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Ausgabe <strong>Dezember</strong> 2019<br />
Ulmer<br />
Blick<br />
lesen statt warten<br />
BLACKOUT!<br />
Wenn plötzlich<br />
nichts<br />
mehr geht<br />
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Mehr auf Seite 24
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Bildung<br />
Zukunftsbranche für Experten<br />
Berufe rund um<br />
Künstliche Intelligenz<br />
Selbstlernende<br />
Computersysteme?<br />
Die können für Unternehmen, die<br />
ständig interne Prozesse optimieren<br />
müssen, ein echter Gewinn sein. Maschinelles<br />
Lernen (ML) ist hier ein<br />
wichtiges Stichwort. Basis sind riesige<br />
Datenmassen, die mittels Künstlicher<br />
Intelligenz (KI) aufbereitet und<br />
analysiert werden. Viele Arbeitsprozesse<br />
können dann automatisiert ablaufen.<br />
Es braucht aber speziell ausgebildete<br />
Informatiker, die Systeme<br />
und Anwendungen sowohl trainieren<br />
als auch kontrollieren. «Der Bedarf<br />
an Fachkräften ist riesig», sagt Lukas<br />
Klingholz vom IT-Branchenverband<br />
Bitkom. Welche Berufsbilder sind in<br />
den Bereichen eigentlich gefragt?<br />
«Im Prinzip sind es drei Gruppen»,<br />
erklärt Prof. Wolfgang Wahlster vom<br />
Deutschen Forschungszentrum für<br />
Künstliche Intelligenz (DFKI) in Saarbrücken.<br />
Es gibt Spezialisten für Maschinelles<br />
Lernen, Spezialisten für<br />
autonome Systeme und Robotik sowie<br />
Spezialisten für Sprachtechnologie.<br />
In der Regel haben sie sich im<br />
Rahmen ihres Informatik-Studiums<br />
im Hauptstudium auf KI spezialisiert.<br />
Spezialisten für maschinelles Lernen<br />
kümmern sich darum, riesige Datenmengen<br />
in ein Computerprogramm<br />
einzugeben und so zu trainieren, dass<br />
es eines Tages selbstständig Probleme<br />
löst. Je genauer mit der Zeit die Annahmen<br />
werden, desto eindeutiger ist<br />
es, dass das Programm - beziehungsweise<br />
die Maschine, auf der es installiert<br />
ist - selbstständig lernt, und<br />
zwar mit Hilfe von Daten und Erfahrungen.<br />
Spezialisten für autonome<br />
Systeme und Robotik wiederum entwickeln<br />
und bauen kognitive Systeme<br />
und Roboter, die dann unmittelbar<br />
mit Menschen kooperieren. Beispiele<br />
sind etwa autonom fahrende Autos<br />
oder Transportsysteme in Fabriken.<br />
Spezialisten für Sprachtechnologie<br />
machen virtuelle Assistenten fit für<br />
ihre Aufgabe. Ein Sprachassistent im<br />
Smartphone oder im Navigationssystem<br />
oder ein sprechendes Handbuch<br />
etwa. Dazu geben sie Sprachdaten ein<br />
und trainieren mögliche Dialoge. (dpa)<br />
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Nur jeder dritte Fernstudent<br />
lernt länger als 15 Stunden<br />
pro Woche<br />
bis 15 Stunden, mehr nur selten:<br />
6 So viel Zeit investieren Fernstudenten<br />
jede Woche in ihre Weiterbildung.<br />
Das ist das Ergebnis einer<br />
Umfrage der privaten Fachhochschule<br />
IUBH unter rund 5000 ehemaligen<br />
oder aktuellen Fernstudenten sowie<br />
Interessenten für ein Fernstudium.<br />
Nur ein Drittel von ihnen (35 Prozent)<br />
kann oder will mehr als 16<br />
Stunden pro Woche in die Weiterbildung<br />
stecken. Fast ebenso viele<br />
(34 Prozent) haben nicht mehr als 10<br />
Stunden pro Woche Zeit, ein weiteres<br />
knappes Drittel (32 Prozent) schafft<br />
11 bis 15 Stunden. Zeit zum Lernen<br />
haben Fernstudenten vor allem an<br />
den Wochenenden: Vier von fünf Umfrage-Teilnehmern<br />
(82 Prozent) wollen<br />
diese Zeit zum Lernen nutzen, 60<br />
Prozent büffeln abends ab etwa 20.00<br />
Uhr. Knapp jeder Dritte (30 Prozent)<br />
kann auch den frühen Morgen dafür<br />
nutzen. Die Mittagspause bei der Arbeit<br />
ist dagegen nur für 14 Prozent der<br />
Umfrage-Teilnehmer Lernzeit. (mag)<br />
3
Winter-Ratgeber<br />
Keine Einbildung<br />
Männer frieren oft weniger als Frauen<br />
Während so mancher schon bibbert, hat der andere nicht einmal die<br />
Jacke zugemacht. Das ist keine reine Kopfsache, heißt es in der «Apotheken<br />
Umschau»: Manche Menschen frieren tatsächlich schneller als andere.<br />
Männer zum Beispiel sind oft weniger kälteempfindlich als Frauen,<br />
unter anderem wegen dickerer Haut. Und Frauen bekommen tatsächlich<br />
öfter kalte Hände und Füße: Der weibliche Körper leitet Wärme besonders<br />
schnell zur Körpermitte, damit im Fall einer Schwangerschaft ungeborene<br />
Kinder immer gut mit Blut versorgt sind.<br />
Gleichzeitig gibt es einen Gewöhnungseffekt: Wer lange in einer eher kühlen<br />
Gegend lebt, reagiert mit der Zeit weniger empfindlich auf Kälte. (mag)<br />
Schnee getaut<br />
Hausbesitzer sollten Dach inspizieren<br />
Wenn größere Schneemengen auf<br />
dem Dach abgetaut sind, sollten<br />
Hausbesitzer ihr Dach von außen<br />
inspizieren. Denn es können Schäden<br />
entstanden sein. So müssen<br />
nach Angaben der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau<br />
beispielsweise<br />
Dachziegel mit Rissen ausgetauscht<br />
werden. Wie viel Schneelast Dächer<br />
aushalten, hängt unter anderem von<br />
der Bauweise ab. Wird sie überschritten,<br />
können Risse im Dach entstehen<br />
oder es schlimmstenfalls einstürzen.<br />
Dies könne auch nach dem Winter passieren,<br />
etwa bei einem Sturm. (mag)<br />
Vermieter<br />
darf Plicht<br />
zur Schneeräumung<br />
auf Mieter<br />
übertragen<br />
Hauseigentümer können die<br />
Räum- und Streupflicht auf<br />
die Mieter übertragen. Das muss<br />
jedoch im Mietvertrag geregelt<br />
sein, erklärt der Verband Haus &<br />
Grund. Die Hausordnung oder ein<br />
Schneeräumplan reichen dafür<br />
nicht aus. Gleiches gilt auch für<br />
die Wege auf dem Gelände, etwa<br />
zu den Mülltonnen oder der Garage.<br />
Wegen dauerhafter Erkrankung<br />
oder hohem Alter kann ein<br />
Mieter von seiner Pflicht entbunden<br />
werden. (dpa)<br />
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4
Winter-Ratgeber<br />
Muss sein, tut gut<br />
Obstbäume im Winter<br />
schneiden<br />
Auch wenn es kurz im Herz wehtut:<br />
Ein teils sogar radikaler Schnitt<br />
des Baumes tut diesem letztlich<br />
gut. Die Pflanzen bleiben so insgesamt<br />
gesünder, und Obstgehölze<br />
erbringen mehr Ertrag.<br />
Bei vielen Gehölzen sind dafür die<br />
kommenden Monate eine gute<br />
Jahreszeit: Fruchttragende, schon<br />
frühblühende Ziergehölze und sommerblühende<br />
Varianten wie Clematis,<br />
Hibiskus, Sommer-Flieder, Rispenhortensien<br />
werden im zeitigen<br />
Winter geschnitten. Auch für den<br />
Schnitt von freiwachsenden Hecken<br />
ist der Winter ein guter Zeitraum.<br />
Ebenso wie für Ziersträucher<br />
ohne Früchte - außer jenen, die im<br />
zeitigen Frühjahr blühen wie Forsythie,<br />
Zierjohannisbeere, Ranunkelstrauch,<br />
Spiersträucher, Ziermandel,<br />
Zierkirsche und Flieder.<br />
An sich werden Obstgehölze wie<br />
Beerensträucher, Süß- und Sauerkirschen,<br />
Frühzwetschgen, Pfirsich<br />
und Aprikose unmittelbar nach<br />
der Ernte schon gekappt. Wer das<br />
verpasst hat, hat im ausklingenden<br />
Winter noch mal Gelegenheit<br />
dafür. «Zwischen Januar bis Mitte<br />
März werden Weinstöcke und<br />
geschnitten. Nicht später, weil<br />
sie dann aus den Schnittwunden<br />
bluten», erklärt Hubert Siegler von<br />
der Bayerischen Gartenakademie.<br />
An den Rosen sollte die Gartenschere<br />
erst im ausgehenden Winter<br />
angelegt werden, etwa Anfang<br />
März.Der Schnitt im Winter sollte<br />
aber nur erfolgen, wenn das Thermometer<br />
keine starken Minusgrade<br />
anzeigt. Denn sonst ist das Holz<br />
spröde und reißt leichter. Aber<br />
Torsten Drübert vom Fachverband<br />
geprüfter Baumpfleger sagt: «Notwendige<br />
Schnittmaßnahmen sollten<br />
im Winter auf jeden Fall an<br />
frostfreien Tagen durchgeführt<br />
werden. Und wenn es geht, nicht<br />
zu früh, damit das Gehölz nicht<br />
den ganzen Winter mit offenen<br />
Wunden da steht.» Denn erst nachdem<br />
die Gehölze ihren Saftfluss im<br />
Frühjahr und Sommer angekurbelt<br />
haben, können sie Schnittwunden<br />
selbst verschließen. Aus diesen<br />
Gründen empfiehlt der Baumpfleger<br />
auch, Schnittmaßnahmen im<br />
Winter auf das unbedingt Notwendige<br />
zu beschränken. Und er rät,<br />
zu überlegen, ob der Schnitt nicht<br />
in die Vegetationsperiode oder in<br />
das Frühjahr verlegt werden kann.<br />
Beim Winterschnitt werden die Gehölze<br />
ausgelichtet und in Höhe und<br />
Durchmesser reduziert. «Bei Obstgehölzen<br />
sollte ein regelmäßiger,<br />
dafür moderater Schnitteingriff erfolgen»,<br />
erklärt Siegler. Hobbygärtner<br />
sollten unbedingt kranke, vertrocknete<br />
oder kahle sowie alle nach<br />
innen wachsenden Triebe entfernen.<br />
Durch letzteres kommt wieder ausreichend<br />
Licht und Luft ins Innere<br />
der Baumkrone. Außer bei Hecken<br />
und Formgehölzen werden die Triebe<br />
nicht eingekürzt. Stattdessen entfernt<br />
man Kronentriebe sowie am<br />
Boden liegende Triebe komplett. Der<br />
Schnitt erfolgt direkt oberhalb einer<br />
Verzweigung, deren Seitentrieb nach<br />
außen zeigt. «Keine Stummel belassen,<br />
weil dies zum Eintrocknen der<br />
Schnittstelle oder einem unerwünschten<br />
übermäßigen Neuaustrieb führen<br />
kann», rät Siegler. Es gibt aber auch<br />
Ausnahmen bei der Schnittweise. «Vor<br />
allem bei Obstbaumhochstämmen ist in<br />
den ersten Jahren nach der Pflanzung<br />
ein jährlicher sogenannter Erziehungsschnitt<br />
entscheidend, damit er optimal<br />
wächst», erläutert Oliver Fink vom Verband<br />
der GartenBaumschulen. Um das<br />
Wachstum und die Verzweigung der<br />
Leitäste und der Stammverlängerung<br />
zu fördern, werden diese jährlich um<br />
rund ein Drittel eingekürzt. Buschbäume<br />
- sie haben kurze Stämme - und<br />
Obstbäume auf schwachwachsenden<br />
Unterlagen sowie Säulenobst benötigen<br />
keinen Erziehungsschnitt. (dpa)<br />
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LTEvariiert<br />
je nach Anbieter<br />
und Tarif stark<br />
Je nach Anbieter und Tarif gibt es<br />
große Unterschiede bei der maximalen<br />
Downloadgeschwindigkeit, die<br />
LTE-Mobilfunkkunden zur Verfügung<br />
steht. Top-Speed bleibt in aller Regel<br />
den direkten Kunden der Netzbetreiber<br />
vorbehalten. Darauf weist das<br />
Telekommunikationsportal «Teltarif.<br />
de» hin. Schon bei den eigenen Discount-Marken<br />
streichen die Netzbetreiber<br />
die Geschwindigkeit zusammen<br />
- von wenigen Ausnahmen abgesehen.<br />
Geschwindigkeit<br />
Um genau zu wissen, woran man<br />
ist, lohnt sich beim Tarifvergleich<br />
der Blick ins sogenannte Produktinformationsblatt,<br />
das die Anbieter<br />
online zu jedem Tarif dazustellen<br />
müssen. Aus dieser Übersicht gehen<br />
die Spitzengeschwindigkeit, aber<br />
auch alle anderen wichtigen Tarifeckpunkte<br />
klar hervor. Schließlich<br />
ist die Maximalgeschwindigkeit<br />
nicht alles. Und die Bandbreite<br />
müssen Kunden sich ohnehin mit<br />
Die theoretisch maximal erreichbaren Geschwindigkeiten betragen jeweils bei folgenden Anbieter:<br />
allen anderen Mobilfunkteilnehmern<br />
teilen, die sich gerade in<br />
derselben Funkzelle befinden.<br />
Mindestens ebenso wichtig ist das<br />
im Tarif enthaltene monatliche<br />
Highspeed-Datenvolumen sowie<br />
die Frage, ob Flatrates für Telefongespräche<br />
und Kurznachrichten<br />
inbegriffen sind. Andernfalls<br />
ist zu prüfen, welche zusätzliche<br />
Kosten fürs Telefonieren und Simsen<br />
anfallen. (dpa)<br />
bis zu 500 MBit/s<br />
bis zu 300 MBit/s<br />
bis zu 225 MBit/s<br />
Wer nicht direkter Kunde bei einem Netzbetreiber ist, kommt meist nur auf maximale Datenraten<br />
im Bereich zwischen 21,6 und 50 MBit/s.<br />
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Null-Euro-Schnäppchen<br />
im Online-Shop können<br />
teuer sein<br />
Manche Angebote sind nur auf<br />
den ersten Blick wirkliche<br />
Schnäppchen. Einige Online-Shops<br />
bieten Kunden derzeit Uhren und<br />
Schmuck für null Euro an. Doch kostenlos<br />
ist die Bestellung nicht: Verbraucher<br />
müssen Versand- und Logistikkosten<br />
übernehmen, berichtet<br />
das Marktwächter-Team der Verbraucherzentrale<br />
Brandenburg. In<br />
einigen Fällen kamen die bestellten<br />
Waren zudem nie an. Die Versandkosten<br />
wurden trotzdem angemahnt.<br />
In anderen Fällen war der Widerruf<br />
einer Bestellung erst nach Bezahlung<br />
und Erhalt der Ware möglich.<br />
Und wirklich hochpreisig waren die<br />
angebotenen Waren offenbar auch<br />
nicht. Zwar lag der ursprüngliche<br />
Preis für zwei angebotene Uhrenmodelle<br />
angeblich bei 89,99 Euro<br />
beziehungsweise 69,99 Euro. Allerdings<br />
fanden die Verbraucherschützer<br />
dieselben Uhrenmodelle<br />
in anderen Shops für<br />
jeweils unter fünf Euro. (dpa)<br />
Verbrauchertipp<br />
© Romolo Tavani - stock.adobe.com © Inactive - stock.adobe.com<br />
Die Stiftung Warentest warnt vor<br />
Internetseiten, die Tests frei erfinden<br />
und der Verbraucherorganisation<br />
zuschreiben oder deren Testergebnisse<br />
fälschen. Für fingierte<br />
Tests wählten die Portale meist gezielt<br />
Produkte, die die Stiftung gar nicht<br />
untersucht, weil sie zu selten gekauft<br />
werden - beispielsweise würden für<br />
Zuckerdosen oder Zwiebeltöpfe Punkte<br />
oder Sternchen nach nicht nachvollziehbaren<br />
Kriterien vergeben.<br />
Stiftung Warentest<br />
warnt vor Fake-Tests und<br />
frisierten Bewertungen<br />
Als nicht weniger dreist bezeichnet<br />
die Organisation jene Portale, die aus<br />
einem im Test mangelhaft bewerteten<br />
Produkt einfach ein empfehlenswertes<br />
machen. Ein Beispiel: Von<br />
einem Kinderwagen, der in einem<br />
Vergleich der Stiftung Warentest wegen<br />
des Chemiecocktails in den Griffen<br />
durchfiel und die Note «mangelhaft»<br />
erhielt, behauptete eine Seite,<br />
er entspreche «rundum den Empfehlungen<br />
der Stiftung Warentest».<br />
Verbraucher könnten den Test-Betrug<br />
etwa an den immergleichen<br />
Textbausteinen der Portale erkennen,<br />
erklären die Warentester. Viele<br />
Seiten hätten auch kein Impressum<br />
- ein Grund, warum die Verantwortlichen<br />
so schwer zu finden und zu<br />
stoppen seien. Verbraucher, denen<br />
Fake-Tests und frisierte Ergebnisse<br />
auffallen, bittet die Stiftung um Hinweise<br />
(per Mail an fake-test@stiftung-warentest.de).<br />
(dpa)<br />
7
Bevölkerung<br />
Von Ost nach West,<br />
so schläft Deutschland<br />
Die Bundesländer<br />
im Vergleich<br />
Norddeutsche beschäftigen sich<br />
gerne mit ihrem Schlafverhalten,<br />
im Osten leben die Frühaufsteher<br />
und Saarländer träumen<br />
schlecht. Das ergab eine Umfrage<br />
von YouGov im Auftrag von IKEA unter<br />
5.000 Menschen in Deutschland*.<br />
Nordlichter denken gerne ans<br />
Schlafen<br />
Die meisten Menschen in Deutschland<br />
(67 %) setzen sich regelmäßig<br />
oder gelegentlich mit ihren Schlafverhalten<br />
auseinander - vor allem<br />
im Norden der Republik: Hamburger<br />
(72 %) und Schleswig-Holsteiner<br />
(70 %) denken tendenziell häufiger<br />
an ihren Schlaf. Die Hälfte<br />
der Hamburger findet Schlaf „sehr<br />
wichtig“ oder „extrem wichtig“;<br />
bei den Brandenburgern liegt der<br />
Anteil bei nur unter 50 Prozent.<br />
Im Osten geht die Sonne auf<br />
Sachsen-Anhalt gilt als „das Land der<br />
Frühaufsteher“ - 2005 bis 2014 war der<br />
Slogan das offizielle Landesmotto. Die<br />
Mehrheit der Menschen (58 %) dort<br />
steht unter der Woche vor 7 Uhr auf,<br />
mehr als ein Drittel sogar vor 6 Uhr (35<br />
%). Nur die Thüringer sind noch früher<br />
wach (nämlich 65 %). Viele Menschen<br />
in diesen Bundesländern müssen lange<br />
Strecken zur Arbeit pendeln und stehen<br />
deswegen früher auf. Vor allem in<br />
Sachsen ist der Mittagsschlaf eher unpopulär.<br />
Berliner, Brandenburger und<br />
Saarländer dagegen gönnen sich gerne<br />
einen „Power Nap“ am Nachmittag.<br />
Geplagte Saarländer<br />
Saarländer haben die zusätzliche Portion<br />
Schlaf auch bitter nötig: Der Großteil<br />
der Menschen im Saarland schläft<br />
unter der Woche nur mittelmäßig<br />
oder schlecht (55 %). Jeder Fünfte wird<br />
im Saarland immer oder oft von Albträumen<br />
heimgesucht, zum Teil sogar<br />
jede Nacht. Und diese Nacht ist meistens<br />
kurz: Im Vergleich mit anderen<br />
Bundesländern schlafen die Saarländer<br />
am kürzesten. Etwa ein Drittel<br />
schläft weniger als 6 Stunden, 12<br />
Prozent sogar weniger als 4 Stunden.<br />
Wer weit pendeln muss bekommt<br />
weniger Schlaf<br />
Schlaf ist essenziell. Doch oft spielt Schlaf<br />
keine große Rolle in unserem Leben, das<br />
sehen wir bei Menschen in allen Bundesländern.<br />
Vor allem in Ländern, in denen<br />
Menschen viel und lange pendeln - wie<br />
Sachsen-Anhalt und im Saarland. (ots)<br />
* Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage<br />
der YouGov Deutschland GmbH, an<br />
der 5.072 Personen in Deutschland zwischen dem<br />
10.08.2018 - 22.08.2018 teilnahmen.<br />
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8
Reise<br />
Deutsche Bahn<br />
zeigt online<br />
Auslastung<br />
der Fernzüge an<br />
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Die Deutsche Bahn zeigt ab sofort<br />
online an, wie voll ein ICE<br />
oder IC voraussichtlich ist. Eine<br />
digitale Anzeige in Ampel-Format<br />
informiert Kunden über die Auslastung<br />
jedes Fernzugs in den jeweils<br />
kommenden 28 Tagen, wie<br />
die Bahn mitteilt. Vier Kategorien<br />
gibt es - von «geringe Auslastung»<br />
bis «ausgebucht». Der neue Service<br />
wurde auf bahn.de getestet<br />
und soll nun auch in der DB-App<br />
verfügbar sein. Reisende sollen<br />
damit leichter entscheiden können,<br />
ob sie auf einen weniger vollen Zug<br />
ausweichen oder einen Sitzplatz reservieren.<br />
Die Infos zur Auslastung<br />
beziehen sich immer auf den gesamten<br />
Zug, also erste und zweite<br />
Klasse.<br />
Um die Auslastung abzuschätzen, berücksichtigt<br />
der neue Service das Reiseaufkommen<br />
auf der gewählten Verbindung<br />
in der Vergangenheit und die<br />
bereits registrierten Buchungen. (mag)<br />
Bordkarte lieber schon<br />
zu Hause ausdrucken<br />
Viele Flugpassagiere sind mit mobilen<br />
Bordkarten auf dem Smartphone<br />
unterwegs. Doch die papierlose<br />
Variante kann ihre Tücken haben<br />
- manchmal reicht sie am Flughafen<br />
nicht aus. So ist es zum Beispiel am<br />
Airport in Marrakesch nicht möglich,<br />
ohne eine von der Airline abgezeichnete<br />
und ausgedruckte Bordkarte<br />
durch die Sicherheitskontrolle zu gelangen.<br />
Passagiere, die mit Handgepäck<br />
reisen und eigentlich nicht mehr<br />
zum Schalter der Airline müssten,<br />
werden kurz vor der Kontrolle mit<br />
Schildern darauf hingewiesen. «Mein<br />
Tipp ist generell, die Bordkarte für<br />
jeden Flug ausgedruckt mitzunehmen»,<br />
sagt der Luftfahrtexperte Cord<br />
Schellenberg aus Hamburg. Lediglich<br />
dann, wenn man mit einer Fluggesellschaft<br />
reise, die Bordkarten am<br />
Schalter noch einmal kostenlos ausdruckt,<br />
könne man darauf verzichten.<br />
Das ist nicht immer der Fall. Bei<br />
Billigfliegern müssen Fluggäste in der<br />
Regel vorab einchecken. Für das nachträgliche<br />
Drucken der Bordkarte am<br />
Flughafen wird oft eine Gebühr kassiert.<br />
Die selbst ausgedruckte Bordkarte<br />
spart im Zweifelsfall nicht nur<br />
ärgerliche Extrakosten. Flugreisende<br />
sind damit auch auf der sicheren Seite,<br />
wenn der Handyakku leer ist oder<br />
sich die entsprechende App nicht öffnen<br />
lässt. Schellenberg rät zudem besonders<br />
Familien zu Bordkarten auf<br />
Papier. Das Boarding sei einfacher,<br />
wenn jeder seine eigene Bordkarte in<br />
der Hand halte. «Das vermeidet Aufregung<br />
am Gate.» Denn bei der Mobilvariante<br />
muss meist das Smartphone<br />
weitergereicht werden. (dpa)<br />
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Medizin<br />
Neuer Wirkstoff<br />
gegen Diabetes<br />
entwickelt<br />
Der neue Wirkstoff ist ein künstliches<br />
Protein. Dieses wurde aus<br />
den beiden im Körper natürlicherweise<br />
vorkommenden Proteinen Interleukin-6<br />
und CNTF zusammengesetzt<br />
und vereint deren positive<br />
Eigenschaften. Die appetit-zügelnde<br />
Funktion von CNTF war schon<br />
lange bekannt, allerdings wurde es<br />
vom Immunsystem der Behandelten<br />
immer schnell inaktiviert und<br />
konnte somit nicht langfristig in<br />
der Therapie eingesetzt werden.<br />
Durch die Kombination mit Interleukin-6,<br />
das nicht inaktiviert wird,<br />
konnte nun ein Wirkstoff entwickelt<br />
werden, der sich auch langfristig<br />
für die Therapie eignen<br />
könnte. Das neue Protein konstruierten<br />
die Forscherinnen und Forscher<br />
am Computer. Dabei testeten<br />
sie aus, welche Eigenschaften sich<br />
wo befinden, um zu wissen, welche<br />
Teilstücke benötigt werden.<br />
„Unser Protein kann all das, was man<br />
sich von einem Diabetes-Wirkstoff<br />
wünscht“, erklärt Prof. Garbers, der<br />
seit 2018 Professor für Experimentelle<br />
Pathologie an der Magdeburger<br />
Universität ist. „Er senkt den<br />
Glukosespiegel und wirkt so, dass<br />
man ausschließlich Fett, aber keine<br />
Muskelmasse abnimmt. Da er<br />
einen anderen Ansatz verfolgt als<br />
alle bisherigen Wirkstoffe, könnte<br />
er einmal Patienten helfen, bei<br />
denen diese nicht anschlagen.“ Der<br />
Leiter der internationalen Forschergruppe,<br />
der Australier Mark Febbraio,<br />
hat inzwischen eine Firma<br />
gegründet mit dem Ziel, den Wirkstoff<br />
eines Tages als Medikament auf<br />
den Markt zu bringen. Als nächster<br />
Schritt stehen umfassende klinische<br />
Studien an. Die Hauptaufgabe von<br />
Brokkoli vor dem<br />
Kochen klein schneiden<br />
und etwas liegen lassen<br />
Brokkoli ist der Inbegriff eines gesunden Lebensmittels. „Es gibt Studien,<br />
die zeigen, dass er eine antidiabetische Wirkung hat“, sagt Professor Dr. Andreas<br />
Michalsen, Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus<br />
Berlin, im Apothekenmagazin „Diabetes Ratgeber“. Außerdem lindere<br />
er Entzündungen. Dass Brokkoli dabei helfen kann, das Wachstum von<br />
Tumoren zu verlangsamen, konnte zumindest in Laborexperimenten gezeigt<br />
werden. Ob das auch bei Menschen funktioniert, lässt sich bisher nicht sagen.<br />
Seine gesundheitlichen Superkräfte verdankt Brokkoli vor allem dem Senföl Sulforaphan.<br />
Damit man von seiner Wirkung profitieren kann, muss der Brokkoli<br />
vor dem Essen allerdings klein geschnitten werden. „Dadurch wird ein Enzym<br />
freigesetzt, mit dessen Hilfe Sulforaphan gebildet wird“, erklärt Michalsen.<br />
Am besten lässt man den Kohl nach dem Schneiden noch ein wenig liegen und<br />
kocht ihn erst dann. Die Bildung des Senföls braucht nämlich etwas Zeit. (ots)<br />
© Wort & Bild Verlag - vPlainpicture<br />
10
Medizin<br />
Prof. Garbers, der gemeinsam mit<br />
zwei Kollegen aus Kiel in dem ansonsten<br />
australischen Team mitarbeitete,<br />
bestand darin herauszufinden, ob<br />
das künstliche Protein in dieser Form<br />
überhaupt funktioniert. Denn sobald<br />
man auch nur einen winzigen Teil<br />
solch eines Eiweißmoleküls verändert,<br />
kann es seine biologische Wirkung<br />
verlieren. Um die Wirkung zu testen,<br />
überprüfte der Pharmazeut etwa, ob<br />
sich Zellen, die mit dem Protein aktiviert<br />
wurden, teilen.<br />
Die Forschung von Prof. Garbers zu<br />
Proteinen ist Teil des Magdeburger<br />
Gesundheitscampus Immunologie, Infektiologie,<br />
Inflammation (GC-I³), der<br />
unter dem Motto „Entzündungen verstehen<br />
– Volkskrankheiten heilen“<br />
steht. Dort beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen<br />
und Wissenschaftler<br />
der Otto-von-Guericke-Universität<br />
sowie Ärztinnen und Ärzte der Universitätsmedizin<br />
und regionale Kooperationspartner<br />
mit Entzündungen,<br />
die maßgeblich an weit verbreiteten<br />
Erkrankungen wie Diabetes, Krebs<br />
oder Demenz beteiligt sind. (idw)<br />
Eine internationale Forschergruppe, zu der ein Wissenschaftler der<br />
Otto-von Guericke-Universität Magdeburg gehört, hat einen neuen<br />
Wirkstoff gegen Diabetes Typ 2 entwickelt. Über ihre Erkenntnisse wird<br />
in der kommenden Ausgabe der „Nature“ berichtet – eine englischsprachige<br />
Fachzeitschrift. Prof. Dr. Christoph Garbers, der am Institut<br />
für Pathologie der Magdeburger Universitätsmedizin arbeitet, ist einer<br />
von drei Deutschen in dem Team.<br />
WERBUNG<br />
Format: 210mm x 140mm<br />
einmalig<br />
675,- €<br />
monatlich<br />
625,- €<br />
1 Monat<br />
3 Monate<br />
<strong>Dezember</strong><br />
2019<br />
Januar<br />
2020<br />
April<br />
2020<br />
Mai<br />
2020<br />
August<br />
2019<br />
September<br />
2020<br />
monatlich<br />
550,- €<br />
6 Monate<br />
Februar<br />
2020<br />
Juni<br />
2020<br />
Oktober<br />
2020<br />
monatlich<br />
450,- €<br />
12 Monate<br />
März<br />
2020<br />
Juli<br />
2020<br />
November<br />
2020<br />
Alle Preise verstehen sich zzgl. MwSt.
Forschung<br />
So schnell wie<br />
Neutronentomographie zeigt,<br />
„trinken“<br />
Ein Team von Forschenden aus Potsdam, Berlin und Grenoble konnte mit ultraschneller 3D-Neutronenbildgebung<br />
den Transport von Wasser im Boden und die anschließende Aufnahme durch die Wurzeln von Lupinen<br />
visualisieren. Die ultrakurze Neutronentomographie, die am HZB entwickelt wurde, erzeugt alle 1,5<br />
Sekunden eine vollständige 3D-Aufnahme und ist damit siebenmal so schnell wie zuvor. Die Erkenntnisse<br />
sind hilfreich, um die Wasser- und Nährstoffaufnahme von Nutzpflanzen besser zu verstehen. Die Messungen<br />
fanden an der Neutronenquelle des Instituts Laue Langevin in Grenoble, Frankreich statt. Die Methode<br />
ist auch für die Analyse von Transportprozessen in anderen Materialien interessant.<br />
© C. Tötzke / Uni Potsdam<br />
12
noch nie<br />
wie Wurzeln<br />
Forschung<br />
<strong>Dezember</strong><br />
2019<br />
Januar<br />
2020<br />
Februar<br />
2020<br />
März<br />
2020<br />
Bei der Aufnahme von Wasser<br />
und Nährstoffen durch die<br />
Wurzeln der Pflanzen kommt es<br />
zu komplexen Wechselwirkungen<br />
mit dem umgebenden Boden.<br />
„Die tomographische Methode<br />
ermöglicht es, die Wasserflüsse<br />
im Boden und in den Wurzeln<br />
im Zeitverlauf festzuhalten“,<br />
sagt Dr. Christian Tötzke, der<br />
das Forschungsteam der Universität<br />
Potsdam leitet. „Diese Einsichten<br />
können dabei helfen,<br />
Strategien zum effizienteren und<br />
nachhaltigeren Einsatz von Wasser<br />
und Dünger beim Anbau von<br />
Nutzpflanzen zu entwickeln“.<br />
Neutronen reagieren empfindlich<br />
auf leichte Elemente wie Wasserstoff,<br />
der im Wasser enthalten<br />
ist. Mit Neutronentomographie<br />
lässt sich daher der Wassergehalt<br />
präzise kartieren, sowohl in<br />
den Wurzeln als auch im umgebenden<br />
Boden. Denn wie Pflanzen<br />
sich mit Wasser und Nährstoffen<br />
versorgen können, hängt<br />
maßgeblich von Eigenschaften<br />
der Rhizosphäre ab, einer wenige<br />
Millimeter dicken Bodenschicht,<br />
welche die Wurzeln umgibt. Dieser<br />
Bereich umfasst nicht nur die<br />
mineralischen und organischen<br />
Bestandteile des Bodens, sondern<br />
wird durch Ausscheidungen der<br />
Wurzeln und durch die Aktivität<br />
von Mikroorganismen beeinflusst.<br />
Bisher dauerten 3D-Aufnahmen<br />
mit zeitaufgelöster Neutronenbildgebung<br />
mindestens zehn Sekunden<br />
pro Aufnahme. Damit<br />
war es schwierig, schnelle Prozesse<br />
wie die Infiltrierung des<br />
Wurzelraumes mit Wasser im Detail<br />
zu dokumentieren. Um mehr<br />
Aufnahmen in kürzerer Zeit zu ermöglichen,<br />
optimierte ein Team<br />
um den HZB-Experten Dr. Nikolay<br />
Kardjilov die Methode am kürzlich<br />
eröffneten Tomographieinstrument<br />
NeXT-Grenoble des Instituts<br />
Laue-Langevin (ILL), das durch einen 60<br />
Megawatt starken Forschungsreaktor<br />
mit kalten Neutronen versorgt wird.<br />
Unter Ausnutzung des sehr viel intensiveren<br />
Neutronenstrahls ist es<br />
gelungen, die Aufnahmezeit pro Tomogramm<br />
auf nahezu eine Sekunde<br />
zu reduzieren. „Das Ergebnis übertraf<br />
sogar unsere Erwartungen“, erklärt<br />
Tötzke: „So war die Erfassungsrate<br />
höher als erwartet. Gleichzeitig konnten<br />
aber auch das Signal-Rausch-Verhältnis<br />
und die räumliche Bildauflösung<br />
verbessert werden.“<br />
Nachdem damit die technische<br />
Machbarkeit der ultraschnellen Neutronentomographie<br />
nachgewiesen<br />
ist, arbeitet das Team um Kardjilov<br />
daran, die Methode weiter zu verbessern<br />
und in anderen Gebieten<br />
einzusetzen. Da die Berliner Neutronenquelle<br />
des HZB im <strong>Dezember</strong> den<br />
Betrieb einstellt, wird der schnelle<br />
Bildaufbau in das NeXT-Instrument<br />
in Grenoble integriert, um zukünftig<br />
auch in anderen Materialsystemen<br />
schnelle Transportprozesse<br />
untersuchen zu können. So könnte<br />
die Hochgeschwindigkeits-Neutronentomographie<br />
zum Beispiel<br />
neue Erkenntnisse über die hydraulische<br />
Frakturierung poröser Gesteinsformationen<br />
liefern oder zur<br />
Untersuchung des Ionen-Transfers<br />
während schneller Auf- und Entladungen<br />
von Lithium-Akkus eingesetzt<br />
werden, um die Sicherheit,<br />
Kapazität und Haltbarkeit solcher<br />
Energiespeicher zu erhöhen. (idw)<br />
13<br />
April<br />
2020<br />
Mai<br />
2020<br />
Juni<br />
2020<br />
Juli<br />
2020<br />
August<br />
2019<br />
September<br />
2020<br />
Oktober<br />
2020<br />
November<br />
2020<br />
Format: 70mm x 280mm<br />
einmalig<br />
450,- €<br />
monatlich<br />
425,- €<br />
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390,- €<br />
monatlich<br />
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1 Monat<br />
3 Monate<br />
6 Monate<br />
12 Monate<br />
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Gesundheit<br />
Höchstmengen<br />
für Vitamine und Mineralstoffe<br />
in Nahrungsergänzungsmitteln<br />
In Deutschland greifen etwa 25 bis<br />
30 Prozent der Erwachsenen regelmäßig<br />
zu Nahrungsergänzungsmitteln<br />
(NEM). Neben Vitaminen<br />
und Mineralstoffen enthalten die<br />
Produkte teilweise auch andere Stoffe<br />
mit physiologischer Wirkung wie<br />
Aminosäuren, Fettsäuren, Pflanzenextrakte<br />
oder Mikroorganismen.<br />
Die Werbung verspricht positive Effekte<br />
für Gesundheit, Wohlbefinden<br />
und verbesserte Leistungsfähigkeit.<br />
Doch im Allgemeinen versorgt eine<br />
ausgewogene und abwechslungsreiche<br />
Ernährung den gesunden Körper<br />
mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen.<br />
Werden zusätzlich hoch dosierte<br />
Nahrungsergänzungsmittel<br />
eingenommen und ggf. angereicherte<br />
Lebensmittel verzehrt, steigt das<br />
Risiko für unerwünschte gesundheitliche<br />
Effekte durch hohe Nährstoffzufuhren.<br />
Vor diesem Hintergrund<br />
hat das BfR seine im Jahr 2004 vorgeschlagenen<br />
Höchstmengen für Vitamine<br />
und Mineralstoffe geprüft und<br />
anhand neuer wissenschaftlicher<br />
Erkenntnisse überarbeitet. „Die Besonderheit<br />
der Risikobewertung von<br />
lebensnotwendigen Nährstoffen wie<br />
Vitaminen und Mineralstoffen liegt<br />
darin, dass sowohl die Risiken einer<br />
Mangel- als auch einer Überversorgung<br />
berücksichtigt werden müssen“,<br />
so BfR-Präsident Professor<br />
Dr. Dr. Andreas Hensel. „Produkte,<br />
die unsere Empfehlungen einhalten<br />
und entsprechend den Herstelleranweisungen<br />
eingenommen werden,<br />
bergen nach derzeitigem Stand des<br />
Wissens für Menschen ab 15 Jahren<br />
kein gesundheitliches Risiko“, betont<br />
BfR-Präsident Andreas Hensel.<br />
Das Bundesinstitut für Risikobewertung<br />
(BfR) hat in der Vergangenheit<br />
umfangreich zu gesundheitlichem<br />
Nutzen und Risiken durch Nahrungsergänzungsmittel<br />
(NEM) Stellung<br />
genommen und die Verbraucher<br />
über Probleme informiert, die<br />
mit dem Verzehr solcher Produkte<br />
14<br />
verbunden sein können. Verbindliche<br />
Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe<br />
in Nahrungsergänzungsmitteln<br />
existieren derzeit weder auf<br />
nationaler noch auf europäischer<br />
Ebene, wenngleich in Deutschland<br />
und anderen europäischen Ländern<br />
in den vergangenen Jahren verschiedene<br />
Modelle für die Höchstmengenableitung<br />
entwickelt und diskutiert<br />
wurden. Vor diesem Hintergrund<br />
hat das BfR seine im Jahr 2004 vorgeschlagenen<br />
Höchstmengen für Vitamine<br />
und Mineralstoffe geprüft<br />
und auf Basis neuer wissenschaftlicher<br />
Erkenntnisse überarbeitet.<br />
Die Höchstmengen wurden unter<br />
Berücksichtigung von drei wesentlichen<br />
Parametern abgeleitet: den<br />
von der Europäischen Behörde für<br />
Lebensmittelsicherheit (EFSA) abgeleiteten<br />
tolerierbaren höchsten<br />
Tagesaufnahmemengen (Tolerable<br />
Upper Intake Level, kurz UL), den<br />
Zufuhrmengen von Vitaminen und<br />
Mineralstoffen durch die übliche<br />
Ernährung sowie den jeweiligen<br />
Zufuhrreferenzwerten (Recommended<br />
Daily Allowance; RDA). Die für<br />
Nahrungsergänzungsmittel (und<br />
angereicherte sonstige Lebensmittel)<br />
zur Verfügung stehende sichere<br />
Aufnahmemenge wurde vom BfR<br />
durch Bildung der Differenz aus<br />
dem UL und der Nährstoffzufuhr<br />
aus der üblichen Ernährung abgeleitet.<br />
Um sicherzustellen, dass<br />
Produkte, die Nährstoffe in diesen<br />
Mengen enthalten, nicht nur für Erwachsene<br />
gelten, sondern auch für<br />
Jugendliche nach derzeitigem Stand<br />
des Wissens keine gesundheitlichen<br />
Risiken bergen, wurde die Altersgruppe<br />
der 15- bis 17-Jährigen als<br />
Bezugsgruppe für die Höchstmengenableitung<br />
gewählt. Zusätzlich<br />
wurde bei nahezu jedem Nährstoff<br />
ein Unsicherheitsfaktor von 2 verwendet.<br />
Damit soll einer möglichen<br />
Mehrfachexposition durch<br />
die Einnahme unterschiedlicher<br />
Nahrungsergänzungsmittel Rechnung<br />
getragen werden. Die vom BfR<br />
vorgeschlagenen Höchstmengen zielen<br />
darauf ab, ausreichende Ergänzungsmöglichkeiten<br />
für Personen<br />
mit geringer Nährstoffzufuhr zu bieten,<br />
ohne bei adäquater Nährstoffzufuhr<br />
das Risiko für Überschreitungen<br />
der ULs wesentlich zu erhöhen. Die<br />
Höchstmengenvorschläge beziehen<br />
sich zunächst nur auf Nahrungsergänzungsmittel<br />
und gelten, sofern nicht<br />
anders vermerkt, für Jugendliche ab<br />
15 Jahre und Erwachsene. Bei einem<br />
Teil der Höchstmengen empfiehlt<br />
das BfR zusätzlich verpflichtende<br />
Angaben auf den Produkten. Außerdem<br />
macht das BfR darauf aufmerksam,<br />
dass neue wissenschaftliche<br />
Erkenntnisse und zukünftige Marktentwicklungen<br />
ggf. Anpassungen der<br />
Höchstmengen erforderlich machen.<br />
In Deutschland werden durch die<br />
herkömmliche Ernährung bis auf<br />
wenige Ausnahmen ausreichende<br />
Mengen an Mikronährstoffen aufgenommen.<br />
Aus ernährungsphysiologischer<br />
Sicht sind Nahrungsergänzungsmittel<br />
daher im Allgemeinen<br />
nicht notwendig. Dies gilt umso<br />
mehr, als Nahrungsergänzungsmittel<br />
eher von Menschen mit gesünderem<br />
Lebensstil und ausgewogener<br />
Ernährung verwendet werden. Internationale<br />
wissenschaftliche Studien<br />
belegen zudem, dass von einer zusätzlichen,<br />
über den Bedarf hinausgehenden,<br />
Aufnahme von Mikronährstoffen<br />
keine positiven Wirkungen<br />
zu erwarten sind. Angesichts dessen<br />
dienen die vom BfR vorgeschlagenen<br />
Höchstmengen vor allem dazu, den<br />
großen Teil der gut versorgten Bevölkerung<br />
vor übermäßigen Nährstoffaufnahmen<br />
zu schützen. Die<br />
Höchstmengenvorschläge des BfR<br />
sind Grundlage für die Schaffung von<br />
gesetzlichen Regelungen in Deutschland<br />
und somit eine Entscheidungshilfe<br />
für das Risikomanagement für<br />
risikomindernde Maßnahmen. (idw)
Gesundheit<br />
15
Reise<br />
Nonstop von Singapur nach New York<br />
Der längste Flug der Welt<br />
Mehr als 15000 Kilometer nonstop fliegen<br />
bedeutet den völligen Verlust des Raum-<br />
Zeit-Gefühls. Und einen Klima-Schock:<br />
Zwischen Singapur und New York herrschen<br />
30 Grad Temperaturunterschied.<br />
Der Airbus A350-900 ULR gleicht an<br />
diesem gerade erst angebrochenen<br />
Mittwoch einer gigantischen Zeitmaschine.<br />
Das Flugzeug wird dank Zeitverschiebung<br />
trotz etwa 17 Stunden in der<br />
Luft nur fünf Stunden später, kurz vor<br />
Der Tank eines A350 oder A380 reicht<br />
unter gewöhnlichen Umständen nicht,<br />
um einmal nonstop halb um den Globus<br />
zu fliegen. Zwischen 2004 und 2013<br />
flog Singapore Airlines die Strecke Singapur-New<br />
York regelmäßig - mit einem<br />
wesentlich sprithungrigeren Flugzeug,<br />
dem A340 mit vier Triebwerken.<br />
Doch wegen der enormen Spritmengen<br />
und steigender Ölpreise lohnte sich das<br />
irgendwann nicht mehr. Jetzt hat man<br />
sich eine neue Strategie einfallen<br />
lassen: Premium Economy<br />
sogenannte volle Mahlzeit. Ob der Flug<br />
anstrengender ist als sonst, geht die Frage<br />
an eine Flugbegleiterin. «Nein», sagt<br />
sie. «Es macht keinen Unterschied, ob<br />
es 12 oder 18 Stunden sind - wir haben<br />
die gleichen Aufgaben, nur mehr Zeit<br />
dafür.» Einzig und allein die Kontaktlinsen<br />
leiden nach mehr als 14 Stunden<br />
unter der trockenen Luft. Im A350 ist<br />
Sonnenaufgang, in New York landen.<br />
Keine Passagiermaschine überwindet<br />
so viele Kilometer am Stück wie Flug<br />
SQ22 von Singapore Airlines aus Singapur<br />
- 15 300. Knapp 161 Passagiere<br />
kämpfen am Gate A15 kurz nach Mitternacht<br />
in schummerigem Licht gegen<br />
schwere Augenlider und anhaltendes<br />
Gähnen. Dann endlich: Einsteigen. Das<br />
Gedrängel bleibt aus, denn für einen<br />
Langstreckenflug ist die Zahl der Passagiere<br />
gering. Die Umrundung des halben<br />
Globus fühlt sich an wie Berlin-München.<br />
Für die seit Oktober 2018 bestehende<br />
Flugverbindung setzt die Airline auf<br />
das Erfolgsrezept eines olympischen Skispringers:<br />
geringes Gewicht und günstiger<br />
Luftstrom. Daher die wenigen Passagiere.<br />
und Business Class statt ausschließlich<br />
Business Class - und deutlich weniger<br />
Spritverbrauch. Irgendwann nach etwa<br />
der Hälfte der Flugzeit haben sich viele<br />
bestmöglich auf ihren Sitzen zusammengerollt<br />
und versuchen zu schlafen. Doch<br />
den wenigsten gelingt es. Anders in der<br />
Business Class, wo sich der Sitz zu einem<br />
komplett flachen Bett umbauen lässt.<br />
Etwa drei Stunden vor der Landung gibt<br />
es für die meisten Passagiere an Bord<br />
die dritte volle Mahlzeit hintereinander,<br />
dazwischen gab es sogar noch einen<br />
Snack. Denn kaum jemand steigt wohl<br />
ohne Abendessen in einen Flieger kurz<br />
nach Mitternacht. Nach dem Start gab es<br />
eine sogenannte leichte Mahlzeit - doch<br />
auch die hatte es in sich. Nun also eine<br />
es eng, daher braucht das Kabinenpersonal<br />
Erfahrung und eine spezielle<br />
Schulung für diesen Flugzeugtyp. Eine<br />
knappe Stunde vor der Landung simuliert<br />
der Airbus mit seinem speziellen Lichtsystem<br />
einen sanften Sonnenaufgang.<br />
Fensterblenden auf, der Tag beginnt!<br />
Im Landeanflug auf Newark erlebt man<br />
ein Lichterfest über New York. Überall<br />
blinkt und strahlt es in der Nacht.<br />
Sanft setzt der Airbus um Punkt 5.00<br />
Uhr auf der Landebahn auf. 16 Stunden<br />
und 50 Minuten hat das Flugzeug gebraucht.<br />
Wie lang der Flug dauert, das<br />
ist nur mit einer Genauigkeit von plus<br />
minus zwei Stunden vorherzusagen. Es<br />
kommt auf die Bedingungen an. (dpa)<br />
© MO:SES - Fotolia<br />
Format: 210mm x 80mm<br />
einmalig<br />
350,- €<br />
monatlich<br />
325,- €<br />
1 Monat<br />
3 Monate<br />
<strong>Dezember</strong><br />
2019<br />
Januar<br />
2020<br />
April<br />
2020<br />
Mai<br />
2020<br />
August<br />
2019<br />
September<br />
2020<br />
monatlich<br />
290,- €<br />
6 Monate<br />
Februar<br />
2020<br />
Juni<br />
2020<br />
Oktober<br />
2020<br />
monatlich<br />
250,- €<br />
12 Monate<br />
März<br />
2020<br />
Juli<br />
2020<br />
November<br />
2020<br />
Alle Preise verstehen sich zzgl. MwSt.
Reise<br />
Mit E-Visum<br />
noch leichter<br />
in ein Land<br />
einreisen<br />
Wie ein elektronisches<br />
Visum funktioniert<br />
Einige Länder verlangen für die Einreise<br />
ein elektronisches Visum,<br />
kurz E-Visum. Insgesamt seien es schon<br />
mehr als 20 Staaten, die eine solche<br />
Möglichkeit anbieten, sagt Dennis Zimon,<br />
Geschäftsführer des Visadienstleisters<br />
Passolution aus Köln. «Und es<br />
werden immer mehr.» Der wichtigste<br />
Vorteil: Reisende müssen nicht mehr<br />
in die Botschaft oder das Konsulat des<br />
Ziellandes kommen. Der Antrag für<br />
das Visum lässt sich online erledigen.<br />
«Ein E-Visum ist identisch mit einem<br />
klassischen Visum - nur ohne Papier»,<br />
erklärt Zimon. Statt gedruckte Unterlagen<br />
einzureichen, werden die geforderten<br />
Dokumente - zum Beispiel der<br />
Visaantrag und der Reisepass - eingescannt<br />
und auf der Antragsseite für das<br />
elektronische Visum hochgeladen. Bezahlt<br />
wird in der Regel per Kreditkarte.<br />
Die Bestätigung der Einreiseerlaubnis<br />
bekommt der Reisende nach einer Prüfung<br />
per E-Mail zugeschickt. «Ich würde<br />
immer empfehlen, die Bestätigung auszudrucken<br />
und mitzunehmen», sagt Zimon.<br />
Nötig ist das aber unter Umständen<br />
nicht. Manchmal ist es dann so, dass der<br />
Reisende das eigentliche Visum bei Ankunft<br />
am Flughafen in den Pass geklebt<br />
bekommt. Es handelt sich also praktisch<br />
um ein sogenanntes Visa on arrival - allerdings<br />
ist der vorherige Online-Antrag<br />
nötig, um einreisen zu können.<br />
© Kovalenko Inna - Fotolia<br />
Ein bekanntes Land mit E-Visum ist Indien.<br />
Der Oman hat kürzlich ebenfalls<br />
ein solches Visum eingeführt - man bekommt<br />
die Erlaubnis nicht mehr bei der<br />
Ankunft am Flughafen. Weitere Länder<br />
mit E-Visum sind zum Beispiel Kambodscha,<br />
Iran und Uganda. Manchmal bieten<br />
Länder auch verschiedene Antragswege<br />
- sowohl online, als auch vor Ort bei<br />
der Einreise. So ist es neuerdings auch<br />
in Ägypten. Das E-Visum bietet mehrere<br />
Vorteile. Im Gegensatz zu einem Visum<br />
bei der Einreise verkürzt sich die Wartezeit<br />
am Flughafen. Der Visumantrag sei<br />
zudem schneller und transparenter, so<br />
Zimon. Und das gesamte Verfahren ist<br />
für die Staaten kostengünstiger. (mag)<br />
17
<strong>Dezember</strong><br />
2019<br />
Januar<br />
2020<br />
Februar<br />
2020<br />
März<br />
2020<br />
April<br />
2020<br />
Mai<br />
2020<br />
Juni<br />
2020<br />
Juli<br />
2020<br />
August<br />
2019<br />
September<br />
2020<br />
Bildung<br />
Lesen im Eiltempo<br />
Mit Slalomblickführung<br />
zum Speedreader<br />
werden<br />
Das Arbeitspapier in der Zigarettenpause<br />
erfassen oder das<br />
Vorlesungsskript des ganzen Semesters<br />
auf der Zugfahrt durcharbeiten<br />
- schnell lesen zu können, bringt<br />
vielen Menschen in Beruf und Ausbildung<br />
Vorteile. Wichtig ist: Wer<br />
ein richtiger Turboleser werden<br />
möchte, muss darauf achten, dass<br />
das Textverständnis nicht auf der<br />
Strecke bleibt. Das ist nicht einfach.<br />
Peter Rösler, Autor des Buches<br />
«Grundlagen des Schnell-Lesens»<br />
sagt: Schnell-Lesen kann man lernen.<br />
Das funktioniere aber nicht in zwei<br />
Tagen, sondern nur, wenn man sich<br />
genügend Zeit von mindestens zwei<br />
Wochen zum Erlernen nehme. Experten<br />
unterscheiden das kleine und<br />
das große Schnell-Lesen. Normalerweise<br />
wird das Lese-Tempo durch<br />
das innerliche Mitsprechen des Textes<br />
limitiert. Ein durchschnittlicher<br />
Leser schafft etwa 250 Wörter pro Minute.<br />
Beim «kleinen Schnell-Lesen»<br />
trainieren die Leseschüler etappenweise,<br />
ihren inneren Mitsprecher zu<br />
beschleunigen. Mit einem Training<br />
über mehrere Wochen könne man es<br />
schaffen, das innere Mitsprechen auf<br />
bis zu 600 Wörter pro Minute hochzutrainieren.<br />
Anders als das «kleine<br />
Schnell-Lesen» verfolgt das «große»<br />
oder «optische Schnell-Lesen» das Ziel,<br />
die Sprachzentren im Kopf nicht zu<br />
trainieren, sondern sie zu umgehen. Bei<br />
dieser Form des Schnell-Lesens muss<br />
der innere Mitsprecher ausgeschaltet,<br />
der Sinn des Textes aber dennoch erfasst<br />
werden. Flächiges Sehen und eine<br />
slalomartige Blickführung sind dafür<br />
grundlegend. «Es dauert Monate, bis<br />
es klappt, und es funktioniert durchschnittlich<br />
nur bei jedem Zweiten, der<br />
es versucht», gibt Peter Rösler zu bedenken.<br />
(mag)<br />
Oktober<br />
2020<br />
November<br />
2020<br />
Format: 70mm x 280mm<br />
einmalig<br />
450,- €<br />
1 Monat<br />
monatlich<br />
425,- €<br />
monatlich<br />
390,- €<br />
monatlich<br />
350,- €<br />
3 Monate<br />
6 Monate<br />
12 Monate<br />
© Tom Wang - stock.adobe.com<br />
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18
Ausstand mit Anstand<br />
So gelingt<br />
der Abschied<br />
aus dem Job<br />
Der alte Job ist gekündigt, der neue<br />
Vertrag unterschrieben - genau die<br />
richtige Gelegenheit, um in einer<br />
Rundmail gehörig über Firma und<br />
Vorgesetzte herzuziehen? «Lieber<br />
nicht», sagt Michael Felser, Fachanwalt<br />
für Arbeitsrecht. In so einem<br />
Fall könne nämlich die fristlose<br />
Kündigung folgen. «Besser ist, man<br />
verhält sich vernünftig - wer weiß,<br />
wann man sich wieder begegnet.»<br />
Doch wie verabschiedet man sich von<br />
Kollegen und Vorgesetzten auf gelungene<br />
Art und Weise? Generell ist<br />
wichtig, sich bewusstzumachen, dass nur<br />
eine Funktion beendet wird. Auch wenn<br />
der Job Vergangenheit ist, müssen Bekanntschaften<br />
nicht unbedingt enden.<br />
Es sei immer klug, die Beziehungen zu<br />
halten und Netzwerke weiter zu pflegen,<br />
rät die Personalberaterin und Autorin<br />
Doris Brenner. Wenn möglich, sollte<br />
Arbeitswelt<br />
man nicht einfach verschwinden und<br />
wortlos gehen. Sie schlägt einen Ausstand<br />
mit Kuchen und gegebenenfalls<br />
einer kleinen Abschiedsgeste vor - das<br />
gilt natürlich auch, wenn ein Arbeitnehmer<br />
selbst kündigt. Keinen Platz hat<br />
an dieser Stelle das Nachtreten gegen<br />
den Vorgesetzten oder die Firma: «Der<br />
Ausstand ist nicht die Gelegenheit, um<br />
Frust abzulassen oder dem Chef vor versammelter<br />
Mannschaft all das zu sagen,<br />
was man sich vorher nicht getraut hat»,<br />
sagt Brenner. Wann man die eigene<br />
Kündigung bekanntgibt, spricht man<br />
am besten mit den Vorgesetzten ab.<br />
«Insbesondere für die externe Kommunikation<br />
bei Kunden und Geschäftspartnern<br />
sollte mit dem Arbeitgeber<br />
eine klare Regelung bestehen», so die<br />
Beraterin. Darüber hinaus sollte man<br />
eine ordentlichen Arbeitsplatz hinterlassen<br />
und an eine saubere Übergabe<br />
für den Nachfolger denken. (dpa)<br />
© peshkova - stock.adobe.com<br />
Statt das E-Mail-Konto ihrer Mitarbeiter<br />
mit internen Nachrichten<br />
überlaufen zu lassen, haben viele Betriebe<br />
inzwischen Messenger etabliert.<br />
In den Chat-Diensten können sich Mitarbeiter<br />
schnell und unkompliziert<br />
austauschen. Für E-Mails gilt meist:<br />
Private Konversationen gehören nicht<br />
ins berufliche Postfach. Doch wie sieht<br />
es bei Messenger-Diensten aus, die<br />
viele Berufstätige auch auf ihrem privaten<br />
oder dienstlichen Smartphone<br />
installiert haben? Ist auch privater<br />
Austausch zwischen Kollegen erlaubt?<br />
Zunächst einmal kann ein Unternehmen<br />
mit einer entsprechenden<br />
Richtlinie regulieren, wie mit Messenger-Diensten<br />
im Betrieb umgegangen<br />
wird, erklärt Peter Meyer, Fachanwalt<br />
für Arbeitsrecht in Berlin und Mitglied<br />
des Geschäftsführenden Ausschusses<br />
der Arbeitsgemeinschaft Arbeitsrecht<br />
im Deutschen Anwaltverein (DAV).<br />
«Wenn das Unternehmen das für sinnvoll<br />
erachtet, dann könnten die Verantwortlichen<br />
die private Kommunikation<br />
im Messenger-Dienst verbieten.»<br />
Daran<br />
haben<br />
sich Arbeitnehmer<br />
dann auch zu<br />
halten. Wenn<br />
der Arbeitgeber<br />
die private Nutzung<br />
des Messenger-Dienstes<br />
nicht<br />
ausdrücklich verbietet,<br />
dann, so Meyer,<br />
«werden die Arbeitnehmer<br />
berechtigt<br />
sein, diese Dienste auch<br />
am Arbeitsplatz für den<br />
Austausch von Nachrichten<br />
zu nutzen, die dienstlich<br />
nicht veranlasst sind». Insbesondere<br />
in den Arbeitspausen,<br />
abends oder an freien Tagen.<br />
Daneben hat Meyer zufolge der<br />
Betriebsrat bei solchen Fragen ein<br />
Mitbestimmungsrecht, die Regeln<br />
der Kommunikation in einer Betriebsvereinbarung<br />
festzuhalten. Etwa, um<br />
eine Arbeitszeitverdichtung des einzelnen<br />
Mitarbeiters zu verhindern. (dpa)<br />
19
Gesundheit<br />
Wärme und Bewegung<br />
gegen Blockaden im Rücken<br />
Und plötzlich geht nichts mehr:<br />
Wenn der Rücken nicht mehr mitspielt,<br />
spricht man oft von einer<br />
«Blockade».<br />
Dabei handelt es sich eigentlich<br />
um eine Bewegungseinschränkung<br />
einzelner Wirbelkörpergelenke,<br />
sagt Orthopädin Christin Siebert<br />
aus dem Athleticum am Universitätsklinikum<br />
Hamburg-Eppendorf<br />
(UKE). Diese winzigen Gelenke halten<br />
die Wirbelsäule in Bewegung.<br />
Sie können zum Beispiel kippen oder<br />
sich drehen oder sogar beides. Geht<br />
das nicht mehr richtig, sendet der<br />
Körper Schmerzsignale. Die umliegenden<br />
Muskeln, Bänder und Sehnen<br />
bekommen gewissermaßen den Befehl:<br />
«Haltet das gut fest, da stimmt<br />
was nicht.» Die Folge sind verhärtete<br />
Strukturen um das Gelenk<br />
herum und noch mehr Schmerz -<br />
«ein Teufelskreis», sagt Siebert.<br />
Den müssen Patienten durchbrechen:<br />
Wärme entspannt, Bewegung<br />
lockert. Außerdem kann es<br />
hilfreich sein, mit einer Schmerztablette<br />
das Schmerzgedächtnis zu<br />
löschen und die Muskulatur so zu<br />
entspannen, sagt Siebert. «Damit<br />
der Körper wieder weiß: Eigentlich<br />
ist alles okay.» Was Patienten<br />
nicht tun sollten: Sich aufs Sofa<br />
legen und hoffen, dass es vorbei<br />
geht. Besser Liegen, Sitzen, Stehen<br />
und Gehen abwechseln. Im Normalfall<br />
verschwinden die Schmerzen<br />
unter diesen Voraussetzungen<br />
nach rund einer Woche. (dpa)<br />
Bakterienparty im Darm<br />
Warum Pupsen<br />
eine gute Sache ist<br />
Nichts könnte unangenehmer sein:<br />
Man ist in Gesellschaft und plötzlich<br />
will Luft aus dem Bauch heraus.<br />
Pupsen gilt nicht unbedingt<br />
als salonfähig. Dabei sind jene, bei<br />
denen die Luft entweicht, eigentlich<br />
klar im Vorteil.<br />
Flatulenzen gehen auf eine Bakterienparty<br />
im Darm, könnte man<br />
sagen. Im Dickdarm kommen normalerweise<br />
nur Abfallprodukte an.<br />
Manche Lebensmittelbestandteile<br />
werden allerdings weiter oben - im<br />
Magen und Dünndarm - nicht richtig<br />
verdaut. Sie landen fälschlicherweise<br />
bei den Dickdarmbakterien auf<br />
dem Teller. «Die feiern dann ein großes<br />
Fest», sagt Ernährungsexpertin<br />
Bettina Jagemann aus dem Universitätsklinikum<br />
Hamburg-Eppendorf<br />
(UKE). Dabei entstehen<br />
Gase. Hat man Glück, entweichen<br />
sie über unsere Atemluft sowie in<br />
Form von Flatulenz. Anderenfalls<br />
bleiben sie als Blähungen im Bauch<br />
hängen.Ob man dagegen vorgehen<br />
sollte, hängt davon ab, wie sehr<br />
einen die Luft im Bauch stört.<br />
Sind die Blähungen schmerzhaft<br />
oder entweicht andauernd unkontrolliert<br />
Luft und das ist einem<br />
unangenehm, lohnt sich erstmal<br />
ein Blick auf den eigenen Speiseplan.<br />
«Am besten schreibt man<br />
ein Ernährungs- und Symptomtagebuch»,<br />
rät Jagemann. Blähend<br />
wirken etwa einige Lebensmittel<br />
wie Kohl oder Hülsenfrüchte. Aber<br />
auch zu viel Fruchtzucker oder Getränke<br />
mit Kohlensäure können die Gasbildung<br />
verstärken, sagt die Expertin.<br />
Wer eine Idee hat, was die Blähungen<br />
oder Flatulenzen begünstigt,<br />
lässt das einfach mal eine Zeit<br />
lang weg und schaut, was passiert.<br />
Meist muss man nicht dauerhaft<br />
verzichten, erklärt Jagemann - nur<br />
vielleicht nicht täglich zwei Obstsmoothies<br />
trinken. Sinnvoll sei auch,<br />
sich nach den Mahlzeiten zu bewegen.<br />
Der gute alte Verdauungsspaziergang<br />
kann dafür sorgen, dass<br />
der Magen besser arbeitet. Hilft die<br />
Ernährungsumstellung nicht, lohnt<br />
sich ein Besuch beim Arzt. (dpa)<br />
© STUDIO GRAND WEB - stock.adobe.com © decade3d - Fotolia<br />
20
Therapie<br />
gegen<br />
den Blackout<br />
So lösen sich<br />
innere Blockaden<br />
Eigentlich sollte der große Auftritt<br />
kein Problem sein. Das Manuskript<br />
steht, das Thema sitzt - und doch<br />
steigt Panik auf, kurz bevor es losgeht.<br />
Lampenfieber vor einem wichtigen<br />
Vortrag kennen viele. Doch<br />
manchmal bleibt es nicht beim bloßen<br />
Nervenflattern - hinzu kommen<br />
Schweißausbrüche, Herzrasen, Zittern,<br />
das Gefühl mentaler Lähmung.<br />
Für einige Menschen sind solche<br />
Situationen Alltag: innere Blockaden,<br />
die sie daran hindern, etwas<br />
erfolgreich zu meistern. «Solche Blockaden<br />
setzen automatisch ein und<br />
laufen im Unterbewusstsein ab», sagt<br />
Ute Gietzen-Wieland, Business- und<br />
Mental-Coach in Bielefeld. Im Prinzip<br />
sind es Angstzustände, die in ganz<br />
verschiedenen Momenten auftreten<br />
können. Die Folge: Betroffene bleiben<br />
weit unter ihren Möglichkeiten.<br />
«Mit dem Einnehmen von angstlösenden<br />
Medikamenten etwa vor<br />
einem Auftritt oder vor einer Prüfung<br />
lässt sich das Problem nicht lösen»,<br />
sagt Bernhard Tille, Coach in<br />
Bad Homburg. Und kritische Situationen<br />
einfach zu vermeiden, ist oft<br />
nicht möglich - und schon gar keine<br />
Lösung. «Wichtig ist vielmehr zu erkennen,<br />
wie Blockaden entstehen<br />
und woher sie kommen», so Tille.<br />
In einem allerersten Schritt kann das<br />
jeder für sich selbst tun: sich hinsetzen<br />
und aufschreiben, was man<br />
in einer bestimmten Situation fühlt.<br />
Wovor man eigentlich konkret Angst<br />
hat. «Die Ursachen für innere Blockaden<br />
finden sich häufig in einem nicht<br />
verarbeiteten Erlebnis in der Kindheit»,<br />
erklärt Cora Besser-Siegmund,<br />
Gut zu wissen<br />
Diplom-Psychologin und Psychotherapeutin<br />
in Hamburg. Das<br />
kann derart belastende oder sogar<br />
traumatische Züge haben,<br />
dass es sich fest im Unterbewusstsein<br />
etabliert hat - und Betroffene<br />
auch Jahrzehnte später blockiert.<br />
Innere Blockaden entstehen jedoch<br />
auch durch negatives Denken: Betroffene<br />
sind dann felsenfest davon<br />
überzeugt, etwas nicht zu können.<br />
Die Angst vor dem Scheitern wird<br />
zur selbsterfüllenden Prophezeiung.<br />
Doch wie lassen sich solche Blockaden<br />
lösen und verarbeiten? «In vielen<br />
Fällen hilft ein Coaching», sagt<br />
Tille. Manchmal ist aber auch eine<br />
Therapie nötig, etwa eine kognitive<br />
Verhaltenstherapie. Dabei deckt<br />
ein Klient gemeinsam mit einem<br />
Therapeuten im Unterbewusstsein<br />
schlummernde negative Gedanken<br />
auf und setzt ihnen neue, positive<br />
Gedanken entgegen. Auch spezielle<br />
Atemtechniken können in belastenden<br />
Momenten für Entspannung<br />
sorgen. Ein anderes Mittel<br />
gegen Blockaden ist die sogenannte<br />
Wingwave-Methode. «Bei diesem<br />
speziellen Coaching wird versucht,<br />
gegen Stress an der Stelle anzugehen,<br />
wo sie herkommt, nämlich<br />
im Gehirn, genau gesagt im limbischen<br />
System», sagt Gietzen-Wieland.<br />
Wer an einer inneren Blockade<br />
leidet, sollte nicht zu lange damit<br />
warten, das Problem anzugehen.<br />
«Je eher man sich der Sache stellt,<br />
desto besser», so Gietzen-Wieland.<br />
Denn Blockaden bremsen die Lebensenergie<br />
aus - mit negativen Folgen<br />
für das eigene Wohlbefinden. (dpa)<br />
21<br />
<strong>Dezember</strong><br />
2019<br />
Januar<br />
2020<br />
Februar<br />
2020<br />
März<br />
2020<br />
April<br />
2020<br />
Mai<br />
2020<br />
Juni<br />
2020<br />
Juli<br />
2020<br />
August<br />
2019<br />
September<br />
2020<br />
Oktober<br />
2020<br />
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Gesundheit<br />
Innen, außen, Kauflächen<br />
Zähne nach festem<br />
Schema<br />
putzen<br />
Beim Zähneputzen gewöhnt man<br />
sich am besten eine feste Reihenfolge<br />
an. Sonst werden etwa die Innenflächen<br />
der Zähne schnell vergessen,<br />
berichtet die «Apotheken Umschau»<br />
(Ausgabe B12/2018). Ein Beispiel für ein<br />
festes Schema: erst die Innenflächen<br />
oben, dann unten, nun die Außenflächen<br />
oben und unten und anschließend<br />
die Kauflächen. Wie genau jeweils am<br />
besten geputzt wird, dafür gibt es keine<br />
allgemeinen Empfehlungen. Möglich<br />
seien etwa kreisende Bewegungen. Dabei<br />
darauf achten, dass die Bürste auch<br />
den Zahnfleischrand berührt. Wichtig<br />
ist, auch zwischen den Zähnen zu reinigen<br />
- am besten mit Zwischenraumbürsten,<br />
die es in unterschiedlichen<br />
Formen und Größen gibt. (dpa)<br />
„Frh übt sich,<br />
wer später ein Meister<br />
sein will.“<br />
IM JAHR 2000<br />
IM JAHR 2016<br />
1.556.792 Einsätze<br />
868.535 Einsätze<br />
489.116 Einsätze<br />
Notfallrettung<br />
Krankentransport<br />
Quelle: Statista 2018<br />
2.239.185 Einsätze<br />
Mehr als fünf Minuten<br />
starke Schmerzen<br />
in der Brust<br />
112 ANRUFEN<br />
Länger als fünf Minuten andauernde<br />
Brustschmerzen können<br />
Anzeichen eines Herzinfarkts sein.<br />
Betroffene oder Angehörige sollten<br />
nicht zögern, die 112 anzurufen. Darauf<br />
weist die Deutsche Herzstiftung<br />
hin. Gerade an Feiertagen und am<br />
Wochenende warteten Patienten oft<br />
zu lange, weil sie entweder nicht an<br />
einen möglichen Herzinfarkt denken<br />
oder weil sie sich nicht trauen, einen<br />
Rettungswagen zu rufen. Damit riskierten<br />
sie ihr Leben - denn bei einem<br />
Herzinfarkt zählt jede Minute.<br />
Wer die 112 anruft, sollte den Verdacht<br />
auf einen Herzinfarkt klar<br />
äußern, rät die Stiftung. Typische<br />
Anzeichen sind neu auftretende<br />
brennende Schmerzen überwiegend<br />
im Brustkorb, die länger als fünf Minuten<br />
anhalten. Sie können in Arme,<br />
Schulterblätter, Hals, Kiefer und<br />
Oberbauch ausstrahlen. Auch starke<br />
Schmerzen zwischen den Schulterblättern<br />
oder im Oberbauch können<br />
auf einen Herzinfarkt hindeuten. Die<br />
Schmerzen sind oft mit einem Engegefühl<br />
verbunden und werden häufig<br />
von Schweißausbrüchen, Übelkeit<br />
und Atemnot begleitet. (dpa)<br />
© lotosfoto - stock.adobe.com © bildkistl - stock.adobe.com<br />
22
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<strong>Dezember</strong><br />
2019<br />
Januar<br />
2020<br />
April<br />
2020<br />
Mai<br />
2020<br />
August<br />
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2020<br />
Juni<br />
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2020<br />
Juli<br />
2020<br />
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<strong>Dezember</strong><br />
2019<br />
Januar<br />
2020<br />
Februar<br />
2020<br />
März<br />
2020<br />
April<br />
2020<br />
Mai<br />
2020<br />
Juni<br />
2020<br />
Juli<br />
2020<br />
August<br />
2019<br />
Gut zu wissen<br />
Das Schlafbedürfnis<br />
finden<br />
Sieben Stunden sind nur Durchschnitt<br />
Schlaf ist eine Typfrage. Nicht jeder<br />
Mensch braucht gleichermaßen<br />
viel Nachtruhe, sagt Schlafforscher<br />
Hans-Günter Weeß. «Bei Einstein waren<br />
es wohl zehn Stunden, bei Napoleon<br />
eher drei», sagt er. «Das Spektrum<br />
ist da sehr breit.» Die sieben<br />
oder acht Stunden, die oft als Empfehlung<br />
genannt werden, seien nur<br />
ein Durchschnittswert, so der Psychologe,<br />
der auch Vorstandsmitglied der<br />
Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung<br />
und Schlafmedizin (DGSM) ist.<br />
Wie viel Schlaf genug ist, muss also jeder<br />
für sich selbst herausfinden: Wer<br />
morgens jedes Mal vom Wecker aus<br />
dem Tiefschlaf gerissen wird, sollte<br />
vermutlich früher ins Bett gehen. «Das<br />
ist ein Hinweis darauf, dass das Schlafbedürfnis<br />
noch nicht erfüllt ist», sagt<br />
Weeß. Allerdings ist früher ins Bett zu<br />
gehen nicht für jeden der richtige Ratschlag.<br />
Denn auch die Schlafzeiten<br />
sind bei jedem Menschen aus genetischen<br />
Gründen anders: Die sogenannten<br />
Lerchen gehen eher früh ins Bett<br />
und stehen ebenso früh wieder auf, bei<br />
den Eulen passiert beides etwas später.<br />
«Im Idealfall gestaltet man seinen Alltag<br />
so, dass er zum Schlaftyp passt»,<br />
erklärt Weeß. «Das kann bis zur Berufswahl<br />
reichen.» Gerade für die Eulen<br />
könnte das allerdings schwierig<br />
werden: Denn ihre ideale Zeit, ins Bett<br />
zu gehen, liegt eigentlich erst zwischen<br />
1:00 und 2:00 Uhr am Morgen -<br />
mit der Schule und vielen<br />
Berufen lässt sich das<br />
wohl nur schwer<br />
kombinieren. (dpa)<br />
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24
Foto: Plantura GmbH/Verlag E. Ulmer/dpa-mag<br />
Aus Abfall Neues ziehen<br />
Wie Gemüsereste<br />
endlos nachwachsen<br />
Nachhaltigkeit ist vielen Verbrauchern<br />
wichtig. Doch selbst wer mit Liste passend<br />
einkauft und versucht, Lebensmittelabfälle<br />
weitestgehend zu vermeiden,<br />
schafft es nicht. Das liegt in der Natur<br />
der Sache: Der Strunk vieler Gemüsesorten<br />
zum Beispiel bleibt nun mal beim<br />
Zubereiten übrig. Aber aus diesen Küchenresten<br />
kann man die Pflanze - quasi<br />
- wieder zum Leben erwecken. Die Pflanzenexpertin<br />
und Buchautorin Melissa<br />
Raupach aus München hat gemeinsam<br />
mit Felix Lill diesen Weg erkundet und<br />
ein Buch mit dem Titel «Regrow your<br />
veggies» geschrieben.<br />
Frage: Was ist Regrowing?<br />
Antwort: Regrowing heißt Nachwachsen<br />
lassen. Also etwas Bestehendem, etwa<br />
einem Salatstrunk, der im Müll landen<br />
würde, neues Leben zu schenken. Das<br />
Zauberwort dafür ist aber die vegetative<br />
Vermehrung.<br />
Frage: Wieso gelingt diese ungeschlechtliche<br />
Vermehrung?<br />
Antwort: Pflanzenzellen sind in gewissem<br />
Maße in der Lage, ihre eigentliche<br />
Aufgabe zu vergessen und sich in junge,<br />
teilungsfähige Zellstrukturen zurückzuentwickeln.<br />
Dieser Prozess wird<br />
Dedifferenzierung genannt. Die daraus<br />
entstehenden Zellen sind totipotent.<br />
Das heißt, es kann theoretisch aus jeder<br />
Zelle noch alles werden. So kann<br />
beispielsweise ein Basilikum-Steckling<br />
am eigentlichen Spross neue Wurzeln<br />
entwickeln, und es bildet sich<br />
eine neue Basilikumpflanze. Was viele<br />
daran spannend finden, ist, dass die<br />
Pflanze ein Klon der Mutterpflanze ist<br />
- und somit über das gleiche genetische<br />
Material wie die Mutterpflanze verfügt.<br />
Frage: Mit welchem Gemüse klappt<br />
das am besten?<br />
Antwort: Wirklich, wirklich toll und vor<br />
allem relativ fix klappt es mit Lauchzwiebeln.<br />
Das würde ich für die Starter empfehlen<br />
oder wenn man mit Kindern das<br />
Regrowing ausprobieren möchte. Da ist<br />
die Erfolgsgarantie am höchsten, und man<br />
sieht auch relativ schnell, dass etwas Neues<br />
wächst. Lauch und Romana-Salat sind<br />
weitere Pflanzen, die man prima als Einsteigermodell<br />
ausprobieren kann.<br />
Frage: Wie vermehre ich die Lauchzwiebel?<br />
Antwort: Nach dem Schneiden der Lauchzwiebel<br />
gibt man in der Regel den letzten<br />
Rest mit den Wurzeln in den Müll. Beim<br />
Regrowing schneidet man den Strunk etwas<br />
großzügiger ab, er sollte mindestens<br />
fünf Zentimeter lang sein. Ich setze ihn<br />
nun in ein Glas Wasser, das ich regelmäßig<br />
wechsle. Sonst riecht es auch schnell<br />
und man bekommt ein Fäulnisproblem.<br />
Umwelt<br />
Nach einigen Tagen wird man vielleicht<br />
schon sehen, dass der Strunk anfängt,<br />
neu auszutreiben. Nun kann man ihn<br />
in einen Topf mit Pflanzenerde setzen,<br />
regelmäßig gießen und ihm einen hellen<br />
Standort geben. Und dann kann<br />
man dem Lauch förmlich dabei zusehen,<br />
wie er neu sprießt und wächst.<br />
Frage: Klappt das nur mit Pflanzen,<br />
die bei uns im Garten wachsen, oder<br />
auch mit den Exoten?<br />
Antwort: Man kann das auch mit den exotischeren<br />
Pflanzen machen, zum Beispiel<br />
mit der Ananas. Auch da nimmt man den<br />
Strunk, der normalerweise im Müll landen<br />
würde, und gibt ihn erst mal in Wasser,<br />
bis er wurzelt. Dann einpflanzen. Aber um<br />
Früchte zu ziehen, muss man schon sehr<br />
geduldig sein und auch optimale Standortbedingungen<br />
bieten können, also zum Beispiel<br />
einen Wintergarten, wo es das ganze<br />
Jahr über konstant warm ist. Dort kann<br />
es klappen. Aber letztlich ist das Tolle am<br />
Regrowing - was ich auch gerade gut finde<br />
-, dass man so auch einfach eine schicke<br />
Zimmerpflanze gewinnen kann. Sie kann<br />
ein Geschenk sein - aus etwas, was man<br />
sonst in den Müll werfen würde. (mag)<br />
25
Umfrage<br />
Ob pragmatisch oder intuitiv: Bei<br />
der Entscheidung für oder gegen<br />
eine Immobilie gehen die Deutschen<br />
sehr unterschiedlich vor. Das zeigt die<br />
aktuelle Wohntraumstudie von Interhyp,<br />
für die 2.600 Bundesbürger befragt<br />
wurden.<br />
Die Bauchgefühl-Entscheider<br />
„Ich habe eher emotional entschieden,<br />
nach meinem Bauchgefühl: Ich<br />
hatte das Gefühl, die Immobilie passt<br />
einfach“ - diese Aussage trifft für 23<br />
Prozent der Befragten zu. Dabei sagen<br />
mehr Frauen als Männer, dass<br />
sie auf ihr Bauchgefühl gehört haben<br />
(25 Prozent gegenüber 20 Prozent).<br />
Die Verliebten<br />
Liebe auf den ersten Blick gibt es<br />
offenbar nicht nur zwischen Menschen.<br />
Auch zwischen Immobilien<br />
und ihren künftigen Besitzern kann<br />
es funken. Laut Interhyp sagen 14<br />
Prozent der Befragten: „Ich habe<br />
mich direkt in die Immobilie verliebt.“<br />
Interessant: Die Verliebtheit<br />
ist offenbar ansteckend. Unter den<br />
Immobiliensuchenden aus Haushalten<br />
mit mindestens 4 Personen<br />
äußerten sich sogar 20 Prozent derart<br />
begeistert über ihre Immobilie.<br />
Die sachlichen Prüfer<br />
Rund 28 Prozent der Befragten prüfen<br />
sachlich, ob ihre Ansprüche erfüllt<br />
werden. Sie wissen, was sie wollen und<br />
kennen den Markt. Für sie zählen oft<br />
klassische Faktoren wie Größe, Schnitt,<br />
Preis und Lage. Für Überraschungen<br />
und spontanes Umschwenken auf eine<br />
Immobilie, die nicht den Kriterien entspricht,<br />
sind sie weniger empfänglich.<br />
Unter den Käufern ist dieser Typ häufiger<br />
vertreten als unter den Mietern<br />
(31 Prozent gegenüber 26 Prozent).<br />
Die Pro-Contra-Entscheider<br />
Die Pro-Contra-Entscheider, zu<br />
denen rund 8 Prozent der Befragten<br />
zählen, halten es bei der Immobiliensuche<br />
ein wenig wie bei der<br />
Auswahl des neuesten Smartphones<br />
oder Autos. Sie wägen Pro und Contra<br />
ab: Was spricht für die Immobilie?<br />
Was spricht dagegen? Dieser<br />
Entscheidungstyp ist zusammen mit<br />
den sachlichen Prüfern der rationalen<br />
Vorgehensweise zuzuordnen,<br />
zu der damit insgesamt 36 Prozent<br />
der Befragten zählen. Aber nicht<br />
alle Entscheidungsstile lassen sich<br />
so klar den Kategorien „sachlich“<br />
oder „emotional“ zuordnen, manchmal<br />
wird die Immobilie einfach als<br />
letzte Chance oder - im Gegenteil -<br />
als Glücksfall empfunden.<br />
Die Letzte-Chance-Entscheider<br />
Rund 10 Prozent der Befragten betrachten<br />
die gewählte Immobilie<br />
als ihre letzte Chance. Sie wissen<br />
eigentlich, was sie wollen, bekommen<br />
es aber nicht. Stattdessen nehmen<br />
sie, was einigermaßen passt.<br />
Dieser Entscheidungstyp ist häufiger<br />
in größeren Städten als auf dem<br />
Land anzutreffen (14 Prozent gegenüber<br />
9 Prozent). Bei einem Immobilienkauf<br />
möchten die Menschen<br />
aber offenbar weniger Kompromisse<br />
eingehen: Unter Käufern ist dieser<br />
Typ mit 6 Prozent seltener vertreten<br />
als unter Mietern (14 Prozent).<br />
Die Glückspilze<br />
Immerhin 17 Prozent der Befragten sagen,<br />
dass die Immobilie regelrecht zu<br />
ihnen gefunden hat. Die Suche nach<br />
Haus oder Wohnung hatte oftmals noch<br />
nicht begonnen - als sich eine günstige<br />
Gelegenheit bot. Ähnlich wie die<br />
Letzte-Chance-Entscheider haben die<br />
Glückpilze gerade keine Alternativen.<br />
Aber die brauchen sie auch gar nicht,<br />
denn die Wohnung oder das Haus ist<br />
bereits ihre Traumimmobilie. (ots)<br />
© obs/Interhyp AG<br />
26
Arbeitswelt<br />
Zeitarbeitsbranche<br />
schrumpft<br />
und hofft auf die positiven<br />
Effekte der Digitalisierung<br />
Die Konjunktur in Deutschland<br />
kühlt ab und das bekommt auch<br />
die Zeitarbeitsbranche zu spüren:<br />
Die Zahl der Zeitarbeitnehmer ist<br />
in der zweiten Jahreshälfte 2018<br />
um fast 10 Prozent eingebrochen.<br />
Für 2019 rechnet die Branche mit<br />
einem zusätzlichen Rückgang des<br />
Marktvolumens um drei Prozent.<br />
Erst ab 2020 könnte sich die Anzahl<br />
der Zeitarbeiter wieder stabilisieren,<br />
wobei sie aber nicht<br />
mehr an das Niveau von 2017 anknüpfen<br />
wird, als über eine Million<br />
Menschen in Deutschland als Zeitarbeitnehmer<br />
beschäftigt waren.<br />
Zu diesen Ergebnissen kommt eine<br />
Studie der Wirtschaftsprüfungsund<br />
Beratungsgesellschaft PwC, für<br />
die aktuellen Daten der Bundesagentur<br />
für Arbeit ausgewertet und<br />
36 deutsche Zeitarbeitsfirmen ab<br />
1 Mio. Euro Jahresumsatz befragt<br />
wurden. „Die negative gesamtwirtschaftliche<br />
Entwicklung und<br />
der Druck auf deutschen Schlüsselindustrien<br />
wie die Automobilbranche<br />
machen sich in der Zeitarbeitsbranche<br />
bereits bemerkbar“,<br />
kommentiert PwC-Experte Dr.<br />
Ralph Niederdrenk die Ergebnisse.<br />
Konjunktur, Fachkräftemangel und<br />
Regulierung dämpfen Wachstum<br />
Tatsächlich nennt mehr als die<br />
Hälfte der befragten Firmen (53<br />
Prozent) die konjunkturelle Abschwächung<br />
als Grund für ihren zurückhaltenden<br />
Blick in die Zukunft.<br />
Bei der Befragung aus dem Vorjahr<br />
lag dieser Anteil noch bei lediglich<br />
8 Prozent. Gleichzeitig spielen<br />
aber weiterhin auch strukturelle<br />
Themen wie der Fachkräftemangel<br />
und die strengere Regulierung<br />
von Zeitarbeit in Deutschland eine<br />
Rolle: 58 Prozent sehen in der Beschränkung<br />
der Überlassungsdauer<br />
von Arbeitnehmern einen wachstumshemmenden<br />
Faktor, 56 Prozent<br />
führen die weiterhin schlechte<br />
Verfügbarkeit von Fachkräften an.<br />
Nur jeder Zweite will Geschäftsmodell<br />
anpassen<br />
Die beste Schutzmaßnahme, um<br />
sich gegen die wirtschaftliche Abkühlung<br />
und damit verbundene Umsatzeinbußen<br />
zu wappnen, sehen<br />
vier von fünf der befragten Zeitarbeitsfirmen<br />
(78 Prozent) in einer<br />
Spezialisierung auf nicht-zyklische<br />
Nischen mit hoher Nachfrage, etwa<br />
die Bereiche Pflege und IT. 56 Prozent<br />
halten flexible Kostenstrukturen<br />
für eine gute Prävention. Eine<br />
Anpassung des Geschäftsmodells,<br />
etwa die Reduktion der Standorte,<br />
plant hingegen nicht einmal die<br />
Hälfte der Befragten (47 Prozent).<br />
Wer eine Veränderung beim Geschäftsmodell<br />
in Betracht zieht,<br />
will sich auf bestimmte Nischen<br />
und Berufsgruppen spezialisieren<br />
(54 Prozent) oder setzt auf disruptive<br />
Geschäftsmodelle (43 Prozent).<br />
Auch Fusionen und Übernahmen<br />
sowie strategische Allianzen sind<br />
für viele (43 Prozent) eine Option.<br />
„Zeitarbeitsfirmen brauchen<br />
eine klare strategische Ausrichtung,<br />
um sich in einem schwierigen<br />
Marktumfeld zu positionieren.<br />
Dies kann durch den Fokus auf<br />
ein innovatives Geschäftsmodell<br />
wie eine Online-Plattform erfolgen,<br />
aber auch durch eine Branchenspezialisierung<br />
oder die<br />
Digitalisierung ihrer Wertschöpfungskette“,<br />
so Niederdrenk.<br />
Sechs von zehn Unternehmen<br />
sehen die Digitalisierung als<br />
Chance<br />
Die Digitalisierung sehen 58 Prozent<br />
der Unternehmen in der aktuellen<br />
Situation als Chance. Das sind 10 Prozentpunkte<br />
mehr als im Vorjahr. Gut<br />
drei Viertel der Befragten (77 Prozent)<br />
sehen in der digitalen Transformation<br />
vor allem eine gute Möglichkeit,<br />
um ihre internen Prozesse<br />
zu vereinfach und zu beschleunigen.<br />
Zwei Drittel erhoffen sich dadurch<br />
eine steigende Kundenzufriedenheit,<br />
da sie offene Stellen schneller<br />
und passender mit geeigneten Kandidaten<br />
besetzen können. Die Hälfte<br />
der Befragten spricht von der Möglichkeit,<br />
die Margen zu erhöhen<br />
und die Profitabilität zu verbessern.<br />
Lokale Standorte bleiben unverzichtbar<br />
Trotz fortschreitender Digitalisierung<br />
geht die große Mehrheit<br />
der Befragten (85 Prozent) davon<br />
aus, dass sie auch künftig nicht auf<br />
lokale Standorte verzichten kann.<br />
Online-Modelle werden nach Ansicht<br />
der Befragten nur eine komplementäre<br />
Rolle einnehmen, denn<br />
die Nähe zu den Zeitarbeitnehmern<br />
ist und bleibt ein wichtiges Kriterium,<br />
um sich vom Wettbewerb abzuheben.<br />
PwC-Experte Niederdrenk<br />
rät: „Zeitarbeitsfirmen sollten ihr<br />
traditionelles Geschäftsmodell mit<br />
einer hohen lokalen Präsenz kritisch<br />
prüfen und gezielt um digitale<br />
Möglichkeiten ergänzen. Das<br />
Ziel sollte weniger darin bestehen,<br />
den Umsatz zu maximieren als vielmehr<br />
für stabile Profitabilität zu<br />
sorgen und in die nachhaltige Beziehung<br />
zu Zeitarbeitnehmern<br />
und Kunden zu investieren.“ (idw)<br />
27
Umwelt<br />
Mehr Kunststoffe<br />
recyclingfähig machen<br />
Dass schon beim Design von Produkten<br />
an deren Recycling-Fähigkeit<br />
gedacht wird, ist bislang oft nur<br />
ein Wunsch vieler Kunststoff-Recycler.<br />
In einem neuen Forschungsprojekt der<br />
Julius-Maximilians-Universität Würzburg,<br />
des Kunststoff-Zentrums – SKZ<br />
und zweier Partner aus der bayerischen<br />
Kunststoffindustrie wird nun darauf<br />
hingearbeitet, diesen Wunsch zu<br />
realisieren. Ob es sich um mehrlagige<br />
Lebensmittel-Verpackungen, die Ummantelung<br />
von Stromkabeln oder eine<br />
Zahnbürste handelt: Viele Produkte<br />
aus Kunststoff lassen sich nicht recyceln.<br />
Das ist zum Beispiel dann der<br />
Fall, wenn die Produkte aus mehreren<br />
Materialien bestehen, die sich nicht<br />
oder nicht gut genug voneinander<br />
trennen lassen. Nur 16 Prozent des in<br />
Deutschland anfallenden Kunststoffabfalls<br />
werden hier auch recycelt. Diese<br />
Zahl nennt der Plastikatlas 2019,<br />
den der Bund für Umwelt und Naturschutz<br />
und die Heinrich-Böll-Stiftung<br />
veröffentlicht haben. Der Löwenanteil<br />
des Kunststoffabfalls wird<br />
demnach in Müllverbrennungsanlagen<br />
„energetisch verwertet“ oder<br />
als Ersatzbrennstoff eingesetzt.<br />
Entwicklung und Recycling sind bislang<br />
getrennte Welten<br />
Mehr Kunststoffe recyclingfähig machen:<br />
Daran arbeiten seit Juli 2019 der<br />
Lehrstuhl für BWL und Wirtschaftsinformatik<br />
der Julius-Maximilians-Universität<br />
(JMU) Würzburg,<br />
das Kunststoff-Zentrum SKZ und<br />
zwei Partner aus der bayerischen<br />
Kunststoffindustrie. Ihr Projekt<br />
wird vom Bayerischen Staatsministerium<br />
für Umwelt und Verbraucherschutz<br />
finanziell gefördert.<br />
Die Partner verfolgen das Ziel, die<br />
Recyclingfähigkeit von Kunststoffen<br />
durch eine Reduzierung der<br />
Materialkomponenten zu steigern.<br />
„Wir setzen beim Produktdesign an,<br />
weil dort das Thema Kreislauffähigkeit<br />
bisher kaum eine Rolle spielt“,<br />
sagt Dr. Jan Werner vom SKZ, einem<br />
Institut der Zuse-Gemeinschaft.<br />
„Entwickler und Recycler leben in<br />
völlig getrennten Welten, es gibt<br />
keinerlei Informationsaustausch.“<br />
Darum werden im Design oft Materialien<br />
ausgewählt, die beim Recycling<br />
erhebliche Probleme machen.<br />
Digitale Plattform liefert Informationen<br />
über Materialien<br />
Nun ist es im Projekt geplant, die beiden<br />
Welten miteinander in Kontakt zu<br />
bringen. Dafür soll künftig eine Software-Plattform<br />
sorgen, auf der Informationen<br />
über die Kreislauffähigkeit<br />
verschiedener Kunststoffe und Materialkombinationen<br />
abrufbar sind.<br />
So können die Entwickler Kriterien<br />
wie Funktionalität, Ressourceneffizienz<br />
und Kreislauffähigkeit gegeneinander<br />
abwägen und eine entsprechend<br />
verbesserte Materialauswahl<br />
treffen. Für die Gestaltung der Plattform<br />
ist ein JMU-Team um Norman<br />
Pytel und Professor Axel Winkelmann<br />
zuständig. „Als Ergebnis möchten<br />
wir der Produktentwicklung<br />
digitale Werkzeuge zur Verfügung<br />
stellen, die bei der Materialauswahl<br />
eine Entscheidungshilfe sind – immer<br />
mit dem Ziel, die Kreislauffähigkeit<br />
von Kunststoffprodukten<br />
zu steigern“, sagt Doktorand Pytel.<br />
Teil eines bayerischen Projektverbunds<br />
für mehr Ressourceneffizienz<br />
Das Projekt heißt „Digitale multikriterielle<br />
Materialauswahl zur optimierten<br />
Kreislauffähigkeit von<br />
Kunststoffprodukten – DIMOP“. Es<br />
wird vom Freistaat Bayern im Rahmen<br />
des „Projektverbunds für mehr<br />
Ressourceneffizienz in der bayerischen<br />
Wirtschaft, insbesondere für<br />
KMU und Handwerk – ForCYCLE II“<br />
gefördert. Das Projekt ist im Juli 2019<br />
gestartet und hat eine Laufzeit von<br />
drei Jahren.<br />
(idw/ Julius-Maximilians-Universität<br />
Würzburg)<br />
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1 Monat<br />
3 Monate<br />
<strong>Dezember</strong><br />
2019<br />
Januar<br />
2020<br />
April<br />
2020<br />
Mai<br />
2020<br />
August<br />
2019<br />
September<br />
2020<br />
monatlich<br />
290,- €<br />
6 Monate<br />
Februar<br />
2020<br />
Juni<br />
2020<br />
Oktober<br />
2020<br />
monatlich<br />
250,- €<br />
12 Monate<br />
März<br />
2020<br />
Juli<br />
2020<br />
November<br />
2020<br />
Alle Preise verstehen sich zzgl. MwSt.
Studie<br />
61 %<br />
Jeder<br />
Sechs von zehn Smartphone-<br />
Besitzern ein Mobiltelefon, das<br />
höchstens ein Jahr alt ist.<br />
25 %<br />
Vierte besitzt ein Smartphone<br />
im Alter zwischen 13 und<br />
24 Monaten.<br />
Laut einer Studie von<br />
Bitkom Research geht<br />
hervor ... (mag)<br />
52 %<br />
Kommt die neueste Smartphone-<br />
Modellgeneration auf den Markt,<br />
schreitet jeder Zweite zum Kauf.<br />
444 €<br />
2018 gaben Verbraucher im<br />
Schnitt 444 Euro für ein neues<br />
Smartphone aus<br />
12 %<br />
Nur jeder Achte gab an, sein aktuelles<br />
Smartphone länger als zwei<br />
Jahre zu besitzen.<br />
© cristalov - stock.adobe.com<br />
29
Gut zu wissen<br />
Inkassoanforderungen<br />
Rechtens oder nicht?<br />
Eine Rechnung nicht bezahlt, auf Mahnungen<br />
nicht reagiert - und auf einmal<br />
liegt Post von einer Inkassofirma<br />
im Briefkasten. Nicht jedes Schreiben,<br />
das Verbraucher erhalten, stammt von<br />
einem seriösen Unternehmen. Und viele<br />
Forderungen, die verschickt werden,<br />
sind nicht berechtigt, wie Erfahrungen<br />
der Verbraucherzentrale Brandenburg<br />
zeigen.<br />
Von Februar bis November 2018 sammelten<br />
die Verbraucherschützer<br />
über die Internetseite inkasso-check.<br />
de die Erfahrungen von mehr als 40<br />
000 Nutzern ein. Das Ergebnis: Mehr<br />
als 20 Prozent der Forderungen wurden<br />
auf Basis der Nutzerangaben als<br />
unberechtigt eingestuft. Das Problem:<br />
Zahlungsaufforderungen durch Inkassounternehmen<br />
setzen die Empfänger<br />
oft unter großen Druck. Wichtig deshalb<br />
aus Sicht von Michèle Scherer<br />
von der Verbraucherzentrale Brandenburg:<br />
«Immer erst einmal Ruhe bewahren»<br />
und das Schreiben unter die<br />
Lupe nehmen. Denn die Inkassofirma<br />
muss Angaben sowohl zur Forderung<br />
als auch zum Gläubiger machen - also<br />
welche Firma sie beauftragt und welchen<br />
Grund die Sache hat. «Verbraucher<br />
erkennen so schnell, ob die Forderung<br />
berechtigt ist», sagt Marco<br />
Weber vom Bundesverband Deutscher<br />
Inkasso-Unternehmen (BDIU) in Berlin<br />
Auf den Internetseiten der Verbraucherschützer<br />
können Empfänger ihre<br />
Forderungen im Zweifel überprüfen.<br />
Gegebenenfalls bekommen sie einen<br />
Musterbrief, den sie direkt an die Inkassofirma<br />
senden können - zum Beispiel,<br />
um der Forderung zu widersprechen.<br />
Generell gilt: «Inkassounternehmen<br />
müssen bei Gerichten zugelassen und<br />
registriert sein», erklärt Eugénie Zobel<br />
von der Stiftung Warentest in Berlin.<br />
Entsprechend sind Inkassounternehmen<br />
im Internet im Rechtsdienstleistungsregister<br />
gelistet. «Auch die Mitgliedschaft<br />
im BDIU ist ein Indiz für<br />
Seriosität», betont Weber. Bei dem<br />
Verband gibt es eine Beschwerdestelle,<br />
an die sich Verbraucher bei Problemen<br />
mit Inkassofirmen wenden<br />
können. In kniffligen Angelegenheiten<br />
kann der BDIU schlichten und das<br />
Mitgliedsunternehmen muss sich an<br />
den Schlichtungsspruch halten. In<br />
der Branche tummeln sich aber viele<br />
schwarze Schafe. Vermeintliche Inkassofirmen<br />
verschicken Zahlungsaufforderungen<br />
auch oft per Mail, die mit<br />
Drohungen wie weiteren Mahnungen,<br />
Gerichtsvollzieher und Lohnpfändung<br />
gespickt sind. «Mit solchen Mails wird<br />
reine Abzocke versucht», warnt Zobel.<br />
Darauf weist auch Weber hin: «Im<br />
Moment kursieren wieder frei erfundene<br />
Forderungen angeblicher Inkassounternehmen,<br />
etwa über Gewinnspiele<br />
oder für die Inanspruchnahme<br />
von Erotikdiensten», erklärt der Verbandsvertreter.<br />
Das Geld dafür sollen<br />
die Empfänger von Zahlungsaufforderungen<br />
auf ausländische Konten überweisen<br />
- was Betroffene an der IBAN<br />
leicht erkennen. Weber rät, auf betrügerische<br />
Mahnungen per Mail gar<br />
nicht zu reagieren und sie umgehend<br />
zu löschen. Betroffene sollten am besten<br />
die Polizei informieren. Kommt die<br />
betrügerische Mahnung per Brief, sollte<br />
dem schriftlich widersprochen werden.<br />
Keine Kosten fallen an, wenn das<br />
Inkassounternehmen die Forderung gekauft<br />
hat. Dann nämlich betreibt es das<br />
Inkasso in eigener Sache. Massives Unter-Druck-setzen<br />
mit einem Eintrag bei<br />
der Schufa oder einer anderen Auskunftei<br />
sind ebenfalls nicht rechtens. (mag)<br />
30<br />
Viele schwarze<br />
Schafe darunter<br />
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Verbrauchertipp<br />
Lebensmittel<br />
an die Haustür<br />
gibt man seine Bestellung auf, und ein<br />
Bote bringt sie an die Haustür. Der<br />
Käufer muss im Laden weder nach<br />
den Produkten suchen noch sich an<br />
der Kasse anstellen oder schwere<br />
Tüten nach Hause schleppen. Die<br />
Vorteile eines Lebensmittel-Lieferdienstes<br />
scheinen auf den ersten<br />
Blick ganz klar zu überwiegen.<br />
Einschränkung bei Lebensmittel-Lieferservices:<br />
«Das Zeitfenster,<br />
in denen die Waren nach Hause geliefert<br />
werden, kann je nach Anbieter<br />
unterschiedlich sein», erklärt<br />
Georg Tryba von der Verbraucherzentrale<br />
Nordrhein-Westfalen in<br />
Düsseldorf. Außerdem fällt durch<br />
die Lieferung Verpackungsmüll an.<br />
© ronstik - stock.adobe.com<br />
Was bei<br />
Lieferdiensten<br />
zu beachten<br />
ist<br />
Brot, Fisch, Käse, Gemüse und noch<br />
vieles mehr: Der Einkaufszettel ist<br />
lang, und bis er abgearbeitet ist, kann<br />
es dauern. Wer keine Zeit oder keine<br />
Lust hat, nach Feierabend durch den<br />
Supermarkt zu hetzen oder wer dazu<br />
gesundheitlich oder altersbedingt<br />
nicht in der Lage ist, der kann sich<br />
Essen und Trinken auch nach Hause<br />
liefern lassen.<br />
Das geht einfach: Auf der Website des<br />
jeweiligen Online-Supermarktes<br />
Aber es gibt ein paar Haken. «Die<br />
größte Herausforderung ist die Einhaltung<br />
der Kühlkette», sagt Ina<br />
Bockholt von der Stiftung Warentest<br />
in Berlin. So besteht die Gefahr,<br />
dass Kühlwaren wie Hähnchenbrust,<br />
Schlagsahne oder Mozzarella zu warm<br />
angeliefert werden. Ist die Kühlkette<br />
unterbrochen, können sich Keime<br />
vermehren. Die Folge: Die Lebensmittel<br />
verderben vorzeitig und sorgen<br />
bei einem Verzehr schlimmstenfalls<br />
für Erkrankungen. «Verbraucher sollten<br />
zu warme Produkte direkt beim<br />
Händler reklamieren, etwa per Telefon<br />
oder E-Mail», rät Bockholt.Nicht nur<br />
zu warme Produkte können Kunden<br />
beanstanden, sondern zum Beispiel<br />
auch schimmelige Ware. «Der Kunde<br />
hat grundsätzlich ein sogenanntes<br />
Mängelgewährleistungsrecht», erklärt<br />
Christian Böttcher vom Bundesverband<br />
des Deutschen Lebensmittelhandwerks<br />
in Berlin. Dieses Recht<br />
kann je nach Lebensmittel-Lieferdienst<br />
unterschiedlich gestaltet sein.<br />
«Bei einigen Diensten kann mangelhafte<br />
Ware über die Kundenhotline beanstandet<br />
werden, bei anderen erfolgt<br />
die Reklamation direkt beim Boten», so<br />
Böttcher. Ein sonst übliches 14-tägiges<br />
Widerrufsrecht ist bei Lebensmitteln<br />
aus Gründen des Gesundheitsschutzes<br />
ausgeschlossen. Eine weitere mögliche<br />
Online gekaufte Lebensmittel erreichen<br />
den Kunden entweder in Tüten<br />
oder in Mehrweg-Transportkisten.<br />
Mitunter kommt die Ware auch im<br />
Postpaket aus Pappe. «Häufig schützen<br />
Folien aus Kunststoff oder Packpapier<br />
Empfindliches wie Eier oder<br />
Glasflaschen zusätzlich vor Bruch»,<br />
erläutert Bockholt. Händler, die teils<br />
in Papier und teils in Kunststoff verpacken,<br />
verursachen einen Müllmix,<br />
der für den Kunden oft mühsam zu<br />
sortieren ist. «Optimal ist es natürlich,<br />
wenn der Lieferdienst den Müll<br />
gratis wieder mitnimmt», so Bockholt.<br />
Verbraucher sollten sich danach bei<br />
ihrem Anbieter erkundigen. Wirklich<br />
preisgünstig ist das Einkaufen von Lebensmitteln<br />
über einen Lieferdienst<br />
nicht. «Unmittelbar im Laden ist zumeist<br />
die Auswahl an günstigen Handelsmarken<br />
größer als im Online-Angebot»,<br />
erklärt Tryba. Viele Anbieter<br />
setzen einen Mindestbestellwert voraus.<br />
Hinzu kommen Liefergebühren,<br />
die bei mehr als fünf Euro liegen<br />
können. «Teils verringern sich<br />
ab einer bestimmten Bestellsumme<br />
die Liefergebühren oder sie fallen<br />
ganz weg», sagt Bockholt. Einige Anbieter<br />
erheben für Gekühltes eine<br />
Extra-Gebühr. Es können also einige<br />
zusätzliche Kosten entstehen. (dpa)<br />
Format: 210mm x 80mm<br />
einmalig<br />
350,- €<br />
monatlich<br />
325,- €<br />
1 Monat<br />
3 Monate<br />
<strong>Dezember</strong><br />
2019<br />
Januar<br />
2020<br />
April<br />
2020<br />
Mai<br />
2020<br />
August<br />
2019<br />
September<br />
2020<br />
monatlich<br />
290,- €<br />
6 Monate<br />
Februar<br />
2020<br />
Juni<br />
2020<br />
Oktober<br />
2020<br />
monatlich<br />
250,- €<br />
12 Monate<br />
März<br />
2020<br />
Juli<br />
2020<br />
November<br />
2020<br />
Alle Preise verstehen sich zzgl. MwSt.
Gut zu wissen<br />
Die Supermarktregale bieten eine breite Auswahl<br />
an Fruchtsäften, Fruchtnektaren und Fruchtsaftgetränken.<br />
Doch wo liegt der Unterschied?<br />
Fruchtsaft:<br />
Er darf gemäß Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung<br />
keinen<br />
Zusatz an Wasser oder Zucker enthalten.<br />
Er wird direkt aus der Frucht<br />
gewonnen.<br />
Er kann aber auch aus Fruchtsaftkonzentrat<br />
hergestellt und dann durch<br />
den Zusatz der entsprechenden Menge<br />
Trinkwasser sowie gegebenenfalls<br />
durch den Zusatz von Aroma, Fruchtfleisch<br />
und Zellen aus der gleichen<br />
Fruchtart wiederhergestellt werden.<br />
Die Verwendung von Fruchtsaftkonzentrat<br />
muss gekennzeichnet werden.<br />
Zur Korrektur des Geschmacks ist der<br />
Zusatz von Zitronen- oder Limettensaft<br />
oder deren Konzentrat in gesetzlich<br />
definierten Mengen zulässig. Außerdem<br />
darf Saft mit Vitaminen und<br />
Mineralstoffen angereichert werden.<br />
Fruchtnektar:<br />
Er darf gemäß Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung<br />
mit Zusatz<br />
von Wasser und bis zu 20 % Zuckerarten,<br />
Süßungsmitteln oder Honig hergestellt<br />
werden. Auch Aroma, Fruchtfleisch und<br />
Zellen, die aus derselben Fruchtart gewonnen<br />
werden, dürfen zugesetzt werden. Der<br />
Mindestgehalt an Fruchtsaft oder Fruchtmark<br />
ist gesetzlich festgelegt und liegt für<br />
Früchte mit saurem, zum unmittelbaren<br />
Genuss nicht geeignetem Saft wie schwarze<br />
Johannisbeeren bei 25 %. Für Früchte<br />
mit zum unmittelbaren Genuss geeigneten<br />
Saft wie Äpfel oder Birnen liegt er bei<br />
50 %. Der Mindestgehalt an Fruchtsaft<br />
muss auf dem Etikett angegeben werden.<br />
Zur Korrektur des Geschmacks ist der<br />
Zusatz von Zitronen- oder Limettensaft<br />
oder deren Konzentrat in gesetzlich<br />
definierten Mengen zulässig. Außerdem<br />
darf Nektar mit Vitaminen und<br />
Mineralstoffen angereichert werden.<br />
Fruchtsaftgetränk:<br />
Es gehört zu den Erfrischungsgetränken<br />
und besteht meist aus Wasser,<br />
Fruchtsaft oder -mark sowie Zucker,<br />
Süßungsmitteln und Aromen. Die Leitsätze<br />
der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission<br />
für Erfrischungsgetränke<br />
geben vor, wie viel Fruchtsaft<br />
die unterschiedlichen Fruchtsaftgetränke<br />
mindestens enthalten sollen.<br />
Bei Saft von Kernobst, Trauben oder<br />
Mischungen daraus müssen mindestens<br />
30 % enthalten sein, bei Zitrusfrüchten<br />
oder Mischungen aus Zitrusfrüchten<br />
6 % und bei anderen Früchten<br />
oder Mischungen daraus mindestens<br />
10 %. Außerdem dürfen natürliche<br />
Aromastoffe verwendet werden, die<br />
nicht unbedingt von den namensgebenden<br />
Früchten stammen müssen.<br />
(idw/ Bundesamt für Verbraucherschutz und<br />
Lebensmittelsicherheit (BVL))<br />
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325,- €<br />
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3 Monate<br />
<strong>Dezember</strong><br />
2019<br />
Januar<br />
2020<br />
April<br />
2020<br />
Mai<br />
2020<br />
August<br />
2019<br />
September<br />
2020<br />
monatlich<br />
290,- €<br />
6 Monate<br />
Februar<br />
2020<br />
Juni<br />
2020<br />
Oktober<br />
2020<br />
monatlich<br />
250,- €<br />
12 Monate<br />
März<br />
2020<br />
Juli<br />
2020<br />
November<br />
2020<br />
Alle Preise verstehen sich zzgl. MwSt.
Studie<br />
Automobilbarometer 2019<br />
Ist Elektromobilität<br />
umweltfreundlich?<br />
Verbraucher sagen „Jein“<br />
Die Entwicklung der Elektromobilität<br />
ist eine wichtige Säule bei der<br />
Bekämpfung des Klimawandels. Das sehen<br />
weltweit auch die Verbraucher so.<br />
Nach den Ergebnissen des Automobilbarometers<br />
2019 von Consors Finanz<br />
ist mit 89 Prozent eine deutliche Mehrheit<br />
der Meinung, dass das Elektroauto<br />
umweltfreundlich ist. Die alternative<br />
Antriebstechnik könne insbesondere<br />
die Luftverschmutzung in dicht besiedelten<br />
Städten signifikant reduzieren.<br />
Zugleich schränken aber 36 Prozent<br />
ein: Die allgemeine Umweltbilanz<br />
des Elektroautos hänge entscheidend<br />
von der Art der Stromerzeugung ab<br />
und davon, wie die Batterien gesammelt<br />
und recycelt werden. Besonders<br />
skeptisch zeigen sich die Deutschen.<br />
Über die Hälfte (52 Prozent) sind der<br />
Ansicht, dass die Gesamtökobilanz<br />
des E-Autos in Bezug auf Treibhausgasemissionen<br />
nicht besser ist als bei<br />
einem Auto mit Verbrennungsmotor.<br />
die Ökobilanz des Elektroautos geht“,<br />
konstatiert Bernd Brauer, Head of<br />
Automotive Financial Services von<br />
Consors Finanz. Bei ihrer Herstellung<br />
und beim Recycling wird eine große<br />
Menge an Kohlendioxid erzeugt. Zudem<br />
werden seltene Rohstoffe eingesetzt,<br />
deren Förderbedingungen<br />
sowohl aus ökologischen als auch aus<br />
sozialen Gründen umstritten sind. Die<br />
Befragten sind sich dessen bewusst.<br />
So stellt für 88 Prozent (90 Prozent in<br />
Deutschland) die Herstellung von Batterien<br />
und deren Verwertung ein ernstes<br />
Umweltproblem dar. 82 Prozent<br />
empfinden das auch für die Verwendung<br />
seltener Materialien. Erstaunlich:<br />
Damit befindet sich das E-Auto in<br />
diesem Punkt in der Einschätzung der<br />
Konsumenten auf gleicher Ebene wie<br />
Autos mit Verbrennungsmotor. Denn<br />
ebenfalls 87 Prozent sehen in der Nutzung<br />
fossiler Brennstoffe (Erdöl oder<br />
Gas) ein Problem für die Ökobilanz.<br />
Umwelt<br />
Die Deutschen zeigen sich besonders<br />
kritisch<br />
„Insbesondere in Deutschland sehen<br />
die Verbraucher Innovationen stärker<br />
im Gesamtkontext“, weiß Professor Dr.<br />
Claus-Christian Carbon, Inhaber des<br />
Lehrstuhls für Allgemeine Psychologie<br />
und Methodenlehre an der Otto-Friedrich-Universität<br />
Bamberg. Aus diesem<br />
Grund werde die Gesamtökobilanz von<br />
Elektroautos hierzulande noch sehr<br />
kritisch gesehen. „Der Erfolg der Elektromobilität<br />
ist ohne die Berücksichtigung<br />
ökologischer Aspekte bei der<br />
Herstellung und Verwertung der Batterien<br />
nicht denkbar“, ergänzt Brauer.<br />
Über die Studie<br />
Das Automobilbarometer International<br />
wird jährlich von Consors Finanz herausgegeben.<br />
Die Verbraucherstudie wurde<br />
von Juni bis Juli 2018 durch Harris Interactive<br />
in 16 Ländern durchgeführt: Belgien,<br />
Brasilien, China, Deutschland, Frankreich,<br />
Großbritannien, Italien, Japan, Mexiko,<br />
Norwegen, Polen, Portugal, Spanien, Südafrika,<br />
der Türkei und den USA. Insgesamt<br />
wurden über 10.600 Personen im Alter<br />
zwischen 18 und 65 Jahren befragt (Online-Befragung<br />
über CAWI). Diese Personen<br />
wurden aus einer repräsentativen nationalen<br />
Stichprobe des jeweiligen Landes<br />
ausgewählt.<br />
(ots/Consors Finanz)<br />
Die Batterie ist der Knackpunkt<br />
„Vor allem die Batterie erweist sich<br />
als neuralgischer Punkt, wenn es um<br />
33
Medizin<br />
Früherkennung mittels<br />
Computertomographie<br />
Bfs kritisiert aktuelle Angebote<br />
Die derzeit angebotenen Untersuchungen<br />
zur Früherkennung<br />
schwerer Krankheiten mittels Computertomographie<br />
(CT) sind rechtlich<br />
nicht zulässig. Darauf weist das Bundesamt<br />
für Strahlenschutz (BfS) hin. Erschwerend<br />
kommt hinzu, dass die im Internet<br />
bereitgestellten Informationen<br />
rechtfertigt und ob die erforderlichen<br />
Qualitätsstandards eingehalten<br />
werden.“ Bisher ist das Mammographie-Screening<br />
zur Brustkrebs-Früherkennung<br />
das einzige legale Angebot,<br />
das Röntgenstrahlung zur Früherkennung<br />
einsetzt. Hierbei handelt es sich<br />
um ein Früherkennungsprogramm<br />
der Anbieter mehrheitlich auf Qualitätsmängel<br />
schließen lassen. Zu diesem<br />
Ergebnis kommt das BfS nach<br />
einer exemplarischen Auswertung<br />
von 150 Websites radiologischer<br />
Praxen und Kliniken, die CT-Früherkennungsuntersuchungen<br />
anbieten.<br />
„Radiologische Verfahren können<br />
bei der Früherkennung von Krebs<br />
oder Herzerkrankungen eine wichtige<br />
Rolle spielen“, betont BfS-Präsidentin<br />
Inge Paulini. „Allerdings muss<br />
sorgsam bewertet werden, ob der<br />
Nutzen einer solchen Untersuchung<br />
die damit verbundenen Risiken<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Gurbet Selcuk<br />
Frauenstraße 44<br />
89073 Ulm<br />
mit bundeseinheitlichen Qualitätsvorgaben<br />
und einer klar abgegrenzten<br />
Zielgruppe. Das Ende<br />
2018 in Kraft getretene Strahlenschutzgesetz<br />
ermöglicht dem<br />
Bundesministerium für Umwelt,<br />
Naturschutz und nukleare Sicherheit<br />
(BMU), weitere Röntgenuntersuchungen<br />
für die Früherkennung von<br />
Krankheiten wie Lungen- oder Darmkrebs,<br />
Verengung der Herzkranzgefäße<br />
oder Osteoporose zuzulassen.<br />
Als Grundlage hierfür erstellt das BfS<br />
für jedes in Frage kommende Untersuchungsverfahren<br />
einen wissenschaftlichen<br />
Bericht, in dem Nutzen<br />
und Risiken gegeneinander abgewogen<br />
sowie Mindeststandards für die<br />
Durchführung der Untersuchungen<br />
festgelegt werden. Aktuell läuft die<br />
Bewertung der Niedrigdosis-CT zur<br />
Früherkennung von Lungenkrebs<br />
bei Rauchern. Parallel dazu hat das<br />
BfS bestehende CT-Früherkennungsangebote<br />
ausgewertet. Dabei zeigte<br />
sich, dass die Anbieter auf ihren<br />
Websites nur selten detaillierte,<br />
fachlich valide und ausgewogene Informationen<br />
zur Verfügung stellen.<br />
Die Angaben über die Strahlenrisiken<br />
waren insgesamt unzureichend.<br />
Informationen über das Alter der jeweiligen<br />
Zielgruppe, Risikofaktoren,<br />
Anzahl und zeitlichen Abstand der<br />
Tests, Durchführung der jeweiligen<br />
Untersuchung sowie zur Abklärungsdiagnostik<br />
variierten erheblich und<br />
entbehrten oft der wissenschaftlichen<br />
Grundlage.<br />
(idw/Bundesamt für Strahlenschutz)<br />
Webseite: www.blickzeitschrift.de, Email: service@bz.de<br />
Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung<br />
außerhalb der Grenzen des Urheberrechts bedarf der schriftlichen<br />
Genehmigung des Herausgebers.<br />
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