13.11.2019 Aufrufe

FOCUSINGJOURNAL 43

ZEITSCHRIFT FÜR KULTUR DER ACHTSAMKEIT in der Psychotherapie, in Beratung und Coaching, im eigenen Leben, in Partnerschaften und Teams, in Organisationen und Politik – und darüber hinaus

ZEITSCHRIFT FÜR KULTUR DER ACHTSAMKEIT
in der Psychotherapie, in Beratung und Coaching,
im eigenen Leben, in Partnerschaften und Teams,
in Organisationen und Politik – und darüber hinaus

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Themen<br />

Blick nahezu schaurig oder gruselig aus, z.B.<br />

gibt es dort eine abstoßende Mischung aus<br />

Knochenmensch und -vogel. Bei Auswahl<br />

einer dieser Karten kann es mir helfen, nach<br />

dem Focusing zur Schattenkarte – oder auch<br />

schon vorher – eine weitere, eher positivere<br />

Karte, vielleicht aus dem Kartenset »Veränderungen«,<br />

dazuzunehmen.<br />

Eine weitere bei mir beliebte Einsatzmöglichkeit<br />

ist das Focusing zu Körpersymptomen,<br />

also z.B. Nackenschmerzen,<br />

Schulterverspannungen oder Magendrücken.<br />

Wichtig ist mir, dass dazu zumindest<br />

eine gewisse innere Neugier besteht. Wenn<br />

mein Körper solche Symptome zeigt, ist es<br />

nämlich oft so, dass es einem anderen Teil<br />

in mir nahezu verrückt erscheint, dass sich<br />

dahinter ausgerechnet ein Etwas verbergen<br />

sollte. Das könnte auch daran liegen, dass<br />

in der Selbsthilfe-Medizin viele Kurzanleitungen<br />

dazu kursieren, was man sich bei bestimmten<br />

Symptomen fragen soll. Ein Etwas<br />

ist natürlicherweise individuell, und daher<br />

braucht es von mir viel Zeit und Geduld –<br />

und vielleicht Fotokarten. Wenn sich also<br />

der neugierige Teil in mir durchsetzt und<br />

ich mich dem Symptom in Ruhe widme,<br />

kommt z.B. heraus, dass meine aktuellen<br />

persönlichen Nackenschmerzen eine Kombination<br />

von gleichzeitig Kopf-einziehenmüssen<br />

und Kopf-hochrecken-wollen sind.<br />

Übrigens finde ich es persönlich keinesfalls<br />

abwegig, zu Symptomen wie Krampfadern<br />

oder auch zu Knochenbrüchen zu fokussieren.<br />

Wie gehe ich meistens vor? Kurz gesagt:<br />

Ich suche mir zuerst das Set aus, das gerade<br />

zu passen scheint. Oft gehe ich in einer<br />

ersten Runde alle Karten des Sets durch und<br />

lege erstmal intuitiv mehrere Karten an die<br />

Seite. In einer weiteren Runde suche ich<br />

daraus die passende Karte aus. Diese Karte<br />

muss und kann nicht hundertprozentig passen.<br />

Es ist jedoch gut, innerlich zu prüfen,<br />

ob sie eventuell nicht nur eine vorgefasste<br />

Meinung wiedergibt. Zu der Karte kann ich<br />

allein fokussieren oder ich kann sie mitnehmen<br />

in ein Focusing mit Begleitung. Ausgewählte<br />

Karten, zu denen ich bereits fokussiert<br />

habe, lasse ich oft ein paar Tage offen<br />

liegen und prüfe ab und zu, ob die Karte<br />

und deren Etwas weiterhin passend sind.<br />

So können sich neue Aspekte zeigen, z.B.<br />

innere Sätze, oder es kommt der Wunsch<br />

auf, dazu eine weitere Karte aus einem Set<br />

auszuwählen. Manchmal fotografiere ich die<br />

Karte(n) auch schnell noch mit dem Handy,<br />

18 FOCUSING JOURNAL | HEFT <strong>43</strong>/2019

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!