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2019_Vorfußbote

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Der Vollmersbacher Vorfußbrunnen<br />

Im Rahmen der Neugestaltung des Areals,<br />

auf dem das alte Schulhaus gestanden hatte,<br />

wurde der Vorfußbrunnen errichtet. Im vom<br />

ehemaligen Ortsbürgermeister Wolfgang Keller<br />

stammenden Gesamtkonzept, das den<br />

Abriss des alten Schulgebäudes, die Gestaltung<br />

des neu entstandenen Platzes, sowie<br />

den Bau des Bürgerhauses vorsah, war dies<br />

der erste Schritt. Der in Bronze gegossene<br />

Vorfuß im Zentrum des Brunnens wurde vom<br />

Veitsrodter Edelsteingraveur Ulrich Pauly<br />

gestaltet. Die Maurerarbeiten führte der damalige<br />

Gemeindearbeiter Klaus Lang zusammen<br />

mit dem Niederwörresbacher Gemeindearbeiter<br />

Werner Brombacher aus. Mit<br />

großem Geschick wurden die im Niederwörresbacher<br />

Steinbruch gebrochenen Basaltsteine<br />

verbaut und es entstand ein in sich<br />

stimmiges Arrangement auf zwei Ebenen mit<br />

Brunnen, Bruchsteinmauer, gepflastertem<br />

Platz und zwei Bänken. Auf der oberen Ebene,<br />

auf der später der Glockenturm platziert<br />

wurde, stand ein alter Kirschbaum, dessen<br />

Stamm von einer einladenden Bank umrahmt<br />

war. (dp)<br />

Philipp Veeck<br />

1843—1915<br />

Klaus Lang und<br />

Werner Brombacher<br />

Der Vollmersbacher<br />

Vorfuß<br />

Dieser Ausspruch soll auf einen<br />

Vorfall in Paris zurückgehen, der<br />

dem Vollmersbacher Graveur<br />

Philipp Veeck passierte, als er 1889 Paris<br />

besuchte. Es war das Jahr der Pariser Weltausstellung,<br />

die alle 10 Jahre stattfand. Besucher<br />

aus aller Welt fanden sich ein und<br />

überfüllten die Stadt, die jetzt einen nahrhaften<br />

Boden für Diebe aller Art bot. So wurden<br />

in dem von Veeck bewohnten Hotel in der<br />

Nacht sämtliche Schuhe der Gäste gestohlen<br />

bis auf das Paar von Veeck, das auf den<br />

Sohlen den Vermerk“zu groß“ trug. So kam<br />

es zum „Vollmersbacher Vorfuß“. Ironisch<br />

gemeint und anfänglich als<br />

Spottwort gebraucht, wandelte<br />

es sich im Laufe der Zeit zum<br />

liebenswerten Beiwort für alle<br />

Vollmersbacher, gleich welcher<br />

Schuhgröße. Philipp Veeck, der 1843 geboren<br />

wurde und mit Rosine Becker verheiratet<br />

war, wohnte in dem alten „Schneiders Haus“,<br />

dem späteren Eigentum von Ludwig Conrad.<br />

Veeck wanderte im August 1889 nach Brasilien<br />

aus. Ein Erfolg blieb ihm in der Fremde<br />

leider versagt. Er kam nach 22 Jahren zurück<br />

und verbrachte seine letzten Lebensjahre<br />

als Altensitzer auf dem Niederreidenbacher<br />

Hof, wo er 1915 verstarb.<br />

(nach Max Dreher, Vollmersbach)<br />

S E I T E 6

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