Saisonbroschüre 2012/2013 als PDF - Worte über Musik
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igor levit Klavier<br />
Wie kein zweiter Pianist zwingt Igor Levit sein Publikum in kunstreligi-<br />
öse Verzückung. Wer ihn schon vergangene Saison erlebt hat, für den<br />
ist er ein Muss. Mit dem 24-jährigen Hannoveraner kommt ein „alter“<br />
Bekannter nach Berlin, um sich erneut in die Herzen des Publikums<br />
zu spielen – nicht heimlich still, aber leise. Igor Levit gehört nicht zu<br />
den immer häufiger in seiner Generation anzutreffenden Virtuosen, die<br />
zwar technisch ausgefeilt, jedoch musikalisch fragwürdig auf die Tasten<br />
hämmern, so <strong>als</strong> gäbe es kein Morgen. Er verweigert sich diesem triumphierenden<br />
Erregungsgetrampel. Seine Stärke liegt in einem ganze<br />
Stückeketten <strong>über</strong>spannenden dramaturgischen Vermögen, das die<br />
Zuhörer in ein eigentümliches Zwischenreich aus Hypnose und vollem<br />
Bewusstsein drängt. So attestierte es ihm auch der Tagesspiegel:<br />
„Das ist ganz, ganz große Kunst.“<br />
Programm: C. Debussy Six épigrafes antiques - M. Reger Bach<br />
Variationen op. 81 - L.v. Beethoven Klaviersonate in B-Dur op. 106 Nr. 29<br />
Di., 30.10.<strong>2012</strong> - 20.00 Uhr - Konzerthaus Kleiner Saal<br />
Tickets: 23,30 – 28,80 € (inkl. VVK-Gebühren*)<br />
Foto: F. Broede<br />
Foto: Larry Fink / Studio 535<br />
orpheus chamber orchestra<br />
brad mehldau Klavier<br />
Vor 40 Jahren hat das Orpheus Chamber Orchestra New York erstm<strong>als</strong><br />
die internationale <strong>Musik</strong>szene mit seiner Virtuosität und ungeheuren<br />
Energie zum Staunen gebracht. Von Beginn an haben sich die <strong>Musik</strong>er<br />
sowohl der Erschließung traditionellen Orchesterrepertoires <strong>als</strong> auch den<br />
Werken zeitgenössischer Komponisten verschrieben. Durch den Verzicht<br />
auf einen Dirigenten bringt Orpheus die Intimität von Kammermusik in<br />
Orchesterproportionen, wodurch jedes Konzert von einer Offenheit und<br />
Leidenschaft durchdrungen wird, die sich anderswo kaum finden lässt.<br />
Ausdruck dieser Offenheit ist auch die Einladung an einen so grandiosen<br />
Jazzpianisten wie Brad Mehldau, für das Ensemble zu komponieren und<br />
mit ihm gemeinsam musizieren.<br />
Programm: „40 th Anniversary Tour“<br />
S. Prokofjew Sinfonie Nr. 1 D-Dur op. 25 „Symphonie classique‘‘<br />
B. Mehldau Konzert für Solo Klavier und Orchester (Uraufführung)<br />
W.A. Mozart Sinfonie Nr. 41 C-Dur KV 551‚ „Jupiter Sinfonie‘‘<br />
Do., 08.11.<strong>2012</strong> - 20.00 Uhr - Kammermusiksaal der Philharmonie<br />
Tickets: 33,20 – 56,30 € (inkl. VVK-Gebühren*)<br />
Foto: Mehldau<br />
francesco tristano Klavier<br />
piano & electronics<br />
Dass ein junger <strong>Musik</strong>er und Komponist gleichzeitig sowohl in der Clubszene<br />
<strong>als</strong> auch in klassischen Konzerthäusern für Aufregung sorgt, dürfte<br />
weltweit ein Novum sein. Die Unerschrockenheit, mit der der 29-jährige<br />
Francesco Tristano Epochen und Stilistiken kombiniert und mitunter auch<br />
kollidieren lässt, mag auf Unverständnis stoßen. Wobei der gebürtige<br />
Luxemburger kein Provokateur im eigentlichen Sinn ist. Alles, was er<br />
tut, ist Ausdruck einer Offenheit, die keine Grenzen, keine Einengung<br />
duldet. Wenn er etwa mit seinem dynamischen Spiel gefühlvoll in<br />
eigentlich strenger Barockmusik schwelgt, dann ist er radikal. Radikalität<br />
aber ist bei ihm kein Selbstzweck. Es geht ihm nicht um eine Popularisier-<br />
ung der E-<strong>Musik</strong>, sondern um eine neue Auseinandersetzung mit ihr.<br />
Ein Rezital, das Türen öffnet in der Mauer fest gefügter Hörerwartung.<br />
Programm: D. Buxtehude Präludium g-Moll BuxWV 163 / Aria „La Capricciosa“<br />
BuxWV 250 / Toccata d-Moll BuxWV 155 / Suite d-Moll BuxWV 233<br />
J.S. Bach Goldberg Variationen BWV 988 - F. Tristano La Franciscana –<br />
piano & electronics (<strong>2012</strong>) / Long Walk – Bachs 14 Kanons <strong>über</strong> ein Thema<br />
aus den Goldberg Variationen BWV 1087 arr. für piano & electronics<br />
Mo., 19.11.<strong>2012</strong> - 20.00 Uhr - Kammermusiksaal der Philharmonie<br />
Tickets: 23,30 – 39,80 € (inkl. VVK-Gebühren*)<br />
Foto: A. Giraudel