Wirklichkeit Erfurter Wohnungsmarkt_2019
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Preisentwicklung<br />
PREISENTWICKLUNG<br />
Aus den vorangegangenen Aussagen<br />
wurde ersichtlich, dass ein großes Problem<br />
am <strong>Erfurter</strong> <strong>Wohnungsmarkt</strong> die ungleiche<br />
Verteilung an Wohnraum ist und folglich<br />
nicht jeder Bevölkerungsgruppe entsprechend<br />
Wohnraum zur Verfügung steht. Das Hauptproblem<br />
liegt dabei im Bereich der Finanzierbarkeit<br />
und Verfügbarkeit. Die Nachfrage nach Wohnraum<br />
hat in den letzten Jahren stetig zugenommen<br />
und beeinflusst somit das Marktverhalten.<br />
Je höher die Nachfrage nach einer Wohnung<br />
ist, desto mehr Kapital kann der Anbieter für<br />
dieses verlangen. Weiterhin wird der Preis steigen,<br />
desto geringer das Angebot am Markt ist.<br />
Steigt demzufolge die Nachfrage nach Wohnraum,<br />
der nur begrenzt vorhanden ist, so steigt<br />
proportional der Preis für diesen.<br />
In Erfurt werden derzeit Wohnungen, vorrangig<br />
Eigentumswohnungen im höheren Marktsegment<br />
gebaut. Für diese Wohnungen werden<br />
zwischen 12,00 und 16,00 Euro pro Quadratmeter<br />
Nettokaltmiete verlangt, so Christian<br />
Büttner. Martina Gelau sieht zudem, dass ferner<br />
die Baukosten bei einer Realisierung von<br />
Neubau sowie eine Vielzahl an Auflagen und<br />
Anforderungen für die Preissteigerungen verantwortlich<br />
seien. Sie nennt an dieser Stelle<br />
insbesondere das Schallschutzgutachten. Jörg<br />
Kallenbach ergänzt im Weiteren die energetischen<br />
Anforderungen, wie den KfW-Standard<br />
als Preistreiber. Neben den Einflüssen des freien<br />
Marktes sei die Preisentwicklung auch Seitens<br />
der Politik und Kommune befördert wurden.<br />
So seien durch politische Entscheidungen<br />
vor allem die Betriebskosten gestiegen, beispielsweise<br />
durch die Energieeinsparverordnung<br />
(ENEV) oder die Grundsteuer (vgl. Büttner<br />
2018). Thomas Damm bestätigt dies und sieht<br />
einen erheblichen Teil der Mietsteigerungen in<br />
den Betriebskosten. Vergleicht man beispielsweise<br />
die Neben- und Betriebskosten aus dem<br />
Jahr 2015 mit denen aus dem Jahr 2005, so<br />
kann man eine Steigerung von bis zu 30% erkennen.<br />
Diese Steigerung sei vor allem auf die<br />
gestiegenen Heiz- und Wasserkosten zurückzuführen.<br />
Preistreibend seien zudem Regelungen<br />
und Einschränkungen im Verfahren, diese wür-<br />
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