Loccumer Pelikan 3/2014
Nicht ohne Bilder? – Kunst im Religionsunterricht
Nicht ohne Bilder? –
Kunst im Religionsunterricht
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praktisch<br />
Abb. 1: Totenpforte mit<br />
Auferstehungsfenster in der<br />
Stiftskirche des Klosters Loccum<br />
Foto: Beate Peters<br />
Abbildungen von Totenpforte und<br />
Auferstehungsfenster im Unterricht nutzen<br />
Für den Unterricht könnte die Idee des Ensembles von<br />
Totenpforte und Auferstehungsfenster genutzt werden, um<br />
der Frage: „Was kommt nach dem Tod?“ auf die Spur zu<br />
gehen. Dafür ist keine originale Kirchenraumbegehung nötig,<br />
sondern die Thematik kann anhand von Abbildungen<br />
von Pforte und Fenster eingebracht werden.<br />
Um zu ermöglichen, dass Schülerinnen und Schüler<br />
selbst kreativ werden und eigene Vorstellungen von Tod und<br />
Auferstehung entwickeln können, wird das von Schreiter<br />
gestaltete Fenster erst in einem letzten Unterrichtsschritt<br />
gezeigt und betrachtet. Vorher wird die Funktion der<br />
Totenpforte erklärt und davon berichtet, dass vor kurzem<br />
nach einem Motiv für ein Fenster in der Nähe gesucht<br />
wurde. Die Kinder selbst werden angeregt, Entwürfe<br />
für die Fenstergestaltung anzufertigen, in denen sich ihre<br />
jeweils eigenen Vorstellungen davon, was nach dem<br />
Tod kommt, widerspiegeln sollen. In den im Folgenden<br />
dargestellten Unterrichtsschritten wird zunächst auf den<br />
Begriff „Auferstehung“ und „Auferstehungsfenster“ verzichtet,<br />
um Kinder einer religiös heterogenen Gruppe zu<br />
ermöglichen, jeweils authentisch und wenig gelenkt zu<br />
ermöglichen, eigene Vorstellungen darzustellen.<br />
Folgender Kompetenzerwerb wird durch die Sequenz<br />
unterstützt:<br />
• Die Schülerinnen und Schüler deuten biblische Hoffnungsbilder<br />
als Zusage, dass Leben und Tod in Gottes<br />
Hand liegen, und als Verheißung neuen Lebens nach<br />
dem Tod.<br />
Folgendes Ziel wird angestrebt:<br />
• Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Vorstellungen<br />
davon auseinander, was nach dem Tod<br />
kommt, indem sie eigene Vorstellungen in einem<br />
Fensterbild gestalterisch umsetzen und ein Fensterbild<br />
zum Thema „Auferstehung“ deuten.<br />
Schritte der Unterrichtssequenz<br />
(ca. 90 Minuten)<br />
Stummer Impuls (M 1)<br />
• Projektion der Totenpforte der <strong>Loccumer</strong> Klosterkirche<br />
• spontane Äußerungen<br />
Kurze Erzählung zum Hintergrund<br />
• Wir sehen eine Seitentür aus der <strong>Loccumer</strong> Klosterkirche.<br />
• Im 12.-17. Jh. wurde sie von Mönchen für einen besonderen<br />
Zweck benutzt: als Pforte, durch die verstorbene<br />
Mönche zum Begräbnis gebracht wurden.<br />
• Heute wird sie nicht mehr benutzt und lange Zweit war<br />
sie durch eine Orgelempore verdeckt und fast vergessen.<br />
• Vor kurzem wurde ein großes Klosterjubiläum vorbereitet:<br />
850 Jahre.<br />
• Dabei überlegte man, was aus der gerade entdeckten<br />
Ecke mit der Pforte geschehen sollte.<br />
• In der Nähe der Pforte war ein Fenster. Man beschloss,<br />
es bunt zu gestalten. Das Fenster sollte zur Totenpforte<br />
passen.<br />
• Jemand kam auf die Idee, Künstler zu suchen, die Vorschläge<br />
für das Fenster machen sollten. Die Künstler<br />
sollten ein Fenster zum Thema „Was kommt nach dem<br />
Tod?“ gestalten.<br />
<strong>Loccumer</strong> <strong>Pelikan</strong> 3/<strong>2014</strong>