civitzas 04, Fronleichnam 2019
Brücken bauen
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AKTUELLES<br />
AKTUELLES<br />
KLARTEXT<br />
Interview zur Präventionsarbeit mit Stefan Wagner<br />
Die aktuelle Diskussion zum Thema Missbrauch<br />
macht auch vor unserer Kirchengemeinde nicht<br />
halt. Kaum ein Tag vergeht, an dem wir nicht mit<br />
niederschmetternden Meldungen zu diesem Thema<br />
konfrontiert werden. Da ist es keine Option, den Kopf<br />
einzuziehen und zu warten, bis der Sturm vorüberzieht.<br />
Die Pfarrgemeinde braucht eine Position und<br />
eine Haltung für den eigenen Einflussbereich. Hierzu<br />
sprechen wir mit dem leitenden Pfarrer der Kirchengemeinde,<br />
Stefan Wagner.<br />
Zunächst einmal vielen Dank, dass Sie für dieses Gespräch<br />
zu diesem schwierigen Thema bereitstehen.<br />
Herr Wagner, wie erleben Sie persönlich die Gemeindemitglieder<br />
in Bezug auf die Missbrauchsdiskussion<br />
in der katholischen Kirche?<br />
Zunächst einmal erlebe ich die Gemeindemitglieder<br />
so wie mich selber, sehr erschrocken über das, was<br />
berichtet wird. Erschrocken und betroffen über den<br />
Missbrauch und die große Zahl der Opfer von Kindern<br />
und Jugendlichen.<br />
Die Kirchengemeinde hat ein Institutionelles Schutzkonzept<br />
(ISk) erstellt und in Kraft gesetzt. Wer hat<br />
denn daran mitgewirkt, und was können wir uns<br />
darunter vorstellen?<br />
Der Erzbischof hat eine Präventionsordnung erlassen<br />
und die Gemeinden aufgefordert, ein Institutionelles<br />
Schutzkonzept zu schreiben und in Kraft zu setzen.<br />
Da sind wir dran. Geschrieben ist es und in Kraft gesetzt<br />
wird es, wenn die im Konzept festgeschriebenen<br />
Maßnahmen auch umgesetzt sind. Da arbeiten wir im<br />
Moment ganz konkret dran, dies zu tun. Die Leitung<br />
zur Erstellung habe ich als der zuständige verantwortliche<br />
Pfarrer an den Gemeindereferenten Wolfgang<br />
Obermann übertragen. Dieser hat, gemeinsam mit<br />
unserer Verwaltungsleiterin Birgitta Waldmann, für<br />
den Bereich der hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter und Christian Höft, unseren Engagementförderer<br />
für den Bereich der Ehrenamtler, ein Team<br />
mit weiteren ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeitern gebildet, um das Konzept zu entwickeln.<br />
Die Bereiche, in denen vorwiegend mit Kindern und<br />
Jugendlichen gearbeitet wird, wurden durch das Team<br />
erfasst. In den Einrichtungen und Gruppierungen<br />
wurde durch das Team eine Vielzahl von Gesprächen<br />
geführt, um möglichst alle Belange zu erfassen.<br />
Wie sehen die Maßnahmen konkret aus, damit aus<br />
dem Konzept kein Papiertiger wird, der als Pflichtaufgabe<br />
abgehakt wird?<br />
Das ist der Punkt, an dem wir zur Zeit stehen.<br />
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