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TITEL<br />
BARONESS<br />
- US METAL-ÜBERRASCHUNG -<br />
John Dyer Baizley ist der Mastermind hinter den<br />
Grammy-nominierten Baroness. Er gründete die<br />
Formation 2003 in Savannah, Georgia/USA. Ausgehend<br />
von Progressive Metal hat sich die Band<br />
über mehrere Alben hinweg trotz einem tragischen<br />
Ereignis 2012 zu einem renommierten<br />
und weltweit wahrgenommenen Act entwickelt.<br />
Im Herbst 20<strong>19</strong> kommt unser Interviewpartner<br />
mit seiner aktuellen Besetzung nach Europa auf<br />
Tournee, als Headliner sowie als ´special guest´<br />
von Volbeat.<br />
Wenn Du nur eine Band nennen darfst, die Deine<br />
eigene musikalische Entwicklung maßgeblich<br />
beeinflusst hat, welche ist das?<br />
Die US-amerikanische Grunge-Band Nirvana um<br />
Sänger/Gitarrist Kurt Cobain. Deren Musik habe<br />
ich sehr viel gehört und sie haben mich mehr als<br />
jede anderen Künstler inspiriert.<br />
Alle fünf Alben von Baroness, angefangen beim<br />
Debüt „Red Album“ (2007) bis hin zur aktuellen<br />
CD „Gold & Grey“ tragen Farbbezeichnungen<br />
im Titel. Gibt es dafür eine tiefere Bedeutung?<br />
Es gibt ja so eine Art Einmaleins der Farbenlehre,<br />
aber eigentlich haben die Titel damit nichts zu<br />
tun. Irgendwie hat es sich einfach so ergeben,<br />
die Singles tragen z.B. ja auch keine Farben in<br />
ihren Titeln.<br />
Mindestens genauso bekannt wie als Musiker,<br />
bist Du als Grafiker und Maler. Für viele Solokünstler<br />
und Bands wie z.B. Metallica hast Du<br />
deren Cover-Art übernommen und T-Shirts gestaltet.<br />
Auch für Baroness?<br />
Ja, auch für Baroness, wobei ich erst wieder auf<br />
Tournee Zeit finden werde zu malen. Die Entstehung<br />
von „Gold & Grey“ hat meine kreative<br />
Energie fast vollständig gebunden.<br />
2012 sah es nach dem Ende von Baroness aus.<br />
Euer Tourbusfahrer verlor die Kontrolle und<br />
das Fahrzeug stürzte 9m tief von einer Brücke.<br />
Alle erlitten schwere Verletzungen, überlebten<br />
aber den Unfall?<br />
Wir überlebten, aber der damalige Schlagzeuger<br />
und Bassist verließen infolgedessen die Band<br />
2013 und es dauerte vier Jahre bis ich 2017 mit<br />
Gina Gleason (Gitarre/Gesang), Sebastian Thomson<br />
(Schlagzeug) und Nick Jost (Bass) die bisher<br />
beste Besetzung zusammen hatte. Ich vertraue<br />
den neuen MusikerInnen menschlich und musikalisch<br />
voll und ganz, die alle auf einem extrem<br />
hohen Niveau spielen., von dem ich früher nie zu<br />
träumen gewagt habe.<br />
„Gold & Grey“ erscheint auf Eurem eigenen Label<br />
Abraxan Hymns und sprengt ziemlich viele<br />
Genre-Grenzen. Wie würdest Du die Musik von<br />
Baroness 20<strong>19</strong> einordnen?<br />
Progressive Metal mit Jazz, Spacerock und Noise,<br />
dazu TripHop inklusive Streich- und Tasteninstrumente,<br />
Krautrock und Elektronik. Alle Songs<br />
sind noch breiter gefächert als auf unseren früheren<br />
Alben. Vor allem Gina, die schon mit The<br />
Smashing Pumpkins und Carlos Santana gespielt<br />
hat, bringt völlig neue Soundideen zwischen<br />
„Front Toward Enemy“ und „Pale Sun“ in die<br />
Band ein.<br />
Produziert hat das Album Dave Fridmann, der<br />
u.a. schon mit den Flaming Lips und Mercury<br />
Rev zusammengearbeitet hat. Welche Bedeutung<br />
hat er für Euren Erfolg?<br />
Für ihn ist im Aufnahmestudio nichts zu verrückt,<br />
dafür lieben wir ihn. So entstanden ganz besondere<br />
Momente voller Emotionen auf dem Album.<br />
Textlich stecken die 17 neuen Songs voller Gefühle.<br />
Du verarbeitest nach wie vor den Busunfall<br />
aus dem Jahr 2012. Deine Art wieder in die<br />
Normalität zurückzukehren?<br />
Ich schreibe nur über persönliche Erlebnisse<br />
und Erfahrungen. Ich versuche mit den Dingen,<br />
die ich erlebt habe, dauerhaft umzugehen. Aus<br />
Stress, Schmerz, Angst soll so eine Art gute Realität<br />
entstehen.<br />
Text: Frank Keil. Bild: PR<br />
Luxemburg/Esch-Sur-Alzette, Rockhal<br />
Montag, 7. Oktober, 20 Uhr<br />
yourbaroness.com