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H. E. Erwin Walther (1920-1995) | Streichtrio in E (1945-46)

H. E. Erwin Walther (1920-1995) | Streichtrio in E (1945-46)

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H. E. ERWIN WALTHER<br />

Streichtrio in E (1945/46)<br />

Das „Streichtrio in E“ entstand, wie von Erwin Walther<br />

auf dem Titelblatt der originalen handschriftlichen<br />

Stimmen notiert, in der Gefangenschaft 1945-46 und ist<br />

ein leidenschaftliches und hochemotionales Werk mit einer<br />

Gesamtspieldauer von weit mehr als einer Stunde.<br />

Welchen besonderen Stellenwert das Trio beim<br />

Komponisten selbst einnahm zeigt die Widmung und<br />

Zueignung an seine Frau Maud am 2. Weihnachtstag des<br />

Jahres 1946.<br />

Als Quellen für die vorliegende Erstausgabe des<br />

„Streichtrios in E“ standen eine auf zwei Systemen im<br />

Violin- und Bassschlüssel notierte Partitur (Entwurf),<br />

sowie die drei vom Komponisten angefertigten Streicher-<br />

Stimmen (Reinschrift) zur Verfügung. Beide Fassungen<br />

unterscheiden sich grundsätzlich nur sehr geringfügig.<br />

Insgesamt folgt die Erstausgabe der Reinschrift der<br />

Streicher-Stimmen. Die dabei entstandenen Schreibfehler<br />

wurden zum Teil noch vom Komponisten selbst korrigiert.<br />

Weitere, offensichtliche Flüchtigkeitsfehler konnten in<br />

der Vorbereitung dieser Druckausgabe in vielen Fällen im<br />

Vergleich mit dem Entwurf korrigiert werden. Gelegentlich<br />

lassen Walthers impulsiv gestaltete harmonische<br />

Wendungen und deren Entwicklung aber auch Zweifel<br />

aufkommen bezüglich der (korrekten) Vorzeichensetzung.<br />

Ebenfalls nicht eindeutig geklärt sind die nachfolgend<br />

aufgeführten Stellen:<br />

I. Satz<br />

Takt 78, Violine: im Manuskript steht: f e e dis dis e cis.<br />

Takt 243, Viola: im Entwurf steht „g“ statt „e“. Eventuell<br />

Fehler beim Abschreiben.<br />

Takt 256/257, Cello: Die Bindung hier ist die Lesart der<br />

Stimm-Abschrift. Im Entwurf stehen nur Zweierbindungen<br />

analog der Viola-Stimme im Takt 253ff.<br />

Takt 283, Viola, 2. Achtel: im Entwurf steht „f“ nicht „g“.<br />

Fehler beim Abschreiben ?<br />

Takt 322, Viola, 2. Takthälfte, im Entwurf steht: dis e FIS<br />

g, in der Stimm-Abschrift: dis e F g. Für die Erstausgabe<br />

wurde die Lesart des Entwurfs übernommen.<br />

Takt 346, Violine: 3. Sechzehntel ist vermutlich „g“ nicht<br />

„gis“. Hier fehlt sicher das Auflösungsvorzeichen sowohl<br />

im Entwurf wie in der Stimme.<br />

Takte 442, 443, 445-449, Cello: Die angegebenen<br />

Takte sind im Entwurf nicht als „tremolo“ sondern als<br />

Sechzehntelnoten notiert.<br />

II. Satz<br />

Takt 42 / 43, Violine: die Oktav g-g (Ende Takt 42) ist im<br />

Entwurf zum nächsten Takt übergebunden.<br />

Takt 46, Viola: die erste Takthälfte ist im Entwurf eine<br />

Oktave tiefer notiert, was logischer erscheint.<br />

Takt 53: Der unterschiedliche Rhythmus zwischen<br />

den Stimmen ist auch im Entwurf so notiert und war<br />

anscheinend Absicht: Violine und Cello 32stel, Viola 16tel.<br />

Takt 56, Cello und Viola: Im Entwurf steht im Cello<br />

auf dem ersten Viertel der Akkord „f-c-as“. Unklar, ob<br />

das obere „as“ in der Reinschrift vergessen wurde oder<br />

absichtlich wegfiel. Dadurch könnte auch das „a“ in der<br />

Unterstimme der Bratsche ein „as“ sein.<br />

Takt 100 ff: Auch im Entwurf ist das „tremolo“ nur für das<br />

Cello notiert. (Viola ohne).<br />

III. Satz<br />

Takt 43, vorletztes Triolenachtel: hier fehlt entweder in der<br />

Violine das Auflösungsvorzeichen, oder in Bratsche das<br />

Kreuz für „cis“.<br />

Takt 77 ff, Violine: Im Entwurf steht die zweite Takthälfte<br />

jeweils pizz. und kein Legatobogen. In der Stimm-Abschrift<br />

wurde (nachträglich?) der Legatobogen eingetragen und das<br />

„pizz.“ in Klammern gesetzt.<br />

Takt 123 klingt das „fis“ in Bratsche und Cello nicht<br />

stimmig. Möglicherweise wurde der Auflöser vergessen.<br />

Ebenso Takt 124, Viola: vorletzte Note fehlt möglicherweise<br />

Auflöser für „f“<br />

Takt 294, Cello: Im Entwurf steht hier für 3 Takte „pizz.“<br />

Unklar ist, ob es in der Stimm-Abschrift absichtlich oder<br />

versehentlich weggelassen wurde.<br />

Die vom Komponisten im gesamten Werk eingetragenen<br />

Legatobögen in den Stimmen erscheinen nicht immer<br />

vollständig und gelegentlich auch willkürlich. Vom<br />

Herausgeber wurden gelegentlich logische Anpassungen<br />

vorgenommen. Im Wesentlichen jedoch wurden die<br />

originalen Legatobögen belassen.<br />

Weitere Ergänzungen des Herausgebers (Dynamik) sind<br />

stets in [eckigen] Klammern.<br />

Stuttgart, im Mai 2011<br />

Roland Heuer

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