Tagungsband Darmstadt 2018
Der Tagungsband für das Symposium der Papieringenieure in Darmstadt, 2018
Der Tagungsband für das Symposium der Papieringenieure in Darmstadt, 2018
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Symposium der Papieringenieure Köln, 12.–13.10.2018
KLARTEXT.
DIGITALISIERUNG.
Standortbestimmung –
Chancen und Risiken für die Papierindustrie
Symposium
der Papieringenieure 2018 in Köln
KLARTEXT. DIGITALISIERUNG.
Standortbestimmung – Chancen und Risiken für die Papierindustrie
Digital Cologne – Wir grüßen Sie und freuen uns, dass
Sie dabei sind! Das 4. Symposium der Papieringenieure
findet in Köln statt, einem traditionellen Zentrum der
deutschen Papier- und Zulieferindustrie.
Die gemeinsame Veranstaltung des Vereinigten Papierfachverbands
München e.V. (VPM) und der Akademischen
Papieringenieurvereine e.V. (APV) Dresden und
Darmstadt verspricht zwei Tage voller spannender
Vorträge, interessanter Exkursionen und viel Gelegenheit
zum gegenseitigen Erfahrungsaustauch mit Fachkollegen.
Das Symposium der Papieringenieure ist längst kein
Geheimtipp mehr, denn der Erfolg dieser Veranstaltung
hat sich mittlerweile herumgesprochen, wodurch es
uns gelungen ist, noch mehr Interessenten für unsere
gemeinsame Tagung zu gewinnen.
Die Vortragsreihe nimmt eine kritische Betrachtung
verschiedener Aspekte der Digitalisierung in der Papierindustrie
und deren Auswirkung auf Märkte/Maschinen/
Menschen vor. Eine Standortbestimmung wird zeigen,
wo wir uns gegenwärtig befinden und wie wir die vor
uns stehenden anspruchsvollen Herausforderungen
angehen können.
Unser besonderes Augenmerk richten wir auf unsere
Studenten, also auf die nächste Generation Papier -
ingenieure. Im Rahmen des Symposiums werden wir
ihnen auch in diesem Jahr ausreichend Gelegenheiten
zur Kontaktpflege für ein erfolgreiches Studium und
einen gelungenen Start ins Berufsleben einräumen.
Das bewährte Mentoring Programm, bei dem die
Studenten von Industrievertretern persönlich in deren
Netzwerk eingeführt werden, findet seine Fortführung.
Damit ist das Symposium für künftige Absolventen eine
Plattform zur Kontaktaufnahme zu Firmen und potenziellen
Arbeitgebern.
Ferner bieten wir am Samstag den Rahmen für Studenten -
vorträge und Präsentationen der Hochschule München
und der Universitäten Dresden und Darmstadt und
binden so unseren Nachwuchs für die Papierindustrie
aktiv in den Ablauf des Symposiums ein.
Nicht nur die Studenten unserer drei Ausbildungsstätten,
sondern auch Studenten anderer Hochschulen sind uns
herzlich willkommen, weshalb wir ihnen die Möglichkeit
eingeräumt haben, weitgehend kostenfrei an dem
Symposium teilzunehmen.
Ein Highlight der Veranstaltung wird der gesellige
Abend sein, der in diesem Jahr in der historischen
Wolkenburg in Köln stattfindet. Nutzen Sie das dies -
jährige Symposium zur Erweiterung und Vertiefung
Ihres Netzwerkes in entspannter und angenehmer
Atmosphäre.
Damit die Veranstaltung zu einem unvergesslichen
Höhepunkt wird, sind viele engagierte ehrenamtliche
Helfer, sowie eine großzügige Unterstützung unserer
Sponsoren erforderlich. Für Beides möchten wir uns auf
diesem Weg sehr herzlich bedanken.
Wir freuen uns auf interessante und informative Stunden in Köln!
Ihre Vorsitzenden
Kai Pöhler Ulrich Mallon Claus Raschka
Inhalt
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Editorial
Grußwort Armin Laschet
Grußwort Winfried Schaur
Die Absolventenvereine VPM, APV Dresden, APV Darmstadt
Tagungsprogramm
Der Tagungsort: Hilton Cologne
Statements
Einführung in die Vortragsreihe
Dr. Roland Pelzer
Die Papierindustrie in Nordrhein-Westfalen
Martin Drews, Martin Krengel
Wird die digitale Transformation zur Erfolgsgeschichte für Deutschland?
Thomas Koenen
Digitally Prepared? Prioritäten und Optimierungspotenziale
in der Wertschöpfungskette durch Digitalisierung und Industrie 4.0
Alexander Wirth
Für erfolgreiche Unternehmen steht zwischen analog und digital
kein „oder“!
Robin Huesmann, Dominik Romer
Digitalisierung mit Start-Up-Methoden
Anett Hötzel
Die Schattenseite der Digitalisierung:
Neue Risiken für produzierende Unternehmen
Nicolas Christoph
Die Rolle von Papier und Folien in der vernetzen Welt
Ivica Kolaric
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Die digitale Transformation bei Voith
Frank Opletal
Core Competence Shift Happens
Prof. Gunter Dueck
Fortschreitende Digitalisierung!
Bedeutung dieses Wandels für Unternehmen, das berufliche Umfeld
und für SIE persönlich
Andreas Päch
Moderner Rechtsrahmen für eine moderne Arbeitswelt
Julius Jacoby
Papierproduktion im Rheinland – Ein geschichtlicher Abriss
LVR-Industriemuseum Papiermühle Alte Dombach
in Bergisch Gladbach
Stadtplan Tagungsorte in Köln
Exkursion Niederauer Mühle GmbH
Exkursion Richter GmbH & Co. KG
Partnerprogramm: Drachenfels & Burg Drachenburg
Gesellschaftsabend
Hochschule München
Technische Universität Dresden
Technische Universität Darmstadt
Ankündigung des Symposiums der Papieringenieure 2019
Impressum
Armin Laschet
Ministerpräsident des Landes Nordrhein-Westfalen
Grußwort
zum 4. Symposium
der Papieringenieure
Sehr geehrte Ingenieurinnen und Ingenieure,
ich heiße Sie in Köln willkommen. Sie haben einen passenden
Tagungsort gewählt: Köln ist Standort bedeutender
Verlage und Mediengruppen, die Stadt wird auch als „das
rheinische Kommunikationszentrum“ bezeichnet.
Hier hat einer der größten Zeitungsverlage Deutschlands
seinen Sitz. Welcher Ort könnte geeigneter sein für das
Symposium der Papieringenieure? Denn Sie als aktuelle
und als zukünftige Gestalter und Manager der Papier -
industrie sorgen für den Grundstoff der Printmedien:
Für hochtechnische Produkte, auf denen Lektüre gedruckt
wird und mit denen fast alles verpackt wird – und die
mit der gleichen hohen Qualität so manche Träne am
Aschermittwoch trocknen.
In unserer rheinischen Metropole Köln können Sie eine
Fülle an Anregungen erhalten. Das gilt genauso für
das ganze Land, denn Nordrhein-Westfalen bietet eine
Vielfalt, die ihresgleichen sucht. Lassen Sie sich über -
raschen: Vom weitgehend grünen Ruhrgebiet, von der
Exzellenz der Wissensregion um Aachen, von der
starken mittelständischen Industrie in den ländlichen
Regionen Südwestfalens, des Münsterlands oder in
„OWL“ und von den reichen kulturellen Angeboten etwa
hier in Köln. Dabei ist Nordrhein-Westfalen insgesamt
als hoch entwickelter Wirtschaftsraum mit starkem
Mittelstand, mit modernen Industrien und mit innovativen
Dienstleistungen auf der Höhe der Zeit.
Ihr Thema „Klartext.Digitalisierung“ ist gut gewählt.
Auch für die Landesregierung ist die Digitalisierung ein
zentrales Thema: Wir unterstützen den Ausbau des
schnellen Internets im ganzen Land. Wir begleiten die
digitale Transformation der Wirtschaft. Wir haben
digitale Modellregionen eingerichtet, die neue Angebote
für Unternehmen und Bürger entwickeln. In sechs
Digital Hubs in Nordrhein-Westfalen arbeiten Startups,
Gründer und Investoren an zeitgemäßen Geschäfts -
modellen. Wir helfen den Menschen, die digitale
Transformation als Herausforderung, aber vor allem als
Chance zu sehen. Digitalisierung wird bei uns umfassend
gelebt!
Das gilt auch für die Papierindustrie, „digital“ ist für Sie
kein Fremdwort. Es mag erstaunen: Trotz aller Unkenrufe
gibt es das gedruckte Buch immer noch, es gibt
sogar eine unglaubliche Vielfalt an Magazinen und Fachzeitschriften.
Das liegt auch mit daran, dass Sie sich
früher als andere Branchen mit dem digitalen Wandel
auseinandersetzen mussten: Sie haben kontinuierlich
Produktionsprozesse verbessert, neue Geschäftsmodelle
an den Schnittstellen von Print und Online entwickelt
und sind für die Zukunft gerüstet. Der Branche geht es
deshalb heute gut – und sie hat ausgezeichnete Perspektiven.
Machen Sie weiter so!
Ich wünsche Ihnen ein gelungenes Symposium, einen
guten fachlichen und persönlichen Austausch mit vielen
Anregungen für den Alltag – und natürlich einen
offenen Blick für unser schönes Nordrhein-Westfalen!
Armin Laschet
Unser Platin-Sponsor
Winfried Schaur
Executive Vice President UPM Communication
Papers, Präsident des Verbandes Deutscher
Papierfabriken (VDP)
Die Tür finden!
Grußwort von VDP-Präsident
Winfried Schaur
Es kommt nicht darauf an, mit dem Kopf durch die Wand
zu rennen, sondern mit den Augen die Tür zu finden.
Die Worte von Werner von Siemens haben auch heute
noch Gültigkeit. Der Vater der modernen Elektrotechnik
stand an der Schwelle eines neuen technischen Zeitalters,
so wie wir es heute mit der umfassenden Digitalisierung
erleben.
2002 war es der Menschheit erstmals möglich, mehr
Information digital als analog zu speichern, man sprach
vom Beginn des digitalen Zeitalters. Die Papierindustrie
hat sich – mit einigen Verwerfungen in der Medienwelt –
bis heute ganz gut geschlagen. Sie muss sich künftig
jedoch nicht nur mit ihren Produkten, sondern auch mit
ihren eigenen Prozessen der Digitalisierung stellen.
Industrie 4.0 ist keine Zukunftsvision, Industrie 4.0 ist
für die Ingenieure der Papierindustrie bereits heute
Realität.
Die Digitalisierung unserer Branche ist ein evolutionärer
Vorgang, der sich über Jahre oder Jahrzehnte erstrecken
wird. Wie Industrie 4.0 bei uns am Ende wirklich aussieht,
lässt sich nicht voraussagen. Wir müssen jedoch
eine Vorstellung davon entwickeln, wie die Zukunft
aussehen könnte – eine klassische Aufgabenstellung
für Ingenieure, über die auch auf diesem Symposium
der Papieringenieure unter dem Motto „Klartext.Digitalisierung“
diskutiert werden wird.
Dabei geht es nicht nur um die ungeahnten Möglich -
keiten in Produktion und Logistik. Alle Teilnehmer der
Wertschöpfungskette werden miteinander vernetzt sein.
Geschäftsprozesse werden gestrafft und neu belebt
werden können, neue Vertriebskanäle geschaffen und
eine weit tiefere Integration mit dem Kunden wird stattfinden.
Daten werden in nie dagewesenem Ausmaß
genutzt, neue Muster und Zusammenhänge erkannt und
darüber die Effizienz weiter gesteigert werden.
Verstehen Sie die Herausforderungen der digitalen
Transformation als Chance, tauschen Sie sich aus, gehen
Sie das Thema offensiv an, aber versuchen Sie nicht,
mit dem Kopf durch die Wand zu brechen. Mit Köpfchen
werden wir von selbst die Türen in die Zukunft finden.
Winfried Schaur
Unser Platin-Sponsor
Die Absolventenvereine
Die Vereine sind Gemeinschaften
der Absolventen und Studierenden
der Fachrichtung Papiertechnik am
jeweiligen Hochschulstandort.
Der Zweck und das Ziel aller drei
Vereine ist die Unterstützung und
Förderung des Papiertechnik-
Nachwuchses an der jeweiligen
Hochschule. Die Vereine sind
bestrebt, die Verbindungen der Vereinsmitglieder
untereinander sowie
mit der Papierindustrie und ihren
verwandten Zweigen zu fördern.
Auch die Pflege der Beziehung
zwischen den drei Absolventenvereinen
ist ein erklärtes Ziel der Vereine.
Vereinigter Papierfachverband e.V.
(VPM)
Gründung: 1959 in München
Aktuelle Mitglieder:
700 in Deutschland, 60 in Österreich und 118 in
der Schweiz; davon 98 Aktivitas
Organisation:
Landesgruppen in Deutschland, Österreich und
der Schweiz
Aktueller Vorstand:
1. Vorsitzender: Kai Pöhler
2. Vorsitzender: Frank May
Schatzmeister: Cornelius Link
Schriftführer: Alexander Böck
Landesgruppen-Obmann: Andreas Päch
Tagungsorganisator: Jörg Padberg
Beisitzer: Dr.-Ing. Ernst-Ulrich Wittmann,
Holger Baumgartner, Tobias Hain,
Prof. Dr.-Ing. Heinz Ziegler, Andreas Luda
Ehrenvorsitzender: Adolf Falter † 07.08.2018
Ehrenmitglieder:
Otto Burk, Wolfgang Guder, Wolfgang Moerler
Aktueller Aktivitas Vorstand (Paper / Packaging):
1. Vorsitzende: Marcel Prinz
2. Vorsitzende: Tim Carstens / Felix Hiller
Kassenwart: Ludwig Bauriedl
Schriftführer/-in: Maximilian Krallinger /
Eva-Maria Waltl
Kontakt:
Vereinigter Papierfachverband
Riedstraße 40, 72810 Gomaringen
www.papierfachverband.de
Akademischer Papieringenieurverein
an der TU Dresden e.V.
Gründung: 16.11.1990
Gründungsmitglieder: 28 Senioren, 24 Aktivitas
Aktuelle Mitglieder: 250, davon 24 Aktivitas
Aktueller Vorstand:
1. Vorsitzender Ulrich Mallon
2. Vorsitzender Hagen Pecher
Kassenwartin Ina Greiffenberg
Schriftführerin Franziska Gebauer
Beisitzer:
Dr.-Ing. Kerstin Graf, Dr.-Ing. Sabine Heinemann,
Prof. Dr. Frank Miletzky, Michael Moser,
Prof. Dr.-Ing. André Wagenführ, Dr.-Ing. Roland Zelm
Ehrenvorsitzender: Rüdiger Ocken
Ehrenmitglieder:
Volker Barth, Prof. Dr.-Ing. habil. Jürgen Blechschmidt,
Prof. Dr.-Ing. habil. Klaus Fischer,
Dr.-Ing. habil. Manhart Schlegel, Dr.-Ing. habil.
Jürgen Tenzer, Prof. Dr.-Ing. habil. Ernst-Wieland
Unger
Aktueller Aktivitas Vorstand:
1. Vorsitzender Julian Schmid
2. Vorsitzender Hermann Plettenberg
Kassenwart Peter Singer
Internetbeauftragter Ruben Pohlent
Kontakt:
Akademischer Papieringenieurverein
an der TU Dresden e.V.
Postfach 200111, 01804 Heidenau
www.apv-dresden.de
Akademischer Papieringenieurverein
an der TU Darmstadt e.V.
Gründung: 27.06.1905
Gründungsmitglieder: 25 Alte Herren, 47 Aktivitas
Aktuelle Mitglieder: 345, davon 18 Aktivitas
Aktueller Vorstand:
1. Vorsitzender Claus Raschka
2. Vorsitzender Rui De Amorim Ferreira
Kassenwart Rolf Kayser
Schriftführer Robert Götzinger
Beirat:
Thomas Villforth, Dr.-Ing. Roland Pelzer,
Prof. Dr.-Ing. Samuel Schabel, Rosario Othen,
Philipp Schimmelpfennig,
Prof. em. Dr.-Ing. Dr. h. c. Lothar Göttsching
Ehrenmitglieder:
Dr. Hanns-Lutz Dalpke, Georg Friedrich, Prof. em.
Dr.-Ing. Dr. h.c. Lothar Göttsching, Dr.-Ing. Ulrich
Höke, Dr. Ulrich Kirchner, Prof. Dr. techn. Wilhelm
Kufferath von Kendenich, Dieter Pothmann,
Dr.-Ing. Hans-Joachim Putz
Aktueller Aktivitas Vorstand:
1. Vorsitzender Philipp Schimmelpfennig
2. Vorsitzender Christiane Helbrecht
Kassenwart Colin Wawrik
Bibliothekar Rosario Othen
Kontakt:
Akademischer Papieringenieurverein (APV)
Darmstadt e.V.
TU Darmstadt – Fachgebiet Papierfabrikation
und Mechanische Verfahrenstechnik (PMV)
Alexanderstr. 8, 64283 Darmstadt
www.apv-darmstadt.de
Tagungsprogramm
Klartext.
Digitalisierung.
Freitag, 12. Oktober 2018
ab 8:30 Uhr Get Together – Eintreffen der Teilnehmer
9:00 Uhr Begrüßung
Kai Pöhler,
1. Vorsitzender VPM
Ulrich Mallon,
1. Vorsitzender APV Dresden
Claus Raschka,
1. Vorsitzender APV Darmstadt
9:10 Uhr Die Papierindustrie in Nordrhein-Westfalen
Martin Krengel, WEPA
Martin Drews, Wirtschaftsverband NRW
Herausforderungen der Digitalisierung
für die deutsche Industrie
Dr. Thomas Koenen, BDI
I. Strategien, Märkte und Produkte
Moderation: Prof. Dr. Samuel Schabel
10:00 Uhr Digital vorbereitet? – Ein Blick auf
die Industrie und ihre Bereitschaft
für Industrie 4.0 und die Entwicklungen
seit 2015
Alexander Wirth, Stepchange Consulting
10:20 Uhr Für erfolgreiche Unternehmen steht
zwischen digital und analog kein „oder“!
Robin Huesmann, LEIPA
Dominik Romer, adnymics
10:40 Uhr Digitalisierung mit Start-Up-Methoden
– wie die Felix Schoeller Group neue digitale
Geschäftsmodelle entdeckt und entwickelt
Anett Hötzel, Felix Schoeller Group
11:00 Uhr Diskussion
11:15 Uhr Kaffeepause
II. Technik und Technologie
Moderation: Prof. Dr. Stephan Kleemann
11:45 Uhr Die Schattenseite der Digitalisierung:
Neue Risiken fur produzierende
Unternehmen
Nicolas Christoph, Papierfabrik August
Koehler
12:05 Uhr Die Rolle von Papier und Folien
in der vernetzten Welt
Ivica Kolaric, Fraunhofer Institut
12:25 Uhr Die digitale Transformation bei Voith
Frank Opletal, Voith
12:45 Uhr Diskussion
13:00 Uhr Mittagspause
III. Mensch und Arbeitswelt
Moderation: Prof. Dr. Frank Miletzky
14:30 Uhr Die Digitalisierung verändert die
notwendigen Kernkompetenzen /
Core Competence
Shift Happens
Keynote Speech – Prof. Dr. Gunter Dueck
15:30 Uhr Diskussion
15:45 Uhr Kaffeepause
16:15 Uhr Fortschreitende Digitalisierung! Bedeutung
dieses Wandels für Unternehmen, das
berufliche Umfeld und für SIE persönlich
Andreas Päch, BGH
16:35 Uhr Der Mensch in der digitalen Arbeitswelt
Julius Jacoby, vbw – Vereinigung der
Bayerischen Wirtschaft e.V.
16:55 Uhr Diskussion
17:15 Uhr Ende
ab 19:00 Uhr Gesellschaftsabend
Wolkenburg
Mauritiussteinweg 59
50676 Köln
Partnerprogramm
A) Ausflug zum Drachenfels mit Besichtigung
Schloss Drachenburg
10:00–16:30 Uhr
Samstag, 13. Oktober 2018
8:30–9:30 Uhr
Mitgliederversammlung VPM München
1. Eröffnung und Begrüßung
2. Tätigkeitsbericht des Vorstandes
3. Bericht des Kassenwarts
4. Bericht der Kassenprüfungskommission
5. Bericht aus den Bezirksgruppen
6. Bericht des Aktivitasvorsitzenden (Paper & Packaging)
7. Aussprache zu den Berichten
8. Ehrungen
9. Allfälliges (Verschiedenes)
8:30–9:30 Uhr
Mitgliederversammlung APV Dresden
1. Eröffnung und Begrüßung
2. Bericht des Vorsitzenden
3. Bericht der Aktivitas
4. Bericht der Kassenwartin
5. Revisionsbericht
6. Ehrungen
7. Sonstiges
8:30–9:30 Uhr
Mitgliederversammlung APV Darmstadt
1. Begrüßung und Eröffnung durch den 2. Vorsitzenden
2. Genehmigung des Protokolls der letzten Mitgliederversammlung
3. Bericht des Vorsitzenden
4. Änderung der Satzung bzw. Korrekturen zur Satzungsänderung
2017
5. Korrektur der internen Geschäftsordnung
6. Festsetzung der Mitgliedsbeiträge für das nächste
Vereinsjahr
7. Semesterbericht der Vorsitzenden der Aktivitas
8. Jahresbericht des Kassenwarts
9. Bericht der Kassenprüfer
10. Entlastung des Beirats
11. Wahlen für die Amtszeit bis 2020
12. Anträge
13. Verschiedenes
9:30–10:00 Uhr Kaffeepause
10:00–11:30 Uhr
Berichte zum Studium / zur Ausbildung
Prof. Dr. Helga Zollner-Croll & Prof. Dr. Martin
Angerhöfer, Hochschule München
Prof. Dr. Frank Miletzky & Dr. Roland Zelm,
Technische Universität Dresden, Institut für
Naturstofftechnik, HFT
Prof. Dr. Samuel Schabel,
Technische Universität Darmstadt, PMV
11:30 Uhr
Studentenvortrag 1
Hochschule München
Studentenvortrag 2
Technische Universität Dresden – HFT
Studentenvortrag 3
Technische Universität Darmstadt – PMV
ab 12:30 Uhr Mittagessen
Exkursionen
B) Stadtführung „Köln für Einsteiger“
C) Stadtrundfahrt mit der Bimmelbahn
inkl. Kaffee und Kuchen
D) Besichtigung der Papierfabrik Niederauer Mühle,
Kreuzau
E) Besichtigung der Fa. Richter, Düren
Tagungsort Hilton Cologne
Im Herzen der Kölner Altstadt, nur zwei Minuten Fußweg
von Hauptbahnhof und Dom entfernt, liegt das denkmalgechützte
Hilton Cologne.
Als Wahrzeichen Kölns kombiniert es perfekt Lifestyle
mit Design und Service und bietet moderne Zimmer
und eine Vielzahl an erstklassigen Annehmlichkeiten
wie den Wellnessbereich mit Trainingsgeräten, Sauna
und Dampfbad, Sicheres Parken, High-Speed WLAN
und eine exzellente Verkehrsanbindung.
Internationale Verbindungen bietet der Flughafen
Köln/Bonn, der in 20 Minuten per Taxi erreichbar ist.
Von Frankfurt/Main ist man mit dem ICE in nur
55 Minuten am Hauptbahnhof Köln.
Das Geschäftsviertel der Stadt liegt direkt vor der Tür
und das Kölner Messezentrum ist nur 2 km entfernt.
Die IceBAR ist ein beliebter Treffpunkt für Gäste und Einheimische, mit einer
Theke aus echtem Eis als besondere Attraktion. Genießen Sie einen Cocktail,
ein gutes Kölsch oder wählen Sie aus einer der reichhaltigsten Vodka-Kollektionen
in ganz Köln.
Auf 446 qm erstreckt sich der lichtdurchflutete und klimatisierte Saal Jupiter
im Erdgeschoss des Hotels.
UNDER
CONSTRUCTION
Unser Platin-Sponsor
UNDER CONSTRUCTION:
WIR BAUEN ZUKUNFT
In Sandersdorf-Brehna entsteht bis Ende 2020 die PM3, die dritte Papiermaschine von
Progroup. Mit einer weiteren state-of-the-art Papierfabrik schaffen wir hochmoderne
Arbeitsplätze und stellen, gemeinsam mit unseren zwei weiteren Papierfabriken in Burg
und Eisenhüttenstadt, in einem spezialisierten „Mill System“ den Großteil des Wellpappenrohpapierbedarfs
für unsere derzeit zehn Wellpappformatwerke her. Und das ist nur eines
unserer Wachstums- und Integrationsprojekte. Konsequent investieren wir in die neuesten
Hightech-Verfahren und entwickeln uns permanent weiter. Dadurch erzielen wir profitables
Wachstum – für uns und unsere Kunden.
Progroup ist „under construction“. Bauen Sie mit und machen Sie unseren Erfolg zu Ihrem!
Wir bieten Karrierechancen in allen Unternehmensbereichen und informieren Sie gerne
über die vielfältigen Möglichkeiten, Ihre Zukunft mit uns zu planen.
Alle aktuellen Stellenangebote finden Sie unter WWW.PROGROUP.AG/KARRIERE.
Progroup. Konsequent erfolgreich.
Progroup AG
Horstring 12, 76829 Landau, Deutschland
Tel. +49 (0) 6341/5576-0
info@progroup.ag, www.progroup.ag
Statements zum Symposium
von Diskussionsleitern und ...
»
»
Prof. Dr.
Stephan Kleemann
Hochschule München
Fakultät 05 – Papier und
Verpackung
Ich freue mich auf die 4. gemeinsame Jahres -
tagung der Alumnivereine aus München,
Dresden und Darmstadt in Köln, da sie eine
hervorragende Möglichkeit bietet, viele meiner
ehemaligen Studierenden der letzten 30 Jahre
und andere interessante Personen aus unserer
Industrie in entspannter Atmosphäre wieder -
zusehen.
Prof. Dr.
Samuel Schabel
»
Technische Universität
Darmstadt
Fachgebiet Papierfabrikation und
Mechanische Verfahrenstechnik
(PMV)
Digitalisierung ist ein äußerst spannendes
Thema. Für die meisten von uns ist es noch
kaum einschätzbar, welche Veränderungen im
beruflichen und privaten Umfeld auf uns zu
kommen. Automatisierung, Vernetzung von
Geschäftspartnern, Sensoren in technischen
Systemen sind ja schon lange Themen in der
Papierbranche; Veränderungen in Arbeitsweisen,
Managementmethoden, Anforderungen an
Fach- und Führungskräfte eher weniger.
Auf dem Symposium der Papieringenieure
werden spannende Impulse aus ganz verschiedenen
Blickrichtungen geboten. Die perfekte
Orientierung!
Prof. Dr.
Frank Miletzky
Technische Universität Dresden
Institut für Naturstofftechnik
Professur für Holztechnik und
Faserwerkstofftechnik
Honorarprofessor
Technischer Vorstand und
Sprecher des Vorstandes der PTS
Die Digitalisierung ist dabei, unser Leben in
vielen, wenn nicht gar in allen Bereichen signi -
fikant zu verändern. Ob es sich dabei verbessern
wird, hängt von den Umständen und Rahmenbedingungen
und klugen Akteuren ab. Wir
haben die Chance unsere Arbeitswelt sinn -
stiftend zu verändern und neue, moderne
Tätigkeitsfelder zu entwickeln.
Wir haben aber auch die Chance, einfach Jobs
wegzurationalisieren. Diese Sorge von
Menschen müssen wir ernst nehmen und
gültige Antworten darauf finden. Ob ich meinen
digitalen Zwilling werde leiden können, hängt
auch davon ab, ob er mich mag.
Unser Platin-Sponsor
»
Statements
... von Studenten
Kilian Baumgartner
Hochschule München
Fakultät 05 – Papier und
Verpackung
Das Symposium der Papieringenieure ist
zweifellos eines der Highlights jedes Jahr. Die
Kombination aus Fachvorträgen, die die Viel -
seitigkeit unserer Industrie verdeutlichen und
der freundschaftlichen, fast familiären Atmosphäre,
ist einmalig. Persönlich freue ich mich
dieses Jahr auf einen intensiven Austausch
unter den Studenten der verschiedenen Uni -
versitäten/Hochschulen.
»
Niklas Schäfer
Technische Universität
Darmstadt
Fachgebiet Papierfabrikation und
Mechanische Verfahrenstechnik
(PMV)
Das Studium Paper Science & Technology
bedeutet nicht nur im Hörsaal zu sitzen,
sondern die Papierindustrie schon während des
Studiums kennenzulernen. Neben Exkursionen
oder der Zellcheming-Expo bietet das Symposium
eine sehr gute Möglichkeit, Kontakte zu
knüpfen und durch die Vorträge neue Eindrücke
über das Thema Digitalisierung zu erhalten und
zu erfahren, an welchen Themenfeldern in
Dresden und München geforscht wird.
Auch das Mentoren-Programm kann ich nur
weiterempfehlen, denn es bietet sowohl den
„jungen Füchsen“ als auch den „alten Hasen“
die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu
kommen und erleichtert uns Studierenden erste
Kontakte zu knüpfen.
»
Ruben Pohlent
Technische Universität
Dresden
HFT
»
Als Student freue ich mich auf das Symposium
der Papieringenieure in Köln. Hier trifft man auf
alte Bekannte und kann neue Bekanntschaften
schließen.
Es macht Spaß, in der freundlichen Atmosphäre
zu netzwerken und Neues aus der Industrie und
der Wissenschaft zu erfahren.
Besonders gespannt bin ich auf Lösungsansätze
bezüglich der Digitalisierung der Papierindustrie.
Philipp
Schimmelpfennig
Technische Universität
Darmstadt
Fachgebiet Papierfabrikation und
Mechanische Verfahrenstechnik
(PMV)
Dies wird mein erstes Symposium sein, an dem
ich teilnehme. Aus den Erzählungen der anderen
Studenten weiß ich, dass zwei interessante Tage
auf mich zukommen werden. Ich freue mich
darauf, noch mehr über die Papierindustrie zu
erfahren und dabei neue Kontakte zu knüpfen.
Unser Platin-Sponsor
KLARTEXT.
DIGITALISIERUNG.
Standortbestimmung –
Chancen und Risiken für die Papierindustrie
Liebe Teilnehmer der VPM/APV-Tagung und des
Symposium für Papieringenieure 2018 in Köln,
bei unserer Veranstaltung 2017 in Darmstadt fand die
Key Note Speech zu Auswirkungen der Digitalisierung
große Beachtung. Unter dem Motto „Klartext. Digitalisierung.“
wollen wir deshalb in diesem Jahr mit einer Standortbestimmung
in acht Beiträgen und auch wieder einer
Key Note Speech die Chancen und Risiken der
Digitalisierung für die Papierindustrie beleuchten.
Die Vorträge werden sich in drei Blöcken mit den
Veränderungen für Märkte/Maschinen(Technologie)/
Menschen beschäftigen. Diese Veränderungen sind
schon längst im Gange, wie man an der Entwicklung der
Papierindustrie der letzten zwei Jahrzehnte ablesen kann.
Umso nötiger scheint es, den Blick weg vom Tages -
geschäft auf die Treiber dieser Entwicklung zu richten,
zu untersuchen, inwieweit unsere Industrie sich der
Entwicklung angepasst hat (sie sich zu eigen gemacht
hat?) und zu erkennen, ob wir für die kommenden Jahre
(schon) richtig aufgestellt sind.
Diese Vortragsreihe weicht erheblich von den Themen
der vorangegangenen Jahre ab. Neben Beiträgen aus
unserer Branche erhielten wir viele Vortragsangebote aus
Randgebieten und außerhalb unserer Industrie. Besonders
zum Block „Märkte“ bekamen wir genug Angebote,
um einen eigenen Tag auszufüllen.
Mit der getroffenen Auswahl und der Key Note Speech
hoffen wir ein interessantes Angebot zusammengestellt
zu haben und Ihnen ein nutzbringendes Symposium der
Papieringenieure bieten zu können.
In jedem Fall mochten wir uns bei allen bedanken, die
mit ihrem Beitrag zum Gelingen der Veranstaltung
beitragen wollen, auch bei denen, die in der Vortrags -
auswahl nicht berücksichtigt werden konnten.
Allen Teilnehmern wünschen wir einen guten Aufenthalt
in Köln, interessante Gespräche und ein frohes Wiedersehen
mit Ihren Freunden und Geschäftspartnern,
mit Gunst von wegen’s Handwerk
Roland Pelzer
Leiter Vortragsprogramm
Dr. Roland Pelzer
Studium der Chemie und Papierchemie an der
TU Darmstadt.
Positionen in Anwendungstechnik, Verkauf und
Marketing für Papierchemikalien für Coating &
Wet End bei verschiedenen Anbietern von chemischen
Additiven zur Papierherstellung, aktuell bei
Dow Coating Materials.
Mitwirkung in verschiedenen technischen Fachgruppen,
im Vorstand des Vereins ZELLCHEMING
und im Vorsitz des Cellulose-Chemiker-Clubs
Darmstadt CCCD.
Privat ein begeisterter Radfahrer, Jazzfan und
mehrfacher Großvater mit Neigung zum Neben -
erwerbs-Obstbauer.
Unser Platin-Sponsor
Improving lives,
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Die Papierindustrie
in Nordrhein-Westfalen
Mit Abgeordneten des nordrhein-westfälischen Landtages hat sich der
Vorstand des Wirtschaftsverbandes der rheinisch-westfälischen papier -
erzeugenden Industrie im Juli 2018 bei der Firma Gebr. Grünewald getroffen,
um für die politischen Belange der Branche zu werben.
Im Bild: Martin Krengel (links) WEPA, Vorsitzender des Vorstandes des
Wirtschaftsverbandes, Matthias Simon (2.v.l.), KANZAN Spezialpapiere,
Bernd Scholbrock (3.v.l.), Schoellershammer, Henning Rehbaum (6.v.l.),
wirtschaftspolitische Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, Patricia Peill
(8.v.l.), CDU-MdL und Dr. Christopher Grünewald (4.v.r.), Gebr. Grünewald
Martin Krengel
Vorstandsvorsitzender der WEPA Industrieholding SE
Martin Krengel, geb. 03.02.1957, trat nach dem
Abschluss des Jura-Studiums im Jahr 1985 in das
elterliche Familienunternehmen ein.
1990 wurde er Geschäftsführer und im Jahr 2001
übernahm er den Vorsitz der Geschäftsführung.
Martin Krengel ist Vorsitzender des Wirtschafts -
verbandes Nordrhein-Westfalen, Mitglied des
Vorstandes des Verbands deutscher Papierfabriken
(VDP), Vorsitzender des Arbeit geberverbandes der
rheinisch-westfälischen Papierindustrie sowie Vorsitzender
der Vereinigung der Arbeitgeberverbände
der Deutschen Papierindustrie e. V. (VAP )
WEPA beschäftigt in 12 Werken in Europa ca. 3.800
Mitarbeiter, hat eine Jahreskapazität von rund
800.000 t Hygienepapieren und erwirtschaftet
europaweit einen Umsatz von rund 1,2 Mrd. Euro.
Das Familienunternehmen ist der drittgrößte
Hersteller von Hygienepapieren in Europa mit
einem Marktanteil von ca. 8 %.
Das Industrieland Nordrhein-Westfalen ist mit einer
Produktion von etwa 4,01 Millionen Tonnen Papier, Karton
und Pappe einer der wichtigsten Standorte der deutschen
Papierindustrie. Über 7.000 Menschen in rund 30
Betrieben produzieren hier Papier, Karton und Pappe für
Industrie, Handel, Verwaltung und privaten Konsum.
Kleine und mittlere, oft familiengeführte Unternehmen
gehören dabei ebenso zum Branchenmix wie große
Standorte internationaler Konzerne; alteingesessene
Traditionsunternehmen ebenso wie erst vor wenigen
Jahren angesiedelte Fabriken. Die nordrhein-westfälischen
Papierhersteller erwirtschaften einen Umsatz von
2,3 Mrd. Euro.
Der Wirtschaftsverband der rheinisch-westfälischen
papiererzeugenden Industrie e.V. ist die wirtschafts -
politische Interessenvertretung der papiererzeugenden
Industrie in Nordrhein-Westfalen. Zweck der Verbandstätigkeit
ist die Wahrnehmung und Förderung der
gemeinsamen wirtschaftlichen Interessen seiner Mitglieder
mit dem Ziel des Erhalts und der Fortentwicklung
einer möglichst leistungsfähigen Papierindustrie.
Der Verband bündelt dabei die unterschiedlichen
Interessen der Mitgliedsunternehmen in drei Themenbereichen
• Wirtschaft
• Rohstoffe
• Umwelt / Energie / Wasser
um diese z.B. bei Gesetzgebungsvorhaben gegenüber
Regierung und Opposition im Landtag sowie den
Behörden auf unterschiedlichen Ebenen einzubringen.
Die enge Zusammenarbeit mit dem Arbeitgeberverband
der rheinisch-westfälischen papiererzeugenden Industrie
und der Landesvertretung des BDI in Nordrhein-
Westfalen (unternehmer nrw) ermöglicht zudem eine
Unser Gold-Sponsor
ERFOLG IM TEAM
Die gleichzeitig werte- und erfolgsorientierte Kultur des
Familienunternehmens WEPA ist Grundlage unserer nachhaltigen
Personalpolitik. Wir fühlen uns verantwortlich für
unsere Beschäftigten und fördern ihre Leistungsbereitschaft
und -fähigkeit in einem attraktiven Arbeitsumfeld. Denn
Qualifikation und Motivation des gesamten Teams sind
Basis für unseren gemeinsamen Erfolg in Europa.
WEPA HYGIENEPRODUKTE GMBH
www.wepa.de
gebündelte und schlagkräftige Vertretung der Interessen
der nordrhein-westfälischen Papierindustrie in Politik
und Öffentlichkeit. Der Verband wirkt hierzu in zahl -
reichen Fachausschüssen von unternehmer nrw mit –
etwa in den Bereichen Klima-, Wasser- und allgemeiner
Umweltschutz.
Weiterhin ist der Wirtschaftsverband auch in verschiedenen
Ausschüssen und Arbeitskreisen des Verbandes
Deutscher Papierfabriken e.V. (VDP) vertreten, um einen
Informationstransfer bei landespolitischen Bezügen zu
gewährleisten.
RA Martin Drews war nach seinem Studium der
Rechtswissenschaften mit Schwerpunkten u.a. im
Bereich Umweltrecht sowie einem Referendariat
am Landgericht Bonn zunächst als Anwalt tätig.
Seit Januar 2015 ist Herr RA Drews Geschäftsführer
des Wirtschaftsverbandes der rheinisch-west -
fälischen papiererzeugenden Industrie e. V. Im
Rahmen dieser Geschäftsführung hat er die Interessensvertretung
der Mitglieder in NRW durch
Informationen sowie einen Austausch zwischen
den Mitgliedsfirmen und Entscheidungs trägern
aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft intensiviert.
Neben seiner Tätigkeit für den Wirtschaftsverband
NRW ist RA Drews
auch Justiziar des Verbandes Deutscher
Papierfabriken (VDP) und für den
gesamten Rohstoffbereich im VDP
verant wortlich.
Martin Drews
Wird die digitale Transformation
zur Erfolgsgeschichte für Deutschland?
Die Digitalisierung unserer Wertschöpfungsprozesse
und Arbeitsabläufe sowie die Auswirkungen der Digitalisierung
auf unser gesellschaftliches Miteinander sind
seit Jahren ein wichtiges Thema. Bis 2025 kann Europa
durch eine vernetzte, effizientere Wirtschaft und neue
Geschäftsmodelle einen Zuwachs von 1,25 Billionen Euro
an industrieller Bruttowertschöpfung erzielen. Die Digi -
tali sierung ermöglicht der deutschen Industrie, die eigene
Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und auszubauen.
Deutschland hat beste Voraussetzungen, diese Potenziale
zu heben. Unser Industrieanteil am Bruttoinlandsprodukt
liegt mit fast 26 Prozent auf einem hohem Niveau. In
den USA sind es zum Beispiel nur etwa 16 Prozent.
In vielen High-Tech-Branchen sind Unternehmen mit
Sitz in Deutschland weltweit führend, zum Beispiel im
Maschinen- und Anlagenbau, im Automobilbau oder in
der Chemie-, Pharma-, Elektro-, Luft- und Raumfahrt-
Industrie. Wenn es gelingt, das Industrie-Know-how mit
den Möglichkeiten der Digitalisierung zu kombinieren,
kann sich die deutsche Industrie enorme Wettbewerbsvorteile
verschaffen.
Die gute Ausgangsposition darf aber kein Ruhekissen
sein. Auf dem Weg hin zur vierten industriellen Revolution
warten zahlreiche Herausforderungen auf uns. Die
Digitalisierung konfrontiert Industrie und Gesellschaft
mit einem Strukturwandel.
Es ist wichtig, dass die Politik diesen Strukturwandel
konstruktiv begleitet. Die Politik kann zwar keine
digitalen Weltmarktführer erschaffen, aber den digitalen
Wandel trotzdem aktiv gestalten, indem sie geeignete
Rahmenbedingungen schafft. Von besonderer Bedeutung
sind dabei eine Stärkung des Forschungsstandorts
Deutschland, die Entwicklung Europas zu einem
führenden Standort für Künstliche Intelligenz sowie
eine innovationsfreundliche Datenpolitik.
Die Politik muss durch entsprechende Rahmenbedingungen
dafür Sorge tragen, dass sich digitale Innovationen
frei entfalten können. Nur dann kann die digitale
Transformation zur erhofften Erfolgs geschichte für
Deutschland werden.
Unser Gold-Sponsor
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Dr. Thomas Koenen
Leiter der Abteilung Digitalisierung und Innovation
Bundesverband der Deutschen Industrie – BDI
Herr Dr. Koenen leitet seit Juni 2017 im BDI die
Abteilung Digitalisierung und Innovation. In dieser
Funktion verantwortet er für den BDI als Spitzenverband
der Deutschen Industrie insbesondere die
Bereiche Cybersecurity, Künstliche Intelligenz/
Autonome Systeme, Datenökonomie, IT-Infrastruktur,
Gesellschaftliche Akzeptanz von Digitalisierung
sowie den Bereich der Forschungs- und Innovations -
politik. In Personalunion zu seiner Tätigkeit im BDI
ist Herr Dr. Koenen seit 2011 geschäftsführendes
Vorstandsmitglied von econsense – Forum Nachhaltige
Entwicklung der Deutschen Wirtschaft e.V.
Er ist Volljurist und begann seine berufliche
Laufbahn bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht
mit Schwerpunkt illegale Bank -
geschäfte im Internet. Es folgten Tätigkeiten für
die Industrieinitiative für Umweltschutz e.V., für
econsense – Forum Nachhaltige Entwicklung der
Deutschen Wirtschaft e.V., als Leiter der Abteilung
Klima und Nachhaltige Entwicklung im Bundes -
verband der Deutschen Industrie (BDI) sowie als
Stabsstellenleiter des BDI. Herr Dr. Koenen ist
verheiratet, hat eine Tochter und lebt in Berlin.
Digitally Prepared?
Prioritäten und Optimierungspotenziale in der
Wertschöpfungskette durch Digitalisierung und Industrie 4.0
Ziel der aktuell durchgeführten Studie war es, die
Entwicklungen seit 2015 in Bezug auf Bekanntheit,
Priorität, Veränderungsbereitschaft, Umsetzungs -
niveau, Treiber und Barrieren in Zellstoff, Papier und
Verpackung sowie im Vergleich zu anderen Branchen
zu erfassen.
Basis dieser Studie war eine von StepChange Consulting
aktualisierte Umfrage, die erstmals im Jahr 2015 zum
Thema Industrie 4.0/Digitalisierung durchgeführt
wurde. Befragt wurden erneut Manager, Entscheider und
Stakeholder aus der europäischen Zellstoff-, Papier- und
Verpackungsindustrie, um die Prioritäten der Unternehmen
im Hinblick auf Industrie 4.0/Digitalisierung und
deren Entwicklung seit 2015 aufzuzeigen.
Zusätzlich wurden Optimierungspotenziale, die sich
durch Digitalisierung und Industrie 4.0 in der Wertschöpfungskette
für die Marktteilnehmer zukünftig
eröffnen, abgeschätzt. Die durch Digitalisierungsprojekte
zu erschließenden Verbesserungspotenziale werden
alleine für Europa auf rund 5 Milliarden Euro bei Lagerbeständen
und 10 Milliarden Euro bei Kosteneinsparungen
geschätzt.
Darüber hinaus wurde der derzeitige Status von Digitalisierungsbestrebungen
in Unternehmen, sowie die damit
verbundenen, erwarteten Vorteile und etwaige Herausforderungen,
untersucht. Für das Symposium der
Papieringenieure 2018 wurden die Ergebnisse der westeuropäischen
Teilnehmer den weltweiten Ergebnissen
gegenübergestellt.
Das Studienergebnis zeigt, dass das Thema von über
50% der westeuropäischen Teilnehmer nicht als „game
changer“ wahrgenommen wird, obwohl das Bewusstsein
für Industrie 4.0/Digitalisierung seit 2015 signifikant
angestiegen ist. Folglich findet es sich nicht unter den
Top-Prioritäten der Befragten, sondern erst an neunter
Stelle der Rangliste. Die Teilnehmer der Studie erwarten
dennoch einen positiven Effekt von Industrie 4.0/
Digitalisierung bei Kostenreduktion, der Entwicklung
neuer Geschäftsmodelle und der Verbesserung der
Energieeffizienz.
Die Studie zeigt weiter, dass nur 24% der Teilnehmer
eine klare Digitalisierungsstrategie definiert hat. Firmen,
die bereits Erfahrungen im Bereich Industrie 4.0/
Digitalisierung gesammelt haben, haben diese eher
durch einzelne, isolierte Projekte gewonnen. Knapp ein
Drittel der Teilnehmer befindet sich entweder in der
Planungsphase, oder ist bereits in der Umsetzung.
IT Budgets sind ein wichtiger Indikator für die Investitionsbereitschaft
der Unternehmen in Digitalisierung/
Industrie 4.0. 47% der westeuropäischen Teilnehmer
geben an, dass ihr IT Budget im Vergleich zum Vorjahr
unverändert geblieben oder gesunken ist, während die
IT Budgets von 65% aller Studienteilnehmer der übrigen
Teilnehmer erhöht wurden. Dies könnte ein Zukunfts -
risiko für westeuropäische Unternehmen darstellen,
beim Thema Digitalisierung zurückzufallen.
Industrie 4.0/Digitalisierung kann ein wichtiges Werkzeug
für Unternehmen innerhalb der sehr verflochtenen
Faserwertschöpfungskette sein, weitere Wertpotenziale
zu realisieren. Industrie 4.0/Digitalisierung kann in
Echtzeit Interconnectivity und Transparenz herstellen –
zwei grundlegende Voraussetzungen für das Realisieren
der Effizienzpotenziale. Der potenzielle Nutzen ist
erheblich: Eine höhere Auslastung der Anlagen, ein
besserer Service, eine höhere Effektivität bei niedrigeren
Kosten und einem reduzierten Risiko und bei gleich -
zeitig niedrigerem Working Capital.
Um diese vielschichtigen Wertpotenziale zu analysieren
und zu bewerten, stellt StepChange Consulting eine
Methodik vor, die den optimalen Grad der Digitalisierung
je Wertschöpfungsfunktion identifiziert.
Alexander Wirth
Alexander Wirth ist Absolvent der Betriebswirtschaftslehre
der Johannes Kepler Universität Linz
mit 11 Jahren Erfahrung in der Managementberatung.
Bevor Alexander Wirth 2009 ein Teil des Step-
Change Teams wurde, arbeitete er für eine
führende, global tätige Management- und Technologieberatung.
Er verfügt über umfangreiche Branchenerfahrung
und Beratungskompetenz in weiten Bereichen
der Papier-, Verpackungs- und Zellstoffindustrie,
mit besonderem Fokus auf die Themen Supply-
Chain-Management, Working Capital Reduktion,
Produktivitätsverbesserungen, Geschäftsprozessoptimierung
und Projektmanagement.
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KANZAN Spezialpapiere –
6 Richtige zum Glück …
•weil wir der europäische Spezialist für Thermo- und andere Spezialpapiere sind
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Für erfolgreiche Unternehmen
steht zwischen analog und digital kein „oder“!
Wie aktuelle Umfragen und professionelle A/B-Tests
aufzeigen, sind Werbebeilagen auch heute noch das
geeignetste Medium, um Informationen zu Ange -
boten und Produkten erfolgreich beim Konsumenten
zu platzieren.
Selbst vom Grundsatz reine Online Player wie Zalando
oder Amazon nutzen intensiv die Macht des Gedruckten,
um mit Ihren Kunden zu kommunizieren. Nicht nur
weil es schön aussieht, sondern weil es wirtschaftlich
erfolgreich ist. Digitale Newsletter, das Internet oder
mobile Lösungen erreichen bei der Zielgruppe – egal
welcher Altersklasse! – nicht die gleiche Glaubwürdigkeit
wie papierbasierte Werbung/Information.
Wir müssen jedoch zur Kenntnis nehmen, dass die Art
und Weise, wie wir Papier heute (noch) nutzen, auch
Nachteile gegenüber der digitalen Welt hat.
Daher benötigen wir verstärkt
π Datenbasierte und individuelle Werbung für Interessierte
und nicht die ungesteuerte Überflutung
des Postkastens mit Werbebeilagen
π
π
Möglichkeiten, das Papier zur Interaktion mit digitalen
Prozessen zu befähigen, um Schnittstellen
abzubauen
Neue Oberflächen für Werbung in der Dienstleistungsökonomie,
da andere Werbeträger (Fernsehen,
Zeitungen) an Werbewirksamkeit verlieren
Seit 2017 ist die Rising Generation – die private Venture-
Capital Gesellschaft der LEIPA Gesellschafter – an
Adnymics beteiligt. Gemeinsam mit der LEIPA wird den
Kunden ein zeitgemäßer und nachweislich erfolgreicher
Weg aufgezeigt, klassischen Versandverpackungen einen
spürbaren Mehrwert zu geben. Aus Sicht eines Papierherstellers
bietet dieses Kooperationsmodell neben den
rein vertrieblichen Aspekten die Möglichkeit, den eigenen
Mitarbeitern die modernen Vorgehensweisen und Tools
eines Startups näher zu bringen und vom Know-how-
Transfer zu profitieren.
Für das Startup öffnen sich neue Möglichkeiten und
Türen in der Kundenansprache, die ohne die Kontakte
und das Renommee eines gestandenen Familienunternehmens
eventuell verschlossen geblieben wären.
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„ICH MACHE ZUKUNFT:
MIT PAPIER UND PLAN.“
Werden auch Sie Teil des LEIPA Teams.
Sabine H.
Leiterin Entwicklung
LEIPA Schwedt
www.leipa.com
Robin Huesmann
Als CIO der LEIPA Group GmbH und Geschäftsführer
des VC risinggeneration.com beschäftigt sich Robin
Huesmann mit der Überschneidung von analogen
Prozessen/Gütern und Rechenleistung, IoT sowie
digitalen Druckverfahren. Ziel ist es, das Familien -
unternehmen weiterzuentwickeln und gemeinsam mit
Partnern neue Geschäftsmodelle voranzutreiben.
Dominik Romer
Durch das Studium der Druck- und Medientechnik und
als Leiter einer Werbeagentur konnte Dominik Romer
Erfahrungen mit der effektiven Verbindung von
On- und Offlinewerbemitteln sammeln. 2014 gründete
Dominik Romer die adnymics GmbH in München und
vertiefte damit die Spezialisierung in Richtung Datadriven-Printmarketing.
Digitalisierung mit Start-Up-Methoden
Wie die Felix Schoeller Group
neue digitale Geschäftsmodelle entdeckt und entwickelt
Die Felix Schoeller Group mit Sitz in Osnabrück ist ein
weltweit tätiges Familienunternehmen, das 1895 gegründet
wurde und Spezialpapiere entwickelt, produziert und
vermarktet. Unser Portfolio umfasst Produkte für fotografische
Anwendungen, für Digitaldrucksysteme, für
den Verpackungsmarkt, für selbstklebende Anwendungen
sowie für die Möbel- und Holzwerkstoff- als auch die
Tapetenindustrie.
Durch den Einsatz von Post-its kann das Team im Innovationsprozess Fragen
und Ideen einfach festhalten, sich in der Gruppe dazu austauschen und
flexibel Cluster bilden.
Innovation und Antworten auf komplexe Fragestellungen entstehen am
besten in einem multidisziplinär zusammengesetzten Team, in dem unterschiedliche
fachliche Hintergründe und Funktionen vertreten sind und die
Teammitglieder Neugier und Offenheit für andere Perspektiven mitbringen.
Digitalisierung ist für uns kein Selbstzweck, sondern soll
unseren Kunden klare Mehrwerte liefern, uns von Wettbewerbern
absetzen und die Geschäftsbeziehung langfristig
stärken.
Daher hat sich die Felix Schoeller Group entschieden, ein
Team aufzubauen, das sich voll darauf konzentriert, neue
digitale Geschäftsmodelle zu entdecken und aufzubauen.
Im Vortrag erläutern wir anhand eines konkreten Projektes,
wie die Digital Unit der Felix Schoeller Group vorgeht,
um Ideen für digitale Geschäftsmodelle zu
generieren, wie diese Ideen weiter ausgearbeitet und validiert
werden und schließlich zu konkreten Business-Modellen
reifen.
Hierbei nutzen wir Methoden wie Design Thinking,
Lean Start-Up und Agile Development, wie sie Start-Ups
erfolgreich anwenden, um in kurzer Zeit mit begrenzten
Mitteln digitale Lösungen zu entwickeln, die Investoren
überzeugen, die Idee weiter zu unterstützen.
Anett Hötzel
Während des internen „Digital Day“ wurden den Mitarbeitern die verschie -
denen Phasen des Innovationsprojektes, die dabei eingesetzten Methoden
und die erzielten Ergebnisse vorgestellt. Zudem konnten sie die Prototypen
selbst ausprobieren, Fragen stellen und Feedback geben.
Nach dem Studium der Angewandten Medien -
wissenschaften an der Technischen Universität
Ilmenau war Anett Hötzel zunächst drei Jahre in
den Niederlanden als Consultant tätig, wo sie B2B-
Unternehmen bei Internationalisierungsprojekten
unterstützte.
Zurück in Deutschland übernahm sie 2008 die
Leitung des SEA-Teams bei Neo@Ogilvy und verantwortete
Accounts wie IBM, Cisco und Intel.
2010 wechselte sie zur Fuchs Gruppe und baute
den Bereich Online-Marketing und E-Commerce auf.
Seit 2013 ist Anett Hötzel für die Felix Schoeller
Group tätig. Als Head of Digitalization verantwortet
sie die Leitung von Digitalisierungsprojekten.
Die Entwicklung neuer digitaler Geschäftsmodelle
bildet den Schwerpunkt ihrer Arbeit.
Unser Gold-Sponsor
Unser Trainingszentrum SICHERWERK:
ehemalige Papierfabrik
rund 1.500 Quadratmeter
Unser Ziel: Menschen, die
gesund nach Hause kommen.
Darum gehen unsere Trainings weit über
die gesetzlichen Anforderungen hinaus:
• Freimessen von Behältern
und engen Räumen
• Sicher Arbeiten mit der Gaswarntechnik
• Befahren von Behältern
und engen Räumen
• Sicher Arbeiten an
hohen Arbeitsplätzen
• Sicher Arbeiten mit der persönlichen
Schutzausrüstung (PSA)
• Sicher Arbeiten mit
Krananlagen, Hubarbeitsbühnen
und Gabelstaplern
Höhen und Tiefen bis 18 Meter
viele realistische Trainingsstationen
größtes Trainingszentrum in NRW
Weil zu Hause jemand wartet.
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Die Schattenseite der Digitalisierung:
Neue Risiken für produzierende Unternehmen
Neben den Vorteilen einer Digitalisierung im
Rahmen einer Industrie 4.0 Strategie werden
auch insbesondere im Produktionsumfeld ganz
neue Fragen aufgeworfen. So entstehen durch die
zunehmende Komplexität und Vernetzung bisher
isolierter Systeme auch neue Risiken. Proble -
matisch ist hier oftmals etwa, dass anders als im
Officeumfeld Kompromisse bei der Sicherheit eingegangen
werden müssen, um die Verfügbarkeit
nicht zu gefährden.
Da die Entwicklungs- und Austauschzyklen in
einem Produktionsumfeld deutlich länger sind als
in der restlichen „IT-Welt“, trifft man in diesem
Umfeld sehr oft auf alte Systeme (z.B. Windows
XP), für die viele Sicherheitslücken gar nicht
mehr geschlossen werden. Zudem werden auch
auf der Seite von Hackern und Angreifern ständig
neue Geschäftsmodelle entwickelt, die sich rasant
weiterentwickeln und ganz neue Bedrohungs -
szenarien auch für die vernetzte Produktion
bedeuten.
In dem Vortrag werden neben diesen Bedrohungen
auch mögliche Lösungswege aufgezeigt.
Neben vielen technischen sind insbesondere auch
organisatorische Maßnahmen entscheidend für
ein erfolgreiches Risikomanagement im Bereich
der Informationssicherheit.
Unser Gold-Sponsor
Nicolas Christoph
Nicolas Christoph (43) ist zweifacher Familienvater
und seit ca. 12 Jahren bei der Koehler Group.
Nach dem Studium der Betriebswirtschaftslehre
mit der Ausrichtung Wirtschaftsinformatik an der
Otto-Friedrich-Universität Bamberg und der
Universität Antwerpen, arbeitete er zunächst im
Finanzbereich bei der Fahrzeugentwicklung eines
großen Automobilherstellers.
Seit 2005 ist Herr Christoph bei der Koehler Group
und befasste sich dort zunächst als Assistent des
Finanzvorstands mit verschiedenen IT Projekten.
Danach wechselte er als Abteilungsleiter in die IT
und betreute mit seinem Team den Betrieb der
Microsoft Infrastruktur sowie die SAP Basis. 2007
führte er bei Koehler ein Informationssicherheitsmanagementsystem
ein, welches nach ISO 27001
zertifiziert wurde und war als Leiter des IT Project
Office für die Gesamtkoordination und Projekt -
leitung diverser IT Projekte im Bereich Business
Intelligence, SAP SD und Lagerverwaltung, MES
etc. verantwortlich.
Seit 2012 betreut er als Prokurist und Bereichsleiter
das Business Development und Projektmanagement
der Koehler Renewable Energy GmbH.
Weiterhin ist er seit 2012 Datenschutz- und Informationssicherheitsbeauftragter
(ISO 27001) für die
Unternehmen der Koehler Group.
Die Rolle von Papier und Folien
in der vernetzen Welt
Papier zählt zu den bedeutenden Erfindungen der
Menschheit. Papier ermöglichte es nicht nur Informationen
zu speichern, sondern auch die Verteilung und
Lagerung gestaltete sich wesentlich effizienter als mit
damals üblichen anderen Medien, wie Steinen oder
Tonwaren. Die Erfindung des Buchdrucks stellte einen
weiteren Meilenstein in der Geschichte der Menschheit
dar, führte er, über die Demokratisierung des Wissens,
zu einer aufgeklärten Wissensgesellschaft, welche
letztendlich die Industrialisierung des achtzehnten
Jahr hunderts maßgeblich prägte. Heute wird Papier in
seiner ursprünglichen Funktion als Speicher- und Distri -
butionsmedium von Informationen zunehmend von
digitalen Lösungen ersetzt und verliert an wirtschaftlicher
Bedeutung.
In den Arbeiten um die Prozessierung von Nanomaterialien
entdeckten die Forscher der Fraunhofer Gesellschaft
das Papier als Trägermaterial für elektronische Anwendungen
neu. Im Umgang mit Nanomaterialen gestalten
sich die Dispersion und Herstellung von homogenen
Halbzeugen in der Regel als besonders schwierig. Die
Zellulosefasern des Papiers sind ein nahezu ideales
Hilfsmittel, da sie mit funktionalen Nanomaterialen
beschichtet und in etablierten Industrieprozessen verarbeitet
werden können. Auf diese Weise können in einem
Rolle zu Rolle-Verfahren elektrisch leitfähige Papiere
hergestellt werden, welche sich nicht nur in der Antistatik
sondern auch für die elektromagnetische Abschirmung
einsetzen lassen. Neben diesen „passiven“ Anwendungen
kann das Papier auch als kostengünstiger Näherungs -
sensor oder als Energiespeicher genutzt werden.
Abbildung (Fraunhofer IPA): Carbon Nanotube modifizierte Zellulosefaser
Schirmung-, Sensorik- und Energiespeichereigenschaften
zählen mit zu den Schlüsselkomponenten der Digitalisierung
und Lösungen aus modifizieren Papier können hier
einen wichtigen Beitrag leisten.
Im Rahmen des Vortrags wird die Entwicklungshistorie
des modifizierten Papiers und der aktuelle Entwicklungsstand
vorgestellt.
Die Nutzung der Papiere in Energiespeichersystemen
erlaubt eine Senkung des Ressourcenverbrauchs metallischer
Elektrodenfolien und der daraus resultierenden
Umweltbelastungen. Die Überprüfung der Papiere als
Ersatz von metallischen Elektrodenmaterialen in unterschiedlichen
Zellsystemen und die Charakterisierung der
Papiere werden gezeigt. Speziell die Herstellung und
Trocknung einer homogenen Beschichtung, die
Beschichtungsgeschwindigkeit und die mechanische
Stabilität des trockenen Aktivmaterials beeinflussen die
Qualität der späteren Elektroden maßgeblich. Die Untersuchung
einer produktionstechnischen Machbarkeit der
Beschichtung von nanomodifizierten Papieren auf einer
R2R-Anlage wird gezeigt.
Anhand einer spezifischen Eigenschaft des Papiers
werden verschiedene Anwendungsszenarien vorgestellt
und bewertet. Zum Abschluss der Präsentation werden
zwei Anwendungen, der Papier Sensor und der Papier
Energiespeicher im Detail vorgestellt.
Unser Gold-Sponsor
Die Papier- und Kartonfabrik Varel
produziert mit modernen, umweltfreundlichen
Technologien Karton und
Wellpappenpapiere auf Altpapierbasis.
Sie sind das Herz der Verpackungslösungen
vieler bekannter Produkte.
Unsere Papier- und Kartonqualitäten
zeichnen sich durch hohe spezifische
Festigkeiten und hervorragende Laufund
Bedruckungseigenschaften aus.
Das steigert die Produktivität in der
Weiterverarbeitung deutlich und spart
somit Kosten.
Papier- u. Kartonfabrik
Varel GmbH & Co. KG
Dangaster Str. 38
26316 Varel
Telefon: 04451 / 138-0
Telefax: 04451 / 81046
info@pkvarel.de
www.pkvarel.de
Ivica Kolaric
Abteilungsleiter Funktionale Materialien,
Geschäftsfeldleiter Prozessindustrie
Fraunhofer IPA Stuttgart
Herr Kolaric arbeitet seit Oktober 2000 für die
Fraunhofer Gesellschaft und leitet die Fachabteilung
Funktionale Materialen und das Geschäftsfeld
Prozessindustrie.
Die Abteilung Funktionale Materialen befasst sich
mit der Erforschung und Entwicklung neuer,
materialbasierter Prozess-und Produktinnovationen,
wie beispielsweise transparente und elektrisch
leitfähige Beschichtungen für Anwendungen in der
Unterhaltungselektronik, dehnbare Sensor-Aktorsysteme
für die Mensch-Maschine Interaktion oder
funktionale Beschichtungen für die Verpackungs -
industrie.
Im Rahmen der Forschungsarbeiten wurde auch
Papier modifiziert und um elektronische Funktionen
erweitert.
Die digitale Transformation bei Voith
Voith feierte im letzten Jahr mit dem 150jährigen Firmen -
jubiläum auch eine Geschichte der Innovationen. Voith
hatte schon immer den Anspruch, Entwicklungen in der
Industrie aktiv mitzugestalten und hat bereits in den vorherigen
industriellen Revolutionen einige wegweisende
Meilensteine der Entwicklung in den Kernmärkten
gesetzt, wie zum Beispiel in der Papierherstellung.
Mit dem neuen Geschäftsbereich Voith Digital Solutions
hat Voith im letzten Jahr ein neues Kapitel der Unter -
nehmensgeschichte aufgeschlagen, um im digitalen
Geschäft zukünftig schlagkräftiger und schneller zu
werden und von Synergien für neue Technologien über
alle Geschäftsbereiche und Märkte hinweg zu profitieren.
Die Digitalisierung der Papierindustrie hat nicht mehr
nur begonnen, sie ist schon in vielen Bereichen
angekommen. Moderne Analyse- und Modellierungs -
verfahren, in Verbindung mit scheinbar unbegrenzter
Speicher- und Rechenkapazität, nutzen die bereits
vorhandenen Daten, um einen Mehrwert zu erzeugen.
Ein Beispiel dafür sind Virtuelle Sensoren, die es ermöglichen
vorherzusagen, was das Labor in der Zukunft
messen wird.
Große Datenmengen, Big Data, werden generiert. Das
bedeutet die Wertschöpfung aus ständig wachsenden
Datenmengen, die Zusammenführung verschiedener
Datenquellen sowie die Nutzung neuartiger und kosten -
günstiger Speicher- und Verarbeitungstechnologien wird
nötig. Wichtige Prozessschritte in der Papier herstellung
werden heute durch Sensoren und Software für Echtzeitvorhersage
kontrolliert und gesteuert. Voith spricht von
Papermaking 4.0 und dieser automatisierte und digitalisierte
Blattbildungsprozess minimiert den Einsatz von
Rohstoffen und Energie.
Auch der Service partizipiert stark von den digitalen
Werkzeugen. Die hohe Datentransparenz und deren
jederzeitige Verfügbarkeit sind wichtige Kernelemente
des Voith Servolution-Konzepts. Denn die Daten bilden
zum einen die Basis für die effiziente Arbeit vor Ort,
die digitale Unterstützung liefert aber auch wichtige
Informationen für die vorausschauende Instandhaltung.
Ebenso verändert sich die Arbeitswelt und wie gearbeitet
wird. Neue Arbeitsweisen zielen konsequent auf den
Kundennutzen ab. Neue Methoden wie Design Thinking
in Kombination mit Scrum lassen es zu, Projekte höchst
flexibel und schnell zu bearbeiten. Heterogen aufgestellte,
flexible Teams bearbeiten diese Projekte, um
sich nach der Finalisierung aufzulösen und sich für
kommende Aufgaben wieder neu zu formieren.
Einige dieser Projekte, wie zum Beispiel der Voith Paper
Webshop oder merQbiz, der digitale Marktplatz für Altpapier
sowie DRIVE, der digitale Führerschein, sollen in
diesem Vortrag vorgestellt werden.
Nach einer Ausbildung zum Papiermacher und
seinem Studium der Verfahrenstechnik und Papier -
herstellung arbeitete er ab 1984 als Inbetriebnahme-
Ingenieur im Sulzer-Konzern in Ravensburg. Ab 1992
bekleidete er Führungspositionen im Vertrieb in Hong
Kong, Bangkok und Peking. 2001 übernahm er die
Leitung der Inbetriebnahme und des Projektmanagements
bei Voith Paper in Heidenheim. 2005 kam Frank
Opletal als Operations Manager nach Ipoh, Malaysia.
Anschließend übernahm er die Leitung des Bereichs
Operations für Voith Paper Fabrics in der Region
Asien-Pazifik. Nach der Zusammenführung der
Divisionen Fabrics und Rolls im Jahr 2009 leitete er
den Aufbau eines gemeinsamen Vertriebs.
Seit dem Jahr 2011 ist Frank Opletal Verantwort licher
für die weltweite Forschung und Entwicklung und
Mitglied der Geschäftsführung der Business Line
Fabric & Roll Systems.
Seit April 2014 ist er Chief Technology Officer für
den gesamten Konzernbereich und Mitglied der
Geschäftsführung von Voith Paper.
Frank Opletal
CTO Voith Paper GmbH & Co. KG
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VielmehralsZellstoff
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Core Competence Shift Happens
Die Digitalisierung verändert die notwendigen Kernkompetenzen
Gunter Dueck
Prof. Gunter Dueck, Jahrgang 1951, lebt bei Heidelberg.
Er studierte Mathematik und Betriebswirtschaft
und promovierte 1977 an der Universität Bielefeld in
Mathematik.
Er forschte 10 Jahre mit seinem wissenschaftlichen
Vater Rudolf Ahlswede zusammen, mit dem er 1990
den Prize Paper Award der IEEE Information Theory
Society für eine neue Theorie der Nachrichten-Identi -
fikation gewann. Nach der Habilitation 1981 war er
fünf Jahre Professor für Mathematik an der Universität
Bielefeld und wechselte 1987 an das Wissenschaftliche
Zentrum der IBM in Heidelberg. Dort gründete er eine
große Arbeitsgruppe zur Lösung von industriellen
Optimierungsproblemen und war maßgeblich am
Aufbau des Data-Warehouse-Service-Geschäftes der
IBM Deutschland beteiligt. Er arbeitete an der Strategie
und der technologischen Ausrichtung der IBM mit
und kümmerte sich um Cultural Change. 2009 bis
2010 beteiligte er sich in führender Rolle am Aufbau
eines neuen strategischen Wachstumsfeldes der IBM
Corporation, das auf die wachsende Industrialisierung
der ITInfrastrukturen bis hin zum so genannten Cloud
Computing zielt.
Bis zum August 2011 war er Chief Technology Officer
(CTO) der IBM Deutschland. Seitdem hat es ihn
wegen Erreichens der 60-Jahre-Marke in den Unruhestand
gezogen, er ist derzeit freischaffend als Schriftsteller,
Business-Angel und Speaker tätig und widmet
sich weiterhin unverdrossen der Weltverbesserung.
Zurzeit arbeitet er u.a. dem Ausbau des „Wiki of
Music“, einer Plattform nach der Art der Wikipedia,
auf der möglichst alle Musiknoten der Welt allgemein
zugänglich gemacht werden sollen.
Gunter Dueck war einer der IBM Distinguished Engineers
und Mitglied der IBM Academy of Technology.
Er war lange Jahre Mitglied der Präsidien der Gesellschaft
für Informatik und der deutschen Mathema -
tikervereinigung. Er ist Fellow des amerikanischen
Ingenieursverbandes IEEE, Fellow der Gesellschaft
für Informatik und korrespondierendes Mitglied der
Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.
Die Digitalisierung ist schon ziemlich alt, und doch
wird sie erst seit einigen Jahren oder Monaten
zunehmend als Bedrohung diskutiert. Was soll
aus den Menschen werden, wenn die Roboter
kommen? Was passiert mit den Fahrern, wenn die
Autos alles selbst können?
Wer hinter diese Furcht schaut, sieht, dass sich
Arbeit, Berufe, Entwicklungsfelder und Märkte fast
gleichzeitig in allen Branchen verschieben. Viele
Berufe entfallen, fast alle verlieren ihren einfachen
Routineanteil an „die Cloud“, alles Übrigbleibende
verlangt eine höhere Qualifikation und einen
professionellen Umgang mit Menschen, Projekten
und Prozessen. Autos werden von Maschinenbauern
entwickelt, aber Elektromotoren sind ein anderes
Feld. Wer baut plötzlich Weltklassebatterien?
Energieversorger müssen eine neue IT für das
Ausregeln von Solar- und Windstrom aufbauen.
Die Verwaltungen hängen noch sehr am FAX und
Verlage stehen vor dem Problem, dass ja in eBooks
auch Videos und HD-Bilder eingebunden werden
können – das Papierbuch wird bald sehr dürftig
dagegen ausschauen.
Kurz: Die Kernkompetenzen verändern sich –
das erfordert dringend und sofort neue Geschäfts -
modelle und anders ausgebildete Menschen!
Andererseits aber kostet es eine längere Vorlaufzeit
für diese große Umstellung, die wir „Digitalisierung“
nennen. Ja, warum diskutieren wir immer noch?
Er publizierte satirisch-philosophische Bücher über
das Leben, die Menschen und Manager:
„E-Man“ (2. Aufl. 2002), „Die Beta-Inside Galaxie“ und
„Wild Duck“ (4. Auflage 2006). Seine ganz eigene
Philosophie erschien in drei Bänden: „Omnisophie:
Über richtige, wahre und natürliche Menschen“
(2. Auflage 2004), „Supramanie: Vom Pflichtmenschen
zum Score-Man“ (2. Auflage 2006) und „Topothesie:
Der Mensch in artgerechter Haltung“ (2. Auflage
2011). Der SpringerVerlag publiziert seine Werke unter
der eigenen Rubrik „Dueck’s World“.
Blutleere und Hirnlosigkeit standen im Mittelpunkt
seines Schaffens 2006: In seinem ersten Roman
„Ankhaba“ finden Vampire die Erklärung der Welt.
Das Buch „Lean Brain Management – Erfolg und
Effizienzsteigerung durch Null-Hirn“ warnt satirischsarkastisch
vor einem ökonomischen Horror-Szenario
der Verdummung der Menschen und der Callcenterisierung
der Arbeit. 2008 erschien „Abschied vom
Homo Oeconomicus“ bei Eichborn – ein Buch über
fast zwangsläufige ökonomische Unvernunft. Im Juli
2009 folgt „Direkt-Karriere: Der schnellste Weg nach
ganz oben“, ein satirisches Handbuch über Blitz -
Unser Gold-Sponsor
karrierekunst. Das Buch „Aufbrechen! Warum wir eine
Exzellenzgesellschaft werden müssen“ enthält sein
von ihm gefordertes Zukunftsprogramm, wenn heute
wegen der Automatisierung vieler Dienstleistungen
neue Arbeitsfelder erschlossen werden müssen. Was
soll der Einzelne dazu tun? Das steht im nachfolgenden
Buch „Professionelle Intelligenz – worauf es morgen
ankommt.“ „Das Neue und seine Feinde“ handelt von
den so oft unterschätzten Problemen bei Innovationen.
Eines der Hauptprobleme der Erstarrung wird im
Buch: „Schwarmdumm (einige Monate in der Spiegel-
Wirtschaftsbuch- bzw. Managermagazin-Bestsellerliste,
kam bis auf Platz 6) thematisiert. Neu in 2017:
„Flachsinn“, ein Buch über die Aufmerksamkeitsökonomie,
für die die derzeitigen Twitter-Eskapaden des
US-Präsidenten ein gutes Vorstellungsmodell ergeben.
Auszeichnungen rund um die Bücher und anderes:
2006: „Lean Brain Management“ wurde gleich nach
Erscheinen von der Financial Times und getAbstract
zum „Wirtschaftsbuch des Jahres 2006“ gekürt.
2008: „Abschied vom Homo Oeconomicus“ wurde
als eines von zehn Büchern für den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis
2008 nominiert.
2011: Die Computerwoche zählt Gunter Dueck zu den
100 einflussreichsten Persönlichkeiten (exakt auf Platz
57) in der deutschen ITK-Landschaft (Informationstechnologie
und Kommunikation).
2011: Gunter Dueck ist einer von sechs Nominierten
für den „2011 Best of Social Media Award“ in der
Rubrik „Most Influential Social Media Person“.
2011: „Professionelle Intelligenz“ ist auf Platz 3 der
Bücher des Jahres 2011 beim Portal changeX und wird
bei der größten Leserabstimmung im Netz auf Platz 11
bei „Der Leserpreis – die besten Bücher 2011“ (lovelybooks.de)
in der Kategorie Sachbuch gewählt.
2012: „Dueck for President“ – Anfrage der Piraten -
partei, klicken auf: „Dueck for President“
2013: Gewählt auf Platz 5 unter den NEXT100 „Die
wichtigsten 100 Köpfe der europäischen Digital-Industrie“.
2013: „Das Neue und seine Feinde“ wurde als eines
von zehn Büchern für den Deutschen Wirtschaftsbuchpreis
2013 nominiert. Es ist „Karrierebuch des
Jahres“ beim Hamburger Abendblatt und steht auf
Platz 8 der „Bücher des Jahres“ beim Portal changeX.
2014: Der Podcast „Die Welt fragt - Dueck antwortet“
(mit Robert Kindermann) wird Zweiter bei der Wahl
des „Besten Podcasts 2014“
2015: Schwarmdummgleich nach Erscheinen auf Platz
12/11 der Managermagazin-Bestenliste
2017: Auf Nomination der Piratenpartei nimmt Gunter
Dueck an der Bundesversammlung teil.
Fortschreitende Digitalisierung!
Bedeutung dieses Wandels für Unternehmen, das berufliche Umfeld
und für SIE persönlich
Mit fortschreitender Digitalisierung stellen sich alt -
hergebrachte Mitarbeiterführungs-, Berufs- und Arbeitsplatzmodelle
mehr und mehr auf den Kopf.
Vor allem in den letzten zwei Jahrzehnten hat sich ein
kompletter Paradigmenwechsel ergeben, welcher sowohl
Arbeitgeber, sowie auch Arbeitnehmer als Individuen vor
völlig neue Herausforderungen stellt. Dies gilt sowohl
für den Arbeitsalltag, als auch für nachhaltig wirkende
Stellenbesetzungen.
Neben dem:
„WAS“ – der schulischen und beruflichen Ausbildung,
sowie der getätigten Erfahrungen - und dem
„WIE“ – dem technisch/technologischen Fachwissen –
werden Themen rund um das
„WARUM“ – der menschlichen Komponente – immer
wichtiger.
Gleichzeitig beeinflusst die Digitalisierung alle drei
genannten Verhaltensräume simultan und im bis dato
ungeahnten Ausmaß (z.B. durch den weltweiten Siegeszug
des Smartphones).
Auf Basis grundsätzlich erlernter Kompetenzen können
in sich schnell ändernder Umgebung nur noch schwer
andauernde Höchstleistungen abgerufen werden, da
Entscheidungen ausschließlich einem gelernten und
antrainierten Verhaltensmuster folgen.
Zukünftig wird es stets wichtiger, Kompetenzen wie
Problemlösungs- und Kommunikationsexzellenz, gesteigerte
Fähigkeiten im nach innen und außen gerichteten
Führungsvermögen sowie eine anhaltenden Veränderungsfähigkeit
und -willigkeit eindeutig in den Fokus zu
rücken.
Aus unserer Sicht werden diesbezüglich maßgeschneiderte
Lösungen und Hilfestellungen (z.B. der Personal
Life Driver, PLD ® ) in einer immer spezialisierteren
Umgebung mehr und mehr an Wichtigkeit gewinnen.
Als langjähriger Partner der Papierindustrie möchten wir
anhand einiger Beispiele auf diese Änderungen ein -
gehen. Unser Ziel ist es, zusammen mit unseren Kunden
eine Umgebung mitzugestalten, welche fit für die
Zukunft ist.
Gemeinsam mit Ihnen schauen wir online und in Echtzeit,
was Sie als Individuum wirklich bewegt. Lassen Sie
sich überraschen…
Unser Gold-Sponsor
Ein Radarstrahl, fast so
fokussiert wie ein Laser!
Mit 80 GHz in die Zukunft: Die neue Generation
in der Radar-Füllstandmessung
Die neueste Spitzentechnologie vom Weltmarktführer: Die große
Stärke des VEGAPULS 64 ist seine einzigartige Fokussierung.
Dadurch lässt sich der Radarstrahl fast punktgenau auf die
Flüssigkeit ausrichten, vorbei an Behältereinbauten und
Rührwerken. Diese neue Generation von Füllstandsensoren
ist unempfindlich gegen Kondensat und Anhaftungen
und ausgestattet mit der kleinsten Antenne ihrer Art.
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für alle plics ® -Sensoren seit 2002.
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Andreas Päch
BGH Consulting, Starnberg
04/2015–heute
Partner / Senior Berater
Xerium Technologies Inc., Reutlingen / Düren
07/2013–04/2015
Director Rolls Engineering Technology EMEA
04/2012–07/2013
Director Marketing & Engineering Services FF/RC EMEA
10/2011–04/2012
Director Marketing & Engineering Services FF EMEA
Myllykoski Corporation /
Papierfabrik Utzenstorf AG, Utzenstorf (CH)
01/2006–10/2011
Leiter Fabrikation
06/2004–01/2006
Leiter Holzschleiferei /
F&E Ingenieur Halbstoffe (DIP & TGW)
03/2002–06/2004
F&E Ingenieur Halbstoffe (DIP & TGW)
Fachhochschule München
08/1997–06/2001
Verfahrenstechnik Papiererzeugung – Dipl.-Ing. (FH)
Drewsen Spezialpapiere GmbH & Co KG, Lachendorf
08/1991–02/1994
Berufsausbildung / Lehre – Papiermacher
Moderner Rechtsrahmen für eine moderne Arbeitswelt
Die Digitalisierung ist eine Chance für alle. Sie zu
nutzen liegt im Interesse der Arbeitgeber und der Arbeitnehmer.
Ein moderner Rechtsrahmen muss dazu gesetz -
liche Spielräume schaffen – auch mit Blick auf neue
digitale Geschäftsfelder.
Zusätzliche Möglichkeiten, die Arbeit flexibler zu gestalten,
erfordern auch eine höhere Eigenverantwortlichkeit
der Arbeitnehmer. Die Grenze zwischen der Schutzpflicht
des Staates und der Selbstverantwortung der
Arbeitnehmer muss daher im Interesse der Flexibili -
sierung neu gezogen werden. Ohne diese Anpassungen
des Rechtsrahmens werden Teile unserer arbeitsrecht -
lichen Ordnung von der betrieblichen Realität überholt
oder künftig die Tätigkeiten dort erfolgen, wo bereits ein
entsprechender Rechtsrahmen besteht.
Durch den technischen Fortschritt ergeben sich neue
Möglichkeiten des flexiblen Mitarbeitereinsatzes.
Moderne Kommunikationsmittel ermöglichen zeitlich
flexible Arbeitsleistungen an verschiedenen Orten und in
wechselnden Teams. Die Arbeit in internationalen Teams
über verschiedene Zeitzonen hinweg ist im Zuge der
Globalisierung ein Muss und wird durch die Möglich -
keiten der Digitalisierung erheblich vereinfacht. Auch
die Arbeitnehmer haben durch moderne Kommunikationsmittel
die Möglichkeit, Privatleben und Beruf besser
in Einklang zu bringen. Telearbeit, mobiles Arbeiten und
Arbeit im Home-Office bieten neue, örtlich und zeitlich
flexible Gestaltungsmöglichkeiten, die es den Arbeitnehmern
ermöglichen, berufliche Ziele und Anforderungen
und private Zielsetzungen – sei es die Freizeitgestaltung,
die Betreuung von Kindern oder die Pflege von Angehörigen
– besser unter einen Hut zu bringen. In Zeiten des
zunehmenden Fachkräftemangels ist es für Unternehmen
wichtig, ihren Mitarbeitern genau diese Gestaltungs -
möglichkeiten einzuräumen, um ein attraktiver Arbeitgeber
zu sein. Technisch und organisatorisch ist das alles
machbar, aber der bestehende Rechtsrahmen setzt
Arbeitgebern und Arbeitnehmern viel zu enge Grenzen.
Vor allem benötigen wir eine flexiblere Verteilung der
Arbeitszeit – weg von der täglichen Betrachtung hin zu
einer wöchentlichen Betrachtung mit durchschnittlich
maximal 48 Stunden pro Woche bei einer täglichen
Mindestruhezeit, die betrieblich entsprechend der je -
weiligen Aufgaben und Tätigkeiten festgelegt wird.
Julius Jacoby
war von 2007 bis 2012 als Rechtsanwalt in der Beratung
kleiner und mittlerer Unternehmen tätig. Seit
2012 ist er bei der vbw – Vereinigung der Bayerischen
Wirtschaft e. V. als Referent in der Grundsatzabteilung
Recht tätig.
Die vbw ist die freiwillige, branchenübergreifende und
zentrale Interessenvereinigung der bayerischen
Wirtschaft und vertritt 132 bayerische Arbeitgeber- und
Wirtschaftsverbände sowie 41 Einzelunternehmen. In
den Branchen der vbw Mitgliedsverbände sind bayernweit
etwa 4,7 Millionen sozialversicherungspflichtige
Beschäftigte tätig.
Auch als Landesvertretung der BDA (Bundesvereinigung
der Deutschen Arbeitgeberverbände e. V.) und
des BDI (Bundesverband der Deutschen Industrie e. V.)
vertritt die vbw gemeinsame wirtschaftliche, soziale
sowie gesellschaftspolitische Interessen. So erhält sie
den Freiraum für wirtschaftliches Handeln und sichert
gleichzeitig den sozialen Frieden.
Unser Gold-Sponsor
Papierproduktion im Rheinland
Ein geschichtlicher Abriss
Die Geschichte der Papiermacherei begann vor über
2000 Jahren: Das heute bekannte älteste Papier der
Welt wurde in China gefunden und stammt aus der
Zeit zwischen 140 und 84 v. Chr.
Wer das Papier erfunden hat, weiß man nicht.
Bekannt ist nur der chinesische Hofbeamte Tsai Lun,
der 105 n. Chr. die Papierherstellung beschrieb.
Im Verlauf der folgenden Jahrhunderte verbreitete
sie sich in Ost- und Zentralasien, später auch in
arabische Gebiete und dann nach Südeuropa 1 .
Aber nur allmählich verdrängte Papier das Pergament,
das zuvor den Papyrus abgelöst hatte.
Papiermacher im italienischen Fabriano entwickelten um
1250 die Herstellungsverfahren, die dann in Europa
jahrhundertelang angewandt wurden. Dazu gehörten
Stampfwerke, die durch Wasserkraft angetrieben wurden
und der Zerfaserung des Rohmaterials „Lumpen“ dienten.
Die Schöpfsiebe wurden aus Draht anstatt wie bisher aus
Bambus oder Schilf gefertigt. Dadurch ließ sich das
Schöpfen beschleunigen. Außerdem konnte man
Wasserzeichen zur Kennzeichnung der Bögen aufbringen.
Als dritte wichtige Verbesserung wurde die faserige
Oberfläche des Papiers durch nachträgliches Eintauchen
in ein Knochenleimbad geschlossen, so dass sich das
Papier gut zum Beschreiben mit Feder und Tinte eignete.
Nachgebautes Lumpenstampfwerk
im LVR-Industriemuseum Papiermühle Alte Dombach
Dieses Papier konnte im Verlauf der nächsten zwei bis
drei Jahrhunderte das teurere Pergament nach und nach
verdrängen.
Die ersten Papiermühlen auf deutschem Boden wurden
ab 1390 in den südlich gelegenen Fernhandelsstädten
Nürnberg und Ravensburg gegründet, über die bisher
die Importe von italienischem Papier erfolgt waren. Mit
der Entwicklung der Buchdruckerei seit Johannes Gutenberg
um 1445, der Erfindung des Kupferstiches 1446
sowie der Entwicklung der Städte und der Landesherrschaften
und deren Verwaltungen stieg der Bedarf an
Papier so stark an, dass um 1500 schon etwa 60 Papiermühlen
existierten. Die ersten Papiermühlen im Rheinland
entstanden im 16. Jahrhundert, in Düren (1579),
in Solingen (um 1540) und in Bergisch Gladbach (1582).
Trotz Phasen der Stagnation, vor allem in Folge des Dreißigjährigen
Krieges, stieg die Zahl der Papiermühlen
nahezu kontinuierlich an, so dass um 1700 etwa 500, zu
Beginn der Industrialisierung – also um 1800 – gut
1.000 Papiermühlen in Deutschland liefen.
Und so wurde in einer Papiermühle produziert: Rohstoff
waren Alttextilien aus Leinen. Diese „Hadern“ (vom süddeutschen
Wort für „Lappen“) mussten zunächst sortiert
und in Fetzen geschnitten werden. Die Lumpenkammern
waren ein typischer Arbeitsplatz von Frauen und
Kindern. Häufig ließ man die Hadern einige Tage faulen,
da sie sich dann besser verarbeiten ließen und sich
außerdem Farbstoffe und Verschmutzungen lösten.
Anschließend wurden sie im Lumpenstampfwerk mit
Wasser gemischt und durch 12- bis 36-stündiges Stampfen
zu Papierbrei zerfasert.
Aus diesem Papierbrei wurden dann die Bögen geschöpft
und jeweils auf ein Filztuch abgegautscht. Die Stapel aus
Filzen und nassen Papierbögen wurden in einer großen
Presse so stark entwässert, dass das Papier danach zum
Trocknen aufgehängt werden konnte. An einer Bütte
entstanden 3.000 bis 5.000 Bögen am Tag. 2 Die trockenen
Papiere wurden meist geleimt und nochmals gepresst
und geglättet. Je nach Papierqualität waren für den
Betrieb mit einer Bütte sieben bis zwanzig Personen erforderlich.
3
In der preußischen Rheinprovinz wurden 1836, bevor in
der rheinischen Papierproduktion die Industrialisierung
einsetzte, 77 Papiermühlen betrieben. Zentren waren
Düren und Bergisch Gladbach. 4
Der Übergang zur industriellen Papierproduktion begann
mit der Aufstellung von Papiermaschinen. 1799 hatte
der Franzose Nicolas-Louis Robert ein Patent für eine
einfache, von Hand angetriebene Maschine erhalten. Die
erste Papiermaschine in Deutschland ging 1819 in Berlin
in Betrieb. 1837 – also fast zwanzig Jahre nach der Berliner
Maschine – wurde in Düren die erste Maschine des
Rheinlands aufgestellt, 5 Bergisch Gladbach folgte
1842/43 mit einer Maschine in der Dombach. In den
folgenden Jahrzehnten stieg die Zahl der Papiermaschinen
kontinuierlich an. Die ersten Maschinen wurden noch
von Wasserkraft angetrieben, erst ab der Jahrhundertmitte
ging man zum Antrieb durch Dampfmaschinen
über. Dampfkessel gab es jedoch von Anfang an, denn
die Trockenzylinder der Papiermaschinen wurden mit
Dampf beheizt. Deshalb finden sich in den Archiven
verlässliche Hinweise auf die Maschinenaufstellungen.
Der Übergang zur Maschinenproduktion verlief im
Rheinland durchaus typisch – in den 1840er-Jahren
gingen in vielen Regionen die ersten Papiermaschinen in
Betrieb. In England und Frankreich hatte dieser Schritt
bereits früher stattgefunden. Die Verzögerung in
Deutschland lag unter anderem daran, dass es hier in
den ersten Jahrzehnten nur wenige erfolgreiche Papiermaschinenbauer
gab und gleichzeitig die Einfuhrzölle
für die Maschinen hoch waren. Erst als infolge einer
Krise der französischen Wirtschaft um 1838 billige französische
Maschinenpapiere die Konkurrenzsituation für
die deutschen Fabrikanten verschärften und außerdem
1841 in Preußen die Einfuhr von Papiermaschinen
erleichtert wurde, wuchs ihre Zahl auch hierzulande. 6
Danach ging die Ablösung der Schöpfbütten schnell.
Neben den Papiermaschinen kennzeichnete die Verwendung
von neuen Rohstoffen die industrielle Papier -
produktion. Hadern standen für die steigende Produktion
nicht mehr in ausreichender Menge zur Verfügung. Der
wichtigste neue Rohstoff war Holz, das in zwei verschiedenen
Formen verwendet wurde.
Schöpfen mit einem Sieb mit Wasserzeichen
im LVR-Industriemuseum Papiermühle Alte Dombach
Die einfachere Form war Holzschliff oder Holzstoff.
In Archiven und Bibliotheken machen Papiere mit Holzstoff
heute große Probleme: Das im Holz enthaltene
Lignin lässt die Papiere brüchig werden – ein Grund für
den gefürchteten „Säurefraß“. Hochwertiger ist Papier
aus Zellstoff. Um dessen höhere Qualität hervor -
zuheben, wurde es als „holzfrei“ bezeichnet. Zeitweise
ersetzte auch gekochtes Stroh die Hadern.
Die Papiermaschinen und die neuen Rohstoffe waren die
wichtigsten branchenspezifischen Neuerungen, die die
industrielle Papierproduktion kennzeichneten. Hinzu
kamen dieselben technischen, wirtschaftlichen und organisatorischen
Umstrukturierungen der Betriebe wie in
anderen Branchen: Die Krafterzeugung wurde auf
Dampfkraft und später auf Motoren umgestellt, immer
mehr Betriebsabläufe wurden mechanisiert, die Produktion,
aber auch die Administration wurden zunehmend
rationell organisiert. Größere Gebäude mussten errichtet
werden, die Zahl der Beschäftigten nahm zu, die Produktionsmengen
stiegen, die Stückkosten sanken.
Mitte des 19. Jahrhunderts ließen sich auf Papiermaschinen
Bahnen von 0,80 bis 1,50 Metern Breite erzeugen;
in 24 Stunden konnten bis zu 2.000 Kilogramm Papier
produziert werden. Um 1920 kam eine Zeitungspapiermaschine
von 3,5 Metern Breite auf eine Tagesproduktion
von 35.000 bis 40.000 Kilogramm. 7
Nur die finanzkräftigeren Papierfabrikanten konnten
ihre Mühlen zu Fabriken umbauen. Viele kleine Mühlen
mussten schließen. Das betraf zum Beispiel das Bergische
Land, wo zahlreiche Papiermühlen aufgegeben wurden.
Ab den 1870er-Jahren bot sich den Besitzern kleiner
Mühlen, die ihren Betrieb so lange hatten halten können,
mit der Rundsiebmaschine zur Pappenherstellung eine
Nische. Nicht nur die Kosten für die Maschine selbst,
sondern die insgesamt erforderlichen Investitionen, aber
auch die Betriebskosten lagen sehr viel niedriger als bei
der industriellen Papiererzeugung.
Hatten sich die vorindustriellen Papiermühlen vor allem
im Hinblick auf die Zahl der Bütten und der Beschäftigten
sowie die Qualität und Menge des produzierten Papiers
unterschieden, bot die Branche um 1920 ein differenzierteres
Bild: Den Papierfabriken mit durchschnittlich
122 Beschäftigten standen die Pappenfabriken mit nur
24 Beschäftigten gegenüber. Jede Fabrik lieferte nur
einen kleinen Ausschnitt aus der inzwischen großen
Sortenpalette. Hinzu kamen Holzschleifereien und
Zellstofffabriken. Die Zahl der Zulieferbetriebe, die
Maschinen, Maschinenteile, Farben und andere Hilfsstoffe
lieferten, wuchs ebenfalls. 8
Papiermaschinen bei der Firma Zanders in Bergisch Gladbach, um 1900.
Foto: Stiftung Zanders – Papiergeschichtliche Sammlung, Bergisch Gladbach
Die nächste grundlegende Neuerung war die Automatisierung,
die in den 1960er-Jahren begann. Immer mehr
einzelne Vorgänge und bald der gesamte Produktions -
ablauf wurden durch elektronische Prozessleitsysteme
gesteuert.
In Nordrhein-Westfalen produzieren heute rund 30
Werke mit ca. 7.000 Beschäftigten rund 4 Millionen
Tonnen Papier, Karton und Pappe für Industrie, Handel,
Verwaltung und privaten Konsum. Darunter sind
Familienunternehmen, aber auch Werke international
operierender Konzerne. 9
Dr. Sabine Schachtner
LVR-Industriemuseum
Papiermühle Alte Dombach
51465 Bergisch Gladbach
www.industriemuseum.lvr.de
Pappenfabrik in Langenberg. Auf der Wiese im Hintergrund werden die Pappendeckel getrocknet.
Reproduktion aus: Wilhelm Ophüls: Alt-Langenberg. Langenberg 1931
1
Aus der großen Fülle der Literatur über die frühe
Papiergeschichte sei hier nur ein Titel genannt:
Peter F. Tschudin: Grundzüge der Papiergeschichte.
Stuttgart 2002
2
Ludwig Fues: Notizen über Leimkochen. Bergisch Gladbach,
handschriftliche Aufzeichnungen zwischen 1811
und 1817, Sammlung LVR-Industriemuseum. K(arl)
Karmarsch: Papierfabrikation. In: Johann Josef Prechtl
(Hrsg.): Technologische Encyklopädie oder alphabetisches
Handbuch der Technologie, der technischen
Chemie und des Maschinenwesens. Band 10. Stuttgart
1840. S. 506
3
Günter Bayerl: Betriebsformen, Betriebstypen und
Betriebsgrößen deutscher Papiermühlen in vorindustrieller
Zeit. In: IPH Jahrbuch 5 (1984), S. 5 31, hier S. 18.
Johann Adolph Engels: Ueber Papier und einige andere
Gegenstände der Technologie und Industrie. Duisburg,
Essen 1808, S. 70
4
Gerhard Adelmann (Hrsg.): Der gewerblich industrielle
Zustand der Rheinprovinz im Jahre 1836. Amtliche
Übersichten. Bonn 1967
5
Ralf Schaumann: Technik und technischer Fortschritt
im Industrialisierungsprozeß. Dargestellt am Beispiel
der Papier , Zucker und chemischen Industrie der nördlichen
Rheinlande (1800 1875). Bonn 1977, S.243. Josef
Geuenich: Geschichte der Papierindustrie im Düren
Jülicher Wirtschaftsraum. Düren 1959, S. 331
6
Wolfgang Schlieder: Zur Einführung der Papiermaschine
in Deutschland. In: Jahrbuch der Deutschen
Bücherei 6 (1970), S. 101–126
7
Karl Theodor Jahn: 150 Jahre Papiermaschine. In:
Die Gohrsmühle. Werkszeitschrift der Feinpapierfabrik
J.W. Zanders Bergisch Gladbach 6/1950, S. 3–4.
Festschrift zum 50jährigen Jubiläum des Vereins Deutscher
Papierfabrikanten. Berlin 1922, S. 202
8
J. Georg Oligmüller, Sabine Schachtner: Papier – Vom
Handwerk zur Massenproduktion, Köln 2001, S. 132.
Friedrich Müller: Die Papierfabrikation und deren
Maschinen. Ein Lehr- und Handbuch. Band 1, 2. Aufl.,
Biberach 1931, S. 4
9
Wirtschaftsverband der rheinisch-westfälischen papiererzeugenden
Industrie e.V.
LVR-Industriemuseum
Alte Dombach
51465 Bergisch Gladbach
Telefon 02202 936680
www.industriemuseum.lvr.de
Besucherinformationen, Anmeldungen:
kulturinfoRheinland 02234 9921555
Öffnungszeiten
Dienstag–Freitag 10–17 Uhr,
Samstag–Sonntag 11–18 Uhr
LVR-Industriemuseum
Papiermühle
Alte Dombach
in Bergisch Gladbach
In Bergisch Gladbach lebt eine fast 400 Jahre alte Papiermühle
als Museum weiter. Die idyllisch gelegenen Fachwerkhäuser
beherbergen eine anschaulich gestaltete
Ausstellung über den Gebrauch und die Herstellung von
Papier in Vergangenheit und Gegenwart. Die Besucher
erleben Mühlrad, Lumpenstampfwerk und Laborpapiermaschine
in Aktion und können selbst ein Blatt Papier
schöpfen.
Ausstellungsstücke wie eine 150 Jahre alte Sammlung
von liebevoll gestalteten Freundschaftsbriefchen, ein
Papiertheater oder historische Verpackungen erzählen
vom Papiergebrauch in früheren Zeiten. Maschinen des
19. Jahrhunderts – zum Beispiel eine Papiermaschine
aus dem Jahr 1889 – demonstrieren den Fortschritt der
Industrialisierung.
Nach dem Rundgang können die Besucher im Museums -
laden mit seinem vielfältigen Angebot stöbern und sich
im gemütlichen Café oder auf der sonnigen Terrasse entspannen,
während die Kinder auf dem großen Spielplatz
toben.
Köln
Exkursion nach Kreuzau zur Niederauer Mühle GmbH
Die Papierfabrik Niederauer Mühle ist einer der führenden
Anbieter von weiß gedecktem Testliner für die Wellpappen-
Produktion. Unser Wellpappenrohpapier besteht zu 100
Prozent aus Recyclingpapier. Dank modernster Technik
erfüllen unsere Papiere die höchsten Qualitätsstandards
bezüglich der Glätte, Verarbeitbarkeit und Zuverlässigkeit.
Die Betriebsorganisation stellt sicher, dass Testliner in
der benötigten Menge, Stärke und Breite termingerecht an
den gewünschten Ort geliefert wird – und das weltweit.
Unsere Produktion entspricht allen aktuellen Umweltund
Effizienzstandards. Als Spezialist für das Recycling
von gebrauchten Getränkekartons leisten wir einen
aktiven Beitrag zum Schutz der Natur. Altpapier ist ein
wertvoller Rohstoff, der in den Wellpappenrohpapieren
der Niederauer Mühle wieder zum Einsatz kommt.
Zwei Papiermaschinen sind das Herz der Produktion der
Niederauer Mühle. Durch kontinuierliche Investitionen
und innovative Techniken hat sich die Niederauer Mühle
zu einem der führenden Anbieter in Europa entwickelt.
2011 wurde die Papiermaschine PM3 mit einer Arbeitsbreite
von 5,30 Metern in Betrieb genommen. Sie ergänzt
die bewährte PM2 der Niederauer Mühle mit einer
Arbeitsbreite von 2,50 Metern. Damit sind alle Standardformate
bis 3,35 Meter lieferbar. Präzise Rollenschneider
mit automatischer Formateinstellung sorgen für Lieferung
in der gewünschten Breite.
Die Produktion wird über ein integriertes Prozess- und
Qualitätsleitsystem gesteuert. Die Online-Verarbeitung
von zahlreichen Mess- und Überwachungsstellen
sichert den hohen Qualitätsanspruch in jeder Phase der
Herstellung.
Wir freuen uns schon jetzt auf Ihren Besuch!
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Exkursion: Richter Werk II – Walzen & WC-Bezüge
Formierzylinder mit WC-Beschichtung von Richter
Kalander-Walze mit WC-Beschichtung von Richter
Das Unternehmen wurde 1971 von Wolfgang Richter
gegründet. Den damaligen Produktionsschwerpunkt
bildete die Entwicklung und Fertigung von Sonder -
maschinen für die Papierindustrie. Exzellenter Kundenservice
in Form von Dienstleistungen, Instandhaltungen,
Planung und Optimierungen von Maschinen sowie deren
Verschleißschutz stand von Anfang an im Mittelpunkt.
Das dadurch erlangte Know-how und die ständige
Bereitschaft in modernste Fertigungsanlagen und neue
Technologien zu investieren, ermöglicht uns heute, uns
als Ingenieurbüro mit eigener Fertigung zu präsentieren.
In Zusammenarbeit mit unseren Kunden analysieren
wir die einzelnen Problemfälle vom Plattenband bis zum
Tambour. Ziel ist es, herstellerunabhängige, funktionale
und dabei möglichst wirtschaftliche Lösungen für vorhandene
Anlagen, Aggregate und Walzen zu finden.
Dies können verfahrenstechnische Verbesserungen,
Maßnahmen zur Standzeitverlängerung oder auch eine
Reduzierung des Energieverbrauches z.B. durch konstruktive
Änderungen oder den Einsatz eigenentwickelter
Werkstoffe sein.
Selbstverständlich konstruieren wir die meisten Produkte
auch selbst und fertigen sie neu.
Saugwalze mit WC-Beschichtung von Richter
Tragwalze mit WC-Beschichtung (Ra 12-13) von Richter
Ständige Einsatzbereitschaft für partnerschaftliche Kunden
(d. h. 24/365) sowie sensibles, am Einzelfall orientiertes
Handeln ist für uns selbstverständlich.
Zurzeit produzieren wir mit ca. 200 Mitarbeitern in
vier Werken in Düren (Deutschland) und Karhula (Finnland)
auf insgesamt über 30.000 m².
Unsere SilberPlus-Sponsoren
Partner-Programm:
Ausflug zum Drachenfels
mit Besichtigung von Schloss Drachenburg
Noch lebt die Sage in den Köpfen der Menschen, dass
hier oben im Siebengebirge Siegfried den Kampf mit
dem Drachen, der die Königstochter bewachte, bestanden,
ihn besiegt, und die Befreite ihren Eltern nach Worms
zurückgebracht habe.
In der Neuzeit ist an diesem Ort eine Event-Location
entstanden, die seinesgleichen sucht. Es ist der Beginn
einer neuen Ära im Bereich der Eventinszenierungen auf
dem Plateau des Drachenfelsen.
Nachdem im Herbst 2011 mit den Neubauarbeiten am
Drachenfelsplateau begonnen wurde, konnte am 2. Juni
2013 die Fertigstellung der Gebäude auf dem Drachenfelsplateau
und der Außenanlagen einschließlich des
neu gestalteten Gipfel-Bahnhofs der Zahnradbahn gefeiert
werden. Seit dem Abbruch des ursprünglichen Gasthauses
hat der bekannteste Berg des Rheinlands sein Erscheinungsbild
verändert. Ein lichtdurchfluteter Glaskubus
ergänzt jetzt das Gebäude aus den 1930er Jahren und
bietet ebenso wie die Sitzstufenanlage ein völlig neues
Erlebnis.
Seit Juli 1883 befördert die Drachenfelsbahn Passagiere
von der Talstation Königswinter bis zum Ausflugslokal
oben an der Drachenfelsruine und ist somit die älteste
Zahnradbahn Deutschlands. Die Strecke ist gut 1,5 Kilometer
lang, hat etwa 220 Meter Höhenunterschied bei
einer maximalen Steigung von 20 % und besitzt eine
Zwischenstation bei Schloss Drachenburg.
Dort wo Siegfried den Drachen besiegt hat, erleben Sie
heute den schönsten Blick auf das Rheintal. An diesem
mystischen Logenplatz können Sie bei einem Tässchen
Kaffee oder einem Glas Wein die Seele baumeln lassen.
Unsere Silber-Sponsoren
Gesellschaftsabend in der Wolkenburg
Freitag, 12. Oktober 19:00 Uhr
Die denkmalgeschützte Wolkenburg ist ein historisches
Gebäude im Kölner Stadtteil Altstadt-Süd. Ihre barocken
Gebäude entstanden am Ort einer mittelalterlichen
Klosteranlage der Benediktinerinnen von Rolandswerth
(heute Nonnenwerth) und wurden 1734 erbaut.
Der Name geht auf die Gründungsgeschichte des Kölner
Männergesangvereines Cäcilia Wolkenburg zurück, der
die Restanlage des ehemaligen Klosters zu seinem neuen
Sitz wählte.
Heute stehen in der zum Veranstaltungszentrum umgebauten
Wolkenburg vier unterschiedlich große Räume
in verschiedenen Stilrichtungen für bis zu 450 Gäste zur
Verfügung. Ein Highlight ist der stimmungsvolle Innenhof
mitsamt originalen Säulenkapitellen vom Kölner Dom.
Die Küche der Wolkenburg arbeitet nach dem Motto
„Vom Einfachen nur das Beste“. Das Küchenteam stellt
internationale Speisen mit ebenso kreativer Sorgfalt
zusammen wie solche aus heimischen Regionen.
Ganz unabhängig von der Herkunft der Küche wird Wert
auf die transparente Herkunft der stets frischen Zutaten
gelegt, die größtenteils aus kontrolliert biologischem
Anbau stammen.
Unsere Bronze-Sponsoren
Bogner Gottschalk Heine
Unternehmensberater GmbH
CHT Germany GmbH
econovation GmbH
emtec Electronic GmbH
Gebr. Bellmer GmbH Maschinenfabrik
Glatfelter Dresden GmbH
Hamburger Rieger GmbH
Heimbach GmbH & Co. KG
Kadant Johnson Deutschland GmbH
Kapp-Chemie GmbH & Co. KG
Münzing Chemie GmbH
PAMA paper machinery GmbH
Papierfabrik August Koehler SE
Pöyry Deutschland GmbH
Schönfelder Papierfabrik GmbH
Schumacher Packaging GmbH
Simto Consulting Sarl
Zwick GmbH & Co. KG
Informationen
Herr Prof. Dr. Stephan Kleemann
Frau Prof. Dr. Helga Zollner-Croll
Hochschule München, Fakultät 05, Lothstraße 34
80335 München, www.pp.hm.edu
Hochschule München
Neuausrichtung des Studiengangs
Verpackungstechnik und
Verfahrenstechnik Papier
Biofasern bilden zusätzlichen Schwerpunkt
in der Studienrichtung Verfahrenstechnik Papier
Der Studiengang Verpackungstechnik und Verfahrens -
technik Papier an der Hochschule München hat sich
neu aufgestellt. Ab Oktober 2018 werden die Studien -
gruppen Verpackungstechnik und Kunststoff -
technologie sowie Verfahrenstechnik und Biofasern
getrennt ein intensiviertes Grundlagenmodul mit
einer Einführung in die jeweilige Studienrichtung
anbieten.
So sollen die Studierenden motiviert auf die
kommenden Themen aus der Verpackungs- und
Papierindustrie vorbereitet werden. Die Studienrichtung
Verfahrenstechnik Papier wurde inhaltlich um
den zukunftsträchtigen Bereich der Biofasern erweitert.
Durch die Fokussierung auf Nachhaltigkeit,
wie Biofasern, Biopolymere oder Umwelttechnologie
soll das Studium attraktiver werden und seinen
zukünftigen Absolventen zusätzliche Chancen bei
der späteren Berufswahl anbieten.
Die Hochschule München in Zahlen
Die Hochschule München ist Bayerns größte Hochschule
für angewandte Wissenschaften und die zweitgrößte
Deutschlands. In 14 Fakultäten bietet sie ein weites
Spektrum an möglichen Vorlesungen und Aktivitäten
und ist der konsequenten Ausrichtung auf die Praxis
verpflichtet – in der Lehre und in der Forschung. Zurzeit
gibt es an der Hochschule insgesamt 85 Bachelor- und
Masterstudiengänge. Neben traditionsreichen Studiengängen
bietet die Hochschule München auch eine Reihe
einzigartiger, auf die Bedürfnisse einer sich wandelnden
Gesellschaft neu zugeschnittener Studiengänge. Auch
für Berufstätige gibt es ein wachsendes Angebot an
Weiterbildungs- und flexiblen Studienmöglichkeiten.
Rund 470 ProfessorInnen unterstützt von 750 Lehrbeauftragten
bilden an der Hochschule München über
17.000 Studierende aus. 515 MitarbeiterInnen in der
Verwaltung helfen bei den Ablaufprozessen rund um
das Studium. 140 wissenschaftliche MitarbeiterInnen
runden zusammen mit 99 DoktorandInnen den Bereich
Forschung ab.
Hochschule München
Der Bereich Forschung und Entwicklung wurde in den
vergangenen Jahren weiter ausgebaut. In über 180
Laboren werden fachliche Kompetenzen in Competence
Centern und Forschungsschwerpunkten gebündelt. Des
Weiteren wird intensive Forschung an acht An-Instituten
der Hochschule München betrieben. Ein An-Institut, das
Institut für Verfahrenstechnik Papier e.V., ermöglicht
durch diverse Forschungsarbeiten die Kompetenzerweiterung
für Papiertechnik-Studierende sowohl aus dem
Bachelor also auch aus dem Masterstudiengang.
Bachelor Studiengang
Verpackungstechnik und
Verfahrenstechnik Papier
Das 7-semestrige Bachelorstudium Verpackungstechnik
und Verfahrenstechnik Papier (B. Eng.) wird in Deutschland
nur an dieser Hochschule angeboten, wodurch sich
eine über ganz Deutschland und auch angrenzende Länder
verteilte Studentenschaft ergibt. Auch alters mäßig ist
stets eine interessante Bandbreite festzustellen, da manche
Studierende direkt nach der Schule, andere wiederum
erst nach abgeschlossener Lehre das Studium beginnen.
Alles in allem führt dies zu bunt gemischten Semestern
von normalerweise circa 80 Studienanfänger Innen.
Das Bachelor Studium beginnt immer zum Winter -
semester, d. h. zum 1. Oktober des Jahres. Mit einer
Regelstudienzeit von sieben Semestern ist es ein sehr
kompaktes Studium. Die Studienordnung legt pro
Semester eine sogenannte Arbeitsbelastung von 30 ECTS
Punkten fest. Dies umfasst wöchentlich 24–30 Unterrichtsstunden
und die Vor- und Nachbearbeitung von
Lehrveranstaltungen, Bearbeiten von Übungsaufgaben,
das Erstellen von Praktikumsberichten oder die Erstellung
von Referaten oder Studienarbeiten.
Mit der Erweiterung der Studienrichtung Verfahrenstechnik
Papier um den Bereich der Biofasern ist der
Münchner Studiengang für seine Studierenden noch
interessanter geworden. So werten unter anderem neue
Fächer wie Biopolymerchemie, Verfahrenstechnik Alt -
papier und Recycling, Verfahrenstechnik biogene Fasern,
faserbasierte Verpackungen und Hygienepapiere den
Studiengang auf. Weitere Schwerpunkte bei den Wahlpflichtmodulen
innovative Faserprodukte aus Faser-Kunst -
stoff, Kombinationen, Verbundwerkstoffe, Thermoplaste
und Elastomere erschließen lukrative Zukunftsfelder.
Den Absolventen eröffnen sich dadurch zusätzliche
berufliche Potenziale unter anderem in den Bereichen
Automobil, Luft- und Raumfahrt sowie Leichtbau.
Die Studienrichtung Verpackungstechnik und Kunststofftechnologie
intensiviert ihre Ausbildung im Bereich
der Kunststoffchemie, Packstoffe und Packmittel, sowie
den Verpackungsdruck.
Eine Besonderheit ist das 18-wöchige Praxissemester in
der Papierindustrie. Diese Praxiserfahrung ist ausgesprochen
lehrreich und hilft aufgrund der guten Bezahlung
auch bei der Finanzierung des gesamten Studiums. Viele
Studierende verbringen das Praxissemester in interessanten
Firmen sowohl im europäischen Ausland also
auch in Nord- und Südamerika oder in Australien.
Mindestens einmal pro Semester findet eine Exkursion
zu diversen Papierfabriken statt. Das Highlight ist hierbei
sicher die 8-tägige Abschlussexkursion am Studienende,
oft auch im europäischen Ausland. Eine große
praktische Hilfe ist die nur von „unseren“ Studierenden
betriebene Studentenvereinigung „Aktivitas“, welche die
Studierenden finanziell unterstützt und Vorträge, Reisen
und viele studentische Ereignisse organisiert.
Finnland-Exkursion: Besuch der Partnerhochschule JAMK in Jyväskylä
Hochschule München
Das Duale Bachelorstudium
an der Hochschule München
Die Hochschule München bietet in Kooperation mit
der Initiative Hochschule Dual und zahlreichen Partner -
unternehmen eine Vielzahl von dualen Studienmöglichkeiten
an. Beide Bachelor Studienrichtungen, Verpackungstechnik
und Verfahrenstechnik Papiertechnik,
werden als Verbundstudium, also in Kombination mit
einer Berufsausbildung, angeboten. Die Vorteile dieses
dualen Studiums liegen in der engen Verzahnung von
Wissenschaft und Praxis. Die Studierenden können
das an der Hochschule München erworbene Wissen un -
mittelbar im Berufsleben einsetzen bzw. in der Arbeitswelt
erfahrene Vorgänge in Vorlesungen und Seminaren
vertiefen.
Für die Industrie ist deshalb sicherlich das Duale
Bachelorstudium interessant. So können sich die Unternehmen
frühzeitig hochqualifizierte, leistungsmotivierte
Nachwuchskräfte sichern, die fundiertes praktisches und
akademisches Wissen gewinnbringend für das jeweilige
Unternehmen einsetzen. In nur 4,5 Jahren werden
die jungen Leute dual ausgebildet, d.h. sie bekommen
sowohl den gewerblichen Abschluss mit einer IHK-
Abschlussprüfung als auch den akademischen Abschluss
B.eng.
Versuchspapiermaschine der Hochschule München
Darüber hinaus gibt es zwei Masterstudiengänge (konsekutiv
und weiterbildend) zum Master of Engineering in
Paper Technology sowie den deutschsprachigen Masterstudiengang
Verpackungstechnik.
Internationaler Master
Studiengang Paper Technology
Studierende aus dem In- und Ausland stellen sich der
Herausforderung des englischsprachigen Master Studienganges
„Paper Technology“ an der Hochschule
München. Momentan sind im englischsprachigen Master
Studiengang ca. 30 Studierende aus 15 verschiedenen
Ländern immatrikuliert.
Das internationale Masterstudium (Master of Engineering)
bereitet die Absolventinnen und Absolventen auf
anspruchsvolle Tätigkeiten und einen schnellen Einstieg
in Führungspositionen in der weltweit stark vernetzten
Papierindustrie vor.
Besonders befähigten Studierenden eröffnet das Masterstudium
die Möglichkeit, ihre vorhandenen Kenntnisse
und Qualifikationen im internationalen Rahmen auszubauen.
Wer bereits auf einem Hochschulstudium im
Bereich Papier aufbaut, kann das Masterstudium in drei
Semestern konsekutiv und gebührenfrei absolvieren.
Interessenten/innen, die sich ausgehend von einem
anderen Hochschulstudium spezifisch weiterbilden
wollen, haben die Möglichkeit, das 4 Semester dauernde
kostenpflichtige Weiterbildungsstudium zu wählen.
Der Beginn im Masterstudium wird in jedem Semester
ermöglicht und ist sowohl als Vollzeit- als auch als Teilzeitstudiengang
zu bewältigen. Wie international üblich,
sind für den Masterabschluss insgesamt 300 anrechenbare
Kreditpunkte erforderlich. Die englischsprachigen
Lehrveranstaltungen befähigen ausländische Studierende
zum Studium in Deutschland und erhöhen bei
deutschsprachigen Studierenden die internationale
Sprachkompetenz. Die angebotenen Fächer sind sowohl
wissenschaftlich ausgerichtet als auch mit starkem
Praxisbezug versehen. Neben einer Vertiefung der fachlichen
Kenntnisse werden dabei auch darüber hinaus -
gehende wichtige Qualifikationen wie Sozialkompetenz,
Teamarbeit und Kooperationsbereitschaft sowie Kommunikationsfähigkeit
gefördert.
Seit dem WS 2011/2012 bietet die Hochschule München
den Masterstudiengang Verpackungstechnik an. Er
richtet sich an besonders qualifizierte Absolventinnen
und Absolventen der Bachelor-Verpackungsstudiengänge
und aus thematisch verwandten Studienrichtungen wie
Drucktechnik, Ernährungswissenschaften, Chemie. Die
Masterausbildung zielt darauf ab, dass die Masterabsolventen
in einem Betrieb besonders schnell Aufgaben in
der Produktentwicklung und Anwendungstechnik übernehmen
können und für spätere Leitungs- und Managementaufgaben
vorbereitet sind.
Insgesamt gibt es an der Hochschule München mit dem
Studiengang Papier- und Verpackungstechnik ein hochinteressantes
Spektrum von Studienmöglichkeiten im
Bereich der biobasierten Fasermaterialien mit stark
internationaler Ausrichtung und Betonung der künftigen
Managementfähigkeiten.
Möglichkeiten zur Promotion
Der Abschluss „Master of Engineering“ ermöglicht den
Studierenden den direkten Zugang zur Promotion. In
der Studienrichtung „Papiertechnik“ gibt es aktuell einen
Wechsel. Hr. Michael Jocher, betreut von Prof. Dr. Kleemann
in Kooperation mit Prof. Dr. Biesalski, TU Darmstadt,
hat seine Dissertation erfolgreich verteidigt. Die
beiden anderen Doktoranden sind im Endspurt der Abgabe
ihrer Arbeiten. Inzwischen steht schon der nächste
Kandidat für eine Promotion fest. Hr. Marcel Prinz wird
von Prof. Dr. Zollner-Croll in Kooperation mit Prof. Dr.
Bauer, TU Graz, betreut und wird sich mit dem Thema
Weichheit in Hygienepapieren beschäftigen.
Neues Wahlpflichtmodul: Innovative Faserprodukte
Praktikum im Nonwoven Technology Center von Voith Paper in Düren
Hochschule München
Semester: Sommersemester 2018
Modul: Innovative Faserprodukte (Bachelor Papiertechnik)
Hochschule München: Prof. Dr. Helga Zollner-Croll
Voith: Kai Pöhler
Im Sommersemester 2018 wurde das erste Mal das Wahlpflichtmodul
„Innovative Faserprodukte“ von Fr. Prof. Dr.
Helga Zollner-Croll für das 6. Semester Papiertechnik und
Verpackungstechnik angeboten. Dieses Modul fokussierte
sich auf die neuesten Entwicklungen auf der Basis von
biogenen Faserstoffen. Neben den unterschiedlichen
Herstellungsverfahren und Einsatz gebieten von micro -
fibrillierter Cellulose wurden auch Themen wie Leichtbaukonstruktionen
und Bioökonomie behandelt.
Ein detaillierter Einblick in die Herstellung von Nonwoven
Materialien wurde bei einer Exkursion zu Voith nach
Düren vermittelt. In Form eines zweitägigen Workshops
vom 7. bis 8. Mai 2018 durften die Studierenden sich
näher mit dem Thema der Schrägsiebtechnologie und
deren Anwendung für die Produktion von Fließstoffen
beschäftigen. Vertreter der Firma Voith, Kai Pöhler,
Thomas Wolff und Egon Friesenhahn präsentieren
zunächst die Firmenvorstellung von Voith.
Anschließend ging es in die Tiefen der unterschiedlichen
Herstellungsverfahren von Nonwoven Materialien. Der
dritte Teil befasste sich mit dem Technology Center in
Düren, speziell dem HydroFormer. Für alle Studierenden
war dies hoch interessant, da, trotz des vorhandenen
Wissens über die Papierindustrie, nur sehr wenig über
Nonwoven oder die Herstellung durch das sogenannte
Wet-laid-Verfahren bekannt war. Die Möglichkeit der
Produktion von sogenannten Flushable Whipes sollte
dann am nächsten Tag verdeutlicht werden. Besonders
sollte dabei die Verfestigung mit Wasserstrahlen, dem sogenannten
Spunlacing, hervorgehoben werden.
Im Anschluss an die Vorträge wurde den Studenten die
Aufgabe gestellt, für den Versuch am Folgetag die
notwendigen Prozessparameter zu berechnen. Dies war
für die Studenten eine gute Möglichkeit, bereits gelernte
Theorie in der Praxis anzuwenden.
Beim eigentlichen Papiermaschinenversuch bediente
zunächst eine der beiden Gruppen den HydroFormer.
Dabei stellten die Studierenden unter der Aufsicht von
Egon Friesenhahn Nonwoven aus NBSK und Lyocell mit
verschiedenen Graden der Wasserstrahlverfestigung her.
Diese hergestellten Produkte wurden dann später im
Labor untersucht und ausgewertet.
Die zweite Gruppe führte unterdessen im Labor
Messungen unter Aufsicht von Thomas Wolf an Produkten
aus dem freien Handel durch. Vor allem die sogenannte
Flushability war ein wichtiger Messpunkt, welche eine
Besonderheit des Wet-laid-Verfahrens mit Wasserstrahlverfestigung
darstellt. Dabei beurteilt man das Zerfaserungsverhalten
von Produkten in Wasser unter
Einwirkung von Scherkräften.
Nach dem ersten Maschinenversuch wechselten die
Gruppen und die zweite Gruppe produzierte an der
Maschine Nonwoven mit einer anderen Mischung aus
Fachgespräche zur Herstellung von Nonwoven Materialien
Frischfasern und Lyocell. Die erste Gruppe untersuchte
währenddessen das zuvor produzierte Nonwoven. Nach
dem zweiten Maschinenversuch wurde auch das weitere
produzierte Papier geprüft.
Im Anschluss an den Versuchstag wurden die Ergebnisse
der Laborprüfung zusammengetragen und besprochen.
Hierbei zeigte sich den Studenten das Potential des
Wet-laid-Verfahrens mit Nassverfestigung hinsichtlich
der Herstellung von Flushable Whipes. Dazu zeigten
sich auch die Gefahren handelsüblicher Produkte, die
trotz anderslautender Markierungen auf den Verpackungen
oft nur sehr schlecht bis gar nicht zerfasert werden
konnten und so eine Gefahr für Abwasser-Systeme
darstellen würden.
Alles in Allem konnten die Studenten durch den Workshop
sehr gute Einblicke in die Thematik des Wet-laid-
Verfahrens erlangen. Sie zeigten sich auch sehr begeistert
von der Planung, der Durchführung und den Ergebnissen
der Tage.
Text:
Pascal Prinz, Prof. Helga Zollner-Croll,
Hochschule München
Hochschule München
Neubesetzung der Fachgebiete Elektrotechnik und Messen-
Steuern-Regeln durch Prof. Dr. Andreas Poschinger –
ein Interview nach einem Jahr Professorenerfahrung
Könnten Sie sich bitte kurz persönlich verstellen?
Meine besondere Schwäche sind Kameras: sie sind nicht
nur schöne technische Spielzeuge; mich fasziniert auch
diese besondere Art des bewussten Sehens mit Schärfe
und Unschärfe.
Was haben Sie vorher beruflich gemacht?
Vor meiner Berufung an die Hochschule München war
ich gut 17 Jahre bei der Siemens AG im Bereich der Straßenverkehrstechnik
tätig. Dort war ich für die Entwicklung
von Steuerungs- und Optimierungsalgorithmen,
zuletzt vor allem für Lichtsignalanlagen, verantwortlich.
Seit wann sind Sie an der Hochschule München und welche
Fächer unterrichten Sie?
Ich bin seit Oktober 2017 an der HM und unterrichte in
der Nachfolge von Herrn Prof. Weber Elektrotechnik
sowie Messen/Steuern/Regeln.
Welches Erlebnis hat Sie in den letzten beiden
Semestern am meisten beeindruckt?
Ein einzelnes kann ich da gar nicht nennen. Zunächst
fallen mir die vielen Exkursionen ein, die mich alle beeindruckt
haben. Zwei Erlebnisse gingen über mehrere
Tage und wirken von daher vielleicht auch am stärksten
nach: in der Papiertechnik durfte ich die Studenten zum
papiertechnischen Praktikum nach Heidenau begleiten
und in der Verpackungstechnik konnte ich mir die
Vorträge des Praxisunterrichts anhören. In beiden Fällen
habe ich die jeweiligen Studierenden extrem motiviert
und engagiert wahrgenommen. Bei diesen beiden
Gelegenheiten haben sie mir auch einiges beigebracht.
So konnte ich in Heidenau zum Beispiel auch einen SR-
Wert bestimmen und am Klassierer mitwerken.
Wie würden Sie Ihre Studierenden beschreiben?
Das ist eine schwer zu beantwortende Frage. In Heidenau
und auch beim Praxisunterricht habe ich sie ja im jeweiligen
Fachgebiet als sehr engagiert kennengelernt. Viele
Studierende haben zumindest scheinbar eine angeborene
Abneigung gegen Elektrotechnik.
Welche Empfehlungen würden Sie den Absolventinnen
und Absolventen mit auf dem beruflichen Weg geben?
Ich gebe einige kleine praktische fachliche Empfehlungen
beim jeweiligen Stoff. Bei den großen Empfehlungen
halte ich mich noch zurück; da brauche ich erst noch
mehr Einblick. Ansonsten empfehle ich natürlich immer
ein Herz für die E-Techniker in der Firma zu haben.
Wenn Sie durch Ihr Labor gehen, welche Geräte
würden Sie gerne anschaffen?
Das E-Technik Labor ist mir derzeit eher zu vollgepackt;
daher geht es für mich im Augenblick eher um Sichten,
Aussortieren und Austausch. Die vorhandenen Rechner
sollten bald gegen neue getauscht werden, was allerdings
auch Auswirkung auf Versuchsaufbauten hat, die Hardware
und Betriebssysteme benötigen, die mit neuen
Rechnern nicht mehr kompatibel sind. Ansonsten hoffe
Andreas Poschinger
ich, dass sich Gelegenheiten
ergeben, mich an den
eigentlichen fachbezogenen
Maschinen einzubringen,
z.B. bei der Antriebs- und
Regelungstechnik der Versuchspapiermaschine.
Eine erste Gelegenheit hat sich in
der Verpackungstechnik ergeben: Ein Kollege hat mich
eingebunden, die Anschlüsse für die Heizung und
Steuerung sowie den Temperatursensor einer Klebedüse
zu tauschen. Das ist zwar nichts großes, aber für mich
doch das erste Mal, dass ich sehe, wie so eine Klebedüse
von innen ausschaut.
Welche Forschungsthemen würden Sie gerne bearbeiten?
Grundsätzlich interessiert mich alles, was mit optimaler
Steuerung und Regelung zu tun hat. In der Straßen -
verkehrstechnik arbeite ich im Rahmen eines kleinen
Forschungsprojektes an meinem alten Thema und ich
betreue eine entsprechende Masterarbeit. Ich würde
mich freuen, wenn sich auch in der Papiertechnik
entsprechende Themen finden.
Haben Sie bereits Ideen für Abschlussarbeiten?
Neben meinen Ideen wäre es am Anfang durchaus auch
günstig, wenn die Aufgabenstellungen an mich heran -
getragen werden, damit ich Einblick bekomme, was für
die Papierindustrie aus deren Sicht überhaupt relevant
ist. Durch den Kontakt über den Praxisunterricht
betreue ich eine erste Bachelorarbeit, in der es um
Optimierung von Sekundärverpackungen geht; das finde
ich natürlich sehr spannend. Könnte ich mir das Thema
aussuchen, dann würde mich zum Beispiel interessieren,
warum in Papierwerken Regler abgeschaltet werden.
Offensichtlich gibt es regelungstechnisch viel Potential,
sei es, dass die vorhandenen Regler besser, robuster,
transparenter oder was auch immer werden müssen. Ich
finde dabei den Aspekt der Akzeptanz sehr interessant,
der bei rein technischen Betrachtungen gern vernach -
lässigt wird. Gerade für eine solche Verbesserung der
Regler braucht es sowohl regelungstechnisches als auch
papiertechnisches Know-How, das in solchen Arbeiten
zusammenfließen könnte.
Haben Sie Interesse an Kooperationen mit der Industrie?
Ja, natürlich gern; sowohl mit der eigentlichen Papier -
industrie, als auch Maschinen- beziehungsweise Anlagenherstellern.
Neben den Bachelor- und Masterarbeiten
sowie Forschungsaufträgen habe ich gelernt, dass es
auch Industriesemester gibt: Im Sommersemester 2019
hätte ich wegen der Umstellung des Studienplans Zeit für
ein solches Industriesemester. Vielleicht ergibt sich da was.
Exkursion zur Siemens AG in Nürnberg und Erlangen
20.–22. Juni 2018
Hochschule München
Semester: Sommersemester 2018
Modul: Automation-1 (Master Papiertechnologie)
Hochschule München: Dr. Tobias Kleemann
Siemens AG: Dr. Hermann Schwarz
Das Master Programm der Papiertechnologie an der
Hochschule München (HM) beinhaltet Kurse mit
Schwerpunkt auf industrieller Prozessautomatisierung
und Steuerung. Die Siemens AG ist ein Technologie -
führer in Deutschland mit weltweit über 370.000 Mit -
arbeitern und einer Abteilung, die sich vollständig auf
die Faserindustrie konzentriert. Rund 90% der Aktivitäten
von Siemens in der Biofaserindustrie betreffen die Zellstoff-,
Papier-, Karton- und Tissueherstellung. Teil der
engen Beziehung zwischen dem Papiertechnologie -
studium an der Hochschule München und der Siemens
AG ist der gemeinsame Wunsch, Studenten sowohl im
Technikum der Hochschule als auch bei Siemens mit
den neuesten Prozessleitsystemen vertraut zu machen.
Der exklusiv auf die Studenten im Master der Papiertechnologie
zugeschnittene Kurs ermöglicht den Studierenden
der Automatisierungsvorlesung von Dr. Tobias Kleemann
im Rahmen eines exklusiven Workshops persönlich mit
der neuesten Version des dezentralen Prozessleitsystems
von Siemens, SIMATIC PCS 7, zu arbeiten.
Dieser Workshop, der von erfahrenen Branchenexperten
von Siemens geleitet wird, vermittelt das Verständnis für
die Zukunft der Prozesssteuerung und Prozessautomatisierung
in der Zellstoff-, Papier-, Karton- und Tissue -
industrie sowie einen Überblick der Servicebereiche von
Siemens für diese Industrien. Dazu gehören Antriebssysteme,
industrielle Automatisierung, Energieverteilung,
Betrieb und Wartung. Die Zukunft der Prozesssteuerung
und -automatisierung, nicht nur in der Faserindustrie,
liegt in der Digitalisierung der Prozess- und Qualitätskontrolle
für eine optimale Wertschöpfung für den
Kunden.
Gruppenbild am Siemens Werk Nürnberg
Der Workshop zum Prozessleitsystem umfasst die
Analyse von Möglichkeiten mit dem Siemens SIPAPER
DCS APL Standard auf dem PCS 7 System der auf die
Faserindustrien zugeschnittenen erweiterten Prozess -
bibliothek (APL, advanced process library) von Siemens
für das Prozessleitsystem (DCS, distributed control
system). Damit ist die Steuerung von Ventilen, Motoren
und Instrumenten fabrikweit möglich. Praktische Erfahrungen
mit der neuesten Version der PCS 7-Software von
Siemens bilden den Schwerpunkt des Workshops. Dazu
gehören eine grundlegende Systemübersicht, das Hinzufügen
neuer Signale und Regelkreise sowie die Analyse
der Bedeutung von MMS (Mensch-Maschine-Schnittstelle).
Die Aspekte dieses Workshops sind ein wesent -
licher Bestandteil der Vorlesung und der Vision von
Siemens für die Zukunft der gesamten Biofaserindustrien.
Die Studenten verlassen den Kurs mit dem entsprechenden
Wissen für ihre zukünftige Ingenieurskarriere.
Das Engagement bei Siemens ist nicht nur auf den lehrreichen
Workshop beschränkt. Siemens lädt die Studenten
auch zu einer spannenden Werksbesichtigung ein, die
dieses Jahr in Nürnberg stattfand und sich auf die
Produktion von Motoren und Antrieben konzentrierte.
Sowohl Niederspannungs- als auch Hochspannungs-
Wechselstrommotoren werden hier für verschiedene
Industrien auf der ganzen Welt produziert. Dies gab den
Studenten einen Einblick in die Prinzipien der Produktion
von Motoren und Antrieben.
Die Interaktion der Studenten mit Siemens wird durch
ein abwechslungsreiches Abendprogramm abgerundet,
das den Studenten ermöglicht, das Beste aus dem
Erlanger Raum zu erleben und gleichzeitig eine engere
persönliche und berufliche Beziehung aufzubauen.
Hochschule München
Hochschule München Down Under!
Überbrückung der Zeit zwischen Masterstudium und Promotion
Zum Ende meines Masterstudiums habe ich die einmalige
Möglichkeit bekommen ein halbes Jahr in Australien zu
verbringen. Dort absolvierte ich ein freiwilliges Praktikum
bei encore Tissue in Melbourne, wodurch ich nicht
nur wertvolle Erfahrungen in einem sehr beweglichen
Unternehmen sammeln konnte, sondern auch meine
Sprachkenntnisse verbessern konnte.
Besonders spannend war dieses Praktikum aufgrund
eines umfangreichen Umbaus der Papiermaschine. In
kurzer Zeit wurde der Yankee-Gusszylinder, das Herzstück
der Tissue Maschine, durch einen modernen Stahl-
Zylinder ersetzt. Dadurch konnten Geschwindigkeit,
Effizienz und Qualität erheblich gesteigert werden.
Außerdem konnte ich das Team von encore tissue bei
einigen den Umbau begleitenden Aufgaben unterstützen.
Natürlich blieb neben dem Praktikum auch noch etwas
Zeit, das Land und seine unvergleichbare Natur zu
bereisen. Heute bin ich außerordentlich dankbar für die
wertvollen Erinnerungen und auch ein bisschen stolz,
das Abenteuer Australien so erlebt zu haben.
Marcel Prinz, Hochschule München
Technische Universität Dresden
Technische Universität Dresden
Auf dem Weg in die Naturstofftechnik
Nachwachsende Rohstoffe und erneuerbare Energie
nehmen in der heutigen und künftigen Gesellschaft
einen immer höheren Stellenwert ein.
Dabei hat Nachhaltigkeit in Sachsen eine über 300jährige
Tradition. Der Oberberghauptmann Hans Carl von
Carlowitz begründete 1713 mit seinem Werk den forstwirtschaftlichen
Nachhaltigkeitsbegriff in Freiberg/Sachsen.
Dorthinein gliedert sich die Naturstofftechnik. Sie beinhaltet
die Gewinnung, Aufbereitung und Verarbeitung
von nachwachsenden (regenerierbaren) Naturstoffen.
Nachhaltige Bioproduktion unter Einbeziehung aller Produktionsphasen
und verantwortungsvoller Umgang mit
der Biosphäre: Regenerationsfähigkeit und nachhaltige
Nutzung stehen an zentraler Stelle.
Verfahrenstechnik und Naturstofftechnik ist die Ingenieurwissenschaft
von der physikalischen, chemischen
und biologischen Stoffwandlung unter besonderer
Beachtung von Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit.
Sie nimmt eine Schlüsselstellung bei der Entwicklung
und Realisierung innovativer ökonomischer und ökologischer
Prozesse und Produkte ein, wie auch in der Holzund
Papiertechnik. Auf der Basis der verwendeten
Rohstoffe sind die Holz- und Papiertechnik der Biotechnologie
zuzuordnen, die selbst als eine interdisziplinäre
Wissenschaft verstanden wird, die sich mit der Nutzung
von Enzymen, Zellen und ganzen Organismen in
technischen Anwendungen beschäftigt.
Einzigartig in Deutschland ist die Kompetenz in der
gesamten Holzwertschöpfungskette, beginnend bei der
Erzeugung der forstlichen Biomasse über den Holzbau,
die Holzwerkstoffindustrie, die Zellstoff- und Papier -
industrie, das Recycling des verarbeiteten Holzes bis
hin zur energetischen Holznutzung gebündelt im
Kompetenz zentrum LIGNOSAX, der auch die Professur
für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik angehört.
Informationen
Technische Universität Dresden
Prof. Institut Dr.-Ing. für André Naturstofftechnik Wagenführ Prof. Dr. rer. nat. Frank
Miletzky Professur für Holztechnik
und Faserwerkstofftechnik
Prof. Dr.-Ing. André Wagenführ
Technische 01062 Dresden Universität Dresden
Telefon: +49 (0)351 463 38101
Institut für Naturstofftechnik
E-Mail: andre.wagenfuehr@tu-dresden.de
Professur www.tu-dresden/hft
für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik
Prof. Dr.-Ing. André Wagenführ
01062 Dresden
Telefon: +49 (0)351 463 38101
E-Mail: andre.wagenfuehr@tu-dresden.de
www.tu-dresden/hft
Wissenschaftsstandort Dresden
Prof. Dr.-Ing. André Wagenführ Prof. Dr. rer.nat. Frank Miletzky
Technische Universität Dresden
Wissenschaftsstandort Dresden
Die sächsische Landeshauptstadt Dresden ist als Kunstund
Kulturstadt ebenso bekannt wie durch ihre faszinierende
Lage im oberen Elbtal. Hier sind seit langem
Wissenschaft und Bildung, Technik und industrieller
Fortschritt zu Hause.
Als eine der ältesten technischen Hochschulen Deutschlands
hat die Technische Universität Dresden (TUD)
traditionell großen Anteil an der Anziehungskraft des
Industrie- und Forschungsstandortes Dresden.
Dresden ist Deutschlands Stadt mit der größten
Forschungsdichte. Sowohl was die Anzahl des wissenschaftlichen
Personals als auch die der Forschungsein -
richtungen angeht, erreicht Dresden Spitzenwerte unter
den deutschen Großstädten: 46 Forschungseinrichtungen
sind lt. DFG-Erhebung in Dresden angesiedelt,
Struktur des Instituts für Naturstofftechnik der Fakultät Maschinenwesen der
TU Dresden ab 2017
darunter 12 Fraunhofer-Institute bzw. Applikationszentren,
3 Max-Planck-Institute, 3 Leibniz-Institute sowie ein
Helmholtz-Center. Neben der TUD gibt es 5 weitere
Hochschulen, 5 Fachhochschulen und 3 Berufsakademien
sowie auch außeruniversitäre Forschungseinrichtungen,
wie z. B. IHD.
Die TUD ist seit 1994 eine Volluniversität mit 14 Fakul -
täten und umfasst als größte Universität Sachsens alle
Bereiche der Ingenieur-, Geistes-, Sozial- und Natur -
wissenschaften sowie der Medizin. Besonders heraushebenswerte
Disziplinen sind die Ingenieurwissenschaften
mit Schwerpunkten im Maschinenbau, der Verfahrenstechnik,
der Naturstofftechnik und dem Leichtbau.
Gegenwärtig studieren hier mehr als 33.500 Studenten,
davon über 4.300 Ausländer aus etwa 100 Ländern. Über
9700 Studenten (ca. 29 %) sind in den Ingenieurwissenschaften
eingeschrieben. Insgesamt über 7.600 Mitarbeiter
(inkl. Medizin), darunter über 530 Professoren
und Dozenten, gewährleisten in mehr als 100 Studienrichtungen
günstige Studien- und Forschungsbedingungen
für die Studierenden. Seit 2012 ist die TU Dresden
eine von 11 deutschen Exzellenzuniversitäten.
Das Institut für Naturstofftechnik setzt sich zusammen
aus den Professuren für Holztechnik und Faserwerkstofftechnik,
inklusive der Arbeitsgruppe Papiertechnik,
der Professur für Lebensmitteltechnik, der Professur für
Bioverfahrenstechnik, der Professur für Agrarsystemtechnik
sowie der Professur für Verarbeitungsmaschinen/
Verarbeitungstechnik.
Im Institut bündeln sich Kompetenzen auf dem Gebiet
der Gewinnung, Verarbeitung und Veredlung von Naturstoffen
entlang der Wertschöpfungskette z. B. für
Lebensmittel, biotechnologische Produkte oder Holzund
Faserwerkstoffe im Sinne einer Kreislaufwirtschaft.
Die gemeinsam mit dem Helmholtzzentrum für Umweltforschung
Leipzig (UFZ) erfolgte Etablierung einer
neuen Professur „Technologie produktiver Biofilme“ und
die Ernennung des Vorstandes der Papiertechnischen
Stiftung zum Honorarprofessor für Papiertechnik stärken
das Institut für Naturstofftechnik inhaltlich weiter
und unterstreichen die Vernetzung in der Region. Damit
werden universitäre Ausbildung und Forschung mit
industrie naher Forschung und Entwicklung noch besser
verknüpft, wie sich dies auch in einer intensiven
Beziehung zur Außenstelle des Fraunhofer IVV für
Verarbeitungs maschinen und Verpackungstechnik
manifestiert.
Am noch jungen Institut forschen und lehren rund 160
Mitarbeiter. Diese werben jährlich ca. 6 Mio. Euro Drittmittel
ein und entlassen etwa 100 Diplomanden und
10 Doktorranden in die Praxis. Zum Institutssprecher
wurde Prof. Dr. Thomas Herlitzius gewählt.
Die Mitarbeiter des Institutes für Naturstofftechnik sind
auf folgenden Handlungsfeldern aktiv:
π
π
π
π
π
Sicherung der weltweiten Ernährung,
Nachhaltige Gestaltung der Agrarproduktion,
Produktion gesunder und sicherer Lebensmittel,
Industrielle Nutzung nachwachsender Rohstoffe,
Entwicklung von Energieträgern auf Basis von
Biomasse.
Technische Universität Dresden
Studium der Verfahrenstechnik
und Naturstofftechnik –
eine sinnvolle Klammer
für die Papiertechnik
Interdisziplinarität ist ein wesentliches Merkmal im
Studiengang Verfahrenstechnik und Naturstofftechnik,
der viele Berührungspunkte zu den Naturwissenschaften,
zum Anlagenbau sowie zur Mess- und Automatisierungstechnik
hat. Über die Teilgebiete Konstruktion und
Fertigungstechnik besteht eine enge Verbindung zum
Maschinenbau. Das Studium im Studiengang Verfahrenstechnik
und Naturstofftechnik an der TU Dresden
verknüpft Theorie und Praxis, indem es die natur- und
ingenieurwissenschaftliche Grundlagenausbildung mit
der anwendungsorientierten Wissensvermittlung im
Rahmen umfangreicher Spezialisierungsmöglichkeiten
verbindet.
Holztechnik
Die technische Nutzung des Rohstoffes Holz ist Gegenstand
der Holztechnik: Sowohl der anatomische und chemische
Aufbau als auch die mechanisch-physikalischen
Eigenschaften sind dafür von grundlegender Bedeutung.
Vor allem die Möglichkeit der Verarbeitung des Rohstoffes
zu Halbwaren (z. B. Schnittholz, Holzwerkstoffe und
Verbundwerkstoffe mit innovativen Papierwaben -
konstruktionen oder Endprodukten (z. B. Bauelemente)
stehen im Mittelpunkt der betrachteten Technologien.
Dazu gehören die notwendigen Maschinen und Anlagen
genauso wie z. B. Beschichtungsmittel oder Klebstoffe.
Faserwerkstofftechnik
Die Gewinnung, Modifizierung und Verarbeitung pflanz -
licher Fasern allgemein zu Naturfaser-Dämmstoffen,
Faser-Kunststoff-Verbunden bis hin zu Biocompositen
stehen hier im Fokus. Umweltverträglicher Leichtbau ist
dabei eine mögliche Anwendung.
Technische Universität Dresden
Papiertechnik
Die Erzeugung und Aufbereitung von Papierfaserstoffen,
meist aus pflanzlichen Fasern, sowie die Erzeugung,
Veredlung und Verarbeitung von Papier, Karton und
Pappe beinhaltet die Papiertechnik. Dabei sind die Ein -
sparung von Energie und Material sowie die Entwicklung
von Verbunden (cellulose-basiert und auch aus Reststoffen
der Papierindustrie) wesentliche Forschungsaspekte
für ein auch in Zukunft nachhaltiges Material.
Studium
Die Studienrichtung „Holztechnik und Faserwerkstofftechnik“
bietet das einzige ingenieurtechnische Diplom-
Studium der Holzwissenschaften und Holztechnologie
an einer deutschen Universität an und ist im o. g. Studiengang
„Verfahrenstechnik und Naturstofftechnik
(VNT)“ integriert. Seit 2012 ist die bisher separate
Studienrichtung „Papiertechnik“ integraler Bestandteil
der Studienrichtung.
Neben dem grundständigen Studiengang existiert ein
Diplom-Aufbaustudiengang VNT, der eine Fortsetzung
des Studiums in der Studienrichtung „Holztechnik und
Faserwerkstofftechnik“ für Absolventen mit anerkanntem
berufsqualifiziertem Hochschulabschluss (BA, FH,
Uni) Verfahrenstechnik (Holztechnik, Papiertechnik
oder vergleichbar) – ebenfalls mit dem Abschluss
Diplom ingenieur – ermöglicht.
Weiterhin werden die Module im Rahmen der ingenieurtechnischen
Vertiefung im Wirtschaftsingenieurstudium
der TU Dresden angeboten.
Die Inhalte des Grundfachstudiums sind fachübergreifend:
π Physikalische Grundlagen der Holztechnik und
Faserwerkstofftechnik
π Chemische Grundlagen der Holztechnik und
Faserwerkstofftechnik
π Grundlagen der Holzanatomie
π Grundlagen der Holztechnik und Faserwerkstoff -
erzeugung
π Grundlagen der Holztechnik und Faserwerkstoff -
verarbeitung
Anschließend werden sowohl holztechnische als auch
papiertechnische Vertiefungsmodule mit folgenden
Inhalten angeboten:
π Möbel- und Bauelementeentwicklung
π Holzschutz
π Holztrocknung und -modifikation
π Praxis der Holztechnologie
π Produktfertigung
π Füge- und Beschichtungstechnik
π Trenntechnik
π Holzbau
π Technisches Design
π Design-Grundlagen
π Fertigung von Faserverbundstrukturen
π Kunststofftechnologien
π Maschinen und Prozesse der Papierherstellung
π Maschinen und Prozesse der Papierverarbeitung
π Papierphysik und Papierprüfung
π Papier- und Zellstoffchemie
π Innovative naturfaserbasierte Produkte
π Spezielle Prozess- und Regelungsstrategien der
Papiertechnik
π Papierkreisläufe und Altpapieraufbereitung
Praxis steht Pate
Die Vorteile des integrierten Studienganges liegen auf
der Hand: branchenübergreifende Vermittlung von
Kenntnissen, die sich aus den Stärken und Spezifika der
jeweiligen Bereiche ableiten; dadurch fachübergreifende
Methodik und stärkere Festigung der gemeinsamen
Grundlagen.
Im Studienverlauf ergeben sich für die Studierenden
vielfältige Möglichkeiten, das gesamte Holz basierte
wirtschaftliche Umfeld kennen zu lernen und sich
praxisorientiert zu vertiefen. Dazu tragen neben einigen
Technische Universität Dresden
Vertiefungsmodulen auch die gemeinsamen Exkursionen
zu Unternehmen und Einrichtungen sowohl der Holzund
Holzwerkstofftechnik als auch der Papierindustrie
sowie Praktika an der Papiertechnischen Stiftung (PTS)
in Heidenau bei.
Förderung durch die Wirtschaft
Das vielseitige, praxisnahe Studium bietet tiefe Einblicke
in die Holz-, Holzwerkstoff-, Papier- und Zulieferindustrie,
weiterverarbeitenden Industrien sowie in weitere
Branchen. Im fünfjährigen Studium werden neben den
naturwissenschaftlichen und verfahrenstechnischen
Kenntnissen auch interdisziplinäre Denkweisen vermittelt,
die für den späteren beruflichen Erfolg notwendig
sind.
Dabei zeichnet sich das Studium durch:
π Eine zielgerichtete Qualifikation für zukünftige
Nachwuchskräfte, z. B. durch geförderte Tagungsbesuche
und Einbindung in Netzwerke der Holzund
Papierindustrie
π Eine international anerkannte Ausbildung
π Hervorragende Möglichkeiten, während des
Studiums Erfahrungen im Ausland zu sammeln
(entweder im Studium durch das Belegen von
Auslandssemestern und/oder während des
Praktikums)
π Eine breite Unterstützung aus der Industrie sowie
durch die Verbände (Vielzahl von Stipendien)
π Frühzeitige Kontakte zu Industrieunternehmen
durch Exkursionen und Firmenpräsentationen
sowie
π Keine Studiengebühren für das Erststudium an der
TU Dresden
aus.
Studienvoraussetzungen
Folgende in Deutschland erworbene Hochschulzugangsberechtigungen
ermöglichen die Zulassung für ein
grundständiges Studium an der TU Dresden:
π Die allgemeine Hochschulreife (Abitur).
π Die fachgebundene Hochschulreife berechtigt zum
Studium bestimmter Studiengänge.
π Ein bereits in Deutschland erfolgreich abgeschlossenes
Hochschulstudium.
π
π
π
Der Abschluss einer bestimmten beruflichen Aufstiegsfortbildung
(z. B. Meisterabschluss) nach
einem Beratungsgespräch an der TU Dresden.
Eine abgeschlossenen Berufsausbildung und
mindestens dreijährige Berufserfahrung und
eine erfolgreich an der TU Dresden absolvierte
Zugangsprüfung.
Eine abgeschlossenen Berufsausbildung und ein
Studium von 2 Semestern an einer staatlichen oder
staatlich anerkannten Hochschule.
Nähere Informationen zu den Studienvoraussetzungen
sind unter https://tu-dresden.de/studium/organisation/
studienvoraussetzungen/stdv_grundstaendig nachzulesen.
Promotionen
Der Abschluss Diplomingenieur ermöglicht nach wie vor
den Anschluss einer Promotion zum Doktor-Ingenieur.
2017 wurden drei Promotionen an der Professur für
Holztechnik und Faserwerkstofftechnik abgeschlossen:
Herr Jan Herold beendete seine Arbeit mit dem Titel
„Neue Verfahrensansätze zur Beschlagbefestigung an
Möbelbauteilen in Sandwichbauweise“. Das Thema der
Arbeit von Herrn Frank Jornitz lautete „Entwicklung
eines Verfahrens zur Aufbereitung von lignocellulosen
Reststoffen aus der Altpapieraufbereitung für den
Einsatz in faserverstärkten Kunststoffen“. Herr Dirk
Siebrecht befasste sich in seiner Promotion mit einem
„Beitrag zur Abbildung möglicher Konstruktionsprozesse
im Polstermöbelbau im Kontext moderner
computergestützter Entwicklungsumgebungen“.
Auf dem papiertechnischen Gebiet beendet Uwe Müller
2018 seine Promotion zu dem Thema „Neue Ansätze
für das Konzept Demand-Response unter Verwendung
papiersortenspezifischer Kennzahlen“. Alexandra Hodes
von der Hochschule Leipzig, promoviert zum Themas
„Charakterisierung der Oberflächeneigenschaften von
Bedruckstoffen hinsichtlich der Verarbeitbarkeit im
Druck- und Verpackungsprozess mit spektroskopischen
Methoden und dynamischen Penetrationsmessungen“
in Kooperation mit Prof. Lutz Engisch (HTWK Leipzig).
Herr Michael Vogel erforscht die „Anforderungsgerechte
Gestaltung der mechanischen und dielektrischen Eigenschaften
von Papier“. René Kleinert arbeitet im Rahmen
seiner Promotion am Thema „Elektronenstrahlvorbehandlung
zur energieeffizienten Gewinnung von
biogenen Rohstoffen“. Thomas Schrinner schreibt eine
Technische Universität Dresden
Promotion zum Thema „Energetische Prozessoptimierung
und nachhaltiger Ressourceneinsatz in der Alt -
papierstoffaufbereitung.“
Weitere Arbeiten auf dem Gebiet der Papiertechnik
werden durch Prof. Frank Miletzky betreut. Frau Anke
Steinberg arbeitet an dem Thema „Entwicklung einer
verfahrenstechnischen Vorgehensweise zur Funktionalisierung
von Papieroberflächen am Beispiel antimikrobieller
Ausrüstung“. Frau Birgit Lutsch promoviert zum
Thema „Herstellung von Nanocompositen aus Cellulose
und präzipitiertem Calciumcarbonat zur Festigkeitssteuerung
in Papier“.
Herr Gerrit Roosen bearbeitet das Thema „Untersuchungen
zur Ursächlichkeit fingerrilliger Planlageabweichungen
in der Papierherstellung“. Frau Marie Kühne arbeitet
auf dem Gebiet des 3D-Umformens von Papier und
Karton.
Auszeichnungen
Auf der letzten APV-Hauptversammlung wurde Frau
Inga Regir mit dem VNOP-Preis ausgezeichnet. Diese
Auszeichnung wurde in Vertretung für RA Christian
Prinz, Hauptgeschäftsführer des Verbandes Nord- und
Ostdeutscher Papierfabriken (VNOP), durch Prof. Dr.
Frank Miletzky vorgenommen. Inga Regir erhielt diesen
Preis für die beste Diplomarbeit, die sie zum Thema
„Evaluierung geeigneter Prozessparameter für die
Herstellung eines Kartons im Trockenverfahren unter
Berücksichtigung des notwendigen Bindemittel- und
Wassereinsatzes“ geschrieben hat.
Herr Prof. Dr. rer. nat. Frank Miletzky wurde auf der
diesjährigen Jahreshauptversammlung des Vereins der
Zellstoff- und Papier-Chemiker und -ingenieure mit der
Hans-Clemm-Denkmünze ausgezeichnet. Hans Clemm
hat die Denkmünze für herausragende, besondere wissenschaftstechnische,
literarische oder organisatorische
Arbeiten gestiftet. Die Laudatio wurde von Herrn Prof.
Dr.-Ing. Samuel Schabel gehalten. Er würdigte in der
Laudatio die tiefe Verbundenheit von Frank Miletzky zur
Cellulosechemie und zur Papiertechnik. Frank Miletzky
widmet sein ganzes Berufsleben der Forschung, einem
der wesentlichen Aktivitätsbereiche des Vereins Zellcheming.
Neue Prüfgeräte an der
TU Dresden
Fibertester von ABB Lorentzen&Wettre
Die Faserdimensionsanalyse bildet die Basis für eine
moderne materialtechnische Charakterisierung von
Faserstoffen für die Papierfabrikation. Mit dem Fibertester
FT 912 von ABB Lorentzen&Wettre können prozess -
bedingte Materialveränderungen z. B. durch Mahlung
oder Versuche zur Analyse faserbasierter Rohstoffe einfach
ermittelt werden. Besondere Beachtung verdient die
erweiterte Charakterisierung des Feinstoffanteils und des
Fibrillierungsgrads. Die Aufteilung des Feinstoffs in sogenannten
Primärfeinstoff (P) und Sekundärfeinstoff (S)
ermöglicht Aussagen über die Entwicklung des Feinstoffcharakters;
der Fibrillenanteil bezogen auf den Umfang
der projizierten Faserfläche ist ein sensibler Parameter
zur Beschreibung der äußeren Fibrillierung des Faserstoffs.
Zwischen der Zunahme des Sekundärfeinstoffs (S),
der auch als Fibrillenstoff bezeichnet wird, und der
Zunahme des umfangbezogenen Fibrillenanteils besteht
ein logarithmischer Zusammenhang.
Faserstoffverspinnungen (oben links), Holzstoffsplitter (oben rechts) und
Laubholz-Gefäß zel len in verschiedenen Bearbeitungsstadien (unten), wie sie
vom Fibertester im „Objekte“ genannten Modul erkannt und als nicht zu
„Fasern“ gehörig identifiziert werden.
Informationen
Sie finden nähere Informationen auf der unserer
Homepage und der Homepage der TU Dresden.
http://tu-dresden.de/hft bzw. http://tu-dresden.de
Gerne können Sie sich mit Ihren Fragen auch
persönlich an uns wenden.
Entwicklung des Feinstoffanteils während einer JOKRO-Mahlreihe von
Eukalyptuszellstoff, gemessen mit dem Fibertester (linke Ordinate). Der
Zusammenhang zum faserumfangsbezogenen Fibrillenanteil (rechte Ordinate)
wird deutlich.
Technische Universität Dresden
Dynamic Drainage Analyzer DDA5 von PulpEye
DDA5-Entwässerungskurven einer JOKRO-Mahlreihe von Eukalyptuszellstoff
Die Messung und Verfolgung der Entwässerungsfähigkeit
von Faserstoffsuspensionen in Abhängigkeit verschiedenster
Prozessstufen, wie z. B. der Mahlung, der
Mischung verschiedener Faserstoffkomponenten, aber
auch das Zusammenwirken mit chemischen Additiven
und deren Einfluss sowohl auf die Entwässerungsgeschwindigkeit
als auch auf das Retentionsverhalten von
beispielsweise Füllstoffen gehört zu den Grundvoraus -
setzungen für eine moderne materialtechnische Charakterisierung
von Faserstoffen für die Papierfabrikation.
Der Dynamic Drainage Analyzer DDA5 von PulpEye
zeichnet sich durch einfache Bedienung aus und kann
über eine Vakuum-Entwässerung die Bedingungen auf
einer Papiermaschine simulieren. Über gesteuerte
Scherkräfte lassen sich Pumpen und andere Maschinen
nachstellen. Neben klassischen Entwässerungskurven
werden Kennwerte für die initiale Entwässerung und die
Entwässerungsgeschwindigkeit bereitgestellt. Neu sind
in dieser Gerätegeneration ein Trübungssensor zur
Beschreibung des Retentionsverhaltens und ein Temperatursensor.
Der Trübungskennwert steht nachweislich
in engem Zusammenhang mit dem am Fibertester
bestimmten Anteil an Feinstoff (S). Die entwässerten
Faserstoffkuchen lassen sich einfach entnehmen und
stehen für weitere Untersuchungen, wie z. B. einer
Bestimmung des End-Trockengehalts mit der Wärmeschrankmethode
zur Verfügung. Mit dem zur Verfügung
stehenden vollständigen Sortiment an 8 Sieben zwischen
500 µm und 25 µm lichte Maschenweite kann auch der
Erweiterung des Faserspektrums hin zu naturfaser -
basierten Produkten und damit verbundenen Fasermodifizierungen
bis in den Bereich mikro- und nanoskaliger
Faserstoffe entsprochen werden.
Somerville-Fraktionator von Xell
Stippengehalt über einer Schlitzplatte von
150 µm Schlitzweite nach verschiedenen
Zerfaserungsdauern für eine 1:1-Mischung
aus Zeitungen und Zeitschriften
Die Messung und Verfolgung der Zusammensetzung
von Faserstoffsuspensionen hinsichtlich ihrer Anteile an
Fasern und Feinstoff, besonders aber an Stippen und
Splittern in Abhängigkeit verschiedenster Prozessstufen
gewinnt mit steigendem Einsatz alternativer Faserstoffe
bzw. alternativer Faserstoffaufbereitungsprozesse wie der
Trockenzerfaserung zunehmend an Interesse. Der
Somerville-Fraktionator wurde zwar ursprünglich für die
Bestimmung von Splittern in Holzschliffen entworfen,
wird aber inzwischen für die Bewertung von Splittern
und Faserbündeln auf alle Holzstoffe und Zellstoffe angewendet
und ist weit verbreitet für die Bestimmung des
Sticky-Anteils in Altpapierfaserstoffen. Mit dem kompletten
Schlitzplatten-Satz (Schlitzweiten 80 µm, 100 µm,
150 µm und 200 µm) lässt sich diese gesamte Faserstoffpalette
mit unterschiedlichsten Ansprüchen an das
Sortierergebnis bearbeiten.
Die Arbeitsgruppe Papiertechnik in der Professur für
Holztechnik und Faserwerkstofftechnik dankt der Vereinigung
der Arbeitgeberverbände der Deutschen Papierindustrie
e. V. (VAP) und der Fritz-Landmann-Stiftung
Hamburg für die Finanzierung dieser Prüfgeräte.
Technische Universität Darmstadt
Papiertechnik und
biobasierte Faserwerkstoffe
Nachhaltig Zukunft sichern –
auf dem Weg
in eine Bio-Ökonomie
Künftig wird unsere Gesellschaft ihre Bedürfnisse
aus nachwachsenden Rohstoffen und erneuerbaren
Energiequellen decken. Produkte werden rezyklierbar
und kompostierbar sein.
Die Zukunft der Papiertechnik nutzt die von der Natur
sehr hoch entwickelten Fasern aus Holz und Pflanzen
und liefert eine Vielzahl von Produkten für alltägliche
Anwendungen (Zeitschriften, Verpackungen, Filter,
Elektronikbauteile, usw.).
Deutschland ist weltweit führend auf dem Gebiet der
Papiertechnik, die Nummer eins in Europa bei der
Papierproduktion. Viele Weltmarktführer aus dem
Anlagen- und Maschinenbau und der chemischen
Industrie befinden sich hier. Diese Branchen machen
sich mit besten Voraussetzungen auf den Weg in die
Bio-Ökonomie und entwickeln Leichtbaulösungen für
Fahrzeuge und Mobilität auf Faserbasis, Werkstoffe für
intelligente Baumaterialien aus nachwachsenden
Rohstoffen, funktionale Lösungen für die medizinische
Diagnostik und vieles mehr. Diese interdisziplinäre
Branche freut sich auf kreativen Nachwuchs, der die
Zukunft gestalten möchte.
Inbetriebnahme unserer neuen Papiermaschine „Athene“
In ausgezeichnetem Umfeld
studieren
Technische Universität Darmstadt
Die Studiengänge im Fachbereich Maschinenbau
an der TU Darmstadt, zu denen auch der Master-
Studiengang Papiertechnik und biobasierte
Faserwerkstoffe gehört, zählen zu den besten in
Deutschland und wurden in den letzten Jahren
regelmäßig ausgezeichnet.
Sie sind z. B. stets unter den besten drei Studiengängen
in verschiedenen Rankings zu finden. Unerreicht sind
die äußerst hohen Erfolgsquoten im Fachbereich Maschinenbau.
Mindestens 80 Prozent der Studienanfänger
schaffen einen erfolgreichen Abschluss.
Wer diesen Studiengang absolviert hat, ist zu wissenschaftlich
ausgerichteter, selbstständiger Berufstätigkeit
auf dem gesamten Gebiet der Papierfabrikation, der
Entwicklung von Maschinen zur Herstellung und Veredlung
von Papier und der Drucktechnik befähigt. Für den
Masterstudiengang Papiertechnik und biobasierte Faserwerkstoffe
mit etwa fünf Studierenden pro Jahrgang ist
eine sehr persönliche Betreuung charakteristisch.
Teamarbeit wird bei uns groß geschrieben! Die unter den
Oberbegriffen Advanced Design Project und Advanced
Research Project angebotenen Projektkurse bereiten auf
ingenieurtypisches Arbeiten in Teams vor und haben
den Anspruch eines gemeinsamen Forschens und
Lernens von Studierenden und Lehrenden. Dies wird
auch durch eine Vielzahl von Abschlussarbeiten und
HiWi-Jobs im Rahmen von aktuellen Forschungsprojekten
untermauert. So erfolgte beispielsweise die Inbetriebnahme
der Pilot-Papiermaschine Hand in Hand
zwischen studentischen Hilfskräften und wissenschaftlichen
Mitarbeitern des Fachgebietes. Vielfältige Veranstaltungen
außerhalb des Studiums, wie z. B. Firmenbesuche
und Exkursionen im In- und Ausland sind ebenfalls
wert voller Bestandteil des Studiums und ermöglichen
den Blick über den Tellerrand hinaus. Der Alumni-Verein
(APV Darmstadt) hat über 350 Mitglieder und bietet
eine tolle Möglichkeit, Kontakte in Industrie und Forschung
zu knüpfen.
Bei der APV Sommerexkursion im Mai 2017 besuchten wir die Papierfabriken
Scheufelen in Lenningen und Koehler in Kehl am Rhein. Die Exkursion klang
mit einer Stadtbesichtigung von Straßburg aus (2. von oben).
Die APV Wanderung (3. von oben) mit Sommerfest fand am 24. Juni statt.
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Fachgebiets (rechts)
Technische Universität Darmstadt
Interdisziplinärer Studiengang
mit breiter ingenieurwissenschaftlicher Basis
Voraussetzung für ein Studium im Masterprogramm
Papiertechnik und biobasierte Faserwerkstoffe ist ein
Bachelor-Abschluss in einer Natur- und Ingenieurwissenschaft.
Auch Absolventen von Hochschulen
und dualen Hochschulen haben Zugang zu diesem
Studiengang. Hier sind jedoch ggf. Übergangsregelungen
zu beachten, über die das Fachgebiet gerne
persönlich informiert.
Der Masterstudiengang ist interdisziplinär angelegt und
hat folgende übergeordnete Ziele:
π
π
π
π
π
π
π
π
Ausbau von Kompetenzen zur Lösung technischer
Probleme
Entwicklung innovativer Produkte, Prozesse und
Methoden
Strukturierung komplexer Probleme unter Berücksichtigung
der relevanten technologischen, ökono -
mischen und ökologischen Kriterien
Kooperationen mit anderen Disziplinen, gemeinsame
Erarbeitung von Lösungen mit anderen Wissensbereichen
Auseinandersetzung mit betriebswirtschaftlichen
Auswirkungen neugeschaffener Produkte, Prozesse
oder Methoden
Schaffung einer Basis für unternehmerisches Denken
Auseinandersetzung mit den gesellschaftlichen
Herausforderungen und Folgen der Ingenieursarbeit
Motivation zur Übernahme von Verantwortung in
Technik und Gesellschaft
π Grundlegendes Verständnis der Prozesse zur Herstellung
und zum Recycling von Papier- und Faserwerkstoffen.
Während des viersemestrigen Studiengangs beschäftigen
sich die Studierenden mit den Grundlagen der Makromolekularen
Chemie, mit verfahrenstechnischen
Grundlagen und Anwendungen zum Recycling, zur
Herstellung und Aufbereitung von Papier und anderen
faserbasierten Werkstoffen und mit einer Einführung in
die Biologie der Pflanzen. Der Studiengang ist geprägt
von einem breiten Wahlpflichtbereich, in dem Studierende
ihren eigenen Schwerpunkt bilden können.
Informationen
Nähere Informationen zum Studiengang und den
Studieninhalten finden sich unter
www.pmv.tu-darmstadt.de
Innovationen
aus nachwachsenden Rohstoffen gestalten
Technische Universität Darmstadt
Am Fachgebiet Papierfabrikation und Mechanische
Verfahrenstechnik, welches den Studiengang Papiertechnik
und biobasierte Faserwerkstoffe verantwortet, laufen
ständig etwa 20 Forschungsprojekte unterschiedlicher
Ausprägung. Studierende haben von Anfang an die
Möglichkeit, aktiv in der Forschung mitzuwirken, z. B.
als wissenschaftliche Hilfskraft oder im Rahmen von
Projekt- oder Abschlussarbeiten.
Im Fokus der Forschung stehen Wertstoffkreisläufe,
Umwelt- und Verbraucherschutz, sowie neue und
innovative Lösungen auf Faserbasis. Hier bieten das
Fachwissen und die Erfahrungen aus dem Bereich der
Papiertechnik sehr gute Chancen, Beiträge zur Entwicklung
neuer nachhaltiger und biobasierter Werkstoffe für
verschiedenste Anwendungen zu leisten.
Das kreative Umfeld der Technischen Universität
Darmstadt, die zu den besten in Deutschland gehört
und an der insbesondere auch interdisziplinäre Arbeiten
und Projektansätze gefördert werden, bietet hierfür eine
nahezu unerschöpfliche Inspirationsquelle.
Aktuelle Forschungsthemen
sind z.B.
π
π
π
Die Entfernung von umwelt- oder gesundheitsgefährdenden
Stoffen aus Altpapier mit Hilfe der Extraktion
mit überkritischem CO2
3D-Drucken mit faserbasierten Pasten, so dass vollständig
kompostierbare Druckprodukte entstehen
Entwicklung von Baustoffen und Komponenten auf
Papierbasis für energieeffizienten, lastpfadoptimierten
und umweltgerechten Leichtbau
π Modellierung und Simulation der trockenen Altpapier -
sortierung und Weiterentwicklung einer automa tischen
Messanlage zur Bestimmung der Altpapierzusammen -
setzung
π
π
Optimierung von Trennprozessen in Stoffaufbereitungsanlagen
unter Anwendung von Methoden aus
dem Operations Research
Entwicklung von biobasierten Faserschäumen als
Ersatz für konventionelle Dämmstoffe
Technische Universität Darmstadt
Forschungsprojekt BAMP! –
Bauen mit Papier
Der vom LOEWE-Programm des Landes Hessen
geförderte Schwerpunkt soll langfristig dazu beitragen,
die Vorteile des Werkstoffes Papier für das Bauwesen
systematisch zu erschließen, Voraussetzungen für ein
neues Wirtschaftsfeld mit einem international sichtbaren
Schwerpunkt in Hessen zu etablieren und an den
beteiligten Universitäten und Hochschulen langfristig zu
verankern.
Modellhaft sollen Stab- und Flächenelemente auf Papierbasis
entwickelt werden.
Der Fokus liegt dabei auf Bauwerken für temporäre
Nutzung. Technologien und Systeme zur Herstellung
solcher Bauwerke für Einsatzbereiche, wie Übergangsbauten
für gewerbliche Zwecke oder Schulen, Notunterkünfte
oder einmalige Großveranstaltungen sowie für
so genannte „Microhomes“ oder im Messebau, wurden
bisher in Deutschland nur wenig entwickelt.
Sie stellen aber ein größeres Potential dar, sowohl für
Material, Konstruktion als auch den optimierten Einsatz
von Ressourcen und Finanzmitteln, da gerade bei temporär
genutzten Bauwerken die Verwendung nachhaltiger
Materialien und effizienter Prozesse eine große Rolle
spielt.
Das von Professor Samuel Schabel, Fachgebiet Papierfabrikation und
Mechanische Verfahrenstechnik, Professor Ariel Auslender, Fachbereich
Architektur und Professor Markus Biesalski, Fachbereich Chemie gemeinsam
entwickelte „Instant Home“ aus Papier
Technische Universität Darmstadt
Im April 2017 wurden die Umbaumaßnahmen am
Fachgebiet Papierfabrikation und Mechanische Verfahrenstechnik
der Technischen Universität Darmstadt
abgeschlossen und der BAMP!-Raum mit Leben gefüllt.
Die Schleiferei musste dem Fortschritt weichen.
Den frei gewordenen und neu renovierten Raum mit
altem Industriecharme nehmen nun Architekten,
Bauingenieure, Chemiker, Maschinenbauer und
Papieringenieure gleichermaßen gemeinsam ein und
nutzen ihn für interdisziplinäres Arbeiten.
VPM/APV Vortragsreihe 25. und 26. Oktober 2019 in Salzburg
Symposium 2017
KLARTEXT. BIOÖKONOMIE.
Standortbestimmung – Herausforderungen und Chancen
für die Zellstoff- und Papierindustrie
In unserer Vortragsreihe hinterfragen wir kritisch: Wie gestaltet die Zellstoff- und Papierindustrie den Prozess der
Transformation in eine biobasierte Wirtschaft? Wie ermöglicht sie Innovationen für neue Geschäftsfelder?
Wie nutzt sie Chancen für die Einführung neuer Technologien zur Herstellung erneuerbarer und recyclingfähiger
Produkte um damit einen Beitrag zur Maximierung der Wertschöpfung von Produkten aus Holz zu leisten?
Vortragsangebote zum Programm der Tagung 2019 sind uns willkommen.
Wir bitten diese bis zum 31.12.2018 mit Titel, Autor und einem kurzen Abstract (max. 300 Wörter) einzusenden
an helga.zollner-croll@hm.edu
Impressum
Tagungsband zum Symposium der Papieringenieure 2018, Köln, 12. und 13. Oktober 2018
Herausgeber:
Vereinigter Papierfachverband München e.V., Riedstraße 40, 72810 Gomaringen,
vertreten durch den 1. Vorsitzenden Kai Pöhler
Akademischer Papieringenieurverein an der TU Dresden e.V. (APV), Postfach 200111, 01804 Heidenau,
vertreten durch den 1. Vorsitzenden Ulrich Mallon
Akademischer Papieringenieurverein (APV) Darmstadt e.V., TU Darmstadt –
Fachgebiet Papierfabrikation und Mechanische Verfahrenstechnik (PMV), Alexanderstraße 8, 64283 Darmstadt,
vertreten durch den 1. Vorsitzenden Claus Raschka
Redaktion:
Dr.-Ing. Kerstin Graf, Ina Greiffenberg
Gestaltung:
Müller-Stoiber+Reuss, Darmstadt
Copyright © 2018
Nachdruck, auch auszugsweise, und Veröffentlichung der Texte und Bilder nur mit schriftlicher Genehmigung
der Herausgeber
KLARTEXT. DIGITALISIERUNG | Symposium der Papieringenieure 2018