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THEATER<br />
<br />
Die Feier, das<br />
Fressen, die Frauen<br />
„Don Giovanni“-Premiere im Theater am Goetheplatz<br />
Don Giovanni ist ein Grenzgänger, ein Rastloser, er feiert den<br />
Exzess und sucht den Rausch in der Verführung unzähliger<br />
Frauen. Als heimatloser Flaneur ist er im nächtlichen Erleben<br />
zu Hause. Alles Maßlose treibt ihn an und ist doch vor allem<br />
ein Versuch, der Langeweile zu entkommen. Die Feier, das Fressen,<br />
die Frauen – all das ist nicht genug.<br />
Don Giovanni tanzt am Abgrund, kratzt an der Oberfläche,<br />
wankt – um sich zu spüren – der Zerstörung entgegen. Selbst vorm<br />
Tod macht er nicht halt: Und so reicht er am Ende dem steinernen<br />
Gast die Hand, fährt in die Hölle, wagt den Blick hinter die Grenzen<br />
des Jenseits. Die anderen, die von ihm Gedemütigten und Betrogenen,<br />
bleiben übrig, empfinden statt Erleichterung nur schale Leere<br />
und kehren notgedrungen zur alten Ordnung zurück. Sie werden<br />
ihren „Wüstling“ vermissen.<br />
Mozart und Da Ponte entwarfen 1787 mit Don Giovanni einen<br />
diabolisch-lustvollen Reigen, ein zwischen ernster und komischer<br />
Oper pulsierendes Kammerspiel. Nach der Inszenierung von „Simplicius<br />
Simplicissimus“ befasst sich das Team um die Regisseurin<br />
Tatjana Gürbaca erneut mit den Abenteuern eines „Schelmen“ und<br />
seiner Suche nach gelebter Sinnlichkeit. (SM)<br />
Premiere: Sonntag, 20. <strong>Oktober</strong>, Theater am Goetheplatz, 18 Uhr<br />
Foto: E. Haase<br />
Bittere Eifersucht und<br />
süße Rachegedanken<br />
Premiere: „Herzsprung – Ahnungslos durch die Nacht“<br />
Mit der Komödie „Herzsprung – Ahnungslos durch die Nacht“<br />
bringt das Theaterschiff Bremen die Bühnenversion des Romans<br />
„Herzsprung“ von Ildikó von Kürthy auf Bremens schwankende<br />
Planken.<br />
Soll man eine fremde Mailbox heimlich abhören? Und was<br />
entsteht dann aus dieser Nachricht? Ein Missverständnis? Eine<br />
Katastrophe? Ein Happy End? Sina Schulz spielt in dieser Komödie<br />
die Furie Amelie „Puppe“ Sturm auf ihrer „Flucht“ zwischen Berlin,<br />
Hamburg und Sylt.<br />
Vielleicht hätte sie die Nachricht auf Philipps Mailbox nicht<br />
hören sollen. Nun aber kann Amelie „Puppe“ Sturm nicht anders:<br />
Sie stürzt sich aus ihrem goldenen Liebesnest. Bittere Eifersucht<br />
und süße Rachegedanken treiben sie zu planlosen Ablenkungsmanövern<br />
und schnellem Sex. Sie erlebt heiße Überraschungen<br />
und irrwitzig komische Enttäuschungen. Und ahnt nicht, in was für<br />
ein glamouröses Finale sie stolpern wird.<br />
Unter der Regie von Theaterschiff-Intendant Knut Schakinnis<br />
zeigt die Hamburger Schauspielerin Sina Schulz, die in Bremen zuletzt<br />
in „Käthe holt die Kuh vom Eis“ im Packhaustheater zu sehen<br />
war, erneut ihr komödiantisches Talent. (SM)<br />
Premiere am Donnerstag, 24. <strong>Oktober</strong>, Theaterschiff, 20 Uhr<br />
Foto: Theaterschiff Bremen<br />
62<br />
Foto: O. Vosshage<br />
Feuerwehrdienst und Poledance<br />
Packhaus-Premiere: „Brandheiß – gelöscht wird später“<br />
Mit der Poledance-Komödie „Brandheiß – gelöscht wird später“<br />
bringt das Packhaustheater im Schnoor seine erste Premiere der<br />
neuen Spielzeit auf die Bühne.<br />
Die Feuerwehr hat Nachwuchsmangel. Deshalb stehen die freiwilligen<br />
Löschkräfte in dem kleinen Dorf Drottelfeld vor dem Aus.<br />
Man muss also die Arbeit mit dem Löschwasser wieder attraktiver<br />
gestalten, damit auch junge Männer und Frauen in die Ortsfeuerwehr<br />
eintreten. Aber wie motiviert man junge Menschen für den<br />
Dienst an der Spritze? Zuerst versucht man es mit „Prämien“: Nach<br />
jedem Brand gibt es kostenfrei Bier und Bratwurst für alle Einsatzkräfte.<br />
Aber da es heutzutage immer mehr Vegetarier gibt, bleibt<br />
die Aktion ohne jeden Erfolg. Bis eines Tages die Tochter des Oberbrandmeisters<br />
(Svenja Jerg) in Drottelfeld auftaucht: Zufällig ist<br />
sie eine gefragte Poledance-Künstlerin, die die Feuerwehrmänner<br />
plötzlich auf ganz neue Ideen bringt. (SM)<br />
Premiere am Donnerstag, 10. <strong>Oktober</strong>, Packhaustheater, 20 Uhr