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Loccumer Pelikan 3/2014

Nicht ohne Bilder? – Kunst im Religionsunterricht

Nicht ohne Bilder? –
Kunst im Religionsunterricht

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122<br />

praktisch<br />

Abb. 1: Totenpforte mit<br />

Auferstehungsfenster in der<br />

Stiftskirche des Klosters Loccum<br />

Foto: Beate Peters<br />

Abbildungen von Totenpforte und<br />

Auferstehungsfenster im Unterricht nutzen<br />

Für den Unterricht könnte die Idee des Ensembles von<br />

Totenpforte und Auferstehungsfenster genutzt werden, um<br />

der Frage: „Was kommt nach dem Tod?“ auf die Spur zu<br />

gehen. Dafür ist keine originale Kirchenraumbegehung nötig,<br />

sondern die Thematik kann anhand von Abbildungen<br />

von Pforte und Fenster eingebracht werden.<br />

Um zu ermöglichen, dass Schülerinnen und Schüler<br />

selbst kreativ werden und eigene Vorstellungen von Tod und<br />

Auferstehung entwickeln können, wird das von Schreiter<br />

gestaltete Fenster erst in einem letzten Unterrichtsschritt<br />

gezeigt und betrachtet. Vorher wird die Funktion der<br />

Totenpforte erklärt und davon berichtet, dass vor kurzem<br />

nach einem Motiv für ein Fenster in der Nähe gesucht<br />

wurde. Die Kinder selbst werden angeregt, Entwürfe<br />

für die Fenstergestaltung anzufertigen, in denen sich ihre<br />

jeweils eigenen Vorstellungen davon, was nach dem<br />

Tod kommt, widerspiegeln sollen. In den im Folgenden<br />

dargestellten Unterrichtsschritten wird zunächst auf den<br />

Begriff „Auferstehung“ und „Auferstehungsfenster“ verzichtet,<br />

um Kinder einer religiös heterogenen Gruppe zu<br />

ermöglichen, jeweils authentisch und wenig gelenkt zu<br />

ermöglichen, eigene Vorstellungen darzustellen.<br />

Folgender Kompetenzerwerb wird durch die Sequenz<br />

unterstützt:<br />

• Die Schülerinnen und Schüler deuten biblische Hoffnungsbilder<br />

als Zusage, dass Leben und Tod in Gottes<br />

Hand liegen, und als Verheißung neuen Lebens nach<br />

dem Tod.<br />

Folgendes Ziel wird angestrebt:<br />

• Die Schülerinnen und Schüler setzen sich mit Vorstellungen<br />

davon auseinander, was nach dem Tod<br />

kommt, indem sie eigene Vorstellungen in einem<br />

Fensterbild gestalterisch umsetzen und ein Fensterbild<br />

zum Thema „Auferstehung“ deuten.<br />

Schritte der Unterrichtssequenz<br />

(ca. 90 Minuten)<br />

Stummer Impuls (M 1)<br />

• Projektion der Totenpforte der <strong>Loccumer</strong> Klosterkirche<br />

• spontane Äußerungen<br />

Kurze Erzählung zum Hintergrund<br />

• Wir sehen eine Seitentür aus der <strong>Loccumer</strong> Klosterkirche.<br />

• Im 12.-17. Jh. wurde sie von Mönchen für einen besonderen<br />

Zweck benutzt: als Pforte, durch die verstorbene<br />

Mönche zum Begräbnis gebracht wurden.<br />

• Heute wird sie nicht mehr benutzt und lange Zweit war<br />

sie durch eine Orgelempore verdeckt und fast vergessen.<br />

• Vor kurzem wurde ein großes Klosterjubiläum vorbereitet:<br />

850 Jahre.<br />

• Dabei überlegte man, was aus der gerade entdeckten<br />

Ecke mit der Pforte geschehen sollte.<br />

• In der Nähe der Pforte war ein Fenster. Man beschloss,<br />

es bunt zu gestalten. Das Fenster sollte zur Totenpforte<br />

passen.<br />

• Jemand kam auf die Idee, Künstler zu suchen, die Vorschläge<br />

für das Fenster machen sollten. Die Künstler<br />

sollten ein Fenster zum Thema „Was kommt nach dem<br />

Tod?“ gestalten.<br />

<strong>Loccumer</strong> <strong>Pelikan</strong> 3/<strong>2014</strong>

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