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Aufregung ums neue Biotop<br />
Niedergesteln Als Ersatz<br />
für den Bau der Autobahn<br />
entsteht im Turtig ein<br />
Biotop. Laut dem Gestler<br />
Gemeindepräsidenten am<br />
f<strong>als</strong>chen Ort. Der Kanton<br />
reagiert und erklärt sich.<br />
Josef Pfammatter, Gemeindepräsident<br />
von Niedergesteln, sprach kürzlich<br />
Klartext: «Das Biotop entsteht<br />
am f<strong>als</strong>chen Ort, es hätte bei der<br />
‹Badgilla› besser gepasst.» Dieses<br />
Gebiet im Turtiggrund auf Ges tler<br />
Boden sei vor rund 50 Jahren entwässert<br />
worden, jetzt solle daraus<br />
wieder ein Sumpfgebiet werden. Unverständlich<br />
für Pfammatter, wie er<br />
gegenüber «Kanal 9» sagte. Das Gebiet<br />
sei landwirtschaftlich wertvoll<br />
und dies habe man dem Kanton<br />
auch aufgezeigt. Doch dieser habe<br />
dafür kein Gehör gehabt.<br />
Entscheid für Standort fi el 1994<br />
Der Kanton lässt diesen Vorwurf<br />
nicht auf sich sitzen. Der Standortentscheid<br />
für die Massnahme Turtiggrund<br />
sei in Zusammenarbeit<br />
mit den kantonalen und eidgenössischen<br />
Stellen bereits bei der Aufl age<br />
des Projekts 1994 gefällt worden,<br />
teilt er in einem Infoschreiben an die<br />
Bevölkerung, das der <strong>RZ</strong> vorliegt,<br />
mit. Und da steht weiter: «Der Standort<br />
wurde dam<strong>als</strong> von der Gemeinde<br />
nicht in Frage gestellt.» Die Anfrage<br />
der Gemeinde für eine Verschiebung<br />
dieser Massnahme sei 2005 erfolgt,<br />
Blick von der Kantonsstrasse aus: Derzeit stehen die Bagger im Turtiggrund still.<br />
Auf dieser Parzelle entsteht das Sumpfgebiet für seltene Pfl anzen und Tiere.<br />
nachdem das Projekt vom Staatsrat<br />
bereits genehmigt worden ist. Eine<br />
Verschiebung der Massnahme hätte<br />
demnach ein neues Aufl ageprojekt<br />
zur Folge gehabt, welches möglicherweise<br />
den Baubeginn für die<br />
Teilstrecke verzögert hätte. «Dieses<br />
Risiko wollte kurz vor Baubeginn<br />
niemand eingehen», so der Kanton<br />
weiter.<br />
Das kleine Tausendgüldenkraut<br />
Das Biotop im Turtiggrund direkt<br />
an der Kantonsstrasse sollen dereinst<br />
verschiedene schützenswerte<br />
Tiere und Pfl anzen beleben. Etwa die<br />
Sumpf-Schafgarbe, das kleine Tausendgüldenkraut<br />
und das Schwarzbraune<br />
Cypergras. Auch der Kuckuck,<br />
die gebänderte Prachtlibelle<br />
sowie die langfl üglige Schwertschrecke<br />
sollen ein neues Zuhause fi nden.<br />
Für den Eisvogel werden am Mili-<br />
bach gar Steilufer angelegt, damit er<br />
hier seine Niströhren bauen kann.<br />
Kunstwiese, nicht authentische Wiese<br />
Das vor rund einem halben Jahrhundert<br />
drainierte Moorgebiet, in der<br />
Zwischenzeit eine landwirtschaftlich<br />
bewirtschaftete Wiese, wird <strong>als</strong><br />
Ersatzmassnahme für den Bau der<br />
Autobahn wieder in ein Feuchtgebiet<br />
verwandelt. Dies, weil beim Bau der<br />
Autobahn verschiedene <strong>als</strong> schützenswert<br />
taxierte Lebensräume zerstört<br />
werden. Auf dieser Parzelle im<br />
Turtiggrund hat man bis vor wenigen<br />
Jahren noch Mais angepfl anzt.<br />
Es handle sich <strong>als</strong>o keineswegs um<br />
die letzte authentische Wiese im Talgrund,<br />
sondern um eine Kunstwiese,<br />
schreibt der zuständige Biologe<br />
beim Amt für Nation<strong>als</strong>trassenbau.<br />
Bund bezahlt 96 Prozent der Kosten<br />
Da man die sumpfi gen Flächen dereinst<br />
nur im Winter mähen kann,<br />
werden sie im Sommerhalbjahr mit<br />
schottischen Hochlandrindern beweidet,<br />
um einen Teil der Wiese landwirtschaftlich<br />
zu nutzen. Die Kosten<br />
der in diesem Herbst durchgeführten<br />
baulichen Massnahmen belaufen<br />
sich auf rund eine halbe Million<br />
Franken. Dazu kommen noch einige<br />
Zehntausend Franken für die Bepfl<br />
anzungen und den vorgesehenen<br />
Weidezaun. Der Bund übernimmt <strong>als</strong><br />
Auftraggeber 96 Prozent der Kosten,<br />
den Rest bezahlt der Kanton. zum<br />
Donnerstag, 13. Dezember 2012<br />
REGION<br />
| 17<br />
etera<br />
Der Zermatter Künstler Heinz Julen<br />
(48) ist Vater geworden. Drei Jahre<br />
nach der Hochzeit mit seiner Evelyne<br />
(35) geht für die beiden damit ein<br />
Wunsch in Erfüllung. «Wir sind beide<br />
ganz glücklich», verriet der stolze Vater<br />
dem «Blick». Einen Namen für ihren<br />
Nachwuchs haben die beiden<br />
auch schon gefunden. «Wir haben ihn<br />
Jona getauft», so Julen. Der Kleine sei<br />
bei der Geburt 3030 Gramm schwer<br />
und 49 Zentimeter gross gewesen. «Jona<br />
ist total süss», schwärmt der Vater.<br />
Zu was für neuen Kunstprojekten Jona<br />
seinen Papa wohl inspirieren wird?<br />
Inspirationen der besonderen Art hat<br />
ein anderer Promi in den Walliser Alpen:<br />
Der britische Sänger James Blunt<br />
hat am Wochenende in Verbier sein<br />
Restaurant eröffnet. Der Unterwalliser<br />
Nobelkurort ist inzwischen zu seiner<br />
zweiten Heimat geworden. Er könne<br />
sich sogar vorstellen, Schweizer zu<br />
werden, wird er im «Sonntagsblick»<br />
zitiert. Nebst der tollen Landschaft hat<br />
es ihm anscheinend auch unsere Tierwelt<br />
angetan. So heisst sein Restaurant<br />
nicht nur «La Vache»; er will an<br />
Silvester sogar <strong>als</strong> Kuh verkleidet<br />
durch Verbier rennen. Nun gut: Offenbar<br />
weiss der Sänger und Kuhjunge,<br />
wie man Werbung in eigener Sache<br />
macht – so ganz nach dem Motto:<br />
Müesch eifach z’Chalb mache.<br />
Von einem ganz anderen Tierchen<br />
liess sich Oskar Freysinger inspirieren.<br />
Er fordert in einer Motion, den 1. März<br />
<strong>als</strong> «Tag der Biene» auszurufen. Das<br />
veranlasste die «NZZ am Sonntag»,<br />
ihn im «E-Mail der Woche» daran zu erinnern,<br />
dass die Katholiken am 7. Dezember<br />
schon den Gedenktag des heiligen<br />
Ambrosius, des Schutzpatrons<br />
der Bienen, begehen. Ob er mit seinem<br />
Vorstoss nicht in ein konfessio -<br />
nelles Wespennest steche, wollte die<br />
<strong>Zeitung</strong> wissen. Die Antwort des SVP-<br />
Nationalrats: Mit seinem Vorstoss verhindere<br />
er einen Religionskrieg zwischen<br />
katholischen, protestantischen,<br />
islamischen und jüdischen Bienen.<br />
Somit bekommt für SVPler jenes Gespräch<br />
eine völlig neue Bedeutung,<br />
das wir in jungen Jahren zu hören bekamen<br />
und mit den Worten begann:<br />
Los mit de Bjini isch das eso …