die Derby - Pferd+Sport
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Deutsches Spring- und Dressur-<strong>Derby</strong> DERBY<br />
Beim Deutschen<br />
Spring-<strong>Derby</strong> standen<br />
drei Reiter aus<br />
Mecklenburg-<br />
Vorpommern an der<br />
Spitze. Der<br />
Sieger Thomas Kleis<br />
saß auf einer<br />
Holsteiner Stute:<br />
Carassina<br />
Foto: www.toffi-images.de<br />
10 <strong>Pferd+Sport</strong> 07 I 09<br />
Zwei springfehlerfreie<br />
Runden im schweren<br />
<strong>Derby</strong>-Parcours sicherten<br />
Thomas Kleis und Carassina<br />
den <strong>Derby</strong>sieg.<br />
A m<br />
Die „Meckis“ waren<br />
nicht zu schlagen<br />
Ende strahlten alle: <strong>die</strong> drei Erstplatzierten<br />
des Deutschen Spring-<strong>Derby</strong>s<br />
Thomas Kleis, Matthias Granzow und<br />
André Thieme, <strong>die</strong> Sponsorenvertreter der<br />
LGT-Bank und von TCHIBO sowie <strong>die</strong> Veranstalter<br />
Paul Schockemöhle und Volker Wulff.<br />
Prachtvolles Wetter hatte mehr als 25 000 Besucher<br />
in den Jenisch Park gelockt. „Wir müssen<br />
uns dringend etwas überlegen, denn <strong>die</strong><br />
Zuschauerkapazitäten sind voll ausgeschöpft“,<br />
so Volker Wulff. Und ein hoch zufriedener<br />
Paul Schockemöhle sagte: „Ohne<br />
das <strong>Derby</strong> wäre der Springsport um einiges ärmer“,<br />
und er fügte hinzu: „So lange ich etwas<br />
zu sagen habe, wird <strong>die</strong> Prüfung seinen Platz<br />
in der Riders-Tour behalten.<br />
Waren in den Qualifikationen noch 55 bzw.<br />
48 Teilnehmer an den Start gegangen, so<br />
machten sich am <strong>Derby</strong>-Sonntag 31 Teilnehmer<br />
auf <strong>die</strong> Reise durch den schwersten<br />
Parcours der Welt. Darunter leider nur drei<br />
Reiter aus Schleswig-Holstein: Jörgen Köhlbrandt,<br />
Karl-Friedrich Matthiessen und Carsten-Otto<br />
Nagel. „Wenn sie ein passendes <strong>Derby</strong>pferd<br />
haben, bekommen sie auch eine<br />
Startberechtigung für Hamburg“, ermunterte<br />
Volker Wulff <strong>die</strong> Reiter aus dem Land zwischen<br />
den Meeren für das nächste Jahr. Zu denen,<br />
<strong>die</strong> am Sonntag nicht mehr dabei waren,<br />
zählte auch TCHIBO-Botschafter Ludger Beerbaum.<br />
Er hatte nach dem Ausfall seines gemeinten<br />
<strong>Derby</strong>pferdes, Enorm, Goldfever gesattelt.<br />
Der 18-jährige Hengst, der beim CHIO<br />
in Aachen vom Sport verabschiedet werden<br />
soll, weigerte sich in der zweiten Qualifikation<br />
allerdings partout vom großen Wall herunterzugehen.<br />
Nachdem es in den vergangenen<br />
Jahren doch mehr Null-Fehler-Ritte<br />
gegeben hatte, waren etliche Hindernisse des<br />
Kurses erhöht bzw. verbreitert worden. So z.<br />
B. <strong>die</strong> Planke hinter dem Wall, der Einsprung<br />
zu Pulvermanns Grab und der zehn Zentimeter<br />
breitere Buschoxer. 13 Reiter erreichten<br />
nicht das Ziel, darunter auch der als Geheimfavorit<br />
gehandelte William Funell, der<br />
mit Mondriaan u. a. zwei Mal Sieger des Hick-<br />
stead <strong>Derby</strong>s gewesen war. Als Ehemann von<br />
Pippa Funnel, eine der erfolgreichsten englischen<br />
Vielseitigkeitsreiterinnnen, <strong>die</strong> u. a.<br />
den hoch dotierten Grand Slam Kentucky -<br />
Badminton - Burghley gewinnen konnte, sind<br />
Naturhindernisse dem Briten nicht unvertraut.<br />
Doch seine Reise scheiterte bereits an<br />
der Planke nach dem Wall nachdem Mondriaan<br />
völlig unpassend vom Wall gekommen<br />
war, dennoch los sprang und seinen Reiter<br />
verlor. Auch Rodrigo Pessoa hatte gehofft, mit<br />
Champ v. Chamonix-Coronado (Thomas<br />
Kuhrt, Schmalfeld) endlich ein passendes<br />
Über seinen dritten Platz freute sich der Mecklenburger<br />
Titelverteidiger André Thieme und Nacorde.<br />
<strong>Derby</strong>pferd unter dem Sattel zu haben.<br />
Champ steht erst seit einigen Monaten in seinem<br />
Stall. Unter Anne Kursinski war er Reservepferd<br />
des amerikanischen Teams in<br />
Hongkong gewesen.<br />
Der Buschoxer war fehlerträchtigste Stelle<br />
im Parcours, obgleich das Buschwerk deutlich<br />
niedriger gestopft als <strong>die</strong> Stangen war.<br />
Wahrscheinlich ging es den Reitern wie dem<br />
zweifachen <strong>Derby</strong>sieger André Thieme, der<br />
später sagte, er hätte einen Heidenrespekt vor<br />
dem Oxer gehabt und sei ihn deshalb<br />
schlecht angeritten. Die Distanz wurde für<br />
Nacorde riesengroß, und er schaffte <strong>die</strong> Weite<br />
nicht mehr. Dennoch freute sich der Vorjahressieger<br />
über seinen dritten Platz. Eine tolle<br />
Foto: www.toffi-images.de<br />
▲<br />
2009<br />
Carassina - <strong>die</strong> <strong>Derby</strong>siegerin<br />
aus Holstein<br />
Die Siegerin im Deutschen Spring -<br />
<strong>Derby</strong> 2009: Carassina v. Concerto II-<br />
Lord aus der Zucht von Otto Boje<br />
Schoof, Hedwigenkoog.<br />
Foto: Janne Bugtrup<br />
■ Die Holsteiner Pferdezucht stellte<br />
mit der von Thomas Kleis gerittenen<br />
Carassina v. Concerto II einmal mehr<br />
eine Siegerin im renommierten<br />
Deutschen Spring-<strong>Derby</strong>.<br />
Die zwölfjährige Stute kam in Hedwigenkoog<br />
bei Otto-Boje Schoof zur<br />
Welt. Carassinas Mutter Wodka v. Lord<br />
ist eine der profiliertesten Stuten der<br />
Holsteiner Zucht. Sie ist u. a. auch Mutter<br />
des Verbandshengstes Clearway,<br />
der als edelster aller Capitol I-Söhne<br />
gilt. Er bewies schon als junges Pferd<br />
seine Qualitäten in Springpferdeprüfungen.<br />
Unter Bo Kristoffersen konnte<br />
er sich später in internationalen<br />
Springprüfungen platzieren, u. a. in<br />
den Großen Preisen von Neumünster<br />
und Braunschweig. Mit Caretino<br />
brachte Wodka <strong>die</strong> gekörten Hengste<br />
Conway I und II. Ein weiterer Sohn, Arturo<br />
v. Athlet Z, deckte zunächst auf<br />
der Station Völz in Wöhrden und wurde<br />
dann als Springpferd und Deckhengst<br />
in <strong>die</strong> USA verkauft. Von Caretino<br />
stammt eine Tochter der Wodka ab:<br />
Chika’s Way, <strong>die</strong> international erfolgreich<br />
unter Janne-Friederike Meyer<br />
geht. Wodkas Urgroßmutter Nizza<br />
brachte mit Anblick xx u. a. <strong>die</strong> Stute<br />
Antoinette, <strong>die</strong> unter Dr. Josef Neckermann<br />
1964 bei den Olympischen Spielen<br />
in Tokio Mannschaftsgold in der<br />
Dressur gewann. Außerdem war sie<br />
Mutter des Hengstes Mowgli, der mit<br />
Lene Nissen-Lembke viele internationale<br />
Springen gewinnen konnte.<br />
<strong>Pferd+Sport</strong> 07 I<br />
09 11
Deutsches Spring- und Dressur-<strong>Derby</strong><br />
Der <strong>Derby</strong>sieger:<br />
Thomas Kleis<br />
Der <strong>Derby</strong>sieger<br />
2009: Thomas Kleis<br />
aus Mecklenburg-<br />
Vorpommern<br />
Foto: www.reitsportfoto.de<br />
■ Thomas<br />
Kleis kann man<br />
durchaus als<br />
<strong>Derby</strong>-Routinierbezeichnen.<br />
Der<br />
gebürtige<br />
Gadebuscher<br />
ging in Hamburg<br />
zum fünf -<br />
ten Mal an den<br />
Start, zum drit-<br />
ten Mal war er im Stechen dabei:<br />
2007 wurde er mit Zetor Zweiter,<br />
2008, ebenfalls mit Zetor Vierter, und<br />
jetzt hat er im Sattel von Carassina<br />
gewonnen. Die Concerto II-Stute war<br />
ihm bei einem Turnier in Gadebusch<br />
aufgefallen, wo sie unter Nisse<br />
Lüneburg am Start war. Anfang 2008<br />
kam sie dann in seinen Stall. Udo M.<br />
Chestée, ein Hotelier aus Salzburg,<br />
der mit dem nahe Schwerin liegenden<br />
Schloss Wendorf<br />
(www.schlosshotelwendorf.com) ein<br />
weiteres Kleinod der Hotelszenerie in<br />
Mecklenburg-Vorpommern geschaffen<br />
hat, machte es möglich. „Carassina<br />
zeichnet sich durch ihr Temperament<br />
und ihren großen Ehrgeiz aus“,<br />
erzählt der Landesmeister Mecklenburg-Vorpommerns<br />
2008. Rund 35<br />
Pferde stehen auf der Anlage, 20 von<br />
ihnen stammen aus dem Land<br />
zwischen den Meeren. „Ich stehe einfach<br />
auf Holsteiner“, sagt Thomas<br />
Kleis, der immer wieder im Land unterwegs<br />
ist, um nach Fohlen zu<br />
suchen. Eigentlich war Cousteau - mit<br />
ihm belegte Thomas Kleis den zweiten<br />
Platz im Speed-<strong>Derby</strong> - für den<br />
<strong>Derby</strong>-Einsatz vorgesehen, aber „in<br />
den Qualifikationsspringen ging <strong>die</strong><br />
Stute einfach besser“ erklärte der 31-<br />
Jährige. Eine richtige Entscheidung,<br />
wie es sich herausstellen sollte. „Der<br />
Sieg ist der absolute Höhepunkt<br />
meiner Karriere“ freute sich Thomas<br />
Kleis unmittelbar nach dem <strong>Derby</strong>.<br />
Im Vorfeld war er nicht unbedingt<br />
von <strong>die</strong>sem Erfolg ausgegangen.<br />
Ein Erfolg, der natürlich noch groß<br />
„befeiert“ wurde. Und wo? Auf<br />
Schloss Wendorf natürlich.<br />
12 <strong>Pferd+Sport</strong> 07 I 09<br />
Foto: www.reitsportfoto.de<br />
Ihr Erstauftritt beim <strong>Derby</strong> war ein großer Erfolg: Platz vier für den 21-jährigen Hendrik Sosath und<br />
Laokoon v. Lordanos.<br />
Runde gelang auch dem erst 21-jährigen Hendrik<br />
Sosath mit dem Oldenburger Lordanos-<br />
Sohn Laokoon. Dem Braunen aus heimischer<br />
Zucht unterlief nur ein kleines Versehen am<br />
Einsprung von Pulvermanns Grab, was mit<br />
dem vierten Platz belohnt wurde. Hinzu kam<br />
auch der Stilpreis, den er aus den Händen von<br />
Gudrun Huck entgegennehmen durfte. „Es war<br />
das unglaublichste Erlebnis, das ich je hatte“,<br />
schwärmte Hendrik Sosath. „Im nächsten Jahr<br />
bin ich wieder dabei. Fast wäre es dem <strong>Derby</strong>-<br />
Debütanten gelungen, in <strong>die</strong> Phalanx der<br />
Mecklenburger einzubrechen. Diese waren einmal<br />
mehr top-vorbereitet nach Hamburg gekommen<br />
und wie gut der Zusammenhalt untereinander<br />
ist, zeigt <strong>die</strong> Tatsache, dass Holger<br />
Wulschner, der <strong>Derby</strong>sieger von 2000 - damals<br />
saß er im Sattel von Capriol - ein Pferd von Richard<br />
Robinson zur Verfügung gestellt bekam.<br />
Während <strong>die</strong>ser im Sattel des <strong>Derby</strong>routiniers<br />
Olli Pop ausschied, kam Holger Wulschner<br />
mit dem Contender-Lord Sohn Chaplin ins<br />
Ziel und wurde mit vier Abwürfen Zwölfter.<br />
Diese Ausrutscher machten ihre „Landsmänner“<br />
Matthias Granzow auf Antik und<br />
Thomas Kleis mit Carassina mehr als wett.<br />
Nachdem beide bereits im vergangenen Jahr<br />
ohne Fehler geblieben waren, kamen sie unter<br />
dem Jubel ihrer vielen Fans aus Mecklenburg<br />
erneut makellos ins Ziel. Dass Matthias Granzow<br />
das Stechen mit einem Abwurf „verbummelte“<br />
und Thomas Kleis ganz in Ruhe seine<br />
letzte Runde reiten konnte, tat der guten Stimmung<br />
auf dem <strong>Derby</strong>platz keinen Abbruch.<br />
dvp<br />
★<br />
Der gelungene Auftritt von Holsteiner Fohlen, <strong>die</strong><br />
wenige Tage später in den Elmshorner Auktionsring<br />
kamen, begeisterte auf dem Hamburger <strong>Derby</strong>platz<br />
<strong>die</strong> Zuschauer.<br />
Foto: Janne Bugtrup<br />
Mercedes-Benz Championat von Hamburg<br />
Frauenpower nicht zu schlagen<br />
Ein Stechen, das von Runde zu Runde rasanter und<br />
schließlich eine echte „Amazonenrunde“ wurde.<br />
■ Im Mercedes-Benz-Championat von Hamburg<br />
ging nur knapp ein Achtel der angetretenen<br />
53 Starter in <strong>die</strong> entscheidende Runde.<br />
Die blieb in weiblicher Hand: Die Weltranglistenerste<br />
Meredith Michaels-Beerbaum<br />
stand mit einem der schnellsten Pferde der<br />
Welt, dem Hannoveraner Checkmate, schließlich<br />
vorne.<br />
Die 39-jährige gewann gleich zum Auftakt<br />
<strong>die</strong> „richtige“ Prüfung - immerhin ist <strong>die</strong><br />
Weltcup-Siegerin Markenbotschafterin des<br />
Hauptsponsors Mercedes Benz. Unumwunden<br />
gab sie im Anschluss an ihren fulminanten<br />
Siegritt zu, den sie kurzfristig mit nur<br />
einem Steigbügel absolvierte und bei dem<br />
ihr 14-jähriger Wallach Checkmate sich nach<br />
dem fünften Sprung, einem Oxer, kurzerhand<br />
seinen eigenen Weg suchte: „Das hatte ich anders<br />
geplant, wollte eigentlich hinter dem<br />
Busch herumreiten - aber Checkmate hat<br />
selbst entschieden.“<br />
Eine nagelneue Mercedes-Limousine hat<br />
<strong>die</strong> Spitzenreiterin (0/43.01) der rasant galoppierenden<br />
Schenefelder Amazone Janne-<br />
Friederike Meyer auf dem elfjährigen Cellagon<br />
Lambrasco v. Achill-Libero (ZG Bigeng,<br />
Borgwedel) vor der Nase weggeschnappt<br />
(0/44,89). Die 27-Jährige, <strong>die</strong> nach ihrem temporeichen<br />
Ritt erklärte, „ich habe mich nicht<br />
getraut, noch mehr Gas zu geben“, qualifizierte<br />
sich damit erstmals für eine „Runde“<br />
der Global Champions Tour of Germany. „Das<br />
ist eine große Chance für mich,“ so Meyer,<br />
<strong>die</strong> Carsten-Otto Nagel (Wedel) und seine<br />
Corradina v. Corrado I-Sandro (Professor<br />
Hartwig Schmidt, Borsfleth) auf den dritten<br />
Rang verwies. „Ich bin hoch zufrieden, denn<br />
Corradina hat eine lange Pause gehabt,“ so<br />
der Pferdewirtschaftsmeister. Im Sattel von<br />
Chika´s Way v. Caretino-Lord (O.B. Schoof,<br />
Hedwigenkoog) musste Meyer in der GCT<br />
dann zwei Abwürfe hinnehmen (Rang 43).<br />
Lambrasco wurde für den Nationenpreis in<br />
Rom geschont (Rang zwölf im Großen Preis<br />
von Rom für das Paar). jem<br />
In unverkennbaren Stil: Meredith Michaels-Beerbaum<br />
und ihr Contender-Sohn Checkmate gewinnen das Championat<br />
von Hamburg.<br />
DERBY 2009<br />
Foto: www.toffi-images.de<br />
Gesagt ist gesagt<br />
■ Janne-Friederike Meyer in der<br />
Pressekonferenz nach dem von<br />
Meredith Michaels-Beerbaum<br />
gewonnenen Championat von Hamburg:<br />
„Als Carsten-Otto und ich in<br />
der Siegerehrung zusammenstanden<br />
(auf Platz zwei und drei,<br />
Anm. der Redaktion) haben wir<br />
gesagt: „Hoffentlich wird Meredith<br />
bald schwanger, damit wir auch<br />
mal eine Chance bekommen“.<br />
Verletzt<br />
■ Zwei streitende Hengste und ein<br />
Mensch dazwischen. Dass das in<br />
den seltensten Fällen gut geht<br />
bekam Marco Kutscher im Stall zu<br />
spüren. Er hatte bereits im Sattel<br />
von Cornet Obolensky gesessen, als<br />
Goldfever sich auf den Schimmel<br />
stürzte. Marco Kutscher musste unsanft<br />
zu Boden und kam mit einer<br />
ausgekugelten Schulter ins<br />
Krankenhaus.<br />
Ergebnisse<br />
unter www.<br />
engarde.de
14 <strong>Pferd+Sport</strong> 07 I 09<br />
Holsteiner auf dem <strong>Derby</strong>platz<br />
!<br />
@<br />
#<br />
$<br />
%<br />
^<br />
&<br />
*<br />
DERBY<br />
(<br />
Fotos: www.reitsportfoto.de (5), www.toffi-images.de (3), Janne Bugtrup (1)<br />
2009<br />
1_Nick Skelton hatte den Cambridge-Sohn<br />
Nemo, der einst von<br />
Jörg Naeve in den Sport gebracht<br />
wurde, in der Global-Champions-<br />
Tour gesattelt.<br />
2_Zwei Mal ohne Fehler blieb der<br />
ehemalige Landeschampion Cuincy<br />
v. Calato unter Philip Rüping im<br />
Bioranch-Youngster-Finale.<br />
3_Der Sieger des Jahres 2000, Holger<br />
Wulschner, hatte sich Chaplin v.<br />
Caretino von Richard Robinson für<br />
das <strong>Derby</strong> aus geliehen. Sie belegten<br />
den zwölften Platz.<br />
4_Schon wieder ein neuer Reiter<br />
für Magic Bengtsson. Unter dem<br />
für <strong>die</strong> Ukraine startenden Cassio<br />
Rivetti wurde der Landos-Sohn<br />
Neunter im Springen der Global-<br />
Champions-Tour<br />
5_Das „Springwunder“ der<br />
Holsteiner Körung 2002, Quick Nick<br />
v. Quinar, war unter Jonella Ligresti<br />
bester Holsteiner im Finale der<br />
Nachwuchspferde-Tour.<br />
6_Nur ganz knapp mussten sich<br />
Cellagon Lambrasco und Janne-<br />
Friederike Meyer, <strong>die</strong> wenige Tage<br />
später zum CSIO nach Rom gefahren<br />
sind, von Meredith Michaels-<br />
Beerbaum und Checkmate im Großen<br />
Preis von Hamburg geschlagen<br />
geben.<br />
7_Super Stimmung herrschte beim<br />
Speed-<strong>Derby</strong>. Thomas Kleis belegte<br />
auf Cousteau v. Carolus I nach einer<br />
schnellen Runde den zweiten<br />
Platz.<br />
8_Ein schöner Erfolg für Jörg<br />
Kreutzmann: Mit Goshawk erreichte<br />
er den zweiten Umlauf im Springen<br />
um Global-Champions-Tour-<br />
Punkte.<br />
9_Die Coriano-Tochter Naomi<br />
wächst immer mehr in große Aufgaben<br />
herein. Ihre Reiterin, Lauren<br />
Hough, verbringt <strong>die</strong> Sommer -<br />
monate in Holland, um von dort<br />
aus <strong>die</strong> europäischen Turniere zu<br />
besuchen.<br />
<strong>Pferd+Sport</strong> 07 I 09 15
Noch ein Whitaker<br />
19-jähriger William<br />
gewinnt Preis der<br />
Deutsche Kreditbank AG<br />
■ Er sitzt im Sattel wie ein zukünftiger<br />
Champion, hat einen Akzent wie Pop-<br />
Ikone Robbie Williams und einen Augenaufschlag,<br />
der seinen vor dem<br />
Pressezelt jubelnden Fans <strong>die</strong> Herzen<br />
höher schlagen ließ: Einer der jüngsten<br />
<strong>Derby</strong>-Starter, der 19-jährige William<br />
Whitaker (Nottingham), galoppierte auf<br />
dem zwölfjährigen Hessen Insul Tech<br />
Leonardo in der zweiten <strong>Derby</strong>-Qualifikation<br />
des 80sten Hamburger <strong>Derby</strong>s souverän<br />
zum Sieg. Leider fielen im <strong>Derby</strong>kurs<br />
dann vier Stangen.<br />
Unprätentiös antwortet der junge Spross<br />
der Whitaker-Dynastie, Springreiter-Familie<br />
aus Großbritannien, auf <strong>die</strong> Fragen der<br />
Journalisten. Dritter wurde er 18-jährig<br />
bei seinem ersten Start im bekannten<br />
<strong>Derby</strong> von Hickstead, das er vom<br />
Schwierigkeitsgrad mit Klein Flottbek gleich<br />
setzte. 2006 wurde er Europameister<br />
bei den Junioren, im selben Jahr Zweiter<br />
im Großen Preis von Kiel. „Ich reite<br />
Leonardo seit ein paar Jahren, er ist im<br />
normalen Springparcours ebenso mutig<br />
wie im <strong>Derby</strong>, ein echtes Charakterpferd“,<br />
erzählt der Brite, der bei Onkel Michael<br />
Whitakter lebt, von ihm trainiert wird und<br />
seine Pferde reitet. Ein wenig erleichtert<br />
schien der auf den zweiten Platz verdrängte<br />
mecklenburgische Doppelsieger<br />
aus 2007 und 2008, André Thieme (Plau<br />
am See), der erneut seinen 14-jährigen<br />
KWPN-Hengst Nacorde gesattelt hatte.<br />
„Der Druck nimmt täglich zu“, verriet der<br />
34-jährige Favorit auf das blaue Band,<br />
der sich zwei Tage vor dem entscheidenden<br />
Kurs bescheiden gab: „Ich habe mindestens<br />
fünf Pferde gesehen, <strong>die</strong> am<br />
Sonntag gut aussehen könnten.“ jem<br />
16 <strong>Pferd+Sport</strong> 07 I 09<br />
Foto: www.toffi-images.de<br />
William Whitaker, das große britische Talent<br />
gewinnt <strong>die</strong> zweite <strong>Derby</strong>-Qualifikation<br />
Foto: Janne Bugtrup<br />
Das Holsteiner Paar Karl-Friedrich Matthiessen und Percussion v. Carthago über dem fehlerträchtigen Buschoxer.<br />
Ein Dithmarscher Paar im <strong>Derby</strong><br />
Karl-Friedrich Matthiessen<br />
und Percussion<br />
■ Das Deutsche Spring <strong>Derby</strong> - einst war <strong>die</strong><br />
Traditionsprüfung eine Domäne der Springreiter<br />
aus dem Land zwischen den Meeren. In<br />
<strong>die</strong>sem Jahr trauten sich nur drei Reiter in<br />
den schweren Parcours: Carsten-Otto Nagel,<br />
dessen Calle Cool nicht ganz bei der Sache<br />
schien, Jörgen Köhlbrand und Karl-Friedrich<br />
Matthiessen.<br />
Der Dithmarscher saß auf der erst neunjährigen,<br />
selbst gezogenen Percussion v. Carthago-Lord.<br />
„Percy“, wie <strong>die</strong> Stute zu Hause<br />
genannt wird, hatte ihre großen Möglichkeiten<br />
bereits bei den Weltmeisterschaften der<br />
jungen Pferde unter Beweis gestellt. „Schon<br />
damals hatte sie z. B. mit den großen Gräben<br />
keine Probleme“, erinnert sich ihr Reiter, der<br />
nach einer Woche noch ganz glücklich über<br />
seine <strong>Derby</strong>-Platzierung war. Vermögen hat<br />
<strong>die</strong> 1,78 m große Stute genug und „dazu <strong>die</strong><br />
richtige Einstellung“, wie ihr Reiter weiß.<br />
Zum Üben der <strong>Derby</strong>-Hindernisse sind sie<br />
ein Mal zu Hergen Forkert nach Bremen gefahren.<br />
Für Karl-Friedrich Matthiessen war es erst<br />
der zweite <strong>Derby</strong>start. Mit dem Romino-Sohn<br />
Romano, der aus dem gleichen Stamm 1772<br />
wie „Percy“ kam, hatte er vor 15 Jahren den<br />
1250 m langen Kurs in Angriff genommen.<br />
Für Karl-Friedrich Matthiessen und Percussion,<br />
<strong>die</strong> zweijährig in den Besitz von Martina<br />
Strothmann wechselte, wird es in Breitenburg<br />
weitergehen. Denn er klärtes Ziel der<br />
Beiden in <strong>die</strong>sem Jahr ist das Finale der<br />
Springsport serie Holsteiner Masters 3plus1,<br />
präsentiert von Lotto Schleswig-Holstein, in<br />
der Sparkassen Arena Kiel.<br />
Global Champion Tour<br />
Chupa Chup am Schnellsten<br />
■ Nahezu alles, was im Springsport Rang und<br />
Namen hat, war nach Hamburg gekommen,<br />
um Punkte für <strong>die</strong> Global Champions-Tour<br />
präsentiert von CNN World Wide zu sammeln.<br />
18 Pferde waren im ersten Umlauf ohne Abwurf<br />
geblieben. „Das war wie das Zeitfahren<br />
in der Formel 1“ freute sich Parcourschef<br />
Frank Rothenberger, der dann in der zweiten<br />
Runde eine gehörige „Schippe“ drauflegte.<br />
Die Höhe und Breite der Hindernisse zollten<br />
ihren Tribut, es waren dann nur noch vier<br />
Pferde, <strong>die</strong> mit einer weißen Weste ins Ziel kamen.<br />
Nicht mehr mit dabei war der hervorragend<br />
springende Shutterfly, der mit einem<br />
Zeitfehler belastet wurde. „Er hatte im Parcours<br />
ein Eisen verloren, deshalb bin ich vorsichtiger<br />
geritten“, so seine Reiterin Meredith<br />
Michaels-Beerbaum. Auch ihr Schwager Ludger<br />
Beerbaum hatte im Umlauf mit Couleur<br />
Rubin der Zeit Tribut zollen müssen. Als 19.<br />
verpasste er den Einzug in <strong>die</strong> zweite Runde.<br />
Das Stechen eröffneten Chupa Chup v. Caretino<br />
und Bernardo Alves, der in Hongkong<br />
auch zu den Capsaicin-„Sündern“ gehört<br />
hatte. Der Brasilianer ließ den Braunen Strich<br />
gehen, verlor auch in den Wendungen keine<br />
Sekunde und kam ohne Fehler ins Ziel. „Ich<br />
wusste, dass ich schnell sein muss und bin genauso<br />
geritten, sonst hätte es nicht gereicht“,<br />
sagte der 34-Jährige. Das gelang nur noch der<br />
auf ihrem zweiten Saison-Turnier in bestechender<br />
Form gehenden Corradina, <strong>die</strong> ledig-<br />
In meisterlicher Form präsentierten sich Carsten-Otto<br />
Nagel und Corradina auf dem Hamburger <strong>Derby</strong>platz. Sie<br />
wurden knapp geschlagen Zweite in der Global Champions<br />
Tour<br />
lich zwei Zehntel langsamer war. Ihr Reiter<br />
Carsten-Otto Nagel machte nach dem Springen<br />
deutlich: „Unser Ziel sind in <strong>die</strong>sem Jahr<br />
<strong>die</strong> Europameisterschaften. Weitere Stationen<br />
der Global Champions Tour sind vorerst nicht<br />
eingeplant“. DvP<br />
DERBY 2009<br />
Foto: Janne Bugtrup<br />
Sie eröffneten das<br />
Stechen und waren<br />
<strong>die</strong> Schnellsten:<br />
der Brasilianer<br />
Bernardo Alves und<br />
der Caretino-Sohn<br />
Chupa Chup<br />
Foto: www.toffi-images.de<br />
Chupa Chup<br />
Sieger der Global<br />
Championstour<br />
■ Den Ernst des Lebens hatte Chupa<br />
Chup bereits als Fohlen kennen<br />
lernen müssen. Sein Hinterteil war<br />
Ziel eines Angelhakens gewesen,<br />
<strong>die</strong> Narbe ist heute noch sichtbar.<br />
Anfang vierjährig wurde der Braune<br />
von Harm Sievers bei seinem<br />
Züchter Hinnerk Clausen entdeckt.<br />
„Ich mochte ihn, er war ein typischer<br />
Holsteiner“ erzählt Harm Sievers,<br />
der mit der von der Amerikanerin<br />
Lauren Hough gerittenen Naomi<br />
noch ein zweites von ihm ausgebildetes<br />
Pferd in der Hamburger<br />
Global Champions-Tour am Start<br />
hatte. „Er konnte gut galoppieren,<br />
und sein Freispringen war imponierend.<br />
Allerdings konnte ich<br />
mir nicht vorstellen, dass er einmal<br />
in der Global Champions Tour<br />
starten wird.“ Zunächst ging Chupa<br />
Chup zu seinem Mitbesitzer Dr. Günter<br />
Friemel zur Grundausbildung<br />
nach Verden. Der heutige Verkaufsleiter<br />
des Hannoverschen Verbandes<br />
stellte ihn - zum Verdruss der<br />
dortigen Züchter - in Springpferdeprüfungen<br />
vor, und das, was Harm<br />
Sievers auf den ersten Videos sah<br />
überzeugte: „Chupa Chup war vorsichtig<br />
und offenbarte viel Vermögen.“<br />
Ende fünfjährig wechselte der<br />
Braune zurück nach Tasdorf, um im<br />
darauf folgenden Jahr Springpferdeprüfungen<br />
Kl. L und M zu gewinnen<br />
und sich als krönenden Saisonabschluss<br />
bei der Baltic Horse Show<br />
im Holsteiner Masters Zukunftspreis<br />
zu platzieren. „Chupa Chup ist ein<br />
unglaubliches Charakterpferd“<br />
schwämt Harm Sievers noch heute.<br />
Die Vollschwester von ihm, ebenfalls<br />
bis M platziert, steht heute als<br />
Zuchtstute in Tasdorf und ist tragend<br />
von Clarimo. Für den Cormint-<br />
Halbbruder steht - hoffentlich -<br />
Anfang November der erste<br />
öffentliche Auftritt bevor: <strong>die</strong><br />
Körung des Holsteiner Verbandes in<br />
Neumünster. DvP<br />
<strong>Pferd+Sport</strong> 07 I<br />
09 17
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Foto: Janne Bugtrup<br />
Jörgen Köhlbrandt und Bonaparte<br />
Platziert im Spring-<strong>Derby</strong><br />
■ „Man wächst in den Parcours hinein“ sagte<br />
ein optimistischer Jörgen Köhlbrandt einen<br />
Tag vor seinem großen Auftritt mit Bonaparte<br />
AA v. Benedict N AA-Radautz aus der Zucht<br />
von Christian Thoroe, Ahrenviöl, auf dem<br />
<strong>Derby</strong>platz, „in den Qualifikationen ging der<br />
Hengst bereits deutlich besser“. Und in der<br />
Tat: Zwei Versehen weniger als im vergangenen<br />
Jahr bedeuteten Rang zwölf in der Renommierprüfung<br />
des deutschen Springsports.<br />
Dass der im Januar beim Holsteiner<br />
Verband gekörte Bonaparte, mit 163 cm sicherlich<br />
eines der kleinsten Pferde im Starterfeld,<br />
so fit war, verdankt der Tiermedizinstudent<br />
seiner Mutter Anette und der<br />
Freundin seines Bruders, Eva Madsen, <strong>die</strong><br />
den Schimmel auf das <strong>Derby</strong> mit ausgiebigem<br />
Konditionstraining auf <strong>die</strong> schwere Aufgabe<br />
DERBY 2009<br />
Ein Kämpfer mit ganz großem Herz: der für <strong>die</strong> Holsteiner Zucht anerkannte Bonaparte AA bewies unter Jörgen<br />
Köhlbrandt seine famose Einstellung im <strong>Derby</strong>parcours.<br />
vorbereitet hatten. Denn unter der Woche<br />
forscht und lernt Jörgen Köhlbrandt in Hannover.<br />
In den nächsten Monaten geht es allerdings<br />
in <strong>die</strong> USA: Er hat ein Forschungsstipendium<br />
von der berühmten Universität<br />
Cornell erhalten. Auf ländlichen Turnieren u.<br />
a. in Tasdorf, haben sich Jörgen Köhlbrandt<br />
und Bonaparte auf das <strong>Derby</strong> vorbereitet. Um<br />
noch einmal <strong>die</strong> <strong>Derby</strong>- typischen Hindernisse<br />
zu trainieren, sind sie nach Passin gefahren.<br />
„Wir waren aber nur einmal dort, da<br />
alles gut geklappt hat“, erzählt der 23-Jährige<br />
aus der bekannten Fehmaraner Reitsportdynastie.<br />
Am Sonntag war <strong>die</strong> Freude<br />
groß, dass es trotz der drei Versehen für eine<br />
Platzierung gereicht hat: „Platziert in der<br />
<strong>Derby</strong>- und Riders-Tour, das ist doch schon<br />
was...“, freute sich der Blondschopf.<br />
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„Unsere“ Reiterin,<br />
Alexandra Bimschas aus<br />
Boostedt, wäre eine würdige<br />
Trägerin des blauen<br />
Bandes gewesen.<br />
Christoph Koschel aus<br />
Hagen am Teutoburger<br />
Wald ritt jedoch im<br />
<strong>Derby</strong>-Finale mit Pferdewechsel<br />
- eine Spezialaufgabe,<br />
<strong>die</strong> dem Grand-<br />
Prix-Niveau entspricht -<br />
ausgerechnet das Pferd<br />
der amtierenden Landesmeisterin<br />
der Dressurreiter,<br />
den neunjährigen De<br />
Niro-Sohn Daquino, einen<br />
Tick harmonischer.<br />
Rangierung: Koschel vor<br />
Bimschas vor Jochen<br />
Vetters.<br />
20 <strong>Pferd+Sport</strong> 07 I 09<br />
Vetters, Koschel, Bimschas<br />
I m<br />
<strong>Derby</strong>-Finale mit Pferdewechsel verlor<br />
Alexandra Bimschas ihre Führung nach<br />
zwei Qualifikationen und musste Christoph<br />
Koschel knapp vorbei lassen. Nur 18<br />
Punkte (0,333) Prozent trennten den Sohn des<br />
begehrten Dressurtrainers Jürgen Koschel von<br />
der Zweitplatzierten. Dennoch strahlten beide:<br />
„Wir haben uns gegenseitig unterstützt,<br />
Tipps für das Reiten der Pferde gegeben“, zeigte<br />
sich <strong>die</strong> 38-Jährige begeistert über <strong>die</strong> Kollegialität.<br />
Qualifiziert hatte sie sich mit dem<br />
zehnjährigen Hannoveraner Wito Corleone,<br />
mit dem sie 2008 13 Grand Prix-Prüfungen<br />
gewann. Da ihr Paradepferd aber in der folgenden<br />
Woche in Wiesbaden eingesetzt wurde,<br />
gönnte sie ihm am Finaltag eine Pause.<br />
Stolz war <strong>die</strong> Partnerin und Schülerin des renommierten<br />
Dressurausbilders Rainhard<br />
Nielsen, <strong>die</strong> zu guter letzt als erfolgreichste<br />
Dressurreiterin des <strong>Derby</strong>s ausgezeichnet<br />
In seiner ehemaligen<br />
Heimatstadt feierte<br />
Christoph Koschel mit<br />
dem <strong>Derby</strong>sieg seinen<br />
bislang größten<br />
Erfolg.<br />
Drei würdige <strong>Derby</strong>-Finalisten<br />
wurde, auf ihren neunjährigen Daquino (elfter<br />
im Grand Prix): „Er hat alle Reiter gut aussehen<br />
lassen, war auf den Punkt vorbereitet.“<br />
Dass Koschel ausgerechnet mit ihrem Hannoveraner<br />
Wallach punktete, betrübte sie<br />
nicht: „Daquino lag mir unheimlich, das war<br />
mein Pferd“, lobte Koschel den Braunen. Auf<br />
ein Pferd, das er aus dem Stall von Ulrich<br />
Kasselmann lieh, Neolit, hatte der 33-Jährige<br />
im Pferdewechsel-Finale gesetzt. Den hat der<br />
Mann, der zum ersten Mal beim Dressur-<strong>Derby</strong><br />
dabei war und gleich gewann, das letzte<br />
Mal vor zwei Jahren geritten. Doch sein Qualifikations-Pferd,<br />
der elfjährige westfälische<br />
Fuchswallach Fantomas, kannte, so Koschel,<br />
nach erst drei Turnierstarts kein großes Stadion<br />
und sollte nicht überfordert werden: „Er<br />
kommt quasi von einer Koppel aus der<br />
Schweiz, stieg gleich auf Grand Prix-Niveau<br />
in den Sport ein.“<br />
Foto: www.toffi-images.de<br />
Die fein reitende Alexandra Bimschas setzt hier Fanano,<br />
das Pferd, das Jochen Vetters ins Finale gebracht<br />
hatte, in Szene.<br />
Konnte sich im Kreis der „Großen“ behaupten: Friederike<br />
Hahn, <strong>die</strong> mit Richard Löwenherz jeweils Zweite<br />
im Prix St. Georges und Intermédiaire I wurde.<br />
Der Drittplatzierte ist ein „mit meinem Pferd<br />
rundum zufriedener“ Jochen Vetters, Sieger der<br />
ersten Qualifikation (Grand Prix). Er hatte sich<br />
ursprünglich, wie er erzählt, „keine hohen <strong>Derby</strong>ziele<br />
gesteckt.“ Doch sein 15 Jahre alter Sachsen-Anhaltiner<br />
Fanano wurde bestes Pferd der<br />
<strong>Derby</strong>-Wertung und das, obwohl er erst wenige<br />
Wochen vor dem <strong>Derby</strong> nach einjähriger Pause<br />
auf <strong>die</strong> Dressurbühne zurückkehrte. Mit 73,056<br />
Prozent legten <strong>die</strong> beiden das beste Einzelergebnis<br />
des Tages hin. Bereits in Redefin hatte<br />
sich der Pferdewirtschaftsmeister mit dem im<br />
Besitz seiner Frau stehenden Blüter-Typ nach<br />
eindrucksvollen Siegen im Grand Prix und im<br />
Grand Prix Special in Erinnerung gebracht.<br />
2006 war Vetters das erste Mal in Klein Flottbek<br />
dabei, damals mit Fanano Dritter und einziger<br />
Teilnehmer mit über 70 Prozentpunkten. (Das<br />
ereichte <strong>die</strong>ses Jahr im Finale außer Fanano<br />
noch zwei Mal Daquino). Auch damals wurde<br />
Fanano <strong>Derby</strong>sieger.<br />
Gefehlt haben einige Top-Reiter, beispielsweise<br />
Vorjahressiegerin Isabell Werth (Rheinberg),<br />
<strong>die</strong> in München startete. <strong>Derby</strong>-Chef Vol-<br />
DERBY 2009<br />
Foto: www.toffi-images.de<br />
Foto: www.reitsportfoto.de<br />
ker Wulff vermisste sie<br />
nicht: „Es waren genug gute Reiter da,<br />
<strong>die</strong> Leistungen waren sehr gut.“ Immerhin<br />
bevölkerten 4000 Zuschauer <strong>die</strong> Dressurtribünen<br />
am Sonntag.<br />
Zum ersten Mal wurde das Deutsche Pony-<br />
Dressur-<strong>Derby</strong> ausgetragen, das laut Wulff fortan<br />
seinen Platz im <strong>Derby</strong>-Park behalten soll. Ursprünglicher<br />
Grund war der Ausfall des Turniers<br />
in Salzuflen. Geritten wurde auf L-Niveau,<br />
ein Pferdewechsel gehörte auch für <strong>die</strong><br />
Youngster zum Programm. „Wir wollen den<br />
Nachwuchs zukünftig stärker fordern“, kündigte<br />
Wulff zusätzlich zu „infrastrukturellen“<br />
Veränderungen im Viereck an.<br />
Siegerin wurde <strong>die</strong> 16-jährige Lena Schütte<br />
aus Hesedorf bei Sittensen mit Campari W WE.<br />
Ihr gelang, wie wenige Wochen später bei den<br />
Norddeutschen Jugendmeisterschaften (siehe<br />
nächste Ausgabe), ein Start-Ziel-Sieg. Bereits<br />
in den beiden Qualifikationen hatte das Paar<br />
mit 70,46 beziehungsweise 71,66 Prozent <strong>die</strong><br />
Nase vorn. Im Finale mit Ponywechsel der besten<br />
drei Paare aus der Qualifikation setzte sich<br />
Lena auch auf den Ponys ihrer beiden Konkurrentinnen<br />
Viktoria Braun und Lena Rom/BEL<br />
bestens in Szene und führte <strong>die</strong> Konkurrenz<br />
mit schlussendlich 70,42 Prozent an. Ihr siebenjähriger<br />
gekörter Dunkelfuchshengst von<br />
Champagner W, eins der Aushängeschilder des<br />
Sportförderprogrammes des Pferdestammbuches<br />
Weser-Ems, wurde als bestes Pony des<br />
<strong>Derby</strong>s ausgezeichnet. Jessica Bunjes<br />
Die 16jährige Lena Schütte gewann das<br />
zum ersten Mal in Hamburg ausgetragene<br />
Pony-Dressur-<strong>Derby</strong>.<br />
Foto: www.toffi-images.de<br />
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DERBY<br />
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2009<br />
Fotos: EN GARDE/Thomas Hellmann (15), K.H. Frieler (3), Markus Gilliar (2)<br />
1. Jan Tops, Präsident der Global<br />
Champions Tour, im Gespräch mit<br />
Ludger Beerbaum<br />
2. Autogrammstunde mit dem zweifachen<br />
<strong>Derby</strong>sieger André Thieme und NDR-<br />
Moderatorin Sandra Maahn<br />
3. Entspannung auf der Ausstellungs -<br />
wiese: Dank Videoscreen können <strong>die</strong><br />
Reitsportfans auch hier alle Entscheidungen<br />
verfolgen<br />
4. Ehrenrunde I: Bernardo Alves nach<br />
seinem Sieg im Global Champions Tour<br />
of Germany Grand Prix mit Chupa Chup<br />
5. Ehrenrunde II: Thomas Kleis nach<br />
seinem <strong>Derby</strong>sieg mit Carassina<br />
6. Champagner-Dusche wie bei der Formel<br />
1: Bernardo Alves (Mitte) mit Carsten-<br />
Otto Nagel, <strong>Derby</strong>chef Volker Wulff und<br />
Roger-Yves Bost<br />
7. Live aus Klein Flottbek: Carsten-Otto<br />
Nagel, Janne Friederike Meyer und<br />
André Thieme auf dem roten Sofa des<br />
NDR<br />
8. Riders Tour Chef Paul Schockemöhle<br />
mit seiner Durchlaucht Prinz Philipp von<br />
und zu Liechtenstein<br />
9. Volker Wulff mit Meredith Michaels-<br />
Beerbaum und Tennislegende Michael<br />
Stich<br />
10. Moderator Lou Richter, Schauspieler Till<br />
Demtrøder und HSV-Torwart Frank Rost<br />
11. Frank Rost hatte Volker Wulff ein<br />
HSV-Trikot mitgebracht<br />
12. Judy-Ann Melchior und Christian<br />
Ahlmann<br />
13. Eine Mercedes-Benz E-Klasse mit Blue<br />
Efficiency Technologie gewann Meredith<br />
Michaels-Beerbaum, den Schlüssel<br />
überreichte Bernd Zierold, Leiter der<br />
Mercedes-Benz Niederlassung Hamburg<br />
14. Christoph Koschel gewann das Deutsche<br />
Dressur-<strong>Derby</strong><br />
15. Erkundeten den <strong>Derby</strong>-Wall: Till<br />
Demtrøder und Prinz Philipp von und zu<br />
Liechtenstein (Mitte)<br />
16. Die Hamburg Premiere des Deutschen<br />
Pony-Dressur-<strong>Derby</strong>s gewann Lena<br />
Schütte<br />
17. Sieg im Mercedes-Benz Championat:<br />
Meredith Michaels-Beerbaum am Steuer<br />
ihrer neuen E-Klasse<br />
18. Athina Onassis (Mitte) mit den<br />
australischen Springreiterinnen Edwina<br />
Alexander und Jamie Winning<br />
19. Nach dem <strong>Derby</strong>-Sieg gleich zum TV-<br />
Interview: Thomas Kleis mit ZDF-Moderatorin<br />
Kristin Otto<br />
20. Drei glückliche Mecklenburger auf dem<br />
Siegertreppchen: Matthias Granzow<br />
(Platz 2), <strong>Derby</strong>sieger Thomas Kleis und<br />
André Thieme (Platz 3)