DMG-informiert 5/2019
Thema: Barmherzigkeit – Liebe in Aktion!
Thema: Barmherzigkeit – Liebe in Aktion!
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AMERIKA<br />
PERU<br />
ASIEN<br />
„Wann ist die<br />
Weihnachtsfeier?“<br />
Oft schon im Juni fragen mich die<br />
ersten Straßenkinder, ob es bald<br />
wieder so eine schöne Weihnachtsfeier<br />
gibt? Unser Team gestaltet das bunte<br />
Fest für obdachlose Kinder und Jugendliche<br />
in den staubigen Straßen der Metropole<br />
bereits seit 20 Jahren. Sie haben<br />
ein anderes Zeitgefühl als wir. Kinder<br />
der Straße wissen oft nicht, welcher Tag<br />
oder Monat oder welches Jahr gerade<br />
ist. Jeder ihrer Tage ist ein Überlebenskampf.<br />
Zukunftsperspektiven haben sie<br />
nicht, zumindest keine konkreten. Und<br />
doch ist unsere Weihnachtsfeier immer<br />
etwas Besonderes für sie.<br />
Im November kommen ehemalige<br />
Straßenkinder dazu, die mit Gottes Hilfe<br />
den Absprung geschafft und ein neues<br />
Leben haben. Auch sie wollen dabei sein.<br />
Annabell bat mit Tränen in den Augen:<br />
„Früher war die Weihnachtsfeier Höhepunkt<br />
meines Jahres – ich möchte, dass<br />
meine Kinder das erleben dürfen.“ Da<br />
konnten wir nicht nein sagen.<br />
Am Tag der Feier steht im Zentrum<br />
von Lima vor einer Gemeinde eine lange<br />
Warteschlange. Am Eingang werden die<br />
Kinder und Jugendlichen auf Drogen und<br />
Waffen kontrolliert. Nach einer warmherzigen<br />
Begrüßung und Gebet singen<br />
wir Lieder, allerdings keine Weihnachtslieder,<br />
die kennen und mögen sie nicht.<br />
Danach teilen wir die Kids nach Alter<br />
auf: Krabbelkinder, die Kleinen, Jugendliche<br />
und junge Erwachsene.<br />
Sie hören altersgerecht die Weihnachtsgeschichte.<br />
In Deutschland<br />
geschieht das ja häufig mit Krippenspiel.<br />
Bei uns hat letztes Jahr ein Clown aus<br />
der Bibel erzählt, in einem anderen Jahr<br />
der Hase Bugs Bunny. Mir schien das<br />
befremdlich, aber letztlich kommt es auf<br />
den Inhalt an, nicht auf die Präsentation.<br />
Die Kinder sind immer voll dabei.<br />
Wir beten, dass sie Jesus als Freund<br />
und Retter kennenlernen und seine Hilfe<br />
erfahren. Nach der Botschaft gibt es ein<br />
Festessen, mit Liebe von ehrenamtlichen<br />
Mitarbeitern gekocht, dazu Panetón (Kuchen)<br />
und heißen Kakao. Zum Schluss<br />
bekommt jedes Kind ein Geschenk. Ihre<br />
strahlenden Gesichter sind uns eine Riesenfreude.<br />
Vielen Dank für Ihre Gebete<br />
und Spenden, die unsere Weihnachtsfeier<br />
und Arbeit ermöglichen.<br />
Gott will nicht,<br />
dass sie verlorengehen!<br />
For Freedom: Asiatischen Frauen helfen,<br />
dem Sumpf der Prostitution zu entkommen<br />
„<br />
For Freedom“ ist ein Programm<br />
unserer Partnerorganisation<br />
SIM gegen Ausbeutung,<br />
Sexgewerbe, Menschenhandel<br />
und moderne Sklaverei, in das wir<br />
uns als <strong>DMG</strong> bewusst eingeklinkt<br />
haben. Gemeinsam unterstützen<br />
wir Projekte in aller Welt, um Gefährdeten<br />
beizustehen, und helfen<br />
christlichen Gemeinden vor Ort,<br />
präventiv und in der Nothilfe für<br />
Betroffene. Drei Beispiele aus verschiedenen<br />
Projekten in Südostasien,<br />
wie Frauen aus dem Sumpf<br />
der Prostitution entkommen:<br />
TRAUMATISIERT,<br />
VERSTÖRT & KRANK<br />
Kumari* war sehr ruhig, als sie<br />
mir das erste Mal in unserem Nachsorgezentrum<br />
gegenübersaß. Verloren<br />
starrte sie Löcher in die Luft;<br />
sie war traumatisiert und hatte den<br />
Bezug zur Realität verloren. Dieses<br />
Mädchen war heftig ausgebeutet<br />
worden. Einer ihrer Peiniger ist ein<br />
mächtiger Mann in unserer Stadt.<br />
Kumari fürchtete um ihr Leben.<br />
Dank der liebevollen Unterstützung<br />
unseres Teams öffnete sie sich mit<br />
der Zeit und erzählte …<br />
Kumari hatte als Kleinkind den<br />
Tod ihres Vaters miterlebt. Seither<br />
hatte das Mädchen viel Schmerz<br />
erlitten. Ihr Körper und Geist waren<br />
gebrochen. Wir gaben Kumari die<br />
bestmögliche medizinische Versorgung,<br />
doch sie wurde nicht gesund.<br />
Eines Nachts sah ich auf der Straße<br />
Werbung für ihre Ausbeuter. Wie<br />
mächtig Kumaris Gegner waren!<br />
Wie sollte sich dieses schmächtige<br />
Mädchen mit ihrem kranken Körper<br />
gegen solche Riesen behaupten? Ich<br />
sagte Gott, wie unfair das sei. Würde<br />
sie Gerechtigkeit erfahren? Könnte<br />
sie, so krank wie sie war, vor Gericht<br />
aussagen? Als Antwort hörte ich eine<br />
innere Stimme: „Deshalb habe ich sie<br />
zu dir geschickt!“<br />
Seither habe ich keine Angst mehr<br />
um Kumari: Gott kann ihr helfen!<br />
Sie ist gebrochen, doch sie steht<br />
gegen einen Mächtigen – mit Gott<br />
an ihrer Seite. Gott hilft Menschen<br />
mit gebrochenem Herzen, davon bin<br />
ich überzeugt. Sie hat definitiv eine<br />
Zukunft! Inzwischen führt sie ihren<br />
Kampf, und meine Kollegen und ich<br />
lernen, mit ihr zu hoffen.<br />
ALS SKLAVIN DEM<br />
BORDELL ENTFLOHEN<br />
Mimis* Vater starb, als sie zehn Jahre<br />
alt war. Die Mutter war bettelarm.<br />
Sie sah keine Alternative und schickte<br />
ihr Mädchen in einen Haushalt, um<br />
etwas dazuzuverdienen: Die Zehn<br />
16<br />
Kerstin Abbas<br />
P10002<br />
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P50256 For Freedom