Reha-Einkaufsführer
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Pflegeversicherung<br />
I Auch junge Menschen können pflegebedürftig sein<br />
Pflegebedürftigkeit beschränkt sich keineswegs<br />
nur auf alte Menschen. In allen Altersstufen<br />
kann Pflegebedürftigkeit vorkommen. Auch<br />
Kinder können betroffen sein. Als Beispiele für<br />
die Ursachen seien hier genannt Behinderungen<br />
aufgrund Sauerstoffmangels während der Geburt,<br />
Stoffwechselstörungen, Abbauerkrankungen<br />
der Muskulatur oder des Nervensystems<br />
sowie Missbildungen der Knochen und Gelenke.<br />
Viele der pflegebedürftigen Kinder haben bei<br />
sorgfältiger medizinischer Behandlung, umfassender<br />
Betreuung und angemessener Förderung<br />
eine Lebenserwartung von 50 und mehr<br />
Jahren. Für die Feststellung der außergewöhnlichen<br />
Pflegebedürftigkeit bleibt die altersgemäß<br />
notwendige Unterstützung außer Betracht. Das<br />
neue Begutachtungssystem ab 2017 dürfte sich<br />
positiv für pflegebedürftige Kleinkinder auswirken,<br />
da es nicht mehr auf den vermeintlichen<br />
Zeitaufwand bei der Pflege, sondern auf die<br />
Beeinträchtigung der Selbständigkeit ankommt.<br />
Bei Kleinkindern und Schulkindern sind Unfälle,<br />
gerade auch Verkehrsunfälle, eine häufige<br />
Ursache für lebenslange Pflegebedürftigkeit. In<br />
Deutschland erleiden z.B. täglich etwa 20 Kinder<br />
Lähmungen oder bleibende Veränderungen der<br />
Persönlichkeit allein aufgrund von Verkehrsunfällen.<br />
Die Solidargemeinschaft durfte die betroffenen<br />
Familien nicht länger auf sich allein<br />
gestellt sein lassen bzw. zum Sozialamt schicken,<br />
daher wurden diese Personengruppen in<br />
den Schutz der Pflegeversicherung einbezogen.<br />
Unfälle, und auch hier besonders Verkehrsunfälle,<br />
sind auch bei Jugendlichen und Erwachsenen<br />
häufig Ursache von Pflegebedürftigkeit. Querschnittslähmungen<br />
mit Bewegungsunfähigkeit<br />
der Beine – in schlimmeren Fällen auch der<br />
Arme – oder der Verlust von Großhirnfunktionen<br />
lösen häufig eine aufwendige und lebenslange<br />
Pflegebedürftigkeit aus. Zu Pflegebedürftigkeit<br />
mit Bettlägerigkeit und völliger Hilflosigkeit bei<br />
der Essenszubereitung und Körperpflege kommt<br />
es vielfach auch im Endstadium der Aids-Erkrankung.<br />
Bei der älteren Generation führen vor allem<br />
akut oder chronisch auftretende Erkrankungen<br />
mit einem Teilverlust der Gehirnfunktionen am<br />
häufigsten in die Pflegebedürftigkeit. In der<br />
Bundesrepublik leben etwa 600 000 Menschen<br />
mit den Folgen eines Schlaganfalls. Jedes Jahr<br />
erkranken etwa 150 000 Menschen neu. Rund<br />
ein Viertel dieser Menschen sind nach der Entlassung<br />
aus dem Krankenhaus pflegebedürftig.<br />
Sie benötigen dauernde Hilfen oder Überwachung.<br />
Etwa die gleiche Anzahl Betroffener<br />
braucht wenigstens zeitweise Hilfen bei alltäglichen<br />
Verrichtungen.<br />
Das Risiko der Pflegebedürftigkeit bleibt über die<br />
ersten Jahrzehnte des Lebens hinweg konstant<br />
niedrig bei etwa 0,5 bis 0,7 Prozent bis zum sechzigsten<br />
Lebensjahr. Dann wird es mit zunehmendem<br />
Alter größer: Heute sind etwa 30 Prozent der<br />
Menschen über 80 Jahre pflegebedürftig.<br />
Wie wir wissen, wird die Zahl der Menschen<br />
über 60 Jahren in den vor uns liegenden Jahrzehnten<br />
weiter zunehmen. Schon heute hat ein<br />
60jähriger Mann noch eine durchschnittliche<br />
Lebenserwartung von über 17, eine gleichaltrige<br />
Frau von über 21 Jahren. Immer mehr Menschen<br />
werden älter als 80 Jahre und erreichen<br />
damit ein Alter mit einem höheren Risiko der<br />
Pflegebedürftigkeit. Dabei darf selbstverständlich<br />
nicht unterstellt werden, dass Alter zugleich<br />
Pflegebedürftigkeit bedeutet. Pflegebedürftigkeit<br />
auch im hohen Alter zu vermeiden und den<br />
Menschen ihre Selbstständigkeit zu erhalten,<br />
muss oberstes Ziel sein.<br />
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