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Standpunkt 488, 06.09.2019

Standpunkt der Wirtschaft – Offizielles Informationsorgan der Wirtschaftskammer Baselland

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SCHWEIZERISCHE<br />

6. September 2019 Die Zeitung für KMU | Regionalbund | <strong>Standpunkt</strong>-Ausgabe Nr. <strong>488</strong> – 22. Jahrgang<br />

AZA 4410 Liestal<br />

DIE MEINUNG<br />

Lustig – aber<br />

dennoch sehr ernst<br />

KMU NETWORKING-GRILL – Die Wirtschaftskammer begrüsste am vergangenen 21. August mehr als<br />

500 Gäste zum traditionellen Spätsommeranlass vor der historischen Kulisse von Augusta Raurica.<br />

Geselliges Stelldichein am Grill<br />

Von Christoph Buser,<br />

Direktor<br />

Wirtschaftskammer<br />

Baselland.<br />

Die Forderungen der KGIV, der Baselbieter Konferenz<br />

der Gewerbe- und Industrievereine<br />

(KGIV), seien etwas wenig hart, etwas allgemein<br />

gehalten, möglicherweise etwas zu zahm<br />

formuliert. Dies monierte ein Journalist an der<br />

Medienkonferenz vom Mittwoch, 25. August<br />

2019, im Haus der Wirtschaft anlässlich der<br />

Lancierung der Mobilitätskampagne der KGIV.<br />

Dass Baustelleninformationen rechtzeitig zu<br />

kommunizieren seien, der Verkehrsfluss gewahrt,<br />

Parkplätze sichergestellt und Bauprojekte<br />

zügig vorangetrieben werden müssen, sei<br />

doch eigentlich eine Selbstverständlichkeit,<br />

hiess es. Zudem seien die vorgestellten Filme<br />

etwas sehr witzig ausgefallen.<br />

Diese Feststellungen sind richtig. Natürlich<br />

müsste es selbstverständlich sein, dass die betroffenen<br />

KMU bei Bauprojekten frühzeitig mit<br />

an Bord geholt werden und das Gewerbe informiert<br />

wird. Natürlich wäre es eine Selbstverständlichkeit,<br />

dass darauf achtgegeben wird,<br />

Strassen und Trottoirs vor Ladengeschäften<br />

nicht ausgerechnet während der Weihnachtsverkaufszeit<br />

aufzureissen. Und ja: Auch dass<br />

ausreichend Parkplätze verfügbar sind und der<br />

Verkehrsfluss verbessert wird, müsste eigentlich<br />

völlig unbestritten sein.<br />

Die Betonung liegt auf dem Wort «müsste». In<br />

der Praxis ist dies leider je länger desto weniger<br />

der Fall. Unter diesem Missstand leiden<br />

Basel bieter Unternehmerinnen und Unternehmer<br />

tagtäglich. Ihre Mitarbeitenden verlieren<br />

Stunden um Stunden im Stau. Das kostet Zeit,<br />

Nerven und Geld. Bei vielen Betroffenen sitzt<br />

der Frust in der Zwischenzeit tief.<br />

Mit ihrer Mobilitätskampagne will die KGIV<br />

die breite Bevölkerung – vor allem aber auch<br />

die Politik und die Behörden – in Bezug auf<br />

diese Verkehrsproblematik sensibilisieren. Die<br />

Gewerblerinnen und Gewerbler tun dies auf<br />

eine sympathische Art und Weise. Sie setzen<br />

konsequent auf Social Media und auf witzige<br />

Kurzfilme. Darin spielen sie als Betroffene<br />

selber einen Part – nicht verbissen, sondern<br />

mit einem Augenzwinkern. Die Mobilitätskampagne<br />

der KGIV kommt zwar lustig daher,<br />

sie ist aber dennoch sehr ernst gemeint.<br />

HEUTE IM STANDPUNKT<br />

4 | PFEFFINGER FORUM Dieses<br />

Jahr unter dem Patronat der<br />

Wirtschaftskammer Baselland.<br />

7 | INNOVATIONSWETTBEWERB<br />

Rund 50 Projekte wurden am<br />

Second Pitch der Swiss Innovation<br />

Challenge präsentiert.<br />

Am KMU Networking-Grill der Wirtschaftskammer treffen sich alle, die im Baselbiet Rang und Namen haben.<br />

Andreas Schneider, Präsident der<br />

Wirtschaftskammer Baselland, betonte<br />

vor den mehr als 500 Gästen<br />

des KMU Networking-Grills vom vergangenen<br />

21. August, wie wichtig es<br />

sei, KMU-freundliche Politikerpersönlichkeiten<br />

nach Bundesbern zu<br />

wählen.<br />

Der Zentralvorstand habe einstimmig<br />

beschlossen, bei den Wahlen in<br />

den Ständerat die Vizepräsidentin<br />

des schweizerischen Gewerbeverbands<br />

und bisherige National rätin<br />

Daniela Schneeberger, und bei den<br />

Wahlen in die grosse Kammer neben<br />

den bisherigen Nationalratsmitgliedern<br />

Sandra Sollberger und Thomas<br />

de Courten auch Wirtschaftskammerdirektor<br />

Christoph Buser (neu) zu<br />

unterstützen.<br />

Nach Schneiders Rede genossen die<br />

Gäste das von Jenzer Fleisch & Feinkost<br />

gelieferte und von «Big Boys<br />

Barbeque» zubereitete Fleisch.<br />

Zusätzliches Zelt<br />

Dank der Dulcia-Sponsorin Basler<br />

Versicherung AG kamen die Gäste<br />

zum dritten Mal in Folge in den Genuss<br />

von Kaffee und Dessert. Ange-<br />

MOBILITÄTSKAMPAGNE – Die Konferenz der Gewerbe- und Industrievereine<br />

(KGIV) lanciert eine Sensibilisierungs-Kampagne und setzt auf soziale Medien.<br />

Mit Witz gegen das Verkehrschaos<br />

Ein Vater verabschiedet sich von seiner<br />

Teenager-Tocher. Die Tochter<br />

gibt ihm reichlich Proviant mit für<br />

den Arbeitstag – falls es mal wieder<br />

etwas länger geht. Als der Vater zurückkehrt,<br />

ist die Tochter bereits erwachsen.<br />

Dieser Filmclip – einer von<br />

vieren – findet derzeit auf Facebook<br />

grosse Beachtung.<br />

«Für 30 Sekunden Film steht man<br />

vier Stunden auf dem Set, das ist<br />

wirklich speziell», sagte Alain Tüscher<br />

an der Medienkonferenz zur<br />

Lancierung der Mobilitätskampagne<br />

der Baselbieter Konferenz der Gewerbe-<br />

und Industrievereine (KGIV)<br />

am Donnerstag, 25. August, im Haus<br />

der Wirtschaft. Der Präsident des<br />

Gewerbe- und Industrievereins Bubendorf<br />

und Umgebung ist einer von<br />

zahlreichen Darstellern in den neuen<br />

Kurzfilmen der KGIV.<br />

Fünf-Punkte-Forderungskatalog<br />

Die Videoclips haben zum Ziel, die<br />

Bevölkerung für die Verkehrsproblematik<br />

zu sensibilisieren, welche<br />

den Baselbieter KMU täglich zu<br />

schaffen macht. Hierzu setzt die<br />

KGIV auf die sozialen Medien.<br />

Sowohl in Bezug auf die Strasse<br />

als auch den ÖV sind im Baselbiet<br />

rasch Verbesserungen notwendig,<br />

bekräftigten die Vertreterinnen und<br />

Vertreter der KGIV an der Medienkonferenz<br />

und stellten nicht nur die<br />

Filme vor. Darüber hinaus präsentierten<br />

sie auch einen fünf Punkte<br />

umfassenden Forderungskatalog.<br />

Dieser wurde mittlerweile der Baselbieter<br />

Regierung übergeben.<br />

Entscheidend ist laut KGIV-Präsident<br />

Beat Huesler, dass die Mobilitätskampagne<br />

mit Witz daherkommt.<br />

«Die Filme wurden mit<br />

einem Augenzwinkern produziert.»<br />

Die «Schauspieler» hatten jedenfalls<br />

viel Spass beim Filmdreh, bestätigte<br />

Alain Tüscher. Daniel Schindler<br />

www.kgiv.ch<br />

Seite 5<br />

Bild: Grütter<br />

sichts der in den Vortagen unsicheren<br />

Wetterprognosen hat die Wirtschaftskammer<br />

vor dem Römerzelt<br />

Lucullus ein zusätzliches Zelt aufstellen<br />

lassen. Die Gäste konnten so<br />

den traditionellen spätsommerlichen<br />

Anlass der Wirtschaftskammer ohne<br />

Wettersorgen in vollen Zügen geniessen.<br />

Daniel Schindler<br />

Seiten 2, 3<br />

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2 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft KMU NETWORKING-GRILL 6. September 2019<br />

KMU NETWORKING-GRILL – Wirtschaftskammerpräsident Andreas Schneider forderte am KMU Networking-Grill vom vergangenen<br />

21. August in Augusta Raurica gute Rahmenbedingungen für KMU. Nur so könnten diese im globalen Wettbewerb bestehen.<br />

KMU sollen entlastet werden<br />

In seiner Ansprache am KMU Networking-Grill<br />

verwies Wirtschaftskammerpräsident<br />

Andreas Schneider<br />

auf die Herausforderungen, die KMU<br />

zu meistern hätten. Als Folge der Globalisierung<br />

verschwänden KMU von<br />

der Bildfläche. Oft handle es sich um<br />

Zulieferbetriebe, die in der Lieferkette<br />

zuhinterst stünden. «Über die Sorgen<br />

dieser Unternehmen lesen wir<br />

nie etwas. Sie müssen oft ihren Betrieb<br />

aufgeben, weil der Kostendruck<br />

zu gross wird. Sie können beim Preis<br />

nicht mehr mit der Konkurrenz aus<br />

dem Ausland mithalten.»<br />

Dies sei umso tragischer, als dass<br />

viele Betroffene auch Lehrstellen anböten,<br />

sagte Schneider. «Es ist sehr<br />

wichtig, dass man auf unsere KMU<br />

nicht noch mehr Druck ausübt, sondern<br />

sie vielmehr entlastet.» Die<br />

Unternehmen brauchten gute Rahmenbedingungen.<br />

Ja zur SV17<br />

«Dazu gehört nebst einem neuen<br />

fairen Submissionsgesetz auch eine<br />

gute stabile Steuersituation.» Mit der<br />

Steuervorlage 17 (SV17) bestehe diese<br />

auch in Zukunft. Darum habe der<br />

Wirtschaftsrat am vergangenen<br />

27. Juni einstimmig die JA-Parole für<br />

die SV17 gefasst, welche im Baselbiet<br />

am 24. November zur Abstimmung<br />

gelangt.<br />

Zum Schluss dankte Schneider der<br />

Basler Versicherung AG und insbesondere<br />

Direktionsmitglied Christian<br />

Blaser. Die Basler Versicherung AG<br />

trat zum dritten Mal in Folge als<br />

Dulcia- Sponsorin auf und ermöglichte<br />

damit, den Gästen nebst dem<br />

Grillbuffet ein Dessert und Kaffee zu<br />

offerieren. Daniel Schindler<br />

BÜRGERLICHE NACH BERN<br />

Mit Blick auf die Wahlen fürs<br />

Bundes parlament vom kommenden<br />

20. Oktober erinnerte Wirtschaftskammerpräsident<br />

Andreas Schneider<br />

an die Wichtigkeit, KMU-freundliche<br />

Politikerpersönlichkeiten zu wählen.<br />

Der Zentralvorstand empfehle einstimmig,<br />

die folgenden Ständeratsund<br />

Nationalratskandidierenden aus<br />

dem Baselbiet: für den Ständerat die<br />

Vizepräsidentin des schweizerischen<br />

Gewerbeverbands und bisherige Nationalrätin<br />

Daniela Schneeberger,<br />

für den Nationalrat die bisherigen<br />

Nationalratsmitglieder Sandra<br />

Sollberger und Thomas de Courten<br />

sowie neu Wirtschaftskammer direktor<br />

Christoph Buser. dan<br />

Seite 6<br />

Weitere Bilder finden sich auf:<br />

www.kmu.org<br />

«Es ist sehr wichtig, dass man auf unsere KMU nicht noch mehr Druck ausübt, sondern sie vielmehr entlastet», sagt der Wirtschaftskammerpräsident<br />

Andreas Schneider am KMU Networking-Grill in Augusta Raurica.<br />

Bilder: Grütter<br />

NACH DEN INPUTS VON PRÄSIDENT ANDREAS SCHNEIDER – DIESE THEMEN GABEN BEI DEN GÄSTEN ZU REDEN<br />

Christine Frey,<br />

Unternehmerin,<br />

Mitinhaberin<br />

SBS AG, Liestal.<br />

Christian Greif,<br />

Geschäftsführer<br />

ACS beider Basel.<br />

Gilbert Hammel,<br />

VR, Mitglied der<br />

Geschäftsleitung,<br />

Partner,<br />

Tretor AG, Liestal.<br />

Alexander<br />

Heinzelmann,<br />

Verwaltungsrat<br />

Genossenschaft<br />

Elektra Baselland,<br />

Liestal.<br />

Carola Kaiser,<br />

Geschäftsleitung<br />

OVATIO GmbH –<br />

Treuhand + Software<br />

für KMU,<br />

Pfeffingen.<br />

«Ein JA für die Steuervorlage 17<br />

ist wesentlich fürs Baselbiet»<br />

«Es braucht dringend einen Ausbau<br />

der Verkehrsinfrastruktur»<br />

«Ein JA zur SV17 positioniert das<br />

Baselbiet im guten Mittelfeld»<br />

«Die KMU müssen<br />

zusammenstehen»<br />

«Man soll den KMU nicht noch<br />

mehr Steine in den Weg legen»<br />

«Dass Andreas Schneider auf die<br />

Bedeutung der SV17 hingewiesen<br />

hat, ist meines Erachtens ganz<br />

wichtig. Wir müssen am 24. November<br />

für die Steuervorlage ein JA<br />

an der Urne erreichen. Dies ist wesentlich<br />

für die Standortattraktivität<br />

des Baselbiets.»<br />

«Die Herausforderungen in Bezug<br />

auf die Verkehrsinfrastruktur sind<br />

gewaltig. Es braucht dringend einen<br />

Ausbau. Gefordert ist die Politik.<br />

Aber auch die mobile Bevölkerung<br />

muss für ihre Interessen einstehen,<br />

denn Fakt ist: Die Mobilitätsbedürfnisse<br />

steigen weiter.»<br />

«Wie der Präsident gesagt hat, ist es<br />

für unsere KMU entscheidend, dass<br />

wir im Baselbiet mit einem JA zur<br />

Steuervorlage 17 die Grundlage<br />

schaffen, um mit den anderen Kantonen<br />

ebenbürtig zu sein. Mit der<br />

SV17 positionieren wir das Baselbiet<br />

im guten Mittelfeld.»<br />

«Andreas Schneider zeigte eindrücklich<br />

auf, dass zu den KMU Sorge zu<br />

tragen ist. Die Rahmenbedingungen<br />

dürfen sich nicht verschlechtern. Sie<br />

sollten vielmehr besser werden. Gefordert<br />

sind alle: Wirtschaftsverbände,<br />

Politik, Verwaltung. Und: Die KMU<br />

müssen zusammenstehen.»<br />

«Die Aussage des Präsidenten, dass<br />

man den KMU nicht noch mehr<br />

Steine in den Weg legen soll, kann<br />

ich voll und ganz unterschreiben.<br />

Stattdessen braucht es administrative<br />

Entlastungen. Gefordert sind<br />

hier aus meiner Sicht die Politik und<br />

die Verwaltung.»


6. September 2019 KMU NETWORKING-GRILL <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 3<br />

Wirtschaftskammerdirektor Christoph Buser im Gespräch mit Hansruedi Wirz, Vizepräsident der Wirtschaftskammer Baselland, und<br />

deren Stv. Direktor, Michael Köhn (von links nach rechts).<br />

Urs Steiner, VR-Präsident IWB (links), und Alberto Isenburg, Gesellschafter<br />

und Vorsitzender Geschäftsführung Isenburg Consulting and Services GmbH.<br />

Die Baselbieter Regierungsrätin und Bildungsdirektorin Monika Gschwind<br />

im Gespräch mit Pascal Brenneisen, Verwaltungsratspräsident von Shire<br />

Pharmaceuticals AG.<br />

Sie holen sich ein gutes Stück Fleisch: Christian Borer, Vorstand KMU Laufental; Rahel Schneider, Vorstand KMU Muttenz;<br />

Beat Huesler, Präsident KMU Muttenz und Präsident der Baselbieter Konferenz der Gewerbe- und Industrievereine; Tobias Eggimann,<br />

Geschäftsführer Baselland Tourismus (von vorne nach hinten).<br />

Die Gäste des KMU Networking-Grills geniessen das feine Essen – für einmal unter einem schützenden Zeltdach.<br />

Matthias C.E.<br />

Preiswerk,<br />

Teil haber,<br />

Geschäftsleitung<br />

Baumann & Cie<br />

Banquiers.<br />

Matthias Ritter,<br />

Ritter Bedachungen<br />

– Zimmerei –<br />

Spenglerei, Diegten,<br />

Präsident<br />

Verband Dach<br />

und Wand BL.<br />

Esther Roth,<br />

Leiterin Kulturförderung<br />

BL.<br />

Mirko Tozzo, CEO<br />

Tozzo-Gruppe,<br />

Zentralvorstand<br />

Wirtschaftskammer.<br />

Arje Verkuil,<br />

Leiter Institut für<br />

Unternehmensführung<br />

FHNW,<br />

Jury-Präsident<br />

Swiss Innovation<br />

Challenge.<br />

«Nehmen Sie<br />

Ihr Stimmrecht wahr»<br />

«Die regionalen KMU-Betriebe sind<br />

es, die Lehrstellen anbieten»<br />

«Wir alle arbeiten daran, die Rahmenbedingungen<br />

zu verbessern»<br />

«Es darf nicht zu viele<br />

Vorschriften geben»<br />

«Die KMU brauchen eine starke<br />

politische Vertretung»<br />

«Die Aussage von Wirtschaftskammerpräsident<br />

Andreas Schneider<br />

über die Wichtigkeit, KMU-freundliche<br />

Politiker nach Bundesbern zu<br />

wählen, kann ich nur unterstützen.<br />

Auch bezüglich SV17 gilt: Nehmen<br />

Sie Ihr Stimmrecht wahr. Ich empfehle<br />

Ihnen, ein JA einzulegen.»<br />

«Wenn es uns KMU nicht gäbe, würde<br />

nichts mehr funktionieren. Leider<br />

verschwinden viele Zulieferbetriebe.<br />

Man sollte darum nicht<br />

immer nur beim billigsten Anbieter<br />

bestellen, sondern auch regionale<br />

Betriebe berücksichtigen. Sie sind<br />

es auch, die Lehrstellen anbieten.»<br />

«Andreas Schneider hat in seinem<br />

Referat mehrfach betont, dass die<br />

Rahmenbedingungen wichtig sind.<br />

Das finde ich auch. Wir alle arbeiten<br />

daran, die Rahmenbedingungen<br />

zu verbessern. In meinem Fall geht<br />

es um Kulturinstitutionen. Viele<br />

davon sind KMU.»<br />

«Der Präsident hat mit seinen Ausführungen<br />

den Nagel auf den Kopf<br />

getroffen. Unsere KMU sind dringend<br />

auf gute Rahmenbedingungen<br />

angewiesen. Das bedeutet, dass es<br />

nicht zu viele Vorschriften geben<br />

darf. Unter diesen leiden vor allem<br />

die kleinen Betriebe.»<br />

«Viele KMU sind dem Wettbewerbsdruck<br />

gewachsen und sehr innovativ,<br />

wie wir an der Swiss Innovation<br />

Challenge immer wieder erleben.<br />

Wichtig ist, dass die KMU eine starke<br />

politische Vertretung haben. Die<br />

Wirtschaftskammer macht das sehr<br />

gut, wie ich finde.»


4 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft HAUS DER WIRTSCHAFT 6. September 2019<br />

PFEFFINGER FORUM – Bereits zum 28. Mal hat das Pfeffinger Forum – dieses Jahr unter dem<br />

Patronat der Wirtschaftskammer – Hunderte Gäste angelockt. Die Mehrzweckhalle war voll besetzt.<br />

Bundesrat beehrt Pfeffingen<br />

KMU PODIUM LAUFENTAL<br />

Elektromobilität<br />

liegt im Trend<br />

Unter der Leitung von Wirtschaftsförderer Thomas<br />

Boillat (links) diskutierten (von links nach rechts):<br />

Adolf Leutwyler, Priohaus GmbH; Martina Müggler,<br />

PostAuto AG; Holger Wahl, e-mola.ch; und Martin<br />

Vogel, Martin Vogel AG.<br />

Bild: zVg<br />

Paul Schär, e. Landrat und Organisator des Pfeffinger Forums, weist Bundesrat Ignazio Cassis den Weg zum Gemeindehaus.<br />

«Es ist immer wieder bemerkenswert,<br />

wie es dem ehemaligen Landrat<br />

Paul Schär jedes Jahr erneut gelingt,<br />

derart hochkarätige Teilnehmende zu<br />

gewinnen», sagte Wirtschaftskammerdirektor<br />

Christoph Buser vor rund<br />

500 Gästen in der Mehrzweckhalle<br />

in Pfeffingen. Das Pfeffinger Forum<br />

vom vergangenen 30. August unter<br />

BASELBIETER ENERGIEPAKET – Das kantonale Förderprogramm tourt im September mit einem<br />

Informationsanlass durchs Baselbiet. Der erste Anlass in Münchenstein stiess auf grosses Interesse.<br />

Das Baselbieter Energiepaket mobilisiert<br />

Das Baselbieter Energiepaket tourt<br />

von Ende August bis Ende September<br />

mit einer öffentlichen Veranstaltung<br />

durch fünf Baselbieter Ortschaften.<br />

Die Anlässe stossen auf<br />

ein erfreulich grosses Interesse. Am<br />

27. August fand bereits der erste Informationsanlass<br />

in Münchenstein<br />

statt.<br />

Die mehr als 150 Besucherinnen<br />

und Besucher wurden von Petra<br />

Tanner, Energieberaterin bei Primeo<br />

Energie; Felix Jehle, Leiter Ressort<br />

Energie des Kantons Basel-Landschaft;<br />

sowie von Christoph Buser,<br />

Präsident HEV Baselland, über die<br />

Chancen und Anforderungen des<br />

Energiepakets informiert.<br />

Positive Umfrageergebnisse<br />

dem Patronat der Wirtschaftskammer<br />

stand unter dem Motto «Schweiz und<br />

EU – wie weiter?»<br />

Entsprechend gross war das Interesse.<br />

Dies zeigte sich auch an den<br />

zahlreichen Fragen, die das Publikum<br />

Bundesrat Ignazio Cassis sowie<br />

den Teilnehmenden über eine eigens<br />

für das Forum eingerichtete Mobile-<br />

Christoph Buser, Präsident HEV Baselland, begrüsst die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Informationsanlass<br />

des Baselbieter Energiepakets in Münchenstein.<br />

Bild: Dalhäuser<br />

Christoph Buser berichtete ausserdem<br />

über die Ergebnisse einer Ende<br />

Mai durchgeführten Umfrage des<br />

HEV Baselland und der Liga Baselbieter<br />

Stromkunden bei den kantonalen<br />

Wohneigentümerinnen und<br />

-eigentümern. Mehr als 4000 Personen<br />

haben geantwortet, wobei die<br />

Weiterführung des Baselbieter Energiepakets<br />

praktisch unisono befürwortet<br />

wurde.<br />

Rund 91 Prozent der Wohneigentümerinnen<br />

und -eigentümer hätten<br />

sich gemäss Umfrage für eine Weiterführung<br />

des Baselbieter Förderprogramms<br />

für Energieeffizienz und erneuerbare<br />

Energie im Gebäudebereich<br />

ausgesprochen. «Dieser Wert<br />

ist sehr erfreulich und zeigt eindrücklich,<br />

wie breit das Baselbieter<br />

Energiepaket von den Wohneigentümerinnen<br />

und -eigentümern unterstützt<br />

wird», sagte Christoph Buser.<br />

Die breite Akzeptanz spiegle sich<br />

auch in den beeindruckenden Zahlen<br />

des Energiepakets wieder. So beanspruchen<br />

die Baselbieter Wohneigentümerinnen<br />

und -eigentümer<br />

das Energiepaket wie nur selten zuvor.<br />

Alleine von Januar bis Ende<br />

Juli 2019 reichten bereits rund 1000<br />

Immobilieneigentümerinnen und<br />

-eigentümer Energiepaket-Fördergesuche<br />

ein. Im Vorjahreszeitraum<br />

waren es rund 800 Gesuche.<br />

Weniger einheitlich äusserten sich<br />

die Umfrageteilnehmerinnen und<br />

-teilnehmer zur Höhe der benötigten<br />

finanziellen Mittel. Bislang standen<br />

im Rahmen des Energiepakets für<br />

energetische Sanierungen jährlich<br />

rund 13 Millionen Franken zur Verfügung.<br />

Gut 41 Prozent der Befragten<br />

sprachen sich für eine Erhöhung<br />

der Fördermittel aus. Eine Mehrheit<br />

von rund 53 Prozent vertrat die Mei-<br />

App stellen konnte (die Wirtschaftskammer<br />

hatte erstmals am Tag der<br />

Wirtschaft 2018 auf diese direkte<br />

Publikumsbeteiligung gesetzt).<br />

So kamen die Podiumsteilnehmer<br />

nicht nur wegen der hohen Temperaturen<br />

und der von Moderator Urs<br />

Steiner gestellten Fragen ins Schwitzen.<br />

Den Eingaben des Publikums<br />

nung, dass die Höhe der Mittel beibehalten<br />

werden soll. Nur knapp<br />

3 Prozent wünschten sich hingegen<br />

eine Kürzung.<br />

WEITERE INFORMATIONSVERANSTALTUNGEN<br />

Nach Münchenstein finden in den<br />

kommenden Wochen noch vier weitere<br />

Informationsveranstaltungen zum<br />

Baselbieter Energiepaket statt.<br />

Pratteln: Dienstag, 10. Sept.,<br />

Kuspo, Oberemattstr. 13;<br />

Liestal: Mittwoch, 11. Sept.,<br />

Hotel Engel, Kasernenstr. 10;<br />

Binningen: Dienstag, 17. Sept.,<br />

Kronenmattsaal, Weihermattstr. 10;<br />

Bild: dan<br />

stellten sich Vania Alleva, Präsidentin<br />

Gewerkschaftsbund Unia; Astrid<br />

Epiney, Professorin für Völkerrecht,<br />

Europarecht und schweizerisches<br />

öffentliches Recht; Roland A. Müller,<br />

Direktor Schweizerischer Arbeitgeberverband;<br />

sowie Sebastian Ramspeck,<br />

Korrespondent SRF Bruxelles.<br />

Daniel Schindler<br />

Beim abschliessenden Apéro hatten<br />

die Teilnehmenden Gelegenheit, sich<br />

von den Referenten persönlich beraten<br />

zu lassen. Reto Anklin<br />

Laufen: Montag, 23. Sept.,<br />

Alts Schlachthuus, Seidenweg 55.<br />

Veranstaltungsbeginn ist jeweils um<br />

18.30 Uhr (Türöffnung 18.15 Uhr).<br />

Um eine Anmeldung wird aus<br />

organisatorischen Gründen gebeten:<br />

E-Mail: info@energiepaket-bl.ch<br />

Energiepaket-Hotline: 061 552 55 55<br />

Das diesjährige KMU Podium Laufental, das am<br />

vergangenen 28. August im Werkhof der Gemeinde<br />

Röschenz durchgeführt wurde, widmete<br />

sich der Elektromobilität. Unter der Gesprächsleitung<br />

von Thomas Boillat, Wirtschaftsförderer<br />

Laufental-Schwarzbubenland, berichteten<br />

Adolf Leutwyler, Priohaus GmbH; Martina<br />

Müggler, PostAuto AG; Holger Wahl, e-mola.ch;<br />

und Martin Vogel als kritischer KMU-Vertreter<br />

über ihre Erfahrungen mit der Elektromobilität.<br />

Die Podiumsdiskussion verlief sachlich und<br />

faktenbasiert – frei von ideologischen Wunschvorstellungen.<br />

Eine Ausstellung verschiedener<br />

Elektromobile rundete den Informationsanlass<br />

ab. Die Veranstalter wollten Denkanstösse vermitteln<br />

und für das Thema sensibilisieren.<br />

Die Zukunft liege bei der Elektromobilität,<br />

zeigten sich verschiedene Votanten überzeugt.<br />

Dafür würden die tiefen Unterhaltskosten sprechen.<br />

Elektrofahrzeuge wiesen zudem einen<br />

deutlich geringeren Verschleiss auf – weniger<br />

Ersatzteile, kein Öl, kein Treibstoff usw.<br />

Erfahrungen aus der Praxis<br />

Für Adolf Leutwyler, dessen geschäftliche Tätigkeit<br />

sich primär auf die Region konzentriert,<br />

stellt die beschränkte Reichweite kein Problem<br />

dar. Normalerweise würde eine Ladung pro Tag<br />

voll ausreichen, sodass das Fahrzeug jeweils<br />

über Nacht aufgeladen werden könne.<br />

Anders für Martin Vogel, der in der ganzen<br />

Schweiz unterwegs ist und lange Fahrstrecken<br />

zurücklegen muss. Er sieht in der noch ungenügenden<br />

Dichte von Ladestationen und der<br />

benötigten Zeit für eine Aufladung einen klaren<br />

Nachteil. <br />

Marcel W. Buess<br />

NEWS AUS DEM LANDRAT<br />

An der Sitzung vom vergangenen 29. August hat<br />

der Baselbieter Landrat fünf KMU-relevante<br />

Geschäfte bearbeitet:<br />

1. Vorlage: Revision des Ruhetagsgesetzes betreffend<br />

die Bestimmungen über den Sonntagsverkauf<br />

in Erfüllung der Motion 2017/308:<br />

«Mehr Flexibilität für die Stadt Laufen und ihr<br />

Gewerbe» [Traktandum Nr. 4]<br />

Die erste Lesung ist abgeschlossen. Die Wirtschaftskammer<br />

ist auf die zweite Lesung gespannt.<br />

2. Postulat: Effizienter ÖV [Nr. 36]<br />

Das Postulat wurde stillschweigend überwiesen.<br />

Die Wirtschaftskammer begrüsst die Überweisung.<br />

3. Postulat: Kosten-Nutzen-Analysen von Veloschnellrouten<br />

[Nr. 38]<br />

Der Landrat hat das Postulat mit 45:38 Stimmen<br />

abgelehnt. Die Wirtschaftskammer plädierte<br />

ebenfalls für die Ablehnung des Postulats.<br />

4. Motion: Keine existenzbedrohende Erbschaftssteuer<br />

für Konkubinatspaare [Nr. 42]<br />

Der Landrat hat die Motion mit 58:15 Stimmen<br />

bei 2 Enthaltungen abgelehnt.<br />

5. Motion: Flat Rate Tax fürs Baselbiet [Nr. 43]<br />

Mit 43:35 Stimmen wird der Vorstoss als Postulat<br />

überwiesen.<br />

Der Baselbieter Landrat tagt wieder am kommenden<br />

12. September.<br />

ra/sd


6. September 2019 VERKEHRSPOLITIK <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 5<br />

NEULICH IM BASELBIET<br />

Mit vier Videoclips<br />

gegen den Stau<br />

Bei ihrer Mobilitätskampagne setzt die Baselbieter<br />

Konferenz der Gewerbe- und Industrievereine<br />

(KGIV) auf Social Media. «Das soll nicht<br />

mit dem Zeigefinger geschehen, sondern auf<br />

eine sympathische Art und durchaus auch mit<br />

einem Augenzwinkern», sagte KGIV-Präsident<br />

Beat Huesler. «Diese Sensibilisierung wollen wir<br />

mit Filmen erreichen, die ab sofort online sind.»<br />

Die Videoclips zeigen, mit welchen Problemen<br />

KMU auf Baselbieter Strassen zu kämpfen<br />

haben. Bei den Darstellerinnen und Darstellern<br />

handelt es sich nicht um Profischauspieler, sondern<br />

um Gewerbetreibende aus der Region. ra<br />

MOBILITÄTSKAMPAGNE – Die Baselbieter Konferenz der Gewerbe- und Industrievereine präsentierte<br />

im Haus der Wirtschaft die frisch lancierte Kampagne für eine bessere Baselbieter Verkehrspolitik.<br />

KGIV will Mobilität verbessern<br />

Folge 1<br />

«Weniger Stau – bessere Verkehrspolitik»<br />

In den Hauptrollen: Alain Tüscher, ATS Sicherheitstechnik<br />

AG Allschwil/Bubendorf, Präsident Gewerbe-<br />

und Industrieverein Bubendorf u.U.; Sabrina<br />

Haeber, Sachbear beiterin KMU Lehr betriebsverbund<br />

AG; Juno Böke.<br />

Bilder: zVg<br />

Für sie ist die Baselbieter Verkehrspolitik eine Herausforderung: Beat Huesler, Präsident der Baselbieter Konferenz der Gewerbe- und Industrievereine<br />

(KGIV); Wirtschaftskammerdirektor und KGIV-Geschäftsführer Christoph Buser; Sabine Denner, Präsidentin des Gewerbevereins Birsfelden; und<br />

Alain Tüscher, Präsident des Gewerbe- und Industrievereins Bubendorf und Umgebung (von links). <br />

Bild: dan<br />

Folge 2<br />

«Mehr Parkplätze – bessere Verkehrspolitik»<br />

In der Hauptrolle: Christian Gebhardt, Schreinerei<br />

Gebhardt GmbH Zwingen, KMU Laufental.<br />

Folge 3<br />

«Weniger Baustellen – bessere Verkehrspolitik»<br />

In den Hauptrollen: Michael Briggen, Ulrich Briggen<br />

Gartenservice AG, Präsident KMU Reigoldswil;<br />

Nicole Dalcher, Ulrich Briggen Gartenservice<br />

AG; Sabine Denner, DPS Denner Personal Solutions<br />

GmbH, Präsidentin Gewerbeverein Birsfelden.<br />

«Baselbieter Verkehrspolitik – eine<br />

Herausforderung für das Gewerbe»:<br />

Unter diesem Titel steht ein Forderungskatalog<br />

(siehe Textbox rechts)<br />

der Baselbieter Konferenz der Gewerbe-<br />

und Industrievereine (KGIV),<br />

welcher zuhanden der Baselbieter<br />

Regierung verfasst und am vergangenen<br />

4. September dieser übergeben<br />

wurde (siehe unten).<br />

In der Woche zuvor, am 29. August,<br />

präsentierten Vertreterinnen<br />

und Vertreter der KGIV den Forderungskatalog<br />

und die neu lancierte<br />

Mobilitätskampagne den Medien.<br />

Wie Beat Huesler, Präsident der<br />

KGIV, dort betonte, engagiert sich<br />

diese schon seit je für eine Verbesserung<br />

der Standortfaktoren für<br />

KMU. «Ein wichtiger Standortfaktor<br />

ist die Erreichbarkeit bzw. die Verkehrsanbindung»,<br />

so Huesler. Dies<br />

betreffe sowohl Strasse als auch ÖV,<br />

wobei es beim Forderungskatalog<br />

mehrheitlich ums Thema Strasse gehe.<br />

Als Präsident von KMU Muttenz<br />

sehe er auch, wie es gerade in Bezug<br />

auf Baustellenprojekte durchaus gutgehen<br />

könne, sagte Huesler mit Blick<br />

auf die Sanierung der Hauptstrasse<br />

in Muttenz.<br />

Sabine Denner, Präsidentin des<br />

Gewerbevereins Birsfelden, sagte,<br />

gerade in Birsfelden komme man<br />

zeitweise kaum noch vom Fleck. Es<br />

liege auf der Hand, dass die bestausgebaute<br />

Verkehrsinfrastruktur nichts<br />

nütze, «wenn die Leute nicht wissen,<br />

wo sie noch freie Fahrt haben». Es<br />

brauche die entsprechenden Informationen.<br />

«Das kostet Geld und Nerven»<br />

Der Präsident des Gewerbe- und Industrievereins<br />

Bubendorf und Umgebung,<br />

Alain Tüscher, wies darauf<br />

hin, wie sehr die sich zuspitzende<br />

Stausituation im Baselbiet das Gewerbe<br />

betreffe. «Wenn wir Fixtermine<br />

haben, müssen wir eine halbe bis<br />

eine Stunde früher los. Das kostet<br />

Geld und Nerven.» Lösungsmöglichkeiten<br />

gebe es durchaus, so Tüscher,<br />

der auf die bereits vor Jahren<br />

eingebrachten Vorstösse von Wirtschaftskammerdirektor<br />

und KGIV-<br />

Geschäftsführer Christoph Buser im<br />

Landrat hinwies. Der damals eingereichte<br />

«5-Punkte-Plan gegen den<br />

Verkehrskollaps» beinhalte unter anderem<br />

Pannenstreifenumnutzungen,<br />

Park & Ride und vor allem einen<br />

Ausbau der Infrastruktur zu einem<br />

Ringsystem um Basel.<br />

Christoph Buser erläuterte, dass es<br />

auch im Bereich Parkplätze zusätzliche<br />

Anstrengungen brauche. Ein<br />

weiterer Missstand betreffe die Umsetzung<br />

nationaler Vorhaben, sagte<br />

der Wirtschaftskammerdirektor, der<br />

an den Vorstoss des Solothurner Nationalrats<br />

Christian Imark erinnerte.<br />

«Er wollte den Muggenbergtunnel<br />

rasch verwirklicht sehen. Das Vorhaben<br />

fand sogar in Bundesbern eine<br />

Mehrheit.» Doch im Baselbiet sei<br />

man nicht so weit gewesen mit der<br />

Planung, obwohl schon seit Jahrzehnten<br />

über den Muggenberg diskutiert<br />

werde. «So geht es natürlich<br />

nicht», sagte Christoph Buser. Die<br />

KGIV fordere, dass der Regierungsrat<br />

alles Erdenkliche unternehme, damit<br />

die vom ASTRA für die Region geplanten<br />

Bauvorhaben zügig realisiert<br />

werden und zudem sicherstellt, dass<br />

eine verbesserte und schnellere Verbindung<br />

zwischen den Kantonsteilen<br />

erreicht wird. Daniel Schindler<br />

DIE 5 FORDERUNGEN<br />

1. Die Baustelleninformationen<br />

sind rechtzeitig<br />

zu kommunizieren.<br />

2. Der Verkehrsfluss<br />

ist zu wahren.<br />

3. Echtzeit-Verkehrsinformationen<br />

sind auszubauen.<br />

4. Parkplätze sind sicherzustellen.<br />

5. Verkehrs-Neubauprojekte<br />

sind zügig voranzutreiben.<br />

FORDERUNGEN DES GEWERBES – Fünf Punkte sollen die Verantwortlichen in Politik und Verwaltung<br />

künftig einhalten, um im Baselbiet die Verkehrssituation für die KMU und die Bevölkerung zu verbessern.<br />

Regierung nimmt Forderungskatalog entgegen<br />

Folge 4<br />

«Weniger Stau – bessere Verkehrspolitik»<br />

In den Hauptrollen: Bernhard Scharvogel,<br />

Projektleiter I WF AG; Patrick Schmidlin,<br />

Robert Schmidlin AG.<br />

QR-CODE<br />

Die Filme sind ab sofort zu sehen auf Facebook,<br />

YouTube und unter www.kgiv.ch. Die KGIV-<br />

Website ist auch über den oben stehenden QR-<br />

Code abrufbar. Einfach den QR- Code mit dem<br />

Smartphone einscannen und los gehts.<br />

Nachdem der Öffentlichkeit am<br />

Donnerstag, 29. August 2019, die<br />

Mobilitätskampagne der Baselbieter<br />

Konferenz der Gewerbe- und Industrievereine<br />

(KGIV) präsentiert und<br />

ein entsprechender Forderungskatalog<br />

vorgestellt wurde (siehe<br />

Artikel oben), wurden die Forderungen<br />

am Mittwoch, 4. September, offiziell<br />

übergeben. Für die Regierung<br />

entgegengenommen hat den Katalog<br />

die 1. Landschreiberin Elisabeth<br />

Heer Dietrich.<br />

Forderungskatalog herunterladen<br />

Der Forderungskatalog steht unter<br />

dem Titel «Baselbieter Verkehrspolitik<br />

– eine Herausforderung für das<br />

Gewerbe» und umfasst fünf Punkte<br />

(siehe Kasten oben rechts). Der eingehend<br />

beschriebene Forderungskatalog<br />

steht ab sofort auf der<br />

KGIV-Website zum Download bereit<br />

unter www.kgiv.ch (siehe auch QR-<br />

Code links). Daniel Schindler<br />

Elisabeth Heer Dietrich, 1. Landschreiberin; Thomas Schulte, Präsident Gewerbeverein Oberwil/Biel-Benken;<br />

Christoph Buser, Geschäftsführer KGIV; Thomas Weber, Präsident Gewerbeverein Lausen; Michael Briggen,<br />

Präsident KMU Reigoldswil; Martin Schindelholz, Vizepräsident KMU Laufental (v.l.n.r.).


6 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft HAUS DER WIRTSCHAFT 6. September 2019<br />

NATIONAL-/STÄNDERATSWAHLEN – Exklusiver Event am Donnerstag, 3. Oktober, bietet Gelegenheit,<br />

den Kandidatinnen und Kandidaten auf den Zahn zu fühlen, die vom Zentralvorstand empfohlen werden.<br />

Kandidierende am Polit-Apéro<br />

BERUFSSCHAU 2019<br />

Aussteller der<br />

Berufsschau 2019<br />

lassen sich informieren<br />

Bereits in weniger als zwei Monaten<br />

stehen die eidgenössischen Wahlen<br />

an: Am 20. Oktober wird das neue<br />

Parlament gewählt. Aus Sicht des<br />

Zentralvorstands der Wirtschaftskammer<br />

ist es entscheidend, das<br />

KMU-freundliche Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer die Geschicke<br />

unseres Landes während der kommenden<br />

vier Jahre in Bundesbern<br />

massgeblich mitbestimmen, denn es<br />

liegt am neu gewählten nationalen<br />

Parlament, die Rahmenbedingungen<br />

für die KMU aktiv mitzugestalten.<br />

Am Polit-Apéro der Wirtschaftskammer<br />

Baselland vom 3. Oktober<br />

2019 stellen sich die vom Zentralvorstand<br />

empfohlenen Kandidierenden<br />

vor. Es handelt sich um die<br />

bisherige Nationalrätin Daniela<br />

Schneeberger (FDP) zur Wahl in<br />

den Ständerat sowie die bisherigen<br />

Nationalratsmitglieder Thomas de<br />

Courten und Sandra Sollberger<br />

(SVP) für die Wahl in den Nationalrat.<br />

Ebenfalls für die Wahl in den<br />

Nationalrat empfohlen wird Christoph<br />

Buser (neu), der Direktor der<br />

Wirtschaftskammer Baselland.<br />

Gelegenheit zum Austausch<br />

Der Abend bietet Gelegenheit, sich<br />

mit den vom Zentralvorstand vorgeschlagenen<br />

kantonalen Kandidatinnen<br />

und Kandidaten im direkten<br />

Gespräch auszutauschen.<br />

Begrüsst werden die Gäste am<br />

Polit-Apéro von Andreas Schneider,<br />

dem Präsidenten der Wirtschaftskammer.<br />

Die Anmeldunterlagen<br />

zum Anlass werden in diesen Tagen<br />

verschickt. Daniel Schindler<br />

Der Gastgeber, Wirtschaftskammerpräsident<br />

Andreas Schneider. Bilder: zVg<br />

PROGRAMM POLIT-APÉRO<br />

Auf Tuchfühlung mit unseren<br />

Kandidatinnen und Kandidaten<br />

Der Anlass vom 3. Oktober im Haus<br />

der Wirtschaft beginnt um 18.15 Uhr<br />

mit einem Apéro. Um 18.45 Uhr begrüsst<br />

Wirtschaftskammerpräsident<br />

Andreas Schneider die Gäste. Danach<br />

stellen sich die Kandidierenden auf<br />

dem Podium den Fragen. Zum Abschluss<br />

wird ein Apéro riche serviert.<br />

Dieser bietet Gelegenheit, mit Ständeratskandidatin<br />

Daniela Schnee berger<br />

sowie den Nationalratskandidierenden<br />

Sandra Sollberger, Thomas de<br />

Courten und Christoph Buser ins Gespräch<br />

zu kommen. dan<br />

Christoph Buser, NR-Kandidat, FDP BL,<br />

Direktor Wirtschaftskammer Baselland.<br />

NR Daniela Schneeberger, bisher,<br />

SR-Kandidatin, FDP BL, Treuhänderin.<br />

NR Thomas de Courten, bisher, SVP BL,<br />

Unternehmer, VR, Verbandspräsident.<br />

NR Sandra Sollberger, bisher, SVP BL,<br />

Malermeisterin.<br />

OK-Chef Urs Berger (links), Stv. Direktor der Wirtschaftskammer,<br />

und Michael Kehrli (vorne Mitte)<br />

informieren über den Ablauf der Berufsschau 2019<br />

in Pratteln.<br />

Bilder: Grönvold<br />

Am kommenden 23. Oktober ist es soweit: Die<br />

12. Baselbieter Berufsschau öffnet auf dem<br />

Gelände der Kultur- und Sporthalle Pratteln<br />

(KUSPO) ihre Tore. Damit die fünftägige Veranstaltung<br />

reibungslos über die Bühne geht,<br />

haben sich die Ausstellenden am vergangenen<br />

26. August zur zweiten Informationsveranstaltung<br />

getroffen.<br />

In der KUSPO, am künftigen Ort des Geschehens,<br />

informierte Urs Berger, Stv. Direktor der<br />

Wirtschaftskammer und Leiter des Organisationskomitees<br />

der Berufsschau, über den Stand<br />

der Vorbereitungsarbeiten und den Ablauf der<br />

Veranstaltung. Anders als bei der ersten Informationsveranstaltung,<br />

waren nur noch jene<br />

Organisationen dabei, die auch einen Stand<br />

betreiben werden.<br />

Zeitfenster für Anlieferung<br />

BUSINESS CLUB SPEZIAL<br />

Die Aussteller erhielten detailliertere Informationen<br />

zum Stand der Planung und zu den weiteren<br />

Schritten bezüglich Sicherheit, Geländeeinteilung,<br />

Zufahrtsplan, Parkplatzsituation,<br />

Versicherung sowie Bewilligungen und Genehmigungen.<br />

Erstmals müssen die Besucherinnen<br />

und Besucher der Ausstellung keine Niveauunterschiede<br />

mehr bewältigen. «Die gesamte<br />

Ausstellungsfläche ist bodeneben aufgebaut»,<br />

sagte Urs Berger.<br />

Damit der Aufbau der Ausstellung in geordneten<br />

Bahnen verläuft, werden den Ausstellenden<br />

in den Tagen vor der Eröffnung genaue<br />

Zeitfenster zugeteilt, in denen sie ihr Ausstellungsmaterial<br />

anliefern können.<br />

Die Ausstellung ist in die vier Erlebniswelten<br />

«Bildung/Diensleistungen/Handel», «Chemie/<br />

Pharma/Gesundheit», «Handwerk/Mobilität»<br />

und «Natur/Technik/Bau/Handwerk» unterteilt.<br />

Die Besucherinnen und Besucher sollen sichmöglichst<br />

einfach zurechtfinden», sagte Berger.<br />

Die Baselbieter Berufsschau wird dieses Jahr<br />

bereits zum 12. Mal durchgeführt. Vom Mittwoch,<br />

23. Oktober, bis am Sonntag, 27. Oktober,<br />

werden rund 55000 Besucherinnen und<br />

Besucher erwartet. Sie werden sich auf dem<br />

8000 Quadratmeter umfassenden Ausstellungsgelände<br />

auf dem KUSPO-Areal in Pratteln bei<br />

143 Ausstellern an 82 Ständen über 220 Berufe<br />

informieren können, welche im Rahmen der<br />

dualen Bildung erlernt werden können. Bereits<br />

haben sich mehr als 600 Klassenverbände für<br />

einen Besuch angemeldet. Reto Anklin<br />

Am Hauptsitz der Brauerei Feldschlösschen berichtete deren CEO Thomas Amstutz (Mitte) am Business-Club spezial der Wirtschaftskammer Baselland<br />

über den Stellenwert der Digitalisierung beim traditionellen Bierbrauer. Digitalisierung sei absolut entscheidend für den langfristigen Erfolg des Unternehmens<br />

und aller KMU, sagte Amstutz am vergangenen 14. August in Rheinfelden. Zu den Zuhörenden gehörten Andreas Schneider, Präsident der Wirtschaftskammer,<br />

und deren Direktor, Christoph Buser. Das Nachtessen mit Fleisch und Fisch vom Grill bot den Teilnehmenden die beste Gelegenheit für<br />

Gespräche. Auf besonders gutes Echo stiess der 2019 oscarprämierte Film «Green Book», den die Gäste des Business-Club spezial danach im Open-Air-Kino<br />

Rheinfelden schauten. ra<br />

Bild: dan<br />

Das Interesse bei den 143 Ausstellern war gross.


6. September 2019 INNOVATION <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 7<br />

SWISS INNOVATION CHALLENGE – Nach dem Second Pitch vom Montag und Dienstag, 2. und 3. September, beginnt sich<br />

das Teilnehmerfeld des schweizweit einzigartigen Innovationswettbewerbs mit integriertem Förderprogramm langsam zu lichten.<br />

«Die Spreu trennt sich vom Weizen»<br />

Pius Kobler von der Sport Components AG präsentiert sein Innovationsprojekt der Jury der Swiss Innovation Challenge.<br />

Bilder: Grütter<br />

«Nicht nur die Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer der Swiss Innovation<br />

Challenge waren in der Vorstellungsrunde<br />

gefordert, auch die Jurymitglieder<br />

hatten eine nicht immer<br />

leichte Aufgabe», sagt Christoph<br />

Buser. Der Wirtschaftskammerdirektor<br />

sass anlässlich der zweiten<br />

Vorstellungsrunde (Second Pitch)<br />

des Innovationswettbewerbs in der<br />

Jury. «Die Projekte haben teilweise<br />

ein enorm hohes Niveau», stellte<br />

Buser am Rande zwischen zwei Präsentationen<br />

fest. Eine Auswahl zu<br />

treffen sei «durchaus herausfordernd».<br />

Welches Projekt ihn am meisten<br />

überzeugt hat, will Jurymitglied<br />

Buser aus Fairnessgründen nicht<br />

verraten. Nur so viel: «Ich bin überzeugt,<br />

dass die Swiss Innovation<br />

Challenge 2019 wie schon in den<br />

Vorjahren ein würdiges Siegerprojekt<br />

hervorbringen wird.»<br />

Final Pitch im Oktober<br />

Nach dem öffentlichen Final Pitch<br />

vom 24. und 25. Oktober wird sich<br />

das Teilnehmerfeld erneut lichten.<br />

Von den verbliebenen 25 Projekten<br />

werden sich drei herauskristallisieren.<br />

Diese werden am Tag der Wirtschaft<br />

vom 21. November im Beisein<br />

von Bundesrat Guy Parmelin vorgestellt.<br />

Dann wird bekannt, wer den<br />

Siegercheck über 10 000 Franken sowie<br />

die kunstvoll gestaltete Trophäe<br />

und wer als Zweit- bzw. Drittplatzierter<br />

einen Check über je 5000<br />

Franken in Empfang nehmen kann.<br />

Bereits nach dem Second Pitch diese<br />

Woche steht für Christoph Buser<br />

fest: «Nun trennt sich die Spreu vom<br />

Weizen.» Daniel Schindler Jorge Moser von der LuckaBox Logistics AG stellt sich der Kamera.<br />

DAS SIND DIE TEILNEHMENDEN DES SECOND PITCH<br />

Advanced Osteotomy Tools AG, Basel LuckaBox Logistics AG, Turbenthal<br />

Advancience, Allschwil<br />

Lyfegen HealthTech AG, Aesch<br />

Alethena (Equility AG), Zug<br />

Lymphatica Medtech SA,<br />

Alpha Diagnostics AG, Reinach BL Préverenges<br />

antavi GmbH, Zürich<br />

NANOGA, Lausanne<br />

Antrova AG, Stein am Rhein<br />

NeoCarbons, Gockhausen<br />

AriusMed, Basel<br />

Neurix SA, Geneva<br />

BAQ – Better Air Quality<br />

Ortloff Technology GmbH, Giubiasco<br />

Battronics AG, Zürich<br />

Oxygen at Work, Zürich<br />

BtB Leads, Zürich<br />

Parashift AG, Sissach<br />

Thomas Brügger, Elgg<br />

Perseo pharma AG, Basel<br />

Carify AG, Härkingen<br />

Pharmafox Therapeutics AG, Möhlin<br />

CombiFuel Swiss GmbH, Wangen Private Alpha Switzerland AG,<br />

Daphne Technology SA, Ecublens Altendorf<br />

derma2go, Zürich<br />

Rela, Aarberg<br />

DRM Dr. Müller AG, Männedorf Rigi Technologies, Lausanne<br />

DynaRoads GmbH, Morgarten<br />

Smeetz SA, Vufflens<br />

eCarUp, Rotkreuz<br />

Spark Horizon, Zug<br />

EDAPRO Gmbh, 8820 Wädenswil Sport Components AG, Zürich<br />

ELDICO Scientific, 8952 Schlieren Stadtpilze GmbH, Basel<br />

Essento, Zürich<br />

Swiss Medical Union SA,<br />

EuroTube, Zürich<br />

Yverdon-les-Bains<br />

Frachtbox (Schweiz) GmbH, Pratteln TERAPET, Arzier-Le Muids<br />

indagia AG, Pfäffikon<br />

tilbago AG, Wabern<br />

JoS QUANTUM GmbH,<br />

TOLREMO therapeutics AG, Zürich<br />

Frankfurt am Main<br />

x10d AG, Langethal<br />

KetoSwiss AG, Basel<br />

xFarm, Zürich<br />

KITRO, Zürich


6. September 2019 HAUS DER WIRTSCHAFT <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 9<br />

APOTHEKER-VERBAND<br />

Neue Präsidentin<br />

hat sich vorgestellt<br />

ENERGIEWENDE – Am Energie-Event der Liga Baselbieter Stromkunden vom kommenden<br />

16. September wird in Sissach aus verschiedenen Blickwinkeln über die Energiewende referiert.<br />

Chancen und Herausforderungen<br />

Der bisherige Präsident, Urs Gmünder, und seine<br />

Nachfolgerin, Katherine Gessler, begrüssen die<br />

Gäste zum Jahresempfang.<br />

Bild: mwb<br />

Am vergangenen 27. August trafen sich die Mitglieder<br />

des Basellandschaftlichen Apotheker-<br />

Verbands (BLAV) in der Trotte Arlesheim zum<br />

traditionellen Jahresempfang. Die seit Mai amtierende<br />

neue Präsidentin Katherine Gessler<br />

freute sich, neben zahlreichen Berufskolleginnen<br />

und -kollegen auch die Präsidentin des<br />

basel städtischen Verbands, Lydia Isler-Christ,<br />

sowie Landrat Sven Inäbnit, Mitglied der Volkswirtschafts-<br />

und Gesundheitskommission, und<br />

Katja von Arx, die stellvertretende Baselbieter<br />

Kantonsapothekerin, willkommen zu heissen.<br />

Vor der präsidialen Begrüssung stellte Urs<br />

Gmünder seine Nachfolgerin mit sympathischen<br />

Worten vor und wünschte ihr viel Erfolg<br />

in der neuen Verbandsfunktion.<br />

Durchimpfungsrate erhöhen<br />

Katherine Gessler wies in ihrer Ansprache auf<br />

drei Herausforderungen hin, denen sich die<br />

Apotheker stellen müssten: Die Branche müsse<br />

unbedingt für eine markante Erhöhung der<br />

Durchimpfungsrate sorgen, da 30 Prozent der<br />

Erwachsenen nicht ausreichend geimpft seien.<br />

Im Weiteren gelte es, die interprofessionelle<br />

Zusammenarbeit mit anderen Gesundheitsdienstleistern<br />

zu intensivieren. Dabei müssten<br />

die besten Lösungen im Interesse der Patienten<br />

gesucht werden. Schliesslich müssten auch die<br />

Apotheker für Innovationen offen sein und diese<br />

offensiv vorantreiben. Als Beispiele nannte<br />

Gessler die Digitalisierung und das elektronische<br />

Patientendossier. Marcel W. Buess<br />

GATEWAY BASEL NORD<br />

Aufsichtsbeschwerde<br />

gegen Weko-Entscheid<br />

Gegen den positiven Entscheid der Wettbewerbskommission<br />

(Weko) zum neuen Hafenterminal<br />

Gateway Basel Nord ist beim Bundesrat eine<br />

Aufsichtsbeschwerde eingereicht worden. Die<br />

Beschwerdeführerin Swissterminal sieht sich im<br />

Wettbewerb an den Rand gedrängt.<br />

Die Frenkendörfer Logistikfirma sieht sich<br />

direkt und existenziell betroffen und verlangt<br />

die Kassation des Entscheids der Weko, wie sie<br />

am vergangenen 29. August mitteilte. Der Entscheid<br />

beseitige den bestehenden und freien<br />

kompetitiven Markt und verletze damit gewichtige<br />

öffentliche Interessen, schreibt sie.<br />

Argumentation nicht nachvollziehbar<br />

Am 13. Juni hatte die Weko bekanntgegeben,<br />

dass sie keine Einwände gegen das Joint Venture<br />

der drei Unternehmen SBB, Hupac und Rhenus<br />

für das trimodale Grossterminal Gateway<br />

Basel Nord beim Basler Rheinhafen erhebt. Der<br />

neue Gateway soll eine zentrale Drehscheibe<br />

schaffen, welche die Containerschifffahrt auf<br />

dem Rhein direkt mit dem Güterverkehr auf der<br />

Strasse und vor allem auf der Schiene verbindet.<br />

Die Weko hatte in ihrem Entscheid festgehalten,<br />

dass das konzentrierte Grossterminal den<br />

«wirksamen Wettbewerb» beim Umschlag mit<br />

Containern zwar «beseitige». Mit Blick auf die<br />

Vorgaben zum diskriminierungsfreien Zugang<br />

zum Gateway und auf Kosten- und Zeiteinsparungen<br />

ging sie aber davon aus, dass sich der<br />

Wettbewerb im Güterverkehr auf der Schiene<br />

auch verbessern könnte.<br />

Für Swissterminal ist diese Argumentation<br />

nicht nachvollziehbar. Die Weko verstosse<br />

gegen ihr Pflichtenheft, namentlich den Schutz<br />

des Wettbewerbs, schreibt die Beschwerdeführerin.<br />

Mit dem neuen Gateway würden die bestehenden<br />

dezentralen Marktstrukturen weggeschwemmt.<br />

sda<br />

Der Anteil an Solarstrom im Schweizer Stromnetz beträgt rund 3,5 Prozent, und die Produktion von Windenergie trägt mit rund 0,2 Prozent kaum nennenswert<br />

zur Schweizer Stromproduktion bei. Was ist hier noch möglich?<br />

Bild: Adobe Stock<br />

Während der Bund die Schweiz bei<br />

der Umsetzung der Energiestrategie<br />

2050 auf Kurs sieht, monieren Umweltverbände<br />

einen Stillstand bei<br />

der Energiewende.<br />

Auf der anderen Seite kritisieren<br />

Teile aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft<br />

den angestrebten Umbau<br />

des Energiesystems generell als Fehler.<br />

Die Referenten des Energie-<br />

Events «Chancen und Herausforderungen<br />

der Energiewende» vom<br />

Montag, 16. September 2019, beleuchten<br />

die Chancen und Herausforderungen<br />

der Energiewende aus<br />

unterschiedlichen Perspektiven.<br />

Politische Rahmenbedingungen<br />

Christoph Buser, Präsident der Liga<br />

Baselbieter Stromkunden und Präsident<br />

des HEV Baselland, informiert<br />

in der oberen Fabrik in Sissach über<br />

die politischen Rahmenbedingungen.<br />

Tobias Andrist, CEO des Versorgungsunternehmens<br />

EBL, bringt die<br />

Sicht der Energieversorger ein.<br />

Christian Zeyer berichtet in seiner<br />

Funktion als Geschäftsführer von<br />

Swisscleantech über die Chancen<br />

einer nachhaltigen Wirtschaft, und<br />

Silvio Borner, emeritierter Professor<br />

für Wirtschaft und Politik an der<br />

Universität Basel und Mitgründer<br />

des Carnot-Cournot-Netzwerks wiederum,<br />

der sich als fundierter Kritiker<br />

der Energiewende einen Namen<br />

gemacht hat, wird die Energiewende<br />

kritisch aus einer wirtschaftspolitischen<br />

Perspektive beleuchten. Im<br />

Anschluss offeriert die EBL einen<br />

Apéro riche. Reto Anklin<br />

Energie-Event der Liga Baselbieter<br />

Stromkunden: «Chancen und Herausforderungen<br />

der Energiewende».<br />

Montag, 16. September 2019, 19.00 Uhr,<br />

obere Fabrik, Gerbegässlein 1, Sissach.<br />

Die Veranstaltung ist öffentlich<br />

und die Teilnahme kostenlos.<br />

KMU LEHRBETRIEBSVERBUND AG – Am ersten Betriebsfenster des laufenden Lehrjahrs lernten sich<br />

bisherige und neue Lernende bei einem Brunch im Liestaler Kulturhotel «Guggenheim» besser kennen.<br />

Kennenlernen beim Brunchen im «Guggenheim»<br />

Das neue Lehrjahr begann für die<br />

Lernenden der KMU Lehrbetriebsverbund<br />

AG (LBV) mit vollen Tellern<br />

und zufriedenen Gesichtern. Das erste<br />

samstägliche Betriebsfenster des<br />

Lehrjahrs vom vergangenen 17. August<br />

diente dazu, die neuen Lernenden<br />

in die bestehende Gruppe zu integrieren,<br />

ausserdem erhielten sie<br />

wertvolle Tipps. Erstmals fand der<br />

alljährliche Brunch im Kulturhotel<br />

«Guggenheim» in Liestal statt.<br />

Anja Grönvold, Leiterin des LBV,<br />

begrüsste die 48 Lernenden aus verschiedenen<br />

Berufsgattungen. Normaler<br />

weise ist der Gebrauch der<br />

Handys nicht erlaubt, diesmal war<br />

er sogar erwünscht. Grönvold rief<br />

die Teilnehmenden dazu auf, Fotos<br />

für die neue Instagram-Seite des<br />

LBV (kmu.lbv) zu schiessen.<br />

Arbeitsbücher prämiert<br />

Am ersten Betriebsfenster wurden<br />

auch die zwei besten Arbeitsbücher<br />

prämiert. Die Verfasser der Arbeitsbücher<br />

erhielten ein Geschenk. Die<br />

Auszeichnung soll die Lernenden<br />

motivieren, ihre Arbeitsbücher besonders<br />

gut zu führen, denn die Bücher<br />

sind ein wichtiger Bestandteil<br />

der Ausbildung.<br />

In der Vorstellungsrunde sprachen<br />

die 20 neuen Lernenden über ihre<br />

Ziele, und die alten Hasen gaben<br />

Die Lernenden der KMU Lehrbetriebsverbund AG vor dem Kulturhotel «Guggenheim».<br />

ihnen wertvolle Tipps für die bevorstehende<br />

Lehrzeit.<br />

Nach dem Dessert prüfte ein Quiz<br />

das Wissen der Lernenden über den<br />

Verbund. Sie formierten sich in<br />

Teams mit fantasievollen Namen und<br />

mussten Fragen beantworten wie<br />

«Welcher Mitarbeiter ist für den<br />

Stützkurs zuständig?» oder «Wie wird<br />

die KMU Lehrbetriebsverbund AG abgekürzt?»<br />

Den Schokoladenpreis gewann<br />

am Schluss die «Trümmertruppe»<br />

vor den «Punkteräubern»,<br />

während die «Turbo schnecken»<br />

hinter herschlichen. Die KMU Lehrbetriebsverbund<br />

AG organisiert pro<br />

Lehrjahr drei Betriebsfenster. Neben<br />

diesen Kennenlerntreffen und Ausflügen<br />

veranstaltet die Geschäftsstelle<br />

auch Seminare zur Förderung<br />

der Selbst- und Sozialkompetenzen.<br />

Immer mit dem Ziel, die Lernenden<br />

optimal auf die Berufswelt vorzubereiten.<br />

Sabrina Haeber


«KMU Networking-Grill» 2019<br />

in Augusta Raurica<br />

Vielen Dank für Ihren Besuch.<br />

In Zusammenarbeit mit:<br />

Mit dem Grillteam von:<br />

Weitere Bilder finden Sie auf unserer Website: www.kmu.org


6. September 2019 BERUFSBILDUNG <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 11<br />

BERUFSBERATUNG – Die Abteilungen Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung sowie Berufsintegration bei der Baselbieter Bildungs-,<br />

Kultur- und Sportdirektion werden neu beide von Thomas von Felten geleitet. Die Zusammenarbeit mit der Wirtschaft sei gut, sagt er.<br />

«Wir müssen uns bekannter machen»<br />

Thomas von Felten hat Anfang Jahr<br />

die Leitung der Abteilungen Berufs-,<br />

Studien- und Laufbahnberatung sowie<br />

Berufsintegration bei der Baselbieter<br />

Bildungs-, Kultur- und Sportdirektion<br />

übernommen. Im Interview<br />

sagt er, wieso die beiden Abteilungen<br />

nach zehn Jahren wieder<br />

unter eine Leitung gestellt werden<br />

und wo er Handlungsbedarf sieht.<br />

<strong>Standpunkt</strong>: Herr von Felten,<br />

wieso wurden die Abteilungen<br />

Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung<br />

sowie die Abteilung<br />

Berufsintegration vereint?<br />

Thomas von Felten: Die beiden Abteilungen<br />

waren bis vor zehn Jahren<br />

noch in einer Abteilung zusammengefasst,<br />

danach wurden sie getrennt.<br />

Nachdem die Leiterinnen der beiden<br />

Abteilungen vorzeitig in Pension gegangen<br />

sind, hat sich der jetzige<br />

Hauptabteilungsleiter, Heinz Mohler,<br />

dazu entschieden, die Abteilungen<br />

wieder zusammenzufügen, um die<br />

Zusammenarbeit zu verbessern.<br />

Was waren Ihre ersten<br />

Amtshandlungen?<br />

Der Entscheid, die beiden Abteilungen<br />

zusammenzulegen, ist kurzfristig<br />

gefallen. Im vergangenen November<br />

wusste ich, dass ich die neue Stelle<br />

antreten darf, und im Januar habe<br />

ich mit der Arbeit begonnen. Ich<br />

wurde also ins kalte Wasser geworfen,<br />

was aber auch gut war. Als Erstes galt<br />

es, aus den verschiedenen Fachabteilungen<br />

eine funktionsfähige Abteilung<br />

aufzubauen. Diesen Schritt<br />

haben wir vor Kurzem mit einer<br />

Klausurtagung abgeschlossen.<br />

Gleichzeitig mussten wir zwei<br />

Schlüssel positionen neu besetzen.<br />

Das Zentrum für Berufsintegration in<br />

Birsfelden leitet seit Juni Markus Auf<br />

der Maur. Die neue Leiterin Koordinationsstelle<br />

Brücken, Barbara Boos,<br />

trat am 1. September ihre Stelle an.<br />

Die Koordinationsstelle Brücken<br />

wird neu aufgebaut. Wie weit<br />

sind Sie damit?<br />

Thomas von Felten, Leiter Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung sowie Berufsintegration.<br />

Die Koordinationsstelle Brücken<br />

muss gut mit dem neuen Zentrum<br />

für Brückenangebote zusammenarbeiten<br />

können. Die Brückenangebote<br />

werden völlig neu aufgebaut.<br />

Bis Ende Dezember muss das stehen.<br />

Wichtig ist eine gute Zusammenarbeit<br />

mit dem KV als Leistungserbringer.<br />

Was läuft bei den<br />

Sekundarschulen?<br />

Die Umsetzung des Lehrplans Volksschule<br />

Baselland ist eine grosse<br />

Herausforderung. Die Schulen müssen<br />

die berufliche Orientierung gemäss<br />

neuem Lehrplan umsetzen.<br />

Unsere Hauptabteilung hat das mit<br />

dem Projekt Laufbahnorientierung<br />

– kurz LO – unterstützt. Wir machen<br />

die Lehrpersonen fit, damit sie<br />

die Aufgabe erfüllen können.<br />

Wie sieht es bei der Berufsberatung<br />

aus?<br />

Hier müssen wir unsere Arbeit bekannter<br />

machen. Die Beratung von<br />

Schülerinnen und Schülern macht<br />

nur einen Drittel unserer Aktivitäten<br />

aus. Wir haben zum Beispiel auch<br />

ein Angebot, bei dem die Jugendlichen<br />

vor Abschluss der Lehre nochmals<br />

bei uns vorbeikommen, um die<br />

weiteren beruflichen Schritte zu besprechen.<br />

Im Mittelpunkt stehen die<br />

Berufsmaturität oder der Besuch<br />

einer Fachhochschule. Alle Personen,<br />

die im Baselbiet wohnen, können<br />

bei uns eine Laufbahnberatung<br />

in Anspruch nehmen. Ich bin überzeugt,<br />

dass es gerade in Zeiten des<br />

Fachkräftemangels wichtig ist, dass<br />

die Leute eine gute Beratung erhalten<br />

und allenfalls einen Weg einschlagen,<br />

der nicht nur ihnen persönlich,<br />

sondern auch der Wirtschaft<br />

dient.<br />

Wie steht es um die Zusammenarbeit<br />

der Schulen mit der<br />

Wirtschaft?<br />

Der Kontakt der Sekundarschulen zur<br />

Wirtschaft ist sehr unterschiedlich.<br />

Die Zusammenarbeit mit den lokalen<br />

Bild: ps<br />

Gewerbe- und Industrie vereinen<br />

klappt an einigen Orten sehr gut, andernorts<br />

besteht Nachhol bedarf. Eine<br />

gute Zu sammen arbeit würde die<br />

Durchführung von Betriebsbesichtigungen<br />

erleichtern. Viele Betriebe<br />

sind nicht so glücklich darüber, wenn<br />

die Schulen zu viele Jugendliche zum<br />

Schnuppern vorbeischicken. Hier<br />

müssen wir herausfinden, ob es nicht<br />

unkompliziertere Formen gäbe, um<br />

einen Beruf kennenzulernen. Die<br />

Schnupperlehre wird eigentlich erst<br />

dann wichtig, wenn es konkret darum<br />

geht, eine Lehrstelle zu vergeben.<br />

Wie ist das Verhältnis zwischen<br />

ihrer Amtsstelle und der Wirtschaft?<br />

Wir haben auf allen Ebenenen der<br />

Hauptabteilung Berufsbildung und<br />

-beratung einen guten, regelmässigen<br />

Kontakt zur Wirtschaftskammer<br />

Baselland. Wir profitieren voneinander.<br />

Dies gilt nicht zuletzt für<br />

die Organisation der Baselbieter<br />

Berufs schau.<br />

Welche Rolle spielt die Wirtschaft?<br />

Die Betriebe engagieren sich stark in<br />

der Ausbildung ihres Nachwuchses.<br />

Sie sind auch interessiert an der Integrationsvorlehre<br />

INVOL für Migranten.<br />

Die Betriebe nehmen ihre Pflicht<br />

wahr, weil sie an gut ausgebildetem<br />

Nachwuchs interessiert sind.<br />

Wie sehen Sie die Konkurrenzsituation<br />

zwischen dualer und<br />

gymnasialer Bildung?<br />

Wir machen eine neutrale Beratung.<br />

Wir drängen niemanden zu einer Berufslehre,<br />

wenn er oder sie eine weiterführende<br />

Schule besuchen will.<br />

Wo ein Paradigmenwechsel stattgefunden<br />

hat, ist beim Niveau P. Vor<br />

zehn Jahren war es noch normal,<br />

dass Lehrpersonen sich nicht für die<br />

berufliche Orientierung interessierten,<br />

da ihre Schülerinnen und Schüler<br />

sowieso aufs Gymnasium gehen<br />

würden. Heute besuchen auch alle<br />

Klassen des Niveaus P die Berufsschau.<br />

In der neuen Stundentafel haben<br />

auch alle eine Lektion «Berufliche<br />

Orientierung». Das war früher<br />

nicht der Fall. Heute wird die ganze<br />

Bandbreite beruflicher Möglichkeiten<br />

aufgezeigt. Auch für gute Schülerinnen<br />

und Schüler ist eine Berufslehre<br />

mit Berufsmatur ein ausgezeichneter<br />

Türöffner für die weitere berufliche<br />

Laufbahn. Interview: Pawell Straub<br />

ZUR PERSON<br />

Thomas von Felten ist seit Anfang<br />

Jahr Leiter Berufsintegration und Berufs-,<br />

Studien- und Laufbahnberatung<br />

bei der Baselbieter Bildungs-, Kultur-<br />

und Sportdirektion. Zuvor war er<br />

von 2009 bis 2018 Leiter der Sekundarschule<br />

Pratteln und von 2013 bis<br />

2018 Präsident der Baselbieter Schulleitungskonferenz<br />

Sek I. Von 2000<br />

bis 2009 war er Leiter der Schulen<br />

Schönenwerd, wo er bereits seit 1998<br />

als Betzirkslehrer an der Oberstufe<br />

Mathematik, Biologie, Sport und<br />

Informatik unterrichtet hatte.<br />

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12 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft KMU-ORGANISATIONEN 6. September 2019<br />

CAS UNTERNEHMENSFÜHRUNG KMU – Insgesamt 13 Teilnehmende haben den von Wirtschaftskammer, Basellandschaftlicher<br />

Kantonalbank und FHNW organisierten Weiterbildungslehrgang «CAS Unternehmensführung KMU» erfolgreich abgeschlossen.<br />

Diplomfeier im «Club de Bâle»<br />

Dass die Absolventinnen und Absolventen<br />

den Abschluss des Weiterbildungslehrgangs<br />

«Certificate of Advanced<br />

Studies (CAS) in Unternehmensführung<br />

KMU» am vergangenen<br />

27. August im Basler Privatclub «Club<br />

de Bâle» feierten, hatte seinen Grund.<br />

Zu den Teilnehmenden des von der<br />

Wirtschaftskammer, der Basellandschaftlichen<br />

Kantonalbank (BLKB)<br />

und der Fachhochschule Nordwestschweiz<br />

(FHNW) organisierten Studiengangs<br />

zählte nämlich auch «Club<br />

de Bâle»-Verwaltungsrätin Ilona<br />

Eichenberger. Mit ihr durften 12 weitere<br />

Teilnehmende das CAS-Diplom<br />

aus den Händen von Kursleiter<br />

Adrian Sidler entgegennehmen. Eine<br />

weitere Person musste die Weiterbildung<br />

unterbrechen und wird den<br />

Kurs nächstes Jahr abschliessen.<br />

Kommunikations-Dozent Albert<br />

Rijekboer bat die Absolventinnen<br />

und Absolventen folgendes zu bedenken:<br />

«Ausgebildet wird man in<br />

der Schule, eingebildet durch das Diplom<br />

und gebildet durch das Leben.»<br />

Er rief die Teilnehmenden dazu auf,<br />

ihr Leben zu leben. Reto Anklin<br />

Der nächste Lehrgang «CAS Unternehmensführung<br />

KMU» findet vom<br />

27. März bis 26. Juni 2020 statt. Weitere<br />

Informationen unter: www.fhnw.ch<br />

Die Dozenten und Teilnehmenden des Studiengangs «CAS Unternehmensführung KMU» beim Apéro auf der Terrasse des «Club de Bâle». Mit dabei sind<br />

die Absolventin und Gastgeberin Ilona Eichenberger (vorne links) und Kursleiter Adrian Sidler (hinten rechts im weissen Hemd).<br />

Bild: zVg<br />

PUBLIREPORTAGE<br />

Vertrieb versus Kredit- und Debitorenmanagement<br />

Im Spannungsfeld zwischen<br />

Vertrieb und Kredit- und Debitorenmanagement.<br />

Wer kennt sie nicht, die Interessenkollision<br />

zwischen dem Vertrieb und<br />

den Verantwortlichen im Kredit und<br />

Debitoren management?<br />

Dennoch: Die Aufgabe des Kreditund<br />

Debitorenmanagements startet<br />

nicht erst mit der Rechnungs stellung,<br />

sondern bei der Akquise. Insofern<br />

herrscht ein sozusagen gewollter<br />

Interessenkonflikt zwischen Vertrieb<br />

und den Verantwortlichen im Kreditund<br />

Debitorenmanagement. Eine unvorsichtige<br />

Kundenprüfung im Akquiseprozess<br />

rächt sich.<br />

Dasselbe gilt auch für Trans aktionen,<br />

die Sie online tätigen. Genau so wichtig<br />

ist die Überwachung bestehender<br />

Kunden. Erfahrungsgemäss entstehen<br />

rund 70 Prozent der Debitoren verluste<br />

mit bestehenden Kunden.<br />

Verzögert sich die Zahlung, spielt ein<br />

straffes Mahnwesen eine entscheidende<br />

Rolle. Im kaufmännischen<br />

Verkehr gibt es keinen Zwang, überhaupt<br />

Mahnungen zu versenden. Es<br />

gehört aber zum seriösen Geschäftsgebaren.<br />

Ihrer Liquidität zuliebe: Zwei<br />

Mahnungen innerhalb von 25 Tagen<br />

sind genug. Gute Kennzahlen zur Beurteilung<br />

des Mahnwesens sind der Debitorenumschlag<br />

sowie die Debitorenfrist.<br />

Bedenken Sie, dass die Kompensation<br />

eines lasch geführten Debitorenmanagements<br />

durch Mehrumsatz keine<br />

nachhaltige Lösung ist. Bedenken Sie,<br />

dass Sie bei einem Debitoren verlust von<br />

1 Prozent, einem Umsatz von 1 Million<br />

und einer Umsatzrendite von 5 Prozent,<br />

mindestens 200 000 Mehrumsatz benötigen,<br />

um den Debitoren verlust wettzumachen.<br />

Prävention durch Bonitätsprüfung<br />

gehört zu jedem seriösen<br />

Vertragsabschluss. Im vergangenen<br />

Jahr haben die Firmen- und Privatkonkurse<br />

in der Schweiz einen neuen<br />

Höchstwert erreicht. Auch die rund drei<br />

Millionen Betreibungen im Vergangenen<br />

Jahr sind Grund genug, das Vertrauen<br />

durch die risikoadäquate Bonitätsprüfung<br />

zu ersetzen. Ein gezielter Einsatz<br />

von Bonitätsauskünften vor dem<br />

Geschäfts abschluss verhindert, dass<br />

der Grossteil der Probleme infolge<br />

Nichtzahlung überhaupt erst ent stehen.<br />

Entlang der Bonität und der Kredit limite<br />

des potenziellen Kunden kann die passende<br />

Zahlungsart gewählt werden.<br />

Nach erfolglosen Mahnwesen folgt<br />

die Realisierung Ihrer Forderung<br />

mit rechtlichen Schritten.<br />

Hierzu ist Spezialwissen, insbesondere<br />

im Schuldbetreibungs- und Konkursrecht<br />

(SchKG) sowie der Zivilprozessordnung<br />

(ZPO), erforderlich. Fehlt<br />

dieses Wissen, ist die Übergabe der<br />

Forderung an einen Inkassospezialisten<br />

empfehlenswert. Sie verfügen über<br />

die Infrastruktur, Ihre Forderung so effizient<br />

wie möglich durchzusetzen. Ferner<br />

ist der Inkassospezialist nicht emotional<br />

mit der Forderung verbunden und<br />

tritt als seriöser Vermittler auf. Scheitert<br />

die Mediation, so ist auch das nötige<br />

Spezialwissen im SchKG und ZPO vorhanden.<br />

Sie schaffen sich zudem zusätzliche<br />

Zeit, Ihre Ressourcen in Ihr<br />

Kerngeschäft zu investieren.<br />

Denken Sie daran, auch ein Verlustschein<br />

ist nicht das Ende aller Tage.<br />

Übertragen Sie auch Verlustscheine<br />

zur Bearbeitung an Ihren Inkassospezialisten.<br />

Sie finden im aktuellen<br />

Zinsumfeld kein Anlagevehikel,<br />

dass Ihnen kurzfristig bessere Rendi­<br />

Marco Zuberbühler, Geschäftsleitung der Creditreform Egeli Basel AG.<br />

ten bringt, als die Verlustscheinbewirtschaftung<br />

durch einen Inkassospezialisten.<br />

Betrachten Sie Ihr Debitorenmanagement<br />

als ganzheitlichen Prozess:<br />

Schliessen Sie durch konsequente<br />

Bonitätsprüfung und Überwachung<br />

voraussehbare Risiken aus. Organisieren<br />

Sie ein straffes Mahnwesen und<br />

messen Sie die Erfolge. Koordinieren<br />

Sie Härtefälle und Verlustscheine über<br />

Ihren Inkassopartner, damit Sie sich<br />

Ihrem Kerngeschäft widmen können.<br />

Autor:<br />

Marco Zuberbühler<br />

Geschäftsleitung der<br />

Creditreform Egeli Basel AG<br />

Münchensteinerstrasse 127<br />

4002 Basel<br />

Creditreform<br />

Mehr als 12 000 Unternehmen verlassen<br />

sich auf Creditreform, die grösste<br />

Gläubigervereinigung der Schweiz.<br />

Bonitätsauskünfte über Firmen und<br />

Privatpersonen sowie Inkassodienstleistungen<br />

aus einer Hand. Die positiven<br />

Folgen: Weniger Verluste und eine<br />

höhere Liquidität. Eine Mitgliedschaft<br />

bei Creditreform eröffnet den Zugang<br />

zur führenden Bonitätsdatenbank der<br />

Schweiz. Fünf Auskünfte pro Monat<br />

sind kostenlos. Dazu gibt es freien Online-Zugriff<br />

auf alle aktuellen Handelsregister-<br />

und Konkursinformationen,<br />

Inkassodienstleistungen ohne Fremdkostenrisiko,<br />

eine persönliche Inkasso-Hotline<br />

sowie viele weitere Vorteile.<br />

Selbstverständlich ist die individuelle<br />

Beratung der Mitglieder vor Ort.<br />

<br />

www.creditreform.ch


6. September 2019 HAUS DER WIRTSCHAFT <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 13<br />

EXPORTPERSPEKTIVEN<br />

Abwärtstrend gestoppt:<br />

Exportstimmung<br />

hellt sich auf<br />

GRIPPESAISON – Von den während der Grippeepidemie 2018/2019 erkrankten Personen waren 92 Prozent<br />

nicht geimpft. Die Wirtschaftskammer und der Apothekerverband organisieren auch 2019 eine Impfaktion.<br />

Die nächste Grippe kommt bestimmt<br />

Die KMU-Exportstimmung ist gemäss der Exportförderorganisation<br />

Switzerland Global Enterprise<br />

(S-GE) leicht gestiegen und erreicht per<br />

Anfang des 3. Quartals 2019 einen Wert von<br />

69 Punkten. Das sind 3 Punkte mehr als im<br />

Vorquartal. Der Wert auf einer Skala von 0 bis<br />

100 errechnet sich aus der Exporterwartung der<br />

KMU für das 3. Quartal 2019 und den effektiven<br />

Exporten im Vorquartal.<br />

«Die Hälfte der Schweizer KMU, die von S-GE<br />

befragt wurden, rechnet für das kommende<br />

Quartal mit mehr Exporten», heisst es in einer<br />

Mitteilung von S-GE. Während 35 Prozent einen<br />

Exportzuwachs von 1 bis 10 Prozent erwarten,<br />

gehen 11 Prozent von einer Zunahme von<br />

10 bis 25 Prozent aus. 3 Prozent erhoffen sich<br />

gar eine solche von 25 Prozent und mehr. Mit<br />

einer Stagnation ihres Exportvolumens rechnen<br />

39 Prozent der KMU, 12 Prozent stellen sich<br />

auf einen Rückgang ein.<br />

Credit-Suisse-Exportbarometer ist rückläufig<br />

Abermals leicht gefallen ist das Credit-Suisse-<br />

Exportbarometer. Dieses bildet die ausländische<br />

Nachfrage nach Schweizer Produkten ab. Mit<br />

0,35 Punkten liegt es nur noch knapp über der<br />

Wachstumsschwelle und deutlich unter dem<br />

langfristigen Durchschnitt von 1,0 Punkten. «So<br />

tief war der Wert seit Oktober 2013 nicht mehr»,<br />

heisst es in der Mitteilung von S-GE.<br />

Gleichwohl erwartet die Credit Suisse global<br />

eine weiter steigende Nachfrage nach Schweizer<br />

Exportgütern, wenn auch nicht mehr in<br />

dem Ausmass und Tempo, wie dies im Vorjahr<br />

der Fall war. In Europa hat sich gemäss Credit<br />

Suisse die Nachfragesituation zumindest stabilisiert,<br />

während sie sich in den USA etwas<br />

eingetrübt hat. Einen Rückgang beim gesamten<br />

Exportvolumen erwartet die Credit Suisse<br />

nicht.<br />

Reto Anklin<br />

Wer sich gegen die Grippe impfen lässt, schützt sich selbst und gibt die Krankheit auch nicht an andere weiter.<br />

Die Wirtschaftskammer Baselland<br />

und der Basellandschaftliche Apotheker-Verband<br />

führen auch dieses<br />

Jahr wieder eine Grippe-Impfaktion<br />

durch (siehe Text rechts). Dass sich<br />

die Impfung lohnt, zeigen die Zahlen,<br />

die das Bundesamt für Gesundheit<br />

(BAG) in seinem Bulletin vom vergangenen<br />

15. Juli veröffentlicht hat.<br />

2 Prozent waren beim Arzt<br />

Während der vergangenen Grippeepidemie,<br />

die in der Schweiz von<br />

der zweiten bis zur zwölften Woche<br />

des laufenden Jahres gedauert hat,<br />

haben gemäss BAG rund 2 Prozent<br />

der Schweizerinnen und Schweizer<br />

wegen grippeähnlicher Erkrankungen<br />

einen Arzt oder eine Ärztin konsultiert.<br />

Dabei waren von den 3790<br />

während der elfwöchigen Grippeepidemie<br />

gemeldeten Grippeverdachtsfällen<br />

mit bekanntem Impfstatus<br />

gemäss BAG lediglich 7,9 Prozent<br />

gegen die saisonale Grippe<br />

2018/2019 geimpft.<br />

Die gesamte Grippesaison dauerte<br />

in der Schweiz vom 30. September<br />

2018 bis zum 20. April 2019. Ihren<br />

Höhepunkt erreichte die Grippeepidemie<br />

2018/2019 in der sechsten<br />

Woche dieses Jahres mit 306 Konsultationen<br />

pro 100 000 Einwohner.<br />

Verglichen mit dem Durchschnitt<br />

der vergangenen zehn Saisons lag<br />

die wöchentliche Maximalinzidenz<br />

– also die Anzahl der neu auftretenden<br />

Erkrankungen – sowie die Epidemiedauer<br />

in der vergangenen Saison<br />

im mittleren Bereich.<br />

Die Baselbieter Apotheken impfen<br />

seit dem Herbst 2015. Seit 2016<br />

führen sie die Grippe-Impfaktion zusammen<br />

mit der Wirtschaftskammer<br />

Baselland durch.<br />

Impfen in der Apotheke<br />

Die Baselbieter Volkswirtschaftsund<br />

Gesundheitsdirektion (VGD)<br />

bewertet die Impftätigkeit in Apotheken<br />

positiv: Eine Untersuchung<br />

der Universität Basel habe gezeigt,<br />

dass durch das Grippe-Impfangebot<br />

in den Apotheken die Durchimpfungs<br />

rate gesteigert werden<br />

konnte, teilte die VGD im vergangenen<br />

Juni mit. Bei den Geimpften<br />

seien auch keine schweren unerwünschten<br />

Nebenwirkungen aufgetreten.<br />

Aufgrund der positiven Erfahrungen<br />

bieten Apotheken neu<br />

alle Impfungen gemäss schweizerischem<br />

Impfplan an. Reto Anklin<br />

Bild: Adobe Stock<br />

OKTOBER UND NOVEMBER<br />

Die Grippe-Impfaktion der Wirtschaftskammer<br />

Baselland und des<br />

Basellandschaftlichen Apotheker-<br />

Verbands dauert dieses Jahr vom<br />

14. Oktober bis 30. November.<br />

Zur Anmeldung ge nügt ein Anruf<br />

an eine der teilnehmenden Impf-<br />

Apotheken. Die Impfungen werden<br />

von autorisierten Fachpersonen vorgenommen.<br />

Die ausgewählte Apotheke erstellt<br />

nach Abschluss der Grippe-Impfaktion<br />

eine Gesamtrechnung an das<br />

Unternehmen.<br />

Weitere Informationen und die Liste<br />

der teilnehmenden Apotheken folgen<br />

in der nächsten Ausgabe des<br />

<strong>Standpunkt</strong>s der Wirtschaft. ra<br />

BRUNCHEN AUF DEM RHEIN<br />

Die Rangkandidatinnen und -kandidaten haben am vergangenen 25. August den von der Wirtschaftskammer Baselland offerierten Brunch auf dem Rheinschiff «MS Christoph Merian» genossen. Das Bild<br />

zeigt einen Teil der 110 Teilnehmenden am Sonntagmorgen auf dem Schiff in Basel (Hintergrund). Mit an Bord war auch die Baselbieter Bildungsdirektorin, Regierungsrätin Monica Gschwind (auf der Treppe).<br />

Die Teilnehmenden wurden unter anderem empfangen von Anja Grönvold (oben Mitte) Leiterin der KMU Lehrbetriebsverbund AG (LBV) und Wirtschaftskammer direktor Christoph Buser (oben halblinks). Der<br />

im vergangenen Jahr erstmals durchgeführte Brunch für die Lehrabsolventinnen und -absolventen im Rang (Note 5,3 oder höher) ist überaus beliebt. Nachdem die Wirtschaftskammer in den Jahren zuvor jeweils<br />

zu einem Alpenrundflug eingeladen hatte, ging es 2018 erstmals auf den Rhein. «Nach der Lehrabschluss-Rangfeier, welche die Wirtschaftskammer am 5. Juli 2019 im Kultur- und Sportzentrum in Münchenstein<br />

organisierte hatte, ist der gemeinsame Ausflug wenige Wochen danach ein weiterer sehr wichtiger Anlass, um den erfolgreichen Lernenden die ihnen gebührende Wertschätzung entgegenzubringen», sagte Urs<br />

Berger, Stv. Direktor der Wirtschaftskammer und Leiter Berufs- und Weiterbildung. dan<br />

Bild: Kehrli


14 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft HAUS DER WIRTSCHAFT 6. September 2019<br />

SEMINAR ARBEITSRECHT – Fürsprecherin Barbara Gfeller und Anwalt Markus Prazeller referieren am nächsten «Seminar ARBEITS-<br />

RECHT» über das Thema «Arbeitszeiterfassung». Wer sich darum foutiere, müsse mit massiven Bussen rechnen, sagt Barbara Gfeller.<br />

«Mit der Zeiterfassung ist es nicht getan»<br />

Im nächsten «Seminar Arbeitsrecht»<br />

wird das Thema Arbeitszeiterfassung<br />

behandelt. Fürsprecherin Barbara<br />

Gfeller und Rechtsanwalt Markus<br />

Prazeller legen dabei dar, welche gesetzlichen<br />

Vorgaben bestehen. Erläutert<br />

werden am 19. September der<br />

Unterschied zwischen Überstunden<br />

und Überzeit, welche Pausen einzuhalten<br />

sind und weshalb es wichtig<br />

ist, die Lage und Dauer der normalen<br />

Arbeitszeit zu regeln.<br />

<strong>Standpunkt</strong>: Frau Gfeller, vielfach<br />

wird die Arbeitszeit über ein<br />

Zeiterfassungsprogramm erfasst.<br />

Weshalb muss sich ein Arbeitgeber<br />

darüber hinaus noch Gedanken<br />

über die Arbeitszeiterfassung<br />

machen?<br />

Barbara Gfeller: Mit einem Zeiterfassungsprogramm<br />

wird eine wichtige<br />

gesetzliche Vorgabe erfüllt: Die Erfassung<br />

der Dauer, des Beginns und<br />

des Endes der geleisteten täglichen<br />

und wöchentlichen Arbeitszeit. Damit<br />

ist es aber nicht getan. Der<br />

Arbeitgeber hat aus seiner Fürsorgepflicht<br />

die Aufgabe, die Gesundheit<br />

seiner Mitarbeitenden zu schützen.<br />

Er muss dafür sorgen, dass die Vorgaben<br />

über die Höchstarbeitszeiten<br />

und Pausen eingehalten werden und<br />

sich die Belegschaft ausreichend<br />

erholen kann.<br />

Die Arbeitszeiterfassung ist also<br />

mehr als eine reine Pflichtübung?<br />

Richtig, einerseits hat der Arbeitgeber<br />

selber ein Interesse daran zu<br />

wissen, ob beispielsweise Überstunden<br />

geleistet werden, die der Arbeitnehmende<br />

später kompensieren<br />

kann oder mit einem Zuschlag ausgezahlt<br />

erhält. Andererseits drohen<br />

dem Arbeitgeber auch massive<br />

Bussen gemäss Strafgesetzbuch oder<br />

aus einem Gesamtarbeitsvertrag,<br />

wenn er sich um die Arbeitszeiterfassung<br />

foutiert. Er kann also nicht<br />

einfach zuschauen, wenn ein Mitarbeitender<br />

keine Pause macht, damit<br />

er früher in den Feierabend gehen<br />

kann.<br />

Hat ein Betrieb bei all den<br />

Vorgaben überhaupt noch<br />

Freiheiten, die Arbeitszeit nach<br />

seinen Bedürfnissen festzulegen?<br />

Es bestehen ausreichend Möglichkeiten,<br />

bei der Regelung der betrieblichen<br />

Arbeitszeit die Anliegen der<br />

Firma, aber auch der Mitarbeitenden,<br />

zu berücksichtigen.<br />

«INSBESONDERE BEI<br />

FLEXIBLEN ARBEITSZEITEN<br />

WIE IM HOME OFFICE HELFEN<br />

DIE STRUKTUREN BEIDEN<br />

PARTEIEN.»<br />

Im Seminar werden verschiedene<br />

Arbeitszeitmodelle und deren Vorund<br />

Nachteile vorgestellt. Aus der<br />

Beratung scheinen mir zwei Punkte<br />

wichtig: Erstens ist es die Aufgabe<br />

des Arbeitgebers, im Rahmen seines<br />

Weisungsrechts, die Dauer und Lage<br />

der Arbeitszeit festzulegen. Wenn<br />

aus betrieblicher Sicht möglich, können<br />

auch die Wünsche der Mitarbeitenden<br />

einbezogen werden. Zweitens<br />

sind klare Regelungen von Vorteil,<br />

sei dies in einem Personal- oder<br />

Arbeitszeitreglement. Insbesondere<br />

bei flexiblen Arbeitszeiten wie im<br />

Home office helfen die Strukturen<br />

beiden Parteien: Der Arbeitnehmende<br />

weiss, was als Arbeitszeit gilt und<br />

wie er diese zu erfassen hat, und der<br />

Arbeitgeber kann die Einhaltung der<br />

Vorgaben kontrollieren. Denn der<br />

Arbeitgeber muss sicherstellen, dass<br />

Fürsprecherin Barbara Gfeller ist Leiterin Beratungen der Wirtschaftskammer Baselland.<br />

beispielsweise die Regelungen der<br />

Höchstarbeitszeiten eingehalten<br />

werden. Er kann das nicht einfach<br />

an die Mitarbeitenden delegieren.<br />

Was wird im Seminar sonst noch<br />

thematisiert?<br />

Im Zusammenhang mit der Arbeitszeiterfassung<br />

stellt sich auch die Frage,<br />

wie mit Absenzen umzugehen<br />

ist. In der Beratung stelle ich immer<br />

wieder fest, dass eine grosse Unsicherheit<br />

bei Arztbesuchen, Behör-<br />

dengängen oder Therapiemassnahmen<br />

besteht. Sind diese Absenzen<br />

nun zu bezahlen oder in die Freizeit<br />

zu verlegen? Diese und weitere Fragen<br />

werden wir unter dem Kapitel<br />

«Stolpersteine in der Praxis» beantworten.<br />

Für wen lohnt sich der Besuch<br />

des Seminars?<br />

Das Seminar richtet sich an Unternehmerinnen<br />

und Unternehmer sowie<br />

Personalverantwortliche, die<br />

Bild: zVg<br />

ihre Kenntnisse im Bereich Arbeitszeiterfassung<br />

auffrischen wollen.<br />

Der Besuch lohnt sich aber auch,<br />

wenn man die eigenen Strukturen<br />

überprüfen und Antworten auf die<br />

gängigsten Praxisprobleme erhalten<br />

möchte. Interview: Reto Anklin<br />

Das «Seminar ARBEITSRECHT»<br />

findet am 19. September 2019 im<br />

Haus der Wirtschaft in Liestal statt.<br />

Informationen und Kontaktadresse<br />

siehe untenstehendes Inserat.<br />

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Seminar ARBEITSRECHT<br />

Arbeitszeiterfassung<br />

Praxistipps<br />

Arbeitgeber<br />

für<br />

PROGRAMM<br />

REFERENTEN<br />

Gesetzliche Rahmenbedingungen<br />

Arbeitszeitmodelle<br />

Vor- und Nachteile<br />

Vertragliche Ausgestaltung<br />

Abgrenzung Überstunden – Überzeit<br />

Stolpersteine in der Praxis<br />

16.00 Begrüssung<br />

16.05 Rechtliche Grundlagen<br />

Die wichtigsten Arbeits- und Ruhezeitbestimmungen<br />

Anforderungen an die Arbeitszeiterfassung<br />

Unterschiedliche Arbeitszeitmodelle<br />

Fürsprecherin Barbara Gfeller<br />

16.45 Stolpersteine in der Praxis<br />

Umgang mit Überstunden / Überzeit<br />

Arbeitszeiterfassung und Alternativen<br />

Folgen bei fehlender Zeiterfassung<br />

RA Markus Prazeller<br />

17.30 Apéro<br />

Bilaterale Gespräche und Erfahrungsaustausch<br />

zwischen den Teilnehmenden und den Referenten<br />

lic.iur. Barbara Gfeller<br />

Fürsprecherin, Leiterin<br />

Beratungen Wirtschaftskammer<br />

Baselland<br />

Markus Prazeller<br />

MLaw, Anwalt<br />

Wagner Prazeller Hug AG<br />

Anwaltskanzlei in Basel<br />

ZIELGRUPPE<br />

KOSTEN<br />

(exkl. MwSt.)<br />

ANMELDUNG<br />

Geschäftsführende, Personalverantwortliche<br />

und HR-Mitarbeiter/innen<br />

CHF 180.00 für Mitglieder der Wirtschaftskammer<br />

Baselland<br />

CHF 270.00 für Nichtmitglieder<br />

Inbegriffen: Seminarunterlagen, Getränke und<br />

anschliessender Apéro<br />

Für die Durchführung des Seminars besteht eine<br />

Mindest- und Höchstteilnehmerzahl.<br />

bis spätestens Donnerstag, 12. September 2019 an:<br />

info@arbeitgeber-bl.ch<br />

Fragen zur Veranstaltung:<br />

Fürsprecherin Barbara Gfeller, Tel. 061 927 65 11<br />

Donnerstag,<br />

19. September<br />

2019<br />

Haus der Wirtschaft<br />

Altmarktstrasse 96<br />

Liestal


6. September 2019 RATGEBER <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft | 15<br />

POLIT-KOLUMNE<br />

Mehrwertsteuer-Milliarden haben einen hohen Preis<br />

Die Mehrwertsteuer (MWST) ist die indirekte Steuer des<br />

Bundes (Artikel 130 Bundesverfassung) auf Konsum und<br />

Dienstleistungen und wird seit 1. Januar 1995 anstelle der<br />

früheren Warenumsatzsteuer (WUSt) einkassiert. Der<br />

Anteil der MWST an den ordentlichen Bundeseinnahmen<br />

betrug letztes Jahr fast 31 Prozent oder 22,64 Milliarden<br />

Franken. Damit ist die Mehrwertsteuer knapp vor der<br />

direkten Bundessteuer – 22,44 Milliarden Franken – die<br />

wichtigste Geldquelle der Eidgenossenschaft.<br />

Dieser Milliarden-Geldfluss zur Bundeskasse hat aber<br />

auch einen Preis, und den bezahlt nicht der Bund. Der<br />

Dachverband der Schweizer Wirtschaft Economiesuisse<br />

sagt es so: «Die Mehrwertsteuer ist für die Schweizer<br />

Unternehmen eines der grössten Bürokratiemonster.» Warum?<br />

Nochmals Economiesuisse: «Die Politik vernachlässigt<br />

die Mehrwertsteuer und verkompliziert sie laufend<br />

statt sie zu vereinfachen.»<br />

Das sind keine Propagandasprüche, sondern Schlussfolgerungen<br />

aus dem neuesten Bürokratiemonitor des<br />

Staatssekretariats für Wirtschaft (SECO). Dort steht über<br />

die von der Volkswirtschaft als lästige Hausaufgabe empfundenen<br />

Regulierungsanforderungen: «Zu den fünf<br />

Bereichen mit den höchsten subjektiv empfundenen<br />

administrativen Belastungen gehört neben den Bauvorhaben<br />

(59 Prozent), der Lebensmittelhygiene (57 Prozent),<br />

der Ein- und Ausfuhr (55 Prozent) sowie der Rechnungslegung/Revision<br />

(53 Prozent) zudem auch die<br />

Mehrwertsteuer (51 Prozent).»<br />

Unter dem Strich fressen die Regulierungskosten einen<br />

beträchtlichen Teil des Bruttoinlandprodukts auf. Hochgerechnet<br />

auf die rund 205 000 KMU-Betriebe mit mindestens<br />

drei Mitarbeitenden ergeben sich laut SECO pro Monat<br />

fast 500 Millionen Franken an externen Kosten für regulierungsbedingte<br />

administrative Leistungen, die der Bund<br />

einfordert beziehungsweise verursacht. Das ergab fast<br />

sechs Milliarden Franken für das letzte Jahr. Vor einem<br />

Jahrzehnt (Totalrevision der MWST) schätzte das Eidgenössische<br />

Finanzdepartement die Einrichtungskosten<br />

des Inkassosystems auf rund 1,5 Milliarden Franken. Schon<br />

«UNTER DEM STRICH FRESSEN<br />

DIE REGULIERUNGSKOSTEN<br />

EINEN BETRÄCHTLICHEN TEIL<br />

DES BRUTTOINLANDPRODUKTS AUF.»<br />

Peter Amstutz*<br />

damals wurde davon ausgegangen, dass eine einfache Allphasensteuer<br />

mit nur einem Steuersatz und mit wenigen<br />

Ausnahmen von der Inkassoregel die administrativen Kosten<br />

der abrechnungspflichtigen Firmen um rund 30 Prozent<br />

beziehungsweise mehrere Hundert Millionen Franken<br />

senken könnte.<br />

Dieses erhebliche Entlastungspotenzial fand allerdings<br />

noch keine mehrheitsfähige politische Unterstützung und<br />

blieb deshalb ungenutzt. Was wäre denn vorstellbar?<br />

Economiesuisse sieht die Lage so: «Notwendig wäre ein<br />

Bruch mit der Vergangenheit. Also keine punktuellen Eingriffe<br />

mehr, die das MWST-System nur noch undurchsichtiger,<br />

unkontrollierbarer und verzerrter machen, sondern<br />

eine Vereinfachung, die bei den Hauptproblemen<br />

ansetzt. Die Steuersätze sind zu vereinheitlichen, und<br />

auf die undurchschaubare Zahl von Steuerausnahmen<br />

kann mit gutem Gewissen grösstenteils verzichtet werden.»<br />

Aus Unternehmer sicht wären zudem die Chancen<br />

der Digitalisierung für das Abrechnungsverfahren effizienter<br />

zu nutzen.<br />

Der sogenannte Bürokratiemonitor des SECO wurde vom<br />

Bundesrat mit dem Ziel geschaffen, Politik und Wirtschaft<br />

ein Instrument zur Verfügung zu stellen, «das dem subjektiven<br />

Aspekt der Belastung aufgrund von gesetzlichen<br />

Vorschriften auf allen Stufen (Bund, Kantone, Gemeinden<br />

oder internationale Vorschriften) Rechnung trägt». Ein<br />

Blick auf die Details zeigt: Die stärksten Entlastungen erfuhren<br />

die Bereiche Berufsbildung und Lehrlingswesen<br />

sowie die Vorschriften für Banken und Finanzintermediäre.<br />

Die grösste Zunahme administrativer Belastungen wurde<br />

im Bereich ausländische Mitarbeitende sowie Verkehr und<br />

Motorfahrzeuge beklagt. Am häufigsten vermuteten die<br />

nach ihren Praxiserfahrungen befragten 4808 Unternehmen<br />

Entlastungsmöglichkeiten bei der Mehrwertsteuer<br />

und der Statistik. Standardisieren, Harmonisieren, Gesetzgebung<br />

reduzieren – das sind nebst der Digitalisierung<br />

die am meisten genannten Abhilfevorschläge.<br />

Zu all dem passt die jüngste Entscheidung des Bundesrates<br />

vom Dezember 2018 ausgesprochen schlecht, eine<br />

vom Schweizerischen Gewerbeverband (sgv) geforderte<br />

und vom Parlament als zweckmässig eingestufte Regulierungskostenbremse<br />

sei weiter auf die lange Bank zu<br />

schieben.<br />

Somit bleibt nur noch die Hoffnung, die von der Baselbieter<br />

SVP-Nationalrätin Sandra Sollberger eingereichte<br />

und bereits überwiesene Motion (Auftrag an den Bundesrat)<br />

möge ernst genommen werden: Sie fordert ein Bundesgesetz,<br />

das die administrative Entlastung der Unternehmen<br />

zwingend vorschreibt.<br />

*Peter Amstutz, ehemaliger Leiter der Bundeshaus-Redaktion<br />

der «Basler Zeitung».<br />

Der Autor gibt seine eigene Meinung wieder. Diese muss sich nicht<br />

mit jener der Wirtschaftskammer decken.<br />

ANZEIGE<br />

RATGEBER RECHT – Mit Aktionärbindungsverträgen regeln Aktionäre ihr gegenseitiges Verhältnis. Sie können<br />

so die Ausübung der Stimmrechte koordinieren und damit potenzielle Konfliktsituationen präventiv eindämmen.<br />

Aktionärbindungsverträge bei KMU – eine Notwendigkeit?<br />

Der Aktionär hat grundsätzlich keine<br />

Treue- und Loyalitätspflichten<br />

gegenüber den anderen Aktionären.<br />

Vor allem bei kleineren und mittelgrossen<br />

Unternehmen kann es deshalb<br />

Sinn machen, die Ausübung<br />

der Aktionärsrechte zu koordinieren<br />

und damit Planungssicherheit zu<br />

schaffen.<br />

Sinnvoll ist dies beispielsweise<br />

hinsichtlich der Verkaufs modalitäten<br />

der Anteile (Kaufs-, Vorkaufs- und<br />

Rückkaufsrechte) und der Nachfolgeregelung<br />

in einer Unternehmung<br />

an sich. Letztendlich geht es darum,<br />

dass die Vertragsparteien die Zusammensetzung<br />

des Aktionariats unter<br />

Kontrolle behalten und nicht befürchten<br />

müssen, dass ein Aktionär<br />

seine Anteile einem «unerwünschten»<br />

Dritten überträgt.<br />

Interne Willensbildung<br />

Geregelt wird in aller Regel das Verhältnis<br />

zwischen den Aktionären<br />

und nicht das Verhältnis des Aktionärs<br />

zur Gesellschaft. Entsprechend<br />

können der Gesellschaft in solchen<br />

Vereinbarungen keine Verpflichtungen<br />

auferlegt werden.<br />

Im Zentrum steht der Schutz der<br />

Aktionärs rechte und die Modalitäten<br />

der Veräusserung der Anteile.<br />

Zu denken ist in diesem Zusammenhang<br />

beispielsweise an das Verfahren<br />

zur Wertermittlung der Anteile<br />

oder an die Vollzugsbedingungen<br />

bei einem ausgeübten Vorkaufsrecht<br />

durch einen anderen Aktionär.<br />

«LETZTENDLICH GEHT ES<br />

DARUM, DASS DIE<br />

VERTRAGSPARTEIEN DIE<br />

ZUSAMMENSETZUNG DES<br />

AKTIONARIATS UNTER<br />

KONTROLLE BEHALTEN UND<br />

NICHT BEFÜRCHTEN<br />

MÜSSEN, DASS EIN<br />

AKTIONÄR SEINE ANTEILE<br />

EINEM ‹UNERWÜNSCHTEN›<br />

DRITTEN ÜBERTRÄGT.»<br />

Die Parteien können beispielweise<br />

allgemeine Ziele, Regelungen zur<br />

Zusammensetzung des Verwaltungsrat<br />

oder die Dividendenpolitik<br />

festsetzen.<br />

Zeitliche Beschränkung<br />

mäss Rechtsprechung wären solch<br />

unbeschränkte Verträge auf Grund<br />

übermässiger Bindung nicht zulässig.<br />

Verträge müssen aus diesem Grund<br />

zumindest eine Klausel beinhalten,<br />

welche den Vertragsparteien eine<br />

Möglichkeit zum Ausstieg lässt.<br />

Absicherungen<br />

Da bei Vertragsverletzungen hauptsächlich<br />

Schadenersatz geltend gemacht<br />

werden kann, und dieser<br />

Schaden grundsätzlich schwer nachzuweisen<br />

ist, empfiehlt es sich, sichernde<br />

Massnahmen zu vereinbaren,<br />

um Vertragsverletzungen vorzubeugen.<br />

Neben der Vereinbarung von<br />

Konventionalstrafen können beispielsweise<br />

Aktien bei einem Dritten<br />

oder auf einem Sperrdepot hinterlegt<br />

oder Bevollmächtigte mit der Stimmrechtausübung<br />

beauftragt werden.<br />

Fazit<br />

Vereinbarungen über die Ausübung<br />

der Aktionärsrechte machen in den<br />

allermeisten Fällen Sinn, da mit solchen<br />

Verträgen der Aktiengesellschaft<br />

einerseits ein persönlicher Anstrich<br />

verliehen wird und andererseits<br />

die beteiligten Aktionäre gewisse<br />

Sicherheiten erhalten.<br />

Mit einer vereinbarten Nachschusspflicht<br />

beispielsweise kann<br />

der Fortbestand der Gesellschaft<br />

LEGAL-TEAM<br />

David Hug ist Rechts anwalt in<br />

der Kanzlei Wagner Prazeller Hug.<br />

Er ist Mitglied des Legal-Teams der<br />

Wirtschaftskammer Baselland.<br />

Das Legal-Team steht den Mitgliedern<br />

der Wirtschaftskammer für Auskünfte<br />

zur Ver fügung. Es ist erreichbar unter<br />

der Telefonnummer 061 927 66 70<br />

oder via E-Mail an dessen Leiterin,<br />

Fürsprecherin Barbara Gfeller:<br />

b.gfeller@kmu.org.<br />

Vor allem bei familiären Betrieben<br />

kann es wünschenswert sein, dass<br />

Aktionärbindungsverträge auf unbestimmte<br />

Zeit, am besten bis zum Ende<br />

der Gesellschaft andauern. Geauch<br />

in schwierigen Situationen sichergestellt<br />

werden. Wichtig ist in<br />

jedem Fall, dass solche Vereinbarungen<br />

schriftlich abgefasst werden<br />

und zudem Ausstiegsklauseln beinhalten.<br />

IMPRESSUM<br />

Herausgeber ⁄ Verlag: Schweizerischer Gewerbeverband sgv,<br />

Schwarztorstrasse 26, Postfach 8166, 3001 Bern,<br />

Tel. 031 380 14 14, verlag@sgv-usam.ch<br />

Redaktion sgz: Schwarztorstrasse 26, 3007 Bern<br />

Tel. 031 380 14 14, redaktion@sgv-usam.ch<br />

Regionalbund «<strong>Standpunkt</strong>»<br />

Herausgeber: Wirtschaftskammer Baselland<br />

Arbeitgeber Baselland, Unabhängiges Podium für eine<br />

liberale Wirtschaft und Gesellschaft, Haus der Wirtschaft,<br />

Altmarktstrasse 96, 4410 Liestal<br />

Tel. 061 927 64 64, Fax 061 927 65 50<br />

www.kmu.org, standpunkt@kmu.org<br />

Verantwortung: Christoph Buser, Direktor<br />

Redaktion/Umbruch: Reto Anklin (ra)<br />

Produktion: IWF, Postfach 633, 4410 Liestal<br />

Abonnement im Mitgliederbeitrag inbegriffen<br />

Adressänderungen: Bitte an Wirtschaftskammer<br />

Baselland, standpunkt@kmu.org<br />

Der Abdruck von Textbeiträgen mit vollständiger<br />

Quellenangabe ist erlaubt.


16 | <strong>Standpunkt</strong> der Wirtschaft FIRMENREGISTER | NÜTZLICHE ADRESSEN 6. September 2019<br />

Bedachungen/Zimmerei/Spenglerei<br />

Fenster<br />

Immobilien Management<br />

Schreinereien<br />

Treuhand/Revision<br />

Ritter Bedachungen und Zimmerei<br />

Geissbrunnen 51, 4457 Diegten<br />

www.ritter-bedachungen.ch<br />

061 971 57 23<br />

Beratung/Coaching<br />

adlatus Nordwestschweiz<br />

Beratung KMU: PK, Nachfolge<br />

und Erbrecht, Coaching der GL<br />

www.adlatus-nordwestschweiz.ch<br />

079 223 80 21<br />

Bodenbeläge<br />

Glatt & Fankhauser AG<br />

Oristalstrasse 85, 4410 Liestal<br />

info@glatt-fankhauser.ch/www.glatt-fankhauser.ch<br />

061 921 94 35<br />

Brandschutz<br />

Schreinerei Schneider AG<br />

Wannenweg 6<br />

4133 Pratteln<br />

www.schreinerei-schneider.ch<br />

061 826 90 90<br />

Briefkästen & Reparaturen<br />

Fünfschilling AG<br />

Binningen – Basel – Kaiseraugst<br />

www.fuenfschilling.ch<br />

061 426 91 41<br />

Gerber-Vogt AG<br />

Briefkästen, Paketboxen, Sonderanfertigungen<br />

www.aludesign.ch, info@aludesign.ch<br />

061 487 00 00<br />

Digital-, Sieb-, Offset- und Textildruck<br />

Druckerei Dietrich AG<br />

Pfarrgasse 11, 4019 Basel<br />

www.druckerei-dietrich.ch<br />

061 061 639 90 39<br />

Druckerei & Lettershop<br />

Gerber-Vogt AG<br />

Fenster- und Fassadenbau<br />

www.gerber-vogt.ch<br />

061 487 00 00<br />

Schreinerei Schneider AG<br />

Wannenweg 6, 4133 Pratteln<br />

www.schreinerei-schneider.ch<br />

061 826 90 90<br />

Flachdach/Abdichtungen<br />

A + B Flachdach AG<br />

4102 Reinach/Basel<br />

www.abflachdach.ch<br />

061 381 70 00<br />

TECTON-FLADAG AG<br />

Rütiweg 3, 4133 Pratteln<br />

www.tecton.ch<br />

061 827 99 20<br />

Garten & Umgebung<br />

Frey-Gärten GmbH<br />

Altbrunnweg 2, 4410 Liestal<br />

www.frey-garten.ch<br />

061 922 12 20<br />

Gebäudetechnik<br />

suissetec nordwestschweiz<br />

Grammetstrasse 16, 4410 Liestal<br />

www.suissetec-nws.ch<br />

061 926 60 30<br />

Grafik/Werbung<br />

Grafik – massgeschneidert für KMU<br />

Erwin Schönholzer, Grafik-Atelier<br />

Altmarktstrasse 96, 4410 Liestal<br />

info@esch.ch<br />

061 927 65 25<br />

Haushaltgeräte<br />

M. Wagner & Co. AG<br />

Schlossstrasse 21, 4133 Pratteln<br />

www.wagnerhaushalt.ch<br />

061 821 11 12<br />

Immobilien Management<br />

PRIVERA AG<br />

Mühlemattstrasse 22, 4104 Oberwil<br />

www.privera.ch, oberwil@privera.ch<br />

058 715 60 07<br />

Informatik<br />

SOWACOM «Your all-in-one IT-Partner»<br />

Schönmattstrasse 4, 4153 Reinach<br />

www.sowacom.ch<br />

061 406 14 14<br />

Integrationsfragen<br />

Ausländerdienst Baselland<br />

Bahnhofstrasse 16<br />

4133 Pratteln<br />

www.ald-bl.ch, info@ald-bl.ch<br />

061 827 99 00<br />

Internet/Telefonie<br />

ImproWare AG – Breitband.ch<br />

Zurlindenstrasse 29, 4133 Pratteln<br />

www.breitband.ch<br />

061 826 93 07<br />

SOWACOM «Ihr Swisscom Platin-Partner»<br />

Schönmattstrasse 4, 4153 Reinach<br />

www.sowacom.ch<br />

061 406 14 14<br />

Parkettbeläge<br />

Glatt & Fankhauser AG<br />

Oristalstrasse 85, 4410 Liestal<br />

info@glatt-fankhauser.ch/www.glatt-fankhauser.ch<br />

061 921 94 35<br />

Patent- und Markenanwälte<br />

BOHEST AG<br />

Holbeinstrasse 36–38, 4051 Basel<br />

www.bohest.ch, mail@bohest.ch<br />

061 295 57 00<br />

Braunpat Braun Eder AG<br />

Holeestrasse 87, 4054 Basel<br />

www.braunpat.ch, info@braunpat.ch<br />

061 307 90 30<br />

Personal Rekrutierung & Selektion<br />

Schreinerei Schneider AG<br />

Wannenweg 6<br />

4133 Pratteln<br />

www.schreinerei-schneider.ch<br />

061 826 90 90<br />

Schwimmbad & Naturpool<br />

Frey-Gärten GmbH<br />

Altbrunnweg 2, 4410 Liestal<br />

www.bluebase-pool.ch<br />

061 922 12 20<br />

Transport & Logistik<br />

Felix Transport AG<br />

Talstrasse 47, 4144 Arlesheim<br />

www.felixtransport.ch<br />

061 766 10 10<br />

Treuhand/Beratung<br />

ARBEST Treuhand AG<br />

AbschlussRevisionBeratungEvaluationSteuernTreuhand<br />

Bahnhofstr. 64, 4313 Möhlin<br />

www.arbest.ch, kontakt@arbest.ch<br />

061 855 20 00<br />

Treuhand/Revision<br />

AGEBA TREUHAND AG<br />

Hofackerstrasse 3a, 4132 Muttenz<br />

www.ageba.ch, info@ageba.ch<br />

061 467 96 66<br />

BDO AG<br />

Gestadeckplatz 2, 4410 Liestal<br />

www.bdo.ch<br />

061 927 87 00<br />

BDO AG<br />

Münchensteinerstr. 43, 4052 Basel<br />

www.bdo.ch<br />

061 317 37 77<br />

BDO AG<br />

Baselstrasse 160, 4242 Laufen<br />

www.bdo.ch<br />

061 766 90 60<br />

Ramseier Treuhand AG<br />

Krummeneichstrasse 34,<br />

4133 Pratteln, www.rta.ch<br />

061 826 60 60<br />

Testor Treuhand AG<br />

Holbeinstrasse 48, 4002 Basel<br />

www.testor.ch<br />

061 205 45 45<br />

TRETOR AG<br />

Industriestrasse 7, 4410 Liestal<br />

www.tretor.ch<br />

061 926 83 83<br />

TRETOR AG<br />

Dornacherstrasse 230, 4053 Basel<br />

www.tretor.ch<br />

061 270 10 70<br />

Treuhand Böhi<br />

Schützenweg 3, 4102 Binningen<br />

www.treuhandboehi.ch<br />

076 507 07 67<br />

Unternehmensberatung<br />

Temporalis Consulting GmbH<br />

Angensteinerstrasse 6, 4153 Reinach<br />

www.temporalis-consulting.ch<br />

061 751 86 90<br />

Vermessung<br />

Jermann Ing. + Geometer AG<br />

Arlesheim, Liestal, Sissach, Zwingen<br />

www.jermann-ag.ch<br />

061 706 93 93<br />

Versicherungen & Vorsorge<br />

DICAD GmbH<br />

Ribigasse 5, 4434 Hölstein<br />

www.dicad.ch, info@dicad.ch<br />

061 953 00 22<br />

Facility Services<br />

Gottlieb AG, Facility Services<br />

Auf dem Wolf 11, 4052 Basel<br />

www.gottlieb.ch<br />

061 689 91 91<br />

ImmoMensch GmbH<br />

Bündtenmattstrasse 44, 4102 Binningen<br />

www.immomensch.ch<br />

061 599 76 00<br />

ProSearch AG<br />

Elisabethenstrasse 23, 4051 Basel<br />

www.prosearch.ch, mm@prosearch.ch<br />

061 561 77 70<br />

ProSearch... ...und die Stelle ist besetzt!<br />

Sicherheitssysteme<br />

bürgi.com AG<br />

Waldeckstrasse 100, 4127 Birsfelden<br />

www.buergicom.ch, info@buergicom.ch<br />

+41 61 319 65 00<br />

Duttweiler Treuhand AG<br />

Arisdörferstrasse 2, 4410 Liestal<br />

www.duttweiler-treuhand.ch<br />

061 927 97 11<br />

ONLINE TREUHAND AG<br />

Nenzlingerweg 5, 4153 Reinach<br />

www.onlinetreuhand.ch<br />

061 717 81 91<br />

Die Mobiliar, 4147 Aesch<br />

Generalagentur Stephan Hohl<br />

www.mobiaesch.ch<br />

061 756 56 56<br />

Weine und Destillate<br />

Siebe Dupf Kellerei AG<br />

Kasernenstrasse 25, 4410 Liestal<br />

www.siebe-dupf.ch<br />

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Erika Sprecher<br />

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BASELLAND<br />

Altmarktstrasse 96<br />

4410 Liestal<br />

Tel. direkt +41 61 927 65 38<br />

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