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Mobile First - Ausgabe 2

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34<br />

BITCOIN<br />

BITCOIN<br />

35<br />

Eigenschaften von Bitcoin<br />

Bitcoin-Transkationen sind<br />

fälschungssicher, irreversibel,<br />

transparent, anonym und vor<br />

staatlichen Eingriffen weitgehend<br />

geschützt. Gerade in den<br />

Anfangsjahren wurden Bitcoins<br />

deshalb häufig zur Abwicklung<br />

illegaler Geschäfte genutzt.<br />

Mittlerweile gehen Schätzungen<br />

davon aus, dass dieser Anteil bei<br />

unter 1% liegt. Neben der Funktion<br />

als digitales Zahlungsmittel<br />

(Geldfunktion) wird Bitcoin aber<br />

immer mehr auch die Funktion<br />

als ein Store of Value (Wertaufbewahrung)<br />

zugeschrieben.<br />

Vieles spricht dafür, dass Bitcoin<br />

langfristig die Funktion als eine<br />

Art Digitales Gold übernehmen<br />

wird. Da die maximale Anzahl<br />

von Bitcoins im Quellcode auf<br />

nur 21 Millionen begrenzt ist, ist<br />

Bitcoin – ganz im Gegensatz zu<br />

Zentralbankwährungen – deflationär<br />

konzipiert. Bei steigender<br />

Nachfrage und streng begrenztem<br />

Angebot könnte es somit<br />

zu weiteren Preissteigerungen<br />

kommen.<br />

Ein sinnvolles Investment?<br />

Bitcoin war im Rückblick der vergangenen<br />

zehn Jahre mit einer<br />

Verzehntausendfachung(!) des<br />

Preises eine der besten Kapitalanlagen<br />

überhaupt. Aus € 1.000,<br />

investiert im Jahre 2010, sind<br />

mittlerweile € 10 Millionen geworden.<br />

Selbstverständlich kann<br />

man aus den Kurssteigerungen<br />

der Vergangenheit keine Vorhersagen<br />

für die Zukunft treffen.<br />

Der Bitcoin-Kurs unterliegt starken<br />

Schwankungen, ist also sehr<br />

volatil. Die Korrelation mit anderen<br />

Assetklassen wie Aktien, Anleihen,<br />

Gold oder Immobilien ist<br />

sehr gering, weshalb sich Bitcoins<br />

gut zur einer Beimischung ins<br />

eigene Anlageportfolio eignen.<br />

Bitcoin hat auch zehn Jahre nach<br />

dem Start noch ein asymmetrisches<br />

Risiko-Return-Profil: Es<br />

besteht nach wie vor die Gefahr,<br />

dass der Bitcoin-Kurs auf null<br />

einbricht (z.B. aufgrund eines<br />

Fehlers im Softwarecode, staatlicher<br />

Eingriffe oder eines Hackerangriffs).<br />

Andererseits gehen<br />

viele Marktbeobachter davon<br />

aus, dass Bitcoin auch weiterhin<br />

ein erhebliches Kursteigerungspotential<br />

hat und sich der Kurs in<br />

den nächsten Jahren nochmals<br />

verzehnfachen könnte. Für den<br />

Investor besteht also einerseits<br />

das Risiko, seinen Einsatz zu<br />

verlieren (aber auch nicht mehr)<br />

und andererseits an einer Gewinnchance<br />

mit dem Faktor 10<br />

teilzunehmen. Das Investment ist<br />

deshalb am ehesten vergleichbar<br />

mit dem Investment in ein<br />

Start-up-Unternehmen: man<br />

kann sein investiertes Kapital<br />

verlieren, hat aber hat eben<br />

auch ein entsprechend großes<br />

Upside-Potential, falls aus dem<br />

kleinen Projekt ein erfolgreiches<br />

Unternehmen wird!<br />

Der Erwerb und Handel von Bitcoins<br />

erfolgt über Kryptobörsen<br />

wie Coinbase oder Bitwala. Jeder<br />

Bitcoin unterteilt sich in 100 Millionen<br />

Untereinheiten („Satoshis“).<br />

Als Anleger kann man also auch<br />

nur einen Bruchteil eines Bitcoins<br />

erwerben.<br />

Fazit<br />

Bitcoin und die zugrundeliegende<br />

Blockchain-Technologie sind eine<br />

der spannendsten Innovationen<br />

unserer Zeit. Bitcoin ist angetreten,<br />

das Finanz- und Bankensystem<br />

zu verändern. Es stellt<br />

unserem bestehenden Geldsystem,<br />

welches auf einer ständigen<br />

Ausweitung der Geldmenge<br />

beruht, eine auf Technologie<br />

basierende Alternative entgegen.<br />

Noch steckt Bitcoin in den<br />

Kinderschuhen. Niemand kann<br />

sagen, ob und inwieweit Bitcoin<br />

die Erwartungen erfüllen kann.<br />

Ist Bitcoin jedoch erfolgreich, so<br />

wird das Kryptogeld zu ähnlichen<br />

gesellschaftlichen und wirtschaftlichen<br />

Veränderungen führen,<br />

wie etwa die Erfindung der Elektrizität<br />

oder des Computers.<br />

Wer hat Bitcoin erfunden?<br />

Unter dem Pseudonym „Satoshi<br />

Nakamoto“ publizierte im Oktober<br />

2008 ein Softwareentwickler<br />

ein Whitepaper mit dem Titel<br />

„Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic<br />

Cash System“ (online abrufbar<br />

unter bitcoin.org/bitcoin.<br />

pdf). Anfang 2009 veröffentlichte<br />

Nakamoto den Bitcoin Core, die<br />

erste Version des Quellcodes des<br />

Bitcoin-Protokolls. Wer hinter<br />

dem Psydonym „Satoshi Nakamoto“<br />

steht ist nach wie vor<br />

ungeklärt: Ein Mann? Eine Frau?<br />

Ein Team? Die Wahl des Namens<br />

deutet auf einen Bezug zu Japan/<br />

Asien hin, die Zeitstempel von<br />

Foreneinträgen auf einen möglichen<br />

Sitz in Nordamerika und die<br />

auf dem Whitepaper verwendete<br />

E-Mail-Adresse satoshin@gmx.<br />

com führt zum deutschen Internet-Provider<br />

1&1 (der Betreiber<br />

von GMX). Vieles spricht dafür,<br />

dass der Erfinder der Kryptowährung<br />

nicht mehr lebt und das<br />

Geheimnis seiner Identität mit<br />

ins Grab genommen hat.<br />

KURS BITCOIN IN USD VON 2009 BIS 2019<br />

„Das Kernproblem konventioneller<br />

Währungen ist das Ausmaß an Vertrauen,<br />

das nötig ist, damit sie funktionieren.<br />

Der Zentralbank muss vertraut<br />

werden, dass sie die Währung<br />

nicht entwertet, doch die Geschichte<br />

des Fiatgeldes ist voll von Verrat an<br />

diesem Vertrauen. Banken muss vertraut<br />

werden, dass sie unser Geld<br />

aufbewahren und es elektronisch<br />

transferieren, doch sie verleihen es<br />

in Wellen von Kreditblasen mit einem<br />

kleinen Bruchteil an Deckung.“<br />

– Satoshi Nakamoto im Bitcoin-Whitepaper<br />

2008

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