ROKPA Times November 2019 - Zuhause

EIN ZUHAUSE
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Keine Bildung
Da ich auf das Vieh aufpassen und Gras für die
Tiere schneiden musste, konnte ich nur ein- bis
zweimal in der Woche die Schule besuchen.
Ich musste wirklich hart arbeiten und alles tun,
was mir mein Grossvater auftrug. Ich fühlte mich
allein und vermisste meine Mutter sehr.
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Wiedersehen mit Mutter und
Bruder in Kathmandu
Eines Tages teilte mir meine Grossmutter
mit, dass meine Mutter
angerufen hatte und wollte, dass ich
nach Kathmandu komme. Daraufhin
lieh sich meine Grossmutter Geld von
Nachbarn und schickte mich nach
Kathmandu. Ich reiste mutterseelenallein
im überfüllten Bus. Ich hatte nur
einige Früchte und Popcorn dabei.
Es dauerte ungefähr drei Tage, bis ich
in Kathmandu ankam. Ich erschrak,
als ich bei der Ankunft die Menschenmenge
sah. Ich wusste nicht, was ich
tun und wohin ich gehen sollte.
Dann sah ich meine Mutter, wie sie
nach mir Ausschau hielt. In dem
Moment, als ich sie sah, verflog mein
Hass. Ich rannte ihr entgegen und
umarmte sie. Wir weinten beide.
Sie sah sehr alt und dünn aus.
Am nächsten Tag sagte sie mir, dass
sie mich damals zurücklassen musste,
weil sie nicht genug Geld für
die Busfahrkarte hatte.
Fotos: © Jyoti
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