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Dezember

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Ausgabe <strong>Dezember</strong> 2019<br />

Ulmer<br />

Blick<br />

lesen statt warten<br />

BLACKOUT!<br />

Wenn plötzlich<br />

nichts<br />

mehr geht<br />

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Mehr auf Seite 24


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<strong>Dezember</strong><br />

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2020<br />

Mai<br />

2020<br />

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März<br />

2020<br />

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2020<br />

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Bildung<br />

Zukunftsbranche für Experten<br />

Berufe rund um<br />

Künstliche Intelligenz<br />

Selbstlernende<br />

Computersysteme?<br />

Die können für Unternehmen, die<br />

ständig interne Prozesse optimieren<br />

müssen, ein echter Gewinn sein. Maschinelles<br />

Lernen (ML) ist hier ein<br />

wichtiges Stichwort. Basis sind riesige<br />

Datenmassen, die mittels Künstlicher<br />

Intelligenz (KI) aufbereitet und<br />

analysiert werden. Viele Arbeitsprozesse<br />

können dann automatisiert ablaufen.<br />

Es braucht aber speziell ausgebildete<br />

Informatiker, die Systeme<br />

und Anwendungen sowohl trainieren<br />

als auch kontrollieren. «Der Bedarf<br />

an Fachkräften ist riesig», sagt Lukas<br />

Klingholz vom IT-Branchenverband<br />

Bitkom. Welche Berufsbilder sind in<br />

den Bereichen eigentlich gefragt?<br />

«Im Prinzip sind es drei Gruppen»,<br />

erklärt Prof. Wolfgang Wahlster vom<br />

Deutschen Forschungszentrum für<br />

Künstliche Intelligenz (DFKI) in Saarbrücken.<br />

Es gibt Spezialisten für Maschinelles<br />

Lernen, Spezialisten für<br />

autonome Systeme und Robotik sowie<br />

Spezialisten für Sprachtechnologie.<br />

In der Regel haben sie sich im<br />

Rahmen ihres Informatik-Studiums<br />

im Hauptstudium auf KI spezialisiert.<br />

Spezialisten für maschinelles Lernen<br />

kümmern sich darum, riesige Datenmengen<br />

in ein Computerprogramm<br />

einzugeben und so zu trainieren, dass<br />

es eines Tages selbstständig Probleme<br />

löst. Je genauer mit der Zeit die Annahmen<br />

werden, desto eindeutiger ist<br />

es, dass das Programm - beziehungsweise<br />

die Maschine, auf der es installiert<br />

ist - selbstständig lernt, und<br />

zwar mit Hilfe von Daten und Erfahrungen.<br />

Spezialisten für autonome<br />

Systeme und Robotik wiederum entwickeln<br />

und bauen kognitive Systeme<br />

und Roboter, die dann unmittelbar<br />

mit Menschen kooperieren. Beispiele<br />

sind etwa autonom fahrende Autos<br />

oder Transportsysteme in Fabriken.<br />

Spezialisten für Sprachtechnologie<br />

machen virtuelle Assistenten fit für<br />

ihre Aufgabe. Ein Sprachassistent im<br />

Smartphone oder im Navigationssystem<br />

oder ein sprechendes Handbuch<br />

etwa. Dazu geben sie Sprachdaten ein<br />

und trainieren mögliche Dialoge. (dpa)<br />

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Nur jeder dritte Fernstudent<br />

lernt länger als 15 Stunden<br />

pro Woche<br />

bis 15 Stunden, mehr nur selten:<br />

6 So viel Zeit investieren Fernstudenten<br />

jede Woche in ihre Weiterbildung.<br />

Das ist das Ergebnis einer<br />

Umfrage der privaten Fachhochschule<br />

IUBH unter rund 5000 ehemaligen<br />

oder aktuellen Fernstudenten sowie<br />

Interessenten für ein Fernstudium.<br />

Nur ein Drittel von ihnen (35 Prozent)<br />

kann oder will mehr als 16<br />

Stunden pro Woche in die Weiterbildung<br />

stecken. Fast ebenso viele<br />

(34 Prozent) haben nicht mehr als 10<br />

Stunden pro Woche Zeit, ein weiteres<br />

knappes Drittel (32 Prozent) schafft<br />

11 bis 15 Stunden. Zeit zum Lernen<br />

haben Fernstudenten vor allem an<br />

den Wochenenden: Vier von fünf Umfrage-Teilnehmern<br />

(82 Prozent) wollen<br />

diese Zeit zum Lernen nutzen, 60<br />

Prozent büffeln abends ab etwa 20.00<br />

Uhr. Knapp jeder Dritte (30 Prozent)<br />

kann auch den frühen Morgen dafür<br />

nutzen. Die Mittagspause bei der Arbeit<br />

ist dagegen nur für 14 Prozent der<br />

Umfrage-Teilnehmer Lernzeit. (mag)<br />

3


Winter-Ratgeber<br />

Keine Einbildung<br />

Männer frieren oft weniger als Frauen<br />

Während so mancher schon bibbert, hat der andere nicht einmal die<br />

Jacke zugemacht. Das ist keine reine Kopfsache, heißt es in der «Apotheken<br />

Umschau»: Manche Menschen frieren tatsächlich schneller als andere.<br />

Männer zum Beispiel sind oft weniger kälteempfindlich als Frauen,<br />

unter anderem wegen dickerer Haut. Und Frauen bekommen tatsächlich<br />

öfter kalte Hände und Füße: Der weibliche Körper leitet Wärme besonders<br />

schnell zur Körpermitte, damit im Fall einer Schwangerschaft ungeborene<br />

Kinder immer gut mit Blut versorgt sind.<br />

Gleichzeitig gibt es einen Gewöhnungseffekt: Wer lange in einer eher kühlen<br />

Gegend lebt, reagiert mit der Zeit weniger empfindlich auf Kälte. (mag)<br />

Schnee getaut<br />

Hausbesitzer sollten Dach inspizieren<br />

Wenn größere Schneemengen auf<br />

dem Dach abgetaut sind, sollten<br />

Hausbesitzer ihr Dach von außen<br />

inspizieren. Denn es können Schäden<br />

entstanden sein. So müssen<br />

nach Angaben der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau<br />

beispielsweise<br />

Dachziegel mit Rissen ausgetauscht<br />

werden. Wie viel Schneelast Dächer<br />

aushalten, hängt unter anderem von<br />

der Bauweise ab. Wird sie überschritten,<br />

können Risse im Dach entstehen<br />

oder es schlimmstenfalls einstürzen.<br />

Dies könne auch nach dem Winter passieren,<br />

etwa bei einem Sturm. (mag)<br />

Vermieter<br />

darf Plicht<br />

zur Schneeräumung<br />

auf Mieter<br />

übertragen<br />

Hauseigentümer können die<br />

Räum- und Streupflicht auf<br />

die Mieter übertragen. Das muss<br />

jedoch im Mietvertrag geregelt<br />

sein, erklärt der Verband Haus &<br />

Grund. Die Hausordnung oder ein<br />

Schneeräumplan reichen dafür<br />

nicht aus. Gleiches gilt auch für<br />

die Wege auf dem Gelände, etwa<br />

zu den Mülltonnen oder der Garage.<br />

Wegen dauerhafter Erkrankung<br />

oder hohem Alter kann ein<br />

Mieter von seiner Pflicht entbunden<br />

werden. (dpa)<br />

© glebchik - stock.adobe.com<br />

4


Winter-Ratgeber<br />

Muss sein, tut gut<br />

Obstbäume im Winter<br />

schneiden<br />

Auch wenn es kurz im Herz wehtut:<br />

Ein teils sogar radikaler Schnitt<br />

des Baumes tut diesem letztlich<br />

gut. Die Pflanzen bleiben so insgesamt<br />

gesünder, und Obstgehölze<br />

erbringen mehr Ertrag.<br />

Bei vielen Gehölzen sind dafür die<br />

kommenden Monate eine gute<br />

Jahreszeit: Fruchttragende, schon<br />

frühblühende Ziergehölze und sommerblühende<br />

Varianten wie Clematis,<br />

Hibiskus, Sommer-Flieder, Rispenhortensien<br />

werden im zeitigen<br />

Winter geschnitten. Auch für den<br />

Schnitt von freiwachsenden Hecken<br />

ist der Winter ein guter Zeitraum.<br />

Ebenso wie für Ziersträucher<br />

ohne Früchte - außer jenen, die im<br />

zeitigen Frühjahr blühen wie Forsythie,<br />

Zierjohannisbeere, Ranunkelstrauch,<br />

Spiersträucher, Ziermandel,<br />

Zierkirsche und Flieder.<br />

An sich werden Obstgehölze wie<br />

Beerensträucher, Süß- und Sauerkirschen,<br />

Frühzwetschgen, Pfirsich<br />

und Aprikose unmittelbar nach<br />

der Ernte schon gekappt. Wer das<br />

verpasst hat, hat im ausklingenden<br />

Winter noch mal Gelegenheit<br />

dafür. «Zwischen Januar bis Mitte<br />

März werden Weinstöcke und<br />

geschnitten. Nicht später, weil<br />

sie dann aus den Schnittwunden<br />

bluten», erklärt Hubert Siegler von<br />

der Bayerischen Gartenakademie.<br />

An den Rosen sollte die Gartenschere<br />

erst im ausgehenden Winter<br />

angelegt werden, etwa Anfang<br />

März.Der Schnitt im Winter sollte<br />

aber nur erfolgen, wenn das Thermometer<br />

keine starken Minusgrade<br />

anzeigt. Denn sonst ist das Holz<br />

spröde und reißt leichter. Aber<br />

Torsten Drübert vom Fachverband<br />

geprüfter Baumpfleger sagt: «Notwendige<br />

Schnittmaßnahmen sollten<br />

im Winter auf jeden Fall an<br />

frostfreien Tagen durchgeführt<br />

werden. Und wenn es geht, nicht<br />

zu früh, damit das Gehölz nicht<br />

den ganzen Winter mit offenen<br />

Wunden da steht.» Denn erst nachdem<br />

die Gehölze ihren Saftfluss im<br />

Frühjahr und Sommer angekurbelt<br />

haben, können sie Schnittwunden<br />

selbst verschließen. Aus diesen<br />

Gründen empfiehlt der Baumpfleger<br />

auch, Schnittmaßnahmen im<br />

Winter auf das unbedingt Notwendige<br />

zu beschränken. Und er rät,<br />

zu überlegen, ob der Schnitt nicht<br />

in die Vegetationsperiode oder in<br />

das Frühjahr verlegt werden kann.<br />

Beim Winterschnitt werden die Gehölze<br />

ausgelichtet und in Höhe und<br />

Durchmesser reduziert. «Bei Obstgehölzen<br />

sollte ein regelmäßiger,<br />

dafür moderater Schnitteingriff erfolgen»,<br />

erklärt Siegler. Hobbygärtner<br />

sollten unbedingt kranke, vertrocknete<br />

oder kahle sowie alle nach<br />

innen wachsenden Triebe entfernen.<br />

Durch letzteres kommt wieder ausreichend<br />

Licht und Luft ins Innere<br />

der Baumkrone. Außer bei Hecken<br />

und Formgehölzen werden die Triebe<br />

nicht eingekürzt. Stattdessen entfernt<br />

man Kronentriebe sowie am<br />

Boden liegende Triebe komplett. Der<br />

Schnitt erfolgt direkt oberhalb einer<br />

Verzweigung, deren Seitentrieb nach<br />

außen zeigt. «Keine Stummel belassen,<br />

weil dies zum Eintrocknen der<br />

Schnittstelle oder einem unerwünschten<br />

übermäßigen Neuaustrieb führen<br />

kann», rät Siegler. Es gibt aber auch<br />

Ausnahmen bei der Schnittweise. «Vor<br />

allem bei Obstbaumhochstämmen ist in<br />

den ersten Jahren nach der Pflanzung<br />

ein jährlicher sogenannter Erziehungsschnitt<br />

entscheidend, damit er optimal<br />

wächst», erläutert Oliver Fink vom Verband<br />

der GartenBaumschulen. Um das<br />

Wachstum und die Verzweigung der<br />

Leitäste und der Stammverlängerung<br />

zu fördern, werden diese jährlich um<br />

rund ein Drittel eingekürzt. Buschbäume<br />

- sie haben kurze Stämme - und<br />

Obstbäume auf schwachwachsenden<br />

Unterlagen sowie Säulenobst benötigen<br />

keinen Erziehungsschnitt. (dpa)<br />

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Verbraucherinfo<br />

LTEvariiert<br />

je nach Anbieter<br />

und Tarif stark<br />

Je nach Anbieter und Tarif gibt es<br />

große Unterschiede bei der maximalen<br />

Downloadgeschwindigkeit, die<br />

LTE-Mobilfunkkunden zur Verfügung<br />

steht. Top-Speed bleibt in aller Regel<br />

den direkten Kunden der Netzbetreiber<br />

vorbehalten. Darauf weist das<br />

Telekommunikationsportal «Teltarif.<br />

de» hin. Schon bei den eigenen Discount-Marken<br />

streichen die Netzbetreiber<br />

die Geschwindigkeit zusammen<br />

- von wenigen Ausnahmen abgesehen.<br />

Geschwindigkeit<br />

Um genau zu wissen, woran man<br />

ist, lohnt sich beim Tarifvergleich<br />

der Blick ins sogenannte Produktinformationsblatt,<br />

das die Anbieter<br />

online zu jedem Tarif dazustellen<br />

müssen. Aus dieser Übersicht gehen<br />

die Spitzengeschwindigkeit, aber<br />

auch alle anderen wichtigen Tarifeckpunkte<br />

klar hervor. Schließlich<br />

ist die Maximalgeschwindigkeit<br />

nicht alles. Und die Bandbreite<br />

müssen Kunden sich ohnehin mit<br />

Die theoretisch maximal erreichbaren Geschwindigkeiten betragen jeweils bei folgenden Anbieter:<br />

allen anderen Mobilfunkteilnehmern<br />

teilen, die sich gerade in<br />

derselben Funkzelle befinden.<br />

Mindestens ebenso wichtig ist das<br />

im Tarif enthaltene monatliche<br />

Highspeed-Datenvolumen sowie<br />

die Frage, ob Flatrates für Telefongespräche<br />

und Kurznachrichten<br />

inbegriffen sind. Andernfalls<br />

ist zu prüfen, welche zusätzliche<br />

Kosten fürs Telefonieren und Simsen<br />

anfallen. (dpa)<br />

bis zu 500 MBit/s<br />

bis zu 300 MBit/s<br />

bis zu 225 MBit/s<br />

Wer nicht direkter Kunde bei einem Netzbetreiber ist, kommt meist nur auf maximale Datenraten<br />

im Bereich zwischen 21,6 und 50 MBit/s.<br />

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Null-Euro-Schnäppchen<br />

im Online-Shop können<br />

teuer sein<br />

Manche Angebote sind nur auf<br />

den ersten Blick wirkliche<br />

Schnäppchen. Einige Online-Shops<br />

bieten Kunden derzeit Uhren und<br />

Schmuck für null Euro an. Doch kostenlos<br />

ist die Bestellung nicht: Verbraucher<br />

müssen Versand- und Logistikkosten<br />

übernehmen, berichtet<br />

das Marktwächter-Team der Verbraucherzentrale<br />

Brandenburg. In<br />

einigen Fällen kamen die bestellten<br />

Waren zudem nie an. Die Versandkosten<br />

wurden trotzdem angemahnt.<br />

In anderen Fällen war der Widerruf<br />

einer Bestellung erst nach Bezahlung<br />

und Erhalt der Ware möglich.<br />

Und wirklich hochpreisig waren die<br />

angebotenen Waren offenbar auch<br />

nicht. Zwar lag der ursprüngliche<br />

Preis für zwei angebotene Uhrenmodelle<br />

angeblich bei 89,99 Euro<br />

beziehungsweise 69,99 Euro. Allerdings<br />

fanden die Verbraucherschützer<br />

dieselben Uhrenmodelle<br />

in anderen Shops für<br />

jeweils unter fünf Euro. (dpa)<br />

Verbrauchertipp<br />

© Romolo Tavani - stock.adobe.com © Inactive - stock.adobe.com<br />

Die Stiftung Warentest warnt vor<br />

Internetseiten, die Tests frei erfinden<br />

und der Verbraucherorganisation<br />

zuschreiben oder deren Testergebnisse<br />

fälschen. Für fingierte<br />

Tests wählten die Portale meist gezielt<br />

Produkte, die die Stiftung gar nicht<br />

untersucht, weil sie zu selten gekauft<br />

werden - beispielsweise würden für<br />

Zuckerdosen oder Zwiebeltöpfe Punkte<br />

oder Sternchen nach nicht nachvollziehbaren<br />

Kriterien vergeben.<br />

Stiftung Warentest<br />

warnt vor Fake-Tests und<br />

frisierten Bewertungen<br />

Als nicht weniger dreist bezeichnet<br />

die Organisation jene Portale, die aus<br />

einem im Test mangelhaft bewerteten<br />

Produkt einfach ein empfehlenswertes<br />

machen. Ein Beispiel: Von<br />

einem Kinderwagen, der in einem<br />

Vergleich der Stiftung Warentest wegen<br />

des Chemiecocktails in den Griffen<br />

durchfiel und die Note «mangelhaft»<br />

erhielt, behauptete eine Seite,<br />

er entspreche «rundum den Empfehlungen<br />

der Stiftung Warentest».<br />

Verbraucher könnten den Test-Betrug<br />

etwa an den immergleichen<br />

Textbausteinen der Portale erkennen,<br />

erklären die Warentester. Viele<br />

Seiten hätten auch kein Impressum<br />

- ein Grund, warum die Verantwortlichen<br />

so schwer zu finden und zu<br />

stoppen seien. Verbraucher, denen<br />

Fake-Tests und frisierte Ergebnisse<br />

auffallen, bittet die Stiftung um Hinweise<br />

(per Mail an fake-test@stiftung-warentest.de).<br />

(dpa)<br />

7


Bevölkerung<br />

Von Ost nach West,<br />

so schläft Deutschland<br />

Die Bundesländer<br />

im Vergleich<br />

Norddeutsche beschäftigen sich<br />

gerne mit ihrem Schlafverhalten,<br />

im Osten leben die Frühaufsteher<br />

und Saarländer träumen<br />

schlecht. Das ergab eine Umfrage<br />

von YouGov im Auftrag von IKEA unter<br />

5.000 Menschen in Deutschland*.<br />

Nordlichter denken gerne ans<br />

Schlafen<br />

Die meisten Menschen in Deutschland<br />

(67 %) setzen sich regelmäßig<br />

oder gelegentlich mit ihren Schlafverhalten<br />

auseinander - vor allem<br />

im Norden der Republik: Hamburger<br />

(72 %) und Schleswig-Holsteiner<br />

(70 %) denken tendenziell häufiger<br />

an ihren Schlaf. Die Hälfte<br />

der Hamburger findet Schlaf „sehr<br />

wichtig“ oder „extrem wichtig“;<br />

bei den Brandenburgern liegt der<br />

Anteil bei nur unter 50 Prozent.<br />

Im Osten geht die Sonne auf<br />

Sachsen-Anhalt gilt als „das Land der<br />

Frühaufsteher“ - 2005 bis 2014 war der<br />

Slogan das offizielle Landesmotto. Die<br />

Mehrheit der Menschen (58 %) dort<br />

steht unter der Woche vor 7 Uhr auf,<br />

mehr als ein Drittel sogar vor 6 Uhr (35<br />

%). Nur die Thüringer sind noch früher<br />

wach (nämlich 65 %). Viele Menschen<br />

in diesen Bundesländern müssen lange<br />

Strecken zur Arbeit pendeln und stehen<br />

deswegen früher auf. Vor allem in<br />

Sachsen ist der Mittagsschlaf eher unpopulär.<br />

Berliner, Brandenburger und<br />

Saarländer dagegen gönnen sich gerne<br />

einen „Power Nap“ am Nachmittag.<br />

Geplagte Saarländer<br />

Saarländer haben die zusätzliche Portion<br />

Schlaf auch bitter nötig: Der Großteil<br />

der Menschen im Saarland schläft<br />

unter der Woche nur mittelmäßig<br />

oder schlecht (55 %). Jeder Fünfte wird<br />

im Saarland immer oder oft von Albträumen<br />

heimgesucht, zum Teil sogar<br />

jede Nacht. Und diese Nacht ist meistens<br />

kurz: Im Vergleich mit anderen<br />

Bundesländern schlafen die Saarländer<br />

am kürzesten. Etwa ein Drittel<br />

schläft weniger als 6 Stunden, 12<br />

Prozent sogar weniger als 4 Stunden.<br />

Wer weit pendeln muss bekommt<br />

weniger Schlaf<br />

Schlaf ist essenziell. Doch oft spielt Schlaf<br />

keine große Rolle in unserem Leben, das<br />

sehen wir bei Menschen in allen Bundesländern.<br />

Vor allem in Ländern, in denen<br />

Menschen viel und lange pendeln - wie<br />

Sachsen-Anhalt und im Saarland. (ots)<br />

* Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage<br />

der YouGov Deutschland GmbH, an<br />

der 5.072 Personen in Deutschland zwischen dem<br />

10.08.2018 - 22.08.2018 teilnahmen.<br />

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8


Reise<br />

Deutsche Bahn<br />

zeigt online<br />

Auslastung<br />

der Fernzüge an<br />

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Die Deutsche Bahn zeigt ab sofort<br />

online an, wie voll ein ICE<br />

oder IC voraussichtlich ist. Eine<br />

digitale Anzeige in Ampel-Format<br />

informiert Kunden über die Auslastung<br />

jedes Fernzugs in den jeweils<br />

kommenden 28 Tagen, wie<br />

die Bahn mitteilt. Vier Kategorien<br />

gibt es - von «geringe Auslastung»<br />

bis «ausgebucht». Der neue Service<br />

wurde auf bahn.de getestet<br />

und soll nun auch in der DB-App<br />

verfügbar sein. Reisende sollen<br />

damit leichter entscheiden können,<br />

ob sie auf einen weniger vollen Zug<br />

ausweichen oder einen Sitzplatz reservieren.<br />

Die Infos zur Auslastung<br />

beziehen sich immer auf den gesamten<br />

Zug, also erste und zweite<br />

Klasse.<br />

Um die Auslastung abzuschätzen, berücksichtigt<br />

der neue Service das Reiseaufkommen<br />

auf der gewählten Verbindung<br />

in der Vergangenheit und die<br />

bereits registrierten Buchungen. (mag)<br />

Bordkarte lieber schon<br />

zu Hause ausdrucken<br />

Viele Flugpassagiere sind mit mobilen<br />

Bordkarten auf dem Smartphone<br />

unterwegs. Doch die papierlose<br />

Variante kann ihre Tücken haben<br />

- manchmal reicht sie am Flughafen<br />

nicht aus. So ist es zum Beispiel am<br />

Airport in Marrakesch nicht möglich,<br />

ohne eine von der Airline abgezeichnete<br />

und ausgedruckte Bordkarte<br />

durch die Sicherheitskontrolle zu gelangen.<br />

Passagiere, die mit Handgepäck<br />

reisen und eigentlich nicht mehr<br />

zum Schalter der Airline müssten,<br />

werden kurz vor der Kontrolle mit<br />

Schildern darauf hingewiesen. «Mein<br />

Tipp ist generell, die Bordkarte für<br />

jeden Flug ausgedruckt mitzunehmen»,<br />

sagt der Luftfahrtexperte Cord<br />

Schellenberg aus Hamburg. Lediglich<br />

dann, wenn man mit einer Fluggesellschaft<br />

reise, die Bordkarten am<br />

Schalter noch einmal kostenlos ausdruckt,<br />

könne man darauf verzichten.<br />

Das ist nicht immer der Fall. Bei<br />

Billigfliegern müssen Fluggäste in der<br />

Regel vorab einchecken. Für das nachträgliche<br />

Drucken der Bordkarte am<br />

Flughafen wird oft eine Gebühr kassiert.<br />

Die selbst ausgedruckte Bordkarte<br />

spart im Zweifelsfall nicht nur<br />

ärgerliche Extrakosten. Flugreisende<br />

sind damit auch auf der sicheren Seite,<br />

wenn der Handyakku leer ist oder<br />

sich die entsprechende App nicht öffnen<br />

lässt. Schellenberg rät zudem besonders<br />

Familien zu Bordkarten auf<br />

Papier. Das Boarding sei einfacher,<br />

wenn jeder seine eigene Bordkarte in<br />

der Hand halte. «Das vermeidet Aufregung<br />

am Gate.» Denn bei der Mobilvariante<br />

muss meist das Smartphone<br />

weitergereicht werden. (dpa)<br />

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Medizin<br />

Neuer Wirkstoff<br />

gegen Diabetes<br />

entwickelt<br />

Der neue Wirkstoff ist ein künstliches<br />

Protein. Dieses wurde aus<br />

den beiden im Körper natürlicherweise<br />

vorkommenden Proteinen Interleukin-6<br />

und CNTF zusammengesetzt<br />

und vereint deren positive<br />

Eigenschaften. Die appetit-zügelnde<br />

Funktion von CNTF war schon<br />

lange bekannt, allerdings wurde es<br />

vom Immunsystem der Behandelten<br />

immer schnell inaktiviert und<br />

konnte somit nicht langfristig in<br />

der Therapie eingesetzt werden.<br />

Durch die Kombination mit Interleukin-6,<br />

das nicht inaktiviert wird,<br />

konnte nun ein Wirkstoff entwickelt<br />

werden, der sich auch langfristig<br />

für die Therapie eignen<br />

könnte. Das neue Protein konstruierten<br />

die Forscherinnen und Forscher<br />

am Computer. Dabei testeten<br />

sie aus, welche Eigenschaften sich<br />

wo befinden, um zu wissen, welche<br />

Teilstücke benötigt werden.<br />

„Unser Protein kann all das, was man<br />

sich von einem Diabetes-Wirkstoff<br />

wünscht“, erklärt Prof. Garbers, der<br />

seit 2018 Professor für Experimentelle<br />

Pathologie an der Magdeburger<br />

Universität ist. „Er senkt den<br />

Glukosespiegel und wirkt so, dass<br />

man ausschließlich Fett, aber keine<br />

Muskelmasse abnimmt. Da er<br />

einen anderen Ansatz verfolgt als<br />

alle bisherigen Wirkstoffe, könnte<br />

er einmal Patienten helfen, bei<br />

denen diese nicht anschlagen.“ Der<br />

Leiter der internationalen Forschergruppe,<br />

der Australier Mark Febbraio,<br />

hat inzwischen eine Firma<br />

gegründet mit dem Ziel, den Wirkstoff<br />

eines Tages als Medikament auf<br />

den Markt zu bringen. Als nächster<br />

Schritt stehen umfassende klinische<br />

Studien an. Die Hauptaufgabe von<br />

Brokkoli vor dem<br />

Kochen klein schneiden<br />

und etwas liegen lassen<br />

Brokkoli ist der Inbegriff eines gesunden Lebensmittels. „Es gibt Studien,<br />

die zeigen, dass er eine antidiabetische Wirkung hat“, sagt Professor Dr. Andreas<br />

Michalsen, Chefarzt der Abteilung Naturheilkunde am Immanuel Krankenhaus<br />

Berlin, im Apothekenmagazin „Diabetes Ratgeber“. Außerdem lindere<br />

er Entzündungen. Dass Brokkoli dabei helfen kann, das Wachstum von<br />

Tumoren zu verlangsamen, konnte zumindest in Laborexperimenten gezeigt<br />

werden. Ob das auch bei Menschen funktioniert, lässt sich bisher nicht sagen.<br />

Seine gesundheitlichen Superkräfte verdankt Brokkoli vor allem dem Senföl Sulforaphan.<br />

Damit man von seiner Wirkung profitieren kann, muss der Brokkoli<br />

vor dem Essen allerdings klein geschnitten werden. „Dadurch wird ein Enzym<br />

freigesetzt, mit dessen Hilfe Sulforaphan gebildet wird“, erklärt Michalsen.<br />

Am besten lässt man den Kohl nach dem Schneiden noch ein wenig liegen und<br />

kocht ihn erst dann. Die Bildung des Senföls braucht nämlich etwas Zeit. (ots)<br />

© Wort & Bild Verlag - vPlainpicture<br />

10


Medizin<br />

Prof. Garbers, der gemeinsam mit<br />

zwei Kollegen aus Kiel in dem ansonsten<br />

australischen Team mitarbeitete,<br />

bestand darin herauszufinden, ob<br />

das künstliche Protein in dieser Form<br />

überhaupt funktioniert. Denn sobald<br />

man auch nur einen winzigen Teil<br />

solch eines Eiweißmoleküls verändert,<br />

kann es seine biologische Wirkung<br />

verlieren. Um die Wirkung zu testen,<br />

überprüfte der Pharmazeut etwa, ob<br />

sich Zellen, die mit dem Protein aktiviert<br />

wurden, teilen.<br />

Die Forschung von Prof. Garbers zu<br />

Proteinen ist Teil des Magdeburger<br />

Gesundheitscampus Immunologie, Infektiologie,<br />

Inflammation (GC-I³), der<br />

unter dem Motto „Entzündungen verstehen<br />

– Volkskrankheiten heilen“<br />

steht. Dort beschäftigen sich Wissenschaftlerinnen<br />

und Wissenschaftler<br />

der Otto-von-Guericke-Universität<br />

sowie Ärztinnen und Ärzte der Universitätsmedizin<br />

und regionale Kooperationspartner<br />

mit Entzündungen,<br />

die maßgeblich an weit verbreiteten<br />

Erkrankungen wie Diabetes, Krebs<br />

oder Demenz beteiligt sind. (idw)<br />

Eine internationale Forschergruppe, zu der ein Wissenschaftler der<br />

Otto-von Guericke-Universität Magdeburg gehört, hat einen neuen<br />

Wirkstoff gegen Diabetes Typ 2 entwickelt. Über ihre Erkenntnisse wird<br />

in der kommenden Ausgabe der „Nature“ berichtet – eine englischsprachige<br />

Fachzeitschrift. Prof. Dr. Christoph Garbers, der am Institut<br />

für Pathologie der Magdeburger Universitätsmedizin arbeitet, ist einer<br />

von drei Deutschen in dem Team.<br />

WERBUNG<br />

Format: 210mm x 140mm<br />

einmalig<br />

675,- €<br />

monatlich<br />

625,- €<br />

1 Monat<br />

3 Monate<br />

<strong>Dezember</strong><br />

2019<br />

Januar<br />

2020<br />

April<br />

2020<br />

Mai<br />

2020<br />

August<br />

2019<br />

September<br />

2020<br />

monatlich<br />

550,- €<br />

6 Monate<br />

Februar<br />

2020<br />

Juni<br />

2020<br />

Oktober<br />

2020<br />

monatlich<br />

450,- €<br />

12 Monate<br />

März<br />

2020<br />

Juli<br />

2020<br />

November<br />

2020<br />

Alle Preise verstehen sich zzgl. MwSt.


Forschung<br />

So schnell wie<br />

Neutronentomographie zeigt,<br />

„trinken“<br />

Ein Team von Forschenden aus Potsdam, Berlin und Grenoble konnte mit ultraschneller 3D-Neutronenbildgebung<br />

den Transport von Wasser im Boden und die anschließende Aufnahme durch die Wurzeln von Lupinen<br />

visualisieren. Die ultrakurze Neutronentomographie, die am HZB entwickelt wurde, erzeugt alle 1,5<br />

Sekunden eine vollständige 3D-Aufnahme und ist damit siebenmal so schnell wie zuvor. Die Erkenntnisse<br />

sind hilfreich, um die Wasser- und Nährstoffaufnahme von Nutzpflanzen besser zu verstehen. Die Messungen<br />

fanden an der Neutronenquelle des Instituts Laue Langevin in Grenoble, Frankreich statt. Die Methode<br />

ist auch für die Analyse von Transportprozessen in anderen Materialien interessant.<br />

© C. Tötzke / Uni Potsdam<br />

12


noch nie<br />

wie Wurzeln<br />

Forschung<br />

<strong>Dezember</strong><br />

2019<br />

Januar<br />

2020<br />

Februar<br />

2020<br />

März<br />

2020<br />

Bei der Aufnahme von Wasser<br />

und Nährstoffen durch die<br />

Wurzeln der Pflanzen kommt es<br />

zu komplexen Wechselwirkungen<br />

mit dem umgebenden Boden.<br />

„Die tomographische Methode<br />

ermöglicht es, die Wasserflüsse<br />

im Boden und in den Wurzeln<br />

im Zeitverlauf festzuhalten“,<br />

sagt Dr. Christian Tötzke, der<br />

das Forschungsteam der Universität<br />

Potsdam leitet. „Diese Einsichten<br />

können dabei helfen,<br />

Strategien zum effizienteren und<br />

nachhaltigeren Einsatz von Wasser<br />

und Dünger beim Anbau von<br />

Nutzpflanzen zu entwickeln“.<br />

Neutronen reagieren empfindlich<br />

auf leichte Elemente wie Wasserstoff,<br />

der im Wasser enthalten<br />

ist. Mit Neutronentomographie<br />

lässt sich daher der Wassergehalt<br />

präzise kartieren, sowohl in<br />

den Wurzeln als auch im umgebenden<br />

Boden. Denn wie Pflanzen<br />

sich mit Wasser und Nährstoffen<br />

versorgen können, hängt<br />

maßgeblich von Eigenschaften<br />

der Rhizosphäre ab, einer wenige<br />

Millimeter dicken Bodenschicht,<br />

welche die Wurzeln umgibt. Dieser<br />

Bereich umfasst nicht nur die<br />

mineralischen und organischen<br />

Bestandteile des Bodens, sondern<br />

wird durch Ausscheidungen der<br />

Wurzeln und durch die Aktivität<br />

von Mikroorganismen beeinflusst.<br />

Bisher dauerten 3D-Aufnahmen<br />

mit zeitaufgelöster Neutronenbildgebung<br />

mindestens zehn Sekunden<br />

pro Aufnahme. Damit<br />

war es schwierig, schnelle Prozesse<br />

wie die Infiltrierung des<br />

Wurzelraumes mit Wasser im Detail<br />

zu dokumentieren. Um mehr<br />

Aufnahmen in kürzerer Zeit zu ermöglichen,<br />

optimierte ein Team<br />

um den HZB-Experten Dr. Nikolay<br />

Kardjilov die Methode am kürzlich<br />

eröffneten Tomographieinstrument<br />

NeXT-Grenoble des Instituts<br />

Laue-Langevin (ILL), das durch einen 60<br />

Megawatt starken Forschungsreaktor<br />

mit kalten Neutronen versorgt wird.<br />

Unter Ausnutzung des sehr viel intensiveren<br />

Neutronenstrahls ist es<br />

gelungen, die Aufnahmezeit pro Tomogramm<br />

auf nahezu eine Sekunde<br />

zu reduzieren. „Das Ergebnis übertraf<br />

sogar unsere Erwartungen“, erklärt<br />

Tötzke: „So war die Erfassungsrate<br />

höher als erwartet. Gleichzeitig konnten<br />

aber auch das Signal-Rausch-Verhältnis<br />

und die räumliche Bildauflösung<br />

verbessert werden.“<br />

Nachdem damit die technische<br />

Machbarkeit der ultraschnellen Neutronentomographie<br />

nachgewiesen<br />

ist, arbeitet das Team um Kardjilov<br />

daran, die Methode weiter zu verbessern<br />

und in anderen Gebieten<br />

einzusetzen. Da die Berliner Neutronenquelle<br />

des HZB im <strong>Dezember</strong> den<br />

Betrieb einstellt, wird der schnelle<br />

Bildaufbau in das NeXT-Instrument<br />

in Grenoble integriert, um zukünftig<br />

auch in anderen Materialsystemen<br />

schnelle Transportprozesse<br />

untersuchen zu können. So könnte<br />

die Hochgeschwindigkeits-Neutronentomographie<br />

zum Beispiel<br />

neue Erkenntnisse über die hydraulische<br />

Frakturierung poröser Gesteinsformationen<br />

liefern oder zur<br />

Untersuchung des Ionen-Transfers<br />

während schneller Auf- und Entladungen<br />

von Lithium-Akkus eingesetzt<br />

werden, um die Sicherheit,<br />

Kapazität und Haltbarkeit solcher<br />

Energiespeicher zu erhöhen. (idw)<br />

13<br />

April<br />

2020<br />

Mai<br />

2020<br />

Juni<br />

2020<br />

Juli<br />

2020<br />

August<br />

2019<br />

September<br />

2020<br />

Oktober<br />

2020<br />

November<br />

2020<br />

Format: 70mm x 280mm<br />

einmalig<br />

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390,- €<br />

monatlich<br />

350,- €<br />

1 Monat<br />

3 Monate<br />

6 Monate<br />

12 Monate<br />

Alle Preise verstehen sich zzgl. MwSt.


Gesundheit<br />

Höchstmengen<br />

für Vitamine und Mineralstoffe<br />

in Nahrungsergänzungsmitteln<br />

In Deutschland greifen etwa 25 bis<br />

30 Prozent der Erwachsenen regelmäßig<br />

zu Nahrungsergänzungsmitteln<br />

(NEM). Neben Vitaminen<br />

und Mineralstoffen enthalten die<br />

Produkte teilweise auch andere Stoffe<br />

mit physiologischer Wirkung wie<br />

Aminosäuren, Fettsäuren, Pflanzenextrakte<br />

oder Mikroorganismen.<br />

Die Werbung verspricht positive Effekte<br />

für Gesundheit, Wohlbefinden<br />

und verbesserte Leistungsfähigkeit.<br />

Doch im Allgemeinen versorgt eine<br />

ausgewogene und abwechslungsreiche<br />

Ernährung den gesunden Körper<br />

mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen.<br />

Werden zusätzlich hoch dosierte<br />

Nahrungsergänzungsmittel<br />

eingenommen und ggf. angereicherte<br />

Lebensmittel verzehrt, steigt das<br />

Risiko für unerwünschte gesundheitliche<br />

Effekte durch hohe Nährstoffzufuhren.<br />

Vor diesem Hintergrund<br />

hat das BfR seine im Jahr 2004 vorgeschlagenen<br />

Höchstmengen für Vitamine<br />

und Mineralstoffe geprüft und<br />

anhand neuer wissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse überarbeitet. „Die Besonderheit<br />

der Risikobewertung von<br />

lebensnotwendigen Nährstoffen wie<br />

Vitaminen und Mineralstoffen liegt<br />

darin, dass sowohl die Risiken einer<br />

Mangel- als auch einer Überversorgung<br />

berücksichtigt werden müssen“,<br />

so BfR-Präsident Professor<br />

Dr. Dr. Andreas Hensel. „Produkte,<br />

die unsere Empfehlungen einhalten<br />

und entsprechend den Herstelleranweisungen<br />

eingenommen werden,<br />

bergen nach derzeitigem Stand des<br />

Wissens für Menschen ab 15 Jahren<br />

kein gesundheitliches Risiko“, betont<br />

BfR-Präsident Andreas Hensel.<br />

Das Bundesinstitut für Risikobewertung<br />

(BfR) hat in der Vergangenheit<br />

umfangreich zu gesundheitlichem<br />

Nutzen und Risiken durch Nahrungsergänzungsmittel<br />

(NEM) Stellung<br />

genommen und die Verbraucher<br />

über Probleme informiert, die<br />

mit dem Verzehr solcher Produkte<br />

14<br />

verbunden sein können. Verbindliche<br />

Höchstmengen für Vitamine und Mineralstoffe<br />

in Nahrungsergänzungsmitteln<br />

existieren derzeit weder auf<br />

nationaler noch auf europäischer<br />

Ebene, wenngleich in Deutschland<br />

und anderen europäischen Ländern<br />

in den vergangenen Jahren verschiedene<br />

Modelle für die Höchstmengenableitung<br />

entwickelt und diskutiert<br />

wurden. Vor diesem Hintergrund<br />

hat das BfR seine im Jahr 2004 vorgeschlagenen<br />

Höchstmengen für Vitamine<br />

und Mineralstoffe geprüft<br />

und auf Basis neuer wissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse überarbeitet.<br />

Die Höchstmengen wurden unter<br />

Berücksichtigung von drei wesentlichen<br />

Parametern abgeleitet: den<br />

von der Europäischen Behörde für<br />

Lebensmittelsicherheit (EFSA) abgeleiteten<br />

tolerierbaren höchsten<br />

Tagesaufnahmemengen (Tolerable<br />

Upper Intake Level, kurz UL), den<br />

Zufuhrmengen von Vitaminen und<br />

Mineralstoffen durch die übliche<br />

Ernährung sowie den jeweiligen<br />

Zufuhrreferenzwerten (Recommended<br />

Daily Allowance; RDA). Die für<br />

Nahrungsergänzungsmittel (und<br />

angereicherte sonstige Lebensmittel)<br />

zur Verfügung stehende sichere<br />

Aufnahmemenge wurde vom BfR<br />

durch Bildung der Differenz aus<br />

dem UL und der Nährstoffzufuhr<br />

aus der üblichen Ernährung abgeleitet.<br />

Um sicherzustellen, dass<br />

Produkte, die Nährstoffe in diesen<br />

Mengen enthalten, nicht nur für Erwachsene<br />

gelten, sondern auch für<br />

Jugendliche nach derzeitigem Stand<br />

des Wissens keine gesundheitlichen<br />

Risiken bergen, wurde die Altersgruppe<br />

der 15- bis 17-Jährigen als<br />

Bezugsgruppe für die Höchstmengenableitung<br />

gewählt. Zusätzlich<br />

wurde bei nahezu jedem Nährstoff<br />

ein Unsicherheitsfaktor von 2 verwendet.<br />

Damit soll einer möglichen<br />

Mehrfachexposition durch<br />

die Einnahme unterschiedlicher<br />

Nahrungsergänzungsmittel Rechnung<br />

getragen werden. Die vom BfR<br />

vorgeschlagenen Höchstmengen zielen<br />

darauf ab, ausreichende Ergänzungsmöglichkeiten<br />

für Personen<br />

mit geringer Nährstoffzufuhr zu bieten,<br />

ohne bei adäquater Nährstoffzufuhr<br />

das Risiko für Überschreitungen<br />

der ULs wesentlich zu erhöhen. Die<br />

Höchstmengenvorschläge beziehen<br />

sich zunächst nur auf Nahrungsergänzungsmittel<br />

und gelten, sofern nicht<br />

anders vermerkt, für Jugendliche ab<br />

15 Jahre und Erwachsene. Bei einem<br />

Teil der Höchstmengen empfiehlt<br />

das BfR zusätzlich verpflichtende<br />

Angaben auf den Produkten. Außerdem<br />

macht das BfR darauf aufmerksam,<br />

dass neue wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse und zukünftige Marktentwicklungen<br />

ggf. Anpassungen der<br />

Höchstmengen erforderlich machen.<br />

In Deutschland werden durch die<br />

herkömmliche Ernährung bis auf<br />

wenige Ausnahmen ausreichende<br />

Mengen an Mikronährstoffen aufgenommen.<br />

Aus ernährungsphysiologischer<br />

Sicht sind Nahrungsergänzungsmittel<br />

daher im Allgemeinen<br />

nicht notwendig. Dies gilt umso<br />

mehr, als Nahrungsergänzungsmittel<br />

eher von Menschen mit gesünderem<br />

Lebensstil und ausgewogener<br />

Ernährung verwendet werden. Internationale<br />

wissenschaftliche Studien<br />

belegen zudem, dass von einer zusätzlichen,<br />

über den Bedarf hinausgehenden,<br />

Aufnahme von Mikronährstoffen<br />

keine positiven Wirkungen<br />

zu erwarten sind. Angesichts dessen<br />

dienen die vom BfR vorgeschlagenen<br />

Höchstmengen vor allem dazu, den<br />

großen Teil der gut versorgten Bevölkerung<br />

vor übermäßigen Nährstoffaufnahmen<br />

zu schützen. Die<br />

Höchstmengenvorschläge des BfR<br />

sind Grundlage für die Schaffung von<br />

gesetzlichen Regelungen in Deutschland<br />

und somit eine Entscheidungshilfe<br />

für das Risikomanagement für<br />

risikomindernde Maßnahmen. (idw)


Gesundheit<br />

15


Reise<br />

Nonstop von Singapur nach New York<br />

Der längste Flug der Welt<br />

Mehr als 15000 Kilometer nonstop fliegen<br />

bedeutet den völligen Verlust des Raum-<br />

Zeit-Gefühls. Und einen Klima-Schock:<br />

Zwischen Singapur und New York herrschen<br />

30 Grad Temperaturunterschied.<br />

Der Airbus A350-900 ULR gleicht an<br />

diesem gerade erst angebrochenen<br />

Mittwoch einer gigantischen Zeitmaschine.<br />

Das Flugzeug wird dank Zeitverschiebung<br />

trotz etwa 17 Stunden in der<br />

Luft nur fünf Stunden später, kurz vor<br />

Der Tank eines A350 oder A380 reicht<br />

unter gewöhnlichen Umständen nicht,<br />

um einmal nonstop halb um den Globus<br />

zu fliegen. Zwischen 2004 und 2013<br />

flog Singapore Airlines die Strecke Singapur-New<br />

York regelmäßig - mit einem<br />

wesentlich sprithungrigeren Flugzeug,<br />

dem A340 mit vier Triebwerken.<br />

Doch wegen der enormen Spritmengen<br />

und steigender Ölpreise lohnte sich das<br />

irgendwann nicht mehr. Jetzt hat man<br />

sich eine neue Strategie einfallen<br />

lassen: Premium Economy<br />

sogenannte volle Mahlzeit. Ob der Flug<br />

anstrengender ist als sonst, geht die Frage<br />

an eine Flugbegleiterin. «Nein», sagt<br />

sie. «Es macht keinen Unterschied, ob<br />

es 12 oder 18 Stunden sind - wir haben<br />

die gleichen Aufgaben, nur mehr Zeit<br />

dafür.» Einzig und allein die Kontaktlinsen<br />

leiden nach mehr als 14 Stunden<br />

unter der trockenen Luft. Im A350 ist<br />

Sonnenaufgang, in New York landen.<br />

Keine Passagiermaschine überwindet<br />

so viele Kilometer am Stück wie Flug<br />

SQ22 von Singapore Airlines aus Singapur<br />

- 15 300. Knapp 161 Passagiere<br />

kämpfen am Gate A15 kurz nach Mitternacht<br />

in schummerigem Licht gegen<br />

schwere Augenlider und anhaltendes<br />

Gähnen. Dann endlich: Einsteigen. Das<br />

Gedrängel bleibt aus, denn für einen<br />

Langstreckenflug ist die Zahl der Passagiere<br />

gering. Die Umrundung des halben<br />

Globus fühlt sich an wie Berlin-München.<br />

Für die seit Oktober 2018 bestehende<br />

Flugverbindung setzt die Airline auf<br />

das Erfolgsrezept eines olympischen Skispringers:<br />

geringes Gewicht und günstiger<br />

Luftstrom. Daher die wenigen Passagiere.<br />

und Business Class statt ausschließlich<br />

Business Class - und deutlich weniger<br />

Spritverbrauch. Irgendwann nach etwa<br />

der Hälfte der Flugzeit haben sich viele<br />

bestmöglich auf ihren Sitzen zusammengerollt<br />

und versuchen zu schlafen. Doch<br />

den wenigsten gelingt es. Anders in der<br />

Business Class, wo sich der Sitz zu einem<br />

komplett flachen Bett umbauen lässt.<br />

Etwa drei Stunden vor der Landung gibt<br />

es für die meisten Passagiere an Bord<br />

die dritte volle Mahlzeit hintereinander,<br />

dazwischen gab es sogar noch einen<br />

Snack. Denn kaum jemand steigt wohl<br />

ohne Abendessen in einen Flieger kurz<br />

nach Mitternacht. Nach dem Start gab es<br />

eine sogenannte leichte Mahlzeit - doch<br />

auch die hatte es in sich. Nun also eine<br />

es eng, daher braucht das Kabinenpersonal<br />

Erfahrung und eine spezielle<br />

Schulung für diesen Flugzeugtyp. Eine<br />

knappe Stunde vor der Landung simuliert<br />

der Airbus mit seinem speziellen Lichtsystem<br />

einen sanften Sonnenaufgang.<br />

Fensterblenden auf, der Tag beginnt!<br />

Im Landeanflug auf Newark erlebt man<br />

ein Lichterfest über New York. Überall<br />

blinkt und strahlt es in der Nacht.<br />

Sanft setzt der Airbus um Punkt 5.00<br />

Uhr auf der Landebahn auf. 16 Stunden<br />

und 50 Minuten hat das Flugzeug gebraucht.<br />

Wie lang der Flug dauert, das<br />

ist nur mit einer Genauigkeit von plus<br />

minus zwei Stunden vorherzusagen. Es<br />

kommt auf die Bedingungen an. (dpa)<br />

© MO:SES - Fotolia<br />

Format: 210mm x 80mm<br />

einmalig<br />

350,- €<br />

monatlich<br />

325,- €<br />

1 Monat<br />

3 Monate<br />

<strong>Dezember</strong><br />

2019<br />

Januar<br />

2020<br />

April<br />

2020<br />

Mai<br />

2020<br />

August<br />

2019<br />

September<br />

2020<br />

monatlich<br />

290,- €<br />

6 Monate<br />

Februar<br />

2020<br />

Juni<br />

2020<br />

Oktober<br />

2020<br />

monatlich<br />

250,- €<br />

12 Monate<br />

März<br />

2020<br />

Juli<br />

2020<br />

November<br />

2020<br />

Alle Preise verstehen sich zzgl. MwSt.


Reise<br />

Mit E-Visum<br />

noch leichter<br />

in ein Land<br />

einreisen<br />

Wie ein elektronisches<br />

Visum funktioniert<br />

Einige Länder verlangen für die Einreise<br />

ein elektronisches Visum,<br />

kurz E-Visum. Insgesamt seien es schon<br />

mehr als 20 Staaten, die eine solche<br />

Möglichkeit anbieten, sagt Dennis Zimon,<br />

Geschäftsführer des Visadienstleisters<br />

Passolution aus Köln. «Und es<br />

werden immer mehr.» Der wichtigste<br />

Vorteil: Reisende müssen nicht mehr<br />

in die Botschaft oder das Konsulat des<br />

Ziellandes kommen. Der Antrag für<br />

das Visum lässt sich online erledigen.<br />

«Ein E-Visum ist identisch mit einem<br />

klassischen Visum - nur ohne Papier»,<br />

erklärt Zimon. Statt gedruckte Unterlagen<br />

einzureichen, werden die geforderten<br />

Dokumente - zum Beispiel der<br />

Visaantrag und der Reisepass - eingescannt<br />

und auf der Antragsseite für das<br />

elektronische Visum hochgeladen. Bezahlt<br />

wird in der Regel per Kreditkarte.<br />

Die Bestätigung der Einreiseerlaubnis<br />

bekommt der Reisende nach einer Prüfung<br />

per E-Mail zugeschickt. «Ich würde<br />

immer empfehlen, die Bestätigung auszudrucken<br />

und mitzunehmen», sagt Zimon.<br />

Nötig ist das aber unter Umständen<br />

nicht. Manchmal ist es dann so, dass der<br />

Reisende das eigentliche Visum bei Ankunft<br />

am Flughafen in den Pass geklebt<br />

bekommt. Es handelt sich also praktisch<br />

um ein sogenanntes Visa on arrival - allerdings<br />

ist der vorherige Online-Antrag<br />

nötig, um einreisen zu können.<br />

© Kovalenko Inna - Fotolia<br />

Ein bekanntes Land mit E-Visum ist Indien.<br />

Der Oman hat kürzlich ebenfalls<br />

ein solches Visum eingeführt - man bekommt<br />

die Erlaubnis nicht mehr bei der<br />

Ankunft am Flughafen. Weitere Länder<br />

mit E-Visum sind zum Beispiel Kambodscha,<br />

Iran und Uganda. Manchmal bieten<br />

Länder auch verschiedene Antragswege<br />

- sowohl online, als auch vor Ort bei<br />

der Einreise. So ist es neuerdings auch<br />

in Ägypten. Das E-Visum bietet mehrere<br />

Vorteile. Im Gegensatz zu einem Visum<br />

bei der Einreise verkürzt sich die Wartezeit<br />

am Flughafen. Der Visumantrag sei<br />

zudem schneller und transparenter, so<br />

Zimon. Und das gesamte Verfahren ist<br />

für die Staaten kostengünstiger. (mag)<br />

17


<strong>Dezember</strong><br />

2019<br />

Januar<br />

2020<br />

Februar<br />

2020<br />

März<br />

2020<br />

April<br />

2020<br />

Mai<br />

2020<br />

Juni<br />

2020<br />

Juli<br />

2020<br />

August<br />

2019<br />

September<br />

2020<br />

Bildung<br />

Lesen im Eiltempo<br />

Mit Slalomblickführung<br />

zum Speedreader<br />

werden<br />

Das Arbeitspapier in der Zigarettenpause<br />

erfassen oder das<br />

Vorlesungsskript des ganzen Semesters<br />

auf der Zugfahrt durcharbeiten<br />

- schnell lesen zu können, bringt<br />

vielen Menschen in Beruf und Ausbildung<br />

Vorteile. Wichtig ist: Wer<br />

ein richtiger Turboleser werden<br />

möchte, muss darauf achten, dass<br />

das Textverständnis nicht auf der<br />

Strecke bleibt. Das ist nicht einfach.<br />

Peter Rösler, Autor des Buches<br />

«Grundlagen des Schnell-Lesens»<br />

sagt: Schnell-Lesen kann man lernen.<br />

Das funktioniere aber nicht in zwei<br />

Tagen, sondern nur, wenn man sich<br />

genügend Zeit von mindestens zwei<br />

Wochen zum Erlernen nehme. Experten<br />

unterscheiden das kleine und<br />

das große Schnell-Lesen. Normalerweise<br />

wird das Lese-Tempo durch<br />

das innerliche Mitsprechen des Textes<br />

limitiert. Ein durchschnittlicher<br />

Leser schafft etwa 250 Wörter pro Minute.<br />

Beim «kleinen Schnell-Lesen»<br />

trainieren die Leseschüler etappenweise,<br />

ihren inneren Mitsprecher zu<br />

beschleunigen. Mit einem Training<br />

über mehrere Wochen könne man es<br />

schaffen, das innere Mitsprechen auf<br />

bis zu 600 Wörter pro Minute hochzutrainieren.<br />

Anders als das «kleine<br />

Schnell-Lesen» verfolgt das «große»<br />

oder «optische Schnell-Lesen» das Ziel,<br />

die Sprachzentren im Kopf nicht zu<br />

trainieren, sondern sie zu umgehen. Bei<br />

dieser Form des Schnell-Lesens muss<br />

der innere Mitsprecher ausgeschaltet,<br />

der Sinn des Textes aber dennoch erfasst<br />

werden. Flächiges Sehen und eine<br />

slalomartige Blickführung sind dafür<br />

grundlegend. «Es dauert Monate, bis<br />

es klappt, und es funktioniert durchschnittlich<br />

nur bei jedem Zweiten, der<br />

es versucht», gibt Peter Rösler zu bedenken.<br />

(mag)<br />

Oktober<br />

2020<br />

November<br />

2020<br />

Format: 70mm x 280mm<br />

einmalig<br />

450,- €<br />

1 Monat<br />

monatlich<br />

425,- €<br />

monatlich<br />

390,- €<br />

monatlich<br />

350,- €<br />

3 Monate<br />

6 Monate<br />

12 Monate<br />

© Tom Wang - stock.adobe.com<br />

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18


Ausstand mit Anstand<br />

So gelingt<br />

der Abschied<br />

aus dem Job<br />

Der alte Job ist gekündigt, der neue<br />

Vertrag unterschrieben - genau die<br />

richtige Gelegenheit, um in einer<br />

Rundmail gehörig über Firma und<br />

Vorgesetzte herzuziehen? «Lieber<br />

nicht», sagt Michael Felser, Fachanwalt<br />

für Arbeitsrecht. In so einem<br />

Fall könne nämlich die fristlose<br />

Kündigung folgen. «Besser ist, man<br />

verhält sich vernünftig - wer weiß,<br />

wann man sich wieder begegnet.»<br />

Doch wie verabschiedet man sich von<br />

Kollegen und Vorgesetzten auf gelungene<br />

Art und Weise? Generell ist<br />

wichtig, sich bewusstzumachen, dass nur<br />

eine Funktion beendet wird. Auch wenn<br />

der Job Vergangenheit ist, müssen Bekanntschaften<br />

nicht unbedingt enden.<br />

Es sei immer klug, die Beziehungen zu<br />

halten und Netzwerke weiter zu pflegen,<br />

rät die Personalberaterin und Autorin<br />

Doris Brenner. Wenn möglich, sollte<br />

Arbeitswelt<br />

man nicht einfach verschwinden und<br />

wortlos gehen. Sie schlägt einen Ausstand<br />

mit Kuchen und gegebenenfalls<br />

einer kleinen Abschiedsgeste vor - das<br />

gilt natürlich auch, wenn ein Arbeitnehmer<br />

selbst kündigt. Keinen Platz hat<br />

an dieser Stelle das Nachtreten gegen<br />

den Vorgesetzten oder die Firma: «Der<br />

Ausstand ist nicht die Gelegenheit, um<br />

Frust abzulassen oder dem Chef vor versammelter<br />

Mannschaft all das zu sagen,<br />

was man sich vorher nicht getraut hat»,<br />

sagt Brenner. Wann man die eigene<br />

Kündigung bekanntgibt, spricht man<br />

am besten mit den Vorgesetzten ab.<br />

«Insbesondere für die externe Kommunikation<br />

bei Kunden und Geschäftspartnern<br />

sollte mit dem Arbeitgeber<br />

eine klare Regelung bestehen», so die<br />

Beraterin. Darüber hinaus sollte man<br />

eine ordentlichen Arbeitsplatz hinterlassen<br />

und an eine saubere Übergabe<br />

für den Nachfolger denken. (dpa)<br />

© peshkova - stock.adobe.com<br />

Statt das E-Mail-Konto ihrer Mitarbeiter<br />

mit internen Nachrichten<br />

überlaufen zu lassen, haben viele Betriebe<br />

inzwischen Messenger etabliert.<br />

In den Chat-Diensten können sich Mitarbeiter<br />

schnell und unkompliziert<br />

austauschen. Für E-Mails gilt meist:<br />

Private Konversationen gehören nicht<br />

ins berufliche Postfach. Doch wie sieht<br />

es bei Messenger-Diensten aus, die<br />

viele Berufstätige auch auf ihrem privaten<br />

oder dienstlichen Smartphone<br />

installiert haben? Ist auch privater<br />

Austausch zwischen Kollegen erlaubt?<br />

Zunächst einmal kann ein Unternehmen<br />

mit einer entsprechenden<br />

Richtlinie regulieren, wie mit Messenger-Diensten<br />

im Betrieb umgegangen<br />

wird, erklärt Peter Meyer, Fachanwalt<br />

für Arbeitsrecht in Berlin und Mitglied<br />

des Geschäftsführenden Ausschusses<br />

der Arbeitsgemeinschaft Arbeitsrecht<br />

im Deutschen Anwaltverein (DAV).<br />

«Wenn das Unternehmen das für sinnvoll<br />

erachtet, dann könnten die Verantwortlichen<br />

die private Kommunikation<br />

im Messenger-Dienst verbieten.»<br />

Daran<br />

haben<br />

sich Arbeitnehmer<br />

dann auch zu<br />

halten. Wenn<br />

der Arbeitgeber<br />

die private Nutzung<br />

des Messenger-Dienstes<br />

nicht<br />

ausdrücklich verbietet,<br />

dann, so Meyer,<br />

«werden die Arbeitnehmer<br />

berechtigt<br />

sein, diese Dienste auch<br />

am Arbeitsplatz für den<br />

Austausch von Nachrichten<br />

zu nutzen, die dienstlich<br />

nicht veranlasst sind». Insbesondere<br />

in den Arbeitspausen,<br />

abends oder an freien Tagen.<br />

Daneben hat Meyer zufolge der<br />

Betriebsrat bei solchen Fragen ein<br />

Mitbestimmungsrecht, die Regeln<br />

der Kommunikation in einer Betriebsvereinbarung<br />

festzuhalten. Etwa, um<br />

eine Arbeitszeitverdichtung des einzelnen<br />

Mitarbeiters zu verhindern. (dpa)<br />

19


Gesundheit<br />

Wärme und Bewegung<br />

gegen Blockaden im Rücken<br />

Und plötzlich geht nichts mehr:<br />

Wenn der Rücken nicht mehr mitspielt,<br />

spricht man oft von einer<br />

«Blockade».<br />

Dabei handelt es sich eigentlich<br />

um eine Bewegungseinschränkung<br />

einzelner Wirbelkörpergelenke,<br />

sagt Orthopädin Christin Siebert<br />

aus dem Athleticum am Universitätsklinikum<br />

Hamburg-Eppendorf<br />

(UKE). Diese winzigen Gelenke halten<br />

die Wirbelsäule in Bewegung.<br />

Sie können zum Beispiel kippen oder<br />

sich drehen oder sogar beides. Geht<br />

das nicht mehr richtig, sendet der<br />

Körper Schmerzsignale. Die umliegenden<br />

Muskeln, Bänder und Sehnen<br />

bekommen gewissermaßen den Befehl:<br />

«Haltet das gut fest, da stimmt<br />

was nicht.» Die Folge sind verhärtete<br />

Strukturen um das Gelenk<br />

herum und noch mehr Schmerz -<br />

«ein Teufelskreis», sagt Siebert.<br />

Den müssen Patienten durchbrechen:<br />

Wärme entspannt, Bewegung<br />

lockert. Außerdem kann es<br />

hilfreich sein, mit einer Schmerztablette<br />

das Schmerzgedächtnis zu<br />

löschen und die Muskulatur so zu<br />

entspannen, sagt Siebert. «Damit<br />

der Körper wieder weiß: Eigentlich<br />

ist alles okay.» Was Patienten<br />

nicht tun sollten: Sich aufs Sofa<br />

legen und hoffen, dass es vorbei<br />

geht. Besser Liegen, Sitzen, Stehen<br />

und Gehen abwechseln. Im Normalfall<br />

verschwinden die Schmerzen<br />

unter diesen Voraussetzungen<br />

nach rund einer Woche. (dpa)<br />

Bakterienparty im Darm<br />

Warum Pupsen<br />

eine gute Sache ist<br />

Nichts könnte unangenehmer sein:<br />

Man ist in Gesellschaft und plötzlich<br />

will Luft aus dem Bauch heraus.<br />

Pupsen gilt nicht unbedingt<br />

als salonfähig. Dabei sind jene, bei<br />

denen die Luft entweicht, eigentlich<br />

klar im Vorteil.<br />

Flatulenzen gehen auf eine Bakterienparty<br />

im Darm, könnte man<br />

sagen. Im Dickdarm kommen normalerweise<br />

nur Abfallprodukte an.<br />

Manche Lebensmittelbestandteile<br />

werden allerdings weiter oben - im<br />

Magen und Dünndarm - nicht richtig<br />

verdaut. Sie landen fälschlicherweise<br />

bei den Dickdarmbakterien auf<br />

dem Teller. «Die feiern dann ein großes<br />

Fest», sagt Ernährungsexpertin<br />

Bettina Jagemann aus dem Universitätsklinikum<br />

Hamburg-Eppendorf<br />

(UKE). Dabei entstehen<br />

Gase. Hat man Glück, entweichen<br />

sie über unsere Atemluft sowie in<br />

Form von Flatulenz. Anderenfalls<br />

bleiben sie als Blähungen im Bauch<br />

hängen.Ob man dagegen vorgehen<br />

sollte, hängt davon ab, wie sehr<br />

einen die Luft im Bauch stört.<br />

Sind die Blähungen schmerzhaft<br />

oder entweicht andauernd unkontrolliert<br />

Luft und das ist einem<br />

unangenehm, lohnt sich erstmal<br />

ein Blick auf den eigenen Speiseplan.<br />

«Am besten schreibt man<br />

ein Ernährungs- und Symptomtagebuch»,<br />

rät Jagemann. Blähend<br />

wirken etwa einige Lebensmittel<br />

wie Kohl oder Hülsenfrüchte. Aber<br />

auch zu viel Fruchtzucker oder Getränke<br />

mit Kohlensäure können die Gasbildung<br />

verstärken, sagt die Expertin.<br />

Wer eine Idee hat, was die Blähungen<br />

oder Flatulenzen begünstigt,<br />

lässt das einfach mal eine Zeit<br />

lang weg und schaut, was passiert.<br />

Meist muss man nicht dauerhaft<br />

verzichten, erklärt Jagemann - nur<br />

vielleicht nicht täglich zwei Obstsmoothies<br />

trinken. Sinnvoll sei auch,<br />

sich nach den Mahlzeiten zu bewegen.<br />

Der gute alte Verdauungsspaziergang<br />

kann dafür sorgen, dass<br />

der Magen besser arbeitet. Hilft die<br />

Ernährungsumstellung nicht, lohnt<br />

sich ein Besuch beim Arzt. (dpa)<br />

© STUDIO GRAND WEB - stock.adobe.com © decade3d - Fotolia<br />

20


Therapie<br />

gegen<br />

den Blackout<br />

So lösen sich<br />

innere Blockaden<br />

Eigentlich sollte der große Auftritt<br />

kein Problem sein. Das Manuskript<br />

steht, das Thema sitzt - und doch<br />

steigt Panik auf, kurz bevor es losgeht.<br />

Lampenfieber vor einem wichtigen<br />

Vortrag kennen viele. Doch<br />

manchmal bleibt es nicht beim bloßen<br />

Nervenflattern - hinzu kommen<br />

Schweißausbrüche, Herzrasen, Zittern,<br />

das Gefühl mentaler Lähmung.<br />

Für einige Menschen sind solche<br />

Situationen Alltag: innere Blockaden,<br />

die sie daran hindern, etwas<br />

erfolgreich zu meistern. «Solche Blockaden<br />

setzen automatisch ein und<br />

laufen im Unterbewusstsein ab», sagt<br />

Ute Gietzen-Wieland, Business- und<br />

Mental-Coach in Bielefeld. Im Prinzip<br />

sind es Angstzustände, die in ganz<br />

verschiedenen Momenten auftreten<br />

können. Die Folge: Betroffene bleiben<br />

weit unter ihren Möglichkeiten.<br />

«Mit dem Einnehmen von angstlösenden<br />

Medikamenten etwa vor<br />

einem Auftritt oder vor einer Prüfung<br />

lässt sich das Problem nicht lösen»,<br />

sagt Bernhard Tille, Coach in<br />

Bad Homburg. Und kritische Situationen<br />

einfach zu vermeiden, ist oft<br />

nicht möglich - und schon gar keine<br />

Lösung. «Wichtig ist vielmehr zu erkennen,<br />

wie Blockaden entstehen<br />

und woher sie kommen», so Tille.<br />

In einem allerersten Schritt kann das<br />

jeder für sich selbst tun: sich hinsetzen<br />

und aufschreiben, was man<br />

in einer bestimmten Situation fühlt.<br />

Wovor man eigentlich konkret Angst<br />

hat. «Die Ursachen für innere Blockaden<br />

finden sich häufig in einem nicht<br />

verarbeiteten Erlebnis in der Kindheit»,<br />

erklärt Cora Besser-Siegmund,<br />

Gut zu wissen<br />

Diplom-Psychologin und Psychotherapeutin<br />

in Hamburg. Das<br />

kann derart belastende oder sogar<br />

traumatische Züge haben,<br />

dass es sich fest im Unterbewusstsein<br />

etabliert hat - und Betroffene<br />

auch Jahrzehnte später blockiert.<br />

Innere Blockaden entstehen jedoch<br />

auch durch negatives Denken: Betroffene<br />

sind dann felsenfest davon<br />

überzeugt, etwas nicht zu können.<br />

Die Angst vor dem Scheitern wird<br />

zur selbsterfüllenden Prophezeiung.<br />

Doch wie lassen sich solche Blockaden<br />

lösen und verarbeiten? «In vielen<br />

Fällen hilft ein Coaching», sagt<br />

Tille. Manchmal ist aber auch eine<br />

Therapie nötig, etwa eine kognitive<br />

Verhaltenstherapie. Dabei deckt<br />

ein Klient gemeinsam mit einem<br />

Therapeuten im Unterbewusstsein<br />

schlummernde negative Gedanken<br />

auf und setzt ihnen neue, positive<br />

Gedanken entgegen. Auch spezielle<br />

Atemtechniken können in belastenden<br />

Momenten für Entspannung<br />

sorgen. Ein anderes Mittel<br />

gegen Blockaden ist die sogenannte<br />

Wingwave-Methode. «Bei diesem<br />

speziellen Coaching wird versucht,<br />

gegen Stress an der Stelle anzugehen,<br />

wo sie herkommt, nämlich<br />

im Gehirn, genau gesagt im limbischen<br />

System», sagt Gietzen-Wieland.<br />

Wer an einer inneren Blockade<br />

leidet, sollte nicht zu lange damit<br />

warten, das Problem anzugehen.<br />

«Je eher man sich der Sache stellt,<br />

desto besser», so Gietzen-Wieland.<br />

Denn Blockaden bremsen die Lebensenergie<br />

aus - mit negativen Folgen<br />

für das eigene Wohlbefinden. (dpa)<br />

21<br />

<strong>Dezember</strong><br />

2019<br />

Januar<br />

2020<br />

Februar<br />

2020<br />

März<br />

2020<br />

April<br />

2020<br />

Mai<br />

2020<br />

Juni<br />

2020<br />

Juli<br />

2020<br />

August<br />

2019<br />

September<br />

2020<br />

Oktober<br />

2020<br />

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2020<br />

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Gesundheit<br />

Innen, außen, Kauflächen<br />

Zähne nach festem<br />

Schema<br />

putzen<br />

Beim Zähneputzen gewöhnt man<br />

sich am besten eine feste Reihenfolge<br />

an. Sonst werden etwa die Innenflächen<br />

der Zähne schnell vergessen,<br />

berichtet die «Apotheken Umschau»<br />

(Ausgabe B12/2018). Ein Beispiel für ein<br />

festes Schema: erst die Innenflächen<br />

oben, dann unten, nun die Außenflächen<br />

oben und unten und anschließend<br />

die Kauflächen. Wie genau jeweils am<br />

besten geputzt wird, dafür gibt es keine<br />

allgemeinen Empfehlungen. Möglich<br />

seien etwa kreisende Bewegungen. Dabei<br />

darauf achten, dass die Bürste auch<br />

den Zahnfleischrand berührt. Wichtig<br />

ist, auch zwischen den Zähnen zu reinigen<br />

- am besten mit Zwischenraumbürsten,<br />

die es in unterschiedlichen<br />

Formen und Größen gibt. (dpa)<br />

„Frh übt sich,<br />

wer später ein Meister<br />

sein will.“<br />

IM JAHR 2000<br />

IM JAHR 2016<br />

1.556.792 Einsätze<br />

868.535 Einsätze<br />

489.116 Einsätze<br />

Notfallrettung<br />

Krankentransport<br />

Quelle: Statista 2018<br />

2.239.185 Einsätze<br />

Mehr als fünf Minuten<br />

starke Schmerzen<br />

in der Brust<br />

112 ANRUFEN<br />

Länger als fünf Minuten andauernde<br />

Brustschmerzen können<br />

Anzeichen eines Herzinfarkts sein.<br />

Betroffene oder Angehörige sollten<br />

nicht zögern, die 112 anzurufen. Darauf<br />

weist die Deutsche Herzstiftung<br />

hin. Gerade an Feiertagen und am<br />

Wochenende warteten Patienten oft<br />

zu lange, weil sie entweder nicht an<br />

einen möglichen Herzinfarkt denken<br />

oder weil sie sich nicht trauen, einen<br />

Rettungswagen zu rufen. Damit riskierten<br />

sie ihr Leben - denn bei einem<br />

Herzinfarkt zählt jede Minute.<br />

Wer die 112 anruft, sollte den Verdacht<br />

auf einen Herzinfarkt klar<br />

äußern, rät die Stiftung. Typische<br />

Anzeichen sind neu auftretende<br />

brennende Schmerzen überwiegend<br />

im Brustkorb, die länger als fünf Minuten<br />

anhalten. Sie können in Arme,<br />

Schulterblätter, Hals, Kiefer und<br />

Oberbauch ausstrahlen. Auch starke<br />

Schmerzen zwischen den Schulterblättern<br />

oder im Oberbauch können<br />

auf einen Herzinfarkt hindeuten. Die<br />

Schmerzen sind oft mit einem Engegefühl<br />

verbunden und werden häufig<br />

von Schweißausbrüchen, Übelkeit<br />

und Atemnot begleitet. (dpa)<br />

© lotosfoto - stock.adobe.com © bildkistl - stock.adobe.com<br />

22


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<strong>Dezember</strong><br />

2019<br />

Januar<br />

2020<br />

April<br />

2020<br />

Mai<br />

2020<br />

August<br />

2019<br />

September<br />

2020<br />

monatlich<br />

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6 Monate<br />

Februar<br />

2020<br />

Juni<br />

2020<br />

Oktober<br />

2020<br />

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12 Monate<br />

März<br />

2020<br />

Juli<br />

2020<br />

November<br />

2020<br />

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<strong>Dezember</strong><br />

2019<br />

Januar<br />

2020<br />

Februar<br />

2020<br />

März<br />

2020<br />

April<br />

2020<br />

Mai<br />

2020<br />

Juni<br />

2020<br />

Juli<br />

2020<br />

August<br />

2019<br />

Gut zu wissen<br />

Das Schlafbedürfnis<br />

finden<br />

Sieben Stunden sind nur Durchschnitt<br />

Schlaf ist eine Typfrage. Nicht jeder<br />

Mensch braucht gleichermaßen<br />

viel Nachtruhe, sagt Schlafforscher<br />

Hans-Günter Weeß. «Bei Einstein waren<br />

es wohl zehn Stunden, bei Napoleon<br />

eher drei», sagt er. «Das Spektrum<br />

ist da sehr breit.» Die sieben<br />

oder acht Stunden, die oft als Empfehlung<br />

genannt werden, seien nur<br />

ein Durchschnittswert, so der Psychologe,<br />

der auch Vorstandsmitglied der<br />

Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung<br />

und Schlafmedizin (DGSM) ist.<br />

Wie viel Schlaf genug ist, muss also jeder<br />

für sich selbst herausfinden: Wer<br />

morgens jedes Mal vom Wecker aus<br />

dem Tiefschlaf gerissen wird, sollte<br />

vermutlich früher ins Bett gehen. «Das<br />

ist ein Hinweis darauf, dass das Schlafbedürfnis<br />

noch nicht erfüllt ist», sagt<br />

Weeß. Allerdings ist früher ins Bett zu<br />

gehen nicht für jeden der richtige Ratschlag.<br />

Denn auch die Schlafzeiten<br />

sind bei jedem Menschen aus genetischen<br />

Gründen anders: Die sogenannten<br />

Lerchen gehen eher früh ins Bett<br />

und stehen ebenso früh wieder auf, bei<br />

den Eulen passiert beides etwas später.<br />

«Im Idealfall gestaltet man seinen Alltag<br />

so, dass er zum Schlaftyp passt»,<br />

erklärt Weeß. «Das kann bis zur Berufswahl<br />

reichen.» Gerade für die Eulen<br />

könnte das allerdings schwierig<br />

werden: Denn ihre ideale Zeit, ins Bett<br />

zu gehen, liegt eigentlich erst zwischen<br />

1:00 und 2:00 Uhr am Morgen -<br />

mit der Schule und vielen<br />

Berufen lässt sich das<br />

wohl nur schwer<br />

kombinieren. (dpa)<br />

September<br />

2020<br />

Oktober<br />

2020<br />

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24


Foto: Plantura GmbH/Verlag E. Ulmer/dpa-mag<br />

Aus Abfall Neues ziehen<br />

Wie Gemüsereste<br />

endlos nachwachsen<br />

Nachhaltigkeit ist vielen Verbrauchern<br />

wichtig. Doch selbst wer mit Liste passend<br />

einkauft und versucht, Lebensmittelabfälle<br />

weitestgehend zu vermeiden,<br />

schafft es nicht. Das liegt in der Natur<br />

der Sache: Der Strunk vieler Gemüsesorten<br />

zum Beispiel bleibt nun mal beim<br />

Zubereiten übrig. Aber aus diesen Küchenresten<br />

kann man die Pflanze - quasi<br />

- wieder zum Leben erwecken. Die Pflanzenexpertin<br />

und Buchautorin Melissa<br />

Raupach aus München hat gemeinsam<br />

mit Felix Lill diesen Weg erkundet und<br />

ein Buch mit dem Titel «Regrow your<br />

veggies» geschrieben.<br />

Frage: Was ist Regrowing?<br />

Antwort: Regrowing heißt Nachwachsen<br />

lassen. Also etwas Bestehendem, etwa<br />

einem Salatstrunk, der im Müll landen<br />

würde, neues Leben zu schenken. Das<br />

Zauberwort dafür ist aber die vegetative<br />

Vermehrung.<br />

Frage: Wieso gelingt diese ungeschlechtliche<br />

Vermehrung?<br />

Antwort: Pflanzenzellen sind in gewissem<br />

Maße in der Lage, ihre eigentliche<br />

Aufgabe zu vergessen und sich in junge,<br />

teilungsfähige Zellstrukturen zurückzuentwickeln.<br />

Dieser Prozess wird<br />

Dedifferenzierung genannt. Die daraus<br />

entstehenden Zellen sind totipotent.<br />

Das heißt, es kann theoretisch aus jeder<br />

Zelle noch alles werden. So kann<br />

beispielsweise ein Basilikum-Steckling<br />

am eigentlichen Spross neue Wurzeln<br />

entwickeln, und es bildet sich<br />

eine neue Basilikumpflanze. Was viele<br />

daran spannend finden, ist, dass die<br />

Pflanze ein Klon der Mutterpflanze ist<br />

- und somit über das gleiche genetische<br />

Material wie die Mutterpflanze verfügt.<br />

Frage: Mit welchem Gemüse klappt<br />

das am besten?<br />

Antwort: Wirklich, wirklich toll und vor<br />

allem relativ fix klappt es mit Lauchzwiebeln.<br />

Das würde ich für die Starter empfehlen<br />

oder wenn man mit Kindern das<br />

Regrowing ausprobieren möchte. Da ist<br />

die Erfolgsgarantie am höchsten, und man<br />

sieht auch relativ schnell, dass etwas Neues<br />

wächst. Lauch und Romana-Salat sind<br />

weitere Pflanzen, die man prima als Einsteigermodell<br />

ausprobieren kann.<br />

Frage: Wie vermehre ich die Lauchzwiebel?<br />

Antwort: Nach dem Schneiden der Lauchzwiebel<br />

gibt man in der Regel den letzten<br />

Rest mit den Wurzeln in den Müll. Beim<br />

Regrowing schneidet man den Strunk etwas<br />

großzügiger ab, er sollte mindestens<br />

fünf Zentimeter lang sein. Ich setze ihn<br />

nun in ein Glas Wasser, das ich regelmäßig<br />

wechsle. Sonst riecht es auch schnell<br />

und man bekommt ein Fäulnisproblem.<br />

Umwelt<br />

Nach einigen Tagen wird man vielleicht<br />

schon sehen, dass der Strunk anfängt,<br />

neu auszutreiben. Nun kann man ihn<br />

in einen Topf mit Pflanzenerde setzen,<br />

regelmäßig gießen und ihm einen hellen<br />

Standort geben. Und dann kann<br />

man dem Lauch förmlich dabei zusehen,<br />

wie er neu sprießt und wächst.<br />

Frage: Klappt das nur mit Pflanzen,<br />

die bei uns im Garten wachsen, oder<br />

auch mit den Exoten?<br />

Antwort: Man kann das auch mit den exotischeren<br />

Pflanzen machen, zum Beispiel<br />

mit der Ananas. Auch da nimmt man den<br />

Strunk, der normalerweise im Müll landen<br />

würde, und gibt ihn erst mal in Wasser,<br />

bis er wurzelt. Dann einpflanzen. Aber um<br />

Früchte zu ziehen, muss man schon sehr<br />

geduldig sein und auch optimale Standortbedingungen<br />

bieten können, also zum Beispiel<br />

einen Wintergarten, wo es das ganze<br />

Jahr über konstant warm ist. Dort kann<br />

es klappen. Aber letztlich ist das Tolle am<br />

Regrowing - was ich auch gerade gut finde<br />

-, dass man so auch einfach eine schicke<br />

Zimmerpflanze gewinnen kann. Sie kann<br />

ein Geschenk sein - aus etwas, was man<br />

sonst in den Müll werfen würde. (mag)<br />

25


Umfrage<br />

Ob pragmatisch oder intuitiv: Bei<br />

der Entscheidung für oder gegen<br />

eine Immobilie gehen die Deutschen<br />

sehr unterschiedlich vor. Das zeigt die<br />

aktuelle Wohntraumstudie von Interhyp,<br />

für die 2.600 Bundesbürger befragt<br />

wurden.<br />

Die Bauchgefühl-Entscheider<br />

„Ich habe eher emotional entschieden,<br />

nach meinem Bauchgefühl: Ich<br />

hatte das Gefühl, die Immobilie passt<br />

einfach“ - diese Aussage trifft für 23<br />

Prozent der Befragten zu. Dabei sagen<br />

mehr Frauen als Männer, dass<br />

sie auf ihr Bauchgefühl gehört haben<br />

(25 Prozent gegenüber 20 Prozent).<br />

Die Verliebten<br />

Liebe auf den ersten Blick gibt es<br />

offenbar nicht nur zwischen Menschen.<br />

Auch zwischen Immobilien<br />

und ihren künftigen Besitzern kann<br />

es funken. Laut Interhyp sagen 14<br />

Prozent der Befragten: „Ich habe<br />

mich direkt in die Immobilie verliebt.“<br />

Interessant: Die Verliebtheit<br />

ist offenbar ansteckend. Unter den<br />

Immobiliensuchenden aus Haushalten<br />

mit mindestens 4 Personen<br />

äußerten sich sogar 20 Prozent derart<br />

begeistert über ihre Immobilie.<br />

Die sachlichen Prüfer<br />

Rund 28 Prozent der Befragten prüfen<br />

sachlich, ob ihre Ansprüche erfüllt<br />

werden. Sie wissen, was sie wollen und<br />

kennen den Markt. Für sie zählen oft<br />

klassische Faktoren wie Größe, Schnitt,<br />

Preis und Lage. Für Überraschungen<br />

und spontanes Umschwenken auf eine<br />

Immobilie, die nicht den Kriterien entspricht,<br />

sind sie weniger empfänglich.<br />

Unter den Käufern ist dieser Typ häufiger<br />

vertreten als unter den Mietern<br />

(31 Prozent gegenüber 26 Prozent).<br />

Die Pro-Contra-Entscheider<br />

Die Pro-Contra-Entscheider, zu<br />

denen rund 8 Prozent der Befragten<br />

zählen, halten es bei der Immobiliensuche<br />

ein wenig wie bei der<br />

Auswahl des neuesten Smartphones<br />

oder Autos. Sie wägen Pro und Contra<br />

ab: Was spricht für die Immobilie?<br />

Was spricht dagegen? Dieser<br />

Entscheidungstyp ist zusammen mit<br />

den sachlichen Prüfern der rationalen<br />

Vorgehensweise zuzuordnen,<br />

zu der damit insgesamt 36 Prozent<br />

der Befragten zählen. Aber nicht<br />

alle Entscheidungsstile lassen sich<br />

so klar den Kategorien „sachlich“<br />

oder „emotional“ zuordnen, manchmal<br />

wird die Immobilie einfach als<br />

letzte Chance oder - im Gegenteil -<br />

als Glücksfall empfunden.<br />

Die Letzte-Chance-Entscheider<br />

Rund 10 Prozent der Befragten betrachten<br />

die gewählte Immobilie<br />

als ihre letzte Chance. Sie wissen<br />

eigentlich, was sie wollen, bekommen<br />

es aber nicht. Stattdessen nehmen<br />

sie, was einigermaßen passt.<br />

Dieser Entscheidungstyp ist häufiger<br />

in größeren Städten als auf dem<br />

Land anzutreffen (14 Prozent gegenüber<br />

9 Prozent). Bei einem Immobilienkauf<br />

möchten die Menschen<br />

aber offenbar weniger Kompromisse<br />

eingehen: Unter Käufern ist dieser<br />

Typ mit 6 Prozent seltener vertreten<br />

als unter Mietern (14 Prozent).<br />

Die Glückspilze<br />

Immerhin 17 Prozent der Befragten sagen,<br />

dass die Immobilie regelrecht zu<br />

ihnen gefunden hat. Die Suche nach<br />

Haus oder Wohnung hatte oftmals noch<br />

nicht begonnen - als sich eine günstige<br />

Gelegenheit bot. Ähnlich wie die<br />

Letzte-Chance-Entscheider haben die<br />

Glückpilze gerade keine Alternativen.<br />

Aber die brauchen sie auch gar nicht,<br />

denn die Wohnung oder das Haus ist<br />

bereits ihre Traumimmobilie. (ots)<br />

© obs/Interhyp AG<br />

26


Arbeitswelt<br />

Zeitarbeitsbranche<br />

schrumpft<br />

und hofft auf die positiven<br />

Effekte der Digitalisierung<br />

Die Konjunktur in Deutschland<br />

kühlt ab und das bekommt auch<br />

die Zeitarbeitsbranche zu spüren:<br />

Die Zahl der Zeitarbeitnehmer ist<br />

in der zweiten Jahreshälfte 2018<br />

um fast 10 Prozent eingebrochen.<br />

Für 2019 rechnet die Branche mit<br />

einem zusätzlichen Rückgang des<br />

Marktvolumens um drei Prozent.<br />

Erst ab 2020 könnte sich die Anzahl<br />

der Zeitarbeiter wieder stabilisieren,<br />

wobei sie aber nicht<br />

mehr an das Niveau von 2017 anknüpfen<br />

wird, als über eine Million<br />

Menschen in Deutschland als Zeitarbeitnehmer<br />

beschäftigt waren.<br />

Zu diesen Ergebnissen kommt eine<br />

Studie der Wirtschaftsprüfungsund<br />

Beratungsgesellschaft PwC, für<br />

die aktuellen Daten der Bundesagentur<br />

für Arbeit ausgewertet und<br />

36 deutsche Zeitarbeitsfirmen ab<br />

1 Mio. Euro Jahresumsatz befragt<br />

wurden. „Die negative gesamtwirtschaftliche<br />

Entwicklung und<br />

der Druck auf deutschen Schlüsselindustrien<br />

wie die Automobilbranche<br />

machen sich in der Zeitarbeitsbranche<br />

bereits bemerkbar“,<br />

kommentiert PwC-Experte Dr.<br />

Ralph Niederdrenk die Ergebnisse.<br />

Konjunktur, Fachkräftemangel und<br />

Regulierung dämpfen Wachstum<br />

Tatsächlich nennt mehr als die<br />

Hälfte der befragten Firmen (53<br />

Prozent) die konjunkturelle Abschwächung<br />

als Grund für ihren zurückhaltenden<br />

Blick in die Zukunft.<br />

Bei der Befragung aus dem Vorjahr<br />

lag dieser Anteil noch bei lediglich<br />

8 Prozent. Gleichzeitig spielen<br />

aber weiterhin auch strukturelle<br />

Themen wie der Fachkräftemangel<br />

und die strengere Regulierung<br />

von Zeitarbeit in Deutschland eine<br />

Rolle: 58 Prozent sehen in der Beschränkung<br />

der Überlassungsdauer<br />

von Arbeitnehmern einen wachstumshemmenden<br />

Faktor, 56 Prozent<br />

führen die weiterhin schlechte<br />

Verfügbarkeit von Fachkräften an.<br />

Nur jeder Zweite will Geschäftsmodell<br />

anpassen<br />

Die beste Schutzmaßnahme, um<br />

sich gegen die wirtschaftliche Abkühlung<br />

und damit verbundene Umsatzeinbußen<br />

zu wappnen, sehen<br />

vier von fünf der befragten Zeitarbeitsfirmen<br />

(78 Prozent) in einer<br />

Spezialisierung auf nicht-zyklische<br />

Nischen mit hoher Nachfrage, etwa<br />

die Bereiche Pflege und IT. 56 Prozent<br />

halten flexible Kostenstrukturen<br />

für eine gute Prävention. Eine<br />

Anpassung des Geschäftsmodells,<br />

etwa die Reduktion der Standorte,<br />

plant hingegen nicht einmal die<br />

Hälfte der Befragten (47 Prozent).<br />

Wer eine Veränderung beim Geschäftsmodell<br />

in Betracht zieht,<br />

will sich auf bestimmte Nischen<br />

und Berufsgruppen spezialisieren<br />

(54 Prozent) oder setzt auf disruptive<br />

Geschäftsmodelle (43 Prozent).<br />

Auch Fusionen und Übernahmen<br />

sowie strategische Allianzen sind<br />

für viele (43 Prozent) eine Option.<br />

„Zeitarbeitsfirmen brauchen<br />

eine klare strategische Ausrichtung,<br />

um sich in einem schwierigen<br />

Marktumfeld zu positionieren.<br />

Dies kann durch den Fokus auf<br />

ein innovatives Geschäftsmodell<br />

wie eine Online-Plattform erfolgen,<br />

aber auch durch eine Branchenspezialisierung<br />

oder die<br />

Digitalisierung ihrer Wertschöpfungskette“,<br />

so Niederdrenk.<br />

Sechs von zehn Unternehmen<br />

sehen die Digitalisierung als<br />

Chance<br />

Die Digitalisierung sehen 58 Prozent<br />

der Unternehmen in der aktuellen<br />

Situation als Chance. Das sind 10 Prozentpunkte<br />

mehr als im Vorjahr. Gut<br />

drei Viertel der Befragten (77 Prozent)<br />

sehen in der digitalen Transformation<br />

vor allem eine gute Möglichkeit,<br />

um ihre internen Prozesse<br />

zu vereinfach und zu beschleunigen.<br />

Zwei Drittel erhoffen sich dadurch<br />

eine steigende Kundenzufriedenheit,<br />

da sie offene Stellen schneller<br />

und passender mit geeigneten Kandidaten<br />

besetzen können. Die Hälfte<br />

der Befragten spricht von der Möglichkeit,<br />

die Margen zu erhöhen<br />

und die Profitabilität zu verbessern.<br />

Lokale Standorte bleiben unverzichtbar<br />

Trotz fortschreitender Digitalisierung<br />

geht die große Mehrheit<br />

der Befragten (85 Prozent) davon<br />

aus, dass sie auch künftig nicht auf<br />

lokale Standorte verzichten kann.<br />

Online-Modelle werden nach Ansicht<br />

der Befragten nur eine komplementäre<br />

Rolle einnehmen, denn<br />

die Nähe zu den Zeitarbeitnehmern<br />

ist und bleibt ein wichtiges Kriterium,<br />

um sich vom Wettbewerb abzuheben.<br />

PwC-Experte Niederdrenk<br />

rät: „Zeitarbeitsfirmen sollten ihr<br />

traditionelles Geschäftsmodell mit<br />

einer hohen lokalen Präsenz kritisch<br />

prüfen und gezielt um digitale<br />

Möglichkeiten ergänzen. Das<br />

Ziel sollte weniger darin bestehen,<br />

den Umsatz zu maximieren als vielmehr<br />

für stabile Profitabilität zu<br />

sorgen und in die nachhaltige Beziehung<br />

zu Zeitarbeitnehmern<br />

und Kunden zu investieren.“ (idw)<br />

27


Umwelt<br />

Mehr Kunststoffe<br />

recyclingfähig machen<br />

Dass schon beim Design von Produkten<br />

an deren Recycling-Fähigkeit<br />

gedacht wird, ist bislang oft nur<br />

ein Wunsch vieler Kunststoff-Recycler.<br />

In einem neuen Forschungsprojekt der<br />

Julius-Maximilians-Universität Würzburg,<br />

des Kunststoff-Zentrums – SKZ<br />

und zweier Partner aus der bayerischen<br />

Kunststoffindustrie wird nun darauf<br />

hingearbeitet, diesen Wunsch zu<br />

realisieren. Ob es sich um mehrlagige<br />

Lebensmittel-Verpackungen, die Ummantelung<br />

von Stromkabeln oder eine<br />

Zahnbürste handelt: Viele Produkte<br />

aus Kunststoff lassen sich nicht recyceln.<br />

Das ist zum Beispiel dann der<br />

Fall, wenn die Produkte aus mehreren<br />

Materialien bestehen, die sich nicht<br />

oder nicht gut genug voneinander<br />

trennen lassen. Nur 16 Prozent des in<br />

Deutschland anfallenden Kunststoffabfalls<br />

werden hier auch recycelt. Diese<br />

Zahl nennt der Plastikatlas 2019,<br />

den der Bund für Umwelt und Naturschutz<br />

und die Heinrich-Böll-Stiftung<br />

veröffentlicht haben. Der Löwenanteil<br />

des Kunststoffabfalls wird<br />

demnach in Müllverbrennungsanlagen<br />

„energetisch verwertet“ oder<br />

als Ersatzbrennstoff eingesetzt.<br />

Entwicklung und Recycling sind bislang<br />

getrennte Welten<br />

Mehr Kunststoffe recyclingfähig machen:<br />

Daran arbeiten seit Juli 2019 der<br />

Lehrstuhl für BWL und Wirtschaftsinformatik<br />

der Julius-Maximilians-Universität<br />

(JMU) Würzburg,<br />

das Kunststoff-Zentrum SKZ und<br />

zwei Partner aus der bayerischen<br />

Kunststoffindustrie. Ihr Projekt<br />

wird vom Bayerischen Staatsministerium<br />

für Umwelt und Verbraucherschutz<br />

finanziell gefördert.<br />

Die Partner verfolgen das Ziel, die<br />

Recyclingfähigkeit von Kunststoffen<br />

durch eine Reduzierung der<br />

Materialkomponenten zu steigern.<br />

„Wir setzen beim Produktdesign an,<br />

weil dort das Thema Kreislauffähigkeit<br />

bisher kaum eine Rolle spielt“,<br />

sagt Dr. Jan Werner vom SKZ, einem<br />

Institut der Zuse-Gemeinschaft.<br />

„Entwickler und Recycler leben in<br />

völlig getrennten Welten, es gibt<br />

keinerlei Informationsaustausch.“<br />

Darum werden im Design oft Materialien<br />

ausgewählt, die beim Recycling<br />

erhebliche Probleme machen.<br />

Digitale Plattform liefert Informationen<br />

über Materialien<br />

Nun ist es im Projekt geplant, die beiden<br />

Welten miteinander in Kontakt zu<br />

bringen. Dafür soll künftig eine Software-Plattform<br />

sorgen, auf der Informationen<br />

über die Kreislauffähigkeit<br />

verschiedener Kunststoffe und Materialkombinationen<br />

abrufbar sind.<br />

So können die Entwickler Kriterien<br />

wie Funktionalität, Ressourceneffizienz<br />

und Kreislauffähigkeit gegeneinander<br />

abwägen und eine entsprechend<br />

verbesserte Materialauswahl<br />

treffen. Für die Gestaltung der Plattform<br />

ist ein JMU-Team um Norman<br />

Pytel und Professor Axel Winkelmann<br />

zuständig. „Als Ergebnis möchten<br />

wir der Produktentwicklung<br />

digitale Werkzeuge zur Verfügung<br />

stellen, die bei der Materialauswahl<br />

eine Entscheidungshilfe sind – immer<br />

mit dem Ziel, die Kreislauffähigkeit<br />

von Kunststoffprodukten<br />

zu steigern“, sagt Doktorand Pytel.<br />

Teil eines bayerischen Projektverbunds<br />

für mehr Ressourceneffizienz<br />

Das Projekt heißt „Digitale multikriterielle<br />

Materialauswahl zur optimierten<br />

Kreislauffähigkeit von<br />

Kunststoffprodukten – DIMOP“. Es<br />

wird vom Freistaat Bayern im Rahmen<br />

des „Projektverbunds für mehr<br />

Ressourceneffizienz in der bayerischen<br />

Wirtschaft, insbesondere für<br />

KMU und Handwerk – ForCYCLE II“<br />

gefördert. Das Projekt ist im Juli 2019<br />

gestartet und hat eine Laufzeit von<br />

drei Jahren.<br />

(idw/ Julius-Maximilians-Universität<br />

Würzburg)<br />

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1 Monat<br />

3 Monate<br />

<strong>Dezember</strong><br />

2019<br />

Januar<br />

2020<br />

April<br />

2020<br />

Mai<br />

2020<br />

August<br />

2019<br />

September<br />

2020<br />

monatlich<br />

290,- €<br />

6 Monate<br />

Februar<br />

2020<br />

Juni<br />

2020<br />

Oktober<br />

2020<br />

monatlich<br />

250,- €<br />

12 Monate<br />

März<br />

2020<br />

Juli<br />

2020<br />

November<br />

2020<br />

Alle Preise verstehen sich zzgl. MwSt.


Studie<br />

61 %<br />

Jeder<br />

Sechs von zehn Smartphone-<br />

Besitzern ein Mobiltelefon, das<br />

höchstens ein Jahr alt ist.<br />

25 %<br />

Vierte besitzt ein Smartphone<br />

im Alter zwischen 13 und<br />

24 Monaten.<br />

Laut einer Studie von<br />

Bitkom Research geht<br />

hervor ... (mag)<br />

52 %<br />

Kommt die neueste Smartphone-<br />

Modellgeneration auf den Markt,<br />

schreitet jeder Zweite zum Kauf.<br />

444 €<br />

2018 gaben Verbraucher im<br />

Schnitt 444 Euro für ein neues<br />

Smartphone aus<br />

12 %<br />

Nur jeder Achte gab an, sein aktuelles<br />

Smartphone länger als zwei<br />

Jahre zu besitzen.<br />

© cristalov - stock.adobe.com<br />

29


Gut zu wissen<br />

Inkassoanforderungen<br />

Rechtens oder nicht?<br />

Eine Rechnung nicht bezahlt, auf Mahnungen<br />

nicht reagiert - und auf einmal<br />

liegt Post von einer Inkassofirma<br />

im Briefkasten. Nicht jedes Schreiben,<br />

das Verbraucher erhalten, stammt von<br />

einem seriösen Unternehmen. Und viele<br />

Forderungen, die verschickt werden,<br />

sind nicht berechtigt, wie Erfahrungen<br />

der Verbraucherzentrale Brandenburg<br />

zeigen.<br />

Von Februar bis November 2018 sammelten<br />

die Verbraucherschützer<br />

über die Internetseite inkasso-check.<br />

de die Erfahrungen von mehr als 40<br />

000 Nutzern ein. Das Ergebnis: Mehr<br />

als 20 Prozent der Forderungen wurden<br />

auf Basis der Nutzerangaben als<br />

unberechtigt eingestuft. Das Problem:<br />

Zahlungsaufforderungen durch Inkassounternehmen<br />

setzen die Empfänger<br />

oft unter großen Druck. Wichtig deshalb<br />

aus Sicht von Michèle Scherer<br />

von der Verbraucherzentrale Brandenburg:<br />

«Immer erst einmal Ruhe bewahren»<br />

und das Schreiben unter die<br />

Lupe nehmen. Denn die Inkassofirma<br />

muss Angaben sowohl zur Forderung<br />

als auch zum Gläubiger machen - also<br />

welche Firma sie beauftragt und welchen<br />

Grund die Sache hat. «Verbraucher<br />

erkennen so schnell, ob die Forderung<br />

berechtigt ist», sagt Marco<br />

Weber vom Bundesverband Deutscher<br />

Inkasso-Unternehmen (BDIU) in Berlin<br />

Auf den Internetseiten der Verbraucherschützer<br />

können Empfänger ihre<br />

Forderungen im Zweifel überprüfen.<br />

Gegebenenfalls bekommen sie einen<br />

Musterbrief, den sie direkt an die Inkassofirma<br />

senden können - zum Beispiel,<br />

um der Forderung zu widersprechen.<br />

Generell gilt: «Inkassounternehmen<br />

müssen bei Gerichten zugelassen und<br />

registriert sein», erklärt Eugénie Zobel<br />

von der Stiftung Warentest in Berlin.<br />

Entsprechend sind Inkassounternehmen<br />

im Internet im Rechtsdienstleistungsregister<br />

gelistet. «Auch die Mitgliedschaft<br />

im BDIU ist ein Indiz für<br />

Seriosität», betont Weber. Bei dem<br />

Verband gibt es eine Beschwerdestelle,<br />

an die sich Verbraucher bei Problemen<br />

mit Inkassofirmen wenden<br />

können. In kniffligen Angelegenheiten<br />

kann der BDIU schlichten und das<br />

Mitgliedsunternehmen muss sich an<br />

den Schlichtungsspruch halten. In<br />

der Branche tummeln sich aber viele<br />

schwarze Schafe. Vermeintliche Inkassofirmen<br />

verschicken Zahlungsaufforderungen<br />

auch oft per Mail, die mit<br />

Drohungen wie weiteren Mahnungen,<br />

Gerichtsvollzieher und Lohnpfändung<br />

gespickt sind. «Mit solchen Mails wird<br />

reine Abzocke versucht», warnt Zobel.<br />

Darauf weist auch Weber hin: «Im<br />

Moment kursieren wieder frei erfundene<br />

Forderungen angeblicher Inkassounternehmen,<br />

etwa über Gewinnspiele<br />

oder für die Inanspruchnahme<br />

von Erotikdiensten», erklärt der Verbandsvertreter.<br />

Das Geld dafür sollen<br />

die Empfänger von Zahlungsaufforderungen<br />

auf ausländische Konten überweisen<br />

- was Betroffene an der IBAN<br />

leicht erkennen. Weber rät, auf betrügerische<br />

Mahnungen per Mail gar<br />

nicht zu reagieren und sie umgehend<br />

zu löschen. Betroffene sollten am besten<br />

die Polizei informieren. Kommt die<br />

betrügerische Mahnung per Brief, sollte<br />

dem schriftlich widersprochen werden.<br />

Keine Kosten fallen an, wenn das<br />

Inkassounternehmen die Forderung gekauft<br />

hat. Dann nämlich betreibt es das<br />

Inkasso in eigener Sache. Massives Unter-Druck-setzen<br />

mit einem Eintrag bei<br />

der Schufa oder einer anderen Auskunftei<br />

sind ebenfalls nicht rechtens. (mag)<br />

30<br />

Viele schwarze<br />

Schafe darunter<br />

© Myimagine - stock.adobe.com


Verbrauchertipp<br />

Lebensmittel<br />

an die Haustür<br />

gibt man seine Bestellung auf, und ein<br />

Bote bringt sie an die Haustür. Der<br />

Käufer muss im Laden weder nach<br />

den Produkten suchen noch sich an<br />

der Kasse anstellen oder schwere<br />

Tüten nach Hause schleppen. Die<br />

Vorteile eines Lebensmittel-Lieferdienstes<br />

scheinen auf den ersten<br />

Blick ganz klar zu überwiegen.<br />

Einschränkung bei Lebensmittel-Lieferservices:<br />

«Das Zeitfenster,<br />

in denen die Waren nach Hause geliefert<br />

werden, kann je nach Anbieter<br />

unterschiedlich sein», erklärt<br />

Georg Tryba von der Verbraucherzentrale<br />

Nordrhein-Westfalen in<br />

Düsseldorf. Außerdem fällt durch<br />

die Lieferung Verpackungsmüll an.<br />

© ronstik - stock.adobe.com<br />

Was bei<br />

Lieferdiensten<br />

zu beachten<br />

ist<br />

Brot, Fisch, Käse, Gemüse und noch<br />

vieles mehr: Der Einkaufszettel ist<br />

lang, und bis er abgearbeitet ist, kann<br />

es dauern. Wer keine Zeit oder keine<br />

Lust hat, nach Feierabend durch den<br />

Supermarkt zu hetzen oder wer dazu<br />

gesundheitlich oder altersbedingt<br />

nicht in der Lage ist, der kann sich<br />

Essen und Trinken auch nach Hause<br />

liefern lassen.<br />

Das geht einfach: Auf der Website des<br />

jeweiligen Online-Supermarktes<br />

Aber es gibt ein paar Haken. «Die<br />

größte Herausforderung ist die Einhaltung<br />

der Kühlkette», sagt Ina<br />

Bockholt von der Stiftung Warentest<br />

in Berlin. So besteht die Gefahr,<br />

dass Kühlwaren wie Hähnchenbrust,<br />

Schlagsahne oder Mozzarella zu warm<br />

angeliefert werden. Ist die Kühlkette<br />

unterbrochen, können sich Keime<br />

vermehren. Die Folge: Die Lebensmittel<br />

verderben vorzeitig und sorgen<br />

bei einem Verzehr schlimmstenfalls<br />

für Erkrankungen. «Verbraucher sollten<br />

zu warme Produkte direkt beim<br />

Händler reklamieren, etwa per Telefon<br />

oder E-Mail», rät Bockholt.Nicht nur<br />

zu warme Produkte können Kunden<br />

beanstanden, sondern zum Beispiel<br />

auch schimmelige Ware. «Der Kunde<br />

hat grundsätzlich ein sogenanntes<br />

Mängelgewährleistungsrecht», erklärt<br />

Christian Böttcher vom Bundesverband<br />

des Deutschen Lebensmittelhandwerks<br />

in Berlin. Dieses Recht<br />

kann je nach Lebensmittel-Lieferdienst<br />

unterschiedlich gestaltet sein.<br />

«Bei einigen Diensten kann mangelhafte<br />

Ware über die Kundenhotline beanstandet<br />

werden, bei anderen erfolgt<br />

die Reklamation direkt beim Boten», so<br />

Böttcher. Ein sonst übliches 14-tägiges<br />

Widerrufsrecht ist bei Lebensmitteln<br />

aus Gründen des Gesundheitsschutzes<br />

ausgeschlossen. Eine weitere mögliche<br />

Online gekaufte Lebensmittel erreichen<br />

den Kunden entweder in Tüten<br />

oder in Mehrweg-Transportkisten.<br />

Mitunter kommt die Ware auch im<br />

Postpaket aus Pappe. «Häufig schützen<br />

Folien aus Kunststoff oder Packpapier<br />

Empfindliches wie Eier oder<br />

Glasflaschen zusätzlich vor Bruch»,<br />

erläutert Bockholt. Händler, die teils<br />

in Papier und teils in Kunststoff verpacken,<br />

verursachen einen Müllmix,<br />

der für den Kunden oft mühsam zu<br />

sortieren ist. «Optimal ist es natürlich,<br />

wenn der Lieferdienst den Müll<br />

gratis wieder mitnimmt», so Bockholt.<br />

Verbraucher sollten sich danach bei<br />

ihrem Anbieter erkundigen. Wirklich<br />

preisgünstig ist das Einkaufen von Lebensmitteln<br />

über einen Lieferdienst<br />

nicht. «Unmittelbar im Laden ist zumeist<br />

die Auswahl an günstigen Handelsmarken<br />

größer als im Online-Angebot»,<br />

erklärt Tryba. Viele Anbieter<br />

setzen einen Mindestbestellwert voraus.<br />

Hinzu kommen Liefergebühren,<br />

die bei mehr als fünf Euro liegen<br />

können. «Teils verringern sich<br />

ab einer bestimmten Bestellsumme<br />

die Liefergebühren oder sie fallen<br />

ganz weg», sagt Bockholt. Einige Anbieter<br />

erheben für Gekühltes eine<br />

Extra-Gebühr. Es können also einige<br />

zusätzliche Kosten entstehen. (dpa)<br />

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<strong>Dezember</strong><br />

2019<br />

Januar<br />

2020<br />

April<br />

2020<br />

Mai<br />

2020<br />

August<br />

2019<br />

September<br />

2020<br />

monatlich<br />

290,- €<br />

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Februar<br />

2020<br />

Juni<br />

2020<br />

Oktober<br />

2020<br />

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250,- €<br />

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März<br />

2020<br />

Juli<br />

2020<br />

November<br />

2020<br />

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Gut zu wissen<br />

Die Supermarktregale bieten eine breite Auswahl<br />

an Fruchtsäften, Fruchtnektaren und Fruchtsaftgetränken.<br />

Doch wo liegt der Unterschied?<br />

Fruchtsaft:<br />

Er darf gemäß Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung<br />

keinen<br />

Zusatz an Wasser oder Zucker enthalten.<br />

Er wird direkt aus der Frucht<br />

gewonnen.<br />

Er kann aber auch aus Fruchtsaftkonzentrat<br />

hergestellt und dann durch<br />

den Zusatz der entsprechenden Menge<br />

Trinkwasser sowie gegebenenfalls<br />

durch den Zusatz von Aroma, Fruchtfleisch<br />

und Zellen aus der gleichen<br />

Fruchtart wiederhergestellt werden.<br />

Die Verwendung von Fruchtsaftkonzentrat<br />

muss gekennzeichnet werden.<br />

Zur Korrektur des Geschmacks ist der<br />

Zusatz von Zitronen- oder Limettensaft<br />

oder deren Konzentrat in gesetzlich<br />

definierten Mengen zulässig. Außerdem<br />

darf Saft mit Vitaminen und<br />

Mineralstoffen angereichert werden.<br />

Fruchtnektar:<br />

Er darf gemäß Fruchtsaft- und Erfrischungsgetränkeverordnung<br />

mit Zusatz<br />

von Wasser und bis zu 20 % Zuckerarten,<br />

Süßungsmitteln oder Honig hergestellt<br />

werden. Auch Aroma, Fruchtfleisch und<br />

Zellen, die aus derselben Fruchtart gewonnen<br />

werden, dürfen zugesetzt werden. Der<br />

Mindestgehalt an Fruchtsaft oder Fruchtmark<br />

ist gesetzlich festgelegt und liegt für<br />

Früchte mit saurem, zum unmittelbaren<br />

Genuss nicht geeignetem Saft wie schwarze<br />

Johannisbeeren bei 25 %. Für Früchte<br />

mit zum unmittelbaren Genuss geeigneten<br />

Saft wie Äpfel oder Birnen liegt er bei<br />

50 %. Der Mindestgehalt an Fruchtsaft<br />

muss auf dem Etikett angegeben werden.<br />

Zur Korrektur des Geschmacks ist der<br />

Zusatz von Zitronen- oder Limettensaft<br />

oder deren Konzentrat in gesetzlich<br />

definierten Mengen zulässig. Außerdem<br />

darf Nektar mit Vitaminen und<br />

Mineralstoffen angereichert werden.<br />

Fruchtsaftgetränk:<br />

Es gehört zu den Erfrischungsgetränken<br />

und besteht meist aus Wasser,<br />

Fruchtsaft oder -mark sowie Zucker,<br />

Süßungsmitteln und Aromen. Die Leitsätze<br />

der Deutschen Lebensmittelbuch-Kommission<br />

für Erfrischungsgetränke<br />

geben vor, wie viel Fruchtsaft<br />

die unterschiedlichen Fruchtsaftgetränke<br />

mindestens enthalten sollen.<br />

Bei Saft von Kernobst, Trauben oder<br />

Mischungen daraus müssen mindestens<br />

30 % enthalten sein, bei Zitrusfrüchten<br />

oder Mischungen aus Zitrusfrüchten<br />

6 % und bei anderen Früchten<br />

oder Mischungen daraus mindestens<br />

10 %. Außerdem dürfen natürliche<br />

Aromastoffe verwendet werden, die<br />

nicht unbedingt von den namensgebenden<br />

Früchten stammen müssen.<br />

(idw/ Bundesamt für Verbraucherschutz und<br />

Lebensmittelsicherheit (BVL))<br />

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<strong>Dezember</strong><br />

2019<br />

Januar<br />

2020<br />

April<br />

2020<br />

Mai<br />

2020<br />

August<br />

2019<br />

September<br />

2020<br />

monatlich<br />

290,- €<br />

6 Monate<br />

Februar<br />

2020<br />

Juni<br />

2020<br />

Oktober<br />

2020<br />

monatlich<br />

250,- €<br />

12 Monate<br />

März<br />

2020<br />

Juli<br />

2020<br />

November<br />

2020<br />

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Studie<br />

Automobilbarometer 2019<br />

Ist Elektromobilität<br />

umweltfreundlich?<br />

Verbraucher sagen „Jein“<br />

Die Entwicklung der Elektromobilität<br />

ist eine wichtige Säule bei der<br />

Bekämpfung des Klimawandels. Das sehen<br />

weltweit auch die Verbraucher so.<br />

Nach den Ergebnissen des Automobilbarometers<br />

2019 von Consors Finanz<br />

ist mit 89 Prozent eine deutliche Mehrheit<br />

der Meinung, dass das Elektroauto<br />

umweltfreundlich ist. Die alternative<br />

Antriebstechnik könne insbesondere<br />

die Luftverschmutzung in dicht besiedelten<br />

Städten signifikant reduzieren.<br />

Zugleich schränken aber 36 Prozent<br />

ein: Die allgemeine Umweltbilanz<br />

des Elektroautos hänge entscheidend<br />

von der Art der Stromerzeugung ab<br />

und davon, wie die Batterien gesammelt<br />

und recycelt werden. Besonders<br />

skeptisch zeigen sich die Deutschen.<br />

Über die Hälfte (52 Prozent) sind der<br />

Ansicht, dass die Gesamtökobilanz<br />

des E-Autos in Bezug auf Treibhausgasemissionen<br />

nicht besser ist als bei<br />

einem Auto mit Verbrennungsmotor.<br />

die Ökobilanz des Elektroautos geht“,<br />

konstatiert Bernd Brauer, Head of<br />

Automotive Financial Services von<br />

Consors Finanz. Bei ihrer Herstellung<br />

und beim Recycling wird eine große<br />

Menge an Kohlendioxid erzeugt. Zudem<br />

werden seltene Rohstoffe eingesetzt,<br />

deren Förderbedingungen<br />

sowohl aus ökologischen als auch aus<br />

sozialen Gründen umstritten sind. Die<br />

Befragten sind sich dessen bewusst.<br />

So stellt für 88 Prozent (90 Prozent in<br />

Deutschland) die Herstellung von Batterien<br />

und deren Verwertung ein ernstes<br />

Umweltproblem dar. 82 Prozent<br />

empfinden das auch für die Verwendung<br />

seltener Materialien. Erstaunlich:<br />

Damit befindet sich das E-Auto in<br />

diesem Punkt in der Einschätzung der<br />

Konsumenten auf gleicher Ebene wie<br />

Autos mit Verbrennungsmotor. Denn<br />

ebenfalls 87 Prozent sehen in der Nutzung<br />

fossiler Brennstoffe (Erdöl oder<br />

Gas) ein Problem für die Ökobilanz.<br />

Umwelt<br />

Die Deutschen zeigen sich besonders<br />

kritisch<br />

„Insbesondere in Deutschland sehen<br />

die Verbraucher Innovationen stärker<br />

im Gesamtkontext“, weiß Professor Dr.<br />

Claus-Christian Carbon, Inhaber des<br />

Lehrstuhls für Allgemeine Psychologie<br />

und Methodenlehre an der Otto-Friedrich-Universität<br />

Bamberg. Aus diesem<br />

Grund werde die Gesamtökobilanz von<br />

Elektroautos hierzulande noch sehr<br />

kritisch gesehen. „Der Erfolg der Elektromobilität<br />

ist ohne die Berücksichtigung<br />

ökologischer Aspekte bei der<br />

Herstellung und Verwertung der Batterien<br />

nicht denkbar“, ergänzt Brauer.<br />

Über die Studie<br />

Das Automobilbarometer International<br />

wird jährlich von Consors Finanz herausgegeben.<br />

Die Verbraucherstudie wurde<br />

von Juni bis Juli 2018 durch Harris Interactive<br />

in 16 Ländern durchgeführt: Belgien,<br />

Brasilien, China, Deutschland, Frankreich,<br />

Großbritannien, Italien, Japan, Mexiko,<br />

Norwegen, Polen, Portugal, Spanien, Südafrika,<br />

der Türkei und den USA. Insgesamt<br />

wurden über 10.600 Personen im Alter<br />

zwischen 18 und 65 Jahren befragt (Online-Befragung<br />

über CAWI). Diese Personen<br />

wurden aus einer repräsentativen nationalen<br />

Stichprobe des jeweiligen Landes<br />

ausgewählt.<br />

(ots/Consors Finanz)<br />

Die Batterie ist der Knackpunkt<br />

„Vor allem die Batterie erweist sich<br />

als neuralgischer Punkt, wenn es um<br />

33


Medizin<br />

Früherkennung mittels<br />

Computertomographie<br />

Bfs kritisiert aktuelle Angebote<br />

Die derzeit angebotenen Untersuchungen<br />

zur Früherkennung<br />

schwerer Krankheiten mittels Computertomographie<br />

(CT) sind rechtlich<br />

nicht zulässig. Darauf weist das Bundesamt<br />

für Strahlenschutz (BfS) hin. Erschwerend<br />

kommt hinzu, dass die im Internet<br />

bereitgestellten Informationen<br />

rechtfertigt und ob die erforderlichen<br />

Qualitätsstandards eingehalten<br />

werden.“ Bisher ist das Mammographie-Screening<br />

zur Brustkrebs-Früherkennung<br />

das einzige legale Angebot,<br />

das Röntgenstrahlung zur Früherkennung<br />

einsetzt. Hierbei handelt es sich<br />

um ein Früherkennungsprogramm<br />

der Anbieter mehrheitlich auf Qualitätsmängel<br />

schließen lassen. Zu diesem<br />

Ergebnis kommt das BfS nach<br />

einer exemplarischen Auswertung<br />

von 150 Websites radiologischer<br />

Praxen und Kliniken, die CT-Früherkennungsuntersuchungen<br />

anbieten.<br />

„Radiologische Verfahren können<br />

bei der Früherkennung von Krebs<br />

oder Herzerkrankungen eine wichtige<br />

Rolle spielen“, betont BfS-Präsidentin<br />

Inge Paulini. „Allerdings muss<br />

sorgsam bewertet werden, ob der<br />

Nutzen einer solchen Untersuchung<br />

die damit verbundenen Risiken<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Gurbet Selcuk<br />

Frauenstraße 44<br />

89073 Ulm<br />

mit bundeseinheitlichen Qualitätsvorgaben<br />

und einer klar abgegrenzten<br />

Zielgruppe. Das Ende<br />

2018 in Kraft getretene Strahlenschutzgesetz<br />

ermöglicht dem<br />

Bundesministerium für Umwelt,<br />

Naturschutz und nukleare Sicherheit<br />

(BMU), weitere Röntgenuntersuchungen<br />

für die Früherkennung von<br />

Krankheiten wie Lungen- oder Darmkrebs,<br />

Verengung der Herzkranzgefäße<br />

oder Osteoporose zuzulassen.<br />

Als Grundlage hierfür erstellt das BfS<br />

für jedes in Frage kommende Untersuchungsverfahren<br />

einen wissenschaftlichen<br />

Bericht, in dem Nutzen<br />

und Risiken gegeneinander abgewogen<br />

sowie Mindeststandards für die<br />

Durchführung der Untersuchungen<br />

festgelegt werden. Aktuell läuft die<br />

Bewertung der Niedrigdosis-CT zur<br />

Früherkennung von Lungenkrebs<br />

bei Rauchern. Parallel dazu hat das<br />

BfS bestehende CT-Früherkennungsangebote<br />

ausgewertet. Dabei zeigte<br />

sich, dass die Anbieter auf ihren<br />

Websites nur selten detaillierte,<br />

fachlich valide und ausgewogene Informationen<br />

zur Verfügung stellen.<br />

Die Angaben über die Strahlenrisiken<br />

waren insgesamt unzureichend.<br />

Informationen über das Alter der jeweiligen<br />

Zielgruppe, Risikofaktoren,<br />

Anzahl und zeitlichen Abstand der<br />

Tests, Durchführung der jeweiligen<br />

Untersuchung sowie zur Abklärungsdiagnostik<br />

variierten erheblich und<br />

entbehrten oft der wissenschaftlichen<br />

Grundlage.<br />

(idw/Bundesamt für Strahlenschutz)<br />

Webseite: www.blickzeitschrift.de, Email: service@bz.de<br />

Die Vervielfältigung, Bearbeitung, Verbreitung und jede Art der Verwertung<br />

außerhalb der Grenzen des Urheberrechts bedarf der schriftlichen<br />

Genehmigung des Herausgebers.<br />

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Ulmer<br />

Ausgabe <strong>Dezember</strong> 2019<br />

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