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IN BEWEGUNG<br />
HOMOSEXUALITÄT IN DER HIP-HOP-SZENE<br />
In den USA steht Lil Nas X mit seinem Song "Old<br />
Town Road" kurz davor der erfolgreichste Rap<br />
Song aller Zeiten zu werden, steht er doch dort<br />
seit über 16 Wochen auf Platz 1 der Charts. Eine<br />
positive Nachricht die Lil Nas X nutzte, um sich<br />
offiziell zu outen und damit den nächsten Meilenstein<br />
in der Geschichte der LGBTQ Community im<br />
US HipHop zu setzen.<br />
Im Gegensatz zur Deutschen Rap Szene, ist die<br />
Szene in den USA was offen homosexuelle Rapper*innen<br />
betrifft wesentlich weiter. Bereits vor<br />
25 Jahren gab es erste lokale Entwicklungen an<br />
der West und Ost Küste. Die queere Rap Crew<br />
"Deep Dickollective" gründete sich in Kalifornien<br />
und startete das "PeaceOUT World Homo Hop<br />
Festival". Es entstanden Websites mit Interviews<br />
mit LGBTQ Rapper*innen, Infos, Reviews und<br />
Fotostrecken.<br />
Trotzdem war die HipHop Szene immer noch<br />
stark Homophob. Als einer der größten Rap Weltstars<br />
äußerte sich auch Eminem in seinen Texten<br />
immer wieder Homophob, obwohl er darauf angesprochen<br />
sagte, er habe nichts gegen Schwule.<br />
Letztendlich unterstrich er das mit einem Konzertauftritt<br />
zusammen mit Elton John und der<br />
Abschaffung des Wortes "Schwuchtel" in seinen<br />
Texten. Ein weiterer wichtiger Schritt war Kanye<br />
West der 2004 die gesamte HipHop Szene damit<br />
kritisierte, dass HipHop als Gegenbewegung zu<br />
Diskriminierungen entstanden sei, und es deshalb<br />
heuchlerisch wäre, wenn die Szene Homosexuelle<br />
diskriminiert. In den folgenden Jahren äußerten<br />
sich als Pro-Homo auch Szene- bis Weltstars wie<br />
Jay-Z, Macklemore, Ryan Lewis und Murs. In den<br />
letzten 15 Jahren entstand so eine sehr große und<br />
starke LGBTQ Szene mit bekannten Namen wie<br />
Azealia Banks, Kate Tempest, Princess Nokia,<br />
Mykki Blanco, Kaytranada, Angel Haze, ILoveMakonnen,<br />
Lil Peep und Saul Williams, um nur einige<br />
wenige zu nennen. Einen starken Einfluss hatten<br />
auch Odd Future. Die Crew aus Los Angeles gründete<br />
sich 2007 und schlug ein wie eine Bombe mit<br />
ihrem extrem abstrusen Humor, ungewöhnlichen<br />
Konzepten, Videos und Live Performances. Syd<br />
Tha Kid war dabei von Anfang an offen lesbisch.<br />
Auch Tylor the Creator, der Jahrelang für seine<br />
schwulenfeindlichen Aussprüche kritisiert wurde,<br />
verwendete auf einmal Anspielungen darauf,<br />
dass er Männer liebt. Der Höhepunkt ist dabei<br />
sein aktuelles Album "Igor" das Nummer 1 der US-<br />
Charts war. Der Weg zur Gleichberechtigung der<br />
LGBTQ Gemeinschaft wird noch ein weiter sein,<br />
aber viele Meilensteine sind bereits beschritten<br />
worden. Lil Nas X ist ein weiterer davon.<br />
Text: Falk Schacht