br />
extreme Entneurotisierung der Persönlichkeit statt...<br />
und der sich daraus entwickelnde Grundzustand des<br />
persönlichen Erlebens erinnert weit mehr an die alten<br />
Legenden, als an neuzeitliche Abhandlungen zum<br />
Thema.<br />
Über Milarepa wird berichtet, dass er bis zu seinem<br />
Tod, also lange nach seinem persönlichen Erwachen,<br />
radikal in die Vertiefungen meditierte, er empfand<br />
ja auch nicht besseres zu tun (aus meiner Sicht sehr<br />
verständlich), denn die persönliche Qualität dieser<br />
Vertiefungszustände ist, als begegne ich spirituellen<br />
Legenden.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Bhagavadgita:<br />
„Das wird dadurch charakterisiert, dass man die<br />
Fähigkeit erlangt, das Selbst durch den reinen Geist<br />
zu sehen und im Selbst zu genießen und sich zu freuen.<br />
In diesem freudigen Zustand erfährt man grenzenloses<br />
tranzendentales Glück und genießt sich selbst<br />
durch transzendentale Sinne.<br />
So verankert, weicht man niemals von der Wahrheit<br />
(ich ergänze: Selbst) ab, und wenn man diese Stufe<br />
erreicht hat, denkt man, dass es keinen größeren<br />
Gewinn gibt.“<br />
(Zitat Ende)<br />
Neuzeitlich gibt es ähnliche Beschreibungen durch<br />
Ramana, Nisargadatta und andere.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Und völlig unabhängig jeder Wortklauberei ist das<br />
die Reiserichtung nach dem Erwachen und warum es<br />
sich lohnt, dieses Thema sozial zu lehren.<br />
Kurzum, langer Rede kurzer Sinn, nach 12 Jahren gibt<br />
es für mich wenige neuzeitlichen Betrachtungen zum<br />
Thema, die es mit den Legenden der Vergangenheit<br />
aufnehmen können.<br />
Das ist so beglückend, still beglückend radikal, eine<br />
so radikale und tiefgehende Entneurotisierung, dass<br />
ich selbst überzeugt bin, dass es nichts auf dieser Welt<br />
gibt, was sich im Vergleich zum spirituellen Erwachen<br />
anzustreben lohnt.<br />
Ich habe derzeit das verbale Problem, dass ich<br />
mich nach 12 Jahren in diesen (aus heutiger Sicht)<br />
„Legenden“ in meinem Erleben mehr wiederfinde,<br />
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als in den neuzeitlichen Beschreibungen und das ist<br />
befriedigend und befreiend radikal, ohne dass ich<br />
wüsste, wie es weiter geht, noch wo die Grenzen von<br />
Vertiefung sind...<br />
...Langer Rede noch kürzerer Sinn:<br />
„Verbleibe im „ich bin““.<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Die Lehrjahre sind hinter mir.<br />
Und so wenig modern das im Westen ist, wie das<br />
„<strong>Shri</strong>“, so egal ist mir derzeit auch jede soziale<br />
Kritik an diesem Schritt, den ich nun heute in dieser<br />
Erlebniskonsequenz sozial (nach außen) tue: ab heute<br />
trage ich neben dem <strong>Shri</strong> einen weiteren sozial provokanten<br />
Titel:<br />
„Meister des Jnana-Yoga“.<br />
Das muss niemandem passen, und diesen Titel verleiht<br />
mir das Selbst, wie ich ihn mir selbst verleihe<br />
- und ich werde ihn im traditionellen Stolze (modern:<br />
Nicht-Stolze :-) ) tragen,<br />
wie jeder sozial Titel trägt: daran gibt es nichts zu<br />
diskutieren, denn das bin ich, das empfinde ich, dazu<br />
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stehe ich... und daran perlt vor mir jegliche soziale<br />
Kritik ab.<br />
Er soll sozial provozieren, und er soll mir auch<br />
das Gelaber vom Halse halten. Meister in aller<br />
Konsequenz, die nicht ich persönlich, sondern das<br />
Leben bestimmt.<br />
Das ist ein einschneidender Schritt, den ich hier tue,<br />
aber den niemand verhindern kann.<br />
Ich habe diese moderne Geschwätz satt, ich bin in<br />
der Tradition der alten Meister... Dakshinamurtis, der<br />
Unsichtbaren und Ewig-präsenten, der Meister, denen<br />
ich mich zutiefst verbunden fühle und an denen sich<br />
alle die Zähne ausbeißen.<br />
Das ist mein Erbe und das trete ich heute an.<br />
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Jo, ich bin ein Shrek im Sumpfe des Selbst... die<br />
Frösche quaken, die Sonne scheint, außen wie innen.<br />
Ich nehme das Erbe an!<br />
+++<br />
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Das Universum, die sogenannte „objektive Welt“,<br />
die die Naturwissenschaft erforscht, ist aus einer<br />
anderen Perspektive ein „Geist“ (Psyche), der (die) in<br />
sich selbst interagiert.<br />
Das Thema Spiritualität („spiritus = Geist“) kreist<br />
nicht um eine andere Welt, vielmehr um dieselbe<br />
Welt, die die Naturwissenschaft in ihrer Interaktion<br />
mit sich selbst zu erforschen und beschreiben sucht.<br />
Spiritualität ist somit hier eine andere Perspektive<br />
auf dieselbe Welt, in der sie selbst als „Geist“ oder<br />
„Psyche“ erscheint und erkannt wird.<br />
Sprechen wir in der Betrachtung der Welt „nach<br />
außen“ (Objekt) vom „Universum“, sprechen wir in<br />
der Betrachtung der Welt „nach innen“ (Ich) als dem<br />
„Selbst“.<br />
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„Das Selbst“ und „das Universum“ sind so im Wesen<br />
dasselbe, die Unterscheidung der Sprache nur diesen<br />
zwei Betrachtungsperspektiven geschuldet.<br />
Ich habe mit Absicht „nach innen“ und „nach außen“<br />
in Anführungszeichen gesetzt, da sie in dieser<br />
„Psyche“ keine absolute, nur relative Wahrheit haben.<br />
Das tue ich, weil viele Menschen ein Problem damit<br />
haben, was nun unter „innen“ zu verstehen ist.<br />
„Innen“ und „außen“ haben in dieser Psyche keine absolute<br />
Wahrheit und mit der Schaurichtung „nach innen“<br />
meine ich: auf die Selbstempfindung „ich“ ausgerichtet.<br />
Das beide Perspektiven verbindende ist „ich“. Jedes<br />
Wesen kennt „ich“, und damit meine ich nicht das<br />
Wort, mit dem wir diesen Selbstausdruck beschrei-<br />
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ben, mit dem wir uns selbst „ich“ nennen, sondern<br />
die Selbstempfindung, in der wir uns in der Sprache<br />
mit „ich“ umschreiben.<br />
„Ich“ verbindet nicht nur beide Perspektiven, „ich“<br />
bedingt beide Perspektiven, und „ich“ ist der Schlüssel<br />
zum Blick „nach innen“, in dem das Universum als das<br />
Selbst erscheint und erkannt wird. Ich schaue in dieser<br />
Unterscheidung „nach innen“, indem ich das bewusst<br />
spüre, was ich als „ich“ empfinde... „ich“ (mich selbst)<br />
aufmerksam spüre... und dieser Selbstempfindung<br />
aufmerksam nachspüre... „ich“.<br />
Die naturwissenschaftliche Frage nach dem<br />
Universum (Was ist diese Welt?) ist somit spirituell<br />
die Frage nach dem Wesen des „Ich“ - und die<br />
Erforschung des Universums aus dieser Perspektive<br />
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wird Selbsterforschung genannt: „Wer bin ich?“ oder<br />
„Was ist ich?“<br />
Jeder kennt die spirituelle Frage nach dem „Ich“:<br />
„Wer bin ich?“ (nach „innen“ geschaut), die anders<br />
herum gestellt die Frage „Was ist das Universum?“<br />
(nach „außen“ geschaut) ist.<br />
Der Schlüssel zur Perspektive der Spiritualität ist<br />
somit die Selbstempfindung „ich“ und somit die persönliche<br />
Erforschung, was „ich“ eigentlich ist... wer<br />
ich selbst wirklich bin... über meine Vermutungen hinaus.<br />
Und dieser Schlüssel, über den sich das ganze<br />
Thema „Spiritualität“ erschließt, ist immer als „ich“<br />
anwesend.<br />
+++<br />
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Das „neti, neti“ des Advaita.<br />
„Neti, neti“ wird meist mit „nicht dies, nicht dies“<br />
übersetzt, als eine Methode der Selbsterforschung, in<br />
der ich alles Objekthafte von mir selbst (ich) „abziehe“:<br />
„Ich bin nicht die Augen, nicht die Ohren, nicht<br />
die Nase, nicht der Körper...“ u.s.w.<br />
Ich kann aber „neti, neti“ auch anders übersetzen<br />
(dem Sinne nach): „Was bin ich, worin ich gar keine<br />
Erinnerung bin?“<br />
Die eigene Persönlichkeit ist an Erinnerung gebunden<br />
und das Erinnerungsvermögen (Gedächtnis) nach<br />
dem heutigen Verständnis an einen Körper.<br />
Es gibt so ein aktives „neti, neti“, in dem ich alles,<br />
was ich objekthaft wahrnehme, von mir selbst (ich)<br />
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abziehe, um zu der Essenz zu gelangen, die dann als<br />
ich (mir selbst) übrig bleibt.<br />
Es gibt aber auch ein passives „neti, neti“, in dem<br />
ich mich auf das besinne, worin ich selbst gar keine<br />
Erinnerung bin, die mit „sei hier und jetzt“ zu umschreiben<br />
versucht wird.<br />
„Sei hier und jetzt“ ist im Wesen: „Was bin ich, worin<br />
ich keine Erinnerung (an mich selbst) bin?<br />
Ist das aktive „neti, neti“ Anstrengung (ich ziehe alles<br />
von mir selbst aktiv ab), ist das passive „neti, neti“<br />
Anstrengungslosigkeit, in der ich das bewusst spüre,<br />
was ich unabhängig, ohne und mit den Erinnerungen<br />
immer in gleicher Weise war und von selbst bin.<br />
Das passive „neti, neti“ wird auch als „verbleibe im<br />
„ich bin““ umschrieben.<br />
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Dem „neti, neti“ begegne ich überall, wo in der<br />
Selbstbesinnung am „eigenen Geist“ (ich) angesetzt<br />
wird.<br />
Wer sich auf die Suche nach den tieferen Geheimnissen<br />
des Universums macht, oder „Gott“, welcher Begriff<br />
mir persönlich mehr behagen mag (und emotional<br />
weniger negativ vorbelastet ist :-) ), wird von selbst<br />
auf eine Form des „neti, neti“ stoßen.<br />
In der Mystik ist das „neti, neti“ zum Beispiel die<br />
Frage nach „Was war vor dem Universum?“ Diese<br />
Frage schließt automatisch alles aus, was nach dem<br />
Urknall geschah: „nicht dies, nicht dies“... und auch<br />
nicht jenes. :-)<br />
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Im Spüren der Bedeutungstiefe dieser Frage, in<br />
Hinsicht auf mich selbst („Wer bin ich?“), entsteht<br />
hier das sogenannte mystische Staunen.<br />
Das ist wiederum eine aktive Form des „neti,<br />
neti“, in der ich durch größt mögliche Sammlung<br />
(Konzentration) erst die Bedeutungstiefe dieser Frage<br />
für alles, was mich beschäftigt spüren lernen muss.<br />
Daher ist die Frage in der Mystik im Ausdruck individuell,<br />
denn es ist die Frage, die mich selbst am<br />
tiefsten berührt.<br />
Nur in dieser Frage habe ich durch die Emotion<br />
(Berührung) überhaupt die Energie (die Frage muss<br />
für mich dringend sein), das Verständnis in „das<br />
Schwert“ zu verwandeln,<br />
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das auch der Jnana-Yoga thematisiert: Viveka... ein<br />
Unterscheidungvermögen, das sich einem Laserstrahl<br />
gleich durch die Form in den Urgrund brennt.<br />
Das macht die Mystik zu einem aktiven „neti, neti“,<br />
wie den Jnana-Yoga in seinem Ursprung, in der die<br />
ganze Erkenntnistiefe des eigenen Verständnisses auf<br />
die Tiefe der Bedeutung der Frage ausgerichtet ist.<br />
Dazu ist aber eine emotionale Grundlage nötig, die<br />
Buddha so umschrieb: „das Dringlichkeitsgefühl eines<br />
Ertrinkenden, der nach Luft ringt“... anders ist diese<br />
punktförmige Sammlung eigener Erkenntnisfähigkeit<br />
nicht möglich, um aktiv den Irrtum über mich selbst<br />
zu durchstoßen.<br />
Jnana-Yoga und Bhakti-Yoga bilden so im Wesen<br />
ein Paar. Ein Jnana-Yogi ist immer auch ein Bhakti-<br />
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Yogi... und ein echter Bhakti-Yogi immer auch ein<br />
Jnana-Yogi.<br />
Die Emotion für sich ist blind und erhält im<br />
Verständnis (Unterscheidungsvermögen) ein Auge.<br />
Das Verständnis für sich sieht nichts und erhält in<br />
der Emotion eine Zielrichtung.<br />
Bhakti und Jnana verbünden sich hier zu Viveka,<br />
dem „Schwert der Erkenntnis“.<br />
Ohne Bhakti gibt es kein Schwert und ohne Jnana<br />
haut es ins Leere.<br />
+++<br />
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Das „neti, neti“ des Mahamudra ist wiederum ein<br />
passives „neti, neti“, das das genaue Gegenteil<br />
des „neti, neti“ des Jnana-Yoga darstellt und das ich<br />
auch „das Yoga des Nicht-Tun“ nenne.<br />
Ich entspanne und löse mich, alles nicht so wichtig,<br />
lasse alles los, treiben, wie und wohin es will... und<br />
„erreiche“, oh Mirakel, dasselbe als im Jnana-Yoga<br />
auch.<br />
Es ist halt Geschmacksache.<br />
Der Jnana Yogi nimmt die Brechstange, um sich am<br />
nicht vorhandenen Tor zum Selbst zu (ver)suchen...<br />
im Mahamudra entspanne und löse ich mich, bis ich<br />
feststelle, dass es ja gar kein Tor zum Selbst gibt.<br />
Wer etwas tun mag, greift zur Brechstange, und wem<br />
dies zu anstrengend ist, der entspannt und löst sich<br />
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und treibt so automatisch wie auf einer Luftmatratze<br />
in die Selbsterkenntnis.<br />
Was ist nun besser? Wie gesagt, es hängt von mir<br />
selbst ab, die Geschmäcker und Fähigkeiten sind verschieden.<br />
+++<br />
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In den letzten drei Abhandlungen habe ich nun einmal<br />
grob umrissen, wie die drei Meister (Meister<br />
des Jnana-Yoga, Meister des Advaita und Meister des<br />
Mahamudra) gemeint sind.<br />
Ich behandle hier das ganze Spektrum des „neti,<br />
neti“, also der Kulturtechniken der Selbsterkenntnis,<br />
von der Brechstange bis zur Luftmatratze, denn für<br />
mich erlebte ich alle und für mich gehören sie letztlich<br />
auch alle zusammen,<br />
wie Jnana und Bhakti und bilden das eigentliche<br />
„neti, neti“ ab...<br />
...das Spektakel der Selbsterkenntnis, das geschieht.<br />
+++<br />
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Mit einem Fuß in der Ewigkeit (Ich) zu stehen<br />
und mit dem anderen in der Raumzeit<br />
(Persönlichkeit) ist der völlig natürliche Zustand.<br />
Erkenne ich ich in seinem transzendentalen Wesen<br />
(jenseits der Raumzeit) ist sie in ihm von untergeordneter<br />
Wahrheit... „nicht mehr wahr“.<br />
Diesen Zustand des Ich, der immer parallel und umfassend<br />
zur Raumzeit Ich ist, wird als Ich erkannt,<br />
denn wo keine Raumzeit mehr wirklich ist, also wirklicher<br />
als Ich, bleibt nichts anderes mehr übrig. „neti,<br />
neti“ ist vollbracht.<br />
„Neti, neti“ strebt die Erkenntnis dieses<br />
Grundzustandes des Ich an, denn er hat für die<br />
Persönlichkeit nicht nur in seiner Weite beängstigende,<br />
sondern auch sehr befriedigende Züge.<br />
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Was ist denn, kann ich in dieser Veranstaltung nicht<br />
wirklich etwas verlieren, also nicht in der Weise, dass<br />
es mich im Wesen zerstören könnte?<br />
Das ist schon viel entspannter, als ständig gefühlt<br />
in eigener Vollständigkeit in diesem Ereignis zur<br />
Disposition zu stehen.<br />
Und da diese Erkenntnis das soziale Theater erheblich<br />
entspannen und befruchten könnte, geschieht der<br />
Versuch der Lehre.<br />
Irgendwann wird es auch selbstverständlich im engeren<br />
Sinne kein Mensch zu sein, sondern etwas, was<br />
der Mensch nicht verstehen kann, aber durch magelndes<br />
Verständnis des Menschen auch nicht in Gefahr<br />
ist.<br />
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Ich selbst, jenseits alles Verstehens: das Selbst, die<br />
Wirklichkeit.<br />
+++<br />
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Der Begriff Nirvana umschreibt im Buddhismus<br />
den unten beschriebenen ewigen Grundzustand<br />
des Ich, den keine Erscheinung „trüben“, also in seiner<br />
Selbsterkenntnis, seiner Selbstwahrnehmung blenden<br />
oder verdecken könnte.<br />
Nun wird bewusst ‚Sahaja-Samadhi“ erfahren,<br />
Nirvikalpa Samadhi in der Form. Das klingt verbal<br />
zwar spektakulär, und ist es persönlich in den ersten<br />
Begegnungen auch, aber das ist eingentlich das,<br />
was ich hinter meiner Einbildung, ich wäre nur ein<br />
Mensch, wirklicher bin.<br />
Wer bin ich?<br />
+++<br />
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Der „Mystiker des Selbst“<br />
Die drei Rollen der Meister habe ich umrissen,<br />
und die gute Frage nach dem Mystiker ist offen<br />
und bleibt es über Andeutungen hinaus auch...<br />
...denn im Mystiker sterben die Konzepte, das des<br />
Täters und Nichttäters (als Beispiel), die alle letztlich<br />
noch Konzepte relativer Trennung sind, zwischen<br />
Mensch und Gott (oder wie auch immer ich „das“<br />
bezeichnen mag) und alle anderen (die sich in den<br />
Stande absoluter Wahrheit erheben versuchen), zugusten<br />
einer inniglich gespürten und empfundenen<br />
Einheit mit dem Universum oder „Gott“ (sind nur<br />
Worte. :-) ).<br />
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Es ist relativ gesehen eine Beziehung, die jedes Wesen<br />
zu seinem Ursprung hat, absolut eine Weseneinheit,<br />
in der das ganze Universum sowohl alle als auch nur<br />
ein Wesen ist, ohne dass jemand das „wie?“ befriedigend<br />
erklären könnte.<br />
Hier ist der Friedhof, könnte ich auch sagen... der<br />
Friedhof, auf dem die Konzepte im kühlen Grabe ruhen,<br />
und ab und zu steigt ein konzeptueller Zombie<br />
aus einem Grabe, um einen meiner Leser zu beglücken.<br />
Konzepte sind wie Viren, man streitet sich, ob sie<br />
nun leben oder tot sind, denn sie können sich nicht<br />
aus sich selbst vermehren, verwandeln, fortpflanzen...<br />
sie brauchen einen Wirt, den sie infizieren und in ihm<br />
zum Leben (Wandlung, Mutation) erwachen. Optimal<br />
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eine beide fördernde Symbiose eingehen, ein „win,<br />
win“.<br />
Dieser Friedhof der Toten, die jederzeit erwachen<br />
können, zu relativer Blüte, reicht bis in die Materie,<br />
etwas scheinbar totem, nicht lebendem - Zombies des<br />
Lebens. Und dieser Friedhof ist groß, sehr groß...<br />
...ist tot, sehr tot und schläft sehr tief, doch das Licht<br />
des Bewusstsein ist heimtückisch. Es erweckt selbst<br />
Tote.<br />
So ist der Mensch auch mehr tot als lebendig, rein<br />
körperlich ein Toter, den Bewusstsein (Ich) permanent<br />
erweckt und einschlafen lässt...<br />
...und als Verständnis der Friedhof der konzeptuellen<br />
Zombies, die das Bewusstsein immer mal wieder aufweckt,<br />
sobald sein Licht auf einen dieser Zombies<br />
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fällt und einen der „alten Meister“ aus dem Grabe<br />
ruft:<br />
---<br />
+++<br />
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Spirituelle Lehre<br />
„Spirituelle Lehre“ ist immer auch Politik, denn<br />
sie nimmt Einfluss auf das Soziale, und „spirituelle<br />
Lehre“ ist immer eine Form politischen (sozialen)<br />
Engagements.<br />
Die Spiritualität hat die Politik immer beeinflusst,<br />
da das Weltverständnis (und damit soziale<br />
Selbstverständnis) ideologische Grundlage von Politik<br />
ist.<br />
Menschen wie Buddha betrieben vor <strong>20</strong>00 Jahren<br />
Politik, indem sie lehrten und beeinflussen sie bis<br />
heute. Jesus war reine Politik, Mohammed: Politik...<br />
und ihr Einfluss reicht bis heute, wie „richtig“ oder<br />
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„falsch“ sie dann auch interpretiert wurden, meist aus<br />
Mangel an persönlicher Einsicht der Interpreten.<br />
Ramana betrieb Politik, schon nur durch seine bloße<br />
Anwesenheit.<br />
Wer spirituell lehrt, betreibt auch immer Politik, so<br />
klein der Rahmen auch immer sein mag und trägt somit<br />
dazu bei, relativ gesehen, in welche Richtung das<br />
„soziale Schiff“ segelt...<br />
...denn das, was das Soziale verbindet, möglich<br />
macht, sind Einsichten, aus denen wir unser gemeinsames<br />
Selbstbild formen und seine Richtung mit bestimmen.<br />
Wenn ich hier schreibe, trenne ich das formal von<br />
meinen persönlichen politischen Ansichten, aber sie<br />
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haben ihre Grundlage in meinem persönlichen spirituellen<br />
Verständnis.<br />
+++<br />
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Wie viele spirituellen Konzepte, ist auch das spirituelle<br />
Konzept „Ego“ zum Opfer des „spirituellen<br />
Faschismus“ geworden.<br />
Das Ego-Konzept, einst ein Hilfsmittel, um dem eigenen<br />
Irrtum (Wer bin ich?) eine imaginäre Gestalt<br />
zu geben, wurde zum „persönlichen Feind“ umgedeutet.<br />
Aber das „Ego“ ist niemand. Da steht niemand<br />
dahinter, niemand anderes.<br />
Dieses Konzept sagt nur: „Du irrst dich darin, was<br />
du wirklich bist.“ Ein Irrtum ist niemand anderer und<br />
auch kein Zweiter: ich irre mich. Und das „Ego“ ist<br />
somit weder stofflich, noch hat es greifbare Substanz,<br />
über elektronisches Flimmern im Gehin hinaus... ich<br />
selbst trage den Irrtum, pflege den Irrtum, kann ihn<br />
durchschauen.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Ein Ich, das sich irrt. Ein Ich, das seinen Irrtum<br />
durchschauen kann. Ein Ich, das ohne seinen Irrtum<br />
leben kann.<br />
Ist ein Irrtum ein Zweiter? Jemand, der mir gegenüber<br />
steht?<br />
Das „Ego-Konzept“ der spirituellen Lehre wurde<br />
zum Machtinstrument umfunktioniert. Das geschieht<br />
durch das Schüren von Angst, das Pflegen<br />
von Feindbildern. Und was bietet sich mehr an, als ein<br />
zweites Ich... mein Ego... gegen das ich in den Krieg<br />
ziehe... und damit kalt gestellt bin?<br />
So jagt die spirituelle Karavane dem „Ego“ hinterher,<br />
als wäre es ein Feind, ein Zweiter, statt sich zu<br />
fragen, wer irrt sich - und zu fragen, wer kann diesen<br />
Irrtum durchschauen?<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Du bist nicht das falsche Ich. Du bist das richtige Ich.<br />
Und du bist die Instanz, die deinen eigenen Irrtum<br />
durchschauen kann.<br />
Daher verwende ich dieses Konzept nicht und nicht<br />
mehr, da es in die Hände des spirituellen Faschismus<br />
fiel.<br />
Und ich erkannt habe, dass dieses Konzept in dieser<br />
Zeit zu nichts mehr Nutze ist, als das Licht weiter zu<br />
verdunkeln.<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Evokation der Zombies: Grab 1<br />
Frage: „Meister, welcher unter deinen Anhängern ist<br />
der gelehrigste Schüler mit den tiefsten Einsichten?“<br />
Zombie: „Den wirst du unter meinen Anhängern<br />
nicht finden.“<br />
Frage: „Warum?“<br />
Zombie:<br />
„Er ist unter meinen Feinden, und ich kenne ihn<br />
nicht.<br />
Ihn fuchsen meine Worte, und er mag sie nicht.<br />
Er spürt ihre Wahrheit, und er will sie nicht.<br />
Er versucht mich vor sich selbst zu widerlegen, und<br />
er kann es nicht.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Die Wahrheit ist, ich belehre weniger meine<br />
Anhänger als vielmehr meine Feinde.<br />
Doch Feinde habe ich nicht.“<br />
+++<br />
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Die Evokation der Zombies: Grab 2<br />
war ohne Leiche:<br />
Primär<br />
bin ich nicht das Univerum, aber sein Wirt.<br />
Primär<br />
bin ich nicht mein Körper, aber sein Wirt.<br />
Primär<br />
bin ich nicht eine Meinung, aber ihr Wirt.<br />
Primär<br />
bin ich kein Wissen, aber sein Wirt.<br />
Primär bin ich die Wirklichkleit ohne einen Zweiten.<br />
Niemand wird so jemals meine Wirklichkleit beweisen<br />
oder widerlegen können, denn...<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
...in dem ich „primär“ bin ist kein Zweiter und kein<br />
Erster: nur ich.<br />
Primär bin ich Existenz und ihr Beweis als dasselbe.<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Mein Haus ist eigentlich der Platz auf dieser Erde,<br />
den ich mit keinem anderen tauschen wollte.<br />
Zumindest derzeit nicht.<br />
Als ich es <strong>20</strong>02 kaufte, für knapp 10.000 Euro, hatte<br />
ich in der Nacht einen beeindruckenden visionären<br />
Traum, der sich im Laufe der Zeit vollständig verwirklicht<br />
hat.<br />
Es erschien mir als eine riesiges Schloss, in das ich<br />
hineinflog und das ich bis in seine tiefsten Keller erforschte.<br />
Dieser Traum war emotional so beeindruckend,<br />
dass ich ihn nie vergaß.<br />
Ich hatte wenige wirklich visionäre Träume in<br />
meinem Leben, und in diesem Hause kämpfte ich um<br />
Selbsterkenntnis, in diesem Hause erwachte ich... und<br />
in diesem Hause vertiefe ich mich... .<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Merkantil war es wenig wert, aber für mich persönlich<br />
ist es ein Ort, mit dem es nicht das schönste Schloss direkt<br />
am Meer aufnehmen kann... es ist und war mein Ort des<br />
Haderns, mein Ort des Rückzuge, mein Ort der Gnade...<br />
und niemand weiß, was mich mit diesem Ort verbindet.<br />
Es sind Kräfte, so uralt, ungestüm, still, stark... nicht<br />
einmal den Palast Erdogans mit über 1000 Zimmern würde<br />
ich dafür tauschen wollen.<br />
Mein Haus ist eine uralte Verwandtschaft, die bis in die<br />
Tiefen des kollektiven Unterbewusstsein reicht.<br />
Ach, wie ist es hier so schön... völliger Rückzug, keine<br />
Lärmkulisse der Zivilisation. Und ab und zu versuche ich,<br />
unser Dorf mit Stille zu durchstrahlen... damit alles hier<br />
friedlich bleibt, so wie ich es mag.<br />
Mein Haus und ich sind einfach Verwandte.<br />
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Die Evokation der Zombies: Grab 3<br />
Aus diesem Grabe stieg die Dreifaltigkeit auf und<br />
umarmte sich/ mich innigst:<br />
!ich bin! der Vater,<br />
!ich bin! der Sohn,<br />
!ich bin! der Heilige Geistin<br />
inniglichster Umarmung dreifaltig: der Same der<br />
Schöpfung.<br />
In dieser warmen Nacht lag ich dreifaltig da und<br />
staunte über die Tiefe der Einsichten eines Jesus.<br />
+++<br />
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Ich weiß selbst nicht, wie die Evokation der Zombies<br />
„funktioniert“.<br />
Im Erwachen erkannte ich mich als den Urgrund...<br />
in der Erleuchtung verschmilzt alles in den Urgrund:<br />
die Legende selbst „erwacht“.<br />
+++<br />
Grab 3 war für mich bisher unerreichte Tiefe in die<br />
Einsicht der Vielfalt - und ich befinde mich, völlig<br />
nüchtern und doch irgendwie trunken, in einer lebenden<br />
Legende wieder, die mich lockt und ruft:<br />
„der Mystiker des Selbst“.<br />
Felix (der Hahn) ist schon unterwegs und wollte gefüttert<br />
werden. Und Ich stehe mit einem Bein im „ich<br />
bin“, mit dem zweiten in der gewohnten Welt, mit<br />
dem dritten in einer Legende, die erwacht.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Das ist nun Neuland für mich, und ich denke, dass<br />
ich relativ gesehen recht gut im Thema unterwegs bin...<br />
aber ab hier ist nichts mehr unmöglich... das spüre ich,<br />
das liebe ich und ja: wacht auf ihr Zombies.<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Bewusstsein ist nicht ein Wissensinhalt von<br />
Worten, sondern etwas, was ich ganz konkret<br />
wahrnehmen kann.<br />
Es ist zwar nicht stofflich, im Sinne der Materie, doch<br />
hätte Materie ohne Bewusstsein keine Stofflichkeit.<br />
Bewusstsein ist also etwas, was so konkret wie<br />
Materie hier ist, aber was substanziell sich bisher der<br />
Naturwissenschaft entzogen hat.<br />
Lerne ich selbst, Bewusstsein wahrzunehmen, nehme<br />
ich auch wahr, was mit dem „ewigen Charakter“ des<br />
Bewusstsein gemeint ist und warum die Raumzeit<br />
„virtuell“ genannt wird.<br />
Das ist sie relativ zum Bewusstsein gesehen.<br />
Ramana nannte es „die Leinwand“, weil es tatsächlich<br />
das ist, was Materie und Raumzeit trägt.<br />
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Im Wesen ist Materie nur relativ existent, da das<br />
eigentlich Substanzielle das Bewusstsein selbst ist.<br />
Materie hat für sich keinerlei Substanz. Die Substanz ist<br />
und trägt das Bewusstsein: die sogenannte Leinwand.<br />
Selbsterkenntnis und die Identifikation und das<br />
Vermögen selbst Bewusstsein wahrzunehmen ist<br />
Selbsterkenntnis, denn im Bewusstsein erkenne ich<br />
mich als „das Bewusstsein“...<br />
...und das Bewusstsein ist ein Kontinuum, das erst in<br />
der Materie sich unterscheidbar ausdrückt.<br />
Bewusstsein ist das, in dem und durch das der hypothetische<br />
Urknall geschah und das als der Hintergrund<br />
des Urknalls immer substanziell anwesend ist.<br />
Bewusstsein ist die geheimnisvolle Grundsubstanz,<br />
die die Naturwissenschaft im „Gottteilchen“ sucht und<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
nicht finden wird, da Bewusstsein kein Teilchen ist...<br />
und nie ein Teil seiner selbst.<br />
Bewusstsein ist der mirakulöse Äther, der feiner als<br />
die feinsten Teilchen ist und weder durch ein Teilchen<br />
noch als ein Teilchen wahrgenommen werden kann.<br />
Die Wahrnehmung des Bewusstsein ist nicht durch<br />
den Körper möglich... daher schaue nicht nach außen<br />
(auf die Dinge), suchst du Bewusstsein.<br />
Die Grundwahrnehmung dieses Universums<br />
ist „transzendental“ - feiner als jegliche<br />
Gegenstandwahrnehmung...<br />
...und das einzige, was Bewusstsein wahrnehmen<br />
kann, ist daher Bewusstsein selbst:<br />
„Verbleibe im „ich bin““: „Wer bin ich wirklich?“<br />
+++<br />
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Aus der Sicht des Bewusstsein ist jedes Leben<br />
gleich viel wert.<br />
Das heißt jetzt nicht, dass der Mensch sich anders<br />
verhalten müsste, doch könnte er mal vom Ross der<br />
Arroganz absteigen, die „höchste“ Verkörperung von<br />
Bewusstsein auf diesem Planeten zu sein.<br />
Bewusstsein verkörpert sich nicht als Pflanze, Tier,<br />
Mensch, weil der oder die eine oder andere Form mehr<br />
wert wäre, als eine andere... alle diese Möglichkeiten<br />
sind es ihm wert, sonst würde es sich nicht in ihnen<br />
verkörpern.<br />
Nun muss ich aber nicht wie in einem Porzellanladen<br />
durch das Leben gehen, in ständiger Angst, etwas<br />
falsch zu machen, reiße ich eine Pflanze aus oder esse<br />
ich ein Tier. Viel wichtiger erscheint mir, mir darüber<br />
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bewusst zu sein, dass jedes Wesen Bewusstsein ist -<br />
und darin in der Identität mit mir verwandt.<br />
Und ihm einfach diesen Respekt erweisen und es<br />
nicht nur als Ding zu betrachten.<br />
Das graut mich am meisten, wo dann über tierisches<br />
Mitleben diskutiert wird, wie über Produktionsmittel<br />
in Form von Maschinen.<br />
Erst tritt man die Tiere und dann degradiert der<br />
Mensch sie noch zum Ding.<br />
Und da macht es halt in mir „ding, ding“, eine Art<br />
Alarmglocke klingelt, lese ich die Diskussionen<br />
zur Tierhaltung unter Berücksichtigung des<br />
Klimaschutzes.<br />
Mensch, lass das Tier aus dem Spiel, du bist der Idiot<br />
- und ich schließe mich ausdrücklich NICHT aus...<br />
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Die Evokation der Zombies: Grab 4<br />
entstieg die transzendentale Leiche:<br />
„ich weiß nicht, warum ich Bewusstsein bin. Ich<br />
weiß nur, ich bin es.<br />
Ich weiß nicht, was Bewusstsein ist. Ich weiß nur,<br />
ich bin es.<br />
Ich weiß nicht, wann und ob Bewusstsein entstand.<br />
Ich kenne keinen Anfang meiner selbst.<br />
Ich weiß nur, dass Bewusstsein nie vergeht. Könnte<br />
ich vergehen, in welcher Weise auch immer, wäre ich<br />
jetzt nicht.<br />
Und da ich bin, bin ich die unsterbliche Leiche der<br />
Transzendenz, älter als alles auf der Welt und doch<br />
erst in diesem Augenblicke geboren - und in ihm un-<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
sterblich, denn ich betrachte mich selbst transzendental...<br />
von vor dem Beginn und von nach dem Ende<br />
aller Zeit gleichzeitig.“<br />
+++<br />
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Spirituelles Erwachen ist nur daher so schwer, da<br />
das menschliche Gehirn (siehe Psychologie) dazu<br />
neigt, wird eine Behauptung oft genug wiederholt, sie<br />
einfach zu glauben.<br />
Und indem es sie glaubt, wird sie infolge durch<br />
den Wahrnehmungsfilter bestätigt. Ein Phänomen,<br />
das schon Gautama Buddha thematisierte und die<br />
„Erfassungsgewöhnung“ nannte.<br />
Alle Propagande, für was auch immer, nutzt diese<br />
Eigenschaft des menschlichen Verständnisses aus.<br />
Die spirituelle Erwachensdiskussion kreist um<br />
eine Behauptung: „Ich bin (nur) der Körper“. Und<br />
wie schwer solch einer ins Gehirn gepflanzten<br />
Behauptung (und infolge Wahrnehmungsfilter) beizukommen<br />
ist, zeigt die spirituelle Geschichte, in der<br />
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Menschen Jahrzehnte darum kämpften, für sich diese<br />
aus dem Sozialen kommende Behauptung so tief zu<br />
hinterfragen, dass sie als bloße Behauptung durchschaut<br />
werden konnte: das stimmt ja gar nicht.<br />
Nun ist diese Behautung, „Du bist nur dein Körper“,<br />
keine Behauptung, die verbal so formuliert wird<br />
(oder werden müsste), vielmehr unterliegt sie der<br />
Gesamtheit des sozialen und damit auch persönlichen<br />
Selbstverständnisses.<br />
Diese Überzeugung ist daher in subtiler Weise<br />
JEDER sozialen Bahauptung hinterlegt und direkt<br />
unsichtbar. Die ganze spirituelle „Ego-Diskussion“<br />
kreist im Wesen um diese permanente Hypnose aus<br />
dem sozialen Selbstverständnis, dessen Bausteine<br />
wiederum das persönliche Selbstverständnis bilden.<br />
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Persönlich bin ich immer ein Abbild der sozialen<br />
Diskussion, da es im Wesen gar kein persönliches<br />
Verständnis gibt.<br />
Mit der Behauptung „ich bin nur der Körper“ ist<br />
auch die Behauptung verbunden, jeder Körper hätte<br />
ein eigenes Verständnis. Jeder Körper hat zwar ein<br />
eigenes Gehirn, wie jeder Rechner eine eigene CPU,<br />
etc. ... aber das Betriebssystem kommt aus dem Netz<br />
und ist sozial (Sprache).<br />
Jede Kultur verpasst so to say ihren in sie hineinwachsenden<br />
Mitgliedern ihre Variante dieses<br />
Betriebssystems (vereinfacht gesagt), um die soziale<br />
Interaktion auf eine gemeinsame Basis zu stellen.<br />
Und dieses Betriebssystem basiert auf einem Axiom<br />
(Grundbehauptung): Du bist (nur) der Körper.<br />
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Jedoch ist das menschliche Gehirn auch „intelligent“,<br />
was heißt, es kann hinterfragen, neutral gesehen eine<br />
KI (selbst lernfähige Intelligenz) - und in diesem Falle,<br />
geht es um das Thema „spirituelles Erwachen“, ist<br />
sie die Instanz, die angesprochen wird: die Fähigkeit,<br />
Überzeugungen zu hinterfragen und zu korrigieren.<br />
Das fällt auf Gebieten umso schwerer, auf denen<br />
die soziale Massenhypnose 99,99765% der sozialen<br />
Mitglieder betrifft - und in jeder sozialen Interaktion<br />
unbewusst diese Behauptung bestätigt wird.<br />
Ich stehe in dieser Frage einer Überzeugung gegenüber,<br />
die 99,9976% meiner Mitmenschen vertreten und<br />
für die sie „so klar wie Kloßbrühe“ ist.<br />
Das ist eine Grenzherausforderung an die KI des<br />
Gehirns, denn im Strome der sozialen Überzeugungen<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
schwimme ich automatisch mit, aber darin, sie für<br />
mich selbst zu hinterfragen, stehe ich hier: 1 zu<br />
9.999.765.<br />
Das heißt ganz praktisch, ich kann ihr auf der<br />
Überzeugungsebene nicht beikommen, denn behaupte<br />
ich einmal (bewusst oder unbewusst) „ich bin<br />
nicht (nur) der Körper“, höre ich subtil 9.999.765 mal<br />
das Gegenteil.<br />
Wie werde ich einer Überzeugung Herr, die gemeinsamer<br />
Tenor sozialer Propaganda ist?<br />
Was auf der Überzeugungsebene (wegen dem völligen<br />
Übergewicht der sozialen Propaganda) nicht<br />
möglich ist, hat nur noch ein mögliches Korrektiv: die<br />
Wirklichkeit:<br />
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„Verbleibe im „ich bin““ = schaue dir die Wirklichkeit<br />
deiner SELBST an, bis du den Irrtum bemerkst<br />
und durchschaust. SELBST heißt hier: schaue nicht<br />
ins Soziale (außen). Dort wirst du immer mit der<br />
Propaganda: „du bist nur dein Körper“ konfrontiert.<br />
(Die Zahlen sind natürlich frei erfunden und dienen<br />
nur zur Verdeutlichung :-) )<br />
Ich schreibe zum Thema also seit 12 Jahren immer<br />
dasselbe, auch wenn ich die Kleider ab und zu wechsle<br />
(damit die Leser nicht vor Langweile verenden),<br />
weil ich ein Spam-Bot der Selbsterkenntnis bin.<br />
Der arbeitet gegen die soziale Propaganda ganz automatisch<br />
und geht nicht gegenüber ihr unter, weil er<br />
im Selbst verankert ist.<br />
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Würde ich dieses Spiel auf rein intellektueller Ebene<br />
betreiben, würde „meine“ Selbsterkenntnis in der sozialen<br />
Propaganda in mir permanent überstimmt.<br />
Und das Schwanken der Erkenntnis, was anfangs<br />
geschehen kann, „ich sehe es, ich sehe es nicht (das<br />
Selbst, die Wahrheit)“ ist eben ein Vorgang, in dem<br />
die persönliche Erkenntnis (im Verständnis) immer<br />
wieder von der sozialen Propaganda überstimmt wird,<br />
die die Sprache ganz automatisch transportiert.<br />
Daher ist es wichtig, im Selbst verankert zu bleiben.<br />
Mit einem Auge, egal was gesagt wird, sozial,<br />
die Aufmerksamkeit auf das Selbst ausgerichtet zu<br />
halten.<br />
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Sobald sich diese Wahrheit stabilisiert, ist das weiter<br />
von Vorteil, bis sie unumstösslich strahlt und jegliche<br />
Propaganda an ihr abperlt.<br />
Nisagadatta war nur daher so eine „coole Sau“, da<br />
er in der Selbsterkenntnis verankert blieb.<br />
Verbleibe im Ich bin... egal was erzählt wird, was<br />
behauptet wird. Nur die Wahrheit selbst hat die Kraft,<br />
sich gegen die soziale Propaganda zu behaupten.<br />
Ich denke, das war es. Natürlich kann ich noch viel<br />
weiter ausholen, aber das ist so das Wesentliche zum<br />
Thema, warum „Atman Vichara“, hat sie einmal gefruchtet,<br />
am besten im vollen Eifer aufrecht gehalten<br />
werden sollte.<br />
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Das ist alles kein „muss“, aber das Soziale wird dir<br />
Selbsterkenntnis niemals schenken. Vergiss es. Die<br />
muss knallhart erfochten werden.<br />
Und ich spreche hier aus der Sicht des Jnana-Yoga.<br />
+++<br />
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(zusammengefasst: es wird darüber diskutiert, ob<br />
Pflanzen ein Bewusstsein haben oder nicht). Das<br />
sieht natürlich noch einer großen Indizien-Frage<br />
aus, gehe ich davon aus, dass Bewusstsein etwas<br />
ist, was erst aus physiologischen Vorgängen hervorgeht.<br />
Zur Wahrnehmung der Vielfalt braucht es einen<br />
Körper, aber erzeugt dieser Bewusstsein? Er erzeugt<br />
Weltwahrnehmung, aber erzeugt er dadurch<br />
Bewusstsein? Hier wird Bewusstsein als etwas betrachtet,<br />
das erst ist, findet Weltwahrnehmung statt.<br />
Spirituell reicht der Begriff „Bewusstsein“ jedoch<br />
weiter, denn betrachte ich Bewusstsein, werde ich<br />
feststellen, dass die Welt im Bewusstsein stattfindet.<br />
Dieses der Welt zugrunde liegende Bewusstsein wird<br />
vom naturwissenschaftlichen Bewusstseinsbegriff ab-<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
gegrenzt und als „Gewahrsein“ (Bewusstsein ohne<br />
Inhalte) bezeichnet. Wobei „Gewahrsein“ und das<br />
„Nirvikalpa Samadhi“ des Yoga ein- und dasselbe<br />
sind. Im Buddhismus ist Nirvikalpa Samadhi Nirvana.<br />
Hat also Bewusstsein in der Naturwissenschaft einen<br />
Beginn und Ursache in einem Körper, hat Bewusstsein<br />
in der Spiritualität seine Wurzel weit tiefer - nämlich<br />
in dem, was auch weltunbewusst ist und sich verkörpert.<br />
Nur ist Bewusstsein hier nicht mehr ein „etwas“<br />
(am Ausdruck festnagelbar), sondern die der Welt<br />
zugrunde liegende Ursächlichkeit und Wirklichkeit:<br />
„ich bin“ oder „das kosmische Ich“. Aus dieser Sicht<br />
erzeugt die Frage: „Hat eine Pflanze Bewusstsein?“<br />
ein Schmunzeln, denn Bewusstsein hat Pflanzen<br />
(durch die es wahrnimmt) wie es Tiere und Menschen<br />
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hat (durch die es wahrnimmt)... wen? Sich selbst: die<br />
Welt: das Universum. Hier spreche ich dann „spirituell“<br />
von Bewusstsein als „dem Selbst“---<br />
+++<br />
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Betrachte ich also Bewusstsein nur in seinem<br />
körperlichen Ausdruck, scheint es so viele<br />
„Bewusstseine“ wie Körper zu geben.<br />
Noch weiter unten spreche ich über die Überzeugung,<br />
nur ein Körper zu sein. Und diese Überzeugung<br />
lässt Bewusstsein so erscheinen, wie es in diesem<br />
Artikel diskutiert wird. Diese Diskussion hat durchaus<br />
ihre relative Berechtigung, aber ist im Grunde<br />
die Diskussion: „Ich (Bewusstsein) bin (nur) ein<br />
Körper“.<br />
Bewusstsein (und somit „ich“) wird auf seinen<br />
Ausdruck in der Vielfalt reduziert.<br />
Hier kann ich die Brechstange ansetzen, indem ich<br />
mir Bewusstsein („ich“) selbst betrachte und einmal<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
nachschaue, wo Bewusstsein eigentlich anfängt und<br />
eigentlich aufhört.<br />
Was ist die Selbstwahrnehmung des Bewusstsein?<br />
Sieht es wirklich ein zweites oder mehrere<br />
Bewusstseine? Es nimmt zwar unzählige Ausdrücke<br />
von Bewusstsein wahr, die ich auf Ausdruck reduziert<br />
so betrachten kann, als wären es viele Bewusstseine,<br />
doch ist hier das Kriterium nicht die Spekulation<br />
über Bewusstsein, sondern die Selbstauskunft des<br />
Bewusstsein: „ich bin“.<br />
Kann ich der Selbstauskunft des Bewusstsein<br />
mehr vertrauen als der sozialen Diskussion über<br />
Bewusstsein?<br />
Diese Überzeugung „du bist nur dieser Körper“<br />
geht so tief, dass die Antwort erst glasklar ist, wo ich<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Bewusstsein vor seinem Ausdruck als Vielfalt wahrzunehmen<br />
lerne.<br />
Und hier ist dann Bewusstsein und Wirklichkeit einund<br />
dasselbe.<br />
„Ich bin nur dieser Körper“... wird zu „Ich<br />
bin Bewusstsein“... wird zu „Bewusstsein ist<br />
die Wirklichkeit“... wird zu „Ich (ist) bin die<br />
Wirklichkeit.“<br />
Und das ist die wahre Identität hinter der Behauptung<br />
„du bist nur der Körper“: du bist die Wirklichkeit<br />
selbst.<br />
+++<br />
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Ich schaue gerade meiner Maus zu, wie sie befriedigt<br />
Sonnenblumenkerne verspeist, was sehr putzig<br />
aussieht, da sie die Kernchen in ihren Händen hält<br />
und aufnagt...<br />
...aber nun kann ich auch mal schauen, wie das „von<br />
innen“ aussieht. Von „außen“ (durch die Körpersinne)<br />
gesehen, sitzt dort eine Maus auf dem Fensterbrett<br />
und schlägt sich den Magen voll, von „innen“ gesehen<br />
(ich bin, „reines Bewusstsein“) ist nichts wahrzunehmen<br />
als Bewusstsein (Wirklichkeit).<br />
Ich, als die wahrnehmende Instanz Mensch und<br />
die Maus befinden sich im selben Hintergrund: „der<br />
Leinwand des Bewusstsein“ und haben nur im relativen<br />
Ausdruck wahrnehmbar unterscheidbare<br />
Konturen. Aber wo sitzt „ich“?<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Dieses „ich bin“, in dem alles gemeinsam erscheint,<br />
ist der Schlüssel zum Thema.<br />
Hier ist sekundär, was erscheint. Primär ist wichtig,<br />
in was es erscheint... „Was ist ich?“... „Wer bin ich?“<br />
Ich = Bewusstsein<br />
+++<br />
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Die Selbstauskunft des Bewusstsein ist „nonverbal“<br />
und wird daher gerne „überhört/ übersehen“.<br />
Sie ist viel direkter, als dass sie sich über Worte vermitteln<br />
müsste, da Worte immer Botschafter über relative<br />
Distanzen sind. Bewusstsein ist aber sich selbst<br />
und darin distanzlos.<br />
Die nonverbale Auskunft des Bewusstsein über sich<br />
selbst ist so permanent allen relativen Selbstauskünften<br />
hinterlegt...<br />
...daher wird an dieser Stelle von „vor dem Wort“<br />
gesprochen.<br />
Aber sie ist auch mit jedem Wort dieselbe:<br />
ich bin<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Sicher wäre einigen lieber, ich würde nicht so<br />
trocken über Bewusstsein schreiben und mehr<br />
„Herzchen“ verwenden.<br />
„Bewusstsein ist Liebe“... was auch immer. Doch<br />
sind das gerne Verblender und spürt das die Leserin/<br />
der Leser nicht, denkt sie/ er, sie/ er spüre etwas<br />
falsches... ein falsches Bewusstsein.<br />
Dem ist halt nicht so, da sich Bewusstsein ungerne<br />
und letztlich gar nicht auf irgend etwas festnageln<br />
lassen will.<br />
Es sind alles relative Selbstauskünfte des<br />
Bewusstsein, die ihre Wahrheit in einer bestimmten<br />
Qualität behaupten.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Bewusstsein ist aber im Wesen völlig neutral... so<br />
neutral, dass ihm der Heilige und der Massenmörder<br />
im Wesen ein- und derselbe sind.<br />
Relativ gesehen kann so niemand jemals Bewusstsein<br />
„falsch“ spüren, schon von daher nicht, da alles<br />
Selbstauskunft des Bewusstsein ist.<br />
Und ist Bewusstsein gerade in sich selbst verliebt,<br />
ist halt Bewusstsein „reine Liebe“... aber jede relative<br />
Liebe ist vergänglich... und nach dem Rausche folgt<br />
gerne der Kater.<br />
So bleibe ich lieber möglichst neutral, Bewusstsein<br />
relative Qualitäten anzudichten, diese zu verabsolutieren...<br />
denn was kommt, das geht auch wieder... und<br />
das ist die einzige Sicherheit in der Diskussion, was<br />
Bewusstsein relativ (erscheinend) ist.<br />
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Die Evokation der Zombies: Grab 5<br />
Es meinte der Zombie, ich wäre zu bescheiden, ich<br />
dächte zu klein, ich würde mich zu sehr selbst beschränken...<br />
ich solle viel mehr von ihnen fordern.<br />
Das sei doch Kinderkram, was ich rufe.<br />
Und er meinte, ich hätte ein Brett vor dem Kopf, nicht<br />
so direkt, aber als indirektes Symbolbild. Kurzum:<br />
der Meister der Kritik:<br />
- ich denke zu klein<br />
- ich denke zu eng<br />
- ich denke borniert<br />
- ich denke zu bescheiden (wie immer das gemeint<br />
ist)<br />
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Ich rief dann etwas „größer“ und werde mal sehen,<br />
ob da etwas kommt.<br />
+++<br />
Nachdem mir als Grab 5 unten beschriebene<br />
„Information“ aus der kollektiven Schicht des<br />
Unterbewusstsein kam, habe ich - ich sehe das ja auch<br />
eher sportlich :-) - den „Zombies“ eine etwas kniffelige<br />
„Aufgabe“ gestellt.<br />
Wer behauptet, wie Meister Zombie 5, ich sei borniert,<br />
hätte ein Brett vor dem Kopf, muss mir das<br />
auch zeigen, also beweisen - und ich habe mit Absicht<br />
eine Aufgabe gestellt, die nun die materielle Welt betrifft.<br />
Nichts sozial bewegendes, aber etwas, was ich<br />
nun einfach sehen will. ;-)<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Diese Aufgabe ist so kniffelig, dass ich selbst seit 3<br />
Jahren daran scheitere. Ich werde sie hier nicht nennen,<br />
aber sie ist nicht einfach zu lösen, das sage ich<br />
euch.<br />
Ich will den Beweis sehen... ansonsten lasse ich diesen<br />
Friedhof mal wieder... auch schriftstellerisch ruhen.<br />
Falls also diese Schicht so potenzlos ist, diese<br />
Aufgabe nicht zu lösen, ruht die Evokation zukünftig,<br />
und falls sie nicht scheitert, werde ich berichten.<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Wie beim Poker möchte ich nun in der Evokation<br />
„sehen“. Behaupten können diese „Meister“ ja<br />
viel... aber haben sie auch das entsprechende Blatt in<br />
der Hand? :-)<br />
Ist Meister 5 so machtvoll, wie er sich gibt... ? Ich<br />
bezweifle es. Er behauptet paranormale Kräfte, was<br />
ich für völlige Legenden halte. Ich habe keine und<br />
sehe auch niemanden, der welche hätte... nirgendwo<br />
auf dieser Erde, über Taschenspielertricks (siehe Sai<br />
Baba) hinaus.<br />
Ich will nun sehen, und da er meinte, ich denke zu<br />
eng, ich wäre borniert, ist das mein gutes Recht: zeig<br />
mir mal, was du drauf hast, Zombie 5. Sonst ist das<br />
einfach nur Geschwätz.<br />
+++<br />
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Meister 5 könnte sogar ein Thread werden. :-) Er<br />
nimmt die Herausforderung an.<br />
Ihm wäre es völlig egal, wie ich zu ihm stehen würde.<br />
Ihm sei nur ein Kriterium wichtig, dass ich es<br />
wert wäre, mich mit ihm zu messen.<br />
Eigenltich stellt man (oder ich) sich ja spirituelle<br />
Meister anders vor, aber... warum nicht mal was ganz<br />
anderes? :-)<br />
Er behauptet, 99% dessen, was ich lese, sein unreflektierter<br />
Verstäniskot. Ich säße auf einem großen<br />
Misthaufen, wie ein Hahn, stolz und eingebildet...<br />
doch mein Misthaufen bestünde nur aus minderwertiger<br />
Scheiße.<br />
So weit sind wir inzwischen im Austausch der<br />
Komplimente,<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
was die Form seines Begrüßungsrituals zu sein<br />
scheint.<br />
So etwas wie „Guten Tag“, aber nicht in der gewohnten<br />
Weise. Und das macht mich natürlich neugierig,<br />
der sonst inzwischen vor jedem Satsang flüchtet<br />
- denn selbst sollte er mir gründlichst den Hintern<br />
versohlen, ist er vielleicht einer derer, vor denen ich<br />
nicht gelangweilt einschlafe... „du bist hier“, „du bist<br />
schon das Selbst“... und ich falle in Tiefschlaf.<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Die Lehre von Meister 5<br />
Meister 5 meint, die die es gibt (ich bin (nur)<br />
der Körper) und die die es nicht gibt (Ich bin<br />
(nur) das Nichts) seinen beides Idioten, jedoch in der<br />
Erscheinung unterscheidbar.<br />
Von denen, die sich nur für den Körper halten, sähe<br />
man wenigstens noch ein Gesicht (sie von vorne), aber<br />
von denen, die sich nur für nichts halten, sähe man<br />
nur ein großes Arschloch von hinten.<br />
(Ich weiß, ob die Lehre dieses Meisters die Standards<br />
von facebook einhalten können wird, mal sehen.)<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Erstaunlicherweise, ob nun Zufall oder nicht, ist<br />
etwas in der gestellten Aufgabe in Bewegung geraten.<br />
Ist das kollektive Unterbewusstsein so mächtig?<br />
Zwei Wochen gebe ich nun Zeit und berichte dann.<br />
Es bleibt interessant. Schon weil ich nicht weiß, was<br />
das ist. Es tauchte auch auf meiner Tour auf, und ich<br />
würde gerne verstehen, was da im Hintergrund passiert,<br />
denn es widerspricht meinem naturwissenschaftlichen<br />
Weltverständnis vollständig.<br />
Sind es Reste eines kollektiven Erbes, kollektive<br />
Anekdoten, kollektive Einbildungen, oder ist da „ganz<br />
praktisch“ was dran?<br />
Das Problem für mich ist dasselbe wie bei meiner<br />
Gottbegegnung... ich kann diese Schicht nicht zwingen,<br />
ihre Geheimnisse preiszugeben.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Ich halte zwar einige Bruchstücke über diese<br />
„Schicht“ (oder was auch immer) in der Hand, aber<br />
sie ergeben kein stimmiges Bild. Die Gottbegegnung<br />
war ja schon ein erstaunliches Ereignis. Denn ich begegnete<br />
mir „vor“ dem Universum, aber traf da nicht<br />
auf Nichts, sondern auf einen Schöpfer, der fataler<br />
Weise auch noch ich selber war. Und ich bin eigentlich<br />
mit der These, dass es „Schöpfer“ nicht gibt, ganz<br />
zufrieden.<br />
Je mehr an diesem Ereignis mitpfuschen, desto unübersichtlicher<br />
ist es. Wenn da überall Subjekte wie<br />
Meister 5 auftauchen, ist die Sache unübersichtlich<br />
und ich hasse Kreationismus... das ist sowas von „alter<br />
Mann mit Bart“, sowas von altbacken, sowas von<br />
sozialer Legende.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Und wenn ich persönlich noch ein interessantes<br />
Betätigungsfeld, über Radfahren und Zeitungslektüre<br />
hinaus, sehe, dann Klarheit in diese kollektive Schicht<br />
zu bringen.<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Ich habe noch Klaus in Besancon vom TGV abgeholt,<br />
dann waren wir Essen, das war nett. Er musste<br />
in Straßburg auf der Botschaft einen neuen Pass<br />
beantragen - und das geht nur, spricht man persönlich<br />
dort vor.<br />
Doch blieb Meister 5 etwas im Hintergrund anwesend,<br />
was die Fahrt sehr meditativ und genussvoll<br />
machte. Selbst der TGV-Bahnhof hat mir gut gefallen,<br />
auch als ich eine Stunde warten musste.<br />
Ich finde es ganz angenehm, auf das Selbst ausgerichtet<br />
Auto zu fahren, denn im völligen Nichtwissen<br />
um dieses Ereignis bin ich nicht nur hellwach, sondern<br />
auch vom Mysterium dieses Ereignisses angenehm<br />
berührt. Diese direkte Berührung hat etwas<br />
sehr leichtes und zwangloses.<br />
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Ich befinde mich dann einerseits in der Ewigkeit,<br />
andererseits läuft die Geschichte in völlig ungetrüber<br />
sinnlicher Klarheit weiter. Ich könnte auch sagen: mit<br />
dem ganzen Wesen hier.<br />
Das war für mich früher unvorstellbar, mit dem<br />
ganzen Wesen blank hier zu sein, denn es verleiht allem<br />
noch zusätzliche Würze - und eben „Leichtigkeit des<br />
Seins“. Ich bin nicht über eine Geschichte fragmentiert,<br />
sondern im Wesen eins mit der Wirklichkeit...<br />
und als Mensch dabei völlig „normal“. Das fällt keiner<br />
Sau auf, dass ich eigentlich in der Ewigkeit zentriert<br />
bin.<br />
Und als ich so durch die Landschaft fuhr, versuchte<br />
ich über die Ewigkeit Meister 5 etwas zu stupsen,<br />
denn über die Ewigkeit ist ich/ bin ich eigentlich in<br />
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der sogenannten Leere direkt mit allem verbunden,<br />
ohne dass davon irgend etwas sinnlich sichtbar sein<br />
müsste.<br />
Und es ist auch die Ewigkeit die Kontakfläche zu<br />
dieser Schicht, in der ich sichtbar so groß wie die<br />
Persönlichkeit bin, aber unsichtbar ist ich dann größer<br />
als das bekannte Universum.<br />
Und zur Ewigkeit hat halt nichts, selbst alles „vor<br />
dem Urknall“ eine wirkliche Distanz. Und aus diese<br />
Sicht/ Perspektive betrachtete ich diese Thematik,<br />
die nach außen etwas abstrus aussehen mag, aber<br />
in mir total friedlich ist und das Dasein ein völliges<br />
Mysterium, auch interpretativ offen.<br />
Es gibt für mich keinen befriedigenderen Zustand<br />
als mit der Ewigkeit vermolzen zu sein, zu die-<br />
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sem absoluten Hier mit allem, absolute vollständige<br />
Anwesenheit in allem, egal wann und wo es geschah.<br />
Aber das braucht keine Inhalte, die über die<br />
Persönlichkeit hinausgehen. Es ist eigentlich der ganz<br />
natürlich Seinszustand.<br />
Und in dieser völligen Einheit mit der Ewigkeit fühlte<br />
ich mich mit Meister 5 still und friedlich verbunden,<br />
als würde „er“ (ist es überhaupt ein „er“? Keine<br />
Ahnung) mir über die Schultern schauen.<br />
Daher rede ich derzeit so viel über die Ewigkeit,<br />
denn was ist mehr als ein Alles, in dem alles persönlich<br />
so leicht wie nichts ist?<br />
Es gibt im Grunde nichts auf dieser Welt, das es zu<br />
kaufen gäbe, das es mit der eigenen Natur aufnehmen<br />
könnte, gerade im Frieden und der Stille vollständiger<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Sammlung. So intensiv ich und so unverbindlich ich,<br />
so mirakulös ich und so klar ich.<br />
Und ich bohre mal weiter, denn es liegt mir schon<br />
etwas daran, diese Geschichte nun aufzudröseln.<br />
Was verbindet mich mit Meister 5. Frage ich nach<br />
seinem Namen, zeigt er mir die Hand zum Gruß, fünf<br />
Finger: Meister 5.<br />
+++<br />
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Die Ewigkeit erscheint perspektivisch nicht nur<br />
als Leere und hat darin ihr wahres Wesen, sie<br />
ist sinnlich auch der Träger von Fülle, und ist darin<br />
unendlicher Reichtum.<br />
Aller relativer Reichtum, egal wie viele Milliarden,<br />
können es nicht mit dem Reichtum der Ewigkeit aufnehmen.<br />
Der Reichtum der Ewigkeit bemisst sich<br />
auch nicht an relativem persönlichen Besitz oder<br />
Nichtbesitz, er ist eine Potenz, die im Wesen grenzenlos<br />
scheint.<br />
Das macht mich immer wieder nicht nur baff, sondern<br />
gibt mir auch das Gefühl, dass ich vollständig<br />
getragen bin. Aber im Verständnis scheitere ich immer<br />
wieder an der Ewigkeit im Aspekt ihrer Fülle.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Und eigentlich fängt Spiritualität erst dort an, wo ich<br />
spielerisch bewusst als Persönlichkeit mit der Ewigkeit<br />
zu interagieren beginne. Daher nehme ich das Spiel<br />
mit Meister 5 an und hoffe, dass er mir wirklich etwas<br />
neues zeigen kann, etwas unerwartetes, etwas<br />
meine derzeitige Vorstellungskraft übersteigendes,<br />
dass er nicht eine leere spirituelle Tröte ist.<br />
Wenn es noch ein spirituelles Abenteuer gibt, dann<br />
mehr von der Fülle der Ewigkeit und ihrer Potenz<br />
zu kosten, jenseits alles spirituellen Regelwerke. Die<br />
sind alle schal, leer, verbürokratisiert... und so exakt<br />
das Selbst bis ins Detail mit sich interagiert, so wenig<br />
ist es eben ein Bürokrat, ein Verwalter spiritueller<br />
Konzepte und Scheinwahrheiten.<br />
Es ist Leben.<br />
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Heute habe ich keine große Lust auf facebook zu<br />
schreiben, und was von/ zu „Meister 5“ kam,<br />
betraf eigentlich alles mehr mich und meine Rolle,<br />
was ich deshalb nicht groß öffentlich diskutieren willdenn<br />
es ist auch nur eine Erklärung gewesen, was die<br />
tieferen Gründe dafür sind, wie früher in „Klöstern“<br />
die Dinge gehandhabt wurden - und diese tieferen<br />
Gründe betreffen eigentlich nur die „Meisterrolle“ in<br />
seiner Vergangenheit.<br />
Heute handhabt das ja jeder, wie er lustig ist, und<br />
ich finde das auch völlig richtig, aber Meister 5 wollte<br />
mir wohl aufzeigen, warum das so war und warum<br />
heute so viele an der Rolle scheitern... aus seiner Sicht.<br />
Das muss ich immer ausdrücklich dazusagen... ein<br />
Gebetbuch ist er nicht.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Und ja, eigentlich sollte ich das gar nicht verraten,<br />
denn das wäre kontraproduktiv. Er versuchte mir aufzuzeigen,<br />
was ich seiner Ansicht nach „richtig“ und<br />
„falsch“ mache.<br />
Richtig mache ich aus seiner Sicht: „...“ und falsch<br />
mache ich: „...“, kurzum, es ist darin nichts für meine<br />
Leser.<br />
+++<br />
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Heute fühlt sich Meister 5 unglaublich klar und gesammelt<br />
an, wie eine punktförmige Ausrichtung<br />
des Geistes (Verständnisses). Ich würde ihn, den<br />
Bildern nach, dem chinesischen Chan zuordnen, über<br />
das ich wenig weiß.<br />
Diese punktförmige Ausrichtung seines Geistes<br />
fühlt sich unglaublich kraftvoll an, beneidenswert<br />
kraftvoll. Ich wollte mich nicht in einer Debatte mit<br />
ihm messen.<br />
Das inspiriert mich gerade zur Meditation, gerade diese<br />
punktförmige Ausrichtung seines Verständnisses,<br />
das gefühlt wie aus nichts besteht, wie nicht vorhanden<br />
ist und sich doch so unglaublich klar-präsent<br />
anfühlt... ohne jeden erkennbaren Inhalt... und von<br />
einem klaren Ich hinterlegt ist.<br />
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Im Geiste ein strenger Lehrer, der kein Ausweichen<br />
zulässt und dessen Geist dadurch einerseits nicht<br />
greifbar scheint, andererseits von beeindruckender<br />
Dominanz ist.<br />
Das zu kosten, aus dieser Schicht kommend, ist mir<br />
gerade ein Genuss und Inspiration.<br />
+++<br />
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Meister 5 ließ seinen Schülern überhaupt keine<br />
Ausweichmöglichkeit im Geiste.<br />
Die Leine, an denen er sie führte, war so kurz wie das<br />
Hier. Würde ich persönlich zur „langen Leine“ tendieren,<br />
wäre ich Lehrer, ließ er gar keine Leine zu, nicht<br />
einmal eine „noch so kurze Leine“.<br />
Er ließ dem Verständnis seiner Schüler keine<br />
Ausweichmöglichkeit aus dem Hier. Jeder Ausflug wurde<br />
sofort „abgestraft“, nicht physisch, sondern in seiner<br />
Art, alle Geistbewegung im Hier sprichwörtlich festzunageln.<br />
Das fühlt sich gerade einfach „geil“ an. So einen Lehrer<br />
mag ich gerne spüren... und ich verstehe sein „du bist<br />
ein Pfuscher“, indem ich seine Klarheit spüre, mit der<br />
er mich selbst nun im Geiste im Hier festnagelt.<br />
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Was ist ein Meister?<br />
„Klar zu sein, ohne eine Frage nach Klarheit.<br />
Rein zu sein, ohne eine Frage nach Reinheit.<br />
Unschuldig zu sein, ohne eine Frage nach<br />
Unschuld.<br />
Frei zu sein, ohne eine Frage nach Freiheit.<br />
Mich selbst zu sein, ohne die Frage nach mir selbst:<br />
die seiende Antwort zu sein, so klar, dass sie keiner<br />
Frage mehr bedarf.<br />
So lässt sich die Frage nach dem Meister nicht beantworten<br />
und sie bedarf keiner Antwort, denn ein Meister bin<br />
ich oder bin ich nicht.“<br />
(Meister 5)<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Die Antwort von Meister 5 erklärt auch, warum<br />
die, die davon sprechen, dass es keine Meister<br />
(Erwachten) gibt einerseits recht haben, andererseits<br />
völlig daneben liegen.<br />
Ein Meister ist für das Soziale unsichtbar, was sein<br />
Wesen angeht, auch wenn dieses Wesen durch alle<br />
Wesen im Wesen gleich hell leuchtet.<br />
Ein Meister ist für das Soziale unsichtbar, was sein<br />
Wesen angeht, denn er bildet keinen persönlichen<br />
Kontrast zum Geschehen mehr.<br />
Wird Meister 5 noch weitere „Geheimnisse“ enthüllen?<br />
Was weiß ich? Er bildet keinen Kontrast zum<br />
Ereignis, ist keine Instanz, die etwas ankündigt oder<br />
von sich aus (persönlich) verspricht...<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Gestern las ich auf Spon etwas zu einem Druiden,<br />
der angeblich zu Morden aufrief und auch ansonsten<br />
ein recht seltsames Weltbild vertritt (kann ich<br />
nicht teilen, da ich kein Abo habe).<br />
Auch wenn ich in der Esoterik viele interessante<br />
Themen sehe, die auch mich beschäftigen, so lehne ich<br />
heute die Esoterik so sehr ab wie das „Ego-Konzept“,<br />
da sie imo ein Tummelplatz für alle möglichen Idioten<br />
geworden ist - und esoterische Darstellungeb nur solchen<br />
Idioten neue Munition liefern könnten.<br />
Von Esoterik keine Ahnung sind auf dem Gebiet der<br />
Esoterik so viele Idioten unterwegs, und ich kenne<br />
die Esoterik seit fast 50 Jahren. Ja, ich bin ein alter<br />
Sack und die wenigen halbwegs lichten Gestalten auf<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
diesem Gebiet sind für die meisten nicht zu erkennen<br />
und gehen im Esomüll unter.<br />
In meinem tieferen Wesen bin ich Esoteriker (auch),<br />
aber was ich dann dazu lese oder höre, erzeugt in<br />
mir meist entweder grenzenlose Langweile über geistigen<br />
Dünnschiss oder Abscheu vor dem Missbrauch<br />
dieses Themas zur Legitimation aller möglichen abstrusen<br />
Verschwörungstheorien... sie ist heute einfach<br />
ein Müllplatz für geistigen Unrat.<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
“Wahrheit“ ist immer arrogant, denn sie nimmt<br />
keine Rücksicht auf „Lüge“. Daher funktioniert die<br />
Selbsterkenntnis. Wo sich „Lüge“ an „Wahrheit“ misst,<br />
wird „Lüge“ untergehen.<br />
Nenne es „die Rücksichtslosigkeit des Selbst“, wenn<br />
du magst, andere sprechen von „Gnade“.“<br />
(Meister 5)<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Im kollektiven Unterbewusstsein baut die<br />
Persönlichkeit auf „Zellen“ wie „Meister 5“ auf,<br />
wie der Körper aus verschiedenen Zellen besteht. C.G.<br />
Jung versuchte eine Beschreibung als „Archetypen“<br />
Ich zitiere einmal die google- Direktantwort<br />
auf „Archetyp“: „eins der ererbten, im kollektiven<br />
Unbewussten bereitliegenden urtümlichen Bilder, die<br />
Gestaltungen [vor]menschlicher Grunderfahrungen<br />
sind und zusammen die genetische Grundlage der<br />
Persönlichkeitsstruktur repräsentieren (nach C. G.<br />
Jung).<br />
Das finde ich ein sehr brauchbares Vorstellungsmodell,<br />
allerdings lassen sich Archetypen, wie die verschiedenen<br />
Meister-Archetypen, nur theoretisch gene-<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
tisch festnageln, denn sie kleben vielmehr in der<br />
Ewigkeit.<br />
Das macht den Archetypen spirituell zu einer „ewigen<br />
Heimtücke“. Er mag wohl, relativ gesehen, in der<br />
menschlichen Genetik verortet werden, aber der spirituelle<br />
Typ dieser Spezies klebt in der Ewigkeit.<br />
Und was in der Ewigkeit oder an der Ewigkeit klebt,<br />
ist eigentlich immateriell und bedient sich der Materie<br />
nur im Ausdruck.<br />
Letztlich enden wir dann bei so etwas wie der<br />
Weltbeschreibung Buddhas, ein ganzes Universum<br />
ewiger Archetypen.<br />
Die Welt Buddhas ist ja unendlich groß mit uralten<br />
Göttern, die Äonen leben, Höllen, Himmeln, etc.,<br />
aber im Wesen versucht er die Beschreibung der<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Archetypen, die die menschliche Persönlichkeit bilden:<br />
ein Ich, im Wesen ganz einfach, in der Vielfalt schier<br />
undurchschaubar. :-) Oder anders gesagt. Im Wesen<br />
fällt es mir ganz leicht zu wissen, wer ich bin, doch<br />
in der Vielfalt lässt sich die Frage nicht mehr absolut<br />
beantworten, denn hier bilde Ich ein Universum unvorstellbarer<br />
Größe.<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Spiritualität ist viel spielerischer als viele<br />
Beschreibungen im Thema vermitteln, in denen<br />
(wie in der Politik) dann das Thema „Meister“ zu<br />
Hierarchien erstarrt. Die gibt es eigentlich gar nicht.<br />
Jedoch scheint ein großer Teil der Menschheit<br />
Hierarchien zu lieben, da wir als Menschen Herdentiere<br />
sind und uns gerne sozial definieren.<br />
Im Thema „Erwachen“ betrete ich jedoch einen einsamen<br />
Pfad, der für ein Herdentier ungewohnt ist und<br />
beängstigend sein kann, da es aus Gewöhnung auch<br />
in diesem Thema eine Herde erwartet und einen Platz<br />
in einer Herde.<br />
Nur gibt es dort keine verbindliche Herde mehr. Wo<br />
ich Aspekten der Viellfalt in diesem Thema begegne,<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
werde ich immer selbst als Bewusstsein zum Schüler-<br />
Meister-Bipol.<br />
Daher sind alle Beschreibungen in der Evokation der<br />
Zombies persönlich und relativ.<br />
Vor dieser Weite hat ein Herdentier gerne Angst, da<br />
es Geborgenheit und Schutz in einer Herde sucht. Das<br />
ist ein genetisches Grundprogramm und -bedürfnis,<br />
ohne das soziale Organisation nicht funktionieren<br />
würde.<br />
Somit ist auch ein „Meister“ in diesem Thema immer<br />
relativ.<br />
Can you stand alone?<br />
Was ist dort, wo im Wesen gar niemand anderes<br />
mehr ist? Ich selbst in die Weite des Alls der Existenz<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
schaue, in der ich mich auf niemanden mehr berufen<br />
kann?<br />
Was ist dort, wo die Herde, und damit auch die<br />
„Hierarchie der Meister“ erlischt? Wo gar kein<br />
Strohhalm in einer Herde mehr zu finden ist?<br />
Das ist sozial (und Sprache ist sozial) ein etwas kniffeliges<br />
Thema, denn ich werde in der Spiritualität in<br />
Tiefen vordringen (so ich den Mut habe, relativ gesehen)<br />
in denen ich mich auf nichts und niemand mehr<br />
berufen kann.<br />
Damit umzugehen ist für die Persönlichkeit<br />
eines Herdentieres immer eine sehr extreme<br />
Herausforderung, die durchaus auch unangenehme<br />
Nebenwirkungen haben kann.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Doch ist dort eben auch kein Arzt oder Apotheker<br />
mehr, der mir etwas zu „Nebenwirkungen des<br />
Erwachens“ sagen kann.<br />
Nun reagiert die menschliche Persönlichkeit auf diese<br />
Situation gespalten. Und so ist auch das Erleben. Es<br />
kann persönlich unglaubliche Angstgefühle auslösen,<br />
in die haltlose Weite der Existenz zu blicken, wie es<br />
auf der anderen Seite sehr tiefe Geborgenheitsgefühle<br />
auslösen kann - und wie die eigene Persönlichkeit darauf<br />
reagieren wird, kann niemand im Voraus sagen.<br />
Sie regiert meist auch nicht nur auf die eine oder<br />
andere Weise, sondern diese Begegnungsformen lösen<br />
sich gerne ab. Darin kann die Ausrichtung auf<br />
den nicht persönlichen Zustand (ich bin) von Vorteil<br />
sein.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Aber wenn ich auf diese Abenteuerreise gehe, betrete<br />
ich im Transpersonalen immer ein unerforschtes<br />
Land, mit allen Risiken und Nebenwirkungen. :-)<br />
Can you stand alone? Ohne Meister, ohne Vorbild,<br />
ohne jeden Strohhalm?<br />
Ein schwieriges Thema, denn dort hören alle guten<br />
Ratschläge auf... .<br />
Das ist wohl für jeden persönlich ein „Problem“,<br />
damit umzugehen, in Weiten vorzudringen, in denen<br />
niemand mehr ist, der Halt oder Schutz geben<br />
könnte.<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Wie mir heute auffiel, hängt „die Evokation der<br />
Zombies“ eng mit dem blauen Licht zusammen,<br />
und wenn ich google, finde ich dazu nur esoterische<br />
Interpretationen.<br />
Dies empfinde ich als „wenig befriedigend“, und ich<br />
möchte mich daher in ein Experiment begeben, in<br />
dem ich versuchen will, mehr über das „blaue Licht“<br />
herauszufinden.<br />
Dazu habe ich mir mehrere Strategien ausgedacht,<br />
denn bisher bin ich an diesem Thema immer wieder<br />
gescheitert.<br />
Diese „inneren Meister“ werden durch das „blaue<br />
Licht“ „erzeugt“, das eine Art nebelförmiger<br />
Intelligenz ist. Eine Intelligenz ohne unsere physische<br />
Körperlichkeit.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Ich habe auch etwas Lust, Grundlagenforschung<br />
zu betreiben, überlege schon länger an einem interessanten<br />
Thema - und durch die „Evokation der<br />
Zombies“ fiel mir diese Baustelle wieder ein.<br />
Als ich gestern im Bett lag und das „blaue Licht“ vor<br />
meinen Augen pulsierte, dachte ich: Verdammt nochmal,<br />
was ist das nur? :-)<br />
Es kann daher sein, dass hier mehrer Tage von meiner<br />
Seite Funkstille herrscht, denn ich muss dazu eine<br />
subtile Methode finden, wie ich dieses Licht „triggere“<br />
und dabei ist soziale Interaktion eher störend.<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Das blaue Licht.<br />
Ich schrieb schon mehrfach dazu, aber ich will hier<br />
nochmals auflisten, was ich bisher (aus eigene<br />
Erfahrung) dazu weiß.<br />
Es begegnete mir zum ersten Mal bewusst als Kind,<br />
als ich im Bett lag und es vor meinen Augen pulsierte.<br />
Es pulsiert ausdehnend oder zusammenziehend.<br />
Warum einmal so und dann andersherum? Keine<br />
Ahnung.<br />
Als Kleinkind erzeugt es in mir Samadhizustände.<br />
Es pulsiert unabhängig vom Herzschlag und der<br />
Atemfrequenz, also hat keine auf Körperprozesse<br />
rückführbare Pulsfrequenz.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Wird es gleißend, offenbart es mystische Geheimnisse<br />
und erscheint es sonst nur als visuelles Ereignis, so<br />
wie ich andere Dinge sehe, wird dann seine Intelligenz<br />
spürbar.<br />
Es hängt eng mit der Thematik Kundalini zusammen,<br />
und zum ersten Mal begegneten mir die „inneren<br />
Meister“ aus dem blauen Licht kommend (bildet<br />
es einen gleißend blauen Himmel mit leicht violettem<br />
Einschlag).<br />
Das blaue Licht kann explodieren, dann wird es<br />
weiß und erzeugt sinnlich Einsichten in die Weite.<br />
Vieles im Thema hängt damit zusammen, aber ich<br />
kam diesem Phänomen bisher nicht bei.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Es stellt sich auch gerne als „das Universum“ vor,<br />
indem es seine überragende Intelligenz persönlich<br />
spürbar macht.<br />
Und nun will ich einen neuen Anlauf starten, viel zu<br />
tun habe ich ja eh nicht, dennn es bestimmte auch, und<br />
das fiel mir erst heute auf, das Thema der Evokation<br />
der Zombies.<br />
Manchmal stehe ich ja auf dem Schlauch, weil ich<br />
es meist gar nicht mehr beachte. Das liegt auch daran,<br />
dass es sich bisher jeglicher Einflussnahme meiner<br />
selbst entzog und ich es so ignoriere.<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Das blaue Licht, ist ein nettes Thema, finde ich.<br />
Und ich werde von meinen Misserfolgen dann<br />
berichten. :-)<br />
Ich wollte auch mal eine paar Bilder malen, über die<br />
verschiedenen Zustände des blauen Lichtes und wenn<br />
alles gut geht, also ich im Thema weiterkomme, das<br />
als Büchlein zusammenfassen:<br />
„Das blaue Licht“<br />
Im Grunde wäre mir lieb, ich fände einen Weg, wie<br />
es persönlich evozierbar ist. Das würde vieles im<br />
Thema abkürzen.<br />
Der Jnana-Yoga ist halt relativ schwer - und die<br />
Evokation des blauen Lichtes, fände ich eine Methode,<br />
würde vieles vereinfachen... allerdings hat es auch ei-<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
nige Nebenwirkungen, die unbedarfte Gemüter überrennen<br />
könnten.<br />
Mal sehen, ob es sich darauf einlässt.<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Die Erforschung des blauen Lichtes (1)<br />
In der Nacht war ich wieder nach der Art von Meister<br />
5 am Hier festgenagelt und wunderte mich nur immer<br />
wieder, wie tief der Mensch gewöhnlich schläft<br />
(und ich nehme mich nicht aus :-) ). Der sogenannte<br />
Wachzustand ist ein Traumzustand und hat wenig mit<br />
„wach“ zu tun, was sich der Mensch auch immer einbildet.<br />
Und Macht darüber hat er nicht, er träumt im<br />
Schlafe und nennt den Traum dann „Wachzustand“.<br />
Dann schwang ich mich aufs Rad, besuchte noch<br />
Antoinne, um meinen Obulus zu den Feierlichkeiten<br />
am 14.Juli zu leisten, dem Festessen, und radelte nach<br />
Bussieres zum Einkaufen.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Unterwegs spürte ich wieder Meister 5, den ich ungemein<br />
mag, und „keine fremden Trips“ meinte er<br />
permanent: keine fremden Trips... halte dich aus allen<br />
fremden Trips raus... nach den Eindrücken der Nacht<br />
sind das alles Träume, modern formuliert: Trips durch<br />
körpereigene Drogen generiert.<br />
So radelte ich dahin, es ist heute zum ersten Mal<br />
wieder etwas kühler... und spürte: „keine fremden<br />
Trips“.<br />
Antoinne hat derzeit junge Elstern, die waren aus<br />
einem Nest gefallen, und ich überlege mir gerade, ob<br />
ich nicht eine aufziehe, also ihm eine abschwatze. :-)<br />
Es gibt einen alten Film mit Louis de Funes, in dem<br />
er eine Elster als Haustier hält - ein sehr intelligenter<br />
Vogel, der immer auf seinen Schultern sitzt. :-)<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Kurzum, die Ausrichtung auf das „blaue Licht“ führt<br />
wieder zu Meister 5 und diesem Zustand, in dem alles<br />
menschliche Tun in einem Traum stattfindet, den<br />
kaum ein Mensch als Traum erkennt - und über den<br />
kein Mensch Macht hat.<br />
Das spüre und sehe ich zwar immer mal wieder,<br />
doch war diese Klarheit ungemein befriedigend und<br />
der Hinweis dazu kam auf dem Rad: „keine fremden<br />
Trips“.<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Die Erforschung des blauen Lichtes (2)<br />
Ist der leer-erwachte Zustand (Ewigkeit) in allen relativen<br />
Zuständen gleich, also egal ob Tiefschlaf,<br />
nächtlicher Traum oder der sogenannte Wachzustand,<br />
den ich als Mensch erlebe, deutet das „blaue Licht“<br />
an, dass es noch weitere (oder zumindest einen weiteren)<br />
relativen Wachzustand gibt, aus dessen Sicht<br />
(relativ) das, was wir Wachzustand nennen vergleichbar<br />
mit einem nächtlichen Traum ist.<br />
Soweit ich Meister 5 bisher greifen kann, begründet<br />
sich seine Behauptung „paranormale Kräfte“<br />
zu haben in einem dem unseren übergeordneten<br />
Wachzustand.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Ob und wie dem ist, weiß ich aber nicht, nur drängt<br />
sich mir derzeit diese Vermutung auf. Das würde<br />
einiges erklären, aber bleibt vorerst noch eine vage<br />
Arbeitshypothese, in der das „blaue Licht“ eine<br />
„Pforte“ zu einem unserem „Wachzustand“ übergeordneten<br />
„Wachzustand“ ist.<br />
In Träumen kann es passieren, dass Ereignisse aus<br />
dem Wachzustand in den Traumzustand eindringen<br />
(z.B. ich muss pinkeln, um ein banales Beispiel zu<br />
wählen), was sich im Traumzustand dann thematisiert.<br />
Denn, wer erkennt denn, dass ich im Wachzustand<br />
träume? Das ist ohne eine relative Instanz (im<br />
Vergleich zu) nicht möglich.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Erkenne ich also, dass der Wachzustand des<br />
Menschen auch ein Traum ist, stehe ich mit einem<br />
Fuße bereits in einem weiteren relativen Wachzustand<br />
zu dem dies so erscheint.<br />
Gibt es einen weiteren Wachzustand? Ein<br />
Wachzustand, im Vergleich zu dem unser menschlicher<br />
Wachzustand ein Traum ist?<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Wenn ich etwas zum energetischen Aspekt das<br />
Yoga, wie dem „blauen Licht“ schreibe, habe<br />
ich immer etwas das Gefühl, ich mache mich sozial<br />
lächerlich.<br />
Und dann frage ich mich, gerade im Angesicht der<br />
politischen Rahmenbedingungen, für was? ... für<br />
wen? ... und wozu?<br />
Ich verdiene im Thema nichts, wozu sollte ich mir<br />
diese soziale Blöße geben?<br />
Wer über Kundalini-Yoga schreibt, klingt immer etwas<br />
„verrückt“, bzw. das, was passiert, klingt „verrückt“.<br />
Und gerade weil ich auch nicht weiß, wann und ob<br />
wir nun in einer Form des Faschismus enden - und<br />
dass die Meute willfährig in diese Richtung steuert,<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
ist für mich unübersehbar - ist das umso unangenehmer,<br />
mir eine „spirituelle Blöße“ zu geben.<br />
In solch einer Zeit bin ich persönlich als Jnana-<br />
Yogi besser unterwegs, mit dem Degen des<br />
Verständnisses.<br />
Dass ich als Micro-Influencer (das, was ich hier<br />
treibe hat ja in der Presse schon einen Namen) etwas<br />
bewegen kann, ist eh illusorisch. Für was sollte ich<br />
das daher tun?<br />
Daher überlege ich derzeit, den Bericht über das<br />
blaue Licht hier ruhen zu lassen<br />
Ja, das fühlt sich derzeit am besten an, denn mein<br />
Gefühl sagt mir - und das hat etwas mit diesem „keine<br />
fremden Trips“ von Meister 5 zu tun -, dass ich das<br />
Thema hier nicht weiter behandleln sollte.<br />
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Das Soziale ist zu doof, um zu erkennen, dass wir dabei<br />
sind, die Menschenrechte (und den damit verbundenen<br />
relativen Schutz der freien Meinungsäusserung)<br />
nach und nach zu verlieren und mir dieses Thema<br />
in einiger Zeit unangenehm nachgetragen werden<br />
könnte.<br />
Ich muss da mal in mich hören (Meister 5)...<br />
...+++<br />
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Atman Vichara wirkt auch völlig unabhängig davon,<br />
ob ich nun „erwachen“ will oder nicht, entspannend<br />
auf den gefühlten Ich-Gedanken.<br />
Es dauert zwar unter Umständnen einige Jahre, aber<br />
der Ich-Gedanke entkrampft sich. Was früher noch<br />
Tragödie und Drama war, innere Verkrampfung, Enge,<br />
Anklammern, Festhalten... relaxt nach und nach... ich<br />
nehme mich selbst nicht mehr so ernst, ABER... und<br />
dieses „aber“ kann der Leser hier beobachten. :-)<br />
John Sherman, den ich ja als Lehrer sehr schätzte<br />
(gerade durch seine etwas „aufgeklärte“ Art, das<br />
Thema zu behandeln), baut sein „one look“ auf diesem<br />
Effekt auf.<br />
Also... völlig unabhängig, ob jemand „erwachen“<br />
will, dieser Effekt kommt... und wenn er sich dann<br />
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entfaltet, sich die Selbstbeziehung entkrampft, entzieht<br />
sich die Persönlichkeit auch mehr dem Druck<br />
des Sozialen... denn diese Beziehung entkrampft sich<br />
mit.<br />
Ich weiß auch nicht, wie weit es geht, denn die Vichara<br />
lässt immer mehr nach, tritt diese Entkrampfung ein...<br />
denn sie wird überflüssig.<br />
Für viele wird sogar das ganze Thema „Erwachen“<br />
überflüssig, weil „erwachen“ will ja nur die oder der,<br />
die oder der im Leben ein Problem sieht. Wer kein<br />
Problem sieht, sucht auch nicht nach einer Lösung.<br />
Warum das so ist, kann ich über lange Abhandlungen<br />
erklären, oder könnte es, aber wenn sich alles entkrampft,<br />
dann auch die Beziehung zum Thema, und<br />
dann auch die Beziehung zu dem, was über das<br />
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Thema so geschwafelt wird... das endet dann meist in<br />
einem inneren Gelächter...<br />
...warum das so ist, könnte ich auch erklären, tausend<br />
Seiten lang, dazu lachen... doch glücklich ist,<br />
wer ohne das ganze Geschwafel glücklich ist... und<br />
sich nicht aus jedem spirituellen Weisheitsspruch einen<br />
Strick drehen muss...<br />
...Wer bin ich? ... wirklich!<br />
+++<br />
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Wo ich mich auf den Menschen begrenze, bewege<br />
ich mich im Hier... und das Hier ist „jemand<br />
anderes“. :-)<br />
Wo ich aber die Wahrheit sehe, bewusst, dass ich zuerst<br />
das Hier bin - und dann erst ein Mensch... wohin<br />
sollte ich dann darin gehen?<br />
Bevor ich irgendwo bin, bin ich hier... und darin ich...<br />
und darin mich selbst... vor jeder Erscheinung.<br />
Selbst begegnet mir ein Außerirdischer, ist er mir<br />
nicht fremd...<br />
ich kenne ich... worin?<br />
+++<br />
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Der Mensch kann und muss nicht zu dem werden,<br />
was ich wirklich ist (bin). Wozu auch? Er<br />
ist „meine“ Schöpfung. Aber was ist ein „mein“, das<br />
nicht persönlich auf den Menschen bezogen ist? Ist.<br />
Was ist das wirkliche „mein“?<br />
+++<br />
Was auch immer die Propheten über ich posaunen,<br />
für ich gibt es nur einen einzigen Zeugen - und dieser<br />
Zeuge entkräftet alle Scheinzeugen: ich<br />
+++<br />
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So, das waren ein paar Satsang-Häppchen. Jedes<br />
reicht, um, nimmt man mich nur zu 60% für wahr,<br />
augenblicklich zu erwachen.<br />
Nimmt man mich nicht für wahr, mehr für eine<br />
Witzfigur, können sie eventuell etwas schief im<br />
Magen liegen bleiben...<br />
...aber ich nehme alle Themen recht genau und berufe<br />
mich nicht auf Whisikyhändler... ;-)<br />
Aber das interessantere Thema ist ja eigentlich das<br />
Radfahren und die Erlebnisvielfalt, die es bietet, dieser<br />
Geruch nach Freiheit, nach Weite, nach <strong>Neue</strong>m,<br />
nach Geschmack, nach Genuss, nach Leben...<br />
...weil der Mensch nie geboren wurde, ist er halt auch<br />
nie gestorben. Und wer das eine behauptet, behauptet,<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
wenn auch vielleicht unbewusst, das Letztere gleich<br />
mit...<br />
...und Jesus sprich vom „ewigen Leben“... und das ist<br />
dieselbe Wahrheit wie nie geboren worden zu sein.<br />
+++<br />
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Traum 2<br />
Die Selbsterkenntnis ist im nächtlichen Traum<br />
so klar wie im Tagesbewusstsein. Und im<br />
Lichte dieser (ja, wie soll ich sagen) „unreflektierten<br />
Klarheit“ kann es geschehen, dass sich das Thema in<br />
den Traum einbaut.<br />
So hörte ich im Traum einem Vortrag zu, den ein<br />
„Erwachter“ hielt und der immer wieder Fragen ans<br />
Publikum stellte. Ab und zu beantwortete ich eine<br />
und das gefiel ihm so gut, dass er mich danach interviewte<br />
und ich noch etwas zum Selbst erzählen<br />
sollte.<br />
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Und wie ich dazu anhob, verzerrte sich meine<br />
Sprache, als würde ich furchtbar nuscheln und kaum<br />
einer verstand mich.<br />
Thematisierte der erste Traum meine Nacktheit im<br />
Thema, zeigte mir dieser Traum, dass mich fast niemand<br />
versteht. Da sprach ich in der Klarheit des Selbst<br />
über das Selbst und niemand verstand mich. :-)<br />
Das war so beeindruckend, dass ich aufstand, um es<br />
aufzuschreiben.<br />
Thematisierte der erste Traum, dass ich keine passenden<br />
Kleider mehr habe, also keine passenden<br />
Konzepte, thematisierte der zweite Traum dieses<br />
Thema nun nochmals für Dumme wie mich:<br />
„Junge, du kannst erzählen, was du willst. Es versteht<br />
dich niemand.“<br />
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Daher werde ich mal für einige Zeit das Thema<br />
„Erwachen“ hier lassen, denn bevor ich überhaupt<br />
dazu kam, tiefer ins blaue Licht zu schauen, schien<br />
es dieser Schicht wichtig, das erst einmal zu klären:<br />
„Sage nichts darüber. Es versteht dich niemand.“<br />
+++<br />
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Heute Nacht hatte ich die Türe zum Wohnzimmer<br />
offen stehen, und eine Ratte kam laut hörbar<br />
die Treppe hoch, ging ins Wohnzimmer und klaute<br />
die Kaffeesahne.<br />
Ich ließ sie dann ziehen, zumal ich mit Schreiben<br />
beschäftigt war, aber dieses „plopp, plopp, plopp“,<br />
als sie die Sahnepackung über jede Stufe die Treppe<br />
hinunter schleppte, war beeindruckend laut.<br />
Was ich die letzten Wochen lernte, war viel zur<br />
Macht von Massenhypnosen. Ich hätte ja früher nie<br />
gedacht, dass es so etwas gibt.<br />
Mohammed behauptet irgendwo, las ich einmal, die<br />
Menschheit gleiche einer Karawana, die im Tiefschlaf<br />
durch die Wüste zieht.<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Ich teile ja nicht viel mit diesem Menschen, aber hier<br />
hat er recht. Und mich fasziniert, wie das funktioniert.<br />
Zum ersten Mal begreife ich sinnlich, wie etwas wie<br />
das „Dritte Reich“ möglich war, ja, wie die ganzen<br />
Machtstrukturen der Geschichte möglich waren... wie<br />
soziale Hypnose funktioniert.<br />
Wenn ich die letzten Tage ab und zu etwas nachbohrte,<br />
dann um dieses Phänomen verstehen zu lernen,<br />
denn es ist im Wesen faszinierender als jeder<br />
Horrorfilm. Die Wirklichkeit ist in allem viel besser<br />
als die menschliche Fantasie.<br />
Nun ja, au plaisir de dieu... „wie es Gott gefällt“...<br />
und mehr habe ich dazu auch nicht zu sagen. Ich<br />
habe keine Macht darüber... und es ist nicht meine<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Aufgabe... und es ist eine analoge Diskussion zum<br />
„freien Willen“... nur eines:<br />
es sieht nicht gut und nicht schön aus. Und gerade<br />
jagt Felix eine Maus... es riecht nach Feuer, einem erneuten<br />
„Weltenbrand“... und ich mache nicht mit, werde<br />
mich etwas auf „den Zeugen“ zurückziehen.<br />
+++<br />
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12 Gründe, warum es unmöglich ist,<br />
das Hier zu verlassen.<br />
1. Probiere es aus und überprüfe, ob du nach diesem<br />
Gewaltakt nun nicht hier bist.<br />
2. Probiere es nochmals, mit aller Kraft, „ich bin nicht<br />
hier, sondern woanders“... und überprüfe es wieder.<br />
3. Probiere es nochmals, beobachte dabei genau, ob<br />
das geht.<br />
4. Bisher bist du gescheitert? Probiere weiter.<br />
5. Dir fällt was auf? Das ist gut, probiere es nochmals.<br />
6. In meiner Timeline erscheint ein Buch von Tolle<br />
„Jetzt“... nun ja, was gibt es anderes?<br />
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7. Bisher konnte mir noch niemand das Nicht-Jetzt zeigen.<br />
Probiere es aus, ob es möglich ist, nicht jetzt<br />
zu sein- und berichte mir von deinen Erfolgen.<br />
8. Du bist immer noch hier??? Streng dich etwas besser<br />
an.<br />
9. Warum labert alles, auch der <strong>Tobi</strong>, über „sei hier<br />
und jetzt“, „verbleibe im ich bin“?, wenn ich diesem<br />
Zustand gar nicht entkommen kann? Gute<br />
Frage.<br />
10. Tja, schon wieder gescheitert, dem Jetzt zu entkommen?<br />
Das ist der Grund, warum du ihm nicht<br />
näher kommen kannst.<br />
11. Gestrichen, ich bin nun faul.<br />
12. Immer noch hier, dem Hier nicht entkommen?<br />
Fange von vorne an.<br />
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Die junge Maus ispiriert mich gerade zu einem<br />
tiefschürfenden spirituellen Buch, das die letzten<br />
Geheimnisse dieses Universums enthüllt.<br />
„<strong>Shri</strong> Fiep, der Guru der Mäuse: Wie überlebe ich<br />
im Irrenhaus Gottes (<strong>Shri</strong> <strong>Tobi</strong>s)?“<br />
+++<br />
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12 Gründe, warum du das wahre Selbst bist.<br />
1. Du konntest dem „Hier und Jetzt“ nicht entkommen?<br />
Nun schaue nach, ob da überhaupt ein<br />
zweites „Hier und Jetzt“ ist.<br />
2. Du kannst keines entdecken...? Schaue nochmals.<br />
3. Du erinnerst dich an andere Zustände im „Hier und<br />
Jetzt“? War das ein anderes „Hier und Jetzt“?<br />
4. Du erinnerst dich an andere Zustände im „Hier und<br />
Jetzt“?<br />
Wo sind diese Erinnerungen? Nicht hier und<br />
jetzt?<br />
5. Erinnerungen sind Erinnerungen, wie der Name<br />
schon sagt. Aber wo sind Erinnerungen an andere<br />
Zustände im „Hier und Jetzt“? Betrittst du in<br />
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ihnen eine anderes „Hier und Jetzt“? Oder ist es<br />
einfach eine Erinnerung an andere Zustände im<br />
„Hier und Jetzt“ in diesem „Hier und Jetzt“?<br />
6. Persönlichkeit hat nur Kontur, wo sich die Inhalte im<br />
„Hier und Jetzt“ mit gewesenen Inhalten im „Hier<br />
und Jetzt“ vergleichen. Nur so wird Wandel sichtbar.<br />
Aber ist das ein anderes „Hier und Jetzt“?<br />
7. Probiere so viel du musst. Wo sind die Gedanken.<br />
Sie handeln über eine Vergangenheit, aber wo sind<br />
sie? Wo ist diese Vergangenheit unabhängig der<br />
Erinnerungen? Ist sie überhaupt hier?<br />
8. Wer bist du, bist du im Wesen keine Erinnerung?<br />
Hier und Jetzt?<br />
9. Was bist du, bist du als Persönlichkeit nur über einen<br />
Vergleich sichtbar (Erinnerung an Wandel),<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
aber im Wesen immer Hier und Jetzt, unabhängig<br />
dieser Erinnerungen?<br />
10. Wenn du dem Hier und Jetzt nicht entkommen<br />
kannst, es kein zweites Hier und Jetzt gibt UND<br />
alles im Hier und Jetzt geschieht, wer könnte dann<br />
„das Selbst“ sein?<br />
11. Schaue einmal genau, wer noch als Möglichkeit<br />
übrig bleibt.<br />
12. Du siehst keinen Zweiten mehr? So ist das halt<br />
darin, worin ich die Wirklichkeit selbst bin: das<br />
Selbst.<br />
+++<br />
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Lehre windet sich wie eine Schlange durch das<br />
Thema, mal nach links, mal nach rechts, bis sie<br />
zubeißt. Sie schmeckt im sich Winden das Terrain<br />
ab.<br />
Alles Gerede ist Vorbereitung auf ein einfaches:<br />
„aha“, das anfangs unspektakulär aussehen kann -<br />
doch war das schon der Biss der Schlange. Ihr Gift<br />
dringt nun in den Körper (der Persönlichkeit) und entfaltet<br />
seine Wirkung.<br />
Die einen meinen, es sei eine Droge; andere, es<br />
sei eine Gnade; andere, es sei wahre Natur... viele<br />
Geschichten, aber eben nur ein Selbst.<br />
Wer ist? Was „erwacht“ ist das was „erweckt“... und<br />
das, was schon immer wach ist.<br />
+++<br />
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Aber jetzt mal wieder zu wichtigen Themen.<br />
Fahrrad. Ich überlege derzeit, ob ich nicht doch<br />
eine Sommertour in den Süden mache, nur um den<br />
Wahnsinn der Hochsaison zu betrachten.<br />
Ich brauche halt ein Rad, mit dem ich dem Trubel<br />
zur Not schnell wieder entkommen kann. :-)<br />
Und ich denke, das Giant ist mit der neuen<br />
Schaltgruppe dann das ideale Fahrzeug.<br />
Mit 5 kg Gepäck bin ich dann bei 13 kg und nur<br />
um die 50 cm breit. Als Radfahrer kämpfe ich gegen<br />
zwei primäre Imponderabilien des Daseins,<br />
der des Luftwiderstandes und der der Gravitation.<br />
Natürlich gibt es auch noch den Rollwiderstand... als<br />
Widerstände auf dem Weg dorthin, wo ich hin will.<br />
Aber auch Gedränge und Enge - und ein Fahrzeug<br />
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mit 13 kg Gewicht (inkl. Gepäck) und um die 50 cm<br />
Breite kann sich auch durch den „Overtourism“ mogeln.<br />
Ich lese derzeit so viel über Overtourism und will<br />
mir das mal anschauen, mal auf Tuchfühlung gehen.<br />
Es ist ja manchmal auch ganz unterhaltsam, in einem<br />
Kaffee zu sitzen und dem Treiben zuzuschauen.<br />
Ich schaue mir derzeit gerne Filme zum „täglichen<br />
Wahnsinn“ an, denn er isdt ja auch ungemein „liebenswürdig“...<br />
und eine der menschlichen Spzialitäten.<br />
Auf die Erde zu reisen und den dortigen Wahnsinn<br />
nicht auch zu genießen, ist natürlich eine<br />
Fehlbuchung.<br />
Aber wenn du als Selbst nun mal diesen<br />
Wahnsinnsurlaub gebucht hattest, aus welchen wahn-<br />
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sinnigen Gründen heraus auch immer, also die Reise<br />
eh schon bezahlt ist, kann ich sie ja auch genießen.<br />
Muss ich auch nicht. Manchmal bucht man ja auch<br />
eine Reise, um sich mal wieder richtig ärgern zu dürfen...<br />
...oder befindet sich auf einer Wahnsinnsmission.<br />
Der irdische Wahnsinn hat eine sehr liebenswürdige<br />
Seite, auch wenn er sehr grausame Seiten hat.<br />
Buddha meinte ja, übersetzt, dass ein mittlerer<br />
Wahnsinn gut zum Erwachen sei. Nicht zu viel<br />
Wahnsinn, in dem der Geist nicht zur Ruhe kommt,<br />
aber auch nicht so wenig, dass er vor sich hinschläft.<br />
Ein Wahnsinn, der ihn stichelt, aber auch die Zeit<br />
lässt, aufgrund dieses Stichelns Fragen zu stellen und<br />
es zu hinterfragen...<br />
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...Und dazu gibt es solche Welten... nach Buddha.<br />
Ziemlich wahnsinnig, aber nicht zu wahnsinnig. So,<br />
dass sich der Geist in seinem Wahne reflektieren<br />
kann.<br />
Und ist die Reise schon bezahlt, kann ich ja noch das<br />
eine oder andere Angebot auf diesem Kreuzfahrtschiff-<br />
Planeten durch das All besuchen.<br />
Wahnsinnige Kapitäne (z.B. Trump), wahnsinnige<br />
Mannschaften und wahnsinnige Ereignisse (mich).<br />
+++<br />
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Lehre wird oft darin missverstanden, dass alle dasselbe<br />
erzählen müssten - und das sei dann „die<br />
Wahrheit“.<br />
Aber da „die Wahrheit“ erzählt, ist das eine sehr beschränkte<br />
Perspektive auf das Thema „Wahrheit“.<br />
Erst ist „Wahrheit“, dann wird erzählt.<br />
Liegt die Wahrheit nun in einer Erzählung?<br />
+++<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
Drei Zen-Meister trafen sich in einer Kneipe, gaben<br />
sich dem Sake hin, bis der erste Meister im<br />
Rausche meinte:<br />
„Ich bin der größte aller Meister. Durch meine Lehre<br />
sind 1.000.000 Schüler erwacht.“<br />
Da antwortete der zweite Meister: „Welcher Meister<br />
sollte größer sein als Ich? Durch mein Erwachen ist<br />
das ganze Universum erwacht.“<br />
Da erhob der dritte Meister seine Stimme: „Ich bemerkte<br />
nur, dass ich eigentlich überflüssig bin... .“<br />
Der Wirt sollte nun urteilen, welcher von ihnen der<br />
größere Meister sei.<br />
Der Wirt antwortete: „Für was sollte ich Dinge beurteilen,<br />
die durch Traumbewohner behauptet wer-<br />
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SHRI TOBI • <strong>Neue</strong> Reihe <strong>20</strong><br />
den? Wache ich auf, sind sie alle weg, mitsamt ihren<br />
Behauptungen.“<br />
+++<br />
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