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Haiminger Biobauer ist Tirols Tomatenkönig<br />

Christian Kopp baut auf mehr als 40 Hektar Ackerfläche und in Folienhäusern Gemüse an<br />

Angefangen hat alles mit dem<br />

Anbau von Kürbissen. Nach einem<br />

Stallbrand stellte der 48-<br />

jährige Hoferbe vom „Christl‘s<br />

Hof“ in Haiming die Milchproduktion<br />

ein. Nachdem er zu den<br />

besten Zeiten bis zu 200 Tonnen<br />

Kürbisse geerntet hatte, setzt er<br />

seit Jahren auf Vielfalt. Mittlerweile<br />

treibt es Christian Kopp<br />

wahrlich bunt. Salate, Paprika,<br />

Pfefferoni, Kraut, Erdäpfel und<br />

Getreide wachsen auf seinen<br />

Äckern. Sein Hauptprodukt sind<br />

Tomaten, von denen er bis zu 40<br />

verschiedene Sorten anbaut.<br />

„Ich bin der wahrscheinlich größte<br />

Gemüsebauer im Tiroler Oberland.<br />

Jedenfalls der Mann mit den<br />

meisten Tomaten. Alle unsere Produkte<br />

sind biologisch und werden<br />

strengen Überprüfungen unterzogen.<br />

Nachfrage und Absatz sind<br />

hervorragend. Ich will aber jetzt<br />

mit meinem Betrieb nicht mehr<br />

größer werden, sondern weiter die<br />

Qualität steigern“, sagt Kopp, der<br />

in seiner Heimatgemeinde gemeinsam<br />

mit Ehefrau Ramona,<br />

Mutter Gerlinde und drei Angestellten<br />

eine Ackerfläche von mehr<br />

als 40 Hektar bestellt. Dazu kommen<br />

für Tomaten und anderes Intensivanbaugemüse<br />

wie Gurken,<br />

Paprika, Pfefferoni und Melanzani<br />

noch überdachte Folienhäuser auf<br />

einer Fläche von zirka 8.000 Quadratmetern.<br />

Positiver Lernprozess<br />

Dabei lief es für den Haiminger<br />

Landwirt nicht immer gut. Als er<br />

als jüngster Sohn von vier Kindern<br />

den elterlichen Hof von Leo und<br />

Gerlinde Kopp übernommen hatte,<br />

spezialisierte er sich auf Traktorfahrten<br />

und übernahm sich finanziell.<br />

Erst die Umstellung auf<br />

Gemüse und eine unverhoffte<br />

Erbschaft brachten die Umkehr.<br />

Heute läuft der Laden super. Auch<br />

weil Christians Mama Gerlinde<br />

mit 75 Jahren immer noch topfit<br />

Tag und Nacht arbeitet. Dasselbe<br />

gilt für seine um 20 Jahre jüngere<br />

Frau Ramona, die als Absolventin<br />

der bäuerlichen Haushaltungsschule<br />

neben viel Fleiß auch großen<br />

Sachverstand in den Betrieb<br />

Gerlinde Kopp ist trotz ihrer 75 Jahre noch topfit. Sie unterstützt ihren Sohn im Hühnerstall und verarbeitet Tomaten und<br />

Paprika zu schmackhaften Delikatessen. In den Folienhäusern von Ramona und Christian Kopp wachsen Tomaten in unterschiedlichen<br />

Farben und Größen. Diese werden unter anderem in mehreren Selbstabholerhäuschen verkauft. Fotos: Eiter<br />

einbringt. „Ich selbst habe erst mit<br />

30 Jahren die Ausbildung zum<br />

Facharbeiter gemacht. Alles, was<br />

ich kann, habe ich mir selbst beigebracht.<br />

Gemüseanbau ist eine<br />

Mischung aus Gespür und Erfahrung“,<br />

erzählt Kopp, der in der bekannten<br />

Obstgemeinde selbst<br />

auch Äpfel und Beeren wie Heidelbeeren,<br />

Himbeeren, Erdbeeren<br />

und Johannisbeeren anbaut.<br />

Direkte Vermarktung<br />

Neben der Spitzenqualität der<br />

Produkte gehören Vertrieb und<br />

Marketing zu den Erfolgsgeheimnissen<br />

des Gemüsebauers. Während<br />

sich seine Frau und seine<br />

Mama um Ernte, Verpackung und<br />

den Ab-Hof-Verkauf kümmern,<br />

sind das Anpflanzen, der Vertrieb<br />

und das Marketing Chefsache.<br />

Beim Verkauf laufen unsere Selbstabholhäuschen<br />

in den Orten Sautens,<br />

Silz, Ötztal-Bahnhof und<br />

Haiming hervorragend. Zusätzlich<br />

beliefern wir heimische Lebensmittelhändler<br />

wie MPreis in<br />

Völs, Grissemann in Zams und<br />

Interspar in Imst. Ein absoluter<br />

Topkunde von uns ist Ines Dorfladen<br />

in Bichlbach bei Reutte“, verrät<br />

Christian, der seine Ware großteils<br />

selbst ausliefert.<br />

850 Legehennen<br />

Neben Gemüse gibt es am<br />

„Christl‘s Hof“ auch Eier. „Um die<br />

Legehennen kümmern sich meine<br />

Frau und meine Mama. Sie sind<br />

auch organisatorisch vom Biobetrieb<br />

abgekoppelt, aber ein interessantes<br />

Zusatzprodukt. Dasselbe<br />

gilt für eingelegtes Gemüse oder<br />

Tomatensugo in Flaschen, das<br />

großteils von meiner Mama Gerlinde<br />

eingekocht wird“, berichtet<br />

der Großbauer, der jährlich bei einem<br />

eigenen Kürbisfest im September<br />

und bei den Haiminger<br />

Markttagen im Oktober zu Tagen<br />

der offenen Türe in seinen Hof<br />

lädt. Näheres gibt es im Internet<br />

unter www.biovomberg.at (me)<br />

24. September <strong>2019</strong> 3

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