Zeitsprung
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70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
Heute ist ein besonderer Tag. Für uns und für Sie, unsere Leser.<br />
Die PZ erscheint seit genau 70 Jahren. Die Geschichte der Zeitung in<br />
Pforzheim ist noch ein gutes Stück älter. Seit 225 Jahren wird über<br />
das Geschehen in und rund um die Stadt geschrieben und gelesen.<br />
Kommen Sie mit auf eine Zeitreise.<br />
<strong>Zeitsprung</strong><br />
Jubiläumsbeilage<br />
der Pforzheimer Zeitung
„Wenn ich zu wählen hätte zwischen<br />
einem Land mit Regierung,<br />
aber ohne Zeitungen, und einem<br />
Land mit Zeitungen, aber ohne<br />
Regierung, dann würde ich das Land ohne<br />
Regierung wählen.“<br />
Thomas Jefferson<br />
3. Präsident der USA<br />
* 1743 † 1826<br />
Wir gratulieren der<br />
Pforzheimer Zeitung<br />
zum 70.Geburtstag!<br />
KLEINER GmbH Stanztechnik | Göppinger Strasse 2-4 | 75179 Pforzheim | www.kleiner-gmbh.de
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
3<br />
Inhalt<br />
Zeit(spr)ung<br />
70 Jahre PZ und<br />
225 Jahre Zeitung<br />
Buch 1:<br />
Zeit für Gestern<br />
Stöbern Sie mit uns in der<br />
ersten Ausgabe von 1949,<br />
und erfahren Sie, wie<br />
Zeitungsmacher arbeiteten<br />
und Leser lebten. ....... 1 – 16<br />
Buch 2:<br />
Zeitraffer<br />
Nicht nur Pforzheim und<br />
der Enzkreis veränderten<br />
sich, auch das Verlagshaus<br />
befand sich stets im<br />
Wandel. ................. 17 – 32<br />
Buch 3:<br />
Zeit für uns<br />
Bei uns greifen viele Abteilungen<br />
ineinander. Wieso,<br />
weshalb, warum? Wir beantworten<br />
häufig gestellte<br />
Kinderfragen. ........ 33 – 48<br />
Buch 4:<br />
Zeit für die Leser<br />
Im Fokus steht immer der<br />
Leser. Auch in diesem<br />
Buch, das sich thematisch<br />
zwischen Fakten und Fake<br />
News bewegt. ....... 49 – 64<br />
Buch 5:<br />
Zeitvertreib<br />
Rätselfüchse und Bastelbegabte<br />
kommen hier auf ihre<br />
Kosten. Zu gewinnen gibt es<br />
auch etwas. ... Seiten 65 – 80<br />
Buch 6:<br />
Zeit nutzen<br />
Wir lieben unsere Heimat.<br />
Wo und wie sich diese<br />
am besten genießen<br />
lässt, zeigen unsere<br />
Ausflugs-, Koch- und<br />
Lesetipps..... Seiten 81 – 96<br />
Buch 7:<br />
Zeit fürs Herz<br />
Ob Promi oder Bedürftiger –<br />
wir nehmen uns aller gleichermaßen<br />
an. Es menschelt<br />
auf den ........ Seiten 97 – 112<br />
Buch 8:<br />
Was die Zeit bringt<br />
Die Zukunft der Medienhäuser<br />
kennt keiner<br />
genau. Doch die aktuellen<br />
Entwicklungen lassen zumindest<br />
einiges<br />
erahnen. .... Seiten 113 – 128<br />
Ganz nah<br />
bei den<br />
Lesern bleiben<br />
Sie nennen es „Newspaper Endgame“. Etwa jeder<br />
vierte Zeitungsverlag wird bis zum Jahr 2025 vom<br />
Markt verschwinden. Die digitalen Euphoriker im<br />
Silicon Valley sind seit langem dabei, den Tod der<br />
Tageszeitungen zu prophezeien. In der Tat hat in<br />
den letzten Jahren auch in der deutschen Zeitungslandschaft<br />
eine Flurbereinigung großen Ausmaßes stattgefunden.<br />
Etablierte Heimatzeitungen wie auflagenstarke Regionalzeitungen<br />
sind zwar nicht vom Markt verschwunden,<br />
sondern sind – der wirtschaftlichen Not gehorchend – in großen<br />
Verlagshäusern „aufgegangen“. Wachstum durch Zukauf<br />
als gängige Formel. Mit den üblichen Begleiterscheinungen:<br />
Schöpfung von Synergie-Effekten wie Ausdünnung der Redaktion,<br />
Stilllegung der eigenen Druckerei, Zusammenführung<br />
von Buchhaltung und Vertrieb.<br />
Tatsächlich haben manche Verleger – erschreckt durch die<br />
Wucht des digitalen Strukturwandels – in der Tageszeitung kein<br />
zukunftsfähiges Geschäftsmodell mehr gesehen. Das Internet,<br />
dieser neue Kommunikationskosmos, sollte zum Rückgrat unseres<br />
gesamten Lebens werden. Wirklich?<br />
Zwar hat sich die Rolle der Tageszeitung keineswegs verändert,<br />
wohl aber deren Wahrnehmung. In der jüngeren Leserschaft ist<br />
die Bedeutung der gedruckten Zeitung stark rückläufig. Und<br />
auch der Anzeigenmarkt zeigt Schwächen: Neue alternative<br />
Möglichkeiten und das Wachstum beim Gesamtangebot schaffen<br />
immer mehr Plattformen, auf denen man Werbung schalten<br />
kann. Dabei ist die Rolle der regionalen Tageszeitung heute relevanter<br />
denn je. Unter diesen Umständen ist hervorzuheben, dass<br />
die bezahlten Tageszeitungen nach wie vor Reichweiten haben,<br />
von denen andere Medien nur träumen können.<br />
Also „Endgame“ auch im Pforzheimer Medienhaus? Keineswegs!<br />
Wir wollen nicht den Untergangspropheten<br />
das Feld überlassen. Wir wollen mutig denken und uns<br />
nicht als Auslaufmodell begreifen. Denn längst sind wir vom<br />
Zeitungshaus zum Medienhaus mutiert; dies in<br />
der Erkenntnis, dass Online nicht der Sargnagel<br />
an der Entsorgungskiste der Zeitungen ist,<br />
sondern ein ebenso eigenständiger wie ergänzender<br />
Distributionskanal, der auch für die<br />
gedruckte Zeitung hilfreich sein kann. Klar ist<br />
allerdings, dass unser Geschäftsmodell des<br />
„Nachrichtenhändlers“ im Internet<br />
nicht einfach fortgeschrieben werden<br />
kann. Ein intelligenter Transfer der redaktionellen<br />
und werblichen Angebote<br />
in die digitale Welt und Social Media<br />
– im Pforzheimer Medienhaus ist<br />
er längst Realität. Insofern ist unser<br />
Ziel klar: Wir müssen ein zukunftsfähiges,<br />
digitales Unternehmen aufbauen,<br />
bevor der Tag kommt, an<br />
dem Print nicht mehr tragbar sein<br />
sollte. Wir sind mit unseren rund<br />
200 Mitarbeiterinnen und Mitar-<br />
beitern ständig am Orchestrieren dieses Veränderungsprozesses,<br />
ein Agieren im „trial & error“-Modus, in dem permanent<br />
ausprobiert, verworfen, verbessert und gelernt wird. Eine Herausforderung<br />
der besonderen Art!<br />
Aber was ist unser Geschäft? Das Bedrucken von Papier<br />
mit Nachrichten? Das tun wir immer noch mit großem<br />
Erfolg. Denn trotz ihrer schwierigen wirtschaftlichen<br />
Situation in der Medienwelt erbringen die Zeitungen unverändert<br />
eine große publizistische Leistung. Und nach wie vor Vorhanden<br />
ist auch die feste Verankerung in der Stammleserschaft.<br />
Fundierte Marktuntersuchungen bestätigen immer wieder: Die<br />
„Pforzheimer Zeitung“ ist – getragen von der Glaubwürdigkeit<br />
bei den Lesern – eine lokale Marke, sie ist ein Stück Heimat!<br />
Denn nichts ist für die Menschen bedeutsamer als das, was sich<br />
in ihrer unmittelbaren Umgebung abspielt. Hier, wo sich fast<br />
alle Probleme unserer Gesellschaft spiegeln, ist auch die „Pforzheimer<br />
Zeitung“ mehr als ein Übermittler von Nachrichten. Sie<br />
ist der Kitt in unserer Gesellschaft. Insofern kann man Zeitungen<br />
nicht allein auf Auflagen und Konditionen reduzieren,<br />
sondern auf ihre Funktion für Leser und Anzeigenkunden.<br />
„<br />
„Die Lokalzeitung ist das letzte<br />
Integrationsmedium in einer Gesellschaft mit<br />
vielen medialen Brüchen. Lediglich die<br />
Regionalzeitung spricht unabhängig von<br />
Beruf oder Bildungsstand alle an.“<br />
Professor Ernst Elitz, Gründungsintendant des Deutschlandradio<br />
Demokratie braucht starken Journalismus nicht nur<br />
in den nationalen Gazetten des Landes, sondern vor<br />
Ort. Auch wenn es pathetisch klingen mag, aber<br />
richtig ist doch: Kein anderes Medium kann nationale und<br />
regionale Entwicklungen durch seine journalistischen Darstellungsformen<br />
sauberer, ausgewogener und besser in den<br />
unmittelbaren Lebensraum der Menschen einordnen. In einer<br />
Welt, die immer lauter, schneller und unübersichtlicher erscheint,<br />
wird auch die Heimatzeitung –dieser „local hero“ –<br />
seinen Platz finden.<br />
Insofern sehe ich mit gewisser Sorge jene Entwicklungen,<br />
welche die digitale Welt mit sich bringt. Zunehmend geriert<br />
sich das Internet als eine neue fünfte Gewalt. Dort findet man<br />
kluge Gedanken, aber auch bestürzend hässliche Tiraden,<br />
Hass und Hetze. Von den falschen Leuten „bedient“, wird das<br />
Internet zum Querulantenmedium. Jeder Trottel kann sich da<br />
verbreiten, und die Journalisten müssen aufpassen, dass sie<br />
sich nicht auf dieses Niveau herablassen.<br />
W<br />
ir wissen: Gebraucht werden wir nur, wenn und solange<br />
unsere Leser das, was wir schreiben, lesen<br />
wollen. Weil sie unsere Art der Darstellung ansprechend<br />
und unsere Auswahl relevant finden. Weil sie unsere<br />
Fakten verlässlich, unsere Recherche sauber, unsere Meinung<br />
inspirierend und unsere Haltung fair finden. Wir sind fest davon<br />
überzeugt, dass ein gesellschaftliches Zusammenleben, wie<br />
wir es uns wünschen, den Journalismus braucht. Und den gibt<br />
es unter jeder Realität. Aber gebraucht werden wir nur, wenn<br />
wir uns um die lokalen Bedürfnisse, Wünsche und Probleme<br />
der Menschen kümmern.<br />
Insofern leitet sich unsere gesellschaftliche Daseinsberechtigung<br />
– und damit auch unsere wirtschaftliche Lebensgrundlage<br />
– nicht daraus ab, dass wir uns für wichtig und unverzichtbar<br />
halten. Sondern nur daraus, dass unsere Leser uns<br />
für wichtig halten.<br />
Schlussendlich aber gilt: Eine Gesellschaft, die nur<br />
noch glotzt und twittert und nicht mehr liest, verfügt<br />
nicht mehr über die selbe Qualität. Denn nur eine<br />
Gesellschaft, die liest, ist eine Gesellschaft, die denkt.<br />
Und genau damit verbinden wir Medienleute in der<br />
Pforzheimer Poststraße manche Hoffnung.<br />
ALBERT ESSLINGER-KIEFER<br />
Verleger der Pforzheimer Zeitung
4<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
1 | Zeit für Gestern
70 JAHRE<br />
Happy Birthday<br />
Wellendorff ist erhältlich bei Juwelier Leicht in den SCHMUCKWELTEN, Tel. 07231 - 12 99 0, info@juwelier-leicht.de.
6<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
1 | Zeit für Gestern<br />
Und es geht jeden an<br />
Die Redaktion der „Pforzheimer Zeitung“ in den Anfangsjahren nach 1949: Herausgeber und Chefredakteur Jakob Esslinger (1894 bis 1974, vorne Mitte) mit Politikredakteur Erich Gaenschalz (rechts) und dem Leiter der<br />
Lokalredaktion, Wilhelm Freivogel (links). (Hinten, von links) die Redakteure Werner Jänicke (Bezirksredaktion), Günter Oberst (Sportredaktion und Bildberichter), Wilhelm Hagenmeyer (Feuilletonredaktion), Wolfram<br />
Linsenmann (Wirtschaftsredaktion) und Günter Schmalacker (Redaktion des Landteils).<br />
FOTO: PZ-ARCHIV<br />
Aus den Trümmern des Krieges war<br />
das Pforzheimer Zeitungshaus wieder<br />
aufgebaut worden, als am Samstag,<br />
1. Oktober 1949, die erste Ausgabe der<br />
„Pforzheimer Zeitung“ erschien.<br />
von Nadine Schmid<br />
V<br />
erleger Jakob Esslinger hatte ein<br />
Team von sieben Redakteuren um<br />
sich versammelt, um ein neues<br />
Kapitel der Pforzheimer Zeitungsgeschichte<br />
aufzuschlagen. 15 Pfennig<br />
kostete das 29-seitige Produkt am ersten Erscheinungstag.<br />
Die ersten zwei Seiten widmeten Verle-<br />
ger und Redaktion ihren Gedanken zum Neustart<br />
unter der Überschrift „Unsere Aufgabe und unser<br />
Ziel“. Am 27. Februar 1943 musste Jakob Esslinger<br />
den Vorläufer der PZ, die „Pforzheimer Rundschau“,<br />
einstellen. Weil nicht auf Parteilinie, hatte<br />
ihn die NSDAP von der Papierlieferung gestrichen.<br />
Auf dem Markt blieb sein Wettbewerber – der<br />
„Pforzheimer Anzeiger“, eine „Tageszeitung für nationalsozialistische<br />
Weltanschauung“. Nachdem an<br />
der Poststraße die im Bombenhagel zerstörten<br />
Setz- und Druckmaschinen wieder funktionsfähig<br />
gemacht wurden, fand 1949 der publizistische Neubeginn<br />
statt. Interessante, kuriose, staatstragende<br />
und hintergründige Artikel sind in der ersten Ausgabe<br />
der PZ zu lesen. Neben einer Betrachtung<br />
über die Stadt Pforzheim sind es auch Meldungen<br />
zur jungen Volksrepublik China, über die anhaltende<br />
Wohnungsnot oder das Erstarken der heimischen<br />
Wirtschaft. Aber auch ein Wandertipp zum<br />
Aalkistensee bei Ölbronn ist platziert. Daneben Anzeigen<br />
für „Mercedes-Schuhe“ oder Zigarettenwerbung<br />
für einen Tabak, der „aus dem besten Teil<br />
von Virginia kam und daher gut und echt war“. Ein<br />
Blick in eine Zeit, in der es überraschend auch eine<br />
Seite gab unter dem Titel „Das geht die Frau an“.<br />
Und nein, es wurden nicht nur Kochtipps und die<br />
anstehende Wintermode thematisiert. Unter der<br />
Überschrift „Der hat mir nichts zu sagen“ wurden<br />
vielmehr Familien porträtiert, deren Väter erst<br />
nach mehrjähriger Kriegsgefangenschaft heimgekehrt<br />
waren – und auf Frauen und Kinder trafen,<br />
die auch ohne das Familienoberhaupt zurechtgekommen<br />
waren. Tageszeitung 1949 – spannend<br />
bis heute.<br />
ART. 5 GRUNDGESETZ GEWÄHRLEISTET DIE PRESSEFREIHEIT.<br />
WIR SAGEN DANKESCHÖN, DASS DIE PZ SEIT 70 JAHREN<br />
VON DIESEM GRUNDRECHT SO STARK GEBRAUCH MACHT!<br />
Pforzheim · Tel: +49 7231 3803-0 · info@ladenburger.com · www.ladenburger.com
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
7<br />
FRÜHER WAR ALLES GANZ ANDERS<br />
Vom Angstschweiß triefende Glieder<br />
„<br />
Jakob und Rosa Esslinger in ihrer Druckerei.<br />
FOTOS: PZ-ARCHIV<br />
„Von dem Gedanken geleitet, unserer Stadt wieder die<br />
ortsgebundene und ortsansässige Zeitung zu geben, die in<br />
Pforzheim gestaltet, gedruckt und verlegt wird, sind wir von<br />
dem Bewusstsein erfüllt, dass die Einwohnerschaft der<br />
Drei-Täler-Stadt diesen Schritt begrüßt und unterstützt.<br />
Der völlige Zusammenbruch der deutschen Presse im Jahre<br />
1945 und die Schließung von Verlagen und Redaktionen hatte<br />
einen Zustand geschaffen, der auf die Dauer untragbar wurde.<br />
(...). Wir wollen als neutrale und überparteiliche Zeitung uns in<br />
den Dienst unseres Verbreitungsgebiets stellen und von hier<br />
aus zu den weltbewegenden Fragen von Politik, Kultur und<br />
Wirtschaft, unter ganz besonderer Pflege des lokalen und<br />
heimatlichen Teiles unserer Zeitung, Stellung nehmen.“<br />
Jakob Esslinger<br />
Verleger der „Pforzheimer Zeitung“<br />
„<br />
wendet sich am 1. Oktober 1949 mit diesen Worten direkt an die Leser.<br />
Hauchdünn ist das<br />
hellbraune Papier aus<br />
dem PZ-Archiv. Ein<br />
wenig geknickt und<br />
mit kleinen Rissen versehen,<br />
bilden zwei vorne<br />
und hinten bedruckte<br />
Zeitungsseiten<br />
das „1. Abendblatt<br />
zum Pforzheimer Beobachter“<br />
vom Juni<br />
1894. Mittlerweile sind<br />
diese Seiten über 125<br />
Jahre alt.<br />
Obwohl sich die<br />
schnörkelige Frakturschrift<br />
anfangs eher<br />
mühevoll entziffern<br />
lässt, wird schnell<br />
klar: Hier ist ein Eklat<br />
in wohlfeile Worte gegossen<br />
worden. 1894<br />
wurde also vermeldet:<br />
„Pforzheim, 29. Juni<br />
(Glücklich entkommen)<br />
Ein dicker Herr, den<br />
man Sonntags immer<br />
am Bahnhof spazieren sieht und der hauptsächlich<br />
die Abfahrt und Ankunft der Züge<br />
mustert zum Ärger der Beamten, bemerkte<br />
neulich am Bahnhof einen Goldschmiedstift<br />
Am Samstag, 30. Juni 1894, erschien das „1. Abendblatt<br />
zum Pforzheimer Beobachter“ Nr. 150.<br />
FOTO: SCHMID<br />
und sah, dass der<br />
Junge eine brennende<br />
Zigarre im Mund<br />
hatte (tatsächlich<br />
war es eine Chokolade-Zigarre).<br />
Der dicke<br />
Herr war der<br />
Meinung, es sei eine<br />
von Tabak und<br />
schlug sie dem Burschen<br />
aus dem<br />
Mund.<br />
Auf dieses hin machte<br />
nicht nur dieser,<br />
sondern auch seine<br />
anderen anwesenden<br />
Kameraden erbärmlichen<br />
Krach<br />
mit dem dicken<br />
Herrn und um dieser<br />
Blamage (oder<br />
auch noch Prügel)<br />
glücklich zu entkommen,<br />
floh er in<br />
aller Eile den<br />
Schloßberg hinab.<br />
Auf dem Marktplatze<br />
hinter dem Kriegerdenkmal ließ<br />
er sich vor Angst und Mattigkeit nieder<br />
und trocknete seine vom Angstschweiß<br />
triefenden Glieder.“ nad<br />
„Mit der ,Pforzheimer Zeitung‘ wird<br />
erstmals in Pforzheim selbst wieder<br />
eine Zeitung hergestellt.<br />
Ich begrüße das Wiedererscheinen<br />
einer ausgesprochenen Pforzheimer<br />
Heimatzeitung, die mit dazu berufen<br />
sein wird, die Interessen des gesamten<br />
Wirtschaftsbezirks Pforzheim,<br />
insbesondere die des Stadt- und<br />
Landkreises Pforzheim,<br />
wahrzunehmen.“<br />
Richard Dissinger (1892 bis 1959)<br />
Landrat von 1945 bis 1959 im damaligen Landkreis Pforzheim,<br />
in seinem Grußwort in der ersten Ausgabe der PZ.<br />
„Der Wunsch der Gründer der ,Süddeutschen Allgemeinen Zeitung‘,<br />
eine Zeitung herauszugeben, die in allen Werdestufen in<br />
Pforzheim hergestellt wird und dadurch engstens mit der Stadt,<br />
ihrer Bevölkerung und ihrer Umgebung verbunden ist, geht nun<br />
heute, wenn auch erst nach langer Zeit und unter anderen Verhältnissen,<br />
in Erfüllung. Ich möchte der ,Pforzheimer Zeitung‘,<br />
die ab 1. Oktober als einzige Zeitung in<br />
Pforzheim hergestellt wird, die besten<br />
Wünsche der Stadtverwaltung und<br />
auch meine persönlichen Wünsche<br />
mit auf den Weg geben; hoffentlich<br />
gelingt es ihr, sich das Vertrauen der<br />
Bevölkerung als eingesessene Zeitung<br />
in weitestem Umfange zu erwerben.<br />
Das Bild der Stadt erhält durch die<br />
Herausgabe einer ortsansässigen<br />
Zeitung und die Wiederinbetriebnahme<br />
einer Zeitungsdruckerei<br />
eine neue Note und eine weitere<br />
Bereicherung.“<br />
Johann Peter Brandenburg (1905 bis 1977), Oberbürgermeister<br />
in Pforzheim von 1947 bis 1966, brachte seine Glückwünsche<br />
in der ersten PZ-Ausgabe an.<br />
Wir gratulieren der Pforzheimer Zeitung<br />
zum siebzigsten Geburtstag und sagen<br />
Danke für engste langjährige Verbundenheit.<br />
Aus der Region – für die Region
-Anzeige vom 24.09.1994-<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
1 | Zeit für Gestern<br />
Um die<br />
Jahrhundertwende<br />
hatten die wenigsten<br />
Familien ein eigenes Bad.<br />
Man lieh sich eine<br />
Badewanne aus.<br />
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Anzeige aus dem Jahr 2003<br />
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Allen Grund zum Feiern: Die geehrten Mitarbeiterinnen Gabi Betz (li.) und Ute Hess (re.) mit Jutta<br />
Leipert!<br />
Foto: Schmid<br />
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So die gelernte Drogistin Ute Hess, die mit einem beeindruckenden Spektrum an<br />
Qualifikation aufwarten kann. Denn neben dem Drogisten-Beruf absolvierte<br />
sie eine Zusatzausbildung als Kosmetikerin sowie als Fußpflegerin. Wen<br />
wundert´s, dass sie über einen großen Kundenstamm verfügt, der von ihr mit viel<br />
Einfühlungsvermögen in Wünsche und Nöte gepflegt wird.<br />
Gabi Betz ist ebenfalls gelernte Drogistin und stieg in kürzester Zeit zu einer<br />
leitenden Mitarbeiterin auf. Seit vielen Jahren ist sie Stellvertreterin von<br />
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Der Handel<br />
im Wandel<br />
Werbung und Anzeigen gehen mit der Zeit<br />
auch in der „Pforzheimer Zeitung“. Im Retro<br />
erinnern zehn Unternehmen an die „gute al<br />
von Katharina Lindt<br />
Sie tragen zum wirtschaftlichen Erfolg ei<br />
tung bei: Anzeigen. Bunt, informativ und<br />
ner Zeit ohne Internet, waren sie das Stad<br />
und bleiben es auch heute noch.<br />
Doch Werbeanzeigen sind weitaus mehr.<br />
den Zeitgeist und den Geschmack einer Epoche wid<br />
Zeitung früher mehr Text als Bildelemente beinhalt<br />
te sich im Laufe der Zeit die Bildsprache der Anzeige<br />
6 Frischeier<br />
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Ohne Ei
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
8/9<br />
–<br />
-Stil<br />
te Zeit“.<br />
ner Tageszeikreativ.<br />
In eitgespräch<br />
–<br />
Sie spiegeln<br />
er. So, wie die<br />
ete, verändern.<br />
„Sie<br />
mussten so viele Informationen wie möglich auf kleinstem Raum<br />
enthalten“, fasst PZ-Verleger Albert Esslinger-Kiefer zusammen,<br />
der seinerzeit auch Anzeigenleiter war. Der Handel ist ständig im<br />
Wandel. Das zeigen die zehn Retro-Anzeigen im Blatt – von Dentaurum<br />
bis Sport Schrey.<br />
Die Retro-Welle ist im Übrigen nicht neu. Der Mensch sehnt<br />
sich immer nach „der guten alten Zeit“. Die nostalgische Bildsprache<br />
dieser Werbereklamen weckt Erinnerungen an das Wirtschaftswunder,<br />
das sich in Pforzheim und dem Enzkreis ab den<br />
1950er-Jahren breitmachte: geschäftige Straßen mit zahlreichen<br />
Kaufhäusern. Viele haben sich gewandelt, änderten ihren Namen<br />
oder mussten am Ende schließen.<br />
Manche der abgebildeten Betriebe sind „wahre Überlebenskünstler“,<br />
sagt Esslinger-Kiefer, etwa Betten Stein oder Küchenhaus<br />
Schützle. Sie behaupten sich gegen den Trend der Zeit, online<br />
zu bestellen – „und bleiben hier“.<br />
Aber auch andere Unternehmen wie Laco oder Kramski erzählen,<br />
wofür die Goldstadt berühmt ist: von der Schmuck- und Uhrenindustrie<br />
zur Präzisionstechnik. Der Supermarkt Schrammel,<br />
die Parfümerie Leipert, der Nudelhersteller Jeremias, Ensinger<br />
oder das Schiller Gymnasium – sie alle warben in den vergangenen<br />
Jahrzehnten in der „Pforzheimer Zeitung“ – ob zur Jubiläumsausgabe<br />
im Retro-Design oder in moderner Optik: „Wir freuen<br />
uns auf die Kunden, die es noch gibt“, sagt Esslinger-Kiefer.<br />
Dentaurum seit 1886<br />
Die Unternehmensgeschichte von Dentaurum ist ein Teil der<br />
erfolgreichen deutschen Dentalgeschichte. Schon im Jahr 1886<br />
legte der Schweizer Zahntechniker Arnold Biber in Pforzheim den<br />
Grundstein für das älteste Dentalunternehmen der Welt.<br />
Spitzenqualität – das ist das Markenzeichen von Dentaurum<br />
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70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
11<br />
Land in<br />
Trümmern<br />
Der im Zweiten Weltkrieg zerstörte Stadtkern von Pforzheim im Frühjahr 1949. Das Sterben der Stadt und seiner Menschen am 23. Februar dauerte nur 17 Minuten.<br />
FOTO: DPA<br />
Das Leben im Jahr 1949 war nicht nur beschwerlich, es war hart,<br />
mitunter kaum zu ertragen. Ohne Wohnung, ohne Nahrung,<br />
ohne Kleidung – und doch nahmen die Deutschen ihr Schicksal<br />
in die Hand. Erste zarte Pflänzchen der Zuversicht wuchsen.<br />
von Alexander Huberth<br />
Es gibt Redewendungen, die sind innerhalb von 70 Jahren so<br />
oft verwendet worden, dass sie längst auf dem journalistischen<br />
Index des Unschreibbaren stehen. Ziemlich weit vorne in dieser<br />
Liste: „Früher war alles besser.“ Leser damit zu langweilen, ist zu<br />
Recht verpönt. Zumal solche Sätze nicht nur langweilig sind,<br />
sondern in diesem konkreten Fall schlichtweg falsch.<br />
Wer eine kleine Zeitreise ins Jahr 1949 wagt, wird kaum noch guten Gewissens<br />
behaupten können, damals sei alles besser gewesen. Deutschland lag<br />
auch vier Jahre nach Kriegsende noch in Schutt und Asche. Pforzheim, aber<br />
auch Städte wie Köln oder Dresden, wurden von Trümmern beherrscht. Heute<br />
klagen die Menschen zu Recht über unbezahlbaren Wohnraum. 1949 jedoch<br />
gab es in vielen Städten so gut wie gar keine Wohnungen. Familien hausten in<br />
Notbehelfen, sie hungerten, sie litten unter Kälte und Krankheit.<br />
Das romantisch verklärte Bild vom kleinen Jungen, der in kurzen Lederhosen<br />
durch Stadtruinen stromert und dabei tolle Abenteuer erlebt – es hat mit<br />
der Realität nichts zu tun. Bestenfalls war es der Gabe vieler Kinder zu verdan-<br />
ken, sich selbst an schlimmste Umstände zu gewöhnen und das Beste daraus<br />
zu machen, dass sie nicht reihenweise zusammenbrachen. Und sonst? Das Leben<br />
bestand darin, das zerfallene Land wieder aufzubauen, zu schuften bis<br />
zum Umfallen. Fernsehen? Gab es nicht. Telefone? Nein. Auch nur ein Ansatz<br />
jener Technik, die heutzutage selbstverständlich ist? Nichts dergleichen. Entweder<br />
war es – in den allermeisten Fällen – noch nicht erfunden. Oder nicht<br />
verfügbar. Wer mag, kann das gewiss als besseren Zustand gegenüber der hektischen,<br />
von Konsum getriebenen Gegenwart bewerten. Aber ob es wirklich so<br />
viel schöner war, nicht nach dem neuen iPhone zu lechzen, sondern nach einem<br />
Kanten Brot oder – Gipfel des Glücks – einem Stück Schokolade?<br />
Ablenkungen vom harten Alltag, auch von der Trauer um die Liebsten, gab<br />
es dennoch. Kinobesuche etwa waren ein billiges und beliebtes Vergnügen.<br />
Und auch zum Fußball strömten die Menschen, vor allem die Männer. Das Finale<br />
um die Deutsche Meisterschaft zwischen Borussia Dortmund und dem<br />
VfR Mannheim schauten sich 1949 im Stuttgarter Neckarstadion 92 000 Besucher<br />
an. Mannheim gewann übrigens 3:2.<br />
Ein anderer lange Zeit vornehmlich Männern vorbehaltener Spaß war das<br />
Autofahren. Doch wo heute die Straßen überfüllt sind, fuhr damals so gut wie<br />
nichts. Autos gab es kaum. War das besser? Sicher ist: Alles war beschwerlicher.<br />
Immerhin, eines kehrte bei vielen so langsam zurück: Zuversicht, Mut, ein<br />
großes „Wir schaffen das“. Das Grundgesetz gab moralische Stabilität, die<br />
D-Mark eine leise Ahnung von dem Wohlstand, der bald zu reifen beginnen<br />
sollte. Und Zeitungen ließen die Menschen endlich wieder am Weltgeschehen<br />
teilhaben. Das alles nährte die Hoffnung, dass später alles besser sein würde.<br />
Eine Hoffnung, die sich erfüllte.<br />
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13<br />
PZ Pforzheim vom 06.09.1977<br />
Der düstere<br />
Herbst<br />
September/Oktober 1977: In<br />
diesen zwei Monaten muss die<br />
Bundesrepublik eine ihrer<br />
schwersten Krisen durchstehen.<br />
Die linksfaschistische Rote Armee<br />
Fraktion (RAF), die sich<br />
1970 gründete, terrorisiert das<br />
Land: Am 5. September entführt<br />
sie Arbeitgeberpräsident Hanns<br />
Martin Schleyer und erschießt<br />
vier seiner Begleiter; am 13. Oktober<br />
kapern verbündete palästinensische<br />
Terroristen das<br />
deutsche Lufthansa-Passagierflugzeug<br />
Landshut. Dabei wird<br />
der deutsche Kapitän Jürgen<br />
Schumann kaltblütig erschossen.<br />
Beide Terrorakte sollen die<br />
inhaftierte Führungsriege der<br />
RAF freipressen. SPD-Kanzler<br />
Helmut Schmid weigert sich,<br />
der Forderung nachzugeben.<br />
Am 18. Oktober tötet die RAF<br />
daraufhin Schleyer mit drei<br />
Schüssen in den Hinterkopf. In<br />
der Nacht zuvor nehmen sich<br />
die RAF-Gefangenen im Hochsicherheitstrakt<br />
in Stuttgart-<br />
Stammheim das Leben: Andreas<br />
Baader und Jan-Carl Raspe erschießen<br />
sich, Gudrun Ensslin<br />
erhängt sich mit einem Lautsprecherkabel.<br />
Die erste Generation<br />
der RAF ist damit Geschichte.<br />
Zwei weitere sollten<br />
folgen, bis sich die Terrororganisation<br />
1998 nach 28 Jahren<br />
endgültig auflöst.<br />
Die Welt im Schockzustand<br />
Der 11. September ist lange schon zum Eigennamen geworden.<br />
So sehr ist dieser Tag des Jahres 2001 in das Gedächtnis<br />
der Weltbevölkerung eingebrannt. Viele erinnern sich<br />
noch heute ganz genau daran, was sie gerade gemacht haben,<br />
als im Fernsehen die Bilder des Flugzeugs zu sehen<br />
sind, das direkt in den Nordturm des World Trade Centers<br />
in New York fliegt. Da ist es etwa 14.45 Uhr deutscher Zeit.<br />
Nur eine Viertelstunde später fliegt ein zweites Flugzeug in<br />
den Südturm. Ein gleisender Feuerball füllt die Mattscheibe.<br />
Auch das Pentagon wird zur Zielscheibe einer Flugzeugattacke.<br />
Fast 3000 Menschen verlieren ihr Leben an diesem<br />
düsteren Tag des 21. Jahrhunderts, für den das islamistische<br />
Terrornetzwerk al-Qaida verantwortlich ist. Die US-Administration<br />
unter Georg W. Bush Junior jagt seinen Gründer<br />
und Anführer Osama bin Laden fortan wie besessen – und<br />
tötet ihn: Zehn Jahre später.<br />
Die deutsche Tennis-Ekstase<br />
Bis heute hält der Leimener den Rekord: Boris Becker ist der jüngste<br />
Wimbledon-Sieger in der Geschichte des Turniers und der erste<br />
Deutsche überhaupt, der die Trophäe sein eigen nennen kann. Mit<br />
17 Jahren macht er an diesem ersten Juli-Sonntag 1985 alles klar und<br />
fegt Kevin Curren in vier Sätzen mit 6:3, 6:7, 7:6 und 6:4 vom Platz.<br />
Als er um 18.26 Uhr den Matchball verwandelt, hievt er nicht nur<br />
sich selbst in den Tennishimmel, sondern auch elf Millionen deutsche<br />
Fernsehzuschauer in einen kollektiven Freudentaumel. Und<br />
weil’s so schön war, sägte Bobbele im Jahr darauf auf dem Heiligen<br />
Rasen Ivan Lendl in nur drei Sätzen ab. Als dann auch Steffi Graf<br />
1988 erstmals in Wimbledon siegt, kann die Republik gleich zwei Asse<br />
ihr eigen nennen mit der Folge, dass Tennis zum Volkssport avanciert.<br />
Der Boom sollte bis Mitte der 1990er-Jahre anhalten.<br />
PZ Pforzheim vom 08.07.1985<br />
PZ Pforzheim vom 20.04.2005<br />
Anna Netrebko: Die Schöne<br />
mit der großen Stimme<br />
Sie ist der neue Popstar der Klassik:<br />
Anna Netrebko, 32, gut aussehend und mit schöner<br />
Stimme füllt sie selbst große Hallen. Seite 8<br />
MITTWOCH, 20. APRIL 2005<br />
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Heftiger Streit<br />
über<br />
Kapital-Kritik<br />
BERLIN. In der Debatte über die<br />
„Macht des Kapitals“ reißen Gräben<br />
zwischen SPD und Gewerkschaften<br />
auf der einen und Opposition und<br />
Wirtschaftsverbänden auf der anderen<br />
Seite auf. Arbeitgeber und<br />
Unions-Politiker bezeichneten die<br />
von SPD-Chef Franz Müntefering begonne<br />
Kritik als schädlich für den<br />
Standort Deutschland. Gewerkschaften<br />
und SPD übten dagegen<br />
nach ihren Differenzen den Schulterschluss.<br />
Müntefering hatte mehrfach<br />
eine „wachsende Macht des Kapitals“<br />
kritisiert (Kommentar). dpa<br />
POLITIK Seite 2<br />
Teufel scheidet<br />
aus dem Amt<br />
STUTTGART. Nach 14 Jahren, zwei<br />
Monaten und 28 Tagen scheidet Ministerpräsident<br />
Erwin Teufel (CDU)<br />
mit Ablauf des heutigen Mittwochs<br />
aus dem Amt. Gestern Nachmittag<br />
übergab der 65-Jährige von der Öffentlichkeit<br />
abgeschirmt Landtagspräsident<br />
Peter Straub (CDU) seine<br />
Rücktrittserklärung. Am Vormittag<br />
hatte das Kabinett zum letzen Mal<br />
unter Teufels Leitung getagt. af<br />
SÜDWEST Seite 4<br />
• DFB-Pokal, Halbfinale<br />
FC Schalke 04 – Werder Bremen n. E. 7:6<br />
•Regionalliga Süd<br />
FUSSBALL<br />
FC Nöttingen – Stuttgarter Kickers 0:3<br />
WETTER<br />
20. APRIL 2005<br />
BÖRSE<br />
ROM. Joseph Ratzinger ist das<br />
Die überwiegend starke<br />
Bewölkung sorgt noch<br />
für zeitweilige Regenfälle,<br />
später<br />
nachlassend. Seite 36<br />
DAX NEU 4.204,61<br />
ALT 4.202,20<br />
neue Oberhaupt der katholischen<br />
Kirche. Der erste deutsche<br />
Papst seit 480 Jahren trat<br />
gestern in Rom als Benedikt<br />
DOW JONES NEU 10.146,20<br />
ALT 10.071,30<br />
XVI. unter begeistertem Jubel<br />
1,2996<br />
EURO in US-$ ALT NEU 1,2967<br />
426,90<br />
GOLD in US-$/Unze ALT NEU 425,65<br />
INHALT<br />
Impessum 30<br />
Todesanzeigen 39<br />
Tipps&Termine 34<br />
Fernsehen 35<br />
DER TAG WIRD GUT<br />
„Warum denn immer gleich<br />
sachlich werden, wenn es auch<br />
persönlich geht.“<br />
André Heller, Unterhaltungskünstler<br />
PZ IM INTERNET<br />
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der Gläubigen die Nachfolge<br />
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- von joabae (PZ124)<br />
Ötzi: Liegt ein Fluch auf der<br />
Gletscherleiche?<br />
Nach dem Tod von Ötzi-Forscher Konrad<br />
Spindler flammen wieder Gerüchte auf, die<br />
Mumie sei mit einem Fluch belegt. Seite 6<br />
Ratzinger ist Papst<br />
In Deutschland löste die Nachricht<br />
über die Wahl des 78-Jährigen Stolz<br />
und Freude aus. Allerdings wurde<br />
auch Skepsis geäußert, ob es innerkirchliche<br />
Reformen und Fortschritte<br />
in der Ökumene geben werde.<br />
Mit den Worten „Habemus papam“<br />
(„Wir haben einen Papst“) wurde<br />
Ratzinger nach dem nur 26-stündigen<br />
Konklave auf dem Balkon des Petersdomes<br />
der Weltöffentlichkeit angekündigt.<br />
Um 18.48 Uhr MESZ Uhr<br />
zeigte sich das neue Kirchenoberhaupt<br />
von weltweit 1,1 Milliarden Katholiken<br />
den mehr als 100 000 begeisterten<br />
Menschen auf dem Petersplatz.<br />
Jubel brandete auf, Roms Glocken<br />
läuteten, viele schwenkten Fahnen.<br />
Sprechchöre skandierten „Benedikt,<br />
Benedikt, Benedikt“.<br />
Ratzinger zeigte sich ebenso bewegt<br />
wie erfreut. „Liebe Schwestern<br />
W<br />
und Brüder, nach dem großartigen<br />
Papst Johannes Paul II. haben die<br />
Herren Kardinäle mich, einen einfachen,<br />
demütigen Arbeiter im Weinberg<br />
des Herrn zum Diener der Kirche<br />
gewählt“, sagte er auf dem Balkon<br />
des Petersdoms. Er bat die Gläubigen<br />
um ihr Gebet und äußerte die<br />
Zuversicht, dass ihm Maria zur Seite<br />
stehen werde. Abschließend spendete<br />
er erstmals den Papstsegen Urbi et<br />
Orbi (der Stadt und dem Erdkreis). In<br />
einer feierlichen Messe wird Benedikt<br />
XVI. am Sonntag in Rom offiziell<br />
in sein Amt eingeführt. Bundespräsident<br />
Horst Köhler wünschte dem<br />
Das Kreuz der Liberalen<br />
as haben die Noch-FDP-Generalsekretärin<br />
Cornelia<br />
Pieper und ihre Partei gemeinsam?<br />
Beiden geht es schlecht. Das ist deshalb<br />
unglücklich, weil ausgerechnet<br />
Pieper der schwächelnden FDP auf<br />
die Beine helfen sollte. Leider liegt<br />
Pieper aber selbst seit Wochen flach,<br />
außer Gefecht gesetzt von einem Leiden<br />
das just an jenem Tag akut wurde,<br />
als sie die Wunderheilung der<br />
FDP in die Wege leiten wollte. „Liberale<br />
Leitsätze“ sollte die Blondine<br />
präsentieren, stattdessen streckte<br />
ein Bandscheibenvorfall die vermeintliche<br />
Vordenkerin nieder. Sagte<br />
zumindest ein Parteisprecher, der<br />
UNTERM STRICH<br />
Reinhold Würth: 60 Jahre im<br />
Dienst der Schraube<br />
Neben dem 70. Geburtstag feiert Reinhold Würth<br />
heute in Künzelsau auch das 60. Jubiläum seines<br />
Schraubenhandels. Seite 11<br />
Sichtlich gelöst grüßt Joseph Ratzinger am Abend bei seinem ersten Auftritt als Papst Benedikt XVI. vom Balkon des Peterdoms aus die versammelten<br />
Gläubigen. Zehntausende waren auf den Petersplatz geströmt, als die Kirchenglocken seine Wahl verkündeten. Foto:Berg<br />
mit Details nicht geizte. „In einem abgedunkelten<br />
Zimmer“ liege die Generalsekretärin,<br />
sie könne „vor<br />
Schmerzen kaum telefonieren.“ Immerhin<br />
konnte sich Pieper, wie zwei<br />
Tage später bekannt wurde, noch am<br />
gleichen Tag zum Mittagessen zu einem<br />
Edel-Italiener schleppen. Eine<br />
Wunderheilung? Leider nicht. Pieper<br />
kommt, seit sie das Rezept zur Stärkung<br />
der Liberalen präsentieren soll,<br />
einfach nicht mehr auf die Beine.<br />
Böse Zungen behaupten, das sei<br />
der Parteispitze ganz recht. Noch bösere<br />
Zungen behaupten, dass Frau<br />
Pieper gar nicht so krank ist, wie die<br />
FDP-Zentrale behauptet. Und böse<br />
Brand-Experten<br />
begutachten das<br />
Unglücksgerät<br />
neuen Papst Mut und Kraft. „Dass ein<br />
Landsmann Papst geworden ist, erfüllt<br />
uns in Deutschland mit besonderer<br />
Freude und mit ein wenig Stolz“.<br />
Reformkräfte der katholischen<br />
Kirche in Deutschland und evangelische<br />
Kirchenführer äußerten Zweifel<br />
an der Reformbereitschaft von Benedikt<br />
XVI. Der evangelische Landesbischof<br />
Ulrich Fischer sagte in<br />
Freiburg: „So glücklich sind wir über<br />
die Wahl nicht.“ Ratzinger habe als<br />
Leiter der Glaubenskongregation<br />
dem ökumenischen Gedanken keine<br />
Chance gegeben. Die im Konklave<br />
versammelten 115 Kardinäle entschieden<br />
sich für Ratzinger wohl im<br />
vierten Wahlgang. Benedikt XVI. ist<br />
der 265. Papst der Kirchengeschichte<br />
und der achte Deutsche auf dem<br />
Stuhle Petri. dpa<br />
Als Benedikt XVI. besteigt nach Jahrhunderten wieder ein Deutscher den Stuhl Petri<br />
Emotion und Diskussion über Ratzingers Wahl auch im PZ-Forum,<br />
hier Brigitte Ulrich, Hildegard Oertel und Karin Rapp (von links). Der<br />
Veranstaltungsbeginn verschob sich zugunsten der Bilder aus<br />
Rom. Foto: Ketterl<br />
SONDERSEITE 12<br />
ZUR PERSON<br />
Joseph Ratzinger<br />
Nachrichtenmagazine wie der „Spiegel“<br />
schreiben, die scheidende Generalsekretärin<br />
sei „für die Leitung eines<br />
Think-Tanks in etwa so geeignet<br />
wie Lothar Matthäus für den Vorsitz<br />
der Deutschen Bischofskonferenz“.<br />
Wie das alles zusammenpasst?<br />
Das wüssten wir auch gerne. Am<br />
liebsten von Frau Pieper persönlich.<br />
Leider ist sie aber immer noch so<br />
krank, dass öffentliche Auftritte<br />
nicht in Frage kommen. Natürlich<br />
auch gestern nicht, als der zweite Anlauf<br />
für die Vorstellung ihres Programmentwurfs<br />
geplant war. Arme<br />
Frau Pieper. Arme FDP. Da kann man<br />
nur gute Besserung wünschen. sas<br />
Knapp 482 Jahre dauert es, bis aus dem Schornstein der<br />
Sixtinischen Kapelle in Rom wieder weißer Rauch aufsteigt<br />
– für einen deutschen Papst. Joseph Ratzinger aus dem bayerischen<br />
Marktl am Inn beerbt am 19. April 2005 als Benedikt<br />
XVI. seinen Landsmann Adrian von Utrecht. Der<br />
schied als Hadrian VI. am 14. September 1523 durch Tod aus<br />
dem Papstamt. Ratzinger gewinnt schon nach dem vierten<br />
Wahlgang die Stimmen der 115 Kardinäle des Konklaves, die<br />
Herzen der Menschen aber erobert er während seiner<br />
knapp achtjährigen Amtszeit nicht. Gerade im Vergleich<br />
PFORZHEIM. Nach wie vor unklar<br />
sind die genauen Hintergründe, die<br />
vergangene Woche in Pforzheim zur<br />
Implosion eines Fernsehgeräts geführt<br />
haben. Eine 68-Jährige war lebensgefährlich<br />
verletzt worden. Der<br />
Hersteller des Geräts, der Unterhaltungselektronikkonzern<br />
Sharp, hat<br />
nach eigenen Angaben ein Brandursachenforschungsinstitut<br />
eingeschaltet,<br />
nachdem er den Fernseher<br />
durch zwei hauseigene Experten begutachten<br />
ließ, die bislang vor einem<br />
Rätsel stehen und angesichts des<br />
Ausmaßes „schockiert“ seien, wie<br />
ein Firmensprecher sagte. kli<br />
PFORZHEIM Seite 21<br />
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Rekordandrang<br />
bei Wein-Preis<br />
ist der weltweit bekannteste deutsche<br />
Kardinal und gilt als der „Chefdenker“<br />
im Vatikan. Die schärfsten<br />
Kritiker hat er in Deutschland. Der<br />
Sohn eines Gendarmeriemeisters<br />
aus Marktl am Inn (geb. 16.4.1927)<br />
wurde 1951 zum Priester geweiht, mit<br />
nur 30 Jahren habilitierte er und lehrte<br />
er in Bonn, Münster, Tübingen und<br />
Regensburg. 1977 wurde er zum Erzbischof<br />
von München und Freising<br />
berufen, wenig später zum Kardinal.<br />
1981 berief ihn Papst Johannes Paul<br />
II. nach Rom. Der Posten des Präfekten<br />
der Glaubenskongregation war<br />
ideal für den kühlen und strengen<br />
Denker. Ob Verdammung künstlicher<br />
Geburtenregelung, Verbot<br />
weiblicher Priester oder Befreiungstheologie<br />
in Lateinamerika: Das<br />
oberste Urteil im Vatikan trug die<br />
Handschrift des Deutschen. dpa<br />
ENZKREIS. Noch nie wurden so viele<br />
Lemberger für den Wein-Preis „Vaihinger<br />
Löwe“ angestellt wie dieses<br />
Jahr: Insgesamt 220 Weine kämpfen<br />
in den drei Kategorien Barrique, trocken<br />
und halbtrocken um die begehrten<br />
Trophäen. Die Rebsorte ist<br />
hauptsächlich im Anbaugebiet<br />
Württemberg vertreten und nimmt<br />
hier fast 12 Prozent der gesamten<br />
Rebfläche ein. Die Erzeuger von Sieger-Weinen<br />
des „Vaihinger Löwen“<br />
haben in den vergangenen Jahren<br />
auch bei anderen Rotwein-Preisen<br />
sehr gut abgeschnitten. erl<br />
REGION Seite 31<br />
Heute<br />
mit<br />
unserer<br />
Sonderbeilage<br />
Mit Pulsmesser<br />
gegen Lauffrust<br />
KÖLN. Gerade für Anfänger wird das<br />
Joggen oft zum Frust: Denn die meisten,<br />
die schnell nach Büroschluss in<br />
die Trainingsklamotten hüpfen,<br />
überfordern sich dabei. Für Abhilfe<br />
kann ein Pulsmessgerät sorgen. Es<br />
liefert Informationen über die Herzfrequenzt.<br />
Pulsmessgeräte werden<br />
wie eine Uhr am Handgelenk getragen<br />
und empfangen die Belastungsdaten<br />
in der Regel über einen kleinen<br />
Sender von einem Gurt, den der<br />
Sportler um den Brustkorb trägt. pz<br />
SERVICE Seite 33<br />
Die deutsche Sensation im Vatikan<br />
mit seinem charismatischen und menschennahen Vorgänger<br />
Papst Johannes Paul II. wird Benedikt VI. als eher klerikal-unnahbar<br />
wahrgenommen. Auch seine Annäherung an<br />
die erzkonservative Pius-Bruderschaft und sein nur zögerliches<br />
Angehen des Missbrauchsskandals innerhalb der katholischen<br />
Kirche hat ihm viel Kritik eingebracht. Am 28.<br />
Februar 2013 tritt Benedikt VI. von seinem Amt als Papst im<br />
Alter von 85 Jahren aus gesundheitlichen Gründen zurück.<br />
Aus eigener Entscheidung hatte dies zuletzt Coelestin V. im<br />
Jahr 1294 getan.<br />
Der Teuro-Euro<br />
Tiefer Einschnitt für alle Deutschen: Am 1. Januar 2002 wird der Euro als Bargeld<br />
eingeführt und löst damit nach fast 54 Jahren die D-Mark ab. Das bringt<br />
anfangs erheblich Probleme mit sich. Jede Münze muss man im Geldbeutel<br />
umdrehen, weil man nicht erkennt, welchen Wert sie hat. Auch im übertragenen<br />
Sinne müssen die Deutschen jeden Pfennig, äh Cent, umdrehen, denn was<br />
früher mal D-Mark-Preise waren, sind sehr bald Europreise. Produkte kosten<br />
somit fast doppelt so viel. Schon alleine deshalb ist der Euro in seinen Anfangszeiten<br />
nicht sehr wohlgelitten unter den Deutschen, sie trauern ihrer guten<br />
alten D-Mark hinterher. Aber die wird es nicht mehr geben, und so arrangieren<br />
sich die Bundesbürger mit dem Teuro-Euro. Nach nunmehr 18 Jahren<br />
ist die europäische Währung eine stabile Größe am internationalen Finanzmarkt,<br />
auch wenn sie zwischenzeitlich schon gerne mal totgesagt wurde. Mit<br />
Deutschland führten 2002 elf weitere EU-Staaten den Euro als Währung ein,<br />
heute sind es 19, die damit bezahlen.<br />
PZ Pforzheim vom 02.01.2002
14<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
1 | Zeit für Gestern<br />
Metier mit<br />
Tradition<br />
Kontinuität über einen Zeitraum<br />
von 225 Jahren nachzuweisen, ist<br />
außerordentlich schwierig. Das gilt<br />
besonders für eine Tageszeitung,<br />
die im Lauf der Zeit ihren Titel<br />
mehrfach wechselte. Hinzu kommt,<br />
dass der Großangriff auf Pforzheim<br />
vom 23. Februar 1945 viele<br />
Archivbestände vernichtet hat.<br />
von Thomas Kurtz<br />
Als im Jahr 1794 der Lehrer und Prorektor<br />
am Pforzheimer Pädagogium,<br />
Zandt, und der Diakon Gottschalk<br />
einen Aufruf erließen, „zu Nutzen<br />
und Bequemlichkeit der Einwohner“<br />
ein Wochenblatt unter dem Titel „Wöchentliche<br />
Nachrichten von und für Pforzheim“ herauszugeben,<br />
konnten sie nicht voraussehen, welche Entwicklung<br />
sie mit diesem Blatt für Pforzheim einleiten<br />
würden. Denn mit diesem Blättchen, für heutige<br />
Verhältnisse mehr als bescheiden, wurde ein<br />
verheißungsvoller Anfang gemacht. Bis zum Jahr<br />
1800 sind die „Nachrichten“ als ein auf Erwerb<br />
nicht abzielendes, gemeinnütziges Unternehmen<br />
Vor über 200 Jahren konnten die Pforzheimer nur einmal die Woche eine Zeitung lesen – die 1794 erstmals veröffentlichten „Wöchentliche<br />
Nachrichten von und für Pforzheim“.<br />
erschienen. Es kam am Freitagmorgen vom<br />
Druckort Karlsruhe in Pforzheim an und wurde<br />
von den Schülern des Pädagogiums ausgetragen.<br />
Kriegerische Unruhen erschwerten häufig die<br />
Spedition des Blattes und auch die Übermittlung<br />
von Nachrichten.<br />
Es war ein Vorteil, dass sich der aus Kehl zugezogene<br />
Buchhändler Müller entschloss, eine Druckerei<br />
in Pforzheim zu errichten, so dass die „Wöchentlichen<br />
Nachrichten“ nun vor Ort gedruckt<br />
werden konnten. Das Blatt war auf dem besten<br />
Weg, den Charakter einer richtigen Zeitung anzunehmen,<br />
als es auf Betreiben der Franzosen, die<br />
den Abdruck von Nachrichten aus Preußen und<br />
Sachsen argwöhnisch verfolgten, in seine ursprüngliche<br />
Form zurückverwiesen wurde. Als jedoch<br />
das Schicksal Napoleons in Russland entschieden<br />
war und die Befreiungskriege die Herrschaft<br />
der Franzosen ins Wanken brachte, erlangte<br />
das „Pforzheimer Wochenblatt“ einen erhöhten politischen<br />
Charakter. Es stimmte in den allgemeinen<br />
Jubel und in die Begeisterung für Deutschland ein.<br />
Als Großherzog Leopold für Baden am 1. März<br />
1832 die Pressefreiheit proklamiert hatte, sah sich<br />
das „Wochenblatt“ in der Lage, eine freimütige<br />
Sprache zu führen. Es hatte mit Johann Kiehnle einen<br />
Redakteur erhalten, der ihm einen neuen Titel<br />
verlieh: „Der Beobachter an der Enz und in der<br />
Pfalz“. „Der Beobachter“, der sich schon bald ohne<br />
den erwähnten Zusatz nannte, bezeichnete sich<br />
als „Volksblatt für Wahrheit, Recht, Freiheit und<br />
Ordnung“ und trat für diese Ideale mit freimütiger<br />
Unerschrockenheit ein.<br />
Nach mehrmaligem kurzem Besitzerwechsel<br />
ging die Zeitung 1851 in den Besitz<br />
von J. M. Flammer über. Dieser wandelte<br />
erneut den Titel um, und gab der Zeitung im Jahr<br />
Ziele setzen, verfolgen,<br />
und erfolgreich erreichen.<br />
Because we care<br />
Mit sicherer Hand hat sich die<br />
Pforzheimer Zeitung über 70 Jahre hinweg<br />
zur Tageszeitung Nummer 1inder Region<br />
entwickelt, die große Anerkennung<br />
genießt. Unseren Respekt und ganz<br />
herzlichen Glückwunsch dazu.<br />
Am Bystronic glass Standort in<br />
Neuhausen-Hamberg sind wir zwar<br />
erst 53Jahre alt, teilen aber die<br />
Herangehensweise und Liebe zur<br />
Region leidenschaftlich.<br />
Vonhier aus liefern wir zukunftsweisende<br />
Maschinen, Anlagen und Systeme für die<br />
Bearbeitung von Architekturglas in die<br />
ganze Welt.<br />
Wir sind stolz auf unsere Mitarbeitenden,<br />
legen großen Wert auf talentierte<br />
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qualitativ hochwertige Ausbildung, die in<br />
der Region ihresgleichen sucht –genauso<br />
wie die Pforzheimer Zeitung.<br />
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70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
15<br />
1856 den Namen „Pforzheimer Beobachter“. Diesen<br />
Titel hat das älteste Pforzheimer Blatt 66 Jahre<br />
lang geführt. Eine erhöhte Einflussnahme erfolgte<br />
durch den Eintritt des Direktors der Höheren Töchterschule,<br />
Johann Georg Friedrich Pflüger, des Verfassers<br />
einer Pforzheimer Stadtgeschichte, in die<br />
Redaktion.<br />
Mit dem 1. Januar 1858 erschien der „Pforzheimer<br />
Beobachter“ in einem neuen Gewand, in großem,<br />
stattlichem Format, und dies fünfmal in der<br />
Woche. Immer mehr füllten sich die Spalten der<br />
Zeitung mit Pforzheimer Nachrichten und größere<br />
Sorgfalt verwendete die Redaktion auf den unterhaltenden<br />
Teil der Zeitung. Als Max Klemm am 1.<br />
September 1893 die Leitung des Unternehmens<br />
übernahm und in Hermann Schuster einen tüchtigen<br />
Redakteur fand, zeichnete sich das hundertjährige<br />
Bestehen der Zeitung ab. Klemm war Journalist<br />
mit Leib und Seele, und sein Bestreben war<br />
es, das Blatt auszubauen. Der „Pforzheimer Beobachter“<br />
war eine Zeitung, deren Ziel und Streben in<br />
der journalistischen Leistung lag. Mit der aufstrebenden<br />
Wirtschaft nach dem Jahr 1870 waren jedoch<br />
überall in Deutschland sogenannte Anzeigenblätter<br />
ins Leben getreten, die den „Intelligenzblättern“,<br />
bei denen die Anzeigen nicht Hauptzweck<br />
waren, dadurch Konkurrenz machten, dass sie dem<br />
Inserat das Vorrecht vor dem Text einräumten und<br />
dadurch recht billig im Bezugspreis erscheinen<br />
konnten. Die Herausgeber des „Beobachters“<br />
glaubten anfangs, diese Blätter nicht als Konkurrenz<br />
ansehen zu müssen.<br />
Max Klemm erkannte sehr bald, dass dies<br />
ein Trugschluss war, und er versuchte<br />
nun seinerseits nach einer Zusammenlegung<br />
mit dem „Städtischen Tagblatt“, das unter<br />
der Oberleitung von Bankier August Kayser stand,<br />
Zeitung der frühen Jahre: Blick in eine Setzerei.<br />
dem damals in Pforzheim tonangebenden „Steckeles-Kayser“,<br />
diese falsche Meinung zu korrigieren,<br />
indem er diese beiden Blätter im Jahr 1905 zum<br />
„Pforzheimer Generalanzeiger“ verschmolz.<br />
Aber auch diese Maßnahme erwies sich, wie in<br />
der ersten Nummer der „Pforzheimer Neuesten<br />
Nachrichten“ im Oktober 1918 zu lesen war, als eine<br />
Fehlentscheidung. In der Inflationszeit wurde das<br />
Blatt vorübergehend eingestellt. Als die große<br />
Geldentwertung vorüber war, versuchte der letzte<br />
Verlagsleiter der „Neuesten Nachrichten“, Ammend,<br />
das viele Jahre von ihm betreute Werk wieder<br />
in Gang zu bringen. Im Jahr 1925 brachte er das<br />
Blatt unter dem Titel „Pforzheimer Rundschau“<br />
einstweilen als Wochenzeitung heraus. Er griff damit<br />
auf die ursprüngliche Erscheinungsweise zurück.<br />
Die Herausgabe war sehr erschwert, die Entwicklung<br />
gehemmt, da die Zeitung im fernen Offenbach<br />
gedruckt wurde.<br />
Deshalb war die Übernahme des Druckes und<br />
des Verlags durch Jakob Esslinger in Pforzheim im<br />
Frühjahr 1928 eine glückliche Lösung der schwierigen<br />
Frage einer zweckmäßigen Herstellung und<br />
schnellen Möglichkeit der Verbreitung. Vom Oktober<br />
1928 an wurde das Blatt wieder täglich herausgegeben.<br />
Verhältnismäßig schnell fand sich eine<br />
große Zahl Pforzheimer Bürger, die sich um die<br />
„Rundschau“ scharten, weil sie in ihr die Fortsetzung<br />
des alten „Beobachters“ begrüßten. Im Jahr<br />
1933 bezog die „Rundschau“ das erworbene und
16<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
1 | Zeit für Gestern<br />
umgebaute Verlagshaus an der Poststraße – an derselben<br />
Stelle, an der heute das Zeitungshaus in moderner<br />
Form steht. Der weitere Aufstieg des Blattes<br />
schien gesichert.<br />
Die politischen Ereignisse der dreißiger<br />
und vierziger Jahre wirkten sich für die<br />
Entwicklung der Tageszeitung äußerst<br />
hemmend aus. Nur ein Blatt, das sich hundertprozentig<br />
der NSDAP verschrieben hatte, sollte<br />
gelesen werden. Trotz aller Hemmnisse gelang<br />
es, die „Rundschau“ jahrelang am Leben zu erhalten.<br />
Am 1. März 1943 schlug dann aber doch die<br />
Stunde. Das Blatt wurde eingestellt, weil es nicht<br />
in das Konzept des Nazi-Regimes passte. Angeblicher<br />
Papiermangel war nur ein Vorwand. Für<br />
das tüchtige Verleger-Ehepaar Jakob und Rosa<br />
Esslinger war es ein weiterer Schicksalsschlag,<br />
als in Pforzheims Bombennacht das Verlagshaus<br />
an der Poststraße völlig zerstört wurde. Als am<br />
29. Juli 1947 von den amerikanischen Besatzungsmächten<br />
an Dr. Johann Peter Brandenburg<br />
und Felix Richter eine Lizenz zur Herausgabe einer<br />
neuen Zeitung unter dem Titel „Süddeutsche<br />
Allgemeine“ erteilt wurde, war eine Herstellung<br />
dieses Blattes in Pforzheim nicht möglich. Wieder<br />
lenkte man die Schritte nach Karlsruhe, wo<br />
die „SAZ“ bis zum Wiederaufbau der Zeitungsdruckerei<br />
an der Poststraße hergestellt wurde.<br />
Am 1. Oktober 1949 erschien im wieder aufgebauten<br />
Zeitungshaus die erste Ausgabe der „Pforzheimer<br />
Zeitung“. Das Blatt hatte sein im Jahr<br />
1943 gegebenes Versprechen eingelöst, wieder zu<br />
erscheinen. Mit der Wahl zum Oberbürgermeister<br />
schied Dr. Brandenburg aus dem Verlag der<br />
„SAZ“ aus. Am 1. Dezember 1949 schied auch Felix<br />
Richter aus. Sämtliche Anteile gingen an den<br />
Gustav Bogner aus Neuhausen an der Rotationsmaschine in den 1950er-Jahren – das Herzstück der Zeitung.<br />
Verleger Jakob Esslinger über. Die vergangenen<br />
Jahrzehnte haben der „Pforzheimer Zeitung“<br />
lange Zeit eine stürmische Aufwärtsentwicklung<br />
gebracht. Mit weit über 100 000 Lesern ist sie zur<br />
größten Tageszeitung in der Region geworden.<br />
Die Medien – und hier die Tageszeitungen<br />
im Besonderen – stecken bis heute<br />
allerdings in der tiefsten wirtschaftlichen<br />
Krise der Nachkriegszeit. Grund sind in erster<br />
Linie teils massive Einbrüche im Anzeigengeschäft.<br />
Im Kreis der mittelständischen Tageszeitungen<br />
gilt die „Pforzheimer Zeitung“ als ein gut<br />
aufgestelltes, solide geführtes Verlagshaus. Aber<br />
auch an ihm gehen die konjunkturellen und<br />
FOTOS: PZ-ARCHIV<br />
strukturellen Veränderungen nicht spurlos vorbei.<br />
In der Tat ist die „Pforzheimer Zeitung“ auf<br />
dem Weg zu einer lokalen Qualitätszeitung weit<br />
fortgeschritten. Auch die Branche weiß und würdigt<br />
dies. Die PZ wurde von der IFRA, dem Weltverband<br />
der Zeitungshersteller, in den „International<br />
Newspaper Color Quality Club“ aufgenommen;<br />
hier sind – nach Absolvierung strengster<br />
Kriterien – die 50 bestgemachten Zeitungen<br />
weltweit versammelt. Wiederholt ist das Pforzheimer<br />
Verlagshaus auch beim European Newspaper<br />
Award, dem wichtigsten Zeitungswettbewerb<br />
Europas, für beispielhafte redaktionelle<br />
und optische Aufarbeitung seiner redaktionellen<br />
Inhalte ausgezeichnet worden.<br />
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH!<br />
Traditionsreich, vielseitig, glaubwürdig,<br />
innovativ, kompetent, verlässlich, aktuell,<br />
unabhängig, hochwertig, modern, ...<br />
Aber genug von uns,<br />
schließlich feiert<br />
die Pforzheimer Zeitung<br />
ihren 70. Geburtstag!<br />
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2<br />
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Zeitraffer<br />
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim
70.<br />
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Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
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Punkt: In 70 Jahren ist die PZ<br />
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70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
19<br />
Es werde<br />
Licht!<br />
„Früher war alles besser“ – das sprechen viele<br />
Menschen in Momenten voller Wehmut, voller<br />
Nostalgie aus. Doch dass das nicht immer zutrifft,<br />
zeigt ein Vorher-Nachher-Vergleich mit Bildern aus<br />
Pforzheim und der Region. Denn Zukunft kann<br />
auch Fortschritt heißen – und das im positiven<br />
Sinne. Also Film ab, oder besser gesagt:<br />
Es werde Licht – im Objektiv!<br />
von Olaf Lorch-Gerstenmaier und Julia Wessinger<br />
Nordstadtbrücke<br />
Die Perspektive, die sich dem Fotografen<br />
1955 bot, gibt es seit dem Bau des neuen<br />
Zentralen Busbahnhofs nicht mehr – denn<br />
die moderne Konstruktion verdeckt den<br />
Blick auf die Nordstadtbrücke im Hintergrund.<br />
Die muss mit Millionenaufwand<br />
saniert werden, weil der Zustand dieser<br />
zentralen Verbindung zwischen Nordstadt<br />
und City schwer zu wünschen übrig lässt.<br />
Der Zahn der Zeit hat an ihr genagt – das<br />
gilt aber ebenso, wenngleich in (noch)<br />
kleinerem Maßstab für den ZOB, der bis<br />
heute ein politischer Zankapfel ist: für die<br />
Einen infrastrukturell richtig und architektonisch<br />
ein Leuchtturm – für die Anderen<br />
ein 13 Millionen Euro teures, überflüssiges<br />
Prestigeobjekt.<br />
Historische Fotos: Günther Beck und<br />
PZ-Archiv, aktuelle Fotos: Moritz/Meyer<br />
SCHON 70 JAHREALT,ABER<br />
JEDEN TAG<br />
Heutige Galeria Kaufhof<br />
und Barfüßerkirche<br />
Wronker, Schocken, Merkur, Horten, Galeria Kaufhof mit der markanten Wabenstruktur<br />
der Fassade – das Areal südlich der späteren Fußgängerzone war schon<br />
immer ein begehrter Standort für die wechselnden Eigentümer und Betreiber des<br />
Warenhauses. Im Zweiten Weltkrieg, beim verheerenden Luftangriff des 23. Februar<br />
1945, wurde der Konsumtempel Merkur völlig zerstört. Die Wiedereröffnung am alten<br />
Standort wurde 1953 gefeiert. Noch gab es vom Waisenhausplatz aus eine freie Sichtachse<br />
zu dem markanten Bau und von dort auf die Barfüßerkirche auf der westlichen<br />
Seite des Blumenhofs. Das Foto stammt aus dem Jahr 1955.<br />
WIENEUGEBOREN!<br />
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19<br />
WIR GRATULIEREN HERZLICH<br />
ZU 70 JAHREN PFORZHEIMER ZEITUNG.
20<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
2 | Zeitraffer<br />
JETZT WECHSELN!<br />
FahrenSie aufNummersicherund<br />
wechselnSie biszum 30.11. zumBGV.<br />
Hauptbahnhof Pforzheim<br />
„Die Zerstörung bei Kriegsende ließ von dem früheren Bahnhof nicht viel übrig. Zahlreiche Provisorien<br />
lösten einander ab, und der Reisende erinnert sich kaum eines Tages, an dem auf dem Gelände des<br />
Pforzheimer Bahnhofes nicht irgendwie gebaut und umgestellt wurde“ – so stand es Ende Mai 1958 in der<br />
„Pforzheimer Zeitung“. Das obere Foto stammt aus dem Jahr 1955. Am 29. Mai 1958 wurde er eingeweiht.<br />
Zwei Sonderzüge – einer aus Karlsruhe, einer aus Stuttgart – brachten die Ehrengäste nach Pforzheim.<br />
Mit der Übergabe des neuen Empfangsgebäudes, das rund 2,2 Millionen Mark kostete, erfolgte auch die<br />
Umstellung des Fahrbetriebs auf Elektrizität. Rund 200 Züge wurden täglich abgefertigt. Die Bahnhofshalle<br />
gilt als herausragendes Beispiel der 1950er-Jahre-Architektur in Pforzheim.<br />
BGV / Badische Versicherungen<br />
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Bahnhofstraße 11 / 75172 Pforzheim<br />
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unserer Zeit: Zeitlosigkeit.<br />
Der neue 911 Carrera.<br />
Bei uns im Porsche Zentrum Pforzheim. Wir freuen uns auf Ihren Besuch.<br />
Papierfabrik<br />
in Niefern<br />
Es ist sage und schreibe fast 200 Jahre<br />
her, dass das Herrenhaus in Niefern<br />
an den Enzauen errichtet wurde.<br />
Und es sind tatsächlich auch schon<br />
wieder zehn Jahre ins Land gegangen,<br />
nachdem das einstige Verwaltungsgebäude<br />
der Papierfabrik abgerissen<br />
wurde. Für viele Diskussionen<br />
und etliche lange Gemeinderatssitzungen<br />
hatte der Abriss gesorgt, der<br />
2009 schließlich stattfand. Viele Kritiker<br />
machten sich zuvor stark für<br />
den Erhalt des historisch so wertvollen<br />
Gebäudes. Doch auch wenn der<br />
Wunsch der Gegner nicht Realität<br />
wurde, hat der Abriss Gutes mit sich<br />
gebracht: 2011 wurde an selber Stelle<br />
ein Schul-, Kultur- und Sportzentrum<br />
mit einer Leichtathletikanlage<br />
und Rasenspielfeld für den Schulund<br />
Vereinssport eröffnet. Die Papierfabrik<br />
gerät seither dennoch<br />
nicht in Vergessenheit: Ein alter Torbogen<br />
des Vereinsheims und Restaurants<br />
„Zur alten Papierfabrik“ erinnert<br />
nun an frühere Zeiten.<br />
Mühlehof<br />
Mühlacker<br />
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Stand: 08/2019<br />
Ein Einkauf-Center mit Büroflächen<br />
oder eine Stadt- und Kulturhalle? Dort,<br />
wo in der Vergangenheit so vieles hätte<br />
entstehen können oder wo in Zukunft<br />
noch so vieles entstehen kann, ist seit<br />
vergangenem Jahr nur ein Loch zu sehen.<br />
Dass es für die Fläche direkt an<br />
der B 10, wo einst der Mühlehof in<br />
Mühlacker stand, noch keine genauen<br />
Pläne gibt, ist jetzt der Tatsache geschuldet,<br />
dass die Stadt Finanzsorgen<br />
hat. Doch schon vor den finanziellen<br />
Problemen der Stadt hat der Mühlehof,<br />
sein Abriss und der Standort in der<br />
Vergangenheit für Schlagzeilen gesorgt.<br />
1978 traf der Gemeinderat die<br />
Entscheidung zum Bau des Mühlehofs.<br />
1994 führte eine Krise zu Konkursen,<br />
der Abstieg des Mühlehofs begann.<br />
2013 dann die Entscheidung für<br />
den Abriss. 2018 rücken die Bagger<br />
schließlich an. Ein Beispiel von Fortschritt,<br />
der nicht so wirklich voran<br />
geht. Ein Beispiel von Fortschritt, der<br />
bislang noch nicht gelungen ist.
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
21<br />
Von der Gründung bis zur Moderne<br />
Das Schiller-Gymnasium ist seit seiner Gründung 1986<br />
mittlerweile 33 Jahre alt.<br />
Die Schule ging aus der ehemaligen Struktur des<br />
Boxberg-Gymnasiums in privater Trägerschaft hervor.<br />
Die aktuelle Trägerschaft ist zu 60 % bei der Stadt<br />
Pforzheim und zu 40 % beim Förderverein der Schule.<br />
Das Grundkonzept der Schule hat sich bewährt und<br />
wird stetig weiterentwickelt. Die Schule ist in der<br />
Moderne angelangt und stellt sich mit innovativen<br />
Maßnahmen den aktuellen Herausforderungen. So<br />
können die Nähe zur freien Wirtschaft und das digital<br />
unterstützte Lernen die bisherigen Ansätze ergänzen.<br />
Das Schiller-Gymnasium beschult und betreut<br />
familiär, verlässlich und innovativ.<br />
Familiär durch die kleinen Klassen mit maximal<br />
26 Schülerinnen und Schülern und kleinen Kursen<br />
in der Oberstufe sowie der familiären Atmosphäre;<br />
verlässlich durch die Vermeidung von<br />
Unterrichtsausfall; innovativ in der Möglichkeit<br />
als Privatschule individuell auf die Belange<br />
der Schüler eingehen zu können.<br />
Gewerbegebiet Dammfeld<br />
Ihr gemeinsames Gewerbegebiet Dammfeld haben die Gemeinden Birkenfeld<br />
und Keltern vor neun Jahren – im Oktober 2010 – offiziell übergeben. Nach einem<br />
jahrzehntelangen Planungsprozess und nach millionenschweren Investitionen in<br />
den Grundstückserwerb durch die Gemeinden und in die Bauarbeiten für Kanäle,<br />
Leitungen, Anschlüsse und Straßen war das gesetzte Ziel der Nachbarkommunen<br />
damals, in den nächsten Jahren finanziell von dem Gebiet zu profitieren, das in<br />
der Nähe des neuen Kreisverkehrs zwischen Arlinger und Birkenfeld liegt. Der<br />
Plan ist aufgegangen: Erst in seiner vergangenen Haushaltsrede hat Birkenfelds<br />
Bürgermeister Martin Steiner erklärt, dass die Gemeinde mit über fünf Millionen<br />
Euro Einnahmen über Grundstücksverkäufe im Gewerbegebiet Dammfeld II rechnet.<br />
Die Fotos aus den Jahren 2011 (oben) und 2019 sind beispielhaft für eine Entwicklung,<br />
die in sämtlichen Ecken des Enzkreises wiederzufinden ist: Überall<br />
entstehen über Jahre hinweg Gewerbegebiete – und bringen ihren Kommunen<br />
Geld ein.<br />
Das Schiller-Gymnasium ist weiterhin<br />
ein zuverlässiger Partner in<br />
der Schullandschaft der Stadt<br />
Pforzheim und im Enzkreis.<br />
INFOABEND<br />
für die kommenden 5. Klassen<br />
und Quereinsteiger<br />
14.11.2019 um 19 Uhr<br />
Siedlungstr. 38 · 75180 Pforzheim · Tel. 0 72 31 / 39 30 31 · www.schiller-gymnasium.com<br />
Wellenbad in Schömberg<br />
Die Gemeinde Schömberg im Nordschwarzwald wuchs in den 1950er- und 60er-Jahren<br />
zu einem der größten Kurorte Deutschlands heran. Im Oktober 1971 wurde deshalb<br />
der Beschluss gefasst, den zahlreichen Besuchern aus Nah und Fern ein Wellenbad<br />
zur Verfügung zu stellen. Gesagt, getan: Rund fünf Jahre später wurde das Bad<br />
feierlich eingeweiht. Doch die Freude über das Wellenbad hielt gerade einmal drei<br />
Jahrzehnte: In der Gemeinderatssitzung vom 25. Juli 2006 wurde die Schließung des<br />
Bades auf Ende des Jahres beschlossen. 2011 rückten dann schließlich die Abrissbagger<br />
an – der einstige Besuchermagnet der Gemeinde war Geschichte. Heute ist<br />
von all dem am Ortsrand in Richtung Langenbrand kaum noch etwas zu sehen. Lediglich<br />
der Parkplatz des Schwimmbades ist noch vorhanden. Die Natur lässt man<br />
ihren Lauf, wo einst bis zu 240 000 Besucher im Jahr in das Bad strömten.<br />
Happy Birthday!<br />
Rutronik gratuliert der Pforzheimer Zeitung<br />
ganz herzlich zum 70-jährigen Bestehen.<br />
Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit und<br />
freuen uns auf die nächsten Jahre.<br />
www.rutronik.com<br />
Committed to excellence
22<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
2 | Zeitraffer<br />
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uns eine führende Position im In- und Ausland erarbeitet.<br />
Die Grundlagen unseres Erfolges sind das Wissen, die Kreativität, die<br />
soziale Kompetenz und das hohe Engagement unserer Mitarbeiter. Der<br />
Mensch im Unternehmen steht im Mittelpunkt unseres täglichen<br />
Handelns und Denkens. Gezielt investieren wir daher in die Aus- und<br />
Weiterbildung und fördern die individuellen Stärken und Fähigkeiten<br />
unserer Betriebsangehörigen.<br />
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Wasser marsch! Vier Packer mit einem Täufling bei der Gautschfeier 2003 auf dem<br />
Marktplatz.<br />
Gautschfeier,<br />
Dreckfuhler<br />
und falscher<br />
Brasilianer<br />
Auch die Arbeit in einem Medienhaus ist nicht<br />
durchgehend vergnügungssteuerpflichtig. Aber es<br />
gibt immer wieder Gründe zum Schmunzeln und<br />
zum Lachen. Gott sei Dank. Hier eine kleine<br />
Auswahl von Dingen, die sich im Medienhaus<br />
ereignet haben, oder die den Kolleginnen und<br />
Kollegen auf Terminen widerfahren sind.<br />
von Udo Koller (ok), Olaf Lorch-Gerstenmaier (ol),<br />
Wolfgang Farr (wofa) und Bruno Knöller (kn)<br />
Ein gutes Manuskript kann ein Quell der Inspiration<br />
sein. Oder der Erheiterung. Noch heute<br />
muss ich an ein unscheinbares Blatt Papier<br />
denken, das der großartige Weltgeist mir vor<br />
vielen Jahren auf den Tisch flattern ließ. Es<br />
ging um das Spiel einer Jugendmannschaft. Es mag Fußball<br />
gewesen sein, oder Hockey, oder Handball. 0:9 hatte der<br />
Pforzheimer Nachwuchs verloren. Doch dem Berichterstatter<br />
war es wichtig, den jungen Verlierern Mut zuzusprechen und<br />
auch ihre Leistung zu würdigen. Und so lautete der Schlusssatz<br />
des Artikels: „Mit etwas Glück wäre ein Unentschieden<br />
möglich gewesen.“ ok<br />
A<br />
us heutiger Sicht mutet eine<br />
gute, alte Bleisatzmaschine<br />
wie ein Relikt aus einer<br />
anderen Epoche an. Dabei waren<br />
die Ungetüme eigentlich<br />
nichts anderes als eine überdimensionierte<br />
Schreibmaschine,<br />
in der aus flüssigem Blei Zeile<br />
für Zeile Artikel erstellt wurden.<br />
Da bekam der Begriff „schwerwiegender<br />
Zeitungsbericht“ eine<br />
ganz andere Bedeutung. Aber auch in dieser Abteilung kam<br />
der Spaß nicht zu kurz. So nutzte ein Mitarbeiter das sowieso<br />
schon stattliche Standardgewicht der prall gefüllten Aktentasche<br />
eines Kollegen, die mit diversen Zeitungen, einem Duden und einem<br />
doppelstöckigen Henkelmann sowie weiteren persönlichen<br />
Gegenständen gefüllt war, um sie mit einer wohlverpackten Bleistange<br />
zusätzlich zu beschweren. Großes Hallo, als der Gefoppte<br />
nach fünf Tagen bemerkte, dass er einen Fremdkörper durch die<br />
Gegend geschleppt hatte. wofa<br />
U<br />
Beim Bleisatz wurden aus Einzelbuchstaben<br />
ganze Artikel zusammengesetzt.<br />
FOTOS: PZ-ARCHIV<br />
nvergessen unter älteren PZler ist auch die Szene, als<br />
ein Kollege schreiend zum Waschbecken hüpft, um seinen<br />
Zeigefinger zu kühlen. Es war allerdings gedankenlos von
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre<br />
„<br />
Zeitung in Pforzheim<br />
ihm, der Empfehlung eines schelmischen Kollegen<br />
zu folgen, mit dem Finger die Temperatur im Bleikessel<br />
seiner Setzmaschine zu überprüfen. Zur Erklärung:<br />
Der mit einer Legierung von geschmolzenem<br />
Zinn, Zink und Antimon gefüllte Bleikessel<br />
wurde bis zu 280 Grad heiß. wofa<br />
F<br />
rüher gab es auch klare Hierarchien, ein festgelegtes<br />
Oben und Unten. Unten war da, wo<br />
die Lehrlinge waren. Mancher Geselle brachte es<br />
fertig, früh morgens die Poststraße hoch am Feinkostgeschäft<br />
Kiedaisch (später Pfannkuch, jetzt<br />
Sparkasse) vorbeizumarschieren und später die<br />
Lehrlinge hinauszujagen, um dort eine Flasche<br />
Milch oder belegte Weckle einzukaufen. Einem anderen<br />
schmeckte seine Kalbsleberwurst „nur vom<br />
Aldinger“. Selbst den Lottoschein beim „Bomber<br />
Dietz“ gegenüber abzugeben, schafften manche<br />
aus Bequemlichkeit nicht. Dafür fiel das „Trinkgeld“<br />
oft spärlich aus – oder entfiel ganz. wofa<br />
A<br />
us der Überschrift „Landrat dementiert Krankenhausgerüchte“<br />
wurde einst beim Setzen<br />
„Landrat demontiert Krankenhaus“. Das fiel einem<br />
Redakteur noch auf, worauf der Schriftsetzer verschlimmbesserte:<br />
„Landrat demoliert Krankenhaus.“<br />
Kurz vor dem Andruck der Zeitung kam<br />
dann doch die richtige Überschrift ins Blatt. kn<br />
H<br />
eutzutage undenkbar: Wegen des Mangels an<br />
Freien Mitarbeitern berichtete ein Bürgermeister<br />
aus einer Pforzheimer Nachbargemeinde in<br />
den 70er-Jahren nicht nur selbst über Gemeinderatssitzungen,<br />
sondern schickte uns fast täglich ein<br />
Bündel mit auf seiner Schreibmaschine verfassten<br />
Auswertungen anderer Veranstaltungen. Eines Tages<br />
erhielt die PZ ein Manuskript von ihm über eine<br />
„Die Beerdigung findet morgen um 14 Uhr auf dem<br />
Hauptbahnhof statt.“ Darauf ein Anrufer<br />
mit der Frage: „Ich wüsste gerne, auf welchem Gleis.“<br />
Abwasserverbandsversammlung. Dieser Artikel erschien<br />
auch. Aber: Die Versammlung war kurzfristig<br />
ausgefallen, der Bürgermeister an der Teilnahme<br />
ohnehin verhindert und der von ihm angenommene<br />
Verlauf somit hinfällig und – frei erfunden. kn<br />
F<br />
ußball-WM. „Sommermärchen“. Auftrag des<br />
damaligen Ressortleiters: irgendeinen Menschen<br />
finden mit Migrationshintergrund aus den<br />
teilnehmenden Nationen. Beim Teilnehmer Brasilien<br />
kommt er auf die glorreiche Idee, dass ein Kollege<br />
ins Teppichland Holzbachtal fahren soll, um<br />
Roberto Blanco, der dort einen PR-Termin hat, zu<br />
interviewen, wie er die Chancen für „sein“ Brasilien<br />
sieht. Der Kollege versank schier in den Erdboden,<br />
als Blanco ihm sein breitestes Grinsen schenkte:<br />
„Jungerrr Mann, isch komme aus Kuba…“. Der<br />
Kollege später: „Ich schwöre bei Pelé, dass ich mich<br />
geschämt habe wie ein Bettnässer. Ich konnte nur<br />
stammeln: ‚Egal, Lateinamerika halt…‘“ ol<br />
E<br />
Aus einer außerordentlich peinlichen Todesanzeige<br />
ine feine, kleine Schokoladen-Manufaktur in<br />
St. Georgen im Schwarzwald. Im schnuckeligen<br />
Laden saßen auch zwei Damen, mit denen der PZ-Redakteur<br />
und der Fotograf, die für eine Reportage vor<br />
Ort sind, ins Gespräch kamen: über gute Schokolade,<br />
den schönen Schwarzwald. Neugierig, wie der schreibende<br />
Kollege eben war, fragte er die eine Dame, was<br />
23<br />
sie denn beruflich mache. Der Fotograf kippte vor<br />
Schreck fast vom Hocker, denn sein Kollege, der im<br />
Fernsehen keine Serien schaut, hatte Ursula Cantieni<br />
von den „Fallers“ nicht erkannt. Die Cantieni verzog<br />
keine Miene, sondern zückte stattdessen eine Autogrammkarte,<br />
die sie huldvoll überreichte. ol<br />
I<br />
m letzten Moment konnten Pannen gerade<br />
noch verhindert werden. So bezeichnete eine<br />
Mitarbeiterin bei der Ehrung verdienter Mitarbeiter<br />
einer Kirchengemeinde jene als die „heraushängenden<br />
Gemeindeglieder.“ Daraus wurden dann<br />
die „herausragenden Gemeindeglieder“. Gestrichen<br />
wurde auch beim Bericht über eine Nikolausfeier<br />
die Formulierung: „Dann erschien der Mann<br />
mit dem großen Sack und der langen Rute.“ kn<br />
E<br />
twas aus der Mode gekommen ist das „Gautschen“.<br />
Dabei handelt es sich um eine rustikal-derbe<br />
Taufe, mit der Drucker, Schriftsetzer und<br />
Mediengestalter am Ende der Lehrzeit in die Gesellen-Gilde<br />
aufgenommen werden. Letztmals in<br />
Pforzheim war das 2003 zu bestaunen, als ein<br />
Gautschmeister und fünf Packer mitten auf dem<br />
Marktplatz 24 Täuflinge aus verschiedenen Betrieben<br />
Pforzheims in einem großen Holzzuber eintauchten<br />
und zusätzlich mit eiskaltem Wasser begossen.<br />
Wer sich wehrte, wurde keineswegs weniger<br />
nass – im Gegenteil. Und wer glaubte, dem Geschehen<br />
durch Flucht zu entrinnen, täuschte sich<br />
gewaltig. Die fünf Packer konnten, wie der Name<br />
sagt, zupacken. Nach der „Taufe“ galt es auch noch,<br />
knieend eine rohe Zwiebel zu verspeisen und ein<br />
Bier zu trinken. Dann gab es den „Gautschbrief“.<br />
Der Begriff Gautschen kommt übrigens aus der Papierherstellung<br />
und bezeichnet das Auspressen des<br />
noch feuchten Materials zur Trocknung. wofa<br />
10 Jahre Venenzentrum Pforzheim<br />
Seit mehr als 10 Jahren<br />
befindet sich das<br />
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Eingriffe können immer ambulant erfolgen. Zudem kann auf<br />
eine Vollnarkose verzichtet werden. Am häufigsten führen wir<br />
den Eingriff in einer Sedierung/Dämmerschlaf durch. Nur so ist<br />
eine komplett schmerzfreie Behandlung möglich. Der Eingriff<br />
kann grundsätzlich auch in reiner Lokalanästhesie erfolgen.<br />
Im Falle eines Eingriffes unter Sedierung ist immer ein Facharzt<br />
für Anästhesie anwesend. Weiterhin wird bei uns auch das<br />
konventionelle, klassische OP-Verfahren bei Krampfadern<br />
mit Crossektomie und Stripping durchgeführt.<br />
Auch im OP-Saal<br />
wird auf eine helle<br />
Umgebung Wert<br />
gelegt.<br />
Seit dem Bezug der neuen großzügigen Räumlichkeiten<br />
ist eine noch bessere Patientenversorgung bei der<br />
Behandlung des Krampfaderleidens und der Therapie<br />
der tiefen oder oberflächlichen Venenthrombose möglich.<br />
Alle ambulanten Venen-Operationen erfolgen bei uns im<br />
eigenen OP. Der Schwerpunkt unserer Behandlung besteht<br />
traditionell in der Behandlung des Krampfaderleidens. Es<br />
werden alle Stadien der Erkrankung operativ versorgt. Ein<br />
besonderer Schwerpunkt liegt hierbei auf den minimalinvasiven,<br />
endovenösen Therapieverfahren. Diese sind besonders schonend,<br />
schnittfrei und narbenfrei und ergeben bei entsprechender<br />
Erfahrung mit dieser Methode sehr gute Resultate. Diese<br />
Ein zusätzlicher Schwerpunkt unserer Behandlung ist die<br />
Therapie der oberflächlichen und tiefen Venenthrombose.<br />
Durch moderne Ultraschallgeräte und die Entwicklung neuer<br />
gerinnungshemmender Medikamente ist in den meisten Fällen<br />
eine ambulante Therapie möglich. Auch die Überwachung der<br />
Behandlung und Einstellung auf gerinnungshemmende Medikamente<br />
wird nach Maßgabe des Ultraschallbefundes bei uns<br />
durchgeführt.<br />
Neben Krampfadern und Thrombosen führen wir auch die<br />
kosmetisch-ästhetische Verödung von Besenreisern durch.<br />
Auch hier verfügen wir über eine langjährige Erfahrung.<br />
Wir freuen uns, Sie als unsere Patienten in unseren Räumen<br />
begrüßen zu dürfen. Für weitere Informationen haben wir<br />
Informatives auf unserer Website zusammengestellt. Unter<br />
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über uns, unser Team, Einblicke in unsere Räume und<br />
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7-8 Uhr: Isabel Ruf sendet von der PZ-news-<br />
Redaktion eine erste Push-Meldung online<br />
in die Welt – damit die Nutzer sofort wissen,<br />
was die Nacht gebracht hat.<br />
2 | Zeitraffer 70 Jahre Pforzheim<br />
8-9 Uhr: Erste Kunden geben bei Jasmin<br />
Kleiner in der PZ- Geschäftsstelle ihre<br />
Anzeigen auf.<br />
FOTOS: MEYER/MORITZ<br />
9-10 Uhr: Redaktionssekretärin<br />
Sylvia Frey bringt den<br />
Besetzungsplan in Umlauf,<br />
damit Foto- und Textjournalisten<br />
im Takt arbeiten.<br />
10-<br />
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Wir gratulieren der PZ<br />
zum 70jährigen Bestehen!<br />
Walter Schäfer<br />
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13-14 Uhr:<br />
Alles muss passen in<br />
der Akzidenz, wo deren Leiter<br />
Alexander Lohner die Aufträge<br />
von Kunden für Gedrucktes<br />
aller Art abarbeitet.<br />
14-15 Uhr: Lisa Belle, Leiterin des Regionalressorts,<br />
bleibt cool bei ihrer Recherche für<br />
einen Leser-Report in Neuhausens Wald mit<br />
Forstexperte Andreas Roth.<br />
Im Wettlauf gegen die Zeit<br />
alle im Medienhaus. Sie ein<br />
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18-19 Uhr: Die Sportredakteure Martin Mildenberger und<br />
Anna Wittmershaus löchern bei einem Heimspiel gleich<br />
auf dem Spielfeld den Oberliga-Fußballer<br />
des FC Nöttingen, Holger Fuchs (Mitte).<br />
19-20 Uhr:<br />
Besucher<br />
lauschen im<br />
PZ-Forum dem britischen<br />
Städteforscher Charles Landry.<br />
WAHRE BRAUKUNST<br />
2-3 Uhr: Per Gabelstapler werden<br />
Zeitungspakete in einen der letzten<br />
Transporter geladen, die den Hof<br />
des Druckhauses verlassen.<br />
gratuliert dem Medienhaus<br />
zu wahrer Zeitungskunst.<br />
0-1 Uhr: Die Produktion in der<br />
Rotation läuft auf vollen<br />
Touren. Drucker machen die Nacht<br />
zum Tage, damit der Tag gut wird.<br />
1-2 Uhr: Es ist vollbracht: Die „Pforzheimer<br />
Zeitung“ wird von Versandhelfern für<br />
die Spedition in Position gebracht –<br />
zur Zustellung an die Austräger.<br />
3-4 Uhr: PZ-Fotochef<br />
Thomas Meyer dokumentiert,<br />
wie die Wehr bei<br />
einem Brand Großes leistet.
er Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
24/25<br />
Wir wünschen der PZ zum 70. alles Gute<br />
und bedanken uns für eine tolle Partnerschaft!<br />
11 Uhr: PZ-Redakteur Claudius Erb<br />
det vom Waisenhausplatz per<br />
dy online ein Video für Instagram.<br />
11-12 Uhr: Kulturredakteur<br />
Michael Müller (links), Chefredakteur<br />
Magnus Schlecht und<br />
Stadtredakteurin Martina Schaefer<br />
in der ersten Redaktionskonferenz zur<br />
Blattplanung.<br />
12-13 Uhr: Passanten studieren am<br />
PZ-Medienhaus die neuen Nachrichten-<br />
Screens.<br />
nden<br />
Z<br />
befinden sich eigentlich<br />
t die Leidenschaft für die<br />
Spannendes kompetent<br />
d den Mann zu bringen.<br />
15-16 Uhr: Promi-Interview am Redaktionstisch: Chefredakteur<br />
Magnus Schlecht und der Geschäftsführende Verleger Thomas<br />
Satinsky befragen den SPD-Granden Martin Schulz (von links).<br />
WIE SCHARF DARF'S<br />
DENN SEIN?<br />
» Alle<br />
Würste aus<br />
der Region«<br />
20-21 Uhr:<br />
Informationen<br />
aus erster Hand<br />
holt sich Kulturredakteur<br />
Michael<br />
Müller bei Künstlerin<br />
Sylvia Witzenmann<br />
am Rande ihrer<br />
Schau in der Baugenossenschaft Arlinger.<br />
16-17 Uhr: Dominik<br />
Türschmann<br />
filmt, und Thomas<br />
Kurtz befragt den<br />
Ersten Bürgermeister<br />
Dirk Büscher (Mitte)<br />
in der Gemeinderatssitzung,<br />
während ihre PZ-news-Kollegen<br />
die Leser per Nachrichten-Ticker<br />
auf dem Laufenden halten.<br />
17-18 Uhr:<br />
Wirtschaftsredakteurin<br />
Katharina Lindt<br />
hakt bei einem<br />
Gesprächspartner<br />
nach.<br />
Herzlich willkommen<br />
in Deiner<br />
Currywurst-Oase<br />
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liegt zwischen stuttgart unD Karlsruhe<br />
21-22 Uhr:<br />
Redaktionsmitglied<br />
Christoph<br />
Stäbler behält<br />
auch im Spätdienst<br />
den Überblick.<br />
22-23 Uhr: Ralf Krenkel belichtet<br />
im Druckhaus die Platten der<br />
fertigen Zeitungsseiten.<br />
23-24 Uhr:<br />
Gabriel Warmke von TV-BW ist zur Stelle, weil<br />
sich ein Unfall ereignet hat.<br />
75323 BaD wilDBaD | tel. 07081/303-0 | www.palais-thermal.De<br />
4-5 Uhr: Austräger<br />
wie Christine Bischoff<br />
geben alles, damit Leser<br />
ganz früh viel erfahren.<br />
5-6 Uhr: Vertriebsinspektorin<br />
Gülhan Sicimoglu liefert dort<br />
Zeitungen nach, wo sie fehlen.<br />
6-7 Uhr: Silvie<br />
Meyer freut sich<br />
beim Frühstück:<br />
Der Tag wird gut!<br />
Ausschneiden und einlösen!✃<br />
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Wir freuen uns<br />
auf Ihren Besuch!<br />
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26<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
2 | Zeitraffer<br />
Wir arbeiten<br />
im Herzen<br />
der Stadt<br />
Die Zeitungsmacher der PZ sind nah<br />
dran. Nicht nur an den Themen, die<br />
in Pforzheim, dem Enzkreis und der<br />
Region Nordschwarzwald die<br />
Menschen bewegen. Sondern auch<br />
am Puls der Stadt: Mitten in der City<br />
wird geschrieben, gefilmt, verkauft,<br />
gedruckt und informiert.<br />
von Nadine Schmid<br />
PZ-Verlagshaus<br />
Redaktion, Anzeigenabteilung, Technik, Buchhaltung, Verwaltung und Geschäftsleitung<br />
des PZ-Medienhauses sind zentral untergebracht. In dem Gebäude befindet sich auch das<br />
Servicecenter des Verlags, wo zum Beispiel Anzeigen persönlich aufgegeben werden können.<br />
Auch die PZ-Presse-Vertriebs GmbH befindet sich unter dem Dach der Poststraße 5.<br />
Das steuert von hier aus unter anderem die Verteilung der Print-Produkte des Medienhauses.<br />
PZ-Druckerei<br />
In den Räumen der Druckerei steht<br />
eine riesige Druckmaschine. Außerdem<br />
lagern dort Papierrollen<br />
und im Druckhof wird unsere gesamte<br />
Logistik abgewickelt.<br />
Info Verlag / Büro 12 / TV-BW<br />
Bei Info Media werden das in der Region fest verankerte „INFO“-Veranstaltungsmagazin und<br />
Journale unterschiedlichster Art produziert – vom „Kultur- und Stadtatlas“ über „Enzkreis<br />
kompakt“ bis zu „Wirtschaftskraft“, mit im Boot ist die Werbeagentur Büro 12. Mit TV-BW hat<br />
sich eine leistungsfähige Video-Produktionsfirma innerhalb der PZ-Medien etabliert.<br />
PZ-Forum<br />
Bekannte Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft geben sich im PZ-Forum die Klinke<br />
in die Hand und diskutieren mit den Besuchern. An die 1000 Veranstaltungen gab es seit<br />
der Eröffnung im Jahr 2000 im multimedialen Vortragssaal über der Druckerei.
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
27<br />
„ Happy Birthday PZ “<br />
1928 übernahm Jakob Esslinger Druck und Verlag der wöchentlich erscheinenden „Pforzheimer Rundschau“. Bald wurde das<br />
Blatt täglich herausgegeben. Im Jahr 1933 bezog die „Rundschau“ das erworbene und umgebaute Verlagshaus an der Poststraße<br />
– an derselben Stelle, an der heute das Zeitungshaus in moderner Form steht. FOTOS: PZ-ARCHIV<br />
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Am 23. Februar 1945 wurde auch das Zeitungshaus an der<br />
Poststraße zerstört.<br />
Das Pforzheimer Zeitungshaus nach seinem Wiederaufbau<br />
nach dem Zweiten Weltkrieg.<br />
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28<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
2 | Zeitraffer<br />
Dies ist die Geschichte von Jakob und Rosa<br />
Esslinger, den Gründern der „Pforzheimer<br />
Zeitung“. Sie verdienen posthum<br />
ein anerkennendes Wort, denn für jene,<br />
die sie kannten, sind sie Legende. Ein<br />
Unternehmer-Ehepaar – so ganz anders als die anderen.<br />
Sie kamen aus bescheidenen Verhältnissen. Jakob Esslinger<br />
wurde in einem Bahnwärterhaus im Kinzigtal geboren.<br />
Mit dem Offenburger Franz Burda, Gründer des Burda<br />
Verlags, war er einst der jüngste Buchdruckermeister Badens.<br />
Rosa Esslingers Vater war der gottesfürchtige<br />
Schmied und Landwirt Gottlob Wagner. Zehn Kinder<br />
wuchsen im stattlichen Anwesen am Kirchplatz von Gomaringen<br />
am Fuß der Schwäbischen Alb auf. Es war eine<br />
mutige Entscheidung, als Jakob und Rosa Esslinger in den<br />
1920er-Jahren unter Pforzheims Enzarkaden eine kleine<br />
Druckerei gründeten. Und es war sicherlich eine glückliche<br />
Fügung, dass der letzte Verlagsleiter der „Neuesten<br />
Nachrichten“ – das Blatt gehörte dem Offenbacher Verlag<br />
Dohany und wurde auch dort gedruckt – nach der inflationsbedingten<br />
Stilllegung des Blattes 1925 wieder einen Anfang<br />
nahm – unter dem Titel „Pforzheimer Rundschau“.<br />
Jakob Esslinger erkannte das unternehmerische Potenzial<br />
und übernahm den Druck der kleinen Zeitung. Sie wurde<br />
von 1928 an nun wieder täglich herausgegeben. Das bescheidene<br />
Ehepaar aus der badischen und schwäbischen<br />
Provinz war unverhofft zu Zeitungsverlegern geworden.<br />
Beflügelt vom unternehmerischen Erfolg, bezog die<br />
„Rundschau“ im Jahr 1933 eine stattliche Immobilie an der<br />
Poststraße – das Pforzheimer Zeitungshaus. Es folgten unter<br />
der Herrschaft der Nationalsozialisten schwere Zeiten,<br />
und oft meinte Jakob Esslinger: „Nun ist es vorbei, ist es<br />
aus mit der Rundschau“. Am 1. März 1943 war es dann soweit.<br />
Weil publizistisch nicht auf Parteikurs, erging eine<br />
amtliche Verfügung: das Blatt musste eingestellt werden.<br />
Von der Belieferung mit Zeitungspapier war Jakob Esslingers<br />
Druckerei ohnehin abgeschnitten.<br />
Mit Drucksachen unterschiedlicher Art hielt sich das<br />
Unternehmen über Wasser, ehe am 23. Februar 1945 auch<br />
das Haus an der Poststraße dem Bombenhagel zum Opfer<br />
fiel – und mit ihm 120 000 fertige Bücher und Broschüren,<br />
die nicht mehr ausgeliefert werden konnten. Vier Jahre<br />
Anders als<br />
alle anderen<br />
Jakob und Rosa Esslinger haben mit ihrem Lebenswerk ein Stück Stadtgeschichte<br />
geschrieben. Sie wurden Zeitungsverleger in Pforzheim.<br />
Dabei wollten sie nur fleißig sein.<br />
von Albert Esslinger-Kiefer<br />
Jakob und Rosa Esslinger, das Verleger-Ehepaar. Aus einfachsten Verhältnissen kommend, haben sie im Nachkriegs-Pforzheim bleibende Akzente gesetzt.<br />
lang wohnten Jakob und Rosa Esslinger in ihrem Gartenhaus<br />
auf der Wilferdinger Höhe, tatsächlich aber lebten sie<br />
angestrengten Schaffens haben Jakob und Ro-<br />
Diese Jahrzehnte des ständigen Bemühens und<br />
in ihrem zerbombten Zeitungshaus. Mit wenigen Getreuen<br />
machten sie sich an den Wiederaufbau, räumten Druck-<br />
waren arbeitsam und fleißig“ – nicht annähernd wäre<br />
sa Esslinger in besonderer Weise geprägt. „Sie<br />
und Setzmaschinen aus den Trümmern, machten sie<br />
mit dieser Floskel umschrieben, wie der Alltag dieses<br />
funktionsbereit, ehe am 1. Oktober 1949 wieder eine Zeitung<br />
erscheinen konnte – die „Pforzheimer Zeitung“.<br />
schen im Nachkriegs-Pforzheim waren sie die fleißigs-<br />
Ehepaares beschaffen war. Unter den fleißigen Men-<br />
Schon zuvor hatten Jakob und Rosa Esslinger im Auftrag ten. Größte Sparsamkeit bestimmte das unternehmerische<br />
Handeln wie auch die private Lebensführung. Wä-<br />
des von den amerikanischen Besatzungsmächten eingesetzten<br />
Oberbürgermeisters die für die Versorgung der ren da nicht die Tagungen des Verlegerverbandes gewesen<br />
– eine führte gar nach Paris! –, Jakob und Rosa Ess-<br />
darbenden Bevölkerung so wichtigen Bezugsscheine gedruckt<br />
– für Zucker, Öl, Mehl ....<br />
linger hätten ihre Wirkungsstätte nie verlassen. Und<br />
70 Jahre PZ und<br />
225 Jahre Zeitung in Pforzheim!<br />
Die Allianz und ihre lokalen Agenturen gratulieren zu dem außergewöhnlichen<br />
Jubiläum und bedanken sich für die stets gute Zusammenarbeit.<br />
Wir wünschen der Pforzheimer Zeitung eine prosperierende<br />
Zukunft und alles Gute.<br />
Generalvertretung Generalvertretung Generalvertretung<br />
Hubert Seeger OHG Christian Pfeifer Schaßberger&Schart OHG<br />
Inhaber Thomas Leder Sandweg 20 Inhaber Bernd Schaßberger<br />
und Santo Armenia 75179 Pforzheim und Birgit Eckenbrecht<br />
Wohnlichstr. 6-8 Leopoldstr. 6<br />
75179 Pforzheim 75172 Pforzheim
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre<br />
„<br />
Zeitung in Pforzheim<br />
während Pforzheimer Fabrikanten dem Erfolg ihres unternehmerischen<br />
Handelns längst äußere Erscheinungsformen<br />
gaben, übten sich Jakob und Rosa Esslinger weiter<br />
in Bescheidenheit. Zu sehr waren sie geprägt von den<br />
knappen Jahren des Aufbaus und des Wiederaufbaus.<br />
Rosa Esslinger hatte – mehr noch als ihr Mann – den<br />
geschäftlichen Kontakt zur „Außenwelt“, war sie doch<br />
mit ihrem Büro an der Kunden-Front. So konnte es nicht<br />
verborgen bleiben, dass diese Geschäftsfrau eine ganz<br />
besondere war. Jene Leistung, die sie von sich selbst abforderte,<br />
erwartete sie auch von ihren Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern. Kurios genug: „Hire and fire“ war kein<br />
Thema im Zeitungshaus an der Poststraße – und so ist es<br />
heute noch. Wenn in diesen Tagen ein Mitarbeiter nach<br />
48 PZ-Jahren verabschiedet wird, so ist dies sicherlich<br />
nicht die Normalität – im PZ-Haus aber auch nicht ungewöhnlich.<br />
Ihre treuen Mitarbeiter hatten im Urlaub längst die Gestade<br />
des Mittelmeeres erobert, Pforzheims Handel florierte<br />
und das Zeitungsgeschäft lief prächtig, aber für Jakob<br />
und Rosa Esslinger gab es im „Geschäft“ immer viel zu tun<br />
– eigentlich rund um die Uhr, denn die Übergänge von Geschäft<br />
und Wohnung waren „gleitend“ – alles auf zwei Etagen.<br />
Am Wohnzimmertisch bei Jakob und Rosa Esslinger<br />
sind sie in Ermangelung eines mächtigen Redaktionstisches<br />
alle gesessen – die Polit-Größen im Nachkriegs-<br />
Deutschland: Adenauer, Heuss, Kohl, Genscher ...<br />
V<br />
or lauter „Schaffen“ bereits hoch in die Jahre gekommen,<br />
kam den beiden die späte Erkenntnis,<br />
dass das Leben ein endliches ist. In Schramberg<br />
entdeckte man in der Verwandtschaft einen Jüngling,<br />
der mit guten Schulnoten auf sich aufmerksam machte.<br />
Er wuchs bei seiner Großmutter Barbara Kiefer auf – Rosas<br />
Schwester. Fortan durfte der Gymnasiast in den Ferien<br />
stets mit dem Zügle nach Pforzheim reisen, um dort<br />
Schulferien der etwas anderen Art zu verbringen: von<br />
morgens bis abends am Setzkasten, beim Putzen der<br />
Druckmaschinen, beim Falzen der Prospekte in der<br />
Buchbinderei. Dabei ständig unter den fragenden Blicken<br />
von Jakob und Rosa: Taugt der Kerle für’s Geschäft?<br />
Heute noch wartet der Schreiber dieser Zeilen auf den<br />
„Ha wissetse, uns fehlet drei Leit. Oiner<br />
isch von de Leiter gfallen, oine hat<br />
Grippe, un oiner isch richtig krank“.<br />
Rosa Esslinger auf eine Beschwerde eines Lesers,<br />
weil die Zeitung noch nicht angekommen war<br />
„Alleweil sterbe d’Leit ganz nett.“<br />
Rosa Esslinger – wissend, dass das Geld mit den Anzeigen verdient wird -<br />
beim Durchblättern der Zeitung und im Anblick der vielen Todesanzeigen<br />
Der Ausfahrer zur Chefin:<br />
Im Auto isch’s Seil von d’ Handbremse grisse,<br />
do muss mer a neues neimachen.“<br />
Rosa Esslinger:<br />
„Also i weiß net, mein Mann hot nie<br />
e Handbrems braucht.“<br />
Der Ausfahrer:<br />
„Deswegen isch er mit seim Mercedes beim<br />
Daub au uff d’Hauswand druff grennt!“<br />
Moment, wo Onkel Jakob ihm nach Ende der Ferien<br />
zehn Mark in die Hand drückt: „Da Bub, kauf ’ dir auf<br />
dem Heimweg eine Brezel oder ein Eis!“<br />
Das Einjährige am Gymnasium absolviert, holten<br />
Jakob und Rosa Esslinger den „Kerle“ – inzwischen<br />
für „würdig“ befunden – Ende der<br />
1950er- Jahre zu sich nach Pforzheim. Ein früher Fall von<br />
„Kindesentführung“. Sein Zimmer war neben der Redaktion,<br />
wegen dem Stallgeruch. Abitur und Schriftsetzerlehre<br />
gleichzeitig zu absolvieren – das war der Jüngling<br />
den beiden schuldig. Der junge Kerle aus dem Schwarzwald<br />
und das in die Jahre gekommene, kinderlose Verleger-Ehepaar<br />
– es gab Irrungen und Wirrungen. Und<br />
Fluchtversuche: zunächst ins Urwaldhospital zu Albert<br />
Schweitzer in Lambarene. Zwölf arbeitsame Monate im<br />
Bannkreis des „Grand Docteur“. Bis zu dem Tag, als Al-<br />
29<br />
bert Schweitzer meinte: „Jetzt musst du aber gehen.“ Jakob<br />
Esslinger hatte in seinen Briefen nach Lambarene<br />
zuletzt deutliche Worte gefunden: „Entweder du kommst<br />
jetzt zurück und kümmerst dich um das Geschäft, oder<br />
du kannst gleich bei den Negern bleiben!“ 700 Mark<br />
drückte Albert Schweitzer seinem angelernten „Bettenbauer“<br />
in die Hand. Mit denen zog er ein weiteres Jahr<br />
lang jene Wege, die heute die jungen Afrikaner gehen –<br />
quer durch Westafrika, die Sahel und die Sahara.<br />
Aber die beiden Dickschädel waren immer noch nicht<br />
kompatibel, so dass der junge Mann nach dem Journalismus-Volontariat<br />
noch ein Druckingenieur-Studium<br />
draufsattelte, bis der endgültige Einzug in die Poststraße<br />
5 erfolgte und das ernsthafte Dasein eines Zeitungsmachers<br />
beginnen konnte.<br />
Jakob Esslinger ist 1974 im Alter von 80 Jahren verstorben.<br />
Nun war der nicht mehr so junge Mann mit<br />
seiner Tante Rosa allein – 22 Jahre lang. Bis zu ihrem<br />
95. Lebensjahr kam sie jeden Morgen um fünf Uhr aus ihrer<br />
Wohnung die Treppe herunter – eine von sparsamer<br />
Lebensweise und harter Arbeit geprägte Frau, die an den<br />
Bank-Depots weniger interessiert war als an der Arbeit, die<br />
auch im hohen Alter bewältigt werden musste. Da saß sie<br />
dann an ihrem Schreibtisch und prüfte – vor allem! – die<br />
Rechnungen, damit ja der Skontoabzug in Anwendung gebracht<br />
wurde. Und wenn am Sonntagnachmittag eine Person<br />
am Anzeigenschalter stand, um Todesanzeigen entgegen<br />
zu nehmen – es war Rosa Esslinger.<br />
Als sie eines Morgens – 95-jährig – hinunter zu Fußpfleger<br />
Ruck ging, stürzte sie auf dem Kopfsteinpflaster der<br />
Poststraße – Oberschenkelhalsbruch. Es war der unfreiwillige<br />
Abschied aus einem nimmer enden wollenden Arbeitsleben.<br />
Rosa Esslinger war zum Pflegefall geworden.<br />
Es war ein schmerzhafter Tag, als am 29. Februar 1996 aus<br />
dem St.-Trudpert-Krankenhaus die Nachricht kam „Sie ist<br />
friedlich eingeschlafen.“ Im Alter von 101 Jahren.<br />
Tante Rosa und Onkel Jakob – sie haben Maßstäbe gesetzt.<br />
Und ohne es zu wissen, hatten sie mit Albert<br />
Schweitzer, dem großen Humanisten im Urwald von<br />
Äquatorialafrika, eines gemein: Sie waren glaubwürdig im<br />
Denken und Tun. Man muss sie in Erinnerung behalten.<br />
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Wir gratulieren der Pforzheimer Zeitung für die Innovationskraft,<br />
den langen Atem und die unternehmerische Weitsicht, die sie zum<br />
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30<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
2 | Zeitraffer<br />
1995<br />
1964<br />
„Allein gegen alle“ hieß es beim Städte-Quiz des Süddeutschen Rundfunks am 4. Juli<br />
1964. Reporter Hans Günter Paschke kontrollierte bei der Sonderaufgabe der Sendung<br />
auf dem Pforzheimer Marktplatz die Führerscheine der jüngsten Besitzer. Binnen<br />
15 Minuten hatten sich auf dem Marktplatz 25 Personen einfinden sollen, die<br />
seit dem 1. Mai 1964 den Führerschein erworben haben. Die Polizei habe alle Hände<br />
voll zu tun gehabt, um dem fließenden Verkehr rund um den Marktplatz freie Fahrt<br />
zu verschaffen, schreibt die „Pforzheimer Zeitung“. Denn die Versammlung habe<br />
solche Ausmaße angenommen, „dass die Menge über die Ufer des Marktplatzes zu<br />
quellen drohte“.<br />
FOTO: STADTARCHIV PFORZHEIM/S1-17-9-V-15, EVA BISCHOFF<br />
Vier Tage lang feierte Pforzheim im Juli 1995 „1750 Jahre Portus und 800 Jahre Stadt“. Neben einem mittelalterlichen Markt und<br />
einem Händler- und Künstlermarkt waren Showbühnen in der Stadt aufgebaut. „Die größte Feier der Stadtgeschichte“, schwärmte<br />
die „Pforzheimer Zeitung“ danach. Die Besucher-Marke wurde auf 400 000 geschätzt. Allein am Freitag und Samstag hätten<br />
sich jeweils über 50 000 Menschen in der Innenstadt aufgehalten, „dicht an dicht von der Lammstraße bis zum Mittelalterlichen<br />
Markt an der Schloßkirche, vom Leopoldplatz bis zur Östlichen“.<br />
FOTO: STADTARCHIV PFORZHEIM/S1-17-31-V-18, SIGRID HARMSEN-SPELLERBERG<br />
Wie die Zeit vergeht<br />
Erinnern Sie sich noch an die Einweihung des Emma-Jaeger-Bads?<br />
An die Ornamenta vielleicht? Oder an die Tour de France, die durch Pforzheim<br />
sauste? Nein? Nicht schlimm, wir helfen mit Archivbildern auf die Sprünge.<br />
von Bärbel Schierling<br />
1992<br />
1989<br />
2015<br />
1986<br />
Herr Grün fungierte 1992 als Maskottchen der Landesgartenschau in Pforzheim<br />
(Bild oben). Über 1,6 Millionen Besucher zog die LGS im Enzauenpark an. Die Gesamtkosten<br />
betrugen 32 Millionen DM, die zum Teil vom Land und Stadt getragen<br />
wurden. Ebenfalls ein voller Erfolg und ein Publikumsmagnet: die Gartenschau<br />
2015 in Mühlacker (Bild unten). FOTOS: PZ-ARCHIV/KETTERL<br />
Nicht unumstritten war die erste Ornamenta 1989. 40 152 Besucher<br />
hatten die Schmuckkunst-Ausstellung am Ende gesehen. Geschäftsführerin<br />
Sabine Strobel äußerte sich damals „sehr zufrieden“<br />
über den Andrang, der „die anfänglich hochgesteckten Erwartungen<br />
allerdings nicht ganz erfüllte“, wie die PZ berichtete. 222 Künstler<br />
aus 23 Ländern hatten sich beteiligt.<br />
FOTO: PZ-ARCHIV<br />
Rund 400 000 Viertele und über 150 000 Besucher – so fiel die<br />
Bilanz nach dem ersten Oechsle Fest 1986 aus. „Die Pforzheimer<br />
haben bewiesen, dass sie solche Feste feiern wollen. Es war<br />
ein Traumstart für weitere Oechsle Feste“, schwärmte der damalige<br />
Verkehrsdirektor Wolfgang Trautz nach der gelungenen<br />
Premiere. FOTO: STADTARCHIV PFORZHEIM /S1-18-10-V-11, WALTRAUD SCHREINER<br />
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70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
31<br />
1951<br />
1958<br />
Der neue Hauptbahnhof wurde am 29. Mai 1958 eingeweiht. In einem Festakt in der neuen Empfangshalle, an dem sich zahlreiche<br />
namhafte Vertreter des öffentlichen Lebens beteiligten, wurde die Bedeutung für Pforzheim und das ganze Land herausgestellt.<br />
„Eine größere Anzahl Bürger drückte sich an den Scheiben des neuen Bahnhofgebäudes die Nase platt, um wenigstens ein<br />
wenig von der Atmosphäre mitzuerleben“, schrieb die „Pforzheimer Zeitung“.<br />
FOTO: STADTARCHIV PFORZHEIM/S1-6-1-V-55, EVA BISCHOFF<br />
1951 fuhr der erste O-Bus durch Pforzheim. Die neuen Linien wurden gleichzeitig<br />
mit der Nordstadtbrücke am 1. Oktober 1951 eingeführt. Einen Nachmittag lang<br />
durfte die Bevölkerung die neuen Fahrzeuge kostenlos benutzen. Es herrschte regelrecht<br />
Volksfestatmosphäre. „Polizei und Straßenbahner schwitzten allerdings<br />
Blut dabei“, schrieb die „Pforzheimer Zeitung“ damals.<br />
FOTO: PRIVAT<br />
1986<br />
1966<br />
1965<br />
Bei der Einweihung der neuen Schwimmhalle des Emma-Jaeger-Bads 1965 schlüpfte<br />
der damalige Oberbürgermeister Willi Weigelt (rechts) selbst in die<br />
Badehose.<br />
FOTO: STADTARCHIV PFORZHEIM/ S1-6-7-V-45, EVA BISCHOFF<br />
Ein „schwieriger und mühseliger Weg“ sei zu Ende gegangen, erklärte Oberbürgermeister<br />
Joachim Becker am 30. August 1986, als er mit Architektin Ursula Kasper<br />
die Fußgängerzone zwischen dem Leopoldplatz und der Deimlingstraße eröffnete.<br />
Zum Festakt kamen Tausende von Bürgern. Laut „Pforzheimer Zeitung“ schloss sich<br />
ein „sechsstündiges Spektakel“ an.<br />
FOTO: PZ-ARCHIV/FREI<br />
„Von Kopf bis Fuß eingekleidet war<br />
das erste ‚Opfer‘, das die Fluten des<br />
Wartberg-Freibads gierig – bis zum<br />
Hals – verschlang“, schrieb die „Pforzheimer<br />
Zeitung am 23. Mai 1966.<br />
Oberbürgermeister Dr. Willi Weigelt<br />
(rechts) stieß – „wohlinszeniert“ – den<br />
Technischen Leiter der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft<br />
Ortsgruppe<br />
Pforzheim, Werner Käuffert, in das<br />
aufgeheizte Wasserbecken.<br />
FOTO: STADTARCHIV /S1-6-11-V-28, RICHARD KIPPER<br />
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Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
2 | Zeitraffer<br />
1988<br />
2005<br />
Überraschung im DFB-Pokal: Am 13. Februar 1988 spielte der FCP im heimischen Stadion im Brötzinger Tal im Achtelfinale<br />
gegen Werder Bremen. Dafür wurde extra eine Zusatztribüne aufgebaut. So konnten noch mehr Zuschauer das Wunder von<br />
Pforzheim verfolgen: Das 1:1 nach Verlängerung wurde wie ein Sieg gefeiert.<br />
FOTO: PZ-ARCHIV/KETTERL<br />
Im Jahr 2005 startete die achte Etappe der Tour de France in Pforzheim. Beäugt und<br />
bejubelt von zahlreichen Zuschauern bog das Teilnehmerfeld von der Bahnhofstraße<br />
in den Leopoldplatz ein. Bereits 1987 hatte die Tour de France durch<br />
Pforzheim geführt.<br />
FOTO: PZ-ARCHIV/BECHTLE<br />
1967<br />
2003<br />
Ein Staatsbegräbnis, wie es Pforzheim noch nie erlebt hatte: 1967 kamen in- und ausländische Politiker zur Beerdigung des<br />
SPD-Parlamentariers Fritz Erler. Mit einem Sonderzug reisten 250 Trauergäste aus der damaligen Hauptstadt Bonn an. Nach der<br />
kirchlichen Feier am Schloßberg gingen die Trauernden zum Hauptfriedhof.<br />
FOTO: SPEIER<br />
Großer Bahnhof: Seit 2003 fährt die Enztalbahn bis zum Bad Wildbader Kurpark.<br />
Mit einer „Festmeile“ zwischen dem bisherigen Endpunkt Bahnhof und dem<br />
Kurpark hießen die Wildbader die Stadtbahn nach dreizehn Monaten Bauzeit<br />
willkommen.<br />
FOTO: GÖTZ BECHTLE<br />
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Kinder,<br />
wie die<br />
Zeitung<br />
entsteht<br />
Wie bekommt ihr jeden Tag die Zeitung voll?<br />
Was druckt ihr noch so alles?<br />
Und wieso ist die PZ-Farbe eigentlich Blau?<br />
Kinder können vielleicht Fragen stellen!<br />
Die gängigsten nehmen wir uns auf den folgenden<br />
Seiten vor. Und die Antworten sind nicht<br />
nur für die Kleinen spannend.<br />
von Anke Baumgärtel und Jeanne Lutz<br />
Redakteure sind ja dafür bekannt, selten<br />
sprachlos zu sein. Meist sind sie es, die das<br />
Geschehen kommentieren, die Unangenehmes<br />
aussprechen und ihr Gegenüber gerne<br />
mit Fragen löchern. Bei den beliebten<br />
Druckhausführungen oder den Unterrichtsbesuchen<br />
im Rahmen von „Schule trifft Zeitung“ drehen die<br />
Kinder aber gelegentlich den Spieß um. Und zugegeben: Bei<br />
manchen Fragen verschlägt es uns tatsächlich kurzzeitig die<br />
Sprache. Wie erklären Sie etwa der Kindergartenschar, warum<br />
die leicht bekleideten Frauen auf den Sportseiten unbedingt<br />
angerufen werden möchten? Und was entgegnen Sie – Mitte<br />
30 –, wenn der Viertklässler nach der Stunde neugierig fragt,<br />
weshalb Sie noch immer weder verheiratet noch Mutter sind.<br />
Schließlich sei seine eigene doch viel jünger als Sie. Eine Antwort<br />
wäre: Weil wir mit unserem Beruf verheiratet sind. Das<br />
allerdings voller Leidenschaft. Bleiben noch die Leichtbekleideten<br />
. . .<br />
Wie schafft ihr es,<br />
täglich eine Zeitung<br />
zu füllen?<br />
Es ist sogar andersrum. Es passiert so viel auf der Welt und<br />
in unserer Region, dass wir ganz viel weglassen müssen,<br />
worüber wir eigentlich auch noch gerne berichtet hätten. Unsere<br />
Informationen bekommen wir auf Presseterminen, bei<br />
Telefonaten oder per E-Mail. Natürlich können unsere 40<br />
Redakteure und Fotografen nicht überall sein. Berichte über<br />
Dinge, die sich in Berlin, Moskau und New York ereignen,<br />
erhalten wir von Kollegen vor Ort – über die Deutsche<br />
Presse-Agentur. Ihr erkennt das am Kürzel „dpa“ am Ende des<br />
Mit Nachrichten aus aller Welt beliefert uns die Deutsche Presseagentur (dpa),<br />
ein Teil davon wandert dann in die Tageszeitung. FOTO: BRAKEMEIER/KETTERL<br />
Texts. Das Gute ist: Der Platz auf unserer Internetseite PZ-news<br />
ist quasi unbegrenzt. Dort haben wir die Möglichkeit, die Leser<br />
aktuell zu informieren, zum Beispiel wenn mal wieder Stau auf<br />
der Autobahn ist.<br />
zweitausendundzwanzig undzwanzig<br />
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36<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
3 | Zeit für uns<br />
K ultur- und Stadtatlas<br />
PFORZHEIM<br />
Museen und Galerien<br />
Schmuck und Design<br />
Theater, Kleinkunst, Kino<br />
Freizeit und Events<br />
Ausflüge in die Region<br />
Detaillierte Stadtpläne<br />
und vieles mehr ...<br />
DAS AUSBILDUNGSMAGAZIN<br />
FÜR PFORZHEIM UND DEN ENZKREIS<br />
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2019/<br />
2020<br />
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INFO<br />
DAS MAGAZIN FÜR PFORZHEIM UND DIE REGION<br />
Offizieller Veranstaltungskalender seit über 30 Jahren<br />
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Wirtscha s KRAFT<br />
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Ausgabe 7 | 2019<br />
WirtschasKRAFT<br />
Innova on, Lebensart und Natur im Nordschwarzwald<br />
09 2019<br />
Vincent Sima – stock.adobe.com<br />
TAG DER OFFENEN TÜR<br />
Sonntag, 22. September<br />
11 bis 17 Uhr<br />
RIGOLETTO<br />
Premiere am 13. September – Oper<br />
ES WAR EINMAL: EUROPA<br />
(Diese Mauer fasst sich selbst zusammen und<br />
der Stern hat gesprochen, der Stern hat auch<br />
was gesagt.)<br />
Premiere am 14. September – Komödie<br />
MENSCHEN IM HOTEL<br />
Premiere am 20. September – Schauspiel<br />
FRANKENSTEIN JUNIOR<br />
Premiere am 28. September – Musical<br />
Das Eventportal mit vielen<br />
Veranstaltungen und Kino<br />
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Brötzingen · Tag des Bades<br />
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Was druckt<br />
ihr eigentlich<br />
noch so alles?<br />
Zunächst einmal gibt es neben der Hauptausgabe<br />
der „Pforzheimer Zeitung“ eine Ausgabe für den<br />
östlichen Enzkreis mit Außenredaktion in<br />
Mühlacker und seit einem Jahr auch wieder eine<br />
für den Nordschwarzwald rund um Bad Wildbad,<br />
Schömberg, Höfen und Dobel. Aber auch das<br />
Anzeigenblatt PZ-Extra bringt das Medienhaus<br />
heraus. Und das seit 1985. Es hat eine Auflage von<br />
123 000 Exemplaren. Seit sieben Jahren gibt es<br />
nun zudem die „Pforzheimer Woche“ mit einer<br />
Auflage von 100 000 Exemplaren; sie gehen an<br />
jene Haushalte, die keine „Pforzheimer Zeitung“<br />
haben. Damit erreichen Werbekunden samstags<br />
auch sämtliche Nichtleser im Verbreitungsgebiet.<br />
Daneben produziert die Tochterfirma<br />
Info Media nicht nur das<br />
Info-Veranstaltungsmagazin, sondern auch<br />
Journale wie „Kultur- und Stadtatlas“, „Enzkreis<br />
kompakt“ und „Wirtschaftskraft“.<br />
Woher wisst<br />
ihr immer,<br />
wo was passiert?<br />
Bei großen Festen oder politischen Sitzungen<br />
laden uns die Veranstalter vorher ein. Bei<br />
Unfällen und Bränden werden wir von Polizei<br />
oder Feuerwehr informiert. Da kann es schon<br />
einmal vorkommen, dass der Fotograf gerade<br />
tief und fest schläft, wenn er angerufen wird.<br />
Dann muss er schnell aus dem Bett springen,<br />
rein ins Auto und ab zur Unfallstelle. Natürlich<br />
nicht im Schlafanzug – aber müde ist er schon.<br />
Ganz viele Hinweise kommen aber auch von<br />
unseren Lesern, also auch von euch und euren<br />
Eltern und Großeltern. Das ist klasse.<br />
Manchmal bemerkt ihr nämlich Dinge, die wir<br />
gar nicht mitbekommen. Damit auch ihr immer<br />
wisst, wo etwas los ist, haben wir übrigens das<br />
Info-Heft. Darin findet ihr alle Veranstaltungen<br />
in der Region. Außerdem findet ihr die Daten<br />
auch auf der Seite „Tipps & Termine“. Und wer<br />
lieber im Internet schaut, was so geboten ist,<br />
findet auf unserem Portal Stadtklar.de viele<br />
Vorschläge.<br />
Herzlichen Glückwunsch zum 70. Geburtstag<br />
Harald Hudak<br />
Inhaber<br />
70 Jahre<br />
Pforzheimer Zeitung.<br />
Das sind 70 Jahre voller Engagement,<br />
Leidenschaft und harter Arbeit.<br />
Dafür vielen Dank an all die Menschen bei der PZ,<br />
die uns täglich Pforzheim, den Enzkreis<br />
und die Welt ins Haus bringen.<br />
Alexander Hudak<br />
Geschäftsführer
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
37<br />
Kreative Köpfe wie Pascal Bürkle entwerfen cooles Werbematerial. FOTO: PZ-ARCHIV/KETTERL<br />
Sind prominente Gäste wie die israelische Generalkonsulin Sandra Simovich in der Stadt, wird ein Video gedreht.<br />
FOTO: MEYER<br />
Macht ihr eure<br />
Videos auch selbst?<br />
Ja klar! Dafür haben wir unsere Tochterfirma TV-BW. Die schickt ihre<br />
Kamerateams überall dorthin, wo es brennt – manchmal auch im Wortsinn.<br />
Dann wird das Material im Medienhaus gesichtet, geschnitten und auf<br />
PZ-news veröffentlicht. Rund 800 Videos von Großeinsätzen und<br />
Veranstaltungen sind das im Jahr. Auch Unternehmensporträts entstehen bei<br />
der Video-Produktionsfirma. Daneben produziert das TV-BW-Team christlich<br />
orientierte Fernsehfilme, hauptsächlich in Israel. Aber natürlich gibt es auch<br />
kurze Laienfilme von Ereignissen im<br />
Verbreitungsgebiet, Leser stellen sie<br />
uns zur Verfügung, die etwa bei<br />
heftigem Hochwasser oder<br />
prominenten Begegnungen zufällig vor<br />
Ort sind und das Ganze oftmals mit der<br />
Handykamera festhalten. Besonders<br />
beliebt sind daneben auch die vielen<br />
Bildergalerien, durch die sich unsere<br />
Leser auf der Homepage klicken<br />
können und die unsere Artikel<br />
wunderbar ergänzen.<br />
Nicht immer einfach sind die Interviews vor Ort: Hier Redakteurin<br />
Jennifer Gilliar und Kameramann Okan Güldal 2015<br />
am Tag nach dem tragischen Sturz zweier Mädchen durch ein<br />
Sporthallendach in Illingen. Eine 14-Jährige war dabei ums<br />
Leben gekommen.<br />
FOTO: PZ-ARCHIV/MARX<br />
Wer sorgt für die<br />
Hingucker in<br />
der Ausgabe?<br />
Das sind die Mediengestalter. Mit extremen<br />
Bildschnitten und außergewöhnlichen Layouts<br />
bringen sie Abwechslung auf die einzelnen<br />
Zeitungsseiten. Denn wäre jede Seite gleich<br />
aufgebaut, würde das sicher schnell langweilig. Die<br />
Mediengestalter arbeiten Hand in Hand mit der<br />
Redaktion zusammen. Auch die Fotos werden bei<br />
uns im Haus bearbeitet, damit sie eine optimale<br />
Qualität haben auf dem leicht grauen<br />
Zeitungspapier. Gibt es spannende Zahlen und<br />
Fakten zu einem Thema, erstellen die Gestalter<br />
eine entsprechende Grafik zum Artikel. Während<br />
Standardanzeigen direkt am Schalter erzeugt<br />
werden können, werden aufwendige Werbeflächen<br />
eigens gestaltet. Ist der letzte Redakteur nach dem<br />
Spätdienst gegen 23 Uhr zu Hause und der<br />
Feinschliff auch an der Titelseite vorgenommen,<br />
werden die Druckplatten belichtet, in die Maschine<br />
eingehängt – und der Druck beginnt.<br />
Goldstadt<br />
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Dr. Holger Isensee<br />
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Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. med. Sven Lahme<br />
Ispringer Straße 6 | 75179 Pforzheim | Telefon 07231 419920<br />
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Schwedenbitter nach Maria Treben.<br />
Zu Risiken und Nebenwirkungen lesen Sie die Packungsbeilage<br />
und fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker.<br />
Mitten im Herzen Pforzheims<br />
Am Leopoldplatz / Ecke Baumstr.<br />
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Untersucht: 11 City-Apotheken<br />
92,5 %Durchschnittlicher Zufriedenheitsgrad<br />
Freundlichkeit: 93,4 %(Platz 1)<br />
Beratungsqualität: 92,5 %(Platz 1)<br />
Medikamentenverfügbarkeit: 91,5 %(Platz 1)<br />
Kundenbefragung: 04/2019<br />
Befragte (City-Apotheken) =742 von N(Gesamt) =908<br />
www.kundenspiegel.de<br />
MF Consulting Dipl.-Kfm. Marc Loibl e.K<br />
pregizer-apotheke<br />
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38<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
3 | Zeit für uns<br />
Wie misst<br />
man Erfolg?<br />
Die Auszubildende Sophia Becker zeigt, wie’s geht: Täglich landet die Zeitung in den Briefkästen der PZ-Leser.<br />
FOTO: MORITZ<br />
Wann müssen die<br />
Austräger aufstehen?<br />
Mitten in der Nacht, wenn ihr noch tief und fest schlaft. Aber ihr wollt<br />
ja morgens schon vor der Schule am Frühstückstisch die Kinder-PZ lesen.<br />
Also starten die Austräger zwischen 1 und 4 Uhr, damit die Zeitung spätestens<br />
um 6 Uhr in den Briefkästen unserer Abonnenten ist. Nur wenn es draußen<br />
kalt ist und Schnee liegt, kann es mal etwas länger dauern. Unsere Austräger<br />
müssen dann langsam machen, damit sie nicht stürzen. Wer in welchen<br />
Straßenzügen verteilt, das regelt der Vertrieb.<br />
Der ist bei uns eine eigene Firma. Insgesamt braucht es für unser<br />
Verbreitungsgebiet mit 37 Gemeinden rund 300 Austräger<br />
für die Tageszeitung und 500 für die Wochenblätter.<br />
Und die laufen eigentlich nie exakt dieselbe Route.<br />
Denn während der eine Abonnent im Urlaub ist,<br />
möchte der andere die PZ im Krankenhaus lesen.<br />
Im Schnitt steuert ein Austräger<br />
täglich 100 Briefkästen an.<br />
Eine fast schon philosophische Frage! Zumindest<br />
bei der Werbung gibt es dafür aber handfeste<br />
Maßstäbe – nämlich Zahlen. Wie spreche ich<br />
mögliche Kunden an? Und wie erreiche ich sie? Die<br />
Firma NewMediaMix gibt darauf vor allem<br />
Kunden in unserer Gegend Antworten. Ihr<br />
Spezialgebiet ist die Online-Werbung. Von<br />
Mailings über Suchmaschinen-Marketing bis hin<br />
zu Social-Media -Kampagnen hat das vierköpfige<br />
Team aus Marketingprofis allerlei Produkte im<br />
Angebot. Diese werden für jeden Kunden<br />
maßgeschneidert. Und der Erfolg dieser Werbung<br />
wird mithilfe eines ausgeklügelten Systems<br />
gemessen, das zeigt, wie viele Leute die Botschaft<br />
am Ende erreicht. Ziel bleibt immer, dass möglichst<br />
viele Nutzer zu neuen Kontakten und im besten<br />
Falle Kunden werden. Je mehr Kontakte durch die<br />
Onlinewerbung vermittelt werden, desto besser.<br />
Denn so weiß man, dass die Werbung ankam und<br />
erfolgreich war.<br />
wunsch<br />
an die PZ für 70 Jahre erfolgreiche Nachrichtenerstattung und interessante<br />
Infos für alle, die hier in der Region leben und arbeiten. Auch wir sind ein<br />
Teil davon und danken der PZ als verlässlicher Partner an unserer Seite.<br />
Ein Stück ihres Erfolges ist auch unser Erfolg. – Gemeinsam für das Handwerk<br />
in der Region!<br />
Ihr Team von der Zorko GmbH<br />
www.zorko.de<br />
Wir wünschen der Pforzheimer Zeitung<br />
zum 70. Geburtstag alle Gute!<br />
Wir verabschieden uns in<br />
die Winterpause und<br />
freuen uns schon auf<br />
den Sommer 2020!
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
39<br />
Wie viel Papier<br />
wird jede Nacht<br />
bedruckt?<br />
Am Tag werden rund 35 000 Zeitungsexemplare<br />
gedruckt, samstags sind es sogar noch mehr. Für<br />
eine normale Ausgabe brauchen die Drucker acht<br />
Rollen Papier. Da wiegt eine so viel wie ein<br />
Kleinwagen. Das Papier hat eine Länge von über<br />
20 Kilometern. Man könnte es also auf der<br />
Autobahn fast bis nach Karlsruhe auslegen. Das ist<br />
natürlich viel zu gefährlich, aber damit ihr euch das<br />
vorstellen könnt. Samstags werden sogar bis zu<br />
20 solcher riesigen Rollen benötigt. Und weil die<br />
Zeitung am nächsten Tag im Papierkorb landet,<br />
wenn ihr nicht noch etwas<br />
Schönes daraus bastelt,<br />
verwenden wir recyceltes<br />
Papier. Das ist<br />
umweltfreundlich. Ab und<br />
zu reißt das Papier auch in<br />
der 320 Tonnen schweren<br />
Druckmaschine, dann<br />
sind auch die Drucker am<br />
Rotieren.<br />
Das Papierlager beeindruckt die<br />
Besucher bei den Druckhausführungen.<br />
FOTO: SEIBEL<br />
Wir gratulieren ganz herzlich zu<br />
70 Jahren Pforzheimer Zeitung.<br />
Funkinform freut sich, dass wir seit Jahren der Technologiepartner<br />
der Pforzheimer Zeitung sind.<br />
Als Software- und Systemhaus begleiten wir Medien auf dem Weg<br />
der Digitalisierung. Dazu finden und binden wir immer wieder neue<br />
kreative Köpfe an uns und lassen Content Management Systeme,<br />
Apps, Web-Portale, Mobile Editorial Clients und CRM-Tools entstehen.<br />
Unser Team entwickelt schon heute Lösungen für die Medienwelt<br />
von morgen. Für Zeitungen und Zeitschriften, Smartphones und<br />
Tablets, Web-Sites und Push-Dienste.<br />
Informations- und Datentechnik GmbH<br />
Rudolf-Plank-Straße 31, 76275 Ettlingen<br />
www.funkinform.de, Telefon: 07243 595-0<br />
HANDWERKLICH<br />
einfach gut gemacht!<br />
Aus der Region –<br />
für die Region<br />
Wer behält den<br />
Überblick übers Geld?<br />
Diejenigen, die sich im Haus am besten mit Zahlen<br />
und Bilanzen auskennen: die Buchhaltung. Die<br />
gibt es eigentlich in jeder größeren Firma. Die<br />
Abteilung rechnet aus, wie viel Geld in einem<br />
Zeitraum eingenommen und wie viel ausgegeben<br />
wurde. Die Mitarbeiter stellen Rechnungen an<br />
Kunden, zum Beispiel für eine Anzeige oder einen<br />
Druckauftrag. Sie überprüfen, dass jeder Abonnent<br />
seine Zeitung auch bezahlt hat. Gleichzeitig sorgen<br />
sie dafür, dass der Papierlieferant sein Geld erhält,<br />
der Handwerker bezahlt wird und natürlich, dass<br />
alle Mitarbeiter zum Monatsbeginn ihr Gehalt auf<br />
dem Konto haben.<br />
70 Jahre<br />
Pforzheimer Zeitung<br />
225 Jahre<br />
Zeitung in Pforzheim!<br />
WIR GRATULIEREN!<br />
Kreishandwerkerschaft Pforzheim-Enzkreis
40<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
3 | Zeit für uns<br />
Gratulation zu 70 Jahren PZ<br />
Wir waren schon in Ausgabe 1 dabei<br />
Arbeiten<br />
eigentlich<br />
viele Leute<br />
bei euch?<br />
Neues<br />
aus<br />
Tradition<br />
Seit unserer Gründung 1891 ist<br />
es unsere Aufgabe, aus alten und<br />
wertvollen Materialien Neues zu<br />
schaffen.<br />
Sie als Medienunternehmen versorgen<br />
Menschen in der Region jeden Tag<br />
mit neuen relevanten Informationen.<br />
Und das bereits seit 70 Jahren.<br />
Lassen Sie uns auch weiterhin<br />
gemeinsam Neues in die Welt bringen.<br />
Alles Gute zum Geburtstag.<br />
Allgemeine Gold- und Silberscheideanstalt AG<br />
Kanzlerstraße 17 |75175 Pforzheim |Germany<br />
www.agosi.de |info@agosi.de |Tel. +49 7231 960-0<br />
Ja, bei uns arbeiten richtig v<br />
Für dieses Bild haben sich alle, die da waren, im<br />
Das haben wir gemacht, weil die P
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
41<br />
Wir wissen, wie man Nudeln<br />
mit Leidenschaft und hervorragender<br />
Qualität produziert.<br />
Unser Familienunternehmen aus<br />
Birkenfeld in dritter Generation<br />
stellt ein hochwertiges Markenprodukt<br />
aus der Region her –<br />
die feinen Jeremias Nudelspe<br />
zialitäten.<br />
Nudel-Qualität<br />
aus der Heimat<br />
genießen!<br />
Wir legen viel Wert auf eine<br />
schonende und nährstofferhaltende<br />
Produktion und verbinden<br />
dazu das Know-How aus jahrelanger<br />
Tradition mit dem Einsatz<br />
moderner Technologie.<br />
So erfolgt die Trocknung der<br />
Teigwaren mit schonenden<br />
Temperaturen, wodurch sich<br />
der typische Nudelgeschmack<br />
voll entwickeln kann.<br />
Die Auswahl bester Rohstoffe<br />
sowie die hohe Sorgfalt der<br />
langjährigen und erfahrenen<br />
Mitarbeiter bei der Herstellung<br />
garantiert die konstant hohe<br />
Qualität der Nudelspezialitäten,<br />
die koch- und bissfest bleiben.<br />
Jeremias Nudeln gibt es in über<br />
50 verschiedenen Nudelformen.<br />
Dabei sind neben den Teigwaren<br />
mit Eigehalt auch die Warengruppen<br />
Pasta, Bio und Vollkorn<br />
vertreten, mit denen der vegane<br />
Nudelgenuss möglich gemacht<br />
wird, denn diese Nudeln werden<br />
bei Jeremias ohne Ei hergestellt.<br />
Unsere herzlichsten<br />
Glückwünsche zu<br />
70 Jahre PZ!<br />
Erleben und erwerben Sie<br />
die Nudelvielfalt:<br />
Mo. – Fr. von 7.30 bis 12.15 Uhr<br />
und von 13.00 bis 16.30 Uhr<br />
oder in unserem Onlineshop.<br />
Teigwarenfabrik Jeremias<br />
Industriestr. 13 · 75217 Birkenfeld<br />
www.jeremias.com<br />
Das gesamte Parkhotel Pforzheim-Team<br />
gratuliert der Pforzheimer Zeitung<br />
zum 70-jährigen Jubiläum!<br />
iele Leute – nämlich etwa 170.<br />
Druckhof versammelt und als Zahl 70 aufgestellt.<br />
Z ja heute ihren 70. Geburtstag feiert.<br />
PARKHOTEL PFORZHEIM • Deimlingstraße 32-36 • 75175 Pforzheim<br />
07231/161-0 • www.parkhotel-pforzheim.de • info@parkhotel-pforzheim.de
42<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
3 | Zeit für uns<br />
Wie viele Computer<br />
habt ihr?<br />
Ganz schön viele: Nimmt man alle Abteilungen zusammen, sind es 225. Die<br />
brauchen wir auch, um die Zeitung zu machen. Denn die PZ, die unsere Leser<br />
am Ende auf Papier gedruckt haben, wird an den PCs digital erstellt. Texte,<br />
Fotos, Grafiken, Anzeigen – alle einzelnen Bausteine werden im Verlagssystem,<br />
einer Software speziell für Zeitungsmacher, auf die alle Mitarbeiter gleichzeitig<br />
zugreifen können, mithilfe von Computern zusammengesetzt. Sie sind also<br />
unverzichtbar für unsere Arbeit. Dafür, dass sie immer reibungslos<br />
funktionieren, ist unsere IT-Abteilung zuständig. Die vier Fachleute kümmern<br />
sich aber nicht nur darum, dass die Zeitung produziert werden kann, sondern<br />
sind Ansprechpartner für alle technischen Fragen.<br />
Habt ihr<br />
auch einen<br />
Hausmeister?<br />
Am Computer entsteht die Zeitung von morgen: Hier telefonieren, recherchieren<br />
und schreiben die Kollegen der Redaktion – auf unserem Foto ein Blick in das Großraumbüro<br />
der Lokalredakteure. Sie kümmern sich um Geschichten, die zwischen Bad<br />
Wildbad und Sternenfels, zwischen Remchingen und Heimsheim passieren – und<br />
natürlich direkt vor der Haustür in Pforzheim.<br />
FOTO: MEYER<br />
Ja klar, sogar zwei. Und die haben ganz schön viel zu tun.<br />
Wenn ein Fenster klemmt, irgendwo eine Mauer undicht oder<br />
ein Schreibtisch kaputt ist, sind die Haustechniker zur<br />
Stelle. Das ist wie bei eurem<br />
Schul-Hausmeister. Groß unterscheidet<br />
sich die Arbeit auch nicht von seiner. Sie<br />
machen um das Haus rum sauber, stellen<br />
den Müll raus und die leeren Tonnen<br />
wieder rein. Sie füllen das Papierlager auf<br />
und versorgen die Pflanzen auf dem Dach<br />
des Verlagsgebäudes. Die Hausmeister<br />
müssen also von allem ein wenig Bescheid<br />
wissen. Und Kraft brauchen sie auch. Denn sie bauen<br />
Messestände auf und im Gebäude um. Dadurch haben sie mit<br />
allen Mitarbeitern zu tun – und die freuen sich über ihre Hilfe.<br />
Logistikkompetenz<br />
für die Kunden<br />
www.hemmis.net<br />
Gasthaus Rössle<br />
Lange Straße 41<br />
76307 Karlsbad-Ittersbach<br />
Telefon (0 72 48) 92 50 31<br />
Seit 15 Jahren<br />
das Kultlokal<br />
in Ittersbach!<br />
Schmackhaftes<br />
Tagesessen –<br />
gutbürgerliche Küche<br />
Platz für Festlichkeiten jeder Art!<br />
• Sky – Bundesliga •<br />
Inh: W. Hemminger<br />
Standort:<br />
seit 2012 in Pforzheim<br />
Arbeitgeber: für mehr als 1300 Mitarbeiter<br />
Spezialist: f ür größere Artikel –<br />
z.B. die Lego-Ritterburg<br />
Investition:<br />
10 Millionen Euro in ein neues<br />
Hochregallager<br />
Verwurzelt: in Pforzheim und der Region<br />
Ein Team:<br />
gemeinsam für die Kunden
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
43<br />
Wieso ist<br />
die PZ-Farbe<br />
Blau?<br />
Ein Unternehmen sollte sich unverwechselbar in<br />
der Öffentlichkeit präsentieren. Deshalb stellen wir<br />
den PZ-Schriftzug in einem eigenen Blau dar. Das<br />
ergibt sich aus einem speziellen<br />
Mischungsverhältnis aus den vier<br />
Druck-Grundfarben Cyan (Blau), Magenta (Rot),<br />
Gelb und Schwarz. In Verbindung mit dem Slogan<br />
„Der Tag wird gut“ steht das Logo so auf allen<br />
Werbemitteln – also auf Anzeigen, Prospekten oder<br />
Briefköpfen. Es ist eine sofort erkennbare und<br />
einprägsame „Visitenkarte“ unseres Medienhauses.<br />
Damit die auch in der Region präsent ist, gibt es<br />
das Marketing. Die Abteilung organisiert auch<br />
Messen wie „Immo“ und „Vital“.<br />
HIER ISTZUKUNFT!<br />
FAMILIÄR.INNOVATIV.WELTOFFEN.<br />
In der Medienwelt wie in der Stanz- und Hybridtechnologie ist<br />
Stillstand ein Fremdwort. Ständig entwickeln diese sich weiter<br />
und wir uns mit ihnen. So steht die PFORZHEIMER ZEITUNG<br />
mit der Eroberung der digitalen Welt zugleich für beste Informationsqualität<br />
und KRAMSKI mit dem Ausbau innovativer<br />
Technologien für kompromisslose Präzision.<br />
Zusammen eine stabile Zukunft gestalten!<br />
Damals wie heute und morgen!<br />
Wie kommen<br />
die Prospekte<br />
in die PZ?<br />
Herzlichen Glückwunsch PZ!<br />
www.kramski.com<br />
Die werden in der<br />
Versandabteilung im<br />
Druckhaus an der<br />
Kiehnlestraße<br />
vollautomatisch<br />
eingelegt. Alles, was<br />
die Mitarbeiter hier tun<br />
müssen: Die rotierende<br />
Trommel stapelweise mit<br />
den Prospekten der Werbekunden befüllen. Die<br />
werden nicht bei uns gedruckt, sondern angeliefert.<br />
So wandern jährlich 70 Millionen Prospekte in die<br />
Haushalte der Region. Ist die Zeitung mit den<br />
Beilagen bestückt, nimmt sie die Transportkette<br />
wieder auf und bringt sie in den Versandraum.<br />
Die Einstecktrommel hat aber noch einen anderen<br />
Vorteil: Die Maschine kann nämlich Ausgaben mit<br />
maximal 48 Zeitungsseiten auf einmal drucken.<br />
Die Samstagszeitung wird daher in zwei<br />
Durchläufen gedruckt. Der sogenannte Vordruck,<br />
der Stunden vor Mitternacht entsteht, kann dann<br />
in den Hauptdruck eingelegt werden. Am Schluss<br />
schnüren die Packmaschinen mehrere Tausend<br />
Zeitungspakete für die Austräger. Einen Eindruck<br />
von diesen Abläufen bekommt man übrigens bei<br />
einer Führung durchs Druckhaus.
44<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
3 | Zeit für uns<br />
XXXX<br />
TEST XXXX<br />
THEBEST!<br />
Sölden,15.–17. November2019<br />
Fahr ab aufein super Ski-Wochenendemit allem,<br />
faaaa-<br />
wasDubrauchst.<br />
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Bequeme AnreiseimFernreisebus,UnterbringunginPensionen<br />
in Sölden,INTERSPORT<br />
aaaa-<br />
Schrey Betreuerteam,gemeinsamesAbendessenamzweiten<br />
Abend, Megafun, Contest<br />
aaaa-<br />
aaaa-<br />
mitgroßartigenPreisen.<br />
aaaa-<br />
Test-Ski von:<br />
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Schnellanmelden!<br />
event@schrey.de<br />
ab € 275,-<br />
pro PersonimDZ€275,-/imEZ€295,-<br />
OHNE Skipass<br />
Leistungen imPreis inklusive: Fahrt im4-Sterne-Reisebus, 2Übernachtungen inguten, zentralen Frühstückspensionen<br />
in Sölden,2xFrühstück,Transfersins Skigebiet/zum Gletscher (abhängig vonder Schneelage),Super<br />
Ski-Test mit persönlicher Betreuung vor Ort, 1xgemeinsames Abendessen inSölden, Organisation Skipässe<br />
(bitte beiBuchungreservieren (2-Tages-Skipasszzgl. ca.€96,-pro Person))<br />
Reiseveranstalter:Reisebüro Eberhardt GmbH, Bahnhofstr. 6, 75172Pforzheim<br />
Wie entsteht<br />
eine Webseite?<br />
Am Anfang steht die Frage, für wen die Seite ist<br />
und was sie alles können muss. Bei der Agentur<br />
BUERO 12 beginnt jedes Projekt mit der<br />
Beantwortung dieser Frage – denn je nachdem,<br />
was gebraucht wird, unterscheidet sich auch der<br />
Aufbau. Gemeinsam mit dem Kunden wird ein<br />
Konzept erstellt. Ob Online-Shop,<br />
Veranstaltungsseite oder Firmenauftritt – beim<br />
BUERO 12 ist alles möglich. Wenn das Konzept<br />
steht, machen sich die Grafiker an die Gestaltung.<br />
Sie überlegen sich, wie die Seite aussehen soll.<br />
Danach kommen die Informatiker ins Spiel. Sie<br />
programmieren die Seite und setzen den Entwurf<br />
der Designer so um, dass alles funktioniert.<br />
lokalschatz.de<br />
online bummeln–lokal kaufen<br />
Warum ist<br />
lokal besser?<br />
Ensinger Sport Classic<br />
Mineralwasser<br />
sehr gut<br />
Ausgabe 07/2019<br />
www.ensinger.de<br />
Das in 500 ml enthaltene CALCIUM UND MAGNESIUM trägt zu einem normalen Energiestoffwechsel,<br />
einer normalen Muskelfunktion und zur Erhaltung normaler Knochen bei.<br />
Durch die Stadt bummeln, dabei vielleicht einen<br />
Kaffee trinken, Kuchen essen und einfach genießen<br />
– das macht Spaß. Möglich machen das die vielen<br />
Einzelhändler, die in Pforzheim ihren Geschäften<br />
nachgehen. Von Mode über Schreibwaren bis zu<br />
Feinkost ist in der Stadt alles Mögliche und<br />
Unmögliche erhältlich. Das Tolle: Man kann sich<br />
die Produkte direkt vor Ort anschauen und sich<br />
vom Fachpersonal beraten lassen. Im Internet geht<br />
das nicht. Einen Vorteil hat das World Wide Web<br />
aber doch – man weiß direkt, was es alles gibt.<br />
Doch auch das geht lokal – dank Lokalschatz!<br />
Auf der Online-Plattform kann virtuell gebummelt<br />
und der Wunschartikel ausgesucht werden. Auch<br />
Informationen zu den Geschäften, wie<br />
Öffnungszeiten und Adressen, finden sich hier.<br />
Obendrauf gibt es noch vielseitige Einkaufsvorteile.<br />
Und ganz nebenbei stärkt man den lokalen<br />
Einzelhandel, auf dass das Bummeln in der Stadt<br />
weiterhin Spaß macht.
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
45<br />
Gibt es euch auch<br />
noch anderswo?<br />
Lesen kann man<br />
die „Pforzheimer<br />
Zeitung“ dank<br />
PZ-news ja längst<br />
rund um den<br />
Globus im Internet.<br />
Aber wir haben<br />
tatsächlich auch<br />
Standorte<br />
außerhalb unseres<br />
Verbreitungsgebiet<br />
s. So ist etwa auch die Agentur für mediale<br />
Kommunikation Unit 08 mit Sitz in Ludwigsburg<br />
Teil unseres Hauses. Dort sitzen Querdenker, die<br />
ihren Kunden kreative Impulse geben, damit die<br />
ihre Infos im Internet oder auf Messen besser<br />
kommunizieren können. Beispiele gefällig? Sie<br />
entwickeln etwa coole Apps fürs Smartphone. Oder<br />
arbeiten an interaktiven Installationen, das heißt,<br />
ihr werdet als Nutzer selbst Teil davon, indem ihr<br />
etwa Felder anklicken könnt. Und sie sorgen dafür,<br />
dass Unternehmen in Suchmaschinen viel früher<br />
auftauchen. So soll auf allen Kanälen ein<br />
einheitliches Bild von einer Firma entstehen.<br />
Besuchen Sie uns auf facebook<br />
City Supermarkt Pischzan<br />
Der City-Supermarkt<br />
Pischzan gratuliert der<br />
Pforzheimer Zeitung zum<br />
70-jährigen Bestehen<br />
Genuss von regionalen<br />
Produkten ist der Trend<br />
der heutigen Zeit!<br />
Von der Genussmetzgerei<br />
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die PZ in die<br />
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Darum kümmert sich die PZ-eigene Spedition<br />
PF-Logistik, unsere jüngste Tochterfirma. Die<br />
Fahrer bringen die vom Versand geschnürten<br />
Pakete der druckfrischen „Pforzheimer Zeitung“ in<br />
der Nacht mit Lieferwagen zu Abladestellen von<br />
wo aus die Austräger dann ihre Runden laufen. Die<br />
Verkaufsstellen wie Kioske, Supermärkte und<br />
Bäckereien versorgt ein sogenannter Grossist.<br />
Jeder Grossist hat sein Gebiet, in dem er für<br />
sämtliche Zeitungen und Prospekte die Belieferung<br />
der Händler übernimmt. Auch um die Rücknahme<br />
der nicht verkauften Exemplare kümmert er sich.<br />
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46<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
3 | Zeit für uns<br />
Wie blättere<br />
ich in alten<br />
Ausgaben?<br />
Dafür braucht es lediglich einen Zugang zu<br />
unserem Online-Archiv. Dort sind alle Ausgaben<br />
der vergangenen 70 Jahre gesammelt. Wenn eure<br />
Eltern Abonnenten sind, habt ihr direkten Zugriff<br />
mit eurer Kundennummer. Das Tolle daran: Ihr<br />
könnt nicht nur Artikel, Anzeigen und Fotos aus<br />
längst vergangenen Zeiten im Internet studieren.<br />
Ihr könnt euch zum Beispiel die Ausgabe von dem<br />
Tag, an dem ihr geboren wurdet, in unserer<br />
PZ-kreativ-Abteilung drucken lassen. Aber auch<br />
Plakate, Firmenprospekte und Trauerkarten<br />
gestalten die kreativen Köpfe auf individuellen<br />
Kundenwunsch. Daneben entstehen in dieser<br />
Abteilung tolle Druckvorlagen – von der<br />
Hochzeitseinladung bis zur Visitenkarte.<br />
Gedruckt werden die Produkte dann natürlich<br />
nicht auf der riesigen Maschine, auf der die Zeitung<br />
entsteht. Hierfür steht eine moderne<br />
Digitaldruckmaschine bereit.<br />
lhr wollt wissen, worüber<br />
die „Pforzheimer Zeitung“<br />
an einem bestimmten Datum<br />
berichtet hat. Dann<br />
schaut einfach mal in unser<br />
Online-Archiv.<br />
ILLUSTRATION: PZ-NEWS.DE<br />
www.hwk-karlsruhe.de<br />
www.bia-karlsruhe.de<br />
Kurze Wege für das Handwerk<br />
Außenstelle Pforzheim der Handwerkskammer Karlsruhe<br />
ratsuchenden Jugendlichen und<br />
Lehrlingen in Anspruch genommen<br />
werden kann. Betriebswirtschaftliche<br />
Fortbildungskurse und fachspezifische<br />
Seminare runden das<br />
Angebot ab.<br />
Ideenmanufaktur.<br />
Ist Das das Handwerk: nochvisionär, Handwerk?<br />
analog, digital.<br />
Mit ihrer Außenstelle in Pforzheim<br />
bietet die Handwerkskammer<br />
Karlsruhe den Handwerksbetrieben<br />
aus der Region<br />
Nordschwarzwald das ganze Jahr<br />
über einen umfassenden Service.<br />
Das regionale Serviceangebot betreut<br />
über 4.200 mittelständische<br />
Unternehmen und mehr als 1.200<br />
Lehrlinge aus dem Enzkreis und<br />
der Stadt Pforzheim. Die Firmen<br />
und Auszubildende können auf<br />
kurzem Wege ein, in der Regel kostenfreies,<br />
praxis orientiertes und<br />
umfassendes Dienstleistungsangebot<br />
in Anspruch nehmen. Dieses<br />
reicht von betriebswirtschaftlichen<br />
und technischen Themen bis zur<br />
Umwelt- und Rechtsberatung. Die<br />
Kammer informiert vor Ort, beispielsweise<br />
wenn es um die Gründung<br />
oder Führung eines Handwerkbetriebes<br />
geht, wenn<br />
handwerksrechtliche Grundsatzfragen<br />
geklärt werden müssen oder<br />
die Ausbildung im Handwerk ein<br />
Thema ist. Vervollständigt werden<br />
diese Beratungsleistungen durch<br />
die vorsorgende, aber auch<br />
konfliktbezogene Rechtsberatung.<br />
Hierzu gehören die Gebiete des<br />
Arbeitsrechts, Zivilrechts und des<br />
Gesellschaftsrechts der betrieblichen<br />
Praxis. Betriebe, die einen<br />
Nachfolger suchen und deswegen<br />
rechtsgestaltenden Beratungsbedarf<br />
haben, können sich ebenso an<br />
die Kammer wenden wie Existenzgründer,<br />
die eine betriebswirtschaftliche<br />
Beratung suchen. Mit<br />
dem STARTER-CENTER wurde<br />
auch in Pforzheim ein Servicepoint<br />
für Existenzgründer geschaffen,<br />
der es diesen ermöglicht, in einem<br />
Durchgang alle notwendigen Anmeldeformalitäten<br />
bei einer Betriebsgründung<br />
in einem Schritt<br />
durchzuführen. Im Haus des Handwerks<br />
in Pforzheim wird eine qualifizierte<br />
Ausbildungsberatung angeboten,<br />
die sowohl von den<br />
Ausbildungsbetrieben als auch von<br />
Die Handwerkskammer Karlsruhe<br />
hat das Anwesen aus der Gründerzeit<br />
im Jahr 1984 erworben. In den<br />
Jahren 2011/2012 wurde das Gebäude,<br />
das unter Denkmalschutz<br />
steht und in dem sich auch die Geschäftsstelle<br />
der Kreishandwerkerschaft<br />
Pforzheim-Enzkreis befindet,<br />
zu einem funktionalen und<br />
dabei stilistisch hochwertigen Anwesen<br />
umgebaut und generalsaniert.<br />
Die Sandsteinfassade mit<br />
ihren griechischen Säulen und den<br />
breiten Treppen wurde aufwändig<br />
restauriert, das Dach aufgestockt,<br />
die Nettogrundfläche nahezu verdoppelt<br />
und barrierefreie Räume<br />
mit modernster Technik geschaffen.<br />
Für Weiterbildungsverans taltungen<br />
bietet das Haus des Handwerks<br />
behindertengerechte Seminarräume<br />
mit modernster Medien technologie.
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
47<br />
Der direkte Draht zu den Kunden: Am Serviceschalter können sie eine Anzeige aufgeben<br />
Wieso ist auf<br />
den Seiten so<br />
viel Werbung?<br />
FOTO: PZ-ARCHIV/KETTERL<br />
Das bekannteste Produkt, das wir<br />
herstellen, ist die „Pforzheimer<br />
Zeitung“. Diese kaufen sich viele<br />
Leute, um zu wissen, was in der<br />
Stadt, im Enzkreis, aber auch auf<br />
der ganzen Welt so los ist. Weil so<br />
viele Menschen die Zeitung lesen,<br />
ist das auch für Unternehmen<br />
interessant, die ihre Produkte<br />
prominent bewerben wollen.<br />
Vor allem für jene, die selbst in der Region aktiv sind<br />
und so viele Kunden vor Ort erreichen können. Also<br />
schalten sie Werbung – bei uns nennt man das<br />
Anzeigen – in der Zeitung, aber auch auf unserem<br />
Internetauftritt pz-news<br />
oder in unseren<br />
sozialen Kanälen.<br />
Das ist wiederum gut<br />
für uns, denn so<br />
können wir Geld<br />
verdienen. Die Erlöse<br />
vom Zeitungsverkauf<br />
allein würden nämlich gar nicht reichen, um so ein<br />
großes Unternehmen mit so vielen Mitarbeitern zu<br />
finanzieren. Außerdem wäre sonst auch das PZ-Abo<br />
viel teurer. Eine ganze Abteilung arbeitet bei uns<br />
daran, Unternehmen als Kunden zu gewinnen und<br />
mit vielen kreativen Ideen tolle Werbung zu gestalten<br />
– die dann in der Zeitung landet.<br />
GLÜCKWUNSCH<br />
ZUM 70. GEBURTSTAG<br />
Schon vor ungefähr 125 Jahren haben wir<br />
öffentliche Bekanntmachungen publiziert.<br />
WIR FEIERN AUCH – 125 JAHRE<br />
STROM FÜR PFORZHEIM<br />
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48<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
3 | Zeit für uns<br />
Problemlöser im Dienst der Kunden<br />
Zuführen, positionieren, messen: wo immer diese<br />
Komponenten ins Spiel kommen müssen, zeigt sich<br />
das Unternehmen Schneeberger als innovativer<br />
Partner verschiedenster Branchen von der Werkzeugmaschinen-<br />
über die Solar- und Halbleiterindustrie<br />
bis hin zur Medizintechnik.<br />
Zum Produkt- und Fertigungsspektrum zählen<br />
Linearführungen und Profi lschienenführungen<br />
ebenso wie Messsysteme, Zahnstangen, Linear-<br />
tische, Positioniersysteme und Mineralguss.<br />
Mit über 1000 Mitarbeitern, davon 550 in Deutschland<br />
und mehreren Niederlassungen in Europa,<br />
Asien und Amerika ist Schneeberger eine dynamische<br />
Firmengruppe, die mit ihrem hohen Indust-<br />
riestandard neue Maßstäbe setzt.<br />
Dank großer Ingenieurkompetenz ist Schneeberger<br />
dem Markt immer einen Schritt voraus: Jahrelange<br />
Erfahrung und konsequente Konzentration auf<br />
Lineartechnologie ermöglicht es den Spezialisten<br />
im Nordschwarzwald, Produkte und Lösungen<br />
stetig weiter zu entwickeln und damit nicht zuletzt<br />
ihren Kunden technische Vorteile zu verschaffen.<br />
Berechnungen und 3D-Simulationen zeigen dabei<br />
bereits vor ersten Prototypen, ob die gewünschten<br />
Eigenschaften erzielt werden können.<br />
Zudem wird ein großes Augenmerk auf Beitrag auf<br />
die CO 2<br />
-und Energiereduktion gelegt. Schon bei<br />
der Herstellung und Bearbeitung der Komponenten<br />
steht der minimale Ressourcenverbrauch im<br />
Mittelpunkt. Unter anderem werden die innovativen<br />
Mineralguss-Konstruktionen in einem Kaltgießverfahren<br />
ohne Zufuhr von Wärme hergestellt.<br />
Auch bei den Kunden ermöglichen Schneeberger-<br />
Komponenten schließlich für viele Jahre einen<br />
hocheffi zienten Betrieb, beispielsweise dank<br />
minimalen Wärme-, Reibungs-<br />
und anderen<br />
Energiev verlusten.<br />
Wo wollen Sie morgen arbeiten?<br />
Gestalten Sie IHRE Zukunft bei SCHNEEBERGER!<br />
Die Menschen, die bei SCHNEEBERGER beschäftigt sind, sorgen dafür,dass wir in dem<br />
Bereich Lineartechnologie weltmarktführend tätig sind. Dabei ist es für uns besonders<br />
wichtig, dass jeder einzelne durch seine individuelle Persönlichkeit das Gesamtprodukt<br />
prägt. Uns geht es längst nicht nur um das was Sie gelernt haben. Die Individualität<br />
unterschiedlicher Erfahrungen sowie Kulturen,Ausbildungen und Denkweisen garantiert<br />
die Spitzenqualität unserer Leistungen, die ein Kunde von uns erwartet. Mit über 1000<br />
Mitarbeitern, davon 550 in Deutschland und mehreren Niederlassungen in Europa, Asien<br />
und Amerika sind wir eine dynamische Firmengruppe, die mit Ihrem Industriestandard<br />
neueMaßstäbe setzt. Um unserstetiges Wachstum weiter auszubauen, bietenwir fachlich<br />
versierten und menschlich überzeugenden Bewerbern (m/w/d) die Chance an unserem<br />
Erfolg mitzuwirken.<br />
Die SCHNEEBERGER GmbH bautden Standort inHöfen weiter aus. Wir investieren<br />
in neue Produktionshallen und Maschinen.<br />
Hierfür suchen wirSIE alsneue Mitarbeitende um dieses Wachstum umzusetzen.<br />
Mitarbeiter für Betriebsunterhalt /Instandhaltung m/w/d<br />
(Schwerpunkt Elektrik /Elektronik)<br />
Ihre Aufgabe besteht inder Instandhaltung und Wartung unseres Maschinen- und<br />
Anlagenparks an unserem Standort inHöfen.<br />
Wir wendenuns an Interessenten miteiner erfolgreich abgeschlossenen Berufsausbildung<br />
in einem elektronischen Beruf oder Mechatroniker und Sie haben fundierte Kenntnisse in<br />
der Steuerungs-und Regelungstechnik.Ebenso konnten Sie bereitserste Erfahrungen als<br />
Störungs- und Reparaturelektriker sammeln. Wir erwarten nebenFlexibilitätund Teamfähigkeit<br />
die Bereitschaft zurSchichtarbeit (2-Schicht) und Rufbereitschaft.<br />
SCHNEEBERGER GmbH<br />
Personalleiter |Michael Werner<br />
Gräfenau 12 |75339 Höfen/Enz<br />
Telefon: 07081 782-165<br />
E-Mail: sho-bewerbung@schneeberger.com<br />
www.schneeberger.com<br />
Wie schafft es Schneeberger, seine Kunden immer<br />
wieder aufs Neue technisch und wirtschaftlich zu<br />
begeistern? Lernen Sie anhand der fünf wichtigsten<br />
Prozessphasen unsere Kompetenzen kennen.<br />
Phase 1: Die Beratung<br />
Jeden Tag sehen wir neue Anwendungen und entwickeln<br />
in unterschiedlichen Projekten Lösungsideen<br />
rund um die Lineartechnologie. Diesen Erfahrungsschatz<br />
bieten wir unseren Kunden. Je früher wir uns in<br />
der Planungsphase eines neuen Produkts einbringen,<br />
desto besser gelingt uns die Systemintegration mit<br />
den entsprechenden Synergien. Überzeugen Sie sich<br />
selbst von unserer Beratungskompetenz! Unsere<br />
Verkaufsingenieure vor Ort stehen Ihnen ganz unverbindlich<br />
für den Erstkontakt zur Verfügung.<br />
Phase 2: Die Konzeption<br />
In der Konzeptionsphase schaffen wir Werte für<br />
unsere Kunden, indem wir gemeinsam mit ihnen die<br />
optimalen Lösungen für ihre Produkte erarbeiten.<br />
Unsere Ingenieure kümmern sich frühzeitig um<br />
intelligente Lösungen für Ihre Problemstellung und<br />
stellen somit sicher, dass in der Produktionsphase<br />
keine Überraschungen mehr auftreten.<br />
Phase 3: Die Produktion<br />
In der hochpräzisen Fertigung der Strukturteile so -<br />
wie in der Montage der Baugruppen zeigt sich die<br />
technische Exzellenz von Schneeberger. Wo Präzision<br />
und Konstanz der Lineartechnologie über die Wettbewerbsvorteile<br />
unserer Kunden entscheiden,<br />
überlassen wir nichts dem Zufall. Reinraum- und<br />
Vakuuma nwendungen montieren wir in unseren<br />
speziellen Montagen bis zur Reinraumklasse 1000.<br />
Phase 4: Die Logistik<br />
Die Versorgungssicherheit ist zentral für unsere<br />
Kunden, insbesondere in stark zyklischen Marktumfeldern.<br />
Dem tragen wir in hohem Masse Rechnung:<br />
durch Stabilität in der Fertigung, durch Stabilität in<br />
der Planung, durch Stabilität in der Qualität. Mit<br />
hochentwickelten Logistikprozessen gewährleisten<br />
wir eine taktgenaue Anlieferung an die Montage<br />
unserer Kundenprodukte.<br />
Phase 5: Der Support<br />
Wenn wir in der Beratung und in der Konzeption, in<br />
der Produktion und in der Logistik gut zusammengearbeitet<br />
haben, dann werden Sie unseren Support<br />
kaum brauchen. Trotzdem sind wir für unsere Kunden<br />
da, wann immer sie uns brauchen, mit unserer kompetenten<br />
Unterstützung. Unsere Kunden schätzen<br />
unsere offene und zielführende Kommunikationsart.
4<br />
Zeit für<br />
unsere<br />
Leser<br />
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
FOTO: MORITZ
PIONIERE DER<br />
NATURKOSMETIK<br />
DAMALS WIE<br />
HEUTE<br />
Wer an Calw denkt, denkt meist an den größten Sohn<br />
der Kleinstadt, den Schriftsteller Hermann Hesse. Der<br />
Literatur-Nobelpreisträger ist weltweit noch immer<br />
einer der gefragtesten Autoren. Die Stadt im Schwarzwald<br />
hat Pfunde. Auch einen Wirtschaftschampion. Im<br />
Stadtteil Altburg hat sich ein Unternehmen angesiedelt,<br />
das ebenfalls weltweit Furore macht. Und das seit 60<br />
Jahren: Börlind stellt mit rund 210 Mitarbeitern in Altburg<br />
zahlreiche naturkosmetische Produkte her. Ein<br />
Familienunternehmen – geführt in nunmehr dritter<br />
Generation. Die Produkte werden vom Schwarzwald in<br />
über 30 Länder weltweit ausgeliefert. Das sind über<br />
1000 Kartons, die jeden Tag auf die Reise zu den<br />
Handelspartnern gehen. Wahre Naturkosmetik.<br />
Die Firma in Calw ist in der Welt bekannt, bekennt<br />
sich aber auch zur heimischen Region. „Der Schwarzwald<br />
mit seiner ursprünglichen Natur, den intakten<br />
Wäldern und der sauberen Luft inspiriert uns Tag für<br />
Tag“, sagt Lindner. Gäste aus China oder Südkorea<br />
schwärmten bei den Besuchen der Landschaft rund<br />
um Altburg. Deshalb seien alle Produkte besonders<br />
gekennzeichnet mit „Made in the Black Forest“,<br />
beschreibt Börlind die Marketingphilosophie.<br />
Schon bei Einführung der ersten Produkte im Jahr<br />
1959 stand die Marke ANNEMARIE BÖRLIND –<br />
Natural Beauty für eff ektive und verträgliche Naturkosmetik.<br />
Die Pionierin der Naturkosmetik Annemarie<br />
Lindner hatte zuvor bei Hautproblemen selbst<br />
erfolgreich natürliche Wirkstoff e eingesetzt. Gemeinsam<br />
mit ihrem Mann Walter Lindner und ihrem<br />
damaligen Geschäftspartner Hermann Börner wollte<br />
sie ihre Pflegeinnovationen einem größeren Kundenkreis<br />
zugänglich machen.<br />
Wissenschaftlicher Pioniergeist<br />
Bei ANNEMARIE BÖRLIND ergänzen sich innovative<br />
Forschung und Wertschätzung der Natur. Aus diesem<br />
Zusammenspiel entstehen effektive Naturkosmetikprodukte,<br />
deren Wirksamkeit und Verträglichkeit<br />
wissenschaftlich bestätigt sind. Bereits in den<br />
70er-Jahren zeigte sich ANNEMARIE BÖRLIND<br />
mit der Systempflegeserie LL REGENERATION als<br />
Vorreiter in der Naturkosmetik. Die regenerierenden<br />
Produkte griffen das Thema Anti-Aging auf, bevor der<br />
Begriff fester Bestandteil in der Kosmetik wurde.<br />
Kontinuierliche Investitionen in Forschung und<br />
Entwicklung wurden belohnt: Über 60 Branchenawards<br />
und Auszeichnungen sowie über 40 „sehr<br />
gut“-Testurteile der Stiftung Warentest und von<br />
Ökotest bestätigen seither die Innovationskraft von<br />
ANNEMARIE BÖRLIND.<br />
Für jeden Hauttyp: die ANNEMARIE<br />
BÖRLIND Produktwelt<br />
Durchdachte tägliche Pflege für jeden Hauttyp<br />
bieten die Systempflegeserien. Ob empfindliche oder<br />
regenerationsbedürftige Haut, feuchtigkeitsarme,<br />
unreine oder Mischhaut – die Serien bieten jeweils<br />
optimal aufeinander abgestimmte Produkte für die<br />
Pflegeschritte Reinigung, Stärkung, Schutz für den<br />
Tag und Pflege für die Nacht.<br />
Mit den Zusatzpflegeprodukten bietet ANNEMARIE<br />
BÖRLIND zudem besondere Innovationen, wie etwa<br />
die vor freien Radikalen schützenden Anti-Pollution<br />
Seren oder die hochkonzentrierten Beauty Shots mit<br />
Soforteff ekt. Diese ergänzen die Systempflegeserien<br />
und entfalten gezielt ihre Wirkung, zugeschnitten auf<br />
den jeweiligen Hauttyp.<br />
Verantwortungsvolle Nutzung der Natur<br />
Als Pionier der Naturkosmetik steht ANNEMARIE<br />
BÖRLIND – Natural Beauty für gelebte Wertigkeit und<br />
Nachhaltigkeit, noch bevor sich ein allgemeines<br />
Bewusstsein für dieses Thema entwickelte.<br />
Dies zeigt sich bis heute nicht<br />
nur in der Nutzung des eigenen, reinen<br />
Tiefenquellwassers, sondern auch im<br />
verantwortungsvollen Umgang mit<br />
Ressourcen.<br />
Um bedrohte Pflanzenarten zu<br />
schützen und sie nicht durch eine<br />
kommerzielle Nutzung weiter zu<br />
gefährden, kommen bei ANNEMARIE BÖRLIND<br />
teilweise naturidentische Stoffe zum Einsatz. Seit<br />
jeher wird auf Extrakte vom toten Tier verzichtet.<br />
Des Weiteren werden Pflanzen aus kontrolliert<br />
biologischem Anbau oder aus Wildsammlung verwendet.<br />
Ebenso werden konsequent keine Rohstoff e aus<br />
gentechnisch veränderten Organismen eingesetzt.<br />
Alle ANNEMARIE BÖRLIND Produkte sind vegetarisch<br />
und größtenteils auch vegan – in Ausnahmefällen<br />
werden natürliche Stoffe wie Bienenwachs<br />
aufgrund ihrer besonderen Eigenschaften verwendet.<br />
Alle veganen Produkte sind mit dem Vegan-Label auf<br />
der Verpackung gekennzeichnet. Auf Silikone,<br />
Mineralölderivate und Mikroplastik (wie Parabene<br />
oder Paraffine) wird konsequent verzichtet.<br />
Gelebte Wertigkeit<br />
Der Pioniergeist macht den sechzigjährigen Erfolg<br />
der Marke in über 38 Ländern aus und zeigt sich auch<br />
in zahlreichen Auszeichnungen für Produktentwicklungen<br />
und nachhaltiges Handeln. 2012 wurde das<br />
Unternehmen mit dem CSE (Certified Sustainable<br />
Economics) -Nachhaltigkeitssiegel zertifiziert, das für<br />
eine ökologisch verantwortliche, sozial integrierte<br />
und qualitätsorientierte Unternehmensführung steht.<br />
Die Maxime der feinfühligen Weiterentwicklung<br />
drückt sich auch darin aus, dass das Familienunternehmen<br />
ANNEMARIE BÖRLIND bereits in der dritten<br />
Generation erfolgreich in die Zukunft geführt wird.<br />
Einen großen Stellenwert nimmt auch die weltweite<br />
Unterstützung von sozialen Projekten ein, die in<br />
besonderer Weise Ausdruck der Markenphilosophie<br />
von ANNEMARIE BÖRLIND sind.<br />
Dabei reicht das Engagement von einem Jojobaöl-<br />
Projekt in Namibia, das eine faire Lebensgrundlage<br />
für lokale Familien schafft, über eine Schulherberge<br />
in Bangladesch bis hin zur Unterstützung des Projekts<br />
„Rosenkirschöl“ aus Nepal.<br />
www.boerlind.com<br />
Die zweite und dritte Generation des Familienunternehmens Börlind: Geschäftsführer Michael Lindner<br />
und seine Frau Daniela mit den vier Kindern Alicia und Vanessa (von links) sowie Nicolas und Patricia (von rechts).<br />
Fotos: BÖRLIND
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
51<br />
Der PZ<br />
ein Leben<br />
lang treu<br />
Akribisch arbeitet sich Ottilie Karst täglich durch die PZ.<br />
FOTO: MORITZ<br />
In einer Zeit, in der eine Geschichte<br />
nicht kurz und knackig genug geschrieben<br />
sein kann, ist Ottilie Karst eine Ausnahme.<br />
Die 90-Jährige will lesen –<br />
je gründlicher und mehr, desto besser.<br />
Ihre Heimatzeitung studiert die<br />
Pforzheimerin seit ihrer Jugend.<br />
von Nadine Schmid<br />
Angefangen hat alles mit dem Roman,<br />
erinnert sich Ottilie Karst. Den hat<br />
das junge Mädchen noch zuhause an<br />
der Östlichen, wo die Eltern Weinacker<br />
ein Lebensmittelgeschäft betrieben,<br />
in der Zeitung gelesen. Hat ihn verschlungen<br />
und war enttäuscht, weil sie für die Fortsetzung<br />
wieder einen Tag warten musste. Als Ottilie<br />
Karst, geboren 1929, Kind war, wurde noch der Vorläufer<br />
der PZ – die „Rundschau“ – herausgegeben.<br />
Nach dem Krieg – die Familie war ausgebombt<br />
worden und bei Verwandten im Enzkreis untergebracht<br />
– erstand wie die Stadt selbst 1949 auch die<br />
PZ wieder und begleitete Ottilie Karst. Durch die<br />
ersten Jahre mit Mann und zwei Kindern in Göbrichen,<br />
später während der Mittagspause in der<br />
„Nordsee“, wo Ottilie Karst jahrelang als Fischverkäuferin<br />
gearbeitet hat, und bis heute, wenn die<br />
90-Jährige akribisch die Zeitung durchforstet, von<br />
vorne bis hinten. Etwas weniger genau vielleicht<br />
den Sportteil – „Fußball interessiert mich halt<br />
nicht so“, meint die vierfache Oma und Uroma und<br />
zuckt die Schultern. Was sie gerne liest, sind dagegen<br />
die Artikel über ihren Enkel, den Jungpolitiker<br />
Leandro Karst aus Gräfenhausen. Einen Blick verdient<br />
morgens nach dem Aufstehen zuerst die Titelseite,<br />
die Überschriften kann Ottilie Karst noch<br />
ohne Brille lesen. Dann wird die Zeitung umgedreht,<br />
und die Todesanzeigen werden studiert.<br />
Hernach lässt sich Ottilie Karst vom Pflegedienst<br />
bei den ersten Handreichungen des Tages helfen,<br />
bevor sich die 90-Jährige der intensiven Lektüre<br />
der Zeitung widmet. Das Abo teilt sie sich heute<br />
mit einem Nachbarn im Mehrfamilienhaus an der<br />
Östlichen. Wenige Bekannte sind nur noch geblieben<br />
im Quartier, in dem Ottilie Karst seit den frühen<br />
1970er-Jahren wieder wohnt. „Meine Mutter<br />
ist ein Stadtkind“, sagt Tochter Sabine Sandkühler.<br />
Weg wollen habe sie nie. Heute fällt es Ottilie Karst<br />
aus gesundheitlichen Gründen schwer, ihre vier<br />
Wände zu verlassen. Sie braucht Hilfe – wie so viele<br />
an Lebensjahren reiche Menschen. „So ist das<br />
halt“, sagt die alte Dame und blättert ein bisschen<br />
weiter durch die Zeitung. Die Kommunalwahl im<br />
Frühsommer hat sie verfolgt, wer da jetzt in der<br />
Stadt regiert, das kriegt sie nicht zusammen – „aber<br />
wenn Sie mir die Namen sagen, weiß ich es“. Den<br />
schweren Brand, ausgelöst im Juni von einer vergessenen<br />
Kerze in ihrer Nachbarschaft, hat sie nachgelesen<br />
und die AKK, über die soviel in der Zeitung<br />
steht, die mag sie nicht so recht leiden. „Zwar kann<br />
sie die Inhalte nicht mehr wiedergeben, da das Gedächtnis<br />
ihr ein Schnippchen schlägt, aber das Interesse<br />
an den Nachrichten in der PZ ist ungebrochen“,<br />
beobachtet Sabine Sandkühler. Und die Mutter<br />
kommentiere so einiges, was sie liest: „Ich bin<br />
manchmal ganz überrascht, was du so raushaust“,<br />
meint ihre Tochter und lacht. „Des isch doch grad<br />
rechd, sonsch dädsch dus ja scho vorher wisse“, gibt<br />
die Mutter launig zurück. Den Fortsetzungs-Roman<br />
liest sie heute übrigens nicht mehr. Irgendwann habe<br />
sie es bleibenlassen, sagt Ottilie Karst, weil der<br />
täglich immer viel zu früh geendet habe – „Fortsetzung<br />
folgt, dabei hätte ich immer noch mehr davon<br />
lesen können“.<br />
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52<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
4 | Zeit für unsere Leser<br />
Der Leser, das<br />
bekannte Wesen<br />
Journalisten sind neugierig. Das gehört zu ihrem Beruf einfach<br />
dazu. Journalisten wollen, wie einst Goethes Faust, wissen, „was<br />
die Welt im Innersten zusammenhält“. Und sie wollen ebenso<br />
wissen, für wen sie eigentlich tagein, tagaus recherchieren,<br />
schreiben, fotografieren. Wer liest denn unser Blatt überhaupt?<br />
Was sind das für Menschen? Was erwarten sie von ihrer<br />
Tageszeitung? Und was nicht? Eine kleine Einordnung.<br />
von Udo Koller<br />
Den Mächtigen auf die Finger<br />
schauen“ – das ist der<br />
Titel einer Publikation, in<br />
der sich Claudia Mast,<br />
Klaus Spachmann und<br />
Katherina Georg von der<br />
Universität Hohenheim ausführlich mit der<br />
„Pforzheimer Zeitung“ befasst haben. Zusammen<br />
mit dem geschäftsführenden PZ-Verleger<br />
Thomas Satinsky und PZ-Chefredakteur<br />
Magnus Schlecht haben sie die Studie verfasst,<br />
die sich mit einer typischen deutschen<br />
Regionalzeitung und ihren Lesern befasst.<br />
Hier einige der wichtigsten<br />
Erkenntnisse:<br />
■ Die „Pforzheimer Zeitung“ wird von<br />
mehr Frauen als Männern gelesen.<br />
Das Durchschnittsalter der Leser beträgt<br />
58 Jahre. Vier von zehn Lesern<br />
befinden sich im Ruhestand.<br />
■ Die Leser haben ein breites Interessensspektrum,<br />
gleichzeitig aber auch<br />
eine erhöhte Aufmerksamkeit für<br />
lesernahe Themen.<br />
■ Je größer die geografische Nähe<br />
eines Ereignisses zu den Lesern ist, desto mehr interessieren sie sich dafür<br />
– am meisten für Ereignisse im eigenen Wohnort, in der Region und in Baden-Württemberg.<br />
■ Je näher ein Thema an der persönlichen Lebenswelt der Leser angesiedelt<br />
ist, desto höher fällt ihr Interesse daran aus. Ereignisse, die sich in gesellschaftlichen<br />
Systemen wie Politik oder Wirtschaft abspielen, finden deutlich<br />
weniger Aufmerksamkeit als zum Beispiel das Thema Gesundheit und<br />
Ernährung, das den einzelnen Leser unmittelbar betrifft.<br />
■ Themen, bei denen die Leser freie Entscheidungen treffen können (z.B. in<br />
ihrem eigenen Familienleben oder in<br />
ihrer Freizeit) stoßen auf besonders<br />
großes Interesse.<br />
■ Ihre Freizeit verbringen die Leser<br />
besonders gerne zusammen mit anderen<br />
auf Veranstaltungen oder<br />
beim Bücher lesen. Sie zeigen eine<br />
große Heimatverbundenheit.<br />
■ In der Leserschaft der „Pforzheimer<br />
Zeitung“ dominieren die mittleren<br />
Milieus – genauer: „aufstiegsorientierte“<br />
und auf das eigene Heim zentrierte<br />
Lebensstile.<br />
■ Die „Pforzheimer Zeitung“ hat eine<br />
ganz besondere Stellung bei ihren<br />
Lesern als der zentrale Lieferant lokaler<br />
und regionaler Informationen.<br />
Wenn sich Leser einmal aus einer anderen<br />
Quelle hierzu informieren,<br />
dann eher zufällig im Rahmen ihrer<br />
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70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
53<br />
sonstigen Mediennutzung – denn die befragten<br />
Leser aus dem Verbreitungsgebiet der „Pforzheimer<br />
Zeitung“ nennen als alternative Informationsquelle<br />
dann meist andere Mediengattungen<br />
(Online, Rundfunk, Print) oder Kommunikationsformen<br />
(persönliche Gespräche)<br />
■ Die Berichte der Regionalzeitung spielen eine<br />
wichtige Rolle im Alltag der Leser. Denn sie sind<br />
oftmals auch Gegenstand persönlicher Gespräche,<br />
die die Leser mit anderen führen.<br />
■ Die Zeitung wird intensiv genutzt. Die Mehrheit<br />
der Befragten liest sie (fast) täglich. Außerdem<br />
wird sie per Abonnement, also regelmäßig bezogen.<br />
■ Die Zeitungsteile, die sich mit lokalen und regionalen<br />
Themen sowie Themen aus Baden-Württemberg<br />
beschäftigen, sind den Lesern mit Abstand<br />
am wichtigsten. Als „Zeitung für die Heimatregion“<br />
ist die PZ damit gut aufgestellt.<br />
■ Mit Regionalberichterstattung alleine ist es<br />
aber nicht getan. Der Mehrheit der Leser sind andere<br />
Zeitungsteile ebenfalls wichtig, zum Beispiel<br />
nationale und internationale Politik sowie<br />
Wirtschaft und Kultur, aber auch Anzeigen und<br />
Leserbriefe. Bei den einzelnen Befragtengruppen<br />
zeigen sich hier allerdings zum Teil deutlich unterschiedliche<br />
Präferenzen.<br />
■ Die „Pforzheimer Zeitung“ genießt eine hohe<br />
Akzeptanz bei ihren Lesern. Fast neun von zehn<br />
Befragten sind mit ihrer Berichterstattung zufrieden<br />
oder sogar sehr zufrieden – insbesondere<br />
mit der Art und Weise, wie sie lokale und regionale<br />
Themen behandelt. Die Tageszeitung ist<br />
damit als „Zeitung für die Heimatregion“ gut<br />
aufgestellt.<br />
■ Die Regionalzeitung hat ein positives Image bei<br />
ihren Lesern. Besonders wohlwollend bewerten<br />
sie deren Glaubwürdigkeit, Sympathie und Vertrauenswürdigkeit.<br />
■ Was die Erwartungen an die publizistischen<br />
Leistungen anbelangt, legen die Leser besonders<br />
viel Wert darauf, dass die Redaktion ihre Kritikund<br />
Kontrollfunktion erfüllt. Sie sollte sich ihrer<br />
Meinung nach aktiv einmischen und den Entscheidungsträgern<br />
auf die Finger schauen. Eine<br />
lesernahe und verständliche Berichterstattung,<br />
die eigene Themen setzt und für die Menschen<br />
in der Region Partei ergreift, ist den Befragten<br />
ebenfalls wichtig.<br />
Wir gratulieren zu 70 Jahre Pforzheimer Zeitung<br />
Anzeige<br />
Die BW-Bank gratuliert der Pforzheimer Zeitung zum Jubiläum.<br />
Die Region, ihre Menschen und ihre Unternehmen spielen auch<br />
für uns eine wichtige Rolle:<br />
„Wir kennen die Region und legen Wert<br />
auf enge Kundenbeziehungen. Das ist<br />
die Basis unserer Beratung. Wir betreuen<br />
zahlreiche Stiftungen und unterstützen sie<br />
bei ihrem Engagement für die Region.“<br />
Ilka Knoth, Leiterin Private Kunden und Privates<br />
Vermögensmanagement Schwarzwald/Alb<br />
„Die Region ist geprägt von Mittelständlern<br />
und Freiberuflern. Daher stehen<br />
diese bei uns im Fokus.“<br />
Torsten Brinkmann, Leiter Geschäftskunden<br />
und freie Berufe Karlsruhe/Pforzheim<br />
„Das Unternehmertum ist das Rückgrat<br />
unserer regionalen Wirtschaft. Diese Kunden<br />
sind für uns von großer Bedeutung.“<br />
Claudia Hainlen, Leiterin Unternehmenskunden<br />
Pforzheim/Nordschwarzwald<br />
Kompetent und in der Region präsent – das Team der BW-Bank in Pforzheim. Geleitet werden die unterschiedlichen Geschäftsbereiche von<br />
Torsten Brinkmann, Ilka Knoth und Claudia Hainlen.<br />
Kompetenz, Tradition und Offenheit<br />
für Neues – das macht den Erfolg der<br />
Pforzheimer Zeitung seit 70 Jahren<br />
aus. Wir von der BW-Bank teilen<br />
diese Werte und gratulieren herzlich<br />
zum Geburtstag! Die Erfolge<br />
der Vergangenheit sind eine hervorragende<br />
Grundlage für die Zukunft.<br />
Exzellentes Handwerk in Verbindung<br />
mit innovativem Geist ermög-<br />
licht es, Entwicklungen rechtzeitig<br />
zu erkennen und zu nutzen. In dieser<br />
Hinsicht unterscheiden sich wegweisende<br />
Publikationen kaum von<br />
zukunftsgerichteten Banken. Einer<br />
der wichtigsten Trends ist für beide<br />
die Digitalisierung. Aus den Gesprächen<br />
mit unseren Kunden wissen<br />
wir: Viele erledigen ihre alltäglichen<br />
Bankgeschäfte online. Bei komple-<br />
xeren finanziellen Angelegenheiten<br />
möchten sie sich jedoch auf eine ausführliche<br />
persönliche Beratung verlassen<br />
können. Dazu zählen etwa die<br />
Geldanlage, die Finanzierung einer<br />
Immobilie oder das Private Vermögensmanagement,<br />
insbesondere<br />
unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit.<br />
Denn einer steigenden Zahl von<br />
Anlegern geht es neben der Rendite<br />
auch darum, ökologische und soziale<br />
Verantwortung zu übernehmen.<br />
Weil wir die Wünsche unserer Kunden<br />
ernst nehmen, umfasst unser Angebot<br />
das gesamte Spektrum des modernen<br />
Bankings: Online-Services<br />
wie die BW Mobilbanking-App, die<br />
Online-Beratung per Text- und Videochat<br />
sowie kompetente Beratung<br />
vor Ort. Unsere Berater sind sehr gerne<br />
Sparringspartner, wenn es darum<br />
geht, die beste individuelle Lösung<br />
zu finden. Exakt passende Angebote<br />
stehen bei der BW-Bank auch für<br />
Großkunden, mittelständische Unternehmen<br />
oder Freiberufler im Fokus.<br />
Unsere Herangehensweise folgt<br />
dem Motto: „Stärken stärken“. Die<br />
Kundenteams, bestehend aus einem<br />
Generalisten und mehreren Spezialisten,<br />
begleiten die Kunden regional<br />
und umfassend bei allen Finanzierungs-<br />
und Anlagethemen, bei Zahlungsverkehr<br />
und Auslandsgeschäft.<br />
Übrigens: Ärzte, Architekten, beratende<br />
Berufe und produzierende<br />
Unternehmen profitieren ebenfalls<br />
von unseren erklärten Leitlinien persönliche<br />
Nähe, regionale Kompetenz<br />
und Branchenexpertise.
CHRISTIAN KUNZ | MÜNCHEN<br />
Der Rekordmann<br />
Robert Lewandowski hat mit seiner Tor-Gala beim 5:1-Erfolg des FC Bayern München gegen den VfL Wolfsburg gleich mehrere<br />
Rekorde aufgeste lt. Die PZ listet die Tor- und Bestmarken auf, für die der Stürmer nicht einmal ein Dutzend Ballkontakte benötigte.<br />
In 8:59 Minuten traf der polnische Fußball-Nationalspieler fünfmal, seine ersten drei Tore fielen in vier Minuten. Robert Lewandowski .<br />
.gelang der erste Fünferpack<br />
eines Einwechselspielers<br />
in der Bundesliga.<br />
A L S JO KE R<br />
5<br />
SPORT<br />
DONNERSTAG, 24. SEPTEMBER 2015<br />
12<br />
Nach drei Niederlagen hintereinander<br />
– mit insgesamt 0:11 Toren<br />
– konnte der Karlsruher SC am<br />
Dienstagabend gegen Fortuna<br />
Düsseldorf wenigstens einen Teilerfolg<br />
verbuchen und nach<br />
385 torlosen Minuten wieder einen<br />
Tre fer erzielen. Erwin Ho fer<br />
ste lte zehn Minuten nach der<br />
Führung der Gäste durch Kerem<br />
Demirbay (70.) den 1:1-Ausgleich<br />
und den Endstand gegen seinen<br />
vorherigen Arbeitgeber (2013 bis<br />
2015) her und bewahrte die Wildparkprofis<br />
vor einer vierten Nu l-<br />
runde. Bis zu seinem dri ten Saisontor<br />
jedoch war der österreichischen<br />
Ex-Nationalspieler in diesem<br />
Ke lerdue l nicht gerade vom<br />
Spielglück begünstigt.<br />
Mit der ersten großen Chance<br />
für den Fußba l-Zweitligisten<br />
scheiterte er aus spitzem Winkel<br />
von links an Michael Rensing (13.).<br />
Etwas mehr als zwanzig Minuten<br />
später fand „Jimmy“ erneut im<br />
Schlussmann der Fortuna seinen<br />
Meister (34.). Und als der in der<br />
zweiten Halbzeit einen sa ten<br />
Schuss von Dimitrij Nazarov nur<br />
nach vorne abklatschen konnte,<br />
brachte Ho fer den Ba l nicht unter<br />
Kontro le (61.). Hat sein Trainer<br />
nicht daran gedacht, ihn auszuwechseln?<br />
„Überhaupt nicht“,<br />
sagt Markus Kauczinski. „Er<br />
kommt in solche Situationen. Haben<br />
wir jemand anderen? Nein.<br />
Jimmy hat in jedem Spiel seine<br />
Chancen. Und irgendwann macht<br />
er auch mal zwei oder drei Tore.“<br />
Dass der KSC-Coach keine<br />
Zweifel an den Fähigkeiten seines<br />
Goalge ters ha te und hat, zahlte<br />
sich zehn Minuten vor dem Abpfi<br />
f aus. Ho fer erlief eine zu kurze<br />
Rückgabe von Christian Strohdiek,<br />
umkurvte Rensing und<br />
brachte das Wildparkstadion zum<br />
Jubeln. „Wir haben jetzt gesehen,<br />
welchen Weg wir gehen müssen“,<br />
fasste Markus Kauczinski die Erkenntnisse<br />
der letzten Wochen<br />
und aus den jüngsten 90 Minuten<br />
zusammen. „Es geht primär über<br />
den Kampf, über die einfachen<br />
Dinge. Einen Schönheitspreis gibt<br />
es nicht zu gewinnen.“<br />
Im Umfeld des KSC aufgekommene<br />
Spekulationen, dass der<br />
Trainer seine Spieler nicht mehr<br />
erreiche, oder die Mannschaft in<br />
sich zerstri ten sei, sieht Kapitän<br />
Dirk Orlishausen klar widerlegt:<br />
„Wir ziehen a le am gleichen<br />
Strang. Das hat man heute gesehen.“<br />
Nur der jetzt eingeschlagene<br />
Weg, gepflastert mit Leidenschaft<br />
und Zusammenhalt, führe aus der<br />
Gefahrenzone heraus. „Und diesen<br />
Weg“, so Orlishausen, „dürfen<br />
wir nicht mehr verlassen – auch<br />
wenn wir mal stolpern.“<br />
Karlsruher SC sieht sich nach dem Punktgewinn gegen Düsseldorf auf einem guten Weg<br />
„Es geht nur über die einfachen Dinge“<br />
HANS FALSEHR | KARLSRUHE<br />
Als würde er an seinem Stürmer kleben:<br />
KSC-Trainer Markus Kauczinski (rechts)<br />
und Torschütze Erwin Ho fer. FOTO: DECK<br />
<br />
TEN N IS<br />
Eurosport | 11.005 Uhr<br />
St. Petersburg Open: Achtelfinale<br />
<br />
FUSSBA LL<br />
Sky/Sport 1 | 19.45 Uhr<br />
2. Bundesliga: RB Leipzig – SC Freiburg<br />
RU GBY<br />
Eurosport | 20.45 Uhr<br />
WM in England: Neuseeland – Namibia<br />
<br />
GO LF<br />
Sky | 15.00 Uhr<br />
Porsche European Open in Bad Griesbach<br />
T V- S P O R T<br />
FUSSBALL<br />
<br />
1 . BUN D ESL I G A<br />
FC Schalke 04 – Eintracht Frankfurt 2:0<br />
Schiedsrichter: Zwayer (Berlin) – Zuschauer:<br />
60 104 – Tore: 1:0 Matip (76.), 2:0 Sané (90.+1) –<br />
Gelbe Karten: Höger (2), Kolasinac (1) / Abraham<br />
(2), Ru s (2)<br />
Bayer Leverkusen – FSV Mainz 05 1:0<br />
Schiedsrichter: Fritz (Korb) – Zuschauer:<br />
24 805 – Tor: 1:0 Hernández (69.) – Gelbe Karten:<br />
Bender (1), Donati (1), Ramalho (1) / –<br />
Bor. Mönchengladbach – FC Augsburg 4:2<br />
Schiedsrichter: Siebert (Berlin) – Zuschauer:<br />
40 511 – Tore: 1:0 Johnson (5.), 2:0 Xhaka (17.), 3:0<br />
Stindl (19.), 4:0 Dahoud (21.), 4:1 Verhaegh<br />
(51./Foulelfmeter), 4:2 Verhaegh (75./Foulelfmeter) –<br />
Gelbe Karten: Stindl (1), Xhaka (3) / Baier (1), Hong<br />
(2), Ji (1), Stafylidis (1), Verhaegh (4)<br />
1899 Ho fenheim – Boru sia Dortmund 1:1<br />
Schiedsrichter: Welz (Wiesbaden) – Zuschauer:<br />
29 700 – Tore: 1:0 Rudy (42.), 1:1 Aubameyang (55.)<br />
– Gelbe Karten: Bicakcic (2), Vo land (2) / Gündogan<br />
(1)<br />
<br />
2 . BUN D ESL I G A<br />
FSV Frankfurt – 1. FC Union Berlin 3:2<br />
Schiedsrichter: Siewer (Drolshagen) – Zuschauer:<br />
5011 – Tore: 0:1 W od (39.), 1:1 Dedic (52./<br />
Foulelfmeter), 2:1 Ba ry (55.), 2:2 Ke sel (76.), 3:2<br />
Schahin (90.+1)<br />
FC St. Pauli – 1. FC Heidenheim 1:0<br />
Schiedsrichter: Dietz (Kronach) – Zuschauer: 29 154<br />
– Tor: 1:0 Maier (34.) – Gelb-Rote Karten: – /<br />
Wi tek (67./wiederholtes Foulspiel)<br />
MSV Duisburg – Eintracht Braunschweig 0:5<br />
Schiedsrichter: Petersen (Stu tgart) – Zuschauer:<br />
12 509 – Tore: 0:1 Boland (12.), 0:2 Ber gr en (53.),<br />
0:3 Ber gr en (68.), 0:4 Reichel (74.), 0:5 Khelifi (79.)<br />
– Gelb-Rote Karten: Feltscher (40./wiederholtes<br />
Foulspiel) / –<br />
SpVgg Greuther Fürth – SC Paderborn 3:0<br />
Schiedsrichter: Schröder (Ha nover) – Zuschauer:<br />
8435 – Tore: 1:0 Freis (24.), 2:0 Weilandt<br />
(59.), 3:0 Gjasula (79.)<br />
S P A N I E N , PRIMERA D I V I S O N<br />
Celta Vigo – FC Barcelona 4:1<br />
HANDBALL<br />
<br />
B U N D E S L I G A , 7 . SPIELTA G<br />
SG Flensburg-Handewi t – Füchse Berlin 30:30<br />
Frisch Auf Gö pingen – THW Kiel 29:21<br />
Rhein-Neckar Löwen – TVB Stu tgart 31:20<br />
Früher war noch nie! Bereits nach dem sechsten Spieltag<br />
hat Robert Lewandowski die Frage nach dem Torschützenkönig<br />
der laufenden Bundesligasaison beantwortet.<br />
Zumindest für die Buchmacher von mybet.<br />
Denn die haben nach dem Rekord-Fünferpack des Polen<br />
beschlossen, a le bisher auf Lewandowski als Torschützenkönig<br />
abgegebenen Wetten vorzeitig auszuzahlen.<br />
Und weil Lewandowski derart gut in Schuss ist,<br />
kann unter www.mybet.com ab sofort auch darauf gewe<br />
tet werden, dass der Stürmer des FC Bayern<br />
30 oder mehr Saisontore erzielt. dpa<br />
Torjägerkanone bereits vergeben<br />
.erzielte in neun Minuten<br />
den schne lsten Fünferpack<br />
der Bundesliga-Geschichte<br />
(bisher Dieter Hoeneß,<br />
21 Minuten).<br />
S E N S AT I O N E L L<br />
5 .erzielte in sechs Minuten<br />
den schne lsten Viererpack<br />
der Bundesliga-Geschichte<br />
(bisher Martin Petrow,<br />
17 Minuten).<br />
G I G A N T I S C H<br />
4 .erzielte in vier Minuten<br />
den schne lsten Hattrick der<br />
Bundesliga-Geschichte<br />
(bisher Michael Tönnies,<br />
5 Minuten).<br />
U N FA S S B A R<br />
3<br />
.erzielte den ersten Fünferpack<br />
seit 24 Jahren. Zuletz traf Michael<br />
Tönnies am 27. August 1991<br />
fün fach für Duisburg gegen<br />
Karlsruhe.<br />
L A N G IS T ’S HE R<br />
5 .erzielte in der Champions League<br />
schon einmal einen Viererpack:<br />
Am 24. April 2013 für Dortmund<br />
beim 4:1 gegen Real Madrid<br />
(Halbfinale).<br />
F Ü R DEN BV B<br />
4<br />
.ist der 14. Spieler, dem fünf oder mehr<br />
Tore in einem Spiel glückten. Nur Gerd Mü ler<br />
gelang dies mehr als einmal, er scha fte<br />
das vier Mal. Und nur Dieter Mü ler erzielte<br />
mehr Tore in einer Partie: Am 17. August<br />
1977 steuerte er beim 7:2 des<br />
1. FC Köln gegen Werder<br />
Bremen sechs<br />
Tre fer bei.<br />
D I E GR O S S E N<br />
14<br />
.führt die Torschützenliste nach<br />
den Dienstag-Spielen mit acht<br />
Treffern an. In der Historie der<br />
Bundesliga gab es nur vier Spieler,<br />
die an den ersten sechs Spieltagen<br />
häufiger trafen (jeweils 9 Tore,<br />
zuletzt 1973/74 Jupp<br />
Heynckes für Gladbach).<br />
S P I T Z E<br />
8<br />
.hat jetzt 99 Tore in<br />
167 Bundesligaspielen<br />
auf dem Konto.<br />
D A G E HT WA S<br />
99<br />
TORnado Robert Lewandowski<br />
schreit jubelnd seine Freude<br />
über eines seiner fünf Tore<br />
beim 5:1-Sieg gegen Wolfsburg<br />
heraus. FOTO: GEBERT<br />
Lotto am Mittwoch<br />
10 – 14 – 18 – 24 – 33 – 44<br />
Superzahl: 9<br />
<br />
Spiel 77: 0 3 7 3 6 9 7<br />
<br />
Super 6: 4 9 4 7 9 7<br />
(a le Angaben ohne Gewähr)<br />
G E W I N N Z A H L E N<br />
FUSSBALL<br />
<br />
Z W E I TE B U N D E S L I G A<br />
SpV g Greuther Fürth – SC Paderborn 3:0<br />
FC St. Pauli – 1. FC Heidenheim 1:0<br />
FSV Frankfurt – 1. FC Union Berlin 3:2<br />
MSV Duisburg – Eintr. Braunschweig 0:5<br />
1. (1). VfL Bochum 8 5 3 0 13:5 18<br />
2. (3). FC St. Pauli 8 5 2 1 9:4 17<br />
3. (2). SC Freiburg 7 5 1 1 18:10 16<br />
4. (6). Eintr. Braunschweig 8 4 2 2 17:5 14<br />
5. (7). SpV g Greuther Fürth 8 4 2 2 15:12 14<br />
6. (8). 1. FC Nürnberg 8 4 1 3 17:15 13<br />
7. (9). FSV Frankfurt 8 4 1 3 8:8 13<br />
8. (4). RB Leipzig 7 3 3 1 9:5 12<br />
9. (5). 1. FC Heidenheim 8 3 3 2 8:6 12<br />
10. ( 1). SV Sandhausen 8 3 3 2 16:12 9<br />
1. (12). DSC Arm. Bielefeld 8 1 6 1 7:8 9<br />
12. (10). 1. FC Kaiserslautern 8 2 3 3 8:12 9<br />
13. (13). 1. FC Union Berlin 8 1 4 3 13:13 7<br />
14. (15). Karlsruher SC 8 2 1 5 6:16 7<br />
15. (16). Fortuna Dü seldorf 8 1 3 4 8:9 6<br />
16. (14). SC Paderborn 8 2 0 6 5:16 6<br />
17. (17). TSV 1860 München 8 0 4 4 4:10 4<br />
18. (18). MSV Duisburg 8 0 2 6 5:20 2<br />
TENNIS<br />
<br />
W TA -T U RNIER IN TO K I O<br />
Achtelfinale:<br />
Angelique Kerber (Kiel/5) –<br />
Madison Brengle (USA) 5:7, 6:1, 6:0<br />
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PZ Pforzheim vom 24.09.2015<br />
AZUBI DES MONATS NUMMER 122<br />
PFORZHEIMER ZEITUNG<br />
Kundenwünsche nimmt Lena Lutz gerne auch auf Englisch,<br />
Französisch oder Spanisch entgegen. Das 23-jährige Sprachtalent<br />
beherrschte bereits zu Beginn seiner Ausbildung bei<br />
Stark Druck im Jahr 2013 zwei Fremdsprachen, in ihrer Berufsschule<br />
lernte Lena mit Spanisch die Dri te. Für sie ist es also<br />
a les andere als ein Problem, Aufträge aus a ler Welt anzunehmen.<br />
Ob per Mail, am Telefon oder auch persönlich: Lena<br />
Lutz weiß mit ihren Kunden umzugehen und geht gerne auf jeden<br />
Wunsch ein. Mit den Zusatzqualifikationen Außenhandel<br />
und Internationales Marketing lernte sie in ihrer zweijährigen<br />
Lehrzeit den weltweiten Markt kennen. Diesen Sommer wird<br />
die Huchenfelderin ihre Ausbildung abschließen – nur noch<br />
die mündliche Prüfung steht aus.<br />
In ihrer Freizeit genießt die 23-Jährige die Natur in vo len<br />
Zügen und liebt es, zu wandern oder Rad zu fahren. Ihre Urlaube<br />
verbringt sie vorzugsweise in den Bergen, wo sie sich die<br />
Sonne auf den Gipfeln der Alpen ins Gesicht strahlen lässt –<br />
vie leicht, um ein bisschen herunterzukommen vom anstrengenden<br />
Berufsa ltag bei Stark Druck. „Man hat in diesem Job<br />
ganz schön viel Stress – aber der ist positiv. Mir wird es nie<br />
langweilig und der Tag vergeht wie im Flug“, erklärt die 23-<br />
Jährige mit einem zufriedenen Lächeln.<br />
„Man mus sehr flexibel sein und außerdem bereit dazu,<br />
sich jeden Tag auf etwas Neues einzulassen“, erläutert Bernhard<br />
Hu f. Er ist Geschäftsführer von Stark Druck und<br />
kümmert sich auch um die Auszubildenden des Betriebs.<br />
An Lena findet er besonders gut, dass sie<br />
nicht nur fachlich kompetent ist, sondern auch<br />
gut im Team arbeitet: „Sie hat eine sehr positive<br />
Ausstrahlung und bringt ein gutes Klima mit in<br />
ihre Abteilung.“<br />
Spaß im Umgang mit Kunden<br />
Ihre Abteilung – das ist die Kundenbetreuung. Nachdem<br />
sie während ihrer Ausbildung a le kaufmännischen Stationen<br />
des Hauses durchlaufen hat, hat die 23-Jährige nun für<br />
sich selbst festgeste lt: „Hier bin ich am liebsten, denn es<br />
macht einfach total Spaß, mit Kunden in Kontakt zu sein.“ Lena<br />
ha te freie Wahl – sie hä te auch in einer anderen Abteilung<br />
bleiben können, denn „sie ist in vielen Bereichen talentiert, alle<br />
Abteilungen haben sich um sie gerissen“, so Geschäftsführer<br />
Hu f. Doch in der Kundenbetreuung hat die junge Frau ihren<br />
Traumjob gefunden. Vor a lem die Auftragsabwicklung<br />
sei spannend, denn „da erlebt man jeden Tag etwas Neues,<br />
denn kein Auftrag ist gleich“, findet sie und zeigt dabei die<br />
Druckprodukte für die verschiedenen Kunden. Vom Rätselheft<br />
bis hin zum Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ werden<br />
zum einen zahlreiche Zeitschriften bei dem Pforzheimer Unternehmen<br />
gedruckt, aber auch Druckprodukte wie Kataloge<br />
und Beilagen zählen zu dem Angebot, das sie mit ihrem Unternehmen<br />
o ferieren kann.<br />
Lena Lutz ist zum Ende ihrer Ausbildung nun dafür zuständig,<br />
individue le Aufträge zu betreuen, den Druckauftrag an<br />
die Produktion weiterzugeben und letztlich auch für die gemeinsame<br />
Abnahme mit dem Auftraggeber. Sie fungiert in ihrem<br />
Unternehmen also als Schni tste le zwischen Kunde und<br />
Fertigung. Zur Koordination hängt in ihrer Abteilung an zentraler<br />
Ste le ein großer Bildschirm, auf welchem der aktue le<br />
Produktionsstatus aus den darunterliegenden Druck- und<br />
Weiterverarbeitungsha len abgebildet wird. In diesen stehen<br />
modernste und leistungsfähige O fset-Druckmaschinen, welche<br />
die Faktoren Schne ligkeit und Qualität zusammenbringen.<br />
Im Pforzheimer Altgefä l steht nach Angaben des Unternehmens<br />
die größte Druckmaschine der Welt.<br />
Verkürzte Ausbildungszeit<br />
Aufgrund ihrer guten Leistungen und ihres Schulabschlusses<br />
– Lena hat ihr Abitur 2012 am Kepler-Gymnasium in Pforzheim<br />
absolviert – durfte die 23-Jährige ihre Ausbildung verkürzen.<br />
Und natürlich wird sie auch danach bei Stark Druck bleiben,<br />
„denn mir hat das Unternehmen schon immer gefa len“, so Lena.<br />
„Ich habe mich damals für diese Ausbildung entschieden,<br />
weil die Firma in der Region bekannt und beliebt ist. Und es ist<br />
einfach etwas anderes, in der Papierbranche zu arbeiten.“<br />
Dort halte man am Ende des Tages ein fertiges Produkt in den<br />
Händen, das direkt an den Endverbraucher übergeht. „Da<br />
sieht man, was man gescha ft hat, das ist das Gute an meinem<br />
Job.“<br />
Stark Druck ist mit fast 500 Mitarbeitern nicht nur das dri t-<br />
größte Druckunternehmen Deutschlands – der Konzern ist<br />
auch international tätig und druckt zahlreiche namhafte Zeitschriften<br />
wie beispielsweise „Der Spiegel“ oder „Stiftung Warentest“.<br />
Durch ständige Investitionen in die Drucktechnik<br />
und die Weiterverarbeitungsprozesse hält sich Stark Druck<br />
unter den führenden Druckereien in Deutschland und weltweit.<br />
Neben Industriekaufleuten werden bei der Pforzheimer<br />
Großdruckerei auch zahlreiche andere Berufe ausgebildet:<br />
Medientechnologe Druck, Medientechnologe Druckverarbeitung,<br />
Maschinen und Anlagenführer für die Druckweiterverarbeitung,<br />
Mediengestalter für Digital- und Printmedien und<br />
Fachkraft Lagerlogistik. Das face tenreiche Ausbildungsangebot<br />
des Druckunternehmen sorgt dafür, dass aktue l 25<br />
Lehrlinge im Altgefä l beschäftigt sind.<br />
Lena Lutz prüft an ihrem Arbeitsplatz die fertigen Produkte für ihre Kunden. FOTO: TÜRSCHMANN<br />
NINA GIESECKE UND<br />
DOMINIK TÜRSCHMANN | PFORZHEIM<br />
Kundenkontakt<br />
in vier Sprachen<br />
Lena Lutz absolviert eine Ausbildung zur<br />
Industriekauffrau bei Stark Druck in<br />
Pforzheim. Gleichzeitig erwirbt sie die<br />
Zusatzqualifikationen Außenhandel und<br />
Internationales Marketing. Mit ihren<br />
Kenntnissen bereichert sie das Unternehmen,<br />
denn Lena spricht drei Fremdsprachen.<br />
In der Serie „Azubi des Monats“ ste len die sechs Volontäre der „Pforzheimer Zeitung“ jeden letzten Samstag im Monat einen Auszubildenden d<br />
Neben der Sonderseite gibt es auf www.pz-news.de/azubidesmonats oder bei Facebook auf www.facebook.com/<br />
Du wi lst „Azubi des Monats“ werden? Dann schick uns deine Bewerbun<br />
Ein Video von<br />
Lena Lutz gibt<br />
es im Internet auf<br />
www.pz-news.de<br />
Was machen Industriekaufleute?<br />
Bei Stark Druck sind Industriekaufleute<br />
in sämtliche kaufmännischen<br />
Prozesse eingebunden, von<br />
der Auftragssteuerung bis zum Versand.<br />
Welche schulischen Leistungen<br />
werden vorausgesetzt?<br />
Notwendig ist eine mi tlere Reife,<br />
wobei die Hochschulreife von Vorteil<br />
ist und auch eine Ausbildungsverkürzung<br />
ermöglicht.<br />
1<br />
2<br />
Welche Fähigkeiten und Interessen<br />
so lte man mitbringen?<br />
Bei Stark Druck so lten Auszubildende<br />
große Interesse am Umgang<br />
mit Papier haben und sich für sämtliche<br />
Werbematerialien interessieren.<br />
Es geht also um eine gewisse<br />
A finität zum Druckprodukt, die in<br />
unserer Branche von entscheidender<br />
Bedeutung ist. Immer wichtiger<br />
wird aber auch der Umgang mit den<br />
neuen, digitalen Medien, welche bei<br />
Stark Druck eine immer größere<br />
Ro le spielen. dot<br />
3<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
„Mit einem Abitur<br />
kann die Lehrzeit<br />
verkürzt werden“<br />
Bernhard Hu f,<br />
Geschäftsführer bei Stark Druck<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
D RE I FRA G EN<br />
Lena Lutz, „Azubi des Monats“ Mai<br />
„Jeden Kundenwunsch individuell<br />
zu realisieren – das ist das Spannende<br />
an der Papierbranche und bereitet mir<br />
sehr viel Spaß.“<br />
INDUSTRIE-<br />
K AUFMANN/-FRAU<br />
18%<br />
mi tlerer<br />
Bildungsabschluß<br />
66%<br />
Hochschulreife<br />
Ausbildungsanfänger/innen 2013<br />
Welchen Schulabschluss<br />
haben<br />
Industriekauffmann/-frau?<br />
2%<br />
Hauptschulabschluss<br />
1%<br />
ohne<br />
Hauptschulabschluss<br />
Prozent a ler Ste len bei Industriekaufleuten<br />
waren im Jahr<br />
2011 von Frauen besetzt. 10<br />
Prozent a ler Industriekaufleute<br />
haben die a lgemeine Hochschulereife<br />
als Schulabschluss.<br />
(Que le: Institut für Arbeitsmarkt-<br />
und Berufsforschung)<br />
offene Ausbildungsste len für<br />
Industriekaufleute gibt es laut<br />
der Agentur für Arbeit in<br />
Pforzheim und dem Enzkreis<br />
noch. Bei der IHK Lehrste lenbörse<br />
wird noch ein Ausbildungsplatz<br />
angeboten.<br />
Z A H L E N<br />
Z U M TH EM A<br />
71<br />
7<br />
WIE VIEL VERDIENT<br />
MAN WÄHREND DER<br />
AUSBILDUNG?<br />
5 0<br />
1 0<br />
15 0<br />
2 0<br />
25 0<br />
1. Ausbildungsjahr<br />
811 bis 870,00 €<br />
864 bis 925,00 €<br />
920 bis 997 €<br />
2. Ausbildungsjahr<br />
3. Ausbildungsjahr<br />
MAI<br />
PZ Pforzheim vom 30.05.2015<br />
Zwei Seiten<br />
Ruhm und Ehre<br />
Es wird auch hin und wieder geschimpft über die PZ.<br />
„So ein Käsblättle“, heißt es dann gern. Oder: „Nicht besser als eine<br />
Schülerzeitung!“ Mal abgesehen davon, dass es wirklich toll<br />
gemachte Schülerzeitungen gibt und ein „Käsblättle“ auch liebevoll<br />
gemeint sein kann, die Qualität der „Pforzheimer Zeitung“ wird<br />
immer wieder bei renommierten Wettbewerben untermauert.<br />
Wir gehören – bei aller Bescheidenheit – dank zahlreicher Preise im<br />
journalistischen und gestalterischen Bereich zu den erfolgreichsten<br />
Zeitungen in Baden-Württemberg. Die beste Auszeichnung ist<br />
und bleibt aber die Zufriedenheit der Leserinnen und Leser.<br />
von Magnus Schlecht<br />
Wirgratulieren der<br />
Pforzheimer Zeitung<br />
zum 70-jährigen Bestehen.<br />
Herzlichen<br />
Glückwunsch!<br />
Seriensieger: Die „Pforzheimer Zeitung“ hat beim European<br />
Newspaper Award, dem wichtigsten Preis für Zeitungsdesign,<br />
schon Dutzende Preise gewonnen – wie damals im Jahr 2008, als<br />
der heutige Chefredakteur Magnus Schlecht von Norbert Küpper,<br />
einem der wichtigsten Zeitungsdesigner Deutschlands und Gründer<br />
des Awards, sowie Medium-Magazin-Chefredakteurin Annette<br />
Milz die Auszeichnung in Wien entgegennahm.<br />
FOTO: EUROPEAN NEWSPAPER AWARD<br />
„Enzkreis extrem“ hieß das Projekt,<br />
extrem gut kam das Ganze an: PZ-Redakteur<br />
wanderte einmal um den Enzkreis<br />
herum und nahm auf seinen<br />
Wanderungen auch immer wieder Lesergruppen<br />
mit. Die Wanderer waren<br />
voll des Lobes und im Glück. Kein<br />
Wunder, erhielt Bernhagen beim Ferag-Wettbewerb<br />
in Berlin einen Preis<br />
für vorbildliche Leser-Blatt-Bindung.<br />
FOTO: ARCHIV/Wittig<br />
Jaaaaaah! PZ-Redakteur Simon Walter und die damalige Praktikantin<br />
Julia Falk hatten allen Grund, aus dem Häuschen zu sein.<br />
Mit ihrer Serie „Verborgene Verbrechen“ landeten sie auf dem<br />
zweiten Platz des Deutschen Lokaljournalistenpreises der Konrad-Adenauer-Stiftung.<br />
Beim renommiertesten Wettbewerb für<br />
Lokaljournalismus wetteifern Hunderte von Arbeiten, dabei nehmen<br />
auch die ganz Großen der Branche teil. Wer hier vorne landet,<br />
muss besten Qualitätsjournalismus abliefern – so wie Falk<br />
und Walter. Sie haben sämtliche Polizeipressemeldungen eines<br />
Jahres mit den offiziellen Kriminalstatistiken verglichen und dabei<br />
erstaunliche Beobachtungen gemacht.<br />
54 4 | Zeit für unsere Leser<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
MOBILITÄT IN ZAHLEN NUMMER 95<br />
PFORZHEIMER ZEITUNG<br />
SAMSTAG, 25. APRIL 2015<br />
42<br />
Der Verkehr<br />
im Enzkreis<br />
Staus, Baustellen, Straßensanierungen<br />
und Bahnverkehr: Themen,<br />
über die die PZ vielfältig berichtet.<br />
Diesmal stellen wir die Verkehrsentwicklung<br />
im Enzkreis in Zahlen dar.<br />
9662<br />
Kilometer war die durchschnittliche Fahrleistung pro Einwohner im Enzkreis im Jahr 2012.<br />
Die Hälfte davon entfiel auf überörtliche Straßen, knapp 30 Prozent auf die Autobahn, 20 Prozent auf Strecken innerhalb der Orte.<br />
4.600.000<br />
Kilometer legten 2012 die Busse im Enzkreis zurück.<br />
Die Bahnen: rund 1,0 Millionen Kilometer.<br />
Bezogen auf die Personenkilometer werden im Nahverkehr damit rund 5 Prozent<br />
des Straßenverkehrs ersetzt und etwa 2 Prozent der CO2-Emissionen eingespart.<br />
50<br />
Prozent länger soll höchstens die Fahrt mit Bus und Bahn gegenüber dem Auto dauern. Sonst verliert der Nahverkehr an Attraktivität.<br />
Muss ein Fahrgast umsteigen, ist dieser Qualitätsanspruch aber nur schwer zu erreichen.<br />
Im Enzkreis wurden mit 4013 Verkehrsunfällen 2014 annährend gleich viele Unfälle wie im Jahr 2013<br />
durch die Polizei aufgenommen.<br />
Bei den getöteten Personen sind die Gruppen der jungen Fahrer (18 bis 24 Jahre) mit 4 und<br />
die Gruppe der Senioren (ab 65 Jahren) mit 5 getöteten Personen überdurchschnittlich stark betroffen.<br />
In 6 von 14 Unfällen mit tödlichem Ausgang war zu hohe oder nicht angepasste Geschwindigkeit<br />
die Ursache.<br />
Insgesamt war bei den durch die Polizei aufgenommenen Verkehrsunfällen mit Personenschaden<br />
die Vorfahrtsverletzung die Hauptunfallursache.<br />
11.713.254<br />
Fahrzeuge wurden 2014 bei den fünf stationären Blitzern im Enzkreis in Bauschlott, Illingen,<br />
Königsbach, Neuenbürg und Niefern gemessen. Insgesamt gab es dabei<br />
13.971 Geschwindigkeitsübertretungen, die meisten um bis zu 10 km/h (10.197).<br />
>27<br />
Fahrer rasten dabei mit über 40 Stundenkilometer mehr als erlaubt in die Radarfalle.<br />
432<br />
Fahrer aus dem Enzkreis mussten 2014 zur medizinisch-psychologischen Untersuchung.<br />
1.280.000<br />
Euro nahm die Bußgeldbehörde des Landratsamts im Jahr 2014 ein.<br />
51.896 Verfahren wurden verzeichnet.Es gab 42.759 Verwarnungen<br />
und 9137 Bußgeldbescheide (davon 358 mit einem Fahrverbot).<br />
10<br />
der 28 Kommunen im Enzkreis verfügen über einen Bahn-Anschluss.<br />
Aber: Damit ist der Zug für die Hälfte der Bevölkerung erreichbar, so das Landratsamt.<br />
1.840.000.000<br />
Kilometer betrug die PkW-Jahresfahrleistung 2012<br />
der knapp 192.000 Einwohner im Enzkreis.<br />
1521<br />
junge Leute machten 2014 den Führerschein für<br />
das begleitete Fahren ab 17 Jahren.<br />
119.673<br />
Autos waren 2014 im Enzkreis angemeldet.<br />
Das sind 625 Personenwagen pro 1000 Einwohner.<br />
Außerdem:<br />
14.000 Krafträder<br />
5860 Laster,<br />
5853 Zugmaschinen und<br />
112 Omnibusse.<br />
€<br />
QUELLEN: LANDRATSAMT ENZKREIS / STATISTISCHES LANDESAMT STUTTGART; GRAFIK: PZ<br />
€<br />
45%<br />
Fahrer<br />
16% Mitfahrer<br />
8% ÖPV<br />
8% Fahrrad<br />
23% zu Fuß<br />
SO BEWEGT SICH BADEN-WÜRTTEMBERG<br />
&MORGEN<br />
MOBILITÄT HEUTE<br />
PZ Pforzheim vom 25.04.2015<br />
Gemeinsam älter und reifer geworden,<br />
gemeinsam fit und aktiv geblieben<br />
Wir gratulieren der PZ ganz herzlich zum 70-jährigen Jubiläum<br />
Leistung:<br />
126 PS<br />
Sitzplätze: 24<br />
Höchstgeschwindigkeit: 80 km/h<br />
Unseren Büssing 4000 TS–Baujahr 1955kann manmieten!<br />
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Herzliche Glückwünsche von WISI<br />
Der seit 1926 in Niefern ansässige Pionier der<br />
Empfangs- und Verteiltechnik gratuliert der<br />
Pforzheimer Zeitung zum 70-jährigen Jubiläum.<br />
i i d<br />
ieder legt Kim J.<br />
(Name geändert)<br />
den Finger an ihren<br />
Hals. Wieder fährt<br />
sie damit über ihre<br />
Kehle. Um zu erklären,<br />
vor wa sie sich in Nordkorea fürchtete,<br />
braucht die Mi te-30-Jährige keine<br />
Worte. Da reicht diese Geste, dieses angedeutete<br />
Aufschlitzen des Halses.<br />
Dreimal führt sie diese Handbewegung<br />
aus: Einmal, um zu erklären, wie<br />
mit Christen in ihrer nordkoreanischen<br />
Heimat verfahren wird. Einmal, als sie<br />
von der Angst berichtet, die sie ha te, als<br />
sie über einen zugefrorenen Flu sarm zu<br />
Fuß nach China floh. Und einmal, al sie<br />
beschreibt, was pa siert wäre, wenn sie<br />
in China keinen gefälschten Pa s gekauft<br />
hä te. 20 000 Yuán – gut 3000 Euro – bezahlte<br />
sie vor zwei Jahren für die Dokumente,<br />
damit ihre Tochter und sie nach<br />
Deutschland fliegen konnten. Sie glaubt:<br />
Wäre sie erwischt und zurück nach Nordkorea<br />
geschickt worden, würde sie heute<br />
möglicherweise nicht mehr leben.<br />
„Ich bin Christin“, sagt sie sehr leise,<br />
sehr zurückhaltend, in dem holprigen<br />
Deutsch, da sie in einem Sprachkurs in<br />
Pforzheim gelernt hat. „Kein Geld, viel<br />
Hunger und Kim Jong Il war gar nicht<br />
gut“, erklärt sie. Doch wirklich gefährlich<br />
war es in ihrer Heimat für sie wegen<br />
ihres Glaubens. Wie aus dem Weltverfolgungsindex<br />
des christlichen Hilfswerks<br />
Open Doors hervorgeht, werden Christen<br />
derzeit in keinem anderen Land so sehr<br />
W<br />
verfolgt wie in Nordkorea. Die Organisation<br />
schätzt, da s rund 70 000 von ihnen<br />
in einem Arbeitslager eingespe rt sind.<br />
Bereits der Besitz einer Bibel kann in der<br />
Diktatur reichen, um verhaftet zu werden.<br />
In den Umerziehungslagern geht es<br />
so brutal zu, da s Häftlinge sterben.<br />
Unterdrückung, Arbeitslager, Mi s-<br />
handlungen: Vor a l diesen Gefahren<br />
floh Kim J. 2008 nach China. Da sie in<br />
der Nähe der Volksrepublik lebte, war ihr<br />
Glück. So heißt es beim Hilfswerk Open<br />
Doors über Christen in Nordkorea: „Der<br />
Druck bleibt außerordentlich stark und<br />
für diejenigen, die nicht in der Nähe der<br />
chinesischen Grenze wohnen, besteht<br />
praktisch keine Fluchtmöglichkeit.“<br />
Recht gute Chancen auf Asyl<br />
J. aber hat es gescha ft: Nachdem sie<br />
sich und ihrer Tochter vor zwei Jahren<br />
einen Pa s organisiert ha te, floh sie weiter<br />
nach Deutschland – möglichst weit<br />
weg von der lebensgefährlichen Heimat.<br />
„Wegen der dortigen Brutalität gegen<br />
Christen sind die Chancen, Asyl zu bekommen,<br />
recht gut“, erklärt ihr ehrenamtlicher<br />
Betreuer. Da J. anonym bleiben<br />
möchte, wird auch sein Name nicht<br />
genannt.<br />
Noch aber mu s die Mi te-30-Jährige<br />
warten. Erst auf einen Termin für ihre<br />
Anhörung in Karlsruhe – „das Interview“,<br />
wie die meisten Flüchtlinge dazu<br />
sagen –, dann auf die Entscheidung des<br />
Bundesamts. In Heidelberg hat sie nordkoreanische<br />
Bekannte, einmal pro Woche<br />
tri ft sie sich zudem mit Südkoreanern<br />
in Stu tgart. Kontakt zu ihrer Familie<br />
ha te sie dagegen lange nicht: „Meine<br />
Eltern sind tot“, sagt sie. Und zu ihrem<br />
Bruder habe sie zuletzt von China aus<br />
Kontakt gehabt. Damals habe sie ihm<br />
noch etwas Geld schicken können. Wieder<br />
stockt ihre Stimme, sie überlegt kurz,<br />
dann sagt sie: „Es geht ihm nicht gut.“<br />
Sie selbst kann nach einer kurzen<br />
Pause wieder vorsichtig lächeln. Auf der<br />
Wand hinter ihr sind bla se Schriftzeichen<br />
zu erkennen, auf dem Tisch vor ihr<br />
hat sie chinesischen Kuchen geste lt, den<br />
sie ihren Gästen anbietet. Das zähe Gebäck<br />
wird in eine Schü sel mit Zucker<br />
getaucht, beherzt beißt ihre Tochter zu.<br />
Ihre Mama blickt sie an, „sie ist jetzt<br />
in der Schule“, sagt sie stolz. Und noch<br />
etwas lä st Kim J. lächeln. Sie sagt es<br />
kurz vor der Verabschiedung: „Ic habe<br />
hier keine Angst mehr.“<br />
SIMON WALTER | PFORZHEIM<br />
Flucht aus Furcht vor dem Diktator<br />
Bis zu 70 000 Christen so len in Nordkoreas Arbeitslagern gefangen sein – In Pforzheim fühlt sich eine Mi te-30-Jährige endlich wieder sicher<br />
Das einzige Andenken an die Familie ist dieses vergrößerte Foto: Kim J. (Name geändert) ist rechts<br />
unten neben ihrer Schwester zu sehen. Hinter den beiden sitzen ihre Mu ter, ihr Vater und ihr Bruder<br />
(von links). FOTO: WALTER<br />
Wie die Gesprächspartnerin der PZ aus<br />
Nordkorea werden mehrere Asylbewerber<br />
in Pforzheim von ehrenamtlichen<br />
Paten unterstützt. Diese Patenschaften<br />
organisiert die Diakonie Pforzheim.<br />
„Das funktioniert oft ganz to l, optimalerweise<br />
entstehen da sogar<br />
Freundschaften“, sagt Milan Kopriva,<br />
Sozialarbeiter bei der Diakonie. Die Helfer<br />
begleiten Flüchtlinge im A ltag. Zum<br />
Schutz der Asylbewerber ist hierzu ein<br />
polizeiliches Führungszeugnis nötig.<br />
Zudem gibt es mit jedem Bewerber<br />
persönliche Auswahlgespräche. Kontakt<br />
über die Telefonnummer<br />
(0 72 31) 3 78 70. sw<br />
Patenschaft für Flüchtlinge<br />
FLÜCHTLING<br />
SAMSTAG, 21. MÄRZ 2015<br />
30<br />
ie Reise von Atif Mahmood<br />
Mirza dauert bereits acht Jahre.<br />
Geplant war sie nicht, als er<br />
mit dem Bachelor in der Tasche<br />
zum Studium in den türkischen<br />
Teil Zyperns kam.<br />
Nach zwei Semestern ging ihm das Geld aus,<br />
doch er kehrte nicht nach Hause zurück. „Ich<br />
wi l Menschen tre fen, andere Religionen kennenlernen“,<br />
sagt der 28-Jährige aus Kaschmir.<br />
Diese Neugier auf die Welt un die Suche nach<br />
persönlicher Freihei tauchen immer wieder auf,<br />
wenn er über sein Leben erzählt.<br />
Bei Fragen zu seiner Heimat schwächt sich<br />
sein Lächeln ab, er wird einsilbig. Es ist kein Geheimnis,<br />
da s das von Pakistan, Indien und China<br />
beanspruchte Gebiet ein hartes Pflaster ist.<br />
Für Mirza ist Kaschmir nicht einfach eine Region,<br />
sondern eine politische Größe. „Wir haben<br />
immer noch keine Unabhängigkeit“, sagt er. Die<br />
Ze ri senheit ist auch an seiner Familie zu sehen:<br />
Seine Mu ter stammt aus dem pakistanisch,<br />
sein Vater aus dem indisch besetzten Teil. Für<br />
Mirza selbst war es nicht immer einfach. „Ich<br />
ha te häufig Ärger, wenn ich in der Schule nachgefragt<br />
habe, etwa wenn es um Religion ging. Ich<br />
frage immer nach dem Warum“, sagt das jüngste<br />
von fünf Kindern über das traditione le, musli-<br />
D<br />
mische Umfeld. Zurück zu seiner Familie, di er<br />
seit acht Jahren nicht mehr gesehen hat, betont<br />
Mirza, könne er nicht mehr. Mehr sagt er nicht.<br />
Der Preis für seine Suche in der Fremde ist die<br />
Unsicherheit. Nach dem Studium in der Türkei<br />
folgen sechs Jahre in Griechenland, wo er lange<br />
Zeit in einem Restaurant arbeitet. „Ic hab es<br />
mir wie im Traum vorgeste lt“, erinnert er sich<br />
an den Bericht eines Bekannten. Doch dieser<br />
Traum hält nicht lange an. „In Griechenland war<br />
es nicht einfach. Die Regierung hilft dort überhaupt<br />
nicht.“ Er arbeitet acht bis zehn Stunden<br />
am Tag, verdient kaum Geld. „Gleichzeitig arbeiten<br />
und studieren war schwierig.“ 2013 geht Mirza<br />
nach Italien, das er drei Monate später wieder<br />
verlä st. Nach einer Woche in der Schweiz<br />
kommt er in Deutschland an. Seit 20 Monaten ist<br />
er nun hier, die meiste Zeit davon in Pforzheim.<br />
Er lebt mi ten in der deutschen Stadt und<br />
bleibt doch Außenseiter. „Ich kann noch immer<br />
nicht gut Deutsch“, sagt er. E sei schwierig, mit<br />
den Menschen in Kontakt zu kommen, auf die er<br />
außerhalb der Flüchtlingsunterkunft tri ft. Er<br />
wo lt eigentlich in eine Studenten-WG ziehen,<br />
doch dann hieß es: „Du bist Asylbewerber.“ Er<br />
macht kein Hehl aus seiner Unzufriedenheit.<br />
„Wenn ich so weiterlebe, werde ich auch in zehn<br />
Jahren mein Deutsch nicht verbe sern“, sagt<br />
Mirza. Er versucht, nach dem Sprachkurs am<br />
Morgen selbst noch zu lernen, arbeitet wenige<br />
Stunden in der Gastronomie. „Wenn ich die<br />
Chance bekomme, möchte ich gerne eine Ausbildung<br />
machen“, sagt er – nicht wi send, wie lange<br />
er in dem Land sein wird, das ihn mit vermeintlich<br />
Selbstverständlichem zu faszinieren scheint:<br />
„In Deutschland hat jeder Rechte“, betont er.<br />
Wenn er nicht bleiben kann, sagt Mirza, werde<br />
er woanders hingehen. „Eine Lehrerin hat<br />
mal zu mir gesagt: Wenn eine Tür zugeht, mu s<br />
man an eine andere klopfen. Vie leicht führt der<br />
Weg auch irgendwann durchs Fenster“, sagt er<br />
und lächelt. Mirzas Reise könnte also weitergehen.<br />
Doch noch ist es nicht soweit. Seine aktuelle<br />
Suche ist ganz konkret: „Ich würde gern ein<br />
Praktikum machen.“<br />
Atif Mahmood Mirza verließ seine Heimat zum Studium – Der Beginn einer Reise mit unbekanntem Ziel<br />
Auf der Suche<br />
STEFAN DWORSCHAK | PFORZHEIM<br />
Paukt Deutsch für ein be seres Leben und ho ft auf eine<br />
Chance: Atif Mahmood Mirza. FOTO: KE TERL<br />
Leidvolle<br />
in die F<br />
51,2 Mi lionen Menschen befinden sic<br />
Manche fliehen vor Krieg, Verfo<br />
andere vor Armut<br />
In der PZ erzäh<br />
Flüchtlinge,<br />
Pforzheim<br />
Asyl hoff<br />
ihre Gesch<br />
QUE LE: DIAKONIE PFORZHEIM<br />
0<br />
20<br />
40<br />
60<br />
80<br />
100<br />
Nigeria<br />
Irak<br />
Serbien<br />
Kosovo<br />
Mazedonien<br />
Bosnien-H.<br />
Albanien<br />
Syrien<br />
Pakistan<br />
Ru s. Föder.<br />
Georgien<br />
Türkei<br />
Kamerun<br />
China<br />
Nordkorea<br />
Gambia<br />
98<br />
89<br />
66<br />
45<br />
40<br />
17<br />
7 6 6 4 4 3 3 2 2 1<br />
Geschlecht<br />
männlich<br />
51%<br />
Kinder (bis 12 Jahre)<br />
34% Erwachsene<br />
59%<br />
Jugendliche (12 bis 17 Jahre) 7%<br />
weiblich 49%<br />
Alter<br />
FLÜCHTLINGE IN PFORZHEIMS GEMEINSCHAFTSUNTERKÜNFTEN<br />
Viele Flüchtlinge kommen aus dem Irak und aus Syrien. Auf dem Bild sind syrische F<br />
ie Narben, die von den Leiden<br />
der 29-jährigen Nigerianerin<br />
zeugen, sind nicht<br />
zu übersehen. „Hier“, sagt<br />
sie, schiebt den Mantel beiseite,<br />
legt ihre Beine und<br />
den linken Arm o fen. Dort sind die Brandmale,<br />
die sichtbaren Erinnerungen an jenen<br />
Tag vor drei Jahren, an dem Islamisten eine<br />
Kirche in ihrer Heimatstadt in Brand steckten.<br />
Vater und Bruder starben in den Flammen.<br />
Kezia L. (Name geändert) überlebte.<br />
Leider?<br />
Es gab Phasen, in denen sie da so sah.<br />
Phasen, in denen die junge Frau, deren Gesicht<br />
gar nicht mehr so jung au sieht, nicht<br />
mehr leben wo lte. Die Narben an ihrem<br />
Körper zeigt die gläubige Christin recht o fen<br />
– wohl auch deshalb, weil es die inneren<br />
Wunden sind, die viel mehr schmerzen.<br />
Der Leidensweg von L. dauert fast so lange<br />
wie ihr Leben: Eine Woche nach ihrer Geburt<br />
starb die Mu ter, das Mädchen wuchs<br />
bei ihrer Stiefmu ter auf. „Es gab keine Liebe,<br />
kein Ku s, nichts.“ Immer wieder sagt die<br />
Nigerianerin das. Dahinter versteckt sich<br />
mehr als nur emotionale Kälte. Schläge erli t<br />
sie tagein, tagaus. Tagelang hungerte sie.<br />
„Manchmal durfte ich nur zweimal pro Woch<br />
etwas e sen“, sagt sie. Ein Schulbesuch?<br />
Ausgeschlo sen. Einzig ihre Großmu ter gab<br />
D<br />
L. damals Halt. Ein Bild von ihr, ein Zeitungsbericht<br />
über den Brandanschlag, das<br />
Kleid, da sie am Leib trug – mehr nahm sie<br />
nicht mit auf die Flucht, die sie 2013 nach<br />
Pforzheim führte. Die Oma war gestorben,<br />
als L. zehn Jahre alt war. „Danach war ich<br />
ganz a leine.“ Sie blieb auch a leine. Monate.<br />
Jahre. Eineinhalb Jahrzehnte. So lange überlebte<br />
sie die Gewalt zwischen Christen und<br />
Muslimen in ihrem Heimatland. Sie überlebte<br />
auch die körperliche und psychische Gewalt<br />
ihrer Stiefmu ter. Dann aber so lte sie<br />
verheiratet werden: mit einem Muslim, der<br />
sie ihrer Familie abkaufen wo lte. „Er ha te<br />
schon vier Frauen, er ha te Kinder. Und vom<br />
Alter her hä te ich seine Enkelin sein können“,<br />
erzählt L. Ihr letzter Ausweg war die<br />
Flucht. Weg von zu Hause, weg aus Nigeria.<br />
„Die Männer dort sind verdammte Lügner“,<br />
schimpft sie. Sie macht das auf Englisch, der<br />
Sprache, die sie sich in den letzten Jahren<br />
beigebracht hat. Im Klang dieser Sprache<br />
wird ihre Wut auf unehrliche Männer – und<br />
unehrlich waren fast a le, denen sie begegnete<br />
– noch deutlicher: Die „bloody liar“ hätte<br />
nur an zwei Dingen Intere se: „An deinem<br />
Geld, und wenn du kein Geld hast, an<br />
deinem Körper.“<br />
6000 Euro für die Flucht<br />
Der Mann, der sie nach Deutschland<br />
schleuste, nahm sich beides. „Er benutzte<br />
mich, wann immer er wo lte“, sagt die 29-<br />
Jährige. Und einem Voodoo-Priester mu ste<br />
sie schwören, 6000 Euro zu bezahlen, wenn<br />
sie in Deutschland ist. Von Kano im Norden<br />
Nigerias brachte sie ein Kleinbus bis Marokko,<br />
wo weitere Schlepper warteten. „Die waren<br />
gut organisiert“, erinnert sie sich.<br />
„Nachts, so zwischen 0 und 1 Uhr, kam ich<br />
dann mit 70 anderen in ein kleines Boot, das<br />
uns nach Spanien brachte“, berichtet sie. „Da<br />
waren Kinder und Schwangere dabei.“ Es<br />
war eng, gefährlich – und tödlich: „Ich sah<br />
viele gestorbene Menschen.“ Von Spaniens<br />
Küste ging es per Bus nach Deutschland.<br />
„Nichts über uns sagen, nichts ve raten“,<br />
bläuten ihr die Schlepper noch ein. Und sie<br />
sagte nichts.<br />
Sta tde sen bezahlte sie. 325 Euro erhielt<br />
sie pro Monat, 300 davon gab sie den Krimine<br />
len. Geld für E sen blieb da kaum. Der<br />
Druck wuchs, die Depre sionen auch. Ganz<br />
a lein war L. aber nicht – zum Glück: Als sie<br />
ihrem Leben mit 18 Schlaftable ten ein Ende<br />
setzen wi l und leblos in ihrem Zimmer<br />
liegt, wird sie in der Kirche von einer Bekannten<br />
vermi st. „Sie und meine Nachbarn<br />
haben mich gere tet“, erzählt die Frau. Sie<br />
lebte weiter. Und sie zahlte weiter – auch,<br />
nachdem die Schulden beim Schleuser beglichen<br />
waren: „Ich schickte das Geld an<br />
meine Stiefmu ter.“<br />
Warum? Unweigerlich steht die Frage im<br />
Raum. Warum schickt die 29-Jährige Geld an<br />
die Frau, die sie fast drei Jahrzehnte lang<br />
quälte? Die Frage mu s nicht ausgesprochen<br />
werden, L. antwortet von sich aus – mit einer<br />
Gegenfrage: „Was, wenn mein Asylantrag abgelehnt<br />
wird? Dann mu s ich dorthin zurück.<br />
Und dann bin ich tot, wenn ich nichts<br />
gebe.“ Ein Mitarbeiter der Diakonie bemerkte,<br />
da s ihr für elementare Hygieneartikel<br />
und Nahrungsmi tel das Geld fehlte. Er<br />
schri t ein, überzeugte sie, es zu behalten.<br />
„Das war richtig“, sagt sie heute. Doch es<br />
machte sie noch einsamer. Ihre Familie wo l-<br />
te nun überhaupt nichts mehr mit ihr zu tun<br />
haben. Und Kontakt zu anderen Nigerianern<br />
wi l wiederum L. nie wieder haben – obwohl<br />
einige davon in der Region leben. Mehrmals<br />
habe sie mit ihnen gesprochen, stets hä ten<br />
deren Worte ähnlich geklungen: „Du hast einen<br />
schönen Körper, keine Eltern und keine<br />
Kinder hier. Du bist dumm, du bist ve rückt,<br />
wenn du dich nicht verkaufst. Das machen<br />
doch a le.“<br />
Sie prostituierte sich trotzdem nicht. Vieles<br />
hat sie für ihre Flucht über sich ergehen<br />
la sen. Ihren Stolz hat sie bewahrt.<br />
Stolz. Und einen Funken Ho fnung. Vor<br />
einigen Monaten lernte sie einen Mann kennen<br />
– und mit ihm das Gefühl familiärer<br />
Liebe. „Sein Opa möchte zu meinem Geburtstag<br />
eine Feier ausrichten“, sagt sie. Tränen<br />
wischt sie mit dem Handrücken aus ihren<br />
dunklen Augen. Es wäre di erste Geburtstagsfeier<br />
ihres Lebens. Der folgende<br />
Gedanke ist unfair, er zeugt von Vorurteilen,<br />
doch unweigerlich drängt er sich in den<br />
Vordergrund: Liebe. Heirat. Papiere. Dann<br />
dürfte sie in Deutschland bleiben. Ist das<br />
ein Ausweg? Erneut steht die Frage unausgesprochen<br />
im Raum, erneut spricht L. das<br />
Thema selbst an: „Wir sind erst sieben Monate<br />
zusammen. Das ist viel zu kurz für eine<br />
solche Entscheidung. Und Dokumente allein<br />
machen auch nicht glücklich.“<br />
„Er benutzte mich,<br />
wann immer er wollte“<br />
SIMON WALTER | PFORZHEIM<br />
29-Jährige war doppeltes Ziel von Angri fen: als Frau und als Christin. In Nigeria überlebte sie einen Brandanschlag, auf ihrer Flucht sexue le Gewalt.<br />
Nicht viel brachte die 29-jährige Nigerianerin aus<br />
ihrer Heimat mit nach Deutschland: ein Kleid, ein<br />
Zeitungsau schni t und dieses Bild ihrer<br />
Großmu ter. FOTO: KE TERL<br />
ur 22 von 8548 Personen,<br />
0,26 Prozent: So viel – oder: so<br />
wenig – mazedonische Flüchtlinge<br />
durften 2014 nach ihrem<br />
Asylantrag auch in Deutschland<br />
bleiben. Siwan und Beti Sherifov<br />
haben es mit ihrem Sohn Leon trotzdem versucht.<br />
Vor eineinhalb Jahren kamen sie nach<br />
Pforzheim.<br />
Die Geschichte des Paares beginnt wie eine<br />
ganz normale Liebesgeschichte. Sie sind jung, sie<br />
sind schön, sie verlieben sich. 18 und 19 Jahre sind<br />
sie alt, al sie 2009 beschließen, zu heiraten. Da<br />
aber wurde die so normale Geschichte zweier Liebender<br />
zum Spießrutenlauf. Denn: „Ich bin Christin,<br />
Siwan ist Moslem“, erklärt Beti. „Daher akzeptiert<br />
meine Familie ih nicht und seine Familie<br />
akzeptiert mich nicht.“ Seit fünf Jahren rede ihre<br />
Mu ter nicht mehr mit ihr. Und auch die Glaubensgemeinschaften<br />
ste lten sich quer: Bis 2013<br />
dauert es, bis sie wirklich heiraten durften.<br />
Da waren sie schon Eltern, Leon ist heute zweieinhalb<br />
Jahre alt. Mit seiner Geburt wuchs in ihrer<br />
kleinen Heimatstadt im Osten Mazedoniens<br />
der Ha s auf das muslimisch-christliche Paar:<br />
„Als er acht Monate war, haben radikale Muslime<br />
unsere Fenster zerstört“, erinnert sich Beti Sherifova.<br />
Al si einige Monate später mit Leon auf<br />
dem Spielplatz war, hä ten Männer gerufen: „Das<br />
Kind mu sterben.“ Steine flogen. Da entschied<br />
sich das Paar zur Flucht: „Ich ha te Angst um<br />
mein Kind, ic ha te doch keine andere Wahl“,<br />
sagt die 24-Jährige. Wie ihr Mann war auch sie<br />
Schneiderin. Beide gaben ihre Jobs auf, nahmen<br />
die angesparten 1000 Euro und suchten sich einen<br />
Fahrer, der sie nach Deutschland brachte.<br />
Dort haben si einen Bekannten, zudem ha ten<br />
sie in der Schul ein paar Brocken Deutsch gelernt.<br />
Al sie nach 24 Stunden in der Bundesrepublik<br />
ankamen, war die Hälfte des Geldes bereits<br />
verbraucht – für den Fahrer und für Schmiergelder.<br />
Gleich an der ersten Grenze, im bulgarischen<br />
Blagoevgrad, wurde Beti in einen Raum geführt.<br />
N<br />
„Ziehen Sie sich aus“, sei dort die Anweisun gewesen.<br />
„Sie wo lten angeblich sehen, da s ich<br />
sonst nichts mehr bei mir trage“, erklärt die junge<br />
Frau, die dem Befehl folgte. Ihr Mann bezahlte<br />
schließlich 200 Euro, damit sie die Grenze pa sieren<br />
durften – raus aus Mazedonien, ihrer Heimat.<br />
„Sicher, da s wir bald gehen müssen“<br />
Eine Heimat freilich, die fast pleite ist und in der<br />
o fizie l rund 30 Prozent der Menschen arbeitslos<br />
sind. Die Roma – so wie Siwan einer ist – stehen<br />
auf der sozialen Leiter ganz unten. Für Asyl reicht<br />
das nicht aus. Beti und Siwan machen zusätzlich<br />
religiöse Verfolgun geltend, ihr Fa l liegt also etwas<br />
anders als die der meisten Mazedonier. Anders<br />
genug? „Wir haben keine Beweise für die Angri<br />
fe“, sagt Beti. „Daher bin ich mir sicher, da s<br />
wir bald gehen mü sen.“ Drei Abschiebebescheide<br />
haben sie bereits erhalten. Jetzt läuft der Folgeantrag.<br />
Es ist der letzte. „Wi rechnen täglich damit,<br />
die Absage zu erhalten“, sagt Siwan. Dann würden<br />
sie auf jeden Fa l heimkehren. „In Eutingen hat<br />
vor Kurzem die Polizei eine Familie abgeholt“, erzählt<br />
Beti. Das wo len sie sich und ihrem Sohn ersparen.<br />
Ihr Ziel in Mazedonien kennen sie noch<br />
nicht. Denn in ihre Heimatstadt, zu ihren Familien,<br />
könnten sie nur unter einer Bedingung zurück,<br />
sagt die junge Frau: „Wenn wir uns trennen.“<br />
SIMON WALTER | PFORZHEIM<br />
Gefährliche Liebe<br />
Siwan und Beti Sherifov aus Mazedonien glauben an verschiedene Gö ter.<br />
Zu Hause wurden sie und ihr Sohn daher a tackiert. Dennoch müssen sie wohl bald in ihre Heimat zurückkehren.<br />
Nur eines haben Siwan (links) und Beti Sherifov aus ihrer Heimat mitgenommen: ihren Sohn Leon. FOTO: WALTER<br />
GE ERZÄHLEN NUMMER 67<br />
PFORZHEIMER ZEITUNG 31<br />
lle Wege<br />
Freiheit<br />
n sich derzeit weltweit auf der Flucht.<br />
erfolgung und Unterdrückung,<br />
mut und Hunger.<br />
erzählen vier<br />
htlinge, die in<br />
zheim auf<br />
hoffen,<br />
eschichte.<br />
Flüchtlinge in einem Lager im Nordirak zu sehen. FOTO: AKRAYI<br />
Sie wollen helfen?<br />
Kontakt zur<br />
Diakonie unter<br />
www.diakoniepforzheim.de<br />
PZ Pforzheim vom 21.03.2015<br />
Der Höhepunkt: Im Jahr 2015 wurde<br />
die „Pforzheimer Zeitung“ beim<br />
European Newspaper Award mit sage<br />
und schreibe neun Awards prämiert.<br />
Das ist bislang Rekord. Europaweit<br />
gehörte die PZ in diesem Jahr zu den<br />
erfolgreichsten Lokal- und Regionalzeitungen<br />
in ganz Europa.<br />
SAMSTAG, 3. JANUAR 2015 | LEBENSART & UNTERHALTUNG 41<br />
Mach ma langsam! Faulenzen, ein<br />
Buch lesen, entspannen: Das gehört<br />
zu den liebsten Wochenendbeschäftigungen<br />
der Deutschen. FOTO: FOTOLIA<br />
! Auch bem Zeitunglesen lassen sich die Deutschen am Wochenende mehr Zeit: 44 statt 39 Minuten. Deswegen hat das neue Magazin mehr Seiten, neue Inhalte und eine modernere Optik. Viel Vergnügen!<br />
TEXT: SIMON WALTER<br />
Endlich entschleunigt<br />
s klingt wie ein Countdown, wie das<br />
Herunterzählen der letzten Stunden<br />
an einem Freitagnachmi tag,<br />
bis hin zum Start ins Wochenende:<br />
321. Die Zahlenfolge ist aber mehr<br />
als das. Sie bezi fert das Jahr, in<br />
dem der Sonntag zu dem wurde, was er heute ist:<br />
zum Höhe- und Ruhepunkt der Woche.<br />
Zugleich ist er deren Startpunkt. Denn: Der Sonntag<br />
ist – eigentlich – der erste Wochentag. 321 Jahre<br />
nach Christus war es, als de römische Kaiser Konstantin<br />
das Gesetz erließ, das den Sonntag zum Ruhetag<br />
erhob. Der in den Zehn Geboten genannte, besonders<br />
schützenswerte siebte Tag ist dagegen der<br />
Sabbat. Dieser wird auch heute noch von Juden am<br />
Samstag gefeiert wird. Ebendiese Sabbatruhe wo lte<br />
Konstantin der Große bekämpfen – und schrieb daher:<br />
„A le Richter, Stadtbewohner und Handwerker<br />
so len am verehrungswürdigen Sonntag ruhen.“<br />
Ruhen. Für die Mehrheit der Deutschen steht dies<br />
samstags und sonntags auch heute noch im Vordergrund.<br />
Die Frühstücksdauer steigt von 20 Minuten<br />
unter der Woche auf 33 Minuten am Wochenende.<br />
Die Schlafenszeit verlängert sich von 6:50 auf<br />
7:25 Stunden. Und als die Forsa die Deutschen fragte,<br />
wie sie sich am Wochenende erholen, sah die<br />
E<br />
Top 5 wie folgt aus: 1. ausschlafen, 2. faulenzen, 3.<br />
Zeit mit der Familie verbringen (siehe Grafik). Bis<br />
die breite Mehrheit der Bevölkerung a l dies – zumindest<br />
ansatzweise – genießen durfte, mussten<br />
seit Kaiser Konstantins Erlass freilich noch fast 1600<br />
Jahre vergehen: In Deutschland gilt erst seit 1895<br />
für Arbeiter und seit 1919 für Angeste lte das Verbot<br />
der Sonntagsarbeit.<br />
Für ein gutes Viertel der Berufstätigen besteht dieses<br />
Verbot indes nur in der Theorie. Krankenschwester,<br />
Altenpfleger und Köche schuften selbstverständlich<br />
sonntags. Arbeiteten 1992 nur 20,6 Prozent<br />
der Deutschen sonntags, waren es 2002 schon<br />
24,2 und 2012 28,6 Prozent. Doch: Ein Jahr später<br />
ging der Wert wieder um 0,6 Prozentpunkte zurück.<br />
Und dieser Mini-Trend könnte sich fortsetzen. Denn<br />
das baden-wür tembergische Sozialministerium<br />
nimmt derzeit ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts<br />
unter die Lupe. Dieses ha te im November eine<br />
hessische Verordnung gekippt, wonach an Sonnund<br />
Feiertagen in Ca l-Centern, Brauereien und Videotheken<br />
gearbeitet werden durfte. Im Südwesten<br />
könnten nun ähnliche Regeln für Ca l-Center, Lotto-Gese<br />
lschaften, Blumengeschäfte, Brauereien<br />
und Eisherste ler auf den Prüfstand kommen.<br />
„Sonntags ist das Wetter schlechter.“ Wirklich?<br />
Das zunächst nur in Hessen gültige Urteil war ein<br />
Weckruf für die Freunde der sonntäglichen Entschleunigung.<br />
„Der Sonntag muss soweit wie möglich<br />
der Familie zur Verfügung stehen“, forderte der<br />
CDU-Landeschef Christian Bäumler. Und in einem<br />
seltenen Anflug der Einigkeit sagte Verdi-Landeschefin<br />
Leni Breymaier: „Der Sonntag ist der Tag für<br />
Erholung und Gemeinschaft. Darauf muss eine Gese<br />
lschaft sich verlassen können.“<br />
So erobert das Private das Wochenende zurück – ein<br />
wenig: Die Mehrheit der Baden-Wür temberger sagte<br />
in der Forsa-Umfrage, dass sie sich am Wochenende<br />
gut erholen. Den 30- bis 49-Jährigen fä lt dies<br />
leichter als Jugendlichen und Senioren, den Männern<br />
leichter als Frauen und den Haupt- und Realschulabsolventen<br />
leichter als den Studierten.<br />
Viele von ihnen genießen an Wochenenden besonders<br />
gerne die frische Luft – wenn es nicht ausgerechnet<br />
am freien Tag regnet. Oder? „Da ist der Anteil<br />
der Meteorologie kleiner als der der Psychologie“,<br />
meint dazu Uwe Schickedanz, Diplom-Meteorologe<br />
beim Deutschen We terdienst in Stu tgart.<br />
Zwar gebe es eine Studie des Karlsruher Instituts für<br />
Meteorologie und Klimaforschung, wonach es in<br />
Deutschland zwischen 1991 und 2005 an Wochenenden<br />
häufiger regnete als von montags bis freitags.<br />
Jedoch sind die Unterschiede nur marginal. Die<br />
Karlsruher Forscher vermuteten, dass die Abgase<br />
das We ter beeinflussen. Unter der Woche würden<br />
verstärkt Feinstaub-Partikel von Autos und Firmen<br />
ausgestoßen. Diese sammeln sich demnach in der<br />
Luft und wirken am Wochenende am stärksten, indem<br />
sie die Sonne blockieren und zur Regenbildung<br />
beitragen. Bis Montag sei die Luft dann wiede rein<br />
und das We ter besser. „Aber die Unterschiede sind<br />
statistisch nicht signifikant“, sagt Schickedanz. Das<br />
heißt: Sie könnten auch Zufa l sein. So lag die Regenwahrscheinlichkeit<br />
unter der Woche bei 49,7<br />
und am Wochenende bei 50,5 Prozent. Die Pforzheimer<br />
We terdaten für 2014 hat die PZ ausgewertet.<br />
Das Ergebnis: zwar gab es an Wochenenden mehr<br />
Niederschlag, zugleich kam an diesen Tagen aber<br />
auch die Sonne wenige Minuten länger heraus.<br />
Deutlich größer sind da die Unterschiede in der<br />
Freizeitgestaltung der Deutschen. So haben mehrere<br />
Umfragen gezeigt, dass der Samstag vor dem<br />
Sonntag und dem Freitag der beliebteste Tag fürs<br />
Liebesspiel ist. Laut einer Erhebung der Zeitschrift<br />
„Brigi te“ gehört Sex für 59 Prozent der Deutschen<br />
zu einem gelungenen Wochenende dazu. Regelmäßig<br />
in die Kirche gehen dagegen nur noch knapp<br />
fünf Prozent. Und das ha te sich Konstantin der<br />
Große wohl wahrlich anders vorgeste lt. Schließlich<br />
war sein Gesetz im Jahr 321 die Grundlage dazu,<br />
dass sonntags die Go tesdienste gefeiert werden.<br />
Wochenend, mein Sonnenschein.<br />
Samstags und sonntags nehmen sich die<br />
Deutschen mehr Zeit für die Lieben und<br />
die Liebe, fürs Faulenzen und fürs<br />
Frühstücken. Zuletzt sank der Anteil der<br />
Wochenendarbeiter leicht und ein<br />
Gericht stärkte den arbeitsfreien Sonntag.<br />
Zeit für eine Würdigung der schönsten<br />
Tage der Woche.<br />
Sir Peter Ustinov,<br />
britischer Schauspieler, Schriftste ler und Regi seur<br />
„Das beste am Sonntag ist, dass man<br />
sich nie komplett anziehen muss.<br />
Meistens komme ich nicht einmal<br />
dazu, mir die Socken anzuziehen.“<br />
TOP 5 ZUM THEMA<br />
Entspannungsfaktoren am Wochenende, in %<br />
a ler Befragten, die sich erholt fühlen<br />
Stressfaktoren am Wochenende in % a ler<br />
Befragten, die sich gestresst fühlen<br />
57%<br />
51%<br />
50%<br />
48%<br />
48%<br />
Ausschlafen<br />
Faulenzen<br />
Zeit mit der Familie<br />
Freunde treffen, ausgehen<br />
An der frischen Luft sein<br />
QUELLE: FORSA<br />
Arbeit<br />
Haushalt<br />
Regelmäßige Verpflichtungen<br />
Übe raschende Ereignisse<br />
Freizeitstress<br />
51%<br />
51%<br />
32%<br />
13%<br />
22%<br />
MIT FÖHNWELLE UND BRUSTHAARTOUPET: DIETER THOMAS KUHN WIRD 50 | 42<br />
AUS ALT WIRD NEU, HEISST ES IN DER NEUEN SERIE MACHT WAS DRAUS | 43<br />
MIT DEM OBERBÜRGERMEISTER DURCH 2015: PFORZHEIMS WICHTIGSTE TERMINE | 46 / 47<br />
Lisa Belle und Anke Baumgärtel<br />
zeigen, wo der Hammer hängt!<br />
PZ Mühlacker vom 03.01.2015<br />
SONNENF<br />
SAMSTAG, 21. MÄRZ 2015<br />
42<br />
9.40 Uhr<br />
s sind besondere Phänomene,<br />
die den Menschen bewu<br />
st machen, da sie vom<br />
A l umgeben sind. Der Meteorit vom<br />
Sonntagabend. Und natürlich jetzt<br />
der Mond, der zwischen Erde und<br />
Sonne wanderte und das Licht raubte.<br />
Rund um die Sternwarte Nordschwarzwald<br />
in Schömberg-Bieselsberg<br />
wo lten das rund 50 Besucher<br />
mit eigenen Augen sehen. Mitglieder<br />
des Astronomischen Arbeitskreises<br />
Pforzheim (AAP) weihten sie zudem<br />
in die Geheimni se der verschiedenen<br />
Himmelsphänomene ein. In<br />
Pforzheim waren der Wa lberg mit<br />
rund 100 und der Wartberg mit 50<br />
Beobachtern beliebte Punkte.<br />
Wichtigstes Hilfsmi tel war übera<br />
l die Schutzbri le mit der sogenannten<br />
Astro-Solar-Folie. „Bloß<br />
nicht ohne in die Sonne schauen“,<br />
legte Martin Tischhäuser vom AAP<br />
den Schaulustigen nahe. Der promovierte<br />
Physiker und seine Experten-<br />
Gruppe ha ten vor der Sternwarte jede<br />
Menge Gerätschaften aufgebaut,<br />
um ja kein Detail des Naturschauspiels<br />
zu verpa sen. Wer wo lte,<br />
konnte zwischen drei bis vier kleineren<br />
Teleskopen, die zum Teil noch<br />
an einen Bildschirm angeschlo sen<br />
waren, wählen, um einen Blick auf<br />
die sich zunehmend verdunkelnde<br />
Sonne zu werfen. In der Warte stand<br />
auch noch das erst kürzlich angescha<br />
fte 50-Zentimeter-Spiegelteleskop<br />
inklusive Linsenteleskop zur<br />
Verfügung. „Damit schauen wir normalerweise<br />
tief in den Weltraum hinein<br />
und beobachten Kometen oder<br />
Galaxien“, erzählt Bernd Vogt, der<br />
ebenfa ls dem Astronomischen Arbeitskreis<br />
angehört. „Aber auch eine<br />
Sonnenfinsternis hat ihre besonderen<br />
Reize“, bekennt er und lächelt.<br />
„Es ist kein Wunder, da s sich die<br />
Menschen lange davor gefürchtet<br />
haben.“<br />
Auch über Bieselsberg liegt zeitweise<br />
eine gespenstische Atmosphäre. Vor<br />
a lem, als sich der Mond um 10.37<br />
E<br />
Uhr zur maximalen 72-Grad-Bedeckung<br />
vor die Sonne schiebt. „Ich<br />
habe extr auf die Vögel geachtet“,<br />
sagt eine ältere Dame im Publikum.<br />
„Für einen Moment waren sie sti l.<br />
Dann haben sie zum Glück aber wi<br />
der wi<br />
nehme Wärme der Frühling sonne<br />
ist für kurze Augenblicke wie weggeblasen.<br />
„Mich hat es von einer Sekunde<br />
auf die andere richti gefroren“,<br />
gesteht eine Schülerin<br />
Pf<br />
Schwärmen u<br />
schaudern bei<br />
himmlischen Spe<br />
PETER HEPFER, GERHARD KETTERL UND<br />
SIMON WALTER | PFORZHEIM/ENZKREIS<br />
Die Sonnenfinsternis lockt Schaulustige in der ganz<br />
Astronomie-Experten informieren an der Sternwarte Bieselsbe<br />
dem Wa lberg sorgen dagegen viele junge Beobachter für eine<br />
10.00 Uhr 10.07 Uhr 10.35 Uhr<br />
In Huchenfeld ha te Bernd Weisheit (Zweiter von rechts) zur Sofi-Beobachtung Freunde und Nachbarn eingeladen.<br />
Anne te De Gaetano, Waltraud Knö ler sowie Wolfgang und Ulrike Trautz sahen sich das Himmelsereignis auf dem Wartberg an.<br />
Kristina Wilhelm aus Pforzheim, die auf dem Wa lberg gen Himmel blickte.<br />
„Die Sonnenfinsternis war to l, aber ich hätte damit<br />
gerechnet, dass es dunkler wird.“<br />
Marcus Meyer, der die Sofi<br />
zusammen mit seinen Freunden<br />
Sven Bolmer, Marvin Fuchs und Daniel<br />
Schweikl verfolgte.<br />
„Bri len gabs nicht mehr.<br />
Daher haben wir Wärmefolie<br />
aus dem Auto und<br />
eine Zigarenhü le genommen<br />
und daraus einen<br />
Ersatz gebastelt. Das<br />
funktioniert echt gut.“<br />
Bernd Vogt, Astrono<br />
„Wenn wir die nächste totale<br />
im Jahr 2081 mite<br />
müssen wir uns e<br />
Anne te Grimm, Straubenhardt, die das Naturschauspiel in Bieselsberg erlebte<br />
„Ich bin begeistert. Wenn es am he lichten Tag plötzlich<br />
dunkel wird, hat das schon was Geheimnisvo les.“<br />
Romina Fiorenca, die keine So<br />
und das Spektakel auf dem<br />
„Not macht eben erfinderisch<br />
gelesen, dass es mit einem kle<br />
auch funktio<br />
FINSTERNIS NUMMER 67<br />
PFORZHEIMER ZEITUNG 43<br />
kaum losreißen kann. Denn, wer<br />
ganz genau hinschaut, erkennt zumindest<br />
mit dem Spezialteleskop<br />
neben einem Sonnenfl k<br />
sen. Und mit dem H-alpha-Licht<br />
kann man das leuchtende Gas erkennen“,<br />
erklärt Martin Tischhäuser<br />
und gerät dabei ins Schwärmen.<br />
„Der Diamantring-E fekt an der Sonnen-Corona<br />
ist unbeschreiblich<br />
schön. Das hinterlä st bei jedem einen<br />
bleibenden Eindruck.“<br />
Schüler im Sofi-Fieber<br />
Das himmlische Spektakel<br />
war auch an den Schulen<br />
das Thema schlechthin.<br />
Die Sternwarte des Kepler-<br />
Gymnasiums in Pforzheim<br />
zum Beispiel war ständig belegt.<br />
Physiklehrer Daniel Hofsäß<br />
ha te die Touren organisiert und<br />
selbst die Fünftklä sler konnten sich<br />
ein Bil der partie len Finsternis in<br />
der Sternwarte machen. Über das<br />
Teleskop wurde die Sonnensichel<br />
auf Papier projiziert. Während manche<br />
Grundschulen die Kinder aus<br />
Angst vor Augenschäden in der großen<br />
Pause nicht nach draußen ließen,<br />
befanden sich die Eleven der<br />
Haidachschule im Sofi-Fieber. Sie<br />
schauten sich das seltene Naturereignis<br />
über ein interaktives Whiteboard<br />
im Livestream an. Die Bri len<br />
wurden gegenseitig ausgeliehen, so<br />
da s die Kinder auch einen direkten<br />
Blick auf die Sonne werfen konnten.<br />
Den nicht jeder ha t eine der begehrten<br />
Bri len erga tert. Dagegen<br />
ha te Klaus Pflüger, der ste lvertetende<br />
Schu leiter am Kepler, gut lachen.<br />
Er ha te sich bei der Sonnenfinsternis<br />
1999 sechs der PZ-Bri len<br />
gesichert, so gab es genügend Vorrat.<br />
Gemütlich und genüsslich war<br />
das Sofi-Vergnügen von Wolfgang<br />
Trautz, dem ehemaligen Verkehrsdirektor<br />
und Veranstaltungsorganisator<br />
zur Sonnenfinsternis von<br />
1999. Zusammen mit seiner Ehefrau<br />
und seinen damaligen Mitsteiterinnen<br />
Waltraud Knö ler und Anne te<br />
de Gaetano genehmigt er sich gestern<br />
ein Picknick<br />
Scherbelino“: Gri lgeruch waberte<br />
über dem Hügel, zwei Mädchen<br />
blickten auf einer Decke liegend<br />
gen Sonne, viele junge Leute widmeten<br />
sich mit Dosenbier und<br />
selbst gebasteltem Sichtschutz (siehe<br />
Artikel rechts) dem Spektakel.<br />
Perfekte Sofi-Stimmung he rschte<br />
auch bei Bernd Weisheit in Huchenfeld.<br />
Der Hobby-Astronom<br />
mit selbst gebautem<br />
Observatorium ha te seinen<br />
Garten für Freunde<br />
und Nachbarn geö fnet.<br />
Die Stimmung stieg. Seine<br />
Gäste bekamen Gänsehaut,<br />
als um 10.37 Uhr der<br />
Gra der Verfinsterung seinen Höhepunkt<br />
e reichte.<br />
und<br />
beim<br />
Spektakel<br />
zen Region ins Freie.<br />
selsberg über das Phänomen, auf<br />
eine Gri lfest-Atmosphäre.<br />
10.49 Uhr 11.18<br />
11.03 Uhr 11.36 Uhr FOTOS: KE TERL, HEPFER, WALTER<br />
Es war ein seltsames Bild, da sich<br />
gestern auf dem Pforzheimer Wa l-<br />
berg bot: Da die Sofi-Bri len ausverkauft<br />
waren, blickten viele mit gebastelten<br />
Alternativen gen Sonne –<br />
a ler Warnungen zum Trotz.<br />
Di einen hielten eine CD in die<br />
Höhe, die anderen versteckten sich<br />
hinter ganz normalen Sonnen- und<br />
Schweißerbri len. Mit Alufolie in<br />
di<br />
Klopapie ro le geklebt ha te. Abgesehen<br />
von diesen zertifizierten Sofi-Folien<br />
bargen aber a l diese Basteleien<br />
eine Gefahr fürs Auge.<br />
Manch einer<br />
schaute gar völlig<br />
ungeschützt<br />
in die Sonne. Daher<br />
ha te Dr. Nikoloaos<br />
Be lios,<br />
Facharzt für Augenheilkunde<br />
am Heli<br />
Ander sei dies, wenn die Strahlung<br />
die Netzhaut beschädigt habe. Dies<br />
sei nicht therapierbar. „Symptome<br />
können bis zu 48 Stunden später<br />
auftreten“, sagte Be lios. Symptome<br />
seien Farbstörungen, eine verze rte<br />
Sicht und Gesichtsfeldeinschränkungen.<br />
„Ich rechne damit, da s ein<br />
paar Geschädigte in den nächsten<br />
Tagen kommen werden“, sagte Bellios.<br />
„Viele werden es aber nicht<br />
sein – und meist wi<br />
Erster Sofi-Patient im Klinikum<br />
Schüler hatte Glück im Unglück – Viele bastelten sich Alternativen zu den Schutzbri len<br />
SIMON WALTER<br />
PFORZHEIM/STUTTGART<br />
Siegfried Vogel aus Grunbach (vorne) und Erik Raus aus Gräfenhausen (hinten) genießen die Sof in der Bieselsberger Sternwarte.<br />
Gerhard Ke terl<br />
PZ-Fotograf<br />
„Die Sonnenfinsternis<br />
ohne Wolken war für<br />
mich eine kleine<br />
Entschädigung für das<br />
verregnete Spektakel<br />
vor 15 Jahren.“<br />
omischer Arbeitskreis<br />
te totale Sonnenfinsternis<br />
miterleben wo len,<br />
einfrieren lassen.“<br />
ofi-Bri le mehr erga tert ha te<br />
dem Wa lberg verfolgte.<br />
erisch. Ich habe auf Facebook<br />
m kleinen Loch in der Alufolie<br />
onieren so l.“<br />
Video und Bildergalerie<br />
zum Thema<br />
Sonnenfinsternis auf<br />
www.pz-news.de<br />
Das Foto des Tages hat der Engelsbrander<br />
Manfred Fie s gescho<br />
sen. Der begeisterte Hobby-Fotograf<br />
scha fte es, nicht<br />
nur die einzelnen Phasen abzulichten,<br />
sondern er hielt auch um<br />
11.21 Uhr und 31 Sekunden<br />
den Moment fest, als ein Flugzeug<br />
die Sonnen- und Mondbahn<br />
kreuzte. Unter Fotografen<br />
kann man das als absoluten<br />
Glückstre fer bezeichnen. Fie s<br />
recherchierte anschließend im<br />
Internet und auf der Webseite<br />
von Flightradar24 wurde er fündig.<br />
Nach seinen Angaben mu s<br />
es sich um einen Airbus A 320-<br />
214 der Fluggese lschaft EasyJet<br />
handeln, der von London nach<br />
Hurgada unterwegs war. gk<br />
Fotografenglück<br />
PZ Mühlacker vom 21.03.2015
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
55<br />
Vom Nachwuchs für den Nachwuchs: Mit der crossmedialen Azubi-Serie räumten<br />
die PZ-Volontäre Johannes Röckinger, Miriam Schrader, Dominik Türschmann, Simon<br />
Püschel, Dennis Krivec und Nina Tschan (von links) beim Lokaljournalistenpreis<br />
der Konrad-Adenauer-Stiftung den Volontärspreis ab. Die angehenden Redakteure<br />
stellten einmal im Monat einen Auszubildenden oder eine Auszubildende in der Zeitung,<br />
auf PZ-news und in den Sozialen Netzwerken vor. Am Ende wurden aus den<br />
zwölf Kandidaten auf der Azubi-Gala im PZ-Forum „Azubi des Jahres“ gekürt. Das<br />
Design der Serie erhielt beim European Newspaper Award ebenfalls einen Preis.<br />
Das war Gänsehaut pur: Simon Walter und Isabel Ruf ließen im Jahr 2018 zum 50. Jahrestag die Erinnerungen<br />
an die Tornado-Katastrophe in Pforzheim wach werden – mit einer Serie in der Zeitung und einer Multimedia-Reportage<br />
auf PZ-news. Vor allem die Videos mit den Zeitzeugen gingen unter die Haut – offenbar<br />
auch bei der Jury der Konrad-Adenauer-Stiftung. Der historische Rückblick wurde mit dem zweiten Platz<br />
beim Lokaljournalistenpreis ausgezeichnet. Die 27-jährige Ruf wurde danach in die „Top 30 unter 30“ des<br />
deutschen Medium-Magazins, also in die Liste der talentiertesten Nachwuchskräfte des deutschen Journalismus,<br />
berufen.<br />
Ganz großer Sport: Die Redakteure Martin Mildenberger (links) und Simon Walter<br />
gewannen den Veltins-Lokalsportpreis mit ihrer Serie „Brennpunkt Sportverein“,<br />
bei der die Probleme in den Clubs umfassend dargestellt wurden. Ein Jahr später<br />
schaffte es die Sportredaktion es wieder aufs Treppchen. Mit der Serie „Der Sportcheck“,<br />
mit dem einzelne Sportler und deren Sportarten vorgestellt wurden, gab‘s<br />
die Silbermedaille beim Lokalsportpreis und oben drauf eine Auszeichnung beim<br />
European Newspaper Award für die Gestaltung.<br />
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Rose Finkbeiner,<br />
Pflegedienstleitung<br />
Lange vor der Flüchtlingskrise beleuchtete die PZ im Jahr 2012 Pforzheims Probleme<br />
und Chancen bei der Integration. Die damalige PZ-Redakteurin Sabine Simon leitete<br />
das Projekt federführend. Daran gearbeitet haben alle Ressorts – vom Lokalen<br />
über die Wirtschaft bis zum Sport. Ziel war es, das Thema Integration in allen wichtigen<br />
gesellschaftlichen Bereichen darzustellen. Lohn des Teamworks: ein Preis in<br />
der Kategorie „Serie“ beim Lokaljournalistenpreis.<br />
FOTO: PZ-ARCHIV<br />
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Programm ist – gerade in Zeiten der Krankheit, nach Krankenhausaufenthalt<br />
oder Unfällen und bei Behinderungen braucht der Mensch,<br />
egal in welcher Lebensphase, eine professionelle, liebevolle Versorgung,<br />
Betreuung und Begleitung.<br />
Einen Sonderpreis beim Deutschen Lokaljournalistenpreis erhielten im Jahr 2002<br />
die PZ-Redakteure Markus Bechtle (links) und Alexander Huberth. Das war schon<br />
ziemlich sonderbar, aber auch wunderbar, was die beiden damals in der Mühlacker<br />
Redaktion veranstalteten. Als „Knauserteam“ knauserten und schnorrten sich die<br />
beiden mehrere Wochen lang durchs Leben. Die Reaktion in der Leserschaft: eine<br />
Mischung aus Begeisterung und Mitleid.<br />
FOTO: PZ-ARCHIV<br />
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56<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
4 | Zeit für unsere Leser<br />
Auf ein Wort mit dem Chefre<br />
Herzlichen Glückwunsch<br />
Die AOK –Die Gesundheitskasse Nordschwarzwald gratuliert der<br />
Pforzheimer Zeitung zum 70-jährigen Jubiläum und bedankt sich für<br />
die langjährige und stets sehr gute Zusammenarbeit.<br />
Wir wünschen dem gesamten Team der Pforzheimer Zeitung weiterhin<br />
alles Gute, vor allem Gesundheit.<br />
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PFORZHEIMER ZEITUNG<br />
70<br />
gratuliert<br />
GOLDMANN LINDENBERGER<br />
Jahre<br />
Zeitung<br />
Pforzheimer<br />
- GOLDMANN LINDENBERGER GRATULIERT -<br />
FakeNews! Mit diesem Schlagwort werden<br />
seriöse und professionelle Medien wie die<br />
„Pforzheimer Zeitung“ zunehmend<br />
diskreditiert. Dennoch: Die Lokal- und<br />
Regionalzeitungen werden laut Umfragen<br />
nach wie vor mit überwältigender Mehrheit<br />
als am glaubwürdigsten unter allen Medien<br />
angesehen. Doch auch sie sind Vorwürfen<br />
ausgesetzt, die Öffentlichkeit bewusst nicht<br />
richtig zu informieren. In den vergangenen<br />
Jahren hat dies – dem aggressiveren Zeitgeist<br />
geschuldet – deutlich zugenommen.<br />
PZ-Chefredakteur Magnus Schlecht nimmt<br />
hier zu einigen Kritikpunkten Stellung.<br />
von Magnus Schlecht<br />
G<br />
leich zu Beginn ein Plädoyer dafür,<br />
dass in der Fake-News-Debatte<br />
auch eine große Chance liegt. Denn<br />
dort, wo Falschnachrichten bewusst<br />
gestreut werden, gibt es auch Raum<br />
und Bedarf für vertrauenswürdige<br />
Informationen und Recherchen. Oder anders gesagt: Die<br />
wichtigste Zeit für guten Journalismus ist jetzt – so heißt<br />
es auch in einer Werbekampagne der baden-württembergischen<br />
Zeitungsverlage. Nie waren die Medien einer<br />
größeren Öffentlichkeit und Kontrolle ausgesetzt als<br />
heute. Das sollte nicht als Bedrohung, sondern als Bereicherung<br />
wahrgenommen werden. Internet und Soziale<br />
Medien konfrontieren die klassischen Medien mit einer<br />
Transparenz, die dem Journalismus nur guttun kann. Eine<br />
Lokal- und Regionalzeitung wie die PZ steht ohnehin<br />
unter besonderer Beobachtung, weil sie ganz nah dran<br />
ist an ihren Lesern. Je verankerter ein Medium in der Lebenswelt<br />
einer Region, desto vertrauenswürdiger ist es.<br />
D<br />
ie Einheitsmedien verbreiten<br />
allesamt den gleichen<br />
linksgrünen Mainstream.<br />
In Deutschland gibt es rund 300 Zeitungen. So viel wie<br />
in fast keinem anderen Land. Das zeugt von einer wunderbaren<br />
Medienvielfalt. Dass viele Verlage bei überregionalen<br />
Themen auf die Deutsche Presse-Agentur<br />
(dpa) zurückgreifen, ist richtig. Auch die PZ tut dies.<br />
Neben der dpa hat die PZ auch noch ein Berliner Korrespondentenbüro<br />
für die nationale Politik engagiert. Zudem<br />
versuchen wir mit eigenen Themen und Aspekten,<br />
immer wieder Akzente zu setzen. In den Lokalteil, dem<br />
Herz einer jeden Regionalzeitung, kann von Mainstream<br />
ohnehin keine Rede sein. Hier greifen wir die<br />
Geschichten auf, die auf den Straßen der Region liegen.<br />
Den Journalisten per se eine linksgrüne Gesinnung zu<br />
unterstellen, ist realitätsfern. Allein der Blick in die PZ-<br />
Redaktion offenbart ein sehr pluralistisches Meinungsbild.<br />
Zeitungen vertuschen, wenn<br />
Ausländer oder Flüchtlinge<br />
ein Verbrechen begehen.<br />
Dieser Vorwurf begegnet uns regelmäßig, was uns immer<br />
wieder von Neuem erstaunt. Die „Pforzheimer Zeitung“<br />
ist das beste Beispiel dafür, dass dem nicht so ist.<br />
Eine nach<br />
Lügenpre<br />
Diese Situ<br />
hing plöt<br />
Sobald<br />
kannt<br />
Ross u<br />
kodex<br />
rollorg<br />
empfie<br />
lität, H<br />
ren. Es<br />
der PZ<br />
R<br />
Fakt is<br />
re sind<br />
ihre So<br />
immer<br />
ne sub<br />
erhält<br />
gen un<br />
det in d
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
57<br />
e!?<br />
dakteur<br />
gestellte Szene: Chefredakteur Magnus Schlecht nimmt einen<br />
sse-Vorwurf eines anonymen Lesers von einem PZ-Auto.<br />
ation erlebte eine Kollegin. Nach einem Außentermin<br />
zlich dieses Schreiben am Fahrzeug.<br />
die Nationalität oder Herkunft eines Täters beund<br />
für die Tat relevant ist, nennt die Zeitung<br />
nd Reiter. Richtig ist aber auch, dass der Pressedes<br />
Deutschen Presserats, ein freiwilliges Kontan,<br />
den Medien hier eine gewisse Zurückhaltung<br />
hlt, um Menschen nicht aufgrund ihrer Nationaerkunft<br />
oder Religion pauschal zu diskriminiegibt<br />
Medien, die sich daran halten – aus Sicht<br />
zu sehr daran halten.<br />
edakteure sind nicht<br />
objektiv und verfolgen<br />
ihre eigene Agenda.<br />
t: Eine objektive Zeitung gibt es nicht. Redakteu-<br />
Menschen, die – geprägt durch ihre Erziehung,<br />
zialisation, ihre Ausbildung, ihre Privatsphäre –<br />
subjektiv an Themen herangehen und damit eijektive<br />
Auswahl von Nachrichten treffen. Die PZ<br />
allein von der dpa täglich mehr als 1000 Meldund<br />
Hunderte Fotos. Nur ein Bruchteil davon laner<br />
Zeitung oder auf der Internetseite. Auch in<br />
Pforzheim und der Region passiert viel mehr, als wir in<br />
unseren Kanälen darstellen können. Dass wir demzufolge<br />
lediglich einen Ausschnitt der ganzen Wirklichkeit<br />
abbilden können, müsste jedem klar sein. Die Medien<br />
befinden sich hier in einem Dilemma. Umso wichtiger<br />
ist aber, dass sie wahrhaftig agieren, indem sie sich der<br />
Wahrheit verpflichtet fühlen. Redakteure arbeiten nach<br />
Kriterien, die relativ objektiv sind und die persönliche<br />
Agenda in den Hintergrund drängen. Zum einen gilt es,<br />
handwerklich sauber zu arbeiten. Der Journalismus unterliegt<br />
Regeln, die vor allem der Sorgfaltspflicht dienen.<br />
Zum anderen weiß die PZ sehr genau, welche Themen<br />
die Leser der Zeitung und die User im Internet mehrheitlich<br />
favorisieren. Diverse Leserstudien und Statistiken<br />
im Internet zeigen eindeutig, was die Menschen interessiert.<br />
Danach richtet sich unsere Themenauswahl. Dass<br />
es trotzdem Leser gibt, die die Schwerpunkte anders setzen<br />
würden, liegt auf der Hand. Wir können<br />
es nicht jedem der rund 100 000 Leser<br />
recht machen, die täglich unsere<br />
Zeitung lesen. Hinzu kommen noch<br />
die vielen User im Internet und auf<br />
unseren Social-Media-Kanälen.<br />
Der Lügenpresse<br />
kann man sowieso<br />
nichts mehr glauben.<br />
Dazu passt die Einschätzung eines Medienwissenschaftlers,<br />
dass Medien und deren Rezipienten in einer<br />
„Beziehungskrise“ stecken. Zu viel Vertrauen sei in der<br />
Vergangenheit verloren gegangen. Auch die Affäre um<br />
den früheren Spiegel-Reporter Claas Relotius, der Passagen<br />
seiner Artikel frei erfunden hatte, hat sicherlich<br />
dazu beigetragen. Dazu nur so viel: Relotius ist ein<br />
Hochstapler mit offenbar krimineller Energie. Solche<br />
Menschen gibt es in jeder Branche. Geschadet hat es<br />
den Medien dennoch. Trotzdem bleibt: 80 Prozent der<br />
Deutschen stufen die Lokal- und Regionalzeitungen als<br />
seriös ein – so seriös wie kein anderes Medium. Glaubwürdigkeit<br />
ist und bleibt das wichtigste Kapital der Medien.<br />
Letztlich können sie die Lügenpresse-Krakeler<br />
nur mit gutem und sauberem Qualitätsjournalismus<br />
wieder für sich gewinnen – wenn überhaupt.<br />
J<br />
ournalisten sitzen im Elfenbeinturm<br />
und haben keine<br />
Ahnung, was die Menschen<br />
wirklich interessiert.<br />
Zugegeben: Dieser Vorwurf ist bei manchen Journalisten<br />
nicht von der Hand zu weisen. Manchmal sind sie zu nah<br />
an der Politik dran oder zu nah an den Sportlern oder zu<br />
nah an Wirtschaftsgrößen und damit auch zu weit weg<br />
von den Lesern. Für die meisten kann man aber eine<br />
Lanze brechen oder die Hand ins Feuer legen – je nachdem,<br />
welches Sprichwort Sie besser finden. Die Redakteure<br />
der „Pforzheimer Zeitung“ – und das trifft sicherlich<br />
auf viele Kollegen anderer Lokal- und Regionalzeitungen<br />
zu – sind fest verankert im Leben und ganz nah<br />
bei den Menschen, weil sie im Privatleben oft die gleichen<br />
Sorgen und Nöte und Träume umtreiben, wie die<br />
Leser und User auch. Wichtig ist immer: selbst wenn es<br />
zu einer persönlichen Nähe zwischen Journalist und<br />
Protagonist kommt, die Distanz wahren zu können. Oder<br />
anders gesagt: Dienst ist Dienst und Schnaps ist<br />
Schnaps. Noch so ein Sprichwort . . .<br />
Die Wahrheit liest<br />
man nur noch<br />
im Internet.<br />
Diese These ist sehr beliebt. Auch bei Verschwörungstheorien<br />
wird gerne auf die angebliche Wahrheit im Internet<br />
verwiesen. Die Frage ist zunächst: Warum sollen<br />
Inhalte auf irgendwelchen obskuren Seiten von oft<br />
selbst ernannten Experten per se einen höheren Wahrheitsgehalt<br />
haben, als das, was in der Zeitung und auf<br />
deren Nachrichtenportal steht? Im Internet kann jeder<br />
alles behaupten. Da wird nicht geprüft, verifiziert oder<br />
professionell hinterfragt. Für die, wenn man so will,<br />
professionellen Medien besteht darin aber auch eine<br />
große Chance, weil sie der ganzen Kakophonie im Internet<br />
ihre vertrauenswürdigen Inhalte entgegenstellen<br />
können. Die PZ hat schon mehrmals Behauptungen<br />
und Gerüchte, die im Internet kursierten, durch Faktenchecks<br />
entkräften können.<br />
Die Medien unterdrücken<br />
Meinungen, die ihnen<br />
nicht passen.<br />
Falsch. Aber die Medien müssen auch nicht jede Meinung<br />
transportieren. Eine einseitige Berichterstattung soll<br />
jedenfalls vermieden werden. In der Regel gilt das Prinzip,<br />
zu einem Thema immer zwei Seiten zu hören. Dass es<br />
auch mal Artikel geben kann, in denen<br />
in eine Richtung spekuliert wird oder<br />
nur eine Seite zur Sprache kommt,<br />
kann vorkommen, wenn man als<br />
Journalist einen Impuls oder ein Thema<br />
setzen will. Ausgenommen sind<br />
auch Meinungsbeiträge. Meist ist es<br />
ohnehin so, dass wir als PZ von allen<br />
Seiten kritisiert werden. Mal sind wir zu<br />
links, mal zu konservativ. Soll heißen: Die Wahrheit liegt<br />
irgendwo dazwischen und zeugt von einer Überparteilichkeit,<br />
die wir für uns postulieren.<br />
Die Zeitung zensiert<br />
Leserbriefe, die ihr<br />
nicht passen.<br />
Die Leserbriefe gehören zu den meistgelesenen Inhalten<br />
in der Zeitung und sind enorm wichtig für die Beziehung<br />
zwischen Zeitung und Leser. Nein, wir wollen<br />
an der Stelle nicht das Grundgesetz bemühen, in dem<br />
in Artikel 5 die Zensurfreiheit in Deutschland festgeschrieben<br />
ist. Aber folgende Frage wollen wir stellen:<br />
Was ist eigentlich Zensur? Zensur bedeutet, kurz gesprochen,<br />
die staatliche Kontrolle über Informationen.<br />
Also müsste mit dem Vorwurf, die Zeitung zensiere Leserbriefe,<br />
streng genommen gemeint sein, dass eine<br />
staatliche Behörde die Leserbriefe der PZ kontrollieren<br />
würde. Das ist natürlich Unsinn. Und das glauben<br />
wahrscheinlich nicht mal diejenigen, die den Vorwurf<br />
erheben. Sie meinen deshalb eher, die für die Leserbriefe<br />
verantwortlichen Redakteure (bei der PZ ist das die<br />
Chefredaktion) halten bewusst Leserbriefe zurück, weil<br />
dort eine Meinung vertreten wird, die der Zeitung oder<br />
sonst wem nicht passt. Nein, so etwas passiert nicht.<br />
Trotzdem kommt es vor, dass Leserbriefe nicht erscheinen.<br />
Dafür gibt es mehrere Gründe:<br />
1) Die PZ, die mehr Leserbriefe abdruckt als viele andere<br />
Zeitungen, kann aus Platzgründen nicht immer alle<br />
veröffentlichen.<br />
2) Ein Leserbrief muss sich auf Berichterstattung in der<br />
Zeitung oder auf PZ-news beziehen. Tut er das nicht,<br />
findet er auch nicht statt.<br />
3) Er muss presserechtlich einwandfrei sein. Wer in einem<br />
Leserbrief andere beleidigt und ausfällig wird,<br />
muss sich nicht wundern, wenn die PZ eine Veröffentlichung<br />
ablehnt.<br />
4) Ein Thema ist irgendwann auch durch. Wenn sich<br />
nichts Neues entwickelt, dann beendet die PZ irgendwann<br />
auch eine Debatte unter Leserbriefschreibern.<br />
Und für ein Hin und Her einzelner Autoren steht das<br />
Leserforum erst recht nicht zur Verfügung.<br />
5) Anonyme Briefe werden nicht veröffentlicht.<br />
Mit Zensur hat das alles nichts zu tun. Übrigens ist<br />
auch das keine Zensur, wenn wir Briefe nicht in voller<br />
Länge abdrucken können. Solange die Meinung und<br />
der Tenor des Leserbriefs nicht verändert werden, ist<br />
das möglich. Fest steht jedenfalls: Die Meinung der Leser<br />
hat für uns Medienmacher einen hohen Stellenwert!
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58<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
4 | Zeit für unsere Leser<br />
70 Gründe,<br />
die PZ zu lesen<br />
1<br />
Für mich ist die PZ meine „Heimatzeitung“<br />
und sie gehört zu meinem<br />
täglichen Leben einfach dazu. Ein<br />
Frühstück ohne die PZ ist undenkbar.<br />
Die PZ ist informativ, immer aktuell<br />
und man wird einfach über alles Mögliche<br />
auf dem Laufenden gehalten.<br />
Ellen Paprotka aus Pforzheim-Dillweißenstein<br />
2<br />
Ich lese die PZ täglich digital, um<br />
über meine Heimatstadt informiert<br />
zu sein. Mir wäre ohne die PZ<br />
schon viel entgangen. Auch meine jetzige<br />
Arbeitsstelle habe ich über die<br />
Stellenanzeigen der PZ gefunden und<br />
dafür bin ich sehr dankbar.<br />
Yvonne Scherle aus Königsbach<br />
3<br />
Für mich als Pforzheimer, auch<br />
wenn ich erst seit drei Jahren hier<br />
lebe, ist es selbstverständlich, die PZ<br />
zu lesen. Ich schätze die meist gutgemachte<br />
Mischung aus Information,<br />
Diskussion und Klatsch, die rund um<br />
den Wohnzimmertisch immer wieder<br />
Gespräche anstößt. Samstags geht<br />
mein erster Blick in die Leserbriefspalten,<br />
um zu sehen, was die Menschen<br />
gerade besonders bewegt – wo-<br />
bei mich die scharfe Polemik mancher<br />
Gelegenheitsautoren hin und wieder<br />
amüsiert, zuweilen auch besorgt.<br />
Volker Koch aus Pforzheim-Huchenfeld<br />
4<br />
Die PZ und PZ-news gehören bei uns<br />
zum täglichen Ablauf wie das tägliche<br />
Brot. Heimatgefühle werden wach<br />
und erinnern uns an schöne Zeiten in der<br />
alten Heimat. Wir verfolgen das Tagesgeschehen<br />
mit großem Interesse.<br />
Peter und Hiltraud Sigrist<br />
5<br />
Ich bin gebürtiger Neuenbürger und<br />
lebe in Solingen. Um auf dem Laufenden<br />
über die alte Heimat zu sein, lese<br />
ich täglich die Homepage der PZ. Besonders<br />
freut mich, dass viel über Baden-<br />
Württemberg berichtet wird und die Lokalpolitik<br />
nicht zu kurz kommt.<br />
Frank-Michael Fischer<br />
6<br />
Auf die PZ kann ich nur schwer<br />
verzichten. Ich lasse Sie mir auch<br />
in den Urlaub nachschicken, das<br />
klappt hervorragend. Schließlich will<br />
ich auch unter Palmen am Meer wissen,<br />
was in meiner Abwesenheit in der<br />
Goldstadt passiert.<br />
Manuel Ruf aus Pforzheim<br />
E 5597 • NUMMER 212 • 2,10 € DONNERSTAG, 12. SEPTEMBER 2019<br />
75172 PFORZHEIM | POSTSTRASSE 5<br />
THEMEN<br />
KULTUR<br />
Spielzeitstart<br />
mit Meisterwerk<br />
Ein Opern-Klassiker aus der<br />
Feder Giuseppe Verdis feiert<br />
morgen im Theater Pforzheim<br />
Premiere. Die PZ hat<br />
die „Rigoletto“-Hauptdarsteller<br />
interviewt. Seite 15<br />
SPORT<br />
Tolle Leistung<br />
von Robin Hack<br />
Mit der PZ auf<br />
Ballonfahrt.<br />
PFORZHEIM | Seite 18<br />
Noch<br />
2Tage Sa. 14. 9., 10 – 16 Uhr, CCP, Eintritt frei!<br />
Hurra, wir kommen in die Schule!<br />
Nur bei der Nr. 1 * :<br />
die besten Preise<br />
& zufriedensten Kunden.<br />
*Quelle: Kundenmonitor® Deutschland 2019,<br />
www.kundenmonitor.de, ServiceBarometer AG, München<br />
PZ Pforzheim vom 12.09.2019<br />
7Arndt Rometsch aus Mühlacker<br />
8<br />
Immer regional und auf dem<br />
aktuellen Stand!<br />
Auch in der Ferne werden wir<br />
durch die PZ und ihren Onlineauftritt<br />
schnell und aktuell informiert.<br />
Wir sind sozusagen auch in der<br />
Ferne der Heimat ganz nah. Denn vor<br />
15 Jahren habe ich meinen Heimatort<br />
Niefern verlassen, mit dem ich dennoch<br />
familiär und durch Freunde<br />
noch stark verbunden bin. Die täglichen<br />
Infos über den Enzkreis durch<br />
PZ-news unterstützen das Gefühl der<br />
Verbundenheit und lassen die 140 km<br />
Distanz wesentlich geringer erscheinen.<br />
Martina Wamser<br />
9<br />
Als Pressevertreter sollte man immer<br />
objektiv berichten. Das<br />
macht die PZ, egal in welchem Ressort.<br />
Hier wird man gut informiert<br />
und nicht veräppelt wie bei so manch<br />
anderer Zeitung.<br />
Johannes Walch<br />
10<br />
Leben Sie mal in einer Stadt<br />
ohne regionale Berichterstattung,<br />
ohne Berichterstatter vor Ort<br />
und ohne ein Forum (Leserbriefe) für<br />
verschiedene Meinungen und den dadurch<br />
entstehenden (regionalen) Dialog.<br />
Und woher sollen wir dann wissen,<br />
was im Gemeinderat, im Kulturellen<br />
oder Wirtschaftlichen in unserer Region<br />
los ist? Eine Großstadt ist ohne regionale<br />
Presse sehr arm dran. Darum<br />
Mit einem lupenreinen Hattrick<br />
gegen Wales brillierte<br />
der 21-jährige Fußballprofi<br />
aus Calmbach in der deutschen<br />
U21-Nationalmannschaft.<br />
Seite 9<br />
BLICKPUNKTE<br />
Wie tickt die<br />
SPD-Basis?<br />
GroKo, Parteivorsitz, Landtagswahlen:<br />
In Pforzheim<br />
kommt die AG 60 Plus zur<br />
Diskussion zusammen. Es<br />
geht hoch her. Seite 3<br />
Das Warten hat ein Ende: Von heute an beginnt für viele Erstklässler der Ernst des Lebens. Einige Schultüten-Stars stellen sich vor und erzählen, worauf sie sich jetzt fr<br />
Es gibt aber auch Grund zur Sorge: Lehrerverbände warnen vor akuter Platznot in den Grundschulen. pz Pforzheim, Seite 18 / Kinder-PZ, Sei<br />
Friedhofsgärtnerei + Blumenfachgeschäft<br />
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Sie finden unser Blumenfachgeschäft<br />
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70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
59<br />
lesen wir die „Pforzheimer Zeitung“, egal ob digital oder<br />
gedruckt.<br />
Holger Schickle<br />
11<br />
Ich bin im Bundesgebiet beruflich viel unterwegs. Um<br />
über das aktuelle Geschehen in Pforzheim gut informiert<br />
zu sein, lese ich PZ-News.<br />
Martin Becker<br />
12<br />
Johannes Leicht aus Straubenhardt<br />
Immer aktuell und super informativ – Pforzheim<br />
braucht die PZ!<br />
13<br />
Seit zig Jahren lese ich die PZ und seit zirka zehn Jahren<br />
auch PZ-news. Warum? Weil ich täglich umfassend informiert<br />
werde, sowohl im Lokalen als auch was weltweit passiert.<br />
Und wenn ich unterwegs oder auf Reisen bin, dann bin<br />
ich mit dem Handy immer online und mit PZ-news auf dem<br />
Laufenden. Ein Leben ohne PZ kann ich mir kaum vorstellen.<br />
Josef Pendelin<br />
14<br />
Ich lese PZ-news auf meinem Handy regelmäßig, weil<br />
ich über Neuigkeiten und die Entwicklung von Pforzheim<br />
aktuell informiert werden möchte.<br />
R. Fuchs<br />
15<br />
Ich klicke mich durch PZ-news, weil ich berufstätig bin<br />
und so online zeitunabhängig kurz und knapp die wichtigen<br />
Fakten aus meiner Region erfahren kann. Durch die Online-Version<br />
lese ich nur das, was mich interessiert und schone<br />
so die Umwelt, indem ich Papier sparen kann. Weiter finde ich<br />
die Homepage sehr übersichtlich und angenehm zum Lesen.<br />
Nur samstags habe ich auch mal gerne die Papierversion beim<br />
Kaffeetrinken. Das finde ich sehr entspannend – besonders<br />
auch für die Augen, die sonst im Berufsleben und im Alltag<br />
heutzutage viel zu viel auf Bildschirme gucken müssen.<br />
Rebecca Bertsche aus Pforzheim<br />
Geschmack<br />
&Qualität<br />
Besuchen Sieuns aufFacebook: EDEKAEitel<br />
Eitel<br />
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Öffnungszeiten:Montag–Samstag: 8–20 Uhr<br />
Herausgeber:IvanaEitel, Hugo-Römpler-Straße12-18,75328 Schömberg<br />
16<br />
Als Pforzheimer Mitbewohner ist es mir wichtig, immer<br />
auf dem neuesten Stand zu sein. Besonders klasse finde<br />
ich die PZ-App, die mir immer wieder mit dem neusten Gossip<br />
ein Lachen aufs Gesicht zaubert, aber mich auch mit Infos zu<br />
den Veranstaltungen versorgt. Ich finde, die PZ ist sehr engagiert<br />
und fördert ein Gemeinschaftsgefühl in Pforzheim. Wichtig<br />
ist das „Wir“ und das „Gemeinsam“, um Pforzheim zu einer<br />
der angenehmsten und hippsten Städte werden zu lassen. Gemeinsam<br />
mit den Hochschulen ist viel Potenzial gegeben.<br />
Younes Ouis aus der Nordstadt<br />
17<br />
Ganz einfach: Seit 32 Jahren lebe ich in Berlin, möchte<br />
auch von dort informiert sein, was in der Heimat beziehungsweise<br />
im „Ländle“ passiert.<br />
Sabine Hennig aus Berlin<br />
18<br />
Durch die PZ bin ich immer zeitnah und umfangreich<br />
informiert, was in der Welt und meiner Region passiert.<br />
Ich nutze auch das Online-Angebot, mehrmals täglich, auch<br />
von unterwegs und bei der Arbeit. Die redaktionelle Qualität<br />
hebt sich von den Angeboten anderer Zeitungen und Online-<br />
Angeboten im positiven Sinne deutlich ab.<br />
Frank Putze aus Wimsheim<br />
19<br />
Ich lese gerne die PZ, da ich wissen möchte, was in meiner<br />
Stadt und nahen Umgebung so los ist. Seit Kurzem<br />
lese ich die PZ auch digital.<br />
Judith Ludwig aus Pforzheim<br />
70 JahrePforzheimer Zeitung<br />
—<br />
Dankefür die konstruktiv<br />
kritische Zusammenarbeit!<br />
Herzlichen Glückwunsch zum 70-jährigen Bestehen!<br />
Vielen Dank für unseren offenen und ehrlichen Austausch.<br />
Wir freuen uns auf die weiteren gemeinsamen Jahre.<br />
Helios Klinikum Pforzheim |Kanzlerstraße 2-6|75175 Pforzheim|07231969-0<br />
www.helios-gesundheit.de
60<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
4 | Zeit für unsere Leser<br />
20<br />
Die PZ ist informativ und übersichtlich. Ich<br />
habe durch sie, egal ob PZ-extra oder die Tageszeitung,<br />
schon Arbeitsstellen und eine Wohnung<br />
gefunden. Ich werde sie digital auch weiterhin lesen.<br />
Jennifer Knebes<br />
21<br />
Die PZ lese ich seit fast 70 Jahren, zuerst bei<br />
meinen Großeltern, dann bei den Eltern und<br />
seit 1974 haben mein Mann und ich die Zeitung<br />
abonniert. Seit einigen Jahren nutze ich auch die<br />
Online-Ausgabe im Urlaub, unterwegs und zuHause.<br />
Ich bin immer informiert – das ist mir wichtig.<br />
Helmut und Roswitha Fränkle<br />
22<br />
Ich lebe seit meiner Geburt in Pforzheim. Die<br />
Stadt hat gute und schlechte Seiten. Mir ist<br />
es wichtig, zu wissen, was in meiner Stadt passiert.<br />
Patrick Babick aus Pforzheim<br />
23<br />
Ich lese die PZ gerne in WhatsApp als Newsletter,<br />
weil ich schnell über alles informiert<br />
werde – vor allem über Unfälle auf der A8, was für<br />
mich wichtig ist, da es meine Arbeitsstrecke ist. Was<br />
ich auch noch echt super finde ist, dass man der PZ<br />
in WhatsApp fragen stellen kann und dazu schnell<br />
eine Antwort bekommt. Die Instagram Livestreams<br />
sind auch sehr interessant.<br />
Markus Hofelich aus Niefern<br />
24<br />
Wir interessieren uns vor allem für Leserbriefe,<br />
Todesanzeigen und Hinweise auf<br />
Veranstaltungen. Was uns überhaupt nicht interessiert,<br />
sind Berichte über „Schlagersänger“ Augenstein<br />
und andere „Promis“.<br />
J. Widmaier<br />
25<br />
Ich nutze den PZ-Newsletter, weil man dann<br />
immer informiert ist und es auch Spaß<br />
macht. Man muss nicht jedes mal eine Zeitung kaufen,<br />
sondern einfach nur auf den Link drücken – immer<br />
und überall kann man das machen.<br />
Chantal Walter aus Bretten<br />
26<br />
Ich bin in Pforzheim geboren und will natürlich<br />
wissen, was in meiner Heimatstadt<br />
los ist, welche Veranstaltungen hier stattfinden.<br />
Deshalb muss man die PZ lesen.<br />
Heiko Schultz aus Birkenfeld<br />
27<br />
PZ-News ist klasse – rund um die Uhr und<br />
von überall auf der Welt auf dem neuesten<br />
Stand zu bleiben, wenn im Ländle was geschieht.<br />
Tim-Robin Burghardt aus Ölbronn-Dürrn<br />
28<br />
Seit ungefähr fünf Jahren lese ich die<br />
„Pforzheimer Zeitung“ und bin vollkommen<br />
zufrieden. Die PZ gehört zur Stadt wie das<br />
Rathaus – und deswegen lese ich sie so gerne.<br />
Emil Turban aus Bad Wildbad<br />
29<br />
Selbst ich lese die PZ im entfernten Birkenfeld<br />
an der Nahe, da ich durch unseren<br />
Sohn Thorben Schmidt, über Jahre Spieler beim FC<br />
Nöttingen, mich immer noch zur Region Pforzheim<br />
hingezogen fühle und die dortigen Berichte mit Interesse<br />
lese. Es war dort für uns alle eine zweite Heimat,<br />
Kontakte werden immer noch gepflegt und ich<br />
muss sagen, dass die PZ in allen Sparten sehr sachlich<br />
schreibt – im Vergleich zu manch anderen Mitstreitern.<br />
Rolf und Beate Schmidt<br />
30<br />
Die PZ mit PZ-News ist immer brandaktuell,<br />
ob Stadt, Region, Deutschland, weltweit<br />
oder im Sport. Ich lese PZ-News mehrmals täglich.<br />
Wolfgang Beck aus Pforzheim<br />
31<br />
Wer über Geschehnisse in unserer Stadt Bescheid<br />
wissen möchte, sollte die PZ lesen. Die<br />
Berichte sind stets interessant und unterhaltsam geschrieben.<br />
Die PZ am Samstagmorgen zum Frühstück<br />
ist für mich ein Muss!<br />
Michaela Schlögel aus Pforzheim<br />
70 Jahre<br />
Pforzheimer<br />
Herzlichen Glückwunsch<br />
zum 70. Jubiläum<br />
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Carl Benzinger GmbH<br />
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Seit über 100 Jahren werden im Raum Pforzheim<br />
Maschinen der Marke Benzinger gebaut.<br />
Als inhabergeführtes Familienunternehmen<br />
können wir flexibel und schnell auf die<br />
Anforderungen der Märkte und unserer<br />
weltweit operierenden Kunden reagieren.<br />
Wir bieten ein Produktprogramm vielfältiger<br />
Maschinen unter anderem für die Optik,<br />
Feinmechanik, Medizin-, Dental-, Elektround<br />
Regeltechnik, Fluid- und Lagertechnik,<br />
Automobilzulieferindustrie, Luft- und Raum -<br />
fahrt sowie für die Uhren- und Schmuckindustrie.<br />
Bei Carl Benzinger verbinden wir Know-how<br />
und persönliche Inspiration mit allen<br />
Möglichkeiten komplexer Technologien.<br />
Wir nehmen Präzision persönlich.<br />
Wir sind unabhängig in unserem Handeln<br />
und können langfristig planen. Das schätzen<br />
gleichermaßen unsere Kunden und unsere<br />
Mitarbeiter.
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
61<br />
32<br />
Seit 1994 lese ich ununterbrochen die PZ in<br />
Papierform. Es interessiert mich einfach,<br />
was in Pforzheim und dem Enzkreis so alles los ist.<br />
Nicht zu vergessen den Sportteil. Da bleibe ich dann<br />
immer auf dem Laufenden.<br />
Martin Wagner aus Neuhausen<br />
33<br />
Jane Müller-Davis aus Neuenbürg<br />
34<br />
Wie wäre unser „Early Morning Tea“ im Bett<br />
nur ohne unsere PZ?<br />
Ich lese die „Pforzheimer Zeitung“ – jeden<br />
Morgen in der Printversion –, weil sie mit<br />
folgenden Schlagworten kurz und knapp beschrieben<br />
werden kann. Sie ist: pfiffig, online, reiselustig,<br />
zuverlässig, heimatnah, erfrischend, zeitkritisch,<br />
umsichtig, nachdenklich, geistreich!<br />
Regina Wacker aus Ölbronn-Dürrn<br />
35<br />
Die Weltpolitik ist mir sehr wichtig, auch das<br />
politische Geschehen in Pforzheim und der<br />
Umgebung. Interessant finde ich den Sportteil: Wer<br />
hat gewonnen? Wer spielt wann gegen wen? Mir ist<br />
vor allem wichtig, dass die PZ am Morgen nach dem<br />
Frühstück auf dem Tisch liegt. Ich will erfahren, was<br />
OB Boch noch alles vorhat und wie es in Pforzheim<br />
weitergeht. Deshalb: Ohne die PZ am Morgen geht<br />
nichts!<br />
Ilse Beuchle<br />
36<br />
Seit über 20 Jahren lese ich die PZ. In der<br />
Wochenendausgabe finde ich die Leserbriefe<br />
zu diversen Themen interessant. Regelmäßig besuche<br />
ich auch den Online-Auftritt um noch aktueller<br />
zu sein. Den letzten „Relaunch“ fand ich sehr<br />
ansprechend.<br />
Matthias Reinhard aus Neulingen<br />
37<br />
Seit 1981 gehört die PZ zu meiner täglichen<br />
Lektüre. Ich habe mir durch sie ein kleines<br />
Archiv zugelegt, in das ich immer wieder Artikel ablege.<br />
So kann ich alles, wenn nötig, als pdf nachlesen.<br />
Zur PZ bin ich durch meinen Vater gekommen,<br />
der seit 1970 die PZ bezogen hatte. Als ich in die Lehre<br />
ging, teilten wir uns die Zeitung, mein Vater las<br />
den politischen Teil, ich den regionalen. Abends<br />
wurde dann getauscht, bis ich dann selbst einen<br />
Haushalt hatte und seit 1981 treuer PZ-Abonnent<br />
bin. Mir ist es immer noch wichtig, morgens die Zeitung<br />
als Papier zu haben, denn wenn irgendetwas in<br />
der PZ steht, das von Interesse ist, wird es von mir<br />
ausgeschnitten. Das tägliche Rätsel ist für mich eine<br />
Herausforderung.<br />
Martin W. Neef aus Königsbach-Stein<br />
38<br />
Ich lese die PZ, weil ich Zwilling bin. Offen<br />
für Neues, aufgeschlossen und neugierig auf<br />
das, was kommt! Dabei aber konservative Werte<br />
hochhalte und lebe – wie die PZ!<br />
Joachim Below aus Neuenbürg<br />
39<br />
„Pforzheimer Zeitung“ – ohne Frage<br />
erscheint pünktlich alle Tage<br />
was passiert in Stadt und Land<br />
ist mir als Leser dann bekannt<br />
Seit 70 Jahren Tradition<br />
in Pforzheim und in der Region<br />
dass man täglich Zeitung liest<br />
ansonsten wär der Tag vermiest<br />
Frage und Antwort gleich komplett<br />
als Leser lese ich PZ<br />
sie liest sich gut und obendrein<br />
kann man stets im Bilde sein<br />
Die Quintessenz zum Thema ist<br />
wenn du PZ-Leser bist<br />
zum Jubiläum toi-toi-toi<br />
ich bleibe meiner Zeitung treu<br />
Peter Arnold<br />
40<br />
Die PZ lese ich nun<br />
schon seit circa<br />
45 Jahren. Aber angefangen hat<br />
alles damit, dass ich in meiner Lehrzeit 1972 die<br />
Zeitung bei meiner Oma in der Mittagspause gelesen<br />
habe. Gut, ich muss zugeben, dass ich früher die<br />
Zeitung mit dem „B“ gelesen habe. Als ich dann meine<br />
eigene Wohnung hatte, habe ich die „Pforzheimer<br />
Zeitung“ abonniert. Ich habe viel Respekt vor den<br />
Zeitungsausträgern. Meine Zeitungsausträgerin bekommt<br />
auch<br />
immer ein Weihnachts- und Ostergeschenk.<br />
Heinz Szarka aus Pforzheim<br />
41<br />
Die PZ ist in unserem Haus ein unentbehrliches<br />
Zubehör zum Frühstück. Insbesondere<br />
der Stadtteil ist uns wichtig, weil wir viel erfahren<br />
über die Vorgänge in der Stadt und die Region, über<br />
neue Geschäfte, über die Tätigkeit der Stadtverwaltung<br />
oder deren Untätigkeit, über die Parteien im<br />
Stadtrat und über juristische Themen. Auch die Berichte<br />
über Rechtsstreitigkeiten werden von uns verfolgt.<br />
Der Hauptteil informiert umfassend. Den Leserbriefen<br />
dürfte die PZ noch mehr Raum bieten.<br />
Walter Hilber<br />
42<br />
Ich lese täglich morgens die gedruckte PZ,<br />
weil ich dann über alles informiert bin und<br />
Termine von Veranstaltungen erfahre.<br />
Christina Burkard aus Pforzheim<br />
43<br />
Tolle Storys, aber vor allem auch super Bilder.<br />
Die PZ-Fotografen haben eine tolle<br />
Sichtweise.<br />
Jörn Weiser aus Remchingen<br />
44<br />
Ich kann es fast nicht glauben:<br />
70 Jahre „Pforzheimer Zeitung“ –<br />
und davon habe ich 60 Jahre diese<br />
Zeitung mitgelesen.<br />
Angefangen hat alles 1959 als<br />
siebenjähriger Knirps vor der<br />
Schule auf den Knien oder<br />
auf dem Boden liegend.<br />
Oft beim Frühstück und vor<br />
Papa und Mama. Meine<br />
Frau und ich sind treue<br />
Abonnenten mit großem<br />
Interesse am Tagesgeschehen<br />
und weit darüber<br />
hinaus . Politik,<br />
Zeitgeschehen, vor allem Kultur und<br />
Sport – das sind unsere Themen. Die PZ hat<br />
die Nähe und Stärke im lokalen und<br />
regionalen Bereich. Insbesondere meine<br />
Frau beschäftigt sich täglich mehrfach mit<br />
PZ-news. Ich mache gerne bei Rätseln und<br />
Gewinnspielen mit. Wertvoll sind für mich<br />
auch die Beiträge aus Natur, Touristik<br />
und Technik.<br />
Karl-Michael Heel aus Öschelbronn<br />
ELSÄSSER GMBH<br />
Westliche 78–86 · 75172 Pforzheim<br />
Telefon (0 72 31) 31 67 60
62<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
4 | Zeit für unsere Leser<br />
70 Jahre Pforzheimer Zeitung -225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
HEIMATVERBUNDEN &GLOBAL<br />
Wir gratulieren herzlich zum Jubiläum<br />
und wünschen weiterhin eine erfolgreiche Zeit!<br />
admedes.com<br />
g-rau.de<br />
45<br />
Seit Jahrzehnten lese ich die PZ.<br />
Warum ich das tue? Hier die Gründe:<br />
1. Die PZ gehört einfach zum Start in den Tag.<br />
Morgens zuerst eine Tasse Kaffee und die PZ.<br />
Besser kann der Tag nicht beginnen.<br />
2. Hier erfahre ich alles Wissenswerte aus Politik<br />
und aus der Stadt und der Region.<br />
3. Außerdem ist das Kreuzworträtsel morgens eine<br />
Herausforderung.<br />
4. Und wenn meine Enkelkinder zu Besuch sind,<br />
streiten sie um die Seite Kinder-PZ.<br />
5. Die Vorschau auf Veranstaltungen ist super,<br />
neue Kinoprogamme werden vorgestellt.<br />
6. Ich erfahre, wo ich mit der PZ-Abo-Karte<br />
Vergünstigungen erhalte.<br />
Alles in allem ist die PZ für mich unverzichtbar!<br />
Edeltraud Lust aus Pforzheim<br />
46<br />
Es ist bestimmt nicht leicht, die Zeitung jeden<br />
Tag mit tollen Geschichten zu füllen.<br />
Die PZ schafft es jedoch immer wieder. Respekt!<br />
Manfred Stumpp<br />
47<br />
. . . weil ich dies schon 40 Jahre tue. Außerdem<br />
gibt mir die PZ immer das Gefühl, zeitnah<br />
und ehrlich informiert zu werden. Ohne PZ am<br />
Frühstückstisch geht gar nichts.<br />
Carola Markstein aus Neuenbürg<br />
48<br />
Ich kann wirklich sagen, dass ich mit der PZ<br />
Lesen gelernt habe. Ich bin in Pforzheim geboren<br />
und „überzeugte“ Pforzheimerin. Deshalb interessiert<br />
mich alles, was in der Stadt und Umgebung<br />
an Kulturellem, Politischem und Wirtschaftlichem<br />
geschieht. Darüber informiere ich mich täglich<br />
ganz früh am Morgen, bevor der Familienalltag<br />
mich fest im Griff hat und lege die Zeitung auch erst<br />
weg, wenn das Kreuzworträtsel gelöst und der Ro-<br />
man gelesen ist. Ich kann mir die PZ aus meinem<br />
täglichen Ablauf nicht mehr wegdenken.<br />
Martina Warren aus Pforzheim<br />
49<br />
Zum Frühstück lese ich die PZ vom ersten<br />
Blatt bis hin zur letzten Seite ganz genau<br />
durch. Mir gefallen die sehr guten politischen Berichte,<br />
aber auch die Kulturbeiträge und die informativen<br />
Sportberichte. Vor allem die Kommentare<br />
der PZ-Sportredakteure sind klasse. Manchmal habe<br />
ich jedoch eine andere Meinung und teile das<br />
dann per Mail der PZ mit. Sie ist ehrlich, objektiv<br />
und auch neutral.<br />
Gerti und Claus Eisermann<br />
50<br />
Ich lese die PZ, weil sie prima in die Vesperpause<br />
passt und sie sehr informativ<br />
ist und ich mit meinen Kollegen über die vielen<br />
Themen diskutieren kann.<br />
Jan Keller aus Unterreichenbach<br />
51<br />
Die PZ ist für mich unentbehrlich. Als<br />
ich mit acht Jahren nach dem 23. Februar<br />
1945 im Herbst wieder mit meiner Familie<br />
in Pforzheim eine Bleibe fand, hatte ich<br />
gerade Lesen gelernt. Leider waren unsere<br />
Bücher den Flammen des 23. Februar zum<br />
Opfer gefallen. Aber ich war buchstabensüchtig<br />
und wollte Lesen. Ab Erscheinen der<br />
„Pforzheimer Zeitung“ war diese dann im<br />
Abonnement und wurde von mir später übernommen.<br />
Ich schätze die Informationen über<br />
das Stadtgeschehen und die Beiträge zur Politik.<br />
Das Kreuzworträtsel dient als Gehirnjogging<br />
und die Todesanzeigen erinnern<br />
mich täglich, dass das Leben endlich ist. Gelegentlich<br />
lese ich auch den Sportteil, aber<br />
Fußball ist im Fernsehen interessanter. Bei längerer<br />
Abwesenheit lasse ich mir die PZ auch nachsenden.<br />
Ich glaube, ich bin PZ-süchtig !<br />
Rosemarie Jost aus Pforzheim<br />
52<br />
Es interessiert mich, was in Pforzheim und<br />
der näheren Umgebung so alles passiert, wer<br />
gestorben ist und auch die Kleinanzeigen lese ich.<br />
Mechthild Kühling aus Bad Liebenzell<br />
53<br />
Seit den 70er-Jahren bin ich Abonnent. Mein<br />
heutiges Interesse im 84. Lebensjahr ist das Geschehen<br />
der Stadt Pforzheim, dem Land Baden-Württemberg<br />
und der ganzen Welt. Das erfahre ich auf PZnews.<br />
Ich bin umweltbewusst, das heißt für mich auch<br />
unter anderem: Papier sparen! RT
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
63<br />
54<br />
Mir gefällt vor allem der Sportteil. Wir haben<br />
ja schließlich hier in der Region tolle<br />
Vereine, wie zum Beispiel die TGS Pforzheim in der<br />
3. Handball-Liga oder auch die Bundesliga-Basketballerinnen<br />
aus Keltern. Die Berichterstattung ist<br />
allumfassend. Man erhält auch tolle Hintergrundinfos.<br />
Die PZ macht einfach Spaß zu lesen.<br />
Rüdiger Wahl<br />
55<br />
Ich brauche morgens nur „Der Tag wird gut“<br />
auf der Titelseite der PZ – und dann wird der<br />
Tag auch gut!<br />
Peter Scholz aus Bad Wildbad<br />
56<br />
Einer der wichtigsten Gründe, warum ich<br />
die PZ lese, ist die lokale Politikberichterstattung.<br />
Ich will wissen, was in meiner Heimatstadt und<br />
der Umgebung geschieht – und das recht aktuell.<br />
Karl-Heinz Geibig aus Pforzheim-Hohenwart<br />
57<br />
Informativ, unterhaltsam, abwechslungsreich<br />
und gut strukturiert – so mag ich meine<br />
PZ. Sie gehört jeden Morgen bei mir auf den Frühstückstisch,<br />
aber auch nach der Arbeit picke ich mir<br />
noch ein paar Rosinen heraus.<br />
Petra Mayer aus Pforzheim<br />
58<br />
Ich lese täglich PZ-news – am liebsten in der<br />
Mittagspause – und bin damit immer informiert,<br />
was in der Stadt und Region los ist. Auch die<br />
Veranstaltungen sind sehr interessant, da meine<br />
Enkel oft in der Zeitung sind.<br />
Maria Gronau<br />
59<br />
Als sportbegeisterter Bürger von Pforzheim<br />
will ich immer auf dem Laufenden gehalten<br />
werden, was bei unseren Fußballern und Handballern<br />
so passiert. Ich würde mir wünschen, irgendwann<br />
noch Profihandball oder -fußball hier in<br />
Pforzheim erleben zu dürfen.<br />
Karl-Heinz Gruber<br />
60<br />
Ich lese alles: die PZ, PZ-extra, die Pforzheimer<br />
Woche und auch PZ-news. Schließlich<br />
will ich auf allen Kanälen informiert sein.<br />
Regina Weiß aus Eisingen<br />
61<br />
Michaela Winter aus Remchingen<br />
Die ganzen Aktionen der PZ finde ich klasse.<br />
Die Redakteure hängen sich da richtig rein.<br />
65<br />
Die PZ ist für mich die Verbindung zur Außenwelt.<br />
Durch einen Schlaganfall vor zwei<br />
Jahren bin ich halbseitig gelähmt, sitze im Rollstuhl<br />
und komme kaum noch zum Haus raus aufgrund<br />
vieler Stufen. Durch die PZ werde ich bestens informiert,<br />
was sich in meiner Stadt und der Region alles<br />
ereignet und verändert. Sonntage ohne die PZ sind<br />
sehr lang!<br />
Rita Geiger aus Pforzheim<br />
66<br />
Ich bin von Mannheim nach Straubenhardt<br />
gezogen. Es ist mir wichtig, informiert zu<br />
sein, was sich in Pforzheim – meiner Geburtsstadt –<br />
und der Region passiert. Bereits meine Großmutter,<br />
wie auch meine Eltern waren treue PZ-Leser. Für<br />
mich gehört PZ-Lesen zum Morgenkaffee dazu.<br />
Elfi Claus aus Straubenhardt<br />
67<br />
Ich lese Tag für Tag stündlich PZ-news, um<br />
Infos zu bekommen, was in meiner Umgebung<br />
geschieht. Ich bin ein Fan der PZ.<br />
Holger Ullricholger<br />
68<br />
Die regionale Tageszeitung zu abonnieren,<br />
ist für mich ein bewusst gesetztes Bekenntnis<br />
zur pluralen und professionellen Medienlandschaft in<br />
Deutschland. Wir brauchen in der Stadtgesellschaft<br />
eine gemeinsame Nachrichten- und Themenschnittmenge,<br />
auf deren Grundlage wir nachdenken, diskutieren,<br />
streiten, feiern. PZ-news nutze ich zweimal am<br />
Tag. Einmal morgens bevor ich ins Büro fahre und<br />
dann nochmal am Abend. Der Grund ist einfach: Unsere<br />
Region ist wunderschön und ich lebe sehr gerne<br />
hier. Deshalb möchte ich auch umfassend informiert<br />
sein. Das gelingt mir mit dem Onlineangebot.<br />
Silke Frank aus Pforzheim-Hohenwart<br />
69<br />
Ich lese jeden Morgen zum Frühstück sehr<br />
gerne die PZ, weil mir ohne die aktuelle Tageszeitung<br />
ganz einfach der Kaffee nicht schmeckt.<br />
Elke Schwitalla aus Knittlingen<br />
70<br />
Heimatstark find’ ich stark, aber noch vieles<br />
mehr. Die PZ zeigt einem, wie toll doch die<br />
Region hier im Nordschwarzwald ist.<br />
Melanie Woll<br />
62<br />
Ich lese PZ-news mehrmals am Tag. So bin<br />
ich am schnellsten informiert. Über Veranstaltungen<br />
und was es sonst Neues in Pforzheim gibt.<br />
Olga Amann<br />
MUSIKTHEATER SCHAUSPIEL BALLETT<br />
63<br />
Ohne meine PZ würde mir etwas fehlen. Bei<br />
uns kommt sie schon ganz früh am Morgen<br />
(ab 0.30 Uhr). Und da ich oft an seniler Bettflucht leide,<br />
finde ich so eine erste Beschäftigung mit der Zeitung.<br />
Zuerst schaue ich bei den Traueranzeigen nach,<br />
dann kommt das Regionale dran und wenn sich noch<br />
immer keine Müdigkeit einstellt, werden die Rätsel in<br />
Angriff genommen. Die Zeitung ist später ein Begleiter,<br />
wenn ich meinen Mann im Pflegeheim besuche.<br />
Aber auch schon sehr viel früher war für mich die PZ<br />
wichtig. Als ich als junges Mädchen wochenlang in einer<br />
Stuttgarter Klinik lag, war die vom Besuch mitgebrachte<br />
Zeitung so fast die einzige Möglichkeit, über<br />
das Ausmaß des Tornados mehr zu erfahren.<br />
Ingeborg Katz aus Birkenfeld<br />
64<br />
Kritische Kulturberichte, meinungsstarke<br />
Kommentare und tolle Reportagen – es<br />
macht einfach Spaß, täglich die PZ zu lesen.<br />
Frederik Lasser<br />
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Unser Aboservice<br />
berät Sie gerne!<br />
Tel — 07231 / 39 22 56<br />
theater-pforzheim.de
64<br />
Recherchieren, Rezitieren,<br />
Dokumentieren, Informieren,<br />
und vor allem Kommunizieren.<br />
Dazu wollen wir der PZ gratulieren!<br />
Danke für 70 Jahre vertrauensvolle<br />
Zusammenarbeit und auf weiterhin<br />
gute Nachbarschaft!
5<br />
Zeitvertreib<br />
FOTOS: MEYER<br />
Schuhmacher Franco Pascale und seine Frau Gabi<br />
haben einen „PZ-Schuh“ kreiert.<br />
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim
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Passend zu unserem Gewinnspiel<br />
mit den nebenan<br />
stehenden 17 Fragen,<br />
haben wir für die Gewinner<br />
17 attraktive Preise zusammengestellt:<br />
Unter anderem<br />
warten auf die Gewinner<br />
die Powerbank<br />
„Discover XB202U“, oder<br />
ein 7-Zoll Android-Tablet,<br />
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70 Jahre „Pforzheimer Zeitung“: Dazu gibt es natürlich allerhand Facts und Wissen,<br />
die in dieser Sonderveröffentlichung versammelt sind: Wer aufmerksam gelesen hat,<br />
kann die folgenden Fragen beantworten.<br />
17 sind es an der Zahl und ergeben das Lösungswort,<br />
oder besser die Lösungswörter. Zu gewinnen gibt es –<br />
passend zu den 17 Fragen – insgesamt<br />
auch 17 Preise.<br />
Zusendungen mit der (richtigen) Lösung<br />
bitte an Pforzheimer Zeitung,<br />
Poststraße 5, 75172 Pforzheim<br />
1<br />
WIE<br />
HIESS DER REDAKTEUR DER SPORTREDAKTION,<br />
ALS DIE PFORZHEIMER ZEITUNG AM 1. OKTOBER 1949<br />
ZUM ERSTEN MAL ERSCHIEN?<br />
Der 2. Buchstabe des Nachnamens<br />
Bitte wählen Sie aus:<br />
1 Gerd Unterst<br />
2 Karl Lagerfeld<br />
3 Günter Oberst<br />
Mitmachen und gewinnen!<br />
FOTO: ADOBESTOCK<br />
WIE HIESS DER LANDRAT VON 1945 BIS 1959<br />
IM DAMALIGEN LANDKREIS PFORZHEIM?<br />
Vorletzter Buchstabe des Nachnamens:<br />
1 Richard Dissinger<br />
2 Karl Dehmel<br />
3 Karl Röckinger<br />
2<br />
3WIE HIESS VOR UND NACH DER MACHTERGREIFUNG DURCH HITLER<br />
DER VORLÄUFER DER PFORZHEIMER ZEITUNG?<br />
Fünfter Buchstabe:<br />
1 Anzeiger<br />
2 Rundschau<br />
3 Beobachter<br />
Küche&Co Erlebniswelt:<br />
Küchentrends und Innovationen, emotionales Kauferlebnis<br />
und kompetenter Service<br />
Rico Tischer begeistert Pforzheimer Küchenfreunde<br />
mit seiner Küchen-Erlebniswelt<br />
Seit sechs Jahren ist Rico Tischer stolzer<br />
Betreiber des Küche&Co Studios in Pforzheim<br />
und sprudelt vor Ideen. Mit seinem Innovationsgeist<br />
hat sich sein Studio in Sachen<br />
Küchen kauf in der Region zur Anlaufstelle Nr. 1<br />
entwickelt – und das nicht ohne Grund. Unter<br />
dem Motto „Küchenkauf neu erleben“ erfand<br />
der Pforzheimer Tausendsassa sein Küchenstudio<br />
komplett neu und begeistert seine Kunden<br />
seit April 2019 mit einer ganz neuen Erlebniswelt:<br />
Nach stetiger Erweiterung des Sortiments<br />
und einem umfassenden Umbau präsentiert<br />
sich das Studio auf beeindruckenden 1.200 m².<br />
Damit ist es nicht nur Deutschlands größtes<br />
Küche&Co Studio, sondern eine richtiggehende<br />
„Küche&Co-Welt“, in der jedes Detail perfekt<br />
abgestimmt ist.<br />
Das Herzstück des Studios ist die „Küche&Co<br />
Allee“, in der 30 Küchen verschiedenster Preiskategorien<br />
inklusive variierender Geräte und<br />
Zubehör begutachtet werden können. Das absolute<br />
Highlight: Der Einsatz von Virtual Reality-Brillen,<br />
mit denen Kunden ihre individuell<br />
zusammengestellte Küche oder aber schon bestehende<br />
Küchen zur Inspiration virtuell begehen<br />
und ausprobieren können.<br />
Rico Tischer und sein Team<br />
haben eigens dafür eine große Freifläche eingerichtet,<br />
auf der sich Kunden mit der VR-Brille<br />
bewegen können.<br />
Darüber hinaus ist aktuelle Technik in Form von<br />
vernetzten Küchengeräten zu bestaunen. Regelmäßig<br />
stattfindende Kochveranstaltungen<br />
und „Schau-Sonntage“ geben den Kunden die<br />
Gelegenheit, zusammen mit dem Pforzheimer<br />
Küche&Co Team zwischen Kaffee, Kuchen und<br />
kompetenter Fachberatung die potentiellen<br />
Neuanschaffungen zu testen und zu erleben.<br />
Eine Sensation in dieser beeindruckenden<br />
„Küchenwelt“ ist die Musterwohnung, in der<br />
alle Räume komplett mit umfunktionierten Küchenmöbeln<br />
ausgestattet sind. Welt verkehrt:<br />
Hängeschränke können nicht mehr nur als Aufbewahrungsort<br />
genutzt werden, sondern werden<br />
zu Sitzgelegenheiten oder Möbelstücken.<br />
Doch nicht nur das Setting des Studios ist überraschend:<br />
Seit 2018 können Kunden mit besonderen<br />
Materialwünschen auf 65 m² in einer<br />
umfangreichen Musterwelt stöbern und das<br />
genau Passende für die eigene Lieblingsküche<br />
fi nden. „Beim Thema Fronten, Arbeitsplatten<br />
oder Griffe sind uns damit quasi keine Grenzen<br />
gesetzt“, erzählt Rico Tischer stolz. „Wir<br />
können hier fast jeden Planungswunsch erfüllen,<br />
ganz nach unserem Motto‚ Geht nicht,<br />
gibt’s nicht“.<br />
Mit diesem Innovationsgeist begeistert Rico<br />
Tischer nicht nur seine Kunden, sondern auch<br />
seinen Franchisegeber Küche&Co. Das Hamburger<br />
Unternehmen feiert dieses Jahr sein 30.<br />
Jubiläum und hält sich seither an der Spitze der<br />
deutschen Franchisesysteme für Einbauküchen.<br />
„Das Geheimnis ist simpel“, so André Pape,<br />
Geschäftsführer von Küche&Co, „Wir arbeiten<br />
partnerschaftlich mit unseren Franchisenehmern<br />
zusammen und kommunizieren auf Augenhöhe.<br />
So können wir uns gemeinsam kontinuierlich<br />
weiterentwickeln. Das Geheimnis ist<br />
dabei das Zusammenwirken von unternehmerischer<br />
Expertise und den Ideen unserer Franchisenehmer.<br />
Bestes Beispiel ist hier Rico Tischer,<br />
der nicht still steht und mit unglaublicher Kreativität<br />
immer wieder das beste Einkaufserlebnis<br />
für seine Kunden schafft“, erklärt Pape begeistert.<br />
„Und wir haben noch viel vor“, freut sich<br />
Tischer. Noch in diesem Jahr eröffnet er neben<br />
seinem bereits bestehenden Studio ein weiteres<br />
Studio in der Karlsruher Straße. Hier soll sich<br />
das Küchenangebot bei genauso gutem Service<br />
an Menschen richten, die zum Beispiel ihre erste<br />
eigene Küche kaufen. Durch ein schmales und<br />
straffgezogenes Sortiment, Ausstellungsware<br />
und Mengenaktion können hier preiswerte,<br />
sowie fertig montierte Küchen angeboten werden.<br />
„Mit dem ergänzenden Konzept können<br />
wir Küchen für einen schmaleren Geldbeutel<br />
anbieten, die sich zwischen 700,- bis 7.000 Euro<br />
bewegen. Natürlich bieten wir auch hier unseren<br />
gewohnt hohen Beratungsservice“, erklärt<br />
der Unternehmer. Traut man sich eine Montage<br />
durch eigene Hand doch nicht zu, stehen dem<br />
Küchenkäufer sogar studioeigene Schreiner<br />
zur Verfügung, damit individuelle Wünsche<br />
verwirklicht werden können. Tischer erläutert.<br />
„Mit unserem zweigleisigen Angebotskonzept<br />
können wir unseren Kunden zukünftig alles<br />
anbieten: Von der Küche für wenig Geld bis zur<br />
Luxusküche. Denn wir möchten individuell auf<br />
unsere Kunden eingehen<br />
und Küchenträume<br />
erfüllen“.<br />
Rico Tischer<br />
Inhaber des<br />
Küche&Co Studio<br />
Pforzheim<br />
Küche&Co Studio Pforzheim<br />
Karlsruher Straße 34 • 75179, Pforzheim<br />
Tel.: 07231 7761677<br />
Öffnungszeiten:<br />
Dienstag –Freitag 09:30 –19:00 Uhr<br />
Samstag 09:30 –18:00 Uhr
68<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
5 | Zeitvertreib<br />
4<br />
IN<br />
WELCHEM STADION FAND DAS FINALE DER<br />
DEUTSCHEN FUSSBALLMEISTERSCHAFT IM JAHR<br />
1949 STATT?<br />
7<br />
Achter Buchstabe:<br />
1 Olympiastadion<br />
2 Volksparkstadion<br />
3 Neckarstadion<br />
WO FINDE ICH DAS ANGEBOT DES PZ-MEDIENHAUSES<br />
ÜBER VERANSTALTUNGEN IM INTERNET?<br />
Erster Buchstabe:<br />
1 pz-news.de<br />
2 www.pforzheim.de<br />
3 stadtklar.de<br />
5<br />
3<br />
ÜBER WELCHES FERNÖSTLICHE LAND WURDE IN DER ERSTEN AUSGABE<br />
DER PFORZHEIMER ZEITUNG, AM 1. OKTOBER 1949, BERICHTET?<br />
Vierter Buchstabe:<br />
1 Indonesien<br />
2 China<br />
3 Vietnam<br />
STEHT HEUTE AUF DEM JOURNALISTISCHEN INDEX<br />
DES UNSCHREIBBAREN?<br />
Fünfter Buchstabe erstes Wort:<br />
1 Früher war alles besser<br />
2 Es war einmal<br />
Wenn man nur wüsste ...<br />
6<br />
WOVON TROCKNETE IN EINEM ARTIKEL,<br />
ERSCHIENEN IM „1. ABENDBLATT ZUM<br />
PFORZHEIMER BEOBACHTER“ VOM<br />
30. JUNI 1894, EIN AUFGEREGTER HERR<br />
SEINE GLIEDER?<br />
9<br />
Zweiter Buchstabe:<br />
1 Angstschweiß<br />
2 Staub<br />
3 Tortensahne<br />
8<br />
FÜR WELCHES PRODUKT IST ES HEUTE UNDENK-<br />
BAR IN DER ZEITUNG ZU WERBEN? FRÜHER WAR<br />
DIES NOCH EINE SELBSTVERSTÄNDLICHKEIT.<br />
Zweiter Buchstabe:<br />
1 Bier<br />
2 Matratzen<br />
3 Zigaretten<br />
10<br />
ÜBER WELCHE ZEIT WIRD AUF SEITE 118 BERICHTET?<br />
Vorletzter Buchstabe:<br />
1 Vergangenheit<br />
2 Gegenwart<br />
3 Zukunft<br />
DEIN STIL.<br />
DEIN ZIEL.<br />
Taschen<br />
Reisegepäck<br />
Accessoires<br />
und vieles mehr…<br />
Sonnenschutz<br />
Regenschutz<br />
Rollläden<br />
Jalousien<br />
Fliegengitter<br />
Wir gratulieren der PZ<br />
zum 70-jährigen Bestehen!<br />
70 prickelnde Jahre für Pforzheim<br />
und die Region – DANKE PZ!<br />
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11<br />
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
WIE HEISST SEIT JAHRZEHNTEN DER „CHEFKOCH“<br />
DER PFORZHEIMER ZEITUNG?<br />
Zweiter Buchstabe Vorname:<br />
1 Eckart Witzigmann<br />
2 Roy Kieferle<br />
3 Paul Bocuse<br />
15<br />
WAS<br />
WURDE ERST KÜRZLICH IM PZ-MEDIENHAUS<br />
VÖLLIG ÜBERARBEITET?<br />
Letzter Buchstabe:<br />
1 pz-news.de<br />
2 Zeitungsseiten<br />
3 Pforzheimer Woche<br />
69<br />
WELCHEN NAMEN HAT DIE PFLANZE, MIT DER<br />
BESAGTER KÜCHENMEISTER BIS HEUTE AKTIONEN<br />
MIT DER PZ DURCHFÜHRT?<br />
12<br />
Dritter Buchstabe:<br />
1 Knoblauch<br />
2 Kartoffel<br />
3 Bärlauch<br />
WIE LAUTET DIE POSTALISCHE ADRESSE<br />
DES VERLAGSHAUSES DER PFORZHEIMER<br />
ZEITUNG?<br />
Siebter Buchstabe:<br />
1 Kiehnlestraße<br />
2 Bahnhofstraße<br />
3 Poststraße<br />
16<br />
17<br />
WIE VIELE ROLLEN PAPIER SIND FÜR EINE NORMALE<br />
ZEITUNGSAUSGABE DER PFORZHEIMER ZEITUNG<br />
NÖTIG?<br />
Letzter Buchstabe:<br />
1 drei<br />
2 acht<br />
3 zwölf<br />
Lösungswort<br />
13<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17<br />
Zusendungen mit der (richtigen) Lösung bitte an<br />
PFORZHEIMER ZEITUNG, POSTSTRASSE 5, 75172 PFORZHEIM<br />
WER ÜBERNAHM 1893 DIE<br />
LEITUNG BEIM PFORZHEIMER<br />
BEOBACHTER?<br />
Letzter Buchstabe Nachname:<br />
1 Max Klemm<br />
2 Rubert Murdoch<br />
3 Jakob Esslinger<br />
Das Maximale machen…<br />
mit Präzisionswerkzeugen für maximale Ausbringung<br />
STEPPER -Seit über 54 Jahren der Begriff für modernen Werkzeugbau und Erfinder des modularen Werkzeuges fertigt mit über 180 hochqualifizierten<br />
Mitarbeitern am Standort Pforzheim.<br />
WAS WAR DAS OBJEKT DES ÄRGERNISSES,<br />
ÜBER WELCHES DAS „1. ABENDBLATT ZUM<br />
PFORZHEIMER BEOBACHTER“ AM 29. JUNI<br />
1894 BERICHTETE?<br />
Zweiter Buchstabe:<br />
1 Fußpilz<br />
2 Postkutsche<br />
3 Zigarre<br />
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Hochpräzisionsbohrwerk High-Tec-Erosionsmaschinen STEPPER-MODUL-Werkzeug<br />
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Wir gratulieren der<br />
Pforzheimer Zeitung<br />
zum Jubiläum<br />
i<br />
Die von Ihnen übermittelten Daten werden nur zur Prüfung der<br />
Teilnahmeberechtigung sowie im Rahmen der Gewinnbenachrichtigung<br />
verwendet und anschließend gelöscht.<br />
Eine Übermittlung an Dritte findet nur im Falle einer Selbstabholung oder<br />
Zusendung des Gewinnes statt.<br />
Die Gewinner werden unter Angabe von Vor- und Nachnamen,<br />
Wohnort und mit Foto in den Printpublikationen der „Pforzheimer Zeitung“,<br />
den Internetseiten der PZ und auf Social-Media-Plattformen veröffentlicht.<br />
Weitere Einzelheiten können Sie unserer Datenschutzerklärung unter<br />
https://www.pz-news.de/dse-pznews.html entnehmen.<br />
Weretwas besser machen will, hat zwei Optionen: Er kann ein bestehendes Verfahren optimieren oder den gesamten Prozess neu denken. Fritz<br />
Stepperentschied sich fürLetzteres-und initiierte mitdieser HaltungeineSerie technologischer Innovationen,die dasUnternehmen seither stets<br />
einenSchritt vorauspositionieren: Den entscheidenden Schrittvoraus fürmaximale Präzision undProduktivitätinjeder Phasedes Stanzvorganges.<br />
Die Stepper-Entwicklung des modularen Aufbaus von Stanz- und Spritzwerkzeugen, das STEPPER-MODUL-SYSTEM, gilt heute als Wendepunkt<br />
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70<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
5 | Zeitvertreib<br />
Zusammen<br />
alt geworden<br />
und jung<br />
geblieben<br />
Die PZ ist nicht die einzige Institution,<br />
die ihren 70. Geburtstag feiert.<br />
Grund genug, dass auch andere<br />
Geburtstagskinder hier gratulieren –<br />
zumal zwischen den Einrichtungen<br />
in den ganzen Jahren immer eine enge<br />
Verbindung bestand und weiterhin<br />
bestehen soll.<br />
von Ralf Bachmayer<br />
Zwar verzichten die nachfolgenden<br />
Gratulanten auf Blumen, Pralinen,<br />
Sekt und ähnliche Geschenke –<br />
aber herzlich gemeinte Glückwünsche<br />
gibt es dennoch:<br />
„Zusammen feiern, da ist man<br />
nicht allein: Die PZ und der SJR werden gemeinsam<br />
70 Jahre alt. Wir gratulieren der PZ und freuen<br />
uns darauf, ebenso wie in der Vergangenheit auch<br />
in der Zukunft weiterhin – gerne auch gemeinsam –<br />
viel für Pforzheim bewegen zu können. Ein Dank<br />
auch noch für die tolle Unterstützung im Rahmen<br />
Freuen sich mit der PZ: Alison Bussey und Rainer Hopfgarten<br />
gratulieren ebenso ...<br />
... wie viele Freunde, Mitglieder und Beschäftigte vom IB ...<br />
der „Aktion Menschen in Not“ und in der Berichterstattung<br />
im Lokalbereich.“<br />
Alison Bussey und Rainer Hopfgarten, Geschäftsführerin und<br />
Geschäftsführer Stadtjugendring Pforzheim<br />
„Herzlichen Glückwunsch! Ein Geburtstag lädt immer<br />
dazu ein, über die Vergangenheit zu reflektieren,<br />
aber gleichzeitig auch zu träumen in die Zukunft.<br />
Das wir zusammen mit der PZ 70 Jahre alt<br />
werden, freut mich besonders. Generationsübergreifend<br />
gemeinsam Bildung und Engagement für<br />
unsere (zukünftigen) Pforzheimer zu gestalten, ist<br />
eine tolle Sache. Es fordert uns beide dazu auf, jung<br />
zu bleiben und auf der Höhe der Zeit zu sein!“<br />
Bart Dewijze, Leiter Haus der Jugend, Fachbereichsleiter ZAP<br />
(Zentrale Angebote für Kinder und Jugendliche in Pforzheim)<br />
„Die Fähigkeit, sich mit Neugier und Mut dem Leben<br />
zuzuwenden, ist eine zentrale Voraussetzung<br />
für eine selbstbestimmte Teilhabe und Glück. Daher<br />
ist es uns besonders wichtig, dass die Kinder in<br />
unseren Kitas den notwendigen<br />
Freiraum erhalten,<br />
die Welt zu entdecken, die<br />
Jugendlichen in der Carlo-<br />
Schmid- Schule und in Ausbildung<br />
beim IB zur Aktivität<br />
ermutigt werden, die<br />
Erwachsenen die notwendige<br />
Hilfe erhalten, um eigenständig<br />
und selbstverantwortlich<br />
ihren Alltag zu gestalten.<br />
... sowie Liane Bley vom IB.<br />
Mut und Neugier für das Leben sind Elemente, die<br />
auch bei der PZ anzutreffen sind, und dieses Geburtstagskind<br />
seit nunmehr 70 Jahren prägen. Mit<br />
diesem Anspruch können IB und PZ gerne weiterhin<br />
gemeinsam älter werden.“<br />
Liane Bley, Regionalleiterin des IB Baden<br />
Erstklassige Beratung<br />
mit Herz<br />
Unsere Kosmetikerin Julia Eberwein<br />
bietet verschiedene Verwöhn -<br />
behandlungen an, welche den<br />
Kunden eine Auszeit vom<br />
stressigen Alltag bescheren.<br />
Erstklassige Beratung mit Herz – das ist und<br />
bleibt seit nunmehr 44 Jahren das erfolgreiche<br />
Motto der Amica Parfümerie Leipert. Gegründet<br />
wurde das Unternehmen von Jutta Leipert. Vom<br />
ursprünglichen Standort in der Gymnasiumstraße<br />
ging es im Oktober 1986 an den heutigen Standort in<br />
der Dillsteiner Straße 17. Seit 2011 gehört das Geschäft<br />
zur Amica Gruppe mit Hauptsitz in Ravensburg.<br />
Der gemeinsame Auftritt als Amica „die Beauty<br />
Freundin“ vereint momentan 24 Standorte. Seit<br />
2017 ist die Amica Parfümerie Leipert auch Teil<br />
des YBNP – Your Beauty Professional Network, zu<br />
dem 1100 Parfümerien mit 6000 Mitarbeitern in<br />
ganz Deutschland gehören, die mit fachlicher<br />
Expertise und ihrem jahrelangen Know-how Ihr<br />
schönstes Ich zum Vorschein bringen möchten.<br />
Das zwölfköpfige Team der Amica Parfümerie<br />
Leipert kümmert sich engagiert und kompetent<br />
um die Kunden. Mit einem erstklassig präsentierten<br />
Sortiment an internationalen Kosmetik- und<br />
Parfümeriemarken setzt sie auf einen Mix aus<br />
Altbewährtem und neuen Konzepten. Neben<br />
exklusiven Kosmetik-Labels wie Sisley, Rivoli,<br />
Sensai, La Prairie und vielen weiteren, überzeugt<br />
die Parfümerie mit einem breit gefächerten<br />
Warenangebot. Auch spezielle Kundenwünsche<br />
lassen sich kurzfristig verwirklichen.<br />
Besonderen Wert legt das Team auf ehrliche und<br />
kompetente Beratung. Durch ständige Weiterbildung<br />
und Trainings sind die Mitarbeiterinnen<br />
stets auf dem neuesten Stand in Sachen Pfl ege,<br />
Make-up-Trends und Duft. Und: Die Parfümerie<br />
ist erfolgreicher Ausbildungsbetrieb. Nicht zuletzt<br />
erwartet die Kunden in drei Kosmetikräumen und<br />
einer Fußpflegekabine eine breite Palette an<br />
Verwöhnprogrammen und speziellen Behand -<br />
lungen. Die Kosmetikerinnen der Parfümerie<br />
Leipert gehen auf die individuellen Ansprüche<br />
der Kunden ein und stehen bei allen Haut- und<br />
Haarproblemen mit Rat und Tat zur Seite. Dabei<br />
stehen ausgebildete Visagistinnen für die Make-up-Beratung<br />
parat und tragen das passende<br />
Produkt vor Ort auf, so dass sich der Kunde schon<br />
vor dem Kauf vom Ergebnis überzeugen kann.<br />
Spezielle Make-ups für Hochzeit oder andere<br />
Anlässe, eine Schminkberatung und Schminkschule,<br />
bei der Kunden die passenden Farben<br />
und Techniken vermittelt wird, aber auch<br />
Ohrlochstechen runden das Angebot ab.<br />
Zudem finden regelmäßig Abendevents<br />
rund um die Beautywelt statt, zu welchen<br />
die Kunden sich anmelden können.<br />
Termine hierzu erfahren Sie vor Ort<br />
und auf der Facebook- und Instagramseite<br />
der Parfümerie.<br />
Unsere Traditionsparfümerie in der Dills teiner<br />
Straße 17 hält neben einer großen Auswahl an<br />
internationalen Marken im Duft und Pfl egebereich<br />
auch ein persönliches Kosmetikinstitut<br />
der Extraklasse bereit.<br />
Wir freuen uns auf Sie!<br />
Gabi Betz, Filialleitung (rechts) und<br />
Inga Kramer, stellvertretende Filialleitung<br />
KOSMETIK-INSTITUT<br />
Dillsteiner Straße 17 · 75173 Pforzheim<br />
Telefon 07231 21621<br />
www.parfuemerie-leipert.de<br />
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70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
71<br />
PZ Pforzheim vom 04.08.1954<br />
Als die Bilder noch schwarz-weiß<br />
waren: In den zurückliegenden Jahren<br />
konnte die „Pforzheimer Zeitung“<br />
immer wieder über die Co-Jubilare<br />
Stadtjugendring, Haus der Jugend<br />
oder den Internationalen Bund berichten,<br />
wie diese beiden Ausschnitte aus<br />
unserem Archiv aus den Jahren 1949<br />
und 1954 zeigen.<br />
PZ-ARCHIV<br />
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5 | Zeitvertreib 70 Jahre Pforzheimer Zeitung +<br />
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH ZUM 70.GEBURTSTAG!<br />
WIR SIND DER SPRITZGUSS AUF IHRER PARTYTORTE …<br />
erklären<br />
zu<br />
Glauben<br />
überreden<br />
verrufene<br />
Kneipe<br />
Seebad<br />
bei<br />
Genua<br />
dt. Moderator,<br />
†<br />
(Dieter<br />
Thomas)<br />
7<br />
Gelenkerkrankung<br />
Vorname<br />
Nadolnys<br />
Streitmächte<br />
alter<br />
Musikschlager<br />
schrieb<br />
‚Millen-<br />
niumʻ-<br />
Trilogie<br />
eben,<br />
glatt<br />
großer<br />
Hühnervogel<br />
Koralleninsel<br />
italienischer<br />
Weinort<br />
,Onlineplauderʻ<br />
ein<br />
Weißwal<br />
Vorname<br />
des brit.<br />
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Nürnbergs<br />
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† 1931<br />
Vorname<br />
Bölls<br />
griechischer<br />
Sonnengott<br />
gemeinsam<br />
Geldschrank<br />
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Filmstar<br />
(Wesley)<br />
… und gratulieren der PZ zum 70. Jubiläum.<br />
Denn wir als Spezialisten für Silikon-Spritzguss<br />
wissen genau, was es heißt, Ideen unter<br />
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internationale Märkte, unter anderem in der Medizin- und Dentaltechnik,<br />
Uhrenindustrie, Automotive und auch im Werkzeugund<br />
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Die Ursprünge der Firma ZECHA liegen in der Uhrenindustrie -<br />
daher auch die kompromisslose Ausrichtung des Unternehmens<br />
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Lagerlöf<br />
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Autor<br />
(Edgar<br />
Allen)<br />
dt.<br />
,Skandalautorin'<br />
Lebensgefährte<br />
der<br />
Beauvoir<br />
lat.<br />
Präfix:<br />
drei<br />
schrieb<br />
Tom<br />
Saywer-<br />
Romane<br />
aus<br />
dem<br />
Stand<br />
(2 W.)<br />
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Feldblume<br />
franz.<br />
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(Charles)<br />
Klassiker<br />
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Verleger<br />
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20er-<br />
Jahre<br />
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Künste<br />
‚Spiegelʻ-<br />
Herausgeber<br />
kleine<br />
Kellerkrebse<br />
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Schiffe<br />
Autor<br />
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Dick’<br />
histor.<br />
spanische<br />
Flotte<br />
Bilderrätsel<br />
Frauenkosename<br />
3<br />
1<br />
Verdachtsmoment<br />
US-<br />
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(Tennessee)<br />
umfangreich,<br />
schwer<br />
8<br />
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Stadt<br />
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2017<br />
Kinderfrau<br />
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(Mz.)<br />
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(,&‘)<br />
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Fremdwortteil:<br />
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ugs.:<br />
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Längenmaß<br />
griechische<br />
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Lachsforelle<br />
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dt. Skiläuferin<br />
Abk. für:<br />
Alena<br />
hetzen,<br />
verfolgen<br />
Teil des<br />
Kirchturms<br />
jüd.<br />
Priester<br />
in<br />
Babylon<br />
engl.<br />
Anrede<br />
(Fräulein)<br />
amerik.<br />
Nachrichtensender<br />
Impfflüssigkeit<br />
Vorsprung<br />
(franz.)<br />
amerik.<br />
Magazin<br />
Hauptstadt<br />
von<br />
Alaska<br />
Redaktionsressort<br />
deutsches<br />
Nach-<br />
richten-<br />
Magazin<br />
Auslese<br />
der<br />
Besten<br />
(Mz.)<br />
eh. dt.<br />
Eiskunstläuferin<br />
kräftig,<br />
muskulös<br />
religiöser<br />
Brauch<br />
knappe<br />
Badeanzüge<br />
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‚heilig‘<br />
in span.<br />
Städtenamen<br />
steinig<br />
Audienzraum<br />
im<br />
Orient<br />
weichschaliges<br />
Vogelei<br />
Kleist-<br />
Roman:<br />
,Michael<br />
...‘<br />
Netzhaut<br />
des<br />
Auges<br />
greisenhaft<br />
unvermittelt<br />
−<br />
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11<br />
2<br />
jap.<br />
Autor<br />
(Haruki)<br />
Herausgeber<br />
von<br />
Medien<br />
19<br />
Urheber<br />
6<br />
Formgestaltung<br />
absolute<br />
Temperaturskala<br />
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zähflüssiger<br />
Saft<br />
schweiz.<br />
Tageszeitung<br />
(Abk.)<br />
Vereinigung<br />
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verdächtig<br />
Toilette,<br />
WC<br />
(ugs.)<br />
Absteigequartier<br />
ständiger<br />
Bezieher<br />
einer<br />
Zeitung<br />
tropische<br />
Fledermausart<br />
Kraftfahrzeug<br />
(Kw.)<br />
niemals<br />
Handel,<br />
Geschäft<br />
(engl.)<br />
altröm.<br />
Musikinstrument<br />
Gartengerät<br />
neuindische<br />
Sprache<br />
22<br />
Bronzetrompete<br />
dt.<br />
Komponist,<br />
† 1847<br />
Juristentracht<br />
bei<br />
Gericht<br />
nach<br />
oben<br />
offene<br />
Halle<br />
Bann,<br />
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Pastenbehälter<br />
ital.<br />
Rechtsgelehrter,<br />
† 1220<br />
tibetanische<br />
Mönche<br />
Lehrauftrag<br />
5<br />
französischer<br />
Schriftsteller<br />
†<br />
unfähig<br />
zu hören<br />
18<br />
Seufzer<br />
Film mit<br />
Reeves<br />
und<br />
Bullock<br />
Beweise<br />
der Abwesenheit<br />
ein Verkehrszeichen<br />
amtliche<br />
Genehmigung<br />
Leichtathlet<br />
9<br />
Kfz-Z.<br />
Bamberg<br />
Figur im<br />
Kaspertheater<br />
US-Regisseur,<br />
†<br />
(Robert)<br />
ebenso<br />
derartige<br />
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(Gustave)<br />
Kunststil<br />
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chemisches<br />
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Ukraine<br />
weltweites<br />
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Netzwerk<br />
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Kneipe<br />
(franz.)<br />
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Gesteinsbruchstücke<br />
dt.<br />
Dichter,<br />
† 1805<br />
Salzgewinnungsanlage<br />
erster<br />
Bartwuchs<br />
12 13 14<br />
10<br />
‚Italien‘<br />
in der<br />
Landessprache<br />
Gründer<br />
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,Bildʻ-<br />
Zeitung<br />
semitischer<br />
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Kos
225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
72/73<br />
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15<br />
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23<br />
frz.<br />
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(Victor)<br />
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Schriftsteller<br />
(Robert)<br />
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25<br />
Fließbehinderung<br />
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(Gabriel<br />
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Hausvorbau<br />
Ackergerät<br />
21<br />
ritterl.<br />
Reiterkampfspiel<br />
Bodenvertiefung<br />
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Werk<br />
von Toni<br />
Morrison<br />
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(hebr.)<br />
Tonaufnahmegerät<br />
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(2 W.)<br />
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24<br />
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2016<br />
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12<br />
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14<br />
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Bienenvolk<br />
asiatisches<br />
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11<br />
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26<br />
germanischer<br />
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Wildnis‘<br />
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deutsche<br />
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(Mati)<br />
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74<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
5 | Zeitvertreib<br />
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Kurioses und Wissenswertes nach dem Motto: „Alles, was Sie<br />
schon immer über die Zahl 70 wissen wollten – oder auch nicht.“<br />
von Ralf Bachmayer<br />
Im vergangenen Jahr lag die<br />
Zahl der Flüchtlinge weltweit<br />
erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg<br />
über 70 Millionen.<br />
Deutschlands Flüchtlingspolitik wurde<br />
vom Flüchtlingshilfswerk der Vereinten<br />
Nationen ausdrücklich gelobt.<br />
Bei der Geburt besteht der menschliche<br />
Körper zu 95 Prozent aus Wasser. Im Erwachsenenalter<br />
sinkt der Anteil jedoch<br />
auf „nur“ noch knapp 70 Prozent, da<br />
mit zunehmendem Alter die Fähigkeit<br />
der Wasserspeicherung abnimmt.<br />
Je geringer der Luftdruck ist, desto<br />
niedriger ist die Siedetemperatur.<br />
Auf der Spitze des Mt. Everest ist der<br />
Luftdruck so gering, dass das Wasser<br />
bereits bei 70 Grad Celsius siedet.<br />
Mehr als 70 Prozent des weltweit hergestellten<br />
Spielzeugs stammt mittlerweile<br />
aus China, wie Marktforscher<br />
von Ibisworld errechnet haben.<br />
Lärm wird in der logarithmischen Einheit<br />
Dezibel (dB) angegeben. Bei besonderen<br />
Belastungen bestimmter Schall-<br />
Frequenzen für das Ohr wird der<br />
Schallpegel in der Einheit dB (A) gemessen.<br />
Mit 70 db(A) wird der durchschnittliche<br />
Lärm in Büros angegeben.<br />
Wer 70 Jahre verheiratet ist, der feiert<br />
Platinhochzeit.<br />
Weil auf der nordnorwegischen Insel<br />
Sommarøy in den Sommermonaten<br />
die Sonne knapp 70 Tage lang nicht<br />
untergeht, bemüht sich die Insel darum,<br />
offiziell als erste zeitfreie Zone<br />
der Erde anerkannt zu werden.<br />
Die Sommarøy-Brücke, die die Inseln Kvaloya und<br />
Sommarøy verbindet.<br />
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Wir gratulieren<br />
der PZ zum<br />
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Mitglieder von gesetzlichen Krankenkassen<br />
haben Anspruch auf Krankengeld,<br />
wenn die Krankheit sie arbeitsunfähig<br />
macht oder sie auf Kosten der<br />
Krankenkassen stationär behandelt<br />
werden. Im gesetzlich vorgesehenen<br />
Regelfall beträgt das Krankengeld 70<br />
Prozent des zuvor erzielten regelmäßigen<br />
Arbeitsentgelts und Arbeitseinkommens,<br />
soweit es der Beitragsberechnung<br />
unterliegt.<br />
Salmonellen sind kleine, stäbchenförmige<br />
Bakterien. Ihr natürlicher<br />
Lebensraum ist der Magen-Darm-<br />
Trakt von verschiedensten Tieren,<br />
seltener auch von Menschen. Salmonellen<br />
kann man abtöten, indem man<br />
sie für mindestens zehn Minuten bei<br />
über 70 Grad Celsius erhitzt.<br />
Die Distanz beim olympischen<br />
Bogenschießen geht über 70 Meter.<br />
Voll konzentriert: Bogenschießen ist beliebt.<br />
1951 entschieden die Bürger von<br />
Baden, Württemberg und Württemberg-Hohenzollern<br />
über ein gemeinsames<br />
Bundesland. Insgesamt nahmen<br />
mehr als 60 Prozent der Bevölkerung<br />
an der Volksbefragung teil, wovon<br />
sich knapp 70 Prozent für einen<br />
einzigen Südweststaat – nämlich<br />
Baden-Württemberg – aussprachen.<br />
Wer in Moskau U-Bahn fahren möchte<br />
und keine 30 Rubel (etwa 70 Cent)<br />
zur Hand hat, kann sein Ticket mit<br />
vollem Körpereinsatz bezahlen. In der<br />
Metro-Station Wystawotschnaja steht<br />
ein Automat mit Sensoren. Der Fahrgast<br />
muss nun vor diesem Automaten<br />
dreißig Kniebeugen innerhalb von<br />
zwei Minuten machen. Schafft er das,<br />
bekommt er ein Freiticket spendiert.<br />
Bei einer Kaffeefahrt handelt es sich<br />
um eine organisierte Ausflugsfahrt mit<br />
angeschlossener Verkaufsveranstaltung.<br />
Der Staat finanziert diese übrigens<br />
mit, denn die Veranstalter dürfen<br />
70 Prozent der Bewirtungskosten von<br />
der Steuer absetzen.<br />
Die Zahl 70 hat im Judentum eine<br />
besondere Bedeutung. Die Zahl stehe<br />
für Vollkommenheit. So gebe es nach<br />
rabbinischer Lehre im Menschen sieben<br />
verschiedene Eigenschaften, von<br />
Wohltätigkeit bis Stärke, und jede dieser<br />
sieben Eigenschaften setzt sich aus<br />
zehn einzelnen Aspekten zusammen.<br />
Sieben mal zehn macht 70.<br />
Nach 70 Jahren ist die Frist der Copyrights<br />
ausgelaufen. Ist ein Autor also<br />
gestorben – und das schon seit 70<br />
Jahren – und es finden sich keine Regelungen,<br />
wonach sich das Copyright<br />
verlängern muss, gehört ein Werk der<br />
Öffentlichkeit als Public Domain, jeder<br />
kann es nutzen. Das ist übrigens<br />
der Grund, warum jedermann und<br />
jederfrau die Werke von Shakespeare<br />
und Beethoven nutzen darf.<br />
(Quellen: dpa/pm)
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
75<br />
JAHRE<br />
PFORZHEIMER<br />
ZEITUNG<br />
Wir gratulieren zum Jubiläum<br />
und sagen DANKE<br />
für das engagierte Wirken am und für den Standort Pforzheim<br />
sowie für die Unterstützung bei zahlreichen Themen,<br />
Projekten und Veranstaltungen!<br />
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Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
5 | Zeitvertreib<br />
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Jubiläum und bedanken uns<br />
für 25 Jahre gute Zusammenarbeit!<br />
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mit der PZ<br />
Die Collagen-Kunst: Für Viola reicht diese Art des<br />
kreativen Ausdrucks bis zu ihren Anfängen als<br />
Schmuckdesign-Studentin an der vormaligen<br />
Pforzheimer Fachhochschule für Gestaltung<br />
zurück. „Die Farbe im Schmuck“ hieß damals das<br />
Thema ihrer Diplomarbeit – eine Collagenarbeit.<br />
von Walter Kindlein<br />
Bewertet wurde diese Arbeit damals im Jahr<br />
1989 mit einer Note zwischen 1 und 2. An die<br />
genaue Note kann sich die renommierte<br />
Pforzheimer Künstlerin nicht erinnern. Woran<br />
sie sich indes noch gut erinnern kann: Im<br />
selben Jahr erhielt sie den Degussa-Preis im<br />
Wettschmieden. Aus der PZ hatte Sie dies erfahren, sie selbst<br />
hatte niemand informiert. Dennoch: Die Freude war natürlich<br />
groß. Doch Schnee von gestern: Ihr Hauptthema sind heute die<br />
(eleganten) Damen. Mit ihren feiert sie ihre Erfolge. Da bot es<br />
sich an, einem solchen Werk mithilfe von Zeitungen eine neue<br />
Dimension zu geben: Eine elegante PZ-Austrägerin sollte es<br />
werden. „Eine Herausfordung“, so Viola – die ihr aber auch viel<br />
Spaß brachte, wie sie nach der Vollendung des Werkes erzählt:<br />
„Man weiß nie, was dabei herauskommt, aber ich hatte in keinem<br />
Moment Angst davor, dass es nicht gelingt.“ Ausgangspunkt<br />
war ein Bild, an dem sie immer wieder arbeitete, das<br />
aber bislang unvollendet blieb. Da kam die PZ-Jubiläumsaktion<br />
gerade richtig – neben den Zeitungen<br />
„<br />
selbst kam – passend zur<br />
PZ – viel Ultramarin-Blau zum Einsatz. Das Königsblau drum<br />
herum bietet einen reizvollen Kontrast.<br />
„Eine Collage mit Zeitungen<br />
ist eine tolle Herausforderung.“<br />
Viola zu ihrer Arbeit zum PZ-Jubiläum<br />
Das Werk ist vollendet – samt Zeitung unterm Arm und als Kopfschmuck.<br />
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wünschen der Pforzheimer Zeitung nur das Beste zum 70-jährigen Jubiläum<br />
Wir gratulieren der<br />
Pforzheimer Zeitung<br />
ganz herzlich zum<br />
großen Jubiläum!<br />
KOCHEN<br />
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der Pforzheimer Zeitung ganz herzlich zu<br />
70 Jahren PZ und 225 Jahren Zeitung<br />
in Pforzheim und wünscht<br />
für die Zukunft alles Gute!<br />
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Jubiläum und<br />
bedanken uns<br />
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Söhnle-Beck zusammen mit fünf weiteren Mitarbeitern geführt wird.<br />
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Herstellern stehen für hochwertige und verlässliche Qualität.<br />
Der persönliche Kontakt von Mensch zu Mensch ist uns ein wichtiges<br />
Anliegen. Wir sorgen dafür, dass unsere Kunden sich dauerhaft an ihren<br />
Uhren erfreuen können, denn edle mechanische Uhren sind mehr als bloßer<br />
Zeitanzeiger. Sie sind oft bestückt mit Erinnerungen wie beispielsweise Abitur,<br />
Studium, Konfirmation, Geburtstag, Jahrestag, deshalb oft Begleiter für<br />
das ganze Leben. Als Erbstück durchwandern sie manchmal Generationen,<br />
werden weitergegeben und in Ehre gehalten. Uns ist der ideelle Wert der<br />
feinen Zeitmesser genauso bewusst wie ihr materieller.<br />
Professionelle Pflege, Batteriewechsel, Dichtheitsprüfungen oder das<br />
exakte Anpassen eines Metallbandes, detaillierte Grundüberholung sind<br />
Servicestandards, die uns sehr am Herzen liegen. Eine weitere Vielzahl von<br />
Serviceleistungen ergänzt unser Angebot wie beispielsweise Reparaturen von<br />
Großuhren, Schmuck, Gravuren aller Art, Weitenänderungen, Umarbeitungen<br />
und Anfertigungen, Perl- und Steinketten knüpfen und Altgold prüfen.
78<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
5 | Zeitvertreib<br />
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Projekt „PZ trifft Schule“ begeistert.<br />
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Aktionen für<br />
Kids in Hülle<br />
und Fülle<br />
Bei der „Pforzheimer Zeitung“ hat man ein Herz<br />
für Kinder. Frühzeitig sollen diese etwas über die<br />
unterschiedlichsten Medien erfahren – und mit<br />
diesen natürlich in vielfältiger Hinsicht umgehen<br />
lernen. Dabei darf natürlich neben Wissen und<br />
Kreativität der Spaß nicht zu kurz kommen. Und<br />
dies auf dem unterschiedlichsten Feldern.<br />
von Ralf Bachmayer<br />
Bücher und Zeitungen oder Apps, Videos und<br />
Spiele – der Umgang von Kindern mit Medien<br />
ist so unterschiedlich, wie die Kinder<br />
selbst. Bei der Aktion der Pforzheimer Zeitung<br />
„PZ trifft Schule“ oder „PZ im Kindi“<br />
kann man als Medienvertreter ganz direkt<br />
mit den jüngeren Konsumenten in den Austausch kommen.<br />
Und die Aktion kommt seit vielen Jahren bei den teilnehmenden<br />
Schulen – und vor allem den Schülerinnen und<br />
Schülern – bestens an. Nicht nur wegen Paula Print, wie PZ-<br />
Redakteur Ralf Bachmayer bei einem Besuch in der Nordstadtschule<br />
selbst erleben konnte.<br />
Erste Überraschung: Keine gelangweilten Kids, die den<br />
Besuch als notwendiges Übel, von der Lehrerin verordnet,<br />
betrachten. Smartphone über alles? Nein, sie<br />
haben sich bereits eingehend mit der Tageszeitung befasst.<br />
Sie kennen die Rubriken wie etwa Politik, Sport und Lokales.<br />
Und natürlich auch die Seite Kinder-PZ. Sie wissen auch, was<br />
eine Schlagzeile ist und warum gute Fotos für die Zeitung<br />
wichtig sind. Über mehrere Wochen hinweg hatten die Klassen<br />
4b und 4c auf Anregung ihrer Klassenlehrerinnen am<br />
Projekt „Schule trifft Zeitung“ mit viel Engagement teilgenommen.<br />
Zweite Überraschung: Die Zeitspanne, die ich für die große<br />
Fragerunde eingeplant habe – immerhin eine knappe Schulstunde<br />
– ist für die Menge an Fragen der Kinder leider viel zu<br />
kurz. „Wann musst du morgens anfangen zu arbeiten?“ oder<br />
„Wie kommt ihr an eure Informationen?“ oder „Musst du viel<br />
reden und schreiben“ aber auch „Wieviel verdient ein Redakteur?“<br />
waren unter anderem Fragen, die die Kinder interessierten.<br />
Am liebsten hätten sie noch eine Schulstunde drangehängt<br />
– aber schließlich warten ja da auch noch Deutsch,<br />
Mathematik und Co.<br />
Zeit für ein Abschlussfoto ist noch und dann muss ich doch<br />
noch ganz schön staunen, wie die Schülerinnen und Schüler<br />
ihr kreatives Können mit gebastelten Accessoires aus<br />
Zeitungspapier zum Ausdruck gebracht hatten.
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
79<br />
Mit vollem Einsatz<br />
bei der Sache<br />
Die Kids-WM: Bei den Fußballweltmeisterschaften wie auch<br />
Europameisterschaften konnten sich E-Junioren-Mannschaften für die<br />
PZ-Kids-WM und -EM anmelden. Diese wird jeweils mit einem<br />
Partnerverein auf die Beine gestellt, bei der Weltmeisterschaft im<br />
vergangenen Jahr war dies etwa die TG Stein.<br />
von Walter Kindlein<br />
Oberbürgermeister Peter Boch zu Gast in Puzzleheim und gleich mit von der Partie.<br />
PUZZLEHEIM<br />
Fast wie im richtigen Leben<br />
Im Jahr 2014 wurde<br />
Wilferdingen<br />
zu Brasilien, 2016<br />
Wiernsheim zu<br />
Frankreich und<br />
2018 Stein zu<br />
Russland. „Fast 1000 Teilnehmer<br />
und mehr als 4000<br />
Zuschauer haben die ersten<br />
drei Turniere dieser Art zu<br />
Höhepunkten des Sportsommers<br />
in der Region gemacht“,<br />
blickt PZ-Chefredakteur Magnus<br />
Schlecht zurück. „Es<br />
waren die Emotionen, die<br />
fairen Gesten und die unzähligen<br />
Fahnen aus der ganzen<br />
Welt, die bleibende Erinnerungen<br />
hinterlassen haben.“<br />
Daher ist es für das Medienhaus<br />
der „Pforzheimer Zeitung“<br />
klar gewesen, dass die<br />
Erfolgsgeschichte auch weiterhin<br />
fortgeschrieben wird.<br />
Die Teilnahme an der Kids-<br />
WM ist kostenlos: Startgebühren<br />
werden keine erhoben.<br />
Ganz im Gegenteil: Die<br />
PZ schenkt jeder Mannschaft<br />
Mit viel Einsatz bei der Sache zeigen sich die jungen Fußballer.<br />
FOTO: RIPBERGER<br />
einen Satz Trikots in den Farben des Landes, das sie vertritt. Dem Sieger winkt zudem ein großer<br />
Pokal. Die Gruppeneinteilung ist identisch mit der echten WM in Russland. Damit möglichst<br />
viele verschiedene Vereine um den WM-Pokal spielen können, wird zunächst nur eine<br />
Mannschaft pro Verein berücksichtigt. Das Turnier wird jeweils an zwei Tagen auf dem Gelände<br />
des Partnervereines ausgespielt. Immer wieder ist dies ein Riesending für die kleinen Fußballtalente<br />
im E-Jugend-Alter.<br />
In der Bäckerei wird blecheweise<br />
Pizza vorbereitet, in<br />
der Redaktion der „Puzzleheimer<br />
Zeitung“ recherchieren<br />
die Reporter – mit Unterstützung<br />
der Pforzheimer Zeitung<br />
– eifrig die neusten Geschichten<br />
und in der Medienwerkstatt<br />
wird an Schildern<br />
für die Müllsortierung gebastelt<br />
– schon wenige Stunden<br />
nach Start der Kinderspielstadt<br />
Puzzleheim herrscht in<br />
diesem Sommer geschäftiges<br />
Treiben rund um die Bohrainschule.<br />
Es gibt sogar eine<br />
eigene Puzzleheim-Währung,<br />
den Eupu. Bereits zum zehnten<br />
Mal übernehmen Kinder<br />
für zwei Wochen das Ruder<br />
und gestalten ihr Puzzleheim<br />
so, wie es ihnen gefällt – und<br />
das mit allen Bürgerrechten<br />
und -pflichten.<br />
Wie die Wahl des Puzzleheimer<br />
Bürgermeisters.<br />
Mehrere Kandidaten treten<br />
für das Amt des Stadtoberhaupts<br />
an und haben dabei<br />
allerlei Ideen, wie sie die<br />
Wählergunst gewinnen<br />
könnten. Philipp zum Beispiel<br />
wirbt mit niedrigeren<br />
Getränkepreisen: „Ein Apfelschorle<br />
kostet mit Pfand<br />
sieben Eupu, das ist zu viel“,<br />
erklärt der Neunjährige entschieden.<br />
Neben günstigeren<br />
Erfrischungen fordert Philipp<br />
auch „Gerechtigkeit für<br />
alle“. Organisatorin Kerstin<br />
Opolka von den Mobilen<br />
Kinderangeboten der SJR<br />
Betriebs g GmbH ist seit der<br />
ersten Stunde mit dabei. Wie<br />
ihre rund 70 Kollegen sorgt<br />
sie dafür, dass die Kinder alle<br />
Rahmenbedingungen vorfinden,<br />
um sich die Spielstadt zu<br />
eigen machen zu können.<br />
Dazu zählen auch moderne,<br />
digitale Angebote, wie die<br />
neue Internet- und Grafikwerkstatt,<br />
wo gemeinsam mit<br />
Foto- und Kamerateams<br />
Filmbeiträge sowie eine eigene<br />
Puzzleheimer Tagesschau<br />
produziert werden. Ob es die<br />
Erwachsenen da auch hineinschaffen?<br />
Jedenfalls kommen<br />
auch Gemeinderäte, Oberbürgermeister<br />
Peter Boch lässt es<br />
sich ebenfalls nicht nehmen,<br />
Puzzleheim einen Besuch abzustatten.<br />
Langweilig, so viel<br />
steht fest, wird es in Puzzleheim<br />
nie. „Die Höhepunkte<br />
hier sind der ganz normale<br />
Alltagswahnsinn, da müssen<br />
wir gar nicht viel dafür tun“,<br />
sagt Robin Schneider vom<br />
Orga-Team.<br />
Digitaler Arbeitsplatz<br />
steigert Produktivität und Effizienz<br />
Die Digitalisierung ist auf dem Vormarsch und<br />
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S<br />
DIE PZ LESEN – UND DER TAG WIRD GUT!<br />
80 5 | Zeitvertreib<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
B<br />
A<br />
C<br />
F<br />
D<br />
E<br />
WELCHER BILDAUSSCHNITT VON A BIS F BEFINDET<br />
SICH NICHT IDENTISCH IN DER ABBILDUNG?<br />
LÖSUNG „AUSSCHNITTRÄTSEL“: B
Die Zeit<br />
6<br />
nutzen<br />
FOTO: MORITZ<br />
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim
82<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
6 | Die Zeit nutzen<br />
ZUM NACHKOCHEN<br />
UND GENIESSEN<br />
Kieferles<br />
Lieblingsrezepte<br />
Die Reihenfolge ist sofort<br />
klar, als Roy Kieferle seine<br />
drei liebsten Rezepte nennen<br />
soll. „Nummer eins ist auf<br />
jeden Fall der Heidelbeer-<br />
Pfannkuchen“, sagt er wie<br />
aus der Pistole geschossen.<br />
Statt Heidelbeeren könne<br />
man auch anderes Obst, wie<br />
zum Beispiel Äpfel, verwenden.<br />
Auf dem zweiten Platz<br />
steht die Kartoffelpfanne mit<br />
Kräutern, die er bei der Ferienaktion<br />
„Schau mal, wo Du<br />
lebst“ für die PZ-Leser gekocht<br />
hat. Dazu Gemüse mit<br />
Olivenöl, Tomaten vom eigenen<br />
Stock und Ziegenquark,<br />
fertig. „Dafür gehe ich auf<br />
Diebestour“, lacht der Koch.<br />
Und dann dürfe ein Fisch-<br />
Gericht nicht fehlen, das<br />
komme bei ihm zweimal pro<br />
Woche auf den Tisch. Hier<br />
die Rezepte im Überblick:<br />
HEIDELBEERPFANNKUCHEN<br />
Zutaten für 1 Pfannkuchen:<br />
100 g Dinkelmehl Type 550<br />
oder 630<br />
250 ml Vollmilch<br />
1 Prise Salz<br />
2 kleine Eier<br />
Butter zum Ausbacken.<br />
Geeignet ist auch Butterschmalz,<br />
ich bevorzuge Butter<br />
wegen des Geschmacks.<br />
Geeignete Pfanne ca. 23 cm<br />
Durchmesser<br />
Für die Glasur<br />
100 ml Sahne<br />
2 EL Rohrzucker<br />
Zubereitung: Mehl mit Milch<br />
gut verrühren, ca. 1 Std. quellen<br />
lassen, Eier und Prise Salz<br />
(Fortsetzung auf Seite 83)<br />
An die Pfannen, fertig, los: Roy Kieferle kocht für PZ-Leser in seinem Dobler Lokal „Wagnerstüble“ bei der Aktion „Schau mal, wo Du lebst“.<br />
Von der<br />
Leichtigkeit<br />
des Kochens<br />
Zu Kräutern im Allgemeinen und dem Bärlauch im<br />
Besonderen: Seit Jahrzehnten verrät Roy Kieferle<br />
den PZ-Lesern Tipps rund ums Essen. Natürlich<br />
gibt es auch regelmäßig Rezept-Ideen des Dobler<br />
Kochs. Die Begeisterung ist ungebrochen. Sowohl<br />
bei ihm – als auch bei den Menschen,<br />
die sich gerne bei ihm melden.<br />
von Sabine Mayer-Reichard<br />
FOTOS: PZ-ARCHIV, MEYER<br />
s ist eine lange und leckere Zusammenarbeit<br />
zwischen dem Dobler Koch Roy Kieferle und der<br />
„Pforzheimer Zeitung“. „Ich kann mich noch gut<br />
erinnern, wie alles anfing“, erzählt der 73-Jähri-<br />
Ege, während er entspannt auf der Terrasse seines<br />
Lokals „Wagnerstüble“ sitzt und ein Früchtemüsli löffelt.<br />
1978 sei es gewesen, als PZ-Verleger Albert Esslinger-Kiefer im<br />
Lokal aß und einen Bericht darüber veröffentlichte. „Er hat<br />
darüber geschrieben, dass ich kein Anhänger der Nouvelle<br />
Cuisine bin, die das ursprüngliche Produkt manchmal bis zur<br />
Unkenntlichkeit verändert“, erinnert sich der Koch – den Artikel<br />
hat er bis heute aufgehoben. Kieferles Credo ist es dagegen,<br />
den Geschmack des Produkts – sei es nun eine aromatische<br />
Kartoffel oder eine gesunde Waldheidelbeere – möglichst<br />
unverfälscht zur Geltung kommen zu lassen. „Man muss kein<br />
Riesenbrimborium daraus machen und dem Ganzen dann<br />
unverständliche Namen geben“, ist er überzeugt.<br />
Den natürlichen Geschmack unterstütze man am besten<br />
mit Kräutern. Und so war es nur folgerichtig, dass Kieferle Anfang<br />
der 80er-Jahre begann, in der PZ regelmäßig über Kräuter<br />
zu schreiben. Er stellte die verschiedensten Sorten vor,<br />
schrieb, wie sie sich auf das Wohlbefinden auswirken, wie<br />
man sie am besten verwendet oder Elexiere herstellt. Das alles<br />
kam bei den Lesern gut an und lief bis in die 90er-Jahre. Eine<br />
Unterbrechung gab es, als Kieferle die Fußballer vom VfB<br />
Stuttgart und Bayer Leverkusen mit gesundem Essen auf die<br />
Erfolgsspur bringen sollte. Aber Mitte der 90er-Jahre ging es<br />
wieder los, diesmal mit Rezepten aus Großmutters Küche.<br />
Und dann gibt es da noch seine Begeisterung für den Bärlauch,<br />
die seit vielen Jahren ungebrochen ist. Seine Kenntnisse<br />
hat er in der Bärlauch-Fibel festgehalten, die ihren Weg bis<br />
nach Amerika gemacht habe. Auch seine jährliche Bärlauchwanderung<br />
in Kooperation mit der PZ erfreut sich ungebrochener<br />
Beliebtheit.<br />
Von Beginn an durften wir die Pforzheimer Zeitung unterstützen.<br />
Danke!
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
83<br />
Ü<br />
berhaupt, die Beziehung zu den PZ-Lesern: Der Austausch<br />
sei von Anfang an sehr rege gewesen, erzählt<br />
Kieferle. Ob die Leute ihm ein Rezept von der Oma<br />
schicken oder ihm einfach schreiben, wie ihnen seine Gerichte<br />
geschmeckt haben. „Zwischen den Lesern und mir<br />
hat es immer eine kulinarische Verständigung gegeben“, betont<br />
er. Wie aufs Stichwort ruft beim Gespräch aus der Terrasse<br />
eine Frau an, die wissen möchte, wie nochmal diese<br />
leckere Kartoffel heißt, die er kredenzt hat. „Das war die Annabell“,<br />
sagt Kieferle. Die Verbundenheit zur heimischen<br />
Küche sei ihm wichtig – mit Ausflügen nach Italien. „Mich<br />
fasziniert diese kulinarische<br />
Leichtigkeit<br />
des Seins“, erklärt er<br />
diese Vorliebe. Die<br />
Landbewohner dort<br />
seien mit einfachen<br />
Dingen zufrieden:<br />
Man genieße zum<br />
Beispiel Tomaten<br />
mit Olivenöl, Salz<br />
und Pfeffer, dazu reiche<br />
ein Ziegenkäse<br />
oder Mozzarella.<br />
„Mehr braucht man<br />
doch gar nicht“, so<br />
Kieferles Kredo: Kräuter unterstützen den Eigengeschmack<br />
eines Produkts.<br />
Kieferle. Er versuche, mit dieser Einstellung an seine Gerichte<br />
heranzugehen. „Ich möchte qualitätvolle Produkte optimal<br />
zusammenführen“, bringt er es auf den Punkt. Auch das<br />
schätzen die PZ-Leser sehr: Die Zutatenliste, bei anderen oft<br />
eine ganze Litanei, sei übersichtlich. „Viele sind auch dankbar,<br />
weil ich die Dinge einfach erkläre“, erzählt er weiter. Die<br />
Zeitung sei bis heute der beste Weg, um mit den Leuten in<br />
Kontakt zu treten. Und das wird er auch weiterhin tun, verspricht<br />
Kieferle, dem die Rezept-Ideen mit Sicherheit nicht<br />
ausgehen. Was ihn motiviert, ist klar. „Es ist so ein toller Austausch,<br />
und die Bestätigung tut einfach gut.“<br />
(Fortsetzung von Seite 82)<br />
. . . dazu, gut verrühren.<br />
Backofen auf 120 Grad schalten.<br />
½ Esslöffel Butter in die<br />
Pfanne geben, langsam zerlaufen<br />
lassen. Teig einlaufen<br />
lassen, so dass er sich vollständig<br />
in der Pfanne verteilt. Mit<br />
Hilfe des Pfannenwenders auf<br />
beiden Seiten langsam goldgelb<br />
backen, ungefähr mit 3-4<br />
Esslöffeln Heidelbeeren belegen,<br />
diese mit etwas Honig beträufeln,<br />
so haften die Beeren<br />
beim Rollen oder Einschlagen<br />
des Pfannkuchens besser. Den<br />
eingeschlagenen (oder gerollten)<br />
Pfannkuchen im Backofen<br />
warm halten.<br />
Sahne und Zucker in der<br />
Pfanne bei mittlerer Hitze cremig<br />
rühren, sie darf ruhig etwas<br />
Farbe annehmen, dann<br />
über dem Pfannkuchen verteilen.<br />
Fertig – wenn Sie mögen,<br />
kann der Pfannkuchen<br />
auch bei Oberhitze (Grill) vollends<br />
karamellisiert werden.<br />
KARTOFFELPFANNE<br />
Zutaten:<br />
Natives Olivenöl aus Kreta,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle,<br />
pro Person, je nach Appetit<br />
200-250 g Kartoffeln, Sorte<br />
Annabell, ein Zweig Thymian,<br />
können auch verschiedene<br />
Sorten von Thymian sein, einige<br />
Blätter Basilikum, Zweig<br />
Blattpetersilie, kleiner Zweig<br />
Rosmarin, 2 bis 3 Blatt Salbei,<br />
eigentlich Kräuter nach Gusto<br />
– außer Schnittlauch.<br />
Lecker: Kartoffelpfanne mit Kräutern.<br />
Zubereitung:<br />
Kartöffele waschen, gar kochen,<br />
abkühlen lassen und<br />
pellen.<br />
In ausreichend große Pfanne<br />
reichlich Olivenöl geben, pro<br />
Person 2 bis 3 Esslöffel.<br />
Kräuter am Zweig lassen, Öl<br />
gut erwärmen, Kräuter hinein<br />
legen, warten, bis sie anfangen<br />
zu braten, Kartoffeln<br />
dazu geben, mit Salz und Pfeffer<br />
würzen, Kartoffeln und<br />
Kräuter langsam knusprig<br />
braten.<br />
Passend dazu ist saftiger<br />
Ziegenfrischkäse, Quark,<br />
Schnittlauch-Rührei oder ein<br />
knackiger Bauern-Salat.<br />
FEINES FISCHGERICHT<br />
Ein Frühlingskabeljau –<br />
Skrei genannt – aus dem<br />
Lofoten-Polarmeer.<br />
Zutaten pro Person:<br />
ca. 120 bis 150 g Kalbeljau,<br />
1 Esslöffel gemischte Kräuter,<br />
z.B. Blattpetersilie, Kerbel,<br />
Dill, wenig Liebstöckel,<br />
Zweigspitze Estragon,<br />
Olivenöl<br />
20 g Butter<br />
50 ml trockener Weißwein,<br />
Salz, Pfeffer aus der Mühle.<br />
Backofen Grill auf mittlere<br />
Stufe stellen.<br />
Zubereitung: Etwas Olivenöl<br />
in die Pfanne, Fisch in die<br />
Pfanne geben und mit Kräutern<br />
belegen, darauf 15 g Butter,<br />
leicht salzen und pfeffern,<br />
Weißwein dazu geben, unter<br />
den Grill stellen bis die Butter<br />
leicht bräunlich wird.<br />
Fisch aus der Pfanne nehmen,<br />
zurück in den abgeschalteten<br />
Backofen stellen. Den Weißwein-Fisch-Buttersaft<br />
mit<br />
dem Rest der kalten Butter<br />
zur Soße rühren bis sie Konsistenz<br />
hat, nochmals abschmecken.<br />
Dazu Gemüse wie<br />
Möhrchen, Tomatenkompott<br />
mit etwas Knoblauch, Gurkengemüse<br />
oder einfach nur<br />
Kartöffele.
84<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
6 | Die Zeit nutzen<br />
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und sich von der vielfältigen<br />
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Enzkreis vielerorts möglich.<br />
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Platte: Freitag, 15 bis 18 Uhr<br />
■ Birkenfeld, Marktplatz:<br />
Samstag, 7 bis 12 Uhr, Mai –<br />
November auch Dienstag,<br />
7 bis 12 Uhr<br />
■ Diefenbach, Genussscheune:<br />
Dienstag, von<br />
15 bis 19 Uhr<br />
■ Enzberg, Rathausplatz:<br />
Freitag, 7 bis 12 Uhr<br />
■ Königsbach-Stein,<br />
Marktplatz/Marktstraße:<br />
Samstag, 7 bis 12 Uhr<br />
■ Maulbronn, Klosterhof:<br />
Donnerstag, 7.30 bis 13 Uhr<br />
■ Mühlacker, Auf dem<br />
Wertle: Samstag, 7 bis 12 Uhr<br />
■ Neuenbürg, Markt- und<br />
Kirchplatz/Pfarrstraße:<br />
Samstag, 7 bis 12.30 Uhr<br />
■ Niefern, Marktplatz:<br />
Freitag, 8 bis 13 Uhr<br />
■ Pforzheim, Buckenberg/Haidach,<br />
Alter<br />
Strietweg: Donnerstag,<br />
7 bis 13 Uhr<br />
■ Pforzheim,<br />
Altes Rathaus,<br />
(Bauernmarkt):<br />
Freitag, 9 bis 14 Uhr<br />
■ Pforzheim, Nordstadt,<br />
Pfälzerplatz: Freitag,<br />
7 bis 13 Uhr<br />
■ Pforzheim, Turnplatz:<br />
Mittw.+Samstag, 7 – 13 Uhr<br />
■ Wiernsheim, Herrschaftsgärten:<br />
Von April<br />
bis Oktober, jeweils am<br />
1. Freitag im Monat,<br />
16 bis 20 Uhr<br />
Auf den<br />
Geschmack<br />
gekommen<br />
Die PZ ist bunt, vielfältig und regional – und liegt<br />
damit voll im Trend. Denn Waren, frisch und<br />
abwechslungsreich, direkt vom Erzeuger sind<br />
gefragter denn je. Auf Märkten, in Hofläden oder<br />
an Automaten finden die Kunden ein Stück Heimat.<br />
von Carolin Kraus<br />
Frisches direkt aus dem Hof-Automaten<br />
gibt es beispielsweise in Gräfenhausen.<br />
FOTO: MORITZ<br />
G<br />
ut 20 Salatsorten zählt Christel Stahl derzeit<br />
in ihrem Hofladen. Lollo Rosso, Eisberg, Batavia,<br />
Rucola oder Kopfsalat sind nur einige<br />
Pflanzen, die auf ihren Feldern in Lomersheim<br />
wachsen. Und sie sind Beispiele der<br />
heimischen Vielfalt, die den regionalen Einkauf<br />
beim Erzeuger ausmacht. „Unsere Felder sind wie ein großer<br />
Garten mit allem, was jede Jahreszeit an Obst und Gemüse<br />
hergibt“, beschreibt Stahl ihren Betrieb, in dem sie seit Ende der<br />
1980er Waren direkt verkauft – zweimal wöchentlich im eigenen<br />
Hofladen, auf verschiedenen Märkten in der Region oder am<br />
Milchautomat.<br />
24 Stunden regionale Waren einkaufen zu können, ist für Corinna<br />
Benkel vom Landwirtschaftsamt des Enzkreises ein weiterer<br />
Schritt in der Direktvermarktung – „und ein Weg, der dem<br />
Verbraucher von heute entspricht,<br />
Gewünschtes jederzeit<br />
überall zu bekommen“.<br />
Nicht ohne Grund bieten<br />
auch Supermärkte regionale<br />
Produkte an. Sie<br />
verleihen dem Kunden ein<br />
Sicherheitsgefühl: unbelastet,<br />
vom Erzeuger, den man<br />
kennt, der einen nicht übers<br />
Ohr hauen will. „Dafür nehmen<br />
Verbraucher auch Umwege<br />
und einen teureren<br />
Preis in Kauf“, sagt Benkel.<br />
Zum Aspekt, dass die Waren<br />
keine langen umweltschädlichen<br />
Transportwege hinter sich haben, komme das Bewusstsein,<br />
mit dem regionalen Einkauf die Bauern als Arbeitgeber zu unterstützen<br />
und zugleich die hiesige Kulturlandschaft zu erhalten.<br />
Denn gekauft wird, was gerade wächst. Wann was Saison hat bestimmt<br />
auch auf dem Bauernhof Stahl in Lomersheim das Angebot<br />
– ebenso wie die Kunden. So gibt es auf deren Wunsch dicke<br />
Bohnen. „Und der Grünkohl, eigentlich ein Gemüse, das mehr in<br />
Die Kunden greifen auf dem Pforzheimer Bauernmarkt auch bei den Produkten aus<br />
Lomersheim gerne zu.<br />
FOTO: PZ-ARCHIV/MEYER<br />
Norddeutschland gefragt ist, hat bei uns viele Liebhaber“, erzählt<br />
Stahl. Möglich sei das, weil auf ihrem Hof nicht auf Masse produziert<br />
und auch gerne alte, vergessene Sorten angebaut werden.<br />
Rote und blaue Kartoffeln oder bunte Beete und Möhren bereichern<br />
den Hofladen, hinzukommen Beeren aller Art, farblich<br />
sortiert. „Für manche sind das neue Entdeckungen.“ Gerne gibt<br />
Stahl Tipps und Kniffe zur Verarbeitung. Das Monatsgericht im<br />
September: Süßkartoffel-Fenchel-Auflauf.<br />
U<br />
m mehr heimische Produkte anzubieten, kooperieren<br />
die Höfe mit ihren Läden und ergänzen dort<br />
ihr Angebot. Um weitere Kunden zu gewinnen,<br />
bräuchte es nach Einschätzung von Benkel noch mehr dezentrale<br />
Verkaufspunkte, noch mehr Gemeinden im Enzkreis<br />
mit Märkten: „Das kostet die Bauern jedoch zusätzliches<br />
Personal und Geld.“ Aktuell zählt das Landwirtschaftsamt<br />
an 13 Orten bereits 22 Automaten für Agrarprodukte und<br />
knapp 40 Direktvermarkter sowie zahlreiche Mühlen, Saftproduzenten,<br />
Imker und Weingüter. „Weit mehr als noch vor<br />
zehn Jahren“, sagt Benkel.<br />
Dass Gemüse und Obst auf dem Stahl-Hof in Lomersheim<br />
ausgereift und frisch geerntet in den Verkauf kommen, hat<br />
auch seine Tücken. „Es kann schon passieren, dass Ware<br />
ausgeht. Oder es aber auch mehr gibt als gewünscht und am<br />
Folgetag nicht mehr verkauft werden kann“, sagt Stahl und<br />
ergänzt: „Dann bekommen unsere Kühe ein leckeres Abendessen.“<br />
Der Familienbetrieb wird bei der Ernte und im Verkauf<br />
durch Saison- und Teilzeitkräfte unterstützt. „Wer bei<br />
den heutigen Rahmenbedingungen landwirtschaftlich arbeitet,<br />
macht dies aus Liebe“, sieht Stahl in der Direktvermarktung<br />
trotz steigender Nachfrage immer noch eher eine Nische.<br />
Das bestätigen auch wissenschaftliche Studien, wonach etwa<br />
zehn Prozent Waren auf dem Wochenmarkt oder direkt beim<br />
Bauern kaufen. Trotzdem bleibt es für Stahl sinnvoll für den<br />
Kunden direkt zu erzeugen statt für den anonymen, industrialisierten<br />
Weltmarkt. „Allein die Rückmeldung, dass die Karotten<br />
beispielsweise einfach gut geschmeckt haben, lohnt jede<br />
Mühe“, sagt sie.<br />
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Die einen mögen es gern schnuckelig, karierte<br />
Tischdecken, Butzenscheiben-Behaglichkeit. Andere<br />
stehen auf kühlen Chic. Doch wer ausgeht und Geld<br />
ausgibt, will etwas Gutes auf dem Teller, ob Sushi-Freund,<br />
Veggie, Steak-Fan oder Mitglied der Braten- und<br />
Kutteln-Fraktion.<br />
von Olaf Lorch-Gerstenmaier und Peter Hepfer<br />
W<br />
oran erkenne ich ein gutes Restaurant? Gar<br />
nicht so einfach – weil manchmal der Schein<br />
trügt und man erst schlauer ist, wenn der Magen<br />
voller und der Geldbeutel leerer ist. Die<br />
PZ-Redakteure Olaf Lorch-Gerstenmaier und<br />
Peter Hepfer versuchen es dennoch.<br />
■ Es gibt tolle Produkte in der Region, die auch in hiesigen Lokalen verarbeitet<br />
werden. Darauf sollten diese auch stolz sein – und, wenn sie dies<br />
schon nicht immer ausweisen (wie in der Schweiz), so doch vom Koch<br />
bis zum Personal wissen, wo der Rohstoff herkommt. Doch Regionalität<br />
ist kein Dogma – in Enz und Nagold schwimmt halt kein Seeteufel …<br />
■ Es klingt abgedroschen, aber ist unerlässlich: Eine saubere Toilette,<br />
in der es an nichts fehlt (und auch ohne dezente Hinweise der Kundschaft<br />
alles wieder aufgefüllt werden sollte), ist die Visitenkarte eines<br />
Gasthauses.<br />
■ Nicht erst seit der Diskussion über die Fleischlastigkeit der Speisekarte<br />
(übrigens auch zu hause) ist ein vegetarisches oder veganes<br />
Co-Angebot obligatorisch.<br />
■ Kein Firlefanz auf dem Teller – was, bitteschön, hat eine verdrehte<br />
Orangenscheibe auf einem Steak verloren? Nix!<br />
■ Es sollte sich herumgesprochen haben, dass guter Wein nur aus<br />
guten Gläsern schmeckt.<br />
■ Nicht schaden kann es auf alle Fälle, den zarten Gerüchen in einem<br />
Restaurant zu folgen. Umweht die Nase penetranter Fischgeruch oder<br />
der Mief nach altem Bratfett, ist Vorsicht geboten. Duftet es aus der<br />
Küche hingegen dezent nach würziger Soße oder liegt ein unverkennbarer<br />
Hauch von paniertem Schnitzel in der Luft, ist der Gast in aller<br />
Regel an der richtigen<br />
Adresse.<br />
■ Als Zeichen guter Gastlichkeit<br />
gilt ebenso die<br />
Betreuung der Kundschaft.<br />
Das Servicepersonal<br />
sollte zwar aufmerksam<br />
und schnellstmöglich<br />
am Tisch sein,<br />
wenn etwas fehlt. Allzu<br />
häufiges Nachfragen<br />
könnte aber auch leicht als aufdringlich interpretiert werden. Ein guter<br />
Service zeichnet sich im Großen und Ganzen durch ein hohes Maß an<br />
Aufmerksamkeit und schnelles Handeln zum Wohle des Gastes aus.<br />
■ Oft fahrlässig unterschätzt wird in Restaurants oder Wirtschaften die<br />
Intelligenz der Gäste. Besonders, wenn es etwa um Fertigsoßen über<br />
den Salat, Spätzle aus der Plastiktüte oder Dosen-Fleischbrühe geht.<br />
Geschmacklich weiß der Gast in solchen Fällen meist wohl zu unterscheiden,<br />
was frisch zubereitet worden ist und was nicht.<br />
■ Ein weiterer Gradmesser für die Klasse eines Restaurants ist die Art<br />
und Weise, wie Soßen aller Couleur zubereitet werden. Nicht umsonst<br />
gab und gibt es in guten Häusern den „Saucier“, dessen Job es als Soßenkoch<br />
ist, aus frischen Zutaten Grundsoßen herzustellen, die, nach<br />
entsprechender Würzung, den Genuss eines Gerichts um ein Vielfaches<br />
verstärken. Schlechte Soßen oder Fertigprodukte können im<br />
Umkehrschluss aber auch das Geschmackserlebnis auf dem Teller<br />
gründlich verderben.<br />
Und über allem gilt die Devise der Gründer des „Kurhotels Mitteltal“,<br />
dem heutigen „Hotel Bareiss“ in Baiersbronn-Mitteltal, Hermine<br />
Bareiss: „Für den Gast gibt es kein Nein.“<br />
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immer die Frage im<br />
Raum: Wohin mit den ganzen Sachen,<br />
die keiner mehr braucht? Wie<br />
kann das alles günstig und schnell<br />
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86<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
6 | Die Zeit nutzen<br />
So schön ist<br />
unsere Region<br />
Der Enzkreis mit seinen vielfältigen Landschaften<br />
zwischen Stromberg und Kraichgau, zwischen<br />
Heckengäu und Nordschwarzwald, der Kreis Calw<br />
mit seinen waldreichen Höhen oder die Stadt<br />
Pforzheim, die mehr schöne Ecken hat, als die<br />
meisten glauben würden: Jeder findet hier<br />
besondere Plätze, um die Seele baumeln zu lassen.<br />
Kollegen aus vielen Abteilungen des Verlagshauses<br />
verraten ihre persönlichen Lieblingsplätze.<br />
von Alexander Heilemann<br />
Hier lässt es sich gut leben. Die Pforzheim-Spötter<br />
überall in Deutschland<br />
wissen es einfach nicht besser. Wer<br />
aber hier zu Hause ist, der lernt schnell<br />
die Schönheiten der Region zu schätzen.<br />
PZ-Redakteur Alexander Heilemann<br />
hat bei Kollegen nachgefragt und sie um Tipps gebeten,<br />
wo man besondere Ausblicke oder Einsichten findet.<br />
Eine ganz subjektive Auswahl ohne Anspruch auf Vollständigkeit.<br />
Trotzdem lohnt es sich, die Lieblingsplätze der<br />
Verlagsmitarbeiter mal zu besuchen. Übrigens: Der Verfasser<br />
dieser Zeilen ist selbst ein Kind der Schwäbischen Alb und<br />
hat damit einen Hang zum Blick in die Weite geerbt. In<br />
Ergänzung zu den Vorschlägen, die wir im Bild zeigen,<br />
hier seine Top Drei der spektakulärsten Aussichten.<br />
1. Derdinger Horn: Vom Plateau zwischen Weinreben sieht<br />
man bis zum Pfälzer Wald<br />
2. Schwanner Warte: An sehr guten tagen sieht man bis<br />
zum Speyrer Dom<br />
3. Grunbach Faas-Kurve: Nicht nur Pforzheim liegt einem<br />
zu Füßen – manchmal taucht Mannheim am Horizont auf<br />
PZ-Verleger Albert Esslinger-Kiefer: Man muss kein Frömmler sein, um gern in die Kirche zu gehen. Ich tue es trotzdem. Nicht am<br />
Sonntagmorgen – wie ich es eigentlich von Jugend an gewohnt war. Denn mit meiner Großmutter Barbara, bei der ich weitgehend aufgewachsen<br />
bin, war der sonntägliche Kirchgang eine fixe Größe. Zehn Jahre später: Ich war bei Albert Schweitzer in seinem Urwald-Hospital<br />
gelandet. Zwölf Monate im Bannkreis dieses wahrhaften Mannes – das prägt. Geblieben ist die Erkenntnis, dass Momente des Innehaltens<br />
und des bewussten Nachdenkens dem Menschen gut tun. Für einen, der im innerstädtischen Trubel Pforzheims lebt und arbeitet,<br />
gilt das in besonderer Weise. Als Rückzugsort – stets sehr spontan – ist mir die Schlosskirche – nahezu in Rufweite – zur „Gewohnheit“<br />
geworden. Dort sitzen, die Kraft des Raumes in sich aufnehmen und den Gedanken freien Raum lassen - es tut gut. Der Kopf ist ein<br />
anderer, wenn man heraustritt.<br />
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Die legendäre Grünhütte ist ohnehin ein schönes Ausflugsziel. So richtig traumhaft<br />
wird es aber, wenn man den Weg über die Holzbohlen durchs Wildseemoor nimmt.<br />
Früh am Morgen mit dem Bus nach Kaltenbronn – und dann am Wildsee vorbei zur<br />
Grünhütte und über den Sommerberg zurück nach Bad Wildbad: Das ist mein Favorit<br />
in der Region.<br />
Die herzlichsten Glückwünsche zum 70. Jubiläum der Pforzheimer Zeitung<br />
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Als Enzbergerin liebe ich meine Heimat, besonders schön finde ich den Blick in der<br />
Abendsonne auf den „Enzberger Grand Canyon“ – den Steinbruch. Mit meinem<br />
Hund gehe ich über die angrenzen Felder Gassi und beobachte die Rotmilane, die<br />
über dem Steinbruch ihre Runden drehen – Natur pur.<br />
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die Region so nach vorne!<br />
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Als Nordschwarzwald-Mädel fühle ich mich natürlich in meinem Heimatort Calmbach<br />
am wohlsten und habe hier meine Lieblingsplätze. Wenn ich nach dem Feierabend<br />
abschalten möchte, genieße ich die Ruhe auf dem Hengstberg in Calmbach,<br />
von wo man einen fantastischen Ausblick auf den Ort hat. Mein Tipp: Zum Sonnenuntergang<br />
ein kleines Picknick mitnehmen und einfach die Natur genießen. Wer allerdings<br />
den Nervenkitzel sucht, kann sich bei Nacht auf die Charlottenhöhe wagen<br />
und in den verlassenen Gebäuden auf Geisterjagd gehen.<br />
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Grafik & Layout<br />
Unsere Familie zieht es immer wieder zu dem sehr schönen Spielplatz Luisenstraße<br />
zwischen Niefern und Öschelbronn. Geht man ein paar Schritte weiter – zugegebenermaßen<br />
steil nach oben – hat man eine herrliche Aussicht über ganz Niefern bis<br />
nach Pforzheim zum Wasserturm. Noch ein Stück weiter durch den Wald und man<br />
ist an der Eppinger Linie.<br />
Dabei sein in Pforzheim!
88<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
6 | Die Zeit nutzen<br />
Mehr als 1500 Leser hat die PZ im Lauf der Jahre mit den Enzkreis-extrem-Wanderungen unter Leitung von Redakteur Sven<br />
Bernhagen (Mitte) bewegt.<br />
FOTO: PZ-ARCHIV/TILO KELLER<br />
Immer zum<br />
Aufbruch bereit<br />
Auf den Sp<br />
Länge: 12,3<br />
Ausgangsp<br />
Besonderh<br />
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in Würm; am<br />
Seehaus<br />
Beschreibu<br />
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durch den W<br />
ehemalige B<br />
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Besitz der L<br />
Würm. 1692<br />
brannt. Bis<br />
ins Würmta<br />
Würm – und<br />
rück in Rich<br />
Fest verwurzelt in der Region – und trotzdem immer zum Aufbruch bereit:<br />
Die PZ ist seit Jahren verlässliche Infoquelle und Anlaufstelle für Wanderer.<br />
Neben zahlreichen geführten Touren für Leser gibt’s auch immer wieder<br />
Routen-Tipps und Outdoor-Geschichten. von Sven Bernhagen<br />
Goldrichtig!<br />
U<br />
nd um ein bisschen Appetit zu machen, werden hier exemplarisch einige leichte<br />
bis mittelschwere Rundwanderungen vorgestellt, auf denen Sie die schönsten<br />
Ecken des Kreises – und Pforzheims – kennenlernen können. Zwei der Touren<br />
hat einer ausgearbeitet, der von Berufs wegen schon viel zu Fuß unterwegs<br />
ist: PZ-Austräger Peter Wagner aus Pforzheim.<br />
HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH<br />
NACH PFORZHEIM!<br />
Die Heilbronner Stimme,<br />
Hohenloher Zeitung<br />
und Kraichgau Stimme<br />
gratuliert zum 70-jährigen Bestehen<br />
und wünscht weiterhin viel Erfolg.<br />
Durch die Enzschleife bei<br />
Mühlhausen<br />
Länge: 8 Kilometer (160 Höhenmeter<br />
im Auf- und Abstieg)<br />
Ausgangspunkt: Parkplatz am<br />
Sportplatz in Mühlhausen (Rosswager<br />
Straße 3)<br />
Besonderheiten: aussichtsreich, abwechslungsreich,<br />
Weinberge in Steillage,<br />
Felsen, schöne Ortskerne<br />
Einkehrmöglichkeiten unterwegs:<br />
Restaurants in Roßwag; am Ende:<br />
Vereinsheim am Sportplatz in Mühlhausen<br />
Beschreibung: An der Enz entlang<br />
mit Blick auf die berühmten mit Muschelkalk-Felsen durchsetzten Steilhänge und die kühn<br />
angelegten Weinberge. Weiter durch Roßwag und seinen alten, anmutigen Ortskern. Anschließend<br />
steil bergauf, teils über Treppenstufen durch Weinberge zu einem schönen Aussichtspunkt.<br />
Immer auf der Anhöhe bleibend zurück nach Mühlhausen, begleitet von Weinbergen<br />
und traumhaft schöner Aussicht auf die Enzschleife.<br />
Aussichtsreich durchs Kirschengäu<br />
Länge: 15 Kilometer (290 Höhenmeter<br />
im Auf- und Abstieg)<br />
Ausgangspunkt: Alte Kelter in der<br />
Ortsmitte Ellmendingen<br />
Besonderheiten: aussichtsreich, abwechslungsreich,<br />
Fachwerkhäuser in<br />
Ellmendingen<br />
Einkehrmöglichkeiten unterwegs:<br />
Landgasthof Bären in Gräfenhausen<br />
(www.zumaltengriechen.de) und Hühnerwäldle<br />
(www.huehnerwaeldle-altenloh.de);<br />
am Ende: Löwen Ellmendingen<br />
(www.loewen-ellmendingen.de)<br />
Beschreibung: Von Ellmendingen an<br />
der Kelter vorbei durch den vom Arnbach<br />
durchflossenen Fachwerk-Ortskern<br />
Ellmendingens. Weiter über den aussichtsreichen Fronberg bis Gräfenhausen. Auf der<br />
anderen Seite des Ortes hoch auf den wiederum aussichtsreich und schön gelegenen Kesselberg,<br />
danach gemütlich über die Einkehrmöglichkeit Hühnerwäldle ohne größere Anstrengung<br />
zurück nach Ellmendingen.<br />
Zusammen<br />
programm<br />
tern auf dem<br />
wieder bei d<br />
Aber auch<br />
Nordschwa<br />
Roller oder<br />
Und nicht z<br />
ren mehr al<br />
Auftakt 201<br />
ser dann in<br />
Wanderung<br />
dem Motto<br />
West nach O
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
89<br />
uren der alten Herren von Würm<br />
Kilometer (220 Höhenmeter)<br />
unkt: Parkplatz am Seehaus<br />
eiten: Aussichten übers Würmtal, maleriine,<br />
schmale Pfade<br />
glichkeiten unterwegs: Restaurants<br />
Ende: Landgasthof und Biergarten<br />
ng: Los geht es am Pforzheimer Seeort<br />
führt die Tour knapp vier Kilometer<br />
ald bis zur Ruine Liebeneck. Diese<br />
urg wurde 1236 das erste Mal urkundt<br />
und befand sich unter anderem im<br />
eutrums, den ehemaligen Herren von<br />
, im Zuge des Pfälzischen Erbfolgekriegs, wurde die Anlage niederge-<br />
1977 wurde der Bergfried renoviert. Hinter der Ruine führt ein steiler Pfad<br />
l hinab. Flussabwärts geht es bis zum Ortsausgang des Pforzheimer Stadtteils<br />
nach rund neun Kilometern den Bismarck- und den Seehauspfad steil hinauf zutung<br />
Seehaus.<br />
Drei-Kreise-Tour<br />
Länge: 12,9 Kilometer (340 Höhenmeter<br />
im Auf- und Abstieg)<br />
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz<br />
Herzogenwäldle bei Sternenfels<br />
Besonderheiten: ausgewogene Mischung<br />
aus Wald und Weinbergen, Turmbesteigung<br />
Einkehrmöglichkeiten am Ende:<br />
Restaurants und Besenwirtschaften<br />
in Sternenfels und Diefenbach<br />
Beschreibung: Vom Wanderparkplatz<br />
Herzogenwäldle bei Sternenfels geht es<br />
gleich zu Anfang in Richtung Schlossbergturm<br />
hinauf und weiter durch den Wald<br />
den Streitenbach entlang. Nach einigen<br />
Kilometern erreicht man den Füllmenbacher<br />
Hof und wandert von dort auch<br />
durch die Landkreise Heilbronn und<br />
Ludwigsburg zurück in Richtung Sternenfels.<br />
Eine der schönsten Aussichten ergibt<br />
sich am Ende der Tour an der Burg Sternenfels.<br />
Der Wasserturm wurde 1967 im<br />
Stil eines mittelalterlichen Bergfrieds errichtet.<br />
Danach geht es bergab zum Startpunkt<br />
zurück.<br />
Wir gratulieren der<br />
Pforzheimer Zeitung<br />
herzlich zum 70 jährigen Bestehen und<br />
bedanken uns, sie seit Beginn an als<br />
Versicherungsmanager begleiten zu dürfen.<br />
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mit dem Schwarzwaldverein bietet die PZ den Lesern seit Jahren kostenlos ein Wanderan.<br />
Von April bis September stehen fünf bis zehn geführte Touren mit je etwa 15 Kilome-<br />
Programm. Der Flyer mit den Tourenbeschreibungen wird ab kommendem Frühjahr<br />
er PZ ausliegen.<br />
auf der „Heimatstark“-Seite am Samstag gibt’s regelmäßig Wandertipps aus dem<br />
rzwald und Geschichten, beispielsweise über den Birkenfelder Fernwanderer Harald<br />
den Ötisheimer Wanderbuchautoren Martin Kuhnle.<br />
uletzt haben die verschiedenen Enzkreis-extrem-Wanderungen in den vergangenen Jahs<br />
1500 PZ-Leser bewegt. So ging es unter anderem mit PZ-Redakteur Sven Bernhagen zum<br />
2 immer entlang der Grenze knapp 300 Kilometer rund um den Enzkreis. 2013 haben Lesechs<br />
Tagesetappen ein großes „PZ“ in den Enzkreis gewandert – beschrieben sind die<br />
en im Enzkreis-extrem-Buch (erhältlich bei der Pforzheimer Zeitung). 2014 ging’s unter<br />
„Extrem lecker“ zu regionalen Erzeugern. 2016 haben die PZ-Wanderer den Enzkreis von<br />
st und von Nord nach Süd durchquert.<br />
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Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
6 | Die Zeit nutzen<br />
Was sich noch zu lesen lohnt<br />
Zeitunglesen ist etwas, das für viele Menschen aus dem Alltag nicht wegzudenken ist. Es informiert, unterhält, kann ein<br />
Gefühl von Heimat vermitteln. Die Zeitung ist Krimi, Fachbuch, Reiseführer, Ratgeber und politische Literatur zugleich.<br />
Aber als Freunde gekonnter Zeilen haben die PZ-Redakteure<br />
natürlich auch andere Schmöker ins Herz geschlossen.<br />
Ihre Favoriten zeitloser Literatur:<br />
ROBERT WALSER<br />
PATRICK SÜSKIND<br />
„Der Gehülfe“<br />
Das aktuelle Geschehen hat<br />
mich immer mehr interessiert,<br />
als Bücher. Im Germanistik-Studium<br />
führte aber<br />
natürlich kein Weg an der<br />
Literatur vorbei. So habe ich<br />
vor 20 Jahren den Roman<br />
„Der Gehülfe“ und dessen<br />
Autor Robert Walser (1878<br />
bis 1956) für mich entdeckt.<br />
In dem Buch passiert nichts<br />
Großartiges, das Besondere<br />
ist, wie das sprachlich vermittelt<br />
und zugleich verhüllt<br />
wird. Mit einer feinen, verblüffenden<br />
und sein Werk<br />
kennzeichnenden Ironie<br />
schildert Walser aus der<br />
PZ-Redakteur Ralf Kohler<br />
Sicht des „Gehülfen“, sprich<br />
des Handlangers, wie ein<br />
Techniker und Familienvater<br />
Anfang des 20. Jahrhunderts<br />
im Schweizer Idyll vom<br />
Durchbruch träumt, jedoch<br />
dem Bankrott entgegensteuert.<br />
Der Herr, der sich als Erfinder<br />
sieht, aber wenig bewegt,<br />
und noch deutlicher<br />
sein Angestellter Joseph, entwickeln<br />
eine ironische Lebenshaltung.<br />
Joseph ermahnt<br />
sich zur Disziplin,<br />
findet jedoch stets Gründe,<br />
die Dinge schleifen zu lassen<br />
– und er erkennt, dass es auf<br />
sein Tun nicht entscheidend<br />
ankommt. Grundlage des<br />
Romans ist eine Episode im<br />
Leben des jungen Walser.<br />
Der Schriftsteller war 1903<br />
Hausangestellter in einem<br />
Ort, der Wädenswil heißt,<br />
den er aber Bärenswil tauft.<br />
Das nahe Zürich gelegene<br />
Wädenswil geriet im Juli übrigens<br />
in den Schlagzeilen –<br />
leider in Verbindung mit einem<br />
schaurigen Verbrechen.<br />
„Das Parfum –<br />
Die Geschichte<br />
eines Mörders“<br />
Würden Bücher riechen, es<br />
würde uns grauen, die fürchterlichsten<br />
Romane zu verschlingen.<br />
Wenn Leichen<br />
modern, hört der Spaß beim<br />
Lesen auf – oder er beginnt<br />
erst. Denn der Roman „Das<br />
Parfum – Die Geschichte<br />
eines Mörders“ von Patrick<br />
Süskind hat alles, was unser<br />
olfaktorisches Organ aufnehmen<br />
kann: Gestank und<br />
Lieblichkeit zugleich. Ich<br />
verschlang regelrecht das<br />
Abenteuer von Jean-Baptiste<br />
PZ-Redakteurin Katharina Lindt<br />
Grenouille, der sich aus der<br />
Gosse von Paris empor<br />
schnüffelt, um den mächtigsten<br />
Duft der Welt zu kreieren.<br />
Das Parfum ist das<br />
meistgelesene Buch seit der<br />
Nachkriegszeit – zu Recht.<br />
Denn es bringt alles, was<br />
mein Belletristik-Herz<br />
begehrt: Historie, Drama,<br />
Liebe und Poesie.<br />
JOANNE K. ROWLING<br />
„Harry Potter“<br />
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Nächtelang lesen, für den<br />
neuesten Band vor Bücherläden<br />
campieren und insgeheim<br />
auf einen Brief aus der<br />
Zaubererschule Hogwarts<br />
warten – ja, wie Millionen<br />
andere auch, habe ich das<br />
alles hinter mir. Ich gehöre<br />
zur ersten Generation, die<br />
mit J.K. Rowlings Geschichte<br />
um den Auserwählen Harry<br />
Potter aufgewachsen ist. Den<br />
ersten Teil las ich mit acht<br />
Jahren, den letzten mit 15 –<br />
auf Englisch, weil ich bis zur<br />
deutschen Ausgabe nicht<br />
warten wollte und konnte.<br />
Die Abenteuer waren so<br />
spannend, die Charaktere so<br />
überzeugend, dass man das<br />
Gefühl hatte, sie zu kennen.<br />
Klar, dass ich wissen wollte,<br />
wie es weitergeht. Nachdem<br />
ich den siebten und letzten<br />
Band – „Harry Potter und<br />
die Heiligtümer des Todes“ –<br />
ausgelesen hatte, flossen die<br />
Tränen. Nie mehr hat mich<br />
ein Buch so gefesselt, Harry,<br />
Ron und Hermines Kampf<br />
PZ-Redakteurin Jeanne Lutz<br />
gegen Lord Voldemort,<br />
das personifizierte Böse,<br />
begleitete mich durch meine<br />
Teenager-Jahre. Sie erklärten<br />
mir Freundschaft und<br />
die Macht der Liebe, lehrten<br />
mich Toleranz und warum<br />
es sich lohnt, für das, woran<br />
man glaubt, zu kämpfen. Inzwischen<br />
bin ich 27 und habe<br />
das Warten auf den Brief aus<br />
Hogwarts aufgegeben. Nicht<br />
aber das Abtauchen in diese<br />
magische Welt. Wie oft ich<br />
die Bücher schon gelesen<br />
habe, weiß ich nicht. Aber<br />
es werden noch viele Male<br />
dazukommen.
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91<br />
RENNIE AIRTH<br />
„Nacht ohne Gesicht“<br />
PZ-Redakteurin Nadine Schmid<br />
Das Überraschungsbuch<br />
meines Sommers ist ein<br />
20 Jahre alter Kriminalroman.<br />
Gefunden habe ich ihn<br />
in einem der Bücherschränke<br />
in Würm. Dort bin ich des<br />
Öfteren, sortiere Gelesenes<br />
ein und schmökere am liebsten<br />
direkt vor Ort kurz in interessant<br />
aussehende Bücher<br />
hinein. Wie eben „Nacht ohne<br />
Gesicht“. Eine düstere,<br />
gut erzählte Story, die im<br />
ländlichen England kurz<br />
nach dem Ersten Weltkrieg<br />
spielt. Hauptfigur ist Inspektor<br />
John Madden, den die<br />
Erlebnisse auf den Schlachtfeldern<br />
nicht loslassen und<br />
der deswegen erkennt, nach<br />
welcher Strategie der Mörder<br />
vorgeht. Plumpe Polizeiwillkür<br />
trifft dabei die Anfänge<br />
psychologischer Vorgehensweisen.<br />
Verwoben mit<br />
der spannenden Handlung<br />
ist eine Liebesgeschichte, die<br />
Madden neue Hoffnung gibt.<br />
Und das wirklich Gute ist –<br />
Autor Rennie Airth hat seinen<br />
Inspektor weiterermitteln<br />
lassen. Auf die Fortsetzungen<br />
freue ich mich jetzt<br />
im Herbst.<br />
Das gesamte Parkhotel Pforzheim-Team<br />
gratuliert der Pforzheimer Zeitung<br />
zum 70-jährigen Jubiläum!<br />
MICHAEL ENDE<br />
„Momo“<br />
Beppo, der Straßenkehrer,<br />
Geschichtenerzähler Gigi,<br />
die Schildkröte Kassiopeia<br />
und ein ganz besonderes<br />
Mädchen in einem zerfallenen<br />
Amphitheater – zusammen<br />
sind sie der Stoff, aus<br />
dem Weltbestseller sind. Ich<br />
PZ-Redakteurin Lisa Belle<br />
habe diese Geschichte früher<br />
geliebt, und ich liebe sie noch<br />
immer. Ich weiß, Momo ist<br />
ein Kinderbuch. Eigentlich.<br />
Aber es lohnt sich auch für<br />
Erwachsene. Weil es traumhaft<br />
fantasievoll ist, einen in<br />
die Wohligkeit von Gutenachtgeschichten<br />
von damals<br />
hüllt und daran erinnert,<br />
wie wichtig Freundschaft<br />
ist. Und einander zuzuhören.<br />
Weil es Bewusstsein<br />
schafft für die grauen Herren<br />
der realen Welt, die einem<br />
viel zu viel Zeit stehlen.<br />
So viel sei verraten: Es gibt<br />
kein Konto bei der Zeitsparkasse.<br />
Für keinen von uns.<br />
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SEBASTIAN FITZEK<br />
„Der Seelenbrecher“<br />
Ein Buch, das lesenswert ist,<br />
muss fesseln. Es muss den<br />
Leser in seinen Bann ziehen,<br />
ihn dazu bringen, keine<br />
Pause einlegen zu wollen.<br />
Dass in „Der Seelenbrecher“<br />
von Sebastian Fitzek tatsächlich<br />
Menschen in den Fängen<br />
eines Psychopathen gefesselt<br />
sind, ist nicht der einzige<br />
PZ-Redakteurin Julia Wessinger<br />
Grund, warum der Psychothriller<br />
aus dem Jahr 2008 in<br />
jedes Bücherregal gehört. Fitzek<br />
gelingt es auf eine für ihn<br />
untypischen Art, die Machenschaften<br />
des von der Presse so<br />
liebvoll genannten „Seelenbrechers“<br />
zu schildern. Es gelingt<br />
ihm, in Worte zu fassen,<br />
wie drei junge, lebensfrohe<br />
Frauen von ihrem Peiniger<br />
so sehr psychisch gebrochen<br />
werden, dass diese in einem<br />
ewigen Albtraum gefangen<br />
sind – und das ohne Vergewaltigung,<br />
Folter oder Mord.<br />
Wohlbemerkt mit vielen<br />
überraschenden Gänsehautmomenten<br />
ist „Der Seelenbrecher“<br />
ein Thriller, der<br />
nicht nur Fitzek-Fans in<br />
seinen Bann ziehen wird.
92<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
6 | Die Zeit nutzen<br />
Das Musikhaus Steinbrecher<br />
gratuliert seinem langjährigen<br />
Geschäftspartner zum Jubiläum!<br />
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Eine 75-teilige Serie über die Zerstörung und den Wiederaufbau Pforzheims hat der langjährige PZ-Redakteur Thomas Frei in<br />
seinem Buch „Pforzheim – Auf dem Weg zur neuen Stadt“ zusammengefasst.<br />
FOTO: PZ-ARCHIV/KETTERL<br />
Bücherschätze<br />
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Bleibend, über die aktuelle Berichterstattung des Tages hinaus – auch das kann<br />
die „Pforzheimer Zeitung“. Unter Federführung der PZ sind im Lauf der Jahre<br />
zahlreiche Bücher erschienen. Fünf davon sind aktuell noch im Angebot –<br />
deshalb heißt es, im Shop der PZ (Pforzheim, Poststraße 5/Mühlacker,<br />
Bahnhofstraße 52) zuzuschlagen, ehe auch diese regionalen Schätze vergriffen<br />
sind. Die Bandbreite der Themen reicht von Garten- und Wandertipps über<br />
Schmuck bis hin zur Geschichte des Pforzheimer Wiederaufbaus und<br />
Anekdoten aus der Goldstadt. Hier ein Überblick, was der Bücherkeller der PZ<br />
im Detail an Zeitlosem bietet. von Sven Bernhagen<br />
Rund 20 Minuten dauerte<br />
der Luftangriff der Alliierten,<br />
der Pforzheim am<br />
23. Februar 1945 in Schutt<br />
und Asche legte. Rund<br />
17 600 Tote waren zu beklagen.<br />
Wie kam es zu diesem Inferno? Und wie<br />
schafften es die Menschen damals in ihrem<br />
Leid, in ihrer Verzweiflung, meist ohne Hab<br />
und Gut, eine neue Stadt aufzubauen? Der<br />
langjährige PZ-Redakteur Thomas Frei hat<br />
mit einer 75-teiligen Serie „Pforzheim – Auf<br />
dem Weg zur neuen Stadt“ versucht, Antworten<br />
darauf zu geben. Er schildert den Wiederaufbau<br />
der Goldstadt aus den Trümmern des<br />
Zweiten Weltkriegs.<br />
Gesammelt sind die Geschichten in seinem<br />
Buch, das 2012 im Verlag Regionalkultur erschienen<br />
ist. Nachdem die ersten beiden Auflagen<br />
vergriffen waren, liegt zu Pforzheims<br />
Schicksalstag, dem 23. Februar, nun seit 2015<br />
die dritte Auflage vor.<br />
Thomas Frei: „Pforzheim – Auf dem Weg zur<br />
neuen Stadt“, 156 Seiten, 17,90 Euro.<br />
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70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
93<br />
Ebenfalls zum Jubiläum „Goldstadt 250“ hat die<br />
PZ gemeinsam mit dem Pforzheimer Künstler Piet<br />
van den Boom 2016 das Buch „Kleine Weltkunde<br />
der Goldschmiede“ herausgegeben. Über Jahre<br />
hinweg hatte der Designer mit seiner gleichnamigen<br />
Zeichenserie die samstägliche Leserbriefseite<br />
der „Pforzheimer Zeitung“ geschmückt. Die dabei<br />
entstandenen Kunstwerke sind nun im Buch<br />
gesammelt vereinigt.<br />
Viele Jahre hatte van den Boom als Zeichenlehrer<br />
an der Goldschmiedeschule Schmuckschaffende<br />
durch ihre Ausbildung begleitet. Ihm sei es darum<br />
gegangen, „Schmuck vor dem Hintergrund seiner<br />
charakteristischen Arbeitswelt zu illustrieren“,<br />
erklärte van den Boom zum Erscheinen des Werks.<br />
Darin stellt er in humorvoller Weise typisches<br />
Goldschmiedewerkzeug oder goldene Weisheiten<br />
in Zeichnungen vor.<br />
Piet van den Boom: „Kleine Weltkunde der Goldschmiede“,<br />
152 Seiten, 9,90 Euro.<br />
Kunstvoll: Designer Piet van den Boom präsentierte zum Goldstadt-Jubiläum seine „Kleine Weltkunde der Goldschmiede“.<br />
Mit „Pforzheim schmückt die Welt“ hat Ex-Sparkassenchef<br />
Herbert Müller anlässlich des Jubiläums<br />
„Goldstadt 250“ im Jahr 2017 „Fast eine Liebeserklärung<br />
an Pforzheim“ verfasst, wie es im Untertitel<br />
des Buches heißt. Wer das Buch kauft, hat<br />
nicht nur Lesespaß, sondern tut gleichzeitig auch<br />
Gutes: Der Erlös kommt der PZ-Hilfsaktion „Menschen<br />
in Not“ zugute.<br />
„Faszinierend an der Goldstadt ist ihre Schmuckgeschichte.<br />
Einzigartig auf der Welt! Darauf können<br />
die Pforzheimer stolz sein“, erklärte Müller im<br />
PZ-Gespräch zum Erscheinen des Buchs. Das wende<br />
sich nicht nur an eingefleischte Pforzheimer,<br />
sondern auch an jene, die nur oberflächlichen Bezug<br />
zur Stadt haben: „Auf einfache, leichte Weise<br />
Heiter: „Pforzheim schmückt die Welt“, präsentiert von PZ-Chefredakteur<br />
Magnus Schlecht, Autor Herbert Müller, dem Geschäftsführenden<br />
Verleger Thomas Satinsky und Alexander Lohner vom<br />
Digitaldruck „PZ-Kreativ“ (von links).<br />
FOTO: PZ-ARCHIV/SEIBEL<br />
sollen sie mit dem Wesen und der besonderen Vergangenheit<br />
von Pforzheim vertraut gemacht werden.“<br />
Die Leser erwarte auf jeden Fall „Interessantes,<br />
Amüsantes, manchmal auch Verrücktes.“ Zu<br />
seinen Lieblingsgeschichten im Buch zähle er unter<br />
anderem die vom „Pforzheimer Uhrmacher als<br />
Kammerdiener beim Papst“.<br />
Herbert Müller: „Pforzheim schmückt die Welt“,<br />
252 Seiten, 15 Euro.<br />
Der heimische<br />
Garten ist ein Ort<br />
zum Entspannen,<br />
aber er braucht<br />
auch Pflege. Mit<br />
dem Ratgeber<br />
„365 Gärtnertipps<br />
für Haus und Garten“<br />
hilft die<br />
„Pforzheimer Zeitung“<br />
Hobbygärtnern<br />
mit Ratschlägen<br />
durchs ganz<br />
FOTO: PZ-ARCHIV/SEIBEL<br />
Durchs ganze Jahr führt der Ratgeber<br />
„365 Gärtnertipps für Haus und Garten“.<br />
Jahr. Verfasst haben das Buch 2015 „rtv Land & Leute“-Chefredakteur<br />
Oliver Kipp und Andreas Barlage.<br />
Hecken schneiden, Schädlinge bekämpfen, Gemüse<br />
anbauen, Blumen aussäen, umtopfen, düngen, gießen,<br />
kompostieren – vom Frühling, über Sommer<br />
und Herbst bis zum Winter bietet das Buch in übersichtlicher<br />
Form Anleitungen zum Umgang mit den<br />
Pflanzen. Auch wer nicht mit einem grünen Daumen<br />
geboren wurde, sollte es damit schaffen, seinen<br />
Garten in eine Wohlfühloase zu verwandeln.<br />
Oliver Kipp und Andreas Barlage: „365 Gärtnertipps<br />
für Haus und Garten“, 144 Seiten, 11,90 Euro.<br />
Unterhaltsam und informativ: der<br />
Enzkreis-extrem-Freizeit- und Wanderführer<br />
von PZ-Redakteur Sven<br />
Bernhagen.<br />
FOTO: PZ-ARCHIV/KETTERL<br />
Für den Freizeitund<br />
Wanderführer<br />
„Enzkreis extrem –<br />
die Heimat neu<br />
entdeckt“, erschienen<br />
2014 im Verlag<br />
Regionalkultur, hat<br />
sich PZ-Redakteur<br />
Sven Bernhagen<br />
auf die Suche nach<br />
Extrempunkten in<br />
der Region gemacht.<br />
Herausgekommen<br />
sind<br />
28 spannende und<br />
witzige Geschichten.<br />
Den nördlichsten<br />
Punkt, die größte<br />
Höhle, die männlichste<br />
Gemeinde – Bernhagen hat sie alle besucht<br />
und präsentiert die Extrempunkte als Ausflugsziele<br />
samt Einkehr- und Freizeittipps.<br />
Daneben stellt er ausgewählte Abschnitte der<br />
Enzkreis-extrem-Grenzwanderung vor. 295 Kilometer<br />
hat er in sieben Tagen zurückgelegt – sieben<br />
Teilstücke mit je zwölf Kilometern hat er zum<br />
Nachwandern aufbereitet. Auch die sechs Etappen<br />
der großen PZ-Wanderung werden im Kurzportrait<br />
mit detaillierten Karten und Anfahrtsbeschreibungen<br />
vorgestellt. Die GPS-Tracks zu allen 13 Wanderetappen<br />
stehen zum Herunterladen fürs Navi oder<br />
Smartphone bereit. Außerdem gibt’s Geocaching<br />
für Anfänger: Vorgestellt wird die Enzkreis-extrem-Cache-Serie,<br />
die mit sechs Stationen ein<br />
Abenteuer für die ganze Familie bietet.<br />
Sven Bernhagen: „Enzkreis extrem – die Heimat<br />
neu entdeckt“, 176 Seiten mit 194 Abbildungen und<br />
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94<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
6 | Die Zeit nutzen<br />
Moderator und Autor Ingo Zamperoni stellt im PZ-Autorenforum sein Buch „Anderland“ vor: Einmal mehr gibt es keinen freien<br />
Stuhl im Multimedia-Saal des Pforzheimer Medienhauses.<br />
FOTO: MEYER, PZ-ARCHIV<br />
Nina Ruge überzeugt im Fernsehen und auch bei der PZ. Bekannte Persönlichkeiten<br />
geben sich im Pforzheimer Medienhaus ein Stelldichein.<br />
FOTO: MEYER, PZ-ARCHIV<br />
Das PZ-Forum:<br />
Tolle Themen,<br />
dynamische Dialoge<br />
Auch Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann geht ins<br />
Gespräch mit PZ-Lesern.<br />
FOTO: KETTERL, PZ-ARCHIV<br />
An die 1000 Veranstaltungen seit dem Jahr 2000. Jede Menge bekannte<br />
Referenten. Eine intensive Diskussion mit dem Publikum. Das PZ-Forum ist ein<br />
Erfolgsformat. Kein Thema bleibt unbeleuchtet. Der klar formulierte Anspruch:<br />
Meinungs- und Info-Austausch mit niveauvollen Referenten. Das kommt an<br />
bei den Gästen im multimedialen Vortragssaal hoch über der Druckerei.<br />
von Peter Marx<br />
Starker Augenblick: Die Spitzenpolitikerin Sahra Wagenknecht (Die Linke) trifft auf<br />
Verleger Albert Esslinger-Kiefer.<br />
FOTO: MEYER, PZ-ARCHIV<br />
Spitzenpolitiker geben sich im PZ-<br />
Forum die Klinke in die Hand. So<br />
auch Ministerpräsident Winfried<br />
Kretsch-mann und natürlich viele<br />
prominente Persönlichkeiten aus<br />
der Bundespolitik. Dazu zählten<br />
auch die Altstars der Linken wie Sahra Wagenknecht<br />
und Gregor Gysi. Immer geht es um die<br />
Verbindung von Persönlichkeiten und Themen.<br />
Mit dem Wolf tanzen, Kultur aus ungewöhnlichen<br />
Perspektiven, Gesundheitstipps<br />
am Puls der Forschung: Nahezu zwei Jahrzehnte<br />
lang trumpft das PZ-Forum immer<br />
wieder aufs Neue mit starken Inhalten auf.<br />
Manche Dinge sind heute noch genauso<br />
heiß wie am ersten Tag des Veranstaltungsformats.<br />
„Den Bürger nicht missachten“, titelte<br />
die Redaktion am 2. Juni 2000, nachdem Ex-<br />
Regierungssprecher Manfred Zach bei der Premiere<br />
des PZ-Forums gegen Partei- und Politikverdrossenheit<br />
für mehr direkte Demokratie<br />
geworben hatte. Und siehe da: Die Thematik<br />
ist heute so aktuell wie zur Jahrtausendwende.<br />
Das PZ-Forum ist von je her ein Ort des<br />
offenen Meinungsaustauschs, für Zukunftsthemen<br />
und umstrittene Dinge. Richtig zur<br />
Sache ging es beispielsweise, als 2018 der Wild-<br />
„<br />
tierökologie Micha Herdtfelder einmal mehr<br />
wissenschaftlich untermauerte Thesen zum<br />
Wolf kundtat. Das Raubtier hatte zu dieser Zeit<br />
bereits den Enzkreis gestreift und war im Kreis<br />
Calw heimisch geworden. Die Angst ging um:<br />
Treffe ich jetzt beim Waldspaziergang auf das<br />
umstrittene Tier? Was ist mit meinem Nachwuchs<br />
im Waldkindergarten? Wie verhalte ich<br />
mich richtig? Wolfsfreunde und -gegner äußerten<br />
sich klar: auch unversöhnlich. Aber das<br />
gehört zu einem ehrlichen Schlagabtausch.<br />
Und wenn wir schon bei strittigen Dingen<br />
sind. Gleich mehrfach weilte Thilo Sarrazin im<br />
Haus. Einer, den die eigene Partei partout<br />
nicht mehr haben will, dessen Bücher und<br />
steile Thesen aber viele Fans haben.<br />
Doch das PZ-Forum ist weit mehr als<br />
Politik. Von Anbeginn an werden<br />
regelmäßige Veranstaltungen mit<br />
Kunsthistorikerin Claudia Baumbusch angeboten.<br />
Öfter anzutreffen sind renommierte<br />
Ärzte. Und als besonderes Format ist zwingend<br />
das beliebte PZ-Autorenforum zu nennen.<br />
Es verbindet sich mit Moderator Eckard<br />
Mickel. Das PZ-Autorenforum fand erstmals<br />
am 3. Mai 2006 statt.<br />
PZ-Leser im Gespräch – hier mit Autorin Marianne Koch. Sie signiert ein Buch für<br />
Klaus Wachter aus Nöttingen.<br />
FOTO: KETTERL, PZ-ARCHIV<br />
„Das PZ-Forum soll anregen, über Themen nachzudenken.“<br />
Hinweis zur Premiere im Mai 2000
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
95<br />
Thilo Sarrazin polarisiert mit seinen Thesen. Im PZ-Autorenforum zählt er mit<br />
seinen wiederholten Auftritten zu den gefragtesten Rednern. FOTO: KETTERL, PZ-ARCHIV<br />
Das Südwestdeutsche Kammerorchester kommt gerne ins PZ-Forum – und macht damit deutlich, dass auch die Musik einen<br />
festen Platz bei diesem Veranstaltungsformat hat.<br />
FOTO: KETTERL, PZ-ARCHIV<br />
Mutmacher Roger Willemsen war ein beliebter Gast.<br />
FOTO: SEIBEL, PZ-ARCHIV<br />
Monika Heinle, die Assistentin der Verlagsleitung,<br />
kann sich noch gut an den mächtigen<br />
Auftrieb erinnern: „Wegen der großen Besucherzahl<br />
fand es nicht im PZ-Forum, sondern<br />
im CCP statt.“ Autor war Frank Schätzing mit<br />
der Multimediaschau „Nachrichten aus einem<br />
unbekannten Universum“. Treue Besucher<br />
finden sich stets ein, wenn etwa Marianne<br />
Koch hilfreiche Gesundheitstipps gibt oder<br />
Michael Nehls Alzheimer auf der Spur ist. Eine<br />
Aneinanderreihung prominenter Namen verbietet<br />
sich, viel zu viele bekannte Gesichter<br />
hat das PZ-Forum gesehen. Und dennoch seien<br />
einige herausgegriffen, weil sie bei den Besuchern<br />
Emotionen geweckt haben: Moderator<br />
Ingo Zamperoni charakterisierten Besucherinnen<br />
als ungemein „sympathischen, ja<br />
fast schon geilen Typen“. Ein nicht minder<br />
fesselnder Typ ist Hardy Krüger. Da schließt<br />
manch einer die Augen und lauscht nur der<br />
Stimme. Überhaupt hat das PZ-Forum neben<br />
erstklassigen Autoren zahlreiche, hochkarätige<br />
Journalisten und Medienkollegen zu Gast<br />
gehabt. Manch ein Redner lebt heute nicht<br />
mehr. Unvergessen bleiben wird der leise und<br />
doch so brillante Roger Willemsen.<br />
Sorgte für Spannung: Wolfsexperte Micha Herdtfelder.<br />
FOTO: MEYER, PZ-ARCHIV
96<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
6 | Die Zeit nutzen<br />
Die PZ ist<br />
dort, wo die<br />
Leser sind<br />
Was bewegt die Menschen in<br />
Pforzheim, dem Enzkreis und dem<br />
Nordschwarzwald? Diese Fragen sind<br />
maßgeblich für die tägliche Arbeit der PZ.<br />
Beantworten können sie nur die<br />
Leserinnen und Leser selbst.<br />
Gelegenheiten dazu gibt es viele.<br />
PZ-Leser bekommen spannende Einblicke in die Arbeit der Fischzucht Zordel im Rahmen der Aktion „Schau mal, wo du lebst“.<br />
von Lisa Scharf<br />
W<br />
as macht eine gute Heimatzeitung<br />
aus? Ganz klar: Sie<br />
muss nah bei den Menschen<br />
sein. Diesen Grundsatz lebt<br />
die PZ Tag für Tag. Im Mittelpunkt<br />
steht dabei stets die<br />
Begegnung mit den Leserinnen und Lesern. Das<br />
fängt an bei Standaktionen in den Fußgängerzonen<br />
der Region, wenn PZ-Mitarbeiter und Leser – oder<br />
solche, die es noch werden wollen – ins Gespräch<br />
kommen. Es geht weiter bei der PZ-Sommeraktion<br />
„Schau mal, wo du lebst“, bei der Dutzende Leserinnen<br />
und Leser Jahr für Jahr einen ganz besonderen<br />
Sie haben erst abgedrückt und dann abgeräumt: die Gewinner des<br />
Fotowettbewerbs „Blende“ 2018.<br />
FOTOS: MEYER/PZ-ARCHIV<br />
Am PZ-Stand kommen Nicole Biesinger (Zweite von links) und Dennis<br />
Krivec mit den Menschen in Calmbach ins Gespräch.<br />
Einblick in all das bekommen, was Pforzheim und<br />
der Enzkreis zu bieten haben: vom Gasometer über<br />
das Holzhof-Stadion bis hin zum Weingut oder der<br />
Fischzucht. Häufig sind die PZ-Abonnenten auch<br />
selbst gefragt: Zum Beispiel bei Gewinnspielen wie<br />
dem Fotowettbewerb „Blende“, an dessen Ende<br />
zahlreiche tolle Schnappschüsse und viele glückliche<br />
Sieger stehen. Und auch wenn PZ-Chefredakteur<br />
Magnus Schlecht in der Lesersprechstunde ein<br />
offenes Ohr beweist, geht es um das, was die Leserinnen<br />
und Leser an der PZ mögen – oder eben<br />
nicht. Wenn es um Veranstaltungen geht, die Pforzheim<br />
bewegen – etwa Kandidatenvorstellungen vor<br />
Wahlen – ist die PZ ebenfalls mit dabei und übernimmt<br />
dabei gerne einmal die Rolle des Moderators.<br />
Auch das leistet eine gute Heimatzeitung.<br />
Hello - Bonjour<br />
Wussten Sie,<br />
dass unsere Schüler*innen …<br />
• vor ihrer Einschulung unsere Vorschule<br />
besuchen können?<br />
• in Kernzeit und Hort nach der Schule<br />
bestens betreut werden?<br />
• von der 1. bis zur 11. Klasse in einer<br />
beständigen Klassengemeinschaft sind,<br />
weil kein Kind “sitzen bleibt”<br />
• ab der 6. Klasse Ganztagesunterricht haben?<br />
Wir laden Sie ein:<br />
Lernen Sie eine andere Art<br />
von Schule kennen!<br />
14. Okt. 20.00 Uhr<br />
Infoabend „Einschulung –<br />
der Start in der 1. Klasse an der<br />
Freien Waldorfschule“<br />
Unsere Schüler*innen lernen ab der 1. Klasse<br />
Englisch und Französisch<br />
• in unserer DGE-zertifizierten Schulküche ein<br />
gesundes Mittagessen bekommen?<br />
• selbstverständlich auch Deutsch, Mathe,<br />
Chemie, Physik, Biologie, Geschichte und<br />
Informatik haben?<br />
• zusätzlich auch Musik, Chor, Orchester,<br />
Malen, Plastizieren, Eurythmie, Gartenbau,<br />
Theaterspiel, Handarbeit, Werken und<br />
Kunstgeschichte haben?<br />
• in allen Klassenstufen zahlreiche Ausflüge,<br />
Klassenfahrten und Projekte unternehmen?<br />
7. Nov. 19.00 Uhr<br />
Infoabend zum Thema: „Schulwechsel<br />
an die Freie Waldorfschule Pforzheim –<br />
was muss ich wissen?“<br />
15. Nov. und 16. Nov.<br />
Infostand am Martinsmarkt,<br />
Gespräche mit Eltern und Lehrern<br />
24. und 25. Jan. 2020<br />
Umfangreiche Infotage mit vielen<br />
Vorträgen, Aufführungen, Schulführungen,<br />
Ausstellungen ...<br />
Details zu unseren Infoveranstaltungen finden Sie auf unserer Website.<br />
www.waldorfschule-pforzheim.de<br />
• in der Oberstufe vier Praktika absolvieren:<br />
ein Landwirtschaftspraktikum, ein Betriebspraktikum,<br />
ein Vermessungspraktikum und<br />
ein Sozialpraktikum?<br />
• an unserer Schule vorwiegend das staatliche<br />
Abitur oder die FHR ablegen?<br />
• nach Abschluss in allen Studien- und Berufsfeldern<br />
zu finden sind?<br />
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FOTO: MEYER<br />
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Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
7 | Zeit fürs Herz<br />
Nachhaltig<br />
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direktem<br />
Weg<br />
Der Geschäftsführende Verleger Thomas Satinsky (Mitte) und Redakteurin Susanne Knöller (Vierte von links) teilen sich den Vereinsvorsitz von<br />
„Menschen in Not“. Der Projektbeirat mit Alison Bussey, Sabine Schuster, Edith Münch, Teresa Neuhaus, Werner Flachs, Iris Wellendorff und Simon<br />
Walter trifft sich regelmäßig.<br />
FOTO: PZ-ARCHIV<br />
Die PZ-Hilfsaktion „Menschen in Not“ ist<br />
seit April 1995 als gemeinnütziger Verein<br />
eingetragen. Seitdem wurden mit rund<br />
7,3 Millionen Euro unschuldig in Not<br />
geratene Menschen aus Pforzheim und<br />
der Region unterstützt. Die Hilfe ist<br />
dauerhaft und nachhaltig. Mit mehr als<br />
einer halben Million Euro helfen die<br />
PZ-Leser inzwischen pro Jahr, dass<br />
,,Menschen in Not“ weiter helfen kann.<br />
von Susanne Knöller<br />
PZ-Verleger Albert Esslinger-Kiefer<br />
wird es auch in diesem Jahr tun: Er<br />
bittet die Leser der „Pforzheimer<br />
Zeitung“ um Spenden für „Menschen<br />
in Not“. Im Jahr 1992 hieß es<br />
noch „Nachbarn in Not – PZ-Leser<br />
helfen“. Das Anliegen war aber schon das Gleiche:<br />
„Die Verantwortlichen des Fördervereins und wir<br />
Zeitungsleute sind uns einig: dass die Spendengelder<br />
nicht im Gießkannenprinzip über den großen<br />
Kreis Bedürftiger ausgeschüttet werden sollen. Wir<br />
wollen in jedem Fall sorgfältig prüfen, ob dazu unser<br />
finanzielles Engagement erforderlich ist oder<br />
ob andere Mittel und Wege gefunden werden können,<br />
um der Person zu helfen“, schrieb Esslinger-<br />
Kiefer an Heiligabend des Jahres 1992. Damit trat<br />
er eine Lawine los. Die Aktion der „Pforzheimer<br />
Zeitung“ hat von Anfang an großen Wert darauf gelegt,<br />
dass jeder Euro, der gespendet worden ist,<br />
auch in voller Höhe an die Bedürftigen weitergeleitet<br />
wird. Die Leserschaft vertraute dem Team um<br />
den Verleger: 200 000 Mark kamen an Spenden bei<br />
der ersten Sammelaktion zusammen. Zahlreiche<br />
inhabergeführte Geschäfte in Pforzheim und der<br />
Region zeigten ein Herz für Bedürftige und spendeten.<br />
Auch Musiker wie „Road Factory“, „Fools<br />
Garden“, „Nightfly“, „Route 66“, „You“ oder „Holztrio“<br />
legen sich für Notleidende ins Zeug. Im April<br />
1995 folgte der notwendige Schritt: Die Spendenaktion<br />
„Menschen in Not“ ist seit 1. April 1995 in einen<br />
eingetragenen Verein gebettet worden.<br />
Früher wie heute steht eines im Mittelpunkt: die<br />
schnelle und unbürokratische Hilfe für unverschuldet<br />
in Not geratene Menschen aus Pforzheim<br />
und der Region. Nicht nur an Weihnachten, sondern<br />
das ganze Jahr über. Insgesamt hat die Aktion<br />
seit 1994 7,6 Millionen Euro an Spenden erhalten<br />
und großteils an Bedürftige weitergegeben. Mehr<br />
als 21 000 Einzelfallhilfen wurden gewährt.<br />
Derzeit ist der Verein wie folgt aufgestellt: Vorsitzende<br />
sind Thomas Satinsky und Susanne Knöller,<br />
Kassenwart Magnus Schlecht, Stellvertreter Roswitha<br />
Wetzel und Pressewart Simon Walter. Beisitzer<br />
sind aus dem Hause PZ Andrea Sabo, Alexander<br />
Heilemann, Werner Flachs und Verleger Albert<br />
Esslinger-Kiefer, sowie von extern Iris Wellendorff.<br />
Seit 2014 ist ein Projektbeirat installiert. Dieses<br />
Gremium hilft bei der Vergabe größerer Spendensummen<br />
und ist mit Fachkräften besetzt. Ehrenamtlich<br />
gehören ihm an: Alison Bussey (Stadtjugendring),<br />
Edith Münch (Pro Familia), Theresa<br />
Neuhaus (Caritas), Thomas Lutz (Diakonie), Rüdiger<br />
Staib (Jugend- und Sozialamt Stadt Pforzheim)<br />
sowie Sabine Schuster (Jugendamt Enzkreis).<br />
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70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
99<br />
Traditionell am Samstag vor dem ersten Advent helfen Prominente und Vertreter karitativer Organisationen in der Fußgängerzone, um Spendengelder für „Menschen in Not“ zu sammeln.<br />
FOTOS: PZ-ARCHIV<br />
Von allen<br />
Seiten<br />
kommt<br />
Hilfe<br />
„Menschen in Not“ ist auf die Spendengelder<br />
der Leser der „Pforzheimer Zeitung“<br />
angewiesen. Das Theater Pforzheim oder<br />
die Firma Herbert Richter aus Büchenbronn<br />
unterstützten die PZ-Aktion seit<br />
vielen Jahren: Sie veranstalten<br />
Konzertmittage oder -abende. Eine Sache,<br />
die immer mehr Unterstützer findet.<br />
von Susanne Knöller<br />
T<br />
raditionsgemäß gehört der Heilige<br />
Abend zu den wenigen Tagen im Jahr,<br />
an denen im Theater nicht gespielt<br />
oder geprobt wird. Am 24. Dezember<br />
1997 wurde im Theater Pforzheim zum<br />
ersten Mal mit dieser Tradition gebrochen. Und das<br />
aus gutem Grund: Alle Beteiligten sowohl auf als<br />
auch hinter der Bühne wirken ohne Gage mit: Der<br />
Reinerlös des Mittags kommt der PZ-Aktion zugute.<br />
Alleine bei „Stille Nacht, Heilige Nacht“ 2018 sind<br />
rund 8500 Euro zusammengekommen. Die Veranstaltung<br />
erfreut sich großer Beliebtheit. So sind die<br />
Karten für den Mittag schon frühzeitig ausverkauft.<br />
Gleich ist es beim Weihnachtskonzert der Firma<br />
Herbert Richter aus Büchenbronn: Immer an einem<br />
Donnerstag in der Adventszeit ist entweder die<br />
US Army Big Band oder das Landespolizeiorchester<br />
im CongressCentrum zu Gast. Harald Richter führt<br />
die Tradition seines Vaters fort. Gäste bezahlen keinen<br />
Eintritt. Dafür werden sie um Spenden entweder<br />
für die Deutsche Krebshilfe oder für die PZ-Aktion<br />
„Menschen in Not“ gebeten. Rund 10 000 Euro<br />
Hilfe kommen an diesem Abend von den Besuchern<br />
für Notleidende Menschen in Pforzheim und der<br />
Region zusammen.<br />
Zahlreiche andere Veranstaltungen sind in den<br />
vergangenen Jahren hinzugekommen. Beispielsweise<br />
ist das „Color your life“, ein Genussabend auf<br />
Schloss Mühlhausen, Themenfeste auf dem Pforzheimer<br />
Wochenmarkt, oder Chorauftritte.<br />
Zuwendungen sind für „Menschen in Not“ nicht<br />
nur in der Weihnachtszeit wichtig. Denn Hilfe wird<br />
täglich angefragt. Und so freut es die Macher immer<br />
wieder, wenn Jubilare zu runden Geburtstagen<br />
auf Geschenke verzichten und dafür um Spenden<br />
für „Menschen in Not“ bitten.<br />
Der wichtigste Termin für die Akteure der Hilfsaktion<br />
ist der Samstag vor dem Ersten Advent:<br />
Dann werden von Prominenten in der Pforzheimer<br />
Fußgängerzone die Spendenbüchsen für „Menschen<br />
in Not“ befüllt. Dann ist Zeit, um sich auszutauschen.<br />
Dann gibt es Glühwein vom Weingut<br />
Häussermann und Roy Kieferle kocht Leckereien.<br />
Und dann ist auch Zeit zum Nachdenken und sich<br />
bewusst werden, dass Not gar nicht weit weg ist.<br />
An Heiligabend verzichten alle auf und hinter der Bühne im Theater<br />
auf ihre Gage, wenn es heißt: „Stille Nacht, heilige Nacht“.<br />
Dirigent Stefan Halder (rechts) ist mit dem Landespolizeiorchester<br />
im CongressCentrum auf Einladung der Firma Richter zu Gast, um<br />
Spenden zu sammeln.<br />
LACO UHREN – TRADITION IM ZEICHEN DER ZEIT<br />
HERZLICHEN<br />
GLÜCKWUNSCH<br />
zum Jubiläum<br />
Hochwertige Uhrenherstellung mit Hingabe und Liebe<br />
zum Detail hat bei Laco eine lange Tradition. Das<br />
Unternehmen Lacher & Co., aus dessen Anfangssilben<br />
sich der Name Laco ableitet, wurde 1925 von Frieda Lacher<br />
und Ludwig Hummel in Pforzheim gegründet. Um sich<br />
von den damaligen Schweizer Lieferanten unabhängig zu<br />
machen, gründete der Visionär Hummel im Jahr 1933<br />
außerdem den Werkehersteller Durowe, der die Uhrenfabrik<br />
Laco mit eigenen Werken versorgte.<br />
Diese eigenen Werke, die unter Chronometerbedingungen<br />
feinjustiert wurden, kamen in den 50er Jahren bei allen<br />
Modellen zum Einsatz. Die Entwicklung von Laco-Durowe zu<br />
Pforzheims größter und bedeutendster Uhrenfabrik vollzog<br />
sich unter Hummels Leitung: mit über 1000 Mitarbeitern<br />
wurden neben der ersten elektrischen Armbanduhr Deutschlands<br />
(„Laco Electric“), viele innovative Uhren entwickelt, die<br />
zu den beliebtesten Klassikern ihrer<br />
Zeit avancierten. Den hohen Be -<br />
kanntheitsgrad erreichte Laco vor allem mit dem Bau der<br />
legendären 55-mm großen Fliegeruhren, als eine von nur<br />
fünf lizensierten Firmen in den 1940er Jahren.<br />
Die Übernahme durch die US Time Corporation (Timex) im<br />
Jahre 1959 brachte einen Strategieschwenk der amerikanischen<br />
Eigentümer mit sich – mehr Industrie, weniger<br />
Handwerk lautete die Devise. Nach einigen turbulenten<br />
Vor dem Versand wird jede Uhr einzeln per Hand überprüft.<br />
Jahren, kam im Frühjahr 2010 mit neuen Eigentümern aber<br />
auch eine Rückbesinnung auf die Wurzeln: Manufaktur<br />
statt Industrie.<br />
Heute blickt man stolz auf eine fast 100-jährige Unternehmensgeschichte<br />
zurück und setzt mit einem kleinen Team<br />
wieder auf Handarbeit. Bei der Produktion zählt Qualität,<br />
nicht die Menge. „Diesem Credo bleiben wir treu“, sagt<br />
Geschäftsführer Uwe Rücker, der die Vorteile einer kleinen<br />
Produktion hervorhebt: „Jeder weiß jederzeit, was der<br />
andere tut. Professionalität, die man der Uhr ansieht.<br />
Jede Laco entsteht in Handarbeit – bei uns ist es noch der<br />
Uhrmacher, der die Laco von A bis Z fertigt.“ Dass der<br />
Brückenschlag zwischen Tradition und Moderne gelingt,<br />
belegen auch die Zahlen: In den letzten Jahren brachte Laco<br />
diverse neue Modelle auf den Markt und stellt jedes Jahr aufs<br />
Neue auf der Baselworld aus. Mit unterschiedlichen Modelllinien<br />
werden unterschiedliche Zielgruppen angesprochen.<br />
Die Produktvielfalt reicht von detailgetreuen klassischen<br />
und neu interpretierten Fliegeruhren über sportliche und<br />
elegante Chronographen, puristische Designs im Bau-<br />
haus-Stil bis hin zu Uhren für Abenteurer und Sportfans.<br />
Neben einem eigenen Onlineshop, präsentiert Laco an<br />
seinem Standort auf der Wilferdinger Höhe auch einen<br />
Showroom inklusive Werksverkauf, der die Möglichkeit<br />
bietet, seine neue Uhr direkt dort abzuholen, wo erfahrene<br />
Uhrmacher sie in anspruchsvoller Handarbeit gefertigt<br />
haben. Ganz neu ist der ne kostenfreie Gravur service.<br />
Die Ideen für eine<br />
angebotepersönliche<br />
Gravur<br />
sind dabei vielfältig<br />
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jedem Laco<br />
Modell ein<br />
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7 | Zeit fürs Herz<br />
2018: Entspannte Atmosphäre bei der Jakob-und-Rosa-Esslinger-Stiftung: Stiftungsvorsitzender Albert Esslinger-Kiefer, Ulrike Trampus, Dieter Pflaum, Stephanie Rösch (Assistentin des Verlegers), Mathias Sailer,<br />
Karl-Heinz Klett (Mitglied im Stiftungsvorstand), Thomas Satinsky (Stiftungsratsvorsitzender) sowie Siegmund Brenk (von links).<br />
FOTOS: PZ-ARCHIV,KETTERL/MEYER<br />
Eine zündende Idee trägt Früchte<br />
Ein Blick ins Zeitungsarchiv<br />
lohnt immer: Denn oft versteht<br />
man die Gegenwart erst durch<br />
länger Zurückliegendes.<br />
Wer zum Beispiel die<br />
Zeitungsartikel über die Leseund<br />
Schreibkultur unserer<br />
Gesellschaft studiert, stellt fest,<br />
dass sich Grundlegendes in<br />
den vergangenen 20 Jahren<br />
geändert hat.<br />
von Thomas Satinsky<br />
Der Siegeszug der<br />
mobilen Endgeräte<br />
nahm seinen<br />
Lauf und damit<br />
die Verkürzung<br />
von Informationen<br />
auf Häppchen aus dem Internet<br />
oder den sozialen Netzwerken.<br />
Engagierte Zeitungsmacher, die<br />
mit Herzblut zu Werke gehen und<br />
Schreiben sowie Lesen zu den Grundwerten<br />
einer aufgeklärten Gesell-<br />
Junge Talente werden beim Schreibwettbewerb gefördert und dürfen sich über attraktive Preise freuen. Dieser Stiftungszweig ist Thomas Satinsky (hinten, links)<br />
und Albert Esslinger-Kiefer (rechts) besonders wichtig.<br />
schaft und Demokratie zählen, setzen<br />
sich dafür ein, dass bereits junge Menschen<br />
Freude an der Beschäftigung<br />
mit geschriebenen Texten empfinden.<br />
Dies ging dem Verleger der Pforzheimer<br />
Zeitung, Albert Esslinger-Kiefer,<br />
durch den Kopf, als er vor nunmehr<br />
17 Jahren im Gedenken an seine verstorbene<br />
Tante und seinen Onkel die<br />
Jakob-und-Rosa-Esslinger-Stiftung<br />
gründete; eine Stiftung, deren Hauptzweck<br />
es sein sollte, Heranwachsenden<br />
umfassende Informationen und<br />
Bildung zu vermitteln. Ein hehres Unterfangen,<br />
denn mit dieser Idee<br />
stemmte sich Esslinger-Kiefer auch<br />
gegen die schleichende Aushöhlung<br />
unseres Bildungs- und Schulsystems.<br />
Wichtig war und ist dem PZ-Verleger<br />
der gemeinnützige Gedanke der Stiftung.<br />
Mit seinem bürgerschaftlichen<br />
Engagement möchte er Projekte unterstützen,<br />
mit deren Hilfe Jugendliche<br />
eine positive und zukunftsorientierte<br />
Nutzung alter und neuer Medien<br />
gewinnen können. Neben dem alljährlichen<br />
hoch dotierten Schreibwettbewerb<br />
sind dies auch Projekte<br />
zur sprachlichen Integration ausländischer<br />
Mitbürger.<br />
Herzlichen Glückwunsch<br />
unserem langjährigen Werbepartner<br />
zum 70-jährigen Bestehen.<br />
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70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
101<br />
Springt<br />
der Funke über?<br />
2016: Ein Gefühl für Sprache zu vermitteln ist das Ziel eines interkulturellen Vorleseprojekts<br />
der Stadtbücherei Mühlacker. Das Projekt wird von der Jakob-und-Rosa-<br />
Esslinger-Stiftung unterstützt.<br />
FOTO: PZ-ARCHIV/SCHRADER<br />
Seit ihrer Gründung im Oktober 2002 hat die Stiftung insgesamt<br />
550 000 Euro ausgeschüttet. Unterstützt wurden Bibliotheken,<br />
zahlreiche Schulen, Schülerzeitungen, Integrationsprojekte<br />
und Fortbildungsveranstaltungen in Sachen<br />
New Media. Albert Esslinger-Kiefer: „Der Stiftungszweck ist<br />
bewusst weit gefasst, dient jedoch immer der Förderung<br />
lokaler Interessen.“<br />
Zusammen mit Dr. Karl-Heinz Klett bildet Albert Esslinger-Kiefer<br />
den Stiftungsvorstand. Beratend steht dem Vorstand<br />
der mehrköpfige Stiftungsrat zur Seite. Dort werden<br />
Förderungsanträge beurteilt und zur Entscheidung vorbereitet.<br />
Im Lauf der vergangenen Jahre ist in der Stiftung eine<br />
Erkenntnis gereift: Etliche städtische Ideen und bildungsorientierte<br />
Start-ups wären ohne die Jakob-und-Rosa-Esslinger-Stiftung<br />
überhaupt nicht möglich. Dies bedeutet, privates<br />
Engagement gestaltet ganz entscheidend die Struktur<br />
und den Zustand unseres Gemeinwesens. Die unternehmerische<br />
Verpflichtung besteht eben nicht nur darin, die eigene<br />
Firma im Blick zu haben, sondern auch das gesellschaftliche<br />
und wirtschaftliche Lebensumfeld. In diesem Zusammenhang<br />
spricht Albert Esslinger-Kiefer immer wieder von<br />
der stadttragenden Rolle einer Qualitätszeitung und eines<br />
Medienhauses. Seine Stiftung ist ein Teil dieses humanistischen<br />
Gedankens. Und er erinnert auch daran, dass Unternehmertum<br />
etliche Facetten braucht, um erfolgreich und<br />
seriös zu sein. Bei der Namensgebung für die Stiftung hat<br />
sich der PZ-Verleger an der Tradition des Zeitungshauses<br />
orientiert: „Ich wollte damit deutlich machen, dass der unternehmerische<br />
Erfolg dieses Verlages ganz entscheidend<br />
vom Lebenswerk meiner Tante und meines Onkels getragen<br />
ist.“<br />
Wenn auch Sie Feuer und Flamme sind für herausfordernde Jobs in der Region, dann freuen wir uns auf Ihren<br />
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Ausland sorgen für den sicheren Transport von fl üssigen<br />
und gasförmigen Stoffen. Denn unser Spezialgebiet ist der<br />
Bau von hoch korrosionsbeständigen Rohrleitungskomponenten.<br />
Hier sind wir Marktf ührer, weil wir Entwicklungen<br />
konsequent vorantreiben und mit unseren Verarbeitungstechniken<br />
Maßstäbe setzen – seit über 30 Jahren.<br />
Wer bei uns neu einsteigt, kann viel von erfahrenen Kollegen<br />
und Kolleginnen lernen. Denn gegenseitige Unterstützung<br />
wird bei uns gefordert und gefördert. Und das<br />
gilt nicht nur für den Start bei BAUM. Wir lernen jeden<br />
Tag voneinander und dieser akti ve Austausch bringt uns<br />
schnell voran.<br />
Dass jeder Einzelne bei BAUM sich als Teil des großen<br />
Ganzen sieht, freut uns besonders. Denn wir können darauf<br />
vertrauen, dass unsere Mitarbeiter gemeinsam dranbleiben<br />
– jeden Tag aufs Neue. Dabei arbeiten sie gut und<br />
gerne zusammen und sind offen für kulturelle Unterschiede<br />
und Vielfalt, die es bei uns von Anfang an gibt und für<br />
die wir bekannt sind.<br />
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zu unserem<br />
Jubiläum<br />
2015: In diesem Jahr werden unter anderem die Smartphone-Schulungen mit<br />
Clemens Beisel (hinten) finanziert. Der Sozialpädagoge klärt Fünftklässler über den<br />
sicheren, verantwortungsvollen Umgang mit Handys auf.<br />
FOTO: PZ-ARCHIV<br />
Wir freuen uns auf<br />
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102<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
7 | Zeit fürs Herz<br />
Kleidsame<br />
Zeilen<br />
Und wohin mit der gelesenen Zeitung?<br />
Wie wäre es, daraus ein<br />
aufsehenerregendes Kleid zu machen.<br />
Die Brötzingerin Christina Daum hat es<br />
geschneidert und Sina Ertl darin<br />
fotografiert. Sehenswert.<br />
von Nadine Schmid<br />
Ein Hingucker: Sina Ertl im PZ-Kleid beim Fotoshooting in der Innenstadt.<br />
FOTO: CHRISTINA DAUM<br />
Mit der gedruckten Zeitung hat<br />
Sina Ertl normalerweise nicht<br />
so viel zu tun. Sie nutzt lieber<br />
die täglichen WhatsApp-Benachrichtigungen<br />
und klickt auf<br />
PZ-news.de – „find ich schon super, danke“, schreibt<br />
die Pforzheimerin, die seit 2006 in der Goldstadt<br />
lebt und sich mittlerweile hier sehr wohl fühlt. Ihre<br />
Bekannte Christina Daum, eine kreative Künstlerin<br />
und Fotografin, bat sie 2017 zu einem Fotoshooting,<br />
um eine besondere Kreation – ein aus Zeitungen geschneidertes<br />
Kleid – zu tragen. „Als die Locations<br />
feststanden und das Wetter richtig war, verabredeten<br />
wir uns für einen sonnigen, frühen Sonntagmorgen<br />
in der menschenleeren Pforzheimer Innenstadt<br />
und ich stieg publikumslos in das Kleid aus Pforzheimer<br />
Zeitung“, erinnert sich Sina Ertl. Eine wirklich<br />
kleidsame Art, ausgelesene Zeitungen<br />
weiterzuverwenden.<br />
Die MÜLLER Fleisch Familie seit 60 Jahren, die PFORZHEIMER ZEITUNG seit 70 Jahren<br />
– ein jahrzehnte währendes Miteinander!<br />
Was Horst Müller 1959 in Pforzheim gestartet hat, ist heute eine starke<br />
Unternehmensgruppe. Seit nunmehr 60 Jahren befassen wir uns mit<br />
der Herstellung von Frischfl eisch. Der Name Müller ist mit der Frischfl eischbranche<br />
untrennbar verbunden. Qualität aus Tradition, das ist unsere<br />
Devise, verbunden mit der Verantwortung die wir tragen. Als Familienunternehmen<br />
steht für uns fest, dass Erfolg nur mit erstklassigen Produkten<br />
und zufriedenen Mitarbeitern erreicht werden kann. Das Vertrauen unserer<br />
Kunden ist für uns Verpfl ichtung und Selbstverständnis, das maßgeblich<br />
unser Handeln für die Herstellung unserer Produkte und die Kultur<br />
in unserem Unternehmen leitet. Die Nähe zu unseren Marktpartnern<br />
wie auch die Erfüllung individueller Wünsche liegen uns am Herzen.<br />
Horst Müller + Bruno Oetinger<br />
Seit 1972 im Geschäft Seite an Seite.<br />
Visionäres Denken ist unser Antrieb<br />
zum Erreichen neuer Zielsetzungen.<br />
Die Müller Gruppe zählt zu den größten Frischfl eischp roduzenten<br />
Deutschlands, europaweit sind wir ein Begriff als Lieferant von<br />
Qualitätsfl eisch.<br />
Mit Überzeugung und Motivation investieren wir unsere fundierte<br />
Kompetenz in die Herstellung von Frischfl eischprodukten an fünf<br />
Produktionsstandorten in Süddeutschland.<br />
In unserer täglichen Arbeit verbinden wir handwerkliches Können mit<br />
moderner Prozess- und Datentechnik; dabei ist unser Bestreben,<br />
qualitativ hochwertige und innovative Fleischprodukte mit gesicherter<br />
Herkunft nach höchstem Sicherheitsstandard herzustellen.<br />
Von hinten links:<br />
Martin Müller,<br />
Stefan Müller,<br />
Horst Müller,<br />
Susanne Müller<br />
DIE 4 ECKPFEILER FÜR IHR VERTRAUEN<br />
➜ Eigene Schlachtung<br />
➜ Eigene Zerlegung<br />
➜ Eigene SB-Fleischproduktion<br />
➜ Eigene Logistik<br />
Horst Müller über seine Anfänge:<br />
Sie stammen aus einem Viehhandelsunternehmen.<br />
Warum haben Sie mit der Schlachtung von Rindern begonnen? War dies naheliegend?<br />
Die Schweinezucht und -mast in Süddeutschland war rückständig; somit haben mich die Rinder interessiert.<br />
1954 habe ich eine Metzgerlehre begonnen, damals war ich 16 Jahre alt. Bereits 1959 habe ich als Kaufmann<br />
Viehhandel betrieben und nebenher am städtischen Schlachthof Pforzheim auf eigenen Namen<br />
2 bis 3 Rinder geschlachtet und in Vierteln verkauft.
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
103<br />
Genießen Sie feine Desserts<br />
von der Bäckerei Wiskandt<br />
Herzlichen Glückwunsch der PZ zum 70jährigen Jubiläum<br />
Meilwiesenstraße 1∙75196 Remchingen<br />
Telefon 07232/734760∙Fax 73 47 59<br />
Die „Pforzheimer Zeitung“ ist für Piet van den Boom eine Inspiration. „Ich lese die PZ, ich sammle die PZ und ich verwende die<br />
PZ“, schreibt der Golddesigner. Zu sehen ist das an einem individualisierten Bild der damaligen niederländischen Königin, das<br />
2011 in der PZ erschienen ist. Durch einen aufgezeichneten, goldfarbenen Goldschmiedslehrling mit Diamantaugen als Kettenanhänger<br />
für die Königin, hat der Pforzheimer Künstler den Ausschnitt für sein Archiv veredelt.<br />
Ebenso verbindet van den Boom überraschende Begegnungen mit seiner Heimatzeitung. So ist ihm eine Anekdote aus dem Jahr<br />
1986 präsent: „Das erste Mal passierte es mir auf Santorin, beim Aufstieg nach Thira. Ich hörte eine Stimme hinter mir sagen:<br />
Ach, Piet van den Boom aus Pforzheim ist auch hier. Ein Schmuckschaffender aus der Goldstadt hatte mich erkannt. Und jedes Mal<br />
kommt bis heute die Erklärung: Ich kenne Sie aus der Pforzheimer Zeitung. Mag es auch Eitelkeit sein, immer wieder freue ich<br />
mich darüber, dass meine Tageszeitung eine überraschende Begegnung möglich macht.“<br />
FOTO: PZ/NAD<br />
Wo die Glühbirne<br />
aus dem Tresor<br />
geholt wurde<br />
Wir gratulieren der Pforzheimer Zeitung zum 70jährigen Jubiläum<br />
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70jährigen Jubiläum!<br />
Brunnenstr. 2<br />
75223 Niefern<br />
Mit einem herzlichen „Liebe PZler“<br />
beginnt Jürgen Rohrwild seine Mail.<br />
„Mich verbindet viel mit der PZ“,<br />
schreibt der Pforzheimer.<br />
von Nadine Schmid<br />
Seine Erfahrungen mit seiner<br />
Heimatzeitung teilt der<br />
70-Jährige gern. „Seit 50 Jahren<br />
bin ich Abonnent. Ich brauche<br />
meine PZ täglich und wenn ich<br />
im Urlaub bin, wird die PZ aufgehoben<br />
und jede einzelne nachträglich gelesen.<br />
Des weiteren habe ich als Servicemonteur<br />
40 Jahre die Aufzüge im Hause PZ überprüft.<br />
Zuerst an der Poststraße und später<br />
auch an der Kiehnlestraße. In dieser Zeit<br />
habe ich viel und Gutes<br />
im Hause PZ erlebt.<br />
Eine kleine Anekdote:<br />
Als am alten Aufzug eine<br />
15-Watt-Glühbirne<br />
der Kabinenbeleuchtung<br />
defekt war, habe<br />
ich mich bei Herrn<br />
Wahl gemeldet, um eine<br />
neue Glühbirne zu<br />
Jürgen Rohrwild<br />
bekommen. Herr Wahl schickte mich zu Frau<br />
Rosa Eßlinger, die mich zuerst skeptisch<br />
musterte und dann mit mir zum Tresor ging,<br />
um daraus die 15-Watt-Glühbirne zu entnehmen.<br />
Ich habe diese Frau einfach gemocht.<br />
Man sieht ja heute, was sie mit ihrem Mann<br />
Jakob geschaffen hat. Zum siebzigsten<br />
Geburtstag wünsche ich der PZ alles Gute,<br />
viel Erfolg und weiterhin eine gute Zeitung.“<br />
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In der Goldstadt darf ein genauer Blick aufs verarbeitete Edelmetall natürlich nicht fehlen: Axel Kohlhammer, damals Chef der<br />
Schmuckkettenfabrik Schofer, erläutert dem ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder und Ute Vogt, SPD-Bundestagsabgeordnete<br />
für Pforzheim (von rechts), 2001 die Kunst des Kettenmachens. In Pforzheim machten schon viele deutsche Regierungschefs<br />
Halt – meist im Wahlkampf: neben Schröder auch Angela Merkel, Helmut Kohl und auch Willy Brandt in den 1970er-Jahren.<br />
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Gestatten, Lance Armstrong: Den hat „Miss Schmuckwelten“ (links) beim Tour-de-<br />
France-Start 2005 in Pforzheim bestimmt gleich erkannt. Besuche von Spitzensportlern<br />
gibt es in der Region einige: Sprintstar Erik Zabel war da, Handball-Legende Bernhard<br />
Kempa, Weltklasse-Schwimmer Mark Spitz Ende der 1970er-Jahre im nun geschlossenen<br />
Emma-Jaeger-Bad und noch früher Schwergewichtsboxer Max Schmeling.<br />
Schau m<br />
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alles da<br />
Ende August sorgte ein B<br />
Otto Waalkes in Pforzheim<br />
Aufsehen. Dabei war der<br />
schon 1974 zu Besuch in d<br />
Zahlreiche Promis aus Po<br />
und Fer<br />
Gast in<br />
Blick ins<br />
Erinneru<br />
zeigen.<br />
Christine Kaufmann war schon in jungen Jahren nicht nur auf der Leinwand im Pforzheimer<br />
Kino zu sehen, sondern saß dort auch an der Kasse. Die älteren Semester erinnern<br />
sich bestimmt an die deutschen Schauspielstars, die ihre Filme in den 1950erund<br />
1960er-Jahre vor Ort in der Goldstadt präsentierten.<br />
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Auf Tuchfühlung mit dem Staatsoberhaupt: 1995 wohnte Roman Herzog, von 1994<br />
bis 1999 Bundespräsident, der Eröffnung des Rossini-Festivals in Bad Wildbad bei.<br />
„Viel Beifall gab es für den Bundespräsidenten, als er damals auf dem Kurplatz eintraf“,<br />
schrieb die PZ. Kein Wunder: Zeigte sich Herzog doch sehr volksnah, wie dieses<br />
Foto beweist. In der Kurstadt an der Enz kann man übrigens auf eine ganze Reihe an<br />
Bundespräsidenten als Gast zurückblicken. Richard von Weizsäcker verbrachte dort<br />
seinen Sommerurlaub, ebenso Theodor Heuß und Gustav Heinemann.<br />
Gitta Saxx, „Playmate des Jahrhunderts“,<br />
zauberte der Pforzheimer Männerwelt<br />
2008 ein Lächeln ins Gesicht:<br />
hier Werner Häring, der sich nicht zweimal<br />
für ein Erinnerungsfoto bitten ließ.
eitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
104/105<br />
Ja, er ist es! Ohne Brille ist er zwar schwer zu erkennen, aber zwischen Ulrich Carl<br />
(links) und Klaus Krause (rechts) vom FCP-Fan-Club Blau-Weiss 77 steht tatsächlich<br />
Udo Lindenberg. In Pforzheim und der Region war einiges los auf den Bühnen: Udo<br />
Jürgens war auch schon da, genauso wie Nina Hagen, Uriah Heep, Deep Purple und<br />
Metallica. AC/DC musste einen Gig in Pforzheim absagen.<br />
2008 sah man Nachrichtenmann Claus<br />
Kleber an einem Abend nicht im Fernsehen,<br />
sondern zusammen mit seinen<br />
Eltern im Pforzheimer CongressCentrum.<br />
Kleber sprach über die USA.<br />
al,<br />
on<br />
war!<br />
esuch von<br />
für mächtig<br />
Comedy-Star<br />
er Goldstadt.<br />
litik, Sport, TV<br />
nsehen waren bereits zu<br />
unserer Region, wie ein<br />
PZ-Archiv und die<br />
ngen der Redakteure<br />
von Dennis Krivec<br />
Den „Kaiser“ hatten nur die wenigsten zu Gast: 1986 schaute Franz Beckenbauer beim<br />
1. FC Birkenfeld vorbei – zur Freude des damaligen Bürgermeisters Hermann Groß. Der<br />
Weltmeister war aber lange nicht der einzige Fußballstar, der hier Station machte. Eine<br />
kleine Auswahl: Fritz Walter weihte beispielsweise in den 1970er-Jahren einen Sportplatz<br />
in Ispringen ein. Da waren auch Toni Schumacher, Otto Rehagel, Karl-Heinz Rummenigge,<br />
Uli Hoeneß, Lothar Matthäus, Oliver Kahn und Jogi Löw.<br />
HAPPY BIRTHDAY!<br />
GLÜCKWUNSCH<br />
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Zum Doppeljubiläum gratuliert<br />
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doppelt und bedankt sich herzlich für die<br />
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Der Honda<br />
„Überraschend gut.<br />
In Form.“<br />
Jahre Goldstadt. Bei der Eröffnungsgala<br />
ne als Startenor José Carreras.<br />
Ganz entspannt begrüßte Klausjürgen Wussow die PZ zum Gespräch im Badhotel in<br />
Bad Wildbad. Kein Wunder, war der Schauspieler 2004 doch in die Kurstadt gereist,<br />
um sich von den Dreharbeiten zur „Schwarzwaldklinik“ zu erholen. Ganz bei der Arbeit<br />
war dagegen einmal Joachim „Blacky“ Fuchsberger in Pforzheim Ende der 1970er-<br />
Jahre, als er dort für eine TV-Show vor der Kamera stand.<br />
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Abbildung zeigt Sonderausstattung.<br />
Kurz vor der Star-Tour ist Roberto Blanco<br />
guten Mutes. Anlässlich des Starts<br />
der Tour de France trat der Entertainer<br />
mit anderen Promis in die Pedale. Damals<br />
unter anderem dabei: Jörg Pilawa,<br />
Jeannete Biedermann und Marc Bator.<br />
Von den hohen Bergen des Himalaya berichtete Reinhold Messner schon öfter im vergleichsweise<br />
flachen Nordschwarzwald: Meist war der weltbekannte Bergsteiger in<br />
Pforzheim zu Gast.<br />
FOTOS: PZ-ARCHIV
106<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
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Birgit Hattich mit ihrem Exemplar der ersten PZ-Ausgabe von 1949.<br />
FOTO: MORITZ<br />
„Die gute alte PZ hat mich und meine Familie ein ganzes Leben lang begleitet“,<br />
sagt Birgit Hattich. Die tägliche Lektüre gehört für die Pforzheimerin ebenso<br />
dazu wie „die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der Inseraten-Abteilung“<br />
während ihrer beruflichen Laufbahn. von Nadine Schmid<br />
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Bekenntnisse wie dieses hören<br />
wir im Zeitungshaus<br />
sehr gerne. Bemerkenswert<br />
finden wir auch, dass Birgit<br />
Hattich eine erste Ausgabe<br />
der „Pforzheimer Zeitung“<br />
vom 1. Oktober 1949 zu Hause aufbewahrt<br />
hat. Wenige Tage nach deren Erscheinen ist<br />
die bald 70-Jährige geboren worden – am 9.<br />
Oktober 1949. „Ich gehöre zu der begnadeten<br />
Generation, die zu Lebzeiten bisher keinen<br />
Krieg erlebt hat. Ein unglaubliches Glück,<br />
wofür man nicht genug dankbar sein kann.<br />
Bleibt nur zu hoffen, dass es auch so bleibt.<br />
Wir leben in aufregenden Zeiten“, sagt Birgit<br />
Hattich. Gerne erinnert sie sich an berufliche<br />
Erlebnisse mit „dem guten Herrn Spörr“, der<br />
viele Jahrzehnte lang als Anzeigenberater für<br />
die PZ tätig war. „Er fand sich jede Woche in<br />
meinem Büro – WB Reisen in der Hoheneckstraße<br />
– ein und wir hatten manch gutes Gespräch.<br />
Ja, das waren schöne Zeiten. Immer<br />
war mir bewusst, dass es ohne Werbung nicht<br />
geht. Heute sehen das manche Leute leider<br />
etwas anders und die Zeitungen tun sich<br />
schwer. Aber zum Glück hält sich das PZ-<br />
Schiff weiterhin sehr gut im unruhigen Fahrwasser.<br />
Dazu meinen herzlichsten Glückwunsch.“<br />
Birgit Hattich freut sich darauf,<br />
heute die Sonderausgabe zum PZ-Jubiläum<br />
zu lesen. Und wir hoffen, dass wir – ihrem<br />
Wunsch an uns entsprechend – eine glückliche<br />
Hand bei der Erstellung unseres aktuellen Herzensprodukts<br />
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Schon seit Ende der 1960er-Jahre ist Norbert Roscher mit Unterbrechung „PZ-Neigschmeckter“. Eingesendet hat der Ispringer<br />
seine „ vielleicht etwas frivole Darstellung meines Verhältnisses zu meiner regionalen Zeitung“.<br />
FOTO: PZ/NAD
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
107<br />
Abonnenten der PZ bekommen<br />
ihre Zeitung heutzutage<br />
frühmorgens und druckfrisch ins<br />
Haus geliefert. So sind wir alle es<br />
gewohnt. Als Renate Presslauer<br />
Anfang der 1950er-Jahre ein<br />
kleines Mädchen war, war die<br />
Welt eine andere. Auf dem Dorf<br />
trugen Kinder die Zeitung aus –<br />
mittags, nach der Schule.<br />
von Nadine Schmid<br />
Renate Presslauer stutzt<br />
kurz, als sie gefragt<br />
wird: „Mussten Sie<br />
denn als Kind die Zeitung<br />
austragen?“<br />
Nein, das habe sie<br />
einfach gemacht, sagt die 74-Jährige.<br />
Es war nicht schlimm, es war nicht besonders<br />
– „es war halt so.“ Die Dillweißensteinerin<br />
verbindet „sehr gute Erinnerungen“<br />
mit ihrer Zeit als Austrägerin.<br />
Anfang der 1950er-Jahre war sie als<br />
Siebenjährige mittags nach der Schule<br />
unterwegs. Ihr zehnjähriger Bruder war<br />
für das Unterdorf zuständig, sie selbst<br />
trug im oberen Teil<br />
„<br />
aus. Es gab damals,<br />
in den Anfangsjahren der PZ, nur wenige<br />
Abonnenten im kleinen Dorf, in dem<br />
„Er saß dann in unserer Küche,<br />
und in seiner Tasche war jedesmal<br />
eine Süßigkeit.“<br />
Renate Presslauer über den<br />
damaligen PZ-Vertriebler Bruno Vallen.<br />
Renate Presslauer aufgewachsen ist.<br />
„Ich schätze, wir waren immer etwa eine<br />
Stunde unterwegs“, erzählt sie. Was<br />
bis heute fest in ihrer Erinnerung verankert<br />
ist, ist der monatliche Besuch des<br />
damaligen PZ-Vertrieblers Bruno Vallon,<br />
um die jungen Austräger zu bezahlen.<br />
„Er saß dann in unserer Küche und in<br />
seiner Tasche war jedes Mal eine Süßigkeit“,<br />
weiß Renate Presslauer. Das erste<br />
selbst verdiente Geld wurde damals natürlich<br />
aufs Sparbuch eingezahlt, auch<br />
daran erinnert sich die spätere Sparkassenmitarbeiterin<br />
ganz genau: „Ich war<br />
so stolz.“<br />
„Ich war<br />
so stolz“<br />
Über 60 Jahre ist es her, dass Renate Presslauer als kleines Mädchen die Zeitung ausgetragen hat. Fürs Foto ist sie<br />
noch einmal in diese Rolle geschlüpft.<br />
FOTO: MEYER<br />
PZ VOM 16. JUNI 2007<br />
Das Heer unserer<br />
Zeitungsträgerinnen<br />
ist auf den Beinen<br />
In der Publikation „160 Jahre<br />
Zeitung in Pforzheim“, die<br />
im Hause PZ im Jahr 1954<br />
als Sonderdruck aus der Jubiläums-Ausgabe<br />
auch in einem<br />
159 Seiten starken Buch<br />
erschienen ist, sind unter<br />
vielen anderen Fotos auch<br />
Bilder damaliger Austrägerinnen<br />
zu finden. Dazu steht<br />
Zeitungsausträgerinnen bei der Abholung<br />
der PZ in den 1950er-Jahren.<br />
geschrieben: „Bevor noch der<br />
Morgen graut, haben sich die<br />
fleißigen Trägerinnen in der<br />
Expedition des Zeitungshauses<br />
versammelt, um die noch<br />
warmen Zeitungsstapel in<br />
Empfang zu nehmen. Schwer<br />
beladen machen sie sich auf<br />
den Weg, um unseren Lesern<br />
die Zeitung auf den Morgentisch<br />
zu legen. Frühmorgens<br />
kommt die „Pforzheimer Zeitung“<br />
dann zu Ihnen. Bei<br />
Wind und Wetter, bei Hitze<br />
und Kälte, bei Regen und<br />
Schnee ist das Heer unserer<br />
Zeitungsträgerinnen auf den<br />
Beinen. Unermüdlich eilen<br />
sie von Haus zu Haus, um<br />
den vielen Tausenden von Lesern<br />
der „Pforzheimer Zeitung“<br />
die neueste Ausgabe<br />
rechtzeitig und gewissenhaft<br />
in der Frühe zuzustellen.“ nad<br />
Und dann kommt die PZ zu den Lesern<br />
nach Hause: So war es vor fast 70 Jahren<br />
und so ist es bis heute. FOTOS: PZ-ARCHIV<br />
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Bei Kindern unter einem Jahr muss der tatsächliche Betreuungsbedarf<br />
nachgewiesen werden (z.B. Erwerbstätigkeit der Eltern). Hier<br />
wird im Einzelfall entschieden, ob die Betreuung gefördert wird.<br />
Kinder im Alter von 1 bis 3 Jahren haben immer einen Anspruch<br />
auf Förderung der Betreuung von bis zu 30 Stunden. Sind die Eltern<br />
berufstätig und der Bedarf entsprechend höher, können bis zu 50<br />
Stunden gefördert werden. Hier haben Eltern die absolute Wahlfreiheit<br />
zwischen Einrichtung und Kindertagespflege.<br />
Bei Kindern über 3 Jahren ist die Förderung in Kindertagespfl ege<br />
davon abhängig, ob ein Betreuungsplatz in einer Einrichtung (Kita,<br />
Hort etc.) zur Verfügung steht oder nicht. Außerdem können Tagespflegepersonen<br />
hier die Zeiten übernehmen, die die Einrichtung<br />
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Einen besonders interessanten<br />
Brief hat Leni Wolfinger zum<br />
PZ-Geburtstag geschrieben.<br />
In Schönschrift und so ausformuliert,<br />
dass er an dieser Stelle einfach<br />
für sich stehen soll.<br />
Die PZ wird 70! Was mich<br />
mit meiner Zeitung<br />
verbindet!<br />
Eines Tages im Jahr<br />
1949, ich war elf Jahre<br />
alt, als ich von der Schule nach Hause kam,<br />
saß ein vornehm gekleideter Herr im Wohnzimmer,<br />
das sonst nur zu Festtagen benutzt<br />
wurde. Meine Mutter rief mich herein, stellte<br />
mir den Herrn mit den Worten vor „das ist<br />
Herr Vallen von der ,Pforzheimer Zeitung‘, er<br />
sucht für diese Zeitung, die jetzt neu ist, einen<br />
Austräger. Da du dir doch schon lange<br />
ein Fahrrad wünschst, kannst du es jetzt<br />
verdienen.“<br />
„Um Gottes Willen“, dachte ich, „Zeitung<br />
austragen, da muss ich mich ja schämen!“<br />
Aber Herr Vallen war so nett und charmant<br />
mir die Sache schmackhaft zu machen. Doch<br />
das Schlimmste kommt noch. Ich musste erst<br />
die Abonnenten werben. Also zog ich als<br />
schüchternes Mädchen von Haus zu Haus<br />
mit den Worten „Möchten Sie nicht die neue<br />
,Pforzheimer Zeitung‘ bestellen?“ Bei den<br />
Bauern stieß ich auf wenig Gegenliebe, die<br />
hatten ihren „Enztäler“ und mit Pforzheim<br />
wenig am Hut. Anders die Arbeiter, die als<br />
Goldschmiede, Fasser, Werkzeugmacher etc.<br />
ihr Geld in der aus Ruinen auferstandenen<br />
Stadt in der Schmuckindustrie verdienten.<br />
Ein Monats-Abonnement kostete damals DM<br />
2,80 („So viel Geld“, klagten viele.) Dennoch<br />
kam eine stattliche Zahl Leser zusammen.<br />
Anders, als die Zeitung später auf DM 3,20<br />
aufschlug. Es folgten einige Abbestellungen<br />
und ich kam nach dem Kassieren weinend<br />
nach Hause. Was wird wohl der nette Herr<br />
Vallen dazu sagen? Überhaupt war das Zeitungsgeld<br />
einziehen so eine Sache, vor der es<br />
mir immer graute. „Was, schon wieder?“, hieß<br />
es oft und das Geld wurde mühsam aus alten<br />
Kaffeetassen und Schubladen zusammengekratzt.<br />
Ich muss unbedingt noch erwähnen, dass<br />
damals die Zeitung mit der Kleinbahn ausgeliefert<br />
wurde. Für unser Dorf gab es eine Haltestelle,<br />
die etwa einen Kilometer von der<br />
Ortsmitte entfernt war. Eine kleine Holzhütte<br />
mit ein paar Brettern als Bank diente als Unterstand,<br />
in die meistens der Schaffner Franz<br />
(mein Lieblingsschaffner weil er oft ein Auge<br />
zudrückte, wenn man seine Fahrkarte vergessen<br />
hatte – er war übrigens der Vater der Fußballer-Dynastie<br />
Spankowski) das Zeitungspaket<br />
hineinwarf. Die Hütte war nicht wasserdicht<br />
und wenn es regnete, waren die ganzen<br />
Zeitungen durchweicht und kaum noch lesbar.<br />
Die Sache hatte noch einen Haken! Ich<br />
konnte die Zeitungen erst nach der Schule<br />
Spontan und unkompliziert: Auf einen Sprung kommt Leni<br />
Wolfinger in der PZ-Redaktion vorbei – einmal Lächeln fürs<br />
Foto und weiter geht´s im Tagesprogramm der Niebelsbacherin.<br />
FOTO: SCHMID<br />
abholen und austragen, das heißt, manche<br />
Leute beschwerten sich zu Recht, dass die<br />
Zeitung oft nicht mal zum Mittagessen da<br />
war. Dafür gab’s dann abends beim Vesper<br />
die ganzen Neuigkeiten und man hatte auch<br />
mehr Muße zum Lesen.<br />
Für mich ist heute die „Pforzheimer Zeitung“<br />
unentbehrlich und ich habe größte<br />
Achtung und Respekt vor den Zustellern, die<br />
jeden Morgen pünktlich unsere Zeitung bringen.<br />
Ist einmal keine Zeitung da, schmeckt<br />
das Frühstück nicht, denn es fehlt etwas ganz<br />
Wichtiges – meine „Pforzheimer Zeitung“!<br />
Leni Wolfinger<br />
Keltern-Niebelsbach<br />
„Hallo Geburtstagskind“, schreibt Josef Koch aus Königsbach,<br />
der als treuer Abonnent dieses Bild gestaltet hat. „Ich muss<br />
Dir mitteilen, dass ich von Deiner Geburt indirekt Kenntnis<br />
genommen habe. Ich war neunzehn Jahre alt und kann mich<br />
an den Wandkalender meines Vaters erinnern. Es war ein<br />
Kalender 1948 oder 1949, darauf stand zu lesen: Pforzheimer<br />
Zeitung, Jakob Esslinger. Ich gehe davon aus, dass<br />
mein Gedächtnis der Realität entspricht. Alles Gute zum<br />
Geburtstag und weiterhin eine gesunde Zukunft.“
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
109<br />
Viel Freude<br />
und etwas<br />
Wehmut<br />
Als am 1. Oktober 1949 die erste<br />
PZ-Ausgabe erschien, erblickte Dorothée<br />
Kunzmann das Licht der Welt. Beim<br />
Blättern durch die Ausgabe werden<br />
Erinnerungen wach an eine Jugend in<br />
einer Stadt im Wiederaufbau.<br />
von Michael Müller<br />
Die Freude ist riesig. „Mensch,<br />
so war das damals“, sagt Dorothée<br />
Kunzmann (geb. Kirschler),<br />
als sie die PZ-Ausgabe<br />
vom 1. Oktober 1949 in Händen<br />
hält und mit strahlendem<br />
Lächeln durchblättert. Ihr Mann Heinz Kunzmann<br />
fügt scherzhaft hinzu: „Das sieht wenigstens noch<br />
nach Zeitung aus. Nicht so viele Bilder wie heute.“<br />
Erinnerungen werden wach. Wobei die echten Erinnerungen<br />
von Dorothée Kunzmann natürlich erst<br />
später einsetzen, denn an besagtem Samstag in der<br />
Pforzheimer Nachkriegszeit erblickte sie das Licht<br />
der Welt. Der Stadt ist sie in all den Jahren treu geblieben.<br />
Seit ihrer Geburt. „Ich bin eine alteingesessene<br />
Arlingerin und habe mich hier immer sehr<br />
wohl gefühlt. Seit ich denken kann, lese ich die PZ“,<br />
sagt Dorothée Kunzmann. Beim Blättern fällt ihr<br />
Blick auf die eine oder andere Schlagzeile: „2131 Familien<br />
suchen Wohnungen“ steht da auf einer der<br />
PZ-Seiten. Und tatsächlich: „Wohnraum hat in der<br />
kriegszerstörten Stadt hinten und vorne gefehlt“,<br />
sagt die 69-Jährige. Sie selbst habe mit ihrer Familie<br />
zu fünft in einer Zwei-Zimmer-Wohnung an der<br />
Dietlinger Straße gelebt. Auch sonst erinnert sie sich<br />
noch an so manche Entbehrung: Sehr gut sind ihr<br />
noch die Schüler-Speisungen an der Arlingerschule<br />
im Gedächtnis.<br />
Nach der vierten Klasse ging Dorothée Kunzmann<br />
aufs Hilda-Gymnasium. Zum Schwimmunterricht<br />
musste sie immer über den Marktplatz<br />
an einer Pferdemetzgerei vorbei zum Emma-Jaeger-Bad<br />
laufen. „Die Stadtkirche lag zum<br />
Teil noch in Trümmern, wie so viele Gebäude in<br />
der Innenstadt.“ Anfangs fuhr sie mit dem von Ittersbach<br />
kommenden „Bähnle“ in die Stadt, später<br />
mit Bussen, die mittels Oberleitungen fuhren.<br />
„Die Gestänge sprangen beim Aufwärtsfahren an<br />
der Bahnhofstraße immer wieder raus. Der Busfahrer<br />
musste aussteigen und sie wieder hochhieven.<br />
Für uns Kinder war das lustig.“ Ihre Eltern<br />
bauten später an der Ecke Höhen-/Schliffkopfstraße.<br />
„An den Sonntagen, wenn unsere Eltern<br />
Zeit für uns hatten, hatten wir sehr schöne<br />
Nachmittage mit der ganzen Familie“, erzählt<br />
sie. Auch das habe geprägt: Die Erwachsenen saßen<br />
beim Kaffee (ab und zu mit Zichorie vermischt),<br />
die Kinder spielten im Garten, überlegten<br />
sich Theaterstücke und spielten Kasperle.<br />
„Es gab ja keinen Fernsehapparat, so ließen wir<br />
unsere Fantasie walten.“ Und der starke Zusammenhalt<br />
in der Familie werde bis heute gepflegt.<br />
Eine weitere Schlagzeile weckt Dorothée Kunzmanns<br />
Interesse: „Einzelhandel schafft Leben“, so<br />
steht es am 1. Oktober 1949 in der PZ. Ihre Familie<br />
war am Wiederaufbau der City beteiligt. „Die von<br />
meinem Opa gegründete Firma Stempel Weeber<br />
war eine der ersten, die nach der Zerstörung Pforzheims<br />
in der Ladenzeile am Bohnenberger Schlöß-<br />
„<br />
Sie liest die PZ, seit sie denken kann. Nun hält Dorothée Kunzmann die erste Ausgabe vom 1. Oktober 1949 in Händen – dem Tag, als sie geboren<br />
wurde.<br />
FOTOS: MORITZ<br />
„Im Sommer machten wir oft<br />
Picknick auf einer großen Wiese,<br />
wir Kinder sammelten Beeren im<br />
Wald und verkauften diese für<br />
50 Pfennig an die Erwachsenen.<br />
Den Zusammenhalt in unseren<br />
Familien pflegen wir bis heute.“<br />
Dorothée Kunzmann (erinnert sich an ihre Kindheit)<br />
le wiedereröffnet hat“, erinnert sie sich. Und das<br />
kam so: Ihre Mutter Ruth Kirschler (geb. Weeber)<br />
schaffte es, vor der Bombardierung viele Setzkästen<br />
samt Bleisatz mit dem Leiterwagen nach Büchenbronn<br />
zu schaffen, wo sie mit ihren Eltern bei<br />
einem Pfarrer Unterschlupf fand. „Da mein Opa<br />
zum Gehen zu erschöpft war, musste sie ihn auch<br />
mit hochziehen – wie auch bei den Hamstergängen<br />
zu unseren Verwandten im Zabergäu.“<br />
Auf dem Tisch Erinnerungen: die Leserin im Gespräch mit PZ-Redakteur<br />
Michael Müller.<br />
Die Fabrikation der Stempel nahm die Familie<br />
nach dem Angriff im nicht so stark zerstörten<br />
Brötzingen wieder auf. „Unsere<br />
Mutter war stets die treibende Kraft“, sagt Dorothée<br />
Kunzmann. 1948 öffneten mehr als 20 Einzelhandelsgeschäfte<br />
am Bohnenberger Schlößle ihre Türen,<br />
so auch Stempel Weeber. Schon als Zehnjährige<br />
half sie gerne im Verkauf mit. „Ich habe Stempel für<br />
Kunden aufgenommen, dabei konnte ich noch nicht<br />
mal das Wort ,Stuttgart‘ richtig schreiben“, sagt sie<br />
und lacht. Oder sie hat, vor allem vor Weihnachten,<br />
Kalender an Firmen ausgetragen. „Mit unseren kleinen<br />
Jahresstempeln – sehr praktisch für die Buchhaltung.“<br />
50 Pfennig habe sie fürs Austragen bekommen.<br />
„Man war ja froh um jedes Taschengeld.“ Später<br />
wurde den Eltern ein Grundstück am Marktplatz<br />
angeboten. 1961 zogen sie mit Fabrikation und Verkauf<br />
um an den Standort, den der Betrieb bis heute<br />
hat. Dorothée Kunzmann hat auf der höheren Handelsschule<br />
mittlere Reife gemacht und Industriekauffrau<br />
gelernt. Von 1966 bis zur Geburt ihrer Zwillinge<br />
1982 hat sie im elterlichen Betrieb gearbeitet,<br />
später stundenweise in der Allgemeinmediziner-<br />
Praxis ihres Mannes.<br />
Beim Blick auf die Anzeigen in der historischen<br />
PZ-Ausgabe wird sie etwas wehmütig: „Bossert,<br />
Erber, Regelmann, Dina Loth, Kinderwagen<br />
Schmelzer und Schuh-Bross – was hatten wir tolle<br />
Geschäfte in der Stadt. Heute macht das Internet<br />
den Handel kaputt. Und die Innenstädte.“<br />
Auch zu so mancher Nachkriegsarchitektur hat<br />
Dorothée Kunzmann starken Bezug, vor allem zur<br />
in den frühen 1950er-Jahren von Egon Eiermann<br />
im Arlinger erbauten Matthäuskirche. Nach ihrem<br />
Empfinden ein sehr gelungener Bau. „Da hatten<br />
wir früher vom Kindergarten aus oft gesungen und<br />
Gedichte vorgetragen.“<br />
Zum Schluss muss Dorothée Kunzmann noch<br />
einmal lachen – beim Blick auf den Verkaufspreis<br />
der PZ am 1. Oktober 1949: „15 Pfennig, das ist der<br />
Wahnsinn!“ Die PZ wünscht Ihnen nun ganz herzlich<br />
alle Gute, Frau Kunzmann!
.<br />
110<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
7 | Zeit fürs Herz<br />
1. OKTOBER 1949<br />
Den Bund der<br />
Ehe geschlossen<br />
Es sind Worte, die zu Herzen<br />
gehen. Nach dem Aufruf in<br />
der PZ zum Datum des 1. Oktober<br />
1949 flatterte auch eine<br />
Postkarte von Helga Kynast<br />
in die Redaktion. Die<br />
Leserin schrieb die Karte für<br />
ihre Eltern, denn auch für<br />
sie war dies ein ganz besonderes<br />
Datum: Sie haben am<br />
Samstag, 1. Oktober 1949,<br />
geheiratet. 1957 sind sie<br />
nach Pforzheim gezogen.<br />
„Mein Vater arbeitete dann<br />
beim Wiederaufbau an der<br />
Hohenzollernstraße mit“,<br />
schreibt Helga Kynast auf<br />
der Karte.<br />
Und weiter: „1960 zogen wir<br />
in die Hohenstaufenstraße.<br />
Gegenüber lagen die Trümmer.“<br />
Am Hochzeitstag habe<br />
man Marken für Lebensmittel<br />
abgeben müssen. „Da<br />
war es sehr schwer für meine<br />
Eltern, das Hochzeitsfest<br />
zu organisieren“, erinnert<br />
sich Helga Kynast. Sie<br />
schrieb die Karte, weil ihre<br />
Eltern nicht mehr selbst von<br />
ihren Erinnerungen berichten<br />
können. „Aber sie erzählten<br />
davon, es war eine<br />
schwere Zeit.“<br />
Die Postkarte endet mit den<br />
Worten: „Mein Vater starb<br />
am 5. August 2009, meine<br />
Mutter ist am 11. Mai 2019<br />
gestorben.“ Sicher wird Helga<br />
Kynast auch heute, an<br />
diesem auch für sie ganz besonderen<br />
Tag, wieder an ihre<br />
Eltern denken. mich<br />
Entspannt blättert er im heimischen Garten im Arlinger in der historischen PZ-Ausgabe. Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag, Carl Förschler!<br />
Blick in die<br />
persönliche Geschichte<br />
Carl Förschler feiert heute seinen 70. Geburtstag.<br />
Wie die PZ. Die erste, historische Ausgabe findet er<br />
spannend – vor allem die Anzeigen stadtbekannter<br />
Geschäfte, die es schon lange nicht mehr gibt.<br />
von Michael Müller<br />
Jahrzehntelang hat der im Arlinger wohnende Carl<br />
Förschler in der Schmuckindustrie gearbeitet. Bis zu<br />
seiner Rente war er mit der Firma Bechtold Kontakte<br />
selbstständig, zuletzt in Keltern-Dietlingen. „Die<br />
Schmuckindustrie war es auch, die in Zeiten des Wiederaufbaus<br />
Pforzheims recht rührig war“, erinnert sich Carl<br />
Förschler an seine Jugend. Die Diskussionen darüber, ob die<br />
Stadt denn im Laufe der Jahrzehnte wieder ästhetisch schön<br />
aufgebaut worden sei, oder eben nicht, findet er müßig. „Ein<br />
FOTO: MORITZ<br />
Dach über dem Kopf zu haben, die Geschäfte wieder zu öffnen<br />
– das war doch damals zunächst das Wichtigste“, sagt er. Von<br />
ortstypischem Gebruddel hält Carl Förschler nicht viel. In seinen<br />
Augen hat sich die Stadt bis heute zu ihrem Vorteil verändert.<br />
Denn an die Trümmergrundstücke erinnert er sich noch<br />
gut, auf seinem Schulweg vom damaligen Wohnort in Birkenfeld<br />
bis zum Kepler-Gymnasium.<br />
Beim Blättern durch die Ausgabe interessiert ihn weniger<br />
das Politische, er bleibt vor allem bei all den Anzeigen und<br />
Namen hängen. Viele Firmen kennt Carl Förschler noch sehr<br />
gut, klangvolle Namen haben sich da in sein Gedächtnis eingebrannt.<br />
Und da ist die per Anzeige beworbene Tanzveranstaltung<br />
im „Löwen“ in Birkenfeld. „Das war ganz groß,<br />
davon haben meine Eltern immer gerne erzählt. Die Wirtschaft<br />
gibt es heute noch als Tanzschule, die Veranstaltungen<br />
nicht mehr.“ Ein Schicksal, welches das Tanzereignis mit<br />
dem auf der Titelseite der ersten PZ-Ausgabe abgebildeten<br />
Industriehaus teilt – alles Geschichte.<br />
Wie die PZ...<br />
schmieden wir das Eisen so lange es<br />
noch heiß und formbar ist!<br />
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111<br />
Besonders bewegt hat die<br />
Liebesgeschichte von Eugen Ruhl und<br />
Dietlinde Hess. Die PZ hat 2017 über sie<br />
berichtet. Beide haben nach dem Tod ihrer<br />
Ehepartner eine neue Liebe gesucht – und<br />
sich gefunden. Derzeit befinden sie sich im<br />
Umzugsstress: „Mein Schatz zieht zu mir<br />
nach Dillweißenstein“, berichtet Dietlinde<br />
Hess PZ-Redakteurin Miriam Schrader am<br />
Telefon. „Wir sind glücklich, viel unterwegs<br />
und es geht uns gut.“ Und weil die späte<br />
Liebe vielen Hoffnung gemacht hat, lesen<br />
Sie hier noch einmal, wie die beiden sich<br />
gefunden haben.<br />
von Lisa Belle<br />
Gesucht<br />
und<br />
gefunden<br />
Eugen Ruhl und Dietlinde Hess sind auch heute noch glücklich miteinander.<br />
Auch ein betagteres Herz kann sich<br />
vor Glück fast überschlagen,<br />
wenn die Schmetterlinge im<br />
Bauch nach Jahrzehnten wieder<br />
die Flügel ausbreiten – und sich<br />
plötzlich alles genau so anfühlt<br />
wie beim ersten Mal, als einem die Liebe begegnete.<br />
Eugen Ruhl (heute 86) und Dietlinde Hess (79)<br />
haben einen Weg aus der Einsamkeit gesucht und<br />
einander gefunden. Glück am Ende eines leidvollen<br />
Weges. Hinter beiden liegt eine Zeit des<br />
schmerzvollen Abschieds von ihren Ehepartnern,<br />
die sie auf dem Weg aus dem Leben begleitet<br />
haben.<br />
47 Jahre lang war Dietlinde Hess mit ihrem<br />
Mann verheiratet. Viele seiner letzten hat sie ihn<br />
gepflegt, bevor er vor einigen Jahren gestorben ist.<br />
Ein „langsamer, schleichender Verfall“, sagt sie. Als<br />
sein drohender Tod dann als harte Realität über sie<br />
hereinbrach, hat es Dietlinde Hess dennoch den<br />
Boden unter den Füßen weggerissen. „Für mich<br />
gibt es ein Leben nach ihm, das war mir immer<br />
klar“, sagt sie heute. Sie<br />
sitzt in ihrem geblümten Sommerkleid<br />
auf dem Balkon, die Nagold plätschert glitzernd in<br />
der Sommersonne dahin. Als kämpfe dieser Mainachmittag<br />
gegen die düsteren Erinnerungen, die<br />
sie in Worte zu fassen versucht. „Als er gestorben<br />
ist, ist von mir eine Haut abgefallen. Sie lag da, wie<br />
ein grauer Schleier“, sie zeigt auf den Boden zu ihren<br />
Füßen. „Über ein halbes Jahr lang war ich wie<br />
gedopt, habe weder Freude noch Leid empfunden.<br />
Ich konnte nicht weinen. Ich konnte gar nichts.“<br />
Dietlinde Hess sucht den Blick ihres neuen Partners,<br />
Eugen Ruhl, der ihr gegenüber sitzt. Ein Halt,<br />
wenn die Schatten der Vergangenheit zu düster<br />
werden. Ihr Freundes- und Bekanntenkreis habe<br />
sie getragen, sagt Hess. Durch die schweren Jahre<br />
der Pflege, durch die noch schwereren danach.<br />
„Für mich war trotzdem immer klar, ich will nicht<br />
allein bleiben“, sagt Hess. Das sei eine Lebenseinstellung.<br />
„Ich bin ein<br />
Familientier. Ich will<br />
jemanden umsorgen,<br />
aber auch für mich jemanden<br />
haben, der<br />
mir Zuwendung und<br />
Nähe gibt.“ Dass gerade<br />
der letzte Punkt bei<br />
Männern in fortgeschrittenem<br />
Alter eher<br />
Fluchtinstinkte auslöst,<br />
hat die ehemalige<br />
Erzieherin in den vergangenen<br />
Jahren<br />
mehrfach erfahren<br />
müssen. Ein Freund<br />
hilft ihr bei der Anmeldung<br />
auf einer Online-Partnerbörse.<br />
FOTO: PZ-ARCHIV/SEIBEL<br />
„Aber es war eine Katastrophe,<br />
was sich da<br />
angeboten hat“, sagt Hess. „Viele Männer können<br />
in diesem Alter mit bestimmten Dingen nicht umgehen.<br />
Wenn sich ihre Männlichkeit, die immer aktiv<br />
und selbstverständlich war, verändert, halten<br />
sie Frauen lieber auf Abstand“, hat sie festgestellt.<br />
Auch ihre Aktivität, ihre Position als Vorsitzende<br />
des Bürgervereins Dillweißenstein – „das macht<br />
vielen Herren schon sehr zu schaffen“. Es habe lange<br />
gedauert, bis sie tatsächlich gespürt habe, dass<br />
sie bereit für eine neue Partnerschaft sei – und ihr<br />
Profil auf der Plattform löschte. „In dem Moment,<br />
als ich die Suche abgehakt habe, da kam er.“<br />
Er, das ist Eugen Ruhl, ein Mann, dem man seine<br />
Jahre kaum abkaufen mag. Einer mit einem offenen<br />
Herzen, der noch den Schalk im Nacken hat<br />
und ein lausbubenhaftes Blitzen in den Augen. Nur<br />
wenn der Flachgraveurmeister und Künstler von<br />
seiner Frau spricht, die er 1957 geheiratet hat und<br />
die vor einigen Jahren nach langer Krankheit gestorben<br />
ist, kommt die Stimme des sonst so schlagfertigen<br />
humorvollen Mannes ins Stocken. Vom<br />
Krankenhaus ins Pflegeheim und wieder zurück,<br />
immer wieder – Ruhl hatte „eine schwere Zeit“,<br />
sagt er. Dann kommen ihm für einen Moment die<br />
Tränen. Ruhe herrscht auf der Terrasse, während<br />
auf dem Tisch langsam der Erdbeerquark<br />
warm wird und Ruhl seinen Gefühlen<br />
wieder die Fassung abzuringen versucht.<br />
Nun werde er sie meistern, die<br />
schwere Zeit – „dank ihr“, er deutet auf<br />
Dietlinde Hess, die mit Zärtlichkeit und<br />
tiefem Verständnis im Blick jeden seiner<br />
Sätze verfolgt hat. „Solche Erlebnisse verbinden<br />
einfach“, sagt er. Dass beide Ähnliches<br />
erlebt haben, mache es leichter, sagt<br />
Hess. „Weil man darüber reden<br />
kann. Wenn einer von uns plötzlich<br />
da sitzt und weint – das zu verstehen,<br />
zu begreifen und hinzunehmen,<br />
ist für jemanden, der das<br />
nicht erfahren hat, nicht leicht.“<br />
Auch Eugen Ruhl hat eine neue<br />
Partnerin gesucht – nicht im<br />
Internet, sondern auf der<br />
Straße: „Ich bin auf viele Veranstaltungen<br />
gegangen, dachte,<br />
ich probier’ mal was – aber es hat nie gepasst.“<br />
Bis zu diesem einen schicksalhaften Tag im Februar<br />
2017. Es ist der schmutzige Donnerstag, auf dem<br />
Ludwigsplatz in Dillweißenstein ist der Schneemann<br />
längst erloschen, als sich die Leben von Ruhl<br />
und Hess kreuzen und ineinander verflechten. Sie<br />
stehen in einer Gruppe von Menschen, alle mit einem<br />
Becher Glühwein in der Hand – außer ihnen<br />
beiden. „Wir haben uns im selben Freundeskreis<br />
bewegt, aber zuvor noch nie getroffen“, sagt Hess.<br />
„Da kam er und hat gefragt, ob er mir einen Glühwein<br />
mitbringen soll.“ Und das, obwohl Ruhl keinen<br />
Schimmer hatte, wen er da vor sich hat. Aber<br />
er ist eben ein Gentleman alter Schule. Dietlinde<br />
Hess bejaht. „,Pass auf, der ist heiß‘, hat er gesagt,<br />
als er mir die Tasse gegeben hat. So hat es angefangen.“<br />
Ruhl lädt sie zum Pizzaessen ein und bringt<br />
Dietlinde Hess danach nach Hause – bis vor die<br />
Tür. „Es hat einfach gezündet“, sagt er. So richtig<br />
funkt es dann beim nächsten zufälligen Treffen:<br />
„Da hat er mich gedrückt wie ein Weltmeister,<br />
rechts und links gebusselt – und ich bin dagestanden,<br />
mir hat die Hälfte gefehlt“, erinnert sich Hess<br />
an den Moment, der ihr Herz entflammt hat. „Da<br />
war eigentlich alles geschwätzt.“ Verliebt zu sein,<br />
das sei auch in ihrem Alter „kein Haar anders“ als<br />
in jungen Jahren: „Es sind die gleichen Gedanken,<br />
die gleichen Ängste“, sagt sie. Wie man sich aneinander<br />
herantaste, beobachte, wie der andere mit<br />
bestimmten Dingen umgehe – alles wie einst. Das<br />
Einzige, das sich vielleicht verändert hat: „Man<br />
kommt schneller dahin, dass man die Nähe zulässt.“<br />
Darin, dass Sexualität auch in einer Beziehung<br />
im hohen Alter eine große Rolle spielt, sind<br />
sich die beiden einig. „Daran ist nicht viel anders<br />
als früher“, sagt Hess. „Es kommt eben darauf an,<br />
was Sie zulassen. Sie können alles zulassen oder<br />
Tabus aufbauen und sagen, in bestimmten Regionen<br />
möchte ich mich nicht von dir berühren lassen.“<br />
Das müsse jeder für sich selbst entscheiden.<br />
Aber Hess und Ruhl sind nun mal keine Typen für<br />
halbe Sachen. „Wenn man es will, funktioniert<br />
auch im Alter ganz viel – und da ist die Nähe das<br />
Allerschönste.“ Doch es gibt auch Wölkchen am rosa<br />
Himmel: „Wir sind beides gestandene Persönlichkeiten<br />
und viele Jahre gewohnt, zu agieren“,<br />
sagt Hess, „jetzt zuzulassen, dass der andere vielleicht<br />
anders agiert, ist manchmal schwierig.“<br />
„Aber so langsam krieg’ ich sie hin“, sagt Ruhl und<br />
lacht schelmisch. Er habe sich schließlich der Widerspenstigen<br />
Zähmung zur Maxime gemacht, gibt<br />
Hess zu – „und das Schlaue ist: Er kriegt’s wirklich<br />
hin.“ Es sei ein Geben und Nehmen zwischen ihnen<br />
beiden. „Sie weiß alles, macht alles – das kann<br />
man gar nicht beschreiben“, müht sich Ruhl, seine<br />
Bewunderung in Worte zu fassen. „Wie viel Liebe<br />
ich von ihm kriege – und wie er das auch zeigen<br />
kann, ist unglaublich“, sagt Hess.
112<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
7 | Zeit fürs Herz<br />
PZ VOM 2. JANUAR 2019<br />
Neujahr beginnt mit<br />
Rettungsaktion<br />
Diese Nacht wird allen Beteiligten<br />
noch lange in Erinnerung<br />
bleiben: Mit viel Aufwand<br />
gelingt es nach acht<br />
Stunden, einen Berner Sennenhund<br />
aus einem Abflusskanal<br />
an der Straße zwischen<br />
Großglattbach und<br />
Hund „Gipsy“ wurde aus einem Kanal<br />
bei Großglattbach gerettet.<br />
Serres zu retten. Das Tier<br />
war in der Silvesternacht<br />
2018 kurz vor 22 Uhr wohl<br />
durch Feuerwerksraketen<br />
aufgeschreckt worden und in<br />
einen Abflusskanal geflüchtet.<br />
Dort gab es nach zehn<br />
Metern kein Vor und Zurück<br />
mehr. Die Helfer, allen voran<br />
der Besitzer, waren „überglücklich“<br />
über die Rettung,<br />
freute sich der Einsatzleiter<br />
und stellvertretende Kommandant<br />
der Freiwilligen<br />
Feuerwehr Mühlacker, Matthias<br />
Donath.<br />
Ein Herz<br />
für Tiere<br />
Tierische Rettungsaktionen bewegen<br />
auch viele Zweibeiner: Auf dieser<br />
Seite hat PZ-Redakteurin Miriam<br />
Schrader drei besonders berührende<br />
Geschichten aus unserem Archiv<br />
zum Nachlesen ausgesucht.<br />
Solch hektische Feiertage hat Carsten<br />
Schwarz wohl noch nie erlebt.<br />
Im Jahr 2015 büxen am Gründonnerstag<br />
zwei der drei Fischotter<br />
des Pforzheimer Wildparks aus.<br />
„Statt Ostereiern habe ich Otter gesucht“,<br />
sagt der Wildpark-Förster damals im PZ-Gespräch<br />
erschöpft, aber glücklich. Zumindest<br />
einen der beiden aus ihrem Gehege ausgebüxten<br />
Racker hatte Schwarz schnell wieder<br />
dingfest gemacht – nach viertägiger Suche<br />
und mit tatkräftiger Unterstützung vieler<br />
Helfer. Die beiden Fischotter hatten einen<br />
Tunnel gegraben und das Weite gesucht.<br />
Bitter, dass es sich ausgerechnet „um die<br />
mit Abstand cleversten Tiere“ handelte, die<br />
es laut Schwarz im Wildpark gibt. Entsprechend<br />
knifflig war die Suche. Als einer der<br />
Otter schließlich am Samstag im Hagenschießwald<br />
gesichtet wurde, war die Aktion<br />
noch lange nicht vorüber. Einen See nahe der<br />
„Otti“ – verschwunden aus dem Pforzheimer Wildpark –<br />
ist bis heute nicht mehr aufgetaucht.<br />
FOTOS: PZ-ARCHIV<br />
Tiefenbronner Straße beim Waldkindergarten<br />
hatte sich die etwa siebenjährige Otterdame<br />
als Platz zum Tummeln und Karpfenjagen<br />
ausgeguckt. „Immer wenn wir uns näherten,<br />
ist sie einfach abgetaucht“, berichtet<br />
Schwarz. Die aufgestellte Lebendfalle ließ sie<br />
die ganze Nacht über links liegen. Dem Wildpark-Förster<br />
blieb nichts anderes übrig, als<br />
sich am Ostersonntag in sein mitgebrachtes<br />
Gummiboot zu setzen und das Betäubungsgewehr<br />
zu zücken – mit Erfolg. Weniger Erfolg<br />
hatte er jedoch mit der zweiten Otterdame.<br />
Diese erwies sich als genauso clever, aber<br />
deutlich schüchterner als ihre Fluchtkomplizin,<br />
die Schwarz schließlich bei einem Tümpel<br />
im Hagenschießwald dingfest gemacht hatte.<br />
Otti zwei lugte aus dem Wasser, tauchte dann<br />
aber immer wieder ab. Otti blieb verschwunden.<br />
Die PZ startete einen Aufruf: Wer sinnvolle<br />
Hinweise gibt, gewinnt eine Spezialführung<br />
mit dem Förster. Zahlreiche Leser beteiligten<br />
sich an der Suche – am Ende jedoch blieb „Otti“<br />
verschwunden. Sie ist bis heute nicht mehr<br />
aufgetaucht.<br />
PZ VOM 16. JUNI 2007<br />
Elefantendame<br />
in Not<br />
Im Zirkus „Probst“ auf dem<br />
Festplatz in Mühlacker<br />
herrschte 2007 helle Aufregung:<br />
Elefantendame „Dehli“<br />
hatte sich hingelegt und<br />
kam nicht wieder auf die<br />
Beine. Die Feuerwehr startete<br />
eine dramatische Rettungsaktion.<br />
Die 40 Jahre<br />
alte Kuh hatte ein steifes<br />
Bein, das sie am Aufstehen<br />
hinderte. Als Helfer kam nur<br />
die Feuerwehr infrage. Die<br />
Einsatzkräfte aus Mühlacker<br />
schafften es mithilfe<br />
von Hebekissen und mit<br />
Muskelkraft, den tonnenschweren<br />
Koloss so zu bewegen,<br />
dass Bänder darunter<br />
hindurch gezogen werden<br />
konnten. Der Feuerwehrkran<br />
aus Pforzheim hob die<br />
Elefantenkuh an den Bändern<br />
so an, dass sie wieder<br />
auf die Beine kam.<br />
Einsatz in Mühlacker 2007: Elefantenkuh<br />
„Dehli“ ist gerettet.<br />
→ So einen Aufmacher gibt es nicht alle Tage:<br />
70 Jahre Pforzheimer Zeitung!<br />
Herzlichen<br />
Glückwunsch!<br />
Wir gratulieren zu 70 Jahren.<br />
Wer sich über den Raum Pforzheim informieren möchte,<br />
vertraut auf die Qualität der Pforzheimer Zeitung<br />
mit ihrem umfangreichen Lokalteil. Die Stuttgarter<br />
Nachrichten arbeiten seit vielen Jahren partnerschaftlich<br />
mit der Pforzheimer Zeitung zusammen und<br />
gratulieren ganz herzlich zum Jubiläum!
8<br />
Was<br />
die<br />
Zeit<br />
bringt<br />
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
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114<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
8 | Was die Zeit bringt<br />
Im PZ-Interview spricht Bernhard Pörksen über<br />
den Wert von unabhängigem Journalismus und<br />
den Umgang mit Nachrichtenverweigerern.<br />
Pörksen ist Professor für Medienwissenschaft<br />
an der Universität Tübingen.<br />
von Nadine Schmid<br />
1<br />
Warum brauchen<br />
wir professionellen<br />
Journalismus?<br />
Bernhard Pörksen: Unter den neuen Kommunikationsbedingungen<br />
prasseln immer mehr Informationen immer<br />
unkontrollierter auf uns ein. Und es gibt – auch bedingt<br />
durch die sozialen Netzwerke – eine neue Macht der Propaganda,<br />
der Lüge und der PR. Das heißt: Das Orientierungsbedürfnis<br />
wächst und die Notwendigkeit der seriösen, glaubwürdigen<br />
Einordnung nimmt zu. Und genau das ist die Aufgabe<br />
der journalistischen Profis, die recherchieren, verdichten<br />
und auf unabhängige, unerschrockene Weise analysieren.<br />
„Die Gefahr ist, dass<br />
Nachrichtenwüsten<br />
entstehen“<br />
Bernhard Pörksen studierte Germanistik,<br />
Journalistik und Biologie und<br />
veröffentlichte zuletzt das Buch<br />
„Die große Gereiztheit.<br />
Wege aus der kollektiven Erregung“.<br />
FOTO: PETER-ANDREAS HASSIEPEN<br />
2<br />
Warum geht es dann vielen<br />
Anbietern journalistischer Formate<br />
alles andere als gut?<br />
Der Grund ist: Der Qualitätsjournalismus steht heute fast<br />
überall auf der Welt vor einem sehr ernsten Finanzierungsproblem.<br />
Viele Menschen haben sich an die Gratis-Verfügbarkeit<br />
von Informationen gewöhnt. Ganze Anzeigenmärkte<br />
wandern ins Netz, werden in Richtung der Digitalgiganten –<br />
Google, Facebook – umgeschichtet. Die Gefahr ist, dass sogenannte<br />
Nachrichtenwüsten entstehen und ganze Bevölkerungskreise<br />
nicht mehr mit unabhängig recherchierten Informationen<br />
in Kontakt kommen. In den USA – hier sind allein<br />
Herzlichen Glückwunsch<br />
zu 70 Jahre PZ &<br />
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70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
115<br />
zwischen 1970 und 2016 rund 500 Zeitungen eingestellt worden – lässt sich<br />
diese Entwicklung schon heute beobachten.<br />
3<br />
Was kann man da tun? Und welche Schwerpunkte<br />
muss ein Zeitungsverlag setzen,<br />
um zukunftsfähig zu sein?<br />
Zum einen braucht es einen gesellschaftlichen Bewusstseinswandel; der<br />
Wert von unabhängigem, kritischem Journalismus, die Ökonomie der<br />
Qualität – all dies sollte heute in der Schule vermittelt werden. Dafür<br />
braucht es längst ein eigenes Schulfach. Zum anderen tun Zeitungen gut<br />
daran, sich aus dem Aktualitätswettbewerb auszuklinken, denn man kann<br />
den Geschwindigkeitswettbewerb in der Konkurrenz mit den Online-Portalen<br />
nicht gewinnen. Meine Formel lautet: Zeitungen sollten sich heute als<br />
Medien des zweiten Gedankens verstehen – als Medien der Einordnung<br />
und der Analyse in Zeiten des Daueralarmismus.<br />
4Sie sagen, dass man die Öffnung des<br />
digitalen Raums mit all ihren Fallstricken nicht<br />
rückgängig machen kann, sondern darauf<br />
reagieren muss. Wie sollte diese Reaktion aussehen?<br />
"Herzlichen<br />
Glückwunsch!"<br />
Zum 70-jährigen Jubiläum gratulieren<br />
wir der Pforzheimer Zeitung herzlich.<br />
Verbundenheit mit den Menschen in<br />
der Region ist maßgeblich für den Erfolg<br />
und wichtiger Bestandteil unserer beider<br />
Unternehmen.<br />
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Die Bildungsvision, die ich in meinem aktuellen Buch über die „große Gereiztheit“<br />
entfalte, besagt: Wir müssen von der digitalen Gesellschaft, in der wir<br />
heute leben, zur redaktionellen Gesellschaft der Zukunft werden. Was ist damit<br />
gemeint? Ich sage: In den Idealen und Prinzipien des guten Journalismus<br />
steckt eine Ethik für die Allgemeinheit, sie gehen heute jeden an, denn jeder ist<br />
zum Sender geworden. Wie lauten diese Prinzipien? Zum Beispiel: „Prüfe erst,<br />
publiziere später! Analysiere deine Quellen! Höre immer auch die andere Seite!<br />
Und mache ein Ereignis nicht größer als es ist!“ Wie gesagt, diese seriöse<br />
Einordnung von Information ist eine Aufgabe schulischer Bildung. Und wir<br />
müssen der Medienrevolution endlich mit einer Bildungsrevolution begegnen.<br />
DieWirtschaftsregion Nordschwarzwald<br />
ist ein Platz der Innovationen.VonTorten<br />
bisBoden, vonFuchsbis DAX. Hier erleben<br />
SiedieVielfalt der Entwicklung.<br />
Wirgratulieren der Pforzheimer Zeitung<br />
zu Ihrem Jubiläum!<br />
WIRTSCHAFTSFÖRDERUNG<br />
NORDSCHWARZWALD<br />
5Der aktuelle Digital News Report der Universität<br />
Oxford weist aus, dass es weltweit immer<br />
mehr Nachrichtenverweigerer gibt. 39 Prozent<br />
der Befragten aus 38 Ländern gaben an, dass sie<br />
keine Lust mehr auf Nachrichten haben, weil die<br />
Medien zu negativ berichten würden. Was sollen<br />
wir machen? Auf Wohlfühl-Blogs umsatteln?<br />
ZUR PERSON<br />
Bernhard Pörksen<br />
Bernhard Pörksen, Jahrgang<br />
1969, studierte Germanistik,<br />
Journalistik und Biologie,<br />
und ist Professor für Medienwissenschaft<br />
an der Universität<br />
Tübingen.<br />
Einem breiteren Publikum<br />
wurde er durch seine<br />
Arbeiten zur Skandalforschung<br />
(unter anderem<br />
„Der entfesselte Skandal“,<br />
gemeinsam mit Hanne Detel)<br />
sowie seine Bücher mit<br />
dem Kybernetiker Heinz<br />
von Foerster („Wahrheit ist<br />
die Erfindung eines Lügners“)<br />
und dem Psychologen<br />
Friedemann Schulz von<br />
Thun („Kommunikation als<br />
Lebenskunst“) bekannt.<br />
Zuletzt veröffentlichte er<br />
das Buch „Die große Gereiztheit.<br />
Wege aus der kollektiven<br />
Erregung“ im<br />
Hanser-Verlag. Hier führt<br />
er die Utopie einer redaktionellen<br />
Gesellschaft weiter<br />
aus. pm<br />
Nein, das wäre falsch. Guter Journalismus<br />
redet seinem Publikum nie nur nach dem<br />
Mund, aber es geht um ein umfassenderes,<br />
breiteres Bild – nicht nur über Katastrophen<br />
berichten, sondern auch über das Gelingen,<br />
über die konstruktive Idee, die eine Gesellschaft<br />
weiterbringt. Hier ist der Lokaljournalismus<br />
im Übrigen schon weiter als der<br />
überregionale Journalismus.<br />
6Manuela Schwesig<br />
geht in den Medien sehr<br />
offen mit ihrer Krebserkrankung<br />
um. Ist das die<br />
Strategie, die moderne<br />
Medienkonsumenten mitnimmt<br />
und nicht „gegen“ eine<br />
gesundheitlich angeschlagene<br />
Politikerin einnimmt?<br />
Es fällt mir schwer, hier Allgemeingültiges<br />
zu formulieren, denn es gibt – auch im Politischen<br />
– keine Kommunikationsrezepte, die<br />
für unterschiedliche Personen passen. Aber<br />
eines muss man sagen: Dieser Umgang mit<br />
der eigenen Krankheit ist kein Zeichen von<br />
Schwäche, sondern von Stärke. Diese Offenheit<br />
macht paradoxerweise unangreifbar –<br />
und unter den Bedingungen der totalen<br />
Transparenz lässt sich ohnehin nichts<br />
verheimlichen.<br />
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Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
8 | Was die Zeit bringt<br />
„<br />
Wir gratulieren der PZ zum<br />
70. Geburtstag und bedanken<br />
uns für die jahrelange erfolgreiche<br />
Zusammenarbeit!<br />
Besuchen Sie uns im Stadl<br />
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Wir freuen uns auf Sie!<br />
„Jeder hat das Recht auf Meinungsfreiheit und<br />
freie Meinungsäußerung; dieses Recht schließt die<br />
Freiheit ein, Meinungen ungehindert anzuhängen<br />
sowie über Medien jeder Art und ohne Rücksicht<br />
auf Grenzen Informationen und Gedankengut zu<br />
suchen, zu empfangen und zu verbreiten.“<br />
Allgemeine Erklärung der Menschenrechte, Artikel 19<br />
Was es über<br />
die Presse<br />
zu sagen gibt<br />
„<br />
„Mit Schlagzeilen erobert man Leser,<br />
„<br />
mit Informationen behält man sie.“<br />
Alfred Harmsworth (1865 – 1922), britischer Zeitungsverleger<br />
„<br />
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„Das Leben ist hart, nicht nett. Zeitungen<br />
haben lange Zeit geglaubt, sie könnten das<br />
Leben verschönern, indem sie es jeden Tag<br />
neu verpacken, aber das war bloße<br />
Einbildung. Jetzt gibt es einen spürbaren<br />
Bedarf an Hilfestellungen, die wirklich<br />
guten Inhalte zu entdecken,<br />
sie zu kuratieren, zu aggregieren.<br />
Wir müssen dem Nachwuchs weiterhin<br />
journalistische Fähigkeiten, den Umgang<br />
mit Medien und auch die rechtlichen<br />
Zusammenhänge beibringen.“<br />
Jeff Jarvis, amerikanischer Journalismusexperte und Medienvisionär,<br />
in der 2009 erschienenen Publikation<br />
„Wozu noch Zeitungen? Wie das Internet die Presse revolutioniert“<br />
„Jeder hat das Recht,<br />
seine Meinung in Wort,<br />
Schrift und Bild frei zu<br />
äußern und zu verbreiten<br />
und sich aus allgemein<br />
zugänglichen Quellen<br />
ungehindert zu<br />
unterrichten.<br />
Die Pressefreiheit und<br />
die Freiheit der<br />
Berichterstattung durch<br />
Rundfunk und Film werden<br />
gewährleistet. Eine Zensur<br />
findet nicht statt.“<br />
Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland,<br />
Artikel 5, erster Teil<br />
JEDE SORGE IST UNBEGRÜNDET!<br />
SIE HÄNGEN AB – WIR MACHEN DEN REST<br />
Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit und<br />
gratulieren der PZ ganz herzlich zum 70. Jubiläum.<br />
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„Wo Pressefreiheit herrscht und jedermann lesen<br />
kann, da ist Sicherheit.“<br />
Thomas Jefferson (1743 – 1826), dritter Präsident der USA<br />
„Wenn der Lokaljournalismus untergeht, wird der<br />
öffentliche Diskurs in Echokammern zerfallen und<br />
das Feld den Ideologien radikalisierter Gruppen<br />
überlassen.“<br />
So wird der emeritierte Journalistik-Professor der Universität Leipzig, Michael Haller, in einem Artikel<br />
zitiert, der im Mai im Onlineauftritt der „Welt“ veröffentlicht worden ist.<br />
„Die Menschen sind heutzutage nicht schlechter,<br />
als sie früher waren. Nur die Berichterstattung<br />
über ihre Taten ist gründlicher geworden.“<br />
William Faulkner (1897 – 1962), amerikanischer Schriftsteller<br />
„Vier feindselige<br />
Zeitungen sind mehr zu<br />
fürchten als tausend<br />
Bajonette.“<br />
Napoleon I. Bonaparte (1769 – 1821),<br />
französischer General und Kaiser<br />
„Die Presse muss die Freiheit haben,<br />
alles zu sagen, damit gewisse Leute<br />
nicht die Freiheit haben, alles zu tun.“<br />
Stewart Alsop (1914 – 1974), amerikanischer Journalist<br />
„Die Presse hat auch die Aufgabe, das<br />
Gras zu mähen, das über etwas zu<br />
wachsen droht.“<br />
Alfred Polgar, österreichischer Autor (1873 – 1955)<br />
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PRESSE ZUM SCHMUNZELN<br />
„Neulich stand in der Zeitung,<br />
dass 35 Prozent aller<br />
Ehefrauen fremdgehen.<br />
Was soll ich mit dieser<br />
unnützen Information?<br />
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gratuliert derPZ<br />
zumJubiläum.<br />
Willkommen in unserer Ausstellung<br />
„Wir brauchen<br />
ein besseres<br />
Verteilersystem!“<br />
„Ein Schotte kommt zur<br />
Zeitung, um eine Anzeige<br />
anlässlich des Todes seiner<br />
Ehefrau aufzugeben.<br />
Die Dame in der<br />
Anzeigenannahme fragt<br />
ihn nach dem Text.<br />
Er sagt: „Schreiben Sie:<br />
‚Mary ist tot.‘“<br />
Ein Zeitungsjunge läuft schreiend durch die Straßen:<br />
„Riesenschwindel! Riesenschwindel! 98 Opfer!“<br />
Ein Herr kauft die Zeitung, überfliegt sie und<br />
rennt dem Burschen nach: „Kein Wort wahr von deinem<br />
Riesenschwindel!“ Der Junge schreit:<br />
„Riesenschwindel! Riesenschwindel! 99 Opfer!“<br />
Manchmal tut es gut, einfach mal zu schmunzeln. Deshalb haben wir ein paar Witze<br />
zusammengetragen und hoffen, dass Sie – zwischen seriöser Information – über ein paar<br />
Zeitungswitze auch einfach nur herzhaft lachen können. (Quelle:www.witze.de)<br />
Die Dame weist ihn darauf<br />
hin, dass das doch wohl etwas<br />
wenig ist und dass er noch<br />
drei Worte für den gleichen<br />
Preis frei hat.<br />
Der Schotte überlegt kurz und<br />
sagt dann: „Setzen Sie noch<br />
dazu: ‚Zweitwagen zu<br />
verkaufen.‘“<br />
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Einfach nur Texte auf eine Internetseite<br />
stellen, kann jeder.<br />
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Service, der weit darüber hinausreicht.<br />
Seien es Nachrichtenticker<br />
aus Gemeinderatssitzungen, Live-<br />
Übertragungen von ausgewählten Fußballspielen<br />
oder interaktiven, multimedial aufbereitete<br />
Reportagen über außergewöhnliche<br />
Ereignisse. Doch klar ist angesichts solcher<br />
Angebote auch: Sie zu erstellen, kostet Zeit<br />
und Personal – und somit Geld. Schließlich<br />
müssen auch Online-Redakteure essen. Deswegen<br />
setzt PZ-news vermehrt auf sogenannte<br />
Plus-Artikel, sprich: Bezahlinhalte, die nur<br />
Abonnenten von PZ-news vorbehalten bleiben.<br />
Das „Plus“ bezieht sich keinesfalls auf<br />
die zusätzlichen Kosten, die dabei anfallen.<br />
Nun ja. Zumindest nicht nur. Für den Leser<br />
bedeutet das vor allem gut ausgearbeitete<br />
und exklusive Geschichten, die auch mal<br />
multimedial aufbereitet werden. Ein Beispiel<br />
dafür ist die Tornado-Reportage, die zum<br />
50. Jahrestag der Naturkatastrophe über<br />
Pforzheim und der Region veröffentlicht<br />
wurde.<br />
W<br />
as aber kostet den Leser nun Geld<br />
– und was nicht? Vor allem die<br />
größeren, aufwendig recherchierten<br />
Artikel von PZ-Autoren und Nachrichten,<br />
die nur auf PZ-news zu lesen sind, werden<br />
hinter der Bezahlschranke stehen. Doch auch<br />
ohne den Geldbeutel zücken zu müssen, sind<br />
weiterhin zahlreiche Artikel aus Pforzheim<br />
und der Region zu lesen. So etwa brandaktuelle<br />
Meldungen, wie es bei der Bombendrohung<br />
im Pforzheimer Rathaus der Fall war,<br />
bei Vermisstensuchen oder Informationen<br />
über akute Gefahren.<br />
Ein Abonnement lässt sich mit nur wenigen<br />
Klicks abschließen – und in fast allen<br />
Fällen vom ersten Tag an monatlich kündigen.<br />
Möglich sind nun auch Tages- und Monatspässe<br />
– ganz ohne Abo! Die Bezahlung<br />
klappt in diesen Fällen ganz einfach und bequem<br />
über Paypal. Für Abos bietet der Zahldienst<br />
diese Möglichkeit in Europa leider<br />
noch nicht an.<br />
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70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
119<br />
11. Juli<br />
1997<br />
Deutschland im Tour-de-France-Fieber – das waren noch Zeiten! Dies ist eine der ersten PZ-news-Startseiten, erschienen im Jahr<br />
der Gründung. Damals wurde der Online-Auftritt sowohl mit einzelnen überregionalen Nachrichten als auch mit lokalen Nachrichten<br />
aus der Tageszeitung bespielt. Im Ressort Region war an jenem Tag etwa zu lesen: „Dachstuh in Singen ausgebrannt“ –<br />
Ja, Rechtschreibfehler gab es auch schon damals. Darüber hinaus gab es auch immer wieder eigene Aktionen des Teams um<br />
den damaligen Redakteur Ralf Steinert.<br />
Erst schlicht,<br />
dann spektakulär –<br />
und jetzt: seriös<br />
Seit 22 Jahren versorgt die PZ ihre Leser auch im Internet mit Nachrichten.<br />
Welch einen Wandel PZ-news in dieser Zeit durchlebt hat, zeigen diese<br />
historischen Startseiten: Nach textdominierten Anfangsjahren wurde die Seite<br />
bunter – und erfolgreicher (siehe Seite 124). Vor zwei Monaten folgte dann der<br />
nächste große Schritt: hin zu mehr Seriosität und Qualität (siehe Seite 118).<br />
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Die PZ-Hitparade gibt es heute noch genauso wie vor etwa 15 Jahren. Nicht nur damals,<br />
sondern auch heute noch schafft es die Verkehrssituation – Baustellen, Staus<br />
und Co. – immer wieder in die Flop 10.<br />
Jörg Szymczak<br />
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5. Juni<br />
2012<br />
4. Juli<br />
2019<br />
Wir gratulieren der PZ zum 70-jährigen Jubiläum<br />
Gegen Ende der Nuller-Jahre kamen sogenannte Slider auf Internetseiten in Mode: Artikelvorschauen, die entweder nach wenigen<br />
Sekunden durch eine andere ersetzt werden, oder bei denen der Leser von einer Vorschau zur anderen springen kann. Doch<br />
2007 begann der Siegeszug der Smartphones. Und auf diesen sind solche Slider nicht benutzerfreundlich darstellbar. Daher folgte<br />
bei PZ-news schnell der nächste Schritt: die Kombination aus Slider und Kacheln (rechts). Im August 2019 wurde der Slider<br />
schließlich ganz entsorgt – und durch eine Homepage ersetzt, die sowohl am PC als auch auf Smartphones deutlich übersichtlicher<br />
ist. (siehe nebenstehende Seite).<br />
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Wir gratulieren der PZ zum 70jährigen Jubiläum!<br />
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Komm her, schau rein – bei Kuppinger muss man gewesen sein!<br />
Wo sind die schönsten Ecken in der Region,<br />
wo gibt es die besten Foto-Spots in Pforzheim,<br />
dem Enzkreis und dem Kreis Calw? Das hat<br />
PZ-news seine Follower auf Instagram gefragt –<br />
und jede Menge Antworten in Bildform<br />
erhalten. Unter dem Hashtag #pz70 haben die<br />
Follower der PZ ausgefallene Motive zum<br />
Zeitungsjubiläum gepostet.<br />
von Nina Tschan<br />
Posten, liken, kommentieren und teilen –<br />
das ist Programm auf der Bilder- und Videoplattform<br />
Instagram. Klar, dass die PZ<br />
auch mit einem Account auf der Social-<br />
App vertreten ist. Die aktuell knapp<br />
15 000 Follower von PZ-news bekommen<br />
dort täglich neue Inhalte präsentiert: Zum Beispiel Fotos<br />
und Videos, von Festen, Partys, Sportveranstaltungen<br />
oder anderen aktuellen Anlässen in der Region. Die sogenannten<br />
Instagram-Storys bieten darüber hinaus die<br />
Möglichkeit, direkt mit den Nutzern zu interagieren, sie<br />
persönlich anzusprechen und zu aktuellen Geschehnissen<br />
in der Region mitzunehmen.<br />
Die PZ-news-Redakteure gehen vor laufender Handykamera<br />
zum Blutspenden, berichten den Followern von<br />
ihren Erfahrungen und rufen zum Fragenstellen auf. Oder<br />
sie zeigen Live-Videos vom Oechsle Fest, der Brückenbaustelle<br />
an der A 8, dem Tiny House auf dem Marktplatz oder<br />
gar einer Bombendrohung in der Pforzheimer City. Außerdem<br />
teilt die Redaktion dort Nachrichten, die extra für die<br />
Zielgruppe – hauptsächlich Männer und Frauen aus der<br />
Region zwischen 18 und 55 Jahren – aufbereitet werden,<br />
aber auch bunte Geschichten aus der Region oder Gewinnspiele<br />
in Kooperation mit lokalen Werbepartnern. Letztere<br />
sind nämlich längst auf die Erfolgsgeschichte von PZ-news<br />
auf Instagram aufmerksam geworden und nutzen die<br />
Reichweite, um ihre Produkte und Dienstleistungen bekannt<br />
zu machen und authentisch dafür zu werben.<br />
Besonders beliebt bei den Lesern ist die App aber vor<br />
allem deshalb, weil sie auf einfachem Weg mit der Redaktion<br />
in Kontakt treten und eigene Fragen, Wünsche oder<br />
Inhalte einschicken können – zum Beispiel Schnappschüsse<br />
aus der Region. Für das PZ-Jubiläum haben die<br />
Instagram-Nutzer also tief in ihren Foto-Archiven gestöbert<br />
und die schönsten Aufnahmen mit dem Hashtag<br />
#pz70 versehen und mit der Community geteilt.
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WERKSTATT
122<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
8 | Was die Zeit bringt<br />
G<br />
anz klar: Der Online-Auftritt<br />
der<br />
„Pforzheimer<br />
Zeitung“ profitiert<br />
von dem traditionellen<br />
Printprodukt.<br />
Die PZ hat sich seit 1949 in<br />
der Goldstadt und der Region als<br />
Marke etabliert, die Leser verbinden<br />
mit ihrer PZ und den Journalisten<br />
Seriosität, Glaubwürdigkeit und<br />
Gründlichkeit. Die Redakteure sind<br />
in Pforzheim und der Region verankert.<br />
Sie kennen diese Stadt – ihre<br />
positiven und auch negativen Seiten<br />
– in- und auswendig. Sie haben Kontakte<br />
in sämtliche Branchen und Bereiche<br />
und sind Ansprechpartner für<br />
die Bürger. Als Experten kennen sie<br />
bei Ereignissen die relevanten Hintergrundinformationen<br />
und können<br />
Geschehnisse für den Leser einordnen.<br />
All das kommt in der Folge dem<br />
Webauftritt des Blattes, PZ-news, zugute,<br />
den die Leser aus diesen Gründen<br />
ganz gezielt ansteuern. Hier wissen<br />
sie, wer hinter der Adresse<br />
www.pz-news.de steckt und was sie<br />
dort erwarten können. Doch auch der<br />
klassische Zeitungsjournalismus profitiert<br />
von der Onlinewelt.<br />
Noch nie war Zeitung so ausführlich:<br />
Während das zu füllende Blatt<br />
ab einem bestimmten Punkt keinen<br />
Platz mehr bietet, sind Onlineredakteuren<br />
keine Grenzen gesetzt. Wird<br />
in der gedruckten „Pforzheimer Zei-<br />
In der gedruckten „Pforzheimer Zeitung“ sehen die Leser, in welchen Stadtteilen wie viele Gemeinderatskandidaten<br />
wohnen . . .<br />
Wie Print und<br />
Online voneinander<br />
profitieren<br />
Zeitung – das bedeutete Hunderte Jahre lang: gedrucktes Papier.<br />
Heute ist sie mehr als das. Im Internet ist Zeitung aktueller,<br />
moderner und emotionaler.<br />
von Isabel Ruf und Nina Tschan<br />
. . . auf PZ-news können die Nutzer auf einer Karte<br />
zu jeder Straße scrollen.<br />
FOTOS: SCREENSHOT<br />
tung“ gezeigt, in welchen Stadtteilen<br />
wie viele lokale Politiker wohnen,<br />
können die Wohnorte online in einer<br />
Karte auf die Straße genau gezeigt<br />
werden (siehe Grafik). Auch bei Bildern<br />
gibt es die Möglichkeit, durch<br />
Galerien im Web deutlich mehr Fotos<br />
zu zeigen, sodass alle Details einer<br />
Veranstaltung oder eines Einsatzes<br />
abgebildet werden können.<br />
Noch nie war Zeitung so aktuell:<br />
Eine wegweisende Entscheidung in<br />
der Gemeinderatssitzung, ein großer<br />
Polizeieinsatz oder ein wichtiges<br />
Sportergebnis – heutzutage müssen<br />
die Bürger nicht mehr auf den<br />
nächsten Tag warten, um in der Zeitung<br />
die Informationen über ein<br />
wichtiges Ereignis zu erhalten. Nur<br />
wenige Minuten nachdem die Redaktion<br />
eine Meldung von den Kollegen<br />
vor Ort, der Polizei und Pres-<br />
Caritas Pforzheim – da für die Menschen!<br />
Wir gratulieren herzlich zum<br />
70-jährigen Jubiläum.<br />
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Wir, der Caritasverband e.V. Pforzheim, sind der Wohlfahrtsverband<br />
der Katholischen Kirche, der im Jahr 2021<br />
einhundert Jahre alt wird. Unsere Angebote richten wir an<br />
jedermann ohne Ansehen der Konfession – wir folgen in<br />
unserem Denken und Handeln dem Gebot der christlichen<br />
Nächstenliebe.<br />
Einen Schwerpunkt unserer Arbeit bilden die Hilfen für<br />
Senioren mit Hilfe- und Unterstützungsbedarf. Neben Beratungsstellen<br />
für Hilfen im Alter, betreiben wir auch eine<br />
Seniorenbegegnungsstätte, mehrere Wohn- und Pflegestätten<br />
und eine Sozialstation.<br />
Wir sind für Sie da!<br />
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123<br />
sestellen erreicht, ist sie für die Leser bereits<br />
auf PZ-news zu finden. Zusätzlich können<br />
Redakteure Ereignisse in einem Livevideo<br />
ins Internet übertragen. So kann der Nutzer<br />
in Echtzeit beispielsweise bei der Verkündung<br />
der Wahlergebnisse im Rathaus dabei<br />
sein – ganz bequem daheim auf dem Sofa.<br />
Noch nie war die Zeitung dem Leser so<br />
nah: Das Smartphone ist ständiger Begleiter<br />
der Menschen. Auf dem Mobilgerät kann die<br />
PZ über die Webseite, das E-Paper, per App<br />
und über Messenger-Dienste wie WhatsApp,<br />
Notify, Facebook, Instagram und Snapchat<br />
abgerufen und gelesen werden – stets so<br />
aufbereitet, wie es auf diesem Kanal und für<br />
die Zielgruppe am passendsten ist. Die Zeitung<br />
ist nicht mehr hauptsächlich beim<br />
Frühstück am Küchentisch dabei, sie ist in<br />
den Alltag integriert und hilft dem Nutzer<br />
weiter. Auf der anderen Seite ist der Leser<br />
auch dem Autor eines Beitrags näher als zuvor.<br />
Bis zu 500 Facebook-Kommentare sind<br />
täglich unter den Veröffentlichungen von<br />
PZ-news zu lesen, darüber hinaus erreichen<br />
die Redaktion zahlreiche Nachrichten über<br />
Whats-App oder per Mail. Die Journalisten<br />
bekommen direktes Feedback zu ihren Texten<br />
und können persönlich antworten – eine<br />
neue Art der Interaktion mit dem Leser.<br />
Noch nie war Werbung in der Zeitung so<br />
zielführend: Auch die Werbekunden der PZ<br />
profitieren vom Onlineauftritt: Bei einer<br />
Facebook- oder Instagram-Kampagne kann<br />
genau ausgewählt werden, welche Zielgruppe<br />
damit erreicht werden soll – spricht diese<br />
Anzeige vor allem jüngere Frauen an, die in<br />
Pforzheim leben? Ein Klick, und die Werbung<br />
wird nur diesen Personen angezeigt.<br />
Außerdem kann im Internet direkt auf die<br />
Webseite des Unternehmens verlinkt werden.<br />
Noch nie bildeten die Gattungen eine solche<br />
Einheit: Bei geplanten, gerade aber<br />
auch unvorhersehbaren Großereignissen<br />
wie Demonstrationen, Bombenfunden bei<br />
Bauarbeiten oder unter anderem die Bombendrohung,<br />
die Ende Juni das Pforzheimer<br />
Rathaus erreichte, zeigt sich die Stärke der<br />
Zusammenarbeit von Print- und Online-Redaktion.<br />
In solchen Momenten richten die<br />
Redakteure von PZ-news direkt einen Liveticker<br />
auf der Webseite ein und fungieren telefonisch<br />
als Vermittler zwischen der Pressestelle<br />
der Polizei, den Kollegen und der<br />
Öffentlichkeit, während die Printredakteure<br />
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Noch nie war Zeitung so emotional: Im Internet<br />
können Redakteure Artikel und darin<br />
beschriebene komplexe Zusammenhänge<br />
sehr vielfältig veranschaulichen: mit Grafiken,<br />
Bildern, Animationen. Doch nichts ist<br />
emotionaler als Bewegtbild. Journalisten<br />
können sich noch so bemühen, die Erzählungen<br />
eines Augenzeugen so realitätsnah<br />
wie möglich zu beschreiben – ist der Betroffene<br />
selbst im Video zu sehen, wie er lacht,<br />
zögert oder auch zutiefst erschüttert ist,<br />
zeigt das eine Authentizität, die ergreifender<br />
kaum sein könnte. In einer Multimedia-<br />
Reportage sind die Onlineredakteure noch<br />
freier: Hier können Fotos, Videos, Grafiken<br />
und Texte abwechselnd genutzt werden –<br />
das Medium passt sich dem Inhalt an, nicht<br />
umgekehrt.<br />
HERZLICHEN<br />
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Treue<br />
und Ihr<br />
Vertrauen!<br />
Thomas Bohnenberger<br />
Goldschmiedemeister<br />
Noch während der Kampfmittelbeseitigungsdienst am<br />
26. Juni im Pforzheimer Rathaus nach einer möglichen Bombe<br />
sucht, interviewt PZ-Redakteurin Nina Tschan (rechts)<br />
Polizeisprecher Frank Otruba. Das Video, das Isabel Ruf aufnimmt,<br />
wird live auf Facebook gestreamt.<br />
FOTO: HÜCKMANN<br />
bereits auf dem Weg zum Ort des Geschehens<br />
sind. Dort sprechen sie mit Betroffenen,<br />
Anwohnern und Experten für weitere<br />
Hintergrundinformationen. In der Zwischenzeit<br />
sind auch Mitarbeiter der Online-<br />
Redaktion vor Ort, um die Leser aktuell mit<br />
einem Livevideo auf Facebook und der Webseite,<br />
aber auch über die Kanäle Instagram<br />
und Snapchat zu informieren. Sämtliche Infos,<br />
die die Reporter herausfinden können,<br />
werden an die Kollegen von PZ-news weitergegeben,<br />
die alles aktuell in den Liveticker<br />
aufnehmen. Diesen mit Informationen bestückten<br />
Nachrichtenticker nehmen die<br />
Printredakteure am Abend als Basis für ihre<br />
Berichterstattung, die am folgenden Tag in<br />
der PZ erscheint.<br />
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Je mehr Leser, desto mehr Menschen interessieren sich für ihre<br />
Heimat, die politische Entwicklung vor ihrer Haustür, für ihre<br />
Mitmenschen. Deswegen ist ein Anstieg der Nutzerzahlen auf<br />
PZ-news.de auch ein wichtiger Indikator für die<br />
Verbindung der Bewohner der Region mit ihrer<br />
Gemeinde. Zum 70. Geburtstag der gedruckten PZ und<br />
zum 22. Geburtstag der Online-PZ zeigen zehn Zahlen,<br />
wie wichtig die Internetseite für viele Menschen ist.<br />
von Simon Walter<br />
Internet? Das konnte sich im Gründungsjahr der PZ<br />
noch niemand vorstellen. Na ja. Fast niemand:<br />
1946 hatte der Science-Fiction-Autor Murray<br />
Leinster in einer Kurzgeschichte über damals unvorstellbare,<br />
miteinander vernetzte Computer geschrieben:<br />
Demnach erledigt der PC „die Verbreitung von<br />
94 Prozent aller Fernsehprogramme, vermittelt alle Informationen<br />
über Wetter, Luftverkehr, Sonderangebote (…) und dokumentiert<br />
jedes geschäftliche Gespräch, jeden Vertrag“. Die<br />
Computer, so die Version, „haben die Welt verändert“. Bis es wirklich<br />
so weit war, sollten freilich noch viele Jahre vergehen – und noch ein<br />
paar Jährchen mehr, bis auch die ersten Zeitungen ins World Wide<br />
Web starteten. Deswegen feiert PZ-news dieser Tage anders als die<br />
„Pforzheimer Zeitung“ auch keinen runden, sondern einen Schnapszahl-Geburtstag:<br />
22 Jahre ist der Online-Auftritt alt. Zehn Zahlen zeigen,<br />
wie PZ-news.de heute dasteht.<br />
0 Lokalzeitungen waren auf Snapchat aktiv, als<br />
PZ-news dort 2016 einen Account eröffnete. Heute erreicht<br />
die PZ so mit jedem Snap rund 5000 Jugendliche<br />
und junge Erwachsene.<br />
2 Monate ist es her, dass die PZ auf ihrer Internetseite<br />
die Möglichkeit geschaffen hat, Tages- und Monatspässe<br />
mit Paypal zu bezahlen. Mehr als 500-mal wurde<br />
dies bereits genutzt.<br />
4 Auszeichnungen mit maßgeblicher PZ-news-Beteiligung<br />
gab es in den vergangenen vier Jahren: Konrad-Adenauer-Preise<br />
für die Serien „Azubi des Monats“<br />
und „Verschwiegene Verbrechen“ sowie die Berichterstattung<br />
zum 50. Jahrestag des Tornados. Darüber<br />
hinaus wurde Online-Redakteurin Isabel Ruf im<br />
September vom „Medium Magazin“ zu einer der 30 besten<br />
Nachwuchsjournalisten Deutschlands gekürt.<br />
67 Tage sind es ab dem 1. Oktober noch, bis Whatsapp keine Newsletter<br />
mehr erlaubt – zum Leidwesen der rund 10 000 Leser, die auf<br />
diesem Weg PZ-Nachrichten erhalten. Dennoch können diese weiterhin<br />
auf den Handys landen. Dazu benötigen Leser die Apps Telegram<br />
oder Notify. Mehr Infos dazu unter www.pz-news.de/notify<br />
99 Videos – die meisten davon live – hat die PZ bisher auf Facebook<br />
veröffentlicht.<br />
13 895 Menschen folgen PZ-news bei Redaktionsschluss dieser Sonderbeilage<br />
auf Instagram.<br />
35 575 Menschen – die meisten davon Frauen unter 35 Jahren – wurden<br />
im Juni mit einem Post auf dem PZ-Instagram-Account erreicht. Dies gelang<br />
bei einer gemeinsamen Verlosung mit dem Anami-Restaurant. Solche<br />
Kampagnen können bei Marco Kraus (marco.kraus@pz-news.de)<br />
gebucht werden.<br />
128 123 Aufrufe hat die preisgekrönte Tornado-Multimedia-Reportage<br />
„D-Zug am Himmel, Dramen am Boden“ zu verzeichnen.<br />
199 253-mal wurde der reichweitenstärkste PZ-news-Artikel aufgerufen:<br />
Ein Bericht, in dem die PZ über die Whatsapp-Mär vom angeblichen<br />
Martinelli-Virus aufklärte. In den Top Ten finden sich außerdem<br />
drei Liveticker wieder.<br />
12 907 610 Klicks – sogenannte Page Impressions – wurden im Juli<br />
2019 auf PZ-news gemacht. Eine Rekordzahl!<br />
WIR GRATULIEREN ZU 70 JAHREN PZ – UND BEDANKEN UNS<br />
FÜR DIE JAHRZEHNTELANGE GUTE ZUSAMMENARBEIT.<br />
Wer kompetent berichtet, bleibt. Wer kompetent einrichtet, auch. Stiegele büro + objekt teilt mit der PZ eine gemeinsame<br />
Leidenschaft. Wir versuchen den Zeitgeist einzufangen und ihn so spannend und kompetent wie möglich in unserer Arbeit<br />
zu reflektieren. Der Erfolg und die Zeit geben uns Recht.<br />
stiegele büro + objekt<br />
Kirchenstraße 60 · 75172 Pforzheim<br />
Tel. 07231 4907-0 ·www.stiegele-bo.de
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
125<br />
Pssst . . . aber bloß<br />
nichts verraten!<br />
Wie hat sich die „Pforzheimer Zeitung“ in den vergangenen 70 Jahren verändert!<br />
Vor allem auch optisch. Seit vielen Jahren ist sie bekannt für ihr modernes und<br />
preisgekröntes Erscheinungsbild. Doch damit gibt sich die PZ nicht zufrieden. Nachdem<br />
die Internetseite PZ-news im August komplett überarbeitet erschienen ist, wird derzeit<br />
auch an einer neuen Optik der Zeitung gearbeitet. Anlässlich des Jubiläums gestatten<br />
wir Ihnen, liebe Leserinen und Leser, einen kleinen Blick in unsere Zukunftswerkstatt,<br />
in der gerade das künftige Layout entwickelt wird. Bis es tatsächlich so weit ist, müssen<br />
Sie sich noch ein paar Wochen gedulden. Aber, gell, bis dahin ist alles streng geheim!<br />
SMP, Foto Petra Jaschke |gestaltung: L2M3.com<br />
Herzlichen<br />
Glückwunsch zu<br />
70 Jahren PZ!<br />
Zwei Broschen<br />
Theodor Klotz GmbH &Co. KG<br />
Pforzheim, um 1952
126<br />
Sonderbeilage „<strong>Zeitsprung</strong>“, Dienstag 1. Oktober 2019<br />
8 | Was die Zeit bringt<br />
Unsere Printprodukte<br />
Die Logistik-Profis<br />
Portale und Social Media<br />
briefcas<br />
Jobs<br />
jobs.pz-news.de<br />
Noch mehr zu bieten<br />
users<br />
newspape<br />
book-ope<br />
home<br />
map-mark<br />
Leserservice<br />
Zeitungszustellung<br />
Wochenblattzustellung<br />
Resthaushaltsverteilung<br />
Direktverteilung Prospekte<br />
home-hea<br />
cross<br />
gamepad<br />
Immobilien<br />
immo.pz-news.de<br />
Trauerportal<br />
trauer.pz-news.de<br />
Games<br />
games.pz-news.de<br />
facebook<br />
instagra<br />
Facebook<br />
Instagram<br />
whatsapp snapchat<br />
twitter<br />
Whatsapp Snapchat<br />
Twitter<br />
Unsere Messen Events und Stiftungen Die Spediteure<br />
Die Druck-Profis<br />
Weitere Portale<br />
2019<br />
19. + 20. Oktober • CCP Pforzheim<br />
IMMO 2019<br />
18. + 19. Mai • CCP in Pforzheim<br />
MEINE<br />
KARRIERE 2019<br />
14. September · CongressCentrum Pforzheim<br />
clipboar<br />
truck<br />
box-open<br />
mail-bul<br />
Kommissionierung der<br />
Werbeprospekte<br />
Auslieferung aller<br />
PZ-Printprodukte<br />
Warenannahme<br />
Versandarbeiten<br />
google<br />
share-al<br />
user-tie<br />
shopping<br />
Layout und Gestaltung<br />
Ihrer Drucksachen<br />
Druckprodukte in sämtlichen<br />
Ausführungen<br />
Karten für jeden Anlass<br />
Indiviuelle Web-Shops für<br />
Ihre Firmendrucksachen<br />
NIGHTLIFE<br />
stadtklar.de<br />
we call it...<br />
Die Online-Marketing-Profis Die Problemlöser<br />
Die Magazin-Macher<br />
Digital im Raum<br />
Die Filme-Macher<br />
google Google-Marketing calculat Webdesign<br />
calendar INFO - Das Magazin<br />
map Strategie und Beratung<br />
calendar Eventreportagen<br />
share-al Social-Media Marketing code Webentwicklung<br />
map-mark Kultur- und Stadtatlas<br />
comments Kommunikationskampagnen chalkboa Azubi-Videos<br />
user-tie Digitales Recruiting swatchbo Branding<br />
map-sign Enzkreis Kompakt<br />
chalkboa Web- und App-Entwicklung caret-sq Imagefilme<br />
at E-Mail Marketing print Printprodukte<br />
industry Wirtschaftskraft<br />
laptop-c Individualsoftware<br />
camera Drohnenaufnahmen<br />
bullhorn Werbekampagnen<br />
user-tie Mein Karrierestart<br />
head-vr Augmented & Virtual Reality video Live TV
70 Jahre Pforzheimer Zeitung + 225 Jahre Zeitung in Pforzheim<br />
127<br />
Mutige und<br />
menschliche<br />
Medienmacher<br />
Der Wandel in der Medienbranche ist gewaltig.<br />
Kein Stein bleibt auf dem anderen. Die technischen<br />
Veränderungen flitzen dahin. In immer engerer<br />
Taktung werden neue Kommunikationswege<br />
erfunden. Was bleibt, ist ein mutiger und seriöser<br />
Journalismus. Deswegen wird die PZ gelesen –<br />
ob nun auf Zeitungspapier oder online.<br />
„<br />
„Wichtig ist der Journalismus, den wir<br />
machen. Dazu gehört, neben dem reinen<br />
Handwerkszeug von Recherche und Schreibe,<br />
das Gefühl für die Menschen, die in unserer<br />
Region leben. Emotion und Leidenschaft,<br />
Trauer oder Freude in Texten vermitteln,<br />
das können bislang nur Publizisten mit<br />
der Bindung zu den Menschen.“<br />
IMPRESSUM<br />
An einem Produkt wie<br />
diesem arbeiten von der<br />
Erstellung bis zur Verteilung<br />
im PZ-Medienhaus<br />
traditionell alle mit.<br />
Herzlichen Dank<br />
an ein tolles Team.<br />
Redaktionelle Leitung:<br />
Anke Baumgärtel,<br />
Nadine Schmid<br />
und Magnus Schlecht<br />
Anzeigen:<br />
Albert Esslinger-Kiefer<br />
und Thomas Satinsky<br />
Layout und Grafik:<br />
Michel Pupillo<br />
und Michael Hölle<br />
Foto & Fotodesign:<br />
Thomas Meyer,<br />
Georg Moritz<br />
und Ralf Krenkel<br />
Titelmotiv:<br />
Thomas Meyer,<br />
Georg Moritz (Fotos) und<br />
Michel Pupillo (Gestaltung)<br />
Verlag und Druck:<br />
J. Esslinger GmbH & Co. KG<br />
Poststraße 5,<br />
75172 Pforzheim<br />
Thomas Satinsky<br />
Glauben Sie mir: Wer von sich behauptet,<br />
er wisse, wie die Zukunft der Medien- und<br />
Verlagshäuser aussieht, der schwindelt. Paradox<br />
ist nur, dass ganze Heerscharen von Medienschaffenden<br />
sich genau mit der Antwort<br />
auf diese Frage beschäftigen. Man meint,<br />
dadurch könne ein guter Teil des alten Geschäftsmodells<br />
„Medien und Nachrichtenverbreitung“ gesichert werden.<br />
Zugegeben: Die Druck- und Zeitungswelt<br />
war über Jahrzehnte hinweg<br />
eine heile. Das Internet rüttelte<br />
dieses komfortable Dasein kräftig<br />
durcheinander. Aber war es wirklich<br />
nur das Internet? Waren es tatsächlich<br />
nur die Googles, Facebooks und<br />
YouTubes? Das wäre denn doch zu<br />
simpel. Unsere Gesellschaften verändern<br />
sich rasant – und gerade die<br />
Kommunikationstechnologie prägt<br />
diesen Wandel, wird aber auch gleichermaßen<br />
von ihm geprägt. Im Medienhaus<br />
„Pforzheimer Zeitung“ erkannte<br />
man sehr früh die Chancen<br />
der gesellschaftlichen Veränderung.<br />
Eigentümer und Beschäftigte stemmten sich nicht gegen<br />
Wandel und Weiterentwicklung. Im Gegenteil: Man verstand<br />
sich als aktiver Teil dieses Prozesses. Dass nebenbei etliche<br />
Tochterfirmen – Online-Vermarktung, Bewegtbild-Produktion<br />
und Agenturen – unter dem Dach des PZ-Medienhauses<br />
entstanden und entstehen, war und ist logische Folge der<br />
ständigen Veränderungsbereitschaft. Dieser Prozess wird so<br />
weitergehen, das Tempo wird sich eher noch verschärfen.<br />
G<br />
aranten dafür sind auch die vielen jungen Kolleginnen<br />
und Kollegen, die bei der „Pforzheimer Zeitung“<br />
arbeiten, mitdenken und mitgestalten. Sie stehen für<br />
die Zukunft. Nicht umsonst sind PZ-Beschäftigte immer wieder<br />
auf bundesweiten Kongressen als Redner oder Podiumsteilnehmer<br />
gefragt. Vorbei die Zeiten, in denen nur die großen<br />
Flaggschiffe der Branche – also Süddeutsche, FAZ oder die<br />
Welt – das Sagen hatten. Mittlerweile kommen die Ideen<br />
und Zukunftsmodelle häufig aus den kleineren Häusern.<br />
Denn diese sind wendiger und weitaus stärker in der Umsetzungsgeschwindigkeit.<br />
Aus dieser Erkenntnis heraus<br />
ist in den regionalen Medienunternehmen ein<br />
gesundes Selbstbewusstsein gewachsen. Dort<br />
weiß man um seine Stärke, um die Nähe zu<br />
Lesern und Werbekunden. Die nationalen<br />
Zeitungstitel und die der Großstädte haben<br />
sich in den vergangenen Jahren von ihrer<br />
Klientel entfernt und entfremdet. Man<br />
schreibt häufig über die Leser hinweg als<br />
für sie zu publizieren.<br />
Die Zukunft der „Pforzheimer Zeitung“<br />
wird also nicht durch den digitalen Wandel<br />
entschieden, denn diesen gestalten wir mit.<br />
Kommunikationskanäle sind eh’ nur Mittel<br />
zum Zweck. Viel wichtiger ist der Journalismus,<br />
den wir machen. Und der kann nur gut<br />
sein, wenn die Redakteurinnen und Redakteure ihr Metier<br />
verstehen.<br />
Dazu gehört, neben dem reinen Handwerkszeug von Recherche<br />
und Schreibe, das Gefühl für die Menschen, die in unserer<br />
Region leben. Das Gespür und das Bauchgefühl für die richtigen<br />
Themen. Reine Berichte können viele Autoren schreiben.<br />
Teilweise geht das bereits über Roboter-Sprachprogramme mit<br />
Künstlicher Intelligenz (KI). Doch Emotion und Leidenschaft,<br />
Trauer oder Freude in Texten vermitteln, das können bislang<br />
nur Publizisten mit der Bindung zu den Menschen.<br />
Dafür steht natürlich auch die Marke, das Branding,<br />
„Pforzheimer Zeitung“. Der Verlag der Nachkriegszeit<br />
– erschaffen von Jakob und Rosa Esslinger, und bis<br />
heute geführt von Albert Esslinger-Kiefer – hat sich einen Namen<br />
erarbeitet, der für Qualität und Verlässlichkeit steht. Diese<br />
Tradition macht eine gute Zukunft des PZ-Medienhauses erst<br />
möglich. In den vergangenen Jahren sind einige kleine und<br />
mittelgroße Zeitungshäuser in finanzielle Schieflage geraten<br />
oder wurden von Medienkonzernen aufgekauft. Einher geht damit<br />
meist eine lokale und regionale Entfremdung. Denn der<br />
rein an den Umsatzzahlen orientierte Dirigismus einer räumlich<br />
entfernten Medienholding nimmt der Zeitung – egal ob<br />
Print oder Online – ihre Identität. Publizistische Langeweile feiert<br />
dann fröhliche Urständ. Zu beobachten ist dies in großen<br />
Teilen Nordrhein-Westfalens. Der Lokalkolorit in den dortigen<br />
Medien ist dahin. Zynisch gesagt: Es lebe die Beliebigkeit!<br />
Die Zukunft eines regionalen Medienhauses wird sich also<br />
nicht nur über die Affinität zur Technik und zum digitalen<br />
Wandel entschieden. Viel wichtiger werden die Inhalte sein.<br />
Wer die PZ auf Zeitungspapier, als E-Paper oder im Digital-Abo<br />
liest, merkt, dass immer versucht wird, den Artikeln, den Storys,<br />
dem Content oder den Geschichten einen lokalen Zuschnitt<br />
zu geben. Denn Menschen interessieren sich in erster Linie für<br />
das, was in ihrem Lebensumfeld geschieht. Dort kennen sie<br />
sich aus und dort erwarten sie von ihren Medien Kompetenz.<br />
Und sie dürfen voraussetzen, dass ihnen relevante<br />
Sachverhalte und Meinungen geboten werden. An diesen<br />
Anforderungen wird sich nichts ändern, solange wir in einer<br />
pluralen Gesellschaft, in einer Demokratie leben. Der<br />
Journalismus der Gegenwart wie auch der Zukunft wird<br />
sich bemühen, die Demokratie lebendig mitzugestalten<br />
– fern ab von Fake News und Lügenpresse-<br />
Vorwürfen. Dies haben wir Medienmacher von der<br />
Poststraße seit mehr als 70 Jahren getan und wir<br />
werden uns diesem Credo auch weiter verpflichtet<br />
fühlen.<br />
THOMAS SATINSKY<br />
Geschäftsführender Verleger<br />
der Pforzheimer Zeitung
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