28.09.2019 Aufrufe

Wirklichkeit Erfurter Wohnungsmarkt_2019

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Preisentwicklung<br />

PREISENTWICKLUNG<br />

Aus den vorangegangenen Aussagen<br />

wurde ersichtlich, dass ein großes Problem<br />

am <strong>Erfurter</strong> <strong>Wohnungsmarkt</strong> die ungleiche<br />

Verteilung an Wohnraum ist und folglich<br />

nicht jeder Bevölkerungsgruppe entsprechend<br />

Wohnraum zur Verfügung steht. Das Hauptproblem<br />

liegt dabei im Bereich der Finanzierbarkeit<br />

und Verfügbarkeit. Die Nachfrage nach Wohnraum<br />

hat in den letzten Jahren stetig zugenommen<br />

und beeinflusst somit das Marktverhalten.<br />

Je höher die Nachfrage nach einer Wohnung<br />

ist, desto mehr Kapital kann der Anbieter für<br />

dieses verlangen. Weiterhin wird der Preis steigen,<br />

desto geringer das Angebot am Markt ist.<br />

Steigt demzufolge die Nachfrage nach Wohnraum,<br />

der nur begrenzt vorhanden ist, so steigt<br />

proportional der Preis für diesen.<br />

In Erfurt werden derzeit Wohnungen, vorrangig<br />

Eigentumswohnungen im höheren Marktsegment<br />

gebaut. Für diese Wohnungen werden<br />

zwischen 12,00 und 16,00 Euro pro Quadratmeter<br />

Nettokaltmiete verlangt, so Christian<br />

Büttner. Martina Gelau sieht zudem, dass ferner<br />

die Baukosten bei einer Realisierung von<br />

Neubau sowie eine Vielzahl an Auflagen und<br />

Anforderungen für die Preissteigerungen verantwortlich<br />

seien. Sie nennt an dieser Stelle<br />

insbesondere das Schallschutzgutachten. Jörg<br />

Kallenbach ergänzt im Weiteren die energetischen<br />

Anforderungen, wie den KfW-Standard<br />

als Preistreiber. Neben den Einflüssen des freien<br />

Marktes sei die Preisentwicklung auch Seitens<br />

der Politik und Kommune befördert wurden.<br />

So seien durch politische Entscheidungen<br />

vor allem die Betriebskosten gestiegen, beispielsweise<br />

durch die Energieeinsparverordnung<br />

(ENEV) oder die Grundsteuer (vgl. Büttner<br />

2018). Thomas Damm bestätigt dies und sieht<br />

einen erheblichen Teil der Mietsteigerungen in<br />

den Betriebskosten. Vergleicht man beispielsweise<br />

die Neben- und Betriebskosten aus dem<br />

Jahr 2015 mit denen aus dem Jahr 2005, so<br />

kann man eine Steigerung von bis zu 30% erkennen.<br />

Diese Steigerung sei vor allem auf die<br />

gestiegenen Heiz- und Wasserkosten zurückzuführen.<br />

Preistreibend seien zudem Regelungen<br />

und Einschränkungen im Verfahren, diese wür-<br />

34

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!